Geschäftsbericht 2007

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Geschäftsbericht 2007
Perspektiven.
Geschäftsbericht 2007
Auf einen Blick
Die Sparkasse Bielefeld 2007
Geschäftsvolumen Bilanzsumme Kundeneinlagen 5,5 Mrd. €
5,3 Mrd. €
4,3 Mrd. €
Kreditvolumen 3,5 Mrd. €
Depotvolumen 1,5 Mrd. €
Bilanzgewinn Sicherheitsrücklage
2,2 Mio. €
Kundenkonten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 322,2 Mio. €
700.000
1.489
Auszubildende 83
Filialen 49
Geldautomaten 113
Inhalt
Sparkasse Bielefeld · Geschäftsbericht 2007
04 Verlässlich und stabil. Editorial.
06 Zukunftsmodell Sparkasse.
08 Echte Bielefelder Luft.
10 Energisch für den Klimaschutz.
12 Gute Rendite, gutes Gefühl.
14 Keine Angst vor Fehlern.
16 Qualität bürgt für Erfolge.
18 Vorsprung durch Technologie.
20 Gutes (an)stiften.
22 Die Sparkasse Bielefeld im Jahr 2007
28 Verwaltungsrat und Vorstand
29 Jahresabschluss
34 Business Report
„Das Geschäftsmodell Sparkasse funktioniert“ (v. l.): Hans-Georg Vogt, Dr. Dieter Brand, Michael Fröhlich und Hagen Reuning.
Verlässlich und stabil.
Die Perspektiven für die Sparkasse Bielefeld sind gut. Im 183. Geschäftsjahr ist die
­Bilanzsumme auf 5,342 Milliarden Euro gestiegen. Insbesondere durch ein striktes
­Kostenmanagement und gute Erträge aus dem provisionsgebundenen Geschäft wurde
2007 ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis erzielt.
04 Perspektiven für die Sparkasse Bielefeld
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Partner des Hauses,
die Sparkasse Bielefeld ist zukunftssicher aufgestellt. Diese
Mittelstandes werden wir auch 2008 jedem vertretbaren
positive Botschaft veröffentlichen wir in einer Zeit, in der nega­
Kredit­wunsch entsprechen.
tive Schlagzeilen das Image der Finanzdienstleistungsbran­
Zunehmend beeinflussen politische Entscheidungen,
che massiv beschädigt haben. Die weltweite Vertrauenskrise
rechtl­iche Rahmenbedingungen und bürokratische Vorgaben
wird auch an unseren Geschäften nicht spurlos vorbeigehen.
unser Tagesgeschäft. Dies bindet erhebliche Kapazitäten unse­rer
Wir müssen uns kritischen wie besorgten Fragen stellen.
Spezialisten. Beispiele sind hier die MiFID (Markets in Finan­cial
Umso wichtiger für uns ist die Feststellung, dass die Sparkasse
Instruments Directive), die Finanzmarktrichtlinie der Europäi­
Bielefeld ein verlässlicher und stabiler Partner mit guter schen Union zur Harmonisierung der Finanzmärkte im euro­
Perspektive ist. Alle Kundengelder sind sicher: Die Sparkas­
päischen Binnenmarkt, das BGH-Urteil zu Wertpapier­pro­vi­
sen garantieren über ihre Institutssicherung für sämtliche
sionen oder die Einführung der Abgeltungssteuer.
Verpflichtungen. Wir vergeben wie bisher Firmenkredite und
Konstant geblieben ist der Wunsch vieler Kunden nach
private Kredite – selbstverständlich nach sorgfältiger Prü­
kurzfristigen, attraktiv verzinsten Geldanlagen. Dies geht zu
fung. Daran hat sich nichts geändert. Wir agieren berechen­
Lasten der in unserem Haus traditionell starken längerfris­
bar und fair und wir sagen eindeutig, welche Leistung man
tigen Sparformen. Positiv entwickelten sich dagegen die Ter­
für welchen Preis bekommt.
mingelder. Einen deutlichen Anstieg um 42,2 Prozent auf
Das Geschäftsmodell Sparkasse funktioniert. Unsere
Verpflichtungen aus den Sanierungsbemühungen für die
1,156 Milliarden Euro erlebten auch die Wertpapierumsätze.
Besonders gefragt waren hier die sparkasseneigenen
WestLB haben wir verkraftet. Die Ausschüttungen an die Stadt
­Inhaberschuldverschreibungen und die Fonds unserer Wert­
Bielefeld werden wie angekündigt umgesetzt. Auch unser
papiertochter, der DekaBank. Ein Zeichen dafür, dass unsere
­bedeutendes Engagement für Bielefeld, unser Sponsoring, ­
Kunden in turbulenten Zeiten Sicherheit suchen.
das beachtliche Spendenaufkommen und die Ausschüttun­
Am Ende des Jahres 2007 waren 1.489 Mitarbeiterinnen
gen aus unserer Stiftung bleiben unverändert bestehen. Vor
und Mitarbeiter bei uns beschäftigt. Ihnen allen gilt der Dank
diesem Hintergrund können wir weiterhin selbstbewusst
des Vorstands. Ohne ihr Engagement und die Bereitschaft,
sagen: Sparkasse. Gut für Bielefeld.
unter hohem Druck effizient zu arbeiten, stünde die Spar­
Wir setzen auf organisches Wachstum und sind mit die­
kasse Bielefeld nicht so gut da. Ein Dank geht auch an den
ser Strategie auch im Geschäftsjahr 2007 gut gefahren – trotz
Verwaltungsrat und an den Personalrat. Hier unterstützen
vieler Herausforderungen. Das insgesamt erfreuliche Jahr
uns verantwortungsbewusste Frauen und Männer, denen die
für die Bielefelder Wirtschaft versetzte viele Unternehmen
Entwicklung unserer Sparkasse am Herzen liegt.
in die Lage, Investitionen aus dem Cashflow zu finanzieren.
Besonders aber danken wir Ihnen, unseren Kundinnen
Zusätzlich wurden 2007 Kredite in nicht unerheblicher Höhe
und Kunden. Ihr Vertrauen ist die Grundlage unseres Geschä­f­-
getilgt. Diese für die Unternehmen grundsätzlich positive Ent­
tes. Wir arbeiten dafür, dass dies auch in Zukunft so bleibt.
wicklung beeinflusst natürlich die Geschäfte der Sparkasse
durch einen Rückgang bei den Kreditbeständen und den
Bielefeld, im Juni 2008
Kredit-Neubewilligungen. Als Hausbank des Bielefelder Der Vorstand der Sparkasse Bielefeld
Hans-Georg Vogt
Dr. Dieter Brand
Michael Fröhlich
Hagen Reuning
Perspektiven für die Sparkasse Bielefeld 05
Der Vorsitzende des Vorstands der Sparkasse Bielefeld, Hans-Georg Vogt.
Zukunftsmodell Sparkasse.
In den 183 Jahren ihres Bestehens hat sich die Sparkasse Bielefeld immer wieder den
veränderten Marktbedingungen angepasst. Die 1.489 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zeigen täglich, wie man Herausforderungen in Kontinuität bewältigt.
Das Jahr 2008 hat für die Branche denkbar schlecht begonnen.
in ihren Grundfesten erschüttert. Quartalsberich­te zwingen die
International steht der Finanzmarkt vor grundlegenden Umwäl­
Manager der börsennotierten Konzerne zu kurzfristi­gem Handeln.
zungen, vor neuen Bündnissen, Fusionen und Übernahmen. Wie
Die dauerhaften Perspektiven eines Unternehmens wie langfris­
reagieren Sie am Standort Bielefeld auf Entwicklungen, von denen
tig wirkende Investitionen und zukunfts­orientierte Inno­vationen
heute noch niemand weiß, wie morgen die Konsequenzen aussehen?
gehen dabei verloren.
Hans-Georg Vogt: Natürlich sind wir auch als Sparkasse Biele­
Hans-Georg Vogt: Als Hausbank des Bielefelder Mittelstandes
feld betroffen – wir können uns weder von nationalen noch
erleben wir täglich die andere Seite: verantwortungsbewusst
von internationalen Diskussionen abkoppeln. Viele Menschen
handelnde Unternehmerinnen und Unternehmer, die ihre Mit­
sind verunsichert und sogar gestandene Geschäftsleute wirken
arbeiter schätzen und die Werte des Unternehmens erhalten wis­
angespannt. Wir merken das bei unseren Firmenkunden, die
sen wollen – sowohl die materiellen als auch die immateriellen
wie die Privatanleger Sicherheit suchen und Risiken meiden.
wie Verlässlichkeit, Treue, Kontinuität, Innovationen mit Leiden­
Selbst die insgesamt gute Entwicklung der Geschäfte lässt die
schaft. Diese Kunden erwarten von uns eine faire Begleitung.
Verantwortlichen in den Unternehmen nicht in Jubellaune
Sie wollen nicht erleben, dass sie einen Kredit aufnehmen, der
ausbrechen. Milliardenabschreibungen der Großbanken sind
ohne Rücksprache mit ihnen an einen anonymen Fonds ver­
ja auch wirklich kein Grund, sich beruhigt zurückzulehnen.
kauft wird, der plötzlich als rücksichtsloser Gläubiger auftritt.
So eine Situation mit einer eklatanten Vertrauenskrise,
Banking ist kein Selbstzweck. Ein Unternehmen wie die
die mit einem Investorenstreik einhergeht, habe ich in den
Sparkasse Bielefeld ist dazu da, für die Wirtschaft und die
43 Jahren meines durchaus bewegten Berufslebens jedenfalls
­Gesellschaft – mithin auch für jeden unserer Kunden – Geld
noch nicht erlebt. Umso mehr bin ich dankbar dafür, gemein­
zur Verfügung zu halten. Natürlich müssen und wollen wir
sam mit meinen Vorstandskollegen in einem Unternehmen
auch Geld verdienen. Die Wildwest-Manier mancher Markt­
die Verantwortung tragen zu dürfen, das Kontinuität, Solidität
teilnehmer aber lehnen wir ab.
und Sicherheit ausstrahlt.
