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2000 2003
BILDUNGSENTWICKLUNG IN ÖSTERREICH
VORWORT
D
Der Text des Teiles A wurde ursprünglich für die deutsche und die englische Fassung
der Internetpublikation „Strukturen der allgemeinen und beruflichen Bildung
und der Erwachsenenbildung in Europa“ des EURYDICE-Bildungsinformationsnetzes
(www.eurydice.org ) der Europäischen Union geschrieben.
Herausgegeben vom
E-mail:
Homepage:
GrafikDesign:
Druck:
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Dr. Elfriede Tajalli, Mag. Stefan Polzer
[email protected]
[email protected]
www.bmbwk.gv.at
Maria Martina Schmitt
[email protected]
Holzhausen Druck
Wien 2004
ie UNESCO beschäftigt sich in besonderem Maße
mit Bildung in einem globalen Kontext. Die 44
UNESCO-Schulen in Österreich zeigen in vorbildlicher
Weise, wie interkultureller Dialog und Erfahrungsaustausch zum gegenseitigen Nutzen stattfinden können.
Den Lehrerinnen und Lehrern sowie den Schülerinnnen
und Schülern möchte ich an dieser Stelle für ihr hervorragendes Engagement herzlich danken.
Der internationale Erfahrungsaustausch über Fragen
der Qualitätssicherung im Bildungsbereich hat in den
Elisabeth Gehrer letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Voraussetzung
Bundesministerin für jeden internationalen Vergleich ist allerdings die gute
für Bildung,
Wissenschaft und Kultur Kenntnis des jeweiligen Bildungssystems. Mit der Publikation „Bildungsentwicklung in Österreich“, die zum
zweiten Mal auf Englisch und Deutsch erscheint, wird diesem Bedürfnis nach
einer Übersicht über das österreichische Bildungssystem Rechnung getragen.
Die vielfältigen Erfolge an Österreichs Bildungseinrichtungen bilden eine
hervorragende Grundlage für die nächsten zukunftsorientierten Schritte der
Qualitätssicherung.
1995 wurde mit der großen inneren Schulreform begonnen. Dazu zählt
die Autonomie an Schulen zur Entwicklung eines Schulprofils und zur Schwerpunktbildung. 1999 wurde der Lehrplan für die Unterstufe der allgemein bildenden höheren Schulen und der Hauptschule geschaffen, der sich in Kernund Erweiterungsbereiche gliedert. Auf dieser Basis wurde auch ein neuer
Lehrplan für die Oberstufe entwickelt, der ab dem Schuljahr 2004 /2005 umgesetzt wird. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Entwicklung der Qualität an
Schulen ist der Weg von der Inputmessung zur Outputmessung. Dazu werden
derzeit die Bildungsstandards für die 4. Klasse Volksschule, Hauptschule und
allgemein bildende höhere Schule ausgearbeitet.
Österreichs berufsbildende höhere Schulen sind dank der hohen Qualität
ihrer Ausbildung zu einem internationalen Vorzeigemodell geworden und
zählen beispielsweise zum internationalen Spitzenfeld, was die Anzahl der
Übungsfirmen betrifft: Von den 4000 Übungsfirmen, die weltweit bestehen,
befinden sich rund 1.200 in Österreich.
Auch der Computerführerschein (ECDL) hat sich zum best-practice Modell entwickelt, denn an Österreichs Schulen wurden seit dem Jahr 2000 ins-
A
VORWORT
ORGANISATION UND STRUKTUR DES BILDUNGSWESENS
INHALT
gesamt 320.000 Einzelmodule abgelegt. Dank der Initiative „eFit Austria“
verfügen die Schulen über eine optimale PC-Ausstattung, wie etwa die
höheren technischen Lehranstalten zeigen, wo heute für jeweils vier Schü­
ler/innen ein PC zur Verfügung steht.
Das Universitätsgesetz 2002 bildet die Grundlage für die größte Universi­
tätsreform, die es in Österreich je gegeben hat und ist ein Meilenstein für die
weitere Entwicklung der Universitäten. Durch die Universitätsreform werden
die Universitäten zu selbstständigen wissenschaftlichen Anstalten, die mit der
Zusammenführung von Entscheidung und Verantwortung den internationa­
len Anforderungen noch besser gerecht werden können.
Die Qualität unserer Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft. Der Weg in
die „Wissensgesellschaft“, auf dem sich Europa und die Welt befinden, ist mit
einem schnellen strukturellen Wandel in wirtschaftlicher, gesellschaftlicher
und kultureller Hinsicht verbunden. Die Schulen und Universitäten müssen die
Basis legen, um mit diesem Wandel, der alle Lebens- und Arbeitsbereiche er­
fasst, erfolgreich umgehen zu können.
Die Initiative „klasse:Zukunft“ und der Bildungsplan 2010 sind wichtige
Meilensteine zur weiteren Qualitätssteigerung des österreichischen Bildungs­
systems. Ich würde mich freuen, wenn sich die Leserinnen und Leser dieser
Broschüre aktiv an den zukunftsweisenden Entwicklungen beteiligen und ihre
Erfahrung, ihre Kompetenz und ihr Engagement einbringen.
1.
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6
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2.
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2.2
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3.1.1
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3.1.3
3.1.4
3.1.5
3.2
3.2.1
3.2.2
4.
Elisabeth Gehrer
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
4.1
4.2
4.3
4.4 4.5
5.
5.1
5.2
5.3
5.4
ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERWALTUNG
Politischer Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Grundlagen des Schulsystems: Gesetzgebung . . . . . . . . .
Kompetenzverteilung in der Verwaltung des Schulsystems
Schulaufsicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Finanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Beratungsorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Privatschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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VORSCHULERZIEHUNG
Organisation . . . .
Lehrplan . . . . . . .
Lehrpersonal . . . .
Statistische Daten
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Primarbereich / Volksschule . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lehrplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Leistungsfeststellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lehrpersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Statistische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sekundarbereich I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hauptschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Allgemein bildende höhere Schule / AHS-Unterstufe
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ALLGEMEINE SCHULPFLICHT
DAS SCHULWESEN IM SEKUNDARBEREICH II
Polytechnische Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Allgemein bildende höhere Schule / AHS-Oberstufe. . . . . . . . . .
Berufsbildende mittlere und höhere Schulen . . . . . . . . . . . . . .
Bildungsanstalten für Sozialpädagogik, Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Statistische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . 34
. . . . . . . . 35
. . . . . . . . 37
. . . . . . . . 40
. . . . . . . . 41
BERUFLICHE ERSTAUSBILDUNG
Organisation des Dualen Systems . . . . . . . .
Berufsbildende Pflichtschule (Berufsschule).
Finanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lehrplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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6.3.4
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6.4.
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6.4.2
6.4.3
6.4.4
6.4.5
6.4.6
6.5
7.
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7.2
7.3
7.4
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7.5.1
7.5.2
7.5.3
7.5.4
7.5.5
7.5.6
7.6
7.7
7.8
Leistungsbeurteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Lehrpersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Statistische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
B
ENTWICKLUNGEN IM BILDUNGSWESEN 2000 –2003
INHALT
HOCHSCHULBILDUNG
Nichtuniversitäre Bildungsalternativen .
Zugang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Studienbeiträge / Studienförderung . . .
Akademisches Jahr . . . . . . . . . . . . . . .
Angebotene Studien . . . . . . . . . . . . . .
Leistungsbeurteilung / Qualifikationen .
Lehrpersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Statistische Daten . . . . . . . . . . . . . . . .
Universitäten, Fachhochschulen . . . . . .
Universitätsbereich. . . . . . . . . . . . . . . .
Hochschulzugang . . . . . . . . . . . . . . . .
Studienbeiträge / Studienförderung . . .
Das akademische Jahr . . . . . . . . . . . . .
Angebotene Studien . . . . . . . . . . . . . .
Leistungsbeurteilung / Qualifikationen .
Lehrpersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fachhochschulen . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hochschulzugang . . . . . . . . . . . . . . . .
Studienbeiträge / Studienförderung . . .
Das akademische Jahr . . . . . . . . . . . . .
Angebotene Studien . . . . . . . . . . . . . .
Leistungsbeurteilung / Qualifikationen .
Lehrpersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Statistische Daten . . . . . . . . . . . . . . . .
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55
ERWACHSENENBILDUNG
Rechtliche Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . .
Organisatorische Rahmenbedingungen . . . . . . . .
Finanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lehrende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Weiterbildungsinstitutionen . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zugangsvoraussetzungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zielsetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zeitliche und räumliche Organisation . . . . . . . . . .
Curriculum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bildungsinformation und Bildungsberatung . . . . .
Anrechnung von Vorkenntnissen, Akkreditierung .
Statistische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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65
8.
RECHTLICHE UND ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN
8.1
8.2
8.3
Gesetzgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
Schulpartnerschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
Sozioökonomische Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
9.
NEUE LEHRPLÄNE FÜR HAUPTSCHULE UND AHS-UNTERSTUFE . . . . . . . . . 72
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
10.1
10.2
10.3
10.4
10.5
10.6
10.7
10.8
11.
11.1
11.2
11.3
11.4
Politische Bildung und Menschenrechtserziehung . . . . .
Mehrsprachigkeit und interkulturelle Erziehung . . . . . .
Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern
Gesundheitsförderung und Sexualerziehung . . . . . . . .
Bewegung und Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Umwelterziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Verkehrserziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Berufsorientierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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. 79
. 83
. 89
. 92
. 95
. 98
101
Medienpädagogik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bibliotheken-Service für Schulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
KulturKontakt Austria / ÖKS-Österreichischer Kultur-Service.
IKT-Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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106
107
111
UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN
12.
LEHRER/INNEN/BILDUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .117
13.
SCHULPSYCHOLOGIE – BILDUNGSBERATUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .120
14.
QUALITÄTSENTWICKLUNG UND BILDUNGSFORSCHUNG . . . . . . . . . . . . . . .123
15.
15.1
15.2
15.3
15.4
15.5
16.
16.1
16.2
UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN
Universitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fachhochschulsektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Internationale Mobilität und Kooperation in der Hochschulbildung .
Beratung und Förderung der Studierenden. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bibliotheken und Archive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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134
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134
ERWACHSENENBILDUNG UND ÖFFENTLICHES BÜCHEREIWESEN
Erwachsenenbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
Öffentliches Büchereiwesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138
Universitäten
Fachhochschulen
Kollegs
Lehrer/innenbildende
Akademien
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
Schüleraustausch, Schulpartnerschaft, Schülerwettbewerbe . . . . . . . . . . 140
Bilaterale Zusammenarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142
Zusammenarbeit mit Mittel-, Ost- und Südosteuropa . . . . . . . . . . . . . . . 145
Österreichs Beteiligung am EU-Bildungsprogramm S OKRATES . . . . . . . . . 148
Österreichs Beteiligung am EU-Bildungsprogramm LEONARDO DA VINCI . . 151
Zusammenarbeit mit dem EUROPARAT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154
Zusammenarbeit mit der OECD (2000 –2004) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
Zusammenarbeit im Rahmen der UNESCO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158
Bildungsinformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
19 Jahre
13.
15 Jahre
9.
14 Jahre
Polytechnische
Schule
Bildungsanstalt für
Kindergartenpädagogik
Berufsbildende
mittlere Schulen
10.
Berufslehre und
Berufsschule
(Duales System)
Bildungsanstalt für
Sozialpädagogik
11.
16 Jahre
Oberstufenrealgymnasium
12.
17 Jahre
Berufsbildende höhere Schulen
18 Jahre
8.
13 Jahre
7.
12 Jahre
Hauptschule
6.
Allgemein bildende
höhere Schule
5.
10 Jahre
4.
9 Jahre
Sonderschulen
11 Jahre
3.
8 Jahre
S CHULPFLICHT
17.
17.1
17.2
17.3
17.4
17.5
17.6
17.7
17.8
17.9
Akademien für gehobene
medizinisch-technische Dienste
und
Hebammenakademien
INHALT
2.
7 Jahre
1.
6 Jahre
Volksschule
(Grundschule)
ORGANISATION UND STRUKTUR
DES BILDUNGSWESENS
1.
1.
ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERWALTUNG
1.1 Politischer Hintergrund
Österreich ist ein Bundesstaat mit neun Bundesländern. Das Bundesgebiet
umfasst eine Gesamtfläche von 83.858 Quadratkilometern. Die Einwohner­
zahl lag laut Volkszählung 2001 bei 8.032.926, davon lebten 1.550.123 in
Wien, der Bundeshauptstadt. Der Anteil der städtischen Bevölkerung betrug
67%.
Österreich, bis 1918 Monarchie, ist heute eine parlamentarische Repu­
blik. Die aus den Jahren 1920/1929 stammende Bundesverfassung beruht auf
den Prinzipien der Demokratie, des Föderalismus, der Rechtsstaatlichkeit und
der Gewaltentrennung.
Der Bundespräsident ist der oberste Repräsentant des Staates, er wird di­
rekt vom Volk für eine Amtsperiode von sechs Jahren gewählt. Die gesetzge­
benden Organe des Bundes sind der Nationalrat und der Bundesrat, der die
Länderkammer darstellt und damit die Beteiligung der Länder an der Gesetz­
gebung des Bundes sichert. Die Mitglieder des Bundesrates werden von den
Landtagen der neun Bundesländer gewählt.
Die Bundesregierung besteht aus dem Bundeskanzler, dem Vizekanzler
und den Bundesministern/innen. Die Landtage sind die gesetzgebenden Or­
gane auf Ebene der Bundesländer. An der Spitze der Landesverwaltung steht
die Landesregierung.
Die Gemeinden haben ein verfassungsrechtlich abgesichertes Recht auf
Selbstverwaltung. Sie unterliegen dabei der Aufsicht des Bundeslandes. In
den Gemeinden gibt es einen gewählten Gemeinderat, dem der/die Bürger­
meister/in vorsteht. Der/die Bürgermeister/in wird entweder vom Gemeinde­
rat gewählt oder, sofern es landesgesetzlich vorgesehen ist, direkt durch die
Gemeindebürger/innen.
In Österreich existiert eine organisatorisch-institutionelle Trennung von
Kirche und Staat.
In den Schulen wird Religionsunterricht erteilt; eine Abmeldung ist mög­
lich. Die zahlenmäßig größte Glaubensgemeinschaft ist die römisch-katho­
lische Kirche.
In Österreich gilt Deutsch als Amtssprache. Die Rechte der Volksgruppen
(Slowenen, Kroaten, Ungarn, Tschechen, Slowaken, Roma, Sinti) werden
9
hung zwischen Bund und Ländern geteilt. Diese Teilung erfolgt nach folgendem Modell:
•
1.2 Grundlagen des Schulsystems: Gesetzgebung
Entsprechend dem Schulorganisationsgesetz vom 25. Juli 1962 hat die öster­
reichische Schule „die Aufgabe, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend
nach den sittlichen, religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten
des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und
ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht mitzuwirken. Sie hat die Ju­
gend mit dem für das Leben und den künftigen Beruf erforderlichen Wissen
und Können auszustatten und zum selbsttätigen Bildungserwerb zu erzie­
hen“.
Die österreichische Rechtsordnung garantiert die allgemeine Zugänglich­
keit von öffentlichen Schulen ohne Unterschied der Geburt, des Geschlechts,
der Rasse, des Standes, der Klasse, der Sprache und des Bekenntnisses. Privat­
schulen hingegen ist es gestattet, die Schüler/innen nach dem Bekenntnis, der
Sprache oder dem Geschlecht auszuwählen. In der Praxis geschieht dies rela­
tiv selten.
•
•
•
1.3 Kompetenzverteilung in der Verwaltung des Schulsystems
Seit jeher zählt die Schule in Österreich zu den sensibelsten und unter den po­
litischen Entscheidungsträgern und -trägerinnen umstrittensten Bereichen.
Dies erklärt die äußerst kasuistische Kompetenzverteilung im Bildungswesen.
Das Abändern vieler sich auf den Bildungsbereich beziehenden Gesetze
ist nur unter erschwerten rechtlichen Voraussetzungen möglich.
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ist oberste
Aufsichtsbehörde für das gesamte Primar- und Sekundarschulwesen, welches
sowohl allgemein bildende als auch berufsbildende Schulen umfasst.
Für die Ausbildung im Lehrbetrieb (im Rahmen der Lehre) ist das Bundes­
ministerium für Wirtschaft und Arbeit zuständig.
Im Jahr 2000 wurde durch die Zusammenlegung des Unterrichtsministe­
riums und des Wissenschftsministeriums das Bundesministerium für Bildung,
Wissenschaft und Kultur geschaffen, das für die Schul- und Hochschulbildung
zuständig ist.
Wie in der gesamten staatlichen Verwaltung sind auch im Schulwesen die
Zuständigkeiten in der Gesetzgebung und die Zuständigkeiten in der Vollzie­
10
Gesetzgebung und Vollziehung sind ausschließlich Bundessache: Dies
gilt insbesondere für das gesamte allgemein bildende höhere Schul­
wesen, aber auch für das berufsbildende mittlere und höhere Schulwe­
sen (Sekundarbereich II) sowie die Bildungsanstalten für Sozialpädagogik,
die Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik und das Dienst- und
Personalvertretungsrecht der an diesen Schulen unterrichtenden Leh­
rer/innen.
Die Gesetzgebung ist Bundessache, die Vollziehung hingegen Angele­
genheit der Länder: Diese Kompetenzverteilung trifft u.a. auf das Dienst­
und Personalvertretungsrecht jener Lehrer/innen zu, die an öffentlichen
Pflichtschulen unterrichten.
Die Grundsatzgesetzgebung ist Bundessache, die Ausführungsgesetz­
gebung und die Vollziehung Landessache: Dies gilt insbesondere für die
Gliederung der Schulbehörden des Bundes oder die äußere Organisation
von öffentlichen Pflichtschulen. Unter äußerer Organisation versteht man
u.a. Aufbau, Errichtung, Erhaltung und Auflassung von Schulen aber
auch die Festsetzung von Klassenschülerzahlen und der Unterrichtszeit.
Das Ausfüllen des Grundsatzgesetzes (Rahmencharakter) geschieht
durch Ausführungsgesetze der Landtage, der Gesetzgebungsorgane der
Länder.
Die Gesetzgebung und Vollziehung sind Landessache: Dies trifft etwa auf
das Kindergartenwesen zu.
Die Schulbehörden des Bundes
Dort, wo dem Bund die Vollziehung zukommt, geschieht dies durch eigene
Behörden. Das sind:
•
•
•
die Bezirksschulräte auf der Ebene der politischen Bezirke,
die Landesschulräte auf der Ebene der Bundesländer und
der Bundesminister/die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft
und Kultur für ganz Österreich.
Bezirks- und Landesschulräte werden auch als Schulbehörden des Bundes
in den Ländern bezeichnet. Für die österreichische Verwaltungsorganisation
ist ein zweigliedriger Instanzenzug typisch. So kann eine beim Bezirksschulrat
anhängig gemachte Angelegenheit bis zum Landesschulrat laufen, eine beim
Landesschulrat ins Rollen gebrachte Materie bis zum Bundesministerium für
Bildung, Wissenschaft und Kultur (BMBWK).
11
1.
ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERWALTUNG
durch die Rechtsordnung garantiert. Von dieser Garantie ist auch das Volks­
gruppenschulwesen erfasst.
2002 hatten die einzelnen Wirtschaftssektoren folgenden Anteil am Brut­
toinlandsprodukt: primärer Sektor: 2,2%, sekundärer Sektor: 30,6%; tertiärer
Sektor: 67,2%. Die Arbeitslosigkeit betrug 4,0%.
Für gewöhnlich bringt die Bundesregierung einen Gesetzesentwurf als Re­
gierungsvorlage in den Nationalrat ein. Zu diesem im BMBWK ausge­
arbeiteten Entwurf hat zuvor eine Reihe in inhaltlichem Zusammenhang
stehender Stellen (die Kollegien der Bezirks- und Landesschulräte, Landes­
regierungen, diverse Interessenvertretungen, Kirchen etc.) Gutachten er­
stellt.
Vom Bund beschlossene Grundsatzgesetze enthalten in der Regel eine
Fristsetzung, innerhalb welcher die Länder die entsprechenden Ausführungs­
gesetze zu erlassen haben (6 Monate bis zu einem Jahr). Die Ausführungsge­
setze werden durch die Landtage beschlossen. Näheres regeln die einzelnen
Landesverfassungen.
Lehrpläne sind Verordnungen des Bundesministers für Bildung, Wissen­
schaft und Kultur auf der Basis des Schulorganisationsgesetzes. Für fast alle
Gegenstände sind Arbeitsgemeinschaften von Lehrerinnen und Lehrern ein­
gerichtet, die für die Lehrpläne wesentliche inhaltliche Vorarbeit leisten. Alle
Lehrpläne sehen schulautonome Bereiche vor, die von den Schulen genutzt
werden können, jedoch nicht müssen.
Für jeden Gegenstand werden den Schülerinnen und Schülern im Rah­
men der Schulbuchaktion die für den Unterricht notwendigen Unterrichts­
mittel (vorwiegend Schulbücher, aber auch therapeutische Unterrichtsmittel,
Unterrichtsmittel eigener Wahl) gegen einen geringen Selbstbehalt unent­
geltlich zur Verfügung gestellt.
Die Auswahl dieser Unterrichtsmittel – im Rahmen einer vom Ministerium
zusammengestellten Schulbuchliste – erfolgt durch die Lehrerkonferenz (an
Schulen mit Sekundarstufe II) bzw. durch das Schulforum (an allen übrigen
Schulen) unter Mitwirkung von Eltern- und Schülervertretern. Die Verwen­
dung eines nicht in der Liste enthaltenen Schulbuchs ist nicht untersagt, doch
entfällt hier die Bezahlung durch die öffentliche Hand.
Der Landesschulrat
Dieser steht unter der Leitung des Landeshauptmannes (Präsident des
Landesschulrates), den jedoch in der Praxis ein Amtsführender Präsident ent­
lastet. Das wichtigste Organ innerhalb eines Landesschulrates ist das Kolle­
gium, das aus stimmberechtigten (darunter Lehrer/innen sowie Väter und
Mütter schulbesuchender Kinder) und beratenden Mitgliedern (Vertre­
ter/innen gesetzlich anerkannter Kirchen, Religionsgemeinschaften und Inte­
ressenvertretungen, Schulaufsichtsbeamtinnen bzw. Schulaufsichtsbeamte)
besteht.
Die stimmberechtigten Mitglieder sind nach dem Stärkeverhältnis der im
Landtag vertretenen politischen Parteien zusammengesetzt.
12
Eine wesentliche Aufgabe des Kollegiums des Landesschulrates besteht
im Unterbreiten von Dreiervorschlägen für die Besetzung von Lehrer- und Direktorenstellen im Bereich der mittleren und höheren Schulen. Von den drei
Vorgeschlagenen wählt hinsichtlich der Schulleiter/innen der Bundesminister
eine Person zur Ernennung aus. Darüber hinaus kann das Kollegium des Lan­
desschulrates auf der Grundlage bestehender Gesetze und Verordnungen
(z.B. Lehrpläne) allgemeine Weisungen erlassen und Entwürfe zu Gesetzen
und Verordnungen begutachten.
Der Bezirksschulrat
Dieser steht unter der Leitung des Bezirkshauptmannes. Die hier bestehenden
Kollegien orientieren sich in Struktur und Zusammensetzung an jenen der
Landesschulräte.
Der Aufgabenbereich des Kollegiums umfasst das Erlassen allgemeiner
Weisungen und das Ausarbeiten von Gutachten zu Gesetzes- und Verord­
nungsentwürfen (z.B. zu den Lehrplänen).
Die Ämter der Landesregierung
Bezirks- und Landesschulräte sind Bundesbehörden und nehmen keine Voll­
ziehungsaufgaben wahr, die in den Kompetenzbereich der Länder fallen. Dies
wird von den Landesvollziehungsbehörden – den Ämtern der Landesregie­
rungen – übernommen.
Als wichtigster Bereich sei die Kooperation mit den Gemeinden bei der Er­
haltung öffentlicher allgemein bildender Pflichtschulen und die Bereitstellung
der dort unterrichtenden Lehrer/innen genannt. Allerdings bestehen in diesen
Angelegenheiten vielfach Mitwirkungsrechte der Bezirks- und Landesschul­
räte.
Schulautonomie
Auf Grund der 14. Novelle des Schulorganisationsgesetzes hat seit dem Schul­
jahr 1993/94 das schulpartnerschaftliche Gremium der jeweiligen Schule
(Schulgemeinschaftsausschuss, bestehend aus Vertretern und Vertreterinnen
von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern und Eltern bzw.
Schulforum an Pflichtschulen, bestehend nur aus Vertretern und Vertreterin­
nen von Lehrerinnen und Lehrern und Eltern) mit Zwei-Drittel-Mehrheit schul­
autonome Lehrplanbestimmungen zu erlassen. Damit können in einem vor­
gegebenen Rahmen Schwerpunkte gesetzt und eigene Schulprofile entwi­
ckelt werden.
Schulautonome Bestimmungen an der Polytechnischen Schule ermögli­
chen eine flexible Anpassung an die beruflichen Interessen der Schüler/innen
und die jeweiligen Erfordernisse in der Region.
13
1.
ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERWALTUNG
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
1.4 Schulaufsicht
Das österreichische Schulwesen kennt eine gut ausgebaute Schulinspektion.
Die Schulaufsicht im Primar- und Sekundarbereich liegt in der Zuständigkeit
der Schulbehörden des Bundes in den Ländern (Bezirksschulräte, Landes­
schulräte). In den einzelnen Ländern wird die Schulaufsicht von Landesschul­
inspektorinnen und Landesschulinspektoren ausgeübt, die für eine bestimm­
te Schulart zuständig sind. Diese werden im Pflichtschulwesen von Bezirks­
schulinspektorinnen und Bezirksschulinspektoren, im mittleren und höheren
Schulwesen von Fachinspektorinnen und Fachinspektoren für einzelne Ge­
genstände unterstützt.
Einige wenige Schulen, z.B. die höheren land- und forstwirtschaftlichen
Lehranstalten (auf Ebene des Sekundarbereichs II) sowie einige berufsbilden­
de höhere Schulen (Sekundarbereich II) in Wien unterstehen unmittelbar dem
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.
14
1.5 Finanzierung
Bei den Pflichtschulen (Volksschulen, Hauptschulen, Sonderschulen, Poly­
technischen Schulen und Berufsschulen) fungieren Bundesländer, Gemeinden
oder Gemeindeverbände als Schulträger.
Bei den allgemein bildenden Pflichtschulen sind dies zumeist Gemeinden
oder Gemeindeverbände, bei den Berufsschulen hingegen die Länder.
Schulträgerschaft meint das Errichten einer Schule, die Instandhaltung
des Schulgebäudes, das Aufkommen für die Betriebskosten, das Anschaffen
von Einrichtungen und Lehrmitteln, die Vorsorge für die Schulärztin bzw. den
Schularzt sowie das Einstellen von erforderlichem Hilfspersonal (Schulwartin­
nen und Schulwarte, Heizerinnen bzw. Heizer etc.). Das Bereitstellen der Leh­
rer/innen ist hingegen bei den Pflichtschulen stets Aufgabe der Bundesländer.
Dienstgeber der an öffentlichen Pflichtschulen unterrichtenden Lehrer/innen
sind damit die Bundesländer, die auch die Bezahlung übernehmen. Allerdings
werden den Ländern diese Kosten vom Bund im Rahmen des Finanzaus­
gleichs zu 100% refundiert. (Einzige Ausnahme bilden die Berufsschulleh­
rer/innen, wo die Refundierung nur zu 50% erfolgt.)
An öffentlichen Pflichtschulen darf kein Schulgeld erhoben werden, auch
die Fahrt von und zur Schule mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist kostenlos.
Die Schulbücher werden von der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt
und gehen in das Eigentum der Schüler/innen über. In den letzten Jahren
wurde sowohl bei der Schülerfreifahrt als auch bei den Schulbüchern ein
Selbstbehalt von 10% eingeführt.
Bei den vom Bund errichteten und erhaltenen mittleren und höheren
Schulen (Sekundarbereich II) trägt dieser die gesamten Kosten, einschließlich
jener des Lehrerpersonals. Mit der Schule haben die Lehrer/innen auch in die­
sem Fall kein Arbeitsverhältnis; Arbeitgeber ist der Bund. Bezüglich Schul­
geldfreiheit, Freifahrt und Schulbüchern gelten die Aussagen zum Pflicht­
schulbereich.
Die Schulen in Österreich haben nur relativ geringe budgetäre Mittel,
über die sie selbst verfügen. Gegenwärtig befinden sich allerdings Modelle
zur Erweiterung der finanziellen Autonomie in Erprobung.
Universitäten (mit wenigen Ausnahmen) wurden vom Staat eingerichtet
und werden überwiegend aus staatlichen Mitteln finanziert.
Mit dem 1. Jänner 2004 haben die Universitäten ihre volle Rechtsfähig­
keit erhalten und sind damit selbst für ihr Budget zuständig, das ihnen zum
Großteil vom Bund zugewiesen wird.
15
1.
ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERWALTUNG
Bei berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (Sekundarbereich II)
gibt es zusätzlich Wahlmöglichkeiten in Bezug auf verschiedene Ausbil­
dungszweige. Innerhalb eines bestimmten Rahmens kann die Schule auch
über die Klassenschülereröffnungs und -teilungszahlen bestimmen.
Eine 1995 neu geschaffene Schulzeitregelung gibt Schulen die Möglich­
keit, wegen wichtiger schulischer oder öffentlicher Anlässe bis zu fünf Tage
im Schuljahr für schulfrei zu erklären. Mit Hilfe dieses eigenständig verfüg­
baren Zeitbudgets sollen Schulen u.a. in die Lage versetzt werden, ihre schul­
interne Lehrerfortbildung flexibler zu gestalten.
1996 wurde für die Schulen die gesetzliche Grundlage für die Erweite­
rung ihres finanziellen Spielraumes geschaffen. Unter gewissen, schulrecht­
lich festgelegten Voraussetzungen können Schulen Räume oder Teile der Lie­
genschaft (z.B. den Turnsaal oder den Sportplatz) an Dritte vermieten und
über die Einnahmen unter der Bedingung selbst verfügen, dass sie für schuli­
sche Zwecke verwendet werden. Gleiches gilt für Drittmittel, die etwa über
Sponsoring oder Werbeaktivitäten an der Schule eingenommen wurden. An
den Schulen des Bundes können darüberhinaus seit 1998 sogenannte teil­
rechtsfähige Einrichtungen gegründet werden, die zum Abschluss von im Ge­
setz aufgezählten Rechtsgeschäften befugt sind.
Die österreichischen Schulen können in begrenztem Umfang auch über
Mittel, die ihnen von den Schulbehörden zugewiesen werden, selbst verfü­
gen. Für berufsbildende mittlere und höhere Schulen kann dies die Beschaf­
fung von Computern und technischen Geräten (finanzielle Autonomie) er­
leichtern. Berufsorientierte, schülerzentrierte Unterrichtsformen (z.B.
„Übungsfirmen“) können so effizienter verwirklicht werden.
Die folgenden Beratungsorgane wurden eingerichtet und dem Bundesminis­
terium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zugeordnet, ihre wesentliche
Aufgabe besteht in der Beratung des Bundesministers:
Schulreformkommission
Dieser gehören Vertreter/innen der politischen Parteien, der Landesschulräte,
der Eltern- und Lehrerverbände, der Sozialpartner sowie aus der Wissenschaft
kommende Expertinnen und Experten für Pädagogik und Bildungsforschung
an.
Zentrum für Schulentwicklung
Das Zentrum ist in Bereiche untergliedert, die jeweils auf ein bestimmtes Ge­
biet spezialisiert sind. Bereich I befasst sich unter anderem mit der Begleitung
und Betreuung von Schulversuchsvorhaben, Bereich II widmet sich der Eva­
luation und Schulforschung und Bereich III konzentriert sich auf die Grund­
sätze und Konzepte des Fremdsprachenunterrichts.
Elternbeirat
Dieser umfasst Vertreter/innen der wichtigsten Elternvereinigungen und ver­
wandter Organisationen. Er tritt mehrere Male im Schuljahr unter dem Vorsitz
des Bundesministers/der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kul­
tur oder einer von diesem/dieser delegierten Beamtin bzw. eines Beamten zu­
sammen.
Bundesschülervertretung
Diese setzt sich vornehmlich aus den Landesschulsprecherinnen und -spre­
chern zusammen. Sie tagt bis zu vier Mal pro Schuljahr unter dem Vorsitz des
Bundesministers/der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
oder einer von diesem/dieser delegierten Beamtin bzw. eines Beamten.
•
individuelle Beratung bei Fragen der Ausbildungs- und Berufswahl, des
Lernens sowie bei Schwierigkeiten und Sorgen im Zusammenhang mit
der Schule
Die Schüler- und Bildungsberater/innen arbeiten auch mit den Einrich­
tungen des Arbeitsmarktservices zusammen.
Darüber hinaus stehen diese auch für Vorträge bei Elternabenden und in­
dividuelle Beratung in den jeweiligen Sprechstunden zur Verfügung.
1.7 Privatschulen
Das Gründen von Privatschulen ist verfassungsrechtlich garantiert. Die meis­
ten Privatschulen sind in der Trägerschaft von gesetzlich anerkannten Kirchen
oder Interessenvertretungen (Kammern). Grundsätzlich gibt es zwei Typen
von Privatschulen: solche, die nach einem öffentlichen Lehrplan unterrichten
und solche, die sich ihre eigenen Lehrpläne geben.
Bei der Unterstützung von Privatschulen spielt deren Trägerschaft eine
wichtige Rolle. Schulen, deren Träger eine gesetzlich anerkannte Kirche ist,
haben sogar einen Rechtsanspruch darauf, das Lehrpersonal unentgeltlich zur
Verfügung gestellt zu erhalten. Diese Lehrer/innen bleiben Angestellte des
Bundes (bei mittleren und höheren Schulen) oder des Landes (bei Pflichtschu­
len). Privatschulen, die nicht in der Trägerschaft einer anerkannten Glaubens­
gemeinschaft geführt werden, haben keinen Anspruch auf staatliche Perso­
nalsubventionen. Es werden jedoch manchmal privatrechtliche Verträge ab­
geschlossen, auf deren Grundlage diese Schulen ebenso behandelt werden
wie Schulen in konfessioneller Trägerschaft.
Darüber hinaus können Privatschulen beim Bundesministerium für Bil­
dung, Wissenschaft und Kultur Anträge auf Subventionen für außergewöhn­
liche Ausgaben stellen, deren Gewährung aufgrund eines privatrechtlichen
Vertrages, z.B. für die Kostenübernahme von Baumaßnahmen, möglich ist.
Schullaufbahn- und Bildungsberatung
Die Schullaufbahn- und Bildungsberatung wird in Österreich von ca. 2.500
Schüler- und Bildungsberaterinnen und -beratern an allen österreichischen
Schulen (ausgenommen Volksschulen und Berufsschulen) durchgeführt.
Diese Lehrer/innen unterrichten an einer Schule, wo sie für ihre Beratungs­
tätigkeit einen gewissen Zeitrahmen zur Verfügung haben. Sie werden nach
einem einheitlichen Curriculum kontinuierlich geschult.
•
•
16
Die Arbeitsschwerpunkte betreffen:
Information über die an der jeweiligen Schule geführten Schulformen
umfassende Information über alle Ausbildungsmöglichkeiten
17
1.
ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERWALTUNG
1.6 Beratungsorgane
VORSCHULERZIEHUNG
Der Kindergarten ist in Österreich die traditionelle Form der vorschulischen Er­
ziehung für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren, stellt jedoch keinen Teil des
Schulsystems dar. Der Besuch des Kindergartens erfolgt über Wunsch der El­
tern – ist also freiwillig.
Derzeit nutzten österreichweit 90% der Fünfjährigen dieses vorschulische
Betreuungsangebot (1960/61 waren es erst 23,5%), allerdings gibt es deut­
liche regionale Unterschiede im Grad der Inanspruchnahme.
2.1 Organisation
Die Errichtung eines Kindergartens ist nur unter bestimmten Voraussetzungen
möglich, durch die eine seiner Aufgabe entsprechende Bildungsarbeit gewähr­
leistet ist. Es gibt öffentliche Kindergärten – sie werden vom Bund, von Län­
dern oder Gemeinden errichtet und erhalten – und private Kindergärten. Da­
neben bestehen in Selbstorganisation von Betreuerinnen bzw. Betreuern und
Eltern autonome Kindergruppen. Die weitaus bedeutendste Anzahl der Kin­
dergärten wird von Gemeinden eingerichtet (fast drei Viertel der Gesamtzahl).
Die Finanzierung des Personal- und Sachaufwandes ist grundsätzlich vom
jeweiligen Kindergartenerhalter zu leisten. Hinsichtlich der Beiträge des
Landes zur Kostendeckung der Errichtung und Führung eines Kindergartens
bestehen beträchtliche Unterschiede. Dies gilt insbesondere für die Führung
privater Kindergärten.
Privatkindergärten, die von Vereinen, Kirchen oder Orden geführt wer­
den, erhalten unter bestimmten Bedingungen Subventionen zur Deckung der
Personalkosten und des Sachaufwandes. Dies erfolgt entweder nach freiem
Ermessen oder aufgrund des jeweils zutreffenden Kindergartengesetzes nach
festgelegten Prozentsätzen. Privatkindergärten in anderer Trägerschaft erhal­
ten in der Regel keine finanzielle Hilfe.
Mancherorts werden keine Elternbeiträge erhoben, in vielen Gemeinden
hingegen werden derartige Beiträge – gestaffelt nach dem Haushaltsnetto­
einkommen – für den Kindergartenbesuch in Rechnung gestellt. Desgleichen
erheben die Privatkindergärten Elternbeiträge von unterschiedlicher Höhe.
Es wird zwischen Ganztags- und Halbtagskindergärten unterschieden.
Halbtagskindergärten sind von mindestens 7.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Es
besteht die Möglichkeit, ein Mittagessen einzunehmen. Ganztagskinder­
gärten sind von 7.00 bis 19.00 Uhr geöffnet und schließen das Mittagessen
ein. Die Eltern können ihre Kinder zu jedem beliebigen Zeitpunkt abholen.
Viele Kindergärten sind das ganze Jahr hindurch geöffnet.
18
2.2 Lehrplan
Im Zentrum der Vorschulerziehung steht die Förderung der Gesamtpersön­
lichkeit des Kindes, aber auch die Vorbereitung auf die Schule ist ein wichti­
ges Anliegen.
Diesen Aufgaben soll der Kindergarten durch das Agieren der Kinder in
kleinen Gruppen (Jahrgangsgruppen oder sogenannte Familiengruppen mit
drei- bis fünfjährigen Kindern), die im Regelfall koedukativ geführt werden,
durch die Berücksichtigung individueller Betätigungs- und Arbeitsweisen und
durch ein systematisches Angebot von Spielen und Materialien verschiedener
Art gerecht werden. Das Kind soll im Kindergarten vor allem die Möglichkeit
haben, durch angemessenes Spielen ohne Zeit- und Leistungsdruck Erkennt­
nisse zu gewinnen.
2.3 Lehrpersonal
Die Fachkräfte für Kindergartenpädagogik werden in speziellen Einrichtun­
gen auf der Ebene des Sekundarbereichs II oder postsekundär (im Kolleg)
ausgebildet. Das Kolleg bietet einen zweijährigen Ausbildungsgang an, der
auch Personen offensteht, die zwar keine Reifeprüfung abgelegt haben, aber
über einschlägige Berufserfahrung verfügen. Diese müssen zuvor eine Stu­
dienberechtigungsprüfung oder Berufsreifeprüfung ablegen. Die Einrichtung
von Kollegs stellt eine wesentliche Reform im Bereich des Kindergartenwe­
sens dar.
2.4 Statistische Daten
Drei- bis Fünfjährige in allgemeinen Kindergärten (2002/2003)
Kinder
Personal
Kindergärten
209.584
25.638
4.657
19
2.
VORSCHULERZIEHUNG
2.
ALLGEMEINE SCHULPFLICHT
3.1 Primarbereich / Volksschule
Die Volksschule (Grundschule) hat die Aufgabe, eine für alle Schüler/innen ge­
meinsame Elementarbildung zu vermitteln. Die soziale Integration behinder­
ter Kinder ist dabei zu berücksichtigen.
Dabei soll den Kindern eine grundlegende und ausgewogene Bildung im
sozialen, emotionalen, intellektuellen und körperlichen Persönlichkeitsbereich
ermöglicht werden.
Die Grundstufe I umfasst die 1. und 2. Schulstufe sowie bei Bedarf die
Vorschulstufe und die Grundstufe II (3. und 4. Schulstufe).
Die Grundstufe I kann mit einem getrennten Angebot von Vorschulstufe
(Vorschulklasse) sowie 1. und 2. Schulstufe oder mit einem gemeinsamen An­
gebot von Schulstufen der Grundstufe I geführt werden.
Die Vorschulstufe dient der Förderung schulpflichtiger, jedoch noch nicht
schulreifer Kinder, wobei die soziale Integration behinderter Kinder zu be­
rücksichtigen ist.
Im Gegensatz zu den Kindergärten ist die einjährige Vorschulstufe Teil des
Schulsystems.
Die allgemeine Schulpflicht beginnt mit dem auf die Vollendung des
sechsten Lebensjahres folgenden 1. September.
Alle schulpflichtigen schulreifen Kinder werden in die 1. Schulstufe
aufgenommen. Die Schulleiterin bzw. der Schulleiter hat zu entscheiden, ob
das Kind dem Unterricht in der ersten Schulstufe folgen wird können, ohne
körperlich oder geistig überfordert zu werden, oder ob es in der Vorschulstufe
gefördert werden soll. Entsprechend den Begabungen bzw. den Bedürfnissen
des Kindes kann es zur Bewältigung der Lernziele der Grundstufe I bis zu drei
Jahre brauchen. Kinder, die das sechste Lebensjahr erst zwischen dem 1. Sep­
tember und dem 31. Dezember des laufenden Schuljahres vollenden und
durch die Anforderungen der 1. Schulstufe nicht überfordert werden, können
auf Ansuchen der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten vorzeitig in die
1. Schulstufe aufgenommen werden. Der vorzeitige Besuch der ersten Schul­
stufe wird in die Dauer der allgemeinen Schulpflicht eingerechnet. Sollte sich
nach der vorzeitigen Aufnahme in die erste Schulstufe herausstellen, dass das
Kind in der ersten Schulstufe überfordert ist, ist die vorzeitige Aufnahme zu
widerrufen. In diesem Fall können die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten das
Kind zum Besuch der Vorschulstufe anmelden. Ein solcher Widerruf ist bis
zum Ende des laufenden Kalenderjahres möglich.
In der Grundstufe I besteht seit dem Schuljahr 1999/2000 die Möglich­
keit, auch während des Unterrichtsjahres in die nächsthöhere oder nächst­
20
niedrigere Schulstufe zu wechseln, wenn dadurch der Lernsituation der
Schülerin bzw. des Schülers eher entsprochen werden kann.
Während der Grundschulzeit ist es möglich, einmal eine Schulstufe zu
überspringen. Die erste Schulstufe kann nicht übersprungen werden. Schü­
ler/innen der Grundschule dürfen nur dann in die übernächste Schulstufe auf­
genommen werden, wenn dadurch die Gesamtdauer der Grundschule nicht
weniger als drei Schuljahre beträgt. Sollte sich nach Aufnahme in die über­
nächste Schulstufe eine Überforderung des Kindes herausstellen, so kann die
Entscheidung mit Zustimmung der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten bis
zum Ende des Kalenderjahres widerrufen werden.
Seit dem Schuljahr 1998/99 ist im Grundschullehrplan ab der 1. Schul­
stufe eine lebende Fremdsprache (Englisch, Französisch, Italienisch, Kroatisch,
Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch oder Ungarisch) als Verbindliche Übung
(d.h. ohne Benotung) vorgesehen und ab dem Schuljahr 2003/04 an allen
Volksschulen ab der 1. Schulstufe verpflichtend zu führen.
3.1.1 Organisation
Die Klassen werden koedukativ gebildet, die Zahl der Schüler/innen in einer
Klasse darf 30 (in der Vorschulstufe 20) nicht überschreiten. Jeder Schulstufe
der Grundschule entspricht, soweit es die Schülerzahl zulässt, eine Klasse. Bei
zu geringen Schülerzahlen können mehrere Schulstufen in einer Klasse zu­
sammengefasst werden. Der Unterricht wird durch eine Klassenlehrerin bzw.
einen Klassenlehrer erteilt, die/der die Klasse in der Regel über vier Jahre hin­
weg begleitet.
Die Vorschulstufe kann allein als Klasse oder integrativ in der Grundstufe I
(= 1. und 2. Schulstufe + ev. Vorschulstufe) geführt werden.
3.1.2 Lehrplan
Die Stundentafel der Vorschulstufe umfasst folgende Verbindlichen Übungen
(Gesamtumfang: 20 Wochenstunden):
•
•
•
•
•
•
•
Religion
Sachbegegnung
Verkehrserziehung
Sprache und Sprechen,
Vorbereitung auf Lesen und Schreiben
Mathematische Früherziehung
Singen und Musizieren
Rhythmisch-musikalische Erziehung
•
•
•
•
Bildnerisches Gestalten
Werkerziehung
Leibesübungen
Spiel
21
3.
ALLGEMEINE SCHULPFLICHT
3.
Schulstufen und Wochenstunden1)
Pflichtgegenstände
1
2
3
4
Religion
2
2
2
2
Sachunterricht
3
3
3
3
Deutsch, Lesen, Schreiben
7
7
7
7
Mathematik
4
4
4
4
Musikerziehung
1
1
1
1
Bildnerische Erziehung
1
1
1
1
Technisches Werken, Textiles Werken
1
1
2
2
Leibesübungen
3
3
2
2
Lebende Fremdsprache
X2)
X2)
1
1
Verkehrserziehung
X3)
X3)
X3)
X3)
20–23
20–23
22–25
22–25
Verbindliche Übungen (verpflichtend)
Gesamtwochenstundenzahl
1)
1) Durch schulautonome Lehrplanbestimmungen können innerhalb des vorgesehenen Rahmens
die Wochenstunden in den einzelnen Pflichtgegenständen (ausgenommen ist der Pflichtgegenstand
„Religion“) sowie in der Verbindlichen Übung „Lebende Fremdsprache“ pro Schulstufe um höchstens
eine Wochenstunde, insgesamt um höchstens zwei Wochenstunden, erhöht bzw. verringert werden.
Die gänzliche Streichung eines Unterrichtsgegenstandes auf einer Schulstufe ist nicht zulässig.
2) 32 Jahresstunden, die im Rahmen der zur Verfügung stehenden Gesamtwochenstundenzahl der
Unterrichtsgegenstände zu berücksichtigen sind. Die Gesamtwochenstundenzahl wird dadurch nicht
verändert.
3) 10 Jahresstunden, die im Rahmen der zur Verfügung stehenden Gesamtwochenstundenzahl
der Unterrichtsgegenstände zu berücksichtigen sind. Die Gesamtwochenstundenzahl wird dadurch
nicht verändert.
Bei Bedarf wird Förderunterricht im sprachlichen und mathematischen
Bereich im Ausmaß einer Unterrichtseinheit pro Woche angeboten.
Kinder mit einer anderen Erstsprache als Deutsch sind in den Klassenver­
band integriert und können bei Bedarf eine besondere Förderung in der Unter­
richtssprache Deutsch erhalten sowie am Muttersprachlichen Unterricht teil­
nehmen.
Pflichtgegenstände und Verbindliche Übungen werden ohne äußere Dif­
ferenzierung unterrichtet. Zusätzlich wählbar sind auf freiwilliger Basis so ge­
nannte Unverbindliche Übungen (Chorgesang, Spielmusik, Leibesübungen,
Darstellendes Spiel, Musikalisches Gestalten, Bildnerisches Gestalten, Leben­
de Fremdsprache, Interessen- und Begabungsförderung, Muttersprachlicher
Unterricht).
22
Die Lehrer/innen entscheiden grundsätzlich selbst über den Einsatz von
Unterrichtsmethoden und Unterrichtsmitteln. Diese müssen allerdings nach
Form und Inhalt dem Lehrplan der betreffenden Schulstufe entsprechen und
für die Schüler/innen dieser Schulstufe geeignet sein.
3.1.3 Leistungsfeststellung
3.
Allgemeine Bestimmungen
In Bezug auf die Verfahren zur Leistungsfeststellung, auf Benotung, Klassen­
wiederholungen und Zeugnisse ist zwischen allgemeinen Bestimmungen, die
für alle Schulen gelten, und spezifischen Bestimmungen, die sich nur auf be­
stimmte Schularten beziehen, zu unterscheiden.
Generell gilt, dass alle Leistungsfeststellungen möglichst gleichmäßig
über den jeweiligen Beurteilungszeitraum zu verteilen sind.
Formen der Leistungsfeststellung sind:
•
•
•
•
•
Feststellung der Mitarbeit der Schüler/innen im Unterricht,
mündliche Leistungsfeststellungen,
schriftliche Leistungsfeststellungen (Schularbeiten, schriftliche Über­
prüfungen in Form von Tests und Diktaten),
praktische Leistungsfeststellungen,
graphische Leistungsfeststellungen (z.B. in Fächern wie „Darstellende
Geometrie“).
Es erfolgt insgesamt eine Feststellung der individuellen Kenntnisse in den
einzelnen Gegenständen durch die Lehrerin bzw den Lehrer. Die Notenskala
reicht von 1 bis 5.
Mit Noten beurteilt werden die Pflicht- und Freigegenstände. Die Zeug­
nisnoten stellen gleichsam ein kurzgefasstes Gutachten über die Leistungen
der Schülerin bzw. des Schülers dar. Von der Schule ausgestellt werden die
Schulnachricht (am Ende des ersten Semesters), das Jahreszeugnis (am Ende
des Unterrichtsjahres), das Abschlusszeugnis (nach erfolgreichem Abschluss
einer Schulart).
Die Schülerleistungen des ganzen Jahres finden im Jahreszeugnis Berück­
sichtigung, wobei dem zuletzt erreichten Leistungsstand das größere Gewicht
zuzumessen ist. Für die Beurteilung der Leistungen der Schüler/innen werden
folgende Beurteilungsstufen (Noten) verwendet: Sehr gut (1), Gut (2), Befrie­
digend (3), Genügend (4), Nicht genügend (5).
Grundsätzlich sind zum Aufsteigen in die nächsthöhere Schulstufe jene
Schüler/innen berechtigt, die im Jahreszeugnis eine Beurteilung in allen
Pflichtgegenständen und kein „Nicht genügend“ haben. Es gibt jedoch auch
23
ALLGEMEINE SCHULPFLICHT
Für die Grundschule (1. bis 4. Schulstufe) gibt es seit dem Schuljahr
2003/04 eine Stundentafel, die auch einige schulautonome Möglichkeiten
bei der Anzahl der Wochenstunden umfasst.
Die Gesamtstundenanzahl für die 1. bis 4. Schulstufe beträgt 90.
Besondere Bedingungen für die Volksschulen
In der Vorschulstufe gibt es keine Leistungsbeurteilung, das Jahreszeugnis
enthält lediglich einen Teilnahmevermerk.
Die ersten beiden Schulstufen der Grundschule bilden eine Einheit, das
heißt alle Kinder der ersten Schulstufe sind zum Aufsteigen in die zweite
Schulstufe berechtigt, unabhängig von der Beurteilung im Jahreszeugnis.
Schüler/innen von Grundschulen sind auch ohne Rücksicht auf die Be­
urteilung in den Pflichtgegenständen Musikerziehung, Bildnerische Er­
ziehung, Technisches und Textiles Werken und Leibesübungen zum Aufstei­
gen berechtigt.
Mündliche Prüfungen sind in der Grundschule nicht zulässig. In der 4.
Schulstufe sind in Deutsch und Mathematik je 4 bis 6 Schularbeiten vorgese­
hen.
Die Lehrer/innen legen gemeinsam mit den Eltern fest (Klassen- bzw.
Schulforum), ob in der 1. und 2. Schulstufe der Notenbeurteilung eine Leis­
tungsbeschreibung hinzugefügt wird. Schüler/innen, die zum Aufsteigen in
die nächsthöhere Schulstufe nicht berechtigt sind, dürfen die betreffende
Schulstufe wiederholen. In der Grundschule ist eine Wiederholungsprüfung
nicht möglich.
In der 4. Schulstufe müssen die Erziehungsberechtigten gegen Ende des
1. oder am Beginn des 2. Semesters über den aufgrund der Interessen und
Leistungen empfehlenswerten weiteren Bildungsweg der Schüler/innen in­
formiert werden.
3.1.4 Lehrpersonal
Die Ausbildung der Lehrer/innen für Volksschulen und für die Vorschulstufe
findet an Pädagogischen Akademien statt (tertiäre Ausbildung).
Eintrittsvoraussetzung in diese Institutionen der Lehrer/innenbildung ist
die erfolgreiche Ablegung der Reifeprüfung. Möglich ist ferner ein Zugang
mit Studienberechtigungsprüfung oder Berufsreifeprüfung.
Der Ausbildungsgang dauert mindestens sechs Semester (drei Jahre) und
schließt mit einer Diplomprüfung für das Lehramt ab.
24
Die Studierenden erwerben im Allgemeinen die Qualifikation zur Unter­
richtserteilung in den Unterrichtsgegenständen der Volksschule (außer in Re­
ligion) sowie in sämtlichen Lernfeldern der Vorschulstufe.
Volksschullehrer/innen können entweder in einem vertraglichen Dienst­
verhältnis stehen (Landesvertragslehrer/innen) oder ein öffentlich-rechtliches
(pragmatisches) Dienstverhältnis aufweisen (Landeslehrer/innen). In beiden
Fällen sind sie Landesbedienstete. Teilzeitbeschäftigung ist unter bestimmten
Voraussetzungen möglich.
Die Fortbildung der Lehrer/innen erfolgt im Selbststudium und durch den
Besuch von Fortbildungsveranstaltungen, die jedoch bis auf 15 Jahresstunden
nicht verpflichtend sind. Diese Veranstaltungen werden während der Dienst­
zeit bzw. der Ferien/Freizeit frequentiert.
3.1.5 Statistische Daten (2002/2003)
Volksschulen
Schüler/innen
Lehrer/innen*
Schüler/innen pro Lehrer/in
Schüler/innen pro Klasse
3.351
381.140
33.590
11,3
20,0
* Bei den angegebenen Lehrerzahlen handelt es sich (wie auch bei allen weiteren Tabellen)
um „Kopfzahlen“.
3.2 Sekundarbereich I
Auf der Unterstufe des Sekundarbereichs erfolgt eine erste Differenzierung in
die organisatorisch voneinander getrennten Schultypen:
•
•
•
Hauptschule
allgemein bildende höhere Schule (AHS-Unterstufe)
Volksschuloberstufe (zahlenmäßig nur noch wenig bedeutend)
Nach Vollendung des Primarbereichs treten in Österreich etwa 30% der
Schüler/innen in eine allgemein bildende höhere Schule ein (AHS-Unterstufe),
etwa 70% besuchen eine Hauptschule. Der Anteil der Schüler/innen in der
Volksschuloberstufe ist sehr gering.
Voraussetzung für die Aufnahme in die Hauptschule ist der erfolgreiche
Abschluss der 4. Schulstufe. Voraussetzung für die Aufnahme in eine allge­
mein bildende höhere Schule ist grundsätzlich eine Benotung mit „Sehr gut“
oder „Gut“ in Deutsch, Lesen und Mathematik. Schüler/innen, die diese Be­
dingungen nicht erfüllen, müssen eine Aufnahmeprüfung ablegen.
25
3.
ALLGEMEINE SCHULPFLICHT
– unter gesetzlich festgelegten Bedingungen – die Möglichkeit eines Aufstei­
gens mit einem „Nicht genügend“. Ebenso dürfen Schüler/innen, die in nicht
mehr als zwei Pflichtgegenständen mit „Nicht genügend“ beurteilt wurden,
zu Beginn des folgenden Schuljahres eine Prüfung in diesen Gegenständen
ablegen (Wiederholungsprüfung). Bestehen sie diese Prüfungen nicht, müs­
sen sie die betreffende Schulstufe wiederholen.
3.2.1 Hauptschule
Schulautonome Stundentafel
Die Hauptschule umfasst die Jahrgangsstufen 5 bis 8 (10- bis 14-Jährige) und
vermittelt den Schülerinnen und Schülern – im Rahmen koedukativ geführter
Klassen – eine weiterführende allgemeine Bildung. Dabei sind auch die Prin­
zipien der sozialen Integration zu berücksichtigen.
Sie soll die Schüler/innen auf das Berufsleben vorbereiten und ihnen den
Übertritt in mittlere und höhere Schulen ermöglichen. Die Größe der Haupt­
schulen variiert u.a. aus regionalen und demographischen Gründen. Räum­
lich gesehen sind Hauptschulen oft in einem Gebäude – oder benachbart –
mit Volksschulen eingerichtet. Als gesetzlicher Schulträger fungiert wie bei
den Volksschulen in der Regel eine Gemeinde oder ein Gemeindeverband.
Folgende Pflichtgegenstände werden in den 4 Schulstufen unterrichtet (an­
gegeben ist die Gesamtwochenstundenanzahl).
•
•
•
•
•
•
8, je 2 pro Schulstufe
Deutsch
15 bis 21
Lebende Fremdsprache
12 bis18
Geschichte und Sozialkunde
5 bis 10
Geographie und Wirtschaftskunde
7 bis 12
Mathematik
14 bis 20
Organisation der Klassen
Geometrisches Zeichnen
2 bis 6
Nach einem Beobachtungszeitraum (mindestens 2 Wochen) werden die
Schüler/innen in Deutsch, Mathematik und Lebender Fremdsprache in
eine von drei Leistungsgruppen eingestuft.
Die Anforderungen der höchsten Leistungsgruppe entsprechen jenen
der allgemein bildenden höheren Schule.
Der Unterricht erfolgt im Regelfall in leistungshomogenen Gruppen, die
Möglichkeit zur inneren Differenzierung ist jedoch gegeben.
In allen übrigen Unterrichtsfächern verbleiben die Schüler/innen im
Klassenverband und werden gemeinsam unterrichtet.
Für die Umstufung von einer Leistungsgruppe in eine andere können an
den einzelnen Schulen spezielle Termine festgelegt werden, müssen
aber nicht.
Zur Vorbereitung auf den Übertritt in eine höhere Leistungsgruppe oder
zur Vermeidung des Übertrittes in eine niedrigere Leistungsgruppe ist
ein verpflichtender Förderunterricht vorgesehen.
Bei entsprechend gutem Lernerfolg in der Hauptschule besteht die
Möglichkeit des direkten Übertritts (ohne Aufnahmeprüfung) in eine all­
gemein bildende höhere Schule.
Biologie und Umweltkunde
7 bis 12
Chemie
1,5 bis 4
Physik
5 bis 10
Lehrplan und Leistungsbeurteilung
•
Die Stundentafel der Hauptschule gibt einen Rahmen für schulautonome Be­
schlüsse vor. Falls keine solchen Beschlüsse vorliegen, gelten die festgelegten
Zahlen.
Musikerziehung
6 bis11
Bildnerische Erziehung
7 bis 12
Technisches Werken oder Textiles Werken1)
7 bis 12
Ernährung und Haushalt
2 bis 6
Leibesübungen
12 bis18
Berufsorientierung2)
1 bis 4
Sonstige Verbindliche Übungen
0 bis 4
Gesamtwochenstundenanzahl (1.– 4. Klasse)
120
1) Alternativer Pflichtgegenstand
2) Verbindliche Übung
Durch schulautonome Lehrplanbestimmungen ist in höchstens fünf Pflicht­
gegenständen bei Vorliegen folgender Bedingungen eine Unterschreitung
der Mindestwochenstundenzahl um jeweils eine Wochenstunde zulässig:
•
•
26
3.
ALLGEMEINE SCHULPFLICHT
•
Religion
Vorliegen geeigneter Maßnahmen, die sicherstellen, dass alle angeführ­
ten Kernbereiche der einzelnen Unterrichtsgegenstände erfüllt werden,
und
Vorliegen eines anspruchsvollen Konzepts, das eine Profilbildung
zur Förderung der Interessen, Begabung und Lernmotivation der Schü­
ler/innen ermöglicht.
Die Verbindung der Pflichtgegenstände „Mathematik“ und „Geo­
metrisches Zeichnen“ ist zulässig, wobei als Summe der Wochen­
stunden 15 nicht unterschritten werden darf.
27
Folgende Pflichtgegenstände werden in den 4 Schulstufen unterrichtet (an­
gegeben ist die Wochenstundenanzahl).
Pflichtgegenstände
1. Klasse
2. Klasse
3. Klasse
4. Klasse
Religion
2
2
2
2
Deutsch
5
4
4
4
Lebende Fremdsprache
4
4
3
3
—
2
2
2
Geographie und Wirtschaftskunde
2
1
2
2
Mathematik
4
4
4
4
—
—
—
2
2
2
1
2
Chemie
—
—
—
2
Physik
—
1
2
2
Geschichte und Sozialkunde
Geometrisches Zeichnen
Biologie und Umweltkunde
Musikerziehung
2
2
1
1
Bildnerische Erziehung
2
2
2
1
2
1
2
1,5
1,5
3
3
29,5
29,5
Technisches oder Textiles Werken*
Ernährung und Haushalt
Leibesübungen
—
4
29
2
—
3
32
* als alternativer Pflichtgegenstand
Die Gesamtwochenstundenanzahl (1.– 4.Klasse) beträgt 120.
Ferner ist Berufsorientierung als Verbindliche Übung integriert vorge­
sehen.
Darüber hinaus gibt es zusätzlich freiwillig wählbare Gegenstände und
Übungen. Der Unterricht in „Ernährung und Haushalt“ ist in koedukativ zu
führenden Schülergruppen zu erteilen. Gleiches gilt auch für die Führung der
alternativen Pflichtgegenstände Technisches Werken bzw. Textiles Werken,
sofern diese von Schülerinnen und Schülern gewählt wurden. Als Lebende
Fremdsprache wird in der Hauptschule im Regelfall Englisch unterrichtet, aber
auch Französisch und Italienisch werden in erwähnenswertem Ausmaß ange­
boten.
Die Lehrerin bzw. der Lehrer entscheidet grundsätzlich selbst über den
Einsatz von Unterrichtsmethoden und -mitteln. Diese müssen allerdings nach
Form und Inhalt dem Lehrplan der betreffenden Schulstufe entsprechen und
28
für die Schüler/innen dieser Schulstufe geeignet sein. Sowohl Schulleiter/in­
nen als auch Schulaufsicht können der Lehrerin bzw. dem Lehrer hier Wei­
sungen erteilen.
Die allgemeinen Regelungen bezüglich der Verfahren zur Leistungsbe­
urteilung, Notenerteilung und Zeugnisse sind unter Punkt Volksschule/Lei­
stungsbeurteilung beschrieben.
Zum Aufsteigen in die nächsthöheren Schulstufen sind Schüler/innen im
allgemeinen berechtigt, wenn sie im Jahreszeugnis eine Beurteilung in allen
Pflichtgegenständen und kein „Nicht genügend“ haben. In Bezug auf den
leistungsdifferenzierten Unterricht gelten hier aber besondere Bestimmun­
gen.
Ein erfolgreicher Abschluss der Hauptschule ermöglicht den Besuch einer
Polytechnischen Schule (siehe Kapitel 4.1.), einer berufsbildenden mittleren
oder höheren Schule (siehe 4.3.). oder einer allgemein bildenden höheren
Schule. Am Ende der Hauptschule erhält die Schülerin bzw. der Schüler ein
Hauptschulabschlusszeugnis.
Der Übertritt in eine AHS oder BHS ist bei entsprechenden Leistungen
ohne Aufnahmeprüfung möglich.
Wer die Schulpflicht bereits mit Abschluss der vierten Klasse Hauptschu­
le erfüllt hat, kann unmittelbar danach ins Berufsleben eintreten und bei­
spielsweise eine Lehrausbildung beginnen (siehe Kapitel 5.).
Lehrpersonal
Die Ausbildung der Lehrer/innen für die Hauptschule und die Polytechnische
Schule findet ebenso wie jene der Volks- und Sonderschullehrer/innen an Pä­
dagogischen Akademien in Form einer tertiären Ausbildung statt.
Der Ausbildungsgang dauert mindestens sechs Semester (drei Jahre) und
schließt mit einer Diplomprüfung für das Lehramt ab.
Lehrer/innen für den Bereich der Hauptschule sowie der Polytechnischen
Schule qualifizieren sich für mindestens zwei Fachgegenstände (Fachlehrer­
system). Die Fachlehrer/innen unterrichten ihre Unterrichtsfächer in ver­
schiedenen Klassen und – bei leistungsdifferenzierten Gegenständen – in
verschiedenen Leistungsgruppen. Die Schüler/innen einer Klasse werden in
dem jeweiligen Fach häufig über vier Jahre hinweg von der gleichen Fach­
lehrerin bzw. dem gleichen Fachlehrer unterrichtet, ein Lehrerwechsel kann
jedoch aus verschiedenen Gründen erforderlich sein (z.B. Mutterschaftsur­
laub). Aus pädagogischen Gründen wird die Wahrung der Kontinuität emp­
fohlen.
Bezüglich des Dienstverhältnisses und der Lehrerfortbildung gelten sinn­
gemäß die unter Punkt 3.1.4 getroffenen Aussagen.
29
3.
ALLGEMEINE SCHULPFLICHT
Subsidiäre Stundentafel,
soweit keine schulautonomen Lehrplanbestimmungen bestehen:
Statistische Daten (2002/2003)
Hauptschulen
1.172
Schüler/innen
268.058
Lehrer/innen
33.562
Zahl der Schüler/innen pro Lehrer/in
8,0
Zahl der Schüler/innen pro Klasse
23,1
erster Stelle die Stundenanzahl des Gymnasiums angeführt und danach in
Klammer zuerst diejenige des Realgymnasiums, danach die des Wirtschafts­
kundlichen Realgymnasiums.
Ferner besteht die Möglichkeit, schulautonom im Rahmen vorgegebener
Richtlinien von der Stundentafel abzuweichen und im Sinne standortspezi­
fischer Schulprofile Schwerpunkte zu setzen.
3.2.2 Allgemein bildende höhere Schule / AHS-Unterstufe
Die allgemein bildende höhere Schule umfasst eine vierjährige Unterstufe (10.
bis 14. Lebensjahr) und eine vierjährige Oberstufe (14. bis 18. Lebensjahr). Im
Rahmen der Behandlung des Sekundarbereichs/Unterstufe folgt hier eine
Darstellung der AHS-Unterstufe.
Die Unterstufen der AHS-Langform vermitteln den Schülerinnen und
Schülern in koedukativ geführten – nach Alter gebildeten – Klassen eine um­
fassende und vertiefte Allgemeinbildung. Sie erfüllen eine zweifache Funkti­
on: einerseits sind sie Zubringer zu den entsprechenden AHS-Oberstufen, an­
dererseits besteht für die Absolventinnen und Absolventen auch die Möglich­
keit des Übertritts in berufsbildende Schulen.
Die Größe der AHS variiert u.a. aus regionalen und demographischen
Gründen. Die Zahl der Standorte ermöglicht mittlerweile auch Kindern und
Jugendlichen aus entlegenen Gegenden den Besuch der AHS, da die Abstim­
mung mit den Transportmitteln zumutbare Wegzeiten bewirkt. Darüberhi­
naus gibt es auch Internatsangebote.
Die erste und zweite Klasse bilden eine hinsichtlich Organisation und
Lehrplan einheitliche Beobachtungs- und Orientierungsphase. Der Lehrplan
entspricht jenem der Hauptschule. Ab der ersten Klasse wird eine lebende
Fremdsprache gelehrt.
Ab der dritten Klasse erfolgt die Aufteilung auf drei Typen:
• Gymnasium (mit Latein)
• Realgymnasium (mit Geometrischem Zeichnen, mehr Mathematik und
Werkerziehung) und
• Wirtschaftskundliches Realgymnasium (mit mehr Chemie und Werk­
erziehung).
Der Unterricht erfolgt ohne äußere Differenzierung.
Lehrplan
Die Standardstundentafel der allgemein bildenden höheren Schule / Unter­
stufe hat für die 3 Typen folgende Zusammensetzung:
In der ersten und zweiten Klasse liegt Lehrplangleichheit vor; bezüglich
der dritten und vierten Klasse ist bei Unterschieden zwischen den Typen an
30
Subsidiäre Stundentafel,
soweit keine schulautonomen Lehrplanbestimmungen bestehen:
Wochenstunden der Pflichtgegenstände in der 1. bis 4. Klasse
1. Klasse
2. Klasse
3. Klasse
4. Klasse
Religion
2
2
2
2
Deutsch
4
4
4
4
Lebende Fremdsprache
4
4
4 (3,3)
3
Latein
—
—
4 (—,—)
3 (—,—)
Geschichte und Sozialkunde
—
2
2
2
Geographie und Wirtschaftskunde
2
1
2
2
Mathematik
4
4
3 (4,3)
3 (4,3)
Geometrisches Zeichnen
—
—
—
— (2,—)
Biologie und Umweltkunde
2
2
1 (2,1)
2
Chemie
—
—
— (—,2)
2
Physik
—
1
2
2
Musikerziehung
2
2
2
1
Bildnerische Erziehung
2
2
2
2
Technisches/ Textiles Werken*
2
2
— (2,2)
— (2,3)
Leibesübungen
4
4
3
3
Gesamtwochenstundenzahl
28
30
31(30,31)
31 (32,31)
* als alternativer Pflichtgegenstand
Ferner ist Berufsorientierung als Verbindliche Übung integriert vorgese­
hen.Der Bereich der freiwillig zusätzlich wählbaren Gegenstände und Übun­
gen ist vielfältig und weit gestreut.
Im Rahmen der Schulautonomie sind Abweichungen von der Standard­
stundentafel auf Beschluss des Schulgemeinschaftsausschusses (Vertretung
der Lehrer/innen, Schüler/innen und Eltern) hin möglich.
31
ALLGEMEINE SCHULPFLICHT
3.
AHS-Unterstufe (4 Schuljahre)
Gymnasium
Wirtschafts­
kundliches
Realgymnasium Realgymnasium
Pflichtgegenstände
Autonomie
Autonomie
Religion
8
8
8
Deutsch
15 –21
15 –21
15 –21
Lebende Fremdsprache
12–18
12–18
12–18
Latein
7–11
—
—
Geschichte und Sozialkunde
5 –10
5 –10
5 –10
Geographie u. Wirtschaftskunde
7–12
7–12
7–12
Mathematik
13 –18
14 –20
13–18
Geometrisches Zeichnen
—
2–5
—
Biologie und Umweltkunde
7–12
7–12
7–12
Chemie
2– 4
2– 4
3–6
Physik
5–9
5–9
5–9
Musikerziehung
6–11
6–11
7–12
Bildnerische Erziehung
7–12
7–12
7–12
Technisches / Textiles Werken1)
3–6
6–12
7–14
Leibesübungen
13–19
13–19
13–19
Berufsorientierung2)
1– 4
1– 4
1– 4
autonome
Gesamtwochenstundenzahl
120
120
120
Autonomie
1) Alternativer Pflichtgegenstand
2) Verbindliche Übung
Die Lehrerin bzw. der Lehrer entscheidet grundsätzlich selbst über den
Einsatz von Unterrichtsmethoden und -mitteln. Diese müssen allerdings nach
Form und Inhalt dem Lehrplan der betreffenden Schulstufe entsprechen und
für die Schüler/innen dieser Schulstufe geeignet sein. Sowohl Schulleiter/in­
nen als auch Schulaufsicht können der Lehrerin bzw. dem Lehrer hier Wei­
sungen erteilen.
Leistungsbeurteilung
Die allgemeinen Regelungen bezüglich der Verfahren zur Leistungsbeurtei­
lung, Notenerteilung und Zeugnisse sind unter Punkt 3 „Allgemeine Schul­
pflicht“ beschrieben.
Zum Aufsteigen in die nächsthöheren Schulstufen sind Schüler/innen be­
rechtigt, die im Jahreszeugnis eine Beurteilung in allen Pflichtgegenständen
32
und kein „Nicht genügend“ haben. Sind im Jahreszeugnis ein oder zwei
Pflichtgegenstände mit „Nicht genügend“ beurteilt, darf die Schülerin bzw.
der Schüler zu Beginn des folgenden Schuljahres eine Wiederholungsprüfung
ablegen, um bei positivem Ergebnis aufzusteigen. (Es ist aber auch – unter
festgelegten Bedingungen – möglich, bei Vorliegen von einem „Nicht genü­
gend“ die nächste Stufe zu besuchen). Schüler/innen, die zum Aufsteigen in
die nächsthöhere Schulstufe nicht berechtigt sind, dürfen die betreffende
Schulstufe wiederholen.
Lehrpersonal
Die Ausbildung der Lehrer/innen an allgemein bildenden höheren Schulen
findet an den Universitäten und an den Universitäten der Künste statt. Lehr­
amtsstudien sind als Diplomstudien definiert und schließen nach mindestens
neun Semestern (viereinhalb Jahren) nach Ablegung von zwei Diplomprü­
fungen und Annahme einer Diplomarbeit mit einer akademischen Graduie­
rung (Magisterdiplom) ab. Das Studium umfasst fachwissenschaftliche Stu­
dien in zwei Fächern, die pädagogische Ausbildung und ein Schulpraktikum,
das eine vierwöchige Einführungsphase und 8 Wochen Unterrichtstätigkeit
umfasst.
Der Abschluss „Magister“ führt noch nicht zur Aufnahme in den Schul­
dienst. Erst die Absolvierung eines einjährigen Unterrichtspraktikums, in das
auch begleitende Seminare eingebunden sind, ermöglicht eine solche Auf­
nahme.
AHS-Lehrer/innen können entweder in einem vertraglichen Dienstver­
hältnis stehen (Bundesvertragslehrer/innen) oder ein öffentlich-rechtliches
(pragmatisches) Dienstverhältnis aufweisen (Bundeslehrer/innen). In beiden
Fällen sind sie Bundesbedienstete. Teilzeitbeschäftigung ist möglich.
Bezüglich der Fortbildung gelten sinngemäß die unter Punkt 3.1.4 ge­
troffenen Aussagen.
Statistische Daten (2002/2003)
AHS-Unterstufe und Oberstufe
Standorte
327
Schüler/innen
189.753
Lehrer/innen
19.690
Zahl der Schüler/innen pro Lehrer/in
9,6
Zahl der Schüler/innen pro Klasse
24,3
33
3.
ALLGEMEINE SCHULPFLICHT
Schulautonome Stundentafel
DAS SCHULWESEN IM SEKUNDARBEREICH II
In der Oberstufe des Sekundarbereichs verstärkt sich – entsprechend den
deutlicher zutage tretenden Begabungen und Interessen der Schüler/innen
sowie auch im Hinblick auf den Bedarf der Gesellschaft an unterschiedlichen
Ausbildungsqualifikationen – die Differenzierung des Schulsystems.
In der 9. bis 13. Schulstufe (14- bis 19-Jährige) treten nun neben die all­
gemein bildenden auch berufsbildende Schulen.
Die Sekundarschuloberstufe weist folgende Schularten auf:
•
•
•
•
•
•
Polytechnische Schule
Oberstufe der allgemein bildenden höheren Schule (9. bis 12. Schul­
stufe)
Berufsschule (10. bis maximal 13. Schulstufe) – gleichzeitig mit Berufs­
ausbildung im Betrieb (Duales System) – siehe Kapitel 5
Berufsbildende mittlere Schulen (9. bis maximal 12. Schulstufe)
Berufsbildende höhere Schulen (9. bis 13. Schulstufe)
Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik und Bildungsanstalten
für Sozialpädagogik (9. bis 13. Schulstufe)
Ca. 41% der Hauptschulabsolventinnen und -absolventen wählen die
Polytechnische Schule bzw. die „Lehrausbildung“.
Ca. 6% der Hauptschulabsolventinnen/absolventen und 57% der Absol­
ventinnen und Absolventen der AHS-Unterstufe treten in die Oberstufe der
allgemein bildenden höheren Schule über.
53% der Hauptschulabsolventinnen und -absolventen und 42% der Ab­
solventinnen und Absolventen der AHS-Unterstufe besuchen in der Folge
eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule.
Die allgemein bildenden höheren Schulen schließen mit der Reifeprüfung,
die berufsbildenden höheren Schulen wie auch die Bildungsanstalten mit der
Reife- und Diplomprüfung ab (Berechtigung zum Hochschulbesuch).
Die Klassen werden koedukativ geführt, meist werden Jahrgangsklassen
gebildet. In der Sekundarstufe II – sieht man von der Polytechnischen Schule
und der Berufsschule ab – wird der Unterricht überwiegend nicht in verschie­
denen Leistungsgruppen erteilt.
pflicht einen Beruf erlernen wollen. Die Schüler/innen sollen je nach Interes­
se, Neigung, Begabung und Fähigkeit zu einem möglichst qualifizierten Über­
tritt in die duale Berufsausbildung sowie in weiterführende Schulen befähigt
werden.
Durch eine Vielfalt an praxisnahen Unterrichtsformen und betont hand­
lungsorientiertem Lernen in den allgemein bildenden Pflichtgegenständen
und in Fachbereichen werden grundlegende Fähigkeiten, Fertigkeiten und
Kenntnisse vermittelt und individuelle Begabungen und Lernmotivation ge­
fördert.
Durch Betriebserkundungen und betriebspraktische Tage in Lehrwerk­
stätten, Berufsschulen und Betrieben erfolgt eine gezielte Orientierung und
Vorbereitung auf die anschließende Berufsausbildung.
In Form von Fachbereichen (Wahlpflichtbereichen), die großen Berufsfel­
dern der Wirtschaft entsprechen, wird den Schülerinnen und Schülern eine
allgemeine Berufsgrundbildung vermittelt.
Jede Schülerin/jeder Schüler hat einen Fachbereich aus den am Standort
angebotenen zu wählen. Die Pflichtgegenstände Deutsch, Englisch und Ma­
thematik werden in Leistungs- und Interessendifferenzierung unterrichtet.
Alle Schüler/innen der Polytechnischen Schule lernen den lebenspraktischen
und berufsbezogenen Umgang mit dem Computer.
Statistische Daten (2002/2003)
Polytechnische Schulen
Schüler/innen
Lehrer/innen
Zahl der Schüler/innen pro Lehrer/in
Zahl der Schüler/innen pro Klasse
290
20.626
2.011
10,3
22,8
4.2 Allgemein bildende höhere Schule / AHS-Oberstufe
Aufgabe der Oberstufen ist es, den Schülerinnen und Schülern eine umfas­
sende und vertiefte Allgemeinbildung zu vermitteln und sie zugleich zur
Hochschulreife zu führen.
Organisation
4.1 Polytechnische Schule
Zirka 20 Prozent der österreichischen Jugendlichen entscheiden sich im letz­
ten Jahr der Schulpflicht für die Polytechnische Schule.
Primär wird die PTS von jenen 14- bis 15-jährigen Schülerinnen und Schü­
lern als 9. Schulstufe genutzt, die unmittelbar nach der allgemeinen Schul­
34
Die Oberstufen umfassen vier Schulstufen (Jahrgangsstufen 9 bis 12 für 14­
bis 18-jährige Schüler/innen) und schließen an die ebenfalls vier Schulstufen
(5 bis 8) umfassenden Unterstufen an. Allgemeine Informationen zur AHS
sind unter Punkt 3.2.2 zu finden.
Im Sekundarbereich II gibt es die gleichen drei Schultypen wie in der AHSUnterstufe: Gymnasium, Realgymnasium und Wirtschaftskundliches Real­
35
4.
DAS SCHULWESEN IM SEKUNDARBEREICH II
4.
•
•
•
Gymnasium: zu Latein kommt ab der 5. Klasse Griechisch oder eine
zweite lebende Fremdsprache
Realgymnasium: mehr Mathematik; dazu ab der 5. Klasse Latein oder
eine zweite lebende Fremdsprache; außerdem: Darstellende Geometrie
oder mehr Biologie und Umweltkunde, Chemie, Physik
Wirtschaftskundliches Realgymnasium: ab der 5. Klasse eine zweite
lebende Fremdsprache oder Latein; außerdem: Haushaltsökonomie und
Ernährung; mehr Geographie und Wirtschaftskunde, Biologie und Um­
weltkunde, Psychologie und Philosophie
Neben den achtjährigen Formen der allgemein bildenden höheren Schu­
le gibt es das Oberstufenrealgymnasium als selbständige Oberstufenform der
allgemein bildenden höheren Schule (9. bis 12. Schulstufe; Eintritt nach der
8. Schulstufe). Ab der 5. Klasse wird dort eine zweite lebende Fremdsprache
oder Latein unterrichtet. Außerdem besteht Wahlmöglichkeit zwischen drei
alternativen Unterrichtsschwerpunkten: Instrumentalunterricht oder Bildneri­
sches Gestalten und Werkerziehung oder mehr Biologie und Umweltkunde,
Chemie und Physik. Durch diese Oberstufenform konnte Schülerinnen und
Schülern aus denjenigen Regionen, wo bisher keine höheren Schulen bestan­
den, der Weg zu höherer Bildung erleichtert werden (vor allem für Absolven­
tinnen und Absolventen der Hauptschule).
Lehrplan
Die Pflichtfächer der Unterstufe werden grundsätzlich in der AHS-Oberstufe
fortgeführt.
Für die drei genannten Typen wie auch für das Oberstufenrealgymnasium
sind in der 6. bis 8. Klasse Wahlpflichtgegenstände im Gesamtausmaß von 6
(Gymnasium, Oberstufenrealgymnasium), 8 (Realgymnasium) bzw. 10 (Wirt­
schaftskundliches Realgymnasium) Wochenstunden zu wählen. Erwähnens­
wert ist auch der in allen Typen unterrichtete Pflichtgegenstand „Informatik“
(2 Wochenstunden in der 5. Klasse).
Leistungsbeurteilung
Die allgemeinen Regelungen bezüglich der Verfahren zur Leistungsbeurtei­
lung, Notenerteilung und Zeugnisse sind unter Punkt 3.1.3. beschrieben.
Die AHS schließen ihren Bildungsgang mit der Reifeprüfung („Matura“)
ab. Absolventinnen und Absolventen, welche die Reifeprüfung erfolgreich
abgelegt und das Reifeprüfungszeugnis erworben haben, werden als Matu­
rantinnen und Maturanten bezeichnet. Das Reifeprüfungszeugnis beschei­
nigt die Hochschulreife. Zur Ablegung der Reifeprüfung zum Haupttermin
36
(innerhalb der letzten zehn Wochen des Unterrichtsjahres) sind alle Prüfungs­
kandidatinnen und -kandidaten berechtigt, die die letzte Schulstufe erfolg­
reich abgeschlossen haben oder in höchstens einem Pflichtgegenstand mit
„Nicht genügend“ beurteilt wurden.
Mit dem Schuljahr 1992/93 erfolgte in Österreich eine Reform der Reife­
prüfung, wonach die Reifeprüfung an den AHS nun die Wahlmöglichkeit zwi­
schen zwei gleichwertigen Varianten bietet:
•
•
Sieben Teilprüfungen (teils schriftlich, teils mündlich) in mindestens vier
verschiedenen Prüfungsgebieten, oder
die Vorlage einer schriftlichen Fachbereichsarbeit (während des ersten
Semesters der 8. Klasse zu erstellen) an der Stelle einer der schriftlichen
Prüfungen.
4.3 Berufsbildende mittlere und höhere Schulen
Berufsbildende mittlere Schulen (BMS)
Berufsbildende mittlere Schulen vermitteln neben einer fundierten Allge­
meinbildung die Ausbildung für bestimmte Berufe. Berufsbildende mittlere
Schulen sind Vollzeitschulen (Ausnahme: Formen für Berufstätige). Als Vo­
raussetzung für den Besuch einer mindestens 3-jährigen berufsbildenden
mittleren Schule gilt die erfolgreich abgeschlossene 8. Schulstufe (ausgenom­
men Bewerber/innen der 3. Leistungsgruppe der Hauptschule, die eine Auf­
nahmsprüfung in den entsprechenden Pflichtgegenständen ablegen müs­
sen). Als erfolgreiche Absolventin/erfolgreicher Absolvent der Polytechni­
schen Schule in der 9. Schulstufe benötigt man keine Aufnahmeprüfung in
die erste Klasse einer berufsbildenden mittleren Schule.
Die Schuldauer beträgt je nach Fachrichtung ein bis vier Jahre.
Falls an einer BMS nicht alle Bewerber/innen aufgenommen werden kön­
nen, legt die Schule autonom nähere Bestimmungen über die Reihung der
Kandidatinnen und Kandidaten fest. Diese orientieren sich meist am Erfolg in
den Zeugnissen der 8. Schulstufe.
Wesentlicher Bestandteil der Ausbildung ist der praktische Unterricht in
schuleigenen Werkstätten, Labors, Küchen und Übungsfirmen. Schüler/innen
der berufsbildenden mittleren Schulen müssen in den Sommerferien Pflicht­
praktika in einschlägigen Betrieben ablegen.
Das Aufsteigen in die nächste Schulstufe erfolgt gemäß den gesetzlichen
Regelungen.
Im Anschluss an den Besuch einer mindestens dreijährigen berufsbilden­
den mittleren Schule kann durch die Ablegung der Berufsreifeprüfung die all­
gemeine Hochschulreife erworben werden. Die Berufsreifeprüfung besteht
37
4.
DAS SCHULWESEN IM SEKUNDARBEREICH II
gymnasium. Diese Typen weisen in der Oberstufe folgende Merkmale auf:
•
•
•
•
•
•
•
Schulen für Land- und Forstwirtschaft
Schulen für wirtschaftliche Berufe
(Kombination von kaufmännischer und touristischer Ausbildung)
Handelsschule (mittlere kaufmännische Schule)
Fachschulen für gewerbliche, technische und kunstgewerbliche Berufe
(Bereiche: Technik, Bekleidung, Tourismus, Kunstgewerbe)
Schulen für Sozialberufe
Schulen des Krankenpflegefachdienstes
(Regelung im Krankenpflegerecht)
Schulen des medizinisch-technischen Fachdienstes
(Regelung im Krankenpflegerecht)
Berufsbildende höhere Schulen (BHS)
Bedingungen für die Aufnahme in eine berufsbildende höhere Schule ist der
erfolgreiche Abschluss der 8. Schulstufe. AHS-Schüler/innen müssen ein posi­
tives Zeugnis vorweisen können. Wenn man als Hauptschüler/in in einem leis­
tungsdifferenzierten Pflichtgegenstand (Deutsch, Mathematik, Lebende
Fremdsprache) in der II. Leistungsgruppe schlechter als mit „Gut“ bewertet
wurde oder in der III. Leistungsgruppe war, so muss man in dem betreffenden
Gegenstand eine Aufnahmeprüfung ablegen.
Falls an einer BHS nicht alle Bewerber/innen aufgenommen werden kön­
nen, legt die Schule autonom nähere Bestimmungen über die Reihung der
Kandidatinnen und Kandidaten fest. Diese orientieren sich meist am Erfolg in
den Zeugnissen der 8. Schulstufe.
Für die Aufnahme an eine mittlere und höhere technische Lehranstalt mit
künstlerischer Richtung ist ein positives Ergebnis der Eignungsprüfung Voraus­
setzung.
Die berufsbildenden höheren Schulen haben die Aufgabe, den Schülerin­
nen und Schülern eine höhere allgemeine und fachliche Bildung zu vermit­
teln, die sie zur Ausübung eines gehobenen Berufes befähigt, und sie zu­
38
gleich zur allgemeinen Hochschulreife zu führen (Doppelqualifikation). Die
Ausbildung umfasst 5 Schulstufen im Vollzeitunterricht und endet mit einer
Reife- und Diplomprüfung.
Gemäß Richtlinie des Rates 95/43/EG vom 20. Juli 1995 ist die Ausbil­
dung an berufsbildenden höheren Schulen und deren Sonderformen eine Di­
plomausbildung und somit postsekundären beruflichen Ausbildungen in an­
deren EU-Mitgliedstaaten gleichgestellt.
Die Lehrpläne sehen zu je ca. einem Drittel allgemein bildende, fach­
theoretische und fachpraktische Unterrichtsgegenstände vor.
Schüler/innen der meisten Fachrichtungen an BHS müssen in den Som­
merferien Pflichtpraktika in einschlägigen Betrieben ablegen.
Bei Fachrichtungen ohne Pflichtpraktika wird ein Arbeitspraktikum emp­
fohlen. Die Schulen sind bei der Suche von geeigneten Praktikumsplätzen be­
hilflich.
Absolventinnen und Absolventen berufsbildender höherer Schulen verfü­
gen über gewerbliche Berechtigungen. Nach zweijähriger Berufspraxis kön­
nen sie einschlägige Handwerke auch in selbständiger Tätigkeit ausüben. Der
Zugang zu gebundenen Gewerben ist ebenfalls geregelt und gegeben.
Absolventinnen und Absolventen der höheren technischen Lehranstalten
und der höheren land- und forstwirtschaftlichen Lehranstalten erwerben au­
ßerdem nach dreijähriger facheinschlägiger Berufspraxis die Berechtigung zur
Führung der Standesbezeichnung „Ingenieur/in“.
Im Folgenden werden die wichtigsten berufsbildenden höheren Schulen
genannt:
•
•
•
•
•
•
Höhere technische und gewerbliche Lehranstalten
(Fachbereiche: Maschinenbau, Elektrotechnik, Elektronik,
EDV und Organisation, Bautechnik – Hochbau und Tiefbau, Chemie,
Textil, Wirtschaftsingenieurwesen, Informations- und Kommunikations­
technologien u.a.)
Höhere Lehranstalt für Mode und Bekleidungstechnik
Höhere Lehranstalt für Tourismus
Handelsakademie (höhere kaufmännische Schule)
Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe
Höhere land- und forstwirtschaftliche Lehranstalten
(Fachrichtungen: Landwirtschaft, Gartenbau, Wein- und Obstbau,
Forstwirtschaft, Milchwirtschaft u.a.)
