Was moderne Flinten können

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Was moderne Flinten können
UNTER JÄGERN
UNTER JÄGERN
Kick-off-Schaftkappe: dicke
Im Test: Beretta 686 Silver Pigeon 1 Jagd; Beretta SV10 Perennia 1 Jagd; Browning B 725 Sporter (von links).
Was moderne Flinten können
Durch das seit Juli 2012 geltende
Bleischrotverbot bei der Wasserwildjagd ist Bewegung in den
österreichischen Waffenfachhandel gekommen. Mehr Jäger als
angenommen deckten sich bereits
diesen Herbst mit neuen Stahlschrottauglichen Flinten ein.
DER ANBLICK hat von namhaften Flintenherstellern wie
Beretta und Browning die aktuellsten Modelle geführt, die den
heutigen Anforderungen durchaus gewachsen sind.
Waffe, Schuss
& Optik
von Martin Ossmann
94
E
s klingt unglaublich, aber die italienische Waffenmanufaktur Beretta wird im Jahr 2026 ihr 500-jähriges
Bestehen feiern. Alles begann im Jahr
1526, als Maestro Bartolomeo Beretta
185 Stück Arkebusenläufe an die Waffenkammer Venedigs lieferte. In dieser
langen Firmengeschichte häufte sich
eine Menge an Wissen und Patenten an,
die Beretta heute zu einer führenden
Flintenmanufaktur gemacht haben. So
rüstet Beretta unzählige Meisterschützen in sämtlichen Disziplinen aus. Am
jagdlichen Sektor werden heute vorwiegend zwei Modelle nachgefragt: Die
kostengünstige und klassische in der
Beretta-Einsteigerklasse nennt sich 686
Silver Pigeon 1 Jagd, gefolgt von der innovativeren SV10 Perennia 1 Jagd.
Beretta 686 Silver Pigeon 1 – Jagd
Das Beretta-Einsteigermodell 686 Silver
Pigeon 1 Jagd ist in den Kalibern 12/76
und 20/76 mit Links- oder Rechtsschäf-
tung erhältlich. Beim Kauf kann man
zusätzlich aus den vier Lauflängen 67,
71, 76 oder 81 cm wählen. Die Läufe
sind alle stahlschrottauglich und im
mitgelieferten Waffenkoffer aus Kunststoff befindet sich ein Set mit 5 Wechselchokes samt Schlüssel. Um sämtlichen
jagdlichen Anforderungen gerecht
zu werden und auch mit der gleichen
Waffe gelegentlich am Wurfscheibenstand erfolgreich zu sein, empfiehlt sich
die Wahl des Kalibers 12/76 mit der
Lauflänge von 76 cm. Erst die Patronenlänge von 76 räumt einem auch die
Möglichkeit ein, aus dem Repertoire
der wirksameren Weicheisenpatronen
mit stärkeren Ladungen zu wählen. In
dieser Zusammenstellung war uns auch
die Testwaffe bereitgestellt worden und
kostet 1.899,- Euro. Die Standardschäftung der 686 Silver Pigeon ist harmonisch gelungen, die Fischhaut ist griffig,
lediglich das Nussholz könnte in dieser
Preisklasse schon strukturreicher bzw.
Der Anblick 12/2012
the heat is on.
FotoS: M. Ossmann
gemaserter sein. Die Pistolengriffe „Pillen“ besser verkraften
beider Modelle sind schlank und
weisen im Gegensatz zur Browning Das uns gesandte SV10 PerenniaB725 keine Ausformung des Hand- Modell war mit einer Kick-offballens auf. Beide Berettas haben Schaftkappe versehen. Dieses
eine konstant durchgehende 5 mm Dämpfungssystem absorbiert bis zu
breite Schiene.
