INTERNATIONALE VERbINDuNgEN AChTuNg, REguLIERuNg

Transcription

INTERNATIONALE VERbINDuNgEN AChTuNg, REguLIERuNg
Perspectives
Frühjahr 2013 Ausgabe zehn
www.commerzbank.com
Marketing
für Fixed Income & Currencies
INTERNATIONALE
VERBINDUNGEN
Die Bedeutung einer
global tätigen Bank
ACHTUNG,
REGULIERUNG
Aktuelle
Herausforderungen –
Chancen für
die Zukunft
Globale Expertise
Markteinblick
Produkt-Know-how
Kundenverständnis
Perspectives
10 Leitartikel:
Internationale Netzwerke
Die Bedeutung globaler Netzwerke – und wie die Commerzbank die Bedürfnisse
ihrer Kunden erfüllt.
16
Länderschwerpunkt:
Tschechische Republik und
die Slowakei
Die Commerzbank bietet
Mehrwert-Lösungen in
beiden Märkten.
20
Fragen Sie...
Die Auswirkungen der neuen
Liquiditätsregeln auf Banken,
Versicherungen und
Rentenmärkte.
2
Inhalt
22Know-how aus Europa: Besteht Bedarf für eine internationale
46Innovation: Der DCD-Index.
Updates
Ausblick
Innovation
04 Internes
32
Finanzmarkt­regulierung
2013 – Vervollkommnung
oder Revolution?
46
Der DCD-Index
Koordination der Währungspolitik?
Neue Führungskräfte …
06
Konferenzüberblick
… und aktuelle Konferenzen.
08
Markt-Update
Die Konjunkturlage weltweit.
Know-how aus Europa
22Besteht Bedarf für eine
internationale Koordination
der Währungspolitik?
Über „Währungskriege“ wurde
in den vergangenen Wochen
viel diskutiert.
26
CLN-Alternative
Credit Linked Notes auf
Staatsschuldner bieten
attraktive Renditen.
Aufsichtsrechtliche
Herausforderungen für
den Finanzsektor.
38
Den richtigen
Clearing Broker wählen
Joachim Schäfer verrät,
wie Kunden ihren
Clearing Broker wählen.
Meinung
42
Dodd-Frank – Historie,
aktuelle Entwicklungen
und Ausblick
Dodd-Frank hat das
aufsichtsrechtliche
Umfeld verändert.
Die Jagd nach Rendite hat
sich zu einer echten
Herausforderung entwickelt.
Die technische Ecke
52
In drei Schritten
zum erfolgreichen
Rohstoffpreismanagement
Aktives Rohstoffpreismanagement
ist ein entscheidender
Erfolgsfaktor.
Zu guter Letzt
54
Kontaktverzeichnis
Ansprechpartner im Bereich
Fixed Income and Currencies.
28
Aus Sicht eines Händlers
Hui-Sun Kim wagt einen
Ausblick auf 2013.
®
3
Perspectives
Editor’s
Letter
Internationale Kompetenz und Vernetzung, verbunden mit einem
tiefen Verständnis für die regionalen Bedürfnisse unserer Kunden
– das ist das Kernthema in unserer ersten Ausgabe von Perspectives
in diesem Jahr. In unserem Leitartikel beschäftigen sich Dr. Bernd
Laber, Bereichsvorstand MSB International, Nikolaus Giesbert,
Bereichsvorstand FIC Sales, und David Clapham, Leiter Corporate
Sales Europa mit dieser Thematik.
Branco Susic, seit Dezember letzten Jahres Leiter FIC Sales Czech
Republic & Slovakia, gibt einen Ausblick auf die jüngsten Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa. In unserer „europäischen Ecke“
offenbart Hui-Sun Kim, Bereichsvorstand FIC Trading, seine Einschätzung der Zins- und Währungsentwicklungen im laufenden Jahr.
In unserem Ausblick behalten wir weiterhin die regulatorischen
Themen im Auge. Hier finden Sie Beiträge zu den Themen
zentralisiertes Clearing und „Dodd-Frank“ – Reformen sowie eine
generelle Standortbestimmung zu aktuellen aufsichtsrechtlichen
Themen und deren Auswirkungen.
Innovation – in einer stark standardisierten Assetklasse wie Devisen
eine spannende Thematik. Unsere Quantative Solutions Group
entwickelt kreative Ideen, die wir in diesem Abschnitt behandeln.
In unserer technischen Ecke steht dieses Mal ein Rohstoffthema im
Fokus: die aktive Steuerung von Rohstoffpreisrisiken zur Sicherung
der Kalkulationsbasis bei stark rohstoffabhängigen Unternehmen.
Internationale Handelsverflechtungen erfordern ein aktives
Management dieser Risiken.
Wie üblich finden Sie andere spannende Beiträge in unseren
verschiedenen Sektionen, die – wie wir hoffen – Ihr Interesse finden.
Personalmeldungen
Der Bereich Fixed Income &
Currencies freut sich, neue
Kolleginnen und Kollegen
zu begrüßen:
Damien Lemonnier wird das
IR Financial Engineering Team
verstärken und ist Sanjeev Shukla
unterstellt. Zuvor arbeitete er
bei ING.
Olof Made wird das Corporate
Nordic Sales Team unterstützen
und ist Satu Jaatinen unterstellt.
Er arbeitete zuvor für Citigroup
Global Markets.
Lau Carman verstärkt das
Financial Institutions Team in
Hongkong und ist Kok Wee Tan
unterstellt. Zuvor war sie bei
UBS tätig.
Caroline Fischer verstärkt fortan
das Strategic Sales Team in
London und wird insbesondere
kanadische Pensionsfonds
betreuen. Sie kommt zu uns von
StormHarbour Securities und ist
Pieter van Rosenburgh unterstellt.
Samy Ben Harira verstärkt das
Vanilla Options und Non-USD
Exotics Team und ist Rupen Nagda
unterstellt. Zuvor arbeitete er bei
JP Morgan Chase.
Rainer Ernst
Head of FIC Sales Management Office
Achintya Varma verstärkt das
Emerging Market Credit Sales
Team in London. Er ist Eran Klein
unterstellt und war zuvor bei
UBS tätig.
www.commerzbank.com/perspectives
Duncan Jones und Alex BootHandford verstärken das Short
4
Internes Update
News
Commerzbank und
thailändische
KASIKORNBANK
vereinbaren
Zusammenarbeit
Ab sofort ist es Firmenkunden der
Commerzbank möglich, in Thailand
Produkte und Services der
Kasikornbank zu nutzen. Umgekehrt
haben auch die Kunden der
Kasikornbank die Möglichkeit, in
Deutschland auf das umfangreiche
Produkt- und Leistungsspektrum der
Commerzbank im Firmenkundengeschäft zuzugreifen.
Europäische
Investitionsbank
und Commerzbank
vereinbaren neues
Globaldarlehen
Die Europäische Investitionsbank
stellt weiter in großem Umfang
Kredite für mittelständische
Unternehmen in Deutschland zur
Verfügung. Dazu schloss sie heute
mit der Commerzbank in Frankfurt
einen Finanzierungsvertrag über
400 Mio. Euro ab.
Weiter auf Erfolgskurs
in Frankreich
Term Products Sales Team in
London und sind Ellie
Reddington unterstellt. Herr
Jones arbeitete zuvor bei Pareto
Investment Management und
Alex Boot-Handford bei der
Bank of Nova Scotia.
Grant McBain wurde zum
Leiter Rates und Credit
UK / Hedge Funds ernannt.
Er wird das Büro in London
unterstützen und ist Domenico
Moro unterstellt. Zuvor war er
bei Crédit Agricole tätig.
Martin Sauser verstärkt das
Rates und Credit Sales Team in
Zürich und ist Thomas Lauener
unterstellt. Zuletzt arbeitete er
bei Bank Sarasin & Cie.
Waleed Noor verstärkt das
Emerging Market Sales Team in
Dubai und ist Deep Sitlani
unterstellt. Zuvor war er bei
Crédit Agricole tätig.
Die Commerzbank hat ihr Geschäft
mit französischen Unternehmen
deutlich ausgebaut. Die Zahl der
Kunden konnte im vergangenen Jahr
um rund 20 Prozent erhöht werden.
Zusätzlich will die Commerzbank die
Begleitung deutscher Mittelständler in
und nach Frankreich intensivieren.
Die vollständige Pressemitteilung
finden Sie auf
www.commerzbank.com
5
Perspectives
Konferenzüberblick
German Investment
Seminar, 15.–16. Januar,
New York
Nächtliche
Skyline von der
Messe in Frankfurt
Im Januar dieses Jahres war die
Commerzbank bereits zum 15. Mal
Gastgeberin des German Investment
Seminars in New York. Der Erfolg
dieser hochkarätigen Veranstaltung
macht deutlich, wie sehr sie für
Investoren mit Interesse an einem
Direktengagement im deutschen Markt
zur Pflichtveranstaltung geworden ist.
24 der 30 im DAX geführten Unternehmen und mehr als 550 führende
institutionelle Anleger aus den USA
nahmen teil, und es fanden mehr als
1.500 Kundengespräche statt.
Research Roadshow, Januar
bis März, verschiedene Orte
Im Februar und März veranstalteten wir
unsere traditionelle „Research Dinner“Roadshow für unsere Firmenkunden in
Hamburg, Düsseldorf, München, Zürich
und Wien. Unsere Kollegen des Research
teilten ihre Markteinblicke im Rahmen
einer erfolgreichen Dinnerveranstaltung.
Fast 200 Kunden nahmen teil – die
Anzahl der Teilnehmer steigt von Jahr
zu Jahr. Der anhaltende Erfolg der
Veranstaltung hat sie zu einem festen
Bestandteil der Terminkalender unserer
Kunden gemacht.
C&M Asia Roadshow,
21. Januar,
verschiedene Orte
Über 300 Besucher nahmen Anfang des
Jahres an der Spitzenveranstaltung von
C&M Asia teil. Die Roadshow stand
unter dem Motto „Verbesserung der
Fundamentaldaten, Fortbestehen
politischer Risiken“, was die Grundgedanken geschäftlicher Aktivitäten
in der Region widerspiegelt. Die
Veranstaltung fand bereits zum dritten
6
Mal statt, Teilnehmer konnten
Veranstaltungen in Peking, Seoul,
Hongkong, Taipei und Singapur
besuchen. Die Roadshow verlief äußerst
erfolgreich, und die Teilnehmer waren
durchweg begeistert.
Schuldscheine Seminar,
24. Januar, Taipei
Ungefähr 25 Delegierte nahmen am
Schuldschein-Seminar in Taipei teil, das
Hauptaugenmerk der Diskussionen lag
auf dem Thema „Schuldscheine als ‚neue‘
Assetklasse“. Das Seminar setzte sich
sowohl mit den Eigenschaften von
Schuldscheinen als auch mit den Vorund Nachteilen für Investoren und
Emittenten auseinander. Die Veranstaltung
war eine hervorragende Einführung in
eine potenziell nützliche Assetklasse für
taiwanesische Kunden. Viele Investoren
verließen das Seminar mit einer
positiven Einstellung zum Produkt.
AFME European Market
Liquidity Conference,
13. Februar, London
Commerzbank sponserte erneut die
AFME-Konferenz. Die jährliche
Veranstaltung rund um die
Themenbereiche elektronische(r)
Rentenhandel und Liquiditätsbereitstellung bringt Anleger und
Vertrieb zusammen, um über
Marktliquidität und die Auswirkungen
neuer Regulierungen und elektronischer
Trends zu diskutieren. Die
Veranstaltung verlief äußerst
erfolgreich – alle wichtigen Adressen
der europäischen Rentenmärkte waren
dort vertreten.
52. ACI World Congress,
14. März, Singapur
Der diesjährige Kongress – der eine
der wichtigsten Veranstaltungen für den
elektronischen Devisenhandel ist – fand
in Singapur statt. Die Veranstaltung war
besonders erfolgreich und für uns eine
hervorragende Möglichkeit, unser
Marketing in dieser sehr wichtigen
Region auszubauen und das Asia sales
Team zu unterstützen. Fast 1.000
Treasurer und Entscheidungsträger von
Banken rund um den Globus nahmen an
der Veranstaltung teil, auf der die
Bedeutung der asiatischen Finanzmärkte
deutlich wurde.
Internes Update
Vorschau
Global Economy &
Capital Markets Forum,
5.– 6. Februar, Frankfurt
Euromoney Germany
Conference,
24. – 25. April, Berlin
Erstmals veranstaltete Commerzbank
Corporates & Markets ein zweitägiges
Vordenker-Forum mit weltweit anerkannten
Experten. Über 300 der wichtigsten
Entscheidungsträger führender Institutionen
nahmen teil – darunter Vermögensverwalter,
Zentralbanken, Versicherer, Pensionsfonds,
Treasury-Vertreter von Banken und
Unternehmensvertreter.
FIC ist gemeinsam mit DCM
wieder Hauptsponsor der
diesjährigen Euromoney
Germany Conference, die im
Hotel Adlon in Berlin stattfinden
wird. Das Hauptaugenmerk wird
auf Deutschland im Jahr 2013
liegen. Vor der Bundestagswahl
gilt es, die potenziellen
Auswirkungen auf politische
Entscheidungsprozesse
abzuschätzen. Die Veranstaltung ist zu einem Muss für
institutionelle Investoren
geworden, die ihre Perspektive
von Deutschland auf den
neuesten Stand bringen wollen.
Die Konferenz bot tiefgreifende Einblicke
und eine aktive Diskussionsplattform –
so konnten die Teilnehmer besprechen,
welche Einflussfaktoren Europas größte
Volkswirtschaft antreiben und welche
Auswirkungen dies sowohl für Europa als
auch die ganze Welt hat. „Wir nehmen
überall Interesse an Deutschland wahr –
ob in Hongkong oder in New York“, so
Michael Reuther, für den Geschäftsbereich
Corporates & Markets verantwortliches
Vorstandsmitglied der Commerzbank,
in seiner Eröffnungrede.
Die bekannte politische Kommentatorin
Dr. Melinda Crane übernahm die
Moderation. Teilnehmer der Podiumsdiskussionen waren internationale Experten
wie auch aktuelle und ehemalige politische
Entscheidungsträger – darunter Joschka
Fischer, Bundesaußenminister a.D.,
Dr. Theo Waigel, Bundesfinanzminister
a.D., und Prof. Dr. Ottmar Issing,
ehemaliger Chefvolkswirt der
Europäischen Zentralbank.
Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender
der Commerzbank AG, partizipierte am
zweiten Tag an einem Forum zur Zukunft
des Bankensektors in Deutschland und im
Euroraum, zusammen mit Kenneth S.
Rogoff, Professor of Economics an der
Universität Harvard.
ACT Annual
Conference, 1. – 3. Mai,
Liverpool
„Wir nehmen überall
Interesse an Deutschland
wahr – ob in Hongkong
oder in New York.“
Michael Reuther
Vertreter unseres FIC Corporate
Sales Teams werden an der
diesjährigen ACT Annual
Conference teilnehmen, welche
sich dem Thema „Rückblick,
Einblick, Ausblick“ widmet. Die
Konferenz wird als eine der
größten und wichtigsten
Treasury-Konferenzen des
Finanzkalenders geschätzt und
bietet aufschlussreiche
Redebeiträge, interaktive
Ausstellungen und umfangreiche Networking-Möglichkeiten.
Wenn Sie an einer unserer
Veranstaltungen teilnehmen
oder uns anlässlich einer
Branchenkonferenz treffen
möchten, wenden Sie sich bitte
an [email protected]
7
Perspectives
Markt-Update
Die DevisenPerspektive
Die KreditPerspektive
Patrick Kohlmann
Head of credit
research
Ulrich Leuchtmann
Head of FX research
Die neuen Geldpolitiken dominieren
die Wechselkursbewegungen.
Unterschiede in den Geldpolitiken
der großen Notenbanken bleiben ein
wichtiger Treiber der Wechselkurse.
Waren es früher die Leitzinsen, die
wesentlich diese Politiken bestimmten,
ist heute, in Zeiten allgemeiner
Nullzinspolitik, die Liquiditätspolitik
der jeweiligen Notenbanken der
wesentliche Indikator.
„A ls einzige der drei
großen Notenbanken
kann nur die EZB
weiterhin moderat
Liquidität vom
Markt abziehen.“
Während die US-Notenbank weiterhin
im Rahmen ihres Wertpapierkaufprogramms Monat für Monat 85
Milliarden Dollar zusätzliche Liquidität
in das heimische Bankensystem pumpt
und die Bank of Japan unter ihrer
neuen Führung ebenfalls deutlich
expansiver werden dürfte, kann die
EZB als einzige der großen drei
Notenbanken weiterhin moderat
Liquidität vom Markt abziehen.
Solange freiwillige Kapitalströme in
die Peripheriestaaten anhalten, dürfte
die EZB diesen Prozess nolens volens
fortsetzen. Damit erhält der Euro unter
den großen drei Währungen eine
Sonderstellung. Solange kein Ende
von QE3 in Sicht ist, dürfte der Euro
gegenüber Dollar und Yen daher
unterstützt bleiben. Ein absehbares
Ende von QE3 könnte in Zukunft der
Euro-Stärke ein abruptes Ende
bereiten. UL
8
„Das Hochzinssegment
entwickelte sich
recht gut.“
Im Jahresverlauf dürfte der iTraxx XOver
Index auf 370 Basispunkte zurückgehen.
Wir rechnen dementsprechend mit einem
Gesamtertrag von ca. 8% auf dieses Jahr
und erwarten auf der Makroseite zunächst
eine fortgesetzte Rezession in der
Eurozone. Diese gesamtwirtschaftliche
Sicht sollte unsere Einschätzung des
High-Yield (HY) Marktes unterstützen,
zumal sich in der Vergangenheit das Hochzinssegment in solchen Makro-Szenarien
stets besonders positiv entwickelte, allerdings auch mit starken Wertschwankungen.
Auszugehen ist auch davon, dass
Bondinvestoren mit Total Return-Ansatz
jetzt dazu gezwungen sein werden,
verstärkt in Nachrangpapiere und Anleihen
mit niedrigerem Rating zu investieren, um
ihre Ertragsziele noch zu erreichen. Aber
nicht nur der Anlagedruck wird die
Spread-Entwicklung bei Hochzinsanleihen
antreiben: Während dieses Anleihesegment
ein höheres Kreditrisiko aufweist, haben
die Anleihen selbst ein geringeres
Zinsänderungsrisiko. Damit sind sie dem
von uns erwarteten Anstieg der
Bundrenditen deutlich weniger ausgesetzt
als das Segment der IG-Papiere, denn
diese weisen eine höhere Duration auf.