Etwa 26% der 16-Jährigen besuchen heute diesen Schultyp. Im Vergleich
dazu besuchen etwa 20% eine AHS und 40% eine Lehre im dualen System.
39
4.
DAS SCHULWESEN IM SEKUNDARBEREICH II
aus vier Teilprüfungen: Mathematik, Deutsch, lebende Fremdsprache und
eine vertiefende Prüfung aus der an der BMS gewählten Berufsausbildung.
Die Berufsreifeprüfung ist eine Externistenprüfung, das heißt es ist kein Schul­
besuch vorgeschrieben.
Mit dem erfolgreichen Abschluss einer mindestens dreijährigen berufsbil­
denden mittleren Schule erhalten die Absolventinnen und Absolventen nach
Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen den Zugang zu reglementierten
Berufen.
Die wichtigsten Sparten der berufsbildenden mittleren Schulen sind im
folgenden genannt:
Der Unterricht an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen wird von
Fachlehrerinnen und Fachlehrern erteilt. Der Studiengang und die Zulas­
sungsbedingungen richten sich nach den gewählten Unterrichtsfächern.
Lehrer/innen für die allgemein bildenden Gegenstände an berufsbilden­
den mittleren und höheren Schulen werden wie die AHS-Lehrer/innen ausge­
bildet (siehe Punkt 3.).
Lehrer/innen für den fachtheoretischen Bereich an berufsbildenden hö­
heren Schulen müssen neben der universitären Fachausbildung zusätzlich
über Berufspraxis im einschlägigen Bereich verfügen.
Für Lehrer/innen fachpraktischer Unterrichtsgegenstände sowie für Leh­
rer/innen fachtheoretischer Unterrichtsgegenstände an berufsbildenen mitt­
leren Schulen sind eigene Ausbildungen vorgesehen (z.B. Berufspädago­
gische Akademie, Pädagogische Institute).
Die Lehrer/innen zählen zu den öffentlich Bediensteten. Bezüglich der
Fortbildung wird auf Punkt 3.1.4 verwiesen.
rufsorientierte Fächer. Der theoretische Unterricht wird an den Bildungsan­
stalten erteilt, während der praktische Teil der Ausbildung in Kindergärten
oder in Kindertagesstätten bzw. Heimen stattfindet. Die praktischen Übun­
gen erfolgen unter der Aufsicht von speziell ausgebildeten Kindergärtnerin­
nen/Kindergärtnern bzw. Sozialpädagoginnen/Sozialpädagogen.
4.5 Statistische Daten
Allgemein bildende und berufsbildende Schulen im Rahmen der Oberstufe
des Sekundarbereiches (2002/2003)
Allgemein
bildende
höhere Schulen
Standorte
Klassen
Schüler/innen
4.4 Bildungsanstalten für Sozialpädagogik,
Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik
Schüler/innen
pro Klasse
256
Oberstufen­
realgymnasium
89
Berufsbildende
mittlere
Schulen
439
Berufsbildende
höhere
Schulen
295
2.453
975
2.206
5.204
51.751
21.218
50.567
128.173
21,1
21,8
22,9
4.
24,6
Die Bildungsanstalt für Sozialpädagogik bildet zur Erzieherin bzw. zum Er­
zieher (zur Sozialpädagogin bzw. zum Sozialpädagogen) an Horten und Hei­
men für Kinder und Jugendliche und in der außerschulischen Jugendarbeit
aus.
Aufnahmeerfordernis ist der positive Abschluss der 8. Schulstufe und die
Ablegung einer Eignungsprüfung. Die Studiendauer beträgt 5 Jahre. Die Bil­
dungsanstalt wird mit einer Reife- und Diplomprüfung mit Berechtigung zum
Studium an Universitäten und Akademien abgeschlossen.
Die Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik bildet zur Kindergärtne­
rin bzw. zum Kindergärtner und (mit Zusatzprüfung) zur Kindergärtnerin und
Horterzieherin bzw. zum Kindergärtner und Horterzieher aus. Aufnahme­
erfordernisse und Studiendauer der Bildungsanstalt für Kindergartenpädago­
gik entsprechen denjenigen der Bildungsanstalten für Sozialpädagogik (s.o.).
Den Abschluss bildet auch hier eine Reife- und Diplomprüfung mit Berechti­
gung zum Studium.
Für Maturantinnen und Maturanten werden zweijährige Kollegs geführt,
wobei die Reifeprüfung durch eine Studienberechtigungs- oder Berufsreife­
prüfung ersetzt werden kann. Die Kollegs sind in Abschnitt 6.1 beschrieben.
Das Curriculum für beide Bildungsanstalten umfasst allgemein bildende
Fächer wie Deutsch, eine lebende Fremdsprache, Geschichte, Geographie,
Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Musik- und Leibeserziehung sowie be­
40
41
DAS SCHULWESEN IM SEKUNDARBEREICH II
Lehrer/innen
5.1 Organisation des Dualen Systems
Neben der bereits beschriebenen Ausbildung in mittleren und höheren be­
rufsbildenden Schulen (siehe Abschnitt 4.3.) erfolgt die berufliche Erstausbil­
dung – und zwar in bedeutendem Ausmaß – im Rahmen der Lehrlingsausbil­
dung (im Dualen System).
Das Wesen des Dualen Systems liegt darin begründet, dass die Ausbil­
dung sowohl im Lehrbetrieb als auch in der Berufsschule stattfindet. Während
einerseits der Lehrvertrag ein im Rahmen des Arbeitsrechtes begründetes
Ausbildungsverhältnis darstellt, ist andererseits die Position des Lehrlings
durch seine Schulpflicht bestimmt.
Im Rahmen der dualen Lehrlingsausbildung werden ca. 40% aller Ju­
gendlichen zwischen dem 15. und 19. Lebensjahr auf einen Lehrberuf vorbe­
reitet.
Die Ausbildung erfolgt in etwa 40.000 Lehrbetrieben. Hauptträger der
Lehrlingsausbildung sind die Klein- und Mittelbetriebe in Gewerbe und Hand­
werk, Handel, Tourismus und Freizeitwirtschaft, die ca. 80% aller Lehrlinge
ausbilden. Aber auch die Industriebetriebe ebenso wie Nichtkammerbetriebe
leisten einen wesentlichen Beitrag zur Berufsausbildung der Jugendlichen.
Derzeit kann aus rund 250 Lehrberufen gewählt werden. Die häufigsten
Lehrberufe bei weiblichen Lehrlingen sind: Einzelhandelskauffrau, Friseurin
und Perückenmacherin (Stylistin), Bürokauffrau und Köchin/Restaurantfach­
frau; bei männlichen Lehrlingen: Kraftfahrzeugtechniker, Elekroinstallations­
techniker, Tischler, Einzelhandelskaufmann sowie Maurer.
5.2 Berufsbildende Pflichtschule (Berufsschule)
Die Berufsschule ist eine Pflichtschule, die von allen Lehrlingen ganzjährig
oder lehrgangsmäßig, in Blöcken, besucht wird.
Die Berufsschulpflicht beginnt mit dem Eintritt in ein Lehrverhältnis und
dauert bis zu dessen Ende, längstens aber bis zur erfolgreichen Ablegung der
Lehrabschlussprüfung. Die Lehrzeit und damit die Berufsschulpflicht für
einzelne Lehrberufe kann zwei, zweieinhalb, drei, dreieinhalb bzw. vier Jahre
dauern. Die meisten Lehrberufe weisen eine dreijährige Ausbildungsdauer auf.
Im Anschluss an die Lehrabschlussprüfung kann über Vorbereitungs- und
Aufbaulehrgänge bzw. über Schulen für Berufstätige die Reife- und Diplom­
prüfung abgelegt werden. Darüber hinaus besteht seit 1997 die Möglichkeit,
nach Ablegung der Lehrabschlussprüfung zur speziell für Lehrabschließer­
/innen geschaffenen Berufsreifeprüfung anzutreten, die zu einer allgemeinen
42
Hochschulreife führt. Höherqualifizierungsmöglichkeiten bieten u.a. auch
Werkmeisterschulen, Meisterschulen bzw. die Ablegung von Meister- und Be­
fähigungsnachweisprüfungen, die den Zugang zur Ausübung von Gewerben
eröffnen.
Die Berufsschulen vermitteln den Lehrlingen in einem berufsbegleiten­
den, fachlich einschlägigen Unterricht parallel zu ihrer praktischen Ausbil­
dung im Betrieb die grundlegenden theoretischen Kenntnisse. Sie fördern
und ergänzen die betriebliche Ausbildung und erweitern die Allgemeinbil­
dung. In zwei fachtheoretischen und einem betriebswirtschaftlichen Pflicht­
gegenstand kann in zwei Leistungsgruppen unterrichtet werden.
Die Voraussetzung für den Beginn einer Lehrlingsausbildung ist die Ab­
solvierung der neunjährigen Schulpflicht; die Lehrlinge sind also mindestens
15 Jahre alt.
Der Schulbesuch erfolgt ganzjährig an mindestens einem Tag pro Woche
im Schuljahr (9 Stunden pro Tag) oder lehrgangsmäßig in Form eines acht- bis
zehnwöchigen Lehrganges pro Schuljahr.
Daneben gibt es die Form der saisonmäßigen Berufsschule mit einem auf
eine bestimmte Jahreszeit zusammengezogenen Unterricht.
5.3 Finanzierung
Dual ist in der dualen Ausbildung auch die Finanzierung: Der betriebliche Aus­
bildungsteil wird durch den Betrieb finanziert, die Berufsschule durch die öf­
fentliche Hand.
Die Kosten der Ausstattung der Berufsschulen (Maschinen, Geräte und
Lehrmittel) werden von den jeweiligen Landesschulräten getragen. Die Kos­
ten für das Lehrpersonal werden zur Hälfte zwischen dem Bund und dem je­
weiligen Bundesland geteilt.
Die Finanzierung des betrieblichen Teiles der Lehrlingsausbildung obliegt
der österreichischen Wirtschaft, den einzelnen Betrieben. Eine Anfang der 90er
Jahre durchgeführte Studie ergab, dass die Wirtschaft etwa 430 Millionen Euro
Nettokosten für die Lehrlingsausbildung aufwendet. Die Aufwendungen er­
geben sich zum Großteil aus der Zahlung von Lehrlingsentschädigungen, die
jeder Lehrling für seine Arbeit vom Arbeitgeber erhält. Die Höhe der Lehr­
lingsentschädigung ist das Ergebnis von Kollektivvertragsverhandlungen.
Der Staat gewährt benachteiligten Personengruppen subsidiäre Finanz­
hilfen. Für besonders benachteiligte Jugendliche werden den Ausbildungsbe­
trieben Beiträge zu den Lohnkosten (Lehrlingsentschädigungen) gewährt. Da
in den letzten Jahren das Angebot an Lehrstellen abgenommen hat, werden
den Unternehmen finanzielle Anreize aus öffentlichen Mitteln geboten, um
zusätzliche Lehrstellen zu schaffen.
43
5.
BERUFLICHE ERSTAUSBILDUNG
5. BERUFLICHE ERSTAUSBILDUNG
Er umfasst in allen Berufsschulen die Unterrichtsgegenstände der Allgemein­
bildung wie „Politische Bildung“, „Deutsch und Kommunikation“ sowie „Berufsbezogene Fremdsprache“, weiters Unterrichtsgegenstände des betriebswirtschaftlichen Unterrichtes.
Fachtheoretische und fachpraktische Unterrichtsgegenstände speziell für
die einzelnen Lehrberufe runden den Fächerkanon an den Berufsschulen ab.
Daneben werden Freigegenstände, wie Deutsch, Lebende Fremdsprache
angeboten. In einzelnen Lehrberufen kann auch ein fachspezifischer Freige­
genstand geschaffen werden.
Als Unverbindliche Übung wird in den Rahmenlehrplänen „Leibesübun­
gen“ angeboten.
Zusätzlich kann ein Förderunterricht für Schüler/innen, die in die höhere
Leistungsgruppe aufsteigen wollen, sowie für Schüler/innen, die Gefahr lau­
fen, aus der höheren Leistungsgruppe auszuscheiden, offeriert werden.
5.7 Statistische Daten
2001/2002
Berufsbildende Pflichtschulen
176
Schüler/innen
130.597
Lehrer/innen
4.664
Anzahl der Schüler/innen pro Lehrer/in
28,0
Anzahl der Schüler/innen pro Klasse
23,1
5.
BERUFLICHE ERSTAUSBILDUNG
5.4 Lehrplan
5.5 Leistungsbeurteilung
Die allgemeinen Regelungen bezüglich der Verfahren zur Leistungsbeurtei­
lung, Notenerteilung und Zeugnisse sind unter Punkt 3.1.3 beschrieben.
Nach Abschluss der Lehrzeit legt der Lehrling eine Lehrabschlussprüfung
vor einer Prüfungskommission ab, die neben den Vorsitzenden aus Vertretern
der gesetzlich anerkannten Interessenvertreter (Sozialpartner) besteht.
Nach positivem Abschluss der Berufsschule erhält die Schülerin bzw. der
Schüler ein Abschlusszeugnis, auf Grund dessen sie/er vom theoretischen Teil
der Lehrabschlussprüfung befreit wird.
5.6 Lehrpersonal
Berufsschullehrer/innen für allgemein bildende, betriebswirtschaftliche sowie
fachtheoretische Unterrichtsgegenstände müssen über ein Reifeprüfungs­
zeugnis sowie zwei Jahre einschlägige Berufserfahrung verfügen. Für weitere
Informationen siehe Kapitel 6.1.6
Für Berufsschullehrer/innen fachpraktischer Unterrichtsgegenstände sind
als berufliche Qualifikation die Meisterprüfung oder eine gleichwertige Be­
fähigung sowie eine einschlägige Berufserfahrung von 6 Jahren erforderlich.
44
45
HOCHSCHULBILDUNG
6.1 Nichtuniversitäre Bildungsalternativen
Der Bereich nichtuniversitärer Bildungsalternativen ist in Österreich weiter im
Aufbau. Im wesentlichen stehen momentan folgende Ausbildungsmöglich­
keiten zur Verfügung:
•
•
•
•
Pädagogische, Religionspädagogische und Berufspädagogische
Akademien
Akademien für gehobene medizinisch-technische Dienste
und Hebammenakademien
Kollegs für technische, gewerbliche und kaufmännische Berufe
Kollegs an Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik und an
Bildungsanstalten für Sozialpädagogik
6.1.1 Zugang
Zielgruppe dieser Ausbildungen sind Maturantinnen und Maturanten, der Zu­
gang ist aber auch über die Studienberechtigungsprüfung bzw. Berufs­
reifeprüfung und (an den Berufspädagogischen Akademien) eine qualifizier­
te Berufsausbildung und -praxis möglich.
6.1. 2 Studienbeiträge / Studienförderung
Das Studium an diesen Ausbildungseinrichtungen ist für Inländer, EU-/EWRBürger sowie einige andere Personengruppen gebührenfrei. An Pädagogi­
schen Akademien, Religionspädagogischen und Berufspädagogischen Aka­
demien, Medizinisch-technischen Akademien und Hebammenakademien –
nicht aber an Kollegs – besteht bei Nachweis der sozialen Bedürftigkeit und
des günstigen Studienerfolges Anspruch auf Studienbeihilfe.
6.1.3 Akademisches Jahr
Das Studienjahr erstreckt sich von September bis Ende Juni und setzt sich aus
zwei Semestern zusammen.
6.1.4 Angebotene Studien
Schule ausgebildet. Die Lehrer/innen für den Unterricht in Religion an den ge­
nannten Schulen werden an den Religionspädagogischen Akademien ausge­
bildet.
Berufsschullehrer/innen und Lehrer/innen für Textverarbeitung an allen
Schularten bzw. Lehrer/innen für Teilbereiche der mittleren und höheren be­
rufsbildenden Schulen werden an Berufspädagogischen Akademien ausge­
bildet.
Der nichtuniversitären Ausbildung im Bereich der Gesundheitsberufe die­
nen die Akademien für gehobene medizinisch-technische Dienste (7 Fach­
richtungen, dreijährig) und die Hebammenakademien.
Im kaufmännischen, im technisch-gewerblichen und im Tourismusbereich
besteht für Absolventinnen und Absolventen höherer Schulen die Möglich­
keit, in Kollegs (4 Semester) eine berufliche Ausbildung zu erhalten. Absol­
ventinnen und Absolventen berufsbildender höherer Schulen wird durch
diese Kollegs die Möglichkeit geboten, eine zusätzliche berufliche Qualifika­
tion zu erwerben. Die Kollegs an Bildungsanstalten für Kindergartenpädago­
gik bzw. Sozialpädagogik vermitteln in 4 bis 6 Semestern eine berufliche Aus­
bildung. Allgemein bildende Inhalte werden an Kollegs vorausgesetzt, es er­
folgt eine Akzentuierung auf berufsspezifische Stoffgebiete.
6.1.5 Leistungsbeurteilung / Qualifikationen
Im Prinzip gelten die Bestimmungen, die im Bereich der Schulen für Berufs­
tätige Anwendung finden.
Die Ausbildungen an Akademien wird aufgrund autonomer Studienplä­
ne und Prüfungsvorschriften durchgeführt. Akademien und Kollegs schließen
mit einer Diplomprüfung ab.
Absolventinnen und Absolventen dieser tertiären Ausbildungsgänge ver­
fügen über spezifische berufliche Qualifikationen.
6.1.6 Lehrpersonal
Das Lehrpersonal an Akademien, Kollegs und an Schulen für Berufstätige
weist dasselbe Qualifikationsprofil auf wie Lehrer/innen an mittleren und
höheren Schulen. Darüber hinaus müssen Lehrer/innen im Bereich der Human­
wissenschaften (Unterrichtswissenschaft, Erziehungswissenschaft, Schulrecht,
Pädagogische Psychologie und Pädagogische Soziologie) ein einschlägiges
Doktorat und Lehrer/innen im Bereich der (Fach)Didaktik bzw. Berufspraxis
eine langjährige einschlägige Erfahrung aufweisen.
An den Pädagogischen Akademien werden – wie bereits beschrieben – Volks-,
Haupt- und Sonderschullehrer/innen und Lehrer/innen für die Polytechnische
46
47
6.
HOCHSCHULBILDUNG
6.
Lehrer/innenbildende Akademien
Standorte
28
Studierende
13.640
Lehrende
2.703
6.2 Universitäten, Fachhochschulen
Tertiäre Ausbildung auf Hochschulniveau wird von folgenden Einrichtungen
vermittelt:
•
•
•
•
Universitäten sowie Universitäten der Künste
Fachhochschulen
Universität für Weiterbildung Krems („Donau-Universität Krems“)
Privatuniversitäten (nach Akkreditierung)
Weiters gibt es eine Reihe von Bildungseinrichtungen, die Lehrgänge uni­
versitären Charakters anbieten.
Für die genauen Bezeichnungen der einzelnen Universitäten und Fach­
hochschulen wird auf die Homepage www.portal.ac.at verwiesen.
6.3 Universitäten
In Österreich gibt es 22 Universitäten, sechs davon sind Universitäten der
Künste, drei davon sind neu eingerichtete medizinische Universitäten.
Österreichweit werden insgesamt in rund 180 Studienrichtungen bezo­
gen auf alle Standorte ca. 460 Studienmöglichkeiten angeboten.
Im Wintersemester 2003 werden an der Universität für Weiterbildung
Krems 65 Universitätslehrgänge, an allen Universitäten rund 250 Universi­
tätslehrgänge angeboten. Seit 1999 wurden bereits 7 private Universitäten
akkreditiert.
6.3.1 Hochschulzugang
Zulassungsvoraussetzung für ein Diplomstudium ist die allgemeine Hoch­
schulreife (Reifeprüfung, Reife- und Diplomprüfung, Berufsreifeprüfung, Stu­
dienberechtigungsprüfung für den jeweiligen Studiengang). Die Studentin­
nen und Studenten richten ihren Zulassungsantrag für das gewählte Studium
an eine bestimmte Universität und müssen anschließend jedes Semester die
Fortsetzung dieses Studiums melden. In manchen Fällen werden für die Zu­
lassung zum Studium Zusatzprüfungen verlangt. Studienbewerber und Stu­
48
dienbewerberinnen, die einen Teil der formalen Zulassungsbedingungen für
den angestrebten Studiengang nicht erfüllen, müssen die entsprechenden
Zusatzprüfungen entweder vor der Zulassung ablegen (z.B. Biologie für das
Medizinstudium) oder innerhalb der ersten Semester. Für ein künstlerisches
Studium ist die Reifeprüfung nur in einigen wenigen Fällen Zulassungsvo­
raussetzung, es muss jedoch eine Aufnahmeprüfung abgelegt werden, in der
die künstlerische Eignung nachzuweisen ist. Darüber hinaus besteht ohne
Reifeprüfung die Möglichkeit, eine fachlich eingeschränkte Studienberechti­
gung für Universitäten zu erlangen: Studienberechtigungsprüfung. Absol­
ventinnen und Absolventen der Berufsausbildung in Form einer Lehre haben
schließlich die Möglichkeit, die Universitätsreife durch eine besonders gestal­
tete Berufsreifeprüfung zu erlangen. In Österreich gibt es an den Universitä­
ten für Inländer, EU-/EWR-Bürger sowie einige andere Personengruppen keine
Zulassungsbeschränkungen für bestimmte Studienrichtungen.
6.3.2 Studienbeiträge; Studienförderung
Die allgemeinen Studienbeiträge für Universitäten und Fachhochschulen be­
laufen sich auf 363,36 Euro pro Semester für Studentinnen und Studenten
aus Österreich und anderen EU- und EWR-Ländern bzw. auf 726,72 Euro für
andere ausländische Studentinnen und Studenten. Es gibt umfangreiche Aus­
nahme- und Rückerstattungsregelungen für Studierende aus Entwicklungs­
ländern sowie aus mittel- und osteuropäischen Reformländern oder für Stu­
dierende in Mobilitätsprogrammen. Die Studienförderung umfasst direkte
und indirekte Förderungsmaßnahmen, die zum größten Teil aus öffentlichen
Mitteln gespeist werden. Indirekte Förderungsleistungen sind unabhängig
von der sozialen Bedürftigkeit und sind vom finanziellen Umfang her der
weitaus größte Teil der staatlichen Förderungsmaßnahmen. Zu den indirekten
Förderungen zählen Familienbeihilfe, Mitversicherung bei den Eltern oder
Selbstversicherung, gesetzliche Unfallversicherung sowie die steuerliche Be­
rücksichtigung studierender Kinder.
Direkte Förderungen, die gemäß Studienförderungsgesetz gewährt wer­
den, richten sich nach der sozialen Bedürftigkeit und dem Studienerfolg der
Studierenden. Für die Definition der sozialen Bedürftigkeit ist das Einkommen
der Studierenden und/oder der Unterhaltspflichtigen maßgeblich. In diesem
Rahmen bestehen auch besondere Förderungsmaßnahmen wie Studienzu­
schuss (Ausgleich des Studienbeitrages), Fahrtkostenzuschuss, Beihilfe für
Auslandsstudien u.a. Überdies werden mittels Leistungs- und Forschungs­
stipendien besonders erfolgreiche Studierende gefördert.
49
6.
HOCHSCHULBILDUNG
6.1.7 Statistische Daten
2002/2003
6.3.5 Leistungsbeurteilung /Qualifikation
Das Studienjahr beginnt am 1. Oktober und endet am 30. September des fol­
genden Jahres und besteht aus dem Wintersemester, dem Sommersemster
und der lehrveranstaltungsfreien Zeit.
Die Detailregelungen liegen beim Senat der einzelnen Universitäten.
Der Erfolg der Teilnahme an Lehrveranstaltungen wird – ausgenommen bei
Vorlesungen – von der Lehrveranstaltungsleiterin bzw. vom Lehrveranstal­
tungsleiter beurteilt. Sowohl an den Universitäten als auch an den Universitä­
ten der Künste sind für jeden Studienabschnitt Diplomprüfungen, in Bakka­
laureats- und Magisterstudien Bakkalaureats- und Magisterprüfungen abzu­
legen.
Nach dem Universitätsgesetz 2002 ist die Prüfungsordnung in den ein­
zelnen Curricula durch das zuständige Kollegialorgan festzulegen. Es finden
sich keine Bestimmungen mehr, nach welcher Methode, zu welchem Zweck
und nach welcher Art die Durchführung von Prüfungen zu gestalten ist. Damit
kommt den Universitäten ein entsprechend großer Gestaltungsspielraum zu.
Zusätzlich zu den Bakkalaureats-, Diplom- und Magisterprüfungen sind
mindestens zwei Bakkalaureatsarbeiten im Rahmen von Lehrveranstaltungen,
eine Diplomarbeit bzw. eine Magisterarbeit erforderlich.
Der zentrale Leistungsnachweis im Doktoratstudium ist die Dissertation,
das Studium wird mit dem Rigorosum abgeschlossen.
Das Diplomstudium bildet die Summe aus den Aufgabenstellungen von
Bakkalaureats- und Magisterstudium. In der Notwendigkeit der beruflichen
Qualifizierung und Erfüllung der Anforderungen der Anerkennungsrichtlinie
für Hochschuldiplome der Europäischen Union überschneiden sich Bakkalau­
reats- und Diplomstudium. Die wissenschaftliche Ergänzung und Vertiefung
im Diplomstudium etwa durch die Diplomarbeit ist nun Aufgabe des Magis­
terstudiums.
Die Studien umfassen sechs bis zwölf Semester (drei bis sechs akademi­
sche Jahre). Doktoratsstudien dauern im Mindestfall weitere vier Semester. In
der Praxis ist eine längere Studiendauer die Regel: rund 8% der Studierenden
an den Universitäten und rund 23% der Studierenden an den Universitäten
der Künste schließen ihr Studium in der gesetzlichen Studiendauer ab.
Grundsätzlich ist mit dem Abschluss eines Studiums keine Berufsberech­
tigung verbunden. Soweit für akademische Berufe eine gesetzlich geregelte
Berufsberechtigung erforderlich ist, wird diese mit Ausnahme des Studiums
der Veterinärmedizin mit einer postpromotionellen Ausbildung erworben
(z.B. Ärztin/Arzt, Lehrer/in an höheren Schulen, Richter/in, etc.). Laut UG
2002 dienen ordentliche Studien, d.h. Diplomstudien, Bakkalaureats-, Magis­
ter- und Doktoratsstudien zur wissenschaftlichen und künstlerischen Berufs­
vorbildung und zur Qualifizierung für berufliche Tätigkeiten, welche die An­
wendung wissenschaftlicher und künstlerischer Erkenntnisse fordern.
6.3.4 Angebotene Studien
Die Studien an den Universitäten haben als primäre Zielsetzung die akademi­
sche Ausbildung junger Menschen und ihre wissenschaftliche Berufsvorberei­
tung. Mit der Studienrechtsreform 1999 wurden die gesetzlichen Vorausset­
zungen geschaffen, das bisher zweistufige Studiensystem (Diplom- und Dok­
toratsstudien) in ein dreistufiges System (Bakkalaureat, Magisterium, Dokto­
rat) umzuwandeln. Humanmedizinische, zahnmedizinische und Lehramtsstu­
dien dürfen auch weiterhin nur als zweistufige Studien angeboten werden.
Mittelfristig sollen die Diplomstudien generell durch Bakkalaureats- und Ma­
gisterstudien ersetzt werden. Im Wintersemester 2003 gab es bereits 157
Bakkalaureatsstudien und 198 Magisterstudien.
Mit dem Universitätsgesetz 2002 fallen im Bereich des Studienrechts fast
alle Kompetenzen an die Universität, die ihre Angebote selbst verantworten
muss, wobei europäische Richtlinien, soferne sie existieren, zu beachten sind.
Die Umstellung von Semesterstunden auf ein Punktesystem nach dem Euro­
pean Credit Transfer System ermöglicht bessere nationale und internationale
Mobilität für die Studierenden.
Das Lehrpersonal der Universitäten und Fachhochschulen ist auf Grund
des verfassungsrechtlich verankerten Grundsatzes der Freiheit der Wissen­
schaft und ihrer Lehre bei der inhaltlichen und methodischen Gestaltung ihrer
Lehrveranstaltungen frei. Das Repertoire an Lehrveranstaltungstypen hat sich
in den letzten Jahrzehnten im Wesentlichen nicht verändert. Es gibt neben
den Vorlesungen Seminare, Proseminare, Übungen, Praktika, Exkursionen,
Tutorien usw. Die Einführung von Fernstudieneinheiten in das Studium ist ex­
plizit möglich. An Kunstuniversitäten kommt die Förderung der künstleri­
schen Entwicklung der einzelnen Studierenden in Form des Einzelunterrichtes
hinzu.
50
51
6.
HOCHSCHULBILDUNG
6.3.3 Das akademische Jahr
Es gibt keine auf Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen speziell zuge­
schnittene Erstausbildung. Sie erfolgt im Rahmen der Berufsausübung und ist
mit den üblichen Qualifizierungsschritten in Forschung und Lehre verknüpft.
Die wissenschaftlichen und künstlerischen Mitabeiter und Mitarbeiterinnen
der Universitäten müssen eine für ihre vorgesehene Verwendung angemesse­
ne Qualifikation vorweisen.
Es gibt eine Verpflichtung zur fachlichen Weiterbildung aller Universitäts­
lehrer und Universitätslehrerinnen durch die Universität. Durch eine Dienst­
rechtsnovelle für die Universitäten 2001 wurde das bis dahin öffentliche
Dienstrechtsverhältnis für neu zugehende Hochschullehrer und Hochschul­
lehrerinnen abgeschafft, neue Dienstverhältnisse erfolgten nach dem Ver­
tragsbedienstetengesetz. Mit dem Wirksamwerden des Universitätsgesetzes
2002 werden die Vertragsbedienstetenverhältnisse in Angestelltenverhältnis­
se übergeführt, das neu eintretende Universitätspersonal wird auf der Grund­
lage des Angestelltengesetzes angestellt. Ein Kollektivvertrag für Universi­
tätspersonal zwischen dem Dachverband der Universitäten und der Gewerk­
schaft wird derzeit ausgehandelt.
Die wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter/innen im For­
schungs-, Lehr- und Kunstbetrieb haben in ihrem Fach an der Erfüllung der
universitären Aufgaben mitzuarbeiten. Auf Antrag kann das Rektorat die
Lehrbefugnis (venia docendi) für ein ganzes wissenschaftliches oder künstle­
risches Fach erteilen. Die Lehrbefugnis begründet weder ein Arbeitsverhältnis
noch ändert sie ein bestehendes.
Universitätsprofessorinnen und -professoren sind für die Forschung oder
die Entwicklung und Erschließung der Künste sowie für die Lehre in ihrem
Fachgebiet, für die Betreuung von Studierenden und des wissenschaft­
lichen/künstlerischen Nachwuchses, die Mitwirkung an Organisation und Ver­
waltung sowie Evaluierung verantwortlich und stehen in einem befristeten
oder unbefristeten Teilzeit- oder Vollzeit-Dienstverhältnis zur Universität. Sie
werden nach einem Berufungsverfahren vom Rektor bzw. der Rektorin be­
stellt. Eine Lehrbefugnis (venia docendi) wird mit dem Abschluss des Arbeits­
vertrages erworben.
6.4 Fachhochschulen
Als Alternativen zu den bestehenden Universitätsstudien werden in Öster­
reich auf der Grundlage des 1993 beschlossenen Bundesgesetzes über Fach­
hochschul-Studiengänge (FHStG) seit dem Studienjahr 1994/95 Fachhoch­
schul-Studiengänge angeboten, die eine wissenschaftlich fundierte und pra­
xisorientierte Berufsausbildung auf Hochschulniveau anbieten.
52
Die Finanzierung erfolgt gemischt von staatlicher und privater Seite und
ist studienplatzbezogen. Im Wintersemester 2003/04 studierten 20.591 Per­
sonen an Fachhochschulen.
6.4.1 Hochschulzugang
Der Zugang ist nicht auf Personen beschränkt, welche die Hochschulreife
nachweisen können. Das Fachhochschulstudium steht vielmehr auch Perso­
nen mit einer einschlägigen beruflichen Qualifikation offen. Allerdings müs­
sen diese Studienbewerber/innen vor der Aufnahme des Studiums Zusatz­
qualifikationen erwerben.
Die Fachhochschul-Studiengänge sind innerhalb der Zulassungsvoraus­
setzungen allgemein zugänglich und zwar vorbehaltlich der Zahl der vorhan­
denen Studienplätze.
6.4.2 Studienbeiträge / Studienförderung
Die Erhalter von Fachhochschul-Studiengängen und Fachhochschulen sind
berechtigt, von jedem Studierenden einen Studienbeitrag in Höhe von 363,36
Euro einzuheben.
6.4.3 Das akademische Jahr
Prinzipiell ist das Studienjahr den Universitäten angeglichen, die Detailrege­
lungen liegen beim einzelnen Fachhochschulträger.
6.4.4 Angebotene Studien
Insgesamt wurden im Studienjahr 2003/2004 österreichweit 136 Fachhoch­
schul-Studiengänge (davon 6 als Bakkalaureatsstudien) angeboten vorwie­
gend in den Fachbereichen Technik und Wirtschaftswissenschaften sowie im
Humanbereich. Mehrere Studiengänge weisen interdisziplinären Charakter
auf, einzelne Angebote gibt es auch im Bereich der Verwaltung sowie der
Land- und Forstwirtschaft. Über ein Viertel der Studiengänge ist berufsbe­
gleitend organisiert. Im Studienjahr 2002/03 sind weitere Fachhochschulstu­
dien vor allem im Bereich Sozialarbeit neu hinzugekommen.
Die gesetzliche Mindeststudiendauer für die Absolvierung eines Fach­
hochschulstudiums beträgt nach Einführung des dreistufigen Studiums seit
2003 für das Bakkalaureat inklusive Berufspraktikum sechs Semester und für
das anschließende Magisterstudium zwei bis vier Semester. Das weiterhin
gültige Diplomstudium an einer Fachhochschule ist mit acht bis 10 Semestern
53
6.
HOCHSCHULBILDUNG
6.3.6 Lehrpersonal
6.5 Statistische Daten
Ordentliche Erstzugelassene, ordentliche Studierende, Absolventinnen und
Absolventen an Universitäten, WS 2003, Absolventinnen und Absolventen
Studienjahr 2002/03
Ordentliche
Erstzugelassene
Ordentliche
Studierende
Absolventinnen
und Absolventen
26.292
185.435
17.486
davon Ausländerinnen
und Ausländer
5.876
29.577
1.864
Universitäten der Künste
896
7.954
806
Universitäten
6.4.5 Leistungsbeurteilung / Qualifikationen
Es gibt keine zentrale Regelung für das Prüfungssystem der Fachhochschulen,
jeder Fachhochschul-Studiengang hat eine eigene Prüfungsordnung. Ein
Fachhochschulstudium schließt mit einer Diplomprüfung ab, diese besteht
aus einer Diplomarbeit und einer kommissionellen Prüfung. Bei Fachhoch­
schul-Bakkalaureats-Studiengängen besteht der Abschluss aus eigenständi­
gen im Rahmen von Lehrveranstaltungen abgefassten schriftlichen Arbeiten
und einer kommissionellen Prüfung.
davon Ausländerinnen
und Ausländer
Gesamt*
davon Ausländerinnen
und Ausländer
575
3.257
276
27.188
192.408
18.294
6.451
32.708
2.133
* Gesamt: Studierende an mehreren Universitäten und Universitäten der Künste werden
nur einmal gezählt.
6.4.6 Lehrpersonal
Der Unterricht und die anwendungsbezogenen Forschungs- und Entwick­
lungsarbeiten sind von einem wissenschaftlich, berufspraktisch und pädago­
gisch-didaktisch qualifizierten Lehrkörper durchzuführen. Zum Zeitpunkt des
Antrags auf Anerkennung eines Fachhochschul-Studienganges müssen von
den mindestens vier mit der Entwicklung des beantragten Studienganges be­
trauten Personen zwei wissenschaftlich durch Habilitation oder durch eine
dieser gleichwertige Qualifikation ausgewiesen sein. Im Falle der Anerken­
nung haben mindestens vier Personen des mit der Entwicklung betrauten Per­
sonenkreises im Studiengang zu lehren. Von diesen müssen zwei wissen­
schaftlich durch Habilitation oder durch eine dieser gleichwertige Qualifikati­
on ausgewiesen sein und zwei über den Nachweis einer Tätigkeit in einem für
den Studiengang relevanten Berufsfeld verfügen.
Erstmals Aufgenommene, Studierende und Absolventen und Absolventinnen
an Fachhochschulen, WS 2003, Absolventen und Absolventinnen
Studienjahr 2002/03
Fachbereich
Erstmals
Aufgenommene
Studierende
Absolventinnen
und Absolventen
Technik
3.759
10.722
1.493
Wirtschaft
2.257
7.061
991
Tourismus
310
969
93
Humanbereich
Gesamt
797
1.839
81
7.123
20.591
2.658
Quelle: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
54
55
6.
HOCHSCHULBILDUNG
begrenzt und schließt ebenfalls ein Berufspraktikum ein.
Der zeitliche Input in die Studien wird nach ECTS-Punkten festgelegt.
Weiters werden Fernstudienelemente eingesetzt.
Fachhochschul-Studiengänge schließen mit einem akademischen Grad
ab. Die akademischen Grade Bakkalaurea/Bakkalaureus, Magistra/Magister
oder Diplom werden mit einem die Berufsfelder kennzeichnenden Zusatz und
der Beisetzung „(FH)“ verliehen. Die Absolventinnen und Absolventen kön­
nen ein facheinschlägiges Doktoratsstudium an einer Universität aufnehmen.
ERWACHSENENBILDUNG
7.1 Rechtliche Rahmenbedingungen1)
Die Erwachsenenbildung ist in Österreich keine verfassungsrechtliche Kom­
petenz des Bundes; Zuständigkeit besteht daher in erster Linie bei den Bun­
desländern aber auch den Gemeinden. Die Umsetzung dieser Zuständigkeit
ist je nach Bundesland unterschiedlich gestaltet (Mittelbereitstellung, Organi­
sation u.a.). Das Erwachsenenbildungs-Förderungsgesetz (EB-FG) des Bundes
entspricht auf Grund der erwähnten verfassungsrechtlichen Lage gleichsam
einer freiwilligen Selbstbindung des Bundes, ohne die Kompetenzen der Län­
der zu berühren. Das EB-FG enthält eine Verpflichtung zur Förderung, legt je­
doch keine Förderhöhen fest. Beinahe durchgängig werden in den Bundes­
ländern finanzielle Mittel zur Individualförderung für Teilnehmer/innen in der
Erwachsenenbildung bereit gestellt, die als Kurskostenförderungen angelegt
sind. Die Zuständigkeit für Erwachsenenbildung im schulischen und hoch­
schulischen Bereich (zum Beispiel Schulen für Berufstätige, Universitätslehr­
gänge, Fachhochschulen für Berufstätige) ist im Gegensatz dazu kompetenz­
rechtlich klar dem Bildungsministerium zugeordnet und unterliegt den in die­
sem Bereich geltenden rechtlichen Bestimmungen. Sowohl die allgemein bil­
denden höheren Schulen (AHS) als auch die berufsbildenden mittleren und
höheren Schulen (BMHS) bieten Sonderformen für Berufstätige an (SchOG,
SchUGB). Das Universitätsgesetz 2002 räumt den Universitäten weitreichen­
de Autonomie in der Erwachsenenbildung ein. Die Qualifizierung im Rahmen
der Arbeitsmarktpolitik hat die gesetzliche Grundlage im Arbeitsmarktser­
vicegesetz sowie dem Arbeitsmarktförderungsgesetz. Die Arbeitsmarktver­
waltung (AMV) ist als Dienstleistungsunternehmen des öffentlichen Rechts
konstituiert.
7.2 Organisatorische Rahmenbedingungen
Die staatlichen Zuständigkeiten für die Erwachsenenbildung sind breit zwi­
schen den Ministerien verteilt. Die allgemeine Erwachsenenbildung, die Schu­
len für Berufstätige und die Erwachsenenbildung im Rahmen der Universitä­
ten oder Fachhochschulen obliegen dem Bundesministerium für Bildung,
Wissenschaft und Kultur (BMBWK), soweit sie nicht in die Autonomie der
Hochschulen fallen. Die allgemeine Erwachsenenbildung wird im BMBWK
hauptsächlich in einer Abteilung der Sektion V (Lehrer- und Erzieherbildung,
allgemeine pädagogische Angelegenheiten, Erwachsenenbildung, Bildungs­
beratung) betreut, die das Förderungswesen und die Zusammenarbeit mit
56
den Verbänden und sonstigen Institutionen der Erwachsenenbildung organi­
siert und koordiniert. Dem BMBWK nachgeordnet ist das Bundesinstitut für
Erwachsenenbildung St. Wolfgang, welches sich mit Aus- und Weiterbildung
von Erwachsenenbildnerinnen bzw. -bildnern und Bibliothekarinnen bzw.
Bibliothekaren befasst. Die ressortmäßige Verantwortung für die betriebliche
Aus- und Weiterbildung und die arbeitsmarktbezogene Qualifizierung durch
das Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) liegt im Bundesministerium für
Wirtschaft und Arbeit (BMWA). Für ältere und behinderte Menschen ist das
Bundesministerium für Soziale Gesundheit, Generationen und Konsumen­
tenschutz (BMSG) zuständig, für die Aus- und Weiterbildung für Gesund­
heitsberufe das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (BMGF), für
land- und forstwirtschaftliche Belange das Bundesministerium für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW). Sofern steuerliche
Belange betroffen sind, ist das Bundesministerium für Finanzen (BMF) zu­
ständig.
Die erwachsenenbildungsbezogenen Kompetenzen der Bundesländer
und Gemeinden werden unterschiedlich umgesetzt. Dies reicht von der Be­
reitstellung von Mitteln für Erwachsenenbildungseinrichtungen oder deren
Dachverbände bis hin zu Abteilungen in den Landesverwaltungen, die z.T.
auch andere Bildungsangelegenheiten (z.B. Fachhochschulstudiengänge) be­
treuen. Generell lässt sich in der Erwachsenenbildung in Österreich neben den
öffentlichen Instanzen in Bund, Ländern und Gemeinden ein starkes Engage­
ment der Interessenvertretungen und auch der Religionsgemeinschaften fest­
stellen. Diese gestalten über Bildungseinrichtungen bzw. deren (Dach-)Ver­
bände die Erwachsenenbildungslandschaft aktiv mit. Dementsprechend sind
die Interessenvertreter/innen in der Verwaltung des AMS auf Bundes-, Lan­
des- und regionaler Ebene aktiv eingebunden. Das AMS als zuständige Ein­
richtung ist selbst kein Bildungsanbieter sondern finanziert Schulungen. Das
Arbeitsmarktservice (AMS) ist in Bundes-, Landes- und Regionalorganisatio­
nen gegliedert. Die Sozialpartner beteiligen sich auch an der Entwicklung po­
litischer Maßnahmen in der Erwachsenenbildung, stehen in Verbindung mit
Erwachsenenbildungsinstitutionen (siehe Abschnitt 7.5.1) und bieten sub­
jektbezogene Bildungsförderungen (Bildungsschecks, Zuschüsse etc.) an.
7.3 Finanzierung
Die öffentlichen Ausgaben für allgemeine und berufliche Erwachsenenbil­
dung sind beträchtlich und wachsend. So ergab sich für den Zeitraum von
1995 bis 1999 bei den Ausgaben von Bund und Ländern ein nomineller Zu­
wachs von rund 214 Millionen Euro auf über 281 Millionen Euro, wobei mehr
als 50 Prozent auf Ausgaben für Schulen für Berufstätige entfallen. Als Ver­
57
7.
ERWACHSENENBILDUNG
7.
7.4 Lehrende
Lehrende in der Erwachsenenbildung weisen in Österreich vor allem je nach
Anbietersektor unterschiedliche Vorbildungswege auf. In der öffentlichen
schulischen und hochschulischen Erwachsenenbildung gelten die allgemei­
nen Zugangsbedingungen für das Lehramt. In der gemeinnützigen und der
kommerziellen Erwachsenenbildung werden auch Fachleute aus den Unter­
nehmen oder Freiberufler als Lehrende gewonnen, wobei das fest angestell­
te Personal vorwiegend im administrativen Bereich tätig ist. Alle großen Er­
wachsenenbildungsanbieter, das Bundesinstitut für Erwachsenenbildung,
aber auch einzelne Universitäten und sonstige Einrichtungen haben didak­
tisch orientierte Lehrgänge für Trainer/innen und Lehrbeauftragte im Pro­
gramm.
58
7.5 Organisation
Differenziert nach der Zielsetzung bestehen zwei Formen der Erwachsenen­
bildung: Dies sind einerseits Veranstaltungen mit dem Ziel der Bescheinigung
des Lernfortschritts in Form eines öffentlich-rechtlich anerkannten Zeugnis­
ses, andererseits Veranstaltungen, die auf allgemeinen oder fachlichen Wis­
senserwerb ohne zertifizierten Prüfungsabschluss gerichtet sind.
Der zeugnisorientierte Typ wird in Ausbildungsgängen ermöglicht, die
curricular den Erstausbildungen entsprechen. Diese sind zumeist öffentliche
Schulen für Berufstätige oder Vorbereitungskurse für Externistenprüfungen.
1997 wurde als weitere Möglichkeit die Berufsreifeprüfung (BRP) eingeführt,
für die unter anderem kostenpflichtige Vorbereitungskurse von gemeinnützi­
gen Erwachsenenbildungseinrichtungen (teilweise auch mit Prüfungskompe­
tenz für einzelne Fächer) angeboten werden. Eine Sonderform stellen die Uni­
versitätslehrgänge dar, deren Abschlüsse keine Entsprechung im Erstausbil­
dungssystem haben. Relativ neu sind internationale Zertifikate, die von Fir­
men oder Berufsverbänden geschaffen wurden und insbesondere im EDV-In­
formatik-Bereich auf breites Interesse stoßen.
Die überwiegende Anzahl an angebotenen Kursen und Kursteilnahmen
betrifft aber nach wie vor die nicht-zeugnisorientierten Veranstaltungen in
der allgemeinen und beruflichen Erwachsenenbildung.
7.5.1 Weiterbildungsinstitutionen
Allgemeine und berufliche Erwachsenenbildung wird in Österreich in ver­
schiedenen Einrichtungen angeboten: am stärksten sind dabei gemeinnützi­
ge Einrichtungen sowie Sonderformen von öffentlichen Schulen vertreten.
Durch den steigenden formalen Bildungsstand der Bevölkerung kommt aber
auch den Universitäten und den Fachhochschulen eine zunehmend wichtige
Rolle in der Erwachsenenbildung zu.
Darüber hinaus haben aber in letzter Zeit auch kommerzielle Bildungsan­
bieter, die eine Vielzahl und Vielfalt zumeist relativ kleiner Anbieter umfassen,
einen wichtigen Anteil an der kursmäßigen Erwachsenenbildung gewonnen,
was insbesondere für die betriebliche Weiterbildung gilt. Außerdem gibt es
spezialisierte Weiterbildungseinrichtungen für Lehrer/innen (Pädagogische In­
stitute und Akademien3)) und sonstige Berufsgruppen (Beamte, freie Berufe,
etc.).
Gemeinnützige Anbieter
Die gemeinnützigen Anbieter haben traditionell den stärksten Stellenwert in
der allgemeinen und außerbetrieblichen beruflichen Weiterbildung in Öster­
reich. In ihrer Entwicklung und Struktur spiegeln sich Politik, Religion und Ver­
59
7.
ERWACHSENENBILDUNG
gleichswert können die jährlichen direkten Weiterbildungskosten der ge­
werblichen Unternehmen herangezogen werden, die sich auf schätzungs­
weise 520 Millionen Euro belaufen haben. Zu den genannten öffentlichen
Ausgaben kommen in den letzten Jahre noch die „Normkosten“ für die FHStudiengänge für Berufstätige (2003/04 etwa 37 Millionen Euro). Zu den Er­
wachsenenbildungsaufwendungen der öffentlichen Hand werden zuneh­
mend noch Steuerverzicht aufgrund von Freibeträgen und Abschreibungs­
möglichkeiten zu rechnen sein. Neben der rückläufigen traditionellen Sub­
ventionspraxis werden – um Bedarfsorientierung zu akzentuieren – neue Fi­
nanzierungsformen, wie Projektfinanzierung und Individualförderung von
Bund, Ländern und Gemeinden verstärkt.
Eine Ausnahme in der schulischen Erwachsenenbildung stellen die Werk­
meisterschulen2) dar. Diese werden, wie die gesamte berufliche Weiterbil­
dung, bei den gemeinnützigen Trägern hauptsächlich über Teilnehmerge­
bühren finanziert. Je nach Art und Ziel der Teilnahme tragen Einzelpersonen,
Unternehmen, das AMS oder öffentliche Stellen die Kurskosten. Die Einzel­
personen übernehmen nicht nur in der allgemeinen Erwachsenenbildung den
Großteil der Kurskosten, sondern schätzungsweise auch in rund 40 Prozent
der Kursteilnahmen in beruflicher Erwachsenenbildung. Schätzungen aus den
90er Jahren nähern sich einer Summe von fast 800 Millionen Euro an ein­
schlägigen Ausgaben in der Bevölkerung. Ein großer Anteil an den Ausgaben
für berufliche Erwachsenenbildung entfällt auf das AMS, das pro Jahr über
350 Millionen Euro (2001) für Qualifizierungsmaßnahmen ausgibt. Die Mittel
des AMS speisen sich aus gesetzlich definierten Pflichtbeiträgen, die vom
AMS gemäß politischer Zielvorgaben eingesetzt werden.
60
Die Wirtschaftsförderungsinstitute der Wirtschaftskammer Österreich
(WIFI) sind Serviceeinrichtungen der Wirtschaftskammern, die in allen Bun­
desländern vertreten sind. Das WIFI ist der Anbieter mit der größten Teilneh­
mer/innenzahl in der beruflichen Weiterbildung in Österreich. Die Bildungs­
veranstaltungen sprechen Zielgruppen aller betrieblichen Ebenen an. Das
WIFI auf Bundesebene erfüllt koordinierende Aufgaben zwischen den Ein­
richtungen in den Bundesländern.
Die Volkswirtschaftliche Gesellschaft Österreich (VGÖ) als Dachverband
und die mit ihr verbundenen Volkswirtschaftlichen Gesellschaften in den Bun­
desländern sind der Wirtschaft nahe stehende Bildungseinrichtungen. Eine
bevorzugte Zielgruppe sind Führungskräfte und Mitarbeiter/innen aus Wirt­
schaft und Verwaltung sowie Lehrer/innen.
Das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) ist eine gesamtösterreichische Ein­
richtung der Erwachsenenbildung im ländlichen Raum. Der primäre Tätig­
keitsbereich des LFI ist die berufsbezogene Erwachsenenbildung im Bereich
der Land- und Forstwirtschaft sowie der ländlichen Hauswirtschaft. Die Bil­
dungsvermittlung wird als Hilfe zur Bewältigung der ökonomischen und kul­
turellen Veränderungen im ländlichen Raum verstanden.
Die Öffentlichen Büchereien Österreichs sind in einem erweiterten Sinn
ebenfalls grundlegende Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Der Bestand
der Öffentlichen Büchereien umfasst Bereiche wie Wissenschaft, Kunst, Lite­
ratur, Politik, aber auch Entspannung und Unterhaltung. Im Angebot sind
auch AV-Medien (CD-ROMs, CDs, Videokassetten, Tonkassetten) sowie Spiele
und Zeitschriften. Der Büchereiverband Österreichs ist der Dachverband der
Öffentlichen Büchereien und vertritt deren Interessen.
Schulen für Berufstätige4)
Alle schulischen Abschlüsse der Sekundarstufe I und II und der Lehrlingsaus­
bildung können in Österreich in der Erwachsenenbildung nachgeholt oder ab­
solviert werden. Am stärksten sind dabei die berufsbildenden höheren Schu­
len (BHS) für Berufstätige vertreten (fast 1.300 Abschlüsse pro Jahr). Die fach­
lichen Bereiche dieser Sonderformen sind identisch mit den Tagesformen und
umfassen technisch-gewerbliche, kaufmännische sowie andere Berufsfelder.
Die berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) für Berufstätige weisen in tech­
nisch-gewerblichen Sparten (Werkmeisterschulen, Bauhandwerkerschulen,
Meisterschulen) stärkere Teilnehmer- und Absolventenzahlen als im kauf­
männischen Fachbereich auf. Die allgemein bildenden höheren Schulen für
Berufstätige kommen auf etwa 400 Abschlüsse pro Jahrgang. Außerdem
werden auch Kollegs für Berufstätige angeboten.
Auch die Sozialakademien und sozialberuflichen Fachschulen (z.B. für Altenpflege) und die Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege mit an­
61
7.
ERWACHSENENBILDUNG
bände des Landes. Die großen Anbieter, die nachfolgend genannt werden,
haben sich in der Konferenz der Erwachsenenbildungsanbieter Österreichs
(KEBÖ) zusammengeschlossen.
Die Volkshochschulen sind die traditionsreichste Einrichtung der Erwach­
senenbildung in Österreich und mehr als 100 Jahre alt. Der Verband Öster­
reichischer Volkshochschulen (VÖV) mit seiner Pädagogischen Arbeits- und
Forschungsstelle (PAF) ist der Dachverband für neun als Vereine organisierte
Landesverbände mit unterschiedlicher Trägerstruktur. Insgesamt gibt es 293
Volkshochschulen in Österreich.
Das Forum Katholischer Erwachsenenbildung umfasst mehr als 60 Ein­
richtungen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung: katholische Bildungs­
werke, Bildungshäuser, Fernkurse, Fachbildungseinrichtungen (z.B. Katholi­
sche Sozialakademie). Während die rund 1.500 örtlichen Bildungswerke spe­
zifisch auf die Bedürfnisse in den Regionen eingehen, liegt der Schwerpunkt
der Bildungshäuser in intensiven und länger andauernden Bildungsgängen.
Die Bildungshäuser sind Einrichtungen der außerschulischen Jugend- und
Erwachsenenbildung. Dem Dachverband Arbeitsgemeinschaft der Bildungs­
häuser Österreich, organisiert als Verein, gehören 17 Bildungshäuser an. Die
Arbeitsgemeinschaft hat den Zweck, Bildungshäuser organisatorisch zusam­
menzufassen und nach außen hin zu vertreten. Jedes Bildungshaus – ob ge­
tragen von Bund, Kirche, Ländern oder den bäuerlichen Interessensvertretun­
gen – ist in der Gestaltung seiner Programme eigenständig.
Der Ring Österreichischer Bildungswerke fungiert als Plattform von zwei
Teilverbänden, und zwar dem Verband Österreichischer Volksbildungswerke
(VÖVBW) und der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bildungswerke (AEBW).
Er fördert die Zusammenarbeit zwischen den Teilverbänden, koordiniert den
Gedanken- und Erfahrungsaustausch und vertritt gemeinsame bildungspoli­
tische Interessen.
Das Berufsförderungsinstitut Österreich (BFI) ist mit den BFI-Landesver­
einen die berufliche Erwachsenenbildungseinrichtung der Kammern für Ar­
beiter und Angestellte und des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Das
BFI führt zu einem erheblichen Anteil Arbeitsmarktschulungen im Auftrag des
AMS durch. Der Dachverband koordiniert und betreut die BFI-Landesvereine
und hält (inter)nationale Kontakte zu staatlichen und gemeinnützigen Er­
wachsenenbildungseinrichtungen.
Der Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB) fun­
giert als Einrichtung der Arbeiterkammern und der Gewerkschaften. Die Bil­
dungshäuser des VÖGB haben die Aufgabe, Funktionärinnen und Funktionä­
re, Mitarbeiter/innen und Mitglieder der Arbeitnehmerorganisationen ausund weiterzubilden.
schließenden Sonderausbildungen (laut Gesundheits- und Krankenpflegege­
setz) stehen für Erwachsene offen bzw. werden teilweise in eigenen Formen
für Erwachsene geführt.
schule ab. So haben Kollegs zumeist eine Reifeprüfung als Voraussetzung,
während höhere Schulen für Berufstätige nur einen positiven Pflichtschulab­
schluss voraussetzen.
Universitäten und Fachhochschulen
7.5.2 Zugangsvoraussetzungen
Die Zugangsvoraussetzungen zur Erwachsenenbildung unterscheiden sich im
wesentlichen nach Sektor und vor allem nach Abschlusszielen. In der ge­
meinnützigen Erwachsenenbildung gibt es dort, wo es um fachliche Anpas­
sungsweiterbildung geht, keine formalen Aufnahmevoraussetzungen. In Fäl­
len, in denen fachliche Voraussetzungen erforderlich sind, werden allerdings
vor Kursbeginn Beratungs- und Einstufungsgespräche angeboten und ge­
führt, um einen möglichst effizienten Verlauf zu ermöglichen. Die Zugangs­
voraussetzungen im öffentlichen schulischen und hochschulischen Sektor der
Erwachsenenbildung hängen von der Art des Lehrgangs oder der Abend­
62
7.5.3 Zielsetzungen
Die Zielsetzungen der Erwachsenenbildung unterscheiden sich zwischen all­
gemeiner und beruflicher Erwachsenenbildung, auch wenn sich diese vielfach
überschneiden. Im wesentlichen geht es aber immer um die Qualifizierung
der Bürger/innen für ihre Aufgaben im privaten und gesellschaftlichen Bereich
sowie im Erwerbsleben. Die berufliche Erwachsenenbildung umfasst kurze
und lange Ausbildungen, wobei auch komplette Berufsausbildungen für Er­
wachsene nicht selten sind. Die Qualifizierungsmaßnahmen, die vom AMS
finanziert werden, zielen in der Regel auf relativ rasche Reintegration ins
Erwerbsleben.
7.
7.5.4 Zeitliche und räumliche Organisation
In Österreich ist eine Tradition der Erwachsenenbildung am Abend oder in
Blockform an Wochenenden zu beobachten. Ein Aussteigen aus der Berufstä­
tigkeit, um einen Kurs zu besuchen, ist sehr selten. Ein Spezifikum der öster­
reichischen Erwachsenbildungskultur ist es auch, dass alle Bildungsabschlüsse
der oberen Sekundarstufe und der Lehrlingsausbildung auch im Rahmen der
Erwachsenenbildung in Abendschulen oder Kursform erworben werden kön­
nen. In der Regel sind diese Bildungsangebote für Berufstätige in Teilzeitfor­
men konzipiert. In räumlicher Hinsicht ist Österreich durch die Anbietervielfalt
und durch ein großes Angebot auch in den Regionen gekennzeichnet.
7.5.5 Curriculum
Die Mehrheit der Angebote der gemeinnützigen oder kommerziellen Er­
wachsenenbildungsanbieter orientiert sich curricular an eigenen Konzepten
oder an internationalen Standards (z.B. Fremdsprachen oder EDV). Auch
firmenspezifische IT-Zertifikate werden z.B. vom Wirtschaftsförderungsinsti­
tut, dem Berufsförderungsinstitut oder den Volkshochschulen an spezialisier­
ten Standorten angeboten. Die Schulen für Berufstätige haben die gleichen
Curricula wie die Hauptformen, die von Jugendlichen im Alter von 14 bis etwa
20 Jahren besucht werden. In diesen Lehrplänen werden auch Anliegen des
lebensbegleitenden Lernens mit berücksichtigt. Auch die einzelnen Gegen­
stände der Berufsreifeprüfung orientieren sich an den Lehrplänen der jeweili­
gen Schulformen.
63
ERWACHSENENBILDUNG
Die Universitäten bieten postgraduale Studien für Absolventinnen und Absol­
venten sowie Universitätslehrgänge für einen breiteren Interessentenkreis an.
Die Einführung des Universitätsgesetzes 2002 hat den österreichischen
Universitäten weitreichende Autonomie gebracht, darunter fällt auch das uni­
versitäre Weiterbildungsangebot. Die Donau-Universität Krems führt aus­
schließlich Weiterbildungsangebote/Universitätslehrgänge durch. Sie bietet
derzeit mehr als ein Drittel des universitären Weiterbildungsangebotes an. An
der Universität Linz wurde 1991 das Zentrum für Fernstudien eingerichtet,
dem Studienzentren in Wien, Linz, Bregenz und Steyr angehören. Das Zen­
trum für Fernstudien kooperiert mit der Fernuniversität Hagen und ist Mit­
glied im Dachverband der European Association of Distance Teaching Univer­
sities (EADTU). In diesem Zusammenhang gibt es auch eine Zusammenarbeit
mit der Open University.
Der 1994 begründete Fachhochschulsektor hat auch für die Erwachse­
nenbildung zunehmende Relevanz. Rund 23 Prozent der Anfänger/innen
eines Jahrgangs waren über 25 Jahre alt (gegenüber 8% an den Universitä­
ten); etwa ein Viertel der Studierenden an Fachhochschulen sind Berufstätige
(WS 2003: 5.236).
Neben den staatlichen Universitäten gibt es Privatuniversitäten gemäß
Akkreditierungsgesetz (1999). Diese bieten teilweise postgraduale Lehrgänge
an. Außeruniversitäre Bildungseinrichtungen – z.B. gemeinnützige Erwachse­
nenbildungseinrichtungen – konnten bis Ende 2003 Lehrgänge universitären
Charakters nach festgelegten Kriterien einrichten, diese Lehrgänge laufen bis
2010 aus.
Qualitätssicherung ist in Österreich seit Jahren auch in der Erwachsenenbil­
dung ein wichtiges Thema. Hierbei sind verschiedene Ansätze zu beobachten.
Dies reicht von der Nutzung allgemeiner internationaler Standards der Quali­
tätssicherung über landes- oder trägerspezifische Kriterien und Verfahren bis
zur Kursevaluation durch Teilnehmerbefragungen und der Anleitung zur
Selbstevaluation für Trainer/innen und Bildungsträger. Viele Bildungsanbieter
haben sich bereits Qualitätssicherungsprüfungen im Sinne von ISO-Standards
oder von EFQM (European Foundation for Quality) unterzogen. Andere Ver­
bände haben eigene Maßnahmen zur Qualitätssicherung entwickelt (z.B.
Handbuch zur Qualitätsentwicklung an Österreichs Volkshochschulen). In
einem großen Bundesland, Oberösterreich, wurde ein spezielles Qualitätssie­
gel entwickelt, an das auch die partielle Kurskostenrückerstattung der Lan­
desregierung geknüpft ist. Qualitätssicherung der Erwachsenenbildung hat
damit in Österreich einen Schwerpunkt in der Sicherung der Input-Qualität
bei den Bildungsanbietern. Die Evaluation des Outputs der Erwachsenenbil­
dung wird derzeit vor allem in Programmen des AMS angestrebt. Sie dürfte
aber in Zukunft auch in anderen Bereichen weiter entwickelt werden. Insge­
samt wird in Zukunft auf Grund wachsender Anbietervielfalt und wachsender
Erwachsenenbildungsbeteiligung die Evaluation der Kursergebnisse an Stel­
lenwert gewinnen müssen. Es gibt ein breites Interesse daran, eine fundierte
nationale Strategie zur Qualitätssicherung der Erwachsenenbildung zu entwi­
ckeln, nicht zuletzt im Sinne des Konsumentenschutzes am Bildungsmarkt.
7.6 Bildungsinformation und Bildungsberatung
Bildungsberatung für Erwachsene wird in Österreich von einer Vielzahl von In­
stitutionen angeboten und geleistet. Hierbei liegt allerdings sehr häufig eine
Integration in Zentren vor, die sich an Jugendliche und Erwachsene wenden.
Bildungsinformation und -beratung für Erwachsene wird von öffentlichen
Einrichtungen, den Sozialpartnern bzw. den ihnen nahe stehenden großen
Erwachsenenbildungseinrichtungen und dem Arbeitsmarktservice (AMS) an­
geboten, ebenso durch einzelne Bundesländer. Zur Verbesserung der Bil­
dungsinformation und –beratung wurden vom BMBWK IT-basierte Instru­
mente entwickelt, insbesondere die Meta-Suchmaschine www.eduvista.com,
die jeder/jedem Bildungsinteressierten Zugang zu einer regional erreichbaren
und thematisch kompetenten Stelle bieten soll. Die vom BMBWK initiierte
Plattform „Bildungsberater/innen im Netz (www.bib-infonet.at )“ soll Vernet­
zung und Zusammenarbeit ermöglichen. Das Arbeitsmarktservice unterstützt
– neben der Stellenvermittlung – die Eigeninitiative von Arbeitsuchenden und
Unternehmen in Form vielfältiger Beratungs- und Informationsleistungen im
64
Zusammenhang mit Qualifizierungsmaßnahmen und finanzieller Förderung.
Berater/innen des AMS werden intern aus- und weitergebildet. Das AMSÖsterreich bietet über seine Website www.ams.or.at eine Weiterbildungs­
datenbank mit umfassenden Informationen zu Weiterbildungsinstitutionen
und deren Weiterbildungsveranstaltungen an.
7.7 Anrechnung von Vorkenntnissen, Akkreditierung
Traditionell bezog sich die Frage der Prüfung und Anerkennung von erwor­
benem Wissen bei Erwachsenen auf Prüfungsantritte von sogenannten Ex­
ternisten/innen für Abschlüsse von Sekundarschulen oder der Lehrlingsaus­
bildung. Heute ist mit der Verbreitung internationaler Zertifikate (z.B. EDV/In­
formatik, Fremdsprachen, Schweißtechnologie) ein großer neuer Bereich ge­
geben. Zusätzlich ist mit der Europäischen Integration und der damit verbun­
denen Mobilität das Thema Transparenz und Anerkennung von Qualifikatio­
nen zu einer zentralen Thematik der Bildungspolitik geworden. Was die An­
rechnung von Vorkenntnissen betrifft, so wurde diese insbesondere im Zu­
sammenhang mit der Lehrabschlussprüfung5), der Berufsreifeprüfung (BRP)
und der Studienberechtigungsprüfung (SBP) umfassender geregelt.
7.8 Statistische Daten
Laut einer Erhebung von 2002 (Life-Style Studie) kann davon ausgegangen
werden, dass rund 40 Prozent der über 15-jährigen Wohnbevölkerung in Ös­
terreich in Kursform oder in anderer Form innerhalb der letzten 12 Monate
weiterbildungsaktiv war (Erwerbstätige: 50 Prozent). Mit der erreichten Höhe
formaler Bildung erhöhen sich auch Interesse, Zugang und Beteiligung an Er­
wachsenenbildung. Die höchste Weiterbildungsbeteiligung weisen die 20- bis
29-Jährigen auf, bei den über 49-Jährigen ist eine Abnahme zu verzeichnen.
Die häufigsten Themen waren EDV, berufsspezifische Themen, Gesundheit
und Sprachen. Im Vergleich zu vor etwa einem Jahrzehnt ist eine deutlich ge­
stiegene Beteiligung an Erwachsenenbildung zu konstatieren.
1
2
3
4
5
Die Rolle des Staates und der Bundesländer im Bildungswesen insgesamt ist in Kapitel 1.3
allgemein beschrieben. Nachfolgend werden daher nur für die Erwachsenenbildung wichtige
Besonderheiten skizziert.
Siehe Kapitel 5.2
Siehe Kapitel 3.1.4
Siehe Kapitel 4.3 und 5.
Die ausnahmsweise Zulassung zur Lehrabschlussprüfung ohne Absolvierung einer Lehre ge­
winnt an Bedeutung (2002 bereits 5.300 Personen). Vorbereitungskurse werden vor allem
vom AMS finanziert und von BFI und WIFI, aber auch einzelnen Unternehmen, durchgeführt.
65
7.
ERWACHSENENBILDUNG
7.5.6 Qualitätssicherung
ENTWICKLUNGEN IM BILDUNGSBEREICH
2000 – 2003
8.
8.
RECHTLICHE UND ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN
8.1 Gesetzgebung
Bildungsdokumentationsgesetz
Das Bildungsdokumentationsgesetz (BilDokG), BGBl. I Nr. 12/2002, stellt die
datenschutzrechtlich geforderte gesetzliche Grundlage für die Erhebung per­
sonenbezogener Daten von Schülern/innen und Studenten/innen dar. In die­
sem Sinn legt es unter Beachtung des im Datenschutzgesetz 2000 verankerten
Grundrechtes auf Datenschutz fest, welche Daten an Schulen und Universitä­
ten zu welchem Zweck erhoben und verarbeitet werden dürfen, an wen ein
Weiterleiten dieser Daten statthaft ist und welche Maßnahmen der Datensi­
cherheit und des Datenschutzes zur Verhinderung von Missbrauch zu ergreifen
sind. Bei den auf Grundlage dieses Gesetzes zu erfassenden personenbezoge­
nen Daten der Schüler/innen und Studenten/innen handelt es sich etwa um
den Namen, die Sozialversicherungsnummer, das Geschlecht, die Staatsange­
hörigkeit sowie um verschiedene, sich auf den Schul- bzw. Studienverlauf be­
ziehende Informationen, wobei letztere mittels Verordnung festgelegt werden.
Die regelmäßig zu erhebenden Daten dürfen nur an zwei Stellen weiter­
geleitet werden. Der eine Adressat ist das Bundesministerium für Bildung,
Wissenschaft und Kultur, das jeweils eine Gesamtevidenz der Schüler/innen
und Studenten/innen zu erstellen hat, der andere das Bundesamt „Statistik
Österreich“. Dieses muss laut Gesetz jedes Jahr eine Bundesstatistik zum Bil­
dungswesen erstellen sowie ein Bildungsstandregister der österreichischen
Wohnbevölkerung aufbauen und führen.
Bezüglich dieser Evidenzen und Statistiken stellt das BilDokG bestimmte
Qualitätsanforderungen auf. So müssen sich aus der Bundesstatistik zum Bil­
dungswesen etwa auch Aussagen über Schüler- bzw. Studentenströme zwi­
schen aber auch innerhalb von Ausbildungsangeboten ablesen lassen. All das
dient dem Gewinnen von Informationen zur Planung und Steuerung des Bil­
dungswesens.
Von den an den Schulen bzw. Universitäten erhobenen Daten werden die
Namen nicht an die eben genannten Adressaten weitergeleitet. Die Sozial­
versicherungsnummern der Schüler/innen und Studenten/innen sind vom
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur nicht rückführbar zu
verschlüsseln. Eine Speicherung der Sozialversicherungsnummern in den Ge­
67
Frühwarnsystem bei abfallenden Schulleistungen
Durch eine Novelle zum Schulunterrichtsgesetz, BGBl. I Nr.78/2001, wurde ein
spezielles Informationssystem installiert, das Schüler, aber auch deren
Eltern, in die Lage versetzen soll, rechtzeitig auf eine drohende negative Jahres­
beurteilung zu reagieren. Ist nämlich ein Schüler auf Basis seiner bisherigen
Leistungen (Mitarbeit, schriftliche und mündliche Leistungsfeststellungen etc.)
zu einem gegebenen Zeitpunkt negativ zu beurteilen, ist der Schüler bzw. des­
sen Erziehungsberechtigte zu einem beratenden Gespräch einzuladen. Ziel des
Gespräches ist es, die Ursachen der mangelhaften Leistung festzumachen, die
Leistungsdefizite zu ermitteln und eine konkrete Strategie für deren Beseitigung
zu entwickeln. In dieses Gespräch können auch Fachleute wie Schulärzte oder
Schulpsychologen/innen eingebunden werden. Sollte die Schule die Verständi­
gung über das drohende Nicht-Erreichen des Lehrzieles unterlassen oder nicht
zu dem gesetzlich vorgeschriebenen beratenden Gespräch einladen, kann
der/die Schüler/in aus einem solchen Versehen allerdings keine Forderung nach
einer positiven Jahresbeurteilung ableiten. Allerdings hätten Klassenvorstände
bzw. Lehrer/innen, die den Gegenstand unterrichten, in dem der/die Schüler/in
gefährdet ist, eine Dienstpflichtverletzung begangen, auf die die Schulleitung,
u. U. aber auch die Schulaufsicht reagieren müsste.
Integrative Berufsausbildung – Ausbildungsversuche
In den Genuss einer integrativen Berufsausbildung sollen benachteiligte Per­
sonen mit Vermittlungshindernissen kommen, die auf dem Arbeitsmarkt ent­
weder gar nicht oder nur schwer reüssieren können. Aufgrund einer abge­
stimmten Novellierung des Berufsausbildungsgesetzes sowie des Schul­
pflichtgesetzes hat der/die Betreffende entweder die Möglichkeit unter einer
bis maximal um zwei Jahre verlängerten Lehre zum Lehrabschluss zu kommen
oder zumindest bestimmte Teilqualifikationen zu erwerben, für die auf dem
Arbeitsmarkt eine Nachfrage besteht. Diese Teilqualifikationen können ent­
weder – und diese würde das Gesetz bevorzugen – in einem Lehrbetrieb oder
in einer besonderen Einrichtung erworben werden.
Begleitet wird die Ausbildung durch eine Ausbildungsassistenz. Sie soll
die Integration des/der Betreffenden in die Berufs- und Arbeitswelt erleich­
tern, womit ihr im System eine ganz entscheidende Rolle zukommt.
68
8.2 Schulpartnerschaft
8.
Elternbeirat und Bundesschülervertretung
Vorrangige Aufgabe des Referats Schulpartnerschaft ist die Information von
Erziehungsberechtigten, Schülern/innen und Lehrern/innen zur Unterstüt­
zung ihrer Arbeit in den schulpartnerschaftlichen Gremien durch die Heraus­
gabe von Informationsmaterialien, die Organisation von Sitzungen des
Elternbeirats, der Bundes- und der Zentrallehranstalten-Schülervertretung,
die Referententätigkeit für Schulpartner und die Teilnahme an einschlägigen
Arbeitsgruppen und Konferenzen im In- und Ausland.
Beliebt sind die laufend stattfindenden „Beratungssitzungen“ des Eltern­
beirats mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundesministeriums für Bil­
dung, Wissenschaft und Kultur, bei denen in kleinem Kreis jeweils nur einzelne aktuelle Tagesordnungspunkte diskutiert werden (Leseförderung, Früh­
warnsystem, Notebookklassen, Suchtprävention, Bildung für nachhaltige Ent­
wicklung, aber auch die Umsetzung von Zielsetzungen des Regierungspro­
gramms etc.).
Die Mitwirkung der Schulpartner im Schulwesen wurde in zahlreichen in­
ternationalen Konferenzen und Seminaren thematisiert, an denen Vertrete­
rinnen und Vertreter aus dem Wirkungsbereich des Referats Schulpartner­
schaft im BMBWK, als Organisatoren/innen, Referenten/innen oder als Teil­
nehmer/innen beteiligt waren:
•
•
•
•
•
•
•
Fachtagung „Schulräte”,
Brno, Dezember 2000
Europaratsseminar
„How to Develop a School for Democratic Citizenship“,
September 2001
Expert/inn/enkonferenz
„Partizipation, soziale Kohäsion und Bürgerschaft“,
Brüssel, November 2001
Fünfteiliges Fortbildungsseminar für Schulpartner
„Partnerschaft in der Schule“,
Jihlava /Tschechien, 10/2001 bis 10/2002)
Projekt „East-West-Dialogue“ der Europäischen Elternvereinigung (EPA)
zur Forcierung der Schulpartnerschaft
(Start 04/2002 in Wien, Abschlusskonferenz 02/2003 in Sofia/Bulgarien)
Lehrer/innenfortbildungstag
„Modell der österreichischen Schulpartnerschaft“,
Brno, Februar 2003
GRUNDTVIG Aktion 2 Projekt „CIPCO“
(Centre for International Parent Co-Operation)
04/2002 – 02/2003
69
RECHTLICHE UND ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN
samtevidenzen ist unzulässig. Analoge Verschlüsselungsmaßnahmen werden
auch der Bundesanstalt „Statistik Österreich“ vorgeschrieben.
Neben den Gesamtevidenzen für Schüler/innen und Studenten/innen er­
stellt das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur auch eine
Evidenz über den Aufwand für Bildungseinrichtungen, in die auch Daten zum
Personalaufwand einfließen.
•
3. internationale Elternkonferenz,
Szczecin/Polen, Mai 2003
Europaratsseminar
„Shaping the future: the voice of young people in
local citizenship activities“,
Bradford/UK, Oktober 2003
Die Bundesschülervertretung 2001/02 organisierte zusätzlich zu sechs in­
ternen Sitzungen und zwei gemeinsamen Sitzungen mit Vertreter/inne/n des
BMBWK zwei bundesweite Veranstaltungen:
Schüler/innenparlament, Wien, April 2002: rund 130 Teilnehmer/innen
arbeiteten in mehreren Workshops zu Themen wie Schuldemokratie, Chan­
cengleichheit und Qualitätssicherung.
Future Visions, Tulln, Juni 2003: etwa 40 Teilnehmer/innen erarbeiteten
Vorschläge zur Oberstufenreform.
Seither werden in mehreren Bundesländern regelmäßig Schüler/innen­
parlamente mit Vertretern/innen der Landesschulräte und der Landesregie­
rungen abgehalten.
Als Projekt der Bundesschülervertretung 2002/03 entstand in Zusam­
menarbeit mit dem Bundesschulsprecher 1991/92 und 1992/93, Ronny Hol­
lenstein (ic2 consulting GmbH), das Filmprojekt „Schüler/innen reden mit“.
Videokopien werden an alle Schulen der Sekundarstufe II verteilt.
Die internationale Referentin der Bundesschülervertretung 2003/04
nahm am Jugendforum der im Herbst 2003 stattgefundenen UNESCO-Gene­
ralkonferenz teil. Themen waren: Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (ins­
besondere Wassermanagement), Jugend und AIDS, UNESCO und Jugend.
Die Vorschläge der 2003 von der Bundesministerin für Bildung, Wissen­
schaft und Kultur eingerichteten „Zukunftskommission“ wurden mit der
Bundesschülervertretung 2003/04 und dem Elternbeirat eingehend disku­
tiert.
Seit Juni 2003 laufen unter der Federführung des Bundesministeriums für
soziale Sicherheit und Generationen Vorarbeiten zur Erstellung eines Natio­
nalen Aktionsplans zur Umsetzung der Kinderrechte „Young rights Action
Plan – YAP“, in die auch das Referat Schulpartnerschaft eingebunden ist.
70
8.3 Sozioökonomische Maßnahmen
Dem Abbau sozialer Bildungsschranken dienten in den vergangenen Jahren
folgende Maßnahmen des Schülerbeihilfengesetzes: Schulbeihilfen, Heimbei­
hilfen, Fahrtkostenbeihilfen, besondere Schulbeihilfen zur Maturavorberei­
tung für berufstätige Schüler/innen sowie außerordentliche Unterstützungen
aus dem Härtefonds.
Die Schulen können im Rahmen der Schulbuchaktion aus 3.452 Büchern,
davon 172 mit Internet-Ergänzung, 3.020 Werken im Anhang zur Schul­
buchliste und 672 therapeutischen Unterrichtsmitteln eine Auswahl treffen.
Seit 1999 haben die Schulen überdies die Möglichkeit, bis zu 15% ihres Bud­
gets für Unterrichtsmittel eigener Wahl (gedruckte, audiovisuelle, automa­
tionsgestützte Datenträger, Lernspiele) zu verwenden. Die Auswahl erfolgt
durch die Schulpartner. Von den bestellten Büchern waren über 95% in neuer
Rechtschreibung verfasst.
Von den Gutachterkommissionen zur Eignungserklärung von Schulbü­
chern wurden im Jahr 2003 insgesamt 649 Kommissionsgutachten erstellt,
Einzelbegutachter haben 458 Werke für die Anhanglisten zu den Schulbuch­
listen begutachtet.
Die Finanzierung der Schulbuchaktion, der Schülerfreifahrt (jeweils mit
Selbstbehalt), sowie der Schülerunfallversicherung bei der Allgemeinen Un­
fallversicherung erfolgt aus den Mitteln des Familienlastenausgleichsfonds.
An den Aktionen „Österreichs Jugend lernt ihre Bundeshauptstadt ken­
nen“ und „Europas Jugend lernt Wien kennen“ nehmen jedes Jahr über
30.000 Schüler/innen teil.
71
8.
RECHTLICHE UND ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN
•
NEUE LEHRPLÄNE FÜR HAUPTSCHULE UND AHS-UNTERSTUFE
Die Entwicklung von Lehrplänen erfolgt durch Expertengruppen, die sich aus
Lehrerinnen und Lehrern, Lehrerfortbildnern/innen, Vertretern/innen der
Schulaufsicht, der Universitäten sowie des Ministeriums zusammensetzen.
Wie bei anderen schulrechtlichen Bestimmungen erfolgt auch hier eine
Begutachtung durch die Landesregierungen, Landesschulräte, die Sozialpart­
ner, Elternvereine oder andere öffentliche Einrichtungen (Begutachtungsver­
fahren). Lehrpläne werden durch Verordnung des/r Bundesministers/in für Bil­
dung, Wissenschaft und Kultur festgesetzt.
Die neuen Lehrpläne traten mit 1. September 2000 aufsteigend in Kraft
und sind daher seit dem Schuljahr 2003/2004 die Grundlage für die Unter­
richtserteilung an allen Klassen der Hauptschulen und Unterstufen der allge­
mein bildenden höheren Schulen in Österreich. Die Lehrpläne wurden an die
Anforderungen modernen Unterrichtens angepasst und brachten somit eine
große Zahl von Veränderungen mit sich.
Der Lehrplan formuliert auch Bildungs- und Erziehungsaufgaben, die
nicht einem bestimmten Unterrichtsgegenstand zugeordnet werden können,
sondern nur fächerübergreifend zu bewältigen sind. Ziele der Allgemeinbil­
dung werden in fünf Bildungsbereichen definiert. Damit soll gezielt fächer­
verbindende und fächerübergreifende Zusammenarbeit gefördert werden. Im
Sinne des vernetzten Lernens sollen alle Unterrichtsgegenstände in vielfälti­
gen Unterrichtsformen zu diesen Bildungsbereichen beitragen.
Der Anspruch auf Schülerorientierung im Unterricht durchzieht den ge­
samten Lehrplantext. So wird unter anderem ausdrücklich verlangt, dass an
die Vorkenntnisse, Vorerfahrungen und an die Vorstellungswelt der Schüle­
rinnen und Schüler anzuknüpfen ist, oder dass die Schülerinnen und Schüler
aktiv in die Planung und Gestaltung, Kontrolle und Analyse ihrer Arbeitspro­
zesse und Arbeitsergebnisse einzubeziehen sind.
Individualisierung und Differenzierung gelten als wichtiger Lehrplanauf­
trag. Aufgabe der Schule ist die bestmögliche Entfaltung der individuellen
Leistungspotenziale der Schülerinnen und Schüler, das Eingehen auf ihre In­
teressen, Bedürfnisse und Begabungen. Entsprechende Aufträge finden sich
an vielen Stellen im Lehrplanwerk.
Schwerpunkte und Neuerungen
Kern- und Erweiterungsbereich
Ein wichtiger Aspekt der Philosophie dieses Lehrplans zeigt sich in einem ge­
wissen Abgehen von der bisher gepflegten Vorgangsweise, die Planung und
Durchführung des Unterrichts primär über den Input zu regeln. Ziel des
Unterrichts – und somit Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer – ist nicht bloß,
den Schülerinnen und Schülern Bildungsinhalte zu präsentieren, sondern das
tatsächliche Erlangen dieser Bildung durch die Schülerinnen und Schüler, der
Output. Diese Funktion des Lehrplans wird durch die Entwicklungsarbeit zu
Bildungsstandards auf der 8. Schulstufe (für die Fachbereiche Deutsch, Ma­
thematik und Fremdsprache/Englisch) unterstützt. Im Schuljahr 2003/04 wer­
den an einigen Pilotschulen (AHS und HS) bundesweit die ersten Entwürfe zu
diesen Standards erprobt.
Der Lehrplan verwendet einen modernen, umfassenderen Bildungsbe­
griff. Neben der Sachkompetenz, deren Vermittlung auch weiterhin unzwei­
felhafte Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer ist, wird Selbst- und Sozialkom­
petenz die nötige Bedeutung zugemessen. Die Schülerinnen und Schüler sol­
len Sachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz in einem ausge­
wogenen Verhältnis entwickeln. Die Förderung dynamischer Fähigkeiten soll
sie auf Situationen vorbereiten, zu deren Bewältigung abrufbares Wissen und
erworbene Erfahrungen allein nicht ausreichen, sondern in denen Lösungs­
wege aktuell entwickelt werden müssen.
Der Lehrplan unterscheidet in den Pflichtgegenständen und verbindlichen
Übungen zwischen einem Kern- und einem Erweiterungsbereich. Im Kernbe­
reich werden jene Ziele genannt, die österreichweit verbindlich umzusetzen
sind. Der Erweiterungsbereich dient dem Eingehen auf die konkrete Situation
vor Ort. Die Gestaltung erfolgt an den einzelnen Schulen.
Für den Kernbereich sind zwei Drittel der Wochenstundenanzahlen vor­
zusehen. Neben dieser zeitlichen Begrenzung ist der Kernbereich auch inhalt­
lich definiert. Das Allgemeine Bildungsziel und die Allgemeinen didaktischen
Grundsätze sowie die Bildungs- und Lehraufgaben und die didaktischen
Grundsätze der einzelnen Pflichtgegenstände und verbindlichen Übungen
gelten für Kern- und Erweiterungsbereich. Der Abschnitt „Lehrstoff“ legt zur
Gewährleistung der Vergleichbarkeit und Durchlässigkeit den verbindlichen
Kernbereich fest. Die konkrete Umsetzung der knapp und abstrakt formulier­
ten Kernanliegen und die zeitliche Gewichtung obliegen den jeweiligen Leh­
rerinnen und Lehrern.
Der Erweiterungsbereich ist standortbezogen durch die jeweilige Lehrerin
bzw. den jeweiligen Lehrer allein oder fachübergreifend im Team zu planen,
allenfalls nach Maßgabe schulautonomer Lehrplanbestimmungen. Bei der
Gestaltung des Erweiterungsbereiches sind insbesondere folgende Gesichts­
punkte zu berücksichtigen: regionale und lokale Gegebenheiten; Bedürfnis­
72
73
9.
NEUE LEHRPLÄNE FÜR HAUPTSCHULE UND AHS-UNTERSTUFE
9.
Durch schulautonome Lehrplanbestimmungen können Schulen in einem
vorgegebenen Rahmen selbst Lehrplanbestimmungen erlassen. Die Erlassung
derartiger schulautonomer Lehrplanbestimmungen obliegt dem Schulforum
bzw. dem Schulgemeinschaftsausschuss. Schulautonome Lehrplanbestim­
mungen können für alle oder für einzelne Klassen / Schulstufen erlassen wer­
den. Der Autonomiebereich kann sowohl Veränderungen im Pflichtgegen­
standsbereich (Änderungen der Stundenzahl, Einführung zusätzlicher Unter­
richtsgegenstände) als auch im Freigegenstandsbereich, bei Unverbindlichen
Übungen und beim Förderunterricht umfassen.
Wenn durch schulautonome Lehrplanbestimmungen die Stundenzahl
eines Pflichtgegenstandes bzw. einer verbindlichen Übung reduziert wird,
geht dies zu Lasten des Zeitbudgets für den Erweiterungsbereich.
Der neue Lehrplan sieht durchgängig eine Integration der neuen Techno­
logien in die tägliche Unterrichtsarbeit vor. In alle Fachlehrpläne wird die Mög­
lichkeit einbezogen, mit Hilfe der neuen Technologien fachliche Inhalte zu er­
arbeiten, zu vernetzen und zu präsentieren.
Schulen deutlich an. Der Unterricht hat unter anderem auf die gebräuchlichs­
ten Lernformen der Volksschule Bezug zu nehmen und die Schülerinnen und
Schüler auf kommende Arbeitsweisen vorzubereiten.
Die Lehrplantexte für die Hauptschule und die AHS sind weitgehend
gleich lautend. Sie unterscheiden sich lediglich in Bezug auf die Aufgabe der
jeweiligen Schulart, hinsichtlich der Aussagen zur Leistungsdifferenzierung
und zum Förderunterricht sowie in einigen Einzelheiten der Stundentafeln.
Den Lehrplan in die Hand nehmen – ein gemeinsames Verständnis
für „guten“ Unterricht entwickeln
Bei der Weitergabe der Lehrplantexte an die Schulen wurden neue Wege be­
schritten. Die jeweils aktuellen Versionen der Lehrplanentwürfe waren immer
allen Interessierten zugänglich – zuerst in Papierversion, dann auch im Inter­
net. Nach Kundmachung der Lehrpläne erhielt jede österreichische Schule
eine Diskette mit dem gesamten Verordnungstext.
Das Projekt der Internetplattform www.gemeinsamlernen.at hat sich zum
Ziel gesetzt, die neuen Inhalte des Lehrplans an Hand von konkreten Beispie­
len aus der Praxis zu demonstrieren und so die Intentionen des neuen Lehr­
plans für den Alltag in österreichischen Schulen aufzubereiten und zu stärken.
In den Beiträgen, die auf dieser Website zu finden sind, werden ganz ver­
schiedene Varianten für/von Unterricht sichtbar und zur Diskussion gestellt.
Ganz im Sinne einer offenen Form von Schulentwicklung, die vor allen Din­
gen dem einzelnen Schüler/der einzelnen Schülerin und seinen/ihren indivi­
duellen Bedürfnissen gerecht werden will.
Weitere Neuerungen
Der neue Lehrplan setzt voraus, dass der Rückmeldung und Leistungsfeststel­
lung ein Gesamtkonzept der jeweiligen Lehrerinnen und Lehrer zu Grunde
liegt, und er fordert sie auf, dieses den Schülerinnen und Schülern sowie den
Erziehungsberechtigten in geeigneter Weise bekannt zu geben.
Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung werden erstmals in einem
österreichischen Lehrplan als wichtige Anliegen der Schulentwicklung formu­
liert. Ausdrücklich empfiehlt der neue Lehrplan, zur Qualitätssicherung Me­
thoden der Selbstevaluation anzuwenden.