Im Zuge der weltweiten Debatte erleben wir in Deutschland ein
Die globale Ökonomie formiert sich neu. Die grenzenlose Gier eini­
Wiederaufflammen der Diskussion um den Bestand der Sparkas­
ger weniger, Aktienoptionen und Private Equity haben die M
­ ärkte
sen. Ausgelöst durch die massiven Probleme der Landesbanken,
06 Perspektiven für die Sparkasse Bielefeld
„Wir bieten Zuverlässigkeit und
Sicherheit. Unser öffentlicher Auftrag
ist gelebte Geschäftsphilosophie.“
die auch die Sparkasse Bielefeld Millionen gekostet haben, stellt
Hans-Georg Vogt: Eine ganze Reihe von Projekten, die sicher­
sich die Frage nach der Neuordnung des dreigliedrigen Banken­
stellen sollen, dass die Sparkassen auch in Zukunft in ihren
systems mit großem Druck. Sie sind Aufsichtsratsmitglied der
Regionen selbstständig und wirtschaftlich erfolgreich tätig
WestLB. Was sagen Sie zu der ­aktuellen Situation?
sein können. Beispielsweise geht es bei uns jetzt darum, in­
Hans-Georg Vogt: Es ist unbestritten, dass wir schnelle, aber
terne Abläufe und Prozesse zu bündeln und dort, wo es Sinn
auch nachhaltige Lösungen finden müssen. In dieser Situation
macht, gemeinsam abzuwickeln.
auf kaltem Wege das überaus bewährte Sparkassen-System
Mit der Gründung der MarktService Bielefeld-Ostwest­
infrage zu stellen ist aber grundlegend falsch! Gerade jetzt
falen GmbH haben wir zum 1. März 2008 einen ersten Schritt
­zeigen sich die Stärken eines Unternehmens wie der Sparkasse
vollzogen. Hier werden künftig Marktfolge- und Abwicklungs­
Bielefeld. Wir bieten Zuverlässigkeit und Sicherheit. Unser
tätigkeiten zusammengefasst. Unsere Mitarbeiterinnen und
­öffentlicher Auftrag ist gelebte Geschäftsphilosophie. Wir ken­
Mitarbeiter, die in diese GmbH gewechselt sind, arbeiten zu
nen die lokalen Märkte und können individuell agieren. Wir
den identischen tariflichen und außertariflichen Leistungen,
sind außerdem in der Lage, manches wohlkalkulierte Risiko
die sie vor dem Wechsel hatten. Ihr Status bleibt also erhalten.
mitzutragen, bei dem die Zentralen von Großbanken abwinken.
Neue Mitarbeiter werden allerdings zu anderen Kondi­
Auch in kritischen Situationen ermöglichen wir in dieser
tio­nen arbeiten. Damit ist dieses langfristig angelegte Projekt
Stadt Handlungsspielräume für Unternehmen und die öffent­
ein Beitrag zur Standortsicherung. Wir haben so die Möglich­
liche Hand, die ohne uns nicht darstellbar wären. Von den
keit, Personalkosten zu reduzieren und ausgewählte Services
sinnstiftenden Aktivitäten durch Spenden oder durch unsere
künftig kostengünstiger anzubieten. Das ermöglicht uns auch
Stiftung gar nicht zu reden.
eine Dienstleisterfunktion für andere Sparkassen in der Region.
Wir müssen nachhaltig effizienter arbeiten; daran führt
Gleichwohl drücken der knallharte Wettbewerb und abschmelzen­
auch für die Sparkasse Bielefeld kein Weg vorbei. Nur so kön­
de Zinsmargen auf die Ergebnisse; die Sparkassen müssen
nen wir wettbewerbsfähig bleiben und gleichzeitig Arbeits­
­reagieren. Was verbirgt sich hinter dem „Zukunftsmodell Spar­
plätze sichern. Zum Wohle unserer Mitarbeiter, zum Wohle
kasse“, das der Westfälisch-Lippische Sparkassen- und Girover­
unserer Kunden – und zum Wohle der Stadt, in der wir seit
band ins Leben gerufen hat?
183 Jahren zu Hause sind.
Perspektiven für die Sparkasse Bielefeld 07
Echte
Bielefelder Luft.
100 Jahre. Das ist ein wahrhaft stolzes
Alter. Erst recht für ein Familienunterneh­
men, das maßgeblich mit Luft zu tun hat.
Im Fall BOGE ist das Druckluft – und damit
ein Geschäftsfeld, das Perspektiven für die
Vermarktung in der ganzen Welt eröffnet.
BOGE Kompressoren werden schon heute
in 80 Ländern vertrieben.
08 Perspektiven im Firmenkundengeschäft
BOGE ist in den ersten 90 Jahren seiner Firmengeschichte
überwiegend in Deutschland gewachsen. „Seit zehn Jahren“,
sagt Firmenchef Wolf D. Meier-Scheuven, „bemühen wir uns
sehr darum, Kunden auch auf ausländischen Märkten zu
überzeugen.“ Mit Erfolg: Ende 2007 wurden bereits 60 Prozent
der Umsätze im Ausland erwirtschaftet. Ziel ist es, die 70-Pro­
zent-Marke in den nächsten Jahren zu überspringen.
Von 550 Beschäftigten arbeiten rund 380 am Stammsitz
an der Otto-Boge-Straße, wo ein Erweiterungsbau in Planung
ist. Mehr als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in
China für BOGE tätig. Dort gibt es neben einer Vertriebsgesell­
schaft in Shanghai eine Produktionshalle in einem Vorort der
Millionenstadt, in der Schraubenkompressoren für den chine­
sischen Markt hergestellt werden.
Im Jubiläumsjahr 2007 wurde erstmals die 100-Milli­
onen-Euro-Umsatz-Marke übersprungen. Die Perspektiven
Lust auf Zukunft: Wolf D. Meier-Scheuven (r.) und der kaufmännische
Geschäftsführer Rolf Struppek setzen auf die Unabhängigkeit eines
erfolgreichen Familienunternehmens.
beurteilt der kaufmännische Geschäftsführer Rolf Struppek
eindeutig positiv. Die Macher im erfolgreichen Familienunter­
ven, wurde im Jahr 1965 Prokurist und steuerte Anfang der
nehmen agieren allerdings gewohnt bodenständig. Aktivi­
80er Jahre das Unternehmen in seine heutige Rolle als Anbie­
täten im Ausland werden gründlich vorbereitet. So dauert es
ter komplexer Systemlösungen für Druckluftversorgung.
Ein Ziel ist über alle Generationen hinweg dasselbe ge­
in der Regel mehr als ein Jahr, bevor eine neue Niederlassung
eröffnet wird. 13 davon gibt es bereits, darunter in China,
blieben. Wolf D. Meier-Scheuven, der seit 1995 in der Unter­neh­
­Indien und Russland. In Dubai brauchte BOGE allein ein Jahr,
mensleitung ist: „Wir wollen auch in Zukunft ein unab­hän­­­gi­
bis alle bürokratischen Hürden überwunden waren.
ges, wirtschaftlich erfolgreiches Familienunternehmen sein.“
Prospekte werden heute in bis zu 18 Sprachen gedruckt.
Der Anbieter komplexer Systemlösungen für die Druckluftver­
sorgung ist für Kunden aus dem Anlagenbau, der Industrie und
S
CountryDesk ebnet Wege in die ganze Welt
dem Handwerk tätig. Das für einen mittelständischen Maschi­
Sparkasse international: Das Bielefelder Sparkassen-Team Inter-
nenbauer ungewöhnlich aktive Call-Center wird durch einen
nationale Geschäfte profitiert vom internationalen Netzwerk der
Internetauftritt mit Full-Service-Gedanken perfektioniert. Der
Sparkassen-Finanzgruppe. Seit 2001 verbindet SCountryDesk
Bereich myBOGE ist Anlaufstelle für personalisierte Informatio­
die Sparkasse Bielefeld mit renommierten europäischen und
nen, interaktive Datenbanken und dynamische Web-Services.
internationalen Banken. Wohin auch immer die unternehmeri-
Inbetriebnahmeprotokolle oder Sendungsverfolgung im Netz
sche Reise geht – vor Ort werden Inhaber, Geschäftsführer oder
sind längst selbstverständlich, interaktive Reparaturanweisun­
Finanzspezialisten auf Wunsch persönlich betreut. Ihnen stehen
gen in die große weite Welt zu schicken kein Pro­blem mehr.
Kontakte zur Verfügung, die von Bielefeld aus über das interna-
„Mein Urgroßvater, der im Servicewagen zum Kunden
fuhr, würde sich sehr wundern, was aus seinem Unternehmen
tionale Netzwerk aktiviert werden.
Das Thema „Internationaler Zahlungsverkehr und Finanzie-
geworden ist“, sinniert Urenkel Meier-Scheuven. Firmen­
rung“ ist ein Spezialgebiet, bei dem sich Unternehmen der Re­
gründer Otto Boge verdiente sich sein Geld zunächst mit der
gion gerne auf ihre Sparkasse verlassen. Von Bielefeld aus kann
Montage und Wartung von Türschließern. Als zukunftsfähig
das Konto im Ausland eröffnet werden. Zum Angebotsspektrum
erwiesen sich die Kraftluftpumpen, die die Bielefelder punkt­
zählen Standortinformationen, Beratung über Investitionsbedin-
genau zum Verbot der Vollgummireifen 1925 auf den Markt
gungen und Fördermöglichkeiten, Auskünfte über potenzielle
brachten. Autowerkstätten und Tankstellen brauchten Druck­
Geschäftspartner oder die Vermittlung von Geschäftskontakten
luft, um Reifen aufzupumpen und Hebebühnen zu betätigen.
und lokalen Dienstleistern.
1937 starb der agile Firmengründer. Sein Schwieger­
Der EuropaService mit Sitz in Berlin hilft zum Beispiel mit
sohn Ernst Thomas schiffte das Unternehmen durch die
Informationen über 25 Länder – auf wenigen Seiten steht alles,
Wirren des Zweiten Weltkrieges und profitierte in den stür­
was ein Unternehmen über das Investitionszielland zunächst
mischen Aufbaujahren von der Entwicklung und Produktion
wissen muss. Das erspart dem Kunden mühselige Recherchen
von Kolbenkompressoren, später von Schraubenkompresso­
und der Kundenberater bei der Sparkasse Bielefeld hat gleich
ren. Der Enkel des Firmengründers, Wolfgang Meier-Scheu­
die gesamte Projektentwicklung im Blick. www.countrydesk.de
Perspektiven im Firmenkundengeschäft 09
Energisch für den
Klimaschutz.
Alte Heizung, minimale Dämmung, undichte Fenster – solche Häuser gibt es viele in Deutschland. Eine energieeffiziente Sanierung nach dem neuesten Stand der Technik
kann diese Energiefresser in moderne Niedrigenergiehäuser verwandeln. Die Sparkasse
Bielefeld berät und bietet maßgeschneiderte Finanzierungslösungen.
10 Perspektiven für Immobilienbesitzer
Leichtfertige Energievergeudung hat bedenkliche Folgen:
und Dach. Eine mit Ökostrom betriebene Wärmepumpe soll
2006 blies die Menschheit über 30 Milliarden Tonnen des Treib­
das Objekt nahezu unabhängig von fossilen Brennstoffen hausgases Kohlendioxid in die Luft. In Deutschland waren es
machen. Und eine automatische Wohnraumlüftung mit Wär­
890 Millionen Tonnen, etwa 20 Prozent davon entfielen auf
merückgewinnung wird das Haus lüften, ohne dass Wärme
Haushalte und Kleinverbraucher. Auch konkurrieren weltweit
nach außen abgegeben wird.
immer mehr Menschen um Brennstoffe wie Erdöl und -gas.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beteiligt sich
Dadurch explodieren die Preise; zugleich schwinden die fossi­
an Energiesparmaßnahmen im Neu- und Altbau mit beson­
len Ressourcen.
ders günstigen Krediten und attraktiven Zuschüssen. In die­
Der Bereich Bauen und Wohnen hat eine Schlüsselpo­
sem besonderen Fall wäre der KfW die drastische Senkung des
si­tion bei der Reduzierung von Energieverbrauch und CO2-
Energieverbrauchs die Kreditsumme von 229.000 Euro wert:
Emissionen. In Deutschland liegen die größten Einsparpoten­
Das KfW-Wohneigentumsprogramm (75.000 Euro) em­p­fiehlt
ziale im Bestand: Diese Gebäude benötigen etwa dreimal so
sich für alle, die ein Haus oder eine Wohnung bauen oder
viel Energie zur Wärmeversorgung wie Neubauten. Rund 87
kaufen wollen und selbst darin wohnen möchten. Mit dem
Prozent des gesamten Energiebedarfs in privaten Haushalten
Darlehensprogramm „Wohnraum Modernisieren“ (87.000 Euro)
werden für die Raumerwärmung und für die Warmwasser­
werden Modernisierungs- und CO2-Minderungs­maßnahmen
bereitung aufgewendet. Durch fachgerechtes Sanieren und
im Wohnungsbestand gefördert. Das CO2-Gebäudesanierungs­
moderne Gebäudetechnik könnten Hausbesitzer davon bis zu
programm (67.000 Euro) greift Bauherren unter die Arme, die
80 Prozent einsparen.
den Energieverbrauch ihres Altbaus entscheidend senken und
Verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen umzu­
gehen heißt, nachhaltig zu wirtschaften. Sparkassen, die bei
damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten.