Das aus unserem Spread-Ziel
errechenbare implizite Ausfallrisiko von
über 6% übersteigt beispielsweise die
von der Ratingagentur Moody’s in ihrem
Basisszenario erwartete Ausfallquote von
1,6% bei weitem und bietet somit
reichlich Sicherheitspuffer. PK
Markt-Update
Die ZinsPerspektive
DIE RohstoffPerspektive
Eugen Weinberg
Head of Commodity
Research
Christoph Rieger
Head of Interest
Rate Strategy
Geldmärkte in Bewegung.
Der Rückgang der Euribor-Sätze ist ins
Stocken geraten und die Terminzinsen
deuten einen Zinsanstieg in den
kommenden Monaten an. Wir erwarten,
dass die Zinssätze vor dem Hintergrund
fallender überschüssiger Liquidität in
den kommenden Monaten weiter
steigen, allerdings zunächst nicht
so stark, wie derzeit durch die
Terminsätze impliziert.
Die einschneidende Neubewertung
der Zinskurven zu Beginn dieses Jahres
lässt sich vor allem auf zwei Faktoren
zurückführen: erstens bessere
Konjunkturdaten und die einstimmige
Entscheidung der EZB, den Leitzins
unverändert zu lassen, was
Spekulationen über eine Zinssenkung
im Januar zerschlug. Zweitens wird
erwartet, dass sich die überschüssige
Liquidität im Geldmarkt deutlich
verringert. Zur Erinnerung: Da unter der
EZB-Einlagefazilität auf überschüssige
Liquidität keine Zinsen gezahlt werden,
neigen die Tagesgeldsätze dazu, sich
diesem Wert anzunähern. Je höher die
überschüssige Liquidität, desto größer
der Abwärtsdruck auf die Zinsen.
Wir gehen davon aus, dass ein
Rückgang der überschüssigen Liquidität
zu moderat höheren Euribor-Sätzen bis
Jahresende führen wird. Gemäß unserer
Analyse sollte erst dann Aufwärtsdruck
auf die Tagesgeldsätze entstehen,
wenn die überschüssige Liquidität
unter ein Niveau von Euro 100-200 Mrd.
gefallen ist – womit wir in diesem
Jahr nicht rechnen. CR
„Ein Rückgang der
überschüssigen
Liquidität wird zu
moderat höheren
Euribor-Sätzen führen.“
Der Superzyklus am Rohstoffmarkt ist
noch nicht zu Ende.
Das Jahr 2013 hat an den
Rohstoffmärkten nicht nur positiv
begonnen, sondern wir gehen fest
davon aus, dass sich diese Tendenz
auch im weiteren Jahresverlauf
durchsetzen wird.
Die steigenden Rohstoffpreise sind
eine gute Nachricht, weil diese einer
weltweiten Konjunkturbelebung zu
verdanken sein werden, die auch die
Nachfrage nach Rohstoffen anschiebt.
Produzenten werden diese Gelegenheit
zu Preiserhöhungen nutzen, um ihre
in Folge steigender Produktionskosten
geringeren Margen auszuweiten.
Angebotsrisiken werden den Ölpreis
zusätzlich stützen. Aber auch für das
Konjunkturbarometer Kupfer sehen wir
weiteres Preissteigerungspotenzial. Die
momentan geringere Risikoaversion
steht einem kurzfristigen Anstieg des
Goldpreises zwar entgegen, aber die
schwelende Staatsschuldenkrise schürt
Inflationsängste und macht Gold
mittelfristig attraktiv. EW
„A ngebotsrisiken
werden den Ölpreis
zusätzlich stützen.“
9
„Banken müssen
eine Brücke zu den
Auslandsmärkten
schlagen – und die
Commerzbank mit ihrem
engmaschigen Netzwerk
kann ihren Kunden
genau die Produkte
bieten, die sie brauchen.“
Nikolaus Giesbert
„Unsere Kunden
brauchen eine Bank,
die ihre Bedürfnisse
versteht und ihnen auf
den internationalen
Kapitalmärkten zur
Seite steht.“
David Clapham
Internationale
Netzwerke
Die Bedeutung globaler Netzwerke und wie
die Commerzbank die Bedürfnisse ihrer
Kunden diesbezüglich erfüllt – das sind die
Themen am runden Tisch unserer Experten.
Eine Diskussionsrunde über die Rolle interner
und externer Beziehungen, die Bedeutung
der Produktentwicklung und den Zugang zum
richtigen Ansprechpartner zur richtigen Zeit.
„Wir haben
weltweit 5.000
Korrespondenzbanken
und decken damit fast
jede Ecke der Welt ab,
in die deutsche Exporte
gehen könnten.“
Dr. Bernd Laber
David Clapham
Head of Corporate Sales Europe
Nikolaus Giesbert
Head of FIC SALES
Dr. Bernd Laber
Divisional Board Member
Corporates International, MSB
Warum brauchen Unternehmen und
Institutionen im derzeitigen Umfeld
eine Bank mit einem leistungsstarken
internationalen Netzwerk?
F
BL: Wir leben in einer globalisierten Welt.
Das zeigt sich besonders deutlich an
deutschen und anderen europäischen
Unternehmen. Diese Unternehmen nutzen
die Vorteile einer globaleren Wirtschaft und
investieren verstärkt im Ausland. Während
in der Vergangenheit hauptsächlich
niedrigere Kosten das Ausland interessant
machten, stehen heute neue Märkte und
neue Kunden im Vordergrund. Wenn sich
unsere Kunden im Ausland engagieren,
wollen sie wissen: „Ist meine Bank auch
11
Perspectives
dort? Kann ich dieser Bank wirklich
vertrauen und mit ihr arbeiten?“
Gleichzeitig stellen sich – von der anderen
Seite aus betrachtet, aus internationaler
Sicht – Unternehmen aus aller Welt die
Frage, wo in Europa sie investieren
sollen. Sie betrachten natürlich die
unterschiedlichen Volkswirtschaften und
deren Performance – da ist es kein
Wunder, dass Deutschland ein wichtiges
Zielland ist. Egal, in welche Richtung
das Kapital fließt: Ein internationales
Netzwerk, das beide Seiten verbindet,
ist von zentraler Bedeutung.
NG: Zu den wichtigsten Aufgaben einer
Bank zählt die Unterstützung des
Außenhandels, insbesondere im
derzeitigen Umfeld. Eine Bank muss
eine Brücke zu den Auslandsmärkten
schlagen und die Commerzbank mit
ihrem engmaschigen Netzwerk kann
ihren Kunden genau die Produkte
bieten, die sie brauchen. Den deutschen
Unternehmen geht es im Moment gut:
Der Export gehört traditionell zu den
Stärken der deutschen Wirtschaft und
lag 2012 bei über einer Billion Euro.1
Entsprechend müssen wir unseren
12
„Globalisierung ist ein
anhaltender Mega-Trend
mit Auswirkungen auf
die Geschäftsmodelle
und Strategien sowohl
unserer Kunden
als auch der
Commerzbank selbst.“
David Clapham
Kunden – und deren Kunden – verstärkt
ins Ausland folgen. Deutschland ist eine
Exportnation und für mich ist ganz klar,
dass wir dem Rechnung tragen müssen.
Je exotischer ein Markt ist, desto
wichtiger ist unsere Unterstützung und
unser Wissen über diesen Markt.
DC: Dieser Trend wird dadurch noch
verstärkt, dass die Unternehmen ihre
Finanzierungsbasis erweitern wollen:
Sie wollen nicht ausschließlich von
Bankdarlehen abhängig sein, sondern
auch Zugang zu den Kapitalmärkten
haben. Um einen breiten Investorenstamm anzusprechen, müssen sie auch
außerhalb ihres Heimatmarktes auftreten
und sich von ausländischen Anlegern und
auf ausländischen Märkten Kapital
beschaffen können. Unsere Kunden, ganz
gleich ob Kreditnehmer oder Investoren,
brauchen eine Bank, die ihre Bedürfnisse
versteht und ihnen auf den internationalen
Kapitalmärkten zur Seite steht.
Wie unterstützt die
Commerzbank Unternehmen,
die diesem Trend folgen?
F
NG: Wir unterstützen beide Seiten:
deutsche Unternehmen, die im Ausland
tätig sind und ausländische Firmen,
die in Deutschland und anderen
europäischen Ländern investieren. Wir
verfügen über die internationale Expertise,
um deutsche Unternehmen auf lokalen
Märkten in der ganzen Welt zu betreuen,
aber auch über das Leistungsspektrum,
das in Deutschland tätige internationale
Kunden verlangen.
LEITARTIKEL
DC: Globalisierung ist ein anhaltender Mega-Trend mit Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle
und Strategien sowohl unserer
Kunden als auch der Commerzbank
selbst. Egal, ob ein Kunde im Ausland
verkauft, produziert oder investiert –
er muss sich mit vielen Themen
auseinandersetzen, wie zum Beispiel
den dortigen aufsichtsrechtlichen
und rechtlichen Rahmenbedingungen
oder finanziellen Risiken, die sich aus
Fremdwährungen und Zinsrisiken
ergeben. Als Partner im Bankgeschäft
müssen wir unseren Kunden in
all diesen Bereichen unterstützen
können, und dafür brauchen wir
eine Vernetzungsstrategie – nicht nur
auf internationaler Ebene, sondern
auch bankintern und zwischen
den unterschiedlichen Bereichen
wie der Mittelstandsbank und
Corporates & Markets.
Also müssen alle Teile einer
Bank nahtlos zum Wohle des
Kunden zusammenarbeiten. Wie sieht
das bei Ihnen aus und wie profitieren
Ihre Kunden?
F
„Wir sind führend
bei Entwicklung des
Schuldscheinmarktes.“
Dr. Bernd Laber
BL: Die Handelsfinanzierung, um ein
Beispiel zu nennen, ist natürlich für
Exportunternehmen extrem wichtig
und wir bieten in diesem Bereich
fundiertes Know-how. Wir haben
weltweit 5.000 Korrespondenzbanken
und decken damit fast jede Ecke der
Welt ab, in die deutsche Exporte
gehen könnten. Wenn ein
Unternehmen direkt investieren
möchte, greifen wir auf unser
Filialnetz zurück und bieten das, was
der Kunde wünscht: umfassende
Bankdienstleistungen, von einfachen
Konten bis zu Lösungen für die
Unternehmensfinanzierung. Dann gibt
es noch den Devisenhandel sowie die
Themenbereiche Rohstoff- und
Zinsrisiken. Das schüttelt man nicht
einfach aus dem Ärmel; da braucht
man vor Ort Mitarbeiter mit Erfahrung,
die mit diesen Märkten im Detail
vertraut sind.
DC: Unsere Kunden werden immer
internationaler und müssen dabei ihre
Aktivitäten im Ausland effizient
finanzieren können, lokale Vorschriften
verstehen und einhalten und schließlich
Gewinne zur Ausschüttung an ihre
Anteilseigner repatriieren. Wir sehen
zum Beispiel häufig, dass Unternehmen
ihre Produktion nach China verlagern,
um von den niedrigen Produktionskosten dort zu profitieren und einen
Markt bzw. eine Region mit hohem
Wachstumspotenzial zu bedienen. Eine
der Herausforderungen liegt darin,
dass der Renminbi keine frei konvertierbare Währung ist. Dadurch ist die
Repatriierung von Gewinnen recht
komplex. Da effizientes Cash- und
Liquiditätsmanagement für Unternehmen einen hohen Stellenwert
einnehmen, haben wir vor Ort Lösungen
für derartige Probleme entwickelt.
Ohne lokale Präsenz in diesen Ländern
wäre das nicht möglich.
13
Perspectives
F
Wie funktioniert die Vernetzung
bankintern?
NG: Ein ganzheitlicher Ansatz ist
wichtig. Die Mittelstandsbank war ein
Vorreiter auf diesem Gebiet: Sie war
sehr früh auf neuen Märkten aktiv,
entwickelte ein Gespür für das
politische, rechtliche und aufsichtsrechtliche Umfeld und gewann tiefe
Einblicke in die üblichen Arbeitsabläufe
im jeweiligen Land. Auf dieser Basis
haben wir Stein für Stein aufgebaut.
In den vergangenen Jahren konnten
wir die Zusammenarbeit zwischen dem
Firmenkunden- und dem Investmentgeschäft stark intensivieren. Wir haben
den Informationsfluss verbessert
und arbeiten bei jedem Kunden als
Partner Seite an Seite, damit keine
Lücken entstehen.
DC: Unser Ansatz ist auf langfristige
Kundenbeziehungen ausgerichtet. Im
Vertrieb konnten wir viel Erfahrung bei
der Entwicklung von Lösungen sammeln,
indem wir das Geschäft unserer Kunden
und die Auswirkungen finanzieller
Risiken auf ihre wichtigsten Leistungskennzahlen eingehend analysiert haben.
Dieser Ansatz macht sich zwar nicht
über Nacht bezahlt, doch nur so können
wir unsere Kunden wirklich verstehen,
ihre Risiken lokalisieren, ihnen die
Bedeutung von Risikomanagement
näher bringen und schließlich Lösungen
entwickeln. Wir wollen den langfristigen
Erfolg unserer Kunden und ihnen dabei
als Partner zur Seite stehen. Risikomanagement-Produkte sind gleichartig
aufgebaut und überall erhältlich. Wir
wollen uns von der Masse absetzen,
indem wir die Risiken, denen unsere
Kunden ausgesetzt sind, und die Märkte,
von denen diese Risiken ausgehen, voll
und ganz verstehen.
Ist das auch auf Ihrer Seite das,
was Kunden wollen, Herr Dr.
Laber?
F
BL: Der Kunde nimmt uns als Einheit
wahr, also sagen wir nicht: „Dies ist
14
Sache der Investmentbank und jenes das
der Geschäftsbank.“ Wir werden als eine
einzige Bank gesehen und das ist meiner
Ansicht nach einer unserer größten
Vorteile: Wir begegnen dem Kunden
einheitlich und geradeheraus. Wir
verfolgen keine Push-Strategie und sind
nicht darauf aus, direkt zum Abschluss
zu kommen. Wir sind an langfristigen
Kundenbeziehungen interessiert.
Manche davon bestehen schon seit
Generationen. Der deutsche Mittelstand
ist nicht nur eine Wirtschaftsmacht,
sondern auch ein Wertegefüge, in dem
ein partnerschaftliches Miteinander eine
sehr große Rolle spielt. Diese Werte
übertragen wir auf unsere Beziehung.
„Die Kundenbetreuung
wird künftig verstärkt
online ablaufen.“
Nikolaus Giesbert
Herr Giesbert, wie wird sich
diese Beziehung Ihrer Meinung
nach entwickeln? Welche neuen
Produkte könnten in den nächsten
Jahren verlangt werden?
F
NG: Ich glaube, dass die
Kundenbetreuung künftig verstärkt
online ablaufen wird und dass sich
dieser Trend von den Großkunden
ausgehend auch auf kleinere
Unternehmen ausweiten wird. Wir
müssen dabei eine Vorreiterrolle
einnehmen, die passenden Leistungen
bieten und die Informationen auf allen
Ebenen weitergeben, um bei geringeren
Kosten mehr Service bieten zu können.
DC: Ich halte das Onlinegeschäft für
wahnsinnig wichtig, denn es ist kein
vorübergehender Trend. Finanzinstitute
waren die Pioniere bei dieser
Entwicklung, doch insbesondere
Firmenkunden werden zunehmend von
der Nutzung elektronischer
Ausführungskanäle für Devisen- und
Zinsprodukte profitieren. Die
wichtigsten Vorteile sind dabei der
Zugriff auf Liquidität, die bestmögliche
Orderausführung, Direktverarbeitung
und niedrigere Kosten. Als Reaktion auf
aufsichtsrechtliche Änderungen haben
wir beispielsweise einen ClearingService für OTC-Kundengeschäfte ins
Leben gerufen. Die ursprüngliche
Zielgruppe waren dabei Finanzinstitute,
aber auch für Firmenkunden wird
dieser Service immer interessanter.
Über den regulären Working-CapitalBedarf hinaus halten Firmenkunden in
der Regel keine großen Barbestände
oder andere Sicherheiten, die für das
zentrale Clearing von Transaktionen
erforderlich sind. An dieser Stelle
kommen wir ins Spiel und
transformieren die Sicherheiten unserer
Kunden in solche, die von der ClearingStelle akzeptiert werden.
LEITARTIKEL
BL: Firmenkunden orientieren sich heute
weniger am Darlehensmarkt, dafür
verstärkt am Rentenmarkt und anderen
Instrumenten. Wir können dabei in
vielerlei Hinsicht einzigartige Leistungen
bieten. So befindet sich ein Teil der
Inhaber von Anleihen französischer
Unternehmen beispielsweise in
Deutschland. Aufgrund unseres Zugangs
zum Anlegerkreis sind wir für den
französischen Kunden der ideale Partner.
Bei neuen Entwicklungen sind wir also
ganz vorne dabei. Wir sind Marktführer
bei der Entwicklung des Marktes mit
Schuldscheinen, einem Anlageinstrument,
das einer Schuldverschreibung ähnelt
(aber günstiger ist) und nicht an einer
Börse notiert sein muss. Diese Produkte
haben deutsche Banken über die Jahre
gemeinsam mit ihren inländischen
Firmenkunden entwickelt. Die
Commerzbank ist in dieser Hinsicht die
führende deutsche private Bank. Nun
bieten wir diese Produkte auch für
internationale Unternehmen. Wir haben
Kunden aus Österreich, Frankreich oder
Italien – große Unternehmen, die sich
nicht nur außerhalb des
Darlehensmarktes breiter aufstellen
wollen, und dies nicht nur auf dem
Rentenmarkt, sondern auch auf dem
Markt für Privatplatzierungen. In
Schuldscheine investieren nun auch
Anleger aus Fernost und sogar aus
Lateinamerika – ein weiteres gutes
Beispiel dafür, wie wir zusammenarbeiten
können, um die Finanzierungsbasis für
Unternehmen zu erweitern.