Der Lehrplan spricht auch die Gestaltung der Nahtstellen am Übergang
zwischen Volksschule und Hauptschule/AHS sowie zu den weiterführenden
74
75
9.
NEUE LEHRPLÄNE FÜR HAUPTSCHULE UND AHS-UNTERSTUFE
se, Interessen und Begabungen der Schülerinnen und Schüler; Lernfortschrit­
te der Klasse (Bedarf an Vertiefung, Übung usw.); individuelle Schwerpunkte
der Lehrerinnen und Lehrer; materielle und personelle Ressourcen; autonome
Lehrplanbestimmungen.
Kern- und Erweiterungsbereich sind sowohl inhaltlich als auch organisa­
torisch miteinander vernetzt. Lernformen, Unterrichtsphasen, Schulveranstal­
tungen usw. sind nicht von vornherein dem einen oder anderen Bereich zu­
geordnet. Die Zuordnung hat sich vielmehr an den Lernzielen zu orientieren.
Sowohl Leistungsfeststellung als auch Leistungsbeurteilung beziehen sich auf
beide Bereiche.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
10.1 Politische Bildung und Menschenrechtsbildung
2001 wurde durch die Änderung des Gegenstandes „Geschichte und Sozial­
kunde“ in „Geschichte und Politische Bildung“ der 7. und 8. Klassen in den all­
gemein bildenden Höheren Schulen (AHS) in Österreich Politische Bildung als
Pflichtgegenstand gesetzlich verankert. Bis zum Inkrafttreten des neuen Lehr­
planes (BGBl. II Nr. 232 vom 18. Juni 2002) und der Verfügbarkeit approbier­
ter Schulbücher konnten betroffene Lehrer/innen eine Hotline kontaktieren,
die bei der Servicestelle Politische Bildung eingerichtet wurde. Als weiterer Be­
helf wurde in Zusammenarbeit mit „Zeitung in der Schule“ ein umfangreicher
Unterrichtsbehelf erstellt. Aufgrund der Änderung des Gegenstandes „Ge­
schichte und Sozialkunde/Politische Bildung“ an AHS wurde auch der Studi­
enplan für das Studium an den österreichischen Universitäten aktualisiert.
Alle Lehrer/innen an österreichischen Schulen können zu allen Themen
der Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung auf ein umfangreiches
Angebot von Informations- und Unterrichtsmaterialien der Abteilung Politi­
sche Bildung und die von der Abteilung eingerichteten Servicestellen zurück­
greifen:
Abteilung Politische Bildung: www.bmbwk.gv.at/politische-bildung
Servicestelle Politische Bildung: www.politische-bildung.at
Servicestelle Menschenrechtsbildung: www.humanrights.at
Die Servicestellen informieren auf ihren Websites laufend über Materia­
lien und Aktivitäten. Informationsblätter und Newsletter zu Schwerpunkt­
themen werden mehrmals jährlich erstellt. Durch die Behandlung aktueller
Themen wird dem Informationsbedürfnis von Lehrern/innen nachgekommen.
Neben zahlreichen zeitgeschichtlichen Publikationen, die den Schulen
kostenlos zur Verfügung gestellt werden, wurde die Reihe „Informationen zur
Politischen Bildung“ mit folgenden Schwerpunkthemen fortgesetzt:
Nr. 17: Zum politischen System Österreichs –
Zwischen Modernisierung und Konservatismus, 2000
Sonderheft: Dazugehören? Fremdenfeindlichkeit, Migration, Integration,
2001
Nr. 18: Regionalismus – Föderalismus – Supranationalismus, 2001
Nr. 19: EU25 – Die Erweiterung der Europäischen Union, 2003
Nr. 20: Gedächtnis und Gegenwart – Historiker/innenkommissionen,
Politik und Gesellschaft, 2003
Nr. 21: Von Wahl zu Wahl, 2004
76
Ergänzt wird das Angebot von Publikationen durch audiovisuelle Medien:
In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Rundfunk / Radio Österreich 1
wurde mit Beginn des Schuljahres 2000/2001 die Aktion „Hörbibliothek Poli­
tische Bildung – Radiosendungen für den Unterricht“ gestartet. Diese Aktion
bietet ausgewählte Radiosendungen zu Themen der Politischen Bildung auf
Tonband oder CD für den Unterricht an.
10.
www.hoerbibliothek.politische-bildung.at
Aus Anlass des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderung 2003
widmete sich eine Ausgabe von „Teaching Human Rights“ menschenrecht­
lichen Fragen zum Aspekt Behinderung.
Mit dem Thema „Die Rolle des Sports in Gesellschaft und Politik“ (Info­
blatt der Servicestelle Politische Bildung) wurde ein interessanter Aspekt des
Europäischen Jahres der Erziehung durch Sport 2004 aufgegriffen.
In Zusammenhang mit einem historisch belasteten Sprachgebrauch ist
die Forderung nach wissenschaftlich fundierten Informationen gestellt wor­
den, die sich mit dieser Thematik auseinander setzen und entsprechende Er­
läuterungen (linguistisch/historisch) zu einzelnen Begriffen bzw. Redewen­
dungen und deren historischen und politischen Zusammenhängen beinhal­
ten. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat daher
die Broschüre „Macht und Sprache“ erstellt, die diesen wesentlichen Aspekt
des Sprachgebrauchs behandelt und den oft problematischen Gebrauch von
Begriffen, Bezeichnungen und Klischees aufzeigt. Hinterfragt wird die be­
denkenlose Verwendung von Sprachbildern und es werden Beispiele und Vor­
schläge gebracht, wie „belastete“ Begriffe vermieden und durch sensibleren
Sprachgebrauch ersetzt werden können.
„Medien-Krieg-Sprache. Der Afghanistankrieg nach 9/11 in Boulevard­
medien“ (2002) beschäftigt sich mit dem Afghanistankrieg in Boulevardme­
dien nach dem 9. September 2001. Die Publikation enthält einen Didaktikteil
mit Unterrichtsbeispielen, Arbeitsaufgaben, Quellenhinweisen sowie Richt­
linien, die zur Erarbeitung eines Ethikstandards für Medien dienen können.
Alle Materialien der Abteilung Politische Bildung wurden am 26. Oktober
2003 – dem österreichischen Nationalfeiertag – im BMBWK am Minoriten­
platz (Tag der offenen Tür) präsentiert. Informationen zum Nationalfeiertag
und zum 60. Jahrestag der Moskauer Deklaration wurden zudem als Thema
der Woche auf www.schule.at behandelt, womit auch österreichweit Infor­
mationen zum Thema angeboten wurden.
„Themen der Woche“ geben regelmäßige umfangreiche Hintergrundin­
formationen zu gesellschaftspolitischen Fragestellungen und aktuellen Anläs­
sen. Die Themen können von nationaler oder globaler Bedeutung sein.
77
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
10.
Vom 27. April bis 15. Mai 2003 fanden erstmals „Aktionstage Politische
Bildung“ statt. Aufgrund des Erfolges und Interesses werden die Aktionstage
Politische Bildung im Jahr 2004 wieder durchgeführt. Österreichweit sind
Schulen und andere Bildungseinrichtungen eingeladen, von einem vielfälti­
gen Angebot zur politischen Bildung Gebrauch zu machen und sich mit eige­
nen Projekten zu beteiligen. Die Aktionstage sind ein österreichischer Beitrag
zum Europaratsprogramm „Education for Democratic Citizenship“ und eine
Vorbereitung zum Europäischen „Year of Citizenship through Education
2005“. 2004 finden die Aktionstage Politische Bildung zwischen 18. April
78
und 9. Mai statt (www.aktionstage.politische-bildung.at ). Die Empfehlung
des Europarates zur demokratischen Bildung wurde ins Deutsche übersetzt
und allen Schulen zur Kenntnis gebracht.
Das Ende der UN-Dekade zur Menschenrechtserziehung (1995–2004) wird
im Rahmen eines Schwerpunktprogrammes zwischen 20. November und 10.
Dezember 2004 zum Anlass genommen, um die gesetzten Maßnahmen zu
evaluieren und neue Impulse für die Menschenrechtsbildung zu geben.
2003 wurden alle für Kinder- und Jugendpolitik wichtigen staatlichen
Stellen aber auch die für und mit Kindern und Jugendlichen arbeitenden
nichtstaatlichen Organisationen und Kinder und Jugendliche selbst zur Mit­
arbeit am „YAP – Young-rights-Action-Plan: Nationaler Aktionsplan für die
Rechte von Kindern und Jugendlichen“ eingeladen. Zur Information über die
Kinderrechtekonvention wurde allen Volksschulen das Postkartenheft „Kin­
der haben Rechte“ und allen Schulen der Sekundarstufe die Broschüre „Die
Rechte von Kindern und Jugendlichen – Kinderrechtekonvention“ zur Verfü­
gung gestellt. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist auch bei der
Erstellung des Nationalen Aktionsplanes für die Rechte von Kindern und Ju­
gendlichen gefragt (www.yap.at ).
Der jährlich bundesweit stattfindende „Quiz Politische Bildung“ läuft seit
2004 als EuropaQuiz (www.europaquiz.at ). Der Schlusswettbewerb fand
unter Beteiligung zahlreicher europäischer Teams in Graz (Europäische Kul­
turhauptstadt 2003) statt. Schüler/innen ab der 8. Schulstufe stellten dabei
wieder ihr Interesse und Wissen zu politischen, wirtschaftlichen und gesell­
schaftlichen Themen unter Beweis.
10.2 Mehrsprachigkeit und interkulturelle Erziehung
•
Rahmenbedingungen – Lehrpläne
Deutschförderung für Schüler/innen mit anderer Erstsprache als Deutsch
Alle auf Schulversuchsbasis laufenden Förderungsmaßnahmen für Schüler/in­
nen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch wurden an den allgemein bil­
denden Pflichtschulen mit Beginn des Schuljahres 1992/93 ins Regelschulwe­
sen übernommen und ein entsprechender Lehrplanzusatz in Kraft gesetzt.
Der besondere Förderunterricht in Deutsch kann unterrichtsparallel (die
Schüler/innen werden in einer eigenen Gruppe zusammengefasst), unter­
richtsintegrativ (Team Teaching) oder, wenn nicht anders möglich, zusätzlich
zum Unterricht (am Nachmittag) angeboten werden.
79
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
Weitergeführt wurde zur Unterstützung des zeitgeschichtlichen Unter­
richts der Referenten/innenvermittlungsdienst zur Zeitgeschichte, der Schulen
ermöglicht, Opfer des Nationalsozialismus (Zeitzeugen und Zeitzeuginnen) an
Schulen einzuladen. Jährlich wird dazu ein Seminar durchgeführt, das seit
2002 im Rahmen des Fortbildungsprogramms des Europarates angeboten
wird und eine internationale Beteiligung ermöglicht:
Im Jahr 2002 (28. bis 30. April) wurde die Tagung des Referenten/innen­
vermittlungsdienstes zur Zeitgeschichte als erstes Österreichisches Seminar im
Lehrer/innenfortbildungsprogramm des Europarates „Education for Demo­
cratic Citizenship“ zum Thema „Von der NS-Ostpolitik zur Europäischen Inte­
gration“ veranstaltet. Neben Zeitzeugen/innen; österreichischen Lehrern/in­
nen und Wissenschaftlern/innen nahmen erstmals auch Lehrer/innen aus Eu­
roparatsländern teil.
Im Jahr 2003 wurde die Tagung des Referenten/innenvermittlungsdiens­
tes zur Zeitgeschichte abermals als Österreichisches Seminar im Lehrer/innen­
fortbildungsprogramm des Europarates „Education for Democratic Citizen­
ship“ vom 27. bis 29. April 2003 in Wien mit dem Thema „1945–1955. Von
der Befreiung vom Nationalsozialismus bis zum Staatsvertrag“ durchgeführt.
Die Weiterbildungs- und Informationsmaßnahmen zu zeitgeschichtlichen
Themen umfassten darüber hinaus neben der Verteilung von Materialien ge­
zielte Angebote für Lehrer/innen im Rahmen der 5. und 6. Österreichischen
Zeitgeschichtetage (Klagenfurt 2001 bzw. Salzburg 2003).
Das Projekt „Nationalsozialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegen­
wart“ richtet sich an Lehrende und Lernende an Österreichs Schulen und will
die Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Holocaust intensivieren
und strukturieren. Dabei soll die Vermittlung von Wissen optimiert und v.a. im
Hinblick auf die Gegenwart reflektiert werden. Das bundesweite Vermitt­
lungsprojekt hat das Ziel, das Thema nachhaltig und den neuesten metho­
disch-didaktischen Erkenntnissen gemäß zu vermitteln. Es besteht aus vier
Modulen: dem „zentralen Seminar“, Seminaren in Yad Vashem (Israel), de­
zentralen Netzwerken und der Kommunikationsplattform www.erinnern.at .
Muttersprachlicher Unterricht
Der muttersprachliche Unterricht wurde ebenfalls mit dem Schuljahr 1992/93
ins Regelschulwesen übergeleitet und ein entsprechender Lehrplan verord­
net, der für alle Sprachen identisch ist. Er wird als Unverbindliche Übung oder
als Freigegenstand im Ausmaß von zwei bis sechs Wochenstunden in einer
Reihe von Sprachen angeboten, wobei der weitaus größte Teil auf Bosnisch/
Kroatisch/Serbisch und Türkisch entfällt. Der Unterricht kann additiv (am
Nachmittag), unterrichtsparallel oder integrativ (Team Teaching der/des Klas­
sen- oder Fachlehrerin/lehrers mit der muttersprachlichen Lehrkraft) abgehal­
ten werden.
Im Schuljahr 2003/2004 sind österreichweit 337 Lehrer/innen für den
muttersprachlichen Unterricht beschäftigt. Folgende Sprachen werden ange­
boten: Albanisch, Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Farsi, Polnisch, Portugie­
sisch, Romanes, Rumänisch, Bosnisch/ Kroatisch/Serbisch, Slowakisch, Spa­
nisch, Türkisch und Ungarisch.
Der neue Lehrplan für die Sekundarstufe I sieht erstmals auch für die
AHS-Unterstufe einen Fachlehrplan für den muttersprachlichen Unterricht vor
(wortident mit dem Hauptschullehrplan).
Außerdem wurde der Fremdsprachenkanon im neuen Lehrplan um die
Migrantensprachen Bosnisch/Kroatisch/Serbisch (Hauptschule und AHS-Un­
terstufe) und Türkisch (Hauptschule) erweitert.
Unterrichtsprinzip „Interkulturelles Lernen“
Anfang der 90er-Jahre wurde das Unterrichtsprinzip „Interkulturelles Lernen“
an den allgemein bildenden Pflichtschulen und allgemein bildenden höheren
Schulen eingeführt.
Schulberatungsstellen für Ausländer/innen/Migranten/innen
Um den besonderen Bedürfnissen von Schülern/innen mit Migrationshinter­
grund und ihren Lehrern/innen entgegenzukommen, wurden in allen Bun­
desländern Schulberatungsstellen für Ausländer/innen/Migranten/innen ein­
80
gerichtet. Das Referat für interkulturelles Lernen lädt die Mitarbeiter/innen
dieser Stellen jährlich zu einer Arbeitstagung ein.
•
Aktivitäten des Referats für Interkulturelles Lernen
Studie „Bilingualer Spracherwerb in der Migration“ (1999 –2003)
Ziel dieser auf vier Jahre angelegten Langzeitstudie war es, die sprachliche
Entwicklung mono- und bilingualer Schüler/innen an sechs Wiener Schul­
standorten vom Zeitpunkt des Schuleintritts bis zum Ende der 4. Klasse zu ver­
folgen. Bei allen Kindern wurde die Kompetenz in der Unterrichtssprache
Deutsch sowie bei Migrantenkindern türkischer und bosnischer/kroatischer/
serbischer Muttersprache zusätzlich die Kompetenz in der jeweiligen Erst­
sprache durch altersgemäß aufgebaute psycholinguistische Tests sowie durch
Interviews erhoben und durch Informationen über ihren soziokulturellen Hin­
tergrund ergänzt. Der Endbericht über alle vier Jahre liegt seit kurzem vor und
soll in geeigneter Form publiziert werden.
Studie „Interkulturelles Lernen in der Praxis – eine Fallstudie an Wiener
und niederösterreichischen Schulen“ (Schuljahr 1999/2000)
Ziel der Studie war es, das seit dem Beginn der 90er-Jahre im allgemein bil­
denden Schulwesen verankerte Unterrichtsprinzip „Interkulturelles Lernen“
hinsichtlich seiner praktischen Umsetzung im Unterrichtsalltag zu untersuchen
und aus den Ergebnissen allfällige Empfehlungen an die Bildungspolitik abzu­
leiten. Kernstück der wissenschaftlichen Arbeit war die regelmäßige teilneh­
mende Beobachtung in insgesamt 18 Klassen der 8. Schulstufe (Hauptschulen
und AHS-Unterstufen), ergänzt durch Fragebögen, strukturierte Interviews
und informelle Gespräche mit allen am Schulgeschehen Beteiligten.
Der Endbericht wurde unter dem Titel „Interkulturelles Lernen zwischen
institutionellem Rahmen, schulischer Praxis und gesellschaftlichem Kommu­
nikationsprinzip“ als Band 18 in der Reihe „Bildungsforschung“ des Studien­
verlags veröffentlicht.
Informationsveranstaltungen für die muttersprachlichen Lehrer/innen
(2001)
Anlässlich des Inkrafttretens des neuen Lehrplans für die Sekundarstufe I lud
das Referat für Interkulturelles Lernen die muttersprachlichen Lehrer/innen zu
einer österreichweiten Informationsveranstaltung ein (Juni 2001). Da bei der
ersten Tagung nicht alle Interessenten/innen berücksichtigt werden konnten,
wurde die Veranstaltung im November 2001 wiederholt. Die Ergebnisse der
beiden Tagungen wurden in der Publikation „Wir sollten immer zwei Schritte
voraus sein“ dokumentiert.
81
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
Das Ausmaß dieser Förderstunden darf für außerordentliche Schüler/in­
nen bis zu 12 Wochenstunden, für ordentliche Schüler/innen an Volks- und
Sonderschulen bis zu fünf, an Hauptschulen und Polytechnischen Schulen bis
zu sechs Wochenstunden betragen.
An allgemein bildenden höheren Schulen kann Deutschförderung schul­
autonom angeboten werden. Der neue Lehrplan für die Sekundarstufe I (auf­
steigend in Kraft ab dem Schuljahr 2000/2001) sieht sowohl für die Haupt­
schule als auch für die AHS-Unterstufe „Besondere didaktische Grundsätze,
wenn Deutsch Zweitsprache ist“ vor.
Eine Materialiensammlung zur Erarbeitung des Buchstabenkanons „Slovari­
ca“ steht kurz vor der Fertigstellung. Ein zweisprachiges Wörterbuch für
Volksschulkinder, das auf wissenschaftlicher Grundlage erstellt wird, befindet
sich derzeit noch in Arbeit.
„Den ersten Schritt gehen wir gemeinsam“ (2002)
Bei dieser Publikation handelt es sich um eine Handreichung für Schullei­
ter/innen und Lehrer/innen an Volksschulen zur Integration fremdsprachiger
Schulanfänger/innen. Der Leitfaden enthält eine Fülle an rechtlichen und
praktischen Informationen, einen sprachwissenschaftlichen Exkurs, Vorschlä­
ge für Kommunikationsspiele im Klassenzimmer sowie weiterführende Lite­
ratur. Die Publikation wurde vom Zielpublikum enthusiastisch aufgenommen
und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.
Datenbank: Sammlung von Schulprojekten zum Interkulturellen Lernen
Ausgehend von in der Praxis erprobten Projekten und Unterrichtseinheiten
zur Förderung der Interkulturalität wird derzeit eine Datenbank erstellt, um
die vielfältigen Aktivitäten der Schulen in diesem Bereich zu dokumentieren
und zur Nachahmung anzuregen. Insgesamt haben über 100 Schulen aus
ganz Österreich und aus allen Schularten Beschreibungen ihres Projekts oder
ihrer Unterrichtseinheit zur Verfügung gestellt.
Informationstätigkeit
Serie „Informationsblätter des Referats für Interkulturelles Lernen“
Die Nummern werden jedes Jahr aktualisiert. Sie können in Papierform beim
Referat für Interkulturelles Lernen kostenlos angefordert werden oder auf der
Homepage des BMBWK angesehen werden. Dieses Serviceangebot wird von
Jahr zu Jahr mehr in Anspruch genommen. Aufgrund wiederholter Anfragen
wurde die Nr. 3 der Informationsblätter („Spracherwerb in der Migration“) im
Jahr 2000 ins Albanische, Serbokroatische und Türkische übersetzt.
„Bildungswege in Österreich“
Die aktuelle Auflage des Folders „Bildungswege in Österreich“ der Abteilung
„Schulpsychologie – Bildungsberatung“ wurde im Jahr 2002 ins Albanische,
Polnische, Serbokroatische und Türkische übersetzt.
82
10.3 Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ist seit etlichen
Jahren bemüht, dem Thema der Gleichstellung der Geschlechter verstärktes
Augenmerk zu schenken. Ausgehend vom einseitigen Bildungsverhalten der
Mädchen und Burschen werden auf verschiedenen Ebenen Maßnahmen ge­
setzt, um hier einen Ausgleich herbeizuführen und vorhandene schulische
Möglichkeiten für beide Geschlechter attraktiv zu machen. In diesem Zusam­
menhang steht auch das Anliegen, die „Bewusste Koedukation“ an den
Schulen zu fördern, Lehrerinnen und Lehrer für geschlechtsspezifische Sozia­
lisationsprozesse sowie für die alltäglichen Umgangsformen von Mädchen
und Burschen in der Schule zu sensibilisieren und die eigenen Erwartungen
und Einstellungen gegenüber den Geschlechtern zu reflektieren. Schule soll
Mädchen und Buben, Männern und Frauen dieselben Chancen zur Entfaltung
ihrer Fähigkeiten, Interessen und Lebensperspektiven gewähren.
Die seit 1997 bestehenden Aktionspläne des BMBWK sind als ein um­
fassender Ansatz zu verstehen, die Anliegen im Sinne der Gleichstellung der
Geschlechter unter Mitwirkung des gesamten Ressorts zu realisieren. Mit
dem Jahr 2000 ist der seit 1997 bestehende „Aktionsplan 2000“ (99 Maß­
nahmen zur Förderung der Gleichstellung im Bereich von Schule und Er­
wachsenenbildung) ausgelaufen. Eine dreitägige Veranstaltung im Novem­
ber unter dem Titel „MÄD – das mobile Mädchenevent 2000“ - mit den The­
men Berufsorientierung, EDV, Neue Medien, Mädchen in untypischen Beru­
fen und Selbstbehauptung – hat diesen Aktionsplan abgeschlossen. Abge­
löst wurde der Aktionsplan 2000 vom „Aktionsplan 2003“ – Gender-Main­
streaming und Frauenförderung in Schule und Erwachsenenbildung (2001
bis 2003). Mit den Hauptanliegen Gender Mainstreaming und geschlechts­
sensible Bildung wird der „Aktionsplan 2003“ bis 2006 fortgeführt. (Ent­
standen sind die Aktionspläne auf der Basis des Maßnahmenkatalogs der
Aktionsplattform im Anschluss an die 4. Weltfrauenkonferenz 1995 in Pe­
king.) Einen besonderen Schwerpunkt bilden dabei Aktivitäten und Projekte
zu den Themen „Berufsorientierung von Mädchen“ und „Mädchen in nicht­
traditionellen Ausbildungen/Berufen“. Trotz eines deutlichen Aufholprozes­
ses der Frauen, was das Bildungsniveau und die formalen Bildungsabschlüs­
se anbelangt, ist die Zahl der Mädchen in technischen Schulen in den letzten
Jahren nur geringfügig gestiegen. Frauen sind in technischen, handwerkli­
chen und naturwissenschaftlich orientierten Ausbildungen und Berufen
immer noch stark unterrepräsentiert. Die Bemühungen des BMBWK kon­
zentrieren sich daher sowohl auf laufende Informations- und Bewusstseins­
arbeit als auch auf die Unterstützung von Vereinen und Schulprojekten, die
gezielte Beratung und Hilfestellungen zum Bereich „Berufsorientierung von
Mädchen“ anbieten.
83
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
Erstellung von Unterrichtsmaterialien für den muttersprachlichen
Unterricht in Bosnisch/Kroatisch/Serbisch
84
wird das Projekt bis 2006 aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des
BMBWK.
Das Projekt „MUT – Mädchen und Technik“ ist gleichfalls für Mädchen
von 13 bis 15 Jahren konzipiert worden. Primäres Ziel ist die Verbesserung der
Arbeitsmarktchancen von Mädchen/jungen Frauen, die Erweiterung der Be­
rufsperspektiven von Mädchen/jungen Frauen in Richtung zukunftsträchtige
Bereiche (Technik/Neue Medien) und langfristig die Steigerung des Frauenan­
teils in nicht-traditionellen Berufsfeldern. Die Stärkung des Selbstbewusst­
seins von Mädchen ist ein weiteres wichtiges Anliegen. Angeboten werden in
diesem Rahmen Kurse, Workshops und Beratungseinheiten für Mädchen.
Veranstaltungen für Lehrer/innen, Kooperationen zwischen Landesfrauenbe­
auftragten, Zuständigen im Arbeitsmarktservice und in Betrieben sollen die
Wirkung des Projektes intensivieren. Die Erfahrungen bei diesem Projekt sol­
len zur Entwicklung innovativer Modelle zur Technikmotivation beitragen und
in der Folge auch einen Know-How-Transfer in die Lehrer/innenfortbildung
und in die Schulen bewirken. Aufgrund des Komplexität dieses Projektes und
der Vielfalt an Aktivitäten wird hier nicht nur die Zielgruppe der Schülerinnen
sondern eine breitere Öffentlichkeit erreicht.
Die Maßnahmen werden in 7 Bundesländern (T, V, K, S, St., OÖ, NÖ) in
ausgewählten Regionen (insbesondere ländliche) durchgeführt. „MUT“ läuft
in den Jahren 2002–2004 und wird aus Mitteln des ESF und des Rates für For­
schung und Technologieentwicklung finanziert.
Im Zusammenhang mit den Aktionsplänen steht auch die Einrichtung ver­
schiedener Netzwerke. Zur effektiveren Umsetzung der Inhalte wurde ein
Netzwerk an den Landesschulräten und an den Pädagogischen Instituten ein­
gerichtet. Ein weiteres Netzwerk im Zusammenhang mit den Aktionsplänen
und dem Unterrichtsprinzip „Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und
Männern“ besteht an den Pädagogischen, Berufspädagogischen und Religi­
onspädagogischen Akademien.
Ergänzend dazu wurden die Anliegen der Aktionspläne auch über meh­
rere Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte, Internetseminare für Lehre­
rinnen und frauenspezifische Aktivitäten im Bereich der Erwachsenenbildung
vermittelt.
In Bezug auf die Lehrpläne ist eine langjährige Forderung realisiert wor­
den. Erstmals wurde in einem Lehrplan der Grundsatz der „bewussten Koe­
duktion“ aufgenommen. Dieser gilt nun ab dem Schuljahr 2000/2001, auf­
steigend von der ersten Klasse, für die Hauptschulen und allgemeinbildenden
höheren Schulen und hat das Ziel, Mädchen und Burschen in einer von Rol­
lenklischees unabhängigen Berufs- und Lebensplanung zu unterstützen.
In den Didaktischen Grundsätzen dieses neuen Lehrplans heißt es: „Ko­
edukation beschränkt sich nicht auf gleichzeitiges Unterrichten von Schüle­
85
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
Zur Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen und zur Erhö­
hung des Frauenanteils in technischen Ausbildungen/Berufen gibt es seit 10
Jahren das Projekt „FIT – Frauen in die Technik”. Ab dem Jahr 2001 wird es
aus nationalen und Mitteln des ESF bis 2006 finanziert. Informations- und
Schnuppertage finden in diesem Rahmen an sechs Standorten statt: an den
Universitäten Klagenfurt, Linz, Salzburg und Innsbruck sowie an der Techni­
schen Universität Graz und Wien. Zielgruppe sind Schülerinnen höherer Schu­
len von 16 bis 19 Jahren. Das Angebot beinhaltet Informationen über techni­
sche Studienrichtungen, den Besuch von technischen Ausbildungsstätten,
Laborübungen, Workshops zum Thema „Berufsorientierung und Lebenspla­
nung” und Gespräche mit Expertinnen und Experten. Kontakte mit Frauen in
technischen Berufsfeldern sollen neue Identifikationsmöglichkeiten schaffen
und Hemmschwellen vor einem technischen Studium abbauen helfen.
Ebenfalls für Schülerinnen von 16 bis 19 Jahren an höheren technischen
Schulen läuft seit 1998 die Aktion „MiT – Mädchen/Frauen in die Technik“,
an der sich mittlerweile über 20 dieser Schulen beteiligen. Beabsichtigt ist
eine Sensibilisierung (von Lehrpersonen, Eltern, Schülern/Schülerinnen und
Schulverwaltung), die den Abbau von Vorurteilen und Rollenklischees er­
möglichen soll. Durch Ermutigung von Mädchen und Sichtbarmachen von
Frauen in technischen Berufen soll der nur sehr langsam steigende Anteil von
Mädchen in technischen Ausbildungen (an den höheren technischen Schulen
derzeit 9,6 %) erhöht werden. Konkrete Maßnahmen an den technischen
Schulen für Mädchen (wie Informationsveranstaltungen, Schnupperkurse,
Rhetorik- oder Präsentationskurse u.a.), aber auch eine Reflexion des Verhal­
tens von Burschen und Männern sollen dieses Vorhaben unterstützen. Eine
Evaluation dieser Aktion liegt bereits vor. Parallel dazu haben bereits fünf ös­
terreichweite Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte technischer Schulen
stattgefunden.
Für Schülerinnen von 13 bis 15 Jahren (Hauptschulen und Polytechnische
Schulen) ist im Herbst 2001 ein neues Projekt unter dem Namen „READY“
gestartet worden. Workshops zur Berufsorientierung und Lebensplanung
werden von Expertinnen aus Mädchenberatungstellen geleitet und sind in
den schulischen Berufsorientierungsunterricht integriert. Sie finden derzeit
versuchsweise an 16 Schulstandorten in vier Bundesländern statt. Bei
„READY“ geht es um die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Mäd­
chen/jungen Frauen, um die Erweiterung der Perspektiven auch in Richtung
nicht-traditioneller Berufe, um Beratung, Orientierung und Unterstützung
bei der Berufswahl und Lebensplanung sowie um die Auseinandersetzung
mit Rollenklischees und um die Stärkung des Selbstbewusstseins. Parallel zur
Schülerinnenarbeit erhalten auch die jeweiligen Lehrer/innen der Mädchen
im Rahmen eigener Workshops Anregungen für den Unterricht. Finanziert
86
und in den bereits genannten Aktionsplänen auch zum Ausdruck gekommen.
Gender Mainstreaming fordert eine geschlechterbezogene Sichtweise auf
allen politischen Ebenen, in allen Konzepten, Entscheidungen und Maßnah­
men. (Artikel 2 des EG-Vertrages: Die Förderung der Gleichstellung von Män­
nern und Frauen ist eine der Aufgaben der Europäischen Gemeinschaft. Arti­
kel 3 des EG-Vertrages: Bei allen ihren Tätigkeiten wirkt die Gemeinschaft da­
rauf hin, Ungleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung von Männern
und Frauen zu fördern). Auf Grund eines Ministerratsbeschlusses im Juli 2000
wurde eine interministerielle Arbeitsgruppe zur Umsetzung von Gender Main­
streaming auf nationaler Ebene eingerichtet und alle Ressorts wurden aufge­
fordert, ministerielle Gender Mainstreaming-Arbeitsgruppen zu konstituie­
ren. Im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat diese Ar­
beitsgruppe ihre Tätigkeit aufgenommen. Sie besteht aus Vertreterinnen und
Vertretern aller Sektionen der Zentralleitung und hat die Aufgabe, zu infor­
mieren, die Sensibilisierung voranzutreiben und die Entscheidungsträger/in­
nen bei der Umsetzung der Top-down-Strategie des Gender Mainstreaming
zu beraten und zu unterstützen, damit längerfristig in allen Aktivitäten des
Hauses die Dimension „Geschlecht“ mitbedacht wird.
In diesem Zusammenhang laufen derzeit mehrere Pilotprojekte, zwei
davon im Bereich Bildung. Das eine – „Gender Mainstreaming und Schulent­
wicklung“ – verfolgt einen handlungsorientierten Ansatz auf Klassenebene
und will geschlechtergerechte Rahmenbedingungen und Handlungsoptionen
ermöglichen. Daran beteiligen sich sechs Schulen in vier Bundesländern.
Anknüpfend an diese Projektergebnisse wurde im November 2003 das
Folgeprojekt „Gender Mainstreaming-Clusterschulen“ gestartet, das einer­
seits eine stark auf den einzelnen Schulstandort zugeschnittene Unterstüt­
zung vorsieht, andererseits die schulübergreifende Vernetzung forciert. Fünf
Clusterschulen, die einen repräsentativen Querschnitt der Bundesschularten
darstellen, entwickeln konkrete Strategien und Maßnahmen, die eine erfolg­
reiche Implementierung von Gender Mainstreaming auf gesamtschulischer
Ebene ermöglichen sollen.
Es wurden auf fünf Ebenen Rahmenziele und Merkmale zur Zielerrei­
chung definiert.
•
•
•
Unterrichtsebene: Systematische und flächendeckende Umsetzung eines
geschlechtergerechten und geschlechtssensiblen Unterrichts für alle
Schülerinnen und Schüler der Schule.
Personenebene: Alle am Schulleben Beteiligten übernehmen Mitverant­
wortung für die Umsetzung von Gender Mainstreaming im Schulalltag.
Organisations- und Teamebene: Gender Mainstreaming ist ein selbstver­
ständlicher und spürbarer Teil der Schulkultur.
87
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
rinnen und Schülern. Vielmehr ist eine bewusste Auseinandersetzung mit ge­
schlechtsspezifischen Vorurteilen zu führen. Es ist wesentlich, Lerninhalte aus­
zuwählen, die gleichermaßen Mädchen und Knaben ansprechen, den Unter­
richt so zu gestalten, dass er sowohl den Bedürfnissen der Mädchen als auch
jenen der Knaben entgegenkommt, ein (Lern-)Klima der gegenseitigen Ach­
tung zu schaffen sowie Erwartungshaltungen und Umgangsformen der Leh­
rerinnen und Lehrer gegenüber Mädchen und Knaben zu reflektieren.“
Die Schulen sind damit nun aufgefordert, die Chancengleichheit von
Mädchen und Burschen aktiv zu fördern und ein entsprechendes Schulpro­
gramm und Schulprofil zu entwickeln.
Das BMBWK unterstützt auch einschlägige Schulprojekte zum Thema Ko­
edukation, wie z. B. das Projekt „Partnerschaftliches Arbeiten in der Instituti­
on Schule“ (PAIS), dessen zweiter Teil im Schuljahr 2000/2001 an einer Wie­
ner Hauptschule gelaufen ist. 12 Schülerinnen und 9 Schüler besuchten die
PAIS-Klasse; sie wurden auch in der dritten Klasse teils in geschlechtshomo­
genen, teils in geschlechtsheterogenen Kleingruppen, teils in der Gesamt­
klasse koedukativ unterrichtet. Die zeitweise Trennung hat allgemeine Zu­
stimmung gefunden; sowohl Mädchen als auch Buben sind stärker sensibili­
siert für geschlechtsspezifische Ungleichheiten oder Machtverhältnisse, vor
allem was das Verhältnis bezahlte – unbezahlte Arbeit anbelangt. Die Mäd­
chen von PAIS beschreiben ihre Mitschüler als sozial kompetenter als die
Schüler aus den Parallelklassen, es stehen ihnen mehr Handlungsspielräume
zur Verfügung, ein größeres Repertoire an Verhaltensweisen, aus dem sie aus­
wählen können. Buben entwickelten in den Gesprächsrunden mehr Solidari­
tät, das In-Beziehung-Treten mit anderen Kindern; die Buben betonen das
gute Verhältnis zwischen Mädchen und Buben in der PAIS-Klasse und äußern
sich wertschätzend über ihre Mitschülerinnen. Dem PAIS-Team ist es erfolg­
reich gelungen, die Geschlechterverhältnisse quasi zum Unterrichtsgegen­
stand und damit zu einem expliziten, ausdrücklichen Bestandteil von Schule
zu machen.
Die Ergebnisse des Projektes wurden in der Reihe des BMBWK „Schul­
qualität und geschlechtssensible Lernkultur – Projektberichte zur Reflexion
und Weiterentwicklung der Koedukation“ veröffentlicht.
Im Zusammenhang mit dem zunehmenden Interesse an Fragen zur ge­
schlechtssensiblen Koedukation und zur Entwicklung neuer Formen der Ko­
edukation hat das BMBWK 2002 eine neue Broschüre als Hilfestellung für
Lehrpersonen heraus gegeben. Der Titel lautet „STARK! Aber wie?“. Es han­
delt sich dabei um eine Methodensammlung und Arbeitsunterlagen zur Jun­
genarbeit mit dem Schwerpunkt Gewaltprävention.
Durch die Ratifikation des Amsterdamer Vertrags ist das Thema „Gender
Mainstreaming“ auch im Bildungsministerium in den Vordergrund gerückt
•
Clusterebene: Die Schulen entwickeln und erproben gemeinsam klare
und überprüfbare Kriterien: „Was macht eine Schule zur Gender Main­
streaming-Schule?“.
Systemebene: Die Gender Mainstreaming-Clusterschulen sind good
practice-Modelle für die Umsetzung und unterstützen den Transfer in den
gesamten Schulbereich.
Das andere Pilotprojekt, „Gender Mainstreaming an Akademien“, er­
streckt sich auf den Bereich der Lehrer/innenausbildung (Pädagogische, Be­
rufspädagogische und Religionspädagogische Akademien). Ziele sind die Be­
rücksichtigung des Gender Mainstreaming in den Studienplänen, bei Lehr­
veranstaltungen und Forschungsprojekten, ein ausgewogenes Geschlechter­
verhältnis bei der Besetzung von Gremien, Information und Sensibilisierung.
Zur Unterstützung dieser Anliegen und im Sinne der Sensibilisierung für
Gender Mainstreaming haben Seminare für Genderbeauftragte an Pädagogi­
schen Instituten und Pädagogischen Akademien sowie für Lehrpersonen an
höheren technischen Lehranstalten stattgefunden. Zusätzlich wurde für die
Beschäftigten an den Pädagogischen Instituten ein eigenes Informations- und
Beratungsangebot zu Gender Mainstreaming entwickelt. In den Jahren
2002/03 wurde dieses Angebot von den meisten Pädagogischen Instituten
bereits in Anspruch genommen.
Mit der Lehrplanverordnung vom 25. Mai 2001 (BGBl.Nr. 194/2001)
wurde das Unterrichtsprinzip „Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und
Männern“ in der Berufsschule verankert. Begleitend dazu wurden von einer
Gruppe von Expertinnen/Experten Stundenbilder zur Umsetzung erarbeitet.
Diese stehen nun den Berufsschulen zur Verfügung. (Dieses Unterrichtsprin­
zip wurde 1995 eingeführt und ist bereits in den Lehrplänen der Pflichtschu­
len und der meisten berufsbildenden Schulen integriert.)
Weiters ist für den Bereich der Volksschule 2001 eine Broschüre erschie­
nen: „Unterrichtsprinzip Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Män­
nern“. Informationen und Anregungen zur Umsetzung in der Volksschule. Sie
enthält Themen wie geschlechtsspezifische Sozialisation, geschlechtssensible
Pädagogik, Schulbuchanalysen, Kinderbücher, Sexualität, Berufsorientierung,
Elternarbeit sowie Vorschläge für verschiedene Fächer. Eine Broschüre mit
demselben Titel für den Unterricht ab der 5. Schulstufe ist aktualisiert worden
und 2003 erschienen. Die Broschüren sollen helfen, die Wahrnehmung der
Lehrkräfte zu schärfen, um den geschlechtsspezifischen Einschränkungen,
denen Mädchen wie Buben unterliegen, entgegen wirken zu können.
88
10.4 Gesundheitsförderung und Sexualerziehung
Europäisches Netzwerk „Gesundheitsfördernde Schulen“
Das Österreichische Netzwerk „Gesundheitsfördernde Schulen“ wird vom Bil­
dungs- und Gesundheitsressort seit 1993 getragen. Die Europäische Union,
der Europarat und die Weltgesundheitsorganisation haben dieses europawei­
te Projekt „Health Promoting Schools“ ins Leben gerufen und unterstützen es
nachhaltig.
Die Qualität dieses Projektes liegt darin, dass das Gesundheitsbewusst­
sein, das Gesundheitsverhalten und das Schulklima positiv verändert wer­
den. Internationale Studien zeigen, dass langfristig positive Auswirkungen
auf die schulischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler zu erwarten
sind.
Die österreichische Projektleitung hat für das Österreichische Netzwerk
auf Grund dieser Evaluationsergebnisse die weiteren Schritte für den Zeit­
raum 2002–2005 festgelegt:
Ausbau der Netzwerkschulen: Entsprechend ihren Voraussetzungen und
Interessen haben die Schulen verschiedene Möglichkeiten, sich aktiv einzu­
bringen: www.gesunde-schule.at
Gesundheitsförderung und Schulentwicklung/Schulprogramm als vertie­
fende Programmschwerpunkte: Gesundheitsförderung und Schulentwick­
lung sind eng miteinander verflochten. Eine optimale Wirkung kann aber nur
durch die Integration der Gesundheitsteams in die allgemeine Schulentwick­
lung erreicht werden.
Etablierung drei weiterer regionaler Unterstützungsstrukturen in den
Bundesländern: Es gibt bereits Unterstützungsstrukturen in Kärnten, Tirol und
Wien.
Enge Zusammenarbeit der deutschsprachigen Länder im Europäischen
Netzwerk „Gesundheitsfördernde Schulen“: www.gesunde-schulen.info
oder www.enhps.info
Homepage www.schule.at/gesundheit
Diese Community unter der Koordination von Dr. Beatrix Haller und Dr. Lilly
Damm bietet relevante Informationen und Materialien zu den Themen Ge­
sundheit und Schule und Schulärztinnen und Schulärzte.
Servicestelle für Gesundheitsbildung
Diese Servicestelle ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für
Bildung, Wissenschaft und Kultur, des Bundesministeriums für Gesundheit
und Frauen und des Österreichischen Jugendrotkreuzes. Die bundesweit täti­
ge Servicestelle informiert über aktuelle Initiativen zur Gesundheitsförderung
89
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
•
Bildungsförderungsfonds für Gesundheit und nachhaltige Entwicklung
Seit über 10 Jahren fördert das Bildungsressort mit dem Umwelt- und Ge­
sundheitsbildungsfonds umweltorientierten und/oder gesundheitsfördernden Projektunterricht.
Vor dem Hintergrund der „Österreichischen Strategie für Nachhaltigkeit“
und der von den Vereinten Nationen ausgerufenen Dekade „Bildung für nach­
haltige Entwicklung“ stellt nunmehr auch das Bundesministerium für Landund Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Mittel für Bildungsprojekte
bereit. Im gemeinsamen Fonds zur Förderung und Finanzierung von Bildungs­
initiativen in den Bereichen Umwelt und Gesundheit können nunmehr ent­
sprechende innovative Projektideen im schulischen und außerschulischen Be­
reich unterstützt werden: www.umweltbildung.at/bildungsförderungsfonds
Wettbewerb „Be Smart – Don't Start“:
Dieser europäische Wettbewerb wurde im Schuljahr 1998 /99 erstmal in
Österreich von der Österreichischen Krebshilfe gemeinsam mit dem Bildungs­
ressort durchgeführt. Die steigende Teilnehmer/innenzahl bestätigt die Rele­
vanz des Wettbewerbes.
Ziel der Kampagne ist es, eine Trendwende hin zum Nichtrauchen schon
bei Jugendlichen zu erreichen. Daher werden alle Schulklassen ab der
5. Schulstufe zu dieser Aktion eingeladen.
Zur Unterstützung und Vertiefung der Aktion hat die Österreichische
Krebshilfe gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft
und Kultur ausführliche didaktische Unterlagen zusammengestellt. Darüber
hinaus erhalten die Klassen während des Wettbewerbs spezifische Aufgaben,
die es zu lösen gilt. Die Anmeldung zur Teilnahme erfolgt auf der Homepage
www.besmart.at
Dialog „Schulische Suchtprävention“
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat 2001 den
österreichweiten Dialog zur schulischen Suchtprävention mit dem Thema
„§13 Suchtmittelgesetz“ eröffnet. Mit der Fachtagung „Qualität in der schu­
lischen Suchtprävention“ wird im April 2004 gemeinsam mit der ARGE Sucht­
vorbeugung der Dialog fortgesetzt. Die Fachtagung will Brücken von der
Theorie zur Praxis bauen. Sie stellt den aktuellen Forschungsstand vor, lädt
90
dazu ein, mit Expertinnen und Experten in Kontakt zu treten und präsentiert
Modellprojekte aus den Bundesländern sowie Überlegungen für die prakti­
sche Unterrichtsarbeit.
Die rauchfreie Schule
Das Projekt „Rauchfreie Schule“, wird gemeinsam mit dem Bundesminis­
terium für Gesundheit und Frauen und dem Ludwig Boltzmann-Institut für
Medizin- und Gesundheitssoziologie durchgeführt.
Das Rauchen von Zigaretten ist europaweit und auch in Österreich jener
Drogenkonsum, der bei Jugendlichen in den vergangenen 15 Jahren am
stärksten zugenommen hat. Es ist daher notwendig, die schulische Tabakpo­
litik zu überdenken und neu zu konzipieren.
Als Grundlage für die Erarbeitung dieses Projektes dient die Studie „Die
Rolle der nationalen Politik zur Kontrolle des Rauchens bei Jugendlichen und
der Einfluss der Schule und des Elternhauses“, Jänner 2001.
In einem ersten Schritt wird ein Leitfaden „Die rauchfreie Schule“ entwi­
ckelt, der Schulen dabei unterstützen soll, in einem demokratischen Prozess
auf eine effektive und zugleich sozialverträgliche Weise Regeln gegen das
Rauchen zu entwickeln. Es sollen dabei sowohl die Bedürfnisse und Nöte ein­
zelner Personen wie auch die Bedingungen und Möglichkeiten der einzelnen
Schule Berücksichtigung finden, um unerwünschte soziale Nebeneffekte zu
vermeiden. Der Leitfaden wird sowohl wissenschaftliche Grundlagen und Ar­
gumente zum Thema Rauchen aufbereiten wie auch Anleitungen zur Pro­
zessgestaltung und zum Prozessmanagement beinhalten. Die Schulen wer­
den bei der Durchführung durch das Ludwig Boltzmann-Institut für Medizinund Gesundheitssoziologie unterstützt.
Sexualerziehung heute aus Mädchen- und aus Burschenperspektive.
Es wird ein Unterrichtsbehelf zur Sexualpädgogik, der geschlechtsspezifische
Aspekte berücksichtigt und Tipps zur praktischen Umsetzung im Unterricht
aufzeigt, als Ergänzung zu den bestehenden Materialien erarbeitet.
Im Anhang gibt es eine Auflistung von Unterrichtsmaterialien zum Thema
Sexualerziehung und eine Übersicht über Angebote von Organisationen.
Homepage Johnson & Johnson
Das Schulpaket des Johnson & Johnson GynoHygieneForums ist nun auch on­
line. Das Schulprogramm bietet Lehrerinnen, Lehrern, Ärztinnen und Ärzten
zeitgemäße und kostenlose Materialien für den Aufklärungsunterricht. Es ist
speziell für Jugendliche im Alter zwischen 11 und 15 Jahren konzipiert.
www.aufklaerungsunterricht.at
91
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
an Schulen sowie zu Schwerpunktthemen und sie berät in allen Fragen der
gesundheitsfördernden Bildungsarbeit. Zusammenstellungen und Übersich­
ten von Materialien, Medien, Organisationen, Experten/innen und Referen­
ten/innen sollen Lehrer/innen bei der Planung und Umsetzung von Projekten
unterstützen: www.give.or.at
Ein Medienwettbewerb der österreichischen AIDS-Hilfen wurde gemeinsam
mit dem Bildungsressort, dem Gesundheitsressort und dem Fonds Gesundes
Österreich durchgeführt.
Das Bildungsministerium unterstützt den Red Ribbon Award 2004 der
AIDS-Hilfen Österreichs. Hierbei sind alle Jugendlichen bis zu 20 Jahre aufge­
rufen, Beiträge zum Thema „Sexuelle Gesundheit bei Jugendlichen“ mit be­
sonderem Schwerpunkt HIV/AIDS und sexuell übertragbare Krankheiten in
Form von Medienbeiträgen zu erstellen. Die Beiträge werden mit dem Red
Ribbon Award 2004 prämiert und die Gewinnbeiträge in einer Zeitung veröf­
fentlicht.
Projekt „LOVE-TALKS“
Das Projekt „LOVE-TALKS“ des Österreichischen Instituts für Familienfor­
schung wendet sich an Eltern, Schüler/innen und Lehrer/innen, die gemein­
sam über das Thema Sexualität reden, aktuelle Themen diskutieren, schuli­
sche Sexualerziehung mitgestalten und neue Ideen und Methoden zur Sexu­
alerziehung kennen lernen wollen. Ein/e ausgebildete/r Moderator/in be­
gleitet die Gruppe während insgesamt fünf Arbeitskreistreffen und es wird
gemeinsam ein Projekt geplant.
10.5 Bewegung und Sport
Der Bedeutung der Bewegung für die Entwicklung junger Menschen in kör­
perlicher, kognitiver, emotionaler und sozialer Hinsicht wird Rechnung getra­
gen durch die Führung des Pflichtgegenstandes „Leibesübungen“ (Bewe­
gung und Sport) in allen Schularten (außer in der Berufsschule im dualen Aus­
bildungssystem) und auch im ergänzenden Angebot (Unverbindliche Übun­
gen, Freigegenstände, Schulveranstaltungen mit sportlichem Akzent).
Grundsätzlich ist man auf einem Weg zu einer Bewegungserziehung der
Zukunft. Sie wird sich von der gegenwärtigen in einigen Punkten unterschei­
den. Sie wird durch das Erziehungsprinzip der Mitweltlichkeit das Bewe­
gungshandeln des Menschen mit der Natur und Umwelt wieder versöhnen.
Sie wird die Regionalität wieder zu entdecken haben und lokale Bewegungs­
kultur dem internationalen Sport entgegenstellen. Sie wird ferner die Erleb­
niswerte der Bewegung höher bewerten als die Ergebnisse, den Blick des
sporttreibenden Menschen wieder mehr nach innen und auf den Körper len­
ken und Gesundheit und Wohlbefinden anderen Wirkungen des Sports vor­
ziehen. In der künftigen Bewegungserziehung wird der ganze Mensch mehr
denn je zum Ziel der Erziehung und das Ganze der Bewegungskultur zum In­
halt des schulischen Unterrichts werden.
92
Sportliche, spielerische, gestalterische, gesundheitsorientierte und erleb­
nishafte Bewegungshandlungen sind die stofflichen Ansatzpunkte für die
Zielsetzung einer individuell geprägten Bewegungskultur. Damit soll ein
erzieherischer Prozess bei den Schülerinnen und Schülern bewirken, dass sie
Bewegung als Notwendigkeit und Bereicherung des Lebens (life-style) ver­
stehen.
Mit dem Schuljahr 2000/2001 wurde für die Hauptschulen und allgemein
bildenden höheren Schulen ein neuer Lehrplan in Kraft gesetzt. Er gliedert
sich – wie bisher – in einen Allgemeinen Teil, der für alle Schulstufen der ge­
nannten Schulen gilt, und in die Fachlehrpläne für die einzelnen Unterrichts­
gegenstände, die beginnend mit der 5. Schulstufe im Schuljahr 2000/2001
stufenweise aufbauend bis zur 9. Schulstufe im Schuljahr 2003/2004 in
Kraft treten. Dieser Lehrplan erweitert den Gestaltungsraum der einzelnen
Schule. Es sollen eigenständige Planungs-, Entscheidungs- und Evaluations­
prozesse am jeweiligen Schulstandort in Gang gesetzt werden und damit
die Sicherung der Schulqualität (Organisation und Unterricht) gewährleistet
werden.
Um das Fachwissen, das in den einzelnen Unterrichtsgegenständen ver­
mittelt wird, zu einer umfassenden Allgemeinbildung zu vernetzen, werden
im Lehrplan fünf Bildungsbereiche definiert. Diese stellen die Grundlage für
fächerverbindende und fachübergreifende Zusammenarbeit dar und sind der
Bezugsrahmen für die Einordnung jener Beiträge, die die einzelnen Unter­
richtsgegenstände für den gesamten schulischen Bildungsprozess zu leisten
haben. Dieser Auftrag zur fächerübergreifenden Zusammenarbeit gilt selbst­
verständlich auch für das Fach „Bewegung und Sport“ (Leibesübungen),
ebenso wie alle anderen Fächer aufgerufen sind, Beiträge zum Bildungsbe­
reich „Gesundheit und Bewegung“ zu leisten.
Der Lehrplan ´99 unterscheidet zwischen Kernbereich (2/3 der Unter­
richtszeit) und Erweiterungsbereich (1/3 der Unterrichtszeit). Für den Kernbe­
reich werden verbindliche Ziele vorgegeben, deren inhaltliche Umsetzung an
der Schule zu planen ist. Der Erweiterungsbereich kann der Vertiefung, der Er­
weiterung oder fächerübergreifenden Lernvorhaben gewidmet sein und ist
schulautonom zu gestalten. Der Unterrichtsplanung durch die Lehrerinnen
und Lehrer kommt daher höchste Bedeutung zu. Die Autonomie der Schulen
beinhaltet für die Leibeserziehung die grundsätzliche Möglichkeit, im Rah­
men der autonomen Lehrplanbestimmungen über das Ausmaß des Pflichtge­
genstandes hinaus mehr Zeit für Bewegung oder sogar einen eigenen Ge­
genstand zur Gesundheitsförderung vorzusehen.
Die Entscheidung über eine Vermehrung oder Reduktion des verbind­
lichen und unverbindlichen Bewegungsangebotes liegt bei der Schulpartner­
schaft (Schulforum bzw. Schulgemeinschaftsausschuss), also den Vertre­
93
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
AIDS-Hilfe Wien – Wettbewerb 2004
94
stellt und an die Schulen weitergegeben. In einer Kooperationsaktion mit der
Österreichischen Bundessportorganisation werden Sportvereine und Volks­
schulen einander näher gebracht und Synergieeffekte (Fachleute, Materia­
lien) genützt.
In der Aktion „Klug & Fit“ wirken Schulärzte/innen und Leibeserzieher/in­
nen verstärkt dahingehend zusammen, dass Defizite rechtzeitig erkannt wer­
den (Screenings im sportmotorischen Bereich und Muskelfunktionen) und
Ausgleichsmöglichkeiten (im Rahmen von Unverbindlichen Übungen) ange­
boten werden.
Vor allem mit „Gemeinsam & Aktiv“ werden auch die Sportvereine in das
Gesamtkonzept („Lebenslange Bewegung“) mit eingebunden.
Jährlich schließen an den Bundesanstalten für Leibeserziehung Graz, Inns­
bruck, Linz und Wien („Die Sportakademie.“ – Ausbildungen für den außer­
schulischen Sport) an die 2.200 Lehrwarte, Instruktoren/innen, Lehrer/innen,
Trainer/innen und Diplomtrainer/innen ihre Ausbildung ab. Die einzelnen Aus­
bildungen werden nach dem letzten Stand der sportwissenschaftlichen Er­
kenntnisse gestaltet und die Absolventen/innen der Ausbildungen in die Lage
versetzt, der Palette von Ansprüchen und Bedürfnissen zu entsprechen, die
der Sport an die Sportlehrenden stellt. In Zusammenarbeit mit den zuständi­
gen Fachverbänden können insgesamt 50 verschiedene Sportarten an den
Bundesanstalten für Leibeserziehung angeboten werden, die als ein wesent­
licher Teil der Sportförderung aus dem österreichischen Sport nicht mehr
wegzudenken sind. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch auf der Entwick­
lung einer Sportverwaltungs(Sportmanagement)ausbildung gemeinsam mit
der Österreichischen Bundessportorganisation.
10.6 Umwelterziehung
Die vom Bildungs- und vom Umweltressort im Umweltdachverband einge­
richtete Informations- und Koordinationsstelle „FORUM Umweltbildung“ hat
in den Jahren 2001 bis 2004 folgende Arbeitsschwerpunkte gesetzt:
•
•
•
•
•
•
•
Aufbau des Netzwerkes „Ökologisierung von Schulen – Bildung für
Nachhaltigkeit,
Netzwerkprojekt „Umweltbildung in der Lehrer/innenausbildung“,
Koordination der Entwicklung der Kriterien für das „Umweltzeichen
für Schulen und Bildungseinrichtungen“,
Ökologisierung der Berufsaus- und -fortbildung mit den Schwerpunkten
Berufsschulen und Kindergärtner/innen,
Bildung zur Nachhaltigkeit inklusive Biodiversität und Klimaschutz,
Lokale Agenda 21,
National- und Naturparks.
95
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
tern/innen der Schüler/innen, den Vertretern/innen der Lehrer/innen sowie
den Vertretern/innen der Erziehungsberechtigten.
Das österreichische Schulsystem bietet Talenten und herausragenden Be­
gabungen im Sport die Möglichkeit, entweder eine umfassende sportliche
Ausbildung in der Schule zu erhalten (Sporthauptschulen, Sportgymnasien),
im Rennskilauf eine bestmögliche Ausbildung zu absolvieren (Skihauptschu­
len, Skihandelsschulen und Skigymnasien) oder unter besonderer Berücksich­
tigung eines Hochleistungstrainings neben der Leistungssportkarriere einen
Schulabschluss zu erhalten (Handelsschulen bzw. Oberstufenrealgymnasien
für Leistungssportler/innen).
In der Lehrer/innenausbildung und Lehrer/innenfortbildung wurden Maß­
nahmen zur Koordination der Programme, zum kostenbewussten Einsatz von
Lehrbeauftragten in den Pädagogischen Instituten Österreichs und zur schulge­
rechten Terminisierung von Fortbildungsangeboten gesetzt und haben weitere
Verbesserungen gebracht. Die zentralen Fortbildungsveranstaltungen des Bun­
desministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur richten sich vorrangig an
jene Lehrerinnen und Lehrer, die als „Multiplikatoren/innen“ der Pädagogi­
schen Institute eingesetzt werden und versuchen sollen, neue und aktuelle The­
men in workshopartigen Veranstaltungen aufzubereiten. Darüber hinaus wer­
den Medien für die Verbesserung der Fortbildungsmaßnahmen wie Broschüren,
Poster, Videofilme, CD-ROMs etc. für die einzelnen Fachbereiche erstellt.
Qualitätssicherung stand bisher im Vordergrund und wird weiterhin die
Programme beeinflussen. Dabei wurde verstärkt untersucht, welche Voraus­
setzungen die Integration von (geistig und körperlich) Behinderten auch im
Gegenstand Leibesübungen ermöglichen.
Mehr als 270.000 Schüler/innen erfahren jährlich im Rahmen von Schul­
sportwochen eine vertiefte Ausbildung in verschiedensten Sommer- und Win­
tersportarten. In diesem Zusammenhang muss sich die Lehrer/innenausbil­
dung und -fortbildung mit aktuellen Gegebenheiten auseinander setzen; Si­
cherheitsbestimmungen wurden Schulen zur weiteren autonomen Beschluss­
fassung empfohlen und regeln die Qualität des Sportunterrichtes im Rahmen
von Schulveranstaltungen. Schüler/innen sollen über die Schule hinaus eigen­
verantwortlich und kooperativ Sport treiben können.
Neben der intensiven Förderung jener Schüler/innen, deren Motorik
wenig oder gar nicht entwickelt ist, gilt auch den Talentierten besondere Auf­
merksamkeit.
Unterschiedliche Ansätze betreffen die Gesundheitsförderung. Die Akti­
on „Bewegte Schule“ setzt eine Maßnahme mit „Gesund & Munter“, die da­
rauf abzielt, den auffallenden Haltungsschwächen und -fehlern, die durch zu
langes und falsches Sitzen erworben werden, entgegenzuwirken. Unter­
richtsmaterialien zur täglichen Bewegung in den Grundschulen wurden er­
Das von der österreichischen Unterrichtsverwaltung schon 1985 initiierte
OECD/CERI-Projekt „Umwelt und Schulinitiativen“/ENSI wird seit 1995 als
selbständiges Netzwerk von ca. 12 Teilnehmerländern weitergeführt und ist
bis Ende 2004 Teil des OECD/CERI Programmschwerpunktes „Schooling for
tomorrow“.
Österreich hatte von 1998 bis 2002 das internationale Sekretariat für die­
ses Netzwerk übernommen. Gemeinsam mit vier weiteren Ländern wirkte Ös­
terreich an den ENSI-Projekten und den dazu veranstalteten internationalen
Fachtagungen mit: „Learnscapes“ (nachhaltige Schulgeländegestaltung und
-nutzung, Konferenz 2001 in Österreich), „Innovations in Teacher Education
through Environmental Education“(Konferenzen 2000 in Luzern/CH und
2003 in Szeged/H), „Quality Criteria for ECO-Schools“.
Wesentlich war die Entwicklung des EU-COMENIUS III-Netzwerkprojekts
„School Development through Environmental Education“ SEED mit den ENSIMitgliedsländern. Österreich koordiniert dieses Netzwerk mit 25 Partnern aus
15 Ländern in den Jahren 2002–2005 (www.seed-eu.net ). Im Rahmen dieses
EU-SEED-Netzwerkprojekts veranstaltete das Bundesministerium für Bildung,
Wissenschaft und Kultur zwei COMENIUS 1 Kontaktseminare zum Aufbau
von Schulpartnerschaftsprojekten (2002 und 2003) sowie eine Fortbildungs­
woche im Rahmen des ARION-Programmes der EU (2003).
Österreich hat im März 2004 die Präsidentschaft für das internationale
ENSI-Netzwerk übernommen. In der nationalen Arbeit zu „Umwelt und Schul­
initiativen” hat sich Österreich vor allem auf die Bereiche der Lehrer/innenbil­
dung zur Umwelterziehung und auf die nachhaltige Ökologisierung von Schu­
len konzentriert. Schwerpunkte waren die Durchführung von Regionalsemi­
naren zum umweltorientierten Projektunterricht, die Weiterführung des Auf­
baues lokaler/regionaler Beratung und Fortbildung im Zusammenwirken mit
dem FORUM Umweltbildung sowie die Herausgabe der Publikation „Wir sind
mitten im Schulprogramm! Wie fangen wir es an? – Handbuch für die Ent­
wicklung ökologischer Schulprogramme“.
Das Schwerpunktprogramm „Ökologisierung von Schulen – Bildung für
Nachhaltigkeit ÖKOLOG“ (www.oekolog.at ) wurde weitergeführt und aus­
gebaut: Ziel ist die nachhaltige Entwicklung der Schulen in ihrer ökologischen,
ökonomischen und sozialen Dimension.
ÖKOLOG ist ein ambitioniertes Programm mit einem hohen Anspruch an
die Schulen.
96
•
•
•
•
•
Es entspricht im methodischen Aufbau und den Empfehlungen an die
Schulen den Vorgaben einer qualitativen Schulentwicklung ( www.qis.at )
und unterstützt deren konkrete Umsetzung vor Ort. Ökologische
Nachhaltigkeit ist damit auch ein anerkanntes Qualitätsmerkmal von
Schulen;
bietet einen Ansatz für die Erprobung eines „mittleren Managements“
an den Schulen durch die Einrichtung von für die Umsetzung verant­
wortlichen Teams;
bildet eine wichtige Grundlage für das „Umweltzeichen für Schulen und
Bildungseinrichtungen“ (www.umweltzeichen.at ), unterstützt Schulen,
die das Umweltzeichen erwerben und danach weiterführen wollen.
ÖKOLOG wird dafür auch vom Umweltressort empfohlen;
bietet Hilfestellung für Schulen, die an einem LA 21 Prozess mitwirken
wollen (Empfehlung des Umweltbildungszentrums Steiermark und der
Steirischen Landesregierung).
entspricht den Kriterien des OECD/CERI-Netzwerkes „Umwelt und
Schulinitiativen” ENSI und war dadurch mit Grundlage für das
COMENIUS III-Netzwerkprojekt „School Development through Environ­
mental Education“ SEED, das von Österreich koordiniert wird
(2003–2005, www.seed-eu.net ).
Seit dem Schuljahr 2000/2001 wird das ÖKOLOG-Schulnetzwerk aufge­
baut. Richtungsweisend dafür war die Fachtagung „Let´s Netz“ in Salzburg,
Oktober 2001, die Impulse für das gemeinsame Selbstverständnis des Netz­
werkes erarbeitete, an dem sich nunmehr ca. 100 Schulen aller Schularten be­
teiligen. Zu deren Unterstützung und für die regionale Verankerung des Pro­
grammes wurde in Zusammenarbeit mit den Landesschulräten, den Pädago­
gischen Instituten, dem österreichischen OECD/CERI-Projekt „Umwelt und
Schulinitiativen“ und den Umweltämtern der Landesregierungen seit 1999
kontinuierlich ein regionales Stützsystem aufgebaut, das als ÖKOLOG-Bun­
desländerkonferenz an der Entwicklung und Planung des Programmes mit­
wirkt. Weiters wurden die Website www.oekolog.at mit vierteljährlichem
Schwerpunktthema, eine Netzwerkzeitung, ein ÖKOLOG-Methoden-Hand­
buch sowie ein Materialienordner herausgegeben. In den sieben Jahren sei­
nes Bestehens gab es zum ÖKOLOG-Programm eine Reihe von Evaluationen
(1999, 2003), Diplomarbeiten (1999), Dissertationen (2002) und Studien
(2000).
Von Juli 2000 bis August 2001 fand in Graz der Modul-Lehrgang „Dra­
mapädagogik zur Unterstützung ökologischer Zielsetzungen“ statt. Ziel war
die Beschäftigung einerseits mit dramapädagogischen Lehrmethoden und
97
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
Neben dem Angebot von Fachseminaren und didaktischen Unterlagen
wird eine Website mit einem Datenbanksystem als österreichisches Portal für
die Umweltbildung betrieben.
Im Auftrag des Bildungsministeriums und des Umweltministeriums wur­
den unter der Koordination des Vereins für Konsumenteninformation und des
FORUM Umweltbildung die Kriterien für die Vergabe des „Umweltzeichens
für Schulen und Bildungseinrichtungen“ erstellt und mit Wirksamkeit vom
1. Jänner 2003 verlautbart.
Zur Erprobung dieses Umweltzeichens wurde im Schuljahr 2002/2003
eine Pilotphase unter der Leitung des FORUM Umweltbildung durchgeführt.
Mit Ende des Schuljahres haben 16 der 25 Schulen aus der Pilotphase die Um­
weltzeichenprüfung bestanden. Das Umweltzeichen wurde diesen Schulen
durch die beiden zuständigen Minister im Oktober 2003 im Rahmen einer
Festveranstaltung verliehen.
10.7 Verkehrserziehung
Im Arbeitskreis „Verkehrsrecht und Schule“, der sich auf Initiative des Bun­
desministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur konstituiert hat, konn­
ten zahlreiche Anliegen im Sinne der Sicherheit der Schüler/innen im
Straßenverkehr realisiert werden. Schwerpunkte sind dabei Fragen im Zu­
sammenhang mit dem Schülertransport und Sicherheitsfragen zu dem Be­
reich „Kinder als Fußgänger und Radfahrer“ sowie Trendsportgeräte im Stra­
ßenverkehr.
Die Aktion „Mach dich sichtbar“ erfreut sich großer Beliebtheit und
erzielt eine Breitenwirkung weit über die Schule hinaus. Ziel dieser Aktion ist
es, das Tragen von reflektierenden Materialien zu forcieren und Kinder damit
besonders in der kalten Jahreszeit besser sichtbar zu machen. Die Kinder
können bei Nacht oder schlechten Sichtverhältnissen schon aus einer Entfer­
nung von 150 bis 200m von Kraftfahrern/innen wahrgenommen werden.
Insgesamt haben bisher mehr als 350.000 Schüler/innen der 1. bis 12./13.
Schulstufen die kostengünstigen, im Einzelhandel oft schwer erhältlichen
Klebebänder erworben. Das Set mit den lichtreflektierenden Materialien wird
98
laufend neu sortiert und dem Geschmack der Jugendlichen besser angepasst.
Die bewährte Fahrradhelmaktion für Schüler/innen auf der 4./5. Schul­
stufe wird weiterhin gemeinsam mit dem Österreichischen Jugendrotkreuz
durchgeführt. Diese nunmehr seit dem Jahr 1993 laufende Aktion hat maß­
geblich dazu beigetragen, dass sich die Akzeptanz für das Tragen von Rad­
helmen bei den Jugendlichen ganz wesentlich verbessert hat.
Aktion „Große helfen Kleinen“: Besonders gefährdet im Straßenverkehr
ist die Gruppe der Schulanfänger. Das Risiko wird weitgehend dadurch ver­
ringert, dass die Eltern ihre Kinder entweder mit dem Auto zur Schule brin­
gen oder sie zu Fuß bzw. in öffentlichen Verkehrsmitteln persönlich begleiten.
Der Transport per Auto verursacht vor Schulbeginn nicht selten chaotische Zu­
stände im Schulumfeld. Dies führt immer wieder auch zur massiven Gefähr­
dung jener Schüler/innen, die zu Fuß unterwegs sind.
Daher startete das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kul­
tur mit Beginn des Schuljahres 2002/2003 österreichweit die Aktion „Große
helfen Kleinen”.
Schülerinnen und Schüler ab der 7. Schulstufe begleiten Schulanfän­
ger/innen zumindest zwei Monate lang auf dem Schulweg. Diese Schulweg­
begleiter/innen stehen in einem besonderen Vertrauensverhältnis zu den
ihnen anvertrauten Schülern/innen und deren Eltern. Sie werden gezielt aus­
gewählt und durch Exekutive und Lehrer/innen entsprechend geschult.
Die Aktion ”ZEBRASTREIFEN” wird in einzelnen Bundesländern durch­
geführt. Dabei beobachten die Schüler/innen der 3.– 9. Schulstufen unter
Aufsicht ihrer Lehrer/innen gemeinsam mit der Exekutive das Verhalten der
Kraftfahrer/innen an Schutzwegen. Alle Autofahrer/innen, die sich ord­
nungsgemäß und rücksichtsvoll verhalten, bekommen von den Kindern
einen Aufkleber mit der Aufschrift ”Für mich gestoppt – danke!” überreicht.
Jene Kraftfahrer/innen aber, die den Schutzweg und die damit verbundene
Verpflichtung zum Anhalten nicht zur Kenntnis nehmen, erhalten lediglich
ein Informationsblatt mit den wichtigsten Schutzbestimmungen der Öster­
reichischen Straßenverkehrsordnung (StVO) für Kinder. Sie werden außer­
dem von den Kindern auf ihr rücksichtsloses Verhalten angesprochen. Ziel
dieser Aktion ist es, die Lenker/innen auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu
machen und sie mit ihren potentiellen Opfern zu konfrontieren. Den Kindern
soll durch diese Aktion vor Augen geführt werden, dass sich zahlreiche
Autofahrer/innen nicht an die vorgegebenen Regeln halten und dieses Fehl­
verhalten der motorisierten Verkehrsteilnehmer/innen immer einkalkuliert
werden muss.
Der Lernbehelf „Miteinander – Soziales Lernen in der Verkehrserziehung“
soll einen Beitrag dazu leisten, die Entwicklung von Sozialkompetenz in der
Verkehrserziehung in der Sekundarstufe I zu fördern. Außerdem werden auch
99
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
andererseits mit den Themenbereichen des Programms „Ökologisierung von
Schulen“ sowie weiteren sozial und gesellschaftlich relevanten Themen.
Der Lehrgang qualifizierte Lehrer/innen, Dramaprojekte an der eigenen
Schule zu erarbeiten und umzusetzen sowie als Multiplikatoren/innen in der
Lehrer/innenfortbildung für das Gebiet „Ökologisierung und Drama” ande­
ren Kollegen/innen Inhalte und Arbeitsweisen zu vermitteln.
Als Ergebnis des Lehrganges liegt eine – im deutschen Sprachraum ein­
zigartige – Publikation mit dem Titel „Dramapädagogik und Ökologisierung
im Unterricht“ vor, die den Lehrgang dokumentiert und als Handbuch für
Dramaprojekte dient.
Projekt „intelligent. AUTO.mobil“:
Ein Mobilitätsprojekt für 16- bis 18-Jährige
Im Sinne einer handlungsorientierten Umweltbildung, die alltägliche Lebens­
gewohnheiten mit einbezieht, soll Jugendlichen an der Schwelle zum ”Mo­
torisierungsalter” (11.–12. Schulstufe) das Leitbild einer verkehrssicherheits­
und umweltorientierten Mobilität zunächst im Schulunterricht nahe gebracht
werden. Es wird die direkte Kooperation (Vernetzung) zwischen Schule, Fahr­
schule und Elternhaus angestrebt.
Für jene, die den Führerschein erwerben wollen, wird anschließend eine
neuartige Fahrausbildung angeboten. In Anlehnung an die Entwicklungen
am ehemaligen Lehrstuhl für Verkehrspädagogik der Technischen Universität
Berlin werden Jugendlichen ein Fahrstil und ein Umgang mit dem Auto ver­
mittelt, die zugleich die Notwendigkeiten der Verkehrssicherheit und der Um­
weltverträglichkeit berücksichtigen. Ein weiterer ganz wesentlicher Schwer­
punkt richtet sich auch auf Fragen der Sozialkompetenz im Umgang mit an­
deren Verkehrsteilnehmern.
Nach einem Modellversuch soll das Projekt nun in den Schulen imple­
mentiert werden.
Im Herbst 2004 wird erstmals die Projektmappe „Wir gehen auf Nummer
Sicher!“ den Volksschulen zur Verfügung gestellt. Praxiserprobte Anregun­
gen sollen zu Projektunterricht auf dem wichtigen Gebiet der Verkehrserzie­
hung motivieren.
Die Schuleintrittsphase ist in der Kinderunfallstatistik als kritische Zeit aus­
gewiesen, da sich das Mobilitätsverhalten der Kinder naturgemäß verändert.
Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und
Kultur im Rahmen des Projektes „Verlässliche Volksschule – Aktion Sicher­
heit“ einen Folder erarbeitet, der für die Verkehrserziehungsarbeit der Erzie­
hungsberechtigten mit ihren Kindern gedacht ist. Dadurch soll die schulische
Arbeit ergänzt werden. Der Folder „Die Schule steht vor der Tür“ gibt Anlei­
tungen, wie elementare Übungen, etwa das Überqueren der Fahrbahn an ver­
schiedenen Stellen gemeinsam mit den Kindern durchgeführt werden kön­
nen.
Darüber hinaus erhalten alle Kinder auch einen Schulkindausweis, der im
Notfall der Identifikation des Kindes dienen soll.
Die Arbeit mit den Eltern konnte durch das „Moderatoren/innenhand­
buch für Elternabende aus der Verkehrserziehung“ forciert und verbessert
werden. Es ist als Arbeitsunterlage zur Durchführung von Elternabenden zur
Verkehrserziehung vom Vorschulbereich bis zur 5. Schulstufe geeignet. Durch
100
die enge Einbindung der Eltern in die Aufgaben der Verkehrserziehung wur­
den neue Akzente gesetzt.
10.8 Berufsorientierung
Berufsorientierung an der Hauptschule und an der AHS-Unterstufe
Seit dem Schuljahr 1998/99 ist in den 3. und 4. Klassen der Hauptschulen und
AHS Berufsorientierung als Verbindliche Übung vorgesehen. Der Lehrplan –
die entsprechenden Änderungen traten am 1. September 1998 in Kraft – er­
öffnet den Schulen mehrere Möglichkeiten zur Realisierung:
Die Verbindliche Übung Berufsorientierung (BO) kann als eigener Gegen­
stand (im Rahmen der Schulautonomie) oder integriert in den Unterricht der
Pflichtgegenstände geführt werden. Darüber hinaus kann Berufsorientierung
in beiden Grundvarianten innerhalb verschiedener Zeiträume unterrichtet
werden. Was machen die Schulen daraus? Was merken die Schüler/innen
davon? Was dringt bis zu den Eltern vor? Was verursacht positive Effekte?
Über solche Fragen verschafft die vom BMBWK beauftragte und im Mai 2001
durchgeführte bundesweite Vollerhebung an Hauptschulen und AHS einen
Überblick, in welcher Form und unter welchen Rahmenbedingungen der ge­
setzliche Auftrag zur Berufsorientierung an den Schulen realisiert wird und
welche Effekte die einzelnen Realisierungsformen zeigen.
Realisierungsformen von Berufsorientierung:
Welche Gestaltungsvarianten kommen hauptsächlich zum Tragen?
An 98 % der AHS und 56 % der Hauptschulen wird Berufsorientierung
integrativ, d. h. in allen für Berufsorientierung geeigneten Fächern sowie in
Projekten, berufspraktischen Tagen etc. unterrichtet.
An 20 % der HS ist Berufsorientierung ein eigener Unterrichtsgegenstand
mit mindestens 1 Wochenstunde über das gesamte Schuljahr.
An 10 % der HS ist Berufsorientierung ein eigener Unterrichtsgegenstand
mit mindestens 1 Wochenstunde geblockt auf ein Semester.
An 14 % der HS ist Berufsorientierung ein eigener Unterrichtsgegenstand
mit 0,5 Wochenstunden plus Berufsorientierung-Unterricht in den Fächern, in
Projekten und berufspraktischen Tagen.
Weitere ausgewählte Ergebnisse aus dem Schlussbericht (Juli 2002) kön­
nen unter www.gemeinsamlernen.at/index2.asp (Beiträge nach Gegenstän­
den/Berufsorientierung) nachgelesen werden.
101
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
Möglichkeiten aufgezeigt, Verkehrserziehung fächerübergreifend und fä­
cherverbindend zu gestalten.
Österreich hat in den Jahren 2002/03 an der OECD-Studie „Vergleich der
Strukturen und Zielsetzungen von Einrichtungen zur Information, Beratung,
Begleitung und Förderung im Hinblick auf Bildungs- und Berufsentscheidun­
gen“ teilgenommen. Es wurde dabei ein breiter Rahmen gewählt: Alle Un­
terstützungsmaßnahmen bzw. Einrichtungen, deren Ziel es ist, Menschen bei
der Vorbereitung von Bildungs- und Berufsentscheidungen und deren Um­
setzung zu unterstützen, wurden einbezogen, unabhängig von der Zielgrup­
pe (sowohl Jugendliche als auch Erwachsene), als auch von der Methode (In­
formation – Beratung – Begleitung – Förderung).
Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind im abschließenden OECDBericht (2004) ausführlich zusammengefasst. Dabei werden die entsprechen­
den Systeme und Ziele in den beteiligten Staaten vergleichend gegenüber­
stellt, Stärken und Schwächen aufgezeigt und Vorschläge für zukünftige Stra­
tegien, Schwerpunktsetzungen und Organisationsformen gemacht. Das ab­
schließende Ländergutachten der OECD über Österreich sowie eine Kurzfas­
sung der globalen Hauptaussagen alle Länder betreffend und konkrete Emp­
fehlungen aus dem österreichischen Ländergutachten sind über folgende
Website zugänglich: www.schulpsychologie.at/OECD/
AHS-Pilotprojekt zur Unterstützung der Berufsorientierung
Im Schuljahr 2000/01 startete das Bundesministerium für Bildung, Wissen­
schaft und Kultur das Pilotprojekt „My Way – Beratung, Begleitung und Ori­
entierung an AHS“. Zehn Schulen aus sieben Bundesländern nahmen für drei
Jahre daran teil. Die Ziele des Projekts waren die Verstärkung und Individuali­
sierung der Bildungswegplanung und Berufsorientierung, die Einrichtung
eines Beratungszentrums für schulische und persönliche Probleme sowie die
Unterstützung der Kollegenschaft bei der Umsetzung des Berufsorientie­
rungsunterrichts.
Ein möglichst täglich geöffnetes Beratungszentrum sollte den Zielgrup­
pen (Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer) die Wichtig­
keit der Projektziele verdeutlichen. Die Arbeit wurde von kleinen Teams (Schü­
lerberater/innen, Berufsorientierung-Lehrer/innen) getragen, die neben dem
Aufbau dieser Einrichtung, der internen Koordination und der eigentlichen
Beratung auch noch an den wissenschaftlichen Begleitmaßnahmen (Evalua­
tion) der Abteilung „Evaluation und Schulforschung“ des Zentrums für Schul­
entwicklung in Graz teilnehmen mussten. Dafür stellten die Landesschulbe­
hörden den beteiligten Schulen für die drei Projektjahre zweckgebundene
Ressourcen zur Verfügung.
Das Angebot intensiver Beratung an der Schule wurde von den Schülerin­
nen und Schülern, aber auch deren Eltern und den Lehrerinnen und Lehrern
102
hoch eingeschätzt. Im Projektzeitraum stieg die Nachfrage nach schulbezo­
gener Beratung kontinuierlich und der Stellenwert der Schüler/innenberatung
und Berufsorientierung an den Schulen nahm deutlich zu. Ein dauerhafter
Ausbau der Beratung kann jedoch nur auf der Basis einer expliziten Budge­
tierung erfolgen.
Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrerinnen und
Lehrer, die Beratungsangebote in Anspruch nahmen, attestierten diesen Er­
folg. Sehr positiv fiel auch die Bewertung der Beratungstätigkeit durch die
Schülerinnen und Schüler aus. Nur selten wurden von den Kollegen/innen die
Beratungsaktivitäten (Absenzen einzelner Schülerinnen und Schüler) als den
eigenen Unterricht störend empfunden.
Es gibt dazu auch einen Evaluationsbericht von Elisabeth Stanzel-Tischler:
My Way – Beratung, Begleitung und Orientierung an AHS. Pilotprojekt in den
Schuljahren 2000/01 bis 2002/03. ZSE-Report Nr. 66, Graz 2003. Dieser Be­
richt ist auch über die Homepage des BMBWK downloadbar:
wwwapp.bmbwk.gv.at/publikationen_shop.asp
Berufsorientierungspass
Informationen über Ziele und Inhalte sowie die transparente Darstellung der
Umsetzung sind Grundlagen eines effizienten Berufsorientierung-Unterrichts.
Der Berufsorientierung-Pass wurde bisher im Zuge der BerufsorientierungsUmsetzung nur in der Hauptschule eingeführt. Er wird dort als Dokumentati­
on der Aktivitäten jedem Schüler/jeder Schülerin zur Verfügung gestellt (er­
hältlich über die Schulbuchaktion):
www.gemeinsamlernen.at/backup/bo_pass/index.html
Qualitätssicherung
Auf Wunsch der Ressortleitung und gestützt auf einige Studien (Vollerhebung
im Auftrag von BMBWK, Arbeiterkammer, Elternvertretungen) soll der Über­
prüfung der Zielerreichung der Verbindlichen Übung Berufsorientierung mehr
Nachdruck verliehen werden. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf die Be­
reiche
• Qualitätsindikatoren bei der Umsetzung der Berufsorientierung
• Koordination (vor allem im Falle der integrativen Umsetzung) –
Aufgabenbeschreibung
• Berichtswesen /Rückmeldesystem, Berichterstattung an die
bundesweite Landesschulinspektoren/innenkonferenz
Die Maßnahmen sollen ab dem Schuljahr 2003/04 wirksam werden und
mittels einer Empfehlung des BMBWK den Landesschulräten – die Schulauf­
sicht soll im Zuge der Qualitätssicherung auch eine aktive Rolle übernehmen
– zur Kenntnis gebracht werden.
103
10.
UNTERRICHTSPRINZIPIEN
OECD-Studie
Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung
Die jährlich vom Bildungsministerium gemeinsam mit dem Arbeitsmarktser­
vice an drei Standorten durchgeführte Messe für Beruf, Studium und Weiter­
bildung (BeSt3) ist auf Schüler/innen, deren Eltern und Lehrer/innen ausge­
richtet und wurde 2002 um den Schwerpunkt Weiterbildung für die Ziel­
gruppe Erwachsene erweitert. Sie gibt Auskunft über Studien- und Berufs­
möglichkeiten und Weiterbildungsangebote nach der Reifeprüfung bzw.
nach der Pflichtschule.
Berufsorientierung und -information für Mädchen/Frauen
Im Hinblick auf die Erweiterung des Berufsspektrums veröffentlicht das
BMBWK nicht nur einschlägige Informationsmaterialien wie z. B. die Bro­
schüre „Mädchen können mehr“ (hrsg. 2002 vom BMBWK, BMWA, BMSG
und AMS), sondern es werden darüber hinaus seit etlichen Jahren auch kon­
krete Projekte initiiert und gefördert. Zu nennen sind in diesem Zusammen­
hang das Projekt „FIT – Frauen in die Technik", „MUT – Mädchen und Tech­
nik", „MiT – Mädchen/Frauen in die Technik“ sowie das Projekt „Ready".
(Genauere Informationen dazu finden sich im Abschnitt 10.3. „Erziehung zur
Gleichstellung von Frauen und Männern“.)
11.
UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN
11.1 Medienpädagogik
Medienerziehung als ein Teilbereich der Medienpädagogik gehört seit 1973
zu den Unterrichtsprinzipien. Ende 2001 wurde der neue Grundsatzerlass zur
Medienerziehung (letzte Aktualisierung 1994) von der Bidungsministerin ap­
probiert. Der neue Erlass strebt die kritisch-analytische Einbindung sowohl der
traditionellen Massenmedien als auch der so genannten Neuen Medien, ins­
besondere des Internets, in die Bildungsarbeit an.
Als Beispiel für eine medienpädagogisch orientierte Herangehensweise
an das Internet sei die Teilnahme am EU-Projekt EDUCAUNET, gemeinsam mit
6 weiteren EU-Ländern, angeführt.
Die Zeitschrift MEDIENIMPULSE (Beiträge zur Medienpädagogik) er­
scheint regelmäßig viermal im Jahr und wird laufend an alle Schulen über­
mittelt.
Eine größere Anzahl audiovisueller Unterrichtsmittel wird jedes Jahr dem
Begutachtungsverfahren nach §§ 14 und 15 SCHUG zugeführt, die Register
der audiovisuellen Medien werden weitergeführt sowie die medienankaufen­
den Institutionen informiert. Bemerkenswert ist die steigende Anzahl von Ap­
probationswerbern/innen, die – analog zum Schulbuch – um Aufnahme von
Neuen Medien, z.B. CD-ROMs, als Unterrichtsmittel in die Schulbuchlisten
bzw. in den Anhang ansuchen.
Praktische Medienerziehung
Mit dem 1998 begonnenen Projekt „Schülerradio1476“ werden Impulse zum
praxisnahen fächerübergreifenden Unterricht gesetzt. Österreichweit haben
bis Ende 2000 insgesamt 427 Schulen, von der Volksschule bis zur berufsbil­
denden Schule, ihr Interesse an Radioprojekten angemeldet bzw. arbeiten mit
den Schülerinnen und Schülern an den Produktionen.
Jedes Jahr werden im Videobereich zahlreiche „Schüler/innen-Lehrer/in­
nen-Medienprojekte“ betreut.
Ein internationaler Medienwettbewerb für Jugendliche ist der seit zwei
Jahren mit immer höheren Teilnehmerzahlen durchgeführte „Media Literacy
Award“.
Als Forum der medienpädagogischen Inhalte sei auf die Homepage
www.mediamanual.at verwiesen, die neben ausgewählten Beiträgen der
Zeitschrift MEDIENIMPULSE theoretische Grundlagen der Medienpädagogik,
interaktive Möglichkeiten der Bedeutungskonstruktion mit Bild, Ton und
104
105
11.
UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN
Das BMBWK wies die Schulaufsicht AHS an, in Dienstbesprechungen mit
Leiterinnen und Leitern das Anliegen, die Nachhaltigkeit von Berufsorientie­
rung zu sichern, zu thematisieren und die entsprechende Empfehlung des
BMBWK weiter zu leiten.
11.2 Bibliotheken-Service für Schulen
In Österreich können alle Schultypen eine Schulbibliothek einrichten – sie sind
jedoch nicht dazu verpflichtet. Die Kosten der Ausstattung und für die Me­
dien trägt der Erhalter der Schule, die zu Schulbibliothekarinnen und Schulbi­
bliothekaren ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer werden vom Bund ent­
lohnt. Um eine einheitliche Entwicklung und Kooperationsmodelle mit Öf­
fentlichen und Wissenschaftlichen Bibliotheken zu fördern, wurde vom Bun­
desministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur der Bibliotheken-Service
für Schulen eingerichtet.
Der Bibliotheken-Service für Schulen informiert Schulen, Gemeinden
und Eltern über die Errichtung, Einrichtung, Organisation, Verwaltung, Kos­
ten und notwendige Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer. Seit 2004 ist
der Bibliotheken-Service eine Arbeitsgemeinschaft (Buchklub der Jugend,
Büchereiverband Österreichs und Buch.Zeit), die in Wels ihr Büro hat. Wie
bisher werden sämtliche erfolgreichen Broschüren, Materialien und die
Homepage nun von dort verwaltet, schriftliche und mündliche Informatio­
nen erteilt.
Die Schulbibliotheken in Österreich sind nach dem Vorbild der Öffentli­
chen Bibliotheken aufgebaut, haben neben Freizeitlektüre auch dem Fächer­
kanon der Schule entsprechend Medien für alle Interessierten in den Regalen.
Seit einigen Jahren werden die Schulbibliotheken zu multimedialen Schulbi­
bliotheken umstrukturiert, da neben dem Medium Buch auch elektronische
Medien zur Verfügung stehen sollen. Der EDV-Unterricht wird als Lehrwerk­
statt für den Umgang mit diesen Medien gesehen und die Schulbibliothek als
der Ort für die persönliche Recherche.