68.000 Euro kann der Käufer an Eigenkapital aufbrin­
ihren Produkten traditionsgemäß auf Nachhaltigkeit statt auf
gen. Die verbleibenden 114.000 Euro finanziert die Sparkasse
kurzfristige Renditeüberlegungen setzen, leisten aus Über­
Bielefeld über ein Darlehen.
zeugung einen Beitrag zur Energieeffizienz. Bei der Sparkasse
Mitte 2007 hat sich in Bielefeld ein Netzwerk für den
Bielefeld erhalten Kunden, die in Energiesparmaßnahmen
kommunalen Klimaschutz unter Moderation der Wirtschafts­
investieren möchten, maßgeschneiderte Finanzierungslösun­
entwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH (WEGE) gebildet. Die
gen einschließlich einer umfassenden Beratung über öffentli­
„Bielefelder Initiative für Zukunftsenergien und Energieeffi­
che Fördermittel.
zienz (BIZE)“ definiert Klimaschutz als eine Aufgabe, der sich
Ein Beispiel, das die vielfältigen Möglichkeiten deutlich
machen soll: Die Kosten für Kauf und Modernisierung eines
Wirtschaft, Wissenschaft, Städte und Gemeinden gemeinsam
stellen müssen; die Sparkasse Bielefeld engagiert sich als Ko­
Wohn- und Geschäftshauses aus dem Jahr 1933 belaufen sich
ordinator des Themenfelds „Förderprogramme“. Ziel der BIZE
auf 411.000 Euro. Die geplanten Modernisierungsmaßnahmen
ist auch die Stärkung des lokalen Arbeitsmarktes: Investitio­
sind überaus vielfältig: Sie reichen vom einfachen Austausch
nen in die energetische Gebäudesanierung bedeuten für den
eines veralteten Heizkessels über den Einbau moderner, gut
Wirtschaftsstandort Bielefeld zusätzliche Arbeits- und Ausbil­
isolierter Fenster bis zur Wärmedämmung von Außenwänden
dungsplätze im Handwerk.
Perspektiven für Immobilienbesitzer 11
Zeit zum Handeln.
Er will Berge versetzen und bleibende Werte schaffen. Er engagiert sich für ökologische Themen und das Weltklima. Nachhaltigkeit bedeutet für den Grenzgänger Reinhold Messner, seinen
Weg zu gehen, „ohne dabei Schäden zu hinterlassen“. Nach seiner Zeit als Höhenbergsteiger, Forscher, EU-Parlamentarier und
Museumsgestalter übernimmt Messner soziale Verantwortung
für die Bergvölker. Mit der Swisscanto Portfolio Fund Green Invest
wirbt er für die Notwendigkeit nachhaltiger Fonds. Im Herbst
2007 lud die Sparkasse Bielefeld den Abenteurer zu einer exklusiven Vortragsveranstaltung in die Stadthalle Bielefeld ein.
12 Perspektiven für nachhaltiges Wirtschaften
Gute Rendite,
gutes Gefühl.
Die Kunden der Sparkasse Bielefeld haben klare Vorstellungen davon, was mit ihrem Geld geschehen soll. Selbstverständlich wollen sie eine attraktive Rendite erzielen.
Gleichzeitig aber erwarten sie, dass bei ihren Investitionen soziale, ethische und Um­
weltaspekte berücksichtigt werden. Nachhaltigkeit spielt bei der Geldanlage eine immer
­größere Rolle.
Der Wunsch, gute Renditen mit einem guten Gefühl zu verbin­
duktion von Waffen. Automobilhersteller, Tabakproduzenten,
den, korrespondiert mit dem Anspruch der Sparkasse, sich als
PVC-Hersteller oder Airlines sind ebenfalls nicht in diesem
nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen zu profilieren. Die
Fonds vertreten. Dagegen werden Unternehmen favorisiert,
Nachhaltigkeitsstrategie ist klar definiert und findet auch im
die sich durch vorbildliche Umweltstandards und hohe so­
Leitbild ihren Niederschlag: Die Sparkasse Bielefeld investiert
ziale Verantwortung bei gleichzeitig wirtschaftlichem Erfolg
in die Region und ihre Menschen. Das Geld, das ihr die Kun­
auszeichnen.
dinnen und Kunden anvertrauen, wird dazu verwendet, die
Für das Investment von Swisscanto, für das weltweit
Stadt Bielefeld und die Region lebenswert und wirtschaftlich
nach geeigneten Partnern gesucht wird, wurden 130 Nach­
erfolgreich zu gestalten. Ein Großteil der Gewinne wird vor
haltigkeitskriterien definiert, mit denen eine Unternehmens­
Ort eingesetzt – für kulturelle und soziale, für sportliche wie
politik bis ins Detail geprüft werden kann. Dies führt zu einer
ökologische Belange der Stadt. Das gilt für Spenden, Stiftungs­
Auswahl an Branchenleadern, die sich etwa um die Reduktion
erträge und Sponsoringgelder.
Bei der Auswahl nachhaltiger Investitionen für ihre
von CO2-Emissionen bemühen, einen Teil des Energiever­
brauchs durch erneuerbare Energien decken und auch ihre
Kunden benötigt die Sparkasse Bielefeld Partner, die sich
Zulieferer streng kontrollieren. Gentechnisch veränderte
ihrerseits dem Thema „Nachhaltigkeit“ verschrieben haben.
Nahrungsmittel, eine ausbeutende Tierhaltung oder ressour­
Ein solcher Partner ist die Swisscanto Holding AG mit Sitz in
cenvernichtende Forstwirtschaft findet man in diesem Fonds
der Schweiz. Die Spezialisten für nachhaltige Geldanlagen
nicht.
bieten zum Beispiel einen Fonds an, der ein optimales Risiko-
Die Sparkasse Bielefeld unterstützt diese zukunftsfähi­
Ren­dite-Verhältnis garantiert und beste Ratings nachweisen
ge Anlagestrategie, die in den Erhalt unserer Erde investiert.
kann, den Swisscanto Portfolio Fund Green Invest Equity.
Strategisch geht es darum, jetzt den Bedürfnissen der heu­
Ziel dieser Anlagepolitik ist es, langfristiges Kapital­
tigen Generation zu entsprechen – ohne die Möglichkeiten
wachstum unter Berücksichtigung ökologischer Kriterien zu
künftiger Generationen zu gefährden. Denn auch unsere Kin­
erreichen. Das schließt etwa den Betrieb von Atomkraftwer­
der und Enkelkinder sollen noch in vielen Jahren die Chance
ken oder den Einsatz fossiler Brennstoffe aus, auch die Pro­
haben, ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
Perspektiven für nachhaltiges Wirtschaften 13
Keine Angst vor Fehlern.
Wer Schreiben lernt, macht Fehler. Der
„Förderpakt Bielefeld – Gemeinsam neue Wege gehen“ lautet
Lern­server der Universität Münster diag­
der Titel eines Projekts, das die Stiftung der Sparkasse Biele­
nostiziert die Schwächen von Schülerinnen
feld an den elf Haupt- und vier Gesamtschulen in Bielefeld
initiiert hat. Das zur Verfügung gestellte Budget ermöglicht
und Schülern und unterstützt sie mit
allen Kindern der Jahrgangsstufe 5 die Teilnahme an einer
einem persönlichen Trainingsprogramm.
computergestützten Förderdiagnostik im Unterrichtsfach
Deutsch. Der Lernserver, entwickelt von der Universität Müns­
Individuelle Förderung lohnt sich nicht nur
ter, ist das Ergebnis langjähriger Bildungs-, Lern- und Medien­
wegen PISA. Der souveräne ­Umgang mit
forschung sowie schulischer und lerntherapeutischer Praxis.
Sprache und Schrift ist der Schlüssel zu
­Talententfaltung und der Verwirk­lichung
von Lebensplänen.
Die Grundüberzeugung der Münsteraner Bildungsfor­
scher lautet: Fehler sind keine Defizite, sondern notwendige
Zwischenschritte auf dem Weg zum orthografisch richtigen
Schreiben. Fehler geben Auskunft über den jeweiligen Ent­
wicklungsstand des Kindes und wichtige Hinweise auf seinen
konkreten Förderbedarf. Schließlich basiert jede Fehlschrei­
bung auf einer Denkleistung: Ein Kind, das „Tepichboden“
schreibt, kann Wörter lautgetreu wiedergeben, ist aber noch
14 Perspektiven für Kinder und Jugendliche
unsicher in der Konsonantenverdopplung. Basis der Förder­
ihren pädagogischen Auftrag zu erfüllen. Das neue Konzept
diagnostik ist ein altersgerechtes Lückendiktat. Die Einträge
befähigt sie, den Spagat zwischen der Verantwortung für die
aller Schülerinnen und Schüler werden auf einer Webseite
ganze Klasse und den individuellen Bildungsbedürfnissen
eingegeben. Die Auswertung in Form individueller Leistungs­
zu meistern – und das (fast) ohne organisatorischen Mehr­
profile benennt die Stärken und Schwächen der Kinder und
aufwand. Der Lernserver fördert somit die Entwicklung von
stellt den Förderbedarf über eine Fehleranalyse fest. Abge­
Kindern und Schule.
stimmt auf den jeweiligen Leistungsstand werden umfang­
Kinder, die den Lernserver bereits nutzen, haben den
reiche Materialien erstellt, die neben vielfältigen Arbeits- und
Spaß am Schreiben neu entdeckt. Jede Seite des einfühlsam
Lösungsblättern Hör- und Sprechübungen, Wortlisten und
gestalteten Fördermaterials ist eine Herausforderung, aber
Spielvorschläge für den Förderunterricht umfassen. Auch
kein Berg, der nicht zu schaffen wäre. Die kleinen Erfolgser­
werden Empfehlungen unterbreitet, welche Kinder künftig
lebnisse wecken die kindliche Bereitschaft, am Ball zu blei­
gemeinsam arbeiten könnten.
ben. Und am Ende fühlt sich die deutsche Sprache bestenfalls
Seit der Veröffentlichung der ersten PISA-Studie wird
wie die eigene Erfindung an.
über Reformen im deutschen Bildungssystem debattiert.