NG: Kurz gesagt: Das A und O ist
Vertriebskraft. Vertriebskraft macht einen
Großteil der Expertise auf diesem Markt
aus. Die Voraussetzung dafür ist ein
breiter, starker Investorenstamm, mit dem
wir bei unseren Top-Kunden punkten
können. Ein ganzheitlicher, nahtloser
Ansatz ist extrem wichtig. Nur so
gewähren wir allen Kunden Zugriff auf
das Expertenwissen, das sie jeweils
brauchen. Egal, wo der Experte in der
Bank verortet ist. DC, NG, BL
David Clapham
Als Leiter Corporate Sales
Europe leitet David Clapham
ein internationales Sales
Team, das große
Firmenkunden in ganz Europa
betreut. Neben der Analyse
und Bewertung von Risiken
stellt das Team sicher, dass
unsere Kunden ihre Risiken
mit Hilfe der Produkte und
Dienstleistungen von FIC
steuern können. Vor seiner
Tätigkeit bei der
Commerzbank spezialisierte
sich David Clapham auf den
Vertrieb von OTC-Derivaten,
internationalen
Femdkapitalmarktprodukten
und die Origination sowie
auf das Client Relationship
Management. Er hat einen Master in Wirtschaftswissenschaften und
Betriebswirtschaft des Trinity
College in Dublin, Irland.
Nikolaus Giesbert
Nikolaus Giesbert ist im
Bereichsvorstand von
Corporates & Markets; als
Head of FIC Sales ist er für
den globalen Vertrieb von
Renten- und Währungsprodukten verantwortlich. Er
vertritt den Geschäftsbereich
als stimmberechtigtes
Mitglied im KonzernKreditkomitee und ist Mitglied
des Aufsichtsrats bei der
Commerzbank (Eurasija) SAO.
Die ersten elf Jahre seiner
Laufbahn verbrachte Herr
Giesbert bei der Dresdner
Bank, wo er zuletzt für den
Rentenhandel im Primär- und
Sekundärmarkt verantwortlich
war. Danach wechselte er für
drei Jahre als Leiter
Zinsproduktehandel zu HSBC
in London. 2001 kehrte er
nach Frankfurt zurück und
stieß zum ersten Mal zur
Commerzbank, wo er zunächst
als Leiter Public Sector
Origination Deutschland und
dann als Leiter Covered Bonds
Origination Europa tätig war.
Ende 2002 wechselte er auf
die Vertriebsseite und war bei
Morgan Stanley acht Jahre
lang für die Betreuung
europäischer Finanzinstitute
verantwortlich. Seit seiner
Rückkehr zur Commerzbank
im Jahr 2010 setzt Nikolaus
Giesbert seinen umfangreichen Erfahrungshintergrund ein, um die Bank
im globalen Zins- und
Währungsgeschäft zu
positionieren.
Dr. Bernd Laber
Herr Dr. Laber begann 1994
als Trainee im Internationalen
Finanzgeschäft und wechselte
danach in den zentralen
Kreditstab als Credit Officer
für den Raum Asien. Die drei
darauffolgenden Jahre
verbrachte er als Relationship
Manager für die
Commerzbank South East
Asia in Singapur. Danach
richtete er seine Fähigkeiten
im Firmenkundengeschäft
wieder auf Deutschland. Ab
2004 übernahm er die Leitung
des Großkundencenter
Südwest in Stuttgart bis er
2007 Mitglied der Geschäftsleitung für Großkunden in
Deutschland am Standort
Frankfurt wurde. Im
November 2008 wurde er
zum Bereichsvorstand
International ernannt.
1) Statistisches Bundesamt 2012.
15
Perspectives
Länderschwerpunkt:
Tschechische
Republik und die
Slowakei
Die Commerzbank bietet Lösungen, die einen Mehrwert
bei Devisen, Zinsprodukten, Krediten und vielem mehr
bieten, um die Bedürfnisse der Kunden in beiden Ländern
zu befriedigen, sagt Branko Susic.
Branko Susic
Head of FIC Sales
Czech republic & Slovakia
Marktstabilität
Die Slowakei und Tschechische Republik bleiben weiterhin
höchst attraktive Märkte, die ein großes Potenzial sowohl für
FIC als auch den gesamten Geschäftsbereich Corporates &
Markets der Commerzbank bieten, um die Bedürfnisse
unserer Kunden innovativ zu bedienen.
Beide Märkte profitieren unverändert von einem stabilen
makroökonomischen Umfeld mit überschaubaren
Haushaltsdefiziten und guten Kreditratings. Die
Rechtssysteme sind ebenfalls stabil, und die vorsichtige –
aber rationelle – Vorgehensweise der Zentralbanken hat ein
gesundes Umfeld für den Bankensektor geschaffen.
16
LEITARTIKEL
17
Perspectives
Mit einem Exportanteil von bis zu 75% des BIP – vorwiegend
nach Deutschland – besteht die größte Sorge darin, wie sich
eine nachlassende Nachfrage der europäischen Nachbarn
auswirken könnte. Bisher gibt es dafür jedoch kaum
Anzeichen. Deutsche Unternehmen zeigen darüber hinaus
unverändert Bereitschaft und Interesse an Investitionen in
beiden Ländern als Produktionsstätte.
Zentrale Standorte
Die Commerzbank ist seit 1992 in der Tschechischen Republik
und seit 1995 in der Slowakei präsent. Die überwiegende
Mehrheit der in diesen Märkten aktiven deutschen
Unternehmen bzw. deren lokale Tochtergesellschaften zählen
vornehmlich zu unseren Kunden, genauso wie große
Firmenkunden in öffentlicher oder privater Hand. Auch die
Betreuung von Finanzinstituten und des öffentlichen Sektors
ist ein wichtiges Kundensegment.
18
Aufgrund der Nähe und der starken Verbindungen zu
Deutschland ist die Commerzbank zu einer der bekanntesten
Adressen in beiden Ländern geworden. Heute sind fast 50%
der in der Tschechischen Republik und der Slowakei
agierenden größeren Unternehmen Kunden der Commerzbank.
Konkurrenzfähige Preise
Kunden nutzen insbesondere unsere Expertise im Zinsund Währungsgeschäft, um ihren Bedarf am klassischen
Devisenkassa- und Devisenterminhandel abzudecken. Da
der Großteil der kommerziellen Geschäfte innerhalb Europas
stattfindet, hat die Tschechische Republik als Nichtmitglied
der Währungsunion zwangsläufig einen größeren Bedarf
an Fremdwährungsprodukten.
Die enge Zusammenarbeit mit dem FIC-Handelsteam in London
ermöglicht uns, eine unverändert wettbewerbsfähige
LEITARTIKEL
„Beide Märkte profitieren unverändert von einem stabilen
makroökonomischen Umfeld mit überschaubaren
Haushaltsdefiziten und guten Kreditratings.“
Preisgestaltung sowohl für Devisen als auch Zinsderivate
anzubieten – ein weiterer Grund für unsere stabile Kundenbasis.
Die Commerzbank arbeitet darüber hinaus am Ausbau eines
weiteren Kompetenzbereichs: wettbewerbsfähige Preise für
Produkte, die nur wenige andere Banken in der Region
anbieten können, wie zum Beispiel nicht lieferbare
Terminkontrakte (NDFs) oder auf tschechische Kronen
lautende strukturierte Zinsprodukte.
umgekehrt bringen wir auch tschechische oder slowakische
Anleihe- und Eigenkapitalemittenten mit Investoren rund um
den Globus zusammen.
Ganzheitliche Expertise
Der Schlüssel zu unserem Erfolg ist die enge
Zusammenarbeit mit den Teams der Mittelstandsbank. Dank
dieser Kooperation können wir unsere Fähigkeiten bei Zins-,
Kredit- und Fremdwährungsprodukten nahtlos in die
bestehende Kundenbeziehung integrieren.
Wir sind sehr daran interessiert, unser erweitertes
Leistungsspektrum einer noch breiteren Kundenbasis
anzubieten. 2012 haben wir unsere Handelsplattform
Commander so angepasst, dass tschechische Kunden ihre
Geschäfte direkt über ihre lokalen Commerzbank-Konten
abwickeln können. In diesem Jahr fällt der Startschuss für ein
hochkarätiges und groß angelegtes Veranstaltungsprogramm,
um Commander sowohl neuen als auch bestehenden Kunden
aus den Unternehmens- und Finanzsektor vorzustellen.
Um die Präsenz unserer Geschäftsstellen in Prag, Pilsen,
Ostrava, Brünn und Bratislava auszubauen, arbeiten wir an
der Erweiterung der von unseren Kunden genutzten FICProduktpalette von den bisher vorwiegend in Anspruch
genommenen Währungsprodukten auf Zins-, Kredit- und
Rohstoffprodukte. Dazu haben wir bereits gemeinsame
Projekte mit unseren Kollegen aus den Bereichen
Commodities und Debt Capital Markets aufgesetzt.
Strukturierte Devisenprodukte
Kundennähe
Darüber hinaus wollen wir auch unsere
Devisenstrukturierungs-Plattform Kristall vorstellen.
Anfänglich intern für eine effiziente Preisgestaltung genutzt,
geben wir unseren Kunden jetzt die Möglichkeit,
maßgeschneiderte Devisenprodukte mit höchster
Transparenz zu strukturieren und zu bepreisen – von
einfachen Swaps und Terminkontrakten bis hin zu
komplexeren Zielkurslösungen.
Unsere Geschäftsstruktur hat sich für unsere Kunden als
besonders attraktiv erwiesen. Mit nur 145 Mitarbeitern vor
Ort sind wir zweifellos ein Nischenanbieter, jedoch bedeutet
dies gleichzeitig, dass wir näher beim Kunden sind und
schneller und flexibler auf Probleme eingehen können.
Neben den unmittelbaren Aufgaben im FIC-Bereich ist es uns
ein Anliegen, unsere Kunden auf die internationalen
Geschäftsverbindungen der Commerzbank aufmerksam zu
machen, die u.a. über das globale Sales-Netzwerk für
Wachstumsmärkte (FIC EM Sales) realisiert werden – FIC in
Prag ist Teil dieser Abteilung. Dieses System ermöglicht uns
ein effektives Zusammenführen von vor Ort ansässigen
Investoren und Emittenten mit ihren Kontrahenten in
Westeuropa, den USA oder dem Nahen Osten. Dabei setzen
wir unser weitläufiges Beziehungsnetzwerk zu internationalen
Banken und Unternehmenskunden in beiden Richtungen ein:
Unser EM Team bietet lokalen Vermögensverwaltern
maßgeschneiderte Emissionen in tschechischen Kronen an –
Die Positionierung der Commerzbank ist eine einzigartige
Mischform aus zwei unterschiedlichen Ansätzen: Wir
verbinden die Fähigkeiten der lokalen Präsenz der großen
Filialbanken vor Ort mit dem Fly-in, Fly-out Konzept vieler
Londoner Institute, um für Speziallösungen zusätzliche
Experten für unsere Kunden einfliegen zu lassen.
Hinsichtlich Preisgestaltung, Strukturierung und Beratung
verfügen wir über die gleiche Expertise und haben
hervorragende direkte Verbindungen zu unseren
Produktspezialisten in London. Ebenso bieten wir unseren
Kunden einen laufenden Austausch, örtliche
Geschäftsstellen für tägliche Bankgeschäfte und erfahrene
Relationship-Manager, die ihnen uneingeschränkten
Zugang zum gesamten Know-how von Commerzbank FIC
und anderen Investmentbankingbereichen
aus einer Hand ermöglichen. BS
19
Perspectives
Fragen Sie...
Die jüngsten Schritte zur Flexibilisierung der
Mindestliquiditätsquote für Banken und die Anpassungen
für Versicherer werden eine Assetklassen-übergreifende
Neubewertung zur Folge haben.
MARKUS KOCH
Senior IR Derivatives Strategist
KEVIN RETTBERG
IR Derivatives Strategist
Anfang dieses Jahres genehmigte die
Gruppe der Zentralbankpräsidenten und
Leiter der Bankenaufsichtsinstanzen
(„Group of Central Bank Governors and
Heads of Supervision“ – GHOS) ein
überarbeitetes Regelwerk, mit dem die
kurzfristige Belastbarkeit des
Liquiditätsrisikoprofils von Banken
weiter verbessert werden soll. In diesem
Zusammenhang wird das Spektrum
zulässiger qualitativ hochwertiger
liquider Vermögenswerte („High-Quality
Liquid Assets“ – HQLA) ausgeweitet.
Die Mindestliquiditätsquote („Liquidity
Coverage Ratio“ – LCR) wird um neue
Level-2-b-Vermögenswerte erweitert.
Somit ist mittelfristig eine Neubewertung von Vermögenswerten über
alle Anlageklassen hinweg zu erwarten.
Zudem lockern manche nationalen
Aufsichtsbehörden die Rahmenbedingungen für Versicherer, was
den Umfang dieser Neubewertung in
Europa noch verstärken dürfte. Dennoch
wird das natürliche Anlageverhalten
der Finanzinstitute weiterhin eine
beständige Nachfrage nach
festverzinslichen Anlagen mit einem
erstklassigen Rating sichern. Am
ultralangen Ende der Zinskurve wird
sich die Nachfrage jedoch reduzieren.
Die LCR besteht aus zwei Komponenten:
20
Zum einen enthält sie einen Bestand
qualitativ hochwertiger, liquider
Vermögenswerte (HQLA), der die
gesamten Nettozahlungsmittelabflüsse
zu mindestens 100% abdeckt. Den
anderen Teil bilden Level-2-Vermögenswerte (L2). Das Spektrum der als HQLA
akzeptierten Vermögenswerte wird
vergrößert, wodurch mittelfristig eine
Neubewertung ausgelöst werden sollte.
Des Weiteren hat die GHOS einer
Modifikation des 2010 verabschiedeten
Zeitplans zugestimmt. Das Liquiditätsrahmenwerk wird schrittweise ab 2015
eingeführt. Dabei erhöht sich die
LCR-Mindestquote jedes Jahr, bis sie im
Jahr 2019 100% erreicht.
Im Einzelnen werden neben Barmitteln
und Zentralbankguthaben bestimmte
marktgängige Wertpapiere ohne
Obergrenze als HQLA angerechnet:
Level-1-Vermögenswerte (L1), sofern
sie unter Basel II einer 0%
Risikogewichtung unterliegen und an
großen, tiefen und aktiven Repo- oder
Kassamärken gehandelt werden, die
nachweislich auch in Stressphasen
Liquidität bereitstellen. Für Vermögenswerte der zweiten Kategorie (Level 2)
gelten Abschläge (Haircuts) sowie
weitere Restriktionen in Bezug auf
marktgängige Titel, die von Staaten,
Zentralbanken und ähnlichen
Institutionen garantiert werden.
Innerhalb dieser Kategorie hat die
GHOS zur Stabilisierung eine neue
Unterkategorie von bestimmten
zusätzlichen Level-2b-Vermögenswerten eingeführt. Im Gegensatz zu den
L1-Vermögenswerten, die unbegrenzt
angerechnet werden können
(mindestens 60%), dürfen die Level-2Vermögenswerte nicht mehr als 40%
des Bestands einer Bank ausmachen.
Den europäischen Lebensversicherern
wurden bereits im letzten Jahr auf
ähnliche Weise beachtliche
regulatorische Entlastungen gewährt.
Insbesondere haben großzügigere
Diskontierungssätze (UFR) und
Aufschübe bei der Einführung von
Solvency II die Nachfrage nach
Anleihen mit sehr langer Laufzeit
reduziert. Ein anhaltendes Niedrigzinsumfeld wird aufgrund seiner hohen
Eintrittswahrscheinlichkeit als größte
Gefahr für den Versicherungssektor
gesehen, gefolgt von einer
Konjunkturabschwächung und dem
Risiko gegenüber staatlichen
Schuldnern. Daher versucht ein großer
Teil der Versicherer, sein Engagement
gegenüber Staaten mit hohen Renditeaufschlägen (Spreads) zu reduzieren,
Staatsanleihen durch Unternehmensanleihen zu ersetzen, und sich an der
Jagd nach höheren Renditen zu
beteiligen. Nur wenige Versicherungsgesellschaften betrachten den zunehmenden Mangel an angemessenen,
festverzinslichen Anlagen mit sehr
langer Laufzeit als ein Risiko. Dagegen
werden Wiederanlagerisiken als
gewichtiges Risiko wahrgenommen.
Fazit: Einerseits könnte die Nachfrage
für Euro-Anleihen mit sehr langen
Laufzeiten zurückgehen, andererseits
wird der Mangel an überzeugenden
Alternativen weiterhin für eine
anhaltende Nachfrage nach
festverzinslichen Anlagen mit hoher
Duration sorgen. MK, KR
Wie kann ich von den
Veränderungen
beim Euro
profitieren?
Corporates & Markets
Unsere Expertise – Ihr Vorteil
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* Erstplatziert als „Bester globaler Liquiditätsanbieter“ und „Bester globaler Devisenhändler für institutionelle
Kunden“; World Finance 2012
Perspectives
Besteht Bedarf für
eine internationale
Koordination der
Währungspolitik?
Über „Währungskriege“ wurde in den vergangenen
Wochen lebhaft diskutiert.
Ulrich Leuchtmann
Global Head of FX Research
Einige Diskutanten – darunter der französische
Präsident François Hollande – plädieren dafür,
die Währungspolitik auf internationaler Ebene
zu koordinieren, um so die Wechselkurse zu
kontrollieren. Wie könnte eine solche Koordination
der Währungspolitik aussehen und was würde
sie bewirken?
1. Feste Wechselkurse
Mehr oder weniger feste Wechselkurse wie im
Bretton-Woods-System oder dem europäischen
Wechselkursmechanismus sind kaum ein
gangbarer Weg. Einerseits wären feste
Wechselkurse das genaue Gegenteil der
gegenwärtigen, etablierten G20-Strategie
„marktbestimmter“ Wechselkurse. Andererseits
sind solche Systeme langfristig nicht praktikabel,
wie die Geschichte seit den 1970-er Jahren
deutlich gezeigt hat. Warum ist das so? Wenn
politisch festgelegte Wechselkurse nicht mehr mit
der fundamentalen Realität übereinstimmen,
reagieren die Märkte in der Regel mit starken
Auf- oder Abwertungen, die das Marktgefüge
22
European expertise
23
Perspectives
noch stärker aus der Balance bringen können
als marktbestimmte Wechselkursvolatilitäten in
einem System mit flexiblen Wechselkursen. Um
solchen Störungen vorzubeugen, müssten die
politischen Entscheidungsträger in allen
teilnehmenden Ländern die Restriktionen im
Rahmen einer währungspolitischen Koordination
anerkennen. Insbesondere müssen sich die
Zinssätze analog entwickeln. Dafür müssten die
sich koordinierenden Länder ihre individuelle
Geldpolitik aufgeben – ein weit reichender Schritt,
der für sich alleine genommen bereits zu starken
Schwankungen der realwirtschaftlichen
Entwicklung der teilnehmenden Länder führen
kann. Um Inflation und Kapitalströme an die
festen Wechselkurse anzupassen, müssten die
Länder zudem ihr gesamtes Spektrum an
wirtschaftspolitischen Maßnahmen koordinieren
– nationale Ziele wären damit schwieriger zu
erreichen. Zwei Beispiele verdeutlichen, was
schief gehen kann:
US-Präsident Richard Nixon hob 1971 den
Goldstandard für den US-Dollar auf und
verfolgte gleichzeitig eine hochinflationäre
Politik, um die finanzpolitischen Konsequenzen
des Vietnamkrieges abzumildern. Das BrettonWoods-System kollabierte, da andere Länder
dem Beispiel der USA nicht Folge leisten
wollten.