70 % der Rückstoßenergie, und das
Das dämpfende Material der Kunst- spürt man tatsächlich. Im Schuss
stoffschaftkappe ist gut gewählt. Der schieben sich die Dämpfungsfedern
Hinterschaft rutscht einem gut in auf einem Weg von 12 mm zuden Anschlag, egal ob bei der bele- sammen und nehmen merklich den
Beretta verwendet traditionell einen Flankenverharten Schlag weg.
derten Schießweste, der Wachsjacke
oder der Lodenjacke. Nichts auszu- Jeder Jäger und vor allem jede Jäge- schluss, der die Flinten schlank und führig macht.
setzen gibt es auch am bewährten rin, die schon Patronen im Kaliber
Flankenverschluss. Zwar eckt die- 12/76 mit Ladungen über 40 Gramm
ser bei einer Neuwaffe noch, aber verschossen haben, werden von der
gut gefettet und nach ein paar Se- Härte des Rückstoßes ein Lied sinrien Trap, wo die Waffe schön heiß gen können. Einen Schuss auf einen
wird, geht die Flinte gleich besser Fuchs kann man unter der gegeins Schloss. An der Kolbenhalssi- benen Adrenalinausschüttung wohl
cherung ist der Schiebeknopf zur verkraften, aber beim Entenstrich
wahlweisen Laufumschaltung ange- mit reichlich Anflug wird es schnell
bracht. Die Waffe ist an der Basküle
unangenehm. Das Schießen mit der
lediglich 4 cm breit und auch der Kick-off-Schaftkappe ist anfänglich
Vorderschaft ist unwesentlich brei- ungewohnt, weil einem das Gewehr
ter. Die schlanke Bauform dieser im Schuss längsaxial zurückschnellt, Berettas Standardschaftmaße sind ausgewogen
hat aber keine spürbaren Auswir- und ergeben einen gewünschten Hochschuss.
12er mit einem Gewicht von 3,20 kg
erzeugt ein Gefühl von Führigkeit kungen auf Anschlag und Halteund Wendigkeit beim Anschlag, das
punkt beim zweiten Schuss. Für die
im Test beim Jagd­parcours positiv Zusatzausstattung mit Kick-offauffiel.
Kappe legt man 250,- Euro mehr hin.
Alle Seiten der Basküle und der
Verschlusshebel sind mit feinen Ara- Browning B725 Sporter
besken graviert, die einen eleganten Auch Browning ist eine altgediente
Waffenmarke. Im Jahr 1925 hat der
Eindruck erwecken.
Der Jäger/Schütze tut gut daran, Mormone John Moses Browning
wenn er seine Munition mit den aus Utha USA die legendäre Flinte
jeweiligen Chokes auf große Papier- B25 konstruiert. Der Markenname
bögen im Revier ausprobiert. Man Browning wurde in späteren Jahren
zur Schaffung einer zivilen Wafmag gar nicht glauben, wie auch
Die Kick-off-Schaftkappe dämpft
fenschiene an den belgischen RüMarkenmunition große Löcher im
den Rückstoß starker Patronenlastungskonzern fabrique nationale
Schussbild aufweist, wenn Chokes
dungen wesentlich.
(kurz FN) nach Europa verkauft.
und Munition nicht harmonieren.
Die legendäre Flinte B25
Beretta SV10
wurde bis vor Kurzem
Nie mehr frieren . . .
Perennia 1 – Jagd
noch in ihrer UrsprungsDie Beretta SV10 Perennia 1 in der konstruktion bei FN geJagdausführung startet bei einem
baut. Geschätzt wurde die
Preis von 2.395,- Euro. Vergleicht B25 ob ihrer Robustheit
man sie mit der Silver Pigeon, so von Jägern und Sportsind ihre Verschlusstechnik, die
schützen gleichermaßen.
Baskülgravuren, die Schaft- und Angekreidet hat man des
Holzqualität etwas moderner bzw. Öfteren ihre Optik, die
hochwertiger ausgeführt. Das
durch das hohe Baskül
Erhältlich unter
Handling und die Anschlagergono- klobig ins Auge fiel. Mit
03135/82396
mie sind auch bei ihr berettatypisch dem Modell B725 ist die
oder bei einem
und passen mit ihrer Standard- Baskülhöhe nun deutFachhändler
in Ihrer Nähe
schäftung für jeden durchschnitt- lich gesenkt worden, so
Schuhheizung • Heizkissen • Heizweste
lich gebauten Jäger.
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Die Aufregung, endlich das Erhoffte zu sehen.
Die Gewissheit, auch in tiefer Dämmerung sicher anzusprechen.
Für diesen Moment arbeiten wir.
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nieder und diesmal gibt er außergewöhnlich viel
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Leser wieder von der immensen Jagdpraxis des
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Pirschgänge auf Hirsch, Bock und Fuchs begleiten.