Von individueller Förderung erhofft man sich den Ausweg
aus der Defensive, allein die nötigen Voraussetzungen fehlen
weitgehend. Der Lernserver hilft Lehrerinnen und Lehrern,
Perspektiven für Kinder und Jugendliche 15
Qualität
bürgt für
Erfolge.
Mit großem Engagement treten
Mitarbeiterinnen und Mitarbei­
ter der Sparkasse Bielefeld für
den Erfolg ihrer Kunden ein. Für die Weiterentwicklung ihrer
persönlichen wie fachlichen
Kompetenzen bekommen sie
jede denkbare Unterstützung.
Annette Mackowski hat das
­Förderungsprogramm für beson­
ders leistungsstarke Nachwuchs­
kräfte durchlaufen. Heute ist die
27-Jährige Leiterin der Filiale
Hillegossen.
16 Perspektiven für Kunden und Mitarbeiter
Das Förderungsprogramm ist ein internes Karriereprogramm
der Sparkasse Bielefeld. Über einen Zeitraum von gut drei Jah­
ren werden junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kom­
petenten Ansprechpartnern für Firmenkunden und Privat­
kunden des gehobenen Segments ausgebildet. Ihr künftiges
Einsatzgebiet liegt in der Filialleitung, im Private Banking, in
der Gewerbe- oder Firmenkundenbetreuung, in der Baufinan­
zierung- oder Wertpapierberatung.
Für leistungsfähige Nachwuchskräfte ist das Programm
ein besonderer Anreiz, die eigene Karriere bei der Sparkasse
fortzusetzen. Der Sparkasse Bielefeld dient das Modell als wir­
kungsvolles Instrument zur langfristigen Mitarbeiterbindung.
Und auch der Kunde profitiert: Er gewinnt einen Spezialisten,
der seine hohen Erwartungen langfristig mit bester Bera­
tungskompetenz und ausgezeichnetem Fachwissen erfüllt.
Zum Jahresbeginn 2003 wurde Annette Mackowski in
das Programm aufgenommen. Für die frischgebackene Spar­
kassenkauffrau die große Chance, „mich auf den Gebieten
Beratung und Führung weiterzubilden und für höhere Positio­
nen zu empfehlen.“ In Praxiseinsätzen lernen die Teilnehmer
nacheinander Bereiche kennen, die für den anspruchsvollen
Kunden von Bedeutung sind. Ein integriertes Studium, wahl­
weise an der Westfälisch-Lippischen Sparkassenakademie
oder an der Hochschule der S-Finanzgruppe, vermittelt das
notwendige Fach- und Methodenwissen, um auch komplexe
Fragestellungen kompetent zu beantworten.
Annette Mackowski begann ihre Zusatzqualifikation
in der ­Filiale Hillegossen: „Die erste Einheit legt den Schwer­
punkt auf die ganzheitliche Beratung. Ziel ist es, sich in der
Kundenberatung und -betreuung weiterzuentwickeln und
fundierte Produkt- und Spezialkenntnisse aufzubauen.“ Es
folgten Einsätze in den Abteilungen Privatkundenkredite und
Gewerbekunden sowie Kredit- und Risikosteuerung mit dem
Schwerpunkt Kundenkreditgeschäft.
Ihr Studium an der Westfälisch-Lippischen Sparkassen­
akademie schloss die Bielefelderin im März 2006 als Sparkas­
senbetriebswirtin ab. In 15 Monaten Fern- und vier Monaten
Präsenzstudium hat Annette Mackowski die nötige Fach- und
Handlungskompetenz für die Übernahme von Leitungs- und
Steuerungsaufgaben erworben. Ab April 2006 verantworte­
te sie in der Filiale Brake die vertrauensvolle Beratung von
­Geschäftskunden und übernahm Führungsaufgaben in Ver­
tretung des Filialleiters.
Seit September 2007 ist die Sparkassenbetriebswirtin
Leiterin der Filiale Hillegossen und Vorgesetzte von acht Kol­
leginnen und Kollegen. Die Sparkasse hat eine Mitarbeiterin
gewonnen, die über intensive Betreuung und aktuelles Knowhow den Erfolg ihrer Kunden sichert. „Perspektivisch profitie­
ren alle. Dazu trägt jeder einzelne Programmbaustein bei.“
Perspektiven für Kunden und Mitarbeiter 17
Vorsprung
durch
Technologie.
Jung, innovativ und mit überdurchschnitt­
lichem Wachstumspotenzial: Ausgerechnet
in Ostwestfalen fehlte es Neuansiedlungen
aus dem Technologieumfeld lange Jahre an
Perspektiven. Mit dem 2007 aufgelegten
Gründerfonds Bielefeld-Ostwestfalen stehen
in der Region 10,4 Millionen Euro Risiko­
kapital für die Beteiligung an zukunfts­
weisenden Unternehmen zur Verfügung.
Das erste Investment des Gründerfonds gilt der Detmolder DIVOLUTION GmbH.
18 Perspektiven für Existenzgründer
Innovationstreiber: Diplombetriebswirt Michael Beck (36), Ge­­
schäftsführer der Detmolder
­DIVOLUTION – Digital Revolution
Technology GmbH, will in 2008
wei­tere fünf Arbeitsplätze schaffen.
Die Sparkasse Bielefeld ist mit 3,5 Millionen Euro am Gründer­
fonds beteiligt. Weitere Fondsinvestoren sind die SKAPITAL
Unternehmensbeteiligungsgesellschaft, eine Tochtergesell­
schaft der Sparkassen Bielefeld, Herford und Detmold, die
eCapital entrepreneurial Partners AG, Münster, sowie 21 nam­
ressen und Gewohnheiten der Kundschaft eingehen. Die so
hafte Unternehmerpersönlichkeiten aus der Region. Der Grün­
verbesserte Ansprache führt zu reduzierten Streuverlusten
derfonds ist Teil des Fondskonzepts der NRW.Bank, die über
bei Marketingkampagnen und signifikant erhöhten Umsätzen.
30 Millionen Euro in ihren „NRW.Bank.Seed Fonds“ investiert.
Im sogenannten Testing-Markt sind die Detmolder Soft­
Dieser Dachfonds der Förderbank des Landes beteiligt sich
ware-Spezialisten einziger deutscher Anbieter. Über die opti­
mit 4 Millionen Euro am Gründerfonds Bielefeld-Ostwestfalen.
male Präsentation und Kombination von Textvarianten, Bilder­
Der Gründerfonds Bielefeld-Ostwestfalen will die Attrak­
welten oder Bestellbuttons im Internet entscheidet beim tivität der Region als Standort zukunftsträchtiger Wirtschafts­
automatischen Testing die Masse der Besucher. So optimiert
unternehmen stärken. Um junge Unternehmen in die Lage zu
DIVOLUTION die Kundenansprache und ermittelt die Version
versetzen, sich erfolgreich am Markt zu etablieren, setzt die
mit der höchsten Umwandlungsrate.
Förderung in der Gründungsphase an. Dabei konzentriert
DIVOLUTION-Geschäftsführer Michael Beck, Absolvent
sich das finanzielle Engagement auf kleine und mittlere Un­
der Fachhochschule Bielefeld, lobt die Konzentration des
ternehmen mit dem Branchenfokus Maschinenbau, Gesund­
Gründerfonds auf die Technologiebranche: „Unsere Hoch­
heitswirtschaft, Biotechnologie, Energie- und Umwelttechnik
schullandschaft ist exzellent. Der Gründerfonds Bielefeld-­
oder wissensbasierte Dienstleistungen. Sitz der Gesellschaft
Ostwestfalen trägt dazu bei, das technologische Know-how in
ist Bielefeld; das Fondsmanagement übernehmen die erfahre­
der Region zu halten.“ Ein Alleinstellungsmerkmal des Fonds
nen Gründungsspezialisten von eCapital aus Münster.
sei das Engagement namhafter Unternehmerpersönlichkei­
Die DIVOLUTION – Digital Revolution Technology GmbH
aus Detmold ging im Juni 2006 als Software- und Technologie­
ten: „Ein hochinteressantes Netzwerk.“
Der Gründerfonds sichert DIVOLUTION eine Beteiligung in
entwickler an den Markt. Das Kerngeschäft des heute 13-köp­
sechsstelliger Höhe. Den Mittelzufluss werden die Detmolder in
figen Teams ist die Optimierung von digitalem Marketing und
den Aufbau der Entwicklungsabteilung, den Ausbau des Data-
E-Commerce. Ähnlich wie ein versierter Verkäufer seine Kund­
Centers sowie ihrer Marketing- und Vertriebsaktivitäten inves­
schaft einschätzen kann, liefert DIVOLUTION auf Basis eines
tieren. Mittelfristig soll sich DIVOLUTION unter Europas Top 3
zum Patent angemeldeten Verfahrens eine Echtzeitanalyse
der unabhängigen digitalen Technologieanbieter etablieren. Es
des individuellen Kundenverhaltens im Internet. Auf dieser
gilt, den Beweis anzutreten, dass digitale Marketingtechnolo­
Basis kann das System dynamisch auf die Bedürfnisse, Inte­
gien made in Germany möglich sind – erst recht in Ostwestfalen.
Perspektiven für Existenzgründer 19
Gutes (an)stiften.
Jede Stiftung ist so einzigartig wie ihr Stif­
ter. Menschen, die sich engagieren, wollen
Gestaltungsspielräume nutzen, die ihren
Erwartungen entsprechen. 2007 hat die
Sparkasse Bielefeld ihr Dienstleistungsan­
gebot für Stifter und Stiftungen in einer
Dachstiftung zusammengeführt. Die „Stif­
tergemeinschaft der Sparkasse Bielefeld“
will bürgerschaftliches Engagement in
­seinen unterschiedlichsten Ausprägungen
fördern.
Menschen, die stiften, wollen etwas bewegen. Oft sind es per­
Stiftern und Stiftungen. Die Anlage und Verwaltung des Stif­
sönliche Anliegen, die zu visionärem Handeln führen. Dabei
tungsvermögens erfolgt grundsätzlich in enger Absprache
agieren viele in dem Bewusstsein, dass der Staat allein kaum
mit den Anlagespezialisten der Sparkasse Bielefeld sowie in
in der Lage ist, die materiellen Grundlagen einer aktiven Bür­
Kooperation mit starken institutionellen Verbundpartnern.
gergesellschaft umfassend zu sichern. Deutlich stärker als in
Auf Wunsch vermittelt das Stiftungsmanagement früheren Jahren übernimmt privates Kapital Aufgaben zum
den Kontakt zu renommierten Steuerberatern und Rechtsan­
Nutzen der Gesellschaft. So kann Stiftungskapital Projekte
wälten, die das notwendige Fachwissen in die Stiftung und Initiativen unterstützen, für die öffentliche Gelder fehlen.
einbringen.
Zugleich stärkt bürgerschaftliches Engagement den
Am 14. Dezember 2007 wurde die Stiftergemeinschaft
sozialen Zusammenhalt. Meist außerhalb der öffentlichen
der Sparkasse Bielefeld vom Innenministerium des Landes
Wahrnehmung und Wertschätzung festigt der ehrenamtliche
Nordrhein-Westfalen als Stiftung des bürgerlichen Rechts an­
Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern das menschliche Mitei­
erkannt. Diese Dachstiftung stellt jetzt den organisatorischen
nander und wirkt genau dort, wo Hilfe gebraucht wird.