Nach der deutschen Wiedervereinigung
orientierte sich die Politik der Bundesbank
hauptsächlich am „Wiedervereinigungsboom“
– und war deshalb mit der Wirtschaftslage in
den schwächeren Ländern des Europäischen
Wechselkursmechanismus nicht mehr
kompatibel. Das System geriet unter
erheblichen Druck: 1992 sahen sich
Großbritannien und Italien (temporär)
gezwungen, das System zu verlassen.
•
•
24
Know-How Aus Europa
„In den 1980-ern war es im Interesse aller
G7-Staaten, Ungleichgewichte in ihren
Zahlungsbilanzen zu begrenzen.“
Strengere Formen von:
Währungskopplungen (in Form von Currency
Boards, die gegen spekulative Angriffe
immun sind) oder
Währungsunionen (wie in Europa)
könnten auf Dauer funktionieren, sind jedoch in
größerem Ausmaß – auf globaler Ebene –
unrealistisch. Weniger strikte Währungskopplungen sind angesichts der mangelnden
Bereitschaft der teilnehmenden Länder, ihre
Politik auf Dauer derart zu beschränken,
ebenso wenig praktikabel.
•
•
2. Temporäre Koordination der
Wechselkurspolitiken
Dafür sprechen mindestens zwei Fälle einer
erfolgreichen internationalen Koordination: das
Plaza-Abkommen (1985) und das LouvreAbkommen (1987). Diese prima facie-Abkommen
erfüllten ihren Zweck. So wurde der Dollar im
Zuge des Plaza-Abkommens stark abgewertet
und das Louvre-Abkommen stabilisierte die
handelsgewichteten Dollar-Wechselkurse der
späten 1980-er und frühen 1990-er Jahre.
Diese Form der Koordination ist schwächer als
die Kopplung von Währungskursen, da es sich
im Grunde genommen um eine zeitlich
begrenzte, freiwillige Beschränkung politischer
Maßnahmen im eigenen Land handelt, um so
(direkt oder indirekt) währungspolitische Ziele
zu erreichen. Solche Abkommen setzen jedoch
ein grundsätzliches Interesse der beteiligten
Parteien an einer Abstimmung der
Währungspolitik voraus. In den 1980-ern war es
im Interesse aller G7-Staaten, Ungleichgewichte
in ihren Zahlungsbilanzen zu begrenzen.
Insbesondere das Defizit der USA hatte Ausmaße
erreicht, die erhebliche Auswirkungen auf die
Weltwirtschaft hätten nach sich ziehen können.
Um Belastungen ihrer eigenen Wirtschaft zu
vermeiden, waren die Regierungen anderer
Länder gewillt, von ihren nationalen Strategien
abzuweichen.
Könnte ein ähnliches Abkommen wie damals
auch heute die Lösung sein? Das glaube ich
kaum, denn ein solches Abkommen läge nicht
im Interesse der einzelnen Staaten. Die Salden
der Zahlungsbilanzen Europas und der USA
werden als mehr oder weniger tragfähig
erachtet. Sorgen muss sich diesbezüglich nur
Japan machen, wo die Leistungsbilanz nach
jahrelangen Überschüssen nun fast bei Null
steht – und das Land somit Gefahr läuft, von
schwer zu erzielenden Nettokapitalzuflüssen
abhängig zu werden. Angesichts der
anhaltenden Kritik gegenüber der erneut
inflationären Geldpolitik des Landes gilt es
derzeit als unwahrscheinlich, dass die
Argumente der Japaner bei der Mehrheit der
G20-Staaten Gehör finden werden. Trotzdem
werden die japanischen Entscheidungsträger
nicht von ihrer Politik abweichen, denn für das
Land steht zu viel auf dem Spiel.
Grundsätzlich ist eine Koordination der
Währungspolitik denkbar. Wenn sich die
Erwartungen zur Inflationsentwicklung ändern,
ändern sich in der Regel auch die Wechselkurse
in einem stärkeren Maß. Diese übermäßige
Volatilität der Wechselkurse schlägt sich in
unerwünschten Wechselkursschwankungen und
einem Preiswettbewerb für Exporteure nieder.
Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und
es gibt nie eine einfache Lösung. Doch flexible
Wechselkurse und stabile Devisenmärkte sind
die beste Alternative. UL
25
Perspectives
CLN-Alternative
Nachdem an den europäischen Staatsanleihemärkten
eine gewisse Beruhigung eingetreten ist,
stellt sich für Investoren die Frage nach der
Renditeoptimierung. Credit Linked Notes auf
Staatsschuldner bieten Renditen, die deutlich über
denen der Kernländer der Eurozone liegen.
RUTH eNGEL
FICS Product Management
Die Staatsschuldenkrise hat zur erheblichen Differenzierung
in der Bonitätseinschätzung der einzelnen Eurostaaten
geführt. Dies hatte stark steigende Renditen in den so
genannten Peripherieländern zur Folge. Die von der
Europäischen Union, ihren Mitgliedsstaaten und der
Europäischen Zentralbank getroffenen Maßnahmen zeigen
jedoch langsam Wirkung und tragen aktuell zu einer
Beruhigung der Märkte bei.
Investoren, die an eine weiterhin positive Entwicklung in
Europa glauben, können sich auf dem gegenwärtigen Niveau,
insbesondere bei den Peripheriestaaten, immer noch
Renditen sichern, die deutlich über denen der Kernländer
der Eurozone liegen. Doch nicht immer sind entsprechende
Anleihen verfügbar. Alternativ bieten sich Credit Linked
Notes (CLN) an. Sie beinhalten neben dem Emittentenrisiko
(z.B. Commerzbank AG) auch das Kreditrisiko eines oder
mehrerer Staaten (Referenzschuldner). Für die übernommenen Kreditrisiken erhält der Investor eine Prämie, die
eine wesentliche Komponente des Anleihezinssatzes darstellt.
Zins- und Rückzahlung einer CLN hängen i.d.R. davon ab,
dass kein Kreditereignis eintritt. Dies kann bei
westeuropäischen Staaten z.B. die Nichtzahlung oder
Restrukturierung einer Verbindlichkeit sein oder dass der
26
„Zins- und Rückzahlung einer
CLN hängen i.d.R. davon ab,
dass kein Kreditereignis eintritt.“
Staat eine Verbindlichkeit nicht anerkennt oder einen
Zahlungsstopp erklärt (Nichtanerkennung / Moratorium).
Unter dem Aspekt der Risikostreuung eignen sich CLN, die
sich auf einen Korb von mindestens zwei gleich gewichteten
Referenzschuldnern beziehen.
Ein Beispiel: Die im Januar 2013 begebene Sovereign Linear
Basket CLN ZR bezieht sich auf die Staaten Portugal, Spanien
und Italien (ISIN DE000CB83ZX4). Die Laufzeit beträgt
5 Jahre und der jährliche Zinssatz 4,15%. Jeder
Referenzschuldner hat einen Korbanteil von 1/3. Dies
entspricht ebenfalls dem Risikoanteil des einzelnen
Referenzschuldners. Tritt während der Laufzeit kein
Kreditereignis ein, wird die CLN bei Fälligkeit zu 100%
zurückgezahlt. Im Falles eines Kreditereignisses führt jedes
Know-How Aus Europa
Ereignis zu einer Anpassung des Gesamtnennbetrags und
somit zur Reduzierung des Rückzahlungsanspruchs
entsprechend der Gewichtung des betroffenen
Referenzschuldners (hier: 1/3). Ebenfalls reduziert sich
der Zinsertrag anteilig.
Credit Linked Notes können individuell und flexibel nach
Anzahl und Art der Referenzschuldner gestaltet werden. Es
gibt verschiedene Verzinsungsvarianten (fix- oder variabel),
viele verschiedene Währungen und ein breites Laufzeitenspektrum. Ein großer Vorteil: Mit Hilfe von CLNs sind
Investments möglich, die in der gewünschten Ausgestaltung
sonst nicht am Markt zu erwerben wären.
Übrigens: Credit Linked Notes mit „Investment Grade“
Rating 1 werden bei der Commerzbank AG unter dem
Markennamen COLIBRI 2 begeben. Credit Linked Notes
bezogen auf mehrere Non-Investment-Grade Referenzschuldner tragen den Namen COHYBA 3. Für weitere
Informationen über dieses Produkt und die
Anlagemöglichkeiten wenden Sie sich bitte an
[email protected]. RE
Beispiele für weitere Credit Linked Notes auf Staaten
Bezeichnung
Referenzschuldner
Laufzeit
Preisindikationen / Rendite
(per 5. Februar 2013)
3,00% COLIBRI Sovereign CLN (Single Name)
Italien
20.03.2018
100% (Rendite: 3,00%)
3,50% COLIBRI Sovereign CLN (Single Name)
Spanien
20.03.2018
100% (Rendite: 3,50%)
4,50% Sovereign CLN (Single Name)
Portugal
20.03.2018
100% (Rendite: 4,50%)
4,15% COHYBA Sovereign CLN (Linear Basket)
Italien, Spanien,
16.04.2018
100% (Rendite: 4,15%)
ISIN: DE000CB83ZX4
Portugal
1. Rating zum Zeitpunkt
der Emission von
internationalen
Ratingagenturen.
2. COLIBRI = Corporate
Linked Bond with Return
Improvment.
3. COHYBA = Corporate
High Yield Basket
Source: Commerzbank
27
Perspectives
Aus Sicht
eines
Händlers
Hui-Sun Kim betrachtet das Jahr 2013
aus Händlersicht: Wie könnten sich
die Hauptwährungen entwickeln? Wie
wahrscheinlich ist es, dass die viel
diskutierte Umschichtung von
Anleihen in Aktien tatsächlich eintritt?
Wie wird sich dies auf die Liquidität
auswirken – und was tut die Commerzbank,
um ihre Kunden auch im laufenden Jahr
bestmöglich zu unterstützen?
Hui-Sun Kim
Head of FIC Trading
Wie schätzen Sie die
Aussichten für 2013 im
Vergleich zum Vorjahr ein?
F
Zum Jahresbeginn 2013 ist der
Ausblick sicher deutlich positiver, als
dies 2012 der Fall war. Damals
herrschte eindeutig Krisenstimmung –
heute besteht weitgehend Konsens,
dass wir kurzfristig moderates
Wachstum erwarten können, insbesondere aus den USA und den
Wachstumsmärkten Asiens.
Wie wird sich das auf die
unterschiedlichen
Marktsegmente auswirken?
F
Im Devisenmarkt ist das Umfeld zurzeit
gleichermaßen interessant und
herausfordernd. Die japanische
28
Regierung hat ihre Bereitschaft klar
signalisiert, ihre Konjunktur durch
gezielte Maßnahmen zu stimulieren,
und eine schwächere Währung ist dafür
ein starkes Instrument. Zwar steht der
US-Dollar durch die quantitativen
Lockerungsmaßnahmen der Federal
Reserve unter einem gewissen Druck,
doch sollte der Gegenwind für den
Dollar angesichts der Erwartungen
einer zunehmenden Wachstumsdynamik in den USA absehbar nachlassen. Gleichzeitig beobachten wir, dass
der Euro an Stärke gewinnt;
Katastrophenszenarien werden
zunehmend als weniger wahrscheinlich
angesehen, was strukturell zu einem
Abbau globaler „Anti-Euro“-Positionen
führt. Insgesamt also eine sehr veränderliche und dynamische Situation an
den Währungsmärkten.
An den Zinsmärkten implizieren die
Marktsätze inzwischen ein
Fortdauern der negativen realen
Fed-Funds-Sätze bis zum Ende des
Jahrzehnts. Gleichzeitig gehen aber
zahlreiche Volkswirte und Analysten
davon aus, dass bis 2016 am
Arbeitsmarkt nahezu Vollbeschäftigung erreicht werden
dürfte. Dies würde bedeuten, dass
die Fed ihre Leitzinsen früher anhebt
als derzeit in den Marktsätzen
eingepreist ist. Ein Szenario, bei dem
sich die Wachstumskurve analog zu
diesen Prognosen entwickelt, würde
eine erhebliche Anpassung der
Zinserwartungen erfordern, denn die
Fed hat die Einflussfaktoren für ihre
Geldpolitik klar definiert. Dann
müsste der Markt eine aggressive
Phase geldpolitischer
Know-How Aus Europa
Welchen Einfluss hatten die
jüngsten aufsichtsrechtlichen
Änderungen auf den Markt?
wie nötig beibehalten wird; darüber
hinaus gab es aufsichtsrechtliche
Maßnahmen zur Stabilisierung des
Bankensystems. Ich denke daher, dass
wir in der gegenwärtigen Situation
Erwartungen entwickeln können,
die in deutlich geringerem Maße
unvorhergesehenen Einflüssen
unterliegen als das noch vor drei
Jahren der Fall war: Damals
befanden wir uns auf völlig
unerforschtem Terrain.
Marktveränderungen sind auf zwei
Ebenen feststellbar: Zunächst ist hier
die klare Position der Europäischen
Zentralbank zu nennen, die Staatsanleihenmärkte zu stützen. Es wurde
eindeutig signalisiert, dass die EZB
ihre extreme Niedrigzinspolitik – neben dem OMT-Programm – so lange
Als Konsequenz der regulatorischen
Maßnahmen ist die Risikobereitschaft
bzw. die Risikotragfähigkeit der
Marktteilnehmer gesunken, was sich
wiederum negativ auf die Marktliquidität auswirkt – besonders bei
Derivaten. Dies bedeutet, dass
Geschäfte noch besser auf die
Straffungsmaßnahmen durch die Fed
einkalkulieren – genau wie 1994:
Damals brachen die Anleihekurse ein,
mit erheblichen Verlusten für Banken
und Anleger. Ich gehe davon aus,
dass wir 2013 eine Bodenbildung an
den globalen Zinsmärkten sehen
werden.
F
Kundenbedürfnisse zugeschnitten sein
müssen, denn Glattstellungen werden
teurer. Im Laufe der Zeit werden
Banken verschiedene Kosten bereits
bei Transaktionsabschluss einrechnen
müssen, was die Rahmenbedingungen
für Derivategeschäfte verschlechtert.
Liquidität und Preisgestaltung
verschärfen den Entscheidungsprozess
beim Abschluss eines Derivats.
Einige Adressen haben ihre
Aktivitäten sehr deutlich zurückgefahren – aus meiner Sicht ein Indikator
für einen Trend zu genauer abgegrenzten Marktsegmenten, in denen jeweils
spezifische Institute aktiv sind. Diese
„Cluster“ bilden sich anhand einer
bewussteren und gezielteren Kapitalallokation. Man könnte dies als Trend
zur Fragmentierung bezeichnen.
29
Perspectives
deren Risikoprofil oder spezifische
Probleme zu verstehen. Wir gehen die
Problemlösung inzwischen aus der
Perspektive der Kundenbeziehung an,
nicht mehr aus Sicht der
Produktentwicklung wie früher.
Wie sind Unternehmenskunden
und institutionelle Anleger von
diesem Umfeld betroffen, und wie
steht ihnen die Commerzbank dabei
zur Seite?
F
Man hört oft, dass sich die
Marktpräferenz allgemein von
Renten zu Aktien verlagert. Was heißt
das für den Fixed Income Markt?
F
In den letzten Jahren waren Investoren
angesichts der andauernden und
erheblichen Zinsrückgänge beständig
auf der Jagd nach Rendite, was die
Popularität von Credit-Investments wie
z.B. Unternehmensanleihen in den
vergangenen zwei Jahren erklärt. Aber
auch die einfachste Variante, bei der
man versucht, „sichere Spreads“ zu
vereinnahmen, kommt langsam zu
ihrem Ende. Je weiter wir uns auf der
Bonitätskurve bewegen, desto eher
haben wir es mit aktienähnlichen Risiken
zu tun, was in dieser Phase des Zyklus
zu dem angesprochenen Diskurs führt.
Aktienanalysten erwarten erhebliche
Steigerungen der Unternehmensgewinne,
was sich für die Aktienmärkte positiv
auswirkt. Ich erwarte ausgeglichenere
Zuflüsse im Vergleich zwischen den
Renten- und Aktienmärkten.
F
Was heißt das für
die Liquidität?
Wir glauben, dass die Liquidität
insgesamt recht gut bleiben wird –
mehr oder weniger auf dem aktuellen
30
Niveau. Es ist heute jedoch wichtiger
denn je, die richtigen Institute
auszuwählen, denn unterschiedliche
Banken haben unterschiedliche
Stärken. Das meine ich mit „Fragmentierung“. Wahrscheinlich wird es
auch weiterhin global aktive Häuser
geben – in unserer Sprache „FlowMonster“ – die auf breiter Basis
Marktliquidität bereitstellen. Doch
werden Kunden auch Anbieter mit
stärkerer Spezialisierung brauchen.
Kunden wollen weniger Komplexität,
geringere Hebel und mehr Transparenz.
Entscheidend wird daher sein, dem
Kunden das richtige Produkt, das
richtige Geschäft oder die richtige
Adresse anzubieten – was durchaus
eine sehr spezifische Zielsetzung sein
kann. So arbeitet das Derivate-Team
der Commerzbank sehr eng mit
unseren Kunden zusammen, um
„Kunden wollen weniger
Komplexität, geringere
Hebel und mehr
Transparenz.“
Der gemeinsame geldpolitische Nenner
aller wichtigen Zentralbanken liegt auf
negativen Realzinsen. Die lockere
Geldpolitik schafft zwar ein recht
günstiges Umfeld, doch könnte es
Inflationsängste schüren. Dieses Risiko
in die Betrachtungen einzubeziehen, ist
für Anleger im Fixed Income Bereich
wichtiger denn je. Deswegen haben wir
uns im Handel von inflationsindexierten
Produkten entsprechend positioniert.
