zürich - NPO Solution

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zürich - NPO Solution
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Flugpassagier-Daten bleiben geheim
Bern. – Die US Airways, mit welcher der an Schweinegrippe erkrankte Schweizer Kerry F. geflogen
war, gibt die Passagierliste des entsprechenden Flugs nicht heraus. Patrick Mathys, Leiter der Sektion...
Biometriepass: Lesegeräte fallen durch
Bern. – Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat zwei Lesegeräte für den neuen biometrischen
Pass getestet – das Ergebnis, in einem unveröffentlichten Bericht festgehalten, lässt aufhorchen....
Klüngelei schadet Zürich
Die Art und Weise, wie das Zürcher Universitätsspital einen neuen Hightech-Tomografen beschaffen
will, hinterlässt ein mulmiges Gefühl. Während inzwischen jede Gemeinde im Land Bauvorhaben nach
den...
Berlusconi-Gattinmöchte sich scheiden lassen
Rom. – Veronica Lario will sich von ihrem Gatten, dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio
Berlusconi, trennen. Das Fass zum Überlaufen brachte offenbar, dass Berlusconi zum Geburtstag einer...
Ab heute fährt Zürich anders ein
«Die Entdeckung der Langsamkeit», so heisst der Roman von Sten Nadolny. Vielleicht wird der Titel
des Achtzigerjahre-Bestsellers schon bald zum Motto jener Cruiser, die sich regelmässig durch Zürichs
West-...
Dubiose Gerätebeschaffung am Uni-Spital
Ein Professor am Zürcher UniSpital beantragt, millionenteure Apparate bei der Firma zu ordern, für
die er als Berater amtet.
Der FC Zürich auf dem Weg zum Meistertitel
Neuenburg. – Fünf Runden vor Schluss vergrösserte der FC Zürich mit dem 1:0-Sieg bei Xamax seinen
Vorsprung auf Meister Basel auf 3 Punkte. Dazu weist der FCZ die klar bessere Tordifferenz auf. Die...
Pfiffe für Krueger und das Eishockey-Nationalteam
Bern. – Die Feststimmung schlug in der mit 11 000 Zuschauern ausverkauften Postfinance-Arena bald
in Frustration um: Die Schweiz verlor an der WM nach einer schwachen Leistung gegen Schweden
1:4 und steht vor...
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Krankenkassen verhängen Tarifstopp
Bern. – Der Krankenkassenverband Santésuisse will den Ärzten und Spitälern ab 2010 vorerst
keine Tarif- und Preiserhöhungen zugestehen. Er beruft sich dabei aufs Krankenversicherungsgesetz
(KVG)....
Ihr Buch über Heiler wurde zum Bestseller
Die Ethnologin Magali Jenny hat mit einem Leitfaden über Heiler und Gesundbeter den Nerv der Zeit
getroffen. Ihr Buch hat sich in fünf Monaten bereits 37 000-mal verkauft.
Markus Hutter als FDP-Vize nominiert
Zürich. – Die FDP des Kantons Zürich will ihren Sitz in der Parteileitung der FDP Schweiz behalten.
Der Parteivorstand hat daher den Winterthurer Garagisten Markus Hutter für den Posten des...
SVP will schärfere Asyl- und Ausländerpolitik
Bern. – Auf einem Sonderparteitag in Bern hat die SVP am Samstag schärfere Gesetze in der Asylund Ausländerpolitik gefordert. Nach verbalen Attacken gegen die ehemalige Parteikollegin und Justizministerin...
Glarner Landsgemeinde wird nicht eingeschränkt
Glarus. – Die Glarner Landsgemeinde lässt sich ihre Kompetenzen nicht beschneiden. Sie hat gestern
einen Antrag abgelehnt, an der Volksversammlung umstrittene Geschäfte später an der Urnen zu
entscheiden....
Jungwacht und Blauring fusionieren
Luzern. – Zwei der grössten Jugendverbände der Schweiz schliessen sich zusammen. Die Delegierten
des Schweizerischen Blaurings und der Schweizerischen Jungwacht haben am Wochenende die Fusion
der mehr als...
Genf muss für Kritzeleien in Roma-Pässen bezahlen
Genf. – Die Stadt Genf muss bettelnden Roma die Pässe ersetzen, die von Polizisten beschrieben worden sein sollen. Dies sagte Justizdirektor Laurent Moutinot am Westschweizer Radio. Genfer Polizisten sollen...
Jeder dritte Täter entzieht sich Strafe
Bern. – Rund ein Drittel der im Kanton Bern zu Geldstrafen oder Arbeitseinsätzen verurteilten
Täter nutzen Schlupflöcher im neuen Strafrecht aus. Der bernische Justizdirektor Christoph Neuhaus
fordert...
Israels Botschafter zieht Vergleich mit Hitlerzeit
Zürich. – Der israelische Botschafter in der Schweiz, Ilan Elgar, hat das Treffen von Bundespräsident
Hans-Rudolf Merz mit dem iranischen Präsidenten Ahmadinejad mit der Appeasementpolitik
gegenüber...
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Die Stadt Luzern sieht sich als schönstes Quartier von Zürich
Luzern wendet sich von der Innerschweiz ab und richtet sich nach Zürich aus. Die stolze Kulturstadt
hat den AntiZürich-Reflex überwunden.
Braucht der E-Pass eine Schutzhülle?
Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) warnt davor, den biometrischen Pass ohne Schutzhülle
aufzubewahren. Grund: Es hat nachgewiesen, dass sich der Pass aus Distanz heimlich lesen lässt –
auch wenn...
Bringt Cevio heute den Locarneser Nationalpark zu Fall?
Der Widerstand gegen einen Nationalpark oberhalb Locarnos wächst. Heute könnte das Gemeindeparlament von Cevio das Projekt vorzeitig beerdigen.
Bakom: Passleser lässt sich aus 500 Metern anzapfen
Beim Test durch das Bundesamt für Kommunikation sind die Lesegeräte für den biometrischen Pass
durchgefallen. Jetzt muss der Bund nachbessern, um Sicherheitslücken zu stopfen.
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Tamiflu für Arme
Basel. – Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat wegen der Schweinegrippe den Notvorrat an Tamiflu bei Roche abgerufen. Die Vorräte umfassen 2,4 Millionen Dosen, die regional gelagert werden,
sowie 3...
«Eine absolute Übertreibung»
Der Aarauer Stadtrat Michael Ganz sass bis gestern Abend als Grippeverdachtsfall zu Hause in
Quarantäne. Man mache zu sehr auf Panik, kritisiert er.
Erster Schritt für Impfstoff-Massenproduktion geglückt
Die Schweinegrippe breitet sich weiter aus. In Mexiko klingt sie aber bereits langsam ab. Und die
Arbeiten an einem Impfstoff laufen auf Hochtouren.
Das BAG droht Airlines mit dem Pranger
Bis heute weiss der Bund nicht, wer mit dem an Schweinegrippe erkrankten Schweizer im Flugzeug
sass. Die Airline gebe die Passagierliste nicht heraus.
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Aussöhnung in Nepal gefährdet
Die maoistische Regierung in Katmandu hat den Armeechef entlassen. Damit verschärft sie den Streit
über das Schicksal von 20 000 ehemaligen Rebellen.
Homo-Ehe in den USA salonfähig
Der Zorn der Gegner von Schwulen- und Lesbenehe lässt nach. Nach Vermont und Iowa wollen weitere
US-Bundesstaaten Homosexuellen den Bund fürs Leben ermöglichen.
Jugendliche Straftäterin im Iran hingerichtet
Teheran. – Ungeachtet internationaler Proteste ist im Iran eine zum Tatzeitpunkt minderjährige
Straftäterin gehängt worden. Nach sechs Jahren Haft wurde das Todesurteil wegen Mordes gegen die
23-Jährige...
Mehr als 60 Zivilisten in Sri Lanka getötet
Colombo. – Im umkämpften Rebellengebiet im Norden Sri Lankas sind offenbar mehr als 60 Zivilisten bei einem Angriff auf ein Spital ums Leben gekommen. Nach Angaben der Tamilenrebellen
beschossen...
Obama will an Tribunalen in Guantánamo festhalten
Washington. – Trotz Kritik will US-Präsident Barack Obama nicht ganz auf die Militärtribunale für
Guantánamo-Häftlinge verzichten. Die Regierung will im Kongress allerdings Veränderungen beim
Ablauf der...
Taliban enthaupten Regierungsvertreter
Islamabad/Kabul. – Im umkämpften pakistanischen Swat-Tal haben Taliban-Rebellen zwei
Regierungsvertreter geköpft. Die Enthauptungen seien die Rache für die Tötung von zwei Taliban-Kommandanten, teilten...
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Das Seeräuber-Monopoly am Horn von Afrika hat acht
Mitspieler
Im vergangenen Jahr wurden für entführte Schiffe 100 Millionen Dollar Lösegeld bezahlt. Wer beteiligt
sich alles an diesem guten Geschäft auf hoher See?
USA stoppen Befreiung eines gekaperten Frachters
Die Angriffe somalischer Piraten auf Transportschiffe halten an. Doch auf amerikanisches Geheiss
stoppte die deutsche Regierung eine Aktion gegen die Seeräuber.
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«Barbar» Fofana bedroht Zeugen und Geschworene
In Paris stehen die mutmasslichen Mörder eines jungen Juden vor Gericht. Zu antisemitischen
Beschimpfungen ist es auch im Gerichtssaal gekommen.
Russland wütend wegen Nato-Manöver in Georgien
Moskau hat auf eine NatoÜbung in Georgien reagiert: Russische Truppen sind in Südossetien und
Abchasien aufmarschiert.
Australien rüstet sich für regionalen Krieg
Sydney. – Mit einem Aufwand von über 70 Mrd. US-Dollar will Australien seine Streitkräfte auf eine
zunehmend schwierigere strategische Situation im Raum Asien-Pazifik vorbereiten. Wie Premierminister Kevin...
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Die Rückkehr der Geheimjustiz
Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft (OSta) verbietet die Einsicht in die Verfügung, mit der das
Strafverfahren gegen Ex-Armeechef Roland Nef – unter anderem wegen Nötigung seiner Ex–Partnerin –...
Im Land der Aussätzigen
Telefongespräch mit einem Bekannten, der in Mexico City erfolgreich mehrere Restaurants führt, mit
Immobilien handelt und bisher immer rational gewirkt hat.
Der Politiker, der mit dem Florett ficht
Die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) um Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf will sich im
Kanton Zürich neu formieren. Der Dübendorfer Stadtpräsident Lothar Ziörjen, 54, soll den Zürcher
Ableger in...
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ETH-Papierpilot ganz vorn
Salzburg. – Aus Papier gefaltete Flieger sind kein Kinderspiel. Am Wochenende wurden in Salzburg
die Red Bull Paper Wings World Finals ausgetragen, die Weltmeisterschaften der Papierflieger. Kroatien,...
Gottesdienst für IKRK-Geisel
Lenzburg. – An einem Gottesdienst in der Stadtkirche Lenzburg hat sich am Sonntag der IKRKMitarbeiter Andreas Notter bei der Bevölkerung für die moralische Unterstützung während der Geiselhaft
bedankt....
KURZ NOTIERT
Vom Regen in die Traufe. Sydney. – Heftige Regenfälle haben die Pläne eines australischen Einbrechers durchkreuzt. Die Polizei musste den Fassadenkletterer vom Dach einer Fabrik in Sydney retten,
weil er...
Unterwäschemodel Angela
Berlin. – Was wären Bundeskanzlerin Angela Merkel, Vizekanzler Steinmeier oder FDP-Chef Westerwelle bereit herzugeben, um die Wirtschaft anzukurbeln?
Stille Wasser sind tief und Mister Schweiz nicht solo
Zürich. – «Ein stiller Zimmermann aus Glarus», wie der «Blick» ihn nennt, ist seit Samstag der schönste
Mann der Schweiz. An der Wahl gibt es nichts auszusetzen: Der 22-jährige André Reithebuch hat...
Die Obamas gehen aus
US-Präsident Barack Obama hat seine Frau Michelle am Samstagabend gross zum Essen ausgeführt.
Das Paar verbrachte fast zwei Stunden im Edelrestaurant Citronelle im Washingtoner Viertel Georgetown und zog...
Dreijähriger von Zug überfahren
Lyssach. – In Lyssach BE ist am Sonntagnachmittag ein dreijähriger Knabe von einem Zug überfahren
worden.
Berlusconis Frau will die Scheidung
Nach 18 Jahren Ehe mit Italiens reichstem Politiker hat seine zweite Frau genug. Ausschlag gab ein
Collier für eine andere.
Die Schlammschlacht vom Sonntag
Zwei Frauen beim Schlammringen in Wuhan, Hauptstadt der chinesischen Provinz Hubei.
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Der Chefarzt, der auch noch Privatunternehmer ist
Gustav von Schulthess leitet eine Klinik des Uni-Spitals, berät die Firma General Electric und baut
nebenher eine florierende Firma auf. Wie vielen Herren kann ein Chefarzt eigentlich dienen?
Droht Zürich heute der grosse Verkehrskollaps?
Zürich. – Heute Montag wird der Uetlibergtunnel eröffnet – und damit das Jahrhundertbauwerk Westtangente offiziell dem Verkehr übergeben. Die Stadt hat gestern vermeldet, dass übers Wochenende
die...
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Neustart der BDP mit Lothar Ziörjen an der Spitze
Illnau-Effretikon. – Die Zürcher Sektion der Bürgerlich-Demokratischen Partei (BDP) hat sich neu
aufgestellt.
Die Reaktion der Familienlobby
Störmanöver von rechtskonservativen Aktivisten blieben bei der EuroPride-Eröffnung aus. Dafür hat
sich Daniel Regli, Präsident der Familienlobby, mit einem Schreiben an die Medien gewandt. In diesem
geht...
1. Mai: Fast alle Randalierer sind wieder auf freiem Fuss
Zürich. – Von den 83 an den 1.-Mai-Krawallen in Zürich verhafteten Personen ist nur noch einer in
Haft: Ein 18-jähriger Schweizer sei wegen diverser Delikte der Staatsanwaltschaft zugeführt worden,...
Winterthur prüft Erdwärme-Nutzung
Winterthur. – Der Stadtrat will wissen, ob die Nutzung von Geothermie (Erdwärme) zur Stromund Wärmeproduktion in Winterthur möglich und sinnvoll ist. Aus diesem Grund hat er eine Machbarkeitsstudie in...
In Tram geprallt
Ein 42-jähriger Autofahrer hat am Samstagmorgen um 5.30 Uhr am Bucheggplatz mit seinem Wagen
ein wegfahrendes Tram der Linie 15 gerammt. Er zog sich Verletzungen zu und musste ins Spital
eingeliefert werden....
Teenager angefahren
Ein 55-jähriger Autofahrer hat gestern um 15.25 Uhr im Kreis 4 eine 14-jährige Fussgängerin angefahren, die auf dem Zebrastreifen die Kernstrasse überquerte. Die Sanität musste das verletzte Mädchen
in...
Autos gerammt
Ein angetrunkener Automobilist hat am Sonntagmorgen um 4.10 Uhr an der Kanzleistrasse die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und ist mit mehreren am Strassenrand parkierten Autos kollidiert.
Dabei kippte...
Kind mit Velo verunglückt
Ein 7-jähriges Mädchen ist gestern Sonntag um 17 Uhr in Schwamendingen auf dem Radweg an
der Bärenbolstrasse verunglückt. Laut Stadtpolizei ist es in einen Stromverteilerkasten gefahren und
musste verletzt...
Behinderte in Brauerei
Die Brühlgut-Stiftung, die 110 Wohn- und 217 geschützte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung anbietet, weitet ihre Aktivitäten aus. Zur Bäckerei, einem Laden in der Altstadt und einem Café
in...
«Die Euro-Pride ist nicht ein Homo-Anlass»
Im Beisein von viel Prominenz wurde am Samstag im Papiersaal Sihlcity der lesbisch-schwule Grossevent Euro-Pride 09 eröffnet.
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Gratis an den Rheinfall?
Zürich. – Drei Weinländer Kantonsräte von SP, SVP und FDP stellen in einem dringlichen Vorstoss die
Erhöhung des Eintritts von 1 auf 5 Franken für den Rheinfall auf Zürcher Seite in Frage. Sie fänden...
Nun rollt der Verkehr durch den Uetliberg
Heute Montag ist der von Autofahrern ersehnte Tag: Die Westumfahrung von Zürich wird für den
Verkehr freigegeben. Planung und Bau haben ein halbes Jahrhundert in Anspruch genommen. Der
«Tages-Anzeiger» hat...
Ehefrau im Streit mit Messer angegriffen
Dübendorf. – Ein 45-jähriger Türke hat am Freitagabend seine Frau mit einem Messer schwer verletzt.
Zur Gewalttat kam es gegen 17 Uhr in der Wohnung der von ihrem Mann getrennt lebenden, ebenfalls
aus der...
Letzte Handgriffe an der Westumfahrung
Der Eröffnungs-Countdown der Westumfahrung war ebenso minutiös vorbereitet wie die ganzen
Bauarbeiten.
Love Ride: So viele Töffs wie noch nie
Dübendorf. – Die Benefizveranstaltung der Schweizer Bikerszene, die zum 17. Mal auf dem Flughafen
Dübendorf für muskelkranke und behinderte Menschen stattfand, ist am Sonntag erfolgreich verlaufen.
Wie die...
Schreibwettbewerb
Unterengstringen/Würenlos. – Das Kloster Fahr hat anlässlich des 90. Geburtstages von Silja Walter
einen Schreibwettbewerb ausgeschrieben. 146 junge Menschen aus fünf Ländern haben teilgenommen.
Den...
Vekselberg steuerfrei?
Zürich. – Der am Zürichberg wohnhafte russische Finanzjongleur Viktor Vekselberg muss in Zürich
womöglich bald gar keine Steuern mehr bezahlen. Diese These stellt die Zeitung «Sonntag» auf. Da...
Mon, May 04, 2009
Die schädliche Abwesenheit der Väter
Jeder Pubertierende braucht seinen Elmar, TA vom 30. April Die Verantwortung der Gerichte.
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Wirkt die komplementäre Medizin, oder kostet sie nur?
Eidg. Abstimmung über eine «Zukunft mit Komplementärmedizin» vom 17. Mai
Es braucht jüngeren Fussball-Präsidenten
Weibels Erfolg in Abwesenheit, TA vom 25. 4. Weibel soll SFV-Präsident werden. Unglaublich,
wie viele Manager und Politiker (Gygi, Grübel, Villiger, Steinegger etc.) es gibt, die sich für unentbehrlich...
Zürcher Anzeiger, Stadt-Anzeiger www.tagesanzeiger.ch HERAUSGEBERIN
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Heute bei den Gays, morgen beim Papst
Christian Jott Jenny ist 31 und ein junger Mann, der sich einen Platz im Leben zu sichern sucht. Er ist
Sänger und gründete in Zürich die Schubertiade, trat dort (in der Alten Kirche Witikon) selber auf,...
Pouletbrüstchen mit Lavendelbutter
Für 4 Personen Zutaten: Lavendelbutter: 50 g weiche Butter, 1 TL getrocknete Lavendelblüten.
Pouletbrüstchen: 4 Pouletbrüstchen, ca. 500 g, Salz, Pfeffer, Bratbutter oder Bratcrème.
ZÜRICH
Paarläufe zwischen Kunst und Literatur. Mit der Künstlerin Michaela Melián und dem Autor Frank
Heer.
Gitarrennacht mit glanzvollen Nummern
Saitenzauber und Spickzettel: Am Samstagabend trat die Elite der hiesigen Gitarristen bei der Night
of the Guitars im Kaufleuten auf.
Hardrock-Tango
Die einzige vollakustische, tangospielende Hardrock-Combo Europas: The Hitsköpfe köpfen Hits
und reduzieren sie im Quartett auf das Unwesentliche. Die vier Zürcher Scharfrichter des schlechten
Geschmacks...
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Wie kam die Schweiz zum Sackmesser?
125 Jahre habe ihr Hauptprodukt auf dem Buckel, vermeldet die Firma Victorinox. Gemeint ist
natürlich das Sackmesser. Entwickelt hat es Karl Elsener, ein Schwyzer Messerschmied, der 1884
einen Branchenverband...
«Die Selbstanzeige hat einen reinigenden Effekt»
Will der Kunde keine Steuern bezahlen? Kein Problem, Schweizer Banken helfen ihm gerne. Warum
das immer gefährlicher wird, erklärt ein deutscher Steuerspezialist.
Abwrackprämie nützt weniger als erwartet
Frankfurt. – Gemäss einer Studie hätten mindestens 75 Prozent der Deutschen, die dieses Jahr ein
neues Auto gekauft haben, auch dann zugeschlagen, wenn der Staat nicht mit einer Prämie gelockt
hätte. Das...
Fiat will nach Chrysler auch bei Opel einsteigen
Berlin. – Fiat-Chef Sergio Marchionne trifft sich heute mit Vertretern der deutschen Regierung, um
über die Zukunft von Opel zu verhandeln. Laut «Wirtschaftswoche» hat Marchionne bereits ein Angebot für...
Schneider-Ammann: Aufschwung erst 2010
Zürich. – Der Präsident des Verbands der Maschinenbau- und Elektroindustrie (Swissmem), Johann
Schneider-Ammann, rechnet frühestens 2010 mit dem Wirtschaftsaufschwung, wie er dem «Sonntag»
sagte....
Comparis und Versicherer – eine Hassliebe
Der Internetvergleichsdienst Comparis ist beliebt – nicht überall. Versicherer beklagen die Marktmacht
von Comparis. Aber nur hinter vorgehaltener Hand.
Braucht Citigroup noch einmal 10 Milliarden?
New York. – So viel Geld könnte nötig sein, damit die Bank die Anforderungen der staatlichen
Stresstests erfüllt. Das berichtet das «Wall Street Journal» online. Mit diesem Test überprüft die...
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Telecomdienste werden auf dem Land teurer
Bern. – Vorbei mit der Solidarität: Ein Glasfaseranschluss wird in den Städten nicht gleich viel
kosten wie auf dem Land. Davon ist Marc Furrer, Chef der Kommunikationskommission (Comcom),
überzeugt....
Doppelt soviele Deutscheohne Job
Im letzten Halbjahr hat sich die Zahl der arbeitslosen Deutschen in der Schweiz verdoppelt. Doch sie
gelten als gut vermittelbar.
Segnete Ackermann den Sulzer-Deal ab?
Zürich. – Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hatte beim umstrittenen Deal mit Sulzer-Aktien die
Finger im Spiel. Das berichtet der «Sonntag». Konkret geht es dabei um eine Beteiligung von gut 30
Prozent am...
US-MedienbuhendieSchweizaus
«Washington Post» und «New York Times» halten nichts davon, dass Bundesrat Merz das neue Steuerabkommen mit den USA an Bedingungen knüpfen will.
Die Krise schleckt keiner weg
Omaha. – Auch der reichste Mann der Welt hat simple Gelüste. Mit einem Stängeliglace tankt Warren
Buffett Energie, bevor er sich an der Generalversammlung seiner Berkshire Hathaway den Fragen der
Aktionäre...
«Die Selbstanzeige hat einen reinigenden Effekt» für den einzelnen Bankmitarbeitenden klar höher
werden. In Bankkreisen fürchtet man sich derzeit immer noch stärker vor dem Abfluss von unversteuerten Kundengeldern.
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Wovon hängt der Euro-Kurs ab?
Meine Mutter hat in Deutschland einen Vermögensverwalter gefunden, der recht erfolgreich war. Nun
möchte sie ihm das ganze Vermögen anvertrauen. Wie steht es mit dem Währungsrisiko? Wovon ist
der Euro-Kurs...
Der Preisist nicht in Edelstein gemeisselt
Edelsteine sind keine sichere Wertanlage. Wenns kriselt, fallen auch ihre Preise.
Zurück zum Start: Einfach und solid anlegen
Anlegen braucht nicht kompliziert zu sein. Mit nur vier Bausteinen lässt sich ein solides Portfolio
aufbauen, das auch Stürmen standhält.
«Finplan»
Die Ereignisse an den Finanzmärkten haben Anleger hart getroffen und manches Budget über den
Haufen geworfen. «Finplan» ermöglicht es, sich neu zu orientieren und die Finanzplanung auf eine
solide,...
Mon, May 04, 2009
«Das Ledersofa meines Freundes»
Ihre erste eigene Wohnung?
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Günstige Hypotheken wie schon seit langem nicht mehr
Dank tiefer Zinsen ist privates Wohneigentum für viele Leute erschwinglich geworden. Aber es gilt
dennoch: Zuerst sorgfältig budgetieren, erst dann kaufen.