Rahmen bereit, damit sich Menschen ganz individuell für das
Mit dem Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaft­
engagieren können, was ihnen am Herzen liegt. Zustiftungen,
lichen Engagements hat die Bundesregierung einen wichti­gen
Stiftungsfonds bis hin zu unselbstständigen Treuhandstiftun­
Impuls gesetzt: Indem Ehrenamtliche steuerlich begünstigt
gen können unter dem Dach der Stiftergemeinschaft erfolgen.
und bürokratische Hürden abgebaut werden, sind neue Damit verschafft die Sparkasse Bielefeld dem Stiftungsgedan­
Anreize geschaffen worden, um Stiftungen zu gründen oder
ken eine noch breitere Plattform.
zu unterstützen. Die „Hilfen für Helfer“ sind ein Zeichen der
Mit einem bewusst breit gefächerten Stiftungszweck
Anerkennung und eine bewusste Förderung von bürger­
kann die Stiftergemeinschaft der Sparkasse Bielefeld auf
schaftlich Engagierten.
vielfältige Weise gemeinnützige Projekte fördern und kommt
Bei der Sparkasse Bielefeld sind Stifter gut aufgehoben.
damit unterschiedlichsten Interessen entgegen. Die Realisa­
Seit 2006 bietet sie die Dienstleistung „Stiftungsmanagement“
tion der von den Stiftern ausgewählten Fördermaßnahmen
bei Stiftungserrichtung, Stiftungsverwaltung und -betreuung
erfolgt je nach Thema und Bedarf mit allen möglichen Part­
sowie Vermögensmanagement an. Der Service reicht von der
nern, ausdrücklich auch mit anderen Stiftungen. Fest steht
Wahl eines geeigneten Stiftungszwecks und der Erstellung
schon heute: Die Erweiterung des Leistungsangebotes unter
eines Stiftungskonzepts bis hin zur Auswahl geeigneter Stif­
Einbindung des Markennamens „Sparkasse“ lohnt sich – ganz
tungsprojekte und der Vermittlung von Kontakten zu anderen
im Sinne des Gemeinwohls.
20 Perspektiven für Stifter
Perspektiven für Stifter 21
Die Sparkasse
Bielefeld
im Jahr 2007
Die Sparkasse Bielefeld mit Sitz in Bielefeld ist zum 1. Januar 1974 in Form einer r­ echtlichen
Neugründung als Fusionsinstitut aus drei Vorgängerinstituten (der am 15. Januar 1825
­gegründeten Stadt-Sparkasse Bielefeld, der am 19. Juni 1847 gegründeten ­Kreis-Sparkasse
Bielefeld und der am 1. Oktober 1903 gegründeten Städtischen Sparkasse Brackwede)
­entstanden.
22
Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahr
Die Sparkasse Bielefeld ist gemäß § 2 SpkG eine Anstalt öffent-
•
lichen Rechts. Trägerin der Sparkasse gemäß Sparkassengesetz
um 2,3 %. Insbesondere die Energiepreise stiegen rasch an und
NW ist die kreisfreie Stadt Bielefeld, Regierungsbezirk Detmold,
trugen – wie steigende Lebensmittelpreise und die Mehrwert-
Nordrhein-Westfalen.
steuererhöhung zum Jahresbeginn – zu einer Beschleunigung
des Preisanstiegs bei.
Als Mitglied gehört sie dem Westfälisch-Lippischen SparkasDas Zinsniveau an den Geld- und Kapitalmärkten war im
sen- und Giroverband, Münster, und über diesen dem Deutschen
•
Sparkassen- und Giroverband e. V., Berlin und Bonn, an. Das
Jahr 2007 von starken Schwankungen gekennzeichnet.
Geschäftsgebiet der Sparkasse Bielefeld umfasst das Gebiet der
kreisfreien Stadt Bielefeld sowie der angrenzenden Kreise.
Finanzwirtschaftlich standen im Jahr 2007 weltweit die Turbu­
lenzen an den Finanzmärkten, ausgelöst durch massive Zah-
Die Sparkasse ist Mitglied im bundesweiten Haftungsverbund
lungsausfälle im Subprime-Bereich auf dem US-amerikanischen
der Sparkassen-Finanzgruppe. Das aus Sparkassen, Landes-
Hypothekenkreditmarkt, im Mittelpunkt. Insbesondere in der
banken und Landesbausparkassen bestehende überregionale
zweiten Jahreshälfte hat diese Entwicklung zu Liquiditätseng-
Sicherungssystem stellt sicher, dass im Bedarfsfall ausreichend
pässen auf den Geldmärkten geführt. Die Zentralbanken stellten
Mittel zur Verfügung stehen, um die Forderungen der Kunden
daraufhin zusätzliche Liquidität bereit. Auch die weltweiten
und auch das Institut selbst zu schützen. Daneben besteht für
­Aktienmärkte reagierten mit temporären Kursverlusten.
die Sparkassen in Westfalen-Lippe zusammen mit der WestLB
AG ein zusätzlicher Reservefonds auf regionaler Ebene.
Das Verbundrating von Aa2, das die Ratingagentur Moody’s der
Bilanzsumme und Geschäftsvolumen
Sparkassen-Finanzgruppe ausgestellt hat, bestätigt die gute
Finanzkraft der Gruppe und damit auch die hohe Qualität dieses
Der Bielefelder Markt im Bereich der Finanzdienstleistungen
Sicherungssystems.
ist nach wie vor von einer außerordentlich hohen Wettbewerbs­
inten­sität gekennzeichnet. Die Sparkasse stellte sich diesen
Die Sparkasse ist neben der Sparkassenzentrale mit 47 weiteren
Herausforderungen und konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr
Filialen und einer Selbstbedienungsgeschäftsstelle in Bielefeld
ihre Stellung behaupten.
vertreten.
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Jahr 2007 um 1,0 % von
5.288,8 Mio. € auf 5.342,2 Mio. €.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
Das Geschäftsvolumen, das sich aus der Bilanzsumme und den
Eventualverbindlichkeiten errechnet, nahm um 74,6 Mio. € auf
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung des Jahres 2007 in
5.490,5 Mio. € zu.
Deutschland bildete den Rahmen, in dem die Sparkasse Bielefeld ihre Geschäfte auf regionaler Ebene tätigte.
Folgende Aspekte haben das Jahr 2007 in Deutschland und auch
Kreditgeschäft
in Bielefeld geprägt:
Der wirtschaftliche Aufschwung hat sich 2007 verstetigt und
•
Das Bruttoinlandsprodukt wuchs um 2,6 %. Die konjunk-
wurde nicht zuletzt von der Binnennachfrage getragen. Dennoch
turelle Dynamik wurde sowohl von der ausländischen als auch
blieb der ursprünglich erwartete Zuwachs bei Unternehmens-
von der inländischen Nachfrage getrieben. Aufgrund der guten
krediten aus. Im Wesentlichen ist dies darauf zurückzuführen,
Ertragslage der Unternehmen und der damit einhergehenden
dass viele Unternehmen dank ihrer guten Geschäftsentwicklung
hohen Innenfinanzierungsquote vermochten weder die Straffung
in der Lage sind, Investitionen aus dem Cashflow und aufge­
der Geldpolitik durch Zinserhöhungen der Europäischen Zentral­
laufenen Gewinnen zu finanzieren. Darüber hinaus ist eine Rück-
bank noch die Turbulenzen auf den Finanzmärkten noch der
führung von Unternehmenskrediten durch außerplanmäßige
Anstieg des Ölpreises die Investitionen nachhaltig zu dämpfen.
Tilgungen zu beobachten.
23
Untrüglicher Indikator für die gestiegene Wirtschaftstätigkeit
Eigener Wertpapierbestand
ist die Ausweitung der Bürgschaften zur Absicherung von Anzahlungen, Vertragserfüllungs- und Gewährleistungsansprü-
Der Bestand an eigenen Wertpapieranlagen erhöhte sich im
chen, deren Bestand von zusammen 63,0 Mio. € in 2006 auf
Stichtagsvergleich insgesamt um 52,7 Mio. € auf 1.188,5 Mio. €.
74,5 Mio. € in 2007 gestiegen ist. Die Nachfrage nach privaten
Konsum­finanzierungen bewegte sich mit 27,6 Mio. € etwa auf
Vorjahresniveau (27,1 Mio. €). Der private Wohnungsbau litt
auch 2007 weiter unter dem Fortfall der staatlichen Förderung
und den zu­nehmenden Kostensteigerungen. Trotz des noch
Beteiligungen /Anteile an verbundenen
Unternehmen
gün­stigen Zinsniveaus betrugen die Zusagen einschließlich
­öffentlicher Mittel (Weiterleitungsdarlehen) nur 152,1 Mio. €
Die Sparkasse Bielefeld war zum 31. 12. 2007 mit einem Gesamt-
nach 149,6 Mio. € im Vorjahr. Gewerbliche Finanzierungen
volumen von 106,9 Mio. € an anderen Unternehmen beteiligt.
einschließlich der Kredite und Darlehen für den gewerblichen
Die größte Einzelbeteiligung stellt auch weiterhin mit 63,7 Mio. €
Wohnungsbau wurden vor dem Hintergrund der guten Ertrags-
die Pflichtbeteiligung am Stammkapital des Westfälisch-Lippi-
situation der Unternehmen in Höhe von 482,6 Mio. € gegenüber
schen Sparkassen- und Giroverbandes dar. Das Beteiligungs-
548,4 Mio. € im Vorjahr zugesagt.
portfolio der Sparkasse umfasste zum Bilanzstichtag 2007 unter
anderem folgende Beteiligungen:
Erhebliche Tilgungsrückflüsse führten neben den geringeren
Kreditzusagen zu einer Minderung des Gesamtbestandes
Tochterunternehmen
der Forderungen an Kunden auf 3.398,3 Mio. € gegenüber
S 3.542,7 Mio. € zum Vorjahresstichtag.
S FinanzDienste GmbH
Immobiliengesellschaft mbH der Sparkasse Bielefeld
Gründerfonds Bielefeld-Ostwestfalen GmbH Co. KG
Das Kreditportfolio der Sparkasse Bielefeld weist nach wie vor
eine heterogene Verteilung bezüglich der Branchenstruktur
Beteiligung an Finanzunternehmen / Kreditinstituten
auf. Den größten Anteil am Gesamtkreditvolumen machen
Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co. KG
mit 45,7 % Privatpersonen aus. Im Bereich der gewerblichen
S ­Kreditnehmer überwiegt der Dienstleistungssektor mit 31,1 %.
We S t Factoring GmbH
Als Oberbegriff weisen die Dienstleistungen wiederum eine
S Vielzahl von Unterbranchen auf. Die nächstgrößeren Branchen
Broker AG & Co. KG
KAPITAL Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH für
Ostwestfalen
CountryDesk GmbH
gewerblicher Kreditnehmer bilden mit 8,5 % das „verarbeitende
S Gewerbe“ sowie mit 7,8 % der „Handel, Instandhaltung, Repara-
Landesbank Berlin Holding AG (LBBH)
tur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern“.