Des Weiteren müssen Anleger ihre
Engagements streuen, denn die
Diversifizierung wirkt sich in weniger
freundlichen Märkten als Risikobegrenzer aus. Vor diesem Hintergrund
erfordern Anlageentscheidungen ein
immer detaillierteres Verständnis jedes
Vermögenswerts im Portfolio. Die
Commerzbank verfügt über umfangreiche Kenntnisse und eine traditionell
starke Position in allen Märkten mit
Bezug zu Deutschland. Wir bieten die
Expertise sowie ein breites Spektrum an
Lösungen für eine Reihe genau definierter Anforderungen im deutschen
Kontext. Unsere Wertschöpfungskette im
deutschen Rentenmarkt deckt von der
Transaktionsanbahnung über die
Platzierung bis hin zum Market-Making
die ganze Anlageprozesskette ab. Für
unsere Kunden bedeutet dies
Zusatznutzen an jeder Stelle im Prozess.
Im Derivategeschäft bieten wir zusätzlich
das Clearing von OTC-Geschäften an: Ein
Geschäft während der gesamten Laufzeit
zu begleiten, ist für uns ein integraler
Bestandteil des Angebots. HSK
Ich brauche einen
verlässlichen Partner
zur Steuerung
meiner Zinsrisiken
Corporates & Markets
Wenn Sie Ihre Zinsrisiken über den Swap-Markt absichern möchten, brauchen Sie einen
Market-Maker, auf den Sie sich verlassen können, egal wie groß Ihre Transaktion ist.
Wir bieten Ihnen verlässliche Quotierungen, Liquidität und die gesamte Palette an
Absicherungslösungen, vom Plain Vanilla Swap bis hin zu komplexeren Lösungen. Ob
per Telefon oder über unsere elektronische Plattform: Sie entscheiden, wie wir Sie bei der
Umsetzung Ihrer Zinsabischerungsstrategie unterstützen können.
Kontaktieren Sie uns: [email protected]
www.cbcm.commerzbank.com
Perspectives
Finanzmarkt­
regulierung 2013 –
Vervollkommnung
oder Revolution?
Der Versuch, die aufsichtsrechtlichen Herausforderungen, denen der
Finanzsektor im Moment gegenübersteht, bildlich darzustellen, geht
schnell in abstrakte Kunst über. Auch wenn ein Bild „mehr als 1.000
Worte“ sagt – in diesem Fall sind noch einmal 1.000 Worte erforderlich,
um das Gesamtszenario wiederzugeben. Alleine die Aufzählung der
Namen aller aktuell auf den Finanzsektor – nicht nur auf Banken
– abzielenden regulatorischen Initiativen füllt bereits ein halbes
Telefonbuch. Und 2013 wird es für den Sektor nicht einfacher.
GUNNAR STANGL
Regulatory Coordination
Viele der Regulierungsprojekte, die sich
aus den ursprünglichen, simpel
erscheinenden Zielen der G20 entwickelt haben, sind nun dabei, sich weiter
zu verzweigen. Allein die Europäische
Bankenaufsichtsbehörde (EBA) muss
für untergeordnete Rechtsvorschriften
über 100 Richtlinien ausarbeiten, und
auch auf die Europäische Wertpapierund Marktaufsichtsbehörde (ESMA)
warten zahlreiche Aufgaben. Ihre
Bemühungen sind mit ähnlichen
Aktivitäten in den USA, Asien und
andernorts verflochten, und obwohl
laufende Initiativen noch nicht abgeschlossen sind, werden bereits neue
32
Pläne vorangetrieben. Obwohl sich dies
alles zu einem Gordischen Knoten
formt, sah es zunächst so aus, als würde
2013 vor allem das begonnene
Programm abrunden: die Umsetzung
von Basel III, eine weitere Überprüfung
des Eigenhandels sowie der Abschluss
der Besicherungsvorschriften der
EMIR-Verordnung. Kurze Zeit bestand
sogar die Hoffnung, dass es möglich
würde, eine Bestandsaufnahme
durchzuführen, Geschäftsmodelle und
Strategien neu zu definieren und die
Gelegenheit zu nutzen, um die Finanzmärkte – ausgehend von Bedürfnissen
des Kunden – neu zu erfinden.
Perspectives
Regularien beeinflussen Kunden, Produkte und Entscheidungen der Banken
Ziele spezifischer aufsichtsrechtlicher Initiativen
Kunden (ohne
Privatkunden)
Sekundärziele bzw. indirekt Betroffene
Versicherer
Fonds
Banken
Unternehmen
Öffentlicher Sektor
Privatkunden
S2, EMIR,
MIFIR, TAX
AIFM, UCITS,
Schattenbankreg
B3, EMIR,
MIFIR, TAX, RRD,
Schattenbankreg
EMIR, B3
(z.B. SME, CVABelastung) TAX
EMIR, B3, TAX
B3, TAX
Vor-/Nachhandelstransparenz
Ausführungsplattformen
Steuern
Verbote
Ziel-Kapitalanforderungen
OTC-Derivate
Wertpapiergeschäfte
Verbriefungen
Underwriting
Kredit
Einlage
EMIR, B3, FTT
SSD, FTT
B3
RRD
B3
B3, RRD
Neu definierte
Kundenschnittstelle
Produkt
Kapitalanforderungen
Preisbildung
Weitere
Prozesse und
Wechselbeziehungen
IRC
PrudVal
AVC
Aufsichtsrechtliches
Berichtswesen
Besicherung
Refinanzierung
Sicherheiten
Encumberance
Aktiva
NSFR
Passiva
Termine
Rechnungslegung
RRD
Marktparameter:
Liquidität
Credit-Spreads
(eigene)
LCR
Liquide Aktiva
Leverage
CET1
„Die Steuerungszentrale“
Änderungen an Zielgrößen
und am Angebot
EQ, T1, T2,
Belastungen,
Abzugsposten
Kapital
CVA
Langfr.
Refinanzierung
NSFR
Unsecured Senior
SIF
Bail-in
Kurzfr.
Refinanzierung
Repo, CP
Schattenbanken
■ Teilnehmer ■ Kapital/Refinanzierung ■ Aktivitäten ■ Quellen ■ Auswirkung
Quelle: Commerzbank
Die jüngsten Entwicklungen stellten
die Anzeige jedoch wieder auf
„Revolution“: Die Anforderung bilateraler Sicherheiten („Initial Margin“)
könnte nach Einschätzung der Branche
zu einem Liquiditätsabfluss von
2 Billionen bis 12 Billionen US-Dollar
führen – damit würden die positiven
Auswirkungen der längerfristigen
Refinanzierungsgeschäfte (LTROs) und
quantitativen Lockerungsmaßnahmen
zunichte gemacht. Die von der
Europäischen Kommission vorgeschlagene Finanztransaktionssteuer, deren
Einführung elf Länder anstreben, würde
die Anwender von Finanzinstrumenten
jeglicher Art (von Anleihen über
Devisenterminkontrakte bis hin zu
exotischen Strukturen) unseren
Schätzungen zufolge insgesamt jenseits
34
von 150 bis 350 Milliarden Euro kosten
– unterstellt, dass sich die gegenwärtigen Transaktionsströme nicht verändern, was unwahrscheinlich ist. Zudem
käme die Besteuerungsbasis der nicht
teilnehmenden Länder unter erheblichen Druck. In der Praxis würden sich
einige Finanzdienstleistungen in den
teilnehmenden Ländern schlichtweg als
unrentabel erweisen und folglich das
erwartete Steueraufkommen deutlich
verringern. Im Vergleich hierzu
erscheinen die Auswirkungen der
abschließenden Ausarbeitung des
CRD IV / CRR-Legislativpakets fast
vernachlässigbar: Würde für Geschäfte,
bei denen der Kontrahent keiner
Clearing-Verpflichtung unterliegt, eine
Bewertungsanpassung für die
Kontrahentenbonität („CVA“) verpflich-
tend, säßen die Banken in der Klemme
– denn sie hätten keine Möglichkeit,
eine unerwartete Steigerung von
Kapitalanforderungen und
Refinanzierungskosten auszugleichen,
die zum Zeitpunkt des Transaktionsabschlusses nicht bekannt und damit
nicht eingepreist waren.
Finanzmarktregulierung
betrifft alle
Man darf nicht den Fehler machen, die
Aufmerksamkeit nur auf Banken zu
richten. Auch viele andere Sektoren
sind Ziel eines aufsichtsrechtlichen
„Trommelfeuers“. Zudem erleiden sie
auch Kollateralschäden aus der
Finanzmarktregulierung die vor neuen,
noch undefinierten, systemischen
Risiken schützen soll. Zweifelsohne
AUSBLICK
verändert Basel III (umgesetzt durch
CRD IV / CRR) die Kreditkosten für
jeden, da Banken höheren Eigenkapitalanforderungen unterworfen werden.
Doch auch Versicherungsgesellschaften
sind noch dabei, die Solvency-IIRichtlinie umzusetzen. Fondsmanagern
wird immer mehr bewusst, dass sie
summarisch als Teil eines „Schattenbanksektors“ abgestempelt werden und
spüren, dass sich die regulatorische
Schlinge in Form der jüngsten OGAWund AIFM-Richtlinien immer enger
zusammenzieht. Jeder, der Finanzderivate einsetzt, unterliegt jetzt der
EMIR-Verordnung – die erste
Finanzmarktregulierung, die Handelsteilnehmer aus dem Nicht-Finanzbereich einer direkten Finanzaufsicht
unterstellt. In Deutschland werden viele
Unternehmen, die Derivate einsetzen,
dazu verpflichtet, eine jährliche
Erklärung bei der BaFin einzureichen,
mit der sie ihre Bereitschaft zur
Umsetzung der EMIR-Verordnung
belegen. Des Weiteren benötigt jede in
ein Derivategeschäft involvierte juristische Person (einschließlich des jeweils
wirtschaftlich Begünstigten) ein
„amtliches Kennzeichen“, den so
genannten Legal Entity Identifier (LEI),
da die Berichtspflichten gemäß EMIR für
Zinsswaps und Credit Default Swaps im
Juli 2013 und für andere Assetklassen
im Januar 2014 in Kraft treten. Dies
unterstellt, dass zertifizierte zentrale
Transaktionsregister zur Verfügung
stehen. Trotz der Beteuerungen, dass die
Finanztransaktionssteuer nur den
Finanzsektor im Visier hat, wirkt sie sich
letztendlich auf jeden von uns aus. Diese
Steuer verursacht eine deutliche
Zunahme der Produktionskosten – und
ein Hersteller, der keine Preisanpassung
vornimmt, um die höheren Kosten
auszugleichen, wird sich am Markt nicht
lange behaupten können. Aufgrund der
Preiselastizität der Nachfrage können
wir natürlich von einer deutlichen
Verringerung der Handelsvolumina
ausgehen. Folglich würde die Marktliquidität sinken, wodurch wiederum auf
alle Marktteilnehmer höhere Liquiditäts-
Liste der Akronyme …
S2: Solvency II (to enter
in force in 2015).
EMIR: European Market
Infrastructure Regulation
(in force since August 12).
MIFIR: Markets in Financial
Instruments Regulation (to
be agreed on by EOY 13,
entry into force expected
in 2015).
B3: Basel 3, as implemented
in Europe through CRD IV
and CRR (Capital
Requirements directive &
Regulation), likely
application from
2014 onward.
TAX: Referring to the
proposed Financial
Transaction Tax scheduled
for introduction in 2014.
AIFM: Alternative Investment
Fund Management Directive
subjecting Hedge funds and
Private Equity funds as well
as other funds in Europe
to comprehensive regulation,
but also providing passports
in return (national
implementation deadline
July 2013).
UCITS V: Undertakings
for Collective Investment
in Transferable Securities,
Version 5 currently under
discussion: adoption
expected 2013.
RRD: Recovery and
Resolution Directive, part of
the Union’s proposed Crisis
Management Framework, to
be finalised in 2013 (though
already reality in Germany).
SSD: Short Selling
Directive (in force since
November 2012).
IRC: The incremental
risk charge introduced
by Basel 2.5.
PrudVal: Referring to
the principles on prudent
valuation under Basel 3,
which may result in lower
valuations of some classes
of assets.
AVC: Asset Value Corellation
multiplier for exposures to
large financial institutions.
CET1: Core Equity Tier 1
ratio: to increase under B3.
NFSR: Net Stable Funding
Ratio, meant to prevent a
kosten zukommen. Als weitere Folge
würden zahlreiche Vermögenswerte
illiquide – was zu weiteren Problemen
führt, denn gemäß Basel III und der
entsprechenden Besicherungsrichtlinien werden die Anforderungen
hinsichtlich hoch liquider Vermögenswerte deutlich angehoben, zum Beispiel
im Zusammenhang mit der LCR.
Und da die geringere Liquidität die
Glattstellungszeiträume verlängert
und zu höherer Volatilität führt, würde
sich dies indirekt auch auf die
Kapitalkosten auswirken.
Preise werden persönlich
Die Preisgestaltung derivativer
Transaktionen hat in den vergangenen
Jahren eine tiefgreifende Veränderung
erlebt. Betrachten wir beispielsweise
over-reliance on short
term funding.
LCR: Liquidity coverage
ratio, aimed at matching
short term liabilities with
short term liquid assets.
Leverage: Leverage ratio
limiting the ratio of assets
to capital.
CVA: CVA Capital Charge,
a deduction from capital
for bilateral non-cleared
exposures depending upon
counterparty type.
SIF: Systemically Important
Financial institution, large
bank for which extra capital
requirements apply.
Bail in: The use of some
classes of liabilities
(e.g. senior bonds, or
dedicated securities) to
cover a capital short fall on a
going concern basis.
Shadow banking: The
sum of measures regulated
at money market funds,
repo, and other activities
bringing together
non-banks and banks in a
financing-like scenario.
Zinsswaps: In der Vergangenheit war
es ausreichend, eine ordentliche
Zinsstrukturkurve, die Möglichkeit zur
Diskontierung von Cashflows und Zugriff
auf Marktdaten zu haben; heute ist es
fast unmöglich, sich auf einen Preis zu
einigen. Die Berücksichtigung idiosynkratischer Inkongruenzen bei
Sicherheitenvereinbarungen, die
zusätzlich zu den Risikoprämien der
Gegenpartei auftretenden Schwankungen der eigenen Finanzierungskosten
sowie die Inkongruenz zwischen dem
Besicherungssatz (EONIA) und dem
intrinsischen Zinssatz (Libor) sowie
die Notwendigkeit einer angemessenen
Berücksichtigung des Ausfallrisikos bei
einer Transaktion, bei der es sich
während ihrer Laufzeit jederzeit
entweder um einen Vermögenswert
35
Perspectives
Geschäfts-Prozesskette nach Umsetzung der neuen
regulatorischen Anforderungen
MIFIR
Kunde
Quote-Anfrage
EMIR
KYC – statische Kundendaten
Kosten, Kapital,
Finanzierung
Vereinbarungen
CSA, Rahmenvertrag,
Berichtswesen, Clearing
Preisbildung
B3, EMIR, TAX
MIFIR
Quotierung
Plattform
MIFIR, TAX
Ausführung
Kosten
Datenstrom
EMIR
Geschäftsregister
Bestätigung
Überfällige
Geschäftsbestätigungen
B3, EMIR, TAX
CCP
Clearing?
Kapital
Kosten
B3
Bewertung
Kapital
B3, EMIR
B3, EMIR
Sicherheitenverwaltung
Risikomanagement
Refinanzierung
Streitfälle
B3, TAX
Absicherung
Kapital
Kapital
Kosten
B3, EMIR
Abgleich
EMIR, TAX
Kompression
Kosten
Novation Änderung
Kosten
TAX
■ Teilnehmer ■ Aktivitäten ■ Quellen – Parameter der Preisbildung ■ Auswirkung
Meldung von Ereignissen an das 1. Geschäftsregister ■ Aufsichtsrechtliche Auswirkungen
Quelle: Commerzbank
36
oder um eine Verbindlichkeit handeln
kann – mit asymmetrischen Auswirkungen auf die Eigenkapitalanforderungen – stellt jeden vor neue Herausforderungen. Darüber hinaus müssten
auch Kosten aus einer Transaktionssteuer für die während der Laufzeit einer
Transaktion erforderlichen Replikationsoder absicherungsgeschäfte berücksichtigt werden. In Anbetracht dieser äußerst
individuellen Preisgestaltung erscheinen
die MiFID-Anforderungen zur
allgemeinen Publikationspflicht von
OTC-Geschäften recht seltsam. Die
Modellierung der Kapital-, Liquiditäts-,
Finanzierungs- und Transaktionskosten
erfordert daher weiterhin erhöhte
Aufmerksamkeit, um die sich durch
Regulierung und Bilanzierungsvorschriften ändernden ökonomischen
Grundlagen im Preis zu berücksichtigen.
Ein Lichtblick – Erhöhte
Transparenz schafft neue
Möglichkeiten
Ein erklärtes Ziel der G20-Agenda
ist die Schaffung einer höheren
Transparenz. Neben dem zentralen
Transaktionsregister, das der
Öffentlichkeit zusammengefasste Daten
und der Aufsichtsbehörde detailliertere
Informationen bereitstellt, erlaubt die
Nachhandelstransparenz („Ticker“)
für OTC Produkte weitere wertvolle
Einblicke in die Marktaktivität. Es
besteht natürlich die Gefahr, dass
zu viel Information über die von
Finanzintermediären eingegangenen
Positionen publiziert würde. Dies würde
die Risikoprämien für die Annahme
großvolumiger Geschäfte erhöhen.
Die von AFME und der Branche ausgearbeitete vorgeschlagene
Transparenzregelung bietet einen
guten Kompromiss zwischen der
Befähigung der Investoren, die
Liquidität eines Instruments besser
einschätzen zu können, und dem Schutz
der Risikotransformationsfunktion der
Market-Maker. Eine regulatorische
Initiative mit großem Potential für
positive Auswirkungen ist die
geforderte Abwicklungsplanung.
AUSBLICK
Bei sorgfältiger Durchführung zeigt sie
Schnittstellen und Abhängigkeiten
innerhalb des Unternehmens und mit
dem Kunden auf. Im Idealfall können
diese Informationen dazu verwendet
werden, einem Institut ein neues
Gesicht zu verleihen und das Geschäftsmodell neu zu definieren – idealerweise
mit dem Kunden im Mittelpunkt, statt
auf Produkte oder besondere organisatorische Belange abzuzielen. In
Anbetracht der Tatsache, dass die
Geschäftsmodelle von Banken und
deren Infrastruktur in den vergangenen
zwei Dekaden hinsichtlich Technik,
Rechnungslegung, Wettbewerb,
Produkten und natürlich der aufsichtsrechtlichen Anforderungen radikale
Änderungen durchlaufen haben, ist die
Anzahl an Banken mit einer an das
derzeitige Umfeld angepassten
Organisation vermutlich sehr gering.