Die Schulbibliotheken in Österreich bauen ihre Kontakte zu allen Biblio­
thekseinrichtungen weiter aus. Das international gewürdigte Projekt BIBLIO­
THEKEN-ONLINE des Bücherei-Verbandes Österreichs ist hier besonders her­
vorzuheben: Seit 1999 können alle öffentlichen Bibliotheken und Schulbi­
bliotheken ihre Bestände ins Netz stellen und so einem breiten Publikum an­
bieten.
Gemeinsam mit anderen Institutionen sind die Schulbibliotheken in Ös­
terreich als Zentren der Leseerziehung und Lesemotivation zu sehen. Der Bi­
bliotheken-Service beteiligt sich z. B. am österreichischen Literaturmagazin
zur deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur „1000 und 1 Buch“, am
106
Lesemonat April mit dem Andersentag und kooperiert intensiv mit dem Ös­
terreichischen Buchklub der Jugend.
Alle Informationen zur Schulbibliotheksentwicklung in Österreich und
Kontaktadressen können unter www.schulbibliothek.at (2003 ausgezeichnet
mit einem Comenius-Siegel) abgerufen werden.
11.3 KulturKontakt Austria /ÖKS Österreichischer Kultur-Service
Mitte der siebziger Jahre setzte das österreichische Bundesministerium für
Unterricht und Kultur (jetzt BMBWK Bundesministerium für Bildung, Wissen­
schaft und Kultur) umfassende Impulse zur Förderung der kulturellen Bildung
und der aktiven Auseinandersetzung mit Kunst an allen österreichischen
Schulen und zugunsten aller Schüler/innen. Eine der Maßnahmen zur Errei­
chung der Ziele war die Gründung des ÖKS. Die Vermittlung der unter­
schiedlichen Kunstsparten unter möglichst aktiver Einbeziehung von Künst­
lern/innen sollte als zentrales Lernfeld in allen Schularten und in weiterer
Folge in allen Bereichen der Gesellschaft etabliert werden.
Als unabhängige Organisation wurde der ÖKS ein bedeutendes Binde­
glied zwischen den unterschiedlichen Maßnahmen der Kultur- und Bildungs­
politik und zu einer Schnittstelle zwischen der zeitgenössischen Kulturszene
und allen Schulen Österreichs. Die Zusammenarbeit mit Kunstinstitutionen
wurde ausgebaut. Neben der Kooperation mit Kunstvermittlern/innen nutzte
der ÖKS seine langjährige Zusammenarbeit mit Künstlern/innen im Bildungs­
kontext, um einen zeitgemäßen Umgang mit Kunst durch die Methode der
„künstlerischen Intervention“ anzuwenden.
Mit Beginn 2004 wurden die gemeinnützigen Vereine ÖKS und das Büro
für Kulturvermittlung in eine gemeinsame Organisationsstruktur mit KulturKontakt Austria zusammengeführt. Dadurch entsteht eines der größten ös­
terreichischen Kompetenzzentren für kulturelle Bildung, Kulturvermittlung,
kulturellen Dialog und Bildungskooperation. Kulturvermittlung und kulturelle
Bildung sind ab 2004 ebenso wie Bildungskooperation und kultureller Dialog
mit den Ländern Ost- und Südosteuropas wesentliche Tätigkeitsschwerpunk­
te von KulturKontakt Austria.
Nach wie vor hat sich KulturKontakt Austria – nun mit der Marke ÖKS –
einem offenen und umfassenden Kulturkonzept verschrieben. Sein Verständ­
nis des Kulturbegriffs ist jener einer allumfassenden Kultur, die sowohl tradi­
tionelle als auch neue, experimentelle und innovative Kunstformen ein­
schließt.
KulturKontakt Austria/ÖKS bemüht sich um die Entwicklung einer neuen
Lernkultur: Interdisziplinarität, projektorientiertes Arbeiten und die Weiter­
107
11.
UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN
Sprache, praktische Hinweise mit Beispielen zur eigenständigen Medienge­
staltung, und Kurse zur Weiterbildung im medienpädagogischen Bereich
sowie Materialien zur Filmerziehung anbietet.
Speziell für die Zielgruppe Schulen/Lehrer/innen bietet der KulturKontakt
Austria/ÖKS an:
•
•
kostenlose Vermittlung von Künstlern/innen aller Sparten (personale
Kunstvermittlung)
Entwicklung von Ideen und Konzepten für maßgeschneiderte Vermitt­
lungsangebote an der Schnittstelle Kunst, Kultur und Bildung
108
•
Beratung für alle Lehrer/innen – gleichgültig, an welcher Schule und in
welchem Unterrichtsfach sie tätig sind – bei der Konzeption, der Ab­
wicklung und Finanzierung kultureller Projekte an ihrer Schule (Förde­
rung der dynamischen Fähigkeiten der Schüler/innen in aktiver Mitarbeit
in der Projektarbeit, Interdisziplinarität, fächer- und spartenübergreifen­
de Projektarbeit, Bezug zum aktuellen Unterricht, prozessorientiertes
Arbeiten, Reflexion und Dokumentation)
Es sollen Anreize geschaffen werden, um kunst- bzw. kulturpädago­
gische Methoden auch dort zu erproben, wo es noch schwierig erscheint,
etwa im Rahmen von Projekten in den nicht-musischen Unterrichtsfächern, in
ländlichen Gebieten etc. Ein weiterer Schwerpunkt liegt derzeit in der Unter­
stützung von neuen und experimentellen Ansätzen im Bereich der persona­
len Kunstvermittlung und prozessorientierter, fächer- bzw. kunstspartenüber­
greifender Arbeiten.
Einige größere KulturKontakt Austria/ÖKS Projekte:
ARTWORKS – Künstlerische Dienstleistungen im Dritten Sektor
Die Entwicklungspartnerschaft (EP) „ARTWORKS – Künstlerische Dienstleis­
tungen im Dritten Sektor“ besteht aus 12 Partnerorganisationen und wird im
Rahmen der europäischen Gemeinschaftsinitiative EQUAL durchgeführt und
gefördert. Von September 2002 bis Februar 2005 setzt ARTWORKS gezielte
Maßnahmen, um die Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt und die prekä­
ren Arbeits- und Einkommensverhältnisse für Künstler/innen in Österreich zu
verbessern. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung neuer Arbeitsfelder
für Künstler/innen und ihrer Dienstleistungen im Dritten Sektor (Sozialwirt­
schaft).
ABC Network
ABC-Network (Across the Borders Cooperation)-Schulnetzwerk „Kreatives
Mitteleuropa“ ist eine Initiative des BMBWK. Gestartet im Februar 2002 zielt
das langfristige Projekt auf eine Konkretisierung zukunftsweisender Schulko­
operationsmodelle im Bereich „Kreativitätsförderung und kulturelle Bildung“
zwischen Österreich und anderen Ländern im mitteleuropäischen Raum.
Neben Österreich und Italien nehmen Schulen aus Tschechien, Ungarn, Polen
und der Slowakei teil. Koordiniert von KulturKontakt /ÖKS erproben sie den
kreativen projekt- und themenorientierten Unterricht unter der Berücksichti­
gung der kommunikativen Möglichkeiten der neuen Medien. Zurzeit umfasst
das Netzwerk 16 aktiv teilnehmende Schulen, die in 4 Arbeitskreisen koope­
rieren.
109
11.
UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN
entwicklung der Methodenvielfalt im kulturpädagogischen und kunstvermit­
telnden Unterricht werden aktiv gefördert. Die Auseinandersetzung mit Kunst
und Kultur wird als ein wichtiges Element zur umfassenden Persönlichkeits­
bildung der Schüler/innen erachtet.
KulturKontakt Austria/ÖKS unterstützt Schulen in diesem Zusammen­
hang mit Service- und Beratungsleistungen durch Experten/innen. Das Leis­
tungsprofil reicht von spartenspezifischer Information über die Vermittlung
von Künstlern/innen und Kulturschaffenden bis hin zu konkreten Hilfestel­
lungen bei der Projektabwicklung und Finanzierung. KulturKontakt Aus­
tria/ÖKS führt auch selbst Pilotprojekte durch und liefert Impulse für Schwer­
punktthemen – vor allem in Kulturbereichen, Regionen und Schultypen, die
bisher weniger aktiv waren – und bietet Unterstützung und Mitwirkung an.
Bestrebungen, die Arbeit der Künstler/innen in projektorientierte inter­
disziplinäre Formen des Unterrichts einzubetten und das Kulturleben an
österreichischen Schulen mit Hilfe ganzheitlicher, kreativer Bildung zu inten­
sivieren, gewinnen an Bedeutung. Auch heute sind die Steigerung des Stel­
lenwertes von Kunst und Kultur im Schulalltag, Innovation und Aufge­
schlossenheit gegenüber kulturellen Ausdrucksformen und Entwicklungen
Hauptziele. Pro Jahr fördert KulturKontakt Austria/ÖKS derzeit über 3000
Workshops in den Schulen, dazu kommen größere Projekte (unten beispiel­
haft angeführt).
In den letzten Jahren hat KulturKontakt Austria/ÖKS ein Netzwerk von
über 120 kulturellen Einrichtungen aufgebaut, um die Zusammenarbeit zwi­
schen Schulen und Kulturinstitutionen zu fördern und durch den direkten
Kontakt neue Wege der Kunstvermittlung zu ermöglichen. Das ÖKS CLUBNetzwerk bietet allen an Kunst und Kultur Interessierten aus dem Bildungs­
sektor die Möglichkeit, die unterschiedlichen kulturellen Angebote der Ko­
operationspartner des ÖKS CLUB-Netzwerkes kostengünstiger in Anspruch
zu nehmen und Einblicke in die Angebotsschiene für den schulischen Bereich
(Kunstvermittlungsangebote, Workshops, Lehrer/innenführungen, Diskussio­
nen etc.) zu bekommen. Renommierte Veranstalter, Museen, Theater, Kon­
zertveranstalter, Kunsthäuser sind dabei ebenso Partner wie eine Vielzahl re­
gionaler Kulturinitiativen.
eLearning im Schulalltag (Unterstufe) ist als Teil des eLearning Clusters Öster­
reich ein Pilotprojekt des BMBWK. Zwischen 2002 und 2005 setzen sich Leh­
rer/innen an Testschulen mit der Lernplattform Blackboard und ihren Einsatz­
möglichkeiten im Schulalltag auseinander. Ziel ist, dass alle Pilotschulen eLe­
arning-Erfahrungen in allen Gegenständen erwerben und die gemachten Er­
kenntnisse an die neu hinzukommenden Projektschulen weitergeben. Jede
Pilotschule baut im eigenen Bundesland ein kleines Netzwerk auf. Im Schul­
jahr 2004/05 wird die gesamte Unterstufe erfasst und die gemachten Er­
kenntnisse werden auf breiter Basis veröffentlicht.
ÖKS. Moment ! Musik
ÖKS. Moment ! Musik fand erstmals im Schuljahr 2001/02 statt. Bereits der
erste Durchgang zeigte, welch großes künstlerisch-kreatives Potenzial in Ös­
terreichs Jugendlichen schlummert. Gemeinsam mit Musikern/innen und
Künstlern/innen anderer Sparten erarbeiten Schüler/innen sehr unkonventio­
nelle Musikstücke, die in Konzerten aufgeführt werden. ÖKS. Moment !
Musik zeigt, dass Musik „machbar“ ist – und zwar nicht nur reproduziert son­
dern von Jugendlichen in eigenständiger Arbeit komponiert wird.
U19 – Cybergeneration 2001
U19 ist eine Kategorie des Prix Ars Electronica, der vom ORF Oberösterreich
gemeinsam mit KulturKontakt Austria/ÖKS veranstaltet wird. Er ist für alle Ju­
gendlichen in Österreich zugänglich. U19 gibt es seit 1998 als sehr erfolgrei­
chen und international anerkannten Wettbewerb. Eingesandt werden kann
alles, was mit einem Computer generiert werden kann: Animationen, Hardund Software, Computerspiele, Websites, Robotic-Anwendungen, digitale
Musik, Computergrafiken.
11.4 IKT-Entwicklung
Im besprochenen Zeitraum erfolgten zahlreiche Entwicklungen im Bereich der
neuen Informations- und Kommunikationstechniken (IKT) im österreichischen
Schulbereich.
Neben der ständig zunehmenden und qualitativ verbesserten PC-Aus­
stattung aller österreichischen Schulen erfolgte eine Vernetzung der Stand­
orte sowie die Bereitstellung eines Internetzugangs.
Der IKT-Bereich wurde auch im Lehrplan der Volksschule verankert. Wei­
ters wurde eine eigene IKT-Lehramtsausbildung an den Universitäten einge­
führt. Die breite Ausbildung von Lehrenden mit IT-Skills z.B. durch Ablegung
des Europäischen Computerführerscheins ECDL zeigt bezüglich Flächen­
deckung gute Erfolge.
Erwähnenswert ist auch die Möglichkeit im Rahmen der Schulbuchaktion
zu den Lehrbüchern Ergänzungs- und Übungsteile aus dem Internet zu laden.
Das BMBWK stellt die nationale IKT-Strategie auf www.efit.at dar.
Der optimale, nachhaltige und breitenwirksame Einsatz der modernen In­
formations- und Kommunikationstechnologien in Bildung, Wissenschaft und
Kultur wird durch die umfassende Initiative eFit Austria gezielt unterstützt
und gefördert. eFit Austria bietet eine sich ständig weiterentwickelnde Platt­
form für zahlreiche Initiativen und Projekte, die sich mit Zukunftsthemen aus­
einandersetzen.
Getragen von Mitteln aus der sogenannten „Computer-Milliarde” ermu­
tigt und unterstützt „eFit Austria” Projekte im Bereich von Bildung, Wissen­
schaft und Kultur.
Es erfolgte die Einrichtung des österreichischen Bildungsportals
www.bildung.at , das ein modernes Lern-, Bildungs- und Orientierungssystem
Das Nützliche und das Fremde
1989 initiierte das Büro für Kulturvermittlung im Rahmen des dualen Systems
der österreichischen Lehrlingsausbildung die Projektreihe „Das Nützliche und
das Fremde“. Sie ermöglicht Lehrlingen neben ihrer Fachausbildung – dem
Nützlichen – mit Hilfe von professionellen Kulturvermittlern/innen die Arbeits­
und Lebenswelt von Künstlern/innen und Kulturschaffenden – das Fremde –
kennenzulernen. Österreichweit haben bisher 180 Projekte mit rund 3700
Lehrlingen aus 1320 Firmen und 50 Berufsschulen und 140 Kulturvermittlern­
/innen und Kulturschaffenden stattgefunden.
bietet. Es repräsentiert ein österreichweites Bildungsnetzwerk und unterstützt
viele „eLearning communities”. Es ist auch ein übergreifendes Portal für alle
wichtigen Bildungs-Websites und Subportale (zum Beispiel, www.schule.at ).
Das eLearning-Portal wurde im November 2001 in einer Testversion ins
Netz gestellt. Am 2. Mai 2002 wurde es im Rahmen eines Pressetermins und
eines Events durch die Frau Bundesministerin offiziell vorgestellt.
Dem Subportal www.schule.at kommt ebenfalls eine große Bedeutung
zu, da es u.a. Unterrichtsgegenstandsportale bereitstellt, die von den Lehrern­
/innen gut angenommen werden.
Von den zahlreichen Pilotprojekten sind besonders 2 Projekte zum eLear­
ning hervorzuheben, die Teile des eLearning Clusters Österreich darstellen.
110
111
11.
UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN
eLearning Pilotprojekt eLSA
eLearning Pilotprojekt eLSA – eLearning im Schulalltag (Unterstufe)
eLSA startete im Schuljahr 2002/03 an 4 Pilotschulen. Aus den Bundesländern
Tirol, Oberösterreich, Niederösterreich und Wien stellte sich je eine AHS mit
ganz unterschiedlichen Voraussetzungen den vielfältigen Anforderungen die­
ses Projekts. Jede der beteiligten Schulen definierte zumindest eine eLSAKernklasse.
Das Ziel des ersten Jahres bestand in einer intensiven Auseinandersetzung
der Lehrer/innen mit der Lernplattform und ihren Einsatzmöglichkeiten im
Schulalltag (Entwicklung und Erprobung von eLearning-Unterrichtssequen­
zen); ca. 50% der Lehrer/innen stellte sich sehr engagiert diesen Herausfor­
derungen und erzielte auch einige herausragende Ergebnisse.
Gesamtziel des Projektes bis zum Projektende (Sommer 2005) ist es, dass
sich jeder Lehrende mit eLearning-Sequenzen in seinem Fach auseinanderge­
setzt hat. Die Schüler/innen waren im ersten Projektjahr mit gesteigerter Mo­
tivation dabei.
III/4), eingerichtet, um zunächst das entsprechende österreichische Bildungs­
angebot im Internet sowie IKT-Projekte im Überblick darzustellen. Daraus ent­
wickelte sich durch enge Kooperation mit den internationalen und nationa­
len Vertretern/innen der „Virtual School Europe“ die Virtuelle Schule Öster­
reich.
Im Zentrum der ViS.at steht ein sich an Unterrichtsfächern orientierender
Zugang zu Bildungsinformation betreut durch Lehrer/innen der verschiede­
nen Fachbereiche bzw. Schultypen. Geboten wird Bildungsinformation online
für Lehrer/innen, für Schüler/innen, für Bildungsinteressierte.
•
•
•
•
ViS.at ist in folgende Bereiche untergliedert:
ein an Unterrichtsfächern orientierter Zugang zu Bildungsinformationen
Gegenstands-Betreuer/innen sind Lehrer/innen der verschiedenen
Fachbereiche bzw. Schultypen
die Gegenstands-Betreuer/innen garantieren eigenverantwortlich
inhaltliche und didaktische Qualität der Informationen
die Websites der einzelnen Departments werden selbst gestaltet bzw.
sind auf österreichischen Bildungsservern integriert (eduhi, Tibs)
eLSA im Schuljahr 2003/04
Die Anzahl der beteiligten Schulen verdoppelte sich. Jedes Bundesland hat
nun eine eLSA-Pilotschule. Zusätzlich wird eine erweiterte Steuerungsgruppe
tätig, die unter anderem auch mit dem Projekt zusammenhängende Schulor­
ganisations- und Schulentwicklungsprozesse unterstützt.
Das Ziel dieses Schuljahres ist, dass alle 1. bis 3.Klassen der eLSA-Pilot­
schulen eLearning-Erfahrungen in allen Gegenständen erwerben und die ge­
machten Erkenntnisse an die neu hinzukommenden Lehrer/innen und Schu­
len weitergeben.
eLSA im Schuljahr 2004/05
Alle Lehrer/innen (Unterstufe) der im eLSA-Projekt involvierten Schulen sollen
eLearning-Erfahrungen in allen Gegenstandsbereichen und Schulstufen der
Unterstufe machen und austauschen.
Weitere Hinweise:
http://community.schule.at/el-cluster
http://community.schule.at/?cid=2126
Weitere wichtige Pilotprojekte sind:
Die Virtuelle Schule Österreich (www.virtuelleschule.at)
Als Vermittlerstelle zwischen Österreich und dem Europäischen Schulnetz
(EUN) wurden auf nationaler Ebene die Virtuelle Schule Austria (BMBWK, Abt.
112
ViS Initiativen
Die ViS.at betreut die Österreichportale der internationalen Bildungsnetzwer­
ke ENIS, BILNET sowie die thematischen Wissensplattformen, in denen Lehrer­
/innen und Schüler/innen gemeinsam mit Fachexperten/innen aus verschie­
denen Institutionen multimediale Lernmaterialien, Unterrichtsbeispiele, usw.
zu einem bestimmten Schwerpunktthema herstellen.
Europäische Initiativen – EU Kooperationen
ViS.at bietet entsprechende aktuelle Informationen über EU-Calls und mög­
liche Kooperationspartner und sieht sich verstärkt auch als Drehscheibe für
länder- und fachübergreifende IT-Projekte. Verschiedene europäische Initiati­
ven, die sich u.a. an verschiedenen Programmen (z.B. eLearning-Programm)
der Europäischen Kommission orientieren, wie die Aktionswoche Netdays
Europe setzten auch im Bereich von ViS.at aktuelle Schwerpunkte, wobei die
entsprechenden Ergebnisse dieser Veranstaltungen über die „Tagesaktua­
lität“ hinaus ausgewertet und längerfristig zugänglich gemacht werden. Wei­
ters wurden entsprechende Schulprojektinitiativen hinsichtlich ihrer päda­
gogisch-didaktischen und lehrplanrelevanten Aspekte sowie unter Berück­
sichtigung der interkulturellen Dimension in die entsprechenden Depart­
ments der Virtuellen Schule integriert. In diesem Zusammenhang unterstütz­
te Vis.at organisatorisch die Beschaffung von EU-Förderungen für IKT-rele­
vante Aktivitäten.
113
11.
UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN
Ein Projekt wird hier beschrieben:
Es folgt eine kurze Übersicht der einzelnen Teilbereiche:
ENIS – Austria
www.virtuelleschule.at/ENIS/enis.htm
Gründung: 2001
ENIS (European Network of Innovative Schools) ist ein Netzwerk europäischer
Schulen, in denen Informationstechnologien eine bedeutende Rolle spielen.
In diesen Schulen muss die Infrastruktur einen entsprechenden Standard auf­
weisen und es muss seitens der Schulleitung sowie der Lehrer/innen die Be­
reitschaft vorhanden sein, didaktische und methodische Konzepte zu erpro­
ben und umzusetzen. Austausch von Erfahrungen und Informationen auf
schulischer Ebene sowie die aktive Teilnahme an europäischen pädagogisch­
didaktischen IT-Projekten sind die Hauptziele dieses europäischen Netzwerks.
Netdays
www.netdays.at
Gründung: 1997
Einmal jährlich stattfindende Aktionswoche im November auf europäischer
Ebene mit nationalen Aktivitäten zur Förderung der kreativen Auseinander­
setzung Jugendlicher mit den neuen Technologien/Internet. Seit dem Jahr
2001 wird im Rahmen der Netdays Austria der Young Creativity Award aus­
geschrieben und zwar gemäß den Richtlinien, die von den European Netdays
ausgegeben werden, wie z.B. „Dialogue between Cultures“, „Images“. Im
Jahr 2003 wurden zum ersten Mal die an Österreich angrenzenden EU-Bei­
trittsländer eingeladen, an diesem Wettbewerb teilzunehmen.
114
eSchola http://eschola.eduhi.at
Gründung: 2001 (bis 2003)
Zwischen März und Mai 2001-2003 fanden diese europaweiten Aktionswo­
chen zum Thema „eLearning“ statt. eSchola zielte dabei auf die Identifikati­
on, Sammlung, Analyse, Dokumentation und Verbreitung von innovativen
Projekten und Unterrichtsansätzen, welche den sinnvollen Einsatz neuer Tech­
nologien in der Schulpraxis beispielhaft zeigten. Im Rahmen von eSchola
Europe wurden auch die europäischen eLearning-Awards ausgeschrieben.
Kontinuität: Die Aktionswochen eSchola wurden mit 2003 beendet, die
Ergebnisse sind weiterhin online verfügbar.
BILNET Bilinguale Schulen in Mittel- und Osteuropa www.virtuelleschule.at/bilnet/
Gründung: 2002
Auf dieser Homepage sind neun von Österreich unterstützte bilinguale Schu­
len in der Slowakei, in Tschechien und in Ungarn vertreten, um gemeinsam im
Internet aufzutreten sowie den Lehrern/innen die Möglichkeit zu geben, über
diese Plattform Informationen zirkulieren zu lassen.
Burgen und Schlösser
http://burgen.virtuelleschule.at
Gründung: 2000
Veranstaltungen: Workshops an Schulen; Präsentation bei Messe- und
Bildungsveranstaltungen.
Bisherige Ergebnisse: Unterrichtsbeispiele, Arbeitsblätter, Online-Übungen,
Datenbank zu Sagen und Märchen.
Kontinuität: Ausbau hinsichtlich weiterer Schultypen (Sonderpädagogik,
Erwachsenenbildung, etc.).
BildungOnline
www.bildungonline.at
Gründung: 2000
BildungOnline ist eine Bildungsmesse, die seit 2000 in Hall in Tirol einmal jähr­
lich stattfindet. Im Rahmen dieser Messe präsentieren Schulen ihre Schulpro­
jekte, die durch Nutzung der Neuen Medien entstanden sind und für das Leh­
ren und Lernen eingesetzt werden. Weiters haben Firmen und Institutionen
die Möglichkeit sich zu präsentieren. Zahlreiche Arbeitskreise der Virtuellen
Schule und Fachvorträge werden veranstaltet.
115
11.
UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN
Im Rahmen von ViS.at sollen weiterhin exemplarische Beispiele des IT-Ein­
satzes im Bildungsbereich nicht nur präsentiert sondern auch angeregt und
ermöglicht werden.
Projekte mit thematischen Schwerpunkten wie z.B. Burgen und Schlösser,
Kinderprojekte im Web, Dialog und Bildung als Chance – Globales Lernen
haben zunächst das Ziel, den fächerübergreifenden Aspekt eines Themas
unter dem Gesichtspunkt des IKT-Einsatzes im Unterricht bzw. in der ausser­
schulischen Bildungsarbeit in den Mittelpunkt zu stellen. IKT soll dabei in wei­
terer Folge nicht nur als Transportmedium von „geprüftem“ eContent ver­
standen werden, sondern selbst bei der didaktischen Umsetzung thematisiert
werden.
Gründung: 2003
Mehr als 5.000 Schulen in Europa nahmen daran teil. Diskussionen über die
Zukunft Europas standen dabei im Mittelpunkt der Veranstaltung. Auf der
Website des Europäischen Frühlings findet man u.a. rund 1500 Lehr- und
Lernressourcen zum Thema und eine Übersicht über die nationalen Aktivitä­
ten.
116
12.
LEHRER/INNENBILDUNG
Das Jahr 1999 brachte für die rund 12000 Studierenden der Lehrer bildenden
Akademien (Pädagogische Akademien, Berufspädagogische Akademien und
Religionspädagogische Akademien) und für alle Lehrkräfte, die Weiterbil­
dungsveranstaltungen der Pädagogischen bzw. Religionspädagogischen In­
stitute besuchen, eine entscheidende Weichenstellung: Das neue Akade­
mien-Studiengesetz (Bundesgesetz über die Studien an Akademien und über
die Schaffung von Hochschulen für pädagogische Berufe vom 25. Juni 1999),
kurz: AStG 1999, definiert nun klar die formalen Rahmenbedingungen zur
Konkretisierung der Entwicklungsarbeit in Richtung hochschulmäßige Ausund Weiterbildung für alle Lehrer und Lehrerinnen.
Binnen acht Jahren sollen „Hochschulen für pädagogische Berufe“ ge­
schaffen werden, die über die Ausbildung der Pflichtschullehrer/innen hi­
naus auch Angebote für andere pädagogische Ausbildungsbereiche (z. B. Er­
wachsenenbildung) unter Beachtung der an Universitäten üblichen Stan­
dards entwickeln sollen. Das bedeutet, dass an diesen künftigen hochschu­
lischen Einrichtungen akademische Grade erworben werden dürfen und
dass ein Zusammenwirken von Forschung und Lehre sichergestellt werden
muss. Auf die besondere Situation der Kirchen und Religionsgemeinschaften
wird in diesem Zusammenhang ebenfalls Bedacht zu nehmen sein. In der Be­
ziehung zur universitären Lehrer/innenausbildung sollten Synergien gefun­
den werden.
Durch das AStG 1999 wurden auch wesentliche Schritte in Richtung Au­
tonomie und Eigenverantwortung der über 50 im Gesetz erfassten Akade­
mien gesetzt:
Wahl verordnungsgebender Studienkommissionen (Studienpläne statt
Lehrpläne!), Einrichtung koordinierender Bundesleitungskonferenzen für die
verschiedenen Akademiearten, Konstituierung eines zentralen Forschungs­
beirates, dessen Mitglieder zur Hälfte auch eine Lehrbefugnis im Sinne des
Universitätsrechts haben, Schaffung einer „Akademievertretung“ der Studie­
renden im Rahmen des Hochschülerschaftsrechtes, Löschung der Detailbe­
stimmungen zur inneren Organisation der Akademien im Schulorganisations­
gesetz (SchOG legt nur noch die äußere Organisationsform fest!), Übernah­
me der Nostrifikationsbefugnis für einschlägige Lehramtsdiplome durch die
Akademien.
Damit die Entwicklung zielstrebig umgesetzt werden kann, haben die
Ressortleitungen der – zu diesem Zeitpunkt noch getrennten Ministerien „Un­
terricht“ und „Wissenschaft“ je vier Mitglieder für eine Evaluierungs- und Pla­
117
12.
LEHRER/INNENBILDUNG
Europäischer Frühling – Spring Day in Europe
http:// futurum2004.eun.org
Aus der Gesamtsicht der Lehrer/innen- und Erzieher/innen/bildung ist es
bedauerlich, dass die „Akademien für Sozialarbeit“ (Sozialakademien, in
denen Sozialarbeiter/innen ausgebildet werden) vom neuen Gesetz nicht und
der Bereich der „Sozialpädagogik“ (Erzieher/innen) noch nicht erfasst sind.
Gegebenenfalls werden sich in den kommenden Planungsjahren hier noch
weitere Kooperationsfelder eröffnen lassen.
Folgende Institutionen sind derzeit vom AStG direkt bzw. indirekt (auf
Grund privatschulrechtlicher Regelungen) erfasst:
14 Pädagogische Akademien in allen Bundesländern
4 Berufspädagogische Akademien in Wien, Linz, Graz und Innsbruck
1 Agrarpädagogische Akademie in Wien (für die Ausbildung und
Fortbildung der Lehrer an land- und forstwirtschaftlichen Schulen
6 katholische Religionspädagogische Akademien in Klagenfurt, Linz,
Salzburg, Graz, Stams und Wien
3 weitere Religionspädagogische Akademien für die evangelische,
islamische und jüdische Glaubensgemeinschaft in Wien
12 Pädagogische Institute in allen Bundesländern
9 katholische Religionspädagogische Institute in allen Bundesländern
1 evangelisches Religionspädagogisches Institut in Wien
Studentinnen und Studenten werden in Österreich als Fremdsprachenassis­
tentinnen und -assistenten eingesetzt.
Durch den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union besteht seit 1995
für österreichische Schulen zusätzlich die Möglichkeit, im Rahmen des
SOKRATES-Programmes Fremdsprachenassistentinnen und -assistenten aus
allen Staaten der EU sowie aus Norwegen, Island und der Türkei für mindes­
tens drei bis maximal acht Monate einzusetzen. Die Assistentinnen und As­
sistenten erhalten EU-Stipendien, wodurch den Schulen durch die Aufnahme
dieser angehenden Fremdsprachenlehrer/innen keine Kosten entstehen. Der
Arbeitsbereich dieser Assistentinnen und Assistenten an den Schulen ist um­
fassender als der für Assistentinnen und Assistenten, die innerhalb der bilate­
ralen Austauschprogramme an österreichischen Schulen tätig sind, was für
die Schulen eine interessante Umsetzungsmöglichkeit der „Europäischen Di­
mension“ im Schulalltag darstellt.
Ebenso können sich angehende österreichische Fremdsprachenlehrer/in­
nen für Stipendienplätze in verschiedenen EU-Staaten als Assistent/in bewer­
ben. Seit August 1995 haben auch österreichische Lehrer/innen im Dienst die
Möglichkeit, im Rahmen eines EU-Stipendiums des SOKRATES-Programmes
um einen Zuschuss für einen Fortbildungskurs im Ausland anzusuchen. Das
Stipendium dient zur teilweisen Deckung der Reise- und Kurskosten und ist
bei der Nationalen Agentur für SOKRATES einzureichen.
Assistentenaustausch im Rahmen des SOKRATES-Programmes
und Stipendien für die Lehrer/innenfortbildung
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur führt im Rah­
men von bilateralen Verträgen mit Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroa­
tien, den Niederlanden, der Republik Irland, Russland, der Schweiz, Spanien
und den Vereinigten Staaten Austauschprogramme für Fremdsprachenassis­
tentinnen und -assistenten durch. Österreichische Studentinnen und Studen­
ten und Lehrer/innen assistieren in diesem Programm an Schulen der ge­
nannten Staaten im Fremdsprachenunterricht als „native speakers“ und eng­
lisch-, französisch-, kroatisch-, italienisch-, russisch- und spanischsprachige
118
119
12.
LEHRER/INNENBILDUNG
nungskommission nominiert, wobei darauf geachtet wurde, dass mindestens
vier Personen eine universitäre oder vergleichbare Lehrbefugnis haben und
außerdem mindestens vier Frauen dem Gremium angehören.
Noch im Herbst 1999 begannen die Studienkommissionen der Akade­
mien mit der Neugestaltung der Studienpläne gemäß AStG als Diplomstu­
dien, wodurch sichergestellt ist, dass ab dem Jahr 2000 alle Studierenden
nach Abschluss der Erstausbildung an einer dieser Akademien das Recht
haben, den Diplomgrad „Diplompädagoge“ bzw. „Diplompädagogin“, kurz
Dipl.-Päd., zu führen.
13. SCHULPSYCHOLOGIE – BILDUNGSBERATUNG
•
Adressatenorientierte Aufgabenbereiche
Psychologische Beratungs-, Untersuchungs- und Sachverständigentätigkeit
(z.B. Bildungsberatung, Integration, sonderpädagogischer Förderbedarf, Schul­
reife, Lernprobleme, Verhaltensprobleme, persönliche Schwierigkeiten und Kri­
sen) insbesondere Beratung von Rat suchenden Schülern/innen, Lehrern/innen
und Eltern in schulpsychologischen Fragen, Sachverständigentätigkeit.
Psychologische Förderung, psychologische Betreuung und psycholo­
gische Behandlung (ev. psychotherapeutische Methoden). Ziel: Persönlich­
keitsförderung, Prävention, Intervention, Rehabilitation.
In diesen beiden angeführten Aufgabenbereichen werden jedes Jahr in
knapp 130.000 persönlichen Gesprächskontakten mit Schülerinnen und
Schülern, Eltern, Lehrerinnen und Lehrern sowie 30.000 psychologischen Un­
tersuchungen und zahlreichen anderen Interventionsformen (wie z.B. Mode­
rationen und Vorträge) 28.000 Schüler/innenprobleme behandelt. Dazu
kommt die psychologische Betreuung bzw. das Coaching von jährlich ca.
2000 Lehrern/innen – ohne direkten Zusammenhang mit einem Schü­
ler/innenproblem.
Förderung der Kooperation im Bereich Schule
In den Jahren 2000 bis 2002 standen hier besonders Fragestellungen im Zu­
sammenhang mit der schulischen Kooperation bei Legasthenie im Vorder­
grund. Im Rahmen einer Informationsoffensive wurden entsprechende Mo­
delle entwickelt und Curricula für die Ausbildung von speziellen Betreuungs­
lehrern/innen erarbeitet (www.schulpsychologie.at/legasthenie )
In den Jahren 2003 und 2004 wurde ein ähnlicher Schwerpunkt im Be­
reich der Rechenschwäche gesetzt.
Weiters wurde im Jahr 2002 unter der Bezeichnung „Prognoseverfahren“
eine Initiative gestartet, die die Kooperation zwischen Eltern und Grund­
schullehrern/innen bei der Entscheidung über den Bildungsweg nach der
4. Schulstufe fördern soll (www.schulpsychologie.at/hsoderahs ).
120
In diesem Aufgabenbereich gab es mehrere Studien, z.B. auch zu Fragen der
Förderung von Kindern mit Lese-Rechtschreibschwäche.
Im Jahr 2002 wurden im Rahmen einer bundesweiten Informationsver­
anstaltung wichtige Forschungsprojekte der Schulpsychologie-Bildungsbera­
tung vorgestellt. In der Publikation „Innovative Projekte der Schulpsycholo­
gie-Bildungsberatung“ (www.schulpsychologie.at/projektberichte.htm ) wur­
den Kurzbeschreibungen dazu veröffentlicht.
Mitwirkung bei Planung und Koordination von
Aus-, Weiter- und Fortbildungsangeboten im Schulsystem
Im Berichtszeitraum wurden neue Konzepte für die Aus- und Weiterbildung
der Schülerberater/innen an den Schulen erarbeitet (Akademiestudienlehr­
gang für Schülerberatung). In einigen Bundesländern wurde bereits 2003 mit
der Umsetzung begonnen.
Im Jahr 2003 wurden im Rahmen eines „Bildungsberatungssymposiums“
der Schulpsychologie-Bildungsberatung (siehe www.schulpsychologie.at/
Download/bibsymp/ ) wichtige Fragen der Kooperation und Qualifizierung von
Berufsorientierungslehrern/innen und Schüler- und Bildungsberatern/innen
erörtert und Verbesserungsvorschläge erarbeitet.
Öffentlichkeitsarbeit
Ein besonderer Akzent lag auch auf der Öffentlichkeitsarbeit und der Weiter­
gabe psychologischen Wissens an Eltern und Lehrer/innen. So wurden auch
in den vergangenen Jahren zahlreiche diesbezügliche Broschüren veröffent­
licht, wobei der Schwerpunkt einerseits bei Lernhilfen (z.B. „Lernen mit Ef­
fekt“, „Zauberquadrat zum richtigen Lernen“) und andererseits bei der Un­
terstützung von Bildungsentscheidungen (z.B. „Handreichung zum Progno­
severfahren“, „Chancen-Check“, „Bildungswegweiser Österreich“) lag.
Die Website der Schulpsychologie-Bildungsberatung wurde zur zentralen
Informationsdrehscheibe ausgebaut (www.schulpsychologie.at ).
•
Qualitätssichernde Aufgabenbereiche
Interne Fort- und Weiterbildung, Supervision, Organisationsentwicklung
Im Rahmen der Arbeitstagungen mit den Landesreferenten/innen für Schul­
psychologie-Bildungsberatung wurden die bestehenden Konzepte zur Quali­
tätssicherung weiterentwickelt.
2000 fand eine bundesweite Fortbildungstagung für Schulpsychologen
/innen zu den Themenbereichen Notfallpsychologie und Supervision statt,
121
13.
SCHULPSYCHOLOGIE – BILDUNGSBERATUNG
Die Schulpsychologie-Bildungsberatung weist zwei verschiedene Aufgaben­
kategorien auf:
Psychologische Forschung im Bereich Schule
Administration, interner Informationsaustausch
Nach mehrjährigen Vorarbeiten wurde im Jahr 2003 ein einheitliches Berichts­
system für die schulpsychologischen Beratungsstellen fixiert, das die bundes­
weite Analyse der schulpsychologischen Arbeit erleichtert. In den Bundeslän­
dern wurden die bestehenden Dokumentationssysteme daraufhin abgestimmt.
Schüler/innen- und Bildungsberatung an Schulen
Zur Unterstützung der Schulpsychologie-Bildungsberatung gibt es in allen Se­
kundarschulen speziell ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, die Schüler­
bzw. Bildungsberater/innen, die eine erste Anlaufstelle für Schülerinnen und
Schüler mit Schulsorgen sind und bei Fragen des weiteren Bildungsweges
weiterhelfen. Die Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie die laufende fachliche
Betreuung dieser Lehrerinnen und Lehrer wird in erster Linie von der Schul­
psychologie-Bildungsberatung durchgeführt. Die Tätigkeit der Schüler- und
Bildungsberater/innen umfasst insbesondere drei Bereiche:
Informationsberatung (Beratung durch Informationsvermittlung)
Problemberatung (Beratung durch Problemanalyse)
Systemberatung (Beratung durch Kooperation und Koordination)
Im Berichtszeitraum erhöhten sich die Anforderungen in allen drei Berei­
chen. Im Bereich der Informationsberatung wurde das Internet zum Leitme­
dium. Dementsprechend wurden Tools zur Erleichterung von Internetrecher­
chen entwickelt und Schulungen zur Verwendung von Online-Datenbanken
durchgeführt.
Im Bereich der Problemberatung wurden – je nach regionalem Bedarf –
unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt.
Im Bereich der Systemberatung kam der Entwicklung von Kooperations­
modellen zur Konfliktbewältigung an Schulen besondere Bedeutung zu.
122
14.
QUALITÄTSENTWICKLUNG UND BILDUNGSFORSCHUNG
Q.I.S. – Qualität in Schulen
Das Interesse an der Qualität des Bildungswesens ist in den letzten Jahren
stark angestiegen. Mit den Begriffen Qualitätsentwicklung und Qualitäts­
sicherung werden sehr unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen ver­
bunden. Aus diesem Grund wurde im September 1996 von der Frau Bundes­
ministerin das Projekt Q.I.S. gestartet. Ziel ist die Entwicklung eines Rahmen­
programms für systematische Qualitätsentwicklung an Schulen sowie länger­
fristig die Erarbeitung eines qualitätsorientierten Gesamtkonzeptes zur Schul­
entwicklung und Schulverwaltung.
Mit diesem Projekt will das Bildungsministerium die österreichischen
Schulen anregen und darin bestärken, selbst ihre Qualität zu hinterfragen, zu
kontrollieren und weiter zu entwickeln. Ausgehend von der Überzeugung,
dass eigenständige Qualitätssicherung und -entwicklung am Standort
Voraussetzung und Ausgangspunkt für ein zukunftsorientiertes Schulsystem
auf hohem Niveau ist, soll die gemeinsame und systematische Beschäftigung
der Schulpartner/innen mit Qualitätsfragen künftig fester Bestandteil von
Schulkultur werden. Das entsprechende „Q.I.S.-Paket“ steht, zusammen mit
dem Online-Magazin „Qualitätsnetzwerk“ [QN], unter der Internetadresse
www.qis.at zur allgemeinen Verfügung. Mittlerweile erfreut sich die Site
einer gewaltigen Nachfrage: seit 1999 ca. 25 Millionen Zugriffe und ca.
450.000 Downloads!
Nutzung der Ergebnisse von internationalen Untersuchungen für
qualitätsorientierte Schulentwicklung
Österreichische Schulen der Grundstufe und Sekundarstufe I und II haben an
der internationalen Leistungsvergleichsstudie „Third International Mathema­
tics and Science Study“ der IEA teilgenommen. Dabei ging es darum, ein­
schlägiges Allgemeinwissen sowie Fachwissen zu erheben. Die unterschied­
lich ausgefallenen Ergebnisse werden jedenfalls zum Anlass genommen, ent­
sprechende Verbesserungsmaßnahmen zu setzen. Im Vordergrund stehen
dabei einerseits die Entwicklung von – sich an den TIMSS-Fragestellungen ori­
entierenden – Testinstrumenten samt nationalen und internationalen Refe­
renzdaten zum Selbstevaluationsgebrauch an der einzelnen Schule sowie an­
derseits die Bereitstellung von methodisch-didaktischen Konzepten für die
Umsetzung des Projektes vor Ort sowie für begleitende bzw. präventive Maß­
nahmen innerhalb der Lehrer/innenausbildung und Lehrer/innenfortbildung.
Mit der im Jahre 2000 gestarteten Offensive IMST2 (Innovations in Mathema­
123
14.
QUALITÄTSENTWICKLUNG UND BILDUNGSFORSCHUNG
2002 eine Informationsveranstaltung zu Forschungsaktivitäten der Schul­
psychologie-Bildungsberatung.
2003 wurde unter Einbeziehung von Vertretern/innen der Schüler- und
Bildungsberatung aller Schularten ein „Bildungsberatungssymposium“ ver­
anstaltet.
Im Jahr 2004 werden eine breite Diskussion in allen Bundesländern und
eine bundesweite Tagung im November 2004 zu aktuellen Fragen der Orga­
nisationsentwicklung in der Schulpsychologie-Bildungsberatung abgehalten.
Bildungsforschung
Die Dokumentation „Bildungsforschung in Österreich“ erscheint jährlich. Die
letzte Ausgabe ist die „Bildungsforschung in Österreich 2002“. Die drei letz­
ten Ausgaben der Bildungsforschungsdokumentation sind unter der InternetAdresse http://opac.bibvb.ac.at/2bflb abrufbar.
In einer weiteren Dokumentation über die geplanten, laufenden und ab­
geschlossenen Forschungsprojekte des Bundesministeriums für Bildung, Wis­
senschaft und Kultur können die wichtigsten Informationen, wie z.B.Titel, Be­
schreibung des Vorhabens, Ziele und Umsetzung, Auftragnehmer, Auftrag­
geber, Laufzeit des Projektes, eingesehen werden.
Innerhalb des „6. EU Rahmenprogrammes für Forschung und technolo­
gische Entwicklung“ („Europäischer Forschungsraum“) sollen in einem größt­
möglichem Ausmaß die Interessen der Sozialforschung im Allgemeinen sowie
die der Bildungsforschung im Besonderen gegebenenfalls interdisziplinär
platziert werden.
Ein kürzlich fertig gestelltes Konzept zu einem System-Monitoring, wel­
ches alle Ebenen des Bildungswesens erfasst, weist die Notwendigkeit von
Bildungsforschung in besonderem Maße aus. In diesem Kontext soll in ab­
sehbarer Zeit ein Bildungsforschungsprogramm für das BMBWK entwickelt
werden.
15. UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN
15.1 Universitäten
Universitätsreform
Der österreichische Universitätssektor wurde in den letzten Jahren tief grei­
fenden Veränderungen unterzogen. Die politischen Eckpfeiler der Universi­
tätsreform sind im Regierungsprogramm 2000 „Österreich neu regieren“
festgehalten: volle Rechtsfähigkeit der Universitäten, Leistungsvereinbarun­
gen, mehrjährige Globalbudgets, modernes leistungsorientiertes Dienstrecht,
Verbesserung der Chancen junger Akademiker/innen (Nachwuchsförderung),
Verwaltungsvereinfachung, Strukturreform und Effizienzsteigerung zur Ver­
kürzung der Studiendauern, verpflichtende Evaluierung mit Konsequenzen
zur Verbesserung von Lehre und Forschung, Schwerpunktsetzung der Univer­
sitäten.
Mit der Herauslösung der Universitäten und Universitäten der Künste aus
der Bundesverwaltung begann 2004 eine neue Ära der Beziehung zwischen
Staat und Universität. Das bis dahin geltende Organisationsrecht (das UOG
1993 für die wissenschaftlichen Universitäten und das KUOG für die Kunst­
universitäten) und das UniStG von 1997 (für die studienrechtlichen Belange)
sind als Vorstufen dieses Entwicklungsschrittes zu werten. Diese Gesetze wer­
den mit Ausnahme der verfassungsrechtlichen Bestimmungen vom Universi­
tätsgesetz 2002 abgelöst, das überdies eine gemeinsame rechtliche Grund­
lage für die wissenschaftlichen und die künstlerischen Universitäten schafft.
Das Universitätsgesetz 2002 ist durch folgende wesentlichen Regelungen
gekennzeichnet:
•
•
•
124
neue Steuerungs- und Kooperationsmechanismen zwischen Universitä­
ten und Bundesministerium (erstmals für die Periode 2007–2009
Leistungsvereinbarungen; Leistungsbericht und Wissensbilanz als dazu­
gehörige Instrumentarien der Berichts- und Rechenschaftslegung),
dreijährige Globalbudgets und eine formelgebundene Budgetkompo­
nente von 20%,
die Zusammenführung von Entscheidung und Verantwortung in der
Organisation der Universität (gestärktes Rektorat für alle zentralen
operativen Aufgaben; Universitätsrat für strategische Aufgaben und mit
Aufsichtsfunktion; Senat als Organ mit der wissenschaftlichen und
künstlerischen Letztverantwortung),
125
15.
UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN
tic, Science and Technology Teaching) wird der notwendigen methodisch-di­
daktischen Veränderung des Unterrichtes zunächst in der Sekundarstufe II
Rechnung getragen. Die Offensive soll im Schuljahr 2004/2005 auf die Se­
kundarstufe I ausgedehnt werden.
Österreich nimmt auch an der zyklisch durchgeführten OECD/PISA-Studie
teil (14- bzw. 15-Jährige). Obwohl die Ergebnisse aus der Tranche 2000 ins­
gesamt passabel ausfielen, wurden „Tiefenbohrungen“ (Followup) vorge­
nommen, um auf partielle Schwächen reagieren zu können.
Seit 1996 wird als Bestandteil eines zentralen System-Monitoring ein re­
präsentativer Anteil der österreichischen Bevölkerung zu wichtigen Aspekten
der schulischen Angebote sowie zu solchen der Schulentwicklung befragt.
Ungefähr ein Drittel der Fragen werden durchgängig gestellt, sodass Längs­
schnittbewertungen möglich sind.
•
•
•
weitestgehende Kompetenzverlagerung im Studienrecht an die
Universität,
Regelung der qualitativen Mitsprache und Mitgestaltung der Studierenden sowie der Universitätsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen,
die Beibehaltung der Standards der Gleichbehandlung,
die Etablierung eigener Medizinischer Universitäten.
Mit der Dienstrechtsreform 2001 im Vorfeld der Universitätsreform sowie
den personalrechtlichen Regelungen im Universitätsgesetz 2002 wurden die
Weichen für die völlige Neugestaltung der Personalstruktur und damit mehr
Eigenverantwortung und Flexibilität der Universitäten im Personalmanage­
ment gestellt. Neuaufnahmen erfolgen generell nur durch vertragliche Dienst­
verhältnisse bzw. – sobald ein Kollektivvertrag zwischen dem Dachverband
der Universitäten und der Gewerkschaft ausgehandelt ist – durch Angestell­
tenverhältnisse nach Arbeitsrecht. Für das öffentlich-rechtlich bedienstete
Personal an Universitäten gilt weiterhin das entsprechende Beamtendienst­
recht. Die neuen Dienstverhältnisse werden zu einer deutlichen Steigerung
der Mobilität des Universitätspersonals führen und zwar sowohl zwischen den
Universitäten und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland als auch zwi­
schen Privatwirtschaft und Universitäten.
Als weitere wesentliche Linie in der Weiterentwicklung des Universitäts­
bereichs ist die Profilbildung zu nennen. In der Profilbildung werden Groß­
vorhaben unter dem Gesichtspunkt internationaler Konkurrenzfähigkeit ge­
prüft, Universitäten bei der Identifizierung ihrer Stärken und gegenseitigen
Abstimmung des Leistungsspektrums (kritische Größen) unterstützt und Ent­
wicklungspläne zur Vorbereitung der Leistungsvereinbarungen eingefordert.
Mittlerweile haben etliche Universitäten viel Energie in die Profilentwicklung
gesteckt. Um deren Bemühungen zu unterstützen, wurden vom Bundesmi­
nisterium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Kooperation mit dem Rat
für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) in den Jahren 2003 und
2004 Vorziehprofessuren mit einem Budgetvolumen von insgesamt 21,8 Mio.
Euro zusätzlich finanziert. Weiters werden 2004/2005 – durch das Programm
UniInfrastruktur – Geräteausstattung und Infrastruktur an den Universitäten
zur Attraktivitätssteigerung der Universitätsstandorte für außeruniversitäre
Forschungskooperationen und Verbesserung der Einnahmeneinwerbung im
Ausmaß von 18 Mio. Euro finanziert.
Im Universitätsgesetz 2002 wurde mit dem Wissenschaftsrat ein Bera­
tungsorgan für den Gesetzgeber, das Bundesministerium und die Universitä­
ten geschaffen, das die Aufgabe hat, das österreichische Universitäts- und
Wissenschaftssystem unter Berücksichtigung der europäischen und interna­
126
tionalen Entwicklungen zu beobachten, zu analysieren und Vorschläge für
dessen Weiterentwicklung zu erarbeiten. Insbesondere hat er Empfehlungen
über die Grundausrichtung der Leistungsvereinbarungen mit den Universitä­
ten unter Bedachtnahme auf die Standortentwicklung abzugeben.
Mit Jahresbeginn 2004 hat die Österreichische Qualitätssicherungsagen­
tur (AQA) als gemeinsame Initiative der Rektorenkonferenz, der Fachhoch­
schulkonferenz, des Vereins der Privatuniversitäten, der Hochschülerschaft
und des Bildungsministeriums ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen. Die
Universitäten können sich bei der Evaluierung von Lehre und Organisierung
organisatorisch und koordinierend von AQA unterstützen lassen. AQA über­
nimmt überdies die Aufgaben der Beratung und Unterstützung der tertiären
Bildungseinrichtungen bei der Entwicklung und Umsetzung von Qualitätssi­
cherungsmaßnahmen, der Erarbeitung von Qualitätsstandards und Zertifizie­
rung von Qualitätsmanagementkonzepten für Bildungseinrichtungen sowie
der Kompetenzentwicklung im Bereich der Qualitätssicherung und des Qua­
litätsmanagements.
Schließlich wurde die Österreichische Rektorenkonferenz vereinsrechtlich
konstituiert.
Die Universität für Weiterbildung Krems wurde im betrachteten Zeitraum
einer Evaluierung und Standortbestimmung unterzogen. Nach Vorliegen des
daraus resultierenden Entwicklungskonzeptes wurden 2004 die gesetzlichen
Regelungen an das Universitätsgesetz 2002 angepasst. Hinsichtlich der Fi­
nanzierung besteht eine Vereinbarung zwischen Bund und Land Niederöster­
reich, wobei auch die Einnahmen von Studiengebühren von großer Bedeu­
tung sind.
Hochschulausgaben und Personal
Die Hochschulausgaben des Bundes umfassen den Personal- und Sachauf­
wand der Universitäten und Universitäten der Künste einschließlich der hoch­
schulrelevanten Forschungsförderung, die an der Zahl der Studienplätze ori­
entierte Finanzierung von Fachhochschul-Studiengängen und sonstige hoch­
schulrelevante Ausgaben (z.B. Studienförderung). Die Hochschulausgaben
des Bundes betrugen im Jahr 2003 knapp 2,38 Mrd. Euro und sind 2004 mit
2,42 Mrd. Euro veranschlagt. Das entspricht etwa 4% der Bundesausgaben
gesamt bzw. 1,1% des Bruttoinlandsproduktes. Im internationalen Vergleich
liegt Österreich damit im guten europäischen und OECD-Mittelfeld.
Die 21 Universitäten teilen sich 2004 einen Betrag von über 1,91 Mrd.
Euro, der ihnen jeweils als Globalbudget zugeteilt wird. Die Einnahmen aus
Studienbeiträgen und sonstige Einnahmen erhalten die Universitäten direkt.
Die größten Globalbudgets erhalten die Universität Wien gefolgt von der Me­
127
15.
UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN
•
Studienangebot
Die Universitäten und Universitäten der Künste sind gleichermaßen Stätten
der Lehre und der Forschung. Das reguläre Studienangebot der 21 Universi­
täten umfasst Bakkalaureats-, Magister-, Diplom- und Doktoratsstudien. Die
Curricula werden durch vom Senat eingesetzte Curricula-Kommissionen er­
stellt. Die Studiendauer ist gesetzlich nach unten begrenzt. Es besteht eine
gesetzlich einheitliche Mindeststudiendauer im Sinne des Europäischen Sys­
tems zur Anrechnung von Studienleistungen (European Credit Transfer Sys­
tem) in ECTS Punkten. Das bedeutet bei Bakkalaureatsstudien jedenfalls sechs
Semester (180 ECTS Punkte) und bei darauf aufbauenden Magisterstudien
vier Semester (mindestens 120 ECTS Punkte). Bei der Mehrzahl der Diplom­
studien liegt die Studiendauer bei 8 Semestern, kann aber bis 12 und mehr
Semester betragen. Doktoratsstudien dienen primär der Ausbildung des wis­
senschaftlichen Nachwuchses und sind zum Teil studienrichtungsübergrei­
128
fend organisiert (z.B. naturwissenschaftliche Studienrichtungen). Das Dokto­
ratsstudium für Absolventen/innen der Kunstuniversitäten wird gemeinsam
mit einer wissenschaftlichen Universität durchgeführt. Mit dem Universitäts­
gesetz 2002 wurde neben dem bisher üblichen Doktoratsstudium (mindes­
tens 120 ECTS Punkte) ein „Doctor of Philosophy“ (PhD) mit einem Arbeits­
aufwand von mindestens 240 ECTS Punkten ermöglicht.
Die Senate der Universitäten entscheiden über die Entwicklung von Stu­
dien und das konkrete Studienangebot im Rahmen ihrer Lehr- und For­
schungseinrichtungen. Allerdings ist das Studienangebot künftig Gegenstand
der Leistungsvereinbarungen der jeweiligen Universität mit dem Bund (erste
Periode 2007–2009). Das Gesetz schreibt nur die bestehenden Gruppen von
Studien vor: geistes- und kulturwissenschaftliche Studien, ingenieurwissen­
schaftliche Studien, künstlerische Studien, Lehramtsstudien, medizinische
Studien, naturwissenschaftliche Studien, rechtswissenschaftliche Studien, so­
zial- und wirtschaftswissenschaftliche Studien, theologische Studien.
Insgesamt werden rund 180 Studienrichtungen, bezogen auf alle Stand­
orte ca. 460 Studienmöglichkeiten angeboten. Die Entwicklung der Bakka­
laureats- und Magisterstudien im Zuge der Umsetzung der Bologna-Deklara­
tion hat sich mit fast 160 Bakkalaureatsstudienangeboten im Wintersemes­
ter 2003 beträchtlich beschleunigt.
An österreichischen Universitäten können Fernstudien eingerichtet bzw.
im Studium Fernstudienmodule angeboten werden. Der Einsatz neuer Me­
dien spielt hierbei eine große Rolle. Seit Wintersemester 2001 bietet die Uni­
versität Linz ein gesamtes multimedial unterstütztes Studium (Rechtswissen­
schaften) an. Die Universität Linz kooperiert auch mit der Fernuniversität
Hagen (D), der Open University (GB) sowie der European Association of Dis­
tance Teaching Universities (EADTU).
Österreich hat – abgesehen von Eignungsprüfungen in einzelnen Fällen
und Zulassungsprüfungen für Kunststudien – einen offenen Hochschulzu­
gang, wonach alle Personen mit Matura oder anderer Studienberechtigung
ein Universitätsstudium ihrer Wahl aufnehmen können. Neben dem norma­
len Zulassungserfordernis der Reifeprüfung (Matura) an einer höheren Schu­
le, die eine allgemeine Studienberechtigung vermittelt, bestehen auch alter­
native Formen des Hochschulzugangs (Studienberechtigungsprüfung, Berufs­
reifeprüfung).
Studierende mit österreichischer Staatsbürgerschaft oder Staatsangehö­
rigkeit eines EU- bzw. EWR-Staates oder der Schweiz haben für ein Universi­
tätsstudium pro Semester einen Studienbeitrag von 363,36 Euro, alle übrigen
Studierenden von 726,72 Euro zu entrichten. Infolge der Einführung von Stu­
dienbeiträgen im Wintersemester 2001 erhielten die Universitäten eine so ge­
nannte „Universitätsmilliarde“ (in ATS) zur Finanzierung von Infrastruktur­
129
15.
UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN
dizinischen Universität Wien, der Technischen Universität Wien, der Universi­
tät Innsbruck und der Universität Graz. Werden die Hochschulausgaben auf
die Zahl der Studierenden umgelegt, weisen die Kunstuniversitäten wegen
ihrer spezifischen Personalstruktur höhere Ausgaben je Studierendem/r als die
wissenschaftlichen Universitäten (mit Ausnahme der Medizinischen Universi­
täten) auf.
Das Volumen der eingeworbenen Drittmittel konnte weiter erhöht wer­
den und lag im Jahr 2002 bei 215 Mio. Euro. Die relativ größte Bedeutung hat
die Drittmittelgebarung in der Medizin/Veterinärmedizin, Elektrotechnik/Ma­
schinenbau und Bodenkultur. Unter den wirtschaftlichen Aktivitäten der Uni­
versitäten gewinnen die Unterstützungsformen des Sponsoring und der Stif­
tungsprofessuren zunehmende Bedeutung.
Im Jahr 2003 waren ca. 19.600 Vollzeitäquivalente an den Universitäten
und Universitäten der Künste beschäftigt, davon entfallen knapp 2.100 auf
Professuren, 8.800 auf den wissenschaftlichen Nachwuchs inklusive habili­
tierter Universitätslehrer/innen und knapp 8.700 Vollzeitäquivalente auf ad­
ministratives und technisches Personal. Unter den Universitäts- und Vertrags­
assistent/inn/en an wissenschaftlichen Universitäten stellen die Frauen rund
27%, bei den Universitätsprofessor/inn/en rund 8%. An den Kunstuniversitä­
ten sind die Frauenanteile etwas höher (37% und 24%).
Den Universitäten und Kunstuniversitäten stehen über 1,4 Mio. m2 Raum­
ressourcen zur Verfügung. Das Investitionsvolumen erreicht jährlich rund 40
Mio. Euro und wird großteils von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) um­
gesetzt, die aufgrund der neuen Eigentümerverhältnisse die Bauvorhaben
durchführt.
130
Forschung
Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) hat für universitäre
Vorhaben und Forschungsprogramme mit wesentlichen Auswirkungen auf
die Universitäten umfangreiche Empfehlungen ausgesprochen und Sonder­
mittel bewilligt. Als Beispiele sind das Genomforschungsprogramm GEN-AU
oder das gesellschaftswissenschaftliche Forschungsprogramm „Demokratie­
entwicklung im europäischen Integrationsprozess“ zu nennen. Zur Förderung
des wissenschaftlichen Nachwuchses wurden die Stipendienprogramme aus­
geweitet. Die wissenschaftlichen Leistungen an den Universitäten, wie sie in
den Arbeitsberichten der Institutsvorstände erhoben wurden und in Hinkunft
insbesondere in den Leistungsberichten (bis 2007 Tätigkeitsberichten) und
Wissensbilanzen der Universitäten dokumentiert werden, weisen deutliche
Steigerungen auf.
Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) ist die
zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung. Daher gehen
rund 90% seiner Mittel, im Jahr 2003 ca. 77 Mio. Euro an universitäre For­
schungsstätten. Davon werden u.a. über 1.000 Doktorand/inn/en und über
600 Postdocs gefördert. Nach Wissenschaftsdisziplinen gingen 2003 58%
der Mittel an die Naturwissenschaften, 15% an die Humanmedizin, 13% an
die Geisteswissenschaften und jeweils rund 7% an die Sozialwissenschaften
und die Ingenieurwissenschaften.
Die Beteiligung der österreichischen Universitäten im 5. EU-Forschungs­
rahmenprogramm (1998–2002) ist gegenüber dem 4. Rahmenprogramm
leicht gestiegen. Im Bezug auf die Teilnahme nach Organisationstyp lagen die
Universitäten hinter der Industrie, führten jedoch mit einer über 60% liegen­
den Wiederbeteiligungsrate. Im IHP-Programm, das auf den Ausbau des Po­
tenzials an Humanressourcen in der Forschung und die Verbesserung der so­
zioökonomischen Wissensgrundlage abzielt, waren die Beteiligungsquoten
großteils deutlich über dem EU-Durchschnitt. Besonders erfolgreich waren ös­
terreichische Nachwuchswissenschafter/innen z.B. bei den Marie Curie-Sti­
pendien oder beim „EU Contest for Young Scientists 2001“.
Frauen an Universitäten
Das Universitätsgesetz 2002 enthält ein genderspezifisches Rechtsschutzsys­
tem, Frauenförderungsinstrumente zum Abbau strukturell bedingter Un­
gleichheiten und organisationsrechtliche Rahmenbedingungen für die Wei­
terentwicklung bewährter Einrichtungen, die zur Förderung der Forschungs­
und Lernaktivitäten im Bereich der Gender Studies geschaffen wurden. Neben
gesetzlichen Regelungen bedarf es auch begleitender Maßnahmen und eines
Sensibilisierungsprozesses, um die Benachteiligung der Frauen abzubauen.
131
15.
UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN
maßnahmen und für Verbesserungen im Lehr- und Studienbetrieb. Ab 2004
erhalten die Universitäten die Studienbeiträge direkt.
Zur Unterstützung der internationalen Mobilität der Absolvent/inn/en be­
steht der Anspruch auf Ausstellung des Anhangs zum Diplom („Diploma Sup­
plement“) gemäß Art. IX.3 des Lissabonner Anerkennungsübereinkommens
in Verbindung mit dem Bescheid über die Verleihung des akademischen Gra­
des. Der Abschluss des Universitätsstudiums eröffnet die Möglichkeit zur Aus­
übung eines hoch qualifizierten Berufes, die Erlangung der Doktorwürde be­
scheinigt darüber hinaus die Qualifikation als Wissenschafter/in. Im For­
schungsprojekt „Higher Education and Graduate Employment in Europe“
wurde der Zusammenhang von Studium und Beschäftigung aus der Sicht von
Graduierten vier Jahre nach Studienabschluss im internationalen Vergleich
untersucht. Weder die Karriereverläufe noch die erworbenen Qualifikationen
und Kompetenzen der österreichischen Graduierten des Abschlussjahrgangs
1994/95 gaben vier Jahre später Anlass zu stärkerer Kritik oder Eingriffen. In
der Privatwirtschaft waren zum Befragungszeitpunkt 45%, im öffentlichen
Sektor 33%, in Organisationen ohne Profitorientierung 11% und 9% waren
freiberuflich/selbständig tätig. Während die fachlichen und intellektuell-aka­
demischen Qualifikationen den Erfordernissen am Arbeitsplatz mehr als ge­
nügten, wurden leichte Defizite in den sozial-interaktiven Kompetenzen kon­
statiert.
An Österreichs Universitäten studierten im WS 2003 fast 206.000 Stu­
dierende (davon 13.500 in Universitätslehrgängen, Vorbereitungslehrgängen
und einzelnen Lehrveranstaltungen). Der Ausländeranteil betrug 19%, der
Frauenanteil 53%. In Bakkalaureaten studierten rund 23.300 Personen. Über
31.900 Personen oder 7% mehr als im vorhergegangenen Wintersemester
haben ein Erststudium begonnen, 2.890 ein Doktoratsstudium. Der Frauen­
anteil an den Studienanfängern/innen beträgt 57%. Rund 18.300 Studieren­
de haben im Studienjahr 2002/03 ein Studium abgeschlossen, davon 52%
Frauen. Die durchschnittliche Studiendauer beträgt an wissenschaftlichen
Universitäten 13 Semester, an Universitäten der Künste 12 Semester, die Er­
folgsquote liegt im gesamten Hochschulbereich bei 66%.
Mit dem Konsultationsprozess zum „Memorandum über lebenslanges
Lernen“, der 2001 stattgefunden hat, hat die Neudefinition der Rolle der Uni­
versitäten in der Weiterbildung einen Impuls erfahren. Die Aktivitäten der
Universitäten im Bereich der Universitätslehrgänge, die vor allem der Weiter­
bildung dienen, sind beachtlich; das Angebot hat sich nahezu verdreifacht.
Rund die Hälfte der Lehrgänge schließt mit akademischen Graden oder Be­
zeichnungen ab.
Akkreditierung von Privatuniversitäten
Sieben Einrichtungen konnten bisher als Privatuniversitäten akkreditiert wer­
den. Der Akkreditierungsrat fungiert als qualitätssichernde Instanz und prüft
in einem verwaltungsrechtlichen Verfahren die Anträge auf Akkreditierung.
Die beantragende Institution wird besucht, um das Niveau der angebotenen
Studienprogramme und Forschungsaktivitäten zu beurteilen. Auf der Basis
eines daraus resultierenden Gutachtens und der Stellungnahme der Bil­
dungseinrichtung entscheidet der Akkreditierungsrat mit Bescheid. Die Ak­
kreditierung erfolgt generell auf fünf Jahre befristet. Weiters übt der Akkre­
ditierungsrat eine begleitende Qualitätskontrolle der akkreditierten Institutio­
nen aus, die jährliche Arbeitsberichte vorlegen müssen.
15.2 Fachhochschulsektor
Der Fachhochschulsektor wurde im Berichtszeitraum konsolidiert und mit gro­
ßen Anstrengungen weiter ausgebaut. Im Wintersemester 2003 wurden 136
Studiengänge, 6 davon als Bakkalaureats-Studiengänge, von 19 Erhaltern an­
geboten. Sieben Einrichtungen führen zwischenzeitlich die Bezeichnung
„Fachhochschule“. Das Studienangebot umfasst die Bereiche: Informations­
wesen und -technologien; Ingenieurwissenschaften; Medien und Design; So­
zialarbeit; Tourismus; Wirtschaftswissenschaften. Schwerpunktmäßig liegt das
Studienangebot im technischen, kaufmännischen und touristischen Bereich.
Neu hinzugekommen sind Fachhochschul-Studiengänge für Sozialarbeit.
132
Seit dem Studienjahr 1996/97 gibt es Studiengänge für Berufstätige.
Diese berufsbegleitenden Fachhochschul-Studiengänge berücksichtigen die
spezifischen Bedürfnisse berufstätiger Studierender: Lehrveranstaltungen fin­
den in den Abendstunden und an Wochenenden statt; Fernstudienelemente
werden eingesetzt; bei einschlägiger Berufstätigkeit kann das Berufsprakti­
kum entfallen. 28% der Fachhochschul-Studiengänge sind berufsbegleitend.
Weiters wurden einige zielgruppenspezifische Fachhochschul-Studiengänge
eingerichtet, die der Höherqualifizierung vor allem von HTL-Absolvent/inn/en
dienen.
Bakkalaureats- und Magisterstudiengänge sind seit einer Novelle des
Fachhochschul-Studiengesetzes 2002 möglich.
Die „Entwicklungs- und Finanzierungsplanung II“ legt die wesentlichen
quantitativen Vorgaben des Ausbaus für den Zeitraum 2000 bis 2005 fest. Die
darin angepeilte Zahl von Studienplätzen wurde jährlich überschritten. Auf­
grund der großen Nachfrage wurde für das Studienjahr 2002/03 die Aktion
„600+“ initiiert, die neben 600 bundesfinanzierten neuen Studienplätzen
600 weitere von den Erhaltern (mit Hilfe der Länder, Gemeinden und anderer
Körperschaften) startfinanzierte ermöglicht. In der Entwicklungs- und Finan­
zierungsplanung wird zugleich der Rahmen für die Finanzierung des Sektors
geschaffen. Der Finanzierungsmechanismus und die Höhe der studienplatz­
bezogenen Bundesförderung bestehen mit der Einrichtung des Sektors seit
1994/95 unverändert. Für einen Studienplatz im technischen Bereich werden
rund 6.900 Euro, für einen solchen im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich
5.800 Euro und für interdisziplinär gestaltete 6.100 Euro aus Bundesförde­
rung bezahlt.
Für die Bundesfinanzierung im Fachhochschulsektor sind 2004 ca. 107
Mio. Euro im Bundeshaushalt veranschlagt. Die Bundesländer tragen einen
Anteil an der Finanzierung im Fachhochschulsektor.
Das Programm „FHplus“ zur Förderung anwendungsbezogener F&E
wurde weiterentwickelt und im Volumen aufgestockt. In Kooperation mit der
Fachhochschulkonferenz (der Vereinigung der Erhalter) wurde ein Projekt zur
Personalentwicklung durchgeführt und mit der Neuordnung der Finanzda­
tenkontrolle ab 2002 ein wichtiger Umsetzungsschritt gesetzt.
Der Fachhochschulrat (FHR) ist als Akkreditierungsbehörde das zentrale
Organ im Fachhochschulsektor. Ihm obliegt nicht nur die Anerkennung von
Fachhochschul-Studiengängen (Ex-ante Qualitätssicherung), sondern bei ihm
konzentrieren sich alle Qualitätssicherungsfragen für den Sektor. So setzt jede
Re-Akkreditierung eines Studienganges neben dem Neuantrag die Vorlage
eines Evaluierungsberichts voraus (Ex-post-Qualitätssicherung). Der FHR stellt
sicher, dass alle externen Evaluierungen – institutionelle und studiengangsbe­
133
15.
UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN
Seit 2001 wird die Methode des Gender Mainstreaming eingesetzt, die bei
allen politischen Planungen die Besonderheiten, Interessen und Wertvorstel­
lungen beider Geschlechter berücksichtigt.
Weiters wurden programmatische Aktivitäten zur Frauenförderung/Per­
sonalförderung sowie der Frauenforschungsförderung gesetzt. Hier sind ei­
nerseits frauenfördernde Infrastrukturmaßnahmen, wie etwa die Ausweitung
der Koordinationsstellen für Frauenforschung und Frauenstudien auf alle Uni­
versitätsstandorte zu erwähnen oder die Anlaufstellen für Kinderbetreuungs­
fragen an mittlerweile drei Universitätsstandorten. Andererseits bestehen För­
derprogramme für den wissenschaftlichen Nachwuchs, wie etwa Hertha Firn­
berg-Stellen oder das APART-Programm der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften und die Fellowships in den Gesellschaftswissenschaften. Der
Rat für Forschung- und Technologieentwicklung hat für die Jahre 2002–2003
die Finanzierung des Programms „FFORTE – Frauen in Forschung und Tech­
nologie“ in der Höhe von 3,6 Mio. Euro empfohlen und für 2004–2006 die
Weiterführung mit Mitteln in der Höhe von 5,5 Mio. Euro sicher gestellt.
15.3 Internationale Mobilität und Kooperation in
der Hochschulbildung
Die Errichtung eines „Europäischen Hochschulraumes“ bis 2010, wie sie die
1999 von den Bildungsministern/innen von 29 Ländern unterzeichnete Bo­
logna-Deklaration vorsieht, unterstreicht den anhaltenden Trend zur Interna­
tionalisierung des Universitätswesens. Als Bologna Follow up-Kontaktstelle
fungiert in Österreich die Sektion „Wissenschaftliche Forschung; internatio­
nale Angelegenheiten – Bereich Wissenschaft“ im BMBWK. Die Bemühungen
zur Stärkung des Hochschulstandorts Österreich zielen darauf ab, ausländi­
sche Hochschuleinrichtungen für Kooperationen mit österreichischen Univer­
sitäten und Fachhochschulen zu interessieren.
Im Anerkennungswesen wurden die Aufgaben zwischen Staat und Uni­
versitäten neu verteilt. Statt detaillierten Rechtsvorschriften benötigen die
Universitäten zur eigenverantwortlichen Anerkennung von externen Leistun­
gen verlässliche Informationen über die Hochschulsysteme anderer Staaten,
die mit Hilfe von NARIC (National Academic Recognition Information Centre)
zur Verfügung stehen. Der neue Weg bilateraler Kontakte auf gesamtstaatli­
134
cher Ebene besteht in der gemeinsamen Ausarbeitung von Empfehlungen an
die Hochschuleinrichtungen über Anerkennungsfragen.
Die Stipendienprogramme der Universitäten und die vom BMBWK für
ausländische Studierende und Graduierte vergebenen Stipendien wurden
stark ausgeweitet und Stipendien mit Österreichbezug neu geschaffen. Posi­
tive Entwicklungen konnten auch bei den Sommerkollegs (bilaterale Sprach­
kurse) und Sommerschools (wissenschaftliche Weiterbildung auf Spezialge­
bieten) verzeichnet werden, die insbesondere Kooperationen mit Mittel- und
Osteuropa darstellen. In der Kooperation mit Südosteuropa ist Österreich im
so genannten Graz-Prozess sehr aktiv.
Die Beteiligung Österreichs in den EU-Bildungsprogrammen SOKRATES
und LEONARDO DA VINCI lag im Spitzenfeld bei der Auslastung der zur Ver­
fügung stehenden Plätze für die Studierenden- und Lehrendenmobilität.
Auch die Teilnahme österreichischer Universitäten und Fachhochschulen in
den SOKRATES-Aktionen COMENIUS, GRUNDTVIG, MINERVA und LINGUA
konnte gesteigert werden.
15.4 Beratung und Förderung der Studierenden
Die Aufgabe der Information und Beratung von Studierenden bzw. jungen
Menschen, die vor Bildungsentscheidungen stehen, ist auf verschiedene In­
stitutionen und Beratungseinrichtungen verteilt. Das BMBWK übernimmt vor
allem die Beratungsaktivitäten für den tertiären Bildungsbereich. An den hö­
heren Schulen informieren Bildungsberatungslehrer/innen und Schülerbera­
ter/innen die Schüler/innen über Bildungswege nach dem Schulabschluss. Die
Universitäten veranstalten Informationstage und -wochen. In Kooperation
des Bildungsministeriums, der Studiendekane/innen und der Österreichischen
Hochschülerschaft werden studienbegleitende Anfängertutorien zur Unter­
stützung in der Studieneingangsphase durchgeführt, die rund 60% der Stu­
dienanfänger/innen durchlaufen.
Neben der Fortführung bewährter Publikationsserien zur Studieninfor­
mation erfolgt die Weitergabe von Informationen zunehmend durch neue
Medien, wie CD-ROM und Internet. Die "BeSt3 – Die Messe für Beruf, Studi­
um und Weiterbildung", die jährlich dreimal stattfindet, bündelt das gesam­
te Beratungs- und Ausbildungsangebot ab der Matura. Einen Beratungs­
schwerpunkt für Frauen bildet das Programm "FIT - Frauen in die Technik". Es
bietet Hilfestellung für eine persönliche und praktische Berufsorientierung,
um das Berufsspektrum von Frauen zu verbreitern und den Frauenanteil in
den naturwissenschaftlich-technischen Studien zu steigern.
Die Studierendenanwaltschaft im BMBWK hat 2001 ihre Arbeit als Teil
der Qualitäts- und Leistungsoffensive für die Universitäten und Fachhoch­
135
15.
UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN
zogene Evaluierungen – Österreich weit vergleichbar durchgeführt werden.
Im Jahr 2003 wurden 12 Erhalter einer institutionellen Evaluierung unterzo­
gen. Im Fall der studiengangsbezogenen Evaluierung besteht die Zielsetzung,
dass fachverwandte Studiengänge gleichzeitig und von einem Review-Team
evaluiert werden.
Fachhochschul-Studiengänge bieten ebenso eine wissenschaftlich fun­
dierte wie praxisnahe Ausbildung. Sie stehen sowohl Personen mit Hoch­
schulreife (Matura oder Studienberechtigungsprüfung) als auch Absolventen
und Absolventinnen des dualen Systems offen. Der Zugang erfolgt im Rah­
men eines Aufnahmeverfahrens. Die Absolventen und Absolventinnen schlie­
ßen mit dem akademischen Grad Diplom-Ingenieur (FH), Magister/Magistra
(FH) und Bakkalaureus/Bakkalaurea (FH) ab und sind zu einem Doktoratsstu­
dium an einer Universität berechtigt.
Die Erhalter von Fachhochschul-Studiengängen bzw. die Fachhochschu­
len wurden 2001 gesetzlich ermächtigt, von Studierenden einen Studienbei­
trag von 363,36 Euro pro Semester einzuheben.
Im Wintersemester 2003 studierten rund 20.600 Personen an einer Fach­
hochschule, der Frauenanteil beträgt 38%. An Studienanfängern/innen
waren rund 7.120 zu verzeichnen, 12% mehr als im Wintersemester davor.
Die Zahl der Absolvent/inn/en im Studienjahr 2002/03 betrug 2.660.
Von den rund 5.900 Beschäftigten im Studienjahr 2002/03 waren 1.040
hauptberuflich und 4.860 nebenberuflich im Fachhochschulsektor tätig.
16.
16.1 Erwachsenenbildung
Aufgabe der Erwachsenenbildung ist es, Qualifikationen zu vermitteln, die
weit über den Pflichtschulabschluss hinausgehen, die selbstständiges Weiter­
lernen ermöglichen und zu höherer Bildung führen. Die Abteilung für Er­
wachsenenbildung des Bildungsministeriums koordiniert und organisiert die
Zusammenarbeit zwischen den staatlichen Stellen und den verschiedenen
Einrichtungen der Erwachsenenbildung und führt die Abstimmung mit den
übrigen Bildungsbereichen durch. Es sollen dadurch dauerhafte Strukturen
aufgebaut und eine kontinuierliche Bildungsarbeit und qualitative Verbesse­
rung der Bildungsangebote im Bereich der Erwachsenenbildung sichergestellt
werden.
Schwerpunkte der Arbeit in den letzten Jahren waren vor allem:
•
•
15.5 Bibliotheken und Archive
Die 1368 gegründete Österreichische Nationalbibliothek mit ihren Spezial­
sammlungen verfügt über einen Gesamtbestand von mehr als 6,4 Mio.
Sammlungsobjekten in 10 Sammlungen, davon mehr als 3,2 Mio. Bücher.
Weitere bedeutende wissenschaftliche Bibliotheken sind die Universitäts­
bibliotheken mit einem Buchbestand von mehr als 20 Mio. Bänden sowie die
Bibliotheken der Universitäten der Künste mit mehr als 1,2 Mio. Bänden.
Dazu kommen Stadt- und Landesbibliotheken, die Bibliotheken der Museen
und wissenschaftlichen Anstalten, der Pädagogischen Akademien und das
Netz der Volksbüchereien. Das Österreichische Staatsarchiv ist nach den Archi­
ven des Vatikans und den Archives Nationales in Paris die bedeutendste
europäische Sammlung historischer Staatsdokumente.
136
ERWACHSENENBILDUNG UND ÖFFENTLICHES BÜCHEREIWESEN
•
•
Weiterführung der Arbeiten zur Verbesserung des Zugangs zur Erwach­
senenbildung durch den Ausbau der Bildungsinformation und –beratung
mit Hilfe des Einsatzes von neuen Technologien: u.a. Entwicklung einer
österreichweiten Suchmöglichkeit über Bildungsangebote der Erwachse­
nenbildung (www.eduvista.com ); Weiterentwicklung des Netzwerks für
Bildungsberater/innen zu einem Qualitätsnetzwerk; Etablierung von re­
gionalen Beratungsstellen in drei Bundesländern (Burgenland, Salzburg,
Steiermark)
Entwicklung eines Kriterienkatalogs (Checklist Weiterbildung ) zur Unter­
stützung bei der Auswahl von Bildungsangeboten der allgemeinen und
beruflichen Erwachsenenbildung für Bildungsberater/innen und Perso­
nen, die an Weiterbildung Interesse haben, sowie Auseinandersetzung
mit Qualitätssicherung und Evaluation.
Maßnahmen zum Nachholen von Bildungsabschlüssen im Rahmen von
ESF-Ziel-3: Ermöglichung der Nachholung des Pflichtschulabschlusses
(kontinuierliche Ausweitung der Teilnahmezahl an Hauptschulkursen seit
dem Jahr 2000: 541 [2000], 1.230 [2001], 2.956 [2002], 3.205 [2003]);
Ausbau der IT-gestützten Maßnahmen im Bereich der Berufsreifeprüfung
(bereits mehr als 7.000 Teilnahmen), der Studienberechtigungsprüfung
und der Externistenreifeprüfung.
Förderung von Bildungsprogrammen für Frauen insbesondere im Bereich
Neue Medien und Technologien. Im Rahmen der IT-Weiterbildungsoffen­
sive wurde vor allem Frauen in ländlichen Regionen ein niederschwelliger
Zugang zu Computer, Internet und Lernsoftware ermöglicht.
137
16.
ERWACHSENENBILDUNG UND ÖFFENTLICHES BÜCHEREIWESEN
schulen erweitert. Die Aufgaben der Einrichtung bestehen in der Beratung
von Studierenden, dem Aufgreifen von Beschwerden, Vermitteln in Konflik­
ten und der Initiierung von Verbesserungsmaßnahmen.
Die Österreichische Hochschülerschaft ist die gesetzliche Interessenver­
tretung für alle Studierenden an Universitäten, Privatuniversitäten und Aka­
demien.
Die staatliche Studienförderung wurde insbesondere durch die Einfüh­
rung des Studienzuschusses, der Stipendienbeziehern/innen die Finanzierung
der Studienbeiträge ermöglicht, wesentlich erweitert. Die Förderquote, d.h.
der Anteil der Bezieher/innen von Studienbeihilfe unter allen Studierenden, ist
daher von ca. 14% 2000 auf 22% (das bedeutet rund 10.000 Mehrbewilli­
gungen) 2001 gestiegen. Derzeit stehen rund 162 Mio. Euro für Stipendien
und Förderungen zur Verfügung. Erhöht hat sich auch der Anteil der Mittel
für Leistungsstipendien. Weitere Neuerungen in der Studienförderung betra­
fen Flexibilisierungen und Erweiterungen der Grenzbeträge für das eigene Er­
werbseinkommen der Studienbeihilfenbezieher/innen sowie bei den Studien­
abschluss-Stipendien. Diese werden so wie Unterstützungen bei der Kinder­
betreuung mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds kofinanziert.
Zur Förderung der Anliegen behinderter Studierender wurden die Netz­
werke der Behindertenbeauftragten der Universitäten weiter ausgebaut und
Initiativen im Bereich der neuen Medien gestartet, um behinderte Studieren­
de in ihrer spezifischen Studiensituation zu unterstützen.
Österreichweit stehen rund 25.000 Heimplätze zur Verfügung, wovon
rund 7.000 in einem etwa 10 Jahre dauernden Neubauprogramm geschaffen
wurden. Die baulichen Schwerpunkte lagen in den letzten Jahren zusätzlich
im Bereich der Generalsanierungen und Standardanhebungen.
•
•
•
Förderung und Weiterentwicklung modularer Bildungsangebote für
Selbststudium und Fernunterricht und entsprechender Lernmedien sowie
von Projekten zur regionalen Bildungsarbeit („Regionale Bildungszen­
tren“) in Kooperation mit den Erwachsenenbildungseinrichtungen und
den Ländern; grenzüberschreitende Kooperation.
Durchführung von jährlichen Info-Tagen zur Weiterbildung gemeinsam
mit den Einrichtungen der Erwachsenenbildung (zurückgehend auf die
Initiative der UNESCO). Es wird damit ein wichtiger Beitrag zum Weiter­
bildungsbewusstsein mit wachsenden Aktivitäten und Besucherzahlen
geleistet, was sich auch in einer überaus großen Medienpräsenz in TV,
Radio und Printmedien niedergeschlagen hat.
Weiterführung der Kooperation mit Programmen, Projekten und bil­
dungspolitischen Beschlüssen der EU in vielen Bereichen sowie Teilnahme
an diversen EU-Arbeits- und Experten/innengruppen. So hat sich Öster­
reich auch sehr intensiv am Konsultationsprozess im Zusammenhang mit
dem EU-Memorandum über Lebenslanges Lernen beteiligt (u.a. Veröf­
fentlichung eines Länderberichtes und Hintergrundberichtes (2001)
sowie eines Fortschrittsberichtes (2003). Durch das Nutzen von Bildungs­
programmen konnten auch zusätzliche finanzielle Mittel für die Erwach­
senenbildung bereitgestellt werden.
Beteiligung an der OECD-Länderprüfung über Erwachsenenbildung als
Grundlage für die strategische Weiterentwicklung der Erwachsenenbil­
dung und Weiterbildung (Erstellen eines Hintergrundberichtes und Be­
such der OECD-Experten/innen 2003; der Endbericht der OECD wird
2004 erscheinen)
Stimmen – Der Preis der jungen Leser/innen“ diente der Förderung der Le­
seanimation und der Österreichischen Kinder- und Jugendliteratur und trug
zu einem Imagegewinn der Büchereien insgesamt bei. 137.954 Leserinnen
und Leser gaben schließlich bis Ende Mai 2002 ihre Stimme ab und wählten
ihr Lieblingsbuch.
Mit dem österreichweiten Verbund „Bibliotheken ONLINE” (www.
bibliotheken.at ), dem vom BMBWK laufend geförderten und vom Bücherei­
verband Österreichs durchgeführten Projekt zur Vernetzung aller öffentlichen
Büchereien und Schulbibliotheken sowie von Ergänzungs- und Fachbibliothe­
ken wird allen Bürgerinnen und Bürgern der Zugang zu Katalogen und Infor­
mationsdiensten via Internet ermöglicht und den teilnehmenden Einrichtun­
gen werden fachliche Informationen und Datendienste geboten. In dem ste­
tig wachsenden Onlineverbund befinden sich derzeit die Medienbestände
von rund 300 Bibliotheken, die entweder nach regionalen oder medienspezi­
fischen Gesichtspunkten gesucht und gefunden werden können. Die zustän­
dige Generaldirektion der Europäischen Kommission hat „Bibliotheken ON­
LINE” inzwischen als Best-Practice-Modell präsentiert und zur weiteren Nach­
ahmung empfohlen.
Auch die von der Fachabteilung laufend geförderte Datenbank „Rezen­
sionen Online” (www.rezensionen.at ) des Österreichischen Bibliothekswerks
mit tausenden Rezensionen zur deutschsprachigen Literatur aus diversen
Fachzeitschriften bietet den Bibliothekarinnen und Bibliothekaren ein wichti­
ges Instrument zur Auswahl und Bestandsergänzung sowie der gesamten
Bevölkerung Orientierung und Übersicht, die einen Baustein der kulturellen
Infrastruktur vor allem im ländlichen Raum mit geringer Buchhandelsdichte
darstellt.
16.2 Öffentliches Büchereiwesen
Das vielfältige Angebot der zuständigen Fachabteilung zur Qualifizierung der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Öffentlichen Büchereien wurde in den
letzten Jahren massiv ausgeweitet: Neben den ca. 20 jährlichen Aus- und
Fortbildungswochen für ehrenamtliche, nebenberufliche und hauptberuf­
liche Bibliothekarinnen und Bibliothekare wurden auch eine Vielzahl von re­
gionalen Kursen sowie Veranstaltungen zur Kinder- und Jugendliteratur, Soft­
wareschulungen, Internetkurse, Module zur Erlangung des „Europäischen
Computerführerscheins“, usw. angeboten.
Auch der „Brain-Pool“, das Fortbildungsangebot der Österreichischen
Nationalbibliothek, wurde von den Bibliothekaren dankbar angenommen
und intensiv genutzt.
Ende 2001 wurde das Projekt „LeserStimmen – Der Preis der jungen
Leser/innen“ gestartet, an dem über 2.500 Büchereien teilnahmen. „Leser-
138
139
16.