Noch haben die Putzroboter Flausen im Kopf
Der Staubsauger dreht wie von Geisterhand, zieht seine Kreise in der Wohnung und putzt von allein.
Alles zu schön, um wahr zu sein? Ein Testbericht.
Zahnarzt statt Wohnung?
Wir haben an bester Lage eine Eigentumswohnung gekauft. Wir fielen aus allen Wolken, als wir feststellen mussten, dass der Nachbar seine Wohnung zu einer Zahnarztpraxis umbaut. Müssen wir das
tolerieren?
Mon, May 04, 2009
Demo-Verbot für Leasingfahrzeug
Wer das Kleingedruckte von Leasingfirmen liest, stösst auf Erstaunliches.
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So verteidigen die Leasingfirmen ihre Allgemeinen
Geschäftsbedingungen
Amag Leasing (Audi, Seat, VW): «Es handelt sich in allen Punkten ganz klar nicht um versteckte
Vertragsstrafen zum Nachteil des Kunden. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir unseren Leasingnehmerinnen und...
Beim Leasing fährt der Kunde nicht in der Königsklasse
Der TA hat das Kleingedruckte von 14 Auto-Leasingfirmen unter die Lupe genommen. Resultat: Alle
benachteiligen ihre Kunden mit einseitigen und teilweise ungültigen Vertragsklauseln.
Konzert abgesagt: Ist das Geld verloren?
Ich habe im Internet zwei Karten für ein Konzert in Deutschland gekauft und 140 Euro mit der Kreditkarte bezahlt. Leider wurde der Anlass kurzfristig und ohne Begründung abgesagt. Auf meinen
eingeschriebenen...
Kann ich den Vertrag nur teilweise kündigen?
Ich bin kürzlich Vater geworden und möchte deshalb mein Arbeitspensum reduzieren.
Darf der Bräutigam den Doppelnamen verbieten?
Unsere Tochter heiratet demnächst einen Italiener der zweiten Generation, der in der Schweiz
aufgewachsen ist und hier die Schulen besucht hat. Nun will dieser partout nicht, dass sie hinter
seinem...
Mon, May 04, 2009
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Pfiffe für Krueger – und sogar für Streit
Als hätte jemand den Stecker rausgezogen – die Feststimmung schlug in Frustration um, der Nationalcoach spricht mittlerweile vom «Heimnachteil».
Medaille für Bicek
x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Mit xder Slowakei war Jiri Bicek weit x x von einer WM-Medaille
entfernt. x x x Trotzdem ist er nun zu Edelmetall x x x gekommen: xJuha-Pekka Hytönen, in x x x der...
Ein kollektives Schweizer Versagen
Das Nationalteam zeigte beim 1:4 gegen Schweden seine schwächste WM-Leistung und verpasste zum
zweiten Mal die vorzeitige Viertelfinalqualifikation. Die letzte Chance folgt heute gegen die USA.
Yzerman nur 2. Klasse
Als ein Teil der kanadischen WMDelegation auf dem Rückweg von Bern zur Basis in Zürich in der
1. Klasse sass, forderte sie das Bahnpersonal zum Wechsel in die «Holzklasse» auf. Die Wegweisung
galt auch für...
Weber und Streit spitze
Zehnmal hat Kanadas Shea Weber auf Norwegens Tor geschossen, für einmal erfolglos. Ansonsten
schliesst er nahtlos an seine NHL-Saison an, wo er nach Toren die Nummer 2, nach Schüssen die
Nummer 3 aller...
Die Partner der Torarmut
In den Pausen der Meisterschaft spielt das Schweizer Nationalteam in Ermangelung von Gegnern von
höherem Kaliber seit Jahren gerne gegen die Slowakei und Deutschland oder gegen Deutschland und
die Slowakei...
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Die knappste Entscheidung?
Tom Lüthi distanzierte am Motorrad-GP von Spanien den Italiener Mattia Pasini um bloss vier
Tausendstelsekunden. War dies die knappste Entscheidung in der Strassen-WM?
Kreuzigers Kenntnisse der Schweizer Strassen
Der zurückhaltende Tscheche gewann noch vor seinem 23. Geburtstag mit der Tour de Romandie auch
die zweite bedeutende Schweizer Rundfahrt.
Kaeslins Kür zu Gitarrenklängen
über 400 Turner aus der ganzen Schweiz, die besten Sektionen des Landes. Wie Ariella Kaeslins Kolleginnen und Kollegen des BTV ie ist das Sternchen der Luzern. Sie machen den Anfang SSchweizer
Turnszene und...
Service nicht inbegriffen, Federer im Teufelskreis
Es schien, als habe sich auch der Himmel gegen Roger Federer verschworen. Je näher er gegen Novak
Djokovic am Samstag dem Sieg kam, desto dunkler türmten sich die Wolken am eben noch strahlend
blauen Römer...
Mon, May 04, 2009
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FCB gegen Sion nur 2:2 – dumm gelaufen
«Es wird sich zeigen, wie weh dieser Punktverlust tut, normalerweise tut er sehr weh», sagte Benjamin
Huggel. Sein FC Basel war am Samstag gegen Sion zwar eine Viertelstunde vor Schluss innert vier
Minuten...
Das 1:3 als Ausdruck der GC-Krise
Für GC war es gegen Bellinzona so wie seit Wochen: Die Leistung war schlecht, das Resultat auch,
die Fankurve rief «Latour raus».
Sporthistorisches 6:2 von Barcelona bei Real Madrid
Noch sind die Katalanen nicht Meister. Doch am Samstagabend boten sie beim 6:2 in Madrid gegen
Real eine Meisterleistung.
LeaderFCZürich:Ein SchrittRichtungTitel
Aegerter schoss das Tor beim 1:0 gegen Xamax. Fünf Runden vor Schluss liegt der FC Zürich drei
Punkte vor Basel.
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Rafael Nadals Hattrick: Drei Titel in drei Wochen
Der Spanier gewann das Italian Open mit einem 7:6, 6:2 gegen den Federer-Bezwinger Novak
Djokovic. Es war sein 25. Titel auf Sand und der 4. in Rom.
Russlands nächste Demonstration
Der Titelverteidiger, der gegen die Schweiz noch grosse Probleme bekundet hatte, ist in Fahrt gekommen. Nach den USA (4:1) bezwangen die Russen gestern auch Lettland (6:1) klar, wobei Verteidiger
Twerdowski...
Wiener Schnitzel für den Mentor von Mark Streit
Der US-Assistent und IslandersHeadcoach Scott Gordon tritt heute erstmals gegen seinen besten Spieler Mark Streit an.
Zurück in der Realität
Nach 2008 hat sich die Slowakei zum zweiten Mal hintereinander nicht für die Viertelfinals qualifiziert.
In Kanada musste die Mannschaft sogar in die Abstiegsrunde. Hier in der Schweiz hat sie erneut so...
Weissrusslands grosse Ziele
Trotz dem 0:3 gegen Tschechien konnten die Weissrussen jubeln. Sie haben die Viertelfinals erreicht,
und ihr Land liegt im Eishockey-Fieber.
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Amicitias grosse Probleme mit dem Kreisläufer
Die Zürcher Handballer schieden im Halbfinal des Cupsiegercups mit einer 27:33-Niederlage in Valladolid aus.
Das Punktetrikot und ein 12. Rang für die Schweizer
In der Tour de Romandie blieben Exploits der Schweizer aus. In Genf holte Oscar Freire seinen zweiten
Etappensieg.
Di Marco auf Rang 7, Ryf mit Kettenriss
Triathlon. – Die Neuenburgerin Magali Di Marco klassierte sich im ersten Rennen der neuen World
Championship Series im 7. Rang. Daniela Ryf, der stärkste Schweizer Trumpf, musste hingegen in
Tongyeong...
Ralph Näf in Belgien auf dem Podest
Mountainbike. – Die Schweizer CrossCountry-Fahrer holten beim zweiten Weltcup-Rennen der Saison in Houffalize (Bel) den ersten Podestplatz. Ralph Näf klassierte sich hinter dem Franzosen Julien
Absalon und...
Tom Lüthis Erleichterung in Jerez
Beim GP von Spanien klassierte sich der Berner Motorradpilot mit einer grossen kämpferischen Leistung auf dem 5. Rang.
Der Hengst Maintop blieb in Dielsdorf top
Der Dreijährige gewann vor 6300 Zuschauern das erste klassische Rennen der Saison.
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Am Mittwoch
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Modus
Die ersten vier beider Zwischenrundengruppen qualifizieren sich für die Viertelfinals. Die Paarungen
lauten: 1. E - 4. F, 2. E - 3. F, 1. F - 4. E, 2. F - 3. E. Wann was stattfindet, wird noch festgelegt.
Deutschland - Österreich 0:1 (0:0, 0:1, 0:0) PostFinance-Arena, Bern. – 3828 Zuschauer. – SR Baluska/
Bulanow (Slk/Rus), Gordenko/Valach (Rus/Slk).
Zürcher 3. Liga
Gr. 1: Urdorf - Wädenswil 0:2. Richterswil - Sporting Clube Zürich 3:1. Lachen/Altendorf - Affoltern
a/A a 3:2. Freienbach - Wollishofen 1:2. Einsiedeln - Wädenswil 3:1. Einsiedeln - Horgen 0:1. Albisrieden...
Gruppe F Kloten
Norwegen - Kanada 1:5 (1:3, 0:2, 0:0) 4023 Zuschauer. – SR Looker/Persson (USA/Sd), Kaspar/
Wehrli (Ö/Sz). Ausschluss– Tore: Vikingstad)5. Lombardi 0:1. 13. Zuccarello(Doughty, AasenMason!/ (Bastiansen,...
Ungarn - Dänemark 1:5 (1:0, 0:2, 0:3) Kloten-Arena. – 3672 Zuschauer. – SR Kadyrow/Zalaski (Rus/
Ka), Dedjulja (WRus)/Winnekens (D). – Tore: 16. Palkovics (Fekete) 1:0. 29. Staal (Damgaard,...
1. Liga, Gruppe 3
Red Star: Mini-Erfolgsserie beendet. Nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage musste der Tabellenletzte und Absteiger Red Star zu Hause gegen Rapperswil-Jona zum 19. Mal in dieser Saison als Verlierer vom...
Frauen
Nationalliga A 1. FC Zürich 14/38. 2. Yverdon 14/32. 3. Kriens 14/28. 4. Zuchwil 05 14/25. 5. Schwerzenbach 14/23. 6. Bern 13/16. 7. Rot-Schwarz 14/16. 8. Schlieren 13/9. 9. Concordia 14/9. 10.
Luwin.ch 14/2.
Gruppe E Bern
Schweiz – Schweden 11 327 Zuschauer. – SR: Hansen (No)/Ronn (Fin), Kicha (Ukr)/Orelma (Fin).
– Tore: 6. Oduya (Eriksson, Weinhandl) 0:1. 25. Harju (Omark, Stralman/Ausschluss Monnet) 0:2.
47. Omark...
Mon, May 04, 2009
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England
Manchesters nächster Schritt. Manchester United ist der Titelverteidigung näher gekommen. Nach dem
2:0 in Middlesbrough beträgt der Vorsprung auf Liverpool (3:0 gegen Newcastle) drei Runden vor
Schluss noch...
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Lugano - Stade Nyonnais 4:0 (1;0)
Cornaredo. –865 Zuschauer. – SR: Amhof. – Tore: 27. Pauchard (Eigentor) 1:0. 67. Valente 2:0. 71.
Schirinzi 3:0. 79. Perrier 4:0. – Lugano: Proietti; Thrier, Montandon, Denicola, Preisig, Da Silva (70....
Deutschland
1:1 von Hertha beim HSV. Die Hoffnung von Hertha Berlin auf den Titel erlitt gestern Sonntag einen
kleinen Dämpfer. Zwar erreichte das Team von Lucien Favre im Spitzenspiel beim HSV ein beachtliches 1:1, doch...
Serie A – 34. Runde
Catania - Milan 0:2 (0:1). – 20 000 Z. – Tore: 27. Filippo Inzaghi 0:1. 52. Kaká 0:2. – Milan ohne
Senderos (Ersatz).
Weiterer Fakt
Olympiakos gewann verrückten Final. Olympiakos Piräus setzte sich im verrückt verlaufenen griechischen Cupfinal nach 120 Minuten, acht Toren (4:4), drei roten Karten und 34 (!) Penaltys im Elfmeterschiessen...
Luzern - Aarau 4:0 (1:0)
Allmend. – 8623 Zuschauer. – SR: Busacca. – Tore: 38. Frimpong 1:0. 83. Frimpong 2:0. 84. Paiva
3:0. 92. Siegrist 4:0.
Wil - St. Gallen 1:1 (0:1)
Lugano mit Kantersieg, St. Gallen 1:1. Die Tessiner schlugen Nyon 4:0 und verkürzten den Rückstand
auf St. Gallen (1:1 in Wil) auf fünf Punkte. Für den drei Wochen lang ausfallenden Topskorer Rennella...
Holland Eredivisie
33. Runde: Roda Kerkrade - Willem II Tilburg 0:1 , Vitesse Arnheim - Heracles Almelo 1:0 , PSV Nijmegen 1:1 , Twente (mit Nkufo) - Alkmaar 3:0 , Sparta Rotterdam (ohne Jaggy) - Ajax 4:0 ,Breda
- De Graafschap...
Italien
Inters Rückkehr zum Erfolg. Nach drei Spielen mit nur zwei Punkten kehrte Inter Mailand zum Erfolg
zurück. Beim 2:0 gegen Lazio Rom mussten sich die Mailänder allerdings fast eine Stunde gedulden,
bis sie...
Primera Division – 34. Runde
Real Madrid - FC Barcelona 2:6 (1:3). – 80 000 Zuschauer. – Tore: 14. Higuain 1:0. 18. Henry 1:1.
20. Puyol 1:2. 35. Messi 1:3. 56. Ramos 2:3. 58. Henry 2:4. 75. Messi 2:5. 82. Piqué 2:6.
Basel - Sion 2:2 (0:0)
St. Jakob-Park. – 21 277 Zuschauer. – SR: Bertolini. – Tore: 74. Huggel 1:0. 77. Bühler (Eigentor)
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Triathlon
Tongyeong (SKor). World Championship Series (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km
Laufen). Männer: 1. Docherty (Neus) 1:50:25. 2. Kahlefeldt (Au) 0:01 zurück. 3. Polianski (Rus) 0:05.
4. Gemmell (Neus)...
Schwimmen
Schneiter brach Dagons Rekord. Christian Schneiter verbesserte am Bieler Nachwuchswettkampf den
bis anhin ältesten Schweizer Kurzbahn-Rekord über 200 m Brust um 51 Hundertstel auf 2:10,93. Der
frühere...
Beachvolleyball
World Tour in Schanghai Männer. Verlierertableau. 3. Runde: Gabathuler/ Wenger - Mussa/Henriquez
(Ven) 2:1 (12:21, 22:20, 15:9). 4. Runde: Benjamin/Hevaldo (Br) - Gabathuler/Wenger 2:0 (21:18,
21:17)....
Rennen im Ausland
Asturien-Rundfahrt (Sp). 5. Etappe, Cangas de Narcea–Oviedo (178 km): 1. Vicioso (Sp) 4:21:50. 2.
Bole (Sln). 3. Machado (Por). 4. Sanchez (Sp). 5. Mancebo (Sp), alle gleiche Zeit. – Schlussklassement:
1....
Eishockey
Knappe Niederlage für Ducks und Hiller. Die Anaheim Ducks mit Jonas Hiller im Tor sind mit einer
knappen Niederlage in die ViertelfinalSerie der NHL-Playoffs gestartet. Die Kalifornier unterlagen
dem aktuellen...
Mountainbike Weltcup
Cross Country in Houffalize. Männer (39,1 km): 1. Absalon (Fr) 1:51:34. 2. Kurschat (D) 0:15 zurück.
3. Näf 0:52. 4. Stander (SA) 1:15. 5. Peraud (Fr) 1:26. 6. Hermida (Sp) 1:31. – Weitere Schweizer: 11....
Basketball
NBA. Playoff-Achtelfinals (best of 7). 6. Runde. Eastern Conference: Miami (5. der Qualifikation)
- Atlanta (4.) 98:72; Stand 3:3. 7. Runde: Atlanta - Miami 91:78; Endstand 4:3. – Boston - Chicago
109:99;...
Tennis
Souveräner Turniersieg von Chiudinelli. Mit einem sicheren 6:3, 6:4-Finalsieg gegen den Italiener Paolo Lorenzi (ATP 195) hat Marco Chiudinelli (ATP 304) das Challenger-Turnier auf Teneriffa gewonnen. Er wird...
RAD Tour de Romandie
4. Kessiakoff (Sd) 0:17. 5. Astarloza (Sp) 0:45. 6. Di Gregorio (Fr) 0:51. 7. Cataldo (It). 8. Frank.
9. Valverde (Sp). 10. Evans (Au). 11. Mentschow (Rus). 12. Uran (Kol), alle gl. Z. 13. Szmyd (Pol)
1:17. 14....
Leichtathletik
Usain Bolt am Fuss operiert. Usain Bolt hat sich nach seinem Autounfall vom Mittwoch in Kingston
einer Operation am linken Fuss unterzogen. Der Eingriff verlief ohne Probleme. Der dreifache
Olympiasieger von...
Schwingen
Thurgauer Kantonalschwingfest in Halingen (150 Schwinger/2500 Zuschauer). Schlussgang: Andy
Büsser (Ottenberg Winterthur. TG) bezwingt Eschenberg-Schwinget. Arnold Forrer (Stein SG) (53 in
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Quizrätsel
Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben. Der Reihe nach in die 10
Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich die Lösung. Täglich 50 Franken oder als Wochenpreis: 1 ×
eine...
Sudoku
Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte
und in jedem der neun 3 × 3-Blöcke nur einmal vorkommen.
Preisrätsel
Täglich 100 Franken oder als Wochenpreis: 6 × sechs Flaschen Jubiläumscuvées aus der Eigenkelterung im Wert von je 120 Franken.
Mon, May 04, 2009
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Eine Kaltfront bringt Regen und Abkühlung
Region heute: Die neue Woche beginnt in der Region Zürich mit einem grauen und wolkenverhangenen
Himmel, in der ersten Tageshälfte regnet es verbreitet. Am Nachmittag lassen die Niederschläge nach
und ziehen...
SMS-Wetter
Informiert sein über das Wetter der Region Ihrer Wahl! Topaktuell und günstig (40 Rappen pro SMS).
Mon, May 04, 2009
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Ein Himmel, aber viele Götter
Es herrscht viel Aufregung in Malaysia, wahrscheinlich viel mehr, als wirklich nötig wäre. Und da die
Malaysier grundsätzlich dazu neigen, immer sehr leidenschaftlich zu werden, wenn es um die Dinge
des...
Packendes Kino ist manchmal die beste Botschaft
Dieses Land ist ihr Land: Der Spielfilm «Birdwatchers» legt den Finger in die postkoloniale Wunde
in Brasilien. Politisch, aber nicht moralisierend.
Mon, May 04, 2009
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Verena Loewensberg: Das grafische Werk
Zürich, Graphische Sammlung der ETH. – «Vreni Löwensberg» signierte in den frühen 40er-Jahren
eine Zürcher Nachwuchskünstlerin ihre Werke. Nachdem die Welle der ungegenständlichen Malerei
in Form von...
Peaches’ Geheimwaffe
Irgendwas ist anders an Peaches. Irgendwas macht die in Berlin lebende Kanadierin Merrill Beth Nisker
auf ihrem neuen Album – ihrem vierten unter dem Namen Peaches – anders als zuvor. Klar, da sind
immer...
The Ting Tings
Zürich, Kaufleuten. – Die Voraussetzungen sind speziell. Eine zweiköpfige Band, deren Name nach
Sprachfehler klingt und die bislang ein einziges Album mit einer Spieldauer von 37:47 Minuten
veröffentlicht...
Get Well Soon
Zürich, Mascotte. – Kurz bevor die Tournee zu Ende geht, hat sie Konstantin Gropper nun doch noch
nach Zürich geführt, ein Jahr und vier Monate, nachdem er mit seinen Get Well Soon ein erstes Album...
Mon, May 04, 2009
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«Beim Vorlesen war ich der pawlowsche Hund»
Für den kleinen Jungen stand das Lieblingsbuch für die innige Verbindung mit der Mutter; dem erwachsenen Mann hilft es heute bei der Arbeit.
Ein geheimnisvoller Brand in Floridas Schwarzrankensümpfen
Mit «Panther» ist Carl Hiaasen einmal mehr ein witziger und spannender Ökokrimi geglückt.
Von sanften Löwen und wilden Miezekatzen
Katzen gehören als uralte Märchenwesen zum Inventar der Kinderliteratur. Vielleicht auch, weil ihnen
immer wieder neue Streiche einfallen – was auf Kinder schön ansteckend wirkt.
«Am liebsten mag ich Heldinnen»
Viele Mädchen lesen Fantasy nicht wegen der magischen Welten und Wesen, sondern weil dort starke
Mädchenfiguren anzutreffen sind.
Mon, May 04, 2009
Killing Me Softly
USA 2002 ZDF
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Vincent, François, Paul und die Anderen
F/I 1974 Arte 21.00
Ein starker Abgang
D 2008 ZDF 20.15 TV-Tragikomödie von Rainer Kaufmann fiehlt er ihm eine Ernährungsberaterin
zur Mit Bruno Ganz, Monica Bleibtreu Kontrolle und Verbesserung seiner Ernäh-
Friends With Money
USA 2005 Sat 1
Temporada de patos
MEX 2004 SF 2 0.00
Lang lebe Ned Devine
GB/USA/IRL 1998 SWR 23.00
Mon, May 04, 2009
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R A DIO - T I PP S
Kontext. Wenn vom Placebo-Effekt die Rede ist, dann häufig zusammen mit dem Wort «nur». Denn
wenn ein neues Medikament oder eine neue Therapie in sogenannten DoppelblindStudien «nur» so
gut wie ein Placebo...
Spiegel-TV Reportage
Ob Handy, Navi oder DVDRecorder – die elektronischen Geräte der neuesten Generation können immer mehr, doch zugleich wird ihre Bedienung auch immer komplizierter. «Spiegel-TV» hat T echnik-T
ester...
Geparde – Samtpfoten im ...
Für Geparde sind die Nationalparks Afrikas kein sicheres Refugium. Die agilen Läufer werden von
anderen Raubtieren verdrängt. In Namibia, dem Land mit der grössten Gepardpopulation, leben die
meisten der...
Hitec
Sex und Wissenschaft passen zusammen. Denn die körperliche Fortpflanzung wirft Fragen auf: Ist
die asexuelle V ermehrung wie bei Bakterien nicht effizienter? V orteil beim Sex: Gene werden neu
kombiniert, die...
Mit dem Luxuszug durch ... (3/3)
Ein Mal im Jahr durchquert der «Pride of Africa», ein viktorianischer Zug, den afrikanischen Kontinent
von Kapstadt nach Daressalam. Eine Fahrt durch Südafrika, Simbabwe, Sambia und T ansania, 6000
Kilometer...
Im Bann der Pferde (1/4)
Einmal jährlich verwandelt sich Meknes, eine der vier marokkanischen Königsstädte, in ein orientalisches Feldlager. Der Turnierplatz vor der Stadtmauer wird von grossen Mannschaftszelten flankiert.
Rund 2000...
Mon, May 04, 2009
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Für viele Jugendliche ist das Einkaufszentrum Letzipark in Zürich ein wichtiger Treffpunkt – fast ein
zweites Zuhause.
Bei unserem Besuch beim SAC Pfannenstiel durften wir eine acht Meter hohe Wand erklettern, was
nicht so ganz einfach war.
Pfui, pfui, pfui!
Die 5. Klasse Huebwies/Geroldswil hat ihre Sache sehr gut gemacht, nur die Kindertagi-Redaktion hat
geschlampt. Deshalb stand am letzten Montag in der Autorenzeile zu «Ich find dich schampar guet»
die falsche...
Sportklettern
Beim Sportklettern stehen im Gegensatz zum klassischen Bergsteigen weniger alpinistische, sondern
eher sportliche Motive im Vordergrund; anstatt einen Gipfel zu erreichen, geht es darum, die Kletterroute an...
Mon, May 04, 2009
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Die zeitsparende Dokumentendrehscheibe im Explorer
Der Befehl «Senden an» vereinfacht die Verwaltung von Dokumenten und kümmert sich um Routineaufgaben.
Nervenkitzel einmal solo oder im Pulk
Das Horror-Adventure «Still Life 2» führt bei Erwachsenen zu Gänsehaut, «Trivial Pursuit» unterhält
auch die Kleinsten in der Familie.