Beteiligungen mit regionalem Charakter
Kunsthalle Bielefeld, Gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH
Kreditportfolio der Sparkasse Bielefeld
WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH
Branchenstruktur in Prozent des Gesamtkreditvolumens
Gründerfonds Bielefeld-Ostwestfalen GmbH & Co. KG
Beteiligung am Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und
Privatpersonen 45,7
Giroverband
Dienstleistungssektor 31,1
Handel 7,8
Verarbeitendes Gewerbe 8,5
Sonstige 6,9
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und
verbriefte Verbindlichkeiten
Die bilanzwirksamen Kundeneinlagen – Sichteinlagen, Spareinlagen, Sparkassenbriefe, Sparkassenzertifikate, sparkasseneigene
Inhaberschuldverschreibungen, Termineinlagen – umfassen das
24
traditionelle Kerngeschäft der Sparkasse. Daher waren die Rück-
Interbankengeschäfte
gänge in diesen Positionen in der Vergangenheit unbefriedigend.
Die Gründe waren vielfältig: der intensive Wettbewerb, das niedri-
Die Forderungen an Kreditinstitute nahmen um 110,2 Mio. €
ge Zinsniveau und die private Vorsorge in anderen Anlageformen.
auf 450,2 Mio. € zu. Der Bestand setzt sich im Wesentlichen aus
bei Kreditinstituten unterhaltenen Liquiditätsreserven und län-
Zum Jahresende 2007 war der Gesamtbestand der Kundeneinla-
gerfristigen Schuldscheindarlehen zusammen. Der Anstieg ist
gen gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert: Er betrug
auf erhöhte Tages- und Termingeldanlagen sowie Wertpapier-
einschließlich der Refinanzierungsmittel institutioneller Anleger
Leihgeschäfte zurückzuführen.
zum Bilanzstichtag 4.310,0 Mio. € (Vorjahr: 4.311,2 Mio. €).
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich
Innerhalb der Kundeneinlagen kam es im Jahresverlauf zu deut-
um 13,2 Mio. € auf 606,4 Mio. €. Hierbei handelt es sich zu
lichen Umschichtungen. Der Wunsch der Kunden nach kurzfris-
einem Teil um langfristige Sparkassenbriefe und Schuldver-
tigen und flexibel verfügbaren Geldanlagen ging zu Lasten der
schreibungen. Der Bestand an Weiterleitungsdarlehen stieg um
traditionellen, längerfristigen Sparformen.
16,0 Mio. €. auf 312,3 Mio. €.
Diese Entwicklung zeigt sich auch an den Beständen der Sparkassenzertifikate, deren Bestand um 209,7 Mio. € auf 944,6 Mio. €
zurückging. Kompensiert werden konnte dieser Bestandsrück­
Dienstleistungsgeschäft
gang durch die positiven Entwicklungen der sparkasseneigenen
Inhaberschuldverschreibungen (IHS), die um 39,9 Mio. € auf
Gemeinsam mit den Verbundpartnern aus der Sparkassen-
454,9 Mio. € anstiegen, und der Termingelder, die sich um
Finanzgruppe stellt die Sparkasse ihren Kunden eine umfas­
170,6 Mio. € auf nunmehr 745,9 Mio. € erhöhten. Auf die anhal-
sende Palette an Finanzdienstleistungen zur Verfügung.
tende Nachfrage der Kunden nach sehr kurzfristigen Anlagemöglichkeiten hat die Sparkasse in der zweiten Jahreshälfte mit der
Der Provisionsüberschuss verbesserte sich auf insgesamt
Einführung eines Online-Tagesgeldkontos reagiert.
33,0 Mio. €.
Trotz der hohen Fälligkeitsvolumina bei den festverzinslichen Ein-
Die Umsätze aus Käufen und Verkäufen im Wertpapierkunden­
lagenprodukten im Jahr 2007 und der verstärkten Nachfrage nach
geschäft stiegen im Jahr 2007 deutlich an. Die Präferenzen
bilanzunwirksamen Anlagen ist es der Sparkasse in einem von
in der Wertpapiernachfrage lagen – auch getrieben durch die
hartem Wettbewerb gekennzeichneten Marktumfeld gelungen,
Finanzmarktturbulenzen – verstärkt bei festverzinslichen Wert-
den Gesamtbestand der Kundeneinlagen stabil zu halten.
papieren und Investmentfonds. Davon profitierten vor allem
die sparkasseneigenen Inhaberschuldverschreibungen und die
Geldmarktfondsprodukte der DekaBank.
Zusammensetzung der Kundeneinlagen in Mio. €
Das weiterhin starke Interesse der Kunden an der privaten
bei einem Gesamtvolumen von 4.310,0 Mio. €
Alters­vorsorge spiegelt sich auch in den gestiegenen Abschlüssen von Lebensversicherungen für die Westfälische Provinzial
und Dritte wider.
Spareinlagen 1.442,5
Sichteinlagen 947,3
Befristete Einlagen 745,9
Sparkassenbriefe 548,3
Inhaberschuldverschreibungen 454,9
Die Einführung der EU-Vermittlerrichtlinie konnte im Bereich
der Sachversicherungen zum Teil als Chance in der Beratung
genutzt werden. So stieg die Anzahl von neu abgeschlossenen
Haftpflichtversicherungen um fast 5 %. Im am stärksten umkämpften Markt der Kfz-Versicherungen hingegen verringerten
sich die Neuabschlüsse im Jahr 2007.
Institutionelle Einlagen 171,1
Aufgrund von geringeren durchschnittlichen Bausparsummen
fiel – trotz fast unveränderter Neuabschlüsse – das Vermittlungs-
25
volumen im Bauspargeschäft im Vergleich zum Vorjahr um
31. 12. 2007 mit einer Gesamtkennziffer von 14,22 % den im
6,5 % zurück.
Grundsatz I vorgeschriebenen Mindestwert von 8,0 % deutlich.
Positiv hat sich der Immobilienmarkt entwickelt. Die Anzahl der
Die Sparkasse verfügt damit über eine gute Kapitalbasis für
vermittelten Objekte stieg deutlich an.
­weiteres Geschäftswachstum.
Die zu Beginn des Jahres für das Dienstleistungsgeschäft prog­
nostizierte Steigerung der Provisionserträge fiel etwas höher
aus als angenommen.
Finanzlage
Die Zahlungsbereitschaft der Sparkasse war im abgelaufenen
Geschäftsjahr aufgrund einer angemessenen Liquiditätsvor­sor­ge
Investitionen
jederzeit gegeben. Der Liquiditätsgrundsatz der Bundesanstalt
für Finanzdienstleistungsaufsicht wurde stets einge­halten.
Im Bereich des Anlagevermögens sind im Berichtsjahr insgesamt
2,0 Mio. € investiert worden. Die größten Einzelinvestitionen entfallen mit 1,6 Mio. € auf EDV-Software- und Hardwareanschaffungen und mit 0,3 Mio. € auf Betriebs- und Geschäftsausstattung.
Ertragslage
In einem weiterhin von hartem Wettbewerb gekennzeichneten
Markt verzeichnete die Sparkasse Bielefeld ein zufriedenstellen-
Personalbericht
des Ergebnis vor Bewertung und Risikovorsorge.
Die Sparkasse Bielefeld beschäftigte zum 31. 12. 2007 insge-
Die wichtigste Ertragsquelle der Sparkasse ist der Zinsüberschuss.
samt 1.489 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (2006: 1.524). In
Dieser ist im vergangenen Geschäftsjahr weiter zurück­gegan­gen.
dieser Zahl sind auch 83 Auszubildende und die 53 Beschäftig-
Der Rückgang fiel höher aus als zu Beginn des Jahres prognosti­
ten enthalten, die sich bereits in der Freizeitphase der Altersteil-
ziert. Im Berichtsjahr wirkten sich – neben den erwarteten Erfolgs­
zeit befinden. Die angestrebte, sozial sehr ausgewogene Anpas-
verminderungen durch die Wiederanlagen und -ausleihungen aus­
sung des Personalbestands an den sich verändernden Bedarf
laufender Festzinsvereinbarungen auf niedrigerem Zinsniveau –
wurde damit weiter fortgesetzt.
Strukturveränderungen wie verminderte Kontokorrent-Bestände
und anhaltende Umschichtungen aus niedrig verzinsten Spareinlagen in hochverzinsliche Anlagen belastend auf das Zinsergebnis aus. Das gestiegene Zinsniveau im Jahr 2007 bewirkte,
Wirtschaftliche Lage
dass bedingt durch die Bilanzstruktur der Zinsaufwand stärker
und schneller anstieg als der Zinsertrag. Die deutliche Verflachung der Zinsstrukturkurve schmälerte zudem die Generierung
von Mehrerträgen aus einer erweiterten Fristentransformation.
Vermögenslage
Der Provisionsüberschuss lag leicht über den Erwartungen aus
26
Die zum Jahresende ausgewiesenen Gewinnrücklagen erhöhten
dem Vorjahr. Die Mehrerträge resultierten vorrangig aus dem
sich durch die Vorwegzuführung zur Sicherheitsrücklage in Höhe
Wertpapiergeschäft, dem Kreditkartengeschäft und aus der Ver-
von 8,9 Mio. € auf 322,2 Mio. € .
mittlung von Immobilien.
Neben den Gewinnrücklagen verfügt die Sparkasse über weitere
Die Personalaufwendungen verringerten sich im Vergleich
Eigenkapitalbestandteile im Sinne des Kreditwesengesetzes
zum Vorjahr und lagen zugleich unter dem Planungsansatz.
(KWG). Die Eigenkapitalanforderungen des KWG wurden im Jahr
Im Durchschnitt des Jahres 2007 waren insgesamt weniger
2007 jederzeit eingehalten. Das Verhältnis der angerechneten
Mitarbeiter beschäftigt als in der Prognose berücksichtigt.
Eigenmittel zu den gewichteten Risikoaktiva überschritt am
Zudem wirkten Umstellungen von Vollzeitarbeitsverträgen in
Teilzeitverträge vermindernd auf die Personalaufwendungen.
Der Steueraufwand des Berichtsjahres hat sich ergebnisbedingt
im Vergleich zum Vorjahr vermindert.
Eine Verminderung bei den anderen Verwaltungsaufwendungen resultierte vorrangig aus geringeren Abschreibungen auf
Der Jahresüberschuss entspricht mit 11,2 Mio. € dem Vor-
Grundstücke und Gebäude, die Betriebs- und Geschäftsausstat-
jahreswert. Der Sicherheitsrücklage wurden vorweg 8,9 Mio. €
tung sowie die Hardware.
zugeführt. Weitere 2,2 Mio. € sollen mit Feststellung des Jahresabschlusses gemäß § 28 Abs. 2 SpkG NW an den Träger ausge-
Das Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen (Cost-Income-
schüttet werden.
Kennzahl) lag mit 59,9 % im Rahmen der Bandbreite der von der
deutschen Sparkassen-Finanzgruppe festgelegten strategischen
Zielgrößen.