ERWACHSENENBILDUNG UND ÖFFENTLICHES BÜCHEREIWESEN
•
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
17.1 Schüleraustausch, Schulpartnerschaften, Schülerwettbewerbe
Neben der Initiierung und Intensivierung von Schulpartnerschaften wurden
Klassenpartnerschaften und Schüleraustausch mit den Ländern Mittel- und
Osteuropas besonders gefördert und auch finanziell unterstützt, vor allem mit
der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Polen, Russ­
land und Rumänien. Die Austausche dauerten meist von einem Tag bis zu
einer Woche. Insgesamt finden jedes Jahr zwischen 130 und 160 derartige
Schülerbegegnungen in Österreich statt. Seit 2003 werden verstärkt Schul­
netzwerke zwischen Österreich und Ländern Ost- und Südosteuropas ange­
regt (Nicht-EU-Beitrittskandidatenländer).
Darüber hinaus nahmen zahlreiche Jugendliche an verschiedenen For­
men des bilateralen Austausches mit ausländischen Partnerschulen (Klassen­
austausche, Intensivsprachwochen etc.) oder an Projekten im Rahmen des
EU-Programms SOKRATES teil.
2003 besuchten ferner 7 österreichische Schüler/innen auf Stipendienba­
sis ein United World College (2000: 10 Jugendliche). Das Ziel dieser weltweit
zehn internationalen Schulen, an denen die letzten zwei Jahre der Sekundar­
stufe II absolviert werden können und die mit dem Internationalen Baccalau­
reat abschließen, ist die Förderung von Frieden und gegenseitigem Verständ­
nis durch Erziehung. Die Stipendien für den Schulbesuch wurden vom Bun­
desministerium sowie von einigen Landesregierungen (Oberösterreich, Salz­
burg, Tirol) bereit gestellt.
Auch im berufsbildenden Bereich beteiligten sich zahlreiche Schulen an
gemeinsamen Wettbewerben und Projekten mit Partnerschulen in den Re­
formstaaten, absolvierten Jugendliche aus den Nachbarstaaten ihre Ausbil­
dung an Schulen in Österreich, nutzten Schüler/innen, Lehrlinge und Leh­
rer/innen in verstärktem Maße die Möglichkeiten der EU-Bildungsprogramme
LEONARDO DA VINCI und SOKRATES (mehrwöchige /-monatige Aufenthal­
ten an Schulen und in Betrieben in anderen Mitgliedstaaten, gemeinsame Ar­
beit mit den Partnern an fächerübergreifenden Projekten etc.)
Im Rahmen des individuellen Schüleraustausches arbeitet das Bundesmi­
nisterium für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit Organisationen zusam­
men, die verschiedene Programme anbieten. Schüler im Alter von 15 bis 18
Jahren erhalten die Möglichkeit, für einige Zeit (3 Monate, ein Semester, ein
Jahr) eine Schule im Ausland zu besuchen. Der mindestens fünfmonatige und
längstens einjährige fremdsprachige Schulbesuch im Ausland gilt als erfolg­
reicher Schulbesuch in Österreich (keine Prüfungen erforderlich).
140
Als Beitrag Österreichs zur UN Menschenrechtsdekade 1995 –2004 und zu
„50 Jahre Menschenrechte“ hat das Bundesministerium für Bildung, Wissen­
schaft und Kultur das internationale Schulpartnerschaftsprojekt „School Net­
work on Human Rights“ initiiert. Mit seiner Durchführung (1999 –2001) wurde
das Interkulturelle Zentrum beauftragt. Das internationale Netzwerk dieses Pi­
lotprojektes wurde im Frühjahr/Sommer 1999 etabliert und umfasste 42 Schu­
len aus aller Welt (Österreich, Argentinien, Bosnien-Herzegowina, Brasilien,
Kamerun, Chile, Kolumbien, Indien, Irland, Italien, Mexiko, Palästina, Russ­
land, Schweden, Uganda, Ukraine, Uruguay). Die Schüler/innen setzten sich
mit Menschenrechten aus ihrer eigenen Perspektive und in ihrem jeweiligen
Umfeld auseinander. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus den verschiedenen
Schulen wurden analysiert, in internationalen Projektgruppen ausgetauscht
und zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in Bezug gesetzt. Das Pro­
jekt wurde im April 2000 mit dem „Worldaware Award for Global Education
2000“ des Nord-Süd-Zentrums des Europarates ausgezeichnet.
In Anknüpfung und Weiterentwicklung der Erfahrungen aus dem Projekt
School Network on Human Rights sowie eines Seminars zu Nord-Süd-Schul­
partnerschaften wurde seit 2001 ein Schulnetzwerk zu Global Citizenship
entwickelt.
Im Rahmen dieses Schulnetzwerkes Global Citizenship arbeiteten vorerst
in- und ausländische Schulen gemeinsam mit spezialisierten Bildungseinrich­
tungen zu diesem Thema. Das Bildungskonzept Education for Global Citizen­
ship wurde vorgestellt, und die Teilnehmer/innen hatten die Möglichkeit zu
einem umfangreichen Erfahrungsaustausch zu Nord-Süd-Schulpartnerschaf­
ten. Als Ergebnis wurde gemeinsam eine Handreichung mit Best-Practice Bei­
spielen zum Thema Nord-Süd-Schulpartnerschaften und Education for Global
Citizenship für weitere interessierte Schulen entwickelt (Education for Global
Citizenship. Handbook for school-based projects. BMBWK 2003).
Parallel dazu wurde ein weiter reichendes internationales Schulnetzwerk
zum Thema Global Citizenship vorbereitet, für das eine Förderung über die
Europäische Union genehmigt wurde (Generaldirektion für Entwicklungszu­
sammenarbeit). Die Projektlaufzeit beträgt 3 Jahre (2003–2006).
Für dieses Pilotprojekt Education for Global Citizenship wurde eine inter­
nationale Lern- und Entwicklungspartnerschaft von NGO's und Schulen in
Chile, Kamerun, Niederlande, Italien und Österreich aufgebaut (weitere Teil­
nehmer/innen aus Mittel- und Osteuropa als assoziierte Partner, z.B. Rumä­
nien). Im Rahmen der Projektpartnerschaft wird ein Curriculum-Modell zu
Education for Global Citizenship entwickelt. Dieses soll sodann umgesetzt
und in den Bildungslandschaften der Projektpartnerländer verankert werden.
Zu den zentralen Aktivitäten im Rahmen des Projektes gehören der Auf­
bau eines NGO-Netzwerks, die Konzeption und Umsetzung eines Curriculum­
141
17.
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
17.
17.2 Bilaterale Zusammenarbeit
Bilateraler Politik fällt vor dem Hintergrund der immer engeren internationa­
len Verflechtung aller Lebensbereiche im Kontext der Globalisierung eine ent­
scheidende Rolle zu.
Sie ist ein Fundament für die Entwicklung konstruktiver zwischenstaatli­
cher Beziehungen und schafft damit eine nachhaltige Stärkung internationa­
ler Netzwerke und Organisationen. In diesem Sinne unterstützt sie synerge­
tisch die Politik der multilateralen Zusammenarbeit.
Eine wichtige Voraussetzung, wenn auch keine Vorbedingung für bilate­
rale Zusammenarbeit im Bildungsbereich, bieten Kulturabkommen und
Gleichwertigkeitsabkommen, die als Staatsverträge Möglichkeiten für die
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur bieten.
Die darauf basierenden Durchführungsprogramme werden etwa alle drei
Jahre neu verhandelt. Sie definieren die Bereiche der Bildungs- und Kulturzu­
sammenarbeit (z.B. Expert/inn/enaustausch; Lektor/inn/en an Hochschulen,
Stipendienprogramme, Fremdsprachenassistent/inn/en, Österreichisches
Sprachdiplom Deutsch (www.osd.at ), Lehrer/innenfortbildung für Deutsch als
Fremdsprache (DaF) (www.kulturundsprache.at ); DaF-Praktikant/inn/en an
ausländischen Hochschulen, Schulpartnerschaften, österreichische Schulen
im Ausland, bilinguale Schulen im Ausland, Aktivitäten der Bildungsbeauf­
tragten).
Kulturabkommen wurden insbesondere von den Beitrittskandidaten in
hohem Maße auch im Sinne der Heranführungsstrategien an die EU ge­
schätzt. Heute dienen sie zunehmend der Erschließung neuer zukunftswei­
sender geopolitischer Regionen für Kooperationen.
Die Stärke bilateralen Handelns besteht auch darin, dass die Zusammen­
arbeit von zwei Partnerstaaten ein hohes Maß an Intensität und daher sehr
konkrete Ergebnisse – wie etwa auf Projektebene – ermöglicht.
Diese können in weiterer Folge in den regionalen und multilateralen Kon­
text einfließen.
Homepage: http://bilaterales.bmbwk.gv.at
tugal, Tunesien, Mexiko, der Slowakischen Republik, Ungarn, Frankreich, Ru­
mänien, Polen, Slowenien, Bulgarien und Italien verhandelt. Darüber hinaus
wurde ein Memorandum of Understanding mit Israel unterzeichnet und es
wurden Österreichisch-Schweizerische Beamten/innengespräche geführt. Die
Verlängerung des Memorandums of Understanding mit der Ukraine ist in Vor­
bereitung.
In regelmäßigen Abständen finden Tagungen der „Aktionen zur Wissen­
schafts- und Erziehungskooperation“ zwischen Österreich und Ungarn, Ös­
terreich und der Slowakei sowie Österreich und Tschechien statt.
Nähere Informationen unter:
www.oead.ac.at/_projekte/aktionen/index.html
Wichtige Entscheidungen für die internationale Bildungs- und Kulturar­
beit werden auch bei bilateralen Minister/innenbesuchen getroffen und im
Anschluss daran auf Experten/innenebene umgesetzt. Bildungs-, Wissen­
schafts- und Kulturminister/innen aus China, der Mongolei, der Türkei, der
Ukraine, dem Iran, Albanien, Japan, Aserbaidschan, Kroatien, Bayern und
Baden-Württemberg besuchten Österreich. Bundesministerin Elisabeth Geh­
rer ihrerseits besuchte u.a. China, die Mongolei, Albanien, Polen, Ungarn, In­
dien, Jamaica und New York.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bilateraler Zusammenarbeit ist der kom­
merzielle Bildungstransfer, der durch das Bundesinstitut für internationalen
Bildungs- und Technologietransfer – BIB (www.bib.gv.at ), gegründet im Sep­
tember 2001, gewährleistet wird.
Das BIB führt unter anderem für das Bundesministerium für Bildung, Wis­
senschaft und Kultur Projekte in Zentralasien, China, Südostasien und der
Mongolei durch. Weiters werden auch Projekte im Iran und in Pakistan be­
treut.
Schwerpunkte der Arbeit 2000 –2003
Das Zentrum für Österreichstudien Skövde/Schweden führt im Auftrag des
Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, gemeinsam mit
Schulen, Bildungs- und Kulturinstitutionen Projekte im skandinavischen und
baltischen Raum durch. Zudem informieren österreichische Gastlehrer/innen
Schüler/innen an schwedischen Schulen über österreichische Landeskunde
und Kultur.
Nähere Informationen unter:
www.his.se/isp/ostr/
Bilaterale Basisarbeit
Routinemäßig wurden Durchführungsprogramme zu den Kulturabkommen
mit Kroatien, Finnland, der Russischen Föderation, Luxemburg, Belgien, Por­
142
143
17.
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
Modells zu Education for Global Citizenship, die inhaltliche und methodische
Betreuung eines internationalen Schulnetzwerks, die Gestaltung von Unter­
richtsbehelfen zum Thema, die bildungspolitische Verankerung in den Part­
nerländern sowie begleitende Informations- und PR-Arbeit.
Als Folge der politischen Umwälzungen in den Staaten Mittel- und Ost­
europas bzw. in Jugoslawien wurden an Stelle der geltenden Verträge neue
Kulturabkommen mit der Slowakischen Republik (2000) und Slowenien
(2002) abgeschlossen. Kulturabkommen mit Albanien und Kroatien sind in
Vorbereitung.
Im Rahmen dieses Schwerpunktes wurden auch Memoranda of Under­
standing über Gleichwertigkeiten von Diplomen und Studienabschlüssen mit
Aserbaidschan (2004), Frankreich (2002) und der Slowakischen Republik
(2002) abgeschlossen.
Nähere Informationen unter:
www.bmbwk.gv.at/universitaeten/naric/serviceinternat/uebersicht.xml
Der Nahe Osten ist ein besonderes Schwerpunktgebiet der bilateralen Po­
litik, dem sich das BMBWK in großer historischer Verantwortlichkeit gegen­
über Israel und mit Sensibilität für den Friedensprozess in der Region widmet.
Ein vom Bildungsministerium entwickeltes und in Kooperation mit der
Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem durchgeführtes Lehrer/in­
nen-Fortbildungsprojekt zum Thema „Nationalsozialismus und Holocaust.
Gedächtnis und Gegenwart“ (www.erinnern.at ) genießt in Israel hohes An­
sehen und hat entscheidend zu einer positiven Entwicklung der Beziehungen
beigetragen.
Des Weiteren werden zahlreiche lokale grassroot-initiatives, die die fried­
liche Koexistenz des jüdischen und des palästinensischen Volkes fördern, un­
terstützt.
In den Gebieten der Palästinensischen Autonomieverwaltung wurden
erste Schritte zu einer Kooperation im Bereich der schulischen Berufsbildung
gesetzt.
144
17.3 Zusammenarbeit mit Mittel-, Ost- und Südosteuropa
Bildungskooperation im schulischen Bereich
In den Jahren 2000 bis 2004 wurden seitens des Bundesministeriums für Bil­
dung, Wissenschaft und Kultur (BMBWK) folgende Schwerpunkte im Bereich
der Bildungskooperation mit den Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas ge­
setzt:
Fortsetzung der engen Zusammenarbeit
Exemplarische Beispiele:
Regelmäßige Regionalkonferenzen auf Beamtenebene der Bildungsministe­
rien Tschechiens, der Slowakei, Ungarns, Sloweniens und Österreichs seit
1997; gemeinsame Studien zu den Bildungsbereichen Dezentralisierung
(2000) und Finanzierung der Bildungswesen (2001); Unterzeichnung eines
Memorandums of Understanding zur weiteren regionalen Zusammenarbeit
zwischen Österreich und den ostmitteleuropäischen Nachbarländern im Kon­
text der Europäischen Union (2004); Weiterführung der europäischen Bil­
dungsnetzwerke wie etwa des „European School Development Project“ (Un­
garn, Slowakei, Tschechien, Niederlande, Österreich); Partnerschaftsprojekte
in den Bereichen Schulentwicklung und Schulmanagement, Umwelterzie­
hung, Berufsbildung, Geschichte und Civic Education; Zusammenarbeit mit
Slowenien im Bereich des Southeast European Education Cooperation Net­
work.
Intensivierung bestehender Kontakte mit Südosteuropa
und Aktivitäten im Rahmen des Stabilitätspaktes:
Task Force Bildung und Jugend/
Erweiterter Graz Prozess – ERISEE
17.
Seit 1999 hat Österreich den Vorsitz in der Task Force Bildung und Jugend.
Neben der Implementierung von über 40 mehrjährigen Projekten in den Be­
reichen Bildungssystementwicklung, Hochschulbildung, Berufsbildung, EDC,
Geschichte und Jugend wurde ab 2001 vor allem Augenmerk auf die syste­
matische Unterstützung der Bildungssysteme gelegt. Die enge Zusammenar­
beit mit der OECD im Bereich von thematischen Länderstudien der Bildungs­
systeme der Region führte zur Etablierung einer südosteuropäischen Bil­
dungsinitiative (ERISEE: Education Reform Initiative of Southeast Europe). Der
diesbezügliche Aktionsplan basiert auf einem Memorandum of Understan­
ding, das von den Bildungsministern/innen der Region 2003/2004 unter­
zeichnet wurde. Die mehrjährige Initiative, die inhaltlich von der OECD be­
treut wird, unterstützt die Bildungsreformen in Südosteuropa im Rahmen des
Stabilisierungs und Assoziierungsprozesses, insbesondere in Hinblick auf die
145
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
Die Bedeutung der Zusammenarbeit im wirtschaftspolitischen Bereich
zwischen der EU und dem asiatischen Raum wirkte sich in diesen Jahren auch
auf bilateraler Ebene aus:
So wurde 2002 ein Kulturabkommen mit China abgeschlossen; das erste
Durchführungsprogramm wurde im Dezember 2003 in Peking unterzeichnet.
Im August 2003 wurde ein Memorandum of Understanding in den Be­
reichen Bildung, Wissenschaft und Kultur mit der Mongolei vereinbart.
Der Verein KulturKontakt Austria verstärkte in diesen Jahren ebenfalls
sein Eingagement in Südosteuropa mit mehrjährigen Projekten im Bereich der
Bildungsinnovation.
Kooperation mit dem Institut für Bildungsinnovation in St. Petersburg
(Russische Föderation)
Österreich ist seit 1995 Vollmitglied des auf Initiative Russlands und der Nie­
derlande an der Herzen-Universität St. Petersburg eingerichteten Zentrums
für Bildungsinnovation. Beteiligt an diesem Gemeinschaftsprojekt sind wei­
ters das British Council und Finnland. Ziel ist die systematische Multiplikation
der Ergebnisse von Bildungsprojekten in der Nordwestregion der Russischen
Föderation und darüber hinaus (beispielsweise Projekte zu Arts and Educati­
on oder zum naturwissenschaftlichen Unterricht). Ende 2000 wurde das Zen­
trum in ein föderales Institut umgewandelt. Ein Protokoll über die Zusam­
menarbeit regelt die multilaterale Zusammenarbeit bis Ende 2004.
Bildungsprojekte mit der regionalen Bildungsverwaltung in Yaroslavl
sowie die Zusammenarbeit mit dem Open Society Institute und dem EURASIA
Fund ergänzen die österreichischen Aktivitäten in der Russischen Föderation.
Formen der Zusammenarbeit:
Die Arbeit des Vereins KulturKontakt
Der Verein KulturKontakt Austria unterstützt mit über 200 Bildungsprojekten
pro Jahr die Zusammenarbeit Österreichs mit den Reformstaaten Ost- und
Südosteuropas bei der Neugestaltung ihrer Bildungssysteme. Ein breites The­
menspektrum fördert Verständigung (Geschichtsunterricht, Sprachdidaktik
und Sprachenvielfalt), Civil Society (Politische Bildung, Demokratie und Mit­
bestimmung), wirtschaftliche Entwicklung und den Arbeitsmarkt (Berufsbil­
dung und lebensbegleitendes Lernen) sowie Systementwicklung (Verwal­
tungsreform und Finanzierung). Dabei umfassen die maßgeschneiderten Pro­
gramme die Bereiche Lehrplanentwicklung, Erarbeitung von Unterrichtsma­
terialien, Fort- und Weiterbildung, Initiativen zur Qualitätssicherung und -ent­
wicklung sowie Bildungsmanagement.
Information: www.kulturkontakt.or.at
Österreichische Beauftragte für Bildungskooperation
Im Auftrag und mit Unterstützung des BMBWK und von KulturKontakt Aus­
tria wurden seit 1992 an zentralen Bildungsinstitutionen in Mittel-, Ost- und
146
Südosteuropa die elf k-education Projektbüros eingerichtet, die von den ös­
terreichischen Beauftragten für Bildungskooperation geleitet werden.
Die derzeit 11 k-education Büros (Belgrad, Bratislava, Brno, Bukarest, Chi­
sinau, Sarajevo Skopje, Sofia, St. Petersburg, Tirana und Zagreb) koordinieren
und implementieren Projekte österreichischer und internationaler Geldgeber
im schulischen Bereich. Neben der Entwicklung, Durchführung und Leitung
der auf die Anforderungen der Partnerländer abgestimmten Projekte wirken
die Bildungsbeauftragten auch als Vermittler/innen zwischen verschiedenen
Kulturen und unterschiedlichen Institutionen. Sie bieten Beratung, Informati­
on und Service an und leisten Öffentlichkeitsarbeit.
Information: http://k-education.at
Bilinguale Schulen
Österreichische und lokale Lehrkräfte an 6 bilingualen Schulen bilden Schü­
ler/innen in Ungarn, Tschechien und der Slowakei bis zur Universitätsreife aus.
Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur interkulturellen Kommunikation sowie
zur besonderen Qualifizierung der Schulabgänger/innen. Neben Deutsch als
Fremdsprache werden drei weitere, z.B. wirtschaftliche Fächer, in der Ziel­
sprache Deutsch unterrichtet. Der Aufbau von Schulpartnerschaften und Pro­
jekte zur europäischen Vernetzung (etwa: BILNET Europe) sind wesentliche
Bestandteile der Arbeit an diesen Schulen.
Daneben arbeiten 6 österreichische Lehrer/innen an Schulen in Ost- und
Südosteuropa (Belgrad, Odessa, Tirana, Saranda und Sofia). Neben ihrer Un­
terrichtstätigkeit unterstützen sie Pilotprojekte, in die die entsprechenden
Schulen involviert sind.
Koordinationsstelle für Bildungsbeauftragte und
bilinguale Schulen in Wien
Sie betreut für das BMBWK und KulturKontakt sowohl die österreichischen
Beauftragten für Bildungskooperation als auch die Lehrer/innen an bilingua­
len Schulen und Schulen in Südosteuropa. Aufgaben: Service, Weiterbildung,
Projektentwicklung und -monitoring.
Information: www.kulturkontakt.or.at
Erweiterter Graz Prozess – Task Force Bildung und Jugend
1999 wurde im Rahmen des auf deutsche Initiative gegründeten Stabilitäts­
paktes Bildung als Priorität definiert. Österreich hält seitdem den Vorsitz in der
entsprechenden Task Force. Die im Rahmen einer Expertenkonferenz in Sofia
(November 1999) entwickelten Ziele, Prinzipien und Aktionspläne bilden die
Arbeitsgrundlage des nun Erweiterten Graz Prozesses. Charakteristisch ist die
Einbeziehung verschiedenster Akteure/innen: nationale Regierungen, Fach­
147
17.
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
im EU-Arbeitsprogramm formulierten Ziele der allgemeinen und beruflichen
Bildungssysteme in Europa.
Information: www.see-educoop.net
17.4 Österreichs Beteiligung am EU-Bildungsprogramm SOKRATES
Bildung ohne Grenzen
SOKRATES ist das Aktionsprogramm für Allgemeinbildung der Europäischen
Union und hat das Ziel, die Zusammenarbeit von allen Akteuren der formel­
len (z.B. Schulen und Universitäten) und nicht formellen (z.B. Volkshoch­
schulen) Einrichtungen des allgemeinen Bildungsbereiches sowie der beruf­
lichen Bildung zu fördern. Angesprochen werden durch dieses Programm
Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten, Lehrkräfte, Schu­
len, Hochschulen, NGO´s, und unter anderem Verwaltungs- und Leitungs­
personal.
Teilnahmeberechtigt sind die 15 EU-Staaten, die drei EFTA-Staaten Island,
Liechtenstein und Norwegen, weiters zehn assoziierte Staaten Mittel- und
Osteuropas sowie Malta und Zypern.
SOKRATES wurde für eine Dauer von 7 Jahren (2000 –2006) vom Euro­
päischen Rat und dem Europäischen Parlament beschlossen.
Bei SOKRATES stehen zwei Leitgedanken im Vordergrund: die Förderung
des lebensbegleitenden Lernens und die Entwicklung eines Europas des Wis­
sens. Die aktive Teilnahme am öffentlichen Leben sowie die Beschäftigungs­
fähigkeit jedes Einzelnen soll durch die Aneignung von Wissen, Kompetenzen
und Fähigkeiten gefördert werden.
Das Programm gliedert sich in folgende acht Aktionen:
SOKRATES Aktion 2, ERASMUS – Hochschulbildung
Die Aktion 2 richtet sich an Studierende, die einen Studienaufenthalt in einem
europäischen Land beantragen, der dann auch im Heimatland der Studierenden anerkannt wird. Neben Mobilitätsaktivitäten können Hochschullehrer/in­
nen auch Austauschmöglichkeiten in Anspruch nehmen, um das universitäre
System eines anderen europäischen Staates kennen zu lernen.
Weiters haben sie die Möglichkeit, Intensivkurse zu veranstalten, ge­
meinsame Lehrveranstaltungen zu erarbeiten sowie im Rahmen von themati­
schen Netzwerken Informationen und Erfahrungen auszutauschen.
SOKRATES Aktion 3, GRUNDTVIG – Erwachsenenbildung
GRUNDTVIG deckt den gesamten Bereich der Erwachsenenbildung ab. Daher
richtet sich diese Aktion an alle Erwachsenen, die eine zweite Bildungschan­
ce in Anspruch nehmen bzw. anbieten wollen.
Einrichtungen und Organisationen der Erwachsenenbildung können im
Rahmen von Kooperationsprojekten z.B. neue Methoden und Ausbildungs­
module entwickeln oder im Rahmen einer kleineren Lernpartnerschaft einen
ersten Kontakt zu europäischen Einrichtungen aufbauen. Weiterbildung kann
mit Hilfe von Einzelstipendien im Ausland geschehen. Die Verbreitung und
der Austausch von innovativen Methoden und Erfahrungen kann über Netz­
werke gefördert werden.
SOKRATES Aktion 4, LINGUA
LINGUA, dient als Brückenfunktion, da die Förderung des Sprachenerwerbs
ein zentrales Thema innerhalb von SOKRATES ist. Es werden entsprechende
Instrumente entwickelt und geschaffen, um die Sprachenvielfalt und das Er­
lernen auch von nicht verbreiteten Sprachen zu fördern.
SOKRATES Aktion 5, MINERVA
MINERVA soll die transnationale Zusammenarbeit im Bereich des Offenen
Unterrichts und der Fernlehre (OUF) sowie die Informations- und Kommuni­
kationstechnologien (IKT) im Bildungsbereich fördern. Pädagogische Überle­
gungen sollen in den Multimedia-Bereich einfließen und so den Zugang für
alle sichern.
SOKRATES Aktion 6, Beobachtung und Innovation
SOKRATES Aktion 1, COMENIUS – Schulbildung
Diese Aktion richtet sich an den Vorschul- und Schulbereich. Schulpartner­
schaften werden ebenso wie die Erst- und Weiterbildung von Lehrkräften un­
terstützt und der Informationsaustausch im Rahmen von thematischen Netz­
werken gefördert.
148
Beobachtung und Innovation von Bildungssystemen und -politiken dient der
Verbesserung der Qualität und Transparenz von Bildungssystemen. Gefördert
werden der Informations- und Erfahrungsaustausch, Vergleichsanalysen der
europäischen Bildungssysteme sowie Diskussionen über Fragen von gemein­
samem bildungspolitischen Interesse. Diese Aktion umfasst EURYDICE, das
149
17.
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
leute und private Stiftungen. Österreich als Initiator und „Lead Country“ ist in
allen Gremien des Erweiterten Graz Prozesses vertreten und repräsentiert die
Task Force bei den Sitzungen des Arbeitstisches I des Stabilitätspaktes.
Die Task Force hat zurzeit etwa 40 Mitglieder, darunter europäische und
internationale Institutionen (Europarat, Europäische Kommission, OECD,
UNESCO,UNICEF, Weltbank, usw.), die EU-Vorsitzländer, ferner Albanien,
Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, FYROM, Finnland, Griechen­
land, Italien, Kosovo, Kroatien, Moldawien, Niederlande, Rumänien, Schweiz,
Serbien und Montenegro, Slowakei, Slowenien, Türkei, Ungarn, USA und Ös­
terreich.
Information: www.see-educoop.net
EU-Bildungsinformationsnetz, NARIC, das Netzwerk zur Zertifizierung und
ARION, Studienbesuche für bildungspolitische Entscheidungsträger.
Generell konnten im Rahmen aller SOKRATES Aktionen seit 2000 2.150
Projekte und 23.743 Mobilitäten mit einer Summe von 30.934.837 Euro un­
terstützt werden.
SOKRATES Aktion 7, Gemeinsame Aktionen
SOKRATES Aktion 8, Flankierende Maßnahmen
Die flankierenden Maßnahmen unterstützen Initiativen, die die gesamte Ziel­
setzung von SOKRATES fördern (z.B. Verbreitungsaktivitäten).
SOKRATES Qualitätssiegel
Neben der Bewerbung des Programmes und der Betreuung der Antragsteller
setzt die SOKRATES Nationalagentur auf eine Qualitätsoffensive.
Die SOKRATES Nationalagentur Österreich verleiht das SOKRATES Quali­
tätssiegel an Einrichtungen, die qualitativ hochstehende Projekte im Rahmen
von SOKRATES Aktionen durchgeführt haben.
Ziel des Qualitätssiegels ist es, besonders hervorstechende Projekte, die von
der SOKRATES Nationalagentur betreut wurden, auszuzeichnen. Begonnen
wurde 2002 bei den Schulpartnerschaften (COMENIUS 1 und LINGUA E 1995
bis 1999). Heuer kommt zu den ausgezeichneten Schulpartnerschaften auch
ein Projekt aus dem Bereich der Erwachsenenbildung (GRUNDTVIG 2) dazu.
Zentrales Element beim Qualitätssiegel ist die qualitätsvolle Durchfüh­
rung der Projekte. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem gewählten
Thema und das gemeinsame Erarbeiten von Inhalten mit europäischen Part­
nern sind zentrale Punkte bei den auszuzeichnenden internationalen Schul­
projekten. Diesen Punkten sind in den Qualitätskriterien große Bedeutung
beigemessen worden.
Statistische Daten
Im Schulbereich konnten seit 2000 1.498 Projekte sowie 7.295 Mobilitäten
gefördert werden.
Im Hochschulbereich wurde 2002 das 10-jährige Jubiläum der Aktion
SOKRATES / ERASMUS gefeiert.
Seit Beginn der Aktion im Jahre 1992 hatten 25.000 Studierende die
Möglichkeit im Ausland zu studieren. Zwischen 2000 und 2004 konnten
15.133 österreichische Studierende einen Teil ihres Studiums im Ausland ab­
solvieren.
150
17.5 Österreichs Beteiligung am
EU-Bildungsprogramm LEONARDO DA VINCI
Das europäische Berufsbildungsprogramm LEONARDO DA VINCI fördert jähr­
lich rund 1.600 Schülerinnen und Schüler, Lehrlinge, junge Arbeitnehmerin­
nen und Arbeitnehmer, Graduierte und Ausbilder und Ausbilderinnen aus Ös­
terreich, die für mehrere Wochen oder Monate in einem anderen Land be­
rufspraktische Erfahrung sammeln wollen.
32 erfolgreich von österreichischen Einrichtungen koordinierte Pilotpro­
jekte, Sprachenkompetenzprojekte und Transnationale Netze - das ist die stol­
ze Zahl an Entwicklungspartnerschaften unter österreichischer Koordination
im Rahmen des Programms LEONARDO DA VINCI seit dem Jahr 2000.
Pilotprojekte sind grenzüberschreitenden Entwicklungspartnerschaften
zwischen Bildungsträgern, Unternehmen, Behörden, Sozialpartnern und For­
schungseinrichtungen zur Förderung von Innovation und Qualität in der Be­
rufsbildung sowie zur Förderung des Einsatzes von Informations- und Kom­
munikationstechnologien in der Berufsbildung. Sprachenprojekte dienen der
Entwicklung von Lehrmaterial und der Förderung weniger verbreiteter Spra­
chen. Ziel der Transnationalen Netze ist die Zusammenführung von Fachwis­
sen und der Austausch von best practice.
Für die zweite Programmphase von LEONARDO DA VINCI (2000 –2006)
sind europaweit 1.150 Mio. Euro für sieben Jahre (164 Mio. Euro p.a.) veran­
schlagt. Ziel ist die innovative Weiterentwicklung der europäischen Dimensi­
on in der Berufsbildung unter Beibehaltung der Zuständigkeit der Mitglied­
staaten für ihre Bildungssysteme (Art. 150 des EU-Vertrags).
Projektträger aus 31 Staaten (EU, EFTA / EWR, assoziierte mittel- und ost­
europäische Länder, Zypern, Türkei) können durch eine Teilnahme am Pro­
gramm einen praxisnahen Beitrag zu den Zielen der europäischen Zusam­
menarbeit in der Berufsbildung leisten.
2000 bis 2004
Qualität in der Mobilität
Die ersten vier Jahre der zweiten Programmphase waren für Österreich über­
aus erfolgreich. Rund 5.400 Personen erhielten durch LEONARDO DA VINCI
die Möglichkeit zu einem Auslandspraktikum, welches durch die Erweiterung
151
17.
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
Die gemeinsamen Aktionen dienen dazu, die drei Aktionsprogramme im Bil­
dungsbereich der Europäischen Union zu verknüpfen: SOKRATES, JUGEND
und LEONARDO DA VINCI.
Pilotprojekte, Transnationale Netze und Sprachenkompetenz-Projekte
te, die sich – getragen und koordiniert von österreichischen Einrichtungen –
einem europäischen Wettbewerb gestellt hatten. Nach dem bereits hohen
Niveau der Vorjahre – mit jeweils neun geförderten Initiativen in den Jahren
2000 bis 2002 – unterstrich Österreich damit dank der hohen Qualität der
Projektanträge seine Position im europäischen Spitzenfeld. Insgesamt flossen
2003 4,2 Mio. Euro an EU-Fördermitteln nach Österreich, was einer Erhöhung
von rund 45 % gegenüber 2002 entspricht. Der Förderanteil Österreichs am
Gesamtbudget des Programms LEONARDO DA VINCI betrug 2003 somit be­
achtliche 4,7 %.
Die von österreichischen Einrichtungen koordinierten Projekte tragen
aktiv zur Umsetzung des Ziels der verstärkten Zusammenarbeit in der Berufs­
bildung auf europäischer Ebene bei und berücksichtigen in den Projektinitia­
tiven die Themenschwerpunkte der „Kopenhagener Erklärung“: Transparenz,
Berufsinformation und -beratung, Anerkennung von Ausbildungsabschlüs­
sen und Kompetenzen sowie Qualität in der Berufsbildung.
Die LEONARDO DA VINCI-Projektdatenbank www.leonardodavinci­
projekte.org bietet einen aktuellen Überblick zu den durch österreichische
Einrichtungen koordinierten Mobilitäts- und Pilotprojekten: so gibt u.a. ein
Veranstaltungskalender Auskunft zu projektspezifischen Aktivitäten.
Initiative „Thematische Begleitung“ von Projekten
Die Europäische Kommission setzt gemeinsam mit den Nationalagenturen
Maßnahmen zur stärkeren Nutzung von LEONARDO DA VINCI-Projektergeb­
nissen. Die österreichische Nationalagentur leitet eine von fünf europäischen
Arbeitsgruppen mit dem Thema „Eingliederung in den Arbeitsmarkt“, in wel­
cher LEONARDO DA VINCI-Projekte dokumentiert und miteinander vernetzt
werden sowie die Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern auf
nationaler und regionaler Ebene gefördert wird.
2004 – 2006
Transparenz und Qualität in der beruflichen Bildung
Der Kommissionsaufruf zur Einreichung von Projektanträgen für die Jahre
2005–2006 steht im Zeichen der „Kopenhagener Erklärung“ und fordert
LEONARDO DA VINCI-Projektträger/innen auf, einen Beitrag zur Transparenz
der Qualifikationen sowie zur Modernisierung und Anpassung der Berufsbil­
dungssysteme zu leisten.
Auch im Bereich der Pilotprojekte, Transnationalen Netze und Sprachenkom­
petenz-Projekte kann Österreich Erfolge verbuchen: Im Jahr 2003 genehmig­
te die Europäische Kommission zwölf zukunftsweisende Entwicklungsprojek­
152
153
17.
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
der Fachkenntnisse und Fremdsprachenkenntnisse die Chancen am Arbeits­
markt sowie die berufliche Mobilität erheblich steigert.
Die hohe Anzahl an LEONARDO DA VINCI Berufspraktika (mit einem jähr­
lichen Anstieg der Teilnehmerzahl) wird – bei einem rund doppelt so hohem
Volumen an beantragten Fördermitteln im Vergleich zu den zur Verfügung
stehenden EU-Mitteln – erst durch nationale Kofinanzierungsmittel des Bun­
desministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur (BMBWK) und des Bun­
desministeriums für Land- und Forstwirtschaft (BMLF) ermöglicht.
Lehrlinge und Schüler/innen (rund 46% aller Teilnehmer an Mobilitäts­
projekten) sammelten während eines im Schnitt vier Wochen dauernden Be­
rufspraktikums Auslandserfahrung in einem von 30 europäischen Ländern.
Ungefähr 34% der Teilnehmer/innen waren Studierende an Universitäten
und Fachhochschulen, die Auslandspraktika zwischen 3 und 12 Monaten ab­
solvierten.
Darüber hinaus nutzten auch Graduierte, junge Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer das LEONARDO DA VINCI Programm für ein mindestens neun­
wöchiges Berufspraktikum.
Die Zielgruppe der Ausbilder/innen, Personalleiter/innen, Berufsbera­
tungsfachleute, Bildungs- und Berufsberater/innen sowie der Verantwort­
lichen für Planung und Organisation in der Berufsbildung machte rund 8 %
der Gesamtteilnehmerzahl aus mit einem durchschnittlich zweiwöchigen Er­
fahrungsaustausch in Berufsbildungseinrichtungen und Unternehmen.
Seit 2001 wird durch das BMBWK jährlich eine Qualitätsauszeichnung an
erfolgreiche österreichische LEONARDO DA VINCI Mobilitätsprojekte verlie­
hen.
Die internationale Jury zur Qualitätssiegel-Verleihung, bestehend aus
Mobilitätsexperten/innen aus mehreren europäischen Ländern sowie Mitglie­
dern der Europäischen Kommission, beurteilt die Projekte in den Kategorien
Innovation, neue Impulse, Ergebnisse und Nutzen, Projektmanagement sowie
Nachhaltigkeit der Projektergebnisse.
Die seit 2001 jährlich ca. 10 für ihre Qualität ausgezeichneten österrei­
chischen Projekte veranschaulichen den Wert berufsbildender Mobilität für
die berufliche Laufbahn der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und dokumen­
tieren den Nutzen dieser Form der europäischen Zusammenarbeit für Bil­
dungseinrichtungen und Unternehmen.
17.6 Zusammenarbeit mit dem EUROPARAT
2000 –2003 standen die Demokratieerziehung, die Sprachpolitik, Geschichts­
unterricht und Interkulturelles Lernen im Mittelpunkt der Kooperation Öster­
reichs mit dem Europarat im Bildungsbereich.
Österreich beteiligte sich an der zwischenstaatlichen Bildungskooperati­
on des Europarates und folgenden Programmen des Bildungskomitees:
•
•
•
•
•
„Education for Democratic Citizenship“
„Learning and Teaching about the History of Europe in the 20th Century“
und „The European Dimension in History Teaching“
„Language Policies for a Multilingual and Multicultural Europe“ und
„Language Policies“
„Educational Policies for Roma/Gypsies“
„Holocaust Remembrance and Prevention of Crimes against Humanity“
Österreichischer Schwerpunkt „Education for Democratic Citizenship“
Das von den Staats- und Regierungschefs des Europarates im Oktober 1997
lancierte Aktionsprogramm „Education for Democratic Citizenship“ stellt die
politische und kulturelle Mitgestaltung von Jugendlichen und Erwachsenen
im täglichen Umfeld in den Mittelpunkt.
1999: Seminar „History and identity, conflict transformation and the
management of diversity“
2000: Abschluss der 1. Phase des Education for Democratic CitizenshipProjektes
2001: Seminare „Democracy in schools“, „Global Education“.
2002: Seminare „Nova Utopia“, Zeitzeugenseminar „Von der NS-Ostpolitik
zur europäischen Integration“
154
2003: Zeitzeugenseminar „Von der Befreiung vom Nationalsozialismus bis
zum Staatsvertrag“, Aktionstage Politische Bildung 2003
2004: Zeitzeugenseminar „Genocide and Human Rights in
the 20th Century“, Aktionstage Politische Bildung 2004
(www.politische-bildung.at )
Im Europarats-Programm „Learning and Teaching about the History of
Europe in the 20th Century“ wurde die 1998 bis 2001 mit der Universität
Wien (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte) durchgeführte verglei­
chende Studie „Initial Teacher Training in 13 Council of Europe’s Member
States“ bei der Schlußkonferenz des Historyprojektes in Bonn (März 2001)
und in Österreich im März 2004 zu Beginn des Sokrates-Folgeprojektes prä­
sentiert.
2002 und 2003: Seminarreihe „History teaching in a global perspective –
case studies of African countries“
Als Beitrag zum Europarats-Programm „Educational Policies for Roma/
Gypsies“ wurde 2003 ein Experten/innenseminar zum Thema: „The history of
Roma in the European classroom” veranstaltet.
Im Rahmen des Programms „Holocaust Remembrance and Prevention of
Crimes against Humanity“ findet im Herbst 2004 ein Seminar zur Gedenk­
stättenpädagogik statt.
Sprachpolitik in Kooperation mit dem Europarat
Österreich beteiligte sich seit Jahrzehnten intensiv an der Sprachenarbeit des
Europarates und führte das „European Year of Languages 2001“ erfolgreich
gemeinsam mit 18 Partnerorganisationen durch. Es fanden 500 Aktivitäten
statt, mit denen rund 1,7 Millionen Menschen erreicht wurden. Wichtigster
Kooperationspartner war der ORF.
Infomationen zu Folgeaktivitäten sowie zum Europäischen Tag der Spra­
chen 2002 und 2003 in Österreich: www.sprachen.ac.at .
2003–2006: In Kooperation dem Europäischen Fremdsprachenzentrum
des Europarates in Graz (www.ecml.at ) und der Österreichischen UNESCOKommission führt Österreich ein Projekt zu bilingualer Alphabetisierung und
Muttersprachenerwerb „Linguistic diversity and literacy in a global perspecti­
ve. A comparative look at practice in Europe and Africa“ (2003–2006) durch.
Projektpartner sind Südafrika (Project for the Study of Alternative Educa­
tion in South Africa PRAESA), Kamerun (AfricAvenir und National Association
of Cameroon Langaguage Committees NACALCO ), die African Academy of
Languages (www.acalan.org ), UK, Deutschland und Frankreich. Als Auftakt
155
17.
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
Ein weiterer Schwerpunkt des dritten und abschließenden Aufrufs der
zweiten Programmphase liegt auf der Verbreitung und Verwertung innovati­
ver Projektergebnisse.
Die durch die österreichische LEONARDO DA VINCI-Nationalagentur nicht
zuletzt im Rahmen des Europäischen Seminars „Mobility – Shaping the Futu­
re of Training and Learning Abroad” (Wien, Oktober 2003) initiierte Exper­
tendiskussion zu Qualitätsaspekten im Rahmen von Mobilitätsprojekten fin­
det sowohl Eingang in den dritten Aufruf der zweiten Programmphase von
LEONARDO DA VINCI als auch in die Programmgestaltung der nächsten Ge­
neration europäischer Bildungsprogramme nach 2006.
fand im Oktober 2003 in Wien eine internationale Experten/innenrunde zum
Thema „Language Policies in a global perspective“ statt.
chische Lehrer/innen bewerben sich um die Teilnahme an Lehrerfortbildungs­
veranstaltungen in den Europarats-Mitgliedsländern.
http://culture.coe.int/teachertraining
Als Gastland des Europäischen Fremdsprachenzentrums in Graz
(www.ecml.at ) leistet Österreich einen wichtigen Beitrag zur Förderung einer
gemeinsamen europäischen Sprachenarbeit und Sprachpolitik. Nach der
Gründung durch 8 Staaten im Rahmen eines Teilabkommens des Europarates
im April 1994 hat das Zentrum nunmehr 33 Mitgliedsländer.
2003 wurde das 1st Medium Term Programme mit einer internationalen
Konferenz „Challenges and opportunities in language education“ abge­
schlossen und das 2nd Medium Term Programme „Languages for social cohe­
sion“ gestartet. Kooperationen mit der Sprachpolitischen Abteilung des Eu­
roparats in Straßburg, mit der Europäischen Kommission sowie zahlreichen
Partnerinstitutionen garantieren die gesamteuropäische Wirkung.
Europa macht Schule (Europe at School)
www.europe-at-school.org
www.europa-macht-schule.at
Der Europäische Schülerwettbewerb, an dem Jugendliche aus ganz Öster­
reich seit 1959 teilnehmen, ist eine gemeinsame Aktivität des Europarates
und der Europäischen Union unter Beteiligung von 32 europäischen Staaten.
Europaweit nehmen jährlich ca. 700.000 bis 800.000 Jugendliche daran teil.
In Österreich läuft diese internationale Aktivität seit 1959 als Projektwettbe­
werb mit rund 4000 Jugendlichen aller Schultypen und Altersgruppen.
Thema 1999 /2000: „Mitreden, Europa beleben, Europa bewegen“
Thema 2000/2001: „Mitgestalten – Lebensraum Europa – ökologisch,
sozial, kulturell“
Thema 2001/2002: „Miteinander forschen – Geschichte(n) aus Europa“
Thema 2002/2003: „Miteinander leben – Dialog der Kulturen – Europa
in der Welt“
Thema 2003/2004: „Kultur und Sport“
Im Rahmen des Lehrerfortbildungsprogramm des Europarates werden
jährlich rund 60 – 80 europäische Lehrer/innen zur Teilnahme an österrei­
chischen Seminaren in Kooperation mit dem Europarat eingeladen, österrei­
156
17.7 Zusammenarbeit mit der OECD
2003 fand in Dublin die OECD-Generaldirektorenkonferenz statt, bei der die
Entwicklungen in Richtung eines kohärenten Systems des „Lebensbegleiten­
den Lernens“ überprüft und neue Arbeitsschwerpunkte diskutiert wurden.
Drei Bereiche erhielten dabei besonderes Augenmerk: die Verbindungen mit
und Auswirkungen der Bildung auf andere gesellschaftliche Bereiche (Ge­
sundheit, Wirtschaft, Soziales,..), die Förderung der Chancengleichheit (Bil­
dungserfolg und sozialer Hintergrund), sowie die Qualität des Lehrpersonals.
Österreich hat im Rahmen der Teilnahme an den „Thematischen Länder­
prüfungen“ 2000 –2004 umfassende Berichte an die OECD zu den Themen
„Guidance and Counselling Services“, „Adult Learning“, „Attracting, Deve­
loping and Retaining Effective Teachers“ und „Early Childhood Education and
Care“ verfasst. Die Prüferberichte enthalten für Österreich wichtige bildungs­
politische Empfehlungen und werden auf ihre Relevanz und Umsetzbarkeit
untersucht. Zusammen mit ähnlichen Berichten aus anderen Mitgliedsländern
hat die OECD weiters daraus eine Analyse mit Hinweis auf Schwachstellen
und Stärken der verschiedenen Systeme durchgeführt.
Im Bereich „Systembeobachtung“ wurde unter österreichischer Beteili­
gung an der Weiterentwicklung von Bildungsindikatoren gearbeitet und wur­
den die internationalen Vergleichsdarstellungen „Bildungspolitische Analyse“
(„Education Policy Analysis“) und „Bildung auf einen Blick“ („Education at a
Glance“) jährlich publiziert. Neben den auf statistischen und finanzstatisti­
schen Daten beruhenden Indikatoren nehmen in den letzten Jahren vor allem
die Leistungsindikatoren (erzielte Schlüsselkompetenzen der Schüler/innen
sowie der erwachsenen Bevölkerung) als Instrumente des Qualitätsmonito­
rings der Bildungssysteme an Bedeutung zu.
In diesem Arbeitsbereich fand auch die Teilnahme an PISA (Programme
for International Student Assessment) statt, in dessen Rahmen im 3-Jahres­
rhythmus die Leistungen von 15-jährigen Schülern hinsichtlich Leseverständ­
nis, Mathematik, Naturwissenschaften sowie bereichsübergreifende Fähig­
keiten getestet wurden und werden (Beginn 2000, vorläufig bis 2006).
Darüber hinaus sind im österreichischen Sonderprogramm zu PISA („PISA
PLUS“) für den speziellen Fall Österreich besonders aussagekräftige zusätzli­
che Ergebnisse enthalten.
Information: www.pisa.oecd.org
157
17.
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
2004 wurde das „Österreichische Sprachen-Kompetenzzentrum“
(www.sprachen.ac.at ) zur Förderung von Innovationen im Sprachenbereich in
Graz gegründet. Das Zentrum setzt auch die Ergebnisse der Kooperation mit
dem Europäischen Fremdsprachenzentrum in Österreich um.
17.8 Zusammenarbeit im Rahmen der UNESCO
2001
Im Rahmen der Studie „Institutional Approaches to Teacher Education in the
Europe Region: Current Models and New Developments”, die federführend
vom UNESCO European Centre for Higher Education (CEPES) durchgeführt
wurde und auf die Harmonisierung der Lehrer/innenbildung innerhalb
Europas abzielte, veranstaltete die Österreichische UNESCO-Kommission von
1. bis 4. März in Wien ein internationales Planungstreffen für nationale Fall­
studien.
www. cepes.ro/hed/meetings/vienna/Default.htm
Den Inhalten und Beschlüssen der 46. Internationalen Bildungskonferenz
(„Learning to live together”, Genf, 5. bis 8. September) wird in Österreich
durch die verstärkte Berücksichtigung der sogenannten Schlüsselqualifikatio­
nen im Bildungssystem Rechnung getragen. Weitere Maßnahmen umfassen
die Lehrer/innenweiterbildung für Learning to live together, die verstärkte Be­
rücksichtigung anderer Kulturen in den Unterrichtsmaterialien und Lehrplä­
nen, für Schüler/innen mit einer anderen Muttersprache als Deutsch sowie die
generelle Förderung der sprachlichen Vielfalt, von Schulpartnerschaften und
Studenten/innenaustausch etc.
158
2002
Als Follow-up zur Weltkonferenz gegen Rassismus in Durban, Südafrika
(31. August bis 7. September 2001) erstellte das Bildungsministerium
(www.bmbwk.gv.at ) einen nationalen Aktionsplan, der zahlreiche Bildungs­
maßnahmen im Bereich der Menschenrechts- und Toleranzerziehung inklu­
diert.
Hervorhebenswert ist in diesem Zusammenhang ein internationales Leh­
rer/innenfortbildungsprogramm im Rahmen von „Global Education“, das
vom Bildungsministerium in Kooperation mit der ÖUK, dem Institut für Afri­
kanistik der Universität Wien, der Südwind-Agentur, dem PI Burgenland und
dem Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung durch­
geführt wird. Als erstes von drei Modulen fand vom 26.bis 29. November
2002 in Schlaining, Burgenland, das internationale Lehrer/innenseminar „His­
tory Teaching in a Global Perspective – Case Studies of African Countries“
statt, das sich mit dem Bild Afrikas im Geschichtsunterricht, der Analyse von
Kolonialgeschichte, afrikanischer Geschichtsforschung sowie eurozentristi­
scher Bewertungsmuster nationaler afrikanischer Selbstfindungsprozesse be­
fasste. Die Seminarreihe wird 2003 und 2004 fortgesetzt.
2003
Eine im Jahr 2002 begonnene Zusammenarbeit zwischen der ÖUK und dem
Netzwerk EURED (European Education as Peace Education) wurde 2003 ver­
stärkt fortgesetzt. Ziel dieser Kooperation ist die Implementierung des von
Friedenspädagogen/innen aus acht europäischen Ländern entwickelten zwei­
jährigen post-graduate Lehrer/innenfortbildungskurses Human Rights and
Peace Education in Europe. Von 23.-26. Januar veranstaltete die Österrei­
chische UNESCO-Kommission ein internationales Treffen mit Experten/innen
aus europäischen Ländern (Schwerpunkt Ost- und Südosteuropa) sowie Ver­
tretern/innen der UNESCO und des Europarates, bei dem potentielle Koope­
rationspartner für die Realisierung des Hochschulkurses identifiziert wurden.
Der Kurs steht unter der Schirmherrschaft der UNESCO Paris und der Öster­
reichischen UNESCO-Kommission und wird in Kooperation mit dem Österrei­
chischen Zentrum für Frieden und Konfliktlösung in Stadtschlaining
(www.aspr.ac.at ) in mehreren Modulen an verschiedenen europäischen Uni­
versitäten abgehalten. Das erste Modul findet im Juli 2004 in Guernica/Spa­
nien statt.
Als österreichischen Beitrag zur Umsetzung des Dakar–Aktionsplanes
(„Erziehung für alle“) und der Weltalphabetisierungsdekade 2003–2012 füh­
ren das Bildungsministerium und die Österreichische UNESCO-Kommission in
Kooperation mit Südafrika (Project for the Study of Alternative Education in
South Africa PRAESA), Kamerun (AfricAvenir und National Association of Ca­
159
17.
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
Im Rahmen der deutschsprachigen OECD/CERI-Regionalseminare be­
gann 2001 die neue Seminarreihe zum Thema „Lernen in der Wissensge­
sellschaft“. Das erste Seminar dazu wurde 2001 in Esslingen (D) abgehalten
und diente der Klärung von grundsätzlichen Fragen (Begriffsbestimmung,
Charakteristika, gesellschaftliche Entwicklungen, etc.). Die Publikation über
die Seminarergebnisse ist im Sommer 2002 im Studienverlag Innsbruck er­
schienen.
2003 fand in Wien das zweite Seminar dieser Reihe statt. Thema war die­
ses Mal „Lernen in der Wissensgesellschaft – Voraussetzungen und Rahmen­
bedingungen“. Es ging dabei vor allem um die Annäherung an einige im Rah­
men des Lebenslangen Lernens besonders wichtige Arbeitsfelder (Grundle­
gung in der Vorschule, Bildungsmotivation, notwendige Kompetenzen, Sys­
temkohärenz, etc.).
Die Reihe wird 2005 mit einem Seminar in Luzern zum Thema „Lernen in
der Wissensgesellschaft – Chancengleichheit fördern“ abgeschlossen wer­
den.
Information: www.zse1.at/oecdceri
Aus Anlass des Internationalen Jahres des Süßwassers 2003 veranstalte­
ten das Bildungsministerium und die Österreichische UNESCO-Kommission in
Zusammenarbeit mit der Südwind-Agentur und dem BIOS Nationalparkzen­
trum von 21. bis 24. Oktober in Mallnitz ein internationales Fortbildungsse­
minar für Lehrer/innen zum Thema „Wasser für alle – eine globale Herausfor­
derung“. Darüber hinaus führten während des Jahres zahlreiche UNESCOSchulen Projekte zum Thema Wasser durch, die bei einer UNESCO-Schulver­
anstaltung Anfang Dezember in Wien präsentiert wurden und in der Früh­
jahrsausgabe des Schulnewsletters FORUM dokumentiert wurden.
Das zweite Modul des Lehrerbildungsseminars „History Teaching in a Glo­
bal Perspective – Case Studies of African Countries“, das im Rahmen des ös­
terreichischen Follow-up zur Weltkonferenz gegen Rassismus in Durban
(2001) durchgeführt wird, fand von 25. bis 28. November in Schlaining, Bur­
genland, statt. Das dritte und letzte Modul zum Thema „Der Kampf zur Ab­
schaffung der Sklaverei“ wird im Herbst 2004 durchgeführt.
Die Österreichisches UNESCO-Kommission und das Bildungsministerium
beteiligten sich aktiv an den Vorbereitungen für den World Summit on the In­
formation Society (Genf, 10. bis 12. 12. 2003), bei dem über Prinzipien für
eine gerechte Entwicklung der globalen Informations- und Wissensgesell­
schaft diskutiert wurde. Eine Schülerdelegation aus Linz dokumentierte die
Geschehnisse und Eindrücke des WSIS 2003 aus der Sicht von Jugendlichen.
Der Gipfel in Genf war auch der Start für das Projekt “Youth @ WSIS Genf
2003 – Tunis 2005”, welches Raum für Jugendliche schaffen soll, sich aktiv an
der Diskussion zur Informationsgesellschaft zu beteiligen und bis zum Welt­
gipfel in Tunis 2005 Überlegungen zur Überbrückung der digitalen Kluft (di­
gitial divide, digital gap) zwischen Entwicklungs- und Industrieländern bei Zu­
gangs- und Nutzungsmöglichkeiten moderner Informations- und Kommuni­
kationstechnologien anzustellen.
160
UNESCO-Schulen 2001–2004
Zwischen 2001 und 2004 erweiterte sich das Netzwerk der Österreichischen
UNESCO-Schulen um weitere vier Schulen, darunter eine Volksschule, auf ins­
gesamt 45 Schulen.
Eine besondere Auszeichnung erhielten 2002 das Neue BG/BRG Leoben
und das BRG Knittelfeld, die für ihre Aktivitäten im Bereich Friedensbildung
den erstmals von der UNESCO vergebenen Peace Pillar Award erhielten. Wei­
ters sind unter den von den Schulen durchgeführten Projekten besonders
„European Identities“ des BRG 19 Krottenbachstraße, Wien hervorzuheben.
Das einwöchige Jugendtreffen mit insgesamt 150 Vertretern/innen aus 15 eu­
ropäischen Ländern war den Themenschwerpunkten Sprachenvielfalt und
Welterbe gewidmet.
Die Jahrestagungen der Österreichischen UNESCO-Schulen standen im
Zeichen von Mediation/Friedenserziehung (2001) und Welterbe-Bildung
(2002). Die Teilnehmer/innen erhielten dabei die Gelegenheit zu persönli­
chem Austausch, nahmen an Workshops und Gesprächsrunden mit Exper­
ten/innen teil und entwickelten konkrete Konzepte für den Unterricht.
Das Jubiläum 50 Jahre UNESCO-Schulnetzwerk (UNESCO Associated
Schools Project Network) 1953-2003 wurde in vielfältiger Weise auf nationa­
ler und internationaler Ebene gefeiert.
In der Jubiläumsausgabe des Newsletters FORUM. Österreichische
UNESCO-Schulen wurden in einer Rückschau die Entwicklung des UNESCO
Associated Schools Project Network (ASP Netzwerk) in Österreich und alle, die
dazu beigetragen hatten, gewürdigt. Darüber hinaus konnten sich alle Schu­
len mit ihren spezifischen Schwerpunkten präsentieren. Am 4. Dezember
fand in der Wiener Hauptbibliothek am Gürtel eine eintägige Festveranstal­
tung unter dem Titel „50 Jahre UNESCO-Schulen“ statt, bei der die Österrei­
chischen UNESCO-Schulen sich und ihre Projekte in einer Ausstellung sowie
in Plenarpräsentationen der Öffentlichkeit vorstellten. Die Jahrestagung der
Österreichischen UNESCO-Schulen am 5. Dezember, an der erstmals auch
Schüler/innen teilnahmen, stand im Zeichen schulübergreifender Projekte
und der Vernetzung der Schulen in Österreich.
2004
Um das internationale Netzwerk der Donauanrainerstaaten neu zu beleben,
fand von 22. bis 24. Februar 2004 als gemeinsame Veranstaltung der Öster­
reichischen und der Deutschen UNESCO-Kommission ein Treffen von Vertre­
tern/innen der Donauanrainerstaaten statt, bei dem die Strukturen für die Re­
vitalisierung und Weiterführung des länderübergreifenden UNESCO-Schul­
projektes “Blue Danube River Project” festgelegt wurden.
161
17.
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
meroon Language Committees NACALCO ), der African Academy of Langua­
ges (www.acalan.org ) und dem Europäischen Fremdsprachenzentrum des
Europarates in Graz (www.ecml.at ) das Projekt „Linguistic diversity and lite­
racy in a global perspective. A comparative look at practice in Europe and Afri­
ca“ (2003–2006) durch.
Als Auftakt fand am 1. Oktober 2003 in Wien eine internationale Exper­
ten/innenrunde zum Thema „Language Policies in a global perspective“ statt.
Das Projekt ist ein österreichischer Beitrag zur UNESCO Sprachpolitik mit
besonderer Berücksichtigung von bilingualer Alphabetisierung und Mutter­
sprachenerwerb. (Expertenbeteiligung: Südafrika, Kamerun, Mali, Burkina
Faso, Benin, F, D, UK).
Seit der Aufnahme der ersten österreichischen Stätten in die Welterbe-Liste
der UNESCO 1996 wird das Thema Welterbe in vielfältiger Form an österrei­
chischen UNESCO-Schulen umgesetzt. Unter anderem beteiligten sich die vier
Grazer UNESCO-Schulen mit künstlerischen und kulturellen Aktivitäten und
der Betreuung eines UNESCO-Informationsstands am Grazer Weltkulturerbe­
fest 2002. Im Rahmen der Feierlichkeiten zur Kulturhauptstadt GRAZ 2003
fand von 11. bis 18. Juni, veranstaltet von der UNESCO-Arbeitsgemeinschaft
Steiermark und dem Büro Graz 2003 und unter der Schirmherrschaft der Ös­
terreichischen UNESCO-Kommission, ein internationales Jugendtreffen („He­
ritage and Future“) statt, an dem Schüler/innendelegationen aus 17 Ländern
teilnahmen; die alle sechs steirischen UNESCO-Schulen waren aktiv in die Ver­
anstaltung involviert.
Im Februar 2003 wurde die deutschsprachige Version der Welterbe-Un­
terrichtsmappe für Lehrer/innen „World Heritage in Young Hands“ unter dem
Titel „Welterbe für junge Menschen“ unter der Federführung der Österrei­
chischen UNESCO-Kommission herausgegeben. Die Unterrichtsmappe will
mit konkreten Vorschlägen für Schüler/innenaktivitäten dazu beitragen, dass
Lehrer/innen das Thema Welterbe fächerübergreifend im Unterreicht behan­
deln. Ziel ist es, bei jungen Menschen Interesse für das Erbe der Menschheit
zu wecken und ihre Bereitschaft zu einem respektvollen, sorgsamen Umgang
mit ihrer Umwelt und den Kultur- und Naturschätzen der Welt zu fördern. Die
Österreichische UNESCO-Kommission führt regelmäßig Workshops zu Welt­
erbe-Bildung durch, darunter in den Welterbe-Regionen Hallstatt-Dachstein/
Salzkammergut, Neusiedlersee, in Salzburg sowie in der Wachau.
Dem neuen UNESCO-Schwerpunktbereich Arts Education folgend setzte
die ÖUK 2003 erste Akzente in diesem Bereich. Die ÖUK unterstützte den von
der Kunstuniversität Linz europaweit ausgeschriebenen und mit dem
UNESCO-Programm „DigiArts“ assoziierten Wettbewerb „Arts Education
and New Media”, sowie die Veranstaltungsreihe „Der Stellenwert von Kunst­
pädagogik und kultureller Bildung in Österreich“ der Hochschule für Ange­
wandte Kunst in Wien.
Woche der Erwachsenenbildung: 2001–2004
Seit 1999 veranstaltet das Bildungsministerium gemeinsam mit den Einrich­
tungen der Erwachsenenbildung die „Info-Tage zur Weiterbildung“ und be­
teiligt sich damit an der Initiative der UNESCO. Österreich leistet damit einen
wichtigen Beitrag zur Verstärkung des Weiterbildungsbewusstseins mit wach­
senden Aktivitäten und Besucherzahlen, was sich auch in einer überaus gro­
ßen Medienpräsenz in TV, Radio und Printmedien niedergeschlagen hat.
162
17.9 Bildungsinformation
Bildungsforschung in Europa / PERINE
Seit dem Jahr 2002 arbeiten acht europäische Staaten (Dänemark, Deutsch­
land, Großbritannien, Italien, Litauen, Österreich, Schweiz und Ungarn) an
einem von der Europäischen Kommission im Rahmen des 5. Forschungsrah­
menprogramms geförderten Projekt zum Aufbau eines Portals zur Bildungs­
forschung in Europa zusammen: PERINE – Pedagogical and Educational Re­
search Information Network for Europe.
Die PERINE-Datenbank www.perine.org soll Bildungsforscher/innen un­
terstützen, Informationen zu Forschungsthemen, über Einrichtungen der Bil­
dungsforschung sowie über Schwerpunkte von Bildungsforschern/innen im
In- und Ausland zu finden. Damit will PERINE einen Beitrag zur Schaffung
eines europäischen Bildungsforschungsraumes (ERA – European Research
Area) leisten. In dieser Datenbank befinden sich Informationen zu Institutio­
nen der Bildungsforschung in den genannten Ländern sowie Informationen
zu den Forschungsthemen Bildungsmanagement, Europäische Bürgerschaft,
Kompetenzen und Lebenslanges Lernen mit Kurzbeschreibungen der Websi­
tes. Die PERINE-Datenbank ist über Internet in 12 Sprachen zugänglich.
EURYDICE – Bildungsinformationsnetz
Mit der Europäischen Union besteht im Bereich des Bildungsinformationsnet­
zes EURYDICE eine ständige Zusammenarbeit. Detaillierte Informationen über
die Bildungssysteme der EU- und EFTA-EWR-Staaten sind in der EURYBASEDatenbank www.eurydice.org/Eurybase/frameset_eurybase.html zugäng­
lich, Kurzbeschreibungen in „Strukturen der allgemeinen und beruflichen
Bildung in der Europäischen Union“ (Structures of the Education and Initial
Training Systems in the EU) sowie in den Nationalen Kurzdarstellungen der Bil­
dungssysteme (www.eurydice.org ).
In der Reihe „Schlüsselthemen in der Europäischen Union“ sind bisher drei
Ausgaben erschienen:
• Ausbildungsförderung für Studierende an Hochschulen in Europa und
• Finanzierung und Mittelzuteilung im Pflichtschulwesen sowie die
• Studie zur Attraktivität des Berufs der Lehrer/innen (allgemein bildender
Sekundarbereich I), die aus vier Einzelberichten besteht:
1. Lehrerausbildung und Maßnahmen für den Übergang in das Berufsleben
2. Angebot und Nachfrage
3. Beschäftigungsbedingungen und Gehälter
4. Zusammenfassung und kontextuelle Analyse
163
17.
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
Kulturelle Bildung 2001–2004
Welterbe-Bildung und Arts Education
Das Europäische Glossar zum Bildungswesen umfasst bisher vier Bände:
1. Prüfungen, Abschlüsse und Titel
2. Bildungseinrichtungen
3. Lehrpersonal
4. Personal mit Leitungs-, Aufsichts- und Beratungsaufgaben
In der Reihe „Schlüsselzahlen zum Bildungswesen in Europa“ sind fünf Bände
erschienen und zwar 1994, 1995, 1997, 1999/2000 und 2002.
Darüber hinaus gibt es eine große Reihe von vergleichenden Analysen zu
bildungspolitischen Themen wie Lebenslanges Lernen, Evaluation der allge­
mein bildenden Schulen, Strukturen des Hochschulbereiches.
Eigene Datenbanken wurden zu den Schwerpunkten Unterrichtsstunden
im Laufe der allgemeinen Schulpflicht und Gehälter der Lehrer/innen und der
Schulleiter/innen im Primar- und Sekundarbereich entwickelt.
www.eurydice.org/temps/accueil_temps_d_enseignement.htm
www.eurydice.org/Salaires/accueil_salaire.htm
ARION – Studienaufenthalte für Bildungsexperten/innen
An dem EU-Austauschprogramm ARION für Bildungsexperten/innen, das ein­
wöchige Studienbesuche zu bildungsrelevanten Themen in den EU- und EFTA­
EWR Staaten vorsieht, nehmen jedes Jahr etwa 40 bis 50 Österreicher/innen
teil. Österreich organisiert selbst jedes Jahr mehrere Studienaufenthalte für
ausländische Bildungsexperten/innen.
Kultur, Sektion Berufsbildung, in Zusammenarbeit mit der österreichischen
Referenzstelle für berufliche Qualifikationen ein neues Internetportal er­
öffnet.
Ziel dieses Portals ist die Verbreitung der auf europäischer Ebene erarbei­
teten Transparenzinstrumente (abrufbar unter www.chance-europa.at ).
Damit werden jene Informationen bereitgestellt, die ein besseres Ergreifen der
Chancen, die der europäische Bildungs- und Arbeitsmarkt bietet, ermög­
lichen. Unter dem Begriff Transparenzinstrumente sind alle Initiativen, Doku­
mente, Formulare und sonstigen „Hilfsmittel“ zu verstehen, die zum Abbau
von Hindernissen in den Bereichen der Übertragbarkeit und Anerkennung
von Qualifikationen und Kompetenzen beitragen.
Bildungsterminologie
Arbeiten zur weiteren Entwicklung der Internationalen Bildungsterminologie
wurden auf verschiedenen Tagungen geleistet.
Der Europäische Thesaurus Bildungswesen (ETB) in elf EU-Sprachen
( www.eurydice.org ) findet bei der Indexierung der PERINE-Datenbank
www.perine.org sowie der EURYBASE Datenbank Anwendung (www.eurydi
ce.org/Eurybase/frameset_eurybase.html) . Für die Zwecke von EURYDICE –
EURYBASE ist eine Weiterentwicklung im Gange.
17.
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
www.bmbwk.gv.at/schulen/europa/bildungsinfo.xml
Berufsbildung
Im Bereich Berufsbildungsforschung besteht eine intensive Zusammenarbeit
mit CEDEFOP. Durch das CEDEFOP-Studienbesuchsprogramm für Berufsbil­
dungsfachleute lernen jährlich ungefähr 30 österreichische Experten/innen
die Berufsbildungssysteme in EU-Mitgliedstaaten und EFTA-EWR-Staaten
kennen und ausländische Experten/innen informieren sich über Schwer­
punktthemen der Berufsbildung im Rahmen von Studienbesuchen in Öster­
reich. Umfangreiche Informationen zu den Berufsbildungssystemen in den EUMitgliedstaaten und EFTA-EWR-Staaten sowie über verschiedene Schwer­
punkte der Berufsbildungsforschung sind unter www.trainingvillage.gr ab­
rufbar.
Mit dem Motto „Qualifikationen erfolgreich vermarkten“ wurde Anfang
Februar 2003 seitens des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und
164
165
Notes
Notes
Notizen
Notizen
2000
2003
DEVELOPMENT OF EDUCATION IN AUSTRIA
PREFACE
T
The text of part A was originally written for the English and German versions
of the Internet publication “Structures of education, vocational training and
adult education systems in Europe” of the EU’s EURYDICE education information
network www.eurydice.org
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Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Elfriede Tajalli, Stefan Polzer
[email protected]
[email protected]
www.bmbwk.gv.at
Maria Martina Schmitt
[email protected]
Holzhausen Druck
Vienna 2004
he UNESCO is particularly concerned with education
within a global context. The 44 Austrian UNESCO
schools show in an exemplary way the mutual benefits
which are to be gained from intercultural dialogue and
exchange of experience. On this occasion I would like to
express my sincerest gratitude to all teachers and pupils
involved for the determination and enthusiasm they
have shown in the past.
In the last few years the international exchange of
experience on questions of quality assurance in educaElisabeth Gehrer tion has tremendously gained in importance. However,
Federal Minister
any well-founded international comparison requires
of Education,
Science and Culture some knowledge about the respective education systems. This requirement is taken account of by the publication “Development
of Education”, which provides an overview of the Austrian education system
and is published for the second time in English and German.
The numerous successful developments in Austria’s education system are
an excellent basis for the coming future-oriented measures in the field of
quality assurance.
In 1995 a fundamental school reform was started. It provided for autonomy of schools, giving them the possibility to develop their own characteristic school profiles and to establish areas of emphasis. In 1999 a new curriculum was introduced for the lower level of academic secondary school and
general secondary school, which consists of core and extension areas. On the
basis of this curriculum, a new curriculum for the upper level was developed
as well, which will come into force as of the school year 2004 /2005. Another
important step in this process of enhancing quality at school is the change
from measuring input to measuring output. In this context, work is under way
for establishing the educational standards for the fourth grade of primary
school, general secondary school and academic secondary school.
Austria’s secondary technical and vocational schools/colleges have become internationally renowned models thanks to the high quality of education and training offered at these schools; thus, they hold a top position
internationally with regard to the number of firms offering pupils the possi-
A
PREFACE
ORGANIZATION AND STRUCTURE OF THE EDUCATION SYSTEM
CONTENTS
1.
bility of vocational practice. Of the total number of 4,000 such firms world­
wide about 1,200 are based in Austria.
Also the computer driving licence (ECDL) has developed into a best-prac­
tice model, since Austrian pupils have passed a total of 320,000 individual
modules since the year 2000. Thanks to the initiative “eFit Austria” schools
are optimally equipped with PCs, as is shown e.g. by the Austrian secondary
technological schools where one PC is available for every four pupils.
The Universities Act 2002 is the basis of the largest university reform ever
undertaken in Austria, constituting a milestone in the further development of
Austrian universities. On the basis of this university reform Austrian universi­
ties are becoming scientific institutions which, by combining decision-taking
and responsibility, will be better equipped to meet the international require­
ments of the future.
The quality of our education is the key to the future. The road to the
“knowledge society”, on which Europe and indeed the whole world are trav­
elling, is characterised by rapid structural changes in economic, societal and
cultural respects. It is the task of schools and universities to create the neces­
sary foundations which will enable us to successfully handle these changes af­
fecting all areas of life and work.
The initiative “Ensuring Success for the Future” („klasse: Zukunft“) as well
as the Education Plan 2010 are important cornerstones for ensuring continu­
ing quality increase in the Austrian education system. I would welcome all
readers of this brochure to take an active part in these future-oriented devel­
opments and let us share in their experiences, competencies and enthusiasm.
1.1
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3.2.1
3.2.2
4.
4.1
4.2
4.3
Elisabeth Gehrer
Federal Minister of Education, Science and Culture
4.4
4.5.
5.
5.1
5.2
5.3
RESPONSIBILITIES AND ADMINISTRATION
Background . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Basis of the school system: legislation . . . . . . . . . . . . .
Distribution of responsibilities in the administration of the education and training system .
Inspection/supervision/guidance. . . . . . . . . . . . . . . . .
Financing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Advisory and consultative bodies . . . . . . . . . . . . . . . .
Private schools . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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19
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PRE-PRIMARY EDUCATION
Organization . . . . . . . .
Curriculum /assessment
Teachers . . . . . . . . . . . .
Statistics. . . . . . . . . . . .
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COMPULSORY EDUCATION
Primary education (Volksschule) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Organization . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Curriculum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Assessment /certification /guidance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Teachers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Statistics. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Secondary education: lower level . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
General secondary school (Hauptschule) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Academic secondary school – lower level (Allgemein bildende höhere Schule, AHS-Unterstufe) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
POST COMPULSORY SECONDARY EDUCATION
Pre-vocational school (Polytechnische Schule) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Academic secondary school – upper level (Allgemein bildende höhere Schule, AHS-Oberstufe) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Full-time vocational schools/colleges (Berufsbildende mittlere und höhere Schulen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Training colleges for non-teaching supervisory staff, Training colleges for Kindergarten teachers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Statistics. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
INITIAL VOCATIONAL TRAINING
Organization of the dual system . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Part-time compulsory vocational school (Berufsschule) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Financing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
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7.6
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7.8
Curriculum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Assessment /qualifications /guidance .
Teachers /trainers . . . . . . . . . . . . . . .
Statistics. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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B
DEVELOPMENT OF EDUCATION 2000 –2003
CONTENTS
HIGHER EDUCATION
Non-university education alternatives . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Admission requirements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Fees / financial support for students. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Academic year . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Courses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Assessment / qualifications . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Teaching staff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Statistics. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Universities and Universities of applied sciences (Fachhochschulen) . . . . . . . . . 47
Universities . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Admission requirements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Fees / financial support for students . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Academic year . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Courses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Assessment /qualifications . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Teaching staff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
Universities of applied sciences (Fachhochschulen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
Admission requirements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Fees /financial support for students . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
The academic year . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Courses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Assessment /qualifications. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
Teaching staff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
Statistics . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
ADULT EDUCATION
Legal framework . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Organizational framework . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Funding . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Teaching staff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Organization . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Continuing training institutes . . . . . . . . . . . . . . . . .
Entrance requirements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Objectives . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Organization in terms of time and space. . . . . . . . .
Curriculum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Quality assurance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Training information and counselling . . . . . . . . . . .
Taking into account prior knowledge, accreditation
Statistics. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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64
64
8.
LEGAL AND ORGANIZATIONAL MEASURES
8.1
8.2
8.3
Legislation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
School partnership . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
Socio-economic measures . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
9.
THE NEW CURRICULA FOR HAUPTSCHULE (GENERAL SECONDARY
SCHOOL) AND LOWER LEVEL OF ALLGEMEIN BILDENDE HÖHERE SCHULE . .72
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
10.1
10.2
10.3
10.4
10.5
10.6
10.7
10.8
11.
11.1
11.2
11.3
11.4
Political education and human rights education
Plurilingualism and intercultural education . . . .
Education towards gender equality. . . . . . . . . .
Health promotion and sexual education . . . . . .
Movement and sports . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Environmental education . . . . . . . . . . . . . . . . .
Traffic education. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Vocational guidance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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. 83
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107
108
109
113
MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES
Media pedagogy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Library service for schools . . . . . . . . . . . . . . . .
KulturKontakt / ÖKS-Austrian Culture Service .
ICT development . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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12.
TEACHER TRAINING . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .119
13.
SCHOOL PSYCHOLOGY – EDUCATIONAL COUNSELLING . . . . . . . . . . . . . . .122
14.
QUALITY DEVELOPMENT AND EDUCATIONAL RESEARCH . . . . . . . . . . . . . .126
15.
UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN (UNIVERSITIES OF APPLIED SCIENCES)
15.1
15.2
15.3
15.4
15.5
Universities. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
Fachhochschulen (Universities of applied sciences) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136
International mobility and cooperation in higher education. . . . . . . . . . . . . . 138
Student counselling and promotion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139
Libraries and archives . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140
16.
16.1
16.2
ADULT EDUCATION AND PUBLIC LIBRARIES
Adult education . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
Public libraries . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142
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144
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155
158
161
163
168
Universities
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19 Years
13.
18 Years
12.
17 Years
11.
16 Years
10.
15 Years
9.
14 Years
Part-time
compulsory
vocational school
(dual system)
Pre-vocational
school
Academic secondary school,
separate upper level
.
.
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.
Upper secondary technical and
vocational colleges
.
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.
.
Training college for non-teaching
supervisory staff and
Kindergarten teacher training college
.
.
.
.
Colleges for high-level medical­
technical professions and
Colleges for midwifery
.
.
.
.
Intermediate secondary
technical and vocational
schools
.
.
.
.
Teacher training colleges
.
.
.
.
Kollegs
Pupil exchange, school twinnings, pupils’ competitions. . . . . . . . .
Bilateral cooperation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Cooperation with eastern and southeastern Europe . . . . . . . . . . .
Austria’s participation in the EU education programme SOCRATES
Austria’s participation in the EU education programme
LEONARDO DA VINCI. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Cooperation with the Council of Europe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Cooperation with OECD. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Cooperation in UNESCO. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Educational information . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.
13 Years
7.
12 Years
General secondary school
6.
Academic secondary school
11 Years
5.
10 Years
4.
9 Years
3.
8 Years
2.
7 Years
1.
6 Years
Special schools
17.6
17.7
17.8
17.9
INTERNATIONAL COOPERATION
C OMPULSORY EDUCATION
17.
17.1
17.2
17.3
17.4
17.5
Fachhochschulen
(Universities of applied sciences)
CONTENTS
Primary school
ORGANIZATION AND STRUCTURE
OF THE EDUCATION SYSTEM
1.
1.
RESPONSIBILITIES AND ADMINISTRATION
1.1 Background
Austria is a federal State with a total area of 83,858 square kilometres, con­
sisting of nine provinces (Länder). When the 2001 census was taken, Austria’s
population was 8,032,926 of which 1,550,123 lived in Vienna, the capital.
67% of the population lived in urban areas.
A monarchy up until 1918, Austria is now a parliamentary democracy
with a Constitution, established in the period between 1920 and 1929, based
on republican, democratic, federal and legal principles, as well as the princi­
ple of the separation of powers.
The Federal President is the supreme representative of the State, elected
directly by the people for a six-year term. The National and Federal Chambers
are the legislative bodies of the Republic, the National Chamber (Nationalrat)
being the most important. The members of the Federal Chamber (Bundesrat)
are appointed by the parliaments of the nine Länder.
The Federal Government is formed by the Federal Chancellor, Vice-Chan­
cellor and Federal Ministers. The Land parliaments serve as the legislative bod­
ies at Länder level. The provincial administration is headed by state provincial
government offices (Ämter der Landesregierungen).
The municipalities enjoy a constitutionally guaranteed right to self-ad­
ministration, although they are subject to the administrative control of the
Land. They have an elected municipal council led by the mayor, who is elect­
ed either by the municipal council or, depending on the legislation of the
Land, by popular vote.
In Austria there is an organizational and institutional division between
Church and State.
Religion is taught at schools; dispensation from instruction is possible.
The predominant religion is Roman Catholicism.
The official language is German. The legal system guarantees the rights
of local ethnic groups (Slovenians, Croats, Hungarians, Czechs, Slovaks, Roma
and Sinti). This guarantee also covers their education.
9
•
1.2 Basis of the school system: legislation
According to the School Organization Act of 25 July 1962 ‘it shall be the
task of the Austrian school to foster the development of the talents and
potential abilities of young persons in accordance with ethical, religious and
social values and the appreciation of that which is true, good and beautiful,
by giving them an education corresponding to their respective courses of
studies. It shall give young people the knowledge and skills required for their
future lives and occupations and train them to acquire knowledge on their
own initiative’.
The Austrian legal system guarantees general access to public schools
without distinction of birth, gender, race, status, class, language or religion.
Private sector schools, in contrast, may select pupils according to these crite­
ria, although such selection is rarely applied.
•
•
1.3 Distribution of responsibilities in the administration
of the education and training system
In Austria, education has always been a most sensitive area, heavily disputed
among political decision-makers. This explains the casuistic distribution of re­
sponsibilities between different bodies and entities. The existing legal frame­
work therefore renders attempts at amending education laws very difficult.
The Federal Ministry of Education, Science and Culture (Bundesministeri­
um für Bildung, Wissenschaft und Kultur) has overall responsibility for primary
and secondary education, including general education and vocational
schools. The work experience part of initial vocational training is the respon­
sibility of the Federal Ministry of Labour and Economic Affairs.
In 2000 a reorganization at the central level combined the responsibilities
for schools and universities by setting up the Ministry of Education, Science
and Culture.
As is the case with government administration in general, responsibilities
for legislation and implementation in school education are divided between
the Federation and the Länder. This division is made as follows:
•
10
tion, intermediate and upper secondary technical and vocational educa­
tion and training for kindergarten teaching staff and non-teaching
supervisory staff, and with regard to the conditions of service and staff
representation rights of teachers at these schools/colleges.
The Federation is responsible for legislation, and the individual Länder are
responsible for implementation with regard to the conditions of service
and staff representation rights of teachers at public sector schools of
compulsory education.
The Federation is responsible for basic legislation, and the Länder are re­
sponsible for issuing and implementing laws with regard to the organi­
zational structure of federal education authorities in the Länder and the
external organization of public sector schools of compulsory education.
External organization includes the development, construction, mainte­
nance and approval of schools, but also the establishment of pupil num­
bers per class and teaching periods. All basic legislation has a framework
character and is expressed through implementing laws promulgated by
the Landtage, the legislative bodies at Länder level.
The Länder are responsible for legislation and implementation as, for ex­
ample, with regard to nursery schools (Kindergarten).
School authorities at federal level
Separate federal bodies have been established wherever the Federation is re­
sponsible for implementation. These are:
•
•
•
District School Boards at the level of political ‘districts’;
Provincial School Boards at the level of the Länder; and
the Federal Ministry of Education, Science and Culture for the
entire territory.
The District and Provincial School Boards are the federal school authori­
ties in the Länder. The Austrian system of administration is characterised by a
two-tier hierarchy. Provincial School Boards have designated jurisdiction in
matters referred to a District School Board, while the Federal Ministry of Edu­
cation, Science and Culture (BMBWK) deals with cases referred to Provincial
School Boards in the first instance.
The Federation has exclusive responsibility for legislation and implemen­
tation with regard to the entire field of general upper secondary educa­
11
1.
RESPONSIBILITIES AND ADMINISTRATION
In 2002, the gross domestic product of Austria was shared among the dif­
ferent employment sectors as follows: primary sector 2.2%, secondary sector
30.6%, tertiary sector 67.2%. The level of unemployment was 4.0% (2002).
Provincial School Boards
Provincial School Boards are directed by the Provincial Governor (as chairman
of the Provincial School Board); for all practical purposes he/she is assisted in
the fulfilment of his/her duties by an Executive Chairman. The central body
within a Provincial School Board is the Collegiate Council, made up of voting
members (including teachers and also pupils’ parents) and members with
consultative status (representatives of legally recognised churches, religious
communities and interest groups, school inspectors). Voting members are
represented on the Collegiate Council in accordance with the balance of
power held by the political parties in the provincial parliament.
It is one of the major tasks of the provincial school board’s Collegiate
Council to submit three proposals for the appointment of teachers and head
teachers at intermediate and upper secondary schools and colleges. The Fed­
eral Minister selects one of three candidates suggested as head teacher, who
12
will then be appointed by the Federal President. Collegiate Councils also issue
general directives on existing laws and ordinances (e.g. curricula) and submit
expert opinions on draft laws and regulations.
District School Boards
District School Boards are headed by the District Governor. The Collegiate
Councils at district level are structured and set up on the same basis as those
at provincial level.
The Collegiate Council at district level issues general directives and sub­
mits expert opinions on draft laws and regulations, for example with regard
to curricula.
Offices of the Provincial Government
The implementation of matters falling under the responsibility of the individ­
ual Länder is carried out by executive authorities at provincial level – the so­
called Offices of the Provincial Government (Amt der Landesregierung).
Their most important task is the maintenance of public sector schools of
general compulsory education and the appointment of teachers and head
teachers at these schools. However, the District and Provincial School Boards
have to be consulted on all such matters.
School autonomy
Since the school year 1993/94, the 14th amendment to the School Organiza­
tion Act has empowered the respective school partnership body (School Com­
mittee comprising teachers’, pupils’ and parents’ representatives or School
Forum in compulsory schools in which only teachers’ and parents’ represen­
tatives are involved) to issue its own curricular regulations autonomously by a
two-thirds vote. This means that main focal points may be chosen within a
given framework and schools can develop their own profile.
Provisions governing school autonomy at pre-vocational schools enable a
flexible response to the vocational interests of pupils and the respective de­
mands of the particular region.
Intermediate and upper secondary technical and vocational schools/col­
leges offer pupils the possibility of choosing between different study courses.
Within certain limits, schools/colleges can also determine the pupil numbers
required for creating new classes and dividing existing ones.
A 1995 provision on the organization of school time gives schools the
possibility of declaring five school-free days per school year for important
school or public events. By virtue of having time available to allocate as they
13
1.
RESPONSIBILITIES AND ADMINISTRATION
Federal Ministry of Education, Science and Culture (BMBWK)
In general, the Federal Government introduces draft laws, known as govern­
ment bills, in the National Council. The draft produced by the Federal Ministry
of Education, Science and Culture will first have been submitted to a number
of relevant authorities (Collegiate Councils in the District and Provincial School
Boards, provincial governments, various interest groups, the churches, etc.)
for an expert opinion.
Basic laws enacted by the Federation will normally prescribe a deadline
by which the Länder must issue pertinent implementing laws (six months to
one year). Implementing laws are passed by the Landtag. More detailed pro­
visions are contained in the individual constitutions of the Länder.
The Federal Minister of Education, Science and Culture promulgates cur­
ricula on the basis of the School Organization Act. The spadework for curric­
ular development is entrusted to working groups of teachers set up to cover
most subjects. All curricula provide for areas of school autonomy, which
schools can but are not required to use. As part of the school book scheme,
pupils are provided with the material they need for class free of charge in re­
turn for a small individual contribution (mainly textbooks but also therapeu­
tic learning aids and learning aids selected by the pupils themselves).
Within the framework of a booklist approved by the Ministry, teaching
aids are selected by Teachers’ Conferences (for the upper level of secondary
education) or by school forums (all other schools) with the cooperation of rep­
resentatives of parents and pupils. Although textbooks not featured on the
list can be selected, they will not be made available free of charge.
1.4 Inspection/supervision/guidance
Austria’s education system is characterised by a long tradition of school
inspection. Federal school authorities in the Länder are responsible for pri­
mary and secondary education (District School Boards, Provincial School
Boards). At Länder level, school inspection is carried out by provincial school
inspectors who are responsible for a specific school type. At compulsory
school level, provincial school inspectors are assisted by district school in­
spectors, and in intermediate and upper secondary education by subject in­
spectors.
There are a few schools (e.g. the upper secondary colleges in the fields of
agriculture and forestry, one intermediate secondary school in the field of
forestry, a number of upper secondary technical and vocational colleges in
Vienna, etc.) which come directly under the Federal Ministry of Education,
Science and Culture.
14
1.5 Financing
Schools of compulsory education (primary schools, general secondary schools,
special schools, pre-vocational schools and part-time compulsory vocational
schools) are maintained by the Länder, municipalities or municipal associa­
tions.
While most of the schools in general compulsory education are main­
tained by municipalities or municipal associations, part-time compulsory vo­
cational schools are maintained by the Länder.
Maintaining and operating a school includes the establishment, mainte­
nance and repair of the school buildings, payment of overheads, purchase of
equipment and teaching aids, provisions for the school doctor, and the em­
ployment of the necessary auxiliary staff (caretakers, maintenance staff, etc.).
The employment of teachers at compulsory schools is exclusively the respon­
sibility of the Länder. Teachers in public sector schools of compulsory educa­
tion are employed by the Länder, which pay the cost of their salaries. Howev­
er, the Länder are fully compensated for this cost by the Federation in the
process of fiscal adjustment. (The sole exception being teachers at part-time
compulsory vocational schools, where this refund is granted only up to 50%.)
Public sector schools of compulsory education are not allowed to charge
tuition fees. Transport to and from school using public transport facilities is
free. Textbooks are provided to pupils free of charge, and they are entitled to
keep them. In recent years, a contribution of 10% from the pupils has been
introduced both for transport to and from school and for textbooks.