Wären Banken Autos, so handelte es
sich wahrscheinlich um LKWs, die auf
der Basis eines VW-Käfers mit einem
Porsche-Auspuff und einem Ford-Motor
gebaut wären. Nicht sehr ansprechend,
das fertige Modell wäre vermutlich
weniger wert als die Summe seiner
Einzelteile – und sollte am besten von
Grund auf neu konzipiert werden.
Herausforderungen an
den Handel – Technische
Revolution 2.0
Der Derivatehandel stand im
Mittelpunkt der Finanzmarktregulierung, welche Druck auf die
Infrastruktur, die Eigenkapitalausstattung sowie auf das Verhalten
ausübt. Was die Infrastruktur anbelangt,
so haben die regulatorischen Initiativen
hauptsächlich die bereits von der
Finanzbranche entwickelten Lösungen
ergänzt. In manchen Bereichen, wie
dem Clearing von Zinsderivaten, gab
dies einen wertvollen Impuls, um den
Einsatz dieser Technik auszuweiten, die
nicht nur das Gegenparteirisiko
mindert, sondern auch zu einer
stärkeren Angleichung von nach IFRS
und nach US GAAP erstellten Bilanzen
führt. Darüber hinaus ergab sich
hieraus eine zunehmende Automatisierung von Prozessen, die bisher
auf maximale Flexibilität und die
Preisgestaltung für exotische Strukturen
ausgerichtet waren, anstatt eine
Für weitere Informationen oder spezielle Fragen kontaktieren Sie bitte unsere Experten:
Client Clearing Service: [email protected]. SicherheitenOptimierung: [email protected]. Für allgemeine
Anfragen: [email protected] oder [email protected]
schnelle und fehlerfreie Orderabwicklung
in den Vordergrund zu stellen. Auf der
Darstellung des Lebenszyklus eines
OTC-Geschäfts kann man die vielen
Stationen erkennen, an denen
Ereignisse oder der Status vergangener
Geschäfte berichtet werden müssen –
entweder an ein Transaktionsregister,
direkt an die Aufsichtsbehörde oder
bilateral, wie im Falle der Abstimmung
von Portfoliopositionen. Diese Berichterstattung muss häufig sehr schnell
erfolgen – so soll beispielsweise die
Ausführung eines Geschäfts nach MiFIR
„möglichst“ zeitnah berichtet werden.
Das funktioniert natürlich nicht mittels
einer Technik, die zur Preisgestaltung
exotischer Strukturen konzipiert und
ausgefeilt wurde. Der Prozess muss
neu gestaltet werden, um ein StraightThrough Processing (STP) vom Anfang
bis zum Ende der Prozesskette (Front to
Back) zu ermöglichen. Obgleich diese
Neugestaltung von allen in diesen
Prozess involvierten Parteien – vom
Kunden bis hin zum Back Office – eine
Anpassung erfordert, dürfte jeder von
dem schnellen Datendurchlauf, den
niedrigeren Betriebskosten und dem
geringeren operationellen Risiko
profitieren. Wo heute Berater noch
einer per Fax zu sendenden Bestätigung
hinterherjagen müssen, kann diese Zeit
in nicht allzu ferner Zukunft dann
hoffentlich zur Findung guter Lösungen
für den Kunden eingesetzt werden. Die
Ironie der gerade stattfindenden
regulatorischen Revolution ist, dass sie
die technische Revolution einleitet, die
bereits in den sorglosen Dot-Com Tagen
gefeiert wurde – jedoch in Wirklichkeit
niemals erfolgte.
Auch 2013 steht die Finanzmarktregulierung im Mittelpunkt. Aber sofern
die Vorschläge, die den größten
Schaden verursachen würden, nicht
umgesetzt werden, besteht die
Hoffnung, dass die Banken aus
diesem Umwandlungsprozess
als schlankere und transparentere
Institute mit einer höheren
Kundenorientierung hervorgehen. GS
37
Perspectives
Den richtigen
Clearing Broker
wählen
Nach welchen Kriterien wählen Marktteilnehmer ihren
Clearing Broker aus? Antworten gibt dieser Artikel.
JOACHIM sCHÄFER
OTC Client Clearing Sales
Mit der European Market Infrastructure Regulation
(EMIR) in Europa und dem Dodd-Frank Act (DFA)
in den USA müssen die im Handel von
standardisierten OTC-Derivaten aktiven Kunden
neue Auflagen erfüllen. Eine davon ist das zentrale
Clearing solcher Derivate, das entweder über eine
direkte Mitgliedschaft bei einem zentralen
Kontrahenten dargestellt werden kann – oder über
den Clearing-Service eines Mitglieds (Clearing
Broker), das diese Leistung anbietet. Marktteilnehmer, die aufgrund der damit verbundenen
umfangreichen Zulassungsanforderungen kein
Clearing-Mitglied werden möchten, können die
Auflagen nur als Kunde eines Clearing Brokers
erfüllen. Dann gilt es, einen geeigneten Clearing
Broker zu finden. Unsere umfangreiche Erfahrung
in diesem Geschäft zeigt, welche Kriterien für
Kunden bei der Auswahl entscheidend sind.
38
AUSBLICK
39
Perspectives
Partnerschaft und Engagement
Ein Clearing Broker mit engagierten Mitarbeitern
und zielgerichteten Dienstleistungen ist ein
wertvoller Partner. Deshalb ist es wichtig, dass der
Clearing Broker dank eigener Transaktionen über
umfangreiche Clearing-Erfahrung verfügt und
seinem Kunden einen Service bietet, durch den
dieser auf mehrere zentrale Kontrahenten zugreifen
und diverse Assetklassen abwickeln kann.
Noch ist das zentrale Clearing in Europa nicht
verpflichtend. Der Markt geht davon aus, dass
Zinsderivate (für die bereits mehrere zentrale
Kontrahenten zur Verfügung stehen) und Credit
Default Swaps (CDS) zu den ersten Instrumenten
zählen werden, für die eine solche Clearing-Pflicht
gelten wird. Auch die unterschiedlichen Ansätze
„Die Commerzbank bietet
eine maßgeschneiderte
Berichtslösung für
das Clearing von
Kundengeschäften.“
zentraler Kontrahenten in Bezug auf die gesonderte
Verwahrung (Segregation) und Risikomodelle
können die Entscheidung des Kunden beeinflussen.
Mit dem Angebot, auf mehrere zentrale
Kontrahenten zugreifen zu können, unterstreicht
ein Clearing Broker somit seine Bereitschaft, auf die
Bedürfnisse des Kunden einzugehen.
die dem Kunden während der gesamten
Einstiegsphase – und auch darüber hinaus – mit Rat
und Tat zur Seite steht, erleichtert die Umstellung
auf das zentrale Clearing und gewährleistet, dass
Probleme schnell gelöst werden können, denn
Betriebsablauf und interne Besonderheiten des
Kunden sind dann bereits bekannt.
Das regulatorische Umfeld befindet sich, wie oben
erläutert, im Umbruch. Das Clearing von
Zinsderivaten und CDS ist nur der erste Schritt.
Später werden auch weitere Assetklassen, darunter
Devisen und Aktien, einbezogen werden müssen.
In diesen Zeiten des Umbruchs ist ein verlässlicher
Partner von unschätzbarem Wert.
Auch die Kapazitäten, die der Clearing Broker zur
Verfügung stellen kann, müssen berücksichtigt
werden. Dieser muss sich darüber im Klaren sein,
für wie viele Kunden er in der Einstiegsphase und
darüber hinaus kurze Reaktionszeiten und
individuelle Betreuung garantieren kann.
Betreuung und Kapazitäten
Die Art der Betreuung und die Kapazitäten, die ein
Clearing Broker anbieten kann, sind gerade in der
Einstiegsphase in das Clearing besonders wichtig.
Eine qualitativ hochwertige Betreuung durch eine
engagierte Kontaktperson des OTC-Clearing-Teams,
40
Technologie und Zusatzleistungen
Wie viel ein Clearing Broker in sein Angebot
investiert, hängt von dessen Integration in die
bestehende Systemlandschaft ab. Während das
Clearing bei einigen Anbietern in das PrimeBrokerage-Paket einbezogen wird, investieren
andere gezielt in Clearing-Technologie. Bei beiden
AUSBLICK
Individuelle Betreuung in der Anfangsphase
Unterstützung
nach dem
Produktionsstart
Wir sind immer für unsere
Kunden da. Auch nach
Produktionsstart sind wir
genauso engagiert
wie in der
Einstiegsphase.
F2B UAT1
Als Vorbereitung auf das
Clearing tatsächlicher
Geschäfte steht eine
vollständige Test- und
Simulationsumgebung
zur Verfügung.
Kick off
Workshop
Wir stellen das Team
vor, ermitteln die
Kundenbedürfnisse,
erläutern unsere technischen
Informationsanforderungen
und die Interaktion
während des
Clearing-Prozesses.
Ein einziger
Ansprechpartner
Wöchentliche
Telefonate
Überwachung der
planmäßigen
Entwicklung des Projekts
und Erledigung
möglicher Anfragen.
Willkommenspaket
und Aufgaben-Checkliste
Zur leichteren Umsetzung
stellen wir jedem Kunden
Informationen über die
Anfangsphase und eine
übersichtliche Checkliste zur
Verfügung, die ihn durch
den Prozess führt.
Aufsichtsrechtliche Updates
Zugang zu aktuellen
Marktupdates zu den
Themen DFA, EMIR und
OTC-Clearing-Regularien.
1) Front to Back Office User Acceptance Tests.
Szenarien sollte der Kunde sicherstellen, dass das
Berichtswesen seinen Anforderungen gerecht wird.
Eine Plattform, die sowohl maßgeschneiderte
Berichterstattung als auch die Simulation von
Margin-Veränderungen erlaubt, ist im täglichen
Geschäft ein sinnvolles und hilfreiches Instrument.
Auch die Zusatzleistungen eines Clearing Brokers
sollten beachtet werden, wie das Clearing börsengehandelter Derivate über Devisen-Prime-Brokerage
bis hin zur Transformation von Sicherheiten.
Die Commerzbank verfügt dank des Clearings ihrer
eigenen Transaktionen über umfangreiche
Erfahrung auf diesem Gebiet, die wir gerne mit
unseren Kunden teilen. Wir wollen Marktführer auf
dem Gebiet der Clearing-Services sein und
erweitern deshalb unseren Zugang zu diversen
zentralen Kontrahenten für unterschiedliche
Assetklassen. Auch eine Software, die zu den
Bedürfnissen des Kunden passt, ist ein entscheidender Faktor. Deshalb bietet die
Commerzbank eine maßgeschneiderte
Berichtslösung für das Clearing von Kundengeschäften. Die Zusammenarbeit mit unseren
Kunden steht dabei immer im Mittelpunkt: von
aufsichtsrechtlichen Updates und Workshops über
Präsentationen zu unserem Angebot bis hin zum
täglichen Clearing-Management.
Jeder von den Neuregelungen betroffene
Marktteilnehmer muss bei seiner Entscheidung eine
Reihe von Faktoren berücksichtigen. Die Gewichtung
dieser Faktoren ist je nach Kunde unterschiedlich,
und die Commerzbank steht ihren Kunden in diesem
Prozess zur Seite.
Unser OTC Client Clearing Team stellt Ihnen gerne
weitere Informationen zu aktuellen Entwicklungen
beim Clearing von OTC-Kundengeschäften bereit:
[email protected]. Über diese
Adresse können Sie sich auch für unsere Verteilerliste zu aufsichtsrechtlichen Informationen
registrieren lassen. JS
41
Perspectives
Dodd-Frank – Historie,
aktuelle Entwicklungen
und Ausblick
Das neue aufsichtsrechtliche Umfeld nach Maßgabe des Dodd-FrankGesetzes hat ein neues ISDA-Protokoll, Swap Execution Facilities
(SEFs) sowie das Clearing standardisierter OTC-Produkte über zentrale
Kontrahenten (CCPs) hervorgebracht. Die Commerzbank steht ihren
Kunden bei der Anpassung an das komplexe neue Umfeld zur Seite.
Michael martin Business Management
Steve Sheffield Head of CAO Projects
Seit dem Ausbruch der Finanzkrise arbeiten Banken und
Aufsichtsbehörden weltweit zusammen, um sicherzustellen,
dass sich eine Krise dieses Ausmaßes nicht wiederholt. Eine
der ersten Reaktionen war das am 21. Juli 2010 in den USA
verabschiedete Dodd-Frank-Gesetz – eine von mehreren
Regularien, die die Struktur des globalen Bankensektors
nachhaltig verändern werden. Das Dodd-Frank-Gesetz betrifft
ein breites Spektrum von Investment-Banking-Aktivitäten –
vom Eigenhandel über den Handel von OTC-Derivaten bis hin
zur Regulierung systemrelevanter Finanzinstitute.
Die Commerzbank hat sich umgehend mit dem komplexen
Regelwerk auseinandergesetzt und war hierdurch in der Lage,
zum erstmöglichen Termin (31. Dezember 2012) die vorläufige
Zulassung als registriertes Swap-Handelshaus zu erhalten. Nur
wenige andere Swap-Händler konnten den Zulassungsprozess
bereits zu diesem Zeitpunkt abschließen. Hier zeigen sich das
42
andauernde Engagement der Commerzbank im US-Markt wie
auch unsere Entschlossenheit, unsere Kunden bei der
Anpassung an das neue Umfeld zu unterstützen.
Mit dem Dodd-Frank-Gesetz wurde eine neue regulatorische
Struktur für Teilnehmer im Swapmarkt geschaffen: Konkret
werden bestimmte Verhaltensstandards gegenüber Kontrahenten
festgelegt, spezielle Ausführungsplattformen für Swaps (Swap
Execution Facilities – „SEFs“) geschaffen und der Handel
standardisierter OTC-Produkte auf zentrale Clearingstellen
verlagert. Verschiedene Marktteilnehmer haben bei der
Entwicklung eines neuen ISDA-Protokolls zusammengearbeitet;
durch die Anerkennung dieses Protokolls werden mehrere der
Anforderungen zu Verhaltensstandards erfüllt. Hierdurch kann
die Commerzbank die Anforderungen für die im OTCDerivatemarkt aktiven Kunden erfüllen. Ab 1. Mai müssen alle
unsere Kunden in den USA, die auch weiterhin OTC-Derivate
meinung
„Im März des laufenden Jahres wird
die erste Phase des regulierten,
zentralen Clearings anlaufen.“
handeln möchten, dieses ISDA-Protokoll einhalten. Das
Protokoll definiert bestimmte Rahmenbedingungen für die
Interaktion mit unseren Kunden, wie die Offenlegung
bestimmter Risiken im Handel von OTC-Derivaten,
Informationen über Marktmitte-Preise vor Geschäftsabschluss
sowie die tägliche Marktbewertung ihrer OTC-Positionen.
Des Weiteren verpflichtet Dodd-Frank zur Nutzung von SEFs
im Swaphandel, der immer noch weitgehend telefonisch
abgewickelt wird. Der Handel über SEFs wird sowohl für
unsere Kunden als auch für andere Swaphändler künftig eine
deutlich größere Rolle spielen. Er bietet operative Vorteile und
erleichtert die Einhaltung der Regularien, denn bei diesem
elektronischen Handel erhalten unsere Kunden Geschäftsbestätigungen und Transaktionsdokumente direkt auf ihre
Bildschirme. Die Commerzbank wird an mehrere SEFs
angebunden sein, was wiederum unsere führende Rolle im
Markt unterstreicht sowie unser Streben aufzeigt, Kunden
Liquidität und Transparenz zu bieten.
Das Kontrahentenrisiko ist heute so aktuell wie vor fünf Jahren,
beim Ausbruch der Finanz- und Kreditkrise. Im März des
laufenden Jahres wird die erste Phase des regulierten,
zentralen Clearings für bestimmte Zinsswaps und Credit
Default Swaps beginnen. In Phase 2 – voraussichtlich Ende
2013/Anfang 2014 – wird das zentrale Clearing für nicht
43
Perspectives
„Dieses Regelwerk wird die Struktur
des globalen Bankensektors
nachhaltig verändern.“
lieferbare Devisentermingeschäfte (Non deliverable FX
Forwards) verpflichtend. Beim zentralen Clearing wird das
Kontrahentenrisiko reduziert, sobald ein Clearinghaus das
jeweilige Geschäft akzeptiert. Die Commerzbank unterstützt
ihre Kunden durch eine umfangreiche Produktpalette beim
Clearing von Kundengeschäften; über den Zugriff auf
bestimmte Clearinghäuser können unsere Kunden die neuen
Anforderungen erfüllen.
War die Besicherung von Geschäften bislang zwischen
Kontrahenten bilateral verhandelbar, so sieht Dodd-Frank
spezifische zusätzliche Sicherheitenanforderungen für alle
OTC-Positionen vor – sowohl für im zentralen Clearing als auch
für bilateral abgewickelte Geschäfte. In den nächsten Monaten
wird aufgrund der aufsichtsrechtlichen Anforderungen für das
Clearing bestimmter Zins- und Kreditderivate ein Bedarf an
zusätzlichen Sicherheiten entstehen. Die Commerzbank hat ein
Sicherheiten-Optimierungsprogramm entwickelt, mit dem
unsere Kunden die Nutzung ihrer Vermögenswerte zur
Erfüllung der neuen Standards optimieren können.