Montags-Notebook
Matthias Schüssler beantwortet Fragen zu PCs und ihren Marotten: Windows und Mac, Sicherheit,
Internet, Mail und Multimedia. Ich habe im September 2007 ein HP-Notebook gekauft. Vor sechs
Wochen stürzte es mir...
Design à la Italien
Das schnurlose AlessiPhone dürfte Designliebhaber entzücken. Ein OLED–Display mit 65 000 Farben, bereits installierte Hintergrundbilder Klingeltöne von DJ Gak Sato und das glänzende Polykarbonatmaterial...
Grosse Buchstaben ohne grosse Arbeit
Gibt es einen Weg, in Word einen Text zu bearbeiten, sodass alles in Grossbuchstaben geschrieben ist?
Backup für Faule
Ein Systembackup ohne Mausklick, das verspricht die Backuplösung von Clickfree. Schliesst man
die BackupFestplatte an den Computer an, startet das Backup vollautomatisch und sichert über 400
Dateiformate...
Vor erwünschten Änderungen bewahrt
Vor einiger Zeit habe ich eine Adressliste erstellt. Sie kann ich nun nicht mehr bearbeiten. Word meint,
das Dokument sei schreibgeschützt.
Für Wasser und Land
Sanyos Dualkamera Xacti WH1 eignet sich zum Schnorcheln – sie ist bis in drei Meter Tiefe
wasserdicht. Man schiesst mit ihr auch digitale Fotos (2 MP Auflösung), auch während man
hochauflösende (720p)...
Printer-Multitalent
Epsons 4-in-1-Drucker liefert Fotodrucke, die die Qualität eines Fotolabors übertreffen können. Zudem
sind im Gerät Fax, automatischer Dokumenteneinzug, ein Scanner und Kopierer integriert. Per Wifi,
USB...
Berichte Seite 5, 9
Flugpassagier-Daten bleiben geheim
(vv)
Bern. – Die US Airways, mit welcher der an
Schweinegrippe erkrankte Schweizer Kerry F. geflogen war, gibt die Passagierliste
des entsprechenden Flugs nicht heraus.
Patrick Mathys, Leiter der Sektion Pandemievorsorge beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), ist darüber sehr verärgert. Man
prüfe, ob man die Fluggesellschaften zwingen könne, solche Daten den Behörden zur
Verfügung zu stellen, sagt er. Nötigenfalls
werde das BAG das PrangerSystem anwenden und unkooperative Airlines öffentlich
nennen. Die Liste wäre wichtig, um andere
allenfalls Infizierte zu eruieren. Die US Airways war gestern für eine Stellungnahme
nicht erreichbar.
Die Aarauer Stadtregierung steht nicht mehr
unter Quarantäne. Der Verdachtsfall endete
mit der Entwarnung. Und Kerry F. wurde
gestern als definitiv gesund entlassen.
«««
Passleser lässt sich anzapfen, Seite 3
Biometriepass: Lesegeräte fallen durch
(TA)
Bern. – Das Bundesamt für Kommunikation
(Bakom) hat zwei Lesegeräte für den neuen
biometrischen Pass getestet – das Ergebnis,
in einem unveröffentlichten Bericht festgehalten, lässt aufhorchen. Während des normalen Lesevorgangs ist es möglich, das Signal aus der Ferne anzuzapfen und so an die
verschlüsselten Passdaten zu gelangen. Beim
Mithören aus der Luft funktioniert das mit
einer 50-Zentimeter-Antenne auf 25 Meter.
Sogar aus bis zu 500 Meter Entfernung abfangen kann man die Passdaten via Stromnetz, dorthin gibt das Lesegerät das Signal
«ungewollt» weiter.
Im Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement wird man auf den BakomTest
reagieren. Vor der Einführung des Passes 10 will man die Lesegeräte mit Filtern
nachrüsten und so gegen das Mithören aus
der Ferne besser schützen.
«««
Klüngelei schadet Zürich
sondern auch organisatorisch mit anderen
Von Res Strehle
Die Art und Weise, wie das Zürcher europäischen Topstandorten mithalten zu
Universitätsspital einen neuen Hightech-To- können.
mografen beschaffen will, hinterlässt ein
mulmiges Gefühl. Während inzwischen jede
Gemeinde im Land Bauvorhaben nach den
WTO-Normen ausschreibt, vergibt das UniSpital diesen grossen Auftrag unter der
Hand. Das heisst, die Qualität des Geräts
der Firma General Electric wird nicht im
Konkurrenzverfahren getestet.
Dieses ungute Gefühl verstärkt sich durch
weitere unzeitgemässe Verquickungen: Der
beim Investitionsentscheid massgebliche
Professor bezieht für seine Beratertätigkeit
bei General Electric Honorar. Überdies lässt
man ihn nebenberuflich eine private Firma aufbauen, für die auch Spezialisten des
UniSpitals tätig sind.
Womöglich spielte das alles bei dem jetzigen Investitionsentscheid keine Rolle, und
der Tomograf der Firma General Electric
ist tatsächlich das beste verfügbare Gerät
auf dem Markt. Bloss, wenn es um Befangenheit, um Klüngelei und Filz geht, ist
schon der Anschein zu vermeiden. Gerade
im Gesundheitswesen, das in der Schweiz
ein Dauerpolitikum ist; gegenwärtig bemüht
man sich bekanntlich an einem runden Tisch,
mit allen Mitteln einen Prämienschock im
kommenden Herbst zu verhindern.
Die Leitung des Uni-Spitals tut in der Zukunft gut daran, im Dienst der Transparenz
und der Glaubwürdigkeit auch ihre Millionenanschaffungen im Forschungsbereich
auszuschreiben oder zumindest den Konkurrenzfirmen die Möglichkeit zu geben, dass
sie ihre Produkte präsentieren können. Und
sie sollte dafür sorgen, dass die an wichtigen
Beschaffungsentscheiden beteiligten Professoren nicht auch noch gleichzeitig Honorare
von Anbietern beziehen.
Wenn dies nicht geschieht, so bescheren
die Verantwortlichen dem Universitätsspital
Zürich unnötige Angriffsflächen in der momentanen scharfen Konkurrenz mit den
anderen medizinischen Spitzenzentren der
Schweiz. Zürichs Universitätsklinik muss
den Anspruch haben, nicht nur medizinisch,
«««
Seite 18
Berlusconi-Gattinmöchte sich scheiden lassen
Rom. – Veronica Lario will sich
von ihrem Gatten, dem italienischen
Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, trennen. Das Fass zum Überlaufen brachte offenbar, dass Berlusconi zum Geburtstag einer 18-Jährigen eigens nach Neapel reiste und
ihr ein kostbares Collier schenkte.
«««
Berichte Seite 11, 15
Ab heute fährt Zürich anders ein
(thw)
BILD RETO OESCHGER Die Westumfahrung
bringt ein neues Verkehrsregime: Schimmelstrasse
beim Bahnhof Wiedikon.
«Die Entdeckung der Langsamkeit», so
heisst der Roman von Sten Nadolny. Vielleicht wird der Titel des Achtzigerjahre-Bestsellers schon bald zum Motto jener Cruiser, die sich regelmässig durch Zürichs Westoder Seebahnstrasse kämpfen müssen – beide Achsen sind ab heute nur noch einspurig
befahrbar, was in den kommenden Wochen
zu längeren Wartezeiten führen dürfte.
Gleichzeitig hat sich unter Automobilisten
diese Nacht ein inoffizieller Wettbewerb
abgespielt: Wer ist der Erste, der den neuen
Uetlibergtunnel durchfährt? Der Gewinner
ist unbekannt, doch sicher ist: Ab heute Montag fährt Zürich definitiv anders ein.
«««
Kommentar 5. Spalte, Bericht Seite 11
Dubiose Gerätebeschaffung am Uni-Spital
Von Susanne Anderegg und René Staubli
Ein Professor am Zürcher UniSpital
beantragt, millionenteure Apparate bei
der Firma zu ordern, für die er als Berater amtet.
Zürich. – Das Uni-Spital will einen Millionenauftrag für Hightech-Tomografen unter
der Hand an die Firma General Electric
(GE) vergeben. Eine Ausschreibung hat zuvor nicht stattgefunden, die Konkurrenten
Siemens und Philips konnten keine Offerten
einreichen.
Pikant an dieser Art von Gerätebeschaffung:
Professor Gustav von Schulthess, der den
Investitionsantrag gestellt hat, arbeitet mit
GE als Berater zusammen und kassiert dafür
Honorare.
Der Investitionsentscheid wirft Fragen zu
den Prioritäten auf, die das Uni-Spital setzt. Es ermöglicht von Schulthess und GE ein
Forschungsprojekt. Gleichzeitig behindert es
das Team um den Uni- und ETH-Professor
Peter Bösiger: Dieser forscht, sekundiert von
einem mehr als hundertköpfigen Team, seit
25 Jahren auf Philips-Tomografen und findet
mit seinen Entwicklungen weltweite Beachtung.
Die klinischen Erprobungen müssen allerdings im Ausland durchgeführt werden, weil
das Uni-Spital auf die Kombination General Electric und von Schulthess setzt. Dies
widerspricht der vom Kanton postulierten
Strategie einer engen Zusammenarbeit von
Universität/ETH und UniSpital im Interesse
des Zürcher Standorts.
Von Schulthess, Direktor der Klinik für
Nuklearmedizin, ist in jeder Hinsicht eine
umtriebige Persönlichkeit: So hat er – mit
dem ausdrücklichen Einverständnis der Spitalleitung – nebenberuflich eine Firma aufgebaut, die ihm teilweise gehört und für die
Spezialisten des Uni-Spitals arbeiten, ebenfalls nebenberuflich. Zahlen zu Umsatz und
Gewinn des Unternehmens bleiben unter
Verschluss.
«««
Seite 33
Der FC Zürich auf dem Weg zum Meistertitel
Neuenburg. – Fünf Runden vor Schluss
vergrösserte der FC Zürich mit dem 1:0-Sieg
bei Xamax seinen Vorsprung auf Meister
Basel auf 3 Punkte. Dazu weist der FCZ die
klar bessere Tordifferenz auf. Die kriselnden
Grasshoppers unterlagen Bellinzona im Letzigrund 1:3, und die Fans forderten «Latour
raus!».
«««
Seite 31
Pfiffe für Krueger und das Eishockey-Nationalteam
Bern. – Die Feststimmung schlug in der
mit 11 000 Zuschauern ausverkauften Postfinance-Arena bald in Frustration um: Die
Schweiz verlor an der WM nach einer
schwachen Leistung gegen Schweden 1:4
und steht vor dem Ausscheiden. Das Team
von Ralph Krueger braucht heute gegen die
USA einen Sieg in 60 Minuten, um die
Viertelfinals zu erreichen.
«««
Krankenkassen verhängen Tarifstopp
(SDA)
Bern. – Der Krankenkassenverband
Santésuisse will den Ärzten und Spitälern
ab 2010 vorerst keine Tarif- und
Preiserhöhungen zugestehen. Er beruft
sich dabei aufs Krankenversicherungsgesetz (KVG). Spitäler und Ärzte reagieren
entrüstet.
Das KVG besage, dass Preise und Tarife nicht erhöht werden dürften, wenn
die Kostensteigerung doppelt so hoch sei
wie die Teuerung, erklärte SantésuisseSprecher Felix Schneuwly zu entsprechenden Medienberichten. Der Entscheid des
Santésuisse-Verwaltungsrats wurde den
Ärztegesellschaften, Spitälern und Gesundheitsdirektoren letzte Woche brieflich unterbreitet. Auslöser ist die Prognose des
Bundesamts für Gesundheit (BAG). Demnach wird für 2010 eine durchschnittliche Prämienerhöhung von mindestens 10
Prozent erwartet. Die BAG-Prognose basiert
unter anderem auf den Resultaten der
Krankenversicherer vom letzten Jahr. Total
schrieben die Kassen 2008 einen Verlust von
800 Millionen Franken.
Der Brief von Santésuisse löste Empörung
aus. Es sei ein Skandal, dass Santésuisse
die Verträge zwischen Ärzten und Versicherern nicht respektiere, sagte Jacques
de Haller, Präsident der Schweizer Ärzteverbindung FMH. Dass sich Santésuisse auf
das KVG berufe, sei völlig daneben und nicht
akzeptabel. Nur der Bundesrat könne derartige Massnahmen ergreifen, nicht aber die
Krankenkassen. Dieser Auffassung ist auch
der Spitalverband H+.
«««
* Magali Jenny, «Guérisseurs, rebouteux et faiseurs de secrets en Suisse romande», Editions Favre, 34.50 Franken.
Ihr Buch über Heiler wurde zum Bestseller
Von Richard Diethelm, Freiburg
Die Ethnologin Magali Jenny hat
mit einem Leitfaden über Heiler und
Gesundbeter den Nerv der Zeit getroffen.
Ihr Buch hat sich in fünf Monaten bereits
37 000-mal verkauft.
BILD BEATRICE DEVENES Magali Jenny mit
ihrem Buch, das vor allem wegen der Heilerliste
begehrt ist.
Als Magali Jennys Buch* im November auf
den Markt kam, sagte sie im Scherz zu einigen Kollegen: «Bald werde ich in Buchhandlungen und Warenhäusern mein Werk signieren müssen.» Die Freiburger Ethnologin
wusste zwar, dass das Wirken von Heilern,
Glieder-Einrenkerinnen und Gesundbetern
die Leute interessiert. Dennoch wurde sie
von der Erfolgswelle ihres Buchs überrollt:
Die Startauflage von 6000 Exemplaren war
in weniger als einer Woche ausverkauft. In
fünf Monaten druckte der Verlag sechs Auflagen. 37 000 der 41 500 Exemplare sind
bereits verkauft.
In ihrem Büro an der Universität Freiburg
kreuzt Magali Jenny beide Arme über der
Brust. Die Geste unterstreicht, wie mulmig ihr zumute war, als ihre scherzhafte
Prophezeiung eintraf. «Ich ging in die Stadt
und sah plötzlich mein Gesicht auf einem
riesigen Plakat, das für eine Signierstunde
warb.» Journalisten aus der Westschweiz
und später aus Frankreich überhäuften sie
mit Anfragen für Interviews. Als Jenny Ende
März ihr Buch in Lausanne an der Mednat
vorstellte – der grössten Schweizer Messe
für Naturheilkunde – drängten sich 500 Personen im Saal. Reaktion auf spezialisierte
Medizin
Warum ist das Heiler-Buch ein Bestseller geworden? «Ich will den Wert meiner Forschungsarbeit nicht schmälern. Aber
ich glaube, die Leute kaufen das Buch
in erster Linie wegen der Liste mit 230
Adressen», sagt Jenny. Seit etwa zehn Jahren
suchen wieder mehr Menschen Heiler auf
oder rufen einen Gesundbeter an. «Die
moderne Medizin spezialisiert sich immer
stärker und arbeitet mit komplexen Maschinen. Dabei kommt die menschliche Seite
zu kurz», erklärt die Ethnologin dieses
gesellschaftliche Phänomen. Ärzte würden
im Gespräch mit Patienten technische Begriffe benutzen, die diese nicht verstünden.
«Zudem bekämpfen Schulmediziner gezielt
die Symptome einer Krankheit, während
Naturheiler den Mensch als Ganzes sehen.»
Zu Beginn ihrer Nachforschungen vor sechs
Jahren fand Jenny nicht auf Anhieb den Zugang zur verborgenen Welt der Heilerinnen und Gesundbeter. Oft brauchte es die
Fürsprache von Drittpersonen, bis sie zu
einem ausführlichen Gespräch empfangen
wurde. Was Jenny in 60 Interviews mit
Heilpraktikern erfuhr, hat sie erstaunt. «Ihre
Lebensläufe sind sehr unterschiedlich, und
jeder hat seine eigenen Heilmethoden.»
Wird Gott oder der Teufel angerufen?
Im Unterschied zur Lizenziatsarbeit, die sie
an der Universität Bern über die Tradition
der Heiler im Kanton Freiburg schrieb, ist
das neue Buch keine wissenschaftliche Abhandlung. «Ich wollte erklären, was Volksheilkunde ist, und die verschiedenen Richtungen aufzeigen», sagt Jenny. Zum Beweis schlägt sie das Inhaltsverzeichnis ihres
Buches auf. Es besteht aus lauter Fragen:
Was ist der Ursprung der Volksmedizin in
der Westschweiz? Sind Heiler Scharlatane?
Wird Gott oder der Teufel angerufen?
Wegen eines Skiunfalls musste Magali im
Alter von neun Jahren das linke Bein
eingipsen lassen. Als der Gips entfernt
wurde, zeigte ihr Fuss leicht einwärts. Der
Arzt habe ihr gesagt, das sei nun halt so, erinnert sich die 38-Jährige. Ihre Mutter schickte
sie aber zu einer «Rebouteuse», die den Fuss
mit Massagen und kräftigem Druck wieder
richtete. Das Erlebnis weckte Jennys Interesse an Volksmedizin.
Mit Tantiemen Töff gekauft
Ob sie am 17. Mai der Vorlage über
Komplementärmedizin zustimmen wird,
weiss Jenny noch nicht. Sie neigt zum Ja,
wenn sie sagt: «Komplementarität ist für
mich wichtig. Es sollte jedermann möglich
sein, nebst Schulmedizinern auch Heiler
aufzusuchen.»
Was sie mit den Tantiemen aus dem Verkauf
ihres Bestsellers macht, hat Magali Jenny hingegen schon früh gewusst. In jener
Woche, als ihr Buch auf dem Markt kam,
sagte sie zu ihrem Motorradhändler: «Wenn
es eine 2. Auflage gibt, kaufe ich einen neuen
Töff.» Sie wird die mittelschwere Maschine
demnächst einfahren. Motorradfahren ist
Jennys Leidenschaft und zugleich ihr neues
Studienobjekt: Die Assistentin am Lehrstuhl
für Religionswissenschaft schreibt eine Doktorarbeit über Wallfahrten von Töfffahrern.
«««
Markus Hutter als FDP-Vize nominiert
(SDA)
Zürich. – Die FDP des Kantons Zürich
will ihren Sitz in der Parteileitung der FDP
Schweiz behalten. Der Parteivorstand hat
daher den Winterthurer Garagisten Markus
Hutter für den Posten des Vizepräsidenten
nominiert. Kantonalpräsident Beat Walti
bestätigte eine entsprechende Meldung der
«NZZ am Sonntag».
«««
SVP will schärfere Asyl- und Ausländerpolitik
(AP/TA)
Bern. – Auf einem Sonderparteitag in Bern
hat die SVP am Samstag schärfere Gesetze
in der Asyl- und Ausländerpolitik gefordert.
Nach verbalen Attacken gegen die ehemalige Parteikollegin und Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf verabschiedeten die
Delegierten zwei Positionspapiere mit weitgehend bekannten Forderungen, darunter
einer Verschärfung des Jugendstrafrechts.
«««
Glarner Landsgemeinde wird nicht eingeschränkt
(AP/SDA)
Glarus. – Die Glarner Landsgemeinde lässt
sich ihre Kompetenzen nicht beschneiden.
Sie hat gestern einen Antrag abgelehnt,
an der Volksversammlung umstrittene
Geschäfte später an der Urnen zu entscheiden. Alle 15 Vorlagen wurden im Sinne der
Regierung verabschiedet – auch eine Gesetzesrevision, welche die Steuern um rund
zehn Prozent senkt.
«««
Jungwacht und Blauring fusionieren
(AP)
Luzern. – Zwei der grössten Jugendverbände
der Schweiz schliessen sich zusammen. Die
Delegierten des Schweizerischen Blaurings
und der Schweizerischen Jungwacht haben
am Wochenende die Fusion der mehr als
75-jährigen Kinder- und Jugendverbände
beschlossen. Bereits seit den 70er-Jahren
pflegen die beiden Organisationen eine sehr
enge Zusammenarbeit und führen auch eine
gemeinsame Geschäftsstelle in Luzern. An
der Bundesversammlung haben sie nun die
Fusion rückwirkend auf Anfang Jahr vollzogen.
«««
Genf muss für Kritzeleien in Roma-Pässen bezahlen
(SDA)
Genf. – Die Stadt Genf muss bettelnden
Roma die Pässe ersetzen, die von Polizisten beschrieben worden sein sollen. Dies
sagte Justizdirektor Laurent Moutinot am
Westschweizer Radio. Genfer Polizisten
sollen bei Personenkontrollen mehrmals mit
Kugelschreiber Wörter wie «Bettler» oder
«böse und gewalttätig» in die Pässe der Roma geschrieben haben.
«««
Jeder dritte Täter entzieht sich Strafe
(SDA/TA)
Bern. – Rund ein Drittel der im Kanton
Bern zu Geldstrafen oder Arbeitseinsätzen
verurteilten Täter nutzen Schlupflöcher im
neuen Strafrecht aus. Der bernische Justizdirektor Christoph Neuhaus fordert deshalb die Wiedereinführung von kurzen
Gefängnisstrafen. Diese wurden vor
zwei Jahren mit dem neuen Strafrecht
von Geldstrafen und gemeinnützigen
Arbeitseinsätzen abgelöst.
Nun zeigten sich aber Mängel beim Vollzug, wie Neuhaus gestern eine Meldung der
«SonntagsZeitung» bestätigte. Eine Studie
im Kanton Bern liefert Zahlen: Danach treten
rund 30 Prozent der zu gemeinnütziger Arbeit Verurteilten ihren Arbeitseinsatz nicht
an oder brechen ihn vorzeitig ab. Ein Teil von
ihnen erhält dann eine Geldstrafe oder eine
Ersatzfreiheitsstrafe. Doch von Letzteren
schlüpft ein Drittel durch alle Maschen, weil
sie die Polizei nicht mehr findet.
Ebenfalls rund ein Drittel zahlt die verhängte
Geldstrafe nicht. Viele nutzen offenbar das System bis zum Anschlag aus
und können so die verhängten Sanktionen immer wieder hinauszögern. Neuhaus
wünscht sich daher straffere Verfahren.
Zentral sei das Ermöglichen von kurzen
Gefängnisstrafen. Neuhaus ist überzeugt,
dass viele ihren Verpflichtungen nachkämen,
wenn sie befürchten müssten, ansonsten ins
Gefängnis zu kommen. Das löse zwar nicht
alle Probleme. Immerhin könne man so aber
den Prozentsatz der Drückeberger senken.
«««
Israels Botschafter zieht Vergleich mit Hitlerzeit
(AP)
Zürich. – Der israelische Botschafter in der
Schweiz, Ilan Elgar, hat das Treffen von
Bundespräsident Hans-Rudolf Merz mit dem
iranischen Präsidenten Ahmadinejad mit
der Appeasementpolitik gegenüber Hitler
verglichen. Damals habe man die Tschechoslowakei dem Frieden zuliebe geopfert,
sagte er der «NZZ am Sonntag». Bei Typen
wie Hitler und Ahmadinejad erreiche man
auf diese Weise aber nichts. Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Israel seien
noch nie so schlecht gewesen wie jetzt.
«««
Die Stadt Luzern sieht sich als schönstes Quartier von
Zürich
Von David Schaffner, Luzern
Luzern wendet sich von der Innerschweiz
ab und richtet sich nach Zürich aus. Die
stolze Kulturstadt hat den AntiZürichReflex überwunden.
Lange verstand sich Luzern als das Zentrum der Innerschweiz. Mit ihren höheren
Schulen, den Versicherungen und den nahen Industriewerken lockte die Stadt viele
Menschen aus den Bergdörfern hinunter ins
Tal. An der Kunstschule sammelten sich die
kreativen Köpfe aus Obwalden, Nidwalden
und Uri. Und die mondänen Hotels warben
mit ihrer Nähe zu den schneeweissen Bergen.
Von dieser Ausrichtung aufs alpine Panorama hat sich Luzern in den letzten Jahren
immer mehr abgewandt und seinen Blick
auf das Flachland und insbesondere Zürich
gerichtet. Mit dem Kultur- und Kongresszentrum KKL oder der Sammlung Rosengart haben die Luzerner neue Kulturhäuser
gebaut, die vom Publikum ausserhalb der Innerschweiz leben und die neue Ausrichtung
vorgespurt haben.
In Juli wird Luzern dem Verein Metropolitanraum Zürich beitreten. Und Ende Jahr
öffnet die direkte Autobahn zwischen den
beiden Städten. Luzern und Zürich rücken
so immer näher. «Massgebend sind nicht
mehr die historischen Grenzen», sagt der
Luzerner Stadtpräsident Urs W. Studer. «Wir
orientieren uns an den neuen räumlichen
Gegebenheiten.» Etwas zugespitzt bedeutet
dies: Luzern versteht sich als das südlichste
Viertel von Zürich. Nachbarn spalten jeden
Rappen
Nicht beirren lassen sich die Luzerner
vom berühmten Anti-Zürich-Reflex, der in
Bern und Basel noch in vielen Köpfen
steckt: «Emotional scheute man sich in
Luzern lange vor dem grossen Schatten
Zürichs», erklärt Urs W. Studer. «Da hat
glücklicherweise ein Umdenken stattgefunden. Wir nehmen Zürich nicht mehr als
Gefahr, sondern als Chance wahr.» Dank der
zunehmenden Mobilität sei die Distanz zwis-
chen den beiden Städten kleiner geworden,
die Vorurteile seien daher verschwunden.