Der politisch und soziologisch Interessierte findet
darüber hinaus schlüssige Essays und schließlich
werden auch noch Freunde der feinen Seitenblicke
bedient, wenn Philipp Meran von seinen Partys und
Festen erzählt.
Der ANBLICK gratuliert Philipp Meran herzlich zu
diesem ungemein vielfältigen Jagdbuch, wünscht
dem Werk wieder eine weite Verbreitung und dankt
bei dieser Gelegenheit für die wertvolle Mitarbeit
an der Zeitschrift vom Gründungsjahr 1946 an.
hk
/// victory
Zeiss. PioNier seit 1846.
Die Browning B725 Sporter ist im Vergleich zum Vorgängermodell
B25 wesentlich niedriger gebaut und damit eleganter und führiger.
dass sie nun wesentlich eleganter
erscheint.
Die Testwaffe war in der Ausführung Sporter im Kaliber 12/76 mit
76 cm langen Läufen bereitgestellt
worden. Das Gewicht beträgt 3,5
kg, Modellvarianten im Kal. 20 bietet Browning noch nicht an. Den
direkten Vergleich der Browning
B725 mit den Flinten von Beretta
darf man nun nicht anstellen, weil
die Sporter-Ausführung, wie der
Name es sagt, mehr den Anforderungen eines Sportschützen denn
Jägers nachkommt. Trotzdem ist ihr
Erscheinungsbild so, dass man sie
ohne Weiteres zur Jagd führen kann.
Die Chokes sind innenliegend und
stehen nicht aus dem Lauf hervor,
die Kühl-Ventilierung zwischen
oberem und unterem Lauf und die
Aufschrift B725 in Orange stören
heute optisch bei der Jagd nicht
mehr. Sie hat gegenüber der jagdlichen Ausstattung eine 10 mm breite Laufschiene, einen ergonomisch
ausgeformten Handballen am Pistolengriff und ein in der Längsrichtung verstellbares Abzugszüngel.
Das ist eine sinnvolle Neuerung, da
jeder Schütze die Stellung des Züngels auf seine Fingerlänge individuell einstellen kann.
Die eher weiche Kunststoffschaftkappe der Browning ist leicht rückstoßdämpfend, rutschte aber im
Vergleich zu den Berettas an der
belederten Schießweste nicht so gut
an die Schulter. Für eine vorübergehende provisorische Abhilfe ist
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ein breites Klebeband mit glatter
Oberfläche recht nützlich, man umklebt damit einfach den Bereich der
Schaftkappe.
Mit der Browning gelangen am Jagdparcours die besten Leistungen. Die
besondere Balance der Waffe und
die ergonomische Schäftung waren
sicherlich mit ausschlaggebend dafür. Im Gegensatz zum Vorgängermodell B25 hat man bei der B725
Erleben Sie eine Revolution in der Jagdoptik: Die neue VICTORY HT Linie, die durch das
einzigartige Optikkonzept mit HT-Gläsern von SCHOTT eine Transmission von bis zu über
95 % erreicht. Das VICTORY HT Fernglas überzeugt zusätzlich mit seinem ergonomischen
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darüber hinaus mit dem weltweit feinsten Leuchtpunkt und der neuen ASV+ für höchste
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mehr Gewicht nach hinten verlagert,
sie ist nun nicht mehr so kopflastig,
bestimmt auch ein Mitgrund des guten Abschneidens am Jagdparcours.
Trapschützen schätzen wiederum
kopflastige Flinten. Man sieht, dass
Flintenkonstruktion keine einfache
Aufgabe darstellt.
Die Brownings B725 kosten 2.599,Euro (Ausführung Sporter) und
2.560,- Euro (Ausführung Jagd).
Tipps zum Flintenkauf
11/20/2012 11:46:24 AM
Wählen Sie das Kaliber 12/76 statt
12/70, um bei der Verwendung von
Stahlschrotpatronen die maximale
Leistung ausschöpfen zu können.
Achten Sie auf das Beschusszeichen
in Form der Lilie, sie weist auf einen verstärkten bzw. Stahlschrotbeschuss hin. Wenn es sich irgendwie
machen lässt, schießen Sie mit dem
gewählten Modell vor dem Kauf.
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