Da die Fristen zur Erfüllung der Vorgaben schnell näher
rücken, sollten sich Kunden bei ihren Banken erkundigen, ob
eine vollständige Betriebsbereitschaft auch künftig
gewährleistet ist. Die Commerzbank hat eine eigene Abteilung
geschaffen, die unseren Kunden hilft, die Herausforderungen
zu meistern. Mit zusätzlichen Dienstleistungen wie dem
Clearing von Kundengeschäften unterstreicht die Commerzbank
einerseits ihre Führungsrolle bei der Umsetzung aufsichtsrechtlicher Anforderungen und demonstriert andererseits ihre
Bereitschaft, Kunden in der Übergangsphase zu einem strikter
regulierten Handelsumfeld zu unterstützen. MM, SS
Zeitplan für die Dodd-Frank-Umsetzung
31. Dez. 2012
› Abschnitte 43
& 45 –
Berichtswesen
für Zinsswaps
und CDS
30. Jan. 2013
› Abschnitt 46 –
Datenimport
(Backloading)
für Zinsswaps
und CDS
Dez. 2012
Jan. 2013
31. Dez. 2012
› Registrierung
von SwapHandelshäusern
1. Jan. 2013
› 23.431
Tägliche
Bewertung
28. Feb. 2013
› Abschnitte 43
& 45 –
Berichtswesen
für Aktien-,
Devisen- und
Rohwarenswaps
Feb. 2013
Bislang
verabschiedeter
Planungsstand
1. Apr. 2013
› Abschnitt 46 –
Datenimport
(Backloading)
für Aktien-,
Devisen- und
Rohwarenswaps
März 2013
Apr. 2013
11. März 2013
› ClearingAnforderungen
für CDS und
Zinsswaps
Clearing
Berichtswesen
Standards für die Geschäftsdurchführung
Registrierung von Swap-Handelshäusern
44
1. Juli 2013
› 23.502 Anforderung zum
Portfolioabgleich
› 23.504 Dokumentation von
Swap-Beziehungen
1. Mai 2013
› Umsetzung
durch ISDA
Mai 2013
Juni 2013
Juli 2013
Aug. 2013
1. Mai 2013
› 23.402 Anforderungen zur Kundenidentifikation (KYC)
› 23.410 Vertrauliche Kontrahenteninformationen
› 23.431 Anforderungen vor Geschäftsabschluss
› 23.432 Offenlegung von Clearingdetails
› 23.434 Angemessenheits-Anforderungen und „Safe Harbour“-Bestimmungen
› 23.440, 23.450 Handhabung besonderer Einheiten
› 23.505 Einholung der Dokumentation von Endnutzern
Weil ich auf die neuen
aufsichtsrechtlichen
Anforderungen
vorbereitet
sein möchte
Corporates & Markets
Unsere Expertise – Ihr Vorteil
Bei der Commerzbank arbeiten dezidierte Expertenteams an Lösungen, um den Änderungen
im Aufsichtsrecht zu begegnen.
Unsere Spezialisten wissen genau, wie diese Regelungen Ihre Geschäfte beeinflussen und wie
sich die laufenden Änderungen zukünftig auf Ihr Unternehmen auswirken werden. Deshalb
können wir Ihnen die richtigen Produkte zur richtigen Zeit anbieten.
Um zu erfahren, wie wir Ihr Unternehmen unterstützen können, wenden Sie sich bitte an
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Perspectives
46
Innovation
Der DCD-Index
Die Jagd nach Rendite hat sich zu einer echten
Herausforderung entwickelt, seitdem die Zinsen
der G10-Staaten auf einen historischen
Tiefststand gesunken sind und Zentralbanken
die Märkte mit Liquidität überfluteten.1
PROF. JESSICA JAMES
ENRICO FERRANTE
Co-heads of FX Quantitative
Solutions Group
Um bessere Renditen erzielen zu können, haben sich zahlreiche Anleger entschlossen, Teile Ihres Portfolios in
Fremdwährungen anzulegen, anstelle sich für sehr lange
Laufzeiten und damit höhere Zinsänderungsrisiken zu
entscheiden. Zu den populärsten Produkten gehören
Doppelwährungs-Einlagen (so genannte „Dual-FX-Einlagen“).
Wie funktionieren
Doppelwährungseinlagen
und der DCD-Index?
Bei einer Doppelwährungseinlage wird die Verzinsung einer
Termingeldanlage erhöht, indem der Anleger das Risiko
eingeht, dass die ursprüngliche Einlage bei Fälligkeit in einer
anderen (vorab festgelegten) Währung zurückgezahlt wird.
Die bessere Verzinsung wird durch den Verkauf einer
Kaufoption (Call) auf die Anlagewährung erzielt. Daraus
ergibt sich zum Umrechnungskurs (der dem Basispreis der
Option entspricht) ein Risiko auf das angelegte Kapital.
Hat der Kassakurs am Verfalltag der Option den Basispreis
nicht überschritten, behält der Käufer der Doppelwährungseinlage den erhöhten Ertrag (der wiederum der
Optiosprämie entspricht); die Einlage wird in der
Ursprungswährung zurückgezahlt.
•
1) Dieses Produkt ist für Anleger in Singapur nicht erhältlich.
47
Perspectives
aber der Kassakurs am Verfalltag der Option den
•Hat
Basispreis überschritten, kann der Käufer der Doppelwährungseinlage zwar den erhöhten Ertrag ebenfalls behalten,
doch werden Verzinsung und der Nominalwert der Einlage
(durch die Ausübung der Kaufoption) zum Umrechnungskurs in die vorab festgelegte Alternativwährung konvertiert.
Die nachstehende Abbildung 1 veranschaulicht Anlage und
Rückzahlungsmöglichkeiten für eine einwöchige Anlage:
Bemerkenswert ist bei einer Doppelwährungsstruktur deren
hohe Verzinsung – auch bei kurzen Laufzeiten. Abbildung 2
zeigt die näherungsweise ermittelten Zinssätze, die mit einer
solchen Struktur in den letzten Jahren erzielbar waren.
Zu beachten ist jedoch das bei dieser Transaktion bestehende
Verlustrisiko: Im obigen Beispiel erhält der Anleger (mit
Basiswährung Euro) EUR 1.000.000 zuzüglich Zinsen zurück,
so lange der Kassakurs bei Verfall unter 1,28302 bleibt.
Abbildung 1: Beispiel für eine Doppelwährungseinlage
EUR/USD (Laufzeit 1 Woche)
If there is no Value then stretch the Chart to the top of the artboard
Kassakurs >
Umrechnungskurs
Rückzahlung
USD 1.283.020
+17,7% p.a.
Umrechnungskurs:
1,28302
Rückzahlung USD
Rückzahlung EUR
Stärkerer EUR
Kassakurs
bei Abschluss:
1,28290
Kassakurs <
Umrechnungskurs
Get
1,000,000 EUR
Rückzahlung
+ 17.7%
p.a.
EUR
1.000.000
+17,7% p.a.
Anlage
EUR 1.000.000
= USD 1.282.900
Anlagedatum
Fälligkeit
Anlagezeitraum (1 Woche bis 1 Jahr)
Quelle: Commerzbank, (Daten vom 21. Nov. 2012)
Abbildung 2: Historische annualisierte Zinssätze für eine
If there is no Value then stretch the Chart to the top of the artboard
Doppelwährungseinlage
EUR/USD (Laufzeit 1 Woche)
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
2003
2004
2005
2006
Quellen: Commerzbank, Bloomberg
48
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Innovation
Bei einem höheren Kassakurs bei Verfall würde er jedoch USD
1.283.020 zuzüglich Zinsen erhalten. Da diese Konvertierung
nur dann stattfindet, wenn der Kassakurs über dem Basispreis
der Option liegt, ist der Euro-Gegenwert des konvertierten
USD-Betrags in diesem Fall niedriger als die ursprüngliche
Einlage von EUR 1.000.000. Der höhere Zinssatz wird
unabhängig vom Kassakursniveau ausgezahlt – doch könnte
er nicht ausreichend sein, um den Verlust nach Konvertierung
auszugleichen.
Probleme bei Doppelwährungseinlagen
Zweifellos ein sinnvolles Produkt, doch wird die Akzeptanz
von Doppelwährungseinlagen durch einige Einflussfaktoren
begrenzt:
Die höchste Ertragssteigerung steht in der Regel bei den
kürzesten Laufzeiten zur Verfügung. Wird eine dauerhafte
Anlage gewünscht, muss der Kunde bei Ablauf einer
Doppelwährungseinlage sofort ein neues Geschäft tätigen.
Bei einer solchen „rollierenden“ Anlage über einen
längeren Zeitraum berücksichtigt die ursprüngliche Preiskalkulation der ersten Anlage noch nicht alle künftigen
zugrunde liegenden Marktsätze und impliziten Volatilitäten.
Dies könnte als Transparenzlücke gesehen werden.
Der einfache Zinssatz auf die Einlage (nicht die erhöhte
Verzinsung) ist immer der Zins für den kurzfristigen
Einlagezeitraum und liegt daher allgemein deutlich unter
der Verzinsung einer längerfristigen Anlage.
•
•
•
Der DCD-Index
Der DCD-Index (DCD = „Dual-Currency Deposit“) ist ein
kontinuierliches Anlageinstrument, das die unmittelbare
Wiederanlage einer Doppelwährungeinlage nach Verfall des
vorhergehenden Kontrakts nachbildet. Dabei wird der Erlös
des vorhergehenden Kontrakts (einschließlich des ggf.
erhöhten Zinssatzes) im nächsten Kontrakt angelegt. So
entsteht ein Preisindex, der in seiner Struktur BenchmarkIndizes wie z.B. dem S&P-500-Index entspricht.
Mit dem DCD-Index lassen sich viele der Schwierigkeiten
des Ausgangsprodukts umgehen:
Die Problematik der Wiederanlage bzw. des „Rollens“
wird vermieden.
Als zugrunde liegende Marktsätze können öffentlich
verfügbare Fixings festgelegt werden.
Über den Index lässt sich ein Devisenengagement vollständig
unabhängig vom eigentlichen Anlageinstrument darstellen.
Durch diese Trennung kann der Anleger gleichzeitig vom
längeren Anlagezeitraum und von attraktiveren kurzfristigen
Optionsprämien (zur Ertragsverbesserung) profitieren.
•
•
•
Die Erlöse verfallener Optionen werden dem Nominalwert der
nachfolgenden Kontrakte zugeschlagen und beeinflussen somit
unmittelbar den Index.
49
Perspectives
If there is no Value then stretch the Chart to the top of the artboard
Abbildung 3: Funktionsweise des DCD-Index
Prämie
Ausübung
Quelle: Commerzbank
Abbildung 4: Ertrag eines Short-Call-/Short-PutDurchschnittsindex (USD/JPY, 1 Woche)
Indexwert
50% Blue
ITC Zapf Dingbats
medium square
160
150
140
130
120
110
100
90
80
2003
—
2005
Anlagezins (1 Woche)
2007
2009
2011
— Nicht investierter Index — Investierter Index
Quelle: Commerzbank
die verkaufte Option nicht ausgeübt, steigt der Index.
•Wird
Wird
Option ausgeübt und liegt der Baraus• gleichdiederverkaufte
Ausübung unter der Prämie, steigt der Index
ebenfalls.
Wird die verkaufte Option ausgeübt und liegt der Barausgleich der Ausübung über der Prämie, sinkt der Index.
•
Wie entwickelt sich der Index?
Ein Währungspaar mit hohen impliziten Volatilitäten und
ausgeprägten Kurstrends wie z.B. USD/JPY bietet attraktives
Ertragspotenzial. Die nachstehende Tabelle 1 zeigt die
historisch simulierte Wertentwicklung eines Ein-WochenDCD-Index für USD/JPY-Call- und Put-Optionen, Abbildung 4
zeigt die durchschnittliche Entwicklung der Put- und
Call-Indizes. (Transaktionskosten wurden berücksichtigt.)
Tabelle 1: Indexerträge – DCD
(USD/JPY, 1 Woche) – 2003 –2012
Investierter Index
Call USD/
Put JPY
Put USD/
Call JPY
Durchschnitt
Call/Put
Durchschnittlicher
Jahresertrag
3,33%
1,21%
2,37%
Information Ratio
0,63
0,19
0,77
Max. Quartalsertrag
(p.a.)
32,29%
30,28%
12,17%
Min Quarterly Return
(p.a.)
-26,26%
-18,97%
-15,61%
Quelle: Bloomberg
Mit seinem ausgeprägten Trendverhalten dürfte sich USD/JPY
besonders gut für einen DCD-Index eignen – bei einem
Währungspaar wie EUR/USD, das sich eher in einer gewissen
Bandbreite bewegt, ist die geschickte Auswahl von Einstiegsund Ausstiegspunkten von entscheidender Bedeutung.
lichen Formaten strukturieren – je nach landesspezifischer
regulatorischer Präferenz zum Beispiel als Schuldverschreibung, Einlage oder Swap. Anleger können je nach
Markterwartung von Calls auf Puts wechseln; daher eignet
sich ein DCD-Index auch im Rahmen einer aktiven
Anlagestrategie. Anleger können sich entscheiden, welcher
Index besser zu ihrem Risikoprofil passt und sich dabei (in
angemessenen Grenzen) auf verfügbare Backtesting-Ergebnisse
stützen. Schließlich lassen sich DCD-Indizes auf unterschiedliche
Währungspaare kombinieren, um so die Zielrendite zu erreichen.
Da ein DCD-Index völlig unabhängig vom gewählten
Anlageinstrument ist, lässt er sich in zahlreichen unterschied-
Diese Möglichkeiten werden wir in einer der nächsten Ausgaben
von Perspectives behandeln. JJ, EF
50
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überall und jederzeit.
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Sie bitte eine E-Mail an [email protected]
Perspectives
In drei Schritten zum erfolgreichen
Rohstoffpreismanagement
Die aktive Steuerung von Rohstoffpreisrisiken wird immer mehr zu einem entscheidenden
Erfolgsfaktor. Denn Agieren und Preissicherung betreiben ist besser als Reagieren – und damit
Preisnehmer in einem volatilen Markt zu sein.
MICHAEL ALT
Head of Commodity Indirect Sales
Hohe Preisschwankungen und komplexe Preiseinflussfaktoren erschweren
insbesondere rohstoffintensiven Unternehmen eine verlässliche Kalkulation.
Vor allem in Wettbewerbssituationen
stellt sich die Frage, inwieweit es überhaupt möglich ist, einem P
­ reisänderungsrisiko durch einen entsprechenden
Sicherheitspuffer Rechnung zu tragen.
Die Rohstoffpreisentwicklung kann damit
schnell zur Kostenfalle werden. Denn
die einkalkulierte Marge kann eine
unvorteilhafte Preisentwicklung unter
Umständen nur begrenzt kompensieren
und ein zunächst attraktiv erscheinender Auftrag so zu empfindlichen
Verlusten führen.
Bestandsaufnahme und
Risikoanalyse
Ein systematisches und aktives
Risikomanagement im Rohstoffbereich
gewinnt damit immer mehr an
Bedeutung. Generell wird so durch
adäquaten Risikotransfer die Abhängigkeit von Marktpreisen und damit die
Schwankungsbreite von Erträgen
reduziert sowie die Planungssicherheit
erhöht. Folglich sinkt der benötigte
Risikopuffer in der Kalkulation: Das
Unternehmen kann nicht nur mit
52
Produktqualität, sondern auch mit
einem marktgerechten Preis punkten.
Der erste Schritt: sich die Risiken
bewusst machen. Fragestellungen rund
um das Hauptprodukt sind hier
elementar. Es spielen aber auch oft
vernachlässigte Faktoren wie Energieund Logistikkosten oder Verpackung
eine Rolle. Diese wirken sich auf die
Gesamtkosten aus, stiften aber i.d.R.
keinen zusätzlichen Nutzen für den
Verbraucher – und dienen daher
nur schwerlich als Argument für
notwendige Preiserhöhungen.
Im zweiten Schritt folgt die Quantifizierung der Risiken und damit deren
Priorisierung: Wie groß ist das Risiko
absolut – und wie entscheidend ist es
für den Erfolg einzelner Aufträge oder
auch des gesamten Unternehmens?
Diese Analyse liefert konkrete Ansatzpunkte für den dritten Schritt hin zu
einer aktiven Steuerung der Rohstoffpreisrisiken, der Festlegung von
Handlungsfeldern des Rohstoffpreismanagements. Alle im Rohstoffgeschäft involvierten Abteilungen (z.B.
Einkauf, Vertrieb) sowie der Finanzbereich sollten in diesen Strategie-
findungsprozess eingebunden sein. Damit
ergänzen sich Kompetenz im physischen
Markt und Kenntnis der Warenströme im
Unternehmen mit Erfahrung im Risikomanagement. Denn viele Unternehmen
steuern bereits aktiv ihre Zins- und
Währungsrisiken. Die anwendbaren
Instrumente sind dieselben – nur die
Betroffenheit der Unternehmen im
Rohstoffbereich ist durch den direkten
Bezug zum eigentlichen Kerngeschäft
ungleich größer. Hinzu kommt die
erhöhte Volatilität an den Rohstoffmärkten (s. Abbildung), die ein
Risikomanagement unerlässlich macht.
Strategien zum Management
von Rohstoffpreisrisiken
Preisrisiken im Rohstoffbereich lassen
sich i.d.R. nicht ausschließlich durch
Koordination der Ein- und Verkaufsaktivitäten steuern und vermeiden.
Um den damit regelmäßig aus dem
Geschäftsbetrieb entstehenden Preisrisiken zu begegnen, versuchen
Unternehmen klassischerweise
Preisgleitklauseln in Kundenverträgen
und möglichst flexible Lieferantenverträge durchzusetzen sowie ihre
Lagerhaltung aktiv zu steuern. Dies bildet
Die TECHNISCHE ECKE
MA
Das Rohstoffradar gibt einen Überblick der Volatilität der
Volatilitäten im Zeitraum 01.03.2012 - 28.02.2013
wichtigsten
Rohstoffe
Vergleichswerte
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m
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Zinsen
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l
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18,1
13,3
22,5
21,5
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24,3
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10
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Diesel
Zink
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lle
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Er
Br döl
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t
nd
La
Finanzielle Absicherung führt zu einer
Trennung von Preis und Warenstrom.
Damit gewinnt das Unternehmen die
Flexibilität, beide Elemente unabhängig
voneinander zu steuern. Bei günstigen
Marktpreisen kann die Preisabsicherung
durch Fixierung der Kalkulationsgrundlage beispielsweise einen
Lageraufbau ersetzen, zusätzlich entfallen
die Kosten der Lagerhaltung und
Finanzierung der Rohstoffe. Potenziell
hat dies wiederum eine flexible
Lieferantenwahl zum Zeitpunkt des
tatsächlichen Rohstoffbedarfs zur Folge.
Im Sinne der Kunden- und Lieferantenpflege kann auf Preisüberwälzungsklauseln verzichtet und der Faktor
Rohstoffpreise durch Finanzinstrumente
fixiert werden. Dies schützt die Geschäftspartner vor ungünstigen, nicht durchreichbaren Preisentwicklungen
und erhöht die Transparenz für alle
Beteiligten. Zum Feinschliff des
hauseigenen Risikomanagements können
Weitere Informationen sowie
das monatlich aktualisierte
Rohstoffradar finden Sie auf
www.commerzbank.de/rohstoffe.
Ga
Anwendung und
Zusatznutzen finanzieller
Absicherungsinstrumente
Das Zusammenwirken von physischem
und finanziellem Rohstoffmanagement
ermöglicht, sich flexibel und bedarfsgerecht an den Rohstoffmärkten zu
bewegen. Die zur Verfügung stehenden
Instrumente lassen sich maßgeschneidert
auf das entsprechende Grundgeschäft,
die eigene Marktmeinung sowie die
individuellen Anforderungen an die
Sicherung abstimmen und eröffnen
die Möglichkeit, sich bietende
Marktchancen aktiv zu nutzen.