Intermediate and upper secondary schools/colleges are established and
maintained by the Federation, which bears the full cost, including teachers’
salaries. Teachers do not enter into an employment contract with the school
in this case either, but with the Federation. With respect to the absence of tu­
ition fees, free transport and textbooks the situation is the same as in com­
pulsory education.
Austrian schools have relatively few funds of their own to administer. Re­
forms are under way to increase their financial autonomy.
All Universities (with few exceptions) were established by the State and
are predominately financed out of the state budget.
On 1 January 2004, universities obtained full legal status and therefore
are responsible for their own budget, most of which is provided by the State.
15
1.
RESPONSIBILITIES AND ADMINISTRATION
see fit, schools are given the opportunity to organise their internal in-service
training programme in a more flexible way.
The legal basis was established for extending the financial autonomy of
schools in 1996. Under certain provisions laid down by law, schools can rent
out school rooms or parts of school property (e.g. their gymnasium or sports
grounds) to third parties and choose how the income they receive is allocat­
ed, as long as it is used for school purposes. The same applies to external
funding received from sponsoring or commercial activities at school. More­
over since 1998, so-called quasi-legal bodies can be established at Federation
schools, which have the power to conclude legal business as determined
by law.
All Austrian schools can, in a limited way, control the funds allocated to
them by the school authorities. For intermediate and upper secondary tech­
nical and vocational schools/colleges this can serve the procurement of com­
puters and technical equipment (financial autonomy). This makes occupation­
oriented, project-based forms of education (e.g. ‘training firms’) easier to im­
plement.
The following advisory bodies have been set up and attached to the Federal
Ministry of Education, Science and Culture, mainly to advise the Federal
Minister:
School Reform Commission (Schulreformkommission) is composed of
members delegated by the political parties represented in the National
Council, the Provincial School Boards, and interest groups, as well as uni­
versity professors of education.
Centre for Educational Development (Zentrum für Schulentwicklung) con­
sists of different departments. Each department specialises in a particular
area. Department I is concerned among other things with the supervision
of school experimentation projects; Department II concentrates on evalu­
ation and educational research; and Department III concentrates on basic
principles and concepts for modern language teaching.
Parents’ Advisory Board (Elternbeirat) comprises representatives of the
main associations of parents and related organizations. It usually meets
several times in the course of a school year under the chairmanship of the
Federal Minister for Education, Science and Culture or an official ap­
pointed by him.
Federal Pupils’ Advisory Board (Bundesschülervertretung) brings together
pupils’ representatives and representatives of youth organizations. It usu­
ally meets four times in the course of a school year under the chairman­
ship of the Federal Minister for Education, Science and Culture or an of­
ficial appointed by him.
•
individual guidance on decisions about training and career choices as
well as on difficulties and concerns to do with school.
1.
Pupils and guidance counsellors also work together closely with the insti­
tutions of the Labour Exchange. These counsellors are also available for pre­
sentations at parents’ evenings and one-to-one counselling during consulta­
tion hours.
1.7 Private schools
The Austrian Constitution lays down the right to establish private schools.
Most private schools are run by the churches or special interest groups (cham­
bers). There are two basic types of private schools: those that teach the offi­
cial curriculum and those that have their own curriculum.
The amount of support given to private schools depends in large part on
who runs them. Those run by an officially recognised church can claim to have
their teaching staff paid by the State. These teachers remain federal employ­
ees (at intermediate and upper secondary schools/colleges) or provincial em­
ployees (in compulsory education). Private schools that are not run by an of­
ficially recognised church cannot claim to have their teaching staff paid by the
State. On the basis of a private contract, these schools may be treated in the
same way as those run by an officially recognised church.
All private schools may apply to the Federal Ministry of Education, Science
and Culture for a subsidy for extraordinary expenses on the basis of a private
contract, for example, for building costs.
Educational and careers guidance
Approximately 2,500 school guidance counsellors and educational consult­
ants provide counselling services at all Austrian schools (with the exception of
primary schools). Full-time teachers are partially released from their normal
activities to provide counselling. Guidance counsellors receive on-going train­
ing on the basis of a common curriculum.
Their work focuses on providing:
•
•
16
information on the educational options offered at their particular school;
information on educational options offered by the education system as
a whole;
17
RESPONSIBILITIES AND ADMINISTRATION
1.6 Advisory and consultative bodies
PRE-PRIMARY EDUCATION
2.2 Curriculum
Nursery school (Kindergarten) is the traditional form of pre-primary education
for children aged three to six in Austria. However, it does not form part of the
education system. Nursery school is optional and children attend at their par­
ents’ initiative.
Ninety percent of all five-year-old children in Austria currently attend
nursery schools (in 1960/61 the corresponding figure was only 23.5%). There
are striking regional differences in the degree of nursery school provision.
Nursery education focuses on developing the child’s personality as a whole
and is not primarily concerned with preparing children for school.
To achieve this objective, kindergartens are run in small, generally coedu­
cational, groups (either age groups or so called ‘family groups’ – 3-, 4- and 5­
year-olds mixed together) taking individual styles and approaches into ac­
count and systematically providing different games and materials. First and
foremost, a child at nursery school should have the chance of gaining experi­
ences through appropriate play activities without the pressure of time or
achievement.
2.1 Organization
2.3 Teachers
Anyone wishing to open a nursery school has to comply with a number of
conditions to ensure that the educational mandate of the nursery school is
observed. There are public kindergartens (established and maintained by the
Federation, the Länder or the municipalities) and private kindergartens. Some
of the private kindergartens are administered by educators and parents as au­
tonomous groups. The majority of kindergartens have been set up by the mu­
nicipalities (almost 75%).
Staff and operational costs are generally borne by the administering body.
The contributions made by the Länder to the cost of the establishment and
operation of a kindergarten vary considerably; this is true for private kinder­
gartens in particular.
Private kindergartens that are run by associations, churches or religious
orders receive grants towards meeting the cost of staff and overheads on cer­
tain conditions, either on a discretionary basis, or according to a fixed per­
centage rate in accordance with the applicable Nursery School Act. Private
kindergartens run by other bodies than the above-mentioned generally do
not receive any financial support.
Some kindergartens do not charge any fees at all, while many municipal­
ities charge a kindergarten attendance fee according to a graded scheme adjusted to net family income. Private kindergartens similarly charge varying
amounts.
Kindergartens are either full day or half day. Half-day kindergartens are
open from at least 7 A.M. to 12 A.M., with the possibility of lunch. Full-day
kindergartens are open from 7 A.M. to 7 P.M. and include lunch. Parents may
pick up their children whenever they want. Many kindergartens are open
throughout the year.
Kindergarten teachers are either trained in special schools at upper secondary
level or in special training colleges at post-secondary level. The latter provide
a two-year teacher training course that is also open to individuals who may
not have passed a school-leaving examination but have worked in related oc­
cupational fields. The latter have to pass a special entrance examination or a
matriculation examination for working people. These colleges constitute a
major reform in the kindergarten sector.
18
2.4 Statistics
Children aged three to five in public kindergartens (2002/2003)
Children
Staff
Kindergartens
209,584
25,638
4,657
19
2.
PRE-PRIMARY EDUCATION
2.
COMPULSORY EDUCATION
3.1 Primary education (Volksschule)
The objective of Volksschule (Grundschule or primary school) is to provide a
common basic education for all pupils. In this context, the social integration
of handicapped children is to be taken into account.
Primary school should provide children with a basic, balanced education
for their social, emotional, intellectual and physical development.
The lower level (Grundstufe I) includes years 1 and 2 and also the pre-pri­
mary level, if necessary. The upper level (Grundstufe II) consists of years 3 and
4. The pre-primary year (pre-school class), years 1 and 2 in the lower level can
be offered separately or as a combined unit, covering all lower level years.
The pre-primary year is designed to foster the development of children of
compulsory school age who are not yet mature enough to attend primary
school proper. Unlike nursery school, the pre-primary year is part of the school
system.
Compulsory schooling begins on 1 September following the child’s sixth
birthday.
All children of compulsory school age who are ready to attend school are
accepted into the first year. It is up to the head teacher to decide whether the
child will be able to follow the teaching in the first year without being sub­
jected to excessive physical or mental demands or whether it would be more
appropriate for the child to attend a pre-primary year. In keeping with the
child’s abilities or needs, he or she can take up to three years to master the
learning skills taught at the lower level of primary school.
Children who only turn six between 1 September and 31 December of
the current school year and who would not be over-challenged by the de­
mands of the first year of school can be accepted early into the first year at
the request of the parents or guardians. This early attendance of the first year
is calculated as part of the duration of compulsory education. If it turns out
that the child is out of his / her depth after being accepted early into the first
school year, the early acceptance is revoked. In this case, the parents or
guardians may register the child for the pre-primary year. Such changes may
be made up to the end of the current calendar year.
Since the 1999 /2000 school year, to find a better match for the pupil’s
learning needs, it has been possible to transfer children in the lower level of
primary school to the next highest or next lowest year even during the school
year.
20
At primary school, a child may skip one school year. Year 1 may not be
skipped. Pupils may only be accepted into the level one above the next level
if the overall length of primary school education is no less than three years. If
after the child has been accepted into the next-but-one year, it emerges that
the child is being overchallenged, a decision may be taken before the end of
the calendar year, with the approval of the parents or guardians, to move the
child back down.
Since the 1998/99 school year, the primary school curriculum has stipu­
lated that from Year 1, learning a modern language (English, French, Italian,
Croatian, Slovakian, Slovenian, Czech or Hungarian) is compulsory (i.e. no
grades are given) and that from the school year 2003/04 all primary schools
must include this in their teaching plan from Year 1.
3.1.1 Organization
Classes are coeducational. The maximum number of pupils per class is 30 (20
for a pre-primary class), and each primary school year corresponds to one
class. If the number of pupils in each year is too small, several years may be
combined in one class. Teachers are class teachers and spend the four years
with the same class of children.
The pre-primary year can be run as a separate class or integrated into the
lower level of primary school (first or second year plus any pre-primary year).
3.1.2 Curriculum
The timetable for the pre-primary year comprises compulsory practical exer­
cises in the following subjects, totalling 20 weekly lessons:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
religious instruction
local history, geography, biology
road safety
language and oral expression, preparation for reading and writing
early mathematics
singing and music-making
exercises in rhythm
drawing
crafts
physical education
playing.
21
3.
COMPULSORY EDUCATION
3.
Compulsory subjects
years and number of weekly lessons1
1st
2nd
3rd
4th
Religious instruction
Local history, geography, biology
German, reading, writing
Mathematics
Music
Drawing
Technical and textiles
Physical education
Compulsory practical exercises
2
3
7
4
1
1
1
3
2
3
7
4
1
1
1
3
2
3
7
4
1
1
2
2
2
3
7
4
1
1
2
2
Modern foreign language
Road safety
x2
x3
x2
x3
1
x3
1
x3
Total number of weekly lessons1
20–23
20–23
22–25
22–25
1 By allowing schools to make their own decisions on curricula within the given framework, the
number of hours allotted to compulsory subjects (with the exception of compulsory ‘Religious In­
struction’) and the compulsory practical exercise ‘Modern Language’ may be increased or decreased
by one hour per week each, making a total of two hours per week, for each year group. Subjects
taught to a year may not be dropped entirely.
2 Thirty-two hours a year which are to be taken into account from the total number of weekly
hours set aside for the subjects in question. This will not alter the total number of hours per week.
3 Ten annual lessons which are to be taken into account from the total number of weekly hours set
aside for the subjects in question. This will not alter the total number of hours per week.
If need be, one hour a week of remedial classes in languages and math­
ematics will be offered.
Children whose mother tongue is not German are integrated into the
class and may receive remedial help in German, the language used in the
classroom, or attend lessons in their mother tongue.
Compulsory subjects and compulsory practical exercises are taught to
mixed-ability groups. Optional exercises may be chosen on a voluntary basis
(singing in the choir, music and movement, physical education, drama, music­
making, drawing, modern languages, special classes designed to boost pupils’
interest and abilities, lessons in their mother tongue).
Teachers decide on the teaching methods and materials they use. How­
ever, the form and contents of the latter must comply with the curriculum for
the particular year and be suited to children of that age.
22
3.1.3 Assessment / certification /guidance
General provisions
As far as assessment procedures, marking, the repetition of years and reports
are concerned, a distinction has to be made between general provisions, ap­
plying to all schools, and specific regulations that refer to certain types of
schools only.
As a general rule, performance assessment should be evenly spread over
the school year. Performance is determined by:
•
•
•
•
•
assessing the active participation of pupils in class work;
oral assessment;
written assessment (class assignments, tests, dictations);
practical assessment;
graphic assessment (e.g. in subjects like descriptive geometry).
Teachers are responsible for all assessments; they generally assess indi­
vidual skills and capabilities in individual subjects. Marks range from 1 to 5.
Compulsory and optional subjects are both graded. School reports are a
summary of pupils’ achievements. Schools issue reports (at the end of the first
semester), annual reports (at the end of the year) and certificates (after suc­
cessful completion of a particular type of school).
The annual report considers pupils’ achievement during the entire year,
but particular weight is given to the most recent assessment. Pupils are grad­
ed as follows: very good (1), good (2), satisfactory (3), sufficient (4), and in­
sufficient (5).
As a general rule, pupils are entitled to enter the next year if they have
been assessed in all compulsory subjects and never rated ‘insufficient’, al­
though the law in fact provides for the possibility of teachers allowing pupils
to progress to the next year with one ‘insufficient’ rating. Pupils whose per­
formance is deemed ‘insufficient’ in no more than two compulsory subjects
may also sit a test in these subjects at the beginning of the following school
year (resit). If they fail, they have to repeat the year in question.
Specific provisions for primary schools
In the pre-primary class, no marks are given. The report simply contains a
record of the child’s participation.
The first two years of primary education constitute a single one cycle. This
means that all first years are entitled to enter the second year regardless of
their assessment in the annual report.
23
3.
COMPULSORY EDUCATION
From the 2003/04 school year, the timetable for primary school (years 1
to 4) will leave the school with options for deciding the number of hours
taught per week.
The total number of hours for years 1 to 4 is 90.
3.1.5 Statistics (2002/2003)
Schools
Pupils
Teachers*
Pupil /teacher ratio
Pupil /class ratio
24
3.
* The figures given for teachers are taken from ‘headcounts’ (as in all other tables).
3.2 Secondary education: lower level
The first division into separately organised school types occurs at the lower
level of secondary education, that is:
•
•
3.1.4 Teachers
Teachers for the pre-primary year and primary school and teachers in special
schools are trained at tertiary level teacher training colleges (Pädagogische
Akademien).
Candidates for teacher training colleges must have passed their matricu­
lation examination, or must have passed a special entrance examination (Stu­
dienberechtigungsprüfung) or vocational matriculation examination (Berufs­
reifeprüfung).
The training course lasts at least six semesters (three years) and is com­
pleted by a teaching qualification examination.
Prospective primary school teachers generally acquire the whole range of
skills necessary for teaching subjects in primary school (except Religious In­
struction) and pre-primary education.
Primary school teachers are provincial employees (i.e. civil servants) under
either a private-law or a public-law contract (tenured service). Part-time
employment is possible.
Teachers receive continuing training either through autonomous study or
by attending training establishments. However, only 15 hours of such train­
ing per year are compulsory. In-service training activities can be attended
either during the holidays, in the teacher’s free time or during working hours.
3,351
381,140
33,590
11.3
20.0
•
General secondary school (Hauptschule);
Academic secondary school – lower level;
(allgemein bildende höhere Schule, AHS-Unterstufe);
Upper level of primary school (Volksschuloberstufe).
Numerically speaking, this type is relatively insignificant.
About 30% of all primary school leavers in Austria attend academic sec­
ondary school, while about 70% go to general secondary school. The num­
ber going into the upper level of primary school is negligible.
Pupils must have successfully completed the fourth year of primary school
to be admitted to general secondary school. In order to be admitted to an ac­
ademic secondary school, they must have been rated ‘very good’ or ‘good’ in
German, reading and mathematics. Pupils who do not meet these standards
have to pass an admission test.
3.2.1 General secondary school (Hauptschule)
General secondary school covers years 5 to 8 (10- to 14-year-olds), and pro­
vides general education in coeducational classes. In doing so, the principles of
social integration are to be taken into account.
The Hauptschule prepares pupils for employment and for the transition
to intermediate and upper secondary schools. The size of general secondary
schools varies for regional and demographic reasons. They are often accom­
modated in the same building as – or one adjacent to – a primary school. They
are maintained by a municipality or municipal association.
General secondary classes are organised as follows:
25
COMPULSORY EDUCATION
Primary school pupils are also entitled to proceed to the next level
regardless of their grade in the compulsory subjects of Music, Drawing, Tech­
nical and Textiles, and Physical Education.
Oral exams are not permitted at primary school. In year 4, pupils complete
between four and six pieces of work in German and Mathematics.
Teachers establish with parents (in a class or school forum) whether a
description of achievement will accompany the marks in the first and second
years.
Pupils who are not entitled to pass to the next year may repeat the year
they have failed. Examinations at primary school cannot be resat.
During year 4, either towards the end of the first semester or at the be­
ginning of the second, parents or guardians must be informed about the
further educational possibilities for their child on the basis of that child’s
interests and past achievements.
•
•
•
•
Pupils are allocated to one of three ability groups in German, mathe­
matics and the modern foreign language after an observation period
(of at least two weeks). The educational requirements and aims in the
top ability group correspond to those of the academic secondary
school. Within one ability group pupils generally have approximately
the same level of ability; however, internal differentiation is possible.
In all other subjects there is mixed ability teaching within established
classes.
Individual schools can establish special deadlines by which time pupils
must have been transferred to the next higher or next lower ability
group, but this is not required.
Compulsory preparatory/remedial teaching is provided to pupils
upgraded to a higher group or those facing downgrading.
Pupils with good results in a general secondary school may transfer
directly to an academic secondary school.
Curriculum and assessment /certification /guidance
The approved number of hours per subject at general secondary schools pro­
vides a framework for the schools’ autonomous decisions. The established
numbers apply where no such resolutions have been made.
Discretionary school timetable
Compulsory subjects
years and weekly lessons
Religious instruction
8 (2 per grade)
German
15–21
Modern foreign language
12–18
History and social studies
5–10
Geography and economics
7–12
Mathematics
14 –20
Geometry
2–6
Biology and
environmental education
7–12
Chemistry
1.5 – 4
Physics
5–10
Music
6–11
Drawing
7–12
Elementary technical work (‘technology’)
or Textile work1)
7–12
Nutrition and home economics
2–6
Physical education
12–18
Vocational guidance2)
1– 4
Other compulsory practical exercises
0– 4
Total weekly lessons (grade 1– 4)
120
3.
COMPULSORY EDUCATION
•
1) alternative compulsory subject
2) compulsory practical exercise
Schools are allowed some autonomy in making decisions on the curricu­
la and may teach one hour less than the minimum number of weekly lessons
in no more than five compulsory subjects if the following conditions are met:
•
•
•
26
Suitable measures are in place to ensure that all cited core areas in
individual subjects are covered; and
a decent concept is in place for creating a profile that will foster pupils’
interests, aptitude and motivation to learn.
The compulsory subjects of ‘Mathematics’ and ‘Geometry’ may be
combined, provided that at least 15 hours of these subjects are taught
each week.
27
Compulsory subjects
years and weekly lessons
1st
2nd
3rd
4th
Religious instruction
2
2
2
2
German
5
4
4
4
Modern foreign language
4
4
3
3
History and social studies
—
2
2
2
Geography and economics
2
1
2
2
Mathematics
4
4
4
4
—
—
—
2
2
2
1
2
—
—
—
2
-
1
2
2
Geometry
Biology and
environmental education
Chemistry
Physics
Music
2
2
1
1
Drawing
2
2
2
1
Elementary technical work
(‘technology’) or Textile work*
2
1
2
Nutrition and home economics
—
1.5
1.5
Physical education
4
29
3
3
29.5
29.5
2
—
3
32
* alternative compulsory subject
The number of total weekly lessons (grades 1– 4) is 120.
Vocational guidance is provided as a compulsory practical exercise.
There are also optional subjects and practical exercises. Nutrition and
home economics and the alternative compulsory subjects ‘technology’ and
‘textile work’ must be taught in coeducational groups, if chosen by both girls
and boys. In principle, general secondary schools teach English as a modern
foreign language; some offer French or Italian.
Teachers are free to decide on the teaching methods and materials they
use. However, the form and contents of the latter must comply with the cur­
riculum for the particular year and be suited to children of that age. Both head
teachers and school inspectors are entitled to issue directives to teachers on this
matter.
The general rules for assessment procedures, marking and reports are the
same as described under ‘General Provisions’ in the section on Assessment
under Volksschule.
28
Pupils are generally allowed to move up to the next year if they have been
assessed in all compulsory subjects and have not received a mark of ‘insuffi­
cient’ in their annual report. Special distinctions have to be made in the mark­
ing system, however.
Pupils who have successfully completed general secondary school may be
admitted to a pre-vocational school (see 4.1) or intermediate or upper sec­
ondary vocational school, (see 4.3), or to an academic secondary school. At
the end of the general secondary school, pupils receive a school-leaving cer­
tificate (Hauptschulabschlusszeugnis).
Pupils who have passed the required courses can move on to an academic
or vocational secondary school without an admissions test. Pupils who have
completed their compulsory education at the end of general secondary school
may seek employment or take up apprenticeship training (see Section 5).
Teachers
General secondary and pre-vocational school teachers, such as primary and
special school teachers, follow tertiary level training at Teacher Training Col­
leges.
The training course lasts at least six semesters (three years) and ends with
a teaching diploma examination.
Teachers for general secondary and pre-vocational schools are qualified in
at least two subjects (subject teacher system). They teach their subjects in var­
ious classes and, provided that it is one of the ability group subjects, in vari­
ous ability groups. In general secondary school, teachers often teach their
subjects to the same class for all four years, although changes may be neces­
sary for various reasons (e.g. maternity leave). From a pedagogical point of
view, continuity is recommended.
As regards employment and in-service training, the situation is the same
as described in 3.1.4.
Statistics (2002/2003)
General secondary schools
Schools
1,172
Pupils
268,058
Teachers
33,562
Pupil / teacher ratio
8.0
23.1
Pupil /class ratio
29
3.
COMPULSORY EDUCATION
Non-discretionary school timetable
Non-discretionary school timetable
Academic secondary school comprises four years at the lower level (10- to 14­
year-olds) and four years at the upper level (14- to 18-year-olds).
This chapter on the lower level of secondary education deals with the
lower level of academic secondary school (AHS-Unterstufe).
The lower level of the two-level AHS is organised in coeducational classes according to age, and provides a comprehensive and in-depth general
education. It has a dual function, since it both prepares pupils for the corre­
sponding AHS upper level and also enables them to transfer to vocational
schools.
The size of each AHS varies for regional and demographic reasons. The
number of schools now makes it possible for children and young people from
outlying areas to attend an AHS, as agreements with transport providers have
achieved acceptable travel times. Pupils can also attend boarding schools.
The first two years of the lower level are uniformly organised, run ac­
cording to a common curriculum and serve as a period of observation and ori­
entation. The curriculum corresponds to that of general secondary schools. A
modern foreign language is taught from the first year onwards.
In the third year a division into three types takes place:
Compulsory subjects
•
•
•
Gymnasium (including Latin);
Realgymnasium (with geometry and an emphasis on mathematics and
handicrafts); and
Wirtschaftskundliches Realgymnasium (with an emphasis on chemistry
and handicrafts).
There is no ability grouping.
Curriculum
The approved number of hours per subject at the lower level of academic sec­
ondary school are as follows (the differences in years three and four between
the Gymnasium and the other two types are marked in brackets, first for the
Realgymnasium, then for the Wirtschaftskundliches Realgymnasium).
It is also possible for schools to deviate from the timetable autonomous­
ly in the context of prescribed guidelines and to set priorities in terms of a pro­
file suitable to the particular location.
30
years and weekly lessons
1st
2nd
3rd
4th
Religious instruction
German
Modern foreign language
Latin
History and social studies
Geography and economics
Mathematics
Geometry
Biology and
environmental education
Chemistry
Physics
Music
Arts
Handicraft
Technology/ Textile Work*
Physical education
2
4
4
—
—
2
4
—
2
4
4
—
2
1
4
—
2
4
4 (3,3)
4 (—,—)
2
2
3 (4,3)
—
2
4
3
3 (—,—)
2
2
3 (4,3)
— (2,—)
2
—
—
2
2
2
2
4
2
—
1
2
2
2
2
4
1 (2,1)
— (—,2)
2
2
2
2
— (2,2)
3
2
2
2
1
2
2
— (2,3)
3
Total weekly lessons
28
30
31(30,31)
31(32,31)
* alternative compulsory subject
Vocational guidance is provided as a compulsory practical exercise.
There are also optional subjects and practical exercises. Teachers are free
to decide on the teaching methods and materials they use. However, the form
and contents of the latter must comply with the curriculum for the particular
year and be suited to children of that age. Both head teachers and school in­
spectors are entitled to issue directives to teachers on this matter.
31
3.
COMPULSORY EDUCATION
3.2.2 Academic secondary school – lower level
(Allgemein bildende höhere Schule, AHS-Unterstufe)
Teachers
Academic secondary school – lower level (4 grades)
Gymnasium
Realgymnasium
Wirtschafts­
kundliches
Realgymnasium
Compulsory subjects
Autonomy
Autonomy
Autonomy
Religious instruction
8
8
8
German
15 –21
15 –21
15 –21
Modern foreign language
12–18
12–18
12–18
Latin
7–11
—
—
History and social studies
5 –10
5 –10
5 –10
Geography and economics
7–12
7–12
7–12
Mathematics
13–18
14 –20
13–18
Geometry
—
2–5
—
Biology and
environmental education
7–12
7–12
7–12
Chemistry
2– 4
2– 4
3– 6
Physics
5 –9
5 –9
5 –9
Music
6 –11
6 –11
7–12
Arts
7–12
7–12
7–12
Technology/ Textile Work1)
3–6
6 –12
7–14
Physical education
13–19
13–19
13–19
Vocational guidance2)
1– 4
1– 4
1– 4
Total weekly lessons
120
120
120
1) alternative compulsory subject
2) compulsory practical exercise
Teachers at academic secondary schools are trained at universities or fine arts
universities. Courses for qualifying as a teacher are defined as diploma stud­
ies. They last nine semesters (four-and-a-half years). Students must pass two
diploma examinations and submit a diploma paper in order to graduate with
an academic degree (Magister). Studies include academic training in two sub­
jects, pedagogical training in the last five semesters, and a Schulpraktikum
comprising a four-week introductory phase and eight weeks of teaching prac­
tice.
The Magister diploma does not automatically entitle candidates to a per­
manent teaching post. Prior to being permanently employed, graduates have
to successfully complete both a year of teaching in a school and additional
courses (Unterrichtspraktikum).
Teachers at academic secondary schools are federal employees, under ei­
ther a private-law contract or a public-law contract (tenured service). Part­
time employment is possible.
As regards in-service teacher training, the situation is the same as de­
scribed in 3.1.4.
Statistics (2002/2003)
Lower and upper level of academic secondary school
Schools
327
Pupils
189,753
Teachers
19,690
Pupil /teacher ratio
9.6
Pupil /class ratio
24.3
Assessment/certification/guidance
The general rules for assessment procedures, marking and reports are the
same as described under ‘General Provisions’ in section 3 ‘Compulsory Edu­
cation‘.
Pupils are generally allowed to move up to the next year, if assessed in all
compulsory subjects and not rated ‘insufficient’ in the annual report. Pupils
with an ‘insufficient’ rating in one or two compulsory subjects may sit a re­
peat examination at the beginning of the next school year and, provided they
pass, may move on to the next year. (In some cases, referred to in the relevant
law, it is possible to advance to the next year with one ‘insufficient’ rating).
Pupils not entitled to move up to the next year may repeat the year they failed.
32
33
3.
COMPULSORY EDUCATION
Discretionary school timetable
POST COMPULSORY SECONDARY EDUCATION
At upper secondary level the differentiation in the school system becomes
more marked due to the more clearly discernible interests and talents of
pupils, as well as the requirements of society for different forms of vocation­
al qualifications.
Besides academic secondary schools, years 9 to 13 (14- to 19-year-olds)
are also provided in secondary technical and vocational schools.
The upper level of secondary education therefore comprises the follow­
ing school types:
•
•
•
•
•
•
•
pre-vocational school;
upper level of academic secondary school (years 9 to 12);
part-time compulsory vocational school (years 10 to 13 maximum) – par­
allel to in-company vocational training (‘dual system’) (see Section 5);
intermediate secondary technical and vocational schools (years 9 to
12 maximum);
upper secondary technical and vocational colleges (years 9 to 13);
kindergarten teacher training college (years 9 to 13);
training college for non-teaching supervisory staff (years 9 to 13).
Around 41% of general secondary school graduates chose a pre-voca­
tional school or apprenticeship and part-time vocational school.
Approximately 6% of general secondary school graduates and 57% of
lower level AHS graduates move up to the upper level of AHS.
53% of general secondary school graduates and 42% of lower level AHS
graduates subsequently attend an intermediate or upper secondary vocation­
al school.
Upper level academic secondary schools lead to a matriculation examina­
tion, upper level technical and vocational schools, and the training colleges
lead to the matriculation examination and diploma certificate, which entitles
the holder to university studies.
Classes are coeducational and generally made up of pupils of the same
age group. There is usually no ability grouping in the upper level of second­
ary education with the exception of pre-vocational or part-time compulsory
vocational schools.
4.1 Pre-vocational school (Polytechnische Schule )
Approximately 20 percent of young people in Austria decide to attend a pre­
vocational school in the last year of compulsory education. The pre-vocation­
al school is used primarily as a ninth school year by the 14- to 15-year-old age
group wishing to learn an occupation immediately upon completion of com­
pulsory schooling. On the basis of pupils’ interests, inclinations, talents and
abilities, the pre-vocational school provides them with the highest possible
qualifications for the transition to vocational training in the dual system or
further studies.
By providing a wide selection of practically oriented teaching and learn­
ing methods distinctly directed towards applications in the compulsory gen­
eral education subjects and fields, the PTS promotes the acquisition of abili­
ties, skills and knowledge and encourages the individual’s talents and moti­
vation to learn.
Pupils receive targeted guidance and preparation for the vocational train­
ing that follows through on-site visits and practical training days in training
workshops, vocational schools and firms.
Pupils receive basic vocational training organised by vocational field (com­
pulsory elective fields) corresponding to the major branches of business.
Each pupil must elect a vocational field from the ones offered by the
school. The compulsory subject areas of German, English and mathematics
are taught in courses that reflect the pupils’ differing abilities and interests.
All pupils in pre-vocational school must learn to use computers for practical
everyday and vocational purposes.
Statistics (2002/2003)
Pre-vocational school
Schools
Pupils
Teachers
Pupil/teacher ratio
Pupil/class ratio
290
20,626
2,011
10.3
22.8
4.2 Academic secondary school – upper level
(Allgemein bildende höhere Schule, AHS-Oberstufe)
It is the task of the upper level of AHS to give pupils a comprehensive and
in-depth general education and to prepare them for university studies.
34
35
4.
POST COMPULSORY SECONDARY EDUCATION
4.
•
•
•
Gymnasium: in addition to Latin, pupils from the 5th year onwards learn
either a second modern foreign language or Greek;
Realgymnasium: more mathematics from the 5th year onwards, as well
as Latin or a second modern foreign language; also geometry or more
biology and environmental education, chemistry and physics;
Wirtschaftskundliches Realgymnasium: from the 5th year onwards,
a second modern foreign language or Latin; also home economics and
nutrition, more geography and economics, biology and environmental
education, psychology and philosophy.
In addition to the eight-year type of upper-level type of academic sec­
ondary school, there is the Oberstufenrealgymnasium, which is a separate
type of upper level academic school (years 9 –12; entered on completion of
eight years of general education). Pupils learn a second modern foreign lan­
guage or Latin from the 5th year onwards. They may choose between three
orientations: musical instrument playing, design and crafts, or more biology
and environmental science, chemistry and physics. This type of school has
made the upper level of secondary education accessible to pupils from
regions where other upper secondary schools do not exist (in particular for
general secondary school leavers).
Curriculum
The common curriculum covers most of the compulsory subjects in the cur­
riculum for the lower level.
In all three types, as well as in the Oberstufenrealgymnasium, elective
compulsory subjects amounting to 6 weekly lessons (Gymnasium, Ober­
stufenrealgymnasium), 8 weekly lessons (Realgymnasium) and 10 weekly les­
sons (Wirtschaftskundliches Realgymnasium) must be chosen in years 6 to 8.
Computer science is taught as a compulsory subject (two weekly lessons) in
the fifth year of all types.
36
Assessment /certification /guidance
The general rules for assessment procedures, marking and reports are de­
scribed under ‘General Provisions’ in 3.1.3.
Academic secondary school ends with a matriculation examination
(Matura). Students who have passed this examination and obtained the ma­
triculation examination certificate (Reifeprüfungszeugnis) are called ‘Matu­
ranten’ (upper secondary school leavers). The matriculation examination cer­
tificate provides access to university studies. All candidates who have com­
pleted the last year successfully are entitled to sit the matriculation examina­
tion at the main examination date. It is also possible to do so with just one ‘in­
sufficient’ rating.
As of the school year 1992/93, the matriculation examination was re­
formed. The new leaving examination at academic secondary schools now
comprises two equivalent Matura options:
•
•
seven examinations (some written, some oral) in at least four different
subject areas;
or
the submission of a paper on a specialised field of study (Fachbereichs­
arbeit), instead of one of the written examinations, which must be
finished during the first semester of the 8th year.
4.3. Full-time vocational schools /colleges (Berufsbildende mittlere
und höhere Schulen)
Intermediate secondary technical and vocational schools
(Berufsbildende mittlere Schulen – BMS)
Intermediate secondary technical and vocational schools provide not only a
thorough general education but also practical vocational training for specific
occupations. Intermediate secondary vocational schools are full-time schools
(except for the colleges for working adults).
To attend an intermediate secondary vocational school lasting at least
three years, applicants must have successfully completed the eighth school
year (with the exception of applicants in the third achievement group in gen­
eral secondary school, who must sit an admissions examination in the corre­
sponding compulsory subject areas). Successful graduates of the ninth year in
a pre-vocational school do not require the admission examination to attend
an intermediate secondary technical and vocational school.
37
4.
POST COMPULSORY SECONDARY EDUCATION
Organization
The upper level comprises four years (9 to 12) for 14- to 18-year-olds, and
builds on the four years (5 to 8) of the lower level. General information on the
academic secondary school is in Section 3.2.2.
The upper level comprises the same three types as years 3 and 4 at the
lower level: Gymnasium, Realgymnasium and Wirtschaftskundliches Real­
gymnasium, but they are characterised as follows:
•
•
•
•
agriculture and forestry;
industry and trade (combination of training in commerce and tourism);
commercial (intermediate commercial schools);
vocational schools in the industrial, technical, arts and crafts sectors
(in the fields of technology, textiles, tourism and arts and crafts)
• schools for social work;
• schools for the nursing professions (governed by the Nursing Act);
• schools for the medico-technical professions
(governed by the Nursing Act).
Upper secondary technical and vocational colleges
(Berufsbildende höhere Schulen – BHS)
The requirements for admission to an upper secondary technical and voca­
tional college are the successful conclusion of the eighth year. AHS pupils
must be able to present a favourable certificate. General secondary school
pupils who have received a mark lower than ‘good’ in a differentiated com­
pulsory subject area (German, mathematics, modern foreign language) in the
second achievement group, or who were in the third achievement group,
must sit an admissions examination in the particular subject area.
38
If an upper secondary technical and vocational college is unable to accept
all applicants, it may set its own stricter requirements with a view to ordering
candidates. This is usually done on the basis of the pupils’ performance in
school reports from year 8.
Intermediate or upper secondary technical schools or colleges with an
artistic orientation also require a positive result on an aptitude examination as
a further precondition for admission.
Upper secondary technical and vocational colleges provide general and
vocational education (double qualification), and lead both to the exercise of
an occupation and to general university requirements (matriculation and
diploma examination). Education is full-time and lasts five years.
According to European Council Directive 95/43/EC from 20 July 1995, ed­
ucation at upper secondary technical and vocational colleges and special
forms of these schools is equivalent to education leading to a diploma and
therefore postsecondary education in other EU Member States.
The curriculum is divided into three equal parts: general education, voca­
tional theory and vocational practice.
Students on most courses at upper secondary technical and vocational
colleges have to take part in compulsory practical training in business and in­
dustry during the summer.
A work placement is recommended for courses with no compulsory prac­
tical training. Schools will provide support in finding a suitable placement
(trainee) post.
Pupils successfully completing upper secondary technical and vocational
colleges are entitled to practise their own trade after two years of professional
experience. They may also have access to the regulated trades.
After these three years of professional experience in their field, those who
have completed upper secondary technical colleges and upper secondary col­
leges of agriculture and forestry may be called ‘Ingenieur’.
The most important upper secondary technical and vocational colleges
are:
• upper secondary technical college (branches: mechanical engineering,
electrical engineering, electronic engineering, electronic data processing
and organization, civil engineering and construction, chemistry, textile
engineering, business engineering, information and communication
technologies, etc.);
• upper secondary college for fashion and garment technology;
• upper secondary college for tourism;
39
4.
POST COMPULSORY SECONDARY EDUCATION
Depending on the sector they cover, these schools have courses lasting
from one to four years. If an intermediate secondary vocational school is un­
able to accept all applicants, the school may itself set stricter requirements
with a view to ordering candidates. This is usually done on the basis of the
pupils’ performance in school reports from year 8. Courses focus on practical
training in school workshops, laboratories, kitchens and practice enterprises.
Pupils must take part in compulsory practical training in companies or enter­
prises during their summer holidays.
The conditions for moving to the next year are laid down by law.
After completing at least three years at a vocational intermediate sec­
ondary school, pupils may gain a general higher education entrance qualifi­
cation by taking the vocational matriculation examination, which comprises
four sections: mathematics, German, modern languages and an in-depth examination on the vocational training selected at the vocational intermediate
secondary school. The vocational matriculation examination is for external
students; no school attendance is required. Pupils successfully completing at
least three years at an intermediate secondary technical or vocational school
have access to the regulated trades after fulfilling the general requirements.
Intermediate secondary technical and vocational schools cover the following
major sectors:
Today, around 26% of 16 year olds attend this type of school, whereas
some 20% attend an academic secondary school and 40% are in the dual sys­
tem.
Teachers
Teachers at intermediate or upper secondary technical and vocational schools
/colleges are subject area specialists. The nature of training courses and ad­
mission requirements depend on the subjects to be taught.
The training of teachers of general subjects in intermediate and upper
secondary technical and vocational schools/colleges is the same as that of ac­
ademic secondary school teachers (see Section 3).
Teachers of theoretical subjects in upper secondary technical and voca­
tional colleges have to have professional experience in the relevant area in ad­
dition to university training.
Special training is provided for teachers of practical subjects and teachers
of theoretical subjects in intermediate technical and vocational secondary
schools (e.g. in vocational teacher colleges and in vocational in-service teacher
training colleges). All teachers are public employees. As regards in-service
training, see Section 3.1.4
and nursery trainers (Kindergärtner/in and Horterzieher/in). The admission cri­
teria and the prescribed duration of studies for the Kindergarten teacher
training college are identical to those for training colleges for non-teaching
supervisory staff. Courses again end with a matriculation and diploma exam­
ination, entitling the student to enrol in university studies.
Two-year Kollegs are provided for upper secondary school leavers in
which the matriculation examination can be replaced by a matriculation examination for working people or an entrance examination. The Kollegs are
described in Section 6.1. The curriculum for both colleges comprises general
education, such as German, a modern foreign language, history, geography,
mathematics, physics, chemistry, biology, music and physical education, and
also job-oriented subjects. The theoretical part takes place at the colleges,
while the practical part is in normal nursery schools, or in day care centres or
boarding establishments respectively. Students practise under the supervision
of specially trained nursery school teachers, or non-teaching supervisory staff.
4.5 Statistics
Academic secondary school and intermediate and upper secondary technical
and vocational schools and colleges (2002/2003)
Academic
secondary
school –
upper level
Schools
4.4 Training colleges for non-teaching supervisory staff,
Training colleges for Kindergarten teachers
Classes
The Training college for non-teaching supervisory staff trains supervisory staff
(Erzieher/in, Sozialpädagoge/-pädagogin) for day care centres and boarding
establishments for children and adolescents, as well as for youth work outside
school.
Admission is conditional upon the successful completion of the 8th year
and passing an aptitude test. The courses at this college last five years and end
with a matriculation and diploma examination, entitling the student to enrol
in university studies.
Pupils/class ratio
Pupils
256
Intermediate
secondary
technical and
Oberstufen­
vocational
realgymnasium* schools
89
439
Upper
secondary
technical and
vocational
colleges
295
2.453
975
2.206
5.204
51.751
21.218
50.567
128.173
21,1
21,8
22,9
24,6
* Academic secondary school –
separate upper level
Kindergarten teacher training college train kindergarten teachers
(Kindergärtner/in) or (with an additional examination) kindergarten teachers
40
41
4.
POST COMPULSORY SECONDARY EDUCATION
• upper secondary college for commerce (Handelsakademie);
• upper secondary college for industry and trade;
• upper secondary college for agriculture and forestry (branches: agricul­
ture, horticulture, viticulture, fruit farming, forestry, dairy farming, etc.).
INITIAL VOCATIONAL TRAINING
5.1 Organization of the dual system
In addition to training at intermediate and upper secondary technical and vo­
cational schools/colleges (see Section 4.3) a considerable amount of initial vo­
cational training is provided by apprenticeship training schemes (‘dual system’).
Apprenticeship training has always been characterised by the dual system
of training in business and industry, combined with a theoretical course at a
part-time compulsory vocational school. Whilst apprenticeship is based on an
apprenticeship contract under labour law, apprentices are still considered to
be in compulsory education because they must enrol in a part-time vocation­
al school.
Approximately 40% of all young people aged 15 to 19 are prepared for
their future occupation within the dual apprenticeship training scheme.
Around 40,000 enterprises and companies take part in the apprentice­
ship training scheme, in particular small and medium-sized enterprises in the
fields of commerce and crafts, trade, and tourism and leisure; they train ap­
proximately 80% of all apprentices. Industrial enterprises and firms not affili­
ated to a chamber also make a significant contribution to the training of
young people.
At present, around 250 occupations and trades are covered by the ap­
prenticeship scheme. The most popular with female apprentices are sales,
hairdressing and wig-making (stylist), clerical work, cook /hospitality work;
male apprentices prefer such occupations as car mechanic, electrician, car­
penter, sales assistant and bricklayer.
5.2 Part-time compulsory vocational school (Berufsschule)
Part-time compulsory vocational schools are compulsory schools that must be
attended by all apprentices part-time or in blocks of time. Part-time compul­
sory vocational schooling begins when the pupil enters into an apprenticeship
or training relationship and lasts until it is completed, i.e. until the successful
completion of a final apprenticeship examination. Apprenticeship training and
thus part-time compulsory vocational schooling can last two, two-and-a-half,
three, three-and-a-half or four years. Most apprenticeships last three years.
The matriculation and diploma examination can be taken in preparatory
and extension courses in connection with the final examination. Since 1997,
it has also been possible to sit a vocational matriculation examination specially
42
designed for newly qualified apprentices after taking the final examination,
leading to a matriculation certificate for general higher education. Higher
level qualifications are also offered by schools for foremen and skilled work­
ers (Werkmeisterschulen, Meisterschulen) and examinations sat to become a
Meister (master craftsman) or demonstrate skills (Befähigungsnachweis­
prüfungen) which give access to the exercising of their trades.
Compulsory part-time vocational schools provide basic and specialised
education. Their general aim is to promote and complement the apprentice­
ship training provided in business and industry and to broaden general edu­
cation. Two specialised theoretical subjects and one practical compulsory sub­
ject may be taught in two streams.
In order to be admitted to apprenticeship training, young people must
have completed nine years of compulsory education; apprentices are there­
fore at least 15 years of age. Apprentices attend compulsory vocational school
at least one nine-hour day each week throughout the year, or in ‘modules’
covering at least eight to ten weeks of each school year.
A ‘seasonal’ vocational school is also available with concentrated lessons
during a specific point in the year.
5.3 Financing
The ‘dual’ in the dual system also describes the financing. The firm finances
the practical training part in the firm and public funds finance the vocational
school.
The respective provincial school boards bear the costs of equipping voca­
tional schools (machines, equipment and teaching materials). The Federation
and each Land bear half of the personnel costs. Austrian industry guarantees
that individual companies will finance the in-company portion of the appren­
ticeship training. A study carried out at the beginning of the 1990s revealed
that industry spent approximately 430 million euros for apprenticeship train­
ing. Most of the expenditure arose from payment of the wages that appren­
tices receive for their work from the employer. The amount of apprentices’
wages is set by collective contract negotiations.
The State provides additional financial assistance to disadvantaged
groups. Amounts are paid to training firms to cover the cost of wages (ap­
prenticeship compensation) for particularly disadvantaged young people.
As the number of apprenticeship positions available has diminished in
recent years, firms have been offered financial incentives from public re­
sources to create additional positions.
43
5.
INITIAL VOCATIONAL TRAINING
5.
The curriculum in all part-time compulsory vocational schools includes general
subjects such as Politics, German and Communication, an occupation-related
foreign language and other business studies subjects. The theoretical and prac­
tical subjects specific to individual apprenticeships form the remainder of the
subjects to be studied at vocational schools. In addition, elective subjects such
as German and modern languages are offered. An elective subject related to the
apprenticeship may also be created for specific apprenticeships. Physical edu­
cation is offered as an optional exercise in basic curricula. Furthermore, special
classes may also be offered to pupils wanting to join a higher ability group and
pupils who risk being excluded from a higher ability group.
5.5 Assessment /qualifications /guidance
The general regulations for assessment procedures, marking and reports are
the same as described under ‘General Provisions’ in 3.1.3.
Apprenticeship training ends with an end-of-apprenticeship examination
before a board of examiners which, in addition to the chairperson, is made up
of legally established stakeholders (social partners). Pupils are awarded a leav­
ing certificate after successful completion of the vocational school course (Ab­
schlusszeugnis) and as a result are exempt from the theoretical part of the
end-of-apprenticeship examination.
5.6 Teachers/trainers
Teachers of general education, business studies and theoretical subjects have
to have the matriculation examination certificate and two years of profes­
sional experience. Teachers teaching practical subjects require a master crafts­
man’s examination as a professional qualification or an equivalent certificate
and six years of relevant professional experience.
5.7 Statistics
2001/2002
Part-time compulsory vocational schools
176
Pupils
130,597
Teachers
4,664
Pupil /teacher ratio
28.0
Pupil /class ratio
23.1
44
6.
HIGHER EDUCATION
6.1 Non-university education alternatives
The area of non-university education alternatives continues to be expanded
in Austria. Essentially, the following training alternatives are available at the
present time.
•
•
•
•
Teacher training colleges, training colleges for religious education
teachers, technical and vocational teacher training colleges;
Colleges for high-level medical-technical professions and colleges
for midwifery;
Kollegs (specialised post-matriculation courses for technical and
commercial professions);
Kollegs (specialised post-matriculation courses in kindergarten teacher
training colleges and training colleges for non-teaching supervisory
staff).
6.1.1 Admission requirements
These training courses target upper secondary school leavers (Maturanten/in­
nen) although an entrance examination or matriculation examination for
working people and (at technical and vocational teacher training colleges)
recognised vocational training and experience can also provide access.
6.1.2 Fees/financial support for students
There are no tuition fees at training institutes for Austrian nationals, citizens
of the European Union or the European Economic Area, as well as some other
groups. Students in teacher training colleges, training colleges for religious
education teachers, technical and vocational teacher training colleges, col­
leges for high-level medical-technical professions and colleges for midwifery
who demonstrate social need and academic success can claim financial assis­
tance.
6.1.3 Academic year
The academic year lasts from September to the end of June and is divided into
two semesters.
45
6.
HIGHER EDUCATION
5.4 Curriculum
Teacher Training Colleges train teachers for primary and general secondary
schools, special schools and the pre-vocational school. Separate teacher train­
ing colleges train religious education teachers.
Technical and vocational teacher training colleges (Berufspädagogische
Akademien) train vocational school teachers, teachers for data-processing in
all types of school and teachers for some fields of instruction in intermediate
and upper secondary technical and vocational schools/colleges.
Colleges for high-level medical-technical professions provide non-univer­
sity training in the health professions in three-year courses divided into seven
different branches. There are also colleges for midwifery.
Secondary school graduates can receive vocational training in the com­
mercial, technical, crafts and tourism sectors in Kollegs (four semesters). The
Kollegs give upper secondary technical and vocational college graduates
an opportunity to acquire an additional vocational qualification. Kollegs
attached to training colleges for kindergarten teachers and non-teaching
supervisory staff provide vocational training in four to six semesters. Kollegs
set general education as a prerequisite and therefore focus on material spe­
cific to the profession.
6.1.7 Statistics
2002/2003
Teacher Training Colleges
Colleges
Students
Teachers
28
13,640
2,703
6.2 Universities and Universities of applied sciences
(Fachhochschulen)
University-level, tertiary education is provided by the following institutions:
•
•
•
•
Universities and art universities,
Universities of applied sciences,
the University of further education (‘Danube University Krems’),
private universities (after accreditation).
6.
A number of educational institutions also offer university-style courses.
Specific names of individual universities and universities of applied
sciences can be found at www.portal.ac.at .
6.1.5 Assessment/qualifications
6.3 Universities
The same general rules apply as in the sector for schools for working people.
Training at colleges is based on independent curricula and examination
requirements. Training in colleges and Kollegs leads to a diploma examina­
tion.
Graduates of these tertiary training courses have access to specific voca­
tional qualifications.
Austria has 22 universities of which six are art universities and three newly
opened medical universities. In the whole of Austria a total of around 180
courses and, considering all locations, 460 study options are on offer.
In the 2003 winter semester, 65 special university courses (Universitäts­
lehrgänge) were offered at the University of Further Education Krems, and ap­
proximately 250 such courses at all universities.
Seven private universities have been accredited since 1999.
6.1.6 Teaching staff
The teaching staff at colleges, Kollegs and schools for working people
possess the same qualifications profile as teachers in intermediate and upper
secondary schools. In addition, teachers in the humanities (teaching science,
education science, school law, and the psychology and sociology of teaching)
must have a doctorate, whilst teachers in the field of vocational teaching or
practical work must be able to demonstrate longstanding relevant experi­
ence.
46
6.3.1 Admission requirements
To be admitted to a normal course of study, students must have the matricu­
lation examination certificate (Reifeprüfung, Reife- und Diplomprüfung,
Berufsreifeprüfung, Studienberechtigungsprüfung for the respective course).
Students apply to a specific university for a course of study. They then have to
enrol for the chosen course each semester. In some cases, they may be re­
quired to take supplementary examinations; students who do not meet some
of the formal admission requirements for the chosen course of study have to
47
HIGHER EDUCATION
6.1.4 Courses
6.3.2 Fees/financial support for students
General fees for universities and universities of applied sciences are 363,36
Euros per semester for students from Austria and other EU and EEA countries
and 726,72 Euros for foreign students from the rest of the world. There are
comprehensive rules on exceptions and reimbursements for students from de­
veloping countries and from Central and Eastern European reforming coun­
tries or for students in mobility programmes. Support for students comes in
the form of direct and indirect support measures, which are largely funded by
public resources. Indirect benefits are not means tested and, from a financial
point of view, are by far the main focus of government measures. Indirect sup­
port includes family benefits, inclusion in the parent's insurance or individual
insurance, statutory accident insurance and tax advantages for children in ed­
ucation.
Direct support, guaranteed in accordance with Studies Promotion Act
(Studienförderungsgesetz), depends on the social need and academic success
of the students. The student's income and/or that of those obliged to pay
maintenance is used to determine social need. In this context, there are also
special support measures such as the study subsidy (to pay for the fees), trav­
el allowance and assistance for foreign students amongst others.
In addition, particularly successful students receive performance-related
grants and research grants.
6.3.3 Academic year
The academic year begins on 1 October and ends on 30 September of the fol­
lowing year and is made up of a winter semester, a summer semester and a
period of time without classes. Detailed regulations can be consulted in the
Senates of the individual universities.
6.3.4 Courses
University courses primarily aim at providing an academic education to young
people in conjunction with a scholarly career preparation. The 1999 reform of
the study regulations created the legal basis for changing the former two­
level system with degree (diploma) and doctoral studies to a three-level sys­
tem (bachelor, master, doctoral studies).
Human medicine, dentistry and teacher training courses may even now
only be offered as degree courses with two levels. In the medium term all first­
degree (diploma) studies are to be replaced by bachelor and master studies.
(In the winter semester 2003, there were already 157 bachelor courses and
198 master courses.)
The university has almost full responsibility for study law under the Uni­
versities Act 2002. They need to decide on the courses they offer, respecting
European directives where such EU legislation exists. The change from hours
per semester to a points system using the European Credit Transfer System is
opening up better possibilities for national and international mobility for stu­
dents.
Teaching staff in universities and universities of applied sciences are free
to decide on the form and content of their classes due to the constitutionally
enshrined principle of freedom of science and its teaching. On the whole, the
forms of teaching on offer have not changed in the last decade. In addition
to lectures, there are seminars, proseminars, exercises, forms of practical
training, excursions, tutorials run by postgraduates and so forth. Express per­
mission has been given for distance learning units to be introduced into a
course of studies. At art universities, the artistic development of individual
students is nurtured via one-to-one lessons.
6.3.5 Assessment/qualifications
The individual responsible for running the class decides on whether participa­
tion in the class has been successful, with the exception of lectures. Both at
universities and art universities, diploma examinations have to be sat for each
48
49
6.
HIGHER EDUCATION
take supplementary examinations either before matriculation (e.g. biology for
the study of medicine) or during the first semester of the course. Art univer­
sities require the matriculation examination only for some of their courses.
Admission is subject to an entrance examination in which artistic talent is as­
sessed. Candidates who have not passed the matriculation examination may
sit a special university entrance examination, which provides access to univer­
sity studies (or, in some cases, studies at an art university) in a limited range
of subjects. Graduates of vocational training in the form of an apprenticeship
can also meet university entrance requirements by taking a specially organ­
ised matriculation examination for working people. There are no limitations
to access to particular courses in universities in Austria for Austrian nationals,
citizens of the European Union or European Economic Area, as well as for
members of certain other groups.
50
6.3.6 Teachers
There is no initial training programme specifically designed for teachers in
higher education; instead, they ‘train’ by exercising their profession, thereby
attaining additional qualifications in teaching and research. Prospective teach­
ing staff at scientific universities and art universities must have the necessary
initial qualifications for the work they are going to do.
The university is under the obligation to provide continuing in-service vo­
cational training for all university teachers. On the basis of an amendment to
the 2001 act on government employees in universities, new university lectur­
ers will no longer be employed as civil servants and new contracts have been
introduced under the Civil Servant Act. With the coming into force of the Uni­
versities Act 2002 the civil servant contracts will be converted into employee
contracts; new university staff will be employed on the basis of the Employee
Act. A collective agreement for university staff is under negotiation between
the universities’ umbrella organisation and the trade union.
Scientific and art universities staff engaged in research, teaching and arts
are under the obligation to participate, within the scope of their respective
subjects, in fulfilling the tasks of the university. Upon application, the Rector’s
Office may award a teaching licence (venia docendi) for an entire scientific or
art subject. This teaching licence neither signals the beginning of an employ­
ment contract, nor does it change an existing contract.
University professors are responsible, in their special subjects, for research
or artistic development, as well as for teaching; they are obliged to take prop­
er care of their students, promote future scientists, take part in organisational and administrative activities, as well as in evaluation. They work full or part­
time on fixed-term or unlimited contracts with the university and have civil
servant status. They are appointed by the rector following an appointment
procedure. A teaching licence (venia docendi) is awarded after the employ­
ment contract has been signed.
6.4 Universities of applied sciences (Fachhochschulen)
Since the 1994/95 academic year, universities of applied sciences have pro­
vided an alternative to existing university studies in Austria based on the Fed­
eral law of 1993 on universities of applied sciences (FHStG). They offer uni­
versity-level vocational training with a scientific basis and practical slant.
Funding is received both from the State and the private sector and de­
pends on the number of places on offer. In the winter semester 2003/04,
there were 20,591 students taking courses at universities of applied sciences.
51
6.
HIGHER EDUCATION
phase of study; bachelor and master examinations have to be taken for bach­
elor and master courses.
Under the Universities Act of 2002, the responsible collegial body should
set the rules governing tests in the individual curricula. There are no longer
any regulations specifying the method used or the purpose of examinations,
or indeed the way in which they are to be administered. As such, universities
have far greater freedom in deciding on the form of examinations.
In addition to the bachelor, degree (diploma) and master examinations, at
least two pieces of class coursework (for the bachelor degree), a diploma
paper (for the degree/diploma course) or a thesis (for the master degree) have
to be submitted.
For a doctorate, the main demonstration of academic achievement is the
candidate’s dissertation, and the course ends with an oral examination.
Degree (diploma) studies comprise the requirements of both bachelor
and master studies. If needed for a vocational qualification and meeting the
requirements of the European Union’s guidelines on the recognition of uni­
versity diplomas, bachelor and degree (diploma) studies may overlap. The
broadening and deepening scientific knowledge by writing a diploma paper
is now part of the master course. In the medium term, degree (diploma)
courses are to be replaced by bachelor and master courses.
Studies last from six to twelve semesters (three to six academic years).
Doctoral studies take at least an additional four semesters. In practice, stud­
ies generally take longer than this: about 8% of university students and about
23% of students at art universities complete their studies in the legally envis­
aged time.
In principle, students do not automatically receive a professional qualifi­
cation upon completing their studies. If a statutory, regulated professional
qualification is needed for an academic career – with the exception of veteri­
nary medicine – postgraduate training must be undertaken (e.g. doctor, uni­
versity lecturer, judge, etc.). Under the Universities Act of 2002, degree pro­
grammes (i.e. degree (diploma) courses, bachelor, master and doctorate
courses) offer preparatory training for careers in the sciences and the arts as
well as for training to work in a professional capacity that requires knowledge
of science and the arts.
Access is not limited to people who have a higher education entrance quali­
fication; universities of applied sciences are particularly open to also including
people who have succeeded in obtaining vocational qualifications. Never­
theless, these applicants need to take additional training before beginning
their studies.
Courses at universities of applied sciences welcome anyone that meets
the registration requirements provided there are sufficient places on the
course. Students are selected by means of entrance examinations.
6.4.2 Fees / financial support for students
Organisers of universities of applied sciences respectively study programmes
at universities of applied sciences are entitled to charge students fees amount­
ing to 363,36 euros per semester.
6.4.3 The academic year
In principle, the academic year is the same for all universities, though the de­
tails are decided by the individual universities of applied sciences.
6.4.4 Courses
For the academic year 2003/2004, 136 courses at universities of applied sci­
ences (six of which as bachelor programmes) were on offer across Austria,
mainly in the areas of technology and economics but also in the humanistic
studies. Several courses cover more than one discipline, and there are also a
small number of courses in administration, agriculture and forestry. Over a
quarter of the courses offered are organised as in-service training. Extra cours­
es were added in the academic year 2002/03, mainly focusing on social work
and health.
The statutory minimum course duration for the completion of a course is
a total of six semesters for the bachelor degree, including the work place­
ment, following the introduction of the three level course in 2003; the corre­
sponding master course takes two to four semesters. The degree (diploma)
course, which may still be taken at universities of applied sciences, is limited
to eight to 10 semesters and also ends with a work placement.
The time spent on studies is determined using ECTS points. Distance
learning elements are also being introduced.
52
Courses at universities of applied sciences end with an academic degree.
For Bakkalaurea/Bakkalaureus, Magistra/Magister or Diplom academic de­
grees, the area of work is added to the degree as well as the suffix (FH). Grad­
uates may opt to follow a doctorate course at a university
6.4.5 Assessment/qualifications
There is no central administration for the examination system; each course
has its own rules on exams. A course ends with a degree examination com­
prising a dissertation and cross-subject oral examination. For Bakkalaureat
courses at universities of applied sciences the final examination comprises in­
dividual written assignments done as classwork and a cross-subject oral examination.
6.
6.4.6 Teaching staff
Teaching is done and applied research and development work performed by
academic teaching staff. When an application is made for the recognition of a
course, at least four people must be responsible for developing the course, and
two of these must be academics with a university lecturer or equivalent quali­
fication. If recognition is granted, at least four of the people on the team re­
sponsible developing the course must teach it. These four people must include
two academics who are university lecturers or have an equivalent qualification
and two more who can provide evidence of having worked in a related field.
6.5 Statistics
Regular first-year students, regular students total, graduates at universities,
winter semester 2003, graduates academic year 2002/2003
Regular
first-year students
Regular
students total
Graduates
26,292
185,435
17,486
5,876
29,577
1,864
Universities
Of whom foreigners
Art universities
Of whom foreigners
Total*
Of whom foreigners
896
7,954
806
575
3,257
276
27,188
192,408
18,294
6,451
32,708
2,133
Total*: Students studying at more than one university or art university are only counted once.
53
HIGHER EDUCATION
6.4.1 Admission requirements
7.
Subject area
First-year students
Students
Graduates
Technology
3,759
10,722
1,493
Economics
2,257
7,061
991
Tourism
310
969
93
Humanistic studies
797
1,839
81
7,123
20,591
2,658
Total
Source: Federal Ministry of Education, Science and Culture
ADULT EDUCATION
7.1 Legal framework1)
Adult education in Austria is not governed by the State under the constitu­
tion, but is rather the responsibility of the Länder and municipalities. Each
Land has its own way of fulfilling this responsibility (making resources avail­
able, organization, etc.). Due to the constitutional situation mentioned above,
the national Adult Education Promotion Act (EB-FG) is, so to speak, a volun­
tary commitment on the part of the national government which does not af­
fect the right of the Länder to take decisions. Under the EB-FG, financial sup­
port must be provided, but the law does not specify the level of support. Fi­
nancial resources are available in almost all Länder to support individuals tak­
ing part in adult education, and these are provided in the form of subsidies
for course fees. By contrast, the responsibility for adult education with regard
to schools and universities (for example schools for working people, universi­
ty courses and Fachhochschulen for working people) clearly lies with the Min­
istry of Education and is subject to the statutory regulations applying to this
area. There are special forms of both academic secondary schools (AHS) and
intermediate and upper secondary technical and vocational schools/colleges
(BMHS) catering for workers (SchOG, SchUG-B). The Universities Act 2002
gives universities considerable autonomy with regard to adult education. The
legal basis for training related to labour market policy is provided by the
Labour Market Service Act (Arbeitsmarktservicegesetz) and the Labour
Market Promotion Act (Arbeitsmarktförderungsgesetz). The Labour Market
Administration (Arbeitsmarktverwaltung – AMV) is set up as public service
provider.
7.2 Organizational framework
The national government’s responsibilities for adult education are split be­
tween a number of ministries. General adult education, schools for working
people, and adult education at universities or Fachhochschulen are the re­
sponsibility of the Federal Ministry of Education, Science and Culture
(BMBWK), provided that these areas do not fall within a domain of university
autonomy. General adult education is mainly dealt with in the BMBWK by a
department in Section V (teacher and educator training, general teaching op­
portunities, adult education, training advice), which organizes and coordi­
54
55
7.
ADULT EDUCATION
First-year students and graduates at universities of applied sciences,
winter semester 2003, graduates academic year 2002/2003
7.3 Funding
214 million euros to over 281 million euros, with more than 50% of spend­
ing allocated to schools for working people. The direct continuing training
costs incurred by commercial companies, totalling an estimated 520 million
euros, can serve as a comparison. In addition to the public expenditure men­
tioned, in recent years there have also been ‘standardisation costs’ for Fach­
hochschule-courses for working people (around 37 million euros in 2003/04).
Tax breaks in the form of rebates and options for offsetting items against tax
also increasingly have to be added to public expenditure on adult education.
Whilst traditional subsidies are being cut – to emphasize means testing – new
forms of funding, such as project funding and individual support from the na­
tional government, Länder and municipalities are being increased.
The Werkmeisterschule (foreman school) is unusual in terms of adult
schooling2). As with all continuing vocational training, the main source of
funding for these schools run by non-profit organizations are school fees.
Course costs can be paid for by the individual, company, AMS or public body,
depending on the type and purpose of training. Individuals pay the majority
of course costs not only in general adult education but also in adult vocational
training, where they cover roughly 40% of the fees. Estimates from the 1990s
put spending by the general public at almost 800million euros. The AMS pays
for much of adult vocational training and spends more than 350 million euros
per year (2001) on training measures. AMS resources come from mandatory
contributions defined by law, which are used by the AMS in accordance with
the political targets set.
7.4 Teaching staff
In Austria, teachers working in adult education tend to have had different
preparatory training, depending on the type of provider for which they work.
For adult education in public schools and universities, general entrance re­
quirements for the teaching profession apply. In both non-profit and com­
mercial adult education, experts from companies or professionals may also
work as teachers, and permanent staff are mainly concerned with the estab­
lishments’ administration. The programmes of all major adult education
providers, the Federal Institute for Adult Education (Bundesinstitut für Er­
wachsenenbildung) and also individual universities and other institutions fea­
ture teacher training courses for trainers and associate lecturers.
Public expenditure on general adult education and vocational training for
adults is considerable and rising. There was a nominal increase in spending by
the national government and Länder between 1995 and 1999, from around
56
57
7.
ADULT EDUCATION
nates funding and cooperation with associations and institutions working in
adult education. The Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang
answers to the BMBWK and deals with the training and continuing training
of adult educators and librarians. Responsibility for in-company training and
continuing training and labour-market-related training from the Labour Mar­
ket Service (Arbeitsmarktservice Österreich – AMS) lies with the Ministry of
Economics and Labour (BMWA). The Federal Ministry for Public Health, Gen­
erations and Consumer Protection (Bundesministerium für soziale Sicherheit,
Generationen und Konsumentenschutz – BMSG) is responsible for older and
disabled people, the Ministry of Health and Women (Bundesministerium für
Gesundheit und Frauen – BMGF) for training and continuing training for
healthcare professionals, and the Ministry of Agriculture, Forestry, Environ­
ment and Water Management (Bundesministerium für Land- und Forstwirt­
schaft, Umwelt und Wasserwirtschaft – BMLFUW) for agriculture and forestry.
The Federal Ministry of Finance (Bundesministerium für Finanzen – BMF) is re­
sponsible for matters to do with taxation.
Länder and municipalities meet their responsibilities for adult education
in a number of different ways, ranging from making resources available to
adult education establishments or their umbrella organizations, to depart­
ments in the provincial administrations, some of which also deal with other
training issues (e.g. vocational college courses). In general, in addition to pub­
lic bodies belonging to the State, Länder and municipalities, interest groups
and religious denominations also show a firm commitment to adult educa­
tion, actively helping to shape the landscape of adult education via their ed­
ucational establishments or (umbrella) organizations. Accordingly, represen­
tatives of interest groups are actively involved in AMS administration at the
national, Land and regional levels. As the competent institution, the AMS it­
self does not provide training, it merely finances it. The Labour Market Service
(AMS) is structured in national, Land and regional organizations. The social
partners are also involved in developing political measures concerning adult
education, have connections with adult education establishments (see Sec­
tion 7.5.1) and offer subject-related support for training (training vouchers,
grants, etc.).
There are two forms of adult education with different aims: the first form in­
volves activities designed to provide a written record of progress in the form
of a legally recognised certificate, while the second involves activities geared
towards gaining general or specialist knowledge without a final examination
leading to a certificate.
The certificate-oriented type is provided in training courses with a syllabus
which corresponds to initial education. These are mainly offered by public­
sector schools for working people or on preparatory courses for exams taken
by external students. In 1997, the matriculation examination for working
people (Berufsreifeprüfung – BRP) was introduced as another option.
Amongst other things, fee-paying preparation courses for the BRP are offered
by non-profit adult education institutions (which are sometimes also author­
ized to hold examinations in individual subjects). University courses are a spe­
cial case, and the resulting qualifications have no equivalent in the initial ed­
ucation system. International certificates are a relatively recent development
created by companies and professional associations and have been particu­
larly popular in IT and computing.
However, the vast majority of courses and places on offer still involve gen­
eral adult education and forms of vocational training for adults which do not
lead to a certificate.
7.5.1 Continuing training institutes
General adult education and adult vocational training are offered by different
institutions in Austria: the main providers are non-profit institutions and spe­
cial forms of public schools. However, universities and Fachhochschulen are
also playing an increasingly important role in adult education, due to the ris­
ing level of formal education amongst the general public (For details on this,
see below).
In addition, commercial training providers – which are many in number
and comprise a wide variety of (mainly small) providers – have recently cap­
tured a large share of the market in adult education, especially where in-com­
pany continuing training is concerned. Furthermore, there are specialist con­
tinuing training institutes for teachers (teacher training and in-service teacher
training colleges3)) and other professional groups (civil servants, professionals,
etc.).
58
Non-profit-making providers
Non-profit-making providers in Austria have traditionally had an important
place in general and external continuing vocational training in Austria. Their
development and structure reflect the country’s politics, religion and associa­
tions. The larger providers mentioned below have joined together in the Con­
ference on Adult Education in Austria (Konferenz der Erwachsenenbildungs­
anbieter Österreichs – KEBÖ).
Adult education centres (Volkshochschulen) are the most traditional in­
stitution in Austrian adult education and are more than 100 years old. The As­
sociation of Austrian Adult Education Centres (Verband Österreichischer
Volkshochschulen – VÖV) with its Educational Work and Research Unit
(Pädagogische Arbeits- und Forschungsstelle – PAF) is the umbrella associa­
tion representing nine groups at Land level organized into associations with
different support structures. All in all there are 293 adult education centres in
Austria.
The Catholic Adult Education Forum (Forum Katholischer Erwachsenen­
bildung) comprises more than 60 institutions with various aims: Catholic ed­
ucation, residential centres (Bildungshäuser), distance learning courses, spe­
cialist educational establishments (e.g. Katholische Sozialakademie). Whilst
the approximately 1,500 local education authorities target specific regional
needs, the emphasis in residential centres is placed on intensive and longer­
term courses.
The Bildungshäuser are non-school youth and adult education institu­
tions. 17 Bildungshäuser belong to the umbrella organization known as the
Association of Austrian Residential Centres (Arbeitsgemeinschaft der Bil­
dungshäuser Österreich). The purpose of the association is to link the organ­
ization of Bildungshäuser and represent them to the outside world. Each Bil­
dungshaus – whether supported by the national government, church, Länder
or rural interest groups – bears its own responsibility for designing its pro­
gramme.
The Federation of Adult Education Associations (Ring Österreichischer Bil­
dungswerke) acts as a platform for two subassociations, the Association for
Austrian Popular Education (Verband Österreichischer Volksbildungswerke –
VÖVBW) and the Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bildungswerke (AEBW).
It promotes cooperation between the subassociations, coordinates exchanges
of ideas and experiences and represents joint education policy interests.
The Austrian Vocational Training Institute (Berufsförderungsinstitut Öster­
reich – BFI) acts as the adult vocational training institute for Chambers of
Manual and Non-Manual Workers (Kammern für Arbeiter und Angestellte)
59
7.
ADULT EDUCATION
7.5 Organization
60
Schools for working people 4)
All school exams taken in upper and lower secondary and also apprenticeship
schemes may be taken or completed in adult education. The exams are main­
ly taken in upper secondary technical and vocational colleges (Berufsbildende
höhere Schulen – BHS) for working people (almost 1,300 certificates per
year). These special types of school cover exactly the same specialist areas as
day schools, including technical subjects, trade, sales and other domains. The
intermediate secondary technical and vocational schools (Berufsbildende
mittlere Schulen – BMS) for working people have more participants and grad­
uates studying technical subjects and trade (Werkmeisterschulen [foreman
schools], Bauhandwerkerschulen [schools for builders] and Meisterschulen
[schools for master craftsman]) than studying sales-related subjects. Academ­
ic secondary schools for working people account for some 400 passes per
year. Kollegs for working people are also available.
Vocational schools/colleges for social occupations (e.g. caring for the eld­
erly) and schools for healthcare and nursing schools with related special train­
ing (in line with the Austrian law on nursing [Gesundheits- und Kranken­
pflegegesetz]) are open to adults or may be offered, sometimes in special
forms, to adults.
Universities and Fachhochschulen(Universities of applied sciences)
Universities offer both postgraduate studies for graduates and also university
courses for a wider variety of people. The introduction of the Universities Act
of 2002 gave Austrian universities considerable autonomy, including with re­
spect to the continuing training options placed on offer there. The Danube
University Krems (Donau-Universität Krems) only offers continuing train­
ing/university courses. It is currently responsible for providing more than a
third of further education at university. The Zentrum für Fernstudien (Distance
Learning Centre) was set up in 1991 at the University of Linz and has its own
study centres in Vienna, Linz, Bregenz and Steyr. The distance learning centre
cooperates with the Fernuniversität Hagen and is a member of the umbrella
association known as the European Association of Distance Teaching Univer­
sities (EADTU; cooperation with the Open University also takes place in this
context).
The sector of universities of applied sciences established in 1994 is also
becoming increasingly important in adult education. Around 23% of the stu­
dents in a year are over 25 years old (compared with 8% at universities), and
around a quarter of students at universities of applied sciences are working
people (WS 2003: 5,236).
61
7.
ADULT EDUCATION
and the Confederation of Austrian Trade Unions (Österreichischer Gewerk­
schaftsbund) alongside the BFI Land associations. The BFI provides a consid­
erable proportion of labour market integration training on behalf of the AMS.
The umbrella association coordinates and looks after BFI Land associations
and maintains (inter)national contacts with government and non-profit adult
education institutions.
The Association of Austrian Trade Union Education and Training Pro­
grammes (Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung – VÖGB) acts
as the institution for Chambers of Labour (Arbeiterkammern) and trade
unions. The VÖGB’s residential centres are responsible for providing training
and continuing training for officials, employees and members of workers’ or­
ganizations.
Economic Promotion Institutes (Wirtschaftsförderungsinstitute der Wirt­
schaftskammer Österreich – WIFI) are service centres run by Chambers of
Commerce and can be found in all Länder. WIFI is the biggest provider of con­
tinuing vocational training in Austria. Training activities are designed for tar­
get groups at all levels in companies. At national level, WIFI coordinates tasks
with institutions in the Länder.
The umbrella organization called the Austrian Economics Society (Volks­
wirtschaftliche Gesellschaft Österreich – VG-Ö) and the associated economics
societies in the Länder are the educational institutions concerned with eco­
nomics. Here, the preferred target group comprises management staff and
employees working in the fields of economics and administration, as well as
teachers.
The Institute for Further Education in Rural Areas (Ländliches Fortbil­
dungsinstitut – LFI) is a rural adult education institution that is active through­
out Austria. The LFI’s main area of work is adult vocational training in agricul­
ture and forestry and also rural home economics. Training is provided to help
people overcome the economic and cultural changes underway in rural areas.
Austria’s public libraries (Öffentliche Büchereien Österreichs) are, in a
broader sense, also fundamental institutes for adult education, for they have
works on science, art, literature, politics and also relaxation and leisure; they
also offer AV media (CD-ROMs, CDs, videos and cassettes), games and mag­
azines. The Büchereiverband Österreichs is the umbrella organization for pub­
lic libraries in Austria and represents their interests.
7.5.2 Entrance requirements
The entrance requirements for adult education are largely determined by the
sector, and more specifically by the qualification to be gained. There are no
formal entrance requirements for non-profit adult education when a student
is taking specialist continuing training to update his/her skills. In cases where
specialist requirements are needed, advice and assessments will be offered
before the course starts to ensure that it can run as smoothly as possible. Entrance requirements for the public school and university sector depend on the
type of course or evening school involved. Kollegs require a matriculation examination, whereas upper secondary schools/colleges for working people
only require a positive school leaving certificate of the 4th grade of lower sec­
ondary education.
7.5.3 Objectives
In adult education, general education and vocational training have different ob­
jectives, though they often overlap. However, adult education almost invariably
focuses on training citizens for tasks they perform in their private and social life
as well at work. Adult vocational training includes short and long courses and
full vocational training for adults is not rare. The training measures funded by
the AMS mainly aim for relatively quick re-integration into working life.
7.5.4 Organization in terms of time and space
Adult education in Austria has traditionally taken place in the evening or in
blocks at weekends. People very rarely stop working to attend a course. An­
other special feature of the Austrian adult education culture is that all certifi­
cates which can be taken in upper secondary and as part of apprenticeship
schemes can also be acquired in adult education at night school or by
attending courses. Training courses on offer for working people are general­
ly designed to be part-time. In terms of coverage, Austria is also characterized
62
by the large variety of providers and the wide selection of courses on offer, in­
cluding regionally.
7.5.5 Curriculum
Most training provided by non-profit or commercial adult education institu­
tions use curricula designed by the institute in question or geared towards in­
ternational standards (e.g. foreign languages or IT). Company-specific IT cer­
tificates are also offered, for example by the Economic Promotion Institute,
Vocational Training Institute (Berufsförderungsinstitut) or adult education
centres in specific areas. Schools for working people have the same curricula
as standard schools attended by young people aged 14 to around 20. This
curriculum also covers issues to do with lifelong learning. Individual subjects
in the matriculation examination for working people are also geared towards
the curricula for the respective types of school.
7.
7.5.6 Quality assurance
Quality assurance has also been a major issue in adult education in Austria for
a number of years, and various approaches have been taken to ensure that it
takes place. These range from using general international quality assurance
standards and specific criteria and processes for the Länder and individual
providers, to evaluating courses using participant questionnaires and instruc­
tions on self-assessment for trainers and training providers. Many training
providers have already undergone quality assurance tests stemming from ISO
Standards or the EFQM (European Foundation for Quality Management).
Other associations have developed their own quality assurance measures (e.g.
the manual for quality development at Austria’s adult educations centres). In
Oberösterreich, a large Land, a special quality stamp has been developed
which also leads to the partial reimbursement of course fees by the regional
government. As such, quality assurance in adult education in Austria has fo­
cused on ensuring high-quality input by training providers. Evaluation of the
output of adult education is currently being championed primarily by AMS
programmes, but may be developed more in other areas in the future. On the
whole, due to the growing number of providers and participants, greater em­
phasis will have to be placed on evaluating the results of courses in the future.
There is widespread interest in developing a sustained national strategy for
quality assurance in adult education, not least with a view to protecting con­
sumers in the training market.
63
ADULT EDUCATION
Private universities also exist alongside public universities in accordance
with the Accreditation Act (1999). Some offer postgraduate courses. Non­
university educational establishments – e.g. non-profit adult education insti­
tutions – could offer university-level courses based on specific criteria up to
2003. These courses will terminate in 2010.
A numbers of institutions in Austria offer and issue training advice for adults,
though integrated centres very often provide information for both young
people and adults. Training information and advice for adults is offered by
public institutions, the social partners or related adult education institutions
and the Labour Market Service (AMS) as well as by the individual Länder. The
BMBWK has developed a number of IT-based systems and in particular the
meta search engine www.eduvista.com – designed to offer anyone interested
in training the opportunity to search for competent providers by region and
by topic – with a view to improving training information and advice. The ‘Bil­
dungsberater im Netz’ (training advisors on the Internet’ ( www.bib-infonet.at))
platform initiated by the BMBWK should enable networking and cooperation.
In addition to its job placement work, the AMS supports individual initiatives
made by job seekers and companies by offering advice on a wide variety of
topics and information services connected to training measures and financial
support. AMS advisers receive internal training and continuing training. AMS
Austria provides a continuing training database on its website www.ams.or.at
with comprehensive information on continuing training institutes and their
continuing training activities.
access to and participation in adult education. 20- to 29-year-olds are the
best-represented group in adult education, though among the over-49s has
waned. The most popular subjects were found to be computing, job-related
subjects, health and languages. In comparison to around a decade ago, par­
ticipation in adult education has clearly risen.
1
2
3
4
5
An overview of the role of the State and the Länder in education in general is given in
Section 1.3. As such, in what follows only the major differences found in adult education
are described.
See Section 5.2
See Section 3.1.4
See Section 4.3 and 5.
Exceptional admittance to a final examination for candidates who have not completed a
course is increasing (already more than5,300 in 2002). Preparatory courses are mainly funded
by the AMS and run by the BFI, WIFI or individual companies.
7.
ADULT EDUCATION
7.6 Training information and counselling
7.7 Taking into account prior knowledge, accreditation
The testing and recognition of knowledge acquired by adults has traditional­
ly focused on examinations taken by so-called external students for second­
ary school certificates or apprenticeships. A major new area has now opened
up with the spread of international certificites (e.g. IT/computing, foreign lan­
guages, welding technology). Furthermore, the issue of transparency and the
recognition of qualifications has now become a central theme in educational
policy as a result of European integration and the mobility it brings. The recog­
nition of previously acquired knowledge is best dealt with by the final exam­
ination (Lehrabschlussprüfung)5), matriculation examination for working peo­
ple (BRP) and admission examination for a special course (SBP).
7.8 Statistics
A survey from 2002 (Life-Style Studie) showed that around 40% of over-15s
living in Austria have actively taken part in continuing training either in course
form or in some other way during the last 12 months (50% are working peo­
ple). The higher level of formal education is resulting in growing interest in,
64
65
DEVELOPMENT OF EDUCATION
2000 – 2003
8.
8.
LEGAL AND ORGANIZATIONAL MEASURES
8.1 Legislation
Educational Documentation Act (Bildungsdokumentationsgesetz)
The Educational Documentation Act, Federal Legal Gazette No. 12/2002, pro­
vides the required legal basis for collecting person-related data of pupils and
students. In compliance with the provisions of the Data Protection Act 2000,
which guarantees everybody the fundamental right to data protection, the
act stipulates which data may be collected and processed at schools and uni­
versities and for which purpose, to whom such data may be forwarded, and
which measures should be taken to guarantee data security and data protec­
tion as well as to prevent abuse.
Pupils’ and students’ personal data collected on the basis of this act in­
clude, for instance, name, social security number, gender, nationality as well
as various other information on past school career or previous studies, the lat­
ter being regulated by decree.
These data, which have to be collected on a regular basis, may be for­
warded to two bodies only, first, the Federal Ministry of Education, Science
and Culture, which has to compile a comprehensive documentation on all
pupils and students, and secondly “Statistics Austria”, the federal central of­
fice of statistics. The latter is required by law to compile, each year, a federal
statistical survey on education, as well as to prepare and keep a register on
the educational status of all Austrian residents.
The Federal Educational Documentation Act also lays down certain qual­
ity requirements concerning these surveys and statistics. Thus, federal statis­
tics on education must contain information on pupil and student flows be­
tween, as well as within, education facilities or programmes. All this is to yield
information for better planning and controlling the education system.
The respective names connected with the data collected at schools or uni­
versities are not passed on to either the Ministry or Statistics Austria. Pupils’
and students’ social security numbers must be encrypted by the Federal Min­
istry of Education, Science and Culture so that they cannot be retrieved any
67
Early warning system concerning decreasing pupil performance
An amendment to the School Instruction Act, Federal Legal Gazette I, No.
78 /2001, provides for a special information system which is to enable pupils,
as well as their parents, to react in time to an impending failing grade in the
annual certificate. If, at a certain time, a pupil will have to be failed on the
basis of his or her past performance (active participation in class work, writ­
ten and oral tests, etc.), the pupil, or one of his or her parents/guardian has
to be invited to a counselling meeting with the respective teacher; the pur­
pose of this meeting is to find out the reasons for the deficit in performance,
to determine where the performance deficits are, and to develop a concrete
strategy for remedying such deficits. In this counselling meeting also school
doctors or school psychologists may take part. However, if the school should
fail to notify the pupil’s parents/guardian about an impending failing grade,
or should fail to invite them to the legally required counselling meeting, the
pupil does not have the right to require a passing grade because of such fail­
ure. It is true, however, that the class head teacher, or the teacher of the re­
spective subject in which the pupil is endangered, would have neglected his
or her duties, an omission to which the school principal, possibly even the
school inspection authority, would have to react.
Integrative vocational education and training – pilot projects
Disadvantaged persons with communication handicaps, who are either un­
able, or find it extremely difficult, to succeed in the labour market, are to ben­
efit from a system of integrative vocational education and training. On the
basis of amendments to the Vocational Education Act and the Compulsory
Schooling Act such persons have two possibilities: they may either complete
an apprenticeship which has been extended by two years, or at least acquire
certain part qualifications for which there is a demand on the labour market.
Such part qualifications may either be acquired in an enterprise training ap­
prentices (the preferable alternative) or in a special facility.
Such vocational education and training is accompanied by continuous
assistance. It is to facilitate the integration of disadvantaged person into
68
working life, a measure which is of decisive importance for the education
system.
8.2 School partnership
The most important task of the School Partnership Unit at the Federal Min­
istry of Education, Science and Culture is to provide information to parents/
guardians, pupils and teachers with a view to supporting their work in the
school partnership boards. This is done by the publication of information ma­
terial, the organisation of meetings of the Parents’ Advisory Board, meetings
of the pupils’ representatives of the Bundes- and Zentrallehranstalten (upper
secondary technical schools under the direct control of the Federal Ministry of
Education, Science and Culture), the provision of education specialists speak­
ing in school partnership board meetings, as well as by giving parents and
pupils the possibility to take part in specific work groups and conferences
both in Austria and abroad.
“Consultation meetings” of the Parents’ Advisory Board with representa­
tives of the Federal Ministry of Education, Science and Culture, which take
place at regular intervals, are particularly popular. In these meetings, in which
the number of participants is kept small, discussion centers on a limited num­
ber of topical items, such as promotion of reading skills, early warning system,
notebook classes, addiction prevention, education for sustainable develop­
ment, as well as the implementation of targets contained in the Government
Programme, etc.
The participation of the school partners in education was discussed in nu­
merous international conferences and seminars, in which representatives of
the School Partnership Unit of the Federal Ministry of Education, Science and
Culture were involved as organizers, speakers or participants:
•
•
•
•
•
Expert meeting “School Boards”, Brno, December 2000
Council of Europe seminar “How to Develop a School for Democratic
Citizenship”, September 2001
Conference of experts “Participation, Social Cohesion and Citizenship”,
Brussels, November 2001
Five-part further-training seminar for school partners “Partnership at
School”, Jihlava, Czech Republic, 10/2001 to 10/2002
Project “East-West Dialogue” of the European Parents Association (EPA)
on strengthening school partnership (start 04/2002 in Vienna,
concluding conference 02/2003 in Sofia /Bulgaria)
69
8.
LEGAL AND ORGANIZATIONAL MEASURES
more. Storing social security numbers in the comprehensive surveys is not per­
mitted. Statistics Austria is subject to similar encrypting provisions.
In addition to the comprehensive surveys on pupils and students, the Fed­
eral Ministry of Education, Science and Culture also prepares a survey on ex­
penditure for education facilities, which includes data on personnel expendi­
ture.
•
•
•
Day of in-service teacher training “Austrian School Partnership Model”,
Brno, February 2003
GRUNDTVIG Action 2 Project “CIPCO” (Centre for International Parent
Co-operation), 04 /2002 – 02/2003
3rd International Parents’ Conference, Szezecin/ Poland, May 2003
Council of Europe seminar “Shaping the future: the voice of young
people in local citizenship activities”, Bradford /UK, October 2003.
In 2001/2002 the Federal Pupils’ Advisory Board organised six internal
meetings, two joint meetings with representatives of the Federal Ministry of
Education, Science and Culture, as well as two all-Austrian events:
Pupils’ Parliament, Vienna, April 2002, with approximately 130 partici­
pants discussing in several workshops subjects such as school democracy,
equal opportunities and quality control
Future Visions, Tulln, June 2003: Approximately 40 participants devel­
oped suggestions on a reform of the upper level of secondary education (Sec­
ondary Stage II).
Since then pupils’ parliaments have been regularly organised in several
provinces, with representatives of the provincial school boards and the provin­
cial governments participating.
In 2002/03 a project developed by the Federal Pupils’ Advisory Board was
carried out in cooperation with the federal pupils’ representative of the school
years 1991/92 and 1992/93, Ronny Hollenstein (ic2 consulting GmbH), viz.
the production of the movie “Pupils Have a Say”. Video copies have been
made available to all schools of Secondary Stage II.
The international representative of the Federal Pupils’ Advisory Board of
the school year 2003/04 took part in the youth forum of the UNESCO Gen­
eral Conference. The subjects included education for sustainable develop­
ment (in particular water management), youth and AIDS, UNESCO and youth.
Plan – YAP”, which was initiated in June 2003 by the Federal Ministry of So­
cial Security and Generations.
8.3 Socio-economic measures
During the period under review the following measures under the Study
Grants Act have served to remove social barriers in education: School allowances, boarding allowances, travel expense allowances, specific school allowances for working pupils preparing for the matriculation examination
(Matura), as well as extraordinary allowances from the Hardship Fund.
Within the scope of the School Textbook Programme schools may choose
from among 3,452 textbooks (172 of which with Internet supplement), 3,020
items in the annex to the textbook list, and 672 items of therapeutic materi­
al. Since 1999 schools have had the possibility to use up to 15% of their
budgets for teaching material of their own choice (printed, audiovisual, elec­
tronic material, learning games), such material being selected by the school
partners. More than 95% of the books ordered already incorporate the new
spelling rules.
In 2003, the Commissions for the Approbation of School Textbooks gave
a total of 649 expert opinions; individual experts reviewed 458 items for in­
clusion in the annexes to the textbook lists.
The school textbook programme, the programme free travel for pupils,
both of which are subject to a deductible, as well as the pupils’ accident in­
surance with the General Accident Insurance Company, are financed by the
Family Load Equalization Fund.
Each year more than 30,000 pupils take part in the programmes “Young
Austrians Visit the Federal Capital” and “Young Europeans Visit Vienna”.
The suggestions of the “Future Commission” established by the Federal
Minister of Education, Science and Culture in 2003 were discussed in detail
with the Federal Pupils’ Advisory Board of the year 2003/04 and the Parents’
Advisory Board.
The School Partnership Unit also takes part in the preparation of a Na­
tional Action Plan for ensuring children’s rights, entitled “Young rights Action
70
71
8.