Gesamturteil der wirtschaftlichen Lage
Die Entwicklung der Risikostruktur wies im Vergleich zum Vorjahr eine Fortsetzung der entspannteren Risikolage im Kreditge-
Insgesamt verfügt die Sparkasse Bielefeld vor dem Hintergrund
schäft auf. Das leicht gestiegene Zinsniveau im Jahr 2007 führte
der guten Eigenkapitalbasis und der jederzeit gegebenen
aufgrund von zinsbedingten Abschreibungen zu einem höheren
­Liquidität über eine gesunde Vermögens- und Finanzlage.
Bewertungsergebnis aus dem eigenen Wertpapiergeschäft.
Die Rückstellungsbildung in Höhe von 19,5 Mio. € für den
Reserve­fonds des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes zur Zukunftssicherung der WestLB floss als neutrale
Aufwendung in die Betriebsergebnisrechnung der Sparkasse
ein. Die in den neutralen Aufwendungen enthaltenen Verpflichtungen für Altersteilzeitrückstellungen fielen deutlich niedriger
aus als im Vorjahr.
3 Mio. € wurden zur Aufstockung des Grundstockvermögens
der Stiftung der Sparkasse Bielefeld auf nun rund 17 Mio. € zur
Verfügung gestellt.
Entwicklung des Grundstockvermögens (Anlagevermögens)
der Stiftung der Sparkasse Bielefeld
T€ 18.000
16.000
14.000
12.000
10.000
8.000
6.000
4.000
2.000
Gründungsjahr 1989 1990 1997 1998 1999 2000 2001 2007
Das Grundstockvermögen der Stiftung der Sparkasse Bielefeld
stieg seit der Gründung von 920.000 € auf 16.940.000 € an.
Knapp 10 Millionen € Fördermittel wurden seitdem ausgeschüttet.
27
Verwaltungsrat
und Vorstand
Verwaltungsrat
Oberbürgermeister Eberhard David, Vorsitzender
Dr. Rainer Wend, MdB, 1. Stellvertreter
Rainer Lux, MdL, 2. Stellvertreter
Mitglieder
Stellv. Mitglieder
Norbert Buschmann (bis 01. 07. 2007)
Stephan Priemer
Wolf Hagemann (ab 30. 08. 2007)
Hans-Peter Fritz
Wolf Hagemann (bis 29. 08. 2007)
Peter Voß (ab 30. 08. 2007)
Günter Garbrecht, MdL
Brigitte Biermann
Stephan Glatthor
Christoph Apel
Dr. Hermann Gördes
Karin Brandi
Bürgermeister Horst Grube
Georg Fortmeier
Heidrun Hachmeister
Klaus Adam
Gerhard Henrichsmeier
Dr. Jörg Zillies
Marcus Kleinkes
Dietrich Heine
Rainer Lux, MdL
Ricarda Osthus
Klaus Rees
Hartmut Geil
Holm Sternbacher
Regine Weißenfeld
Dr. Rainer Wend, MdB
Hans Hamann
Astrid Zimmermann
Ursula Grothklags
Vorstand
Sparkassendirektor Hans-Georg Vogt, Vorsitzender des Vorstands
Sparkassendirektor Dr. Dieter Brand, stellv. Vorsitzender
Sparkassendirektor Michael Fröhlich
Sparkassendirektor Hagen Reuning
Vertreter gemäß § 14 Abs. 2 c SpkG NW
Horst Bachmann (bis 28. 02. 2007)
Manfred Brinkmann
Bernd Dieckmann
Bernd Engelbrecht
Dieter Huß
28
Jahresabschluss
Jahresabschluss der Sparkasse Bielefeld
Land Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk Detmold
zum 31. Dezember 2007
(gekürzte Fassung)
29
Jahresbilanz
zum 31. Dezember 2007
Aktivseite €
€
€
Barreserve
a)Kassenbestand 29.516.681,26
b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 84.715.375,43
114.232.056,69
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind
a)Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen
-,-
b)Wechsel
-,-
-,-
Forderungen an Kreditinstitute
a)täglich fällig 69.308.922,12
b)andere Forderungen 380.928.289,09
450.237.211,21
Forderungen an Kunden3.398.267.908,65
darunter: durch Grundpfandrechte
gesichert
1.649.185.892,41 €
Kommunalkredite
266.704.727,50 €
31.12.2006
T €
26.442
96.077
122.519
-
93.439
246.610
340.049
3.542.654
(1.633.660)
(313.729)
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a)Geldmarktpapiere
aa) von öffentlichen Emittenten
-,-
darunter: beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
-,- €
ab)von anderen Emittenten
20.263.398,91
darunter: beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
20.263.398,91 €
20.263.398,91
b)Anleihen und Schuldverschreibungen
ba)von öffentlichen Emittenten
108.888.145,65
darunter: beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
108.888.145,65 €
bb)von anderen Emittenten
750.874.804,19
darunter: beleihbar bei der Deutschen 859.762.949,84
Bundesbank
689.982.732,09 €
c) eigene Schuldverschreibungen
491.361,70
880.517.710,45
Nennbetrag
489.000,00 €
(124.667)
737.029
861.696
(674.150)
905
897.812
(887)
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 307.947.701,75
237.978
Beteiligungen 106.515.477,26
darunter:
an Kreditinstituten
-,- €
an Finanzdienstleistungsinstituten
-,- €
71.795
Anteile an verbundenen Unternehmen
426.129,19
darunter:
an Kreditinstituten
-,- €
an Finanzdienstleistungsinstituten
-,- €
101
Treuhandverbindlichkeiten
1.876.951,58
darunter: Treuhandkredite
1.876.951,58 €
2.045
(2.045)
(-)
35.211
(-)
35.211
124.667
(971)
(-)
(-)
(-)
Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich
Schuldverschreibungen aus deren Umtausch
-,-
-
Immaterielle Anlagewerte
576.472,00
801
Sachanlagen
27.882.882,32
30.454
Sonstige Vermögensgegenstände
32.094.810,31
20.717
Rechnungsabgrenzungsposten
21.656.852,19
21.916
Summe der Aktiva5.342.232.163,60
5.288.841
Passivseite
€
€
€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a)täglich fällig
1.766.877,32
b)mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 604.620.926,34
606.387.803,66
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a)Spareinlagen
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist
von drei Monaten
1.410.812.817,83
ab)mit vereinbarter Kündigungsfrist
von mehr als drei Monaten
31.709.923,25
1.442.522.741,08
b)andere Verbindlichkeiten
ba)täglich fällig
948.004.554,66
bb)mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
1.464.575.361,42
2.412.579.916,08
3.855.102.657,16
Verbriefte Verbindlichkeiten
a)begebene Schuldverschreibungen 454.927.953,07
b)andere verbriefte Verbindlichkeiten
-,-
454.927.953,07
darunter:
Geldmarktpapiere
-,- €
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf
-,- €
Treuhandverbindlichkeiten
1.876.951,58
darunter: Treuhandkredite
1.876.951,58 €
31.12.2006
T €
29.513
563.716
593.229
1.666.503
36.628
1.703.131
883.689
1.309.370
2.193.059
3.896.190
415.034
415.034
(-)
(-)
2.045
(2.045)
Sonstige Verbindlichkeiten
22.841.848,87
4.614
Rechnungsabgrenzungsposten
6.618.724,74
7.012
Rückstellungen
a)Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 20.666.610,00
b)Steuerrückstellungen
60.225,87
c) andere Rückstellungen 49.180.998,02
69.907.833,89
20.844
195
34.219
55.258
Sonderposten mit Rücklageanteil 165.395,96
-
Nachrangige Verbindlichkeiten
-,-
-
Genussrechtskapital
-,-
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig
-,- €
(-)
Eigenkapital
a)gezeichnetes Kapital
-,-
b)Kapitalrücklage
-,-
c) Gewinnrücklagen
ca) Sicherheitsrücklage
322.167.000,00
cb) andere Rücklagen
-,-
322.167.000,00
d)Bilanzgewinn
2.235.994,67
324.402.994,67
313.223
313.223
2.236
315.459
Summe der Passiva5.342.232.163,60
5.288.841
Eventualverbindlichkeiten
a)Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen
abgerechneten Wechseln
-,-
b)Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und
Gewährleistungsverträgen 148.238.282,85
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten
für fremde Verbindlichkeiten
-,-
148.238.282,85
Andere Verpflichtungen
a)Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften
-,-
b)Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen
-,-
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 157.161.471,01
157.161.471,01
-
127.026
127.026
223.890
223.890
Gewinn- und Verlustrechnung 1.1.–31.12.2006
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007
€
€
T €
Zinserträge
Zinsaufwendungen
253.375.728,74
144.376.670,35
108.999.058,39
Laufende Erträge
Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder Teilgewinnabführungsverträgen
9.683.885,49
13.203
1.183.912,39
1.251
Provisionserträge
Provisionsaufwendungen
35.938.905,60
2.976.324,02
32.962.581,58
(35.244)
(3.105)
32.139
Nettoertrag aus Finanzgeschäften
-,-
-
Sonstige betriebliche Erträge
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a)Löhne, Gehälter und soziale Abgaben
b)andere Verwaltungsaufwendungen
4.222.996,84
157.052.434,69
3.938
169.490
64.399.703,29
44.381.608,12
108.781.311,41
(68.047)
(24.137)
92.184
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle
Anlagewerte und Sachanlagen
4.676.198,91
6.521
Sonstige betriebliche Aufwendungen
4.931.483,74
1.814
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen
und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu
Rückstellungen im Kreditgeschäft
15.721.433,36
41.811
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,
Anteile an verbundenen Unternehmen und wie
Anlagevermögen behandelte Wertpapiere
970.690,00
208
Aufwendungen aus Verlustübernahme
405.412,48
-
Einstellungen in Sonderposten mit Rücklageanteil
165.395,96
-
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit
21.400.508,83
26.952
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern
9.953.680,66
267.398,17
10.221.078,83
(15.507)
(266)
15.733
Jahresüberschuss
11.179.430,00
11.179
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
564,67
11.179.994,67
11.179
Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in die Sicherheitsrücklage
b) in andere Rücklagen
8.944.000,00
-,-
8.944.000,00
(8.943)
(-)
8.943
Bilanzgewinn
2.235.994,67
2.236
J ahresabschluss und Lagebericht für das Jahr 2007 wurden durch die Prüfungsstelle des Westfälisch-
Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes geprüft.
Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde erteilt. Bielefeld, 18. April 2008
Sparkasse Bielefeld
Der Vorstand
Vogt Dr. Brand
Fröhlich
Reuning
(248.442)
(129.483)
118.959
Bericht des Verwaltungsrates
Bestätigungsvermerk und Veröffentlichung
Der Verwaltungsrat hat die ihm nach dem Sparkassenrecht ob­
Der vollständige Jahresabschluss wurde von der Prüfungsstelle
liegenden Aufgaben wahrgenommen. Die Grundsatzfragen der
des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes mit
Geschäftspolitik und alle wesentlichen Vorgänge im Geschäfts­
dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
ablauf wurden eingehend erörtert. In regelmäßigen Sitzungen
hat der Vorstand über die geschäftliche Entwicklung und die
Nach Beschlussfassung der Vertretung des Trägers werden die
Führung der Geschäfte unterrichtet.
Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung nebst Anhang und
Bestätigungsvermerk sowie der Lagebericht im Bundesanzeiger
Der Verwaltungsrat hat den vom Vorstand vorgelegten Lage­
bericht gebilligt und den Jahresabschluss 2007 festgestellt.