Während die Liebe zu den Zürchern zunimmt, kühlt sich das Verhältnis der Luzerner zu den Innerschweizern zusehends ab.
Mit ihrer aggressiven Politik der tiefen
Steuern haben die umliegenden Kantone
den Gedanken der freundeidgenössischen
Solidarität stark strapaziert. Ohne Luzern mit
seinem städtischen Flair könnten sie kaum
reiche Zuzüger anziehen. Dennoch spalten
die ländlichen Nachbarn jeden Rappen, wenn
es darum geht, die Stadt mit einem kleinen
Beitrag zu unterstützen.
Endgültig den Deckel gelupft hat es den
Luzernern, als sich die Obwaldner im Februar weigerten, einen lange und mühsam ausgehandelten Unterstützungsbeitrag an die
Luzerner Kulturhäuser zu zahlen. Seither
zahlt Luzern konsequent keine Gelder mehr
an Obwaldner Künstler. Jüngst ist zudem
ein Streit über die Pädagogische Hochschule
Zentralschweiz entbrannt. Weil die komplexe Zusammenarbeit mit den anderen Kantonen schlecht funktioniert, droht Luzern mit
dem Alleingang.
«Wir sind keine Trittbrettfahrer»
Nach weniger Ärger riecht es mit dem
neuen Partner Zürich. Die beiden Städte
stehen nicht in direkter Konkurrenz und
ergänzen sich. «Wir sind keine Trittbrettfahrer und warten nicht auf die Impulse aus
Zürich», macht Stadtpräsident Studer klar.
Luzern hat eine klare Vorstellung von seiner Rolle im Metropolitanraum: Es sieht sich
sozusagen als das schönste Zürcher Quartier. Wirtschaftlich werde man Zürich nie das
Wasser reichen können. Was die schönen
Seiten des Lebens betreffe, könne Zürich
aber allemal dazu lernen.
Mit der atemberaubenden Landschaft um
den Vierwaldstättersee kann keine Region
um Zürich mithalten. Sie ist das perfekte Naherholungsgebiet. Haben die Zürcher
diese Schönheit erst einmal lieben gelernt,
sollen sie sich im Luzerner Seetal oder der
Stadt gleich noch ein Haus kaufen. Schon
heute pendeln Tausende von Luzernern nach
Zürich zur Arbeit.
Um künftig noch stärkere Locksignale
auszusenden, planen die Luzerner mit der
Salle Modulable bereits ein weiteres grosses Kulturhaus. Sie soll weltweit einzigartig werden: ein Konzerthaus, das sich fast
beliebig umbauen lässt und spektakuläre
Aufführungen von Opern und Musiktheatern
ermöglicht. Das Geld für den 100 Millionen Franken teuren Bau ist dank privaten
Mäzenen bereits zusammen.
Zürcher Geschäftsleuten zulächeln
Mit ihrer unverkrampften und selbstbewussten Art leben die Luzerner eine neue
Form der Zusammenarbeit vor, wie sie
auch für andere Regionen der Schweiz gelten könnte. Anstatt über die gestressten
Zürcher zu spötteln und ihnen den Rücken
zuzukehren, lächeln die Luzerner den gehetzten Geschäftsmännern mit prallem Portemonnaie zu: Kommt doch in unsere Luzerner Idylle, drosselt hier etwas das Tempo und
gebt euch den sinnlichen Genüssen hin.
«««
Braucht der E-Pass eine Schutzhülle?
(pak)
Das Bundesamt für Kommunikation
(Bakom) warnt davor, den biometrischen
Pass ohne Schutzhülle aufzubewahren.
Grund: Es hat nachgewiesen, dass sich der
Pass aus Distanz heimlich lesen lässt – auch
wenn dieser zugeklappt in der Handtasche
liegt.
Das Lesen gelang einerseits aus 35 bis 50
Zentimeter Entfernung mit einer Antenne,
die in einem Koffer versteckt war. Andererseits bauten die Tester eine Antenne
in einen Türrahmen ein, die den Chip im
Pass sogar lesen konnte, wenn sich dessen
Besitzer langsam bewegte. «Der Bau einer Türrahmenantenne ist aufwendig. Wenn
sich aber an einem Schalter oder an einer
Kasse eine Person für 10 Sekunden nicht bewegt, kann man die Konstruktion stark vereinfachen.»
Der E-Pass nur mit Hülle? Für den Projektausschuss des Bundesamts für Polizei
zielt diese Empfehlung ins Leere. «Die Hülle
ist unnötig», sagt Guido Balmer, Sprecher
des Justizdepartements. Auch wenn der Chip
im Pass heimlich von ausserhalb aktiviert
werden könne, seien Personalien und Foto
durch den Zugriffsschutz der Internationalen
Zivilluftbehörde gesichert.
Diese Basic Access Control verhindere, dass
sich die Daten beim Vorbeigehen ausspionieren liessen. Tatsächlich sagt auch das
Bakom, dass es dafür «die Daten zur Generierung des Schlüssels» brauche. Will jemand
noch dazu an die Fingerabdrücke herankommen, muss er einen weiteren Sicherheitscode
knacken, über den nur Schweizer Behörden
verfügen. Balmer: «Wer genug Zeit hat, kann
alle Schlüssel ausprobieren. Das dauert aber
bis 300 Jahre.»
«««
www.parconazionale.ch
Bringt Cevio heute den Locarneser Nationalpark zu Fall?
Von René Lenzin, Lugano
Der Widerstand gegen einen Nationalpark oberhalb Locarnos wächst. Heute
könnte das Gemeindeparlament von Cevio das Projekt vorzeitig beerdigen.
In Cevio im Maggiatal kündigt sich eine
heisse Sitzung des Consiglio comunale an.
Heute müssen die 25 Mitglieder des Gemeindeparlaments entscheiden, ob das Dorf die
Vorarbeiten für einen Nationalpark weiter
unterstützen will. Bereits seit gut acht Jahren
laufen die Diskussionen über dieses Projekt,
das nun in die entscheidende Phase eintreten
soll. Erwartet wird, dass der Bund dem Park
im Herbst grünes Licht geben wird und die
Detailplanung zu Beginn des nächsten Jahres
beginnen kann. Oder besser gesagt: könnte.
Denn in Cevio liegt ein Antrag vor, aus dem
Projekt auszusteigen.
Kommt dieser Antrag durch, wäre das Projekt wohl erledigt. Mit einer Fläche von
150 Quadratkilometern ist Cevio nämlich
die mit Abstand grösste der am Projekt
beteiligten Gemeinden. Rund 40 Prozent der
Parkfläche liegen auf ihrem Gemeindegebiet
(siehe Karte). «Ein Nein Cevios würde zum
Abbruch des Projekts führen», sagte Andrea Sartori, Parkbefürworter und Gemeinderat im benachbarten Bosco Gurin, kürzlich
gegenüber Schweizer Radio DRS. Gegen die
«Landfogti»
Der Widerstand kommt vor allem von
Ortsbürgern, denen das Land gehört – aber
auch von Jägern, Fischern und Besitzern von
Rustici. Sie befürchten, dass sie aufgrund der
gesetzlichen Bestimmungen ihre Häuschen
abreissen müssten oder nicht mehr jagen und
fischen dürften.
Allerdings richtet sich ihre Ablehnung nicht
so sehr gegen einzelne Bestimmungen, sondern fördert althergebrachte Abwehrreflexe
gegen die Städte und die eidgenössischen
«Landfogti» zu Tage. Sie seien gegen «Verbote, die den Tälern von den Unterländern
aufgezwungen werden», sagt Rinaldo Dalessi, Mitglied des Gemeindeparlaments und
treibende Kraft der Parkgegner in Cevio.
Für die Befürworter sind diese Ängste
unbegründet. Sie weisen darauf hin, dass
im geplanten Gebiet des Parks schon heute
77,4 Quadratkilometer als Jagdbannzone
ausgeschieden sind. Die Kernzone des Parks,
in der künftig keine menschlichen Eingriffe mehr zugelassen wären, sei mit 82,5
Quadratkilometern praktisch gleich gross.
Die Befürworter sehen im Nationalpark
eine einmalige Chance, die Abwanderung
aus den wirtschaftsschwachen Tälern zu
stoppen. Man dürfe doch nicht ein solch
wichtiges Projekt stoppen, bevor man Vorund Nachteile genau studiert habe, meint
Cevios Bürgermeister Pierluigi Martini. Er
schlägt vor, die Detailplanung aufzunehmen
und gleichzeitig auch die Option eines Regionalparks mit weniger strengen Auflagen
zu prüfen.
Zwei Dörfer sind bereits ausgestiegen
Von den ursprünglich 13 am Projekt
beteiligten Gemeinden haben zehn grünes
Licht für die nächste Phase gegeben. Zwei
sind ausgestiegen: Campo Valle Maggia und
Cerentino. Von Cevio hängt es nun ab, ob
die vierjährige Detailplanung beginnen kann.
Macht das Gemeindeparlament mit, sollen
anschliessend in allen Dörfern Volksabstimmungen stattfinden.
«««
Bakom: Passleser lässt sich aus 500 Metern anzapfen
Von Patrick Kühnis
Beim Test durch das Bundesamt für
Kommunikation sind die Lesegeräte für
den biometrischen Pass durchgefallen.
Jetzt muss der Bund nachbessern, um
Sicherheitslücken zu stopfen.
BILD DAVE EINSEL/GETTY IMAGES Wenn der
Zoll (hier in den USA) die Fingerabdrücke mit
den Passdaten vergleicht, soll keiner mehr mitlesen
können.
Für die Fachleute ist der Fall klar: «Bei
beiden Geräten kann das Signal mit einfachen Mitteln beim normalen Lesevorgang mitgehört werden.» Der Befund lässt
aufhorchen. Denn er stammt nicht aus
der Abstimmungspropaganda gegen den
biometrischen Pass, sondern aus einem offiziellen Bericht des Bundesamts für Kommunikation (Bakom). Dieses wurde vom
Bundesamt für Polizei (Fedpol) beauftragt, die «Datenauslesung auf Distanz beim
biometrischen Pass» zu untersuchen.
Die Frequenzspezialisten des Bakom wurden
fündig. In ihrem bisher unveröffentlichten
Schlussbericht vom 28. November 2008,
der dem «Tages-Anzeiger» vorliegt, decken sie vor allem bei den Passlesern mehrere
Sicherheitsmängel auf:
Mithören aus der Luft: Um den
verschlüsselten Chip des biometrischen
Passes lesen zu können, brauchen
Grenzwächter und Fluggesellschaften ein
dazu passendes Lesegerät mit Magnetfeld.
Das Bakom hat zwei Modelle getestet: den
Cross Match A100 und das ACG Passport
Reader Module. Bei beiden konnte es mit
einer 50 Zentimeter grossen Antenne problemlos Daten abfangen, die das Lesegerät aus
dem Pass abrief. Das funktioniere auch mit
einem gewöhnlichen Kurzwellenempfänger.
Fazit der Tester: «Unter idealen Bedingungen ist das drahtlose Mithören bis zu einer Distanz von etwa 25 Metern möglich.»
Der gewonnene Datenstrom könne nach einer Aufzeichnung auch offline weiterbearbeitet werden.
Mithören über das Stromnetz: Aus
noch weit grösserer Distanz lassen sich
die Lesegeräte über das Stromnetz anzapfen. Denn die Spezialisten des Bakom
fanden heraus, dass die Apparate (mit
angeschlossenem Notebook) die gelesenen
Daten «ungewollt über das 230-Volt-Netz
weiterleiten». Messungen und Berechnungen hätten gezeigt, dass «ein Mitlesen auf
der Hausinstallation bis zu einer Distanz von
über 500 Metern möglich ist».
Lesegeräte bekommen nun Filter
Roman Vanek vom Fedpol betont zwar,
dass die Daten, die drahtlos und über
das Stromnetz abgefangen wurden, immer noch verschlüsselt seien. Dennoch hat
der Bericht des Bakom im Departement
von Eveline Widmer-Schlumpf für Aufsehen gesorgt. «Das Fedpol hat die Ergebnisse mit Interesse zur Kenntnisse genommen», sagt EJPD-Sprecher Guido Balmer.
Den Befund, dass sich die Passleser übers
Stromnetz abhören lassen, stufte die Bundespolizei gar als derart wichtig ein, dass sie
ihn der Internationalen Zivilluftfahrtbehörde
ICAO präsentierte. Deren New Technologies Working Group überwacht weltweit die
Einführung und den Einsatz biometrischer
Pässe.
Das Fedpol zieht jetzt Konsequenzen aus
dem brisanten Bericht: Es will vor der
Einführung des neuen Passes die Lesegeräte
mit Filtern nachrüsten. Damit setzt es
Empfehlungen des Bakom um. Dieses legte
dem Fedpol dringend nahe, die Passleser
besser abzuschirmen und darin Netzfilter
einzubauen, damit das Mitlesen aus der Luft
und übers Stromnetz erschwert wird. «Damit
macht die Schweiz mehr, als die für elektronische Geräte anzuwendenden Normen verlangen», heisst es beim EJPD. Andere Warnungen des Bakom schlägt es dagegen in den
Wind (siehe Kasten).
«««
Tamiflu für Arme
(mfr)
Basel. – Die Weltgesundheitsorganisation
WHO hat wegen der Schweinegrippe den
Notvorrat an Tamiflu bei Roche abgerufen.
Die Vorräte umfassen 2,4 Millionen Dosen,
die regional gelagert werden, sowie 3 Millionen Packungen, die bei Roche eingelagert
sind. Roche gab gestern bekannt, dass es die
Produktion des Medikaments erhöht habe.
Die WHO will das Anti-Viren-Medikament
nun an die 72 «verwundbarsten» Länder
verteilen. Dazu zählen für die WHO «die
ärmsten Länder mit dem grössten Bedarf».
In der Schweiz wird das Medikament bisher
nur Personen verordnet, die sich nachweislich mit H1N1 angesteckt haben. Damit soll
– selbst bei milden Krankheitsverlauf – die
Ausbreitung eingedämmt werden.
«««
«Eine absolute Übertreibung»
Mit Michael Ganz sprach Verena
Vonarburg
Der Aarauer Stadtrat Michael Ganz sass
bis gestern Abend als Grippeverdachtsfall zu Hause in Quarantäne. Man mache
zu sehr auf Panik, kritisiert er.
weiss noch nicht definitiv, wie gefährlich es
ist.
Das stimmt, aber ich denke, die strengen Vorschriften könnten kontraproduktiv
sein. Jemand mit Symptomen zögert jetzt womöglich, zum Arzt zu gehen, weil er
weiss, dass seinetwegen vielleicht eine ganze
Schar von Leuten eine Woche zu Hause
bleiben müssen. Bei mir waren es ausgesprochen wenige, aber ich hätte auch 300
oder 400 treffen können. Sind Sie eigentlich
wieder gesund?
Ja, eigentlich schon. Nur husten muss ich
noch ab und zu. Ich bekam auch nie ein
Medikament, kein Tamiflu für mich also.
«««
Herr Ganz, nun ist klar: Ihre Krankheit war
nur eine alltägliche leichte Grippe. Haben
die Behörden überreagiert?
Ich bin nun natürlich vor allem erleichtert.
Das Ganze war eine sehr einschneidende
Massnahme. Um 18 Uhr bekam ich den Anruf, ich sei wieder freigelassen. Ich möchte
betonen: Es war richtig, wie die Verantwortlichen des Kantons bei uns reagiert
haben. Ihnen mache ich keinen Vorwurf.
Einer Ihrer Stadtratskollegen bezeichnete
die Quarantäne jedoch als Witz.
(hustet) Unsere Verantwortlichen haben
bloss die Vorschriften des Bundes befolgt.
Ich war nun mal ein Verdachtsfall, da ich mit
Kerry F. im selben Flugzeug sass. Teilen Sie
die Kritik Ihres Kollegen nicht?
Gewisse Leute machen zu sehr auf Panik.
Grundsätzlich halte ich das ganze Schweinegrippe-Thema für eine absolute Übertreibung. Dass das BAG vorschreibt, das
gesamte Umfeld von jemandem zu isolieren,
der eventuell gar nicht angesteckt ist, dass
man andererseits die Passagiere eines Fluges,
in dem ein Schweinegrippe-Patient sass,
nicht einmal kontaktieren kann, das kann ich
nicht nachvollziehen. Andererseits verbreitet
sich das Virus offenbar sehr rasch. Und man
Im Land der Aussätzigen, Seite 9
Erster Schritt für Impfstoff-Massenproduktion geglückt
den rund 2200 Tieren auf dem Betrieb steckten sich zehn Prozent an, die Erkrankungen
verliefen mild. Nun ist der Schweinebestand
unter Quarantäne gestellt. Ägypten begann
unterdessen mit der Tötung von Schweinen
(TA vom Samstag): Allein in Kairo wurden
Zürich. – Vor einer Woche waren es noch
am Wochenende etwa 28 000 der Tiere zu
73 bestätigte Schweinegrippe-Erkrankungen
den Schlachthöfen gefahren. 500 Millionen
in vier Ländern. Gestern Abend meldeImpfdosen
ten die Behörden bereits fast 900 Fälle,
Da das Schweinegrippevirus in seinem Erverteilt auf 19 Länder. Neue H1N1-Infekbgut Anteile von Vogelgrippeviren enthält,
tionen wurden in Frankreich, Italien und
war zunächst nicht klar, ob die Vermehrung
Irland bestätigt. Gemäss der europäischen
in Hühnereiern möglich ist. Dies ist jeGesundheitsbehörde ECDC verlaufen von
doch eine Voraussetzung für die Produktion
den bis anhin 49 Krankheitsfällen in Europa
eines möglichen Impfstoffs in grossen Menbis auf einen alle mild.
gen. Gemäss der US-Gesundheitsbehörde
Singapur hat unterdessen angeordnet,
CDC ist es nun gelungen, das H1N1alle aus Mexiko einreisenden Passagiere
Virus in Hühnereiern zu züchten. Bis in etpauschal für eine Woche unter Quarantäne
wa drei Wochen könnte ein ImpfstoffKanzu stellen. In Hongkong wurde die
didat bereitstehen, der an die Hersteller
Quarantäne über ein Hotel mit rund 200
abgegeben werde, erklärten Vertreter des
Gästen und 100 Bediensteten verfügt, weil
CDC. Verläuft alles gut, könnten innert vidort ein erkrankter Gast aus Mexiko logiert
er bis sechs Monaten laut WHO etwa 500
hatte. Auch alle Flüge von und nach Mexiko
Millionen Impfdosen hergestellt werden. Die
setzten die chinesischen Behörden aus.
Weltbevölkerung umfasst derzeit 6,8 MilIn Mexiko selbst würden jeden Tag weniger
liarden Menschen.
Menschen mit schweren Grippesymptomen
in die Spitäler eingeliefert, sagte der
mexikanische Gesundheitsminister José Angel Cordova. Auch stürben immer weniger
an der Grippe. Bisher wurden dort 19
Todesfälle bestätigt.
Besonderes Augenmerk richten die
Gesundheitsbehörden auf Mensch-zuMensch-Übertragungen. In Europa kam es bisher zu fünf solchen Ansteckungen, darunter
zwei in Deutschland. In einem Fall sprang
das neuartige H1N1-Virus von einem Patienten im Spital auf einen Zimmergenossen
über. Auch ein Ehepaar, das im gleichen
Flugzeug unterwegs war wie eine H1N1-infizierte Hamburgerin, erkrankte.
Derzeit zielen die Bemühungen darauf, die
Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und
so Zeit zu gewinnen. Ein beunruhigendes Zeichen kam am Wochenende aus Kanada: In
der Provinz Alberta infizierte ein aus Mexiko
zurückgekehrter Landwirt Schweine. Von
(mfr)
Die Schweinegrippe breitet sich weiter
aus. In Mexiko klingt sie aber bereits
langsam ab. Und die Arbeiten an einem
Impfstoff laufen auf Hochtouren.
«««
Das BAG droht Airlines mit dem Pranger
ys einräumt, die Schweiz habe gegenüber
ausländischen Gesellschaften keine grossen
Chancen. Er zieht aber eine andere, effektivere Möglichkeit in Betracht: «Ich habe
keine Hemmungen, künftig die Namen von
Fluggesellschaften öffentlich zu nennen, die
nicht kooperieren. Das dürfte wirken.»
In der Pflicht stünden allerdings auch
die Flughafenbetreiber – in diesem Fall
die Unique. Denn die Bundesverordnung
«zur Verhinderung der Einschleppung von
neu auftretenden Infektionskrankheiten» von
2004, die nach der Sars-Krankheit erBILD REUTERS Thomas Zeltner und Patrick
lassen worden ist, verlangt klar: Die
Mathys vom BAG ärgern sich über US Airways.
Flughafenbetreiber müssen dafür sorgen,
Am 25. April fliegt Kerry F. von Cancún in dass «Passagierlisten der Fluggesellschaften
Mexiko über Philadelphia nach Zürich. Mit sichergestellt und an die zuständigen
ihm im Flugzeug der US Airways sitzt auch Gesundheitsbehörden weitergeleitet werden
der Aarauer Stadtrat Michael Ganz, der sich können».
danach prompt auch krank fühlt. Seinetwe- Sonja Zöchling, Kommunikations-Chefin
gen hat die gesamte Aarauer Stadtregierung von Unique in Kloten, weiss nichts von
bis gestern unter Quarantäne gestanden. Bis einer solchen Regelung. «Die Passagierdatnun geklärt ist: Ganz ist kein Schweine- en haben einzig die Fluggesellschaften, wir
grippefall.
haben keinen Zugang.» Das Fax und der
Dass Ganz Passagier desselben Flugs war, Leuchtstift
wissen die Behörden nur, weil er sich auf Die «NZZ am Sonntag» lieferte weitere
einen Aufruf des Bundesamts für Gesund- Details zur Panne um Kerry F., der entheit (BAG) hin beim Arzt gemeldet hatte. lassen und kurze Zeit später wieder ins SpiWie es aber um die übrigen Passagiere des tal Baden zurückbeordert worden ist, nachAtlantikflugs steht, überblickt niemand. Die dem sein Test positiv war. Das virologische
Airline halte die Passagierliste unter Ver- Referenzlabor in Genf habe dem Spital per
schluss, sagt Patrick Mathys, Leiter der Sek- Fax mitgeteilt, die Analyse zur Schweinetion Pandemievorsorge beim BAG sichtlich grippe sei noch im Gang. Diesen Satz hatverärgert.
ten die Genfer mit Leuchtstift gekennzeich«Wir haben die Daten verlangt, aber die net. Die Badener interpretierten den Satz
Fluggesellschaft sagte einfach, wir bekämen durch die Markierung jedoch offenbar als
sie nicht.» Mit demselben Problem kämpfe durchgestrichen. Gestern wurde der junge
man auch bei anderen hochansteckenden Mann definitiv nach Hause geschickt. BAGKrankheiten. Die Schweiz hat laut Math- Direktor Thomas Zeltner: «Er fühlt sich wohl
ys mittlerweile die Weltgesundheitsorgani- und gesund.»
sation WHO eingeschaltet. Diese sei aber
offensichtlich auch nicht in der Lage,
die US Airways dazu zu bringen, Daten
herauszurücken. Keine Hemmung, Namen
zu nennen
Der Bund werde nun rechtlich klären,
«inwiefern wir jene Fluggesellschaften,
welche die Schweiz anfliegen, zwingen können, uns die nötigen Daten zur
Verfügung zu stellen». Wobei auch MathVon Verena Vonarburg, Bern
Bis heute weiss der Bund nicht, wer mit
dem an Schweinegrippe erkrankten
Schweizer im Flugzeug sass. Die Airline
gebe die Passagierliste nicht heraus.
«««
Aussöhnung in Nepal gefährdet
kursiert. Doch war nie ganz klar, ob die
Spekulationen von den Maoisten in Umlauf
gebracht worden waren und lediglich einen
Anlass für die Entlassung des Armeechefs
liefern sollten.