Commerzbank Rohstoffradar
Euro-/
DollarKurs
Einen immer wichtigeren Bestandteil für
ein erfolgreiches Risikomanagement im
Rohstoffbereich bilden finanzielle
Absicherungslösungen. Vor allem dann,
wenn Unternehmen auf die oben
geschilderten Maßnahmen nicht (oder
nur begrenzt) zurückgreifen können.
Aber auch alternativ zu klassischen
Instrumenten des physischen Marktes
bieten Finanzinstrumente vielfach den
deutlichen Mehrwert, gesetzte Ziele
flexibler und kostengünstiger zu erreichen.
e
Flankierende Maßnahmen wie Kostensenkungs- und Effizienzprogramme
lassen sich hier ebenso anfügen wie
das Rohstoffrecycling. Denn sie zielen
eindeutig auf die Verringerung der
Rohstoffbasis ab, womit der dem
Preisänderungsrisiko ausgesetzte
Kostenblock sinkt.
neben den Basisinstrumenten Festpreis
(verpflichtende Preisfixierung) und
Option („Versicherung“ eines
Preisniveaus und volle Partizipation an
einer günstigen Preisentwicklung gegen
Zahlung einer Prämie) auch individuelle
Zahlungsprofile genutzt werden. Diese
ermöglchen eine Partizipation an
vorteilhaften Marktbewegungen, ohne
jedoch den Absicherungsgedanken aus
den Augen zu verlieren. Dies folgt
einem Ansatz, der keine Mindest- oder
Standardlosgrößen kennt, jede
gängige Währung als Absicherungswährung ermöglicht und auch bei
Absicherungsterminen oder -perioden
auf absolute Flexibilität setzt.
En
er
gi
die Basis eines erfolgreichen
Risikomanagements im
physischen Rohstoffmarkt.
Ed
m
el
Quelle: Commerzbank
53
Perspectives
[email protected]
Sales
Trading
Research
Nikolaus Giesbert
Head of FIC Sales
+49 (0)69 1368 3048
[email protected]
Hui-Sun Kim
Head of FIC Trading
+44 (0)20 7475 9607
[email protected]
Jörg Krämer
Head of Research
+49 (0)69 1362 3650
[email protected]
Gerald Dannhäuser
Head of FX Sales
+49 (0)69 1368 7548
[email protected]
Nick Crawford
Head of FX Trading
+44 (0)20 7475 5694
[email protected]
Thomas Deppe
Head of Corporate Sales
+49 (0)69 1364 7735
[email protected]
Paul Durrant
Head of FIC Trading Asia
+65 6311 0162
[email protected]
Rainer Ernst
Head of FIC Sales Management Office
+49 (0)69 1368 7483
[email protected]
Frank Manganella
Head of FIC Sales Americas
+1 212 895 6595
[email protected]
Inga Johal
Head of Credit Trading
+44 (0)20 7475 1463
[email protected]
Andrew Readinger
Head of Financial Institution Sales
+44 (0)20 7475 1347
[email protected]
Joseph Toner
Head of FIC Trading Americas
+1 212 895 1750
[email protected]
David Tavadian
Head of Emerging Market Sales
+44 (0)20 7475 1479
[email protected]
Tan Kok Wee
Head of FIC Sales Asia
+65 6311 0138
[email protected]
Penny Tunbridge
Head of FIC Trading Management Office
+44 (0)20 7475 7955
[email protected]
Ralph Sebastian
Head of Interest Rate Trading
+44 (0)20 7475 2569
[email protected]
54
Kontaktverzeichnis
Autoren
Michael Alt
Head of Commodity Indirect Sales
+49 (0)69 1364 1589
[email protected]
Markus Koch
Senior IR Derivatives Strategist
+49 (0)69 1368 7685
[email protected]
David Clapham
Head of Corporate Sales Europe
+44 (0)20 7475 1445
[email protected]
Patrick Kohlmann
Head of Credit Research
+49 (0)69 1362 2411
[email protected]
Ruth Engel
FICS Product Management
+49 (0)69 1364 7695
[email protected]
Dr. Bernd Laber
Divisional Board Member
Corporates International, MSB
+44 (0)20 7475 9092
[email protected]
Enrico Ferrante
Co-Head of FX Quantitative
Solutions Group
+44 (0)20 7475 1530
[email protected]
Ulrich Leuchtmann
Head of FX Research
+49 (0)69 1362 3393
[email protected]
Nikolaus Giesbert
Head of FIC Sales
+49 (0)69 1368 3048
[email protected]
Michael Martin
Business Management
+1 212 969 2669
[email protected]
Prof. Jessica James
Co-Head of FX Quantitative
Solutions Group
+44 (0)20 7475 4610
[email protected]
Kevin Rettberg
IR Derivatives Strategist
+44 (0)20 7475 4053
[email protected]
Hui-Sun Kim
Head of FIC Trading
+44 (0)20 7475 9607
[email protected]
Joachim Schäfer
OTC Client Clearing Sales
+49 (0)69 1364 5526
joachimmichael.schaefer@commerzbank.
com
Steven Sheffield
Head of CAO Projects
+44 (0)20 7475 3526
[email protected]
Gunnar Stangl
Regulatory Coordination
+49 (0)69 1368 7511
[email protected]
Branko Susic
Head of FIC Sales
Czech Republic & Slovakia
+42 (0)02 2119 3157
[email protected]
Eugen Weinberg
Head of Commodity Research
+49 (0)69 1364 3417
[email protected]
Christoph Rieger
Head of Interest Rate Strategy
+49 (0)69 1368 7664
[email protected]
Magazin Editor Rainer Ernst +49 (0)69 1368 7483 Magazin Publisher Mina Barrón +44 (0)20 7475 8942
Für weitere Ausblicke oder Feedback zum Magazin kontaktieren Sie uns bitte unter [email protected]
55
Perspectives
Wichtige Hinweise
Die Informationen auf dieser Webseite wurden
durch den Geschäftsbereich Corporates &
Markets der Commerzbank AG, Frankfurt am
Main, oder die ausdrücklich genannten
Konzerngesellschaften erstellt („Commerzbank“).
Als Investment-Banking-Geschäftsbereich führt
Commerzbank Corporates & Markets die
Leistungen der Commerzbank in den Bereichen
Research, Fremdkapital/Rentengeschäft,
Aktiengeschäft sowie Zins- und
Fremdwährungsgeschäft zusammen.
Die Informationen dieser Webseite dienen
ausschließlich Informationszwecken. Sie stellen
weder eine individuelle Anlageberatung dar,
noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum
Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder
anderer Finanzinstrumente oder zum Abschluss
einer anderen Transaktion in diesem
Zusammenhang. Die tatsächliche Besteuerung
der auf dieser Webseite beschriebenen
Wertpapiere hängt von den persönlichen
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counterparties“) der Commerzbank. Hingegen ist
er nicht für Privatkunden oder potenzielle
Privatkunden bestimmt. Weder die Commerzbank
noch ihre Geschäftsleitung, leitenden
Angestellten oder Mitarbeiter übernehmen die
Haftung oder Verantwortung für jegliche
Aufwendungen, Verluste oder Schäden, die ggf.
aus der Verwendung der hier dargestellten
Webseite, (Teile) deren Inhalts oder in anderer
Weise entstehen.
Die Commerzbank sowie Mitglieder des
Vorstands oder andere Mitarbeiter der
Commerzbank sind möglicherweise
Inhaber von auf dieser Webseite
beschriebenen Finanzinstrumenten. Ferner
können sie auch Handelsgeschäfte auf diese
Positionen abschließen.
Die Anforderungen für ein öffentliches Angebot
in der Bundesrepublik Deutschland oder einem
anderen Mitgliedsland der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft sind nicht erfüllt.
USA ansässig ist und die hier dargestellten
Informationen nicht an Dritte weiterreicht, die in
den USA ansässig sind oder sie anderweitig in
den USA verbreitet.
Die Commerzbank AG unterliegt der Aufsicht
durch die Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin),
Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn, und
Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt.
Singapur: Die Informationen auf dieser Website
werden in Singapur von der Commerzbank AG,
Filiale Singapur, zur Verfügung gestellt. Sie
richten sich in Singapur ausschließlich an
institutionelle Investoren (in Übereinstimmung
mit § 4A des Securities and Futures Act of
Singapore, Chapter 289.).
Die hier dargestellten Informationen dürfen ohne
die vorherige schriftliche Genehmigung der
Commerzbank weder vervielfältigt noch verbreitet
werden. Ob diese Veröffentlichung aktualisiert
wird und in welchen zeitlichen Abständen
etwaige Aktualisierungen erfolgen, ist vor
Bekanntgabe der Veröffentlichung nicht
spezifiziert.
Schweiz: Die auf dieser Webseite beschriebenen
Wertpapiere („Wertpapiere“) stellen keine
Beteiligung in jeglichen Organismen für
gemeinsame Anlagen im Sinne des
Bundesgesetzes über die kollektiven
Kapitalanlagen (Kollektivanlagegesetz, „KAG“)
dar. Dementsprechend unterstehen weder die
Wertpapiere noch deren Inhaber dem Schutz
des KAG oder der Aufsicht durch die
Eidgenössische Bankenkommission („EBK“).
Großbritannien: Die Informationen auf dieser
Website wurden von der Commerzbank AG,
Filiale London, für Geschäftskunden und/oder
geeignete Gegenparteien herausgegeben oder für
eine Herausgabe in Großbritannien genehmigt.
Die Commerzbank AG, Filiale London, ist von der
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) amtlich zugelassen und unterliegt nur in
beschränktem Umfang der Regulierung durch die
Financial Services Authority (FSA). Einzelheiten
über den Umfang der Genehmigung und der
Regulierung durch die FSA erhalten Sie auf
Anfrage. Eine Verteilung an Privatkunden oder
potenzielle Privatkunden ist nicht beabsichtigt.
USA: Die auf dieser Webseite beschriebenen
Wertpapiere wurden und werden nicht gemäß
dem U.S. Securities Act of 1933 (USWertpapiergesetz von 1933) registriert. Die auf
dieser Webseite enthaltenen Informationen
stellen kein Angebot zum Kauf von Wertpapieren
in den USA dar. Wertpapiere dürfen in den USA
ohne vorherige Registrierung nur aufgrund einer
Ausnahmeregelung verkauft oder zum Kauf
angeboten werden. Die auf dieser Webseite
beschriebenen Wertpapiere wurden und werden
in den USA nicht öffentlich angeboten.
Sämtliche auf dieser Webseite beschriebenen
Angebote von Wertpapieren wurden
abgeschlossen und die hier gemachten Angaben
dienen ausschließlich Informationszwecken. Der
Zugriff auf die auf dieser Webseite dargestellten
Informationen gilt als Zusicherung und
Gewährleistung des Lesers, dass er nicht in den
Hongkong: Die Informationen auf dieser
Websitewerden in Hongkong von der
Commerzbank AG, Filiale Hongkong, zur
Verfügung gestellt und richten sich dort
ausschließlich an Geschäftskunden im Sinne der
Securities and Futures Ordinance (Cap.571) of
Hong Kong und etwaigen darin getroffenen
Regelungen sowie an Personen, deren
gewöhnliche Geschäftstätigkeit darin besteht,
Aktien oder Schuldverschreibungen zu kaufen
oder zu verkaufen.
Volksrepublik China: Die Informationen auf
dieser Website werden von der Commerzbank
AG, Filiale Hongkong, zur Verfügung gestellt und
richten sich an Finanzinstitute (im Sinne der von
der chinesischen Bankenaufsicht (China Banking
Regulatory Commission) veröffentlichten Interim
Rules on the Administration of Derivative Trading
Business by Financial Institutions); andere
Personen sind nicht berechtigt, sich auf die
Informationen auf dieser Website zu berufen.
Personen mit ständigem Wohnsitz in der
Volksrepublik China können Derivate-Geschäfte
ausschließlich mit einem in der Volksrepublik
China ansässigen Finanzinstitut abschließen, das
über die Zulassung für den Abschluss von
Derivate-Geschäften sowie alle erforderlichen
regulatorischen Genehmigungen in der
Volksrepublik China verfügt.
Australien: Die Commerzbank ist von der Auflage
einer Lizenz für Finanzdienstleistungen in
Australien gemäß Corporations Act hinsichtlich
der für ihre australischen Firmenkunden
angebotenen Finanzdienstleistungen befreit und
verfügt nicht über diese Lizenz. Die
Commerzbank AG unterliegt der Regulierung
durch die BaFin nach deutschem Recht, das vom
australischen Recht abweicht.
Jede(s) Angebot bzw. Aufforderung über die
Ausgabe bzw. Zeichnung von Produkten erfolgt
nur in solchen Fällen, in denen nach Part 6D.2
des Corporations Act 2001 (Commonwealth of
Australia) („Corporations Act“) gemäß § 708(8)
(Sophisticated Investors) oder § 708(11)
(Professional Investors) keine Offenlegung
erforderlich ist. Darüber hinaus richtet sich das
Produkt ausschließlich an so genannte
„Firmenkunden“ im Sinne von § 761G
Corporations Act („Wholesale Clients“).
PERSPECTIVES
Dementsprechend ist diese Website
ausschließlich für Firmenkunden bestimmt und
richtet sich unter keinen Umständen an so
genannte „Privatkunden“ (Retail Clients) im Sinne
von § 761G Corporations Act.
Die Commerzbank geht bei der Bereitstellung der
Informationen auf dieser Website aufgrund der
von dem Empfänger gemachten Zusicherungen
davon aus, dass es sich bei dem Empfänger sowie
jeder Person, die er vertritt oder in dessen Namen
er handelt, um einen Firmenkunden sowie um
eine Person handelt, der gegenüber eine
Offenlegung gemäß Part 6D.2 Corporations Act
nicht erforderlich ist.
Die Informationen auf dieser Website stellen
weder eine Aufforderung zur Ausgabe von
Anteilen noch ein Angebot für die Zeichnung
noch eine Aufforderung zur Abgabe eines
Angebots hinsichtlich eines Produkts dar. Dieses
Informationen auf dieser Website stellen keinen
Prospekt oder anderes Dokument der
Offenlegung und keine Produktinformation
(Product Disclosure Statement) im Sinne des
Corporations Act dar. Ferner wurde es nicht bei
der Australian Securities and Investments
Commission eingereicht und es enthält nicht die
gemäß Corporations Act für ein
Offenlegungsdokument (Disclosure Document)
oder eine Produktinformation (Product Disclosure
Statement) erforderlichen Informationen. Handelt
es sich um ein übertragbares Produkt, wird in den
Emissionsbedingungen eine Regelung
festgeschrieben, nach der eine Veräußerung des
Produkts bzw. eine Aufforderung für eine
Veräußerung nur dann zulässig ist, wenn eine
Offenlegung gemäß Part 6D.2 Corporations Act
nicht erforderlich ist. Darüber hinaus kann das
Produkt ausschließlich von Firmenkunden
erworben werden.
Die Commerzbank ist keine gemäß dem Banking
Act 1959 (Commonwealth of Australia)
zugelassene Bank. Jeglicher Haftungsausschluss
auf dieser Website gilt innerhalb des gesetzlich
zulässigen Rahmens.
Malaysia: Die Commerzbank AG hat keine
Maßnahmen ergriffen, um eine Genehmigung für
das Zugänglichmachen dieser Website oder
anderer Angebots- oder Werbeunterlagen oder
eines anderen Dokuments hinsichtlich dieses
Produkts in Malaysia zu erhalten. Personen mit
Wohnsitz in Malaysia ist es nicht gestattet,
Angebots- oder Werbeunterlagen oder andere
Dokumente hinsichtlich dieses Produkts zu
besitzen, es sei denn, der Besitz ist nach den
Wertpapiergesetzen von Malaysia zulässig.
Taiwan: Das auf dieser Website beschriebene
Produkt wurde und wird nicht bei der
taiwanesischen Finanzaufsichtsbehörde
(Financial Supervisory Commission of Taiwan,
Republik China) gemäß den geltenden
Wertpapiergesetzen und -regelungen registriert
und darf nicht in Taiwan, Republik China, im
Rahmen eines öffentliches Angebots oder unter
anderen Umständen angeboten oder verkauft
werden, die ein Angebot darstellen könnten im
Sinne des Securities and Exchange Act of Taiwan,
Republik China, welches die Registrierung oder
Genehmigung durch die Financial Supervisory
Commission of Taiwan, Republik China, erfordert.
Keiner Person oder Gesellschaft in Taiwan,
Republik China, wurde eine Genehmigung für das
Anbieten oder den Verkauf des Produkts in
Taiwan, Republik China, erteilt.
Korea: Bei der koreanischen
Finanzaufsichtsbehörde, Financial Services
Commission of Korea, wurde kein
Registrierungsantrag gestellt, um Angebote oder
den Verkauf des Produkts in Korea zu
genehmigen. Dementsprechend ist das direkte
oder indirekte Anbieten, Verkaufen oder
Ausliefern des Produkts in Korea nicht zulässig;
dies gilt auch für Angebote, Verkäufe oder
Auslieferungen an oder zugunsten von Personen
mit ständigem Wohnsitz in Korea (im Sinne des
Foreign Exchange Transaction Law of Korea),
ausgenommen von den in der anzuwendenden
koreanischen Gesetzgebung und den
entsprechenden Regelungen festgelegten Fällen.
Darüber hinaus ist es das direkte oder indirekte
Anbieten, Verkaufen oder Ausliefern des Produkts
in Korea oder an Personen mit ständigem
Wohnsitz in Korea für Inhaber des Produkts
unzulässig, ausgenommen von den in der
anzuwendenden koreanischen Gesetzgebung
und den entsprechenden Regelungen
festgelegten Fällen.
Japan: DieseWebsite wird von der Commerzbank
AG, Filiale Tokio, ausschließlich so genannten
„ausgesuchte Investoren“ (Specified Investors)
gemäß § 2(31) Financial Instruments and
Exchange Act of Japan, in der jeweils geltenden
Fassung (das „FIEA“) sowie Section 23 der
Cabinet Ordinance Regarding Definition of
Section 2 of the FIEA, in der jeweils geltenden
Fassung, zugänglich gemacht. Dieses Website
sowie das Zugänglichmachen stellt keine
„Abgabe eines Angebots“ im Sinne des FIEA dar
und sollten nicht als solches ausgelegt werden.
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