Die Verwendung des Jahresüberschusses 2007 – einschließlich
Gewinnvortrag – in Höhe von 11.179.430,00 € erfolgt nach
§ 28 Sparkassengesetz (SpkG NW). Vorweg wurden davon gemäß
§ 28 Abs. 1 SpkG NW 8.944.000,00 € in die Sicherheitsrück­lage
eingestellt.
Der Bilanzgewinn ergibt sich mit 2.235.994,67 €. Der Vertretung
des Trägers wird vorgeschlagen, gemäß § 28 Abs. 2 SpkG NW
von dem Bilanzgewinn 2.235.886,00 € an die Stadt Bielefeld
auszuschütten. Der Restbetrag von 108,67 € ist auf neue Rech­
nung vorzutragen.
Bielefeld, 18. April 2008
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates
David
Oberbürgermeister
veröffentlicht und dem Registergericht Bielefeld eingereicht.
Sparkasse
Bielefeld –
Development
in 2007
The Sparkasse Bielefeld (Bielefeld Savings Bank), with head
office located in Bielefeld, was founded on January 1, 1974 as a
newly-formed bank following the merger of three former banks.
It is an institution incorporated under public law in accor­­
dance with § 2 of the Savings Bank Act (SpkG). The City of Bie­le­
feld, ­located in the government district of Detmold, North-Rhine
Westphalia, is the bank’s sponsor in accordance with the NorthRhine Westphalia Savings Bank Act (Sparkassengesetz NW).
The Sparkasse Bielefeld is a member of the WestfälischLippischer Sparkassen- und Giroverband, Münster, and is therefore automatically a member of the Deutscher Sparkassen- und
Giroverband e. V., Berlin and Bonn. The business territory of the
Sparkasse Bielefeld covers the City of Bielefeld and its a
­ djacent
counties.
The Sparkasse Bielefeld is a member of the federal-wide
Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe. This national
safety-net system, made up of savings banks, state banks and
state savings and loan associations (building societies), ensures
that adequate funds are available, when necessary, to protect customer accounts receivable and the institution itself. An additional reserve is also available at the regional level, together with
the WestLB AG, for the savings banks in Westphalia-Lippe.
Moody’s rating agency has given the Sparkassen-Finanzgruppe (Savings Bank Financial Group) an Aa2 rating, which
confirms the group’s financial strength and the high quality of
its safety-net system.
Our savings bank has 47 branches and one self-service
center in Bielefeld.
Business Trend
Total Assets and Business Volume
Extremely intense competition continues to characterize the
market for financial services in Bielefeld. Our savings bank has
met this challenge and succeeded in maintaining its market
­position in the fiscal year just ended.
Total assets increased in fiscal year 2007 by 1.0 % from
€ 5,288.8 M to € 5,342.2 M.
Business volume, which consists of total assets and contingent liabilities, increased by € 74.6 M to € 5,490.5 M.
Loan Business
Considerable loan repayments and a reduced level of loan
34
­approvals caused a reduction in the total volume of receivables
The Sparkasse Bielefeld succeeded in maintaining its total sum
from customers to € 3,398.3 M compared with € 3,542.7 M on
of customer deposits at a stable level within a highly competitive
the previous year’s closing date.
market environment, despite the high volume of maturities
Our loan portfolio continues to evidence heterogeneous
distribution in terms of its sector structure. The largest share of
among fixed interest investments in fiscal year 2007 and bol­
stered demand for off-balance-sheet investments.
loans (45.7%) was made to private persons. The service sector
(31.1%) dominates among commercial loans. The generic term
“service sector” breaks down into a wide variety of subordinate
Interbank Business
branches of business. The “manufacturing industry” constitutes
the next largest group of commercial loans (8.5%), followed
Receivables due from banks increased by € 110.2 M to € 450.2 M.
by loans (7.8%) made to businesses in the “commercial, main­
Liabilities due to banks increased by € 13.2 M to € 606.4 M.
tenance, motor vehicle repair and consumer goods” sectors.
Services
Own Securities Portfolio
We offer our customers a comprehensive range of financial servi­ces
Our bank’s portfolio of own securities increased by € 52.7 M to
in cooperation with our affiliates within the Savings Bank Group.
€ 1,188.5 M compared with the previous year.
Net commission income improved to a total of € 33.0 M.
Sales from buying and selling in customer security business increased strikingly in fiscal year 2007. Customer prefer­
Participations / Investments in
Affiliated Companies
ences among securities increasingly tended toward fixed interest
securities and investment funds in response to turbulence on
financial markets. Savings bank bearer bonds and money market
The Sparkasse Bielefeld held a total of € 106.9 M of investments
in other companies at December 31, 2007. The largest individual
products of the DekaBank especially profited from this trend.
Our customers continued to evidence strong interest in
investment remained the mandatory € 63.7 M investment in
private pension plans, which was reflected in increased c­ losure
the share capital of the Westfälisch-Lippischer Sparkassen- and
of life insurance polices to the benefit of the Westfälische
­Giroverband.
­Provinzial and third party insurance companies.
Introduction of the EU Mediation Directive could p
­ artially
be used as an opportunity to provide advice in the field of
Liabilities and Securitized Debt Instruments
­property insurance. The number of newly-closed liability
­insurance policies consequently rose by 5%. New policies in the
Total customer deposits at December 31, 2007, including
highly contested market for automotive insurance declined
refinancing funds provided by institutional investors, remained
by con­trast in fiscal year 2007.
­nearly unchanged compared with the previous year at
€ 4,310.0 M (€ 4,311.2 M in the previous year).
Considerable shifts occurred among customer investments
over the course of the fiscal year. Customer requests for flexible,
short-term monetary investments increased to the detriment of
traditional, long-term forms of saving.
Mediated volumes in savings and loan business declined
by 6.5%, compared with the previous year due to low building
savings averages, despite the nearly unchanged level in closure
of new building savings plans.
The real estate market evidenced a positive trend. The
number of mediated properties significantly increased.
This trend also emerged among the portfolio of savings
bank certificates, which declined by € 209.7 M to € 944.6 M. The
decline was offset by positive trends among savings bank bearer
Capital Expenditures
bonds, which increased by € 39.9 M to € 454.9 M, and money
market deposits, which increased by € 170.6 M to € 745.9 M. Our
We invested a total of € 2 M in property, plant and equipment in
bank introduced the online money market account in the second
the year under review. Our largest single investment was € 1.6 M
half of the fiscal year in response to customers’ sustained demand
for acquisition of EDP software and hardware, followed € 0.3 M
for extremely short-term investment opportunities.
for office equipment.
35
Human Resources
Human resource expenses declined compared with the previous year, and they are simultaneously below budget estimates.
The Sparkasse Bielefeld employed a total of 1,489 persons at
On a general average, we employed fewer persons in fiscal year
­December 31, 2007 (1,524 in 2006).
2007 than the total considered in our budget forecast. Conversion of full-time employment contracts to part-time contracts
likewise reduced human resource expenses.
Financial Trend
Net Assets
The reduction among other administrative expenses primarily resulted from lower write-offs on property and buildings,
business and operating equipment and hardware.
The cost-income ratio as reported on the income statement of the inter-company comparative calculation was 59.9%.
Revenue reserves reported at the end of the fiscal year increased
It is thus within the strategic target range established by the
to € 322.2 M, following transfer of € 8.9 M to the security reserve.
German Sparkassen-Finanzgruppe (German Savings Bank
Our bank therefore has an above average capital base for
continued business growth.
­Financial Group).
The risk structure evidences continuation of the eased
risk position in loan business compared with the previous
year. The slight increase in the interest level in fiscal year 2007
Finances
caused a higher valuation result for our own securities portfolio
due to interest-related write-downs.
The Sparkasse Bielefeld was continuously in a position to meet
The formation of an € 19.5 M provision for the reserve
its obligations during the fiscal year just ended due to an ade-
fund of the Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband
quate supply of liquidity. We consistently met the liquidity re­quire­
for assuring the future of the WestLB is reported under non­
ment set by the Federal Financial Services Regulatory Agency.
operating expenses on the bank’ operating income statement.
The obligations for old age part-time provisions are significantly
lower than in the previous year.
Earnings
We provided € 3 M to increase the equity base of the
Sparkasse Bielefeld Foundation, which now has total assets of
The Sparkasse Bielefeld recorded a satisfactory result prior to
valuation and risk reserve within a market environment characterized by stiff competition.
The net interest margin remains our bank’s most signifi­
approx. € 17 M.
The tax expense for the period under review declined
compared with the previous year in line with our bank’s results.
Net income for the year is € 11.2 M and matches the
cant source of income, and it continued to decline in the fiscal year
­figure reported in the previous year. As sum of € 8.9 M was
just ended. The decline was higher than the figure forecasted at
­initially allocated to the security reserve. An additional sum
the beginning of the year. The net interest margin was burdened
of € 2.2 M shall be distributed to our bank’s sponsor once the
in fiscal year 2007 by anticipated reduced profits caused by
annual financial statements have been approved in accordance
reinvestment and re-lending of expired fixed interest agree-
with § 28, subsection 2 of the North-Rhine Westphalia Savings
ments at a lower level of interest and by structural changes, such
Bank Act (SpkG NW).
as lower current account balances and ongoing shifts from low
interest savings deposits to higher interest investments. The
higher interest rate in fiscal year 2007 caused interest expenses
Overall Evaluation of the Financial Trend
to rise faster and more formidably than interest income due to
the classification of our balance sheet. Significant flattening of
The Sparkasse Bielefeld has a generally sound net asset and
the yield curve additionally narrowed generation of increased
­financial position against the backdrop of our above average
interest income as a result of expanded maturity transformation.
equity capital and liquidity that are available at any time.
Net commission income is slightly above the figure antici­
pated in the previous year. Increased income primarily resulted
Sparkasse Bielefeld | Headquarters: Schweriner Str. 5 | 33605 Bielefeld,
from securities business, credit card business and from media­
Germany | Telephone: +49(0)521 294 -0 | Telefax: +49(0)521 294 -4002
tion of real estate.
Telex: 932022 spaka d | SWIFT-BIC: SPBIDE3BXXX
E-Mail: [email protected] | www.sparkasse-bielefeld.de
36
Impressum
Herausgeber: Sparkasse Bielefeld, Schweriner Straße 5,
33605 Bielefeld
Konzeption und Redaktion: Sparkasse Bielefeld,
Unternehmenskommunikation | ssd KommunikationsManagement, Bielefeld
Gestaltung und Produktion: kontur:design, Bielefeld
in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Bielefeld,
Unternehmenskommunikation
Fotos: Susanne Freitag, Bielefeld | Matthias Schrumpf,
Bielefeld | BOGE Kompressoren, Otto Boge GmbH & Co. KG,
Bielefeld | Getty Images Deutschland GmbH, München
Druck: Busch. Druck Medien Verlag, Bielefeld
Auflage: 3.000
Bielefeld, Juni 2008
Dieser Geschäftsbericht wurde auf chlorfrei gebleichtem
Papier gedruckt.
Sparkasse Bielefeld | Schweriner Straße 5 | 33605 Bielefeld | Telefon: 0521 294 - 0
E-Mail: [email protected] | www.sparkasse-bielefeld.de

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