Indien und die USA bedrängten PremierIn Nepal verdüstern sich die Chancen auf
minister Prachanda, er möge von einer
eine nationale Aussöhnung. Am Sonntag hat
Entlassung absehen. Selbst innerhalb der
die maoistische Regierung den Armeechef,
Regierungskoalition gingen die Meinungen
Rookmangud Katawal, aus dem Dienst entüber Katawals Schicksal weit auseinanlassen und ihn durch einen loyalen Generder. So verliessen vier Bündnispartner die
al ersetzt. Katawal hatte in den vergangenen
Sitzung des Kabinetts, bei der der Armeechef
Wochen trotz eines Verbots der Regierung
gefeuert wurde.
ungefähr 3000 neue Rekruten ausgehoben
und acht Generäle wieder eingesetzt, die von
der Regierung in den Ruhestand gesetzt worden waren.
Der Streit ist deshalb so brisant, weil er
den Friedensprozess gefährdet. Erst vor drei
Jahren waren die früheren maoistischen Rebellen aus dem Untergrund aufgetaucht und
hatten ihren zehnjährigen blutigen Kampf
gegen die royalistische Armee aufgegeben.
Nach ihrem Wahlsieg regieren die Maoisten nun bereits seit mehr als einem Jahr. Der
König ist abgesetzt, die Monarchie aufgehoben.
USA wollten Entlassung verhindern
Doch die Zukunft von rund 20 000 ehemaligen maoistischen Kämpfern ist noch immer
ungewiss und spaltet das Land am Himalaja. Aus der Sicht des Premierministers, des
früheren Rebellenchefs Pushpa Kamal Dahal, besser bekannt unter seinem alten Decknamen Prachanda («der Furchtbare»), sollten
die Kämpfer, die ihre Waffen abgelegt haben
und in Lagern der Vereinten Nationen leben,
in die reguläre Armee integriert und so rehabilitiert werden. Armeechef Katawal sträubte
sich jedoch gegen diesen Plan, weil er der
Ansicht war, die früheren Rebellen seien ideologisch verbrämt und deshalb eine Gefahr
für die nationalen Streitkräfte.
Seine Amtszeit wäre in einigen Monaten abgelaufen. Mit einigen letzten
Manövern und Personalentscheiden versuchte Armeechef Katawal, seine Linie zu
festigen. In der nepalesischen Hauptstadt
Katmandu hatten in den vergangenen Tagen
Gerüchte über einen möglichen Militärcoup
Von Oliver Meiler, Singapur
Die maoistische Regierung in Katmandu hat den Armeechef entlassen. Damit
verschärft sie den Streit über das Schicksal von 20 000 ehemaligen Rebellen.
«««
Homo-Ehe in den USA salonfähig
Von Ralf Kaminski, New York
Der Zorn der Gegner von Schwulen- und
Lesbenehe lässt nach. Nach Vermont und
Iowa wollen weitere US-Bundesstaaten Homosexuellen den Bund fürs Leben
ermöglichen.
Mitten im amerikanischen Herzland, in
Iowa, haben vergangene Woche die ersten
Frauen- und Männerpaare den Bund der Ehe
geschlossen. Proteste gab es praktisch keine.
Im Bundesstaat New Hampshire hat der
Senat am Mittwoch einer Vorlage zur gleichgeschlechtlichen Ehe zugestimmt. Damit
geht das Gesetz nun zum demokratischen
Gouverneur John Lynch, der sich allerdings
noch nicht festgelegt hat, ob er es wirklich unterschreibt oder ein Veto ausspricht.
Und auch in Maine passierte am Freitag eine
entsprechende Vorlage mit klarer Mehrheit
durch die erste Parlamentskammer.
Dass die Ehe für Homosexuelle ausgerechnet dieses Jahr zu einem derart prominenten politischen Thema in den USA wird, hat
hohen Symbolwert. Am 28. Juni 1969, vor
fast genau 40 Jahren, begann die moderne
Schwulenbewegung in New York. Damals
wehrten sich die Gäste der Bar Stonewall
Inn in Greenwich Village gegen eine der
allgegenwärtigen Polizeirazzien. Die Bar,
die damals von der Mafia betrieben wurde,
war ein bekannter Treffpunkt für eher feminine Schwule, die oft auch Frauenkleider
trugen. Standardprozedere bei den Razzien
war, dass alle Männer in Frauenkleidern sich
ausweisen mussten und dann verhaftet wurden. Viele hatten Angst, dass ihr Foto in der
Zeitung erscheinen könnte.
Schwule prügeln sich mit Polizei
In jener Nacht jedoch versammelten
sich während des Polizeieinsatzes weitere Schwule und Sympathisanten aus dem
Quartier vor der Bar, und es entwickelte
sich eine heftige Prügelei mit der Polizei. In
den Tagen danach fanden Demonstrationen
statt; erstmals waren Homosexuelle bereit,
öffentlich für ihre Rechte einzutreten. Die
Ehe von Schwulen und Lesben allerdings
war damals kein Thema, zu utopisch war
wohl die Vorstellung, um sie ernsthaft zu
debattieren. 40 Jahre später ist die Utopie
in einigen europäischen Ländern und vier amerikanischen Bundesstaaten Realität –
und steht derzeit im Zentrum einer heftigen
politischen Auseinandersetzung in den USA.
Während in Kalifornien das Oberste Gericht
noch immer darüber berät, ob die Volksabstimmung vom November gültig ist, welche
knapp ein verfassungsrechtliches Verbot der
Homo-Ehe beschlossen hat, preschten vor
drei Wochen Iowa und Vermont vor und
legalisierten sie auf ihrem Gebiet. Beides
sind Premieren: Vermont ist der erste Bundesstaat, in dem nicht ein Gericht, sondern
das Parlament das neue Recht durchgesetzt
hat (und dabei gar das Veto des republikanischen Gouverneurs überstimmte), und Iowa
der erste Bundesstaat im konservativen Herzland der Vereinigten Staaten.
Der Streit um die Homo-Ehe wogt in den
USA seit Jahren heftig, die religiöse Rechte
stemmt sich mit einer Mehrheit der Republikanischen Partei mit aller Macht gegen
den gesellschaftlichen Trend, schwulen und
lesbischen Paaren immer mehr Rechte
zuzugestehen. Umso erstaunlicher, dass einflussreiche Exponenten der Konservativen
auf die Entscheide in Iowa und Vermont
kaum reagiert haben. Reverend Rick Warren, der Pastor einer populären evangelikalen
Grosskirche, sagte auf CNN, er sei kein Anti-Homo-Ehe-Aktivist. Und Glenn Beck, der
neue Star des Republikanerfreundlichen TVSenders Fox, rief gar dazu auf, «zu feiern,
was in Vermont passiert ist», weil nicht ein
Gericht, sondern das Volk entschieden habe.
Einige Statistiker glauben, die Haltung
gegenüber der gleichgeschlechtlichen Ehe
sei eine Generationenfrage, und erwarten,
dass es in den USA bereits 2010 landesweit eine knappe Mehrheit dafür geben
könnte. Lesben und Schwule fühlen sich
von den neusten Entwicklungen beflügelt
und erhöhen den Druck. In praktisch
allen nordöstlichen Bundesstaaten sind
entsprechende Vorlagen im Parlament.
Auch New York, neben Kalifornien wohl der
Staat mit den meisten Schwulen und Lesben,
will vorwärts machen. Gouverneur David
Paterson und New Yorks Bürgermeister
Michael Bloomberg haben das Parlament
aufgefordert, ein formuliertes Gesetz fertig zu debattieren und gutzuheissen. Das
Repräsentantenhaus hat es mit deutlicher
Mehrheit verabschiedet, im Senat allerdings
könnte es knapp werden. Zwar haben die
Demokraten eine hauchdünne Mehrheit, aber
zwei Senatoren haben sich gegen das Gesetz
ausgesprochen, weshalb es die Zustimmung
von ein paar Republikanern bräuchte. Paterson, der das Anliegen mit dem Befreiungskampf der Schwarzen um gleiche
Rechte vergleicht, will nun persönlich bei
einzelnen Senatoren für die Vorlage lobbyieren.
Obama will nationale Anerkennung
All diese bundesstaatlichen Gesetze haben
nur begrenzte rechtliche Wirkung, solange
gleichgeschlechtliche Ehen auf nationaler
Ebene nicht anerkannt werden. Dies verhindert derzeit ein Gesetz, das in den
90er-Jahren von der republikanischen Parlamentsmehrheit beschlossen und von
Präsident Bill Clinton unterzeichnet worden
ist. Barack Obama, der sich im Wahlkampf
für gleiche Rechte von homosexuellen
Paaren, aber gegen die Ehe ausgesprochen
hat, will dieses Gesetz abschaffen und damit
den Weg für eine nationale Anerkennung frei
machen. Noch allerdings ist unklar, wann
er dazu kommen wird, sich neben den vielen anderen Problemen auch dieses Themas
anzunehmen.
«««
Jugendliche Straftäterin im Iran hingerichtet
(AP)
Teheran. – Ungeachtet internationaler
Proteste ist im Iran eine zum Tatzeitpunkt minderjährige Straftäterin gehängt
worden. Nach sechs Jahren Haft wurde das
Todesurteil wegen Mordes gegen die 23Jährige in der Stadt Rasht vollstreckt. Dies
sei eine grobe Verletzung internationalen
Rechts, erklärte ihr Anwalt. Die Familie
habe zudem entgegen geltendem iranischem
Recht nicht von ihrer Tochter Abschied
nehmen dürfen.
«««
Mehr als 60 Zivilisten in Sri Lanka getötet
(SDA)
Colombo. – Im umkämpften Rebellengebiet im Norden Sri Lankas sind offenbar
mehr als 60 Zivilisten bei einem Angriff
auf ein Spital ums Leben gekommen. Nach
Angaben der Tamilenrebellen beschossen
Regierungstruppen die Klinik mit Granaten,
die Armee machte dagegen die Rebellen verantwortlich. Die Rebellen riefen Grossbritannien und Frankreich auf, eine Waffenruhe
zu vermitteln.
«««
Obama will an Tribunalen in Guantánamo festhalten
(AP)
Washington. – Trotz Kritik will USPräsident Barack Obama nicht ganz
auf die Militärtribunale für GuantánamoHäftlinge verzichten. Die Regierung will
im Kongress allerdings Veränderungen
beim Ablauf der Verfahren durchsetzen.
Obama hatte die Militärtribunale kurz
nach seinem Amtsantritt ausgesetzt und
angekündigt, Guantánamo bis Januar zu
schliessen. Derzeit werden dort noch 241
Terrorverdächtige festgehalten.
«««
Taliban enthaupten Regierungsvertreter
(SDA)
Islamabad/Kabul. – Im umkämpften pakistanischen Swat-Tal haben Taliban-Rebellen zwei Regierungsvertreter geköpft. Die
Enthauptungen seien die Rache für die
Tötung von zwei Taliban-Kommandanten,
teilten die Extremisten am Sonntag mit.
Die Aufständischen lehnten die von der
Provinzregierung angekündigte Einsetzung
eines Scharia-Berufungsgerichts ab. Zwar
fordern sie die Etablierung des islamischen
Rechtssystems im Swat-Tal. Doch sind sie
gegen die Nominierung islamischer Richter
durch die Behörden.
Im Grenzgebiet zu Afghanistan kam es derweil zu Kämpfen. Bei einem TalibanÜberfall
auf einen Stützpunkt wurden 2 Soldaten und 16 Aufständische getötet. Auch
in Afghanistan attackierten Taliban einen
Posten. Vier Soldaten wurden getötet.
Gemäss den US-geführten Koalitionstruppen schlugen afghanische und internationale
Truppen den Angriff zurück und töteten
19 Taliban. Italienische Soldaten schossen
in Herat auf ein Auto und töteten ein 13jähriges Mädchen.
«««
Das Seeräuber-Monopoly am Horn von Afrika hat acht
Mitspieler
Von Johannes Dieterich, Johannesburg
Im vergangenen Jahr wurden für
entführte Schiffe 100 Millionen Dollar
Lösegeld bezahlt. Wer beteiligt sich alles
an diesem guten Geschäft auf hoher See?
werden soll. Bislang ging alles gut. Andere
werfen Säcke mit den 100-Dollar-Noten (die
nicht älter als aus dem Jahr 2003 sein dürfen)
vom Helikopter aus ab. Die Piraten verfügen
inzwischen sogar über Maschinchen, mit denen sie Falschgeld identifizieren können.
Ist das Geld gezählt und verteilt (was zu
stundenlangen Debatten führen kann), beginnt die heikelste Phase für die Piraten:
Sobald sie das Schiff und die Geiseln hinter sich lassen, sind sie für ausländische
Die Piraterie vor der Küste von Somalia ist
Spezialeinheiten leichte Beute. nicht zu stoppen. In diesem Jahr haben die len Raketen,
Geschützen und Torpedos. Piraten schon
über hundert Schiffe ange- Schliesslich hat
der ehemalige Vorsitgriffen – so viel wie
nie zuvor. Und das, ob- 2. Die Investoren
zende der Union der Islamischen Gerichte
wohl inzwischen eine Armada von während
seiner kurzen Herrschaft 2006 33 Kriegsschiffen aus 15 Nationen in den Sie sind die
Financiers, deren Gesichter den Seeräubern
schon einmal den Schneid Gewässern am
Horn von Afrika kreuzt. keiner kennt. Doch
der amerikanische abgekauft. Eine internationale GeberkonMit militärischen Mitteln,
so Experten, sei Afrikakenner Peter Pham
ist überzeugt, ferenz sprach ihm 250 Millionen Dollar der Piraterie nicht beizukommen. Erst dass im Ausland lebende Somalier in das zum Aufbau staatlicher Sicherheitsorgane wenn die wirtschaftliche Rechnung für die Seeräubergeschäft investieren.
Phams Be- zu. Sharif würde das SeeräuberMonopoly, immer professioneller auftretenden rechnungen zufolge sind 250 000
Dollar das der Normalisierung der Chaosnation Schiffsentführer nicht mehr aufgehe,
nötig, um eine Piratenaktion mit mehreren im
Weg steht, lieber heute als morgen bekönne
das Phänomen aus der Welt ge- Booten
vorzubereiten, inklusive Miete für enden:
Doch dazu muss sich der gemässchafft werden. Am gefährlichen Millio- ein Mutterschiff, Aussenbordmotoren, sigte Islamist
erst gegen die radikalen Gotnenspiel sind unterschiedlich Parteien mit Waffen, Verpflegung und Hightech-Gerä- teskämpfer durchsetzen, die seiner Regieunterschiedlichen Interessen beteiligt: ten wie Satellitentelefonen, GPS und zu- rung den Krieg erklärt
haben. weilen sogar dem unter Handelsschiffen üblichen Automatischen Identifikations1. Die Piraten
system (AIS). Für die einen sind sie Gangster, für die an- Die in der Diaspora lebenden
Geschäftsdern Helden. Schliesslich haben
die See- leute überweisen ihr Geld nach Somalia, räuber in der somalischen Puntlandpro- wo es ins Piraten-Business investiert
wird, vinz für einen kleinen Wirtschaftsboom berichtet Pham: Bei einem Lösegeld
von gesorgt. «Ihr würdet unsere Stadt
nicht zwei Millionen Dollar, das zu einem
Dritwieder erkennen», sagt Piratenchef tel
an die Investoren zurückfliesst, würden
«Boyah» am Telefon aus Garowe, einer
diese mit Profiten gesegnet, «von denen
Hochburg der Piraten. Bei unserem Bean der Wallstreet keiner träumen kann».
such vor drei Jahren herrschte dort das Auf
ausländische Hilfe sind die Seeräublanke
Elend. Doch nun werden Villen ber auch
bei der Identifizierung ihrer Op- 4. Die
Unterhändler hochgezogen, sagt Boyah.
Der 40-jährige fer angewiesen. Die Piraten würden nicht Ex-Fischer ist Chef einer rund 500-köpfi- auf eine Zufallsbeute
hoffen, sagt Pham. Sie sind die Abenteurer im Millionenspiel. 6. Die Regierung
gen Seeräubergruppe, die vom Hafen- Die
Angriffe seien geplant. Zu diesem Das
Lösegeld zu den Seeräubern zu brinstädtchen
Eyl aus operiert. Sie hätten sich Zweck
hätten die Seeräuber Verbindungs- gen, sei
«eine der schwierigsten Phasen» «Die beste
Weise, die Seeräuberei zu bezusammengetan, nachdem ausländische leute in allen
Häfen der Region, die ihnen des Geschäfts
mit den Piraten, sagt der kämpfen, ist
mit einem starken somaliFischerflotten ihre
Fanggründe leergefegt die Details von attraktiven Schiffen mit ehemalige FBI-Agent
Jack Cloonan, der schen Staat», sagt Sheik
Ahmed Sharif, der und Giftmüllentsorger die
Küstengewäs- Fracht und Route durchgäben:
«Dann sich auf diesen Geschäftszweig
speziali- Hoffnungsträger im Millionenspiel.
Dem ser als «Müllhalde» missbraucht hatten: müssen die Piraten nur noch ihr AIS einsiert hat. Cloonan spricht mit den Seeräuschmächtigen neuen Präsidenten der «Da
blieb uns nichts anderes übrig, als zu schalten, die Leitern bereitlegen und die bern die
GPS-Koordinaten ab, wo die Trümmernation
Somalia wird bei der Löden Waffen zu
greifen.» Heute gebe es in Kalaschnikows
entsichern.» Beute vor der Küste Somalias übergeben sung des Problems mehr
zugetraut als alSomalia zehn Piratenbasen,
fährt Boyah 3. Die Reeder fort. Für ein
gekapertes Schiff seien bis zu drei Millionen Dollar Lösegeld zu erwar- «Dir bleibt
gar nichts anderes übrig, als zu ten. Die
Hälfte gehe an die Entführer, ein bezahlen»,
sagt Per Gullestrup, GeschäftsDrittel an
Geschäftsleute, die die Aktion führer der
dänischen Reederei Clipper vorfinanzierten,
den Rest teilen sich Group: Als sein
in den Bahamas registrierDienstleister wie
Unterhändler, Überset- ter Stahlfrachter mit
russischer Crew gezer und die für das leibliche Wohl der Gei- kapert wurde, gab es
niemanden, an den er seln verantwortlichen
«Gastronomen». sich hätte wenden können.
Boyah ist sich der Gefahr bewusst, dass
Drei Tage nach der Entführung klindie
vor der Küste kreuzenden ausländi- gelte
das Telefon. Es meldete sich ein soschen
Streitkräfte auch einmal auf dem malischer Unterhändler, der 25 Jahre lang Land
zuschlagen könnten: «Doch wenn sie in
den USA gelebt hatte, fliessend Englisch
Eyl angreifen, finden sie nur Zivilisten.» sprach und sieben Millionen Dollar
forderte. «Ein Wahnsinnspreis», schimpft
5. Die Piratenjäger Gullestrup. Er wollte
höchstens 300 000 Dollar zahlen. Als
Markus Rehbein am Horn von Afrika 7. Die
Islamisten
Die Feilscherei zog sich über Wochen
ankam, wusste der Kommandant der deuthin.
Hätte der Däne zu viel bezahlt, wäre schen
Fregatte Rheinland-Pfalz, dass er Hassan
Dahir Aweys ist die finstere er von seinen
Reederkollegen als Preis- die «schwierigste Mission der deutschen Schlüsselfigur im
Millionenspiel. Der auf treiber beschuldigt
worden, mit zu gerin- Marine seit dem Zweiten Weltkrieg» an- der US-Terrorliste stehende Islamist gen Angeboten setzte er das
Leben seiner trat. Selbst wenn sein mit
Raketen und He- kehrte kürzlich aus dem eritreischen Exil Crew aufs Spiel. Schliesslich
einigten sie likoptern bewehrtes Kriegsschiff den nach Mogadiscio zurück: Falls
der einsich auf eine Summe, die Gullestrup
nicht Nussschalen weit überlegen ist, haben
die flussreiche Gottesmann Präsident Sharif
nennt: Als Zugabe für die Piraten legte
er Seeräuber doch einen Überraschungsvorunterstützen würde, stände einer Normaeine
elektronische Geldzählmaschine bei. teil: Ob
es sich bei einem der unzähligen lisierung
Somalias kaum etwas im Wege.
Unzufrieden ist Gullestrup mit den Piim Golf von Aden kreuzenden Jollen um
Vieles spricht jedoch dafür, dass Aweys
ratenjägern. Er hatte gehofft, dass die Freein harmloses Fischer- oder ein PiratenKrieg sucht. Dann wäre die Hoffnung zergatten der europäischen Atalanta-Mission boot
handelt, ist oft erst auszumachen, stört, dass
die Somalier das Millionenspiel Handelsschiffe durch den Golf von Aden wenn es
zu spät ist. der Seeräuber selbst beenden
könnten. eskortieren und ausserdem noch
Soldaten Ausserdem ist das Einsatzgebiet
acht- Westliche Geheimdienste wollen über
an deren Bord absetzen würden. Doch die
mal so gross wie Deutschland. Als «unreaHinweise verfügen, dass einzelne PiratenAdmirale winkten aus Kapazitätsgründen listisch» bezeichnen Marineoffiziere des- gruppen unter einer Decke mit militanten ab.
Selbst für bewaffnetes Sicherheitsper- halb
die Forderung der Reeder, sämtliche Islamisten und gar al-Qaida steckten. sonal
auf seinen Schiffen zu sorgen, den Golf
durchquerenden Schiffe zu bekommt für den
Dänen nicht in Frage: Das gleiten. Bei rund
60 Schiffen, die die Meer- 8. Die Richter
wäre zu teuer, zu gefährlich und würde eienge täglich passieren, und einer fast dreinen
nicht akzeptablen Präzedenzfall tägigen
Fahrtzeit müssten 20 Kriegsschiffe Richter
ist die undankbarste Rolle im Seeschaffen.
für die Begleitung abgestellt werden. Der
räuber-Monopoly: Keiner will sie spielen.
europäischen Atalanta-Mission stehen daDeshalb versuchen die Piratenjäger, gelefür
aber nur fünf Schiffe zur Verfügung. gentlich
aufgegriffene Freibeuter nicht zum Prozess
mit nach Hause zu nehmen, sondern sie
in der Region abstrafen zu lassen. Viele
lassen die Erwischten gleich wieder laufen,
um sich Ärger zu ersparen. Da etwa die
deutschen Piratenjäger ihren Fang nicht an
Jemen oder Somalia ausliefern dürfen, weil
den Seeräubern dort die Todesstrafe droht,
gilt Kenya als beliebter Gefangenenabladeplatz. In Mombasa sitzen 20 Piraten auf der
Anklagebank.
«««
USA stoppen Befreiung eines gekaperten Frachters
Von Johannes Dieterich, Johannesburg
Die Angriffe somalischer Piraten auf
Transportschiffe halten an. Doch auf
amerikanisches Geheiss stoppte die
deutsche Regierung eine Aktion gegen
die Seeräuber.
BILD PIERRE VERDY/AFP PHOTO Französische
Soldaten bewachen auf dem Kriegsschiff «Le
Nivose» somalische Piraten, die sie am Sonntag im
Indischen Ozean festgenommen haben.
Die deutsche Regierung hat einen Einsatz
der Elitetruppe GSG-9 zur Befreiung des von
somalischen Piraten entführten Frachters
Hansa Stavanger in letzter Minute gestoppt.
Medienberichten zufolge waren vor drei
Wochen 200 Spezialpolizisten und sechs Helikopter unter strengster Geheimhaltung in
die kenyanische Hafenstadt Mombasa verlegt worden, um die Befreiung des Frachters
und seiner 24-Mann-Besatzung vorzubereiten.
Nach Informationen des «Spiegels» sah sich
die Bundesregierung zum Abbruch der Aktion gezwungen, nachdem der Sicherheitsberater des US-Präsidenten, James Jones,
seine Zustimmung verweigert hatte. Das
Einverständnis der US-Regierung war erforderlich, weil die Spezialkräfte ihre Aktion
vom amerikanischen Helikopterträger USS
Boxer aus durchführen wollten. Das Schiff
hatte die deutschen Polizisten offenbar bereits in die Nähe ihres Einsatzortes vor der somalischen Küste gebracht. Dort hätten sie
auf einen günstigen Moment zum Zuschlagen gewartet, hiess es. Allerdings schöpften
die Piraten Verdacht und verdoppelten ihre
Wachen auf dem entführten Schiff.
Zuvor hatten die Seeräuber das Schiff
wiederholt verlegt. Seit der Entführung der
Hansa Stavanger am 4. April verweigerte
die Hamburger Reederei Leonhardt & Blumberg – wohl in Absprache mit Berlin – die
Zahlung von Lösegeld. Jetzt werde mit den
Entführern verhandelt, hiess es. Die Piraten
fordern fünf Millionen Dollar.
Die GSG-9, die von Kampfschwimmern
der Marine unterstützt werden sollte, wird
in den nächsten Tagen nach Deutschland
zurückkehren. Die zwölf Jahre alte und 170
Meter lange Hansa Stavanger war rund 400
Kilometer südlich der somalischen Hafenstadt Kismayo entführt worden.