LEGAL AND ORGANIZATIONAL MEASURES
•
SCHOOL) AND LOWER LEVEL OF ALLGEMEIN BILDENDE HÖHERE
SCHULE (ACADEMIC SECONDARY SCHOOL)
Curricula are developed by groups of experts consisting of teachers, in-serv­
ice teacher training staff, school inspectors, representatives of universities and
of the Ministry of Education, Science and Culture.
As in the case of all other provisions of school law, any draft curricula
must be submitted to the provincial governments, provincial school boards,
social partners, parents’ associations, or other public institutions for their re­
spective opinions (decision-finding process). Curricula come into force by de­
cree of the Federal Minister of Education, Science and Culture.
The new curricula came into force as of September 1, 2000, starting with
the respective first forms; since the school year 2003/2004 they have been the
basis for instruction in all forms of general secondary school and of the lower
level of academic secondary school in Austria. The curricula were updated in
order to meet modern teaching requirements, and this update resulted in a
great number of changes.
to acquire a balanced measure of subject competence, self competence and
social competence. The promotion of dynamic abilities is to prepare them for
situations which cannot be mastered by acquired knowledge and experience
only, but which require the ability to find on-the-spot solutions.
The curriculum also lists a number of tasks of education which cannot
clearly be allocated to a particular subject, but can only be handled on a trans­
disciplinary basis. The targets of general education are defined in terms of five
areas of education, which is to further trans- and interdisciplinary coopera­
tion. On the basis of the principle of networking, all subjects are to contribute
to these five areas by manifold forms of instruction.
The requirement of a pupil-oriented approach can be found throughout
the entire curriculum. Thus it expressly stipulates that teaching shall build on
pupils’ previous knowledge, experiences and imaginative world, or that pupils
shall be actively included in planning and organising, checking and analyzing
their work processes and results.
Individualisation and differentiation are considered important targets.
School has the task of developing pupils’ individual achievement potentials in
the best possible way, it has to carefully consider their interests, needs and tal­
ents. These tasks are continuously underlined in the curriculum.
Core and extension areas
Points of emphasis and innovations in the curriculum ’99
An important aspect underlying the philosophy of this curriculum is that it is
no longer primarily via input that teaching is planned and carried out. The tar­
get of instruction – and therefore the task of teachers – is not only to confront
pupils with educational content, but to make sure that pupils actually master
this content, i.e. the emphasis is on output. This function of the curriculum is
supported by the development of educational standards in the 8 th grade (for
the subjects German, mathematics, and modern foreign language/English). In
the school year 2003/2004 several pilot schools (academic secondary school
and general secondary school) in the whole of Austria are testing the first
drafts of such standards.
The curriculum is based on a modern, more comprehensive definition of
education. In addition to developing pupils’ subject competence, which will
doubtlessly continue to be one of the teachers’ foremost tasks, great impor­
tance is attached to promoting pupils’ self and social competence. Pupils are
72
In the compulsory subjects and compulsory exercises the curriculum distin­
guishes between a core area and an extension area.The core area contains
those targets which must be attained in all Austrian schools. The extension
area is determined by the specific situation of each school and is the individ­
ual school’s own responsibility.
Two thirds of the number of lessons per week must be devoted to core
area teaching. In addition to this requirement concerning time, the core area
is also defined as to content. The General Education Target, the General Di­
dactic Principles, as well as the education and instruction tasks and didactic
principles of the individual compulsory subjects and compulsory exercises,
apply both to core and extension areas. In order to guarantee a high degree
of comparability and permeability the section on “Subject Matter” defines
the compulsory core area. However, the curriculum defines these core targets
only briefly and in an abstract way, so that it is left to the individual teacher
how he or she wants to attain these targets or how much time he or she
wants to devote to individual aspects.
73
9.
THE NEW CURRICULA FOR HAUPTSCHULE AND LOWER LEVEL OF ALLGEMEIN BILDENDE HÖHERE SCHULE
9. THE NEW CURRICULA FOR HAUPTSCHULE (GENERAL SECONDARY
The regulations on school-autonomous curricular provisions enable
schools to decree, to a certain extent, their own curricular provisions au­
tonomously. The decreeing of such autonomous curricular provisions is the re­
sponsibility of the school forum, or the school community committee, re­
spectively. They can be decreed for all or selected classes or grades. The school
can decide autonomously on changes in compulsory subjects (changing the
number of lessons, introducing additional subjects) or optional subjects, vol­
untary exercises and remedial instruction.
If such autonomous curricular provisions result in a reduction in the num­
ber of lessons of a compulsory subject or a compulsory exercise, the number
of lessons available for the extension area will be reduced accordingly.
The new curriculum provides for a consistent integration of new tech­
nologies in day-to-day teaching. All subject curricula offer teachers and pupils
the possibility of making use of the new technologies for preparing, net­
working and presenting new content.
For the first time an Austrian curriculum refers to quality development
and quality assurance as important tasks of school development. The new
curriculum expressly recommends applying methods of self-evaluation for
quality control purposes.
The curriculum also deals with the interfaces marking the transition from
primary school to general secondary school/academic secondary school as
well as to other schools leading to higher forms of education. Instruction has
to take into account the forms of teaching and learning most commonly used
in primary school and has to prepare pupils for subsequent forms of work.
The texts of the curricula for general secondary school and academic
secondary school are largely identical. They only differ with regard to the task
of the respective school type, performance assessment, remedial instruction,
as well as in some details of timetables.
Making the most of the new curriculum – developing a common understanding for “good practice”
in instruction
The curriculum texts were made available to schools in a new way. The cur­
rent versions of curriculum drafts had always been available to all interested
persons and bodies – first as hard copies in paper form, later on via the Inter­
net. This time, after the new curriculum had been promulgated, each Austrian school received a floppy disk with the complete text of the decree.
The Internet platform project www.gemeinsamlernen.at supplements
the contents of the new curriculum by concrete practical examples, thus mak­
ing its intentions readily applicable to everyday instruction at Austrian schools.
The contributions on this website represent entirely different approaches
to teaching, some of which may be controversial. However, this is in line with
an open form of school development, which considers first and foremost the
individual pupil and his or her individual requirements.
Other innovations
The new curriculum stipulates that reports and performance determination
shall be based on a preliminary overall concept formulated by teachers for
their respective subjects and requires them to inform pupils and parents/
guardians about these concepts in a suitable way.
74
75
9.
THE NEW CURRICULA FOR HAUPTSCHULE AND LOWER LEVEL OF ALLGEMEIN BILDENDE HÖHERE SCHULE
The extension area is determined by the specific situation of each school
and can be planned by the respective teacher(s) either alone or in a team if
transdisciplinary work is involved, possibly also on the basis of the school’s au­
tonomous curricular decisions. In decisions concerning the extension area the
following aspects should particularly be taken into consideration: regional
and local conditions; pupils’ needs, interests and talents; progress made by
the class (required in-depth instruction, additional practice, etc.); focal points
chosen by teachers; material and personnel resources; autonomous curricular
provisions.
Core and extension areas constitute a network both with regard to con­
tent and to organisation. Certain forms of learning, phases of instruction,
school events, etc. cannot a priori be allocated to one or the other area, but
this allocation has to be determined by the learning targets. Performance de­
termination and performance assessment relate to both areas.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
10.1 Political education and human rights education
In 2001 the subject “History and Social Studies” was changed to “History and
Political Education” for the 7th and 8th forms of Austrian academic secondary
schools (allgemein bildende höhere Schulen – AHS), with the result that, by
law, political education became a compulsory subject. Before the new cur­
riculum (Federal Legal Gazette II No. 232 of 18 June 2002) came into force
and officially approved textbooks became available, the teachers concerned
had the possibility of contacting a hotline established at the Service Centre for
Political Education. As a further supporting measure a comprehensive
brochure on the subject was developed in cooperation with the programme
“Newspaper at School”. As a result of the change of the subject “History and
Social Studies /Political Education” at academic secondary schools the cur­
riculum for studies at Austrian universities was also updated.
All teachers at Austrian schools can avail themselves of an extensive
range of information and teaching material on all aspects of political and
human rights education, which is provided by the Department for Political
Education and the service centres established by this department.
Department for Political Education:
www.bmbwk.gv.at/politische-bildung
Service Centre for Political Education: www.politische-bildung.at
Service Centre for Human Rights Education: www.humanrights.at
On their respective websites the service centres offer the latest informa­
tion on available materials and activities. Information leaflets and newsletters
concerning specific focus areas are prepared several times a year. The infor­
mation needs on the part of teachers are taken care of by including subjects
of current interest.
In addition to providing schools, free of charge, with numerous publica­
tions on contemporary history, the series “Information on Political Education”
was continued with the following emphasis subjects:
No. 17: Reflections on the Austrian Political System – Between
Modernism and Conservatism, 2000
Special volume: Belonging Together?
Hostility towards Foreigners, Migration, Integration, 2001
76
No. 18: Regionalism – Federalism – Supranationalism, 2001
No. 19: EU25 – The Extension of the European Union, 2003
No. 20: Memory and Present Day – Historians Commissions,
Politics and Society, 2003
No. 21: From Elections to Elections, 2004
The material offered is complemented by the publication of audiovisual
media: In cooperation with the Austrian Radio (Radio Österreich I), the pro­
gramme “Listening Library – Radio Programmes for Use in Teaching” was
started at the beginning of the school year 2000/2001. It offers selected radio
programmes on tape or CD for instruction in various aspects of political edu­
cation (www.hoerbibliothek.politische-bildung.at ).
On the occasion of the European Year of People with Disabilities 2003
one issue of the series “Teaching Human Rights” was concerned with the as­
pect of human rights and people with handicaps.
An interesting feature of the European Year of Education through Sport
2004 was treated in the newsletter “The Role of Sports in Society and Poli­
tics” (information sheet of the Service Centre for Political Education).
In connection with the use of language often considered unacceptable
because of negative historical connotations there has been a growing de­
mand for scientific information on, and (linguistic / historical) explanation of,
certain terms or phrases, which have to be put into a historical and political
context. For this purpose the Federal Ministry of Education, Science and Cul­
ture developed a brochure entiteld “Power and Language”, which deals with
this important aspect of language use and shows the problems that may
arise if certain linguistic images, terms, names and clichés are used inadver­
tently, i.e. without thinking of their negative historical background. The
brochure contains examples and suggestions as to how such words or phras­
es with negative connotations may be avoided by a more sensitive use of lan­
guage.
“Media-War-Language. The War in Afghanistan after 9/11 in the Tabloid
Media” (2002) deals with the war in Afghanistan as it was described in the
tabloids after 9 September 2001. The publication contains a didactic part with
examples for use in instruction, tasks for pupils, information on sources, as
well as guidelines for the development of a code of conduct for media.
All material developed by the Department Political Education was pre­
sented to the interested public (open house) at the headquarters of the
Federal Ministry of Education, Science and Research (Minoritenplatz) on the
77
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
10.
“Subjects of the Week” regularly offer comprehensive background infor­
mation on socio-political issues and current events. The subjects chosen may
be of national or global importance.
The programme “Speakers Exchange on Contemporary History”, which
is to supplement the teaching of contemporary history and offers the possi­
bility of inviting victims of the Nazi regime to school discussions, was contin­
ued during the period under review. Complementing this programme, an an­
nual seminar has been organised since 2002 within the scope of the Council
of Europe’s in-service teacher training programme, which may be attended by
participants from other countries as well:
In 2002 (April 28 to 30) the meeting of the Speakers Exchange on Con­
temporary History was organised as the first Austrian seminar in the Council
of Europe’s in-service teacher training programme “Education for Democrat­
ic Citizenship”, the subject being “From National-Socialist Eastern Policies
to European Integration”. Participants included survivors of the NS period,
Austrian teachers and scholars and, for the first time, teachers from various
Council of Europe countries.
In 2003 the meeting of the Speakers Exchange on Contemporary History
was again organised as an Austrian seminar in the Council of Europe’s in-serv­
ice teacher training programme “Education for Democratic Citizenship”; it
took place in Vienna from April 27 to 29, 2003, and was entitled “1945 to
1955. From the End of Nazi Rule to the State Treaty”.
In addition to the distribution of information material on contemporary
history, in-service training and information activities on the subject included
the 5th and 6th Contemporary History Days for teachers (Klagenfurt in 2001
and Salzburg in 2003).
The project “National Socialism and Holocaust: Past and Present” is tar­
geted at teachers and pupils at Austrian schools, trying to intensify and struc­
ture the discussion of issues in connection with National Socialism and the
Holocaust. Not only is information given on the subject, but this information
is to be applied to present-day events. This all-Austrian project aims at con­
veying the issues involved in a sustainable way, using the most recent metho­
78
dical and didactic principles. It consists of four modules, viz. the “central sem­
inar”, seminars at Yad Vashem (Israel), decentralised networks, and the com­
munication platform www.erinnern.at .
From April 27 to May 15, 2003, the first “Action Days on Political Educa­
tion” took place. Owing to the great success and the widespread interest,
these Action Days on Political Education were again organised in 2004.
Schools and other educational institutions from all over Austria are invited to
make use of a varied pedagogical offer on political education and to take part
with their own projects. These Action Days are an Austrian contribution to the
Council of Europe Programme “Education for Democratic Citizenship” and a
preparation for the European “Year of Citizenship through Education 2005”.
In 2004 the Action Days on Political Education took place between 18 April
and 9 May (www.aktionstage.politische-bildung.at ). The recommenda­
tion of the Council of Europe on democratic education was translated into
German and made available to all schools.
Towards the end of the “UN Decade for Human Rights Education”
(1995–2004), to be exact between November 20 and December 10, 2004,
the measures taken in this decade will be critically evaluated, with new im­
pulses being given to human rights education.
In 2003 all government bodies entrusted with children’s and youth issues,
as well as non-governmental organisations working for and with children,
and finally children and young people themselves, were invited to take part in
“YAP – Young Rights Action Plan: National Action Plan for the Rights of Chil­
dren and Young People”. For the purpose of informing schools about the
Convention on the Rights of the Child, all primary schools were provided with
the postcard booklet “Children Have Rights” and all schools of the secondary
stage with the brochure “The Rights of Children and Young People – Con­
vention on the Rights of the Child”. Children and young people are also urged
to take part in the development of a National Action Plan concerning the
rights of children and young people (www.yap.at ).
The “Quiz Political Education”, which takes place annually in the whole
of Austria, has been conducted as EuropaQuiz since 2004 (www.
europaquiz.at ). Numerous European teams participated in the final compe­
tition, which took place in Graz (European Capital of Culture in 2003). Pupils
from the 8th grade upwards again proved their interest in, and knowledge of,
political, economic and societal subjects.
79
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
occasion of 26 October 2003, the Austrian National Holiday. In addition, in­
formation on the national holiday and the 60th anniversary of the Moscow
Declaration was presented as Subject of the Week on the website
www.schule.at , thus providing information on this subject to the whole of
Austria.
•
General measures – curricula
Remedial measures in German for pupils
whose primary language is not German
As of the school year 1992/ 93 all pilot projects envisaging remedial measures
in German for pupils whose primary language is not German were taken over
into the mainstream school system at general compulsory schools, the re­
spective curricula being amended accordingly.
Special remedial instruction in German may be offered parallel to stan­
dard instruction (the respective pupils form a separate group), integrated into
the general schedule (team teaching), or, if it is not otherwise possible, as a
separate class in addition to standard class hours (afternoon instruction).
The number of such remedial lessons must not exceed twelve per week
for extraordinary pupils, five for regular pupils at primary and special schools,
and six for regular pupils at general secondary schools and pre-vocational
schools.
At academic secondary schools remedial instruction in German may be
offered autonomously by the respective school. For general secondary schools
and for the lower level of academic secondary school the new curriculum for
Secondary Stage I (in force since the school year 2000/2001) provides for
“special didactic principles if German is the pupil’s secondary language”.
Teaching in the mother tongue
Teaching in the pupil’s mother tongue also became part of the mainstream
system in the school year 1992/93, when the necessary curriculum, which is
the same for all languages, was decreed. It is offered as a voluntary exercise
or elective subject covering two to six lessons per week in a number of lan­
guages, the greatest share being accounted for by Bosnian/ Croatian / Serbian
and Turkish. Instruction may be additive (in the afternoon), parallel, or inte­
grative (team teaching by the class or special-subject teacher together with
the respective mother-tongue teacher).
In the school year 2003/2004 337 teachers in the whole of Austria are en­
gaged in teaching children in their respective mother tongues. The following
languages are offered: Albanian, Arabic, Bulgarian, Chinese, Farsi, Hungari­
an, Polish, Portuguese, Romanes, Rumanian, Bosnian /Croatian /Serbian, Slo­
vak, Spanish and Turkish.
The new curriculum for Secondary Stage I for the first time includes a spe­
80
cial section which is concerned with instruction in the mother tongue for
pupils in the lower level of academic secondary school, the curriculum being
the same as that for general secondary school.
In addition to this, the list of foreign languages in the new curriculum was
extended by the migrants’ languages Bosnian/Croatian/Serbian (general sec­
ondary school and lower level of academic secondary school), and Turkish
(general secondary school)
Educational principle “Intercultural Learning”
At the beginning of the 1990s the educational principle “intercultural learn­
ing” was introduced at general compulsory schools and academic secondary
schools.
School counselling centres for foreigners / migrants
For the purpose of meeting the specific requirements of pupils with migration
backgrounds as well as those of their teachers, school counselling centres for
foreigners/migrants were established in all federal provinces. Each year the In­
tercultural Learning Unit invites the staff of these centres to take part in a
work meeting.
•
Activities of the Intercultural Learning Unit
(2000–2004, examples)
Study “Mastering Two Languages in the Migration Stage” (1999 –2003)
This study, which covers a period of four years, aimed at tracing the linguis­
tic development of monolingual and bilingual pupils at six schools in Vienna
from the time they entered school until the end of the 4th grade. All children
were subjected to psycholinguistic tests (adjusted to their respective ages)
and interviews to determine their competency in the instructional language
German; migrants’ children with Turkish or Bosnian/Croatian/Serbian moth­
er tongue were additionally tested for their compentency in the respective
primary language. The results of these tests were supplemented by informa­
tion on the pupils’ sociocultural backgrounds. The final report on the whole
four-year period was recently completed and is to be published in a suitable
form.
81
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
10.2 Plurilingualism and intercultural education
The purpose of this study was to examine the practical application in the class­
room of the educational principle “Intercultural Learning”, which has been a
feature of general education since the beginning of the 1990s; in addition,
the results of this scientific study were to be used for possible recommenda­
tions to educational policy makers. Work in this connection centered on reg­
ularly observing and participating in instruction in a total of 18 forms of the
8th grade (general secondary school and lower level of academic secondary
school), supplemented by questionnaires, structured interviews and informal
talks with pupils, parents and teachers.
The final report entitled “Intercultural Learning between Institutional
Framework, School Practice and Societal Communication Principle” was pub­
lished by Studienverlag as volume 18 of the series “Educational Research”.
Information events for teachers instructing children in
their mother tongues (2001)
On the occasion of the coming into force of the new curriculum for Secondary
Stage I the Intercultural Learning Unit invited teachers instructing children in
their mother tongues to attend an all-Austrian information event, which took
place in June 2001. Since not all interested teachers were able to take part in
the first meeting, the event was repeated in November 2001. The results of
the two meetings were documented in the publication “We Should Always
Be Two Steps Ahead”.
Preparation of material for teaching children in their mother tongue
(Bosnian /Croatian /Serbian)
A collection of materials on learning the alphabet is in the completion stage.
A bilingual dictionary for primary school children, which is compiled on a
scientific basis, is being prepared.
“Let’s Take the First Step Together” (2002)
This is a handbook for principals and teachers at primary schools, which is to
facilitate the integration of children who are just starting school and speak a
foreign language. It contains a lot of legal and practical information, a short
linguistic part, suggestions for communication games in the classroom, as
well as additional literature on the subject. This publication was enthusiasti­
cally welcomed by the target group and is still extremely popular.
82
Database: Collection of school projects on intercultural learning
Starting out from well tested and successful projects and instruction modules
on the promotion of intercultural learning a database is being prepared to
document the schools’ manifold activities in this field as well as to encourage
other schools to use some of this material. More than 100 schools of all types
from the whole of Austria furnished descriptions of their respective projects
or instruction modules.
Information activities
Series “Information Sheets of the Intercultural Learning Unit”
These publications are updated each year. They are available free of charge as
hard copies from the Intercultural Learning Unit (Referat für interkulturelles
Lernen) or via the homepage of the Federal Ministry of Education, Science and
Culture. The popularity of this service is increasing from year to year. Upon re­
peated requests vol. 3 of the information sheets (“Mastering Languages in
the Migration Stage”) was translated into Albanian, Serbocroatian and Turk­
ish in 2000.
“Educational Careers in Austria”
The current edition of the folder “Educational Careers in Austria” of the
School Psychology – Educational Counselling Unit was translated into Alban­
ian, Polish, Serbocroatian and Turkish in 2002.
10.3 Education towards gender equality
For several years the Federal Ministry of Education, Science and Culture has
been trying to pay greater attention to the subject of equality between gen­
ders. Owing to the one-sided educational preferences of girls and boys steps
have been taken on various levels to counteract these tendencies and make
the existing educational options attractive for both genders. In this connec­
tion efforts are also made to promote “conscious co-education” at school, to
make teachers aware of gender-specific socialization processes as well as of
the routine behaviour patterns of girls and boys at school, and to reflect on
their own expectations from, and attitudes towards, the two genders. School
is to offer to girls and boys, men and women, equal chances to develop their
abilities, interests and perspectives for their future lives.
The action plans of the Federal Ministry of Education, Science and Cul­
ture, which have been in existence since 1997, are to be understood as a com­
prehensive effort on the part of the entire Ministry to implement gender
83
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
Study “Intercultural Learning in Practice – A Case Study at Schools in
Vienna and Lower Austria” (school year 1999/2000)
84
In addition to this, the programme “MiT – Girls/Women into Technology”
has been conducted since 1998 at upper secondary technical colleges, the
number of participating schools having increased to more than 20 since then.
The programme intends to create a greater awareness (on the part of teach­
ers, parents, pupils and the administrative authorities in the field of educa­
tion), which is to remove prejudices and role clichés. By encouraging girls and
presenting successful women in technological occupations, the share of girls
in technological careers, which is rising only very slowly (at the moment
amounting to 9.6 per cent at upper secondary technical colleges), is to be pro­
gressively increased. This target is to be achieved by various concrete meas­
ures at technical schools/colleges for girls, such as information campaigns, im­
mersion courses, courses in rhetoric and presentation techniques, etc., but
also by analysing and assessing the behaviour of boys and men. This pro­
gramme has already been evaluated; in addition, five all-Austrian in-service
training events for teachers at technical schools have been organised.
For female pupils aged 13 to 15 (general secondary schools and pre-vo­
cational schools) a new project entitled “READY” was started in autumn
2001. Workshops on vocational orientation and career planning are con­
ducted by female experts from counselling centres for girls and are integrat­
ed in vocational orientation at school; at present they are tested at 16 schools
in four federal provinces. “READY” aims at improving the labour market
chances of girls /young women, at widening perspectives also in the direction
of non-traditional occupations, at counselling, orientation and support in vo­
cational choice and career planning, as well as at critically evaluating role
clichés and strengthening self-confidence. In addition to working with their
pupils, the respective teachers are trained in separate workshops in which
they receive suggestions for classroom teaching. Until 2006 the project will be
financed by the European Social Fund and the Federal Ministry of Education,
Science and Culture.
The project “MUT – Girls and Technology” also targets girls in the 13 to
15-year age range. It primarily aims at improving the labour-market chances
for girls/young women, at widening the vocational perspectives of girls/young
women in the direction of occupations which will be of future importance
(technology, new media), and, on a long-term basis, at raising the percentage
of women in non-traditional occupations. Another important concern is
strengthening the self-confidence of girls. The project provides training cours­
es, workshops and counselling activities for girls. Events for teachers, inten­
sive cooperation between provincial officers responsible for women’s issues,
officers of the Labour Market Service, and company representatives are in­
85
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
equality. The “Action Plan 2000”, which was initiated in 1997 (99 measures
for promoting equality between men and women at school and in adult edu­
cation), was concluded by a three-day event in November entitled “MÄD –
The Mobile Girls’ Event 2000) on the subjects vocational orientation, EDP,
new media, girls in non-typical occupations and self-confidence. The Action
Plan 2000 was followed by the “Action Plan 2003” – Gender Mainstreaming
and Promotion of Women at School and in Adult Education (2001 to 2003).
The “Action Plan 2003” will be continued till 2006 with the main emphasis
on gender mainstreaming and gender-sensitive education. (These action
plans were prepared on the basis of a catalogue of measures worked out by
the action platform established after the 4th World Women’s Conference
1995 in Bejing.) Particularly important points of emphasis in this connection
are activities and projects on the subjects “vocational orientation for girls”
and “girls in non-traditional training courses /occupations”. In spite of clearly
recognizable improvements in girls’ educational levels and formal school­
leaving qualifications, the number of girls in technological schools has risen
only insignificantly. Women tend to be grossly underrepresented in the craft
trades as well as in occupations requiring technological training or oriented
towards the natural sciences. In view of this fact, the Federal Ministry of Edu­
cation, Science and Culture has made increasing efforts to provide regular
information on this subject, to make the people concerned more aware of this
problem, and to support various associations and school projects which offer
relevant advice and counselling on the subject “vocational orientation for
girls”.
For the purpose of widening the range of occupational choices for girls
and raising the share of women in technological training courses /occupations
the project “FIT – Females Into Technology” was started ten years ago. From
2001 to 2006 it is financed by domestic funds and funds provided by the Eu­
ropean Social Fund (ESF). The programme envisages information and immer­
sion days at six locations, viz. at the Universities of Klagenfurt, Linz, Salzburg
and Innsbruck, as well as at the Universities of Technology in Graz and Vien­
na. The target group is female pupils aged 16 to 19 at upper secondary
schools. The programme includes information on technological studies, visits
to technological training facilities, practical laboratory work, workshops on
“vocational orientation and career planning”, as well as discussions with ex­
perts in the respective fields. By establishing contacts with successful women
in technological occupations new identification targets are to be created, and
the readiness on the part of girls to pursue a technological study is to be in­
creased.
86
opportunities for girls and boys and to develop their own school programmes
and school profiles in this field.
The Federal Ministry of Education, Science and Culture also supports
school projects in the field of co-education, such as the project “Working as
Partners in the Institution School” (PAIS), the second part of which was car­
ried out at a general secondary school in Vienna in the school year 2000/2001.
12 female and 9 male pupils attended the PAIS class; in the seventh grade
they were instructed partly in small gender-homogeneous groups, partly in
small gender-heterogeneous groups, and partly co-educatively as the full class
unit. The temporary separation met with general approval; both girls and boys
developed a greater awareness concerning gender-specific inequalities or
power structures, particularly with regard to the proportion of paid work in
relation to unpaid work. The girls that took part in PAIS stated that their fel­
low pupils were socially more competent than other pupils from parallel classes, that their range of action choices was wider and the behaviour patterns
from which they were able to choose were more varied; in discussions, boys
developed a greater degree of solidarity, they were able to establish relation­
ships with other children. The boys emphasized the good relations between
girls and boys in the PAIS class and had a positive attitude towards the female
pupils in the class. The PAIS team succeeded in making gender relations a sub­
ject of instruction, as it were, and therefore an explicit and distinct part of
school life.
The results of the project were published by the Federal Ministry of Edu­
cation, Science and Culture as part of the series “ School Quality and Gender­
sensitive Learning Culture – Project Reports on the Assessment and Further
Development of Co-education”.
In connection with the rising interest in questions of gender-sensitive co­
education and the development of new forms of co-education, the Federal
Ministry of Education, Science and Culture published, in 2002, a new
brochure for teachers entitled “STRONG! But How?” This brochure contains
material and suggestions on how to deal with male adolescents, the main em­
phasis being on the prevention of violence.
As a result of the ratification of the Amsterdam Treaty the Federal Min­
istry of Education, Science and Culture has attached greater importance to
the subject “gender mainstreaming”, which is reflected in the various action
plans. Gender mainstreaming requires a gender-sensitive attitude on all polit­
ical levels, in all plans, decisions and measures. (Article 2 of the EC Treaty: Pro­
moting the equality between men and women is one of the tasks facing the
European Community. Article 3 of the EC Treaty: In all the other activities the
87
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
tended to intensify the effects of the project. The experience gained is to encourage the development of innovative models on technology motivation
and, in addition, is to result in a transfer of knowhow to in-service teacher
training and classroom instruction. Owing to the complexity of this project
and the great number of different activities “MUT” benefits not only the tar­
get group of female pupils but a wider section of the public.
The respective measures are carried out in selected regions (particularly
agricultural ones) of 7 federal provinces (Tyrol, Vorarlberg, Carinthia, Salzburg,
Styria, Upper Austria, Lower Austria). “MUT” is being conducted in the years
2002–2004 and is financed by the European Social Fund and the Council for
Research and Technological Development.
In connection with the action plans, various networks have been created:
For the purpose of implementing the action plans more effectively a network
was established at the provincial school boards and in-service teacher training
colleges (Pädagogische Institute). Another network in connection with the ac­
tion plans and the educational principle “Education towards Establishing
Equality between Women and Men” exists at teacher training colleges (Päd­
agogische Akademien), technical and vocational teacher training colleges
(Berufspädagogische Akademien) and training colleges for religious educa­
tion teachers (Religionspädagogische Akademien).
The activities in connection with the action plans were complemented by
several in-service and further training events for teachers, internet seminars
for teachers, and by various activities specifically geared to the requirements
of women in the field of adult education.
With regard to curricula, a long-time demand was finally met: For the first
time the principle of “conscious co-education” was incorporated in a cur­
riculum, viz. that of general secondary schools (Hauptschulen) and academic
secondary schools (allgemein bildende höhere Schulen), starting as of the
school year 2000/2001 and beginning with the first forms. The aim is to sup­
port girls and boys in planning their occupations and lives in general without
being influenced by traditional role clichés.
The Didactic Principles of this new curriculum state among other things:
“Co-education is not limited to the simultaneous instruction of female and
male pupils. Rather, the target must be to consciously come to terms with
gender-specific prejudices. It is essential to select such teaching content as will
appeal equally to girls and boys, to create a (learning) climate of mutual re­
spect, and to adjust correspondingly teachers’ expectations from, and behav­
iour patterns towards, girls and boys.”
This means that schools are now called upon to actively promote equal
On the basis of its results the follow-up project “Gender Mainstreaming
– Cluster Schools” was started in November 2003; it provides, on the one
hand, for supporting measures geared to the individual school, on the other
hand it encourages inter-school networking: Five cluster schools constituting
a representative cross-section of Austrian school types are developing con­
crete strategies and measures which are to guarantee the successful imple­
mentation of the concept of gender mainstreaming in the whole school sys­
tem.
In order to reach this aim, overall targets and features were defined on
five levels:
•
•
•
•
•
88
Instruction level: Systematic and all-encompassing implementation of
gender-adjusted and gender-sensitive instruction for all school pupils.
Personal level: All persons involved in school life are responsible for the
implementation of gender mainstreaming in everyday school life.
Organisational and team level. Gender mainstreaming is a natural and
noticeable part of school culture.
Cluster level: In a joint effort schools develop and test clear-cut and veri­
fiable criteria:
“Which factors make a school a gender mainstreaming school?”
System level: The gender mainstreaming cluster schools are good-prac­
tice models for implementation and help transfer gender mainstreaming
to the entire school area.
The other pilot project, “Gender Mainstreaming at Akademien”, relates
to the field of teacher training (teacher training colleges, technical and voca­
tional teacher training colleges, and training colleges for religious education
teachers). Its targets include the incorporation of gender mainstreaming in
curricula, courses and research projects, a balanced gender ratio in advisory
or decision-taking bodies, as well as information and a greater degree of
awareness on the subject.
For the purpose of achieving these targets and raising the level of aware­
ness concerning gender mainstreaming, various seminars were organised for
gender officials at in-service teacher training colleges (Pädagogische Institute)
and teacher training colleges (Pädagogische Akademien) as well as for teach­
ing staff at upper secondary technical and vocational colleges (höhere tech­
nische Lehranstalten). In addition, a separate information and counselling
package on gender mainstreaming was developed for staff members at in­
service teacher training colleges. In 2002/2003 most of these colleges made
extensive use of these facilities.
The Curriculum Decree of 25 May 2001 (Federal Legal Gazette No.
194/2001) made the educational principle “Education towards an Equal Treat­
ment of Women and Men” part of the curriculum of part-time compulsory
vocational school (Berufsschule). As an accompanying and supporting meas­
ure a group of experts developed a number of sample lessons, which are already available to schools. (This educational principle was introduced in 1995
and has been integrated in the curricula of part-time compulsory vocational
schools and most technical and vocational schools/colleges.)
In addition, a brochure for primary schools was published in 2001: “Edu­
cational Principle: Education towards an Equal Treatment of Women and
Men”. Information and Advice on Implementing this Principle in Primary
School. The brochure deals with subjects such as gender-specific socialisation,
gender-sensitive paedagogy, school textbook analyses, children’s books, sex­
uality, vocational orientation, parents’ work as well as suggestions for various
subjects of instruction. A brochure with the same title intended for instruction
from the 5th grade upwards was updated and appeared in 2003. These
brochures are to help raise teachers’ awareness so that they can counteract
gender-specific barriers impeding both girls and boys.
89
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
Community shall aim to eliminate inequalities and to promote equality be­
tween men and women). On the basis of a decision taken by the Council of
Ministers in July 2000, an inter-ministerial working group was established on
the national level to ensure the practical implementation of gender main­
streaming; at the same time all other federal ministries were asked to set up
a gender mainstreaming working group within their respective units. In the
Federal Ministry of Education, Science and Culture this working group, which
consists of representatives of all departments, already started its activities: its
task is to inform, to promote greater awareness, and to advise and support
the respective decision-taking individuals and units in implementing the top­
down strategy of gender mainstreaming, so that, in the longer term, the as­
pect of “gender” will be given due consideration in all of the Ministry’s activ­
ities.
In this connection several pilot projects are being conducted at the mo­
ment, two of which concern the field of education: One is entitled “Gender
Mainstreaming and School Development” and is concerned with gender-sen­
sitive conditions and behaviour on the class level. Six schools in four federal
provinces are participating in this project.
European Network “Health-Promoting Schools”
The Austrian network “Health-Promoting Schools” has been the responsibil­
ity of the Federal Ministries of Education and Health since 1993. This Euro­
pean project was established as a joint effort of the European Union, the
Council of Europe and the World Health Organization and has been support­
ed by these organizations ever since.
The benefit of the project consists in bringing about a positive change in
pupils’ health consciousness, health behaviour and in school climate. Interna­
tional studies show that, on a long-term basis, positive effects are to be ex­
pected on pupils’ performance at school.
Based on these evaluation results the Austrian project team decided on
the measures for the period 2002 to 2005:
Extension of network schools: Depending on the existing facilities and in­
terests schools have various possibilities of participating actively in the net­
work. www.gesunde-schule.at
Health promotion and school development /school programme as in­
depth points of emphasis: Health promotion and school development are
closely connected with each other. The best results, however, can only be
achieved by making the health teams part of general school development ac­
tivities.
Establishment of three more regional supporting structures in the federal
provinces: Supporting structures already exist in Carinthia, Tyrol and Vienna.
Close cooperation between German-speaking countries in the European
Network “Health-Promoting Schools”: www.gesunde-schulen.info or
www.enhps.info
HOMEPAGE www.schule.at /gesundheit
This community, which is coordinated by Dr. Beatrix Haller and Dr. Lilly Damm,
provides relevant information and material on the subjects health and school
as well as school doctors.
Service centre for health education
This service centre is a joint initiative of the Federal Ministry of Education,
Science and Culture, the Federal Ministry of Health and Women, as well as of
the Austrian Youth Red Cross. It operates all over Austria, providing informa­
tion on such matters as current initiatives concerning health promotion at
schools, as well as on other areas of emphasis; in addition, it gives advice on
90
all questions connected with educational work in the field of health promo­
tion. Compilations and lists of available materials, media, organisations, ex­
perts and speakers are to support teachers in the planning and practical im­
plementation of projects in this field. www.give.or.at
Fund for the Promotion of Health Education and Sustainable Development
For more than 10 years the Federal Ministry of Education, Science and Cul­
ture, in cooperation with the Fund for Environmental and Health Education,
has been promoting the development of environment and health-conducive
project instruction.
Against the background of the “Austrian Strategy for Sustainable Devel­
opment” and the “Decade of Education for Sustainable Development” pro­
claimed by the United Nations also the Federal Ministry of Agriculture and
Forestry, Environment and Water Management provides funds for instruction
projects. By means of this joint fund for promoting and financing educational initiatives concerning the environment and health it has become possible
to support relevant innovative ideas for school and extra-mural projects,
www.umweltbildung.at/bildungsförderungsfonds
Competition “Be Smart – Don’t Start”
This European competition was first carried out in Austria in the school year
1998/99 by the Austrian Cancer Aid Centre in cooperation with the then Fed­
eral Ministry of Education and Culture. The continuously rising number of
participants is proof of the importance of this competition.
The campaign aims at convincing young people at an early stage of the
benefits of non-smoking. For this reason, school classes from the 5th grade are
invited to participate in this programme.
In order to support and intensify the impact of this campaign the Austrian Cancer Aid Centre, in cooperation with the Federal Ministry of Education,
Science and Culture, has developed detailed didactic materials. In addition to
this, in the course of the competition, classes are given specific tasks which
have to be solved.
Intending participants may register via the competition’s homepage
www.besmart.at .
Dialogue “Preventing Addiction at School”
In 2001 the Federal Ministry of Education, Science and Culture started the allAustrian dialogue on preventing addiction at school, the subject being “Sec­
tion 13, Drugs Act”. This dialogue was continued in April 2004 by the expert
91
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
10.4 Health promotion and sexual education
Smoke-free School
The project “Smoke-free School” is carried out in cooperation with the Fed­
eral Ministry of Health and Women and the Ludwig Boltzmann Institute for
the Sociology of Health and Medicine.
In the last 15 years cigarette smoking on the part of young people has
been the form of drug consumption with the highest rates of increase, both
in Europe and in Austria. Therefore it is necessary to reconsider and reformu­
late educational policies concerning tobacco consumption.
The basis of the project is the study “The Role of National Policies in Con­
trolling the Smoking Habits of Young People and the Influence of School and
Parents” of January 2001.
The first step is the development of a guideline on “The Smoke-free
School”, which is to encourage schools to develop, on the basis of a demo­
cratic and socially acceptable process, rules against smoking. Consideration is
to be given to the requirements and needs of individuals as well as to the spe­
cific conditions and possibilities of each school, so that undesirable side ef­
fects will be avoided. The guideline will contain both scientific information
and arguments on the subject of smoking as well as suggestions for process
organisation and process management. When carrying out the project,
schools will be supported by the Ludwig Boltzmann Institute for the Sociolo­
gy of Health and Medicine.
Sexual education today from the viewpoints of girls and boys
Work is under way for supplementing the existing material on this subject by
new teaching aids on sexual education, which will consider gender-specific
aspects and include suggestions for practical classroom work.
An annex will contain a list of teaching aids on sexual education and an
overview of what different organisations have to offer on the subject.
Homepage Johnson & Johnson
The successful school package of the Johnson & Johnson GynoHygieneForum
is now available online. The school programme offers teachers and doctors
up-to-date and free material on sexual education. It is geared specifically to
the requirements of young people between the ages of 11 and 15.
www.aufklaerungsunterricht.at
10.
AIDS Help Centre Vienna – Competition 2004
A media competition organised by the Austrian Aids Help Centres was carried
out in cooperation with the Federal Ministry of Education, Science and Cul­
ture, the Ministry of Health and Women, as well as the Fund Healthy Austria.
The Federal Ministry of Education, Science and Culture supports the Red Rib­
bon Award 2004 organised by the Austrian Aids Help Centres. All young peo­
ple up to the age of 20 are invited to provide media contributions on the sub­
ject “Sexually Healthy Young People” with particular emphasis on HIV/AIDS
and sexually contagious diseases. Contributions will receive the Red Ribbon
Award 2004, the winning contributions being published in a newspaper. For
further information on the project [email protected] should be contacted.
Project “LOVE-TALKS”
The project “LOVE-TALKS” of the Austrian Institute for Family Research is tar­
geted at parents, pupils and teachers who want to talk about the subject of
sexuality and current issues in this field, take an active part in co-determining
sexual education at school, and want to be acquainted with new ideas and
methods concerning sexual education. A trained moderator is in charge of
the group for a total of five working meetings, and a project is jointly planned.
10.5 Movement and sports
The importance of movement for the development of young people in phys­
ical, cognitive, emotional and social respects is taken account of by the com­
pulsory subject “physical education” (movement and sports) in all school cat­
egories (with the exception of part-time compulsory vocational schools under
the dual system) as well as by a supplementary offer (voluntary exercises, elec­
tive subject, school events with a sports focus).
Basically we are on our way to a future-oriented system of movement ed­
ucation, which will differ from today’s in a number of ways: it will be based
on the principle of harmonious living, reconciling man’s movement with the
92
93
EDUCATIONAL PRINCIPLES
meeting on “Quality in Preventing Addiction at School”, organised in coop­
eration with the Working Group on Addiction Prevention. In this expert meet­
ing bridges were built between theoretical and practical work. Participants
presented current research activities, discussed relevant issues with experts,
and presented model projects developed in the federal provinces as well as
ideas for practical classroom work.
94
ers have to plan instruction extremely carefully. The autonomy provisions give
schools the possibility to go beyond the limits of the special subject “move­
ment and sports” and devote additional time to movement, perhaps even in­
troducing a separate subject on health education.
Thus, the decision on whether compulsory or optional physical activities
should be provided to a greater or lesser extent lies with the school partner­
ship bodies, viz. the school forum or school community committee, respec­
tively, i.e. with the representatives of pupils, teachers and parents/guardians.
The Austrian school system offers talented pupils and those showing out­
standing sports achievements three possibilities: first, they can get an all­
round sports training at sports general secondary schools (Sporthauptschulen)
and sports academic secondary schools (Sportgymnasien); secondly, they can
get optimum training in ski racing at ski general secondary schools (Ski­
hauptschulen), ski intermediate commercial schools (Skihandelsschulen) and
ski academic secondary schools (Skigymnasien); or, third, they can complete
a course of education next to their careeers as top athletes at intermediate
commercial schools (Handelsschulen) for athletes or separate upper-level ac­
ademic schools (Oberstufenrealgymnasien) for athletes.
As regards the initial and in-service training of teachers, measures were
taken to coordinate the various programmes, to provide, as cost-effectively as
possible, lecturers for the Austrian in-service teacher training colleges (Päda­
gogische Institute), and to organise training events for teachers which do not
interfere with their regular teaching activities, all of which has led to further
improvements. The central in-service teacher training events organised by the
Federal Ministry of Education, Science and Culture are mainly intended for
teachers who act as “multipliers” at in-service teacher training colleges and
familiarise other teachers with current developments in workshop-like events.
In addition, various media, such as brochures, posters, videos, CD-ROMs etc.
have been prepared which are to improve in-service training measures in the
individual special subjects.
Quality assurance has been a central concern and will continue to influ­
ence programmes. In this connection various models have been studied for
further integrating (mentally and physically) handicapped children also in the
subject physical education.
Each year more than 270,000 pupils receive in-depth training in a wide
range of summer and winter sports activities within the scope of school sports
weeks. For this purpose initial and in-service teacher training is keeping up
with current developments in sports; safety provisions determining the quali­
ty of sports instruction in school events have been recommended to schools
95
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
demands of nature and the environment. It will re-discover the regional ele­
ment and offer local movement culture as an alternative to international
sports. In addition to this, it will put a greater premium on the value of expe­
riencing movement than on specific results, i.e. the person engaging in sports
activities will look to the inside and to the body, which means that health and
well-being will be preferred to other effects of sports activities. In the move­
ment education of the future the development of the entire person will
become increasingly important, and education at school will concentrate on
developing a person’s entire movement culture.
The targets of a movement culture which considers the requirements of
the individual can be attained by sports, games, as well as creative, health-ori­
ented and adventure-oriented movement. By such activities pupils are to de­
velop a greater awareness that movement is a necessity and an enrichment of
a person’s life-style.
As of the school year 2000/2001 a new curriculum came into force for
general secondary schools (Hauptschulen) and academic secondary schools
(allgemein bildende höhere Schulen). It consists, just as the previous one, of
a General Part, which applies to all grades of the above-mentioned schools,
and a number of special curricula for the individual subjects, which came into
force on a staggered basis, from the school year 2000/2001 for the 5 th grades
until the school year 2003/2004 for the 9th grades. This new curriculum gives
schools greater autonomy in decision-taking. It enables them to plan, decide
and evaluate independently, having particular regard to their own local re­
quirements, which guarantees maximum school quality (both with respect to
organisation and teaching).
In order to make the specific bits of knowledge acquired by pupils in the
various special subjects part of a meaningful and comprehensive network of
general knowledge, the curriculum defines five areas of education, which
serve as a basis for interdisciplinary and transdisciplinary cooperation as well
as for an integration of the special-subject contributions into the overall edu­
cation process at school. Naturally, this duty to engage in interdisciplinary and
transdisciplinary cooperation also applies to the subject “movement and
sports” (physical education), just as all other special subjects are called upon
to contribute to the subject “movement and sports”.
The new curriculum ‘99 distinguishes between core time (two-thirds of
instruction time) and expansion time (one-third of instruction time). For core
time specific obligatory targets are enumerated, which schools have to attain.
Expansion time may be used for in-depth, expanded or transdisciplinary train­
ing and can be independently planned by each school. This means that teach­
96
10.6 Environmental education
From 2001 to 2004 the work of the information and coordination centre
“FORUM Environmental Education” set up by the Education and Environment
Ministries concentrated on the following areas:
•
•
•
•
•
•
•
Establishment of the network “Ecologisation of Schools – Education in
Sustainable Development”,
network project “Environmental Education in Initial Teacher Training”,
coordination work in the development of the criteria for the “Environ­
ment Seal for Schools and Educational Institutions”,
ecologisation of initial and in-service vocational education and training
with the main emphasis on part-time compulsory vocational schools
and the training of kindergarten teachers,
education in sustainable development including biodiversity and climate
protection,
Local Agenda 21,
national and nature parks.
In addition to organising seminars on special subjects and providing di­
dactic material, the centre is running an Internet website with a database,
which serves as an Austrian portal for environmental education.
The OECD/CERI project “Environment and School Initiatives”/ENSI initiat­
ed by the Austrian school authorities in 1985 has been continued since 1995
as an independent network of about 12 participating countries. Until the end
of 2004 it is part of the OECD/CERI programme focus “Schooling for tomor­
row”.
From 1998 to 2002 Austria was in charge of the international secretariat
for this network. Together with four other countries Austria participated in
the ENSI projects and in the related international conferences: “Learnscapes”
(sustainable layout and use of school premises, conference 2001 in Austria),
“Innovations in Teacher Education through Environmental Education” (con­
ferences 2000 in Lucerne /Switzerland and 2003 in Szeged / Hungary), “Qual­
ity Criteria for ECO-Schools”.
Particular importance was attached to the development of the EU COME­
NIUS III network project “School Development through Environmental Edu­
cation” SEED in cooperation with the ENSI member countries. From 2002 to
2005 Austria has been, and will be, coordinating this network together with
25 partners from 15 countries (www.seed-eu.net ). Within the scope of this
EU SEED network project the Austrian Federal Ministry of Education, Science
97
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
for autonomous adoption. Pupils should not limit their physical activities to
school, but should engage in out-of-school sports activities as well, both
alone and together with others.
While pupils whose motor abilities are only insufficiently developed or
even undeveloped receive intensive promotion, special attention is also given
to pupils with particular talents in sports.
There are a number of different approaches to health promotion. The
project “Moving School” includes a programme called “Healthy & Fit”, which
aims at counteracting posture deficiencies caused by excessively long and
physically wrong sitting. Teaching material on daily movement exercises in
elementary school classes was prepared and made available to schools. In
cooperation with the Austrian Federal Sports Organisation (Österreichische
Bundes-Sportorganisation), sports assocations and primary schools are
brought into contact with each other so that synergy effects (experts, mate­
rials) can be achieved.
In the programme “Clever & Fit” school doctors and physical education
teachers are increasingly cooperating in order to recognise deficits in time
(screenings for sports motor abilities and muscle functions) and to offer reme­
dies for compensating such deficits (by means of voluntary exercises).
It is particularly by such programmes as “Together & Active” that sports
associations are also made part of the overall concept (“lifelong movement”).
Each year approximately 2,200 physical education instructors, teachers,
trainers and certified (diploma) trainers finish their training courses at federal
institutes of physical education (Bundesanstalten für Leibeserziehung) in
Graz, Innsbruck, Linz and Vienna (“The Sports Academy”– training for out­
of-school sports). These training courses make use of the latest findings in
sports science. In this way graduates have the guarantee of meeting the cur­
rent demands and requirements of modern sports life. In cooperation with
the relevant sports associations, the federal institutes of physical education
(Bundesanstalten für Leibeserziehung) offer training courses in a total of 50
different types of sports; these courses constitute an essential part of sports
promotion and Austrian sports life. Special emphasis has also been put on
developing a sports management training course in cooperation with the
Austrian Federal Sports Organisation.
In March 2004 Austria took over the presidency in the international ENSI
network. Its domestic activities concerning “Environment and School Initia­
tives” particularly focussed on initial teacher training in environmental edu­
cation and the sustainable ecologisation of schools. Other points of empha­
sis included the organisation of regional seminars on environmentally orient­
ed project instruction, the continuing expansion of local /regional counselling
and in-service training activities in cooperation with FORUM Environmental
Education, as well as the publication of the brochure “We Are in the Midst of
the School Programme! How Do We Go about It? – Handbook for the Devel­
opment of Ecological School Programmes”.
The focus programme “Ecologisation of Schools – Education in Sustain­
able Development ÖKOLOG” (www.oekolog.at ) was continued and ex­
panded. It aims at the sustainable development of schools in ecological, eco­
nomic and social respects. ÖKOLOG is an ambitious programme with high
demands on schools. It
meets, in its methodical structure and recommendations to schools, the
requirements of qualitative school development (www.qis.at ) and supports
concrete on-site measures in this respect. Thus ecological sustainability is also
an acknowledged quality criterion of schools;
provides an approach for testing a “middle management” at schools by
setting up teams responsible for the implementation of the above targets;
constitutes an important prerequisite for the “Environment Seal for
Schools and Educational Institutions” (www.umweltzeichen.at ), support­
ing schools which want to acquire and keep the seal. Therefore ÖKOLOG is
also recommended by the Federal Ministry responsible for environmental
matters;
supports schools intending to participate in a Local Agenda 21 process
(recommendation of the Environmental Education Centre Styria and of the
Styrian Provincial Government);
meets the criteria of the OECD/CERI network “Environment and School
Initiatives” ENSI, thus serving as a basis for the COMENIUS III network project
“School Development through Environmental Education” SEED, which is co­
ordinated by Austria (2003 to 2005, www.seed-eu.net ).
98
Since the school year 2000/2001 considerable efforts have been made to
develop the ÖKOLOG school network. Of particular importance in this con­
nection was the meeting “Let’s Netz” in Salzburg in October 2001, which
aimed at strengthening joint supporting measures for the network, in which
currently about 100 schools of all school types are taking part.
For the purpose of aiding schools and of furthering the regional accept­
ance of the project, a regional supporting system has been operated since
1999 in cooperation with the provincial school boards, the in-service teacher
training colleges (Pädagogische Institute), the Austrian OECD/CERI Project
“Environment and School Initiatives”, as well as the environment authorities
of the various provincial governments, viz. the ÖKOLOG Federal Provinces
Conference, which plays an active role in the development and planning of
the programme.
Further activities include the website www.oekolog.at with a special
focus subject every three months, the publication of a network paper, an
ÖKOLOG methods handbook, as well as a materials file.
During the seven years of its existence the ÖKOLOG programme has been
evaluated a number of times (1999, 2003) and has been the subject of diplo­
ma papers (1999), doctoral theses (2002) and studies (2000).
From July 2000 to August 2001 the module course “Drama Pedagogy as
a Means of Supporting Ecological Targets” took place in Graz. It dealt, on the
one hand, with teaching methods in the field of drama pedagogy, on the
other with subjects of the programme “Ecologisation of Schools”, as well as
other social and societal issues.
The course qualified teachers to develop and carry out drama projects at
their own schools, as well as to act as multipliers concerning “Ecologisation
and Drama” in in-service teacher training activities, providing both teaching
content and methods to their fellow teachers.
As one of the results of the course a handbook, unique in the German­
speaking countries, entitled “Drama Pedagogy and Ecologisation in Teach­
ing” was published, which documents the work done in the course and serves
as a handbook for drama projects.
Upon the request of the Education and Environment Ministries, and co­
ordinated by the Association for Consumer Information and the FORUM En­
vironmental Education, the criteria for the award of the “Environment Seal for
Schools and Educational Institutions” were developed, which came into force
as of January 1, 2003.
99
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
and Culture organised two COMENIUS I contact seminars on the establish­
ment of school twinning projects (2002 and 2003), as well as an in-service
training week as part of the EU’s ARION programme (2003).
10.7 Traffic education
The work group “Traffic Law and School”, which was established on the ini­
tiative of the Federal Ministry of Education, Science and Culture, introduced
numerous measures concerning pupils’ safety in road traffic. Points of
emphasis were safety concerns in connection with the transport of pupils,
“children as pedestrians and cyclists”, as well as the use of trendy sports
equipment in road traffic.
The campaign “Be Visible” is extremely popular and well-known far be­
yond the limits of the school. It promotes the wearing of reflective materials
so that children will be better visible particularly in the colder season. Mo­
torists can see children at night or in conditions of poor visibility from 150 to
200 metres (= 137 to 183 yd.). So far more than 350,000 pupils in the 1 st to
12th/13th grades have acquired the low-priced adhesive strips, which are often
difficult to find in regular shops. The package with the reflective materialsis
regularly updated and adjusted to the changing tastes of young people.
The successful helmet campaign for cyclists in the 4th and 5th grades is
being continued in cooperation with the Austrian Youth Red Cross. This cam­
paign has been going on since 1993 and has significantly contributed to the
growing willingness of young people to wear helmets when cycling.
Campaign “Old Helps Young”: It is particularly the group of pupils start­
ing school that is at risk in road traffic. This risk is largely reduced by parents
taking their children to school by car or by personally accompanying them on
their way to school, either on foot or by using a public means of transport. If
children are taken to school by car, this frequently results in chaotic traffic
conditions round the school, as well as to other children walking to school
being seriously endangered.
For this reason, the Federal Ministry of Education, Science and Culture
started the all-Austrian campaign “Old Helps Young” at the beginning of the
school year 2002/2003.
Pupils from the 7th grade upwards accompany 1st grade pupils, for at least
two months, on their way to school. These “attendants” have to establish a
100
special relationship of trust both with the smaller children and with their par­
ents. They are carefully selected and appropriately trained by police and
teaching staff.
The campaign “Zebra Crossing” is carried out in some Austrian federal
provinces. Pupils in the 3rd to 9th grades, together with their teachers and po­
lice officers, observe the behaviour of motorists at pedestrian crossings. All
drivers behaving properly and with due care receive a sticker from the children
which says “You Stopped For Me – Thanks!” Motorists, however, who disre­
gard the crossing and their duty to stop only receive an information sheet with
the most important safety provisions concerning children as stipulated by the
Austrian traffic regulations. In addition to this, they are informed about their
reckless behaviour by the children themselves. The campaign aims at making
drivers aware of their misbehaviour, bringing them face to face with their po­
tential victims. On the other hand, children are to recognize that motorists do
not always observe rules and regulations and are likely to misbehave at any
time.
The teaching aid “Let’s Join Forces – Social Learning in Traffic Education”
is to promote social competencies in traffic education in Secondary Stage I. In
addition, it suggests a number of possibilities for discussing issues of traffic
education on an interdisciplinary and transdisciplinary basis.
Project “intelligent – AUTO.mobile”:
A mobility project for 16 to 18-year- old pupils
In the sense of a practically oriented environmental education, which includes
daily routine activities, young people on the point of entering the “motoriza­
tion age” (11th to 12th grades) are to be accustomed, first of all at school, to
a type of mobility which is determined by concerns for road safety and envi­
ronmental protection. For this purpose, school, driving school and parents
must closely cooperate with each other (networking).
Young people who want to acquire a driving licence are subsequently of­
fered a new kind of driver training. On the basis of studies at the former In­
stitute for Traffic Paedagogy at the University of Technology, Berlin, young
people are taught a way of driving and handling a car which takes into ac­
count the requirements both of road safety and environmental protection.
Another important point of emphasis is concerned with young people’s social
compentencies in interacting with other road users.
After the termination of the trial stage, the project is to be introduced in
the school system.
In autumn 2004 the project folder “Let’s Play It Safe!” will be made avail­
101
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
For the purpose of testing this environment seal, a pilot stage, of which
the FORUM Environmental Education was in charge, was scheduled in the
school year 2002 /2003. As of the end of that school year 16 of the 25 schools
taking part in the pilot stage fulfilled the environment seal criteria. The suc­
cessful schools were awarded the environment seal by the two responsible
federal ministers in a ceremony in October 2003.
get answers to these questions the Federal Ministry of Education, Science and
Culture had an all-Austrian survey conducted at general and academic sec­
ondary schools in May 2001 in order to determine in which form, and on the
basis of which overall conditions, the legal requirement of vocational guid­
ance at schools is fulfilled and which effects the different organisational
approaches taken by schools have.
Which organisational possibilities for offering “vocational guidance”
are most commonly used?
At 98% of academic secondary schools and 56% of general secondary
schools “vocational guidance” is offered in an integrative way, i.e. it is taught
in all suitable subjects, as well as in connection with projects, days of voca­
tional practice, etc.
At 20% of general secondary schools “vocational guidance” is a separate
subject with at least 1 lesson per week over the entire school year.
At 10% of general secondary schools “vocational guidance” is a separate
subject with at least 1 lesson per week in block form for one semester.
At 14% of general secondary schools “vocational guidance” is a separate
subject with 0.5 lessons per week plus vocational guidance in the various sub­
jects, in connection with projects and days of vocational practice.
For other selected results taken from the final report (July 2002) the web­
site www.gemeinsamlernen.at/index2.asp (contributions arranged on the
basis of subjects / vocational guidance) may be consulted.
10.8 Vocational guidance
OECD study
Vocational guidance at general secondary school (Hauptschule) and
lower level of academic secondary school (allgemein bildende höhere
Schule/Unterstufe)
Since the school year 1998/99 vocational guidance has been a compulsory
exercise in the 3rd and 4th forms of general secondary school and academic
secondary school. The curriculum – the respective changes came into force on
1 September 1998 – gives schools several organisational possibilities in this re­
spect:
The compulsory exercise “vocational guidance” may be conducted as a
separate subject (within the scope of the school’s autonomous curricular
powers), or it may be integrated in the compulsory-subjects. In addition, also
the time devoted to this exercise may vary, no matter which option is chosen.
How do schools handle this? How much do pupils notice of this? How
much gets through to the parents? What creates positive effects? In order to
102
In 2002/2003 Austria took part in the “OECD Review of Policies for Career
Information, Guidance and Counselling Services”, in which the structures
and targets of institutions providing information, counselling, monitoring
and promotion with regard to education and career decisions were com­
pared. The study was put on a broad basis: All measures or facilities sup­
porting people taking, or preparing for, education and career decisions were
included, irrespective of the target group (both adolescents and adults), and
irrespective of method used (information – counselling – monitoring, pro­
motion).
The results and conclusions of this study are summarised in detail in the
final OECD report (2004). The report compares the respective systems and tar­
gets of the participating countries, points to strengths and weaknesses and
makes suggestions for future strategies, priorities and organisational forms.
The final OECD country note on Austria, a summary of the global statements
103
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
able to primary schools for the first time. A wide range of suggestions, which
have been successfully tested in actual practice, are to motivate teachers to
introduce instruction projects in the important field of traffic education.
Children’s accident statistics have shown that the school entry stage is an
extremely critical phase for the child, since it is naturally accompanied by a
change in mobility. For this reason, the Federal Ministry of Education, Science
and Culture has developed, within the scope of the project “Reliable Primary
School – Safety Campaign”, a folder which is to help parents or guardians in
their efforts to educate their children in matters of road safety. This is to sup­
plement the respective work done at school.
The folder “School is Knocking at the Door” contains suggestions on how
correct road behaviour can be practised with children in very simple ways, e.g.
crossing a road at various points.
In addition, all children receive a School Child ID, which serves for identi­
fication purposes in emergency situations.
Work with parents was enhanced and improved by the “Moderators’
Handbook for Parents’ Meetings on Traffic Education”. This handbook serves
as a tool for carrying out parents’ meetings on the subject of traffic education
for pupils from the pre-primary stage to the 5th grade. New points of empha­
sis were created by increasingly involving parents in the tasks of traffic edu­
cation.
concerning all countries, as well as concrete suggestions as contained in the
country note on Austria, can be accessed via the website
www.schulpsychologie.at/OECD/
Project in the School Years 2000/01 to 2002/03. ZSE-Report No. 66, Graz
2003. This report may also be downloaded from the homepage of the Federal Ministry of Education, Science and Culture:
wwwapp.bmbwk.gov.at/publikationen_shop.asp
Pilot project on vocational guidance at academic secondary schools
104
Vocational guidance passport
Efficient vocational guidance presupposes detailed information about targets
and contents as well as transparency in practical implementation. As a con­
sequence, a vocational guidance passport, which shows the respective activ­
ities in this field, was introduced at general secondary schools (Hauptschulen),
where it is made available to each pupil through the school textbook pro­
gramme. For further details consult the website
www.gemeinsamlernen.at/backup/bo_pass/index.html
Quality assurance
Upon the suggestion of the Federal Minister of Education, Science and Cul­
ture, and on the basis of a number of studies (commissioned by the Federal
Ministry of Education, Science and Culture, Chamber of Labour, parents’ as­
sociations), greater attention is to be paid to the attainment of the targets of
the compulsory exercise “vocational guidance”. Measures in this respect
focus on
•
•
•
quality indicators in implementing vocational guidance,
coordination (particularly in the case of integrative implementation) –
description of tasks
reporting / feedback system, reporting to the all-Austrian Conference of
Provincial School Inspectors.
The measures are to be made kown to the provincial school boards (it is
intended that school inspectors will also take an active role in quality assur­
ance measures) by means of a recommendation of the Federal Ministry of Ed­
ucation, Science and Culture; they are to become effective as of the school
year 2003/2004.
The Federal Ministry of Education, Science and Culture has also asked the
provincial school inspectors for academic secondary schools (allgemein­
bildende höhere Schulen) to stress and guarantee the sustainability of voca­
tional guidance by discussing this issue with vocational guidance teachers and
informing them about the recommendation of the Federal Ministry of Educa­
tion, Science and Culture.
105
10.
EDUCATIONAL PRINCIPLES
In the school year 2000 / 2001 the Federal Ministry of Education, Science and
Culture started the pilot project “My Way – Counselling, Monitoring and
Guidance at Academic Secondary Schools”. Ten schools from seven federal
provinces participated in this project for a period of three years. It aimed at
strengthening and individualising educational career planning and vocational
guidance, at the establishment of a counselling centre for school and per­
sonal problems, and at supporting teachers in handling the subject “voca­
tional guidance” in the classroom.
A counselling centre – open, if possible, every day – was to demonstrate
to the target groups (pupils, parents, teachers) the importance of the project’s
aims. The actual work was done by small teams (pupils’ counsellors, voca­
tional guidance teachers), who were responsible for establishing the centre,
internal coordination and actual counselling work; in addition, they had to
take part in the accompanying scientific activities (evaluation) carried out by
the Evaluation and School Research Unit of the Centre for School Develop­
ment at Graz. For these purposes the provincial school authorities provided
the participating schools with funds earmarked for the three-year project.
The opportunity to receive intensive counselling at school was greatly ap­
preciated not only by pupils, but also by their parents and teachers. During
the project period the demand for school-related counselling rose continu­
ously, and the importance attached to pupils’ counselling and vocational
guidance at school rose considerably. Any long-term expansion of counselling
activities, however, can only be effected on the basis of a definitive budget.
A large part of pupils, parents and teachers who had actually made use
of these counselling opportunities confirmed the success of the project. The
evaluation of counselling activities by pupils was also extremely positive. It
was only very rarely that teachers were of the opinion that counselling activ­
ities (absence of pupils) disrupted teaching in the classroom.
Further information concerning the project and its results is available
from MinR Mag. Augustin Kern, Department Academic Secondary Schools,
Federal Ministry of Education, Science and Culture (initiator and project man­
ager).
There is also an evaluation report by Elisabeth Stanzel-Tischler: My Way –
Counselling, Monitoring and Guidance at Academic Secondary Schools. Pilot
This fair is organised annually by the Federal Ministry of Education, Science
and Culture in cooperation with the Austrian Labour Market Service and tar­
gets pupils, parents and teachers. In 2002 it was expanded by the additional
focus of further training for adults. It informs these target groups about dif­
ferent study and job options, as well as possibilities for further education,
after the matriculation examination (Reifeprüfung), or after finishing compul­
sory school, respectively.
Vocational guidance and information for girls/women
For the purpose of extending the vocational choices of girls and women, the
Federal Ministry of Education, Science and Culture not only publishes infor­
mation material such as the brochure “Girls Can Do More” (published by the
Federal Ministry of Education, Science and Culture, Federal Ministry of Eco­
nomics and Labour, Federal Ministry of Social Security and Generations, and
the Labour Market Service), but it has also, for a number of years, initiated
and supported concrete projects in this field. In this connection, mention
should be made of the project “FIT – Women into Technology”, “MUT – Girls
into Technology”, as well as the project “READY”. For more detailed infor­
mation compare Section 10.3. “Education towards gender equality”.
11.
MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES
11.1 Media pedagogy
Media education, as a part of media pedagogy, has been an educational prin­
ciple since 1973. At the end of 2001 the new Fundamental Decree on Media
Education (latest update before that in 1994) was promulgated by the Federal Minister of Education, Science and Culture. The new decree aims at criti­
cally and analytically integrating into education both the traditional mass
media and the new media, particularly the Internet.
A possible approach to the Internet determined by considerations of
media paedagogy is Austria’s participation, together with 6 other EU coun­
tries, in the EU project EDUCAUNET.
The journal MEDIA IMPULSES (Contributions to Media Pedagogy) ap­
pears regularly four times a year and is made available to all schools.
Under Sections 14 and 15 of the School Instruction Act, a considerable
number of audiovisual teaching aids is examined each year by the Commis­
sion for the Approbation of Audiovisual Media. The registers of audiovisual
media are being continued, and the media-purchasing institutions are regu­
larly contacted and informed. Particularly remarkable is the growing number
of applications to include new media, e.g. CD-ROMs, just like school text­
books, as teaching material in the school textbook lists or in the annex.
Practical media education
The project “Pupils’ Radio 1476” initiated in 1998 provides important stimuli
for a practice-oriented transdisciplinary form of instruction. By the end of
2000, 427 Austrian schools /colleges of all types showed their interest in radio
projects, or already worked with their pupils at concrete productions.
In the video field, numerous “Pupil-Teacher Media Projects” are support­
ed by the department each year. An international media competition for
young people is the “Media Literacy Award”, which was introduced two years
ago and has enjoyed increasing popularity since then.
Mention should be made of the homepage www.mediamanual.at ,
which serves as a platform for material on media paedagogy. It offers, in ad­
dition to selected articles from the journal MEDIA IMPULSES, contributions on
the theoretical foundations of media paedagogy, interactive possibilities for
constructing meaning by means of image, sound and speech, practical sug­
106
107
11.
MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES
Job, Study and Further Education Fair
(Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung – BeSt3)
11.2 Library service for schools
In Austria schools of any type may establish a school library, although they are
not compelled to do so. The costs for equipment and for purchasing the re­
quired media are borne by the school-maintaining authority; the teachers
who receive special training for their duties as school librarians are paid by the
federal government. In order to guarantee a uniform approach and to devel­
op models for cooperating with public and scientific libraries, the Federal Min­
istry of Education, Science and Culture established the Library Service for
Schools.
The Library Service for Schools provides information to schools, commu­
nities and parents on library establishment, furnishing and stocking, organi­
sation, administration, costs, as well as the necessary in-service training for
teachers.
Since 2004 the Library Service has been organised as a working associa­
tion (Austrian Youth Book Club, Austrian Libraries Association and Buch.Zeit),
which is based in Wels, Upper Austria, and is responsible for all (so far very
successful) publications, materials, as well as the homepage. This office at
Wels also provides all written and oral information.
School libraries in Austria are organised and administered according to
the pattern of Austria’s public libraries, i.e. they offer material for leisurely
reading, but also, depending on the specific subjects taught at the respective
school type, media for any interested reader. For several years school libraries
have undergone a restructuring process, being reorganised to multi-media li­
braries since, in addition to the medium book, also electronic media should
increasingly be available. The subject IT takes the form of a practical workshop
in which pupils are taught how to handle the new media and use the school
library for their personal research work.
The Austrian school libraries continue to expand their contacts to all other
libraries. In this connection particular mention must be made of the interna­
tionally acclaimed project LIBRARIES-ONLINE of the Austrian Libraries Associ­
ation: Since 1999 all public and school libraries have put their catalogues on
108
the Internet, thus making their media available to a larger public.
Together with other institutions the Austrian school libraries serve as cen­
tres for reading education and reading motivation.
The Library Service contributes to the Austrian literary magazine “1000
and 1 Books”, which deals with German children’s and youth literature, to the
Reading Month April with Andersen Day, and intensively cooperates with the
Austrian Youth Book Club.
For all information on school library development in Austria and contact
addresses the website www.schulbibliothek.at should be consulted, which
was awarded the COMENIUS Seal in 2003.
11.3 KulturKontakt / ÖKS-Austrian Culture Service
In the mid-1970s the then Austrian Federal Ministry of Education and Cultur­
al Affairs (now Federal Ministry of Education, Science and Culture) started a
number of initiatives with a view to promoting cultural education and a
greater awareness of cultural matters on the part of all Austrian schools and
pupils. One of the measures for attaining this target was the establishment of
the ÖKS. All school types, and subsequently all branches of society, were to
be acquainted with the different forms and fields of culture; in this process
artists were to be actively included as far as possible.
As an independent organisation the ÖKS became an important link be­
tween the various measures of cultural and educational policy, as well as an
interface between the contemporary cultural scene and all Austrian schools.
Cooperation with art institutions was expanded. In addition to cooperating
with art agents, the ÖKS, in its educational work, made use of its long-stand­
ing relations with artists in order to ensure a modern approach to art by
means of “artistic intervention”.
As of the beginning of 2004 the non-profit associations ÖKS and the Of­
fice for Cultural Exchange (Büro für Kulturvermittlung) were merged with Kul­
turKontakt, and a uniform organisational structure was created. This merger
resulted in one of the largest Austrian competence centres for cultural edu­
cation, cultural exchange, cultural dialogue and cooperation in the field of ed­
ucation. From 2004 top priorities of KulturKontakt Austria will include cultur­
al contacts and cultural education, as well as cooperation in education and
cultural dialogue with the countries of eastern and southeastern Europe.
109
11.
MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES
gestions for independent media development and creative media use, cours­
es for further training in the field of media pedagogy, as well as material on
film education.
110
•
•
•
Encounters at school with artists from all fields of art at no cost
(art personnel exchange)
Development of ideas and models for tailor-made encounters at
the interface art, culture and education
Counselling for all teachers – no matter at which school and which
subject they teach – in the preparation, the handling and financing of
cultural projects at their schools (promotion of pupils’ dynamic abilities
when actively participating in project work, interdisciplinarity, trans­
disciplinary project work, relevance to what is currently taught in the
respective class, process-oriented work, reflexion and documentation)
KulturKontakt Austria/ÖKS tries to create incentives to make schools test
methods of artistic and cultural education even where this may seem difficult,
e.g. as part of projects in non-artistic subjects, in rural areas, etc. Currently an­
other focus is on supporting new and experimental approaches in connection
with organising encounters with artists and persons engaged in cultural work
(art personnel exchange), process-oriented as well as transdisciplinary work.
Some larger KulturKontakt Austria/ÖKS projects:
ARTWORKS – Artistic Services in the Third Sector
The development partnership “ARTWORKS – Artistic Services in the Third Sec­
tor” consists of 12 partner organisations and is organised and financially sup­
ported under the European Community initiative EQUAL. From September
2002 to February 2005 EQUAL is taking purposive measures to improve the
conditions facing artists in the Austrian labour market as well as their precar­
ious working and income situation. Efforts in this respect focus on the devel­
opment of new fields of work for artists and their services as part of the third
sector (social economy).
ABC Network
ABC Network (Across the Borders Cooperation) – school network “Creative
Central Europe” is an initiative started by the Federal Ministry of Education,
Science and Culture in February 2002. It is a long-term project and aims at de­
veloping future-oriented school cooperation models in the field of “creativity
promotion and cultural education” between Austria and other countries of
central Europe. In addition to Austria and Italy, participants include schools
from the Czech Republic, Hungary, Poland and Slovakia. Coordinated by Kul­
turKontakt Austria/ÖKS they test various forms of project- and subject-ori­
111
11.
MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES
Today, just as before, KulturKontakt Austria – now under the label ÖKS –
defines culture in extremely open and comprehensive terms. It understands
culture as an all-encompassing term, including both traditional and new, ex­
perimental and innovative forms of art.
KulturKontakt Austria /ÖKS tries to develop a new learning culture: It ac­
tively promotes interdisciplinarity, project-oriented work, and the continuous
further development of the manifold methods available in cultural and artis­
tic education. Pupils’ active encounter with art and culture is considered an
important element in shaping their personalities.
In this connection KulturKontakt Austria/ÖKS offers service and coun­
selling activities by experts, ranging from information on specific fields of cul­
ture and art, meetings with artists and people engaged in cultural work, to
concrete help in the financing and implementation of projects. KulturKontakt
Austria /ÖKS also carries out pilot projects itself and supplies impulses for em­
phasis themes – especially in such cultural fields, regions and school types
where activities in this respect have been rather slack – not only offering sup­
port but also actively participating in the projects.
Efforts at incorporating the work of artists in project-oriented, interdisci­
plinary forms of instruction, and at intensifying the cultural life at Austrian
schools by means of a comprehensive, creative type of education, are in­
creasingly gaining in importance. Today top priorities include furthering art
and culture in daily school life, innovation and the readiness to accept differ­
ent forms of cultural expression and development. Each year KulturKontakt
Austria/ÖKS supports more than 3000 workshops at schools and a number
of larger projects, some of which are listed below.
In the last few years KulturKontakt Austria/ÖKS has established a net­
work of more than 120 cultural facilities in order to promote cooperation be­
tween schools and cultural institutions and to open up new ways of cultural
exchange by means of direct contacts. The ÖKS CLUB Network offers to all
persons and institutions involved in education and interested in art and cul­
ture the possibility of using, at reduced cost, the wide range of cultural fa­
cilities offered by the ÖKS CLUB Network’s partners, and of acquainting
themselves with the options particularly intended for schools (encountering
art at school, workshops, guided tours for teachers, discussions, etc.). Part­
ners include renowned promoters of events, concerts, various museums,
theatres, commercial art galleries, as well as numerous regional cultural ini­
tiatives.
The following services offered by KulturKontakt Austria/ÖKS are particu­
larly geared to the requirements of the target group schools/teachers.
eLearning Pilot Project eLSA
eLearning in daily school life (lower level of secondary school) is a pilot proj­
ect of the Federal Ministry of Education, Science and Culture and part of the
eLearning Cluster Austria. Between 2002 and 2005 a number of teachers at
pilot schools study the learning platform Blackboard and whether it is possi­
ble to use it routinely in teaching. The aim is to make all pilot schools acquire
eLearning experience in all subjects and pass on the experience made to new
project schools. Each pilot school establishes a small network in its own
province. In the school year 2004/05 the whole lower level of secondary
school will be included, and the experiences gained will be made available to
a wide range of persons and institutions.
ÖKS. Moment ! Music
ÖKS. Moment ! Music was started in the school year 2001/2002. Already the
first stage showed the large artistic-creative potential in Austria’s young peo­
ple. Together with musicians and artists working in other fields pupils create
extremely unconventional pieces of music, which are then performed in con­
certs. ÖKS. Moment ! Music shows that music can be “made”, i.e. it cannot
only be reproduced, but can be composed by young people in independent
work.
U19 – Cybergeneration 2001
U19 is a category of the Prix Ars Electronica, which is organised by the Aus­
trian Radio and Television / Upper Austria in cooperation with KulturKontakt
Austria/ÖKS. Any young Austrian may participate. U19 has been organised as
an extremely successful and internationally renowned competition since
1998. Anything that can be computer-generated may be submitted, includ­
ing animations, hardware and software, computer games, websites, robotics
applications, digital music, computer graphics.
The Useful and the Foreign
In 1989 the Office for Cultural Exchange initiated the project series “The Use­
ful and the Foreign” as part of the Austrian dual system of apprentice train­
ing. In this project apprentices receive their special training, which is the “use­
ful” element, while simultaneously being acquainted, with the help of cul­
112
tural exchange professionals, with the work and life of artistists and other per­
sons that are part of cultural life, which constitutes the “foreign” element. So
far, 180 such projects have been conducted in the whole of Austria, partici­
pants including approximately 3,700 apprentices from 1,320 firms and 50
part-time compulsory vocational schools, as well as 140 cultural exchange
professionals and artists.
11.4 ICT development
During the period under review the Austrian school system was characterised
by numerous developments concerning the new information and communi­
cation technologies.
Austrian schools were not only increasingly equipped with high-quality
computers, but they were also provided with Internet access and integrated
in various networks.
ICT was also made part of the primary school curriculum. A separate ICT
training programme for prospective teachers was introduced at Austrian uni­
versities. An increasing number of teachers already in service receive extensive
training in IT skills, e.g. by getting the European Computer Driving Licence
(ECDL).
Mention should also be made of the possibility of using the Internet for
downloading additional material and exercises supplementing the textbooks
featured in the School Textbook Programme.
The Federal Ministry of Education, Science and Culture presents Austria’s
ICT strategy on the website www.efit.at .
The optimum, sustainable and widespread use of modern information
and communication technologies in education, science and culture is sup­
ported and promoted by the comprehensive initiative eFit Austria. eFit Austria
offers a platform, which is continuously further developed, for numerous ini­
tiatives and projects on future-oriented subjects. EFit Austria, which gets its
funds from the so-called “Computer Billion”, encourages and supports proj­
ects in education, science and culture.
During the period under review the Austrian education portal
www.bildung.at was set up, offering a modern learning, education and ori­
entation system. It represents an all-Austrian education network and supports
many eLearning communities. It is also an interdisciplinary portal for all im­
portant education websites and subportals (e.g. www.schule.at ).
113
11.
MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES
ented instruction, particular consideration being given to the communicative
possibilities of the new media. At present the network comprises 16 actively
participating schools that cooperate in 4 work groups.
The eLearning portal was started in the net as a test version in November
2001. On May 2, 2002, it was officially presented to the public by the Federal Minister of Education, Science and Culture within the scope of a press con­
ference and an associated event.
The subportal www.schule.at is also of great importance, since it offers,
amongst other things, portals concerning the different subjects of instruction;
these portals have been very popular with teachers.
eLearning Pilot Project eLSA –
eLearning in Everyday School Life (Lower Level)
eLSA was started at 4 pilot schools in the school year 2002/03. One academ­
ic secondary school from each of the federal provinces Tyrol, Upper Austria,
Lower Austria and Vienna volunteered to face the manifold challenges of this
project. Each of these schools, which operated in different environments, de­
fined at least one class as eLSA core class.
During the first year teachers had to come to terms with the learning plat­
form and with how to use it in daily teaching (development and testing of
eLearning instruction sequences); about 50 percent of the teachers met these
challenges with enthusiasm and produced some excellent results.
The overall target of the project until its termination in summer 2005 is
to make each teacher study eLearning sequences for his subject. During the
first project year the pupils concerned showed great motivation.
eLSA in the school year 2003/04
The number of participating schools doubled. By now each federal province
has its own eLSA pilot school. In addition, there is a larger steering group now,
which supports school organisation and school development processes in
connection with the project.
The aim during this school year is that all first to third forms of the eLSA
pilot schools acquire eLearning skills and experience in all subjects and pass
on their experience to teachers and schools who are new to the project
http://community.schule.at/el-cluster
http://community.schule.at/?cid=2126
Other important pilot projects include the following:
Virtual School Austria (www.virtuelleschule.at )
As a link between Austria and the European School Net (EUN) the Virtual
School Austria was established on the national level (Federal Ministry of Edu­
cation, Science and Culture, Department III/4) in order to create a web plat­
form for the purpose of presenting the Austrian educational offer in this field
as well as an overview of current ICT projects. By close cooperation with the
international and national representatives of the Virtual School Europe this
platform developed into the Virtual School Austria.
The central aim of the platform Virtual School Austria, which is main­
tained and regularly updated by teachers of the various subjects and school
types, is to provide a subject-oriented access to educational information. This
online educational information is intended for teachers, pupils and anybody
else interested in matters of education.
ViS.at is subdivided according to the following criteria:
•
•
•
•
Subject-oriented access to educational information
Information on individual subjects is provided and regularly updated
by teachers of the respective subjects and school types
The teachers responsible for the information guarantee the quality
of such information with regard to content and didactic principles
The websites of the individual departments are prepared by the
departments themselves and are integrated on Austrian education
servers (eduhi, Tibs)
ViS initiatives
ViS.at is responsible for the Austrian portals of the international education
networks ENIS, BILNET, as well as for the thematic knowledge platforms, for
which teachers and pupils, in cooperation with experts from various institu­
tions, prepare multimedia learning material, examples for practical instruction
etc., on certain focus subjects.
eLSA in the school year 2004/05
All teachers (lower level) of the schools involved in the eLSA project are to ac­
quire and exchange experience in all lower-level subjects and grades.
114
115
11.
MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES
Of the numerous pilot projects particularly two on eLearning, which are
part of the eLearning Cluster Austria, should be mentioned. One of these
projects is described below:
Further details:
Netdays www.netdays.at
Established in 1997,
this all-European action week, which takes place each November, includes na­
tional activities which are to make young people aware of how the possibili­
ties of the new technologies/Internet can be creatively used. Since 2001 Net­
days Austria has featured a competition for the Young Creativity Award on
the basis of the guidelines provided by European Netdays, such as “Dialogue
between Cultures”, or “Images”. In 2003, Austria’s neighbouring EU candi­
date countries were for the first time invited to participate in this competition.
ESchola http://eschola.eduhi.at
Established in 2001 (until 2003)
These all-European action weeks on the subject “eLearning” took place be­
tween March and May 2001–2003. eSchola aimed at identifying, collecting,
analyzing, documenting and disseminating innovative projects and teaching
approaches, which demonstrate the meaningful use of new technologies in
the classroom. Within the scope of eSchola Europe the competitions for the
European eLearning Awards were organised.
Continuity: The Action Weeks eSchola were discontinued as of 2003;
their results, however, continue to be available online.
ENIS – Austria
BILNET Bilingual Schools in Central and Eastern Europe www.virtuelleschule.at/ENIS/enis.htm
www.virtuelleschule.at/bilnet/
Established in 2001
ENIS (European Network of Innovative Schools) is a network of European
schools in which information technologies play an important part. In these
schools infrastructure must have reached a certain level, and the school head,
as well as the teachers, must be prepared to test and implement new didac­
tic principles and methods. The main targets of this European network include
the exchange of experience and information on the school level, as well as ac­
tive participation in European IT projects in the paedagogical and didactic
field.
116
Established in 2002
This homepage covers nine bilingual schools in the Slovak Republic, the Czech
Republic and Hungary, which are supported by Austria, enabling them to
maintain a joint Internet platform and to give teachers the possibility of cir­
culating information via this platform.
Castles and Palaces http://burgen.virtuelleschule.at
Established in 2000
Events: Workshops at schools, presentation at fairs and education events
Past results: Examples for classroom teaching, worksheets, online exercises,
database on folk and fairy tales
Continuity: Expansion to include additional school types (special schools,
adult education facilities, etc.)
117
11.
MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES
European initiatives – EU cooperation projects
ViS.at offers current information on EU calls and possible cooperation part­
ners and is increasingly acting as an exchange centre for transnational and
transdisciplinary IT projects. Various European initiatives implementing Euro­
pean Commission programmes (e.g. eLearning programme), such as the Ac­
tion Week Netdays Europe, also constituted important points of emphasis for
ViS.at, the results of such events being evaluated and made accessible on a
longer-term basis, i.e. beyond the respective event. In addition to this, a num­
ber of school project initiatives have been integrated in the respective ViS de­
partments on account of their paedagogical-didactic aspects, their curricular
relevance, or their intercultural dimensions. In this connection ViS.at provid­
ed organisational support for obtaining EU funds for ICT-relevant activities.
Also in the future ViS.at will not only present, but also stimulate and make
possible, new projects for a meaningful IT use in education.
Projects concentrating on specific subjects, e.g. Castles and Palaces, Chil­
dren’s Projects in the Web, Dialogue and Education as an Opportunity – Glob­
al Learning, primarily aim at highlighting the transdisciplinary character of a
subject under the aspect of the use of ICT in classroom and extramural edu­
cation. However, ICT should not only be understood as a transport medium
for “checked” e-content, but should also be used for the didactic preparation
of such content.
The following contains a brief overview of the individual parts:
Education Online 12.
TEACHER TRAINING
www.bildungonline.at
European Spring – Spring Day in Europe http://futurum2004.eun.org
Established in 2003
More than 5,000 schools from all over Europe took part in this event, which
centered on discussions on the future of Europe. The website of the European
Spring Day contains, amongst other things, about 1,500 teaching and learn­
ing resources on the subject as well as an overview of the respective national
activities.
118
In 1999 decisive changes were introduced for the approximately 12,000 stu­
dents at colleges specialising in the training of teachers, i.e. teacher training
colleges (Pädagogische Akademien), technical and vocational teacher train­
ing colleges (Berufspädagogische Akademien), and training colleges for reli­
gious education teachers (Religionspädagogische Akademien), as well as for
all teachers attending courses at in-service teacher training colleges (Päda­
gogische Institute) and in-service training colleges for religious education
teachers (Religionspädagogische Institute): The new Federal Act on Studies at
Teacher Training Colleges and the Establishment of Institutions of Higher
Learning for Occupations in Education of 25 June 1999 (Akademien-Studi­
engesetz – AStG 1999) clearly defines the overall framework for the future es­
tablishment of a university-like system of (initial and in-service) training for all
teachers.
Within a period of eight years Hochschulen für pädagogische Berufe (in­
stitutions of higher learning for occupations in education) are to be estab­
lished, which, in addition to developing programmes for the training of com­
pulsory school teachers, will prepare students for educational options in other
fields as well (e.g. adult education), the educational standards of these new
institutions being comparable to those of universities. This means that, in fu­
ture, these facilities will enjoy university status and will therefore have the
right to award academic degrees; in addition, a close interaction between re­
search and teaching will be guaranteed. Also, particular consideration will be
given to the special situation of the different churches and religious denomi­
nations. Synergies with the existing university programmes for teacher train­
ing are to be used as far as possible.
The AStG 1999 also represented an important step towards the autono­
my and individual responsibility of the more than 50 training colleges covered
by the act:
Election of study commissions empowered to issue directives (study pro­
grammes instead of curricula!); establishment of federal steering conferences
with coordinating functions for the various types of colleges; establishment
of a central advisory board on matters of research, half of whose members
must have a teaching qualification as understood by university law; introduc­
tion of “college students’ representatives” based on the existing students’
representation laws; cancellation of the detailed provisions concerning the in­
119
12.
TEACHER TRAINING
Established in 2000
Education Online is an annual education fair which has taken place at Hall in
Tirol since 2000. Within the scope of this fair schools present school projects
that have been developed with the help of the new media and are used in
teaching and learning. In addition, various enterprises and institutions have
the possibility of presenting themselves. There are also numerous working
meetings in connection with the Virtual School, as well as lectures by experts.
Considering the entire system of the training of teachers as well as of
non-teaching supervisory staff it is regrettable that the colleges for social
workers (Akademien für Sozialarbeit), which are institutions where social
workers are trained, are not covered by the new act, and that the training col­
leges for non-teaching supervisory staff (Bildungsanstalten für Sozialpäda­
gogik) are not yet covered by the new act. In the coming years, however, new
areas of cooperation may also open up in these fields.
At present, the following institutions are directly or indirectly (on the basis
of private-school agreements) covered by the AStG:
14 teacher training colleges in all federal provinces
4 technical and vocational teacher training colleges in Vienna, Linz, Graz
and Innsbruck
1 technical and vocational teacher training college in Vienna (for the initial
and further training of teachers at schools of agriculture and forestry)
6 training colleges for teachers of Roman Catholic religion in Klagenfurt,
Linz, Salzburg, Graz, Stams and Vienna
3 training colleges for religious education teachers for the Protestant,
Islamic and Jewish denominations in Vienna
12 in-service teacher training colleges in all federal provinces
9 in-service training colleges for teachers of Roman Catholic religion in
all federal provinces
1 Protestant in-service training college for religious education teachers
in Vienna
120
Exchange of teaching assistants under the SOCRATES programme and
scholarships for in-service training of teachers
The Federal Ministry of Education, Science and Culture conducts exchange
programmes for foreign language teaching assistants on the basis of bilater­
al agreements with Croatia, France, Great Britain, Italy, the Netherlands,
Spain, Switzerland, the Republic of Ireland, Russia and the USA. Under these
programmes Austrian students and teachers assist native staff at schools in
the above-mentioned countries as “native speakers” in foreign-language in­
struction; conversely, Croatian, English, French, Italian, Russian and Spanish
students are employed as foreign language teaching assistants at Austrian
schools.