Derweil kaperten Piraten am Samstag 250
Seemeilen südwestlich der Seychellen den
unter Maltas Flagge fahrenden griechischen
Frachter Ariana und nahmen 24 ukrainische
Besatzungsmitglieder als Geiseln. Gemäss
einem Sprecher der Reederei blieb die
Mannschaft des mit 35 000 Tonnen Lebensmitteln beladenen Schiffes unverletzt. Der
Angriff im Indischen Ozean erfolgte kurz
nach einem versuchten Überfall auf ein norwegisches Handelsschiff, der von der portugiesischen Marine vor Somalia vereitelt
werden konnte.
Derweil hat die französische Marine am
Sonntag vor Somalia elf mutmassliche Piraten festgenommen, wie das Verteidigungsministerium in Paris mitteilte. Sprecher Cristophe Prazuck erklärte, die Piraten
seien mit zwei schnellen, kleinen Booten und
einem sogenannten Mutterschiff unterwegs
gewesen. An Waffen seien unter anderem
Schnellfeuergewehre und Raketen gefunden
worden. Die Piraten wurden 900 Kilometer
vor der Küste Somalias vom französischen
Kriegsschiff entdeckt. Nach diesen Vorfällen
kündigten einzelne Piraten Racheakte gegen
amerikanische und französische Seeleute an.
«««
«Barbar» Fofana bedroht Zeugen und Geschworene
noch andere Juden im Visier. «Die Bande
hatte es auf Ilan abgesehen, weil sie glaubte,
dass Juden reich sind! Das haben sie 2006
nach ihrer Festnahme erklärt», sagt AnneLaure Halimi, die Schwester des Ermordeten.
Nach übereinstimmenden Angaben der
Nebenkläger und ihrer Anwälte sagte Fofana auf die Frage nach seinem Namen,
er heisse «Salafistische afrikanische barbarische Armee», als Geburtstag nannte er
den 13. Februar 2006 – den Tag, an dem
die Leiche des jungen französischen Juden
in dem Pariser Vorort Sainte-GenevieveDesBois aufgefunden wurde. Schon auf
dem Weg in den Saal hatte er die
Youssouf Fofana.
wartenden Zeugen und Nebenkläger mit
Der Anführer der «Gang der Barbaren» einem provozierenden «Allah wird siegen!»
ist dem Namen treu, den er seiner Clique gegrüsst. Die Mutter des Ermordeten, Ruth
gegeben hat. Am ersten Prozesstag we- Halimi, verliess weinend den Gerichtssaal.
gen des Mordes an Ilan Halimi hat Yous- Nach Angaben ihres Anwalts ist es nicht
souf Fofana nach Angaben der Nebenkläger sicher, dass sie heute zum dritten Prozesstag
jede Gelegenheit genutzt, um das Gericht erscheint. Mehrere Nebenkläger berichteten,
zu provozieren. Das Verfahren, das noch dass Fofana nach der Verlesung der Anklage
bis zum 10. Juli läuft, findet unter Auss- begonnen habe, die Geschworenen zu bedrochluss der Öffentlichkeit statt, weil zwei hen. Er habe Freunde beauftragt, sie alle zu
der 26 Angeklagten zum Zeitpunkt der Tat fotografieren und ihre Bilder im Internet zu
minderjährig waren.
veröffentlichen. Nach dem Urteil werde ein
Die Stimmung ist explosiv: Während Fo- Kopfgeld auf sie ausgesetzt. Die vorsitzende
fana sich im Gerichtssaal «mit unzulässigen Richterin weigerte sich, diese Drohungen zu
Worten» über die Familie des Toten äussert, Protokoll zu nehmen. «Wir wollten, dass
beschimpfen aufgebrachte junge Juden einen dieser Prozess öffentlich ist», sagte François
der Mitangeklagten, der nicht in Unter- Szpiner, der Anwalt der Opferfamilie. Die
suchungshaft sitzt und deshalb vor die Tür Schwestern des Ermordeten erklärten, sie
gehen kann. Als Fofanas Mutter den Saal wollten ein öffentliches Verfahren, damit
verlässt, stürzen sie sich auf die Frau und alle Welt wissen könne, was geschehen sei.
schlagen sie, sodass die Gendarmen eingreifen müssen. Andere Anwesende, in israelische Flaggen gehüllt, schreien sich vor
dem Gerichtsgebäude die Seele aus dem
Leib: «Fofana, die Juden kriegen dich noch!»
Der junge Telefonverkäufer Ilan Halimi
war im Winter 2006 von der «Gang der
Barbaren» entführt, vierundzwanzig Tage
lang unsäglich gefoltert und am Ende ermordet worden. Für die Familie besteht kein
Zweifel, dass es sich um einen antisemitischen Mord handelt. Die Justiz müsse dies anerkennen. Die Gruppe um Fofana hatte auch
Von Jacqueline Hénard, Paris
In Paris stehen die mutmasslichen
Mörder eines jungen Juden vor Gericht.
Zu antisemitischen Beschimpfungen ist
es auch im Gerichtssaal gekommen.
«««
Russland wütend wegen Nato-Manöver in Georgien
Von David Nauer, Moskau
Moskau hat auf eine NatoÜbung in
Georgien reagiert: Russische Truppen
sind in Südossetien und Abchasien aufmarschiert.
Die
Veranstaltung
tönt
ein
bisschen technokratisch, doch sie verfügt
über Sprengkraft. Die Nato will die
«Interoperabilität mit den Partnerländern
verbessern», wie es im Militärjargon heisst.
Das Bündnis bittet deswegen zum Manöver
nach Georgien. Hunderte Soldaten sollen unweit der Hauptstadt Tiflis einen Stützpunkt
gegen fiktive Terroristen verteidigen. 20 Nationen sind an der Übung beteiligt, darunter
die USA, Kanada, aber auch Ex-Sowjetrepubliken wie Aserbeidschan und die
Ukraine.
Der Kreml kocht vor Wut über den Truppenaufmarsch an der Südgrenze seines Riesenreiches. Russlands Präsident Dmitri Medwedew hat die Übungen als «offene Provokation» bezeichnet. Sämtliche Verantwortung für «allfällige negative Folgen»
müsse die Nato tragen. Moskaus Sorge:
Die Kriegsspiele könnten den georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili zu
unüberlegten Handlungen verleiten. Bereits einmal ist aus einer Übung unverhofft
ein Ernstfall geworden. Im vergangenen
Frühsommer veranstalteten Amerikaner und
Georgier ein Manöver. Gleichzeitig liess der
Kreml Tausende Soldaten im Kaukasus aufmarschieren. Kaum waren die Planspiele zu
Ende, brach der Krieg um Südossetien aus.
Moskau rasselt auch jetzt mit dem Säbel.
Effektvoll und wohl terminiert unterzeichnete Medwedew vergangene Woche ein
Abkommen mit Südossetien und Abchasien.
Demnach überwacht künftig der russische Inlandgeheimdienst FSB die Grenzen der abtrünnigen georgischen Teilrepubliken. In Südossetien seien die russischen Grenzwächter bereits aufmarschiert,
berichtete am Wochenende FSBKommandeur Nikolai Lisinski. Wie hoch die
Truppenstärke ist, sagte er nicht.
Die Nato versichert, das Manöver sei keine
Gefahr für Russland. Das Bündnis lud sogar russische Militärs ein, als Beobachter
teilzunehmen, was diese aber ablehnten. Die
Übung startet am Mittwoch und soll bis Anfang Juni dauern.
Der neue Streit am Kaukasus trübt die Hoffnung auf ein Tauwetter zwischen Russland und dem Westen. Dabei hatte es relativ gut ausgesehen: Erst vergangene Woche
tagte der Nato-RusslandRat wieder – zum
ersten Mal seit dem Georgienkrieg. Und
US-Präsident Barack Obama startete eine
Abrüstungsinitiative. Doch das Grundproblem zwischen Ost und West blieb bestehen: Moskau betrachtet seine Nachbarländer,
vor allem im Kaukasus, als «exklusive Interessenzone». Die Nato akzeptiert diese imperialen Ansprüche nicht und versucht, ihren
Einfluss in der Region auszubauen.
«««
Australien rüstet sich für regionalen Krieg
(uw)
Sydney. – Mit einem Aufwand von
über 70 Mrd. US-Dollar will Australien
seine Streitkräfte auf eine zunehmend
schwierigere strategische Situation im Raum
Asien-Pazifik vorbereiten. Wie Premierminister Kevin Rudd am Wochenende bekannt
gab, wird Australien im Verlauf der nächsten
20 Jahre unter anderem 100 neue Kampfflugzeuge beschaffen, die Zahl der Unterseeboote auf 12 verdoppeln, sowie acht neue
Fregatten in Dienst nehmen.
Das Rüstungsprogramm ist das umfassendste in der Geschichte Australiens. Wie die
Regierung in einem lange erwarteten Weissbuch bekannt gibt, sieht sie die zunehmende
militärische Kraft und wirtschaftliche Bedeutung Chinas als zentrale Herausforderung
im Raum Asien-Pazifik. Es sei «sonnenklar, dass es eine deutliche militärische
Aufrüstung im ganzen asiatisch-pazifischen
Raum gibt», so Premier Rudd während
der Bekanntgabe des Programms auf
einem Kriegsschiff im Hafen Sydneys. Die
militärische Expansion Chinas sei eine Herausforderung für die starke Position der Supermacht USA in der Region. Australien
werde enger Verbündeter der Vereinigten
Staaten bleiben. Angst vor China
Das Papier warnt vor der Gefahr eines
bewaffneten Konfliktes in der Region
– ausgelöst in erster Linie durch die
militärische und wirtschaftliche Expansion
Chinas. China werde versuchen, in der asiatisch-pazifischen Region mehr Einfluss zu
gewinnen. Aber auch andere Staaten wie
Indien und Russland würden versuchen,
kleinere, politisch instabile Staaten im Pazifik auf ihre Seite zu gewinnen. Es bestehe eine «kleine, aber besorgniserregende
Möglichkeit wachsender Konfrontation» in
den nächsten 20 Jahren.
Bis Sonntagabend hatte Peking noch keine
Stellung bezogen. Beobachter zeigten sich
überrascht, dass Australien bereit ist, den
wichtigen Handelspartner China als einen
möglichen Herd regionaler Instabilität zu
identifizieren.
«««
Die Rückkehr der Geheimjustiz
Von Thomas Hasler
Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft (OSta)
verbietet die Einsicht in die Verfügung, mit
der das Strafverfahren gegen Ex-Armeechef
Roland Nef – unter anderem wegen
Nötigung seiner Ex–Partnerin – eingestellt
wurde (TA vom Samstag). Angesichts der
überraschend schwachen Begründung und
weiterer Auffälligkeiten könnte man vermuten, die Strafverfolger wollten nicht Nef
und seine ExPartnerin schützen, sondern von
ihrer eigenen Rolle im Fall Nef ablenken.
Laut OSta gibt es kein öffentliches Interesse
mehr an der Frage, ob das Strafverfahren
zu Recht eingestellt wurde. Alles sei korrekt gelaufen. Doch ungeklärt ist, warum ein
Mitglied der Staatsanwaltschaft Zürich-Limmat den Fall Nef übernahm und mit dem
Oberauditoriat der Armee telefonierte. Trotz
anderslautender interner Weisungen wurde
die für «Verfahren mit politischer Bedeutung» zuständige Staatsanwaltschaft I erst
über einen Monat später mit dem Fall betraut.
Offen ist die Frage, warum die Strafverfolger die zuständige Stelle in Bern nicht über
die konkreten Vorwürfe ins Bild setzten. Der
Verdacht, Nef habe die psychische und sexuelle Integrität seiner Ex-Partnerin schwer
verletzt, warf die Frage nach der charakterlichen Eignung des Armeechefs auf. Wohl
nicht einfach zum Vergnügen wurde ein Psychiater beigezogen, um zu beurteilen, ob von
Nef eine Eigenoder Fremdgefährdung ausgeht.
Das Bemühen Nefs, die Sache unter dem
Deckel zu halten, erhöhte die Gefahr der
Erpressbarkeit und warf die Frage nach
einem gravierenden Sicherheitsrisiko auf.
Die Argumente, das Verfahren habe kurz
vor der Einstellung gestanden und es habe
sich um unbewiesene Vorwürfe gehandelt,
überzeugen nicht. Die internen Weisungen
sehen ausdrücklich vor, dass bei «gravierender Gefährdung staatlicher Interessen bereits
beim ersten Deliktsverdacht eine Meldung
[an die Aufsichtsbehörde] erfolgen kann».
Ein Verfahren nach Artikel 53 (Wiedergutmachung) einzustellen, setzt voraus, dass
auch «das Interesse der Öffentlichkeit an
der Strafverfolgung gering» ist. Die OSta behauptet, dass das Verfahren eingestellt
wurde, zeige gerade, «dass kein öffentliches Interesse an einer weiteren Strafverfolgung vorhanden war und ist». Das ist keine
Begründung, sondern ein Zirkelschluss.
Unbekannt ist auch, warum bereits in der
ursprünglichen Einstellungsverfügung das
Strafverfolgungsbedürfnis der Öffentlichkeit
verneint wurde. Damals gab es noch keine
Urteile des Bundesgerichts zu Artikel 53.
Nef wurden mutmassliche Delikte vorgeworfen, für die unter Umständen eine Freiheitsstrafe bis zu viereinhalb Jahren möglich
gewesen wäre. Und es handelte sich um Delikte aus dem Umfeld der häuslichen Gewalt,
für deren Eindämmung seit einigen Jahren
grosse öffentliche Anstrengungen unternommen werden.
Ausführlich setzt sich die OSta mit den
Einsichtsgesuchen der Medien auseinander.
Sie könnten ein schutzwürdiges Interesse
nicht nachweisen. Dabei verkennt die OSta
die besondere Rolle der Medien, denen laut
Bundesgericht im Rahmen ihres «Informationsauftrags» ein «Wächteramt» zukommt.
Die Rechtspflege transparent zu machen, bedeutet laut Bundesgericht «eine Absage an
jede Form geheimer Kabinettsjustiz».
Die Oberstaatsanwaltschaft gewichtet die
Persönlichkeitsrechte der Betroffenen höher
als das öffentliche Informationsinteresse.
Doch warum stellt die OSta nicht einmal die
Frage, ob dem Schutzbedürfnis durch eine
teilweise Anonymisierung hätte entsprochen
werden können? Selbst Nefs Ex-Partnerin
hat sich bei Gewährung «höchstmöglicher
Anonymität» einer Akteneinsicht nicht
widersetzt.
Es kann nur verwundern, wenn die OSta bei dieser Fülle offener Fragen meint,
ein Informationsinteresse sei nicht vorhanden oder «nicht mehr ins Gewicht fallend». Ihr Rekursentscheid bedeutet nichts
weniger als eine Rückkehr der Kabinettsoder Geheimjustiz.
«««
BAG droht Airlines, Seite 5
Im Land der Aussätzigen
Von Sandro Benini, Mexico City
KARIKATUR CHRISTO KORMANITSKI/ CAGLE CARTOONS Weltwirtschaft: Hatschi!
Telefongespräch mit einem Bekannten, der
in Mexico City erfolgreich mehrere Restaurants führt, mit Immobilien handelt und bisher immer rational gewirkt hat.
Ich: «Und, hast du dir schon einen Mundschutz gekauft?»
Er: «Nein. Dieses ganze Tamtam um die
Schweinegrippe ist ein abgekartetes Spiel
der Regierung.»
Ich: «Was soll denn das genau heissen?»
Er: «Die wahren Hintergründe werden uns
verheimlicht. Nur schon, dass die Epidemie
kurz nach dem Staatsbesuch von Barack
Obama ausgebrochen ist, kann nie und nimmer Zufall sein.»
Ich: «Du meinst, Obama hat den Erreger
eingeschleppt?»
Er: «Nein, aber da stecken irgendwelche
wirtschaftlichen Interessen der Gringos
dahinter. Und unsere Regierung ist gezwungen, die Bevölkerung zu belügen.»
Viele Verschwörungstheorien
Die Reaktion der Bewohner Mexico Citys
auf die Grippeepidemie ist doppelt erstaunlich. Zum einen bleiben sie bewundernswert gelassen, als wäre das H1N1Virus nicht mehr als eine neue Widrigkeit,
die sich zu den bestehenden gesellt –
der schlechten Luft, dem Verkehrschaos,
der Kriminalität. Zum anderen spuken
Verschwörungstheorien selbst in Gehirnen
herum, von denen man dies nicht erwarten
würde. Massenpanik, Plünderungen oder
sonst wie chaotische Zustände sind bisher ausgeblieben. Die 20-MillionenMetropole
duckt sich und hofft, der Schrecken möge
bald vorüber sein. Als Bürgermeister Marcelo Ebrard neben anderen Massnahmen
auch die Schliessung sämtlicher Restaurants
anordnete, protestierte zwar der Gewerbeverband. Der tägliche Umsatzverlust belaufe
sich auf umgerechnet über 100 Millionen
Franken, das sei unerträglich. Laut einer Umfrage ist jedoch die überwiegende Mehrheit
der Bevölkerung bereit, den Entscheid
hinzunehmen.
Ich selber bleibe möglichst zu Hause und
trage bei den unvermeidlichen Gängen in den
Supermarkt einen Mundschutz, wie fast alle.
Die Sorgen von Familie und Freunden aus
der Schweiz scheinen grösser zu sein als die
eigenen.
In Mexiko herrscht keine Panik, sondern Misstrauen. Die Skepsis gegenüber
amtlichen Verlautbarungen hat Tradition,
und so vermuten die einen, es gebe in
Wirklichkeit viel mehr Krankheits- und
Todesfälle, als offiziell bekannt sind. Andere behaupten das Gegenteil, weil sie
in ihrem Freundeskreis noch von keiner einzigen Ansteckung gehört haben. Die
Regierung bausche die Bedrohung auf, um
von der Wirtschaftskrise abzulenken. Und
alle erinnern sich an den «Chupacabras»,
den «Ziegensauger» – ein dämonisches Untier, das angeblich Ziegen und Rinder hypnotisiert, um ihnen das Blut auszusaugen.
Vor Jahren berichteten die Medien immer
wieder von seinen Attacken, ohne dass sich
seine Existenz beweisen liess. Könnte es
sich beim Schweinegrippevirus nicht einfach um eine neue Version des Chupacabras
handeln? Um ein Hirngespinst, in die Welt
gesetzt von dunklen Mächten, die Mexiko
schaden wollen? Derartige Schauermärchen
sind so verbreitet, dass sich die Tageszeitung
«Milenio» zur Titelzeile veranlasst sah: «Die
Schweinegrippe ist kein Chupacabras!» Und
jetzt noch das Virus
Die Mexikaner sind ein liebenswertes Volk,
weshalb ich es noch keine Sekunde bereut
habe, hierher gezogen zu sein. Doch
gegenwärtig können sie einem Leid tun. Kein
anderes Land in Lateinamerika ist härter von
der Wirtschaftskrise betroffen, in keinem anderen sind die Drogenkartelle mächtiger und
die Entführerbanden bedrohlicher. Und jetzt auch noch dieses Virus. «Wir sind die
Aussätzigen der Welt», hiess es kürzlich in
einem Zeitungskommentar.
«««
Neustart der BDP mit Ziörjen, Seite 13
Der Politiker, der mit dem Florett ficht
Von Pia Straw
Die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP)
um Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf
will sich im Kanton Zürich neu formieren.
Der Dübendorfer Stadtpräsident Lothar
Ziörjen, 54, soll den Zürcher Ableger in den
Wahlkampf führen; vorgestern wurde er zum
Präsidenten gewählt.
Der Mitte-rechts-Politiker, der seit 15 Jahren
im Dübendorfer Stadtrat sitzt, ficht für
gewöhnlich nicht mit dem Zweihänder, sondern mit dem Florett. Sein Stil ist von Konzilianz und Kompromissbereitschaft geprägt.
Diesem Vorgehen ist es zu verdanken,
dass eine Initiative um den Stettbacher
Bahnhof entschärft werden konnte: Stratege
Ziörjen ermöglichte es mit einer abgespeckten Vorlage für den Ausbau der Verkehrsdrehscheibe allen Beteiligten, das Gesicht
zu wahren. Als Präsident des Planungsausschusses von Dübendorf ist er sich gewohnt,
unterschiedlichste Forderungen und Standpunkte zur Projektreife zu vereinen.
Sein ausgeprägter Hang zur Diplomatie
macht Ziörjen natürlich angreifbar für seine
Feinde. 1999 trat er aus der Schweizerischen
Volkspartei aus, um sich 2001 in die Reihen der Demokratischen Partei zu stellen.
Seine alten SVPGefährten gehen mit ihm
nicht gerade zimperlich um. Sein ehemaliger
Parteikollege, der Dübendorfer Gemeinderat
Orlando Wyss, sagt: «Er ist in der Schweiz
wohl der erste Stadtpräsident, der drei
Parteifarben trug.» Die Bürgerlichen warfen
ihm in der Vergangenheit wiederholt vor, ein
Fähnchen im Wind zu sein.
Flexibilität
kann
indessen
auch
Lernfähigkeit bedeuten. Eindrücklich hat
Ziörjen diese Eigenschaft in der Frage um
den Dübendorfer Flugplatz unter Beweis
gestellt. Als die Armeeführung das Stationierungskonzept nach der Jahrhundertwende
überarbeitete, setzte sich Architekt Ziörjen
massiv für den Dübendorfer Flugplatz ein.
Seit der letzte Jet von der Dübendorfer Piste
abgehoben hat, kämpft er an der Seite von
FDP-Nationalrat Ruedi Noser für einen internationalen Innovationspark.
Hält er es für angezeigt, legt Ziörjen Standhaftigkeit an den Tag, ganz egal, wie gross
der Druck ist. So geschehen in der Frage um
die Seilbahn von Stettbach zum Zoo Zürich.
Beharrlich steht er seinen Mann und verteidigte gegenüber den Begehrlichkeiten der
Stadtzürcher die Interessen der Stettbacher.
Ähnlich eisern kämpft er an der Front der
«Südschneiser» gegen den Fluglärm, auch
hier ein Verfechter der Dübendorfer Anliegen. Der neue Präsident der BDP des
Kantons Zürich mag manchen farblos erscheinen. Doch sein Interesse an der Meinung des anderen Lagers, seine Suche nach
Konsens schärft sein Florett. Mit seiner
versöhnlichen Art setzt er einen angenehmen
Kontrapunkt zum Haudegenton der Zürcher
SVP.
SP-Kantonsrat Peter Anderegg schildert den
Dübendorfer Stadtpräsidenten nicht nur als
um-, sondern auch als weitsichtig: «Er sieht
weit über seine Nasenspitze hinaus.» Er
hofft, dass Ziörjen, wenn der Wahlkampf
näher rückt, den Mut nicht verliert, für seine
guten Ideen geradezustehen: Dem neuen
Zürcher BDP-Präsidenten falle der Spagat
zwischen der Realität und den Zielen, die er
sich gesetzt habe, nicht immer leicht.
«««
ETH-Papierpilot ganz vorn
(TA)
BILD PD Flugexperte Michael Kummer.
Salzburg. – Aus Papier gefaltete Flieger sind
kein Kinderspiel. Am Wochenende wurden
in Salzburg die Red Bull Paper Wings World
Finals ausgetragen, die Weltmeisterschaften
der Papierflieger. Kroatien, Brasilien und
Japan holten Gold. Derweil sorgte der 30jährige Schweizer Michael Kummer mit dem
zweiten Rang in der Kategorie Longest Airtime für eine Überraschung.
253 Athleten aus 83 Nationen gingen bei
der zweiten WM nach 2006 im Salzburger Hangar 7 mit handelsüblichen A4Papierblättern und ohne technische Hilfsmittel an ihre Grenzen. Um sich für die
Red Bull Paper Wings World Finals zu
qualifizieren und ihr Heimatland vertreten
zu dürfen, mussten sich die 253 geladenen Piloten vorab bei 613 weltweiten Qualifikationsturnieren gegen 37 017 Teilnehmer
durchsetzen.
In der Longest Airtime schrammte der ETHDoktorand Michael Kummer nur knapp am
WM-Titel vorbei, freute sich jedoch über
den zweiten Rang: «Tolle Stimmung, die
besten Papierflieger der Welt, und ich mittendrin. Wer kann schon von sich behaupten, bei einem weltweiten Wettbewerb
ganz vorne mitgemischt zu haben», strahlte
Kummer nach seinem 10,60-SekundenFlug.
Der Brasilianer Leonard Ang hatte das offizielle WM-Papier (80g/m 2 ) am besten
im Griff. Sein Fluggerät landete nach 11,66
Sekunden.
«««
Gottesdienst für IKRK-Geisel
(SDA)
Lenzburg. – An einem Gottesdienst in der
Stadtkirche Lenzburg hat sich am Sonntag der IKRKMitarbeiter Andreas Notter bei der Bevölkerung für die moralische
Unterstützung während der Geiselhaft bedankt. Gut 200 Menschen waren anwesend.
Während der 93 Tage seiner Geiselhaft
habe er einen Schutzengel gehabt, sagte
Andreas Notter in einer Ansprache. Von
dem ihm gewidmeten Gedenkgottesdienst in
Lenzburg habe er noch in der Geiselhaft erfahren. Das habe ihm Kraft gegeben.
Die Solidarität der Lenzburger Bevölkerung
habe ihn nach seiner Rückkehr in die
Schweiz tief bewegt, betonte Notter in der bis
auf den letzten Platz besetzten Stadtkirche.
Er bedankte sich bei allen, die mitgelitten
haben.
Zugleich mahnte er, dass noch ein weiterer
IKRK-Mitarbeiter in der Hand der Geiseln
sei. «Ich werde mich erst dann richtig frei
fühlen, wenn auch er befreit ist», sagte Notter abschliessend. Für seine Worte erhielt er
Applaus.
Zahlreiche Besucher zündeten eine Kerze für
die Geiseln in aller Welt an und teilten Notter ihre Freude über die Befreiung persönlich
mit.
«««
KURZ NOTIERT
Vom Regen in die Traufe. Sydney. –
Heftige Regenfälle haben die Pläne eines
australischen Einbrechers durchkreuzt. Die
Polizei musste den Fassadenkletterer vom
Dach einer Fabrik in Sydney retten, weil er
auf dem pitschnassen Blechdach weder vor
noch zurück konnte.
Blitz aus heiterem Himmel.
Ingoldingen. – Durch einen Blitzeinschlag
sind am Samstag 26 Menschen auf einem
Sportplatz im baden-württembergischen
Landkreis Biberach verletzt worden. Ein Jugendlicher musste im Krankenhaus in ein
künstliches Koma versetzt werden.
Heiterer Krankenwagenfahrer. Bratislava. – Die slowakische Polizei hat einen
Krankenwagenfahrer aus dem Verkehr gezogen, der seit Monaten betrunken seinen Dienst versehen hat. Im aktuellen Fall hatte der
58-Jährige in der Stadt Nitra schon zu Mittag
2,4 Promille Alkohol im Blut.
Gift im Becher.
Wien. – Nach dem Konsum vergifteter
Getränke schweben fünf Menschen in
Lebensgefahr. Ein unbekannter Mann hat
den 20 bis 30 Jahre alten Opfern in einem
Lokal in Wien-Alsergrund am Sonntagnachmittag laut Augenzeugen mehrere Drinks
serviert.
Lawinenopfer im Tirol.
Innsbruck. – Eine Lawine hat am Samstag
in Österreich sechs Tourengänger in den Tod
gerissen. Die Opfer, bei denen es sich um
fünf Tschechen und einen Slowaken handelt, konnten der Witterung wegen erst am
Sonntag in den Ötztaler Alpen auf einer
Höhe von 3000 Metern tot geborgen werden.
Schlägerei im Emmental.
Biglen. – Im Emmentaler Dorf Biglen ist es
in der Nacht auf Sonntag nach einem Fest
zu Schlägereien zwischen Angehörigen der
linken und der rechten Szene gekommen.
Ein 16-Jähriger musste mit der Ambulanz ins
Spital gebracht werden.
«««
Unterwäschemodel Angela
(cda)
Berlin. – Was wären Bundeskanzlerin Angela Merkel, Vizekanzler Steinmeier oder
FDP-Chef Westerwelle bereit herzugeben,
um die Wirtschaft anzukurbeln?
Alles,
antwortet
der
Chemnitzer
UnterwäscheDesigner Bruno Banani und
zeigt Merkel auf einem Werbeplakat als
spärlich bekleidetes Kurvenwunder. Hinter
der Bundeskanzlerin stehen andere deutsche
Spitzenpolitiker in nichts als ihrer Unterhose.
Die neue Banani-Werbeaktion, derzeit
in zahlreichen deutschen Städten sowie
im Internet zu sehen, wirbt für eine
Abwrackprämie der besonderen Art. Wer
seine alte Unterwäsche abgibt, bekommt fünf
Euro Rabatt auf die neue Banani-Kollektion. «Wir geben alles, um die Nachfrage
anzukurbeln», heisst der dazu passende Slogan. Das sei, erklärte Firmengründer und
Chef Wolfgang Jasner, sein «Beitrag für den
Aufschwung in Deutschland».
Der Plakatzeichner Alfons Kiefer, bekannt
als TitelseitenIllustrator des «Spiegels, hat
den unfreiwilligen Models durchaus ansehnliche Körper verpasst. Dennoch wird in
Deutschland nun heftig debattiert: darf man
Politiker derart blossstellen?
«««
Stille Wasser sind tief und Mister Schweiz nicht solo
auf seinen SingleStatus, bei allen anderen
Teilnehmern stand nur «ledig».
Nach der Wahl aber war da sogleich eine
blonde Sarah an seiner Seite und bekam
einen «langen, zärtlichen Kuss». Vorgestellt
wurde sie als des Misters «frisch gebackene
Freundin».
Seit drei Wochen ist dieser dem Vernehmen
nach verliebt, habe die frohe Botschaft aber
für sich behalten und nicht einmal seinen
Eltern etwas von der neuen Flamme verraten, weiss die Sonntagspresse zu berichten. Schweizer Blogger kommentieren das
Der Sieger und Sarah.
Manöver: «Unser neuer Mister Schweiz ist
Zürich. – «Ein stiller Zimmermann aus ein Schlaumeier!»
Glarus», wie der «Blick» ihn nennt, ist seit
Samstag der schönste Mann der Schweiz.
An der Wahl gibt es nichts auszusetzen:
Der 22-jährige André Reithebuch hat eine
adrette Kurzhaarfrisur und braune Rehaugen.
Er ist hochgewachsen und muskulös, aber
mit Mass.
Dazu ist der neue Mister naturverbunden
und bodenständig, zieht beispielsweise einen
WurstKäse-Salat jederzeit einem Hamburger
vor. Er klettert gern in den Bergen herum und
träumt davon, eines Tages mit zwei Kindern
und einer «hoffentlich lieben Frau» in ein
eigenhändig erbautes Haus zu ziehen.
Zu diesen Qualitäten kommt eine weitere
Reihe von waschechten Schweizer Tugenden: Freundlichkeit, Anstand und Respekt
im Umgang mit Menschen etwa. Und selbst
die Schwächen des Schönheitskönigs – Ordnungsliebe und Pingeligkeit – muten sehr
heimatlich an.
Und doch, und doch. . . Dass der stille Zimmermann einer sei, der nie im Leben negative
Schlagzeilen machen könnte, stimmt nicht
ganz. Es sieht nämlich ganz danach aus, als
ob unser neuer Mister ein bisschen gemogelt
hätte. Ein schöner Schlaumeier
In seinen offiziellen Bewerbungsunterlagen
stellte sich André Reithebuch ausdrücklich
als «Single» vor, was so viel bedeutet
wie: «Frauen, wählt mich, ich bin noch zu
haben!» Ganz unwichtig ist die Sache nicht:
Reithebuch verwies als einziger Kandidat
(cda)
«««
Die Obamas gehen aus
(SDA)
US-Präsident Barack Obama hat seine Frau
Michelle am Samstagabend gross zum Essen ausgeführt. Das Paar verbrachte fast
zwei Stunden im Edelrestaurant Citronelle
im Washingtoner Viertel Georgetown und
zog Scharen von Schaulustigen an.
Um wenigstens nach dem Dinner ein
Weilchen für sich zu haben, gingen die
Obamas später trotz frischer Temperaturen
händchenhaltend auf dem Rasen vor dem
Weissen Haus spazieren.
Heute wird die Schwedin Inger Nilsson 50
Jahre alt. Als sie 8 war, hörte ihr Vater,
dass ein kleines Mädchen gesucht werde,
um in der Verfilmung von Astrid Lindgrens
Kinderbuch «Pippi Langstrumpf» die Hauptrolle zu spielen. So wurde Nilsson zur unvergesslichen Darstellerin der frechen Rotznase mit den roten Zöpfen.
«««
Dreijähriger von Zug überfahren
(SDA)
Lyssach. – In Lyssach BE ist am Sonntagnachmittag ein dreijähriger Knabe von einem
Zug überfahren worden.
Die näheren Umstände des Unglücks waren
am Sonntag noch völlig unklar, wie Stefan
von Below, Sprecher der Berner Kantonspolizei, auf Anfrage sagte. In unmittelbarer
Nähe des Knaben hätten sich keine Erwachsenen befunden; dieser sei unbeaufsichtigt
gewesen.
Der Knabe lief rund 100 Meter von einem
unbewachten Bahnübergang auf dem Gleis
herum.
Als der Lokführer den Knaben sah, gab er
ein Warnsignal und leitete ein Notbremsung
ein. Das Unglück konnte er jedoch nicht verhindern. Der Knabe wurde vom Zug erfasst
und weggeschleudert. Passanten kümmerten
sich sofort um das Kind, doch dieses erlag seinen schweren Verletzungen noch auf
der Unfallstelle. Eine Untersuchung sei eingeleitet worden, sagte von Below weiter.
«««
Berlusconis Frau will die Scheidung
Von Kordula Doerfler, Rom
Nach 18 Jahren Ehe mit Italiens reichstem Politiker hat seine zweite Frau
genug. Ausschlag gab ein Collier für eine
andere.
BILD GIUSEPPE CACACE/GETTY IMAGES
Berlusconi und Lario 2005 im Vatikan.
Nie, so schwärmte Silvio Berlusconi noch
vor zwei Jahren über seine Frau Veronica Lario, habe sie ihn eine schlechte Figur
machen lassen.
Sollte heissen, sie verhielt sich in der
Öffentlichkeit unauffällig und schwieg sich
über die Eskapaden des Gemahls aus. Meistens jedenfalls. So wie sich das noch immer gehört für viele italienische Ehefrauen,
die die amourösen Abenteuer ihrer Gatten
solange still ertragen, als ihr Status nach
aussen hin nicht gefährdet wird.
Nach fast 30 Jahren mit dem reichsten
und mächtigsten Politiker Italiens aber hat
Veronica Lario jetzt endgültig genug. Am
Wochenende berichteten mehrere Zeitungen,
dass die 52-Jährige die Scheidung einreichen
will und sich bereits eine Anwältin genommen hat. Silvio Berlusconi macht dabei keine
sonderlich gute Figur. «Meine Ehe ist zu
Ende», sagte Lario zu einer Vertrauten. «Ich
kann nicht bei einem Mann bleiben, der mit
Minderjährigen verkehrt.»
Das Fass zum Überlaufen brachte nach
aussen hin, dass Berlusconi am vergangenen
Wochenende an einer jener rauschenden Partys teilgenommen hatte, mit denen er sich immer wieder gern brüstet. Zum 18. Geburtstag
der – blonden – Tochter eines Mitarbeiters
reiste er eigens nach Neapel und schenkte ihr
ein kostbares Collier. «Schamlose Luder»
Bitter beklagte sich Lario zwei Tage später
öffentlich, dass er für die 18. Geburtstage
ihrer drei gemeinsamen Kinder nie Zeit
gehabt hätte. Und warf ihm auch gleich noch
vor, «schamlose Luder» auf die Wahllisten für die Europawahlen im Juni setzen
zu wollen. Berlusconi reagierte zwar kühl,
nahm aber mehrere Sternchen aus dem
Show-Business wieder zurück. (TA vom
29.4.)
Die Öffentlichkeit ahnte es schon: An der
Ehe, die ohnehin längst keine mehr war,
gab es nichts mehr zu reparieren. Lario
ging längst ihre eigenen Wege und lebte
getrennt von dem Mann, den sie mit 23
Jahren zum ersten Mal gesehen hatte. Mit
grossen Brüsten, riesigen blauen Augen
und superblondiert entsprach die damalige SchauspieleringenaujenemTypFrau,der
später in Berlusconis Fernsehsendern Karriere machen sollte. Seinem Werben aber
gab Miriam Raffaella Bartolini, wie sie mit
bürgerlichem Namen hiess, nur zögerlich
nach, schliesslich war Berlusconi bereits verheiratet und hatte zwei Kinder, die heute
seine Firmen Fininvest und Mediaset führen.
Als es doch zur Liaison kam, lebte Veronica
Lario zunächst elf Jahre lang völlig im Hintergrund. Erst 1990 heiratete sie Berlusconi
schliesslich – und blieb weiter im Hintergrund. Da hatte das Paar bereits drei Kinder,
die Lario praktisch allein aufzog. Sie verbot
ihnen fernzusehen und schickte sie auf Steiner-Schulen, sie selbst steht den Grünen nahe: Schon in ihrer Autobiografie hatte Lario
schonungslos mit ihrem Mann abrechnet.
Weder politisch noch persönlich habe sie irgendwelche Sympathien für ihn, konnte man
dort lesen. Es geht um Milliarden
Vor zwei Jahren dann verstiess Lario erneut
gegen das Schweigegebot für Ehefrauen und
verlangte eine öffentliche Entschuldigung
dafür, dass Berlusconi dem einstigen Nacktmodell Mara Carfagna eine Art Heiratsantrag gemacht hatte. Berlusconi knickte
mit heissen Liebesschwüren an Lario ein,
umgab sich aber weiter mit immer jüngeren
Verehrerinnen, und Carfagna ist heute Ministerin für Gleichstellung in seinem Kabinett.
Auf die jetzige Ankündigung seiner Frau
reagierte Berlusconi einzig mit dem Kommentar, das alles sei «ein privates Ereignis, das mich mit Schmerz erfüllt» –
und überliess es seinen Hausblättern, Lario
mit Hohn zu übergiessen. Zu verteilen ist
schliesslich auch ein Milliardenvermögen.
«««
Die Schlammschlacht vom Sonntag
(cda)
BILD REUTERS
Zwei Frauen beim Schlammringen in
Wuhan, Hauptstadt der chinesischen Provinz
Hubei.
Der feuchtfröhliche Wettkampf ist äusserst
populär. Denn der Schlamm, in dem sich
die Teilnehmerinnen wälzen, soll besonders
mineralhaltig und deshalb gut für die Haut
sein, wie die Lokalmedien berichten: Ein
besseres Mittel gegen Falten sei nicht bekannt.
«««
Der Chefarzt, der auch noch Privatunternehmer ist
und CT wurde gar nicht erst ausgeschrieben;
Siemens und Philips konnten keine Offerten abgeben. Den Zuschlag bekam GE unter
der Hand. Es bestehe ein «Letter of intent»,
eine bindende Vereinbarung, wie die Spitalleitung bestätigt. Eine Ausschreibung sei
nicht notwendig gewesen, weil es sich um ein
Forschungsprojekt handle. Von Schulthess
möchte mithilfe von GE eine «weltweit erstmalige klinische Anwendung» realisieren.
Erst zu einem späteren Zeitpunkt sollen laut
Spitalleitung dann auch noch ein bis zwei
PhilipsGeräte beschafft werden.
Dass die Spitalleitung diese Prioritäten setzt, ist brisant. Denn Zürich ist seit 25
Jahren eine PhilipsForschungshochburg. Am
Institut für Biomedizinische Technologie
Gustav von Schulthess.
von Uni und ETH leistet ein mehr als
Zürich. – Im Zürcher Uni-Spital stehen hundertköpfiges Team unter Professor Peter
grössere Investitionen in den Maschinen- Bösiger weltweit beachtete Entwicklungsarpark an. Für einige Millionen Franken beit. Die klinischen Erprobungen können
sollen im Departement Medizinische Ra- wegen des GEMaschinenparks aber nicht
diologie Hightechgeräte nachgerüstet oder am Uni-Spital stattfinden. Bösiger muss auf
ersetzt werden. Es geht um Comput- Philips-Geräte in Berlin, London, Leeds,
ertomografen (CT), Magnetresonanztomo- Boston, Minneapolis und andern Städten
grafen (MR) und Positronen-EmissionsTo- ausweichen.
mografen (PET). Solche Maschinen liefern Zürich könnte längst über ein weltweit
Schnittbilder von Organen, dank denen führendes Forschungs-, Entwicklungsund
sich Krankheiten frühzeitig diagnostizieren Behandlungszentrum verfügen, wenn Philips
lassen und Chirurgen wichtige Hinweise für am Uni-Spital bessere Karten hätte. Dass
dieses die Zusammenarbeit mit GE vorzieht,
Operationen erhalten.
Drei Anbieter dominieren den hart steht in krassem Gegensatz zur vom Kanumkämpften Markt: Philips, General Electric ton postulierten Strategie, wonach Uni, ETH
und Siemens. Beim Grosseinkäufer UniSpi- und Spital bei Forschung und klinischer Antal spielt der Chefarzt Gustav von Schulthess wendung eng zusammenarbeiten sollen – mit
(59), Direktor der Klinik für Nuklearmedi- dem Ziel, die Standortvorteile von Zürich zu
zin, eine zentrale Rolle. Seit 1991 steht er nutzen. Insider bezeichnen die brachliegenals bezahlter Berater in Diensten der Firma den Synergien als «schlimm».
General Electric (GE). Wenn GE Neuerun- Künftig wird Gustav von Schulthess seinen
gen auf den Markt bringt, rührt er im In- Einfluss sogar noch ausbauen. Erst kürzlich
und Ausland die Werbetrommel. In sein- wurde er von der Spitaldirektion zum Bereer Klinik stehen ausschliesslich Maschinen ichsleiter «Bildgebende Verfahren» ernanvon GE. Seit er die Firma wissenschaftlich nt. In dieser Funktion macht er Vorschläge
berät, macht diese bei Geräteanschaffungen für Investitionen. Mit andern Worten: Der
auffallend oft das Rennen. Auftragsvergabe Professor, der GE berät und von der Firma für diese Beratung honoriert wird, stellt
unter der Hand
Auch bei der neusten Investitionsrunde läuft bei der Auftragsvergabe für Grossgeräte die
offenbar alles für GE. Ein 3-Millionen-Auf- wichtigsten Weichen. Ob da der Markt noch
trag für eine Kombination von MR, PET spielt?
Von Susanne Anderegg und René Staubli
Gustav von Schulthess leitet eine Klinik
des Uni-Spitals, berät die Firma General Electric und baut nebenher eine florierende Firma auf. Wie vielen Herren
kann ein Chefarzt eigentlich dienen?
Von Schulthess ist zweifellos ein
geschäftstüchtiger Mann. Mit seiner ersten
Firma, der «vsc medicine & consulting
gmbh», beriet er Spitäler und Privatkliniken
beim Aufbau bildgebender Abteilungen nach
dem Vorbild des Uni-Spitals. Die Firma habe
«nie mehr als 30 000 Franken Gewinn pro
Jahr gemacht», versichert er; 10 Prozent
davon habe er dem Uni-Spital abgeliefert.
Die Direktion bestätigt: «Es bestanden vertraglich geregelte Abgeltungsmechanismen
zwischen dieser Firma und dem Uni-Spital.»
Seit kurzem ist das Unternehmen nicht mehr
aktiv.
Von Schulthess’ zweite Firma, 2003 unter
dem Namen Timaq Imaging mit Partnern
gegründet, entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte. Sie beschäftigt mittlerweile
14 Mitarbeitende, sucht weitere qualifizierte
Spezialisten und wertet für Kunden, zum
Beispiel Pharmakonzerne, Schnittbilder von
Organen aus.
Während sich andere Professoren mit ganzer Kraft für ihre Kliniken und Institute engagieren, setzt sich Gustav von
Schulthess auch für das Gedeihen seiner
privaten Firma ein – mit dem Segen der
Spitalleitung. Die Personalverordnung der
Universität erlaubt es Professoren, solchen
Nebenbeschäftigungen an einem Tag pro
Woche nachzugehen.
«Blackbox» Timaq
Zuweilen lässt der Chefarzt auch Spezialisten des Uni-Spitals für Timaq arbeiten, ebenfalls in Form einer von der Spitalleitung
bewilligten Nebenbeschäftigung. Von dieser
Vermischung profitiert vor allem Timaq,
denn die Firma hat jederzeit Zugriff auf qualifiziertes Personal. In der Geschäftsleitung
von Timaq arbeitete eine Spezialistin, die
bei Gustav von Schulthess doktoriert hat und
in seiner Klinik jetzt noch eine 40-ProzentStelle bekleidet.
Von Schulthess sagt, er beziehe von Timaq
kein Honorar. Er behauptet zudem, die Firma mache keinen Gewinn. Anders als bei
seinem ersten Vehikel «vsc medicine &
consulting gmbh» besteht kein vertraglich
geregelter Abgeltungsmechanismus mit dem
Uni-Spital. Auf die Bitte, Einsicht in die
Ertragszahlen der «Blackbox» Timaq zu
gewähren, verweist die Spitalleitung an
die Firma. Deren Verwaltungsratspräsident
teilt lakonisch mit: «Umsatz und Gewinnzahlen werden nicht gegen aussen bekannt gegeben.» Als Tatsache bleibt, dass Chefarzt von Schulthess mit Bewilligung der
Spitalleitung nebenberuflich an seiner privaten Vorsorge arbeitet: Wenn Timaq einmal
mit Gewinn verkauft wird, profitiert er im
Verhältnis zu seinem (unbekannten) Aktienanteil.
Unbehagen über die Entwicklungen
Auffällig ist sodann, dass hochqualifizierte
Spezialisten aus dem klinischen Umfeld von
Gustav von Schulthess – darunter Leitende
Ärzte – ihre 100%-Anstellungen am UniSpital Zürich reduziert haben, um als Teilzeitangestellte Schnittbilder eines radiologischen Instituts in Basel zu beurteilen. Zufall oder nicht: Das Institut arbeitet ebenfalls
mit GE-Geräten. Am Uni-Spital registrieren Mitarbeitende solche Entwicklungen
und Zufälligkeiten mit Unbehagen. In andern
Uni-Kliniken sei es jedenfalls nicht üblich,
das Pensum zugunsten solcher Aufgaben zu
reduzieren. Die Spitalleitung sieht es anders: «Die Teilzeitanstellungen von Leitenden Ärzten in privaten Röntgeninstituten
kommt deren Bedürfnis entgegen, einen
besseren Einblick in die Dienstleistungskultur im Privatpraxisbereich zu erhalten.»
Der multipel begabte Gustav von Schulthess
lässt sich nicht mit normalen Massstäben
messen. Er war Mitglied der dreiköpfigen
Spitaldirektion, ehe ihn der Spitalrat bei der
letzten Reorganisation aus dem Amt entfernte. Mit der Ernennung zum Bereichsleiter «Bildgebende Verfahren» hat er die Degradierung überwunden und ein schnelles
Comeback geschafft – seine Hausmacht ist
offensichtlich noch immer gross. Dafür, dass
er die Hände für seine vielen Aufgaben frei
hat, sorgt die Managerin in seiner Klinik für
Nuklearmedizin, die er selber eingesetzt hat.
Es handelt sich um seine zweite Ehefrau.
«««
«Letzte Handgriffe», Seite 15
Droht Zürich heute der grosse Verkehrskollaps?
(thw)
den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr
– und wo dies nicht möglich ist, eine andere Fahrzeit oder Route. Und was ist mit
jenen, die zu keinen Kompromissen bereit
sind? Ciceri: «Wer nicht hören will, muss
halt warten.»
«««
BILDER RETO OESCHGER Letzte Vorbereitungen, erste Staus: Am Wochenende wurden die Seebahn-, die Schimmel- und die Weststrasse einspurig
eingerichtet, was zu Staus führte.
Zürich. – Heute Montag wird der
Uetlibergtunnel eröffnet – und damit das
Jahrhundertbauwerk Westtangente offiziell
dem Verkehr übergeben. Die Stadt hat
gestern vermeldet, dass übers Wochenende
die letzten Vorinstallationen planmässig vollzogen und die wichtigen flankierenden
Massnahmen umgesetzt worden seien. So
sind die West- und die Seebahnstrasse in der
Stadt Zürich seit Samstag nur noch einspurig
befahrbar, auf der Weststrasse sind auf ganzer Länge neue Parkplätze entstanden.
Dabei hat sich bereits am Wochenende
gezeigt, dass das neue Verkehrsregime
noch alles andere als reibungslos funktioniert. Am Samstag kam es ab Mittag auf
der Weststrasse zu grösseren Staus, die
sich erst am Abend auflösten. Die Polizei
spricht von einem aussergewöhnlich hohen
Verkehrsaufkommen, welches laut Sprecher Heiko Ciceri wahrscheinlich mit dem
«Shoppingdrang» zu erklären sei: «Nach
dem 1. Mai wollten alle wieder in die
Stadt.» Da man davon ausgehen muss, dass
der Berufsverkehr von heute Montagmorgen kaum geringer ausfallen wird, stellt sich
natürlich die Frage: Droht Zürich der grosse
Verkehrskollaps? Ciceri beruhigt. «Die Zufahrten werden reguliert, es gelangen nur
so viele Autos in die Stadt, wie diese zu
schlucken vermag.»