Since Austria became a member of the European Union in 1995, Austrian schools have had the additional possibility of employing foreign-language
teaching assistants from all countries of the EU, Norway, Iceland and Turkey
for at least three months or up to eight months under the SOCRATES pro­
gramme. These teaching assistants receive EU scholarships, which means that
no costs accrue to schools employing these prospective foreign-language
teachers. The range of work of these EU assistants at Austrian schools is more
comprehensive than that of assistants doing their work under bilateral ex­
change programmes, which gives schools an interesting chance to implement
the “European dimension” in daily school life.
Similarly, prospective Austrian foreign language teachers may apply for
scholarships as teaching assistants in various EU countries. Since August 1995
Austrian foreign-language teachers already in active service have had the pos­
sibility of applying for EU scholarships under the SOCRATES programme.
These scholarships are intended to cover part of the travel and tuition ex­
penses incurred in connection with attending an in-service training course
abroad. Applications have to be directed to the national Austrian SOCRATES
agency.
121
12.
TEACHER TRAINING
ternal organisation of the teacher training colleges in the School Organisation
Act (the School Organisation Act only defines the external form of organisa­
tion!); empowering colleges to certify that foreign teaching diplomas are
equivalent to Austrian ones.
In order to speed up the respective developments, the heads of the two
government ministries concerned (at that time “education” and “science”
were still separated) each nominated four members to be part of an evaluation
and planning commission; of these eight members at least four had to have a
university teaching or similar qualification and at least four had to be women.
As early as autumn 1999 the study commissions of the individual colleges
started to reorganise their study programmes according to the AStG as diplo­
ma studies, with the result that, as of the year 2000, all graduates having
completed the first training stage at one of these colleges are awarded the
diploma degree “certified pedagogue” (Diplompädagoge, Diplompäda­
gogin), abbreviated Dipl.-Päd..
SCHOOL PSYCHOLOGY – EDUCATIONAL COUNSELLING
The School Psychology – Educational Counselling Unit of the Federal Ministry
of Education, Science and Culture has two different categories of tasks:
•
Customer-oriented tasks
Psychological counselling, examinations and expert opinions (e.g. educational guidance, integration, promotion in special education, school maturity,
learning problems, behaviour problems, personal difficulties and crises); in
particular counselling of pupils, teachers and parents seeking advice in ques­
tions concerning educational psychology, expert opinions.
Psychological support, psychological care and psychological treatment (if
necessary, psychotherapeutic methods). Target: Personality development,
prevention, intervention, rehabilitation.
In these two areas there are almost 130,000 personal contacts each year
with pupils, parents and teachers, as well as 30,000 psychological examina­
tions and numerous other forms of intervention (provision of moderators or
lecturers), in which 28,000 problems of pupils are dealt with. Additional
tasks include the psychological care for, and coaching of, approximately
2,000 teachers per year – with no direct connection with any pupils’ prob­
lems.
Promotion of cooperation at school
In the years 2000 to 2002 work centered on questions concerning coopera­
tion with schools in cases of dyslexia. As part of an information campaign suit­
able models were developed and curricula for the training of teachers specif­
ically caring for dyslexic pupils were prepared.
www.schulpsychologie.at/legasthenie
In the years 2003 and 2004 similar emphasis was put on remedying defi­
ciencies in arithmetic.
In addition, an initiative entitled “Forecasting Process” was started in
2002, which is to promote cooperation between parents and primary school
teachers and to facilitate the decision on the pupil’s educational careers after
the 4th grade.
Psychological research in school matters
In this field various studies were prepared, e.g. in connection with promotion
possibilities for children with reading and spelling deficiencies.
In 2002 an all-Austrian information event was organised, in which im­
portant research projects carried out by the School Psychology – Educational
Counselling Unit were presented. Brief descriptions of these projects can be
found in the publication “Innovative Projects by the School Psychology – Ed­
ucational Counselling Unit”.
www.schulpsychologie.at/projektberichte.htm
Participation in the planning and coordination of initial, further
and in-service training activities in the school system
During the period under review new models for the initial and in-service train­
ing of pupils’ counsellors at schools were developed (separate study pro­
gramme for counselling at Akademien). Some federal provinces started to im­
plement these models in 2003.
In 2003 the School Psychology – Education Development Unit organised
an “Educational Counselling Symposium”, in which important questions con­
cerning the cooperation with, and qualifications of, vocational orientation
teachers and pupils’ and educational counsellors were discussed and sugges­
tions for improvements were made.
www.schulpsychologie.at/Download/bibsymp/
Public relations
Particular emphasis was put on public relations and on passing on psycho­
logical knowhow to parents and teachers. Thus, numerous brochures were
published in this field, the focus being on the one hand on learning aids (e.g.
“Learning Effectively”, “Magical Square for Correct Learning”) and, on the
other hand, on aiding in career decisions (e.g. “Handbook on the Forecasting
Process”, “Chances Check”, “Educational Careers in Austria”). The website
of the School Psychology – Educational Counselling Unit has been expanded
to a central information platform.
www.schulpsychologie.at
www.schulpsychologie.at/hsoderahs
122
123
13.
SCHOOL PSYCHOLOGY – EDUCATIONAL COUNSELLING
13.
Tasks concerning quality assurance
Internal further and in-service training, supervision,
organisational development
Several work meetings were held with the provincial officials responsible for
school psychology – educational counselling, in which the existing criteria
concerning quality assurance were further developed.
In 2000 an all-Austrian further training event for school psychologists
took place, in which the subjects emergency psychology and supervision were
discussed.
In 2002 an information event was organised on the research activities of
the School Psychology – Educational Counselling Unit.
In 2003 an “Educational Counselling Symposium” was held in which
pupils’ and educational counsellors from all school types took part.
In 2004 a broad discussion was initiated in all federal provinces on cur­
rent questions of organisational development in the field of school psycholo­
gy – educational development, the results of which will be the subject of an
all-Austrian meeting in November 2004.
During the period under review new challenges have arisen in all three
areas. In the field of information counselling the Internet has become the
most important medium. This fact has been taken into account by the devel­
opment of tools facilitating Internet research, as well as by training pro­
grammes on how to use online databases.
As regards problem counselling, points of emphasis varied, depending on
regional requirements.
In the field of system counselling, particular emphasis was put on the de­
velopment of cooperation models in order to be better able to cope with con­
flict situations at schools.
13.
SCHOOL PSYCHOLOGY – EDUCATIONAL COUNSELLING
•
Administration, internal information exchange
After several years of preparatory work, a uniform reporting system for all
school psychological counselling centres was introduced in 2003, which
makes it easier to analyse the work done in the whole of Austria in the field
of school psychology. In the federal provinces the existing documentation sys­
tems were adjusted accordingly.
Pupils’ and educational counselling at schools
For the purpose of supporting the School Psychology – Educational Coun­
selling Unit, all secondary schools have specially trained teachers, viz. guid­
ance counsellors and educational consultants, who should be the first contact
persons for pupils who have educational problems or who are not sure about
their future educational careers. Initial, further and in-service training, as well
as the continuous information of these tachers about new developments in
the counselling field, is primarily ensured by the School Psychology – Educa­
tional Counselling Unit. The activities of these guidance counsellors and edu­
cational consultants cover especially three areas:
Information counselling (counselling by the provision of information)
Problem counselling (counselling by problem analysis)
System counselling (counselling by cooperation and coordination)
124
125
QUALITY DEVELOPMENT AND EDUCATIONAL RESEARCH
Q.I.S. – Quality in schools
In the last few years the interest in the quality of education has considerably
increased. However, different ideas and expectations are associated with the
terms “quality development” and “quality assurance”. For this reason, in
September 1996, the then Federal Minister of Education and Cultural Affairs
initiated the project Q.I.S. It aims at developing a framework programme for
systematic quality development at schools, as well as, in the longer term, a
comprehensive quality-oriented model for school development and school
administration. By means of this project the Austrian Ministry of Education,
Science and Culture wants to stimulate and encourage schools to monitor,
control and further develop their quality standards themselves. Since inde­
pendent on-site quality control and development is a necessary prerequisite
and starting point for a future-oriented school system of the highest standard,
the school partners will have to concern themselves continuously, in joint and
systematic discussions, with matters of quality; in future, this will have to be­
come a fixed part of school culture. For this purpose the respective “Q.I.S.
Package” as well as the online magazine “Quality Network” (QN) is available
at the website www.qis.at , which has already become extremely popular –
since 1999 approximately 25 million clicks and about 450,000 downloads
have been counted.
Using the results of international studies for
quality-oriented school development
Austrian schools in the primary stage as well as secondary stages I and II par­
ticipated in the international comparative study on achievement “Third Inter­
national Mathematics and Science Study” of the IEA. This study aimed at de­
termining levels of general and special knowledge in these fields. The results,
which showed considerable variations, will be used as a starting point for im­
provements. The main emphasis will be, first, on the development of testing
instruments adjusted to the TIMSS questions including national and interna­
tional reference data for self-evaluation purposes at the individual schools,
and secondly, on the development of methodic-didactic concepts for on-site
implementation of the project as well as for monitoring and preventive meas­
ures in the initial and in-service training of teachers. The campaign IMST2 (In­
novations in Mathematics, Science and Technology Teaching), which was
126
started in 2000, is to bring about the necessary methodic-didactic changes in
instruction first of all in Secondary Stage II. In the school year 2004/2005 this
campaign is to be extended to Secondary Stage I.
Austria also takes part in the OECD/PISA Study (on 14 to 15-year-old
pupils), which is carried out on a cyclical basis. Although the results of the year
2000 were, by and large, acceptable, detailed in-depth studies were con­
ducted as a follow-up measure in order to discover, and react to, partial defi­
ciencies.
Since 1996, as part of a centralised system monitoring, a representative
share of the Austrian population has been asked to comment on important
aspects of the educational offer and school development. Approximately one
third of the questions are asked in such a way that longitudinal evaluations
are possible.
Educational research
The documentation “Educational Research in Austria” appears annually. The
latest edition is “Educational Research in Austria 2002”. The three most re­
cent editions of this documentation can be accessed via the website
http://opac.bibvb.ac.at/2bflb .
Another documentation, viz. on planned, current and concluded research
projects of the Federal Ministry of Education, Science and Culture, contains
the most important information on these projects, such as title, project de­
scription, targets and implementation, who commissioned the project, who
carried it out, length of project, etc.
Within the scope of the “6th EU Framework Programme for Research and
Technological Development” (“European Research Area”), the interests of so­
cial research in general, as well as of educational research in particular, are to
be optimally promoted, possibly also in an interdisciplinary context.
A system monitoring plan, which was completed only recently and in­
cludes all levels of education, particularly points to the necessity of educa­
tional research. In this connection an educational research programme for the
Federal Ministry of Education, Science and Culture will be developed in the
near future.
127
14.
QUALITY DEVELOPMENT AND EDUCATIONAL RESEARCH
14.
UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN
(UNIVERSITIES OF APPLIED SCIENCES)
•
15.1 Universities
University reform
During the last few years the Austrian university sector has been subject to
profound changes. The political pillars of university reform are enumerated in
the Government Programme 2000 “A New Governance for Austria” as full
legal capacity for universities, performance contracts, global budgets cover­
ing several years, modern customer-oriented service regulations for teaching
staff, improved chances for young graduates (talent promotion), simplifica­
tion of administrative processes, structural reform and higher efficiency for
shortening the duration of studies, compulsory evaluation with follow-up
measures for improving teaching and research, areas of emphasis chosen by
universities.
By taking universities and art universities out of the federal administrative
system, a new era in the relations between the federal government and uni­
versities began in 2004. The university acts in force up to that time (Federal
Act on the Organisation of Universities 1993 for the scientific universities, and
Federal Act on the Organisation of Art Universities for the art universities), as
well as the 1997 University Study Act (concerning study regulations), consti­
tuted legislative measures preparing the system for this change. The above­
mentioned acts, with the exception of their constitutional provisions, were re­
placed by the University Act of 2002, which also created a joint legal basis for
scientific and art universities.
The 2002 University Act includes the following important regulations:
•
•
•
New control and cooperation mechanisms between universities and the
Federal Ministry (starting with the period 2007 to 2009 performance
contracts will be concluded, with preformance reports and knowledge
scores being used as reporting and accounting tools),
three-year global budgets and a formula-based budget component
of 20%,
concentration of decision-taking powers and responsibility concerning
university organisation in three bodies (more powerful Rector’s Office
for all central operative duties; University Council for strategic tasks and
128
•
•
supervisory functions; Senate with ultimate responsibility in scientific
and art matters),
regulation of qualified co-determination on the part of students and
university staff,
maintenance of the standards concerning equal treatment,
establishment of separate Universities of Medicine.
The 2001 reform of staff service regulations, which preceded the univer­
sity reform, as well as the respective new regulations contained in the 2002
University Act, prepared the way for a complete reorganisation of the univer­
sities’ personnel structure, giving universities more independence and flexi­
bility in personnel management. New staff is hired only on the basis of con­
tractual agreements or, if there is a collective agreement between the univer­
sities’ umbrella organisation and the trade union, as regular employees on the
basis of labour law. Civil servants working at universities continue to be sub­
ject to the terms and provisions applicable to tenured government employees.
The new rules will result in a marked increase of mobility among university
staff, not only between universities and research institutions in Austria and
abroad, but also between universities and the private sector of the economy.
Another important aspect of this change in the university sector is that
the individual universities are called upon to develop their own distinct pro­
files. This means that large-scale projects will be checked on whether they are
internationally competitive, universities will be supported in identifying their
strengths and in mutually adjusting their educational offer (critical quantities),
and development plans will have to be supplied before performance contracts
are concluded. In the meantime several universities have already devoted a lot
of energy to developing distinct profiles of their own. In order to support
these efforts, the Federal Ministry of Education, Science and Culture, in co­
operation with the Council for Research and Technological Development, pre­
financed, in the years 2003 and 2004, a number of additional posts for uni­
versity professors, the respective budget volume amounting to 21.8 million
euros. In addition, in 2004/2005, the programme UniInfrastructure provides
funds amounting to 18 million euros for improving equipment and infra­
structure at universities in order to make them more attractive for joint re­
search activities with the non-university sector and increase their incomes.
The University Act of 2002 created the Scientific Council (Wissenschafts­
rat) as an advisory organ for Parliament, the Federal Ministry of Education,
Science and Culture, as well as for universities; this council has the task of
129
15.
UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN
15.
University expenditure and staff
Federal expenditure for the higher-education sector includes expenditure for
personnel and materials for universities and art universities including univer­
sity-relevant research promotion, funds for study programmes at universities
of applied sciences (Fachhochschulen) depending on the number of study
places provided, as well as other university-relevant expenditure (e.g. student
support programmes). In 2003 federal expenditure for the higher-education
sector amounted to almost 2.38 billion euros, the respective budget for 2004
being 2.42 billion. This is about 4 percent of the total federal expenditure or
1.1 percent of the Austrian gross domestic product. Compared to the other
European and OECD countries Austria takes a good middle position.
130
In 2004 the 21 universities share an amount of more than 1.91 billion
euros, which they receive as global budgets. Income from students’ fees and
other income goes to universities direct. The highest global budget is allotted
to the University of Vienna, followed by the Medical University Vienna, Vien­
na University of Technology, University of Innsbruck and University of Graz. If
university expenditure is related to student numbers, the art universities, on
account of their specific personnel structure, have higher expenses per stu­
dent than the scientific universities (with the exception of the Medical Uni­
versities).
The volume of third-party funds (contributed by outside sources) showed
a further increase, and amounted to approximately 215 million euros in 2002.
This source of funds is extremely important in medicine/veterinary medicine,
electrical engineering/mechanical engineering and agriculture/forestry.
Among the economic activities of universities various forms of sponsoring and
financing university professors’ posts by private foundations are increasingly
gaining in importance.
In 2003 the number of full-time posts at universities and art universities
was about 19,600, almost 2,100 of which were posts for university profes­
sors, 8,800 for university assistants including university teachers having a full
teaching qualification, and almost 8,700 full-time posts for administrative
and technical staff. Among university assistants (Universitäts- und Vertrags­
assistenten/innen) the share of women is about 27%, among university pro­
fessors around 8%. At art universities the respective shares of women are
somewhat higher (37% and 24%).
The space available at universities and art universities amounts to more
than 1.4 million square metres. Capital expenditure per year is about 40 mil­
lion euros, which is largely provided by the Federal Real Estate Company (Bundesimmobiliengesellschaft) which, owing to the new ownership status, is re­
sponsible for carrying out construction projects.
Range of studies
The Austrian universities and art universities are teaching and research insti­
tutions at the same time. The regular range of studies of the 21 universities
comprises bachelor degree, master degree, diploma degree and doctoral de­
gree studies. Curricula are develped by Curricula Commissions appointed by
the Senate. Studies may not be shorter than a certain minimum duration
fixed by law, which is the same for all universities and is based on the Euro­
pean Credit Transfer System of ECTS credits; for bachelor programmes this
131
15.
UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN
monitoring and analyzing the Austrian university and science system in the
light of European and international trends, and of making suggestions for sys­
tem improvements. In particular, it has to make recommendations on the
basic orientation of performance contracts with universities, considering their
respective development.
At the beginning of 2004 the Austrian Quality Assurance Agency (AQA)
started its operations; this agency is a joint initiative of the University Rectors’
Conference (Rektorenkonferenz), the Conference of Fachhochschulen, the
Association of Private Universities, the Austrian Students’ Union and the Fed­
eral Ministry of Education, Science and Culture. Universities may turn to this
agency if they are in need of organisational or coordinative support when
evaluating their teaching or organisation. In addition, AQA counsels and sup­
ports higher education institutions in developing and implementing quality
assurance measures and quality standards, it is responsible for the certifica­
tion of quality management concepts for educational institutions, and helps
universities to develop their own competences in the field of quality assurance
and quality management.
Finally, the Austrian University Rectors’ Conference was established on
the basis of Austrian non-profit association law.
During the period under review the University for Further Education
Krems was the object of an evaluation and reorientation study. On the basis
of its results, a development plan was drawn up which, in 2004, led to an ad­
justment of the respective legal provisions to those of the 2002 University Act.
Financing is provided under an agreement between the federal government
and the province of Lower Austria, with income from students’ fees also play­
ing an important part.
132
forms of university admission, such as university entrance qualification exam­
ination (Studienberechtigungsprüfung), or matriculation examination for
working people (Berufsreifeprüfung).
Students who are Austrian citizens or citizens of a EU or EEA country or
of Switzerland have to pay for a university study an amount of 363.36 euros
per semester in study fees; for all other students the respective amount is
726.72 euros. As a consequence of the introduction of study fees in the win­
ter semester 2001 the universities were granted a so-called “university bil­
lion” (in former Austrian schillings) for financing infrastructural measures and
improvements in teaching and study facilities. As of 2004 universities receive
the study fees direct.
As a measure promoting graduates’ international mobility, students,
upon notice of award of an academic degree, have the right to request a
diploma supplement according to Article IX.3 of the Lisbon Recognition Con­
vention. The completion of a university study gives graduates the possibility
of entering a profession in which high qualifications are necessary; over and
above that, a doctoral degree proves the qualification of the respective grad­
uate as a scientist. In the international comparative study “Higher Education
and Graduate Employment in Europe” the connection between university
study and employment was examined from the point of view of graduates
four years after they had terminated their studies. It turned out that, after four
years, neither the careers nor the qualifications and competencies acquired by
the Austrian graduates of the year 1994/95 were critically commented upon;
nor was there any reason for drastic changes. At the time of being ques­
tioned, 45% of graduates worked in the private sector, 33% in the public sec­
tor, 11% in non-profit organisations, and 9% were self-employed or worked
as freelancers. While the qualifications acquired in the respective special sub­
jects, as well as the intellectual and academic qualifications, were more than
sufficient for the professions chosen, slight deficits were observed in the so­
cial-interactive competencies.
In the winter semester 2003 almost 206,000 students studied at Austrian universities (13,500 of whom in special university programmes (Univer­
sitätslehrgänge), preparatory programmes and individual courses). The share
of foreigners is 19%, that of women 53%. Approximately 23.300 persons at­
tended bachelor programmes. More than 31,900 persons, or 7% more than
in the winter semester before, started a first study, 2,890 started a doctoral
degree programme. The share of women among new students is 57%. In the
academic year 2002/2003 about 18,300 students, 52% of whom were
women, finished a study programme. Students study for an average duration
133
15.
UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN
minimum length is six semesters (180 ECTS credits) and for master pro­
grammes, which build upon bachelor programmes, four semesters (at least
120 ECTS credits). In the majority of diploma programmes the duration of
studies is 8 semesters, even though it may be 12 semesters or more. Doctoral
programmes usually serve for training future scientists and are partly organ­
ised in a transdisciplinary way (e.g. study programmes in the natural sci­
ences). Doctoral programmes for art university graduates are organised in
cooperation with a scientific university. The University Act of 2002 envisages,
in addition to the usual doctoral programmes (at least 120 ECTS credits), a
separate “Doctor of Philosophy” (PhD), which requires at least 240 ECTS
credits.
The University Senates decide on the development of study programmes
and the concrete range of studies as determined by the universities’ teaching
and research facilities. In future, however, the range of studies offered will be
subject to performance contracts between the respective university and the
federal government (first period 2007 to 2009). The law only prescribes the
already existing groups of study programmes, viz. humanities, engineering,
arts, secondary school teacher accreditation programmes, medicine, natural
sciences, law, social and economic sciences, theology.
All in all, 180 fields of study are offered; if all university sites are taken into
account, this means that approximately 460 study possibilities are available.
The development of bachelor and master studies on the basis of the Bologna
Declaration has considerably gained in impetus, with almost 160 bachelor
programmes being offered in the winter semester 2003.
Austrian universities may offer either complete distance teaching pro­
grammes, or distance teaching modules as part of individual study pro­
grammes. In this connection the use of the new media is of the utmost im­
portance. Since the winter semester 2001 the University of Linz has offered a
complete multimedia-supported study programme in the field of law. The
University of Linz also cooperates with the distance teaching university Hagen
(Germany), the Open University (Great Britain), as well as with the European
Association of Distance Teaching Universities (EADTU).
Apart from aptitude tests in some subjects and admission tests for art stu­
dents, Austria provides open access to university education, i.e. all persons
having successfully passed the matriculation examination (Matura) or having
a similar university entrance qualification may start a university study of their
choice. In addition to the regular admission requirement of matriculation examination (Matura), i.e. secondary school leaving examination, which be­
stows a general university entrance qualification, there are also alternative
Research
The Council for Research and Technological Development has made extensive
recommendations, as well as provided special funds, for university projects
and research programmes affecting universities. Examples include the Genom
Research Programme GEN-AU or the societal research programme “Democ­
racy Development in the European Integration Process”. For the purpose of
promoting future scientists, the scholarship programmes were expanded. The
scientific achievements at universities, as documented in the working reports
of the department heads and, in future, particularly in the universities’ per­
formance reports (up to 2007 activity reports) and knowledge scores, show a
clearly rising tendency.
The Fund for the Promotion of Scientific Research (FWF) is the central in­
stitution for promoting fundamental research. Approximately 90% of its
funds (in 2003 about 77 million euros) are allocated to university research fa­
cilities and are used for the support of more than 1000 doctoral students and
more than 600 postdocs. On the basis of scientific disciplines, in 2003 58%
of the funds were allocated to the natural sciences, 15% to human medicine,
13% to the humanities, and about 7% each to the social sciences and engi­
neering.
Participation of Austrian universities in the 5th EU Research Framework
Programme (1998 –2002) was slightly higher than in the 4 th Framework Pro­
gramme. On the basis of participation by organisation types, universities took
second place after industry, but took first place with regard to repeat partici­
pation, which was more than 60%. Concerning the IHP Programme, which
aims at enlarging the human resources potential in research and at improving
the socio-economic knowledge basis, participation rates were generally well
above the EU average. Young Austrian scientists were particularly successful,
134
e.g. with the Marie Curie Scholarships, or in the EU Contest for Young Scien­
tists 2001.
Women at universities
The University Act of 2002 provides for a gender-specific system of legal pro­
tection, instruments for the promotion of women and for removing struc­
turally caused inequalities, as well as an organisational framework for the fur­
ther development of facilities promoting research and learning activities in the
field of gender studies. In order to remove disadvantages for women, not only
legal provisions but also accompanying measures are needed, such as a
process of increasing general awareness. Since 2001 the method of gender
mainstreaming has been used, which takes into account the special charac­
teristics, interests and values of the two genders in all political planning
processes.
In addition, programmes were started which promote women, female
staff and research activities on women’s issues. Mention should also be made
of infrastructural measures in this field, such as the coordination centres for
women’s research and women’s studies established at all university sites, or
the information centres for child-care questions at three university sites. On
the other hand, there are promotion programmes for young female scientists,
such as the Hertha Firnberg Centres, the APART Programme of the Austrian
Academy of Sciences, or the fellowships in the social sciences. The Council for
Research and Technological Development recommended, for the years 2002­
2003, the financing of the programme FFORTE – Women in Research and
Technology” by an amount of 3.6 million euros and decided on continuing
this programme in the years 2004 –2006 by providing an amount of 5.5 mil­
lion euros.
Accreditation of private universities
So far, seven institutions have been accredited as private universities. The Ac­
creditation Council acts as the instance in charge of quality control, examin­
ing the applications for accreditation in a process which is subject to admin­
istrative law. The applying institution is visited in order to check study pro­
grammes and research activities. On the basis of an expert opinion resulting
from this check and the subsequent comments by the applying institution, the
Accreditation Council will make an administrative ruling. Accreditation is gen­
erally limited to five years. In addition to this, the Accreditation Council has
135
15.
UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN
of 13 semesters at scientific universities, 12 semesters at art universities; the
completion rate in the whole university area is about 66%.
The consultation process concerning the “Memorandum on Lifelong
Learning”, which took place in 2001, gave a decisive impetus to the new def­
inition of the universities’ role in further education. The efforts of universities
with regard to introducing and promoting special university programmes
(Universitätslehrgänge), which particularly serve for further training purposes,
have been stepped up considerably; the number of such courses has nearly
tripled. About half of them are concluded by the award of an academic de­
gree or other academic distinction.
15.2 Fachhochschulen (Universities of applied sciences)
During the period under review the sector of Fachhochschulen was consoli­
dated and considerably extended. In the winter semester 2003, 19 organisers
offered 136 study programmes, 6 of which were bachelor programmes. In the
meantime seven institutions carry the name Fachhochschule. The range of
studies comprises the following areas: Information and communication tech­
nologies, engineering, media and design, social work and health, tourism,
economic studies. Studies mainly focus on the fields of technology, commerce
and tourism. The study programmes on social work and health were intro­
duced only recently.
Since the academic year 1996/97 study programmes have also been of­
fered for working people. These programmes which are job-accompanying,
i.e. students attend courses in addition to their regular jobs, cater to the
needs of working people: Courses take place in the evenings and at week­
ends; distance teaching elements are included; if a student already works in
the respective field of study the otherwise compulsory term of job practice
may be renounced. 28% of study programmes at Fachhochschulen are or­
ganised in this way. In addition, a number of programmes were introduced
which cater to specific target groups, offering particularly upper secondary
technical and vocational college graduates the possibility of acquiring higher qualifications.
Since an Amendment to the Fachhochschule Studies Act of 2002 it has
been possible to offer bachelor and master programmes.
The “Development and Financing Plan II” lays down the essential quanti­
tative criteria for the extension of the system in the period 2000 to 2005. So
far the number of study places envisaged in this plan has been exceeded each
year. Owing to the great demand, the programme “600+” was initiated for
the academic year 2002/2003: In addition to 600 new study places financed
by the federal government, it provides for another 600 places financed by the
organisers (the respective funds coming from provinces, communities and
other bodies). The Development and Financing Plan also provides the frame­
work for the financing of the sector. The financing mechanism and the
amount of federal funds provided for each study place has been unchanged
since the introduction of Fachhochschulen in 1994/95. For a study place in a
136
technological programme the amount of federal funds is about 6,900 euros,
in an economic one 5,800 euros, and for places in interdisciplinary studies
6,100 euros.
In the federal budget 2004 the amount of federal funds earmarked for
the sector of Fachhochschulen is approximately 107 million euros. The federal
provinces take a share in financing these institutions.
The programme “FHplus” for promoting application-related research and
development was continued and considerably extended. In cooperation with
the Conference of Fachhochschulen, which is the association of organisers, a
project on personnel development was carried out; an important step was
taken with the reorganisation of the system of financial data control as of the
year 2002.
The Fachhochschule Council as the accrediting authority is the central
organ in the Fachhochschule sector. It is responsible not only for the accred­
iting of Fachhochschule study programmes (ex ante quality assurance) but for
any questions of quality assurance concerning the sector. Thus, any re-ac­
crediting of a study programme requires a new application as well as the sub­
mission of an evaluation report (ex post quality assurance). The Council makes
sure that all external evaluations, both of the institutions as such and of the
individual study programmes, are made in such a way as to be comparable for
the whole of Austria. In 2003 12 organisers were subjected to an evaluation
of their institutions. As regards the evaluation of study programmes, the aim
is to have related study programmes evaluated simultaneously and by one re­
view team.
Study programmes at Fachhochschulen offer a kind of training that is
both scientifically founded and practice-oriented. They are open to persons
who qualify for university attendance (matriculation examination or universi­
ty entrance qualification examination) or persons who have completed the
dual system of vocational training. Beginner students pass through an admis­
sion process. Graduates conclude their studies with the academic degree
Diplom-Ingenieur/in (FH), Magister/ra (FH) or Bakkalaureus/Bakkalaurea (FH),
and are entitled to take up doctoral studies at a university.
Since 2001 the organisers of Fachhochschule study programmes, or the
Fachhochschulen respectively, have been entitled to charge students fees
amounting to 363.36 euros per semester.
In the winter semester 2003 about 20,600 persons studied at Fach­
hochschulen, the share of women being 38%. The number of new students
was about 7,120, i.e. 12% more than in the winter semester before. The
number of graduates in the academic year 2002/2003 was 2,660.
137
15.
UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN
monitoring and quality assurance functions concerning the accredited insti­
tutions, which have to submit annual working reports.
15.3 International mobility and cooperation in higher education
The establishment of a European Higher Education Area until 2010, as envis­
aged by the Bologna Declaration signed in 1999 by the Education Ministers
of 29 countries, demonstrates the continuing trend towards internationalisa­
tion in the university sector. The Bologna follow-up contact centre in Austria
is the department “Scientific Research; International Matters – Science” in the
Federal Ministry of Education, Science and Culture. The efforts at strength­
ening Austria’s position in the university sector aim at interesting foreign uni­
versities in entering into cooperation agreements with Austrian universities or
Fachhochschulen.
As regards academic recognition, the respective tasks were redistributed
between federal government and universities. In order to be able to inde­
pendently recognise external student achievements universities need, instead
of detailed legal provisions, reliable information on the university systems of
other countries, which is available from the National Academic Recognition
Information Centre (NARIC). The new approach of bilateral contacts on gov­
ernment level consists in the joint preparation of recommendations to uni­
versities concerning academic recognition issues.
The scholarship programmes offered by universities and the scholarships
granted to foreign students and graduates by the Federal Ministry of Educa­
tion, Science and Culture were considerably enlarged, and a number of Aus­
tria-related new scholarships were created. Positive developments charac­
terised the summer colleges (bilateral language courses) and summer schools
(scientific further training in special fields), which are organised particularly
under cooperation agreements with countries of central or eastern Europe.
As regards cooperation activities with southeastern Europe Austria is particu­
larly active within the scope of the so-called Graz Process.
Austria took a leading position in the EU education programmes
SOCRATES and LEONARDO DA VINCI with regard to the number of stu­
dents/teachers making use of the available opportunities for increasing mo­
bility. Also, Austrian universities and Fachhochschulen increasingly participat­
ed in the SOCRATES actions COMENIUS, GRUNDTVIG, MINERVA and LIN­
GUA.
138
15.4 Student counselling and promotion
A number of different institutions and counselling facilities share in the task
of informing and counselling students, or young people, on educational ca­
reer decisions. The Federal Ministry of Education, Science and Culture is par­
ticularly responsible for counselling activities in the tertiary sector. At upper
secondary schools educational counsellors and school counsellors inform
pupils about educational career possibilities after finishing school. Universities
schedule information days and weeks. As a cooperative effort between the
Ministry, the Deans of Studies (Studiendekane), and the Austrian Students’
Union study-accompanying tutorials for helping new students in the orienta­
tion stage are organised, which are attended by approximately 60% of new
students.
Study information is furthermore provided by various series of publica­
tions, which were continued in the period under review, but also by new
media such as CD-ROMs and the Internet. The “BeSt3 – the Job, Study and
Further Education Fair”, which takes place three times per year, gives a survey
of the complete counselling and education/training offer available after the
matriculation examination (Matura). A special focus in counselling activities is
the programme “FIT – Women into Technology”. It provides personal and
practical vocational orientation in order to enlarge the vocational possibilities
for women and to increase the share of women in natural-science and tech­
nological studies.
In 2001, the students’ ombudsman’s unit in the Federal Ministry of Edu­
cation, Science and Culture extended its range of activities as part of a quali­
ty and performance offensive for universities. This unit has the task of coun­
selling students, checking complaints, mediating in conflicts and initiating im­
provements.
The Austrian Students’ Union is the legal institution representing the in­
terests of all students at universities, private universities and colleges.
The financial support for students provided by the federal government
was considerably extended by the introduction of “study contributions”,
which allow students receiving scholarships to finance the study fees. This
had the result that the support rate, i.e. the share of students receiving study
grants, rose from about 14% of all students in 2000 to 22% in 2001, which
is an increase by approximately 10,000 grants. At present some 162 million
euros are available for scholarships and other measures of financial support.
The amount of funds available for scholarships for outstanding achievement
has also increased. In addition, the limits on the earned income of students
receiving study grants or graduation scholarships have been raised and are
139
15.
UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN
The number of persons employed at Fachhochschulen was 5,900 in the
academic year 2002/2003, 1,040 of whom worked full-time, 4,860 part-time.
15.5 Libraries and archives
The number of objects in the Austrian National Library, which was founded in
1368, and its special collections is more than 6.4 million in 10 collections,
more than 3.2 million of which are books. Other important scientific libraries
include the university libraries with more than 20 million volumes, as well as
the libraries of the art universities with more than 1.2 million volumes. In ad­
dition, there are municipal and provincial libraries, the libraries of the muse­
ums and other scientific institutions, of the teacher training colleges and the
network of the People’s Library. The Austrian National Archives house one of
the most important European collections of historical national documents,
ranking third only after the Vatican and the Archives Nationales in Paris.
16.
16.1 Adult education
Adult education aims at imparting to adults qualifications which go far be­
yond compulsory school completion, enable them to continue studying inde­
pendently and provide access to higher education. The Department for Adult
Education of the Federal Ministry of Education, Science and Culture coordi­
nates and organises the necessary cooperation between the responsible gov­
ernment units and the various adult education associations, trying to strike a
balance between their tasks and the other sectors of the education system.
This is to result in the establishment of permanent structures and guarantee
continuing educational work as well as qualitative improvements of the edu­
cational offer in adult education.
In the last few years the work of the Department for Adult Education cen­
tered particularly on the following aspects:
•
•
•
140
ADULT EDUCATION AND PUBLIC LIBRARIES
Continuing efforts to improve the access to adult education by providing
better and more intensive information and counselling based on new
technologies, e.g. possibilities to search for specific adult education offers
in the whole of Austria (www.eduvista.com ); further development of
the network for educational counsellors into a quality network; estab­
lishment of three regional counselling centres (Burgenland, Salzburg,
Styria).
Development of a catalogue of criteria (Checklist Further Education) in
order to help education counsellors and persons interested in further ed­
ucation to make informed decisions when selecting from among differ­
ent options of general and vocational adult education (Internet and print­
ed versions), as well as questions of quality assurance and evaluation.
Measures within the scope of ESF Objective 3 to make up for any school
completion missed in earlier life: opportunities to complete compulsory
school (since 2000 there has been a continuous increase in the number
of participants in general secondary school courses: 541 (2000), 1,230
(2001), 2,956 (2002), 3,205 (2003); extension of IT-supported measures
preparing candidates for the matriculation examination for working peo­
ple (Berufsreifeprüfung) (already more than 7,000 participants), for the
university entrance examination (Studienberechtigungsprüfung) and the
extra-mural matriculation examination (Externistenreifeprüfung).
141
16.
ADULT EDUCATION AND PUBLIC LIBRARIES
handled with greater flexibility. The latter are co-financed, just like grants for
child care, by funds provided by the European Social Fund.
For the purpose of supporting the interests of students with disabilities
the networks of university officials in charge of handicapped students have
been further extended, and initiatives have been started using the new media
to support students with disabilities in their specific study situation.
In all over Austria student hostels provide accommodation for some
25,000 students, approximately 7,000 of whom live in new buildings erected
during the past 10 years. In the last few years emphasis was also put on the
remodelling of existing facilities and raising accommodation standards.
•
•
•
•
Promotion of education programmes for women, particularly in the field
of new media and technologies. As part of the IT further-education of­
fensive measures were introduced to facilitate the access to computers,
Internet and learning software particularly for women in rural areas.
Promotion and further development of modular education for self-study
and distance learning and of the necessary study material, as well as of
projects in the field of regional education work (“regional education cen­
tres”) in cooperation with the various adult education associations and
the federal provinces; international cooperation in this field.
Scheduling of annual Info-Days on Further Education in cooperation with
the various adult education associations (originally a UNESCO initiative).
This is an important measure for making people increasingly aware of the
need for further education, which is reflected both in the rising number
of activities and visitors, and in a strong media presence (TV, radio, print
media).
Continuing participation in EU programmes, projects and educational
policy decisions in many areas, as well as in various EU working and ex­
pert groups. Thus Austria took a very active part in the consultation
process in connection with the EU Memorandum on Lifelong Learning
(e.g. publication of a country report and background report (2001) as
well as of a progress report (2003). By taking part in education pro­
grammes, it was also possible to make available additional funds to the
adult education sector.
Participation in the OECD Thematic Review on Adult Learning as the basis
for the strategic further development of adult education and further ed­
ucation (preparation of a background report and visit by OECD experts in
2003; the final OECD report will appear in 2004).
16.2 Public libraries
At the end of 2001 the project “Readers’ Opinions – Young Readers
Award” was started with more than 2,500 libraries participating. “Readers’
Opinions – Young Readers Award” was to serve as an incentive for more read­
ing, at the same time promoting Austrian children’s and youth literature; ulti­
mately it also contributed to a better image of libraries. By the end of May
2002, 137,954 readers had expressed their opinions by voting for their
favourite books.
The all-Austrian project “Libararies ONLINE” (www.bibliotheken.at ),
which is subsidised by the Federal Ministry of Education, Science and Culture
and is carried out by the Austrian Library Association, aims at including all
public and school libraries, as well as supplementary and special-subject li­
braries, in one comprehensive network, so that all citizens are able to access
all catalogues and information services via Internet and the participating in­
stitutions can make use of technical information and data services. At pres­
ent, this online network, which is continuously growing, comprises approxi­
mately 300 libraries which can be accessed either on the basis of regional or
media-specific criteria. “Libraries ONLINE” was presented by the responsible
Directorate General of the European Commission as a best-practice model
which should be introduced by other countries as well.
The database “Reviews Online” (www.rezensionen.at ), which is main­
tained by the Austrian Libraries Foundation and is financially supported by the
department, comprises thousands of reviews on German literature from var­
ious specialist magazines; for librarians it is an important instrument helping
them select books and complete their stocks, while for the general public it
serves for orientation; it provides a general overview and is an important com­
ponent of cultural infrastructure, particularly in rural areas with only few
bookshops.
The educational opportunities offered by the department responsible for the
qualification of public library staff have been massively expanded in the last
few years. This offer included approximately 20 annual initial and in-service
training weeks for full-time, part-time and honorary librarians, as well as a
multitude of regional training courses and events on children’s and youth lit­
erature , software training courses, Internet courses, modules for obtaining
the “European Computer Driving License”, etc. Also the “Brain Pool”, the in­
service training programme offered by the Austrian National Library, was
gladly accepted and intensively used by Austrian librarians.
142
143
16.
ADULT EDUCATION AND PUBLIC LIBRARIES
•
INTERNATIONAL COOPERATION
17. 1 Pupil exchange, school twinnings, pupils’ competitions
In addition to initiating and intensifying school twinnings, promotion and
funding was particularly targeted at class twinnings and pupil exchange pro­
grammes with the countries of central and eastern Europe, especially with the
Czech Republic, the Slovak Republic, Hungary, Slovenia, Poland, Russia and
Romania. In most cases these exchange programmes lasted from one day to
one week. Each year some 130 to 160 such encounters take place in Austria.
Since 2003 Austrian schools have been encouraged to establish school net­
works with the countries of eastern and southeastern Europe (non-EU candi­
date countries).
In addition, numerous young people participated in various bilateral ex­
change programmes with foreign partner schools (class exchange pro­
grammes, intensive language weeks, etc.) or in projects in connection with
the EU programme SOCRATES.
In 2003, 7 Austrian pupils received scholarships for attending a United
World College (2000: 10 pupils). The target of these international schools, of
which there are ten worldwide, is the promotion of peace and mutual under­
standing by education. Pupils may spend the last two years of secondary stage
II at one of these schools, terminating their studies with the International Bac­
calaureate. The respective scholarships were made available by the Federal
Ministry of Education, Science and Culture as well as by some provincial gov­
ernments (Salzburg, Tyrol, Upper Austria).
Also in the field of vocational education and training numerous schools
participated in joint competitions and projects with partner schools in the re­
form states; young people from neighbouring countries received part of their
training at Austrian schools; pupils, apprentices and teachers increasingly
used the possibilities of the EU education programmes LEONARDO DA VINCI
and SOCRATES (stays lasting several weeks to months at schools and in en­
terprises of other member states, joint work with partners at transdisciplinary
projects, etc.).
As regards individual pupil exchange programmes, the Federal Ministry of
Education, Science and Culture closely cooperates with a number of organi­
sations offering various kinds of programmes. Pupils aged 15 to 18 are given
the possibility of attending a school in a foreign country for a certain period
of time (3 months, one semester, one year). If a pupil attends such a foreign­
144
language school abroad for a minimum of five months and no longer than
one year, this will be considered equivalent to fulfilling the requirement of
successful school attendance in Austria (no exams necessary).
As Austria’s contribution to the UN Decade for Human Rights 1995–2004
and to 50 years of human rights the Federal Ministry of Education, Science
and Culture initiated the international school partnership project School Net­
work Human Rights, which was carried out by the Intercultural Centre from
1999 to 2001. The international network of this pilot project was established
in spring/summer 1999 and included 42 schools from all over the world (Aus­
tria, Argentina, Bosnia-Herzegovina, Brazil, Cameroon, Chile, Columbia,
India, Ireland, Italy, Mexico, Palestine, Russia, Sweden, Uganda, Ukraine, Uru­
gay). Pupils were made to look at human rights issues from their own per­
spective and in relation to their surroundings. The experiences and results ob­
tained from the various schools were analysed, exchanged within the frame­
work of international project groups and compared to the Universal Declara­
tion on Human Rights. In April 2000 the project received the “Worldaware
Award for Global Education 2000” from the North-South-Centre of the
Council of Europe.
Continuing and enlarging the experiences made in the project School
Network Human Rights as well as in a seminar on North-South school part­
nerships, a school network on Global Citizenship has been developed since
2001. When this network was started Austrian and foreign schools cooper­
ated with various institutions specializing in this subject. When the pro­
gramme Education for Global Citizenship was introduced, participants had
the possibility of exchanging their respective experiences on North-South
school partnerships. As a result a handbook with best-practice examples on
North-South school partnerships and on Education for Global Citizenship was
developed for other interested schools (Education for Global Citizenship,
Handbook for school-based projects, BMBWK 2003).
At the same time another, more extensive international school network
on Global Citizenship was prepared, which was granted financial support by
the European Union (Directorate General for Development). The project term
is 3 years.
For this pilot project Education for Global Citizenship an international
learning and development partnership of NGOs and schools in Cameroon,
Chile, Italy, the Netherlands and Austria was established (additional partici­
pants from central and eastern Europe as associated partners,e.g. Romania).
Under this project a model curriculum for Global Citizenship is being devel­
145
17.
INTERNATIONAL COOPERATION
17.
17.2 Bilateral cooperation
Bilateral policies are of decisive importance considering the increasingly
closer international relations within the context of globalisation. They are a
basis for developing constructive intergovernmental relations as well as for
strengthening international networks and organisations. In this sense they
synergetically support multilateral cooperation policies.
Cultural agreements and equivalence agreements, which are state
treaties and therefore offer many possibilities for cooperation in education,
science and culture, are an important, though not absolutely necessary, pre­
requisite for bilateral cooperation in education. The implementation pro­
grammes based on these agreements are renegotiated approximately every
three years. They define cooperation in the fields of education and culture
(e.g. exchange of experts; university lecturers, scholarship programmes, for­
eign-language assistants, Austrian Language Diploma German (www.osd.at ),
in-service teacher training for German as a foreign language (DaF)
( www.kulturundsprache.at ); DaF practitioners at foreign universities,
school twinnings, Austrian schools abroad, bilingual schools abroad, activities
of the officers for education cooperation.
Cultural agreements were particularly welcomed by the EU candidate
countries, also with a view to pre-accession strategies. Today they increasing­
ly serve for exploring new future-oriented geopolitical regions for cooperation
purposes.
The importance of bilateral activities also lies in the fact that the cooper­
ation of two partner governments is highly intensive and therefore also has
extremely concrete results, e.g. at project level.
These results may subsequently be used in regional and multilateral con­
texts.
Homepage: http://bilaterales.bmbwk.gv.at
146
Basic bilateral work
Implementation programmes concerning cultural agreements are regularly
renegotiated with the following countries: Croatia, Finland, Russian Federa­
tion, Luxemburg, Belgium, Portugal, Tunisia, Mexico, Slovak Republic, Hun­
gary, France, Romania, Poland, Slovenia, Bulgaria and Italy. In addition, a
Memorandum of Understanding was signed with Israel, and Austrian and
Swiss Ministry officials held a couple of meetings. The renewal of the Memo­
randum of Understanding with the Ukraine is in the preparation stage.
Meetings in connection with the “Actions for Cooperation in Science and
Education” between Austria and Hungary, Austria and the Slovak Republic,
as well as Austria and the Czech Republic, take place at regular intervals.
For detailed information consult
www.oead.ac.at/_projekte/aktionen/index.html
Important decisions concerning international educational and cultural
work are also taken on the occasion of bilateral ministerial visits, which are
subsequently implemented on the expert level. Austria was visited by Minis­
ters of Education, Science and Culture from China, Mongolia, Turkey, Ukraine,
Iran, Albania, Japan, Azerbaijan, Croatia, Bavaria and Baden-Württemberg.
Austria’s Federal Minister of Education, Science and Culture, Mrs. Elisabeth
Gehrer, in turn, visited amongst others China, Mongolia, Albania, Poland,
Hungary, India, Jamaica and New York.
Another important aspect of bilateral cooperation concerns the commer­
cial transfer of education, which is ensured by the Federal Institute for Inter­
national Education and Technology Transfer (BIB – www.bib.gv.at ), estab­
lished in September 2001.
In cooperation with the Federal Ministry of Education, Science and Cul­
ture, BIB carries out projects in Central Asia, China, Southeast Asia and Mon­
golia. It also takes care of projects in Iran and Pakistan.
Points of emphasis in 2000 – 2003
The Federal Ministry of Education, Science and Culture has entrusted the Cen­
tre for Austrian Studies Skövde/Sweden with the task of carrying out projects
in the Scandinavian and Baltic region in cooperation with schools, educational and cultural institutions. In addition, Austrian visiting teachers inform pupils
at Swedish schools about Austrian geography, history, culture, etc.
For detailed information consult www.his.se/isp/ostr/
147
17.
INTERNATIONAL COOPERATION
oped. This is to be implemented in, and made part of, the educational systems
of the partner countries to the project.
The project’s main activities include establishing an NGO network, devel­
oping and implementing a model curriculum on Education for Global Citi­
zenship, supporting an international school network both with a view to con­
tents and methods, preparing teaching aids on the subject, implementing the
project’s key concepts in the educational policies of the partner countries, as
well as accompanying information and public relations work.
As a result of the political upheavals in the former Eastern bloc countries
and in the former Yugoslavia new cultural agreements were signed with the
Slovak Republic (2000) and Slovenia (2002), which replace the former agree­
ments. Cultural agreements with Albania and Croatia are in the preparation
stage.
Within the context of this focus, Memoranda of Understanding on the
Equivalence of Diplomas and Degrees were signed with Azerbaijan (2004),
France (2002) and the Slovak Republic (2002).
For more detailed information consult
www.bmbwk.gv.at/universitaeten/naric/serviceinternat/uebersicht.xml
Middle East: This region constitutes a particular focus in bilateral politics
which the Federal Ministry of Education, Science and Culture is very con­
cerned about owing to its great historical responsibility towards Israel and its
sensibility concerning the peace process in the region.
An in-service teacher training project on the subject “National Socialism
and Holocaust. Past and Present” (www.erinnern.at ), which was developed
by the Federal Ministry of Education, Science and Culture and is carried out in
cooperation with the Holocaust memorial Yad Vashem in Jerusalem, is highly
regarded in Isreal and has decisively contributed to a positive development of
bilateral relations.
In addition, support is given to numerous local grassroots initiatives which
promote the peaceful co-existence between the Jewish and Palestinian peo­
ples.
In the areas under Palestinian Authority first steps were taken towards a
cooperation in vocational education and training at school.
148
17. 3 Cooperation with eastern and southeastern Europe
Cooperation in school education
From 2000 to 2004 the Federal Ministry of Education, Science and Culture set
the following priorities concerning cooperation in education with central,
east and southeast European countries:
Continuing close cooperation
Typical examples:
Regular regional meetings of officials of the Ministries of Education of the
Czech Republic, Slovak Republic, Hungary, Slovenia and Austria since 1997;
joint studies on decentralisation (2000) and educational finance (2001); sign­
ing of a Memorandum of Understanding on continuing regional cooperation
between Austria and its neighbouring countries in central and eastern Europe
within the framework of the European Union (2004); extension of the Euro­
pean education networks such as the “European School Development Pro­
ject” (Hungary, Slovak Republic, Czech Republic, Netherlands, Austria); part­
nership projects on school development and management, environmental ed­
ucation, vocational education and training, history and civic education; coop­
eration with Slovenia within the framework of the Southeast European Edu­
cation Cooperation Network.
Intensification of existing contacts with southeastern Europe and
activities within the scope of the Stability Pact: Task Force Education
and Youth/Extended Graz Process – ERISEE
17.
Since 1999 Austria has been chairing the Task Force Education and Youth.
During this period more than 40 projects have been implemented, each extending over several years, e.g. on the further development of education sys­
tems, development of higher education, vocational education and training,
EDC, history and young people; as of the year 2001 particular attention was
given to systematically supporting the individual education systems. The close
cooperation with OECD concerning the thematic country studies of the re­
gion’s education systems resulted in the establishment of a southeast Euro­
pean education initiative (ERISEE – Education Reform Initiative of Southeast
Europe). The respective action plan is based on a Memorandum of Under­
standing, which was signed by the region’s Ministers of Education in
2003/2004. This initiative, which extends over several years and for whose
contents the OECD is responsible, supports the education reforms in south­
eastern Europe as part of the stabilisation and association process, and par­
149
INTERNATIONAL COOPERATION
During the period under review the importance of cooperation in eco­
nomic policy between the EU and Asia also had effects on the bilateral level:
Thus, a cultural agreement was concluded with China in 2002; the first im­
plementation programme was signed in Beijing in December 2003; a Memo­
randum of Understanding concerning education, science and culture with
Mongolia was signed in August 2003.
During the period under review the non-profit association KulturKontakt
Austria has also been intensifying its activities in southeastern Europe by
means of several projects on education innovation; all of these projects cover
several years.
Cooperation with the Institute for Education Innovation in St. Petersburg
(Russian Federation)
Since 1995 Austria has been a full member of the Centre for Education Inno­
vation, which was established at the Herzen University St. Petersburg upon
the initiative of Russia and the Netherlands. Other participants in this joint
project include the British Council and Finland. Its aim is the systematic mul­
tiplication of the results of education projects in the northwest region of the
Russian Federation and beyond (for example projects on ‘arts and education’
or on natural science teaching). At the end of 2000 the Centre was trans­
formed into a Federal Institute, with multilateral cooperation until the end of
2004 being governed by a Protocol on Cooperation.
The Austrian activities in the Russian Federation are complemented by co­
operation projects with the regional education authorities at Yaroslavl, as well
as with the Open Society Institute and the EURASIA Fund.
Forms of cooperation
Activities of the non-profit association KulturKontakt
The non-profit association KulturKontakt supports Austrian cooperation with
the east and southeast European reforming countries concerning the reor­
ganisation of their education systems, taking part in more than 200 educa­
tion projects per year. A wide range of subjects is intended to promote un­
derstanding (history, language teaching and multilingualism), a civil society
(political education, democracy and co-determination), economic develop­
ment and the labour market (vocational education and training, lifelong
learning) as well as system development (administrative reform and financ­
ing). In this connection, the tailor-made programmes include curriculum de­
velopment, preparation of teaching material, further and in-service training
programmes, initiatives for quality control and development, as well as edu­
cation management.
Information: www.kulturkontakt.or.at
150
Austrian officers for education cooperation
Upon the initiative and with the support of the Austrian Federal Ministry of
Education, Science and Culture and KulturKontakt Austria, eleven k-educa­
tion project offices have been established at key education institutions of cen­
tral, eastern and southeastern Europe since 1992. These offices are headed
by Austrian officers for education cooperation.
At present there are 11 such k-education offices (Belgrade, Bratislava,
Brno, Bucharest, Chisinau, Sarajevo, Skopje, Sofia, St. Petersburg, Tirana and
Zagreb), which coordinate and implement school projects and are financed by
Austrian and international sponsors. These officers for education coopera­
tion, in addition to developing, carrying out and managing projects adjusted
to the requirements of the respective partner countries, also act as mediators
between different cultures and institutions. They offer counselling, informa­
tion and other services and also engage in public relations work.
Information: http://k-education.at
Bilingual schools
Austrian and local staff are in charge of teaching pupils at 6 bilingual schools
in Hungary, the Czech Republic and the Slovak Republic until they qualify for
university admission. They contribute decisively to intercultural communica­
tion as well as to the higher qualifications of these secondary-school leavers.
In addition to German as a foreign language, three more subjects, e.g. eco­
nomic ones, are taught in the target language German. Other important ele­
ments of work at these schools include the organisation of school twinnings
and projects for European networking (e.g. BILNET Europe).
Furthermore, 6 Austrian teachers work at schools in eastern and south­
eastern Europe (Belgrade, Odessa, Tirana, Saranda and Sofia). In addition to
their teaching activities they also support pilot projects in which the respec­
tive schools are involved.
Coordination Centre for Education Cooperation Officers and
Bilingual Schools in Vienna
This Centre has been entrusted by the Federal Ministry of Education, Science
and Culture and KulturKontakt with the task of taking care of the Austrian of­
ficers for education cooperation and the teachers at bilingual schools and
schools in southeastern Europe; its duties include service activities, further
training, project development and monitoring.
Information: www.kulturkontakt.or.at
151
17.
INTERNATIONAL COOPERATION
ticularly concerns the targets for European general and vocational education
systems as formulated in the EU working programme.
Information: www.see-educoop.net
17.4 Austria’s participation in the EU education programme SOCRATES
SOCRATES is the European Union’s Action Programme for general education
and aims at promoting cooperation between all institutions involved in formal
education (e.g. schools and universities), non-formal education (e.g. adult ed­
ucation centres), as well as vocational education and training. The programme
is targeted at pupils, students, teachers, schools, institutions of higher learn­
ing, NGOs, and administrative and management staff. The nations entitled to
participate in the programme include the 15 EU states, the three EFTA states
Iceland, Liechtenstein and Norway, ten associated states in central and east­
ern Europe, as well as Malta and Cyprus. SOCRATES was introduced on the
basis of a decision of the European Council and the European Parliament for
a period of 7 years (2000 –2006).
SOCRATES is characterised by two guiding principles: the promotion of
life-long learning and the development of a knowledge-based Europe. The
acquisition of knowledge, competences and skills is to further the individual’s
abilities in taking part in public life as well as to increase his or her chances in
the labour market.
The programme consists of the following eight actions:
152
SOCRATES Action 1 (COMENIUS – school education)
COMENIUS covers pre-primary, primary and secondary schools. This pro­
gramme furthers school twinnings, initial and in-service teacher training, as
well as information exchange by means of thematic networks.
SOCRATES Action 2 (ERASMUS – higher education)
ERASMUS is intended, amongst others, for students who intend to study in a
European country for a certain time, which will be considered equivalent to a
study in the student’s country of origin. In addition to such mobility activities,
university teachers can make use of exchange possibilities in order to get ac­
quainted with the university system of another European country.
Furthermore, they have the possibility to organise intensive courses, pre­
pare joint courses, as well as to exchange information and experience within
the scope of subject-oriented networks.
SOCRATES Action 3 (GRUNDTVIG – adult education)
GRUNDTVIG covers the entire area of adult eduction. Thus, this programme
addresses all adults who want to make use of, or offer, a second educational
chance. Adult education institutions and organisations are given the possibil­
ity, for example, to develop new methods and training modules within the
scope of cooperation projects, or establish first contacts with European insti­
tutions on the basis of smaller learning partnerships. Individual scholarships
offer applicants the chance of taking part in further training programmes in a
foreign country. Support may be granted for the dissemination and exchange
of innovative methods and experience via various networks.
SOCRATES Action 4, LINGUA
LINGUA has a bridging function, because promoting the acquisition of lan­
guage compentencies is a central concern in SOCRATES. By developing and
creating the necessary instruments, linguistic diversity and the acquisition of
less common languages are to be promoted.
SOCRATES Action 5, MINERVA
MINERVA is to further develop transnational cooperation as regards open and
distance learning (OUF) as well as information and communication technolo­
gies (ICT) in the field of education. Paedagogical considerations are to be ap­
plied to the multimedia field, thus guaranteeing access for all people.
153
17.
INTERNATIONAL COOPERATION
Extended Graz Process – Task Force Education and Youth
In 1999, as part of the Stability Pact established upon German initiative, edu­
cation was defined as a priority. Since then Austria has held the chair in the
respective task force. The targets, principles and action plans developed at a
conference of experts in Sofia (November 1999) constitute the working basis
of the Extended Graz Process. A characteristic feature is the incorporation of
various actors, such as national governments, experts, and private founda­
tions. Austria, as initiator and lead country, is a member of all bodies of the
Extended Graz Process and represents the task force in the meetings of work­
ing table I of the Stability Pact.
At present, the task force has approximately 40 members, among them
various European and international institutions (Council of Europe, European
Commission, OECD, UNESCO, UNICEF, World Bank, etc.), the EU chairing
countries, furthermore Albania, Bosnia-Herzegovina, Bulgaria, Croatia, Fin­
land, FYROM, Germany, Greece, Hungary, Italy, Kosovo, Moldavia, Nether­
lands, Romania, Serbia and Montenegro, Slovak Republic, Slovenia, Switzer­
land, Turkey, U.S.A. and Austria.
Information: www.see-educoop.net
SOCRATES Action 6, Observation and Innovation
Observation and innovation in educational systems and policies, serves for
improving the quality and transparency of educational systems. Financial
support is granted for the exchange of information and experience, com­
parative analyses of European educational systems, as well as discussions on
questions of common interest in the field of educational policy. This Action
comprises EURYDICE, the information network on education in Europe,
NARIC, the network of national academic recognition information centres,
and ARION, the action of study visits for education specialists and decision
makers.
Statistical data
On the school level 1,498 projects as well as 7,295 mobilities have been
supported since 2000.
On the higher-education level the 10th anniversary of the Action
SOCRATES/ERASMUS was celebrated in 2002.
Since the beginning of the action in 1992, 25,000 students have had the
possibility of studying in a foreign country. Between 2000 and 2004, 15,133
Austrian students completed part of their studies abroad.
Generally speaking, i.e. within the scope of all Socrates actions, 2,150
projects and 23,743 mobilities have received financial support amounting to
30,934,837 euros since 2000.
SOCRATES Action 7, Joint Actions
SOCRATES Action 8, Accompanying Measures
The accompanying measures support initiatives which promote the whole
range of SOCRATES targets (e.g. dissemination activities).
SOCRATES Quality Seal
In addition to advertising for the programme and taking care of applicants the
Austrian Socrates agency is particularly concerned with a quality offensive.
It awards the SOCRATES Quality Seal to institutions carrying out qualita­
tively high-standing projects within the framework of SOCRATES Actions.
By awarding the Quality Seal the Austrian agency wants to honour par­
ticularly outstanding projects under the care of the agency. This campaign
was started in 2002 in the field of school twinnings (COMENIUS 1 and
LINGUA E 1995 to 1999). This year, in addition to school twinnings, also a
project in the field of adult education (GRUNDTVIG 2) will receive an award.
The central requirement which a project has to fulfil in order to receive
the award is qualitative excellence in carrying out the project. Concerning in­
ternational school projects, this means excellent treatment of the chosen sub­
ject in regard to content and degree of cooperation with European partners.
These aspects enjoy a high priority in the quality criteria applied.
154
17.5 Austria’s participation in the EU education programme
LEONARDO DA VINCI
Every year the European vocational training programme LEONARDO DA VINCI
supports about 1,600 pupils, apprentices, young workers and employees,
graduates and training staff from Austria who want to spend several weeks
or months in a foreign country in order to gain practical vocational experience
there.
Since 2000 Austrian institutions have successfully coordinated an impres­
sive 32 development partnerships, i.e. pilot projects, language competency
projects and transnational networks, within the scope of the LEONARDO DA
VINCI programme.
Pilot projects are transnational development partnerships between edu­
cation institutions, firms, government authorities, social partners and re­
search institutions for promoting innovaton and quality in vocational educa­
tion and training, as well as for promoting the use of information and com­
munication technologies in this field. Language projects serve for the devel­
opment of teaching material and the popularization of less common lan­
guages. Transnational networks aim at coordinating expert know-how and
exchanging best practice.
For the second programme phase of LEONARDO DA VINCI (2000 – 2006)
the total budget for the whole of Europe amounts to 1,150 million euros for
seven years (on an average 164 million euros per year). This is to be used for
the innovative further development of the European dimension in vocational
education while maintaining member states’ ultimate responsibility for their
education systems (Article 150 of the EU Treaty).
By taking part in the programme, interested institutions from 31 coun­
155
17.
INTERNATIONAL COOPERATION
The joint actions serve for linking the three EU action programmes in the field
of education: SOCRATES, YOUTH and LEONARDO DA VINCI.
2000 to 2004
Quality in mobility
The first four years of the second programme phase were extremely success­
ful for Austria. LEONARDO DA VINCI offered to approximately 5,400 persons
the possibility of practice-oriented work abroad, which considerably increased
their chances in the labour market, as well as their vocational mobility, owing
to newly acquired knowledge both in their respective specialisations and in
foreign languages.
Since the volume of funds applied for is twice as high as that of available
EU funds, the great number of work-related stays abroad under LEONARDO
DA VINCI (the number of participants is increasing each year) has only been
possible through national co-financing, i.e. funds being made available both
by the Federal Ministry of Education, Science and Culture and the Federal
Ministry of Agriculture and Forestry.
Apprentices and pupils (approximately 46 percent of participants in mo­
bility projects) taking part in a work-related stay lasting, on an average, four
weeks gathered practical experience in one of 30 European countries.
About 34 percent of participants were students at universities and Fach­
hochschulen (universities of applied science) who gained practical experience
abroad during an average stay of between 3 and 12 months.
In addition, graduates, young workers and employees took part in the
LEONARDO DA VINCI programme for a work-related stay of at least nine
weeks.
The target group of training staff, personnel managers, vocational coun­
selling experts, educational and vocational counsellors, as well as people re­
sponsible for planning and organisation in vocational education and training
accounted for approximately 8 percent of the total number of participants;
this group stayed at vocational training institutions and firms for the purpose
of an intensive exchange of experience for an average two weeks.
Since 2001 the Federal Ministry of Education, Science and Culture has
awarded an annual quality seal to successful Austrian LEONARDO DA VINCI
mobility projects.
The international jury deciding on the respective project that is to receive
the award consists of mobility experts from several European countries, as
156
well as members of the European Commission; it evaluates the projects in the
categories innovation, new impulses, results and usefulness, project manage­
ment as well as sustainability of project results.
The approximately 10 Austrian projects which have received the award
each year since 2001 on account of their high quality demonstrate the value
of mobility for the participants’ vocational careers and document the advan­
tages of this form of European cooperation both for educational institutions
and business organisations.
Pilot projects, transnational networks and language competency projects
Austria acted very successfully also in the field of pilot projects, transnational
networks and language competency projects. In 2003 the EU Commission ap­
proved twelve future-oriented development projects, which were supported
and coordinated by Austrian institutions and succeeded in the face of strong
European competition. After having achieved an excellent position in this re­
spect already in the years before (with an annual nine initiatives being grant­
ed financial support in the years 2000 to 2002), Austria again underlined its
top position in Europe on account of the high quality of the projects submit­
ted. In 2003, financial support amounting to a total of 4.2 million euros was
granted to Austrian projects, which is an increase of about 45 percent as com­
pared to 2002. Thus the Austrian share in the overall budget of the pro­
gramme LEONARDO DA VINCI amounted to a notable 4.7 percent.
The projects coordinated by Austria actively contribute to the implemen­
tation of the target of more cooperation in vocational education and training
on the European level and have regard to the points of emphasis as formu­
lated by the “Copenhagen Declaration”, viz. transparency, vocational infor­
mation and counselling, recognition of competencies and qualifications ac­
quired, as well as quality in vocational education and training.
The LEONARDO DA VINCI project database www.leonardodavinci­
projekte.org gives an up-to-date overview of the mobility and pilot projects
coordinated by Austrian institutions; thus, for example, a calendar of events
informs about activities in connection with specific projects.
Initiative “Thematic monitoring and accompaniment” of projects
The EU Commission, in cooperation with the National Agencies, is taking
steps to ensure a more intensive use of the results of LEONARDO DA VINCI
projects. The Austrian National Agency chairs one of five European working
157
17.
INTERNATIONAL COOPERATION
tries (EU, EFTA/EEA, associated countries in central and eastern Europe,
Cyprus, Turkey) can make a practical contribution to the targets of European
cooperation in vocational education.
2004 –2006:
Transparency and quality in vocational education and training
The Commission has invited project applications for the years 2005 –2006,
which have regard to the points of emphasis as determined in the Copen­
hagen Declaration, i.e. projects are required to contribute to the transparen­
cy of qualifications as well as to the modernisation and mutual adjustment of
vocational education systems.
Another focus in the third and final invitation of the second programme
phase is the dissemination and practical application of innovative project
results.
The results of the expert discussion on the quality aspects of mobility proj­
ects, which was initiated by the Austrian LEONARDO DA VINCI National
Agency as part of the European seminar “Mobility – Shaping the Future of
Training and Learning Abroad” (Vienna, October 2003), will be considered in
the third invitation of the second programme phase of LEONARDO DA VINCI
as well as in the programme draft for the next generation of European edu­
cation programmes after 2006.
17.6 Cooperation with the Council of Europe
From 2000 to 2003, cooperation with the Council of Europe in matters of ed­
ucation centered on education for democratic citizenship, language policies,
teaching of history and intercultural learning.
Austria took part in the Council of Europe’s international education co­
operation programmes, as well as in the following programmes of the Edu­
cation Committee:
•
•
•
•
•
“Education for Democratic Citizenship”
“Learning and Teaching about the History of Europe in the
20th Century” and “The European Dimension in History Teaching”
“Language Policies for a Multilingual and Multicultural Europe” and
“Language Policies”
“Educational Policies for Roma /Gypsies”
“Holocaust Remembrance and Prevention of Crimes against Humanity”
158
Austrian focus “Education for Democratic Citizenship”:
The action programme “Education for Democratic Citizenship”, which was
initiated in October 1997 by the Council of Europe’s heads of state and gov­
ernment, aims at making young people and adults actively shape their day­
to-day environment in political and cultural respects.
1999:
2000:
2001:
2002
2003:
2004:
Seminar “History and Identity, Conflict Transformation and
the Management of Diversity”
Conclusion of the 1st phase of the “Education for Democratic
Citizenship” project
Seminars: “Democracy in Schools”, “Global Education”
Seminars: “Nova Utopia”, seminar with Nazi regime victims
“From National-Socialist Eastern Policies to European Integration”
Seminar with Nazi regime victims “From the End of Nazi Rule to
the State Treaty”, Action Days on Political Education 2003
(www.politische-bildung.at )
Seminar with Nazi regime victims “Genocide and Human Rights in
the 20th Century”, Action Days on Political Education 2004.
As part of the Council of Europe’s programme “Learning and Teaching
about the History of Europe in the 20th Century” the comparative study “Ini­
tial Teacher Training in 13 Council of Europe Member States”, which was car­
ried out in cooperation with the University of Vienna (Department of Social
and Economic History) from 1998 to 2001, was presented at the concluding
conference of the history project in Bonn (March 2001); it was also present­
ed in Austria in March 2004 at the beginning of the SOCRATES follow-up
project.
2002 and 2003: Series of seminars on “History Teaching in a Global Per­
spective – Case Studies of African Countries”
As a contribution to the Council of Europe programme “Educational Poli­
cies for Roma/Gypsies” an expert seminar on “The History of Roma in the Eu­
ropean Classroom” was conducted in 2003.
Within the scope of the programme “Holocaust Remembrance and Pre­
vention of Crimes against Humanity” a seminar on holocaust remembrance
education will take place in autumn 2004.
159
17.
INTERNATIONAL COOPERATION
groups, viz. the one on “integration in the labour market”, which is entrust­
ed with documenting and networking LEONARDO DA VINCI projects, as well
as with promoting cooperation with policy-makers on the national and re­
gional levels.
2003 – 2006: In cooperation with the Council of Europe’s European Cen­
tre for Modern Languages (www.ecml.at ) and the Austrian UNESCO Com­
mission Austria is carrying out a project on bilingual literacy and mother
tongue proficiency “Linguistic Diversity and Literacy in a Global Perspective.
A Comparative Look at Practice in Europe and Africa” (2003 – 2006).
Project partners include South Africa (Project for the Study of Alternative
Education in South Africa PRAESA), Cameroon (AfricAvenir and National As­
sociation of Cameroon Language Committees NACALCO), the African Acad­
emy of Languages (www.acalan.org ), the United Kingdom, Germany and
France. As a starting event an international expert meeting on “Language
Policies in a Global Perspective” took place in Vienna in October 2003.
In 2004 the “Austrian Language Competence Centre” was founded at
Graz, which is to promote innovation in the field of languages. The Centre is
also responsible for implementing the results of the cooperation activities
with the European Centre for Modern Foreign Languages in Austria.
www. sprachen.ac.at
Being the seat of the European Centre for Modern Languages at Graz
(www.ecml.at ), Austria makes an important contribution to promoting a
common European language work and language policy. The Centre was
founded by 8 countries in April 1994 within the scope of a part agreement of
the Council of Europe and has now 33 members.
In 2003 the 1st Medium Term Programme was concluded by an interna­
tional conference on “Challenges and Opportunities in Language Educa­
tion”, and the 2nd Medium Term Programme “Languages for Social Cohe­
sion” was started. The all-European effects are guaranteed by cooperation ac­
tivities with the language department of the Council of Europe in Strasbourg,
with the European Commission, as well as numerous partner institutions.
160
Europe at School
www.europe-at-school.org, www.europa-macht-schule.at
The European Pupils’ Competition, in which young people from all over Aus­
tria have taken part since 1959, is a joint activity of the Council of Europe and
the European Union, with 32 European countries participating. Each year ap­
proximately 700,000 to 800,000 young people from all over Europe take part.
In Austria this international activity has been organised since 1959 as a proj­
ect competition with about 4,000 young people of all school types and age
groups participating.
Subject in 1999/2000: “Speaking up, Enlivening Europe,
Powering Europe up”
Subject in 2000/2001: “Shaping Our Living Space Europe
Ecologically, Socially and Culturally”
Subject in 2001/2002: “Researching Together –
History and Tales of Europe”
Subject in 2002/2003: “Living Together – Dialogue of Cultures –
Europe in the World”
Subject in 2003/2004: “Culture and Sports”
Each year 60 to 80 European teachers are invited to participate in Austrian seminars in cooperation with the Council of Europe, and Austrian teach­
ers apply for admission to in-service training programmes in the other mem­
ber countries of the Council of Europe.
http://culture.coe.int/teachertraining
17.7 Cooperation with OECD
In 2003 the OECD Conference of Director-Generals took place in Dublin: It
evaluated the developments towards a coherent system of “life-long learn­
ing” and discussed new points of emphasis in its future work. Three points
were particularly stressed, viz. the relations and effects of education with re­
gard to other areas of society (health, economy, social factors), the promotion
of equal opportunities (educational success and social background), as well as
the quality of teaching staff.
Within the scope of its participation in the “thematic country surveys”
Austria, between 2000 and 2004, provided the OECD with detailed reports
on “Guidance and Counselling Services”, “Adult Learning”, “Attracting, De­
veloping and Retaining Effective Teachers”, and “Early Childhood Education
161
17.
INTERNATIONAL COOPERATION
Language policies in cooperation with the Council of Europe:
For decades Austria has participated intensively in the language work of the
Council of Europe and successfully conducted the “European Year of Lan­
guages 2001” in cooperation with 18 partner organisations. By means of
some 500 activities about 1.7 million people were reached. The most impor­
tant cooperation partner was the Austrian Radio/ Television.
For further information on the various follow-up activities, as well as on
the European Days of Languages 2002 and 2003 in Austria, the website
www.sprachen.ac.at should be consulted.
and Care”. The examiners’ reports contain important recommendations for
educational policy, which will be checked as to whether they are relevant and
can be put into actual practice. Based on this and similar reports from other
member states, the OECD compiled an analysis which indicated existing
weaknesses and strengths of the individual educational systems.
In the field of “system monitoring” Austria participated in the further de­
velopment of education indicators and in the annual publication of the inter­
national comparative studies “Educational Policy Analysis” and “Education at
a Glance”. In addition to the indicators based on statistical and financial sta­
tistical data, it is particularly achievement indicators (key competencies at­
tained by pupils as well as by the adult population) that have recently been
gaining in importance as instruments of quality monitoring in education.
In the same context Austria has been participating in PISA (Programme
for International Student Assessment), testing, on a three-yearly basis, the
achievement levels of 15-year-old pupils in the fields of mathematics, reading,
science and problem solving knowledge and skills (beginning in 2000, provi­
sionally planned until 2006).
In addition to this, the specific Austrian programme under PISA, viz. “PISA
PLUS”, will probably yield particularly informative additional results for Austria.
Detailed information under www.pisa.oecd.org
17.8 Cooperation in UNESCO
2001
Within the context of the study “Institutional Approaches to Teacher Educa­
tion in the Europe Region: Current Models and New Developments”, for
which the UNESCO European Centre for Higher Education (CEPES) was ulti­
mately responsible and which aimed at harmonising teacher training in Eu­
rope, the Austrian UNESCO Commission organised an international planning
event for national case studies in Vienna from 1 to 4 March.
www. cepes.ro/hed/meetings/vienna/Default.htm
Austria is implementing the main points and decisions of the 46th Inter­
national Conference on Education (“Learning to Live Together”, Geneva, 5 to
8 September) by paying greater attention to key qualifications in the educa­
tion system. Additional measures include in-service teacher training pro­
grammes for “Learning to Live Together”, more emphasis on other cultures
in teaching materials and curricula, instruction for pupils with mother tongues
other than German, general promotion of linguistic diversity, promotion of
school twinnings and student exchange activities.
2002
162
As a follow-up to the World Conference against Racism in Durban, South
Africa (31 August to 7 September, 2001) the Federal Ministry of Education,
Science and Culture (www.bmbwk.gv.at ) prepared a National Action Plan
including numerous measures in the field of education in human rights and
tolerance.
In this connection mention must be made of an international in-service
teacher training programme within the context of “Global Education”, which
is carried out by the Federal Ministry of Education, Science and Culture in co­
operation with the Austrian UNESCO Commission, the Department for
African Studies at the University of Vienna, the Agency for South-North Edu­
cation Work (Südwind-Agentur), the in-service teacher training college (Päd­
agogisches Institut) Burgenland and the Austrian Study Centre for Peace and
Conflict Resolution. The first of three modules took place from 26 to 29 No­
vember 2002 at Schlaining, Burgenland; this international teacher seminar fo­
cused on “History Teaching in a Global Perspective – Case Studies of African
Countries” and addressed the image of Africa in the teaching of history, the
analysis of colonial history, African historical research, as well as the Europe­
163
17.
INTERNATIONAL COOPERATION
As part of the OECD/CERI regional seminars the new seminar series on
“Learning in the Knowledge Society” was started in 2001. The first seminar
was held in Esslingen (Germany) in 2001 and served to clarify certain funda­
mental questions (definition of terms, characteristics, societal developments,
etc.). The results of the seminar were published by Studienverlag Innsbruck in
summer 2002.
In 2003 the second seminar in this series took place in Vienna, the sub­
ject being “Learning in the Knowledge Society – Prerequisites and Framework
Conditions”. In this seminar discussions centered on a number of areas which
are of special importance for life-long learning (preparation in the pre-primary
stage, educational motivation, necessary competencies, system coherence,
etc.).
The series will be concluded by a seminar on “Learning in the Knowledge
Society – Promoting Equal Opportunities”, which will take place at Lucerne in
2005.
Detailed information under www.zse1.at/oecdceri
2003
Cooperation activities between the Austrian UNESCO Commission and the
EURED network (European Education as Peace Education), which were start­
ed in 2002, were continued with increased emphasis. They aim at establish­
ing the two-year postgraduate in-service teacher training course on “Human
Rights and Peace Education in Europe”, which was developed by peace edu­
cators from eight European countries. From 23 to 26 January the Austrian
UNESCO Commission hosted an international meeting with experts from var­
ious European countries (focus on eastern and southeastern Europe) as well
as representatives of UNESCO and the Council of Europe, who identified pos­
sible cooperation partners for setting up this unversity course. The course will
be under the patronage of UNESCO Paris and the Austrian UNESCO Com­
mission and will be offered in several modules, in cooperation with the Aus­
trian Study Centre for Peace and Conflict Resolution at Stadtschlaining
(www.aspr.ac.at ), at various European universities; the first module will be
held at Guernica / Spain in July 2004.
As Austrian contribution to the implementation of the Dakar action plan
(“Education for All”) and the United Nations Literacy Decade 2003–2012 the
Federal Ministry of Education, Science and Culture and the Austrian UNESCO
Commission are carrying out the project “Linguistic diversity and literacy in a
global perspective. A comparative look at practice (PRAXIS) in Europe and
Africa” (2003–2006); this project is carried out in cooperation with South
Africa (Project for the Study of Alternative Education in South Africa PRAESA),
Cameroon (AfricAvenir and National Association of Cameroon Language
Committees NACALCO), the African Academy of Languages
(www.acalan.org ) and the European Centre for Modern Languages in Graz
(www.ecml.at ).
The project was officially started by an international expert meeting on
“Language Policies in a Global Perspective”, which took place in Vienna on
1 October 2003.
It is to be understood as an Austrian contribution to UNESCO language
policy with particular consideration being given to bilingual literacy and profi­
ciency in the mother tongue (participating experts came from South Africa,
Cameroon, Mali, Burkina Faso, Benin, France, Germany, United Kingdom).
164
On the occasion of the International Year of Freshwater 2003 the Federal Ministry of Education, Science and Culture and the Austrian UNESCO Com­
mission organised an international in-service teacher training seminar on the
subject “Water for All – A Global Challenge” in cooperation with the Agency
for South-North Education Work (Südwind-Agentur) and the BIOS National
Park Centre; this seminar took place at Mallnitz from 21 to 24 October. In ad­
dition to this, numerous UNESCO schools ran water projects in the course of
the year, which were presented on the occasion of a UNESCO school event in
Vienna at the beginning of December and were documented in the spring
edition of the school newsletter FORUM.
The second module of the teacher training seminar “History Teaching in
a Global Perspective – Case Studies of African Countries”, which is part of the
Austrian follow-up of the World Conference against Racism in Durban (2001),
took place at Schlaining, Burgenland, from 25 to 28 November. The third and
final module on the subject “Fighting for the Abolition of Slavery” will take
place in autumn 2004.
The Austrian UNESCO Commission and the Federal Ministry of Education,
Science and Culture took part in the preparatory work for the World Summit
on the Information Society (WSIS, Geneva, 10 to 12 December 2003), which
discussed principles governing a fair development of the global information
and knowledge society. A delegation of pupils from Linz documented the
events as well as their impressions of this summit. The Geneva summit also
marked the beginning of the project “Youth @ WSIS Geneva 2003 – Tunis
2005”, which is to give young people the chance to participate actively in dis­
cussions on the information society, as well as to reflect, until the world sum­
mit in Tunis in 2005, on how to bridge in the best possible way the digital di­
vide between developing and industrial countries as regards possibilites of ac­
cessing and using modern information and communication technologies.
UNESCO schools 2001–2004
Between 2001 and 2004 the network of Austrian UNESCO schools grew by
another four schools, one of them being a primary school, to a total of 45
schools.
In 2002 two academic secondary schools, viz. the New BG/BRG Leoben
and the BRG Knittelfeld, received the Peace Pillar Award, which was granted
by UNESCO for the first time, for their activities in the field of peace promo­
tion. In addition, from among the projects carried out by schools, particular
mention should be made of “European identities” by the academic second­
165
17.
INTERNATIONAL COOPERATION
centered evaluation patterns of national African identity-finding processes.
This series of seminars is being continued in 2003 and 2004.
2004
In order to revive the international network of the Danube countries, a meet­
ing of representatives of these countries took place from 22 to 24 February,
which was jointly organized by the Austrian and German UNESCO Commis­
sions; in this meeting the necessary structures for the revitalisation and con­
tinuation of the transnational UNESCO school project “Blue Danube River
Project” were discussed.
Cultural education 2001-2004
World Heritage Education and Arts Education
the context of the World Cultural Heritage Festival GRAZ 2003 an interna­
tional youth meeting (“Heritage and Future”) took place from 11 to 18 June.
This meeting, under the patronage of the Austrian UNESCO Commission and
organised by the UNESCO Workgroup Styria and the Office Graz 2003, was
attended by delegations of pupils from 17 countries; all six Styrian UNESCO
schools took an active part in this event.
In February 2003 the German version of the UNESCO world heritage
teaching aid “World Heritage in Young Hands” was published under the pa­
tronage of the Austrian UNESCO Commission. This file contains concrete sug­
gestions for pupils’ activities in this field and encourages teachers to deal with
this subject in the classroom in an interdisciplinary way. It aims at arousing
young people’s interest in mankind’s heritage and at increasing their willing­
ness to treat their environment and the world’s cultural and natural treasures
with respect and care. The Austrian UNESCO Commission regularly organises
workshops on world heritage education, e.g. in the world heritage regions
Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut, Neusiedlersee, Salzburg, as well as
Wachau.
In accordance with the new UNESCO focus on Arts Education, the Aus­
trian UNESCO Commission started its first activities in this field in 2003. It sup­
ported the competition “Arts Education and New Media”, which was adver­
tised all over Europe by the University of Arts at Linz and is associated with the
UNESCO programme “DigiArts”. It also supported the series of events “The
Status of Arts Education and Cultural Education in Austria” organised by the
University of Applied Arts, Vienna.
International Adult Learners’ Week 2001–2004
Since 1999 the Federal Ministry of Education, Science and Culture has or­
ganised the “Info-Days on Further Education” in cooperation with various
adult education associations, thereby participating in the respective UNESCO
initiative. By this, Austria makes an important contribution to increasing peo­
ple’s awareness of the need for further education, which is reflected both by
the rising number of activities and visitors as well as an increased media pres­
ence (TV, radio, print media).
Ever since the first Austrian sites were included in the UNESCO World Her­
itage List in 1996 Austrian (UNESCO) schools have dealt with this subject in a
number of ways. For example, four UNESCO schools in Graz took part in the
Graz World Cultural Heritage Festival 2002 by a number of artistic and cul­
tural activities, as well as by organising a UNESCO information stand. Within
166
167
17.
INTERNATIONAL COOPERATION
ary school BRG 19 Krottenbachstraße. The one-week youth meeting, in which
150 representatives from 15 European countries took part, focused on the
subjects of language diversity and world heritage.
The annual meetings of Austrian UNESCO schools were mainly concerned
with mediation/peace education (2001) and world heritage (2002). Partici­
pants had the opportunity of exchanging personal opinions, participating in
workshops and discussions with experts, and of developing concrete models
for classroom instruction.
The 50th anniversary of the Austrian UNESCO schools network (UNESCO
Associated Schools Project Network) 1953–2003 was celebrated nationally
and internationally by a number of events.
The anniversary edition of the newsletter “FORUM. Austrian UNESCO
Schools” reviewed the development of the UNESCO Associated Schools Pro­
ject Network in Austria and emphasised the contributions of those who had
made this development possible. In addition, all schools had the opportunity
of presenting their respective areas of emphasis. On 4 December a one-day
festival event entitled “50 Years UNESCO Schools” took place at the Vienna
Central Municipal Library, in which the Austrian UNESCO schools presented
themselves and their projects to the public by means of an exhibition as well
as by plenary presentations. The annual meeting of Austrian UNESCO schools
on 5 December, in which, for the first time, also pupils took part, focused on
inter-school projects and the networking of schools in Austria.
17.9 Educational information
Educational research in Europe / PERINE
Since 2002 eight European nations (Austria, Denmark, Germany, Great
Britain, Hungary, Italy, Lithuania and Switzerland) have been taking part in a
project for the establishment of a portal on educational research in Europe,
viz. PERINE – Pedagogical and Educational Research Information Network for
Europe; this project is financially supported by the European Commission
within the scope of the 5th Research Framework Programme.
The PERINE database ( www.perine.org ) is to help educational re­
searchers to retrieve information on research subjects, educational research
facilities, as well as on various focal points in domestic and foreign research
work. By this PERINE is to contribute to the creation of a European Research
Area (ERA). The database includes information on the educational research
facilities in the above-mentioned countries, as well as information on such re­
search subjects as educational management, European citizenship, compe­
tencies and life-long learning with short descriptions of the websites. The
PERINE database is accessible via Internet in 12 languages.
The European Glossary on Education comprises four volumes:
1. Examinations, Qualifications and Titles,
2. Educational Institutions,
3. Teaching Staff,
4. Management, Monitoring and Support Staff.
In the series “Key Data on Education in Europe” five volumes have ap­
peared so far, viz. in 1994, 1995, 1997, 1999/2000 and 2002.
In addition, there is a large number of comparative analyses on subjects
of educational policy, such as “Lifelong Learning”, evaluation of general
schools, structures in higher education.
Separate databases were established on such focus subjects as lessons in
compulsory schooling and on teachers’ and school heads’ salaries in primary
and secondary education.
www.eurydice.org/temps/accueil_temps_d_enseignement.htm
www.eurydice.org/Salaires/accueil_salaire.htm
ARION – Study visits for education specialists
There is continuous cooperation with the European Union within the scope of
the information network on education in Europe EURYDICE. Detailed infor­
mation on the education systems of the EU and EFTA – EEA countries is con­
tained in the EURYBASE database www.eurydice.org/Eurybase/frameset_
eurybase.html . Short descriptions can be found in “Structures of the Edu­
cation and Initial Training Systems in the EU”, as well as in the various national
summary sheets on education systems (www.eurydice.org ).
In the series “Key Topics in Education in Europe” three volumes have so far
been published:
• “Financial support for students in higher education in Europe”,
• “Financing and Resources in Compulsory Education”, as well as a
• Study on the attractiveness of the teaching profession (general secondary
stage I), which consists of four reports.
1. Initial Training and Transition to Working Life of Teachers,
2. Teacher Supply and Demand,
3. Working Conditions and Pay, and
4. Summary and Contextual Analysis.
168
www.bmbwk.gv.at/schulen/europa/bildungsinfo.xml
Vocational education and training
In the field of vocational education research there is intensive cooperation
with CEDEFOP. Each year the CEDEFOP study visit programme for vocational
education specialists, on the one hand, gives about 30 Austrian specialists the
chance to study the vocational education and training systems in EU member
states and EEA countries; on the other hand, foreign specialists come to Aus­
tria for study visits, informing themselves about various points of emphasis in
the Austrian system of vocational education and training. For detailed infor­
mation on the vocational education and training systems in the EU member
states and in the EEA countries, as well as on various focal points in vocational
education research, the website www.trainingvillage.gr should be con­
sulted.
169
17.
INTERNATIONAL COOPERATION
EURYDICE – Information network on education
Each year some 40 to 50 Austrians take part in the EU exchange programme
ARION for education specialists, which offers them the possibility of one­
week visits to EU and EFTA–EEA states in order to study subjects relevant
to education. Each year Austria itself organises several such study visits for
foreign education specialists.
At the beginning of February 2003 the department for vocational educa­
tion and training in the Federal Ministry of Education, Science and Culture
opened a new Internet portal under the motto “Marketing Qualifications Suc­
cessfully” in cooperation with the Austrian Reference Centre for Vocational
Qualifications.
This portal aims at making the transparency instruments prepared on the
European level available to a larger public (retrievable under www.chance­
europa.at ). It provides information that enables people to make better use
of the opportunities afforded by the European education and labour markets.
The term “transparency instruments” denotes all those initiatives, docu­
ments, forms and other “aids” which contribute to the dismantling of obsta­
cles in the transfer and recognition of qualifications and competencies.
Educational terminology
Various conferences served for further developing international educational
terminology. The European Education Thesaurus (EET) covering eleven official
languages of the European Union (www.eurydice.org ) is used in the index­
ing of the PERINE database www.perine.org , as well as the EURYBASE data­
base www.eurydice.org/Eurybase/frameset_eurybase.html. For the
purposes of EURYDICE – EURYBASE, work in this respect is being continued.
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