Gleichwohl warnt er vor Staus und längeren
Wartezeiten: «Bis sich alle an die neue Situation gewöhnt haben, wird es sechs bis acht
Wochen dauern.» Um das Nervenkostüm
zu schonen, empfiehlt er den Autofahrern
Porträt Ziörjen, Seite 9
Neustart der BDP mit Lothar Ziörjen an der Spitze
(sch)
Illnau-Effretikon. – Die Zürcher Sektion der Bürgerlich-Demokratischen Partei
(BDP) hat sich neu aufgestellt.
An der Versammlung in Effretikon wählten
am Samstag 56 Parteimitglieder einen neuen
Vorstand und ein neues Parteipräsidium.
Einstimmig beorderten sie den 55jährigen Dübendorfer Stadtpräsidenten
Lothar Ziörjen ins Präsidentenamt. Ziörjen
war von 1980 bis 1999 Mitglied der SVP.
Vizepräsidentin wurde die ehemalige SVPNationalrätin Lisbeth Fehr aus Humlikon.
An der Versammlung überbrachten sowohl
Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf wie
auch Nationalrat Hans Grunder, Präsident
der BDP Schweiz, Grussbotschaften.
Der Aufbau der BDP im Kanton Zürich
unter dem 70-jährigen Hans Rudolf Haegi
war sehr harzig angelaufen. Der bisherige
Parteipräsident wurde an der Versammlung
offiziell verabschiedet.
Die BDP hofft unter der neuen Leitung
auch im bevölkerungsreichsten Schweizer
Kanton endlich «durchstarten» zu können.
Die Zürcher BDP ist die achte Kantonalpartei. Bis im Sommer sollen auch noch
Solothurn, Luzern und Schwyz dazukommen. Derzeit hat sie landesweit rund 5000
Mitglieder. Die erste BDP-Ortssektion im
Kanton Zürich wird morgen Dienstag in
Dübendorf gegründet.
«««
Die Reaktion der Familienlobby
(thw)
Störmanöver von rechtskonservativen Aktivisten blieben bei der EuroPride-Eröffnung
aus. Dafür hat sich Daniel Regli, Präsident
der Familienlobby, mit einem Schreiben an
die Medien gewandt. In diesem geht er
kurz auf die Anklageandrohung der Euro-Pride-Veranstalter ein (TA vom 30.April)
und erklärt, die Familienlobby habe sich
umgehend von den Hassbriefschreibern distanziert, die versuchten, der Euro-Pride
Sponsoren abtrünnig zu machen. Danach
wiederholt Regli nochmals all jene «Argumente», weshalb Homosexualität gefährlich
sei, zu Depressionen und gar zum Selbstmord führe. Dennoch, schreibt Regli zum
Schluss, wolle man niemanden zu einem bestimmten Lebensstil zwingen.
«««
1. Mai: Fast alle Randalierer sind wieder auf freiem Fuss
(sch)
Zürich. – Von den 83 an den 1.-MaiKrawallen in Zürich verhafteten Personen ist nur noch einer in Haft: Ein 18jähriger Schweizer sei wegen diverser Delikte der Staatsanwaltschaft zugeführt worden, schreibt die Zürcher Stadtpolizei in
ihrem jüngsten Communiqué. In der Nacht
auf Samstag ist es in der Stadt auch nach
dem Ende der Strassenschlachten im Kreis 4
zu teilweise schweren Sachbeschädigungen
gekommen. Die Feuerwehr rückte insgesamt
sechsmal aus.
An der Badenerstrasse 172 wurde eine
Pneustapel in Brand gesteckt, der am
Gebäude massiven Russ- und Rauchschaden
anrichtete. Am Rigiplatz haben Unbekannte das Gebäude einer Grossbank mit
Farbe verschmiert. In Höngg wurde gegen
die Quartierwache ein Farbanschlag verübt.
Später verhaftete die Polizei einen 15- und
einen 18-jährigen Burschen, die beide an der
Bahnhofstrasse randalierten.
An den Krawallen haben sich am Freitag viele Jugendliche und gar Kinder
beteiligt. Wie Polizeisprecher Marco
Cortesi sagte, wird die Polizei mit
den Eltern von minderjährigen Verhafteten Kontakt aufnehmen. Insgesamt
sind am Freitagabend 22 unter 18-Jährige
vorübergehend festgenommen worden.
«««
Winterthur prüft Erdwärme-Nutzung
(rd)
Winterthur. – Der Stadtrat will wissen, ob
die Nutzung von Geothermie (Erdwärme)
zur Strom- und Wärmeproduktion in Winterthur möglich und sinnvoll ist. Aus diesem
Grund hat er eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, wie er in seiner Antwort auf
einen Vorstoss aus dem Grossen Gemeinderat schreibt.
Vorabklärungen hätten ergeben, dass ein
Geothermie-Kraftwerk mit einer Tiefenbohrung von rund 6000 Metern zwischen 20
und 45 Gigawattstunden Strom pro Jahr produzieren könnte. Um den Bedarf der ganzen
Stadt abzudecken, bräuchte es 12 bis 16
solcher Kraftwerke. Die Wärmeproduktion
eines Kraftwerks entspräche etwa 20 bis
45 Prozent des heutigen Fernwärmeabsatzes.
Die Kosten für eine Anlage beliefen sich
auf rund 120 Millionen Franken, schreibt der
Stadtrat weiter.
In der Machbarkeitsstudie wird die Geothermie mit anderen Energiequellen verglichen.
Ebenfalls untersucht werden Risiken –
Probebohrungen in Basel hatten Ende 2006
ein Beben ausgelöst.
«««
In Tram geprallt
(sch)
Ein 42-jähriger Autofahrer hat am Samstagmorgen um 5.30 Uhr am Bucheggplatz mit
seinem Wagen ein wegfahrendes Tram der
Linie 15 gerammt. Er zog sich Verletzungen
zu und musste ins Spital eingeliefert werden.
Der Tramverkehr war am Unfallort bis um
7.30 Uhr unterbrochen.
«««
Teenager angefahren
(sch)
Ein 55-jähriger Autofahrer hat gestern um
15.25 Uhr im Kreis 4 eine 14-jährige
Fussgängerin angefahren, die auf dem Zebrastreifen die Kernstrasse überquerte. Die
Sanität musste das verletzte Mädchen in Spitalpflege bringen.
«««
Autos gerammt
(sch)
Ein angetrunkener Automobilist hat am Sonntagmorgen um 4.10 Uhr an der Kanzleistrasse die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und ist mit mehreren am Strassenrand
parkierten Autos kollidiert. Dabei kippte der
Unfallwagen und blieb so liegen. Wie die
Stadtpolizei mitteilte, blieb der Fahrer unverletzt, musste aber von der Feuerwehr aus dem
Auto geborgen werden. Es entstand Sachschaden von rund 22 000 Franken.
«««
Kind mit Velo verunglückt
(sch)
Ein 7-jähriges Mädchen ist gestern Sonntag
um 17 Uhr in Schwamendingen auf dem
Radweg an der Bärenbolstrasse verunglückt.
Laut Stadtpolizei ist es in einen Stromverteilerkasten gefahren und musste verletzt ins
Spital gebracht werden.
«««
Behinderte in Brauerei
(mgm)
Die Brühlgut-Stiftung, die 110 Wohn- und
217 geschützte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung anbietet, weitet ihre
Aktivitäten aus. Zur Bäckerei, einem Laden
in der Altstadt und einem Café in Wülflingen
kam letztes Jahr der Betrieb des städtischen
Restaurants im Alterszentrum Neumarkt.
Neu werden ab Mai zwei Personen in
der Wülflinger Kleinbrauerei Euelbräu beim
Abfüllen helfen, und die BrühlgutWerkstatt
hat eine Flaschenwäscherei installiert. Am
Samstag, 9. Mai, kann die Brauerei beim
Bahnhof Wülflingen besichtigt werden.
«««
Notizen zu Namen, Seite 20 www.europride09.eu
«Die Euro-Pride ist nicht ein Homo-Anlass»
Von Thomas Wyss
Im Beisein von viel Prominenz wurde am
Samstag im Papiersaal Sihlcity der lesbisch-schwule Grossevent Euro-Pride 09
eröffnet.
Entspannt: Stadtpräsidentin Corine Mauch mit
Regierungsrat Markus Notter.
Zürich. – Und plötzlich steht sie da, im
roten Ledermantel auf dem roten Teppich, zierlich und hübsch. Sie lächelt ein
natürliches Lächeln, auch als das Klickgewitter der Pressekameras losgeht, bleibt
sie locker. Im Wahlkampf, der keiner
war, hat Corine Mauch mehrfach erwähnt,
öffentliche Anlässe, Smalltalk und die
Repräsentationspflicht seien weniger ihr
Ding. Und jetzt, als Stadtpräsidentin, steht die Sozialdemokratin schon an ihrem
dritten offiziellen Arbeitstag auf einem
solchen Teppich, muss smalltalken und
repräsentieren.
Muss? Wer sie an diesem Abend der Euro-Pride-09-Eröffnung beobachtet und sieht,
wie sie den Menschen begegnet, aufmerksam
zuhört, gelassen antwortet, um dann wieder
fast unbemerkt und entspannt mit der Partnerin, Freundinnen und Freunden zu plaudern, kommt zum Schluss: Corine Mauch
fühlt sich in ihrer Rolle sichtlich wohler, als
man das nach ihren Aussagen hätte erwarten
können. Engagierte Rede von Markus Notter
Im Papiersaal Sihlcity geht es jedoch nicht
um die Inthronisierung der Königin von
Zürich, sondern um den Start der Euro-Pride,
der grössten lesbisch-schwulen Veranstaltung Europas, die bis am 7. Juni dauern
und, – so hoffen die Veranstalter – über
100000 Besucher und Teilnehmer anlocken
wird. Und wo immer ein roter Teppich ausgerollt wird, gibt es Prominenz (siehe «Bellevue»-Seite 20), gibt es Häppchen, gibt es
Kultur, gibt es Reden. Die musikalischen
Beiträge kommen von Barde Michi von der
Heide, Chanteuse Nubya und Frölein Da
Capo.
Wichtiger,
mindestens
unter
dem
gesellschaftlichen Aspekt des Grossanlasses, ist die Eröffnungsansprache. Und die
kommt von SP-Regierungsrat Markus Notter. Es ist eine vife, unterhaltsame, aber auch
engagierte Rede. Notter sagt, in den letzten
Jahren sei es in der Gay-Community eher
ruhig, ja fast windstill zu und her gegangen – «bis am letzten Montag im Kantonsrat eine kleine Böe aufgefrischt hat». Diese
kleine Böe war das Votum der EDU, die
den Anlass als «gottlose Werbeplattform für
Schwule» bezeichnete. Unterstützung bekam
die konservative Rechtspartei dabei von der
sogenannten Familienlobby, die von SVPPolitiker Daniel Regli präsidiert wird. Notter findet es unverständlich, «dass der Hass
dieser Unbelehrbaren auch in der heutigen
Zeit noch einen fruchtbaren Boden findet».
Umso wichtiger sei es, ein Zeichen zu setzen, dass solch menschenverachtendes Verhalten nicht mehr toleriert werde. «Denn die
Euro-Pride ist nicht bloss ein Homo-Anlass,
sondern vor allem eine Demonstration für die
Menschenrechte.»
«««
Gratis an den Rheinfall?
(mgm)
Zürich. – Drei Weinländer Kantonsräte
von SP, SVP und FDP stellen in einem
dringlichen Vorstoss die Erhöhung des Eintritts von 1 auf 5 Franken für den Rheinfall auf Zürcher Seite in Frage. Sie fänden
es klüger, wie in Neuhausen SH «die Einnahmen hauptsächlich über Parkgebühren zu
generieren und auf Eintrittsgebühren ganz
oder teilweise zu verzichten». 80 Prozent der
Besucher kämen mit dem Auto. Zudem soll
die SBB-Station Rheinfall rasch saniert oder
auf die Brücke verlegt werden.
«««
Dossier unter: westumfahrung.tagesanzeiger.ch
Nun rollt der Verkehr durch den Uetliberg
(net)
Heute Montag ist der von Autofahrern
ersehnte Tag: Die Westumfahrung von
Zürich wird für den Verkehr freigegeben.
Planung und Bau haben ein halbes Jahrhundert in Anspruch genommen. Der «TagesAnzeiger» hat regelmässig über das Bauwerk
berichtet.
«««
Ehefrau im Streit mit Messer angegriffen
(sch)
Dübendorf. – Ein 45-jähriger Türke hat am
Freitagabend seine Frau mit einem Messer schwer verletzt. Zur Gewalttat kam es
gegen 17 Uhr in der Wohnung der von
ihrem Mann getrennt lebenden, ebenfalls aus
der Türkei stammenden Ehefrau. Der Mann
stach der 36-Jährigen nach Angaben der
Kantonspolizei im Streit mehrmals in den
Oberkörper. Unverzüglich nach der Attacke
brachte er die Verletzte mit dem Auto ins
Spital, wo sie sofort operiert werden musste.
Mittlerweile befindet sie sich ausser Lebensgefahr. Der Mann liess sich laut Kantonspolizei noch im Spital widerstandslos verhaften. Er ist geständig, die Hintergründe der
Tat sind allerdings noch unklar.
«««
Letzte Handgriffe an der Westumfahrung
Von Walter Jäggi
Der Eröffnungs-Countdown der Westumfahrung war ebenso minutiös vorbereitet wie die ganzen Bauarbeiten.
Zürich. – In der Nacht auf heute Montag wurde aus der Grossbaustelle Westumfahrung der Normalbetrieb eines Autobahnabschnitts. Christian Krismer, verantwortlich für den Unterhaltsdienst der
Nationalstrassen zwischen Brüttisellen und
Reichenburg, machte die letzte Kontrollfahrt, gab dann seinen Männern das Zeichen, die Scherengitter auf der Fahrbahn
wegzuräumen, und meldete per Funk der Autobahnpolizei, die Strasse sei jetzt frei. Dann
gaben die Beamten in der Verkehrsleitzentrale grünes Licht – der Ausdruck darf für
einmal wörtlich genommen werden –, und
die Signale auf der neuen Strecke durch den
Uetliberg schalteten auf freie Fahrt.
Vorangegangen ist der Inbetriebnahme ein
äusserst präziser Countdown. Nachdem der
Festrummel vom letzten Wochenende verraucht war, wurde zunächst aufgeräumt
und nochmals gründlich geputzt. Die vorsichtshalber aus dem Tunnel entfernten
Feuerlöscher wurden wieder in ihre Position gebracht. Christian Krismer wie auch
der Leiter der Verkehrstechnik beim kantonalen Tiefbauamt, Hans Meier, waren positiv überrascht, wie wenig im Festtrubel an
den Anlagen beschädigt wurde.
250 Schilder ausgewechselt
Am letzten Donnerstag um 9.30 Uhr wurde
dann die Verkehrslenkung «scharf geschaltet». Wenn auch noch alle Signale auf Rot
standen, die Strasse war betriebsbereit. Für
die Handwerker herrschte ab Mitternacht absolutes Fahrverbot, alle Zugänge wurden bewacht, die Westumfahrung war endgültig
dem Baustellenstadium entwachsen.
Die grosse Inbetriebnahmeaktion fand für
die Leute vom Unterhaltsdienst in der Nacht
vom Sonntag auf heute Montag statt. Die
Bauabschrankungen waren da längst weg,
die Scherengitter leicht zu entfernen. Doch
rund um die Stadt mussten innert etwa vier Stunden 250 Schilder ausgewechselt werden, denn der Transitverkehr nimmt jet-
zt andere Wege. Beispielsweise zeigen die
Schilder auf der Autobahn in Wallisellen
den Weg nach Chur und Luzern nicht mehr
durch die City, sondern über die Nordumfahrung. Die Auswechslungsaktion war nicht
einfach, es mussten Fahrspuren gesperrt werden, in der Höhe montierte Schilder waren
nur mit Hebebühnen zu erreichen. Einfacher war es bei den Wechselanzeigen, die
waren schon vorbereitet und konnten auf
Knopfdruck umgeschaltet werden. Die Anbieter von Navigationssoftware wurden von
der Verkehrsinformationszentrale Viasuisse
orientiert, dynamische Navigationssysteme
zeigen sofort die neue Route an, weniger
ausgeklügelte Systeme werden noch einige
Zeit den alten Weg weisen.
Vorerst Höchstgeschwindigkeit 80
Während der ersten zwei Wochen darf die
neue Strecke mit höchstens 80 Kilometer pro
Stunde befahren werden – bis sich die Autofahrer an die neuen Verhältnisse gewöhnt
und die erste Neugier gestillt haben, wie
Krismer und Meier sagen – dann wird 100
signalisiert werden.
Besonders im Auge behalten die Behörden in
den ersten Tagen die Messdaten. Wie sich die
Verkehrsströme – und die Staus – entwickeln, ist schwer prognostizierbar. An zahlreichen Messstellen, entweder mit eingebauten Detektionsschleifen oder mit Radar, wird
dem Verkehr der Puls genommen.
«««
Love Ride: So viele Töffs wie noch nie
(sch)
BILD WALTER BIERI/KEYSTONE Der Duft des
Frühlings erfreut Fahrer und Mitfahrer dieses
Trikes am 17. Love Ride bei Lindau.
Dübendorf. – Die Benefizveranstaltung der
Schweizer Bikerszene, die zum 17. Mal auf
dem Flughafen Dübendorf für muskelkranke
und behinderte Menschen stattfand, ist am
Sonntag erfolgreich verlaufen. Wie die
Veranstalter mitteilten, sind bei schönem
Frühlingswetter 17 000 Besucherinnen und
Besucher mit total 10 000 Motorrädern
gekommen. Das sind so viele Töffs wie
noch nie. Geld für die Behinderten kam
auch zusammen: Rund 520 000 Franken. Am
eigentlichen Love Ride sind 262 Behinderte
im Trike oder im Seitenwagen durch die
blühenden Wiesen des Zürcher Oberlandes
gefahren worden – drei weniger als 2008.
Insgesamt machten sich laut Fritz Wagner, Vizepräsident des Organisationskomitees, 5000 Motorräder – mehr sind nicht
zugelassen – auf die 65 Kilometer lange
Strecke.
Die Veranstaltung stand wie in den Vorjahren unter dem Patronat von Rita Fuhrer.
Doch erstmals war die SVP-Regierungsrätin
gestern nicht dabei. Sie hat abgesagt wegen der Lungenentzündung, die sie kürzlich
erlitten hat. Dafür war eine Reihe von anderen Prominenten gekommen. Etwa Gotthard-Rocker Steve Lee, ExNationalfussballer Georges Bregy sowie Skifahrer Marco
Büchel aus dem Fürstentum. Gefreut haben
dürfte sich auch der neue Mister Schweiz,
André Reithebuch: Er bekam am Love Ride
eine brandneue Harley Davidson geschenkt.
«««
Schreibwettbewerb
(net)
Unterengstringen/Würenlos. – Das Kloster
Fahr hat anlässlich des 90. Geburtstages von
Silja Walter einen Schreibwettbewerb ausgeschrieben. 146 junge Menschen aus fünf
Ländern haben teilgenommen. Den ersten
Preis bei den 14- bis 17-Jährigen gewann
Vanessa Keller aus Benken SG, welche
die dem Kloster Wurmsbach (bei Rapperswil-Jona) angegliederte Impulsschule besucht. Der Hauptpreis bei den 18 - bis 25Jährigen ging an die Studentin Simone Höhn
aus Bachenbülach. Die Texte sind unter
www.siljawalter.ch zu finden.
«««
Vekselberg steuerfrei?
(sch)
Zürich. – Der am Zürichberg wohnhafte
russische Finanzjongleur Viktor Vekselberg
muss in Zürich womöglich bald gar keine
Steuern mehr bezahlen. Diese These stellt die
Zeitung «Sonntag» auf. Da Vekselberg einen
zweiten Wohnsitz in seinem Heimatland hat,
ist er gemäss Doppelbesteuerungsabkommen mit Russland dort steuerpflichtig. Bisher wurde er in Zürich pauschal besteuert.
Doch diese Art der Besteuerung ist durch
eine Volksabstimmung kürzlich abgeschafft
worden. Somit werde auch Viktor Vekselbergs Steuerpflicht im Kanton Zürich wegfallen, schreibt der «Sonntag».
«««
Die schädliche Abwesenheit der Väter
GIOVANNI GUIDON, WINTERTHUR
CLAUDINE BENDUEREL LÜTHI,
OLTEN
Jeder Pubertierende braucht seinen Elmar,
TA vom 30. April Die Verantwortung der
Gerichte.
Schön, dass das Thema wieder einmal aufgegriffen wird. Doch warum so zaghaft? Wann
endlich wird allen klar, dass Söhne den
Vater unbedingt brauchen? Einen Vater
natürlich, der sich seiner Verantwortung bewusst ist. Wie viele Kinder werden nach
der elterlichen Trennung von Gerichten mit
der Höchststrafe belegt, ihren Vater kaum
mehr sehen zu dürfen? Wie viele Väter
verzweifeln daran, mitansehen zu müssen,
wie ihre Söhne herumhängen, anstatt sich
an ihnen messen zu dürfen. Die Buben
möchten Männer werden. Der Vater, den sie
lieben, wird ihnen aber verwehrt. Was wäre
geschehen, wenn meine Söhne und ich uns an
das Urteil des Gerichts gehalten hätten, das
uns verbot, uns öfter zu sehen? Schlimm, was
sich Richter heute immer noch anmassen. Im
Alter von 14 und 15 standen meine Söhne
vor meiner Tür mit der Überzeugung, bei
mir leben zu wollen. Sie kehrten nicht – wie
im Artikel so fast als Selbstverständlichkeit
beschrieben – «nach einer gewissen Zeit» zur
Mutter zurück. Sie leben seit sechs Jahren
zufrieden bei mir.
Vorbildfunktion. In der Erziehung ist
die Prägung von grosser Bedeutung. Die
Männer sollten sich viel stärker bewusst
sein, wie wichtig es ist, ein Vorbild zu
sein, und dementsprechend handeln. Eine
längere Abwesenheit als Mann und Vater
ist nicht korrigierbar, sondern führt zu einer
Fehlprägung, die oft zur Folge hat, dass sich
die jungen Männer später ebenso aus dem
Staub machen und erst wieder auftauchen,
wenn es ihnen gerade passt.
«««
Wirkt die komplementäre Medizin, oder kostet sie nur?
MARKUS SENN, SCHAFFHAUSEN
Naturheilpraktiker LOTTI GRAFSIEBENMANN, ST. GALLEN ATTILIA
KÄLIN, NIEDERWENINGEN
SEBASTIAN DISSLER, LUZERN DR.
MED. ROBERT HOTZ, OBERWILNÜRENSDORF HEDY KEMPF,
SCHATTDORF
BILD GAETAN BALLY/KEYSTONE Nützt es,
oder piekst es nur? Ein Patient wird mit Akupunktur behandelt.
Eidg. Abstimmung über eine «Zukunft mit
Komplementärmedizin» vom 17. Mai
Für eine integrative Medizin. In 15 Jahren
Tätigkeit als Krankenpfleger im Akutspital wurden mir tagtäglich neben den Erfolgen der modernen Medizin auch die
Grenzen einer fast ausschliesslich auf den
Körper reduzierten Vorgehensweise vor Augen geführt. In meiner nun 15-jährigen
Arbeitstätigkeit als Klassischer Homöopath
schätze ich den menschlichen Ansatz einer auf die Person bezogenen Therapieform.
Diese kann die tiefen Zusammenhänge
zwischen menschlichem Leben und Leiden
entsprechend ursächlich berücksichtigen und
so nachhaltige Therapieerfolge bewirken.
Ich habe ausserdem erfahren, dass die besten
Aspekte beider Medizinsysteme miteinander genutzt noch bessere Ergebnisse hervorbringen. Deshalb sehe ich in einer integrativen Medizin, in der die Schulmedizin
und die Komplementärmedizin entsprechend
ihrer Stärken berücksichtigt werden, eine
grosse Zukunft, die neben den Menschen
auch das Gesundheitswesen endlich wieder
zur Genesung bringen kann. Eine wichtige
Voraussetzung dazu ist natürlich das Ja unserer Bevölkerung für die «Zukunft mit
Komplementärmedizin».
Komplementärmedizin kostet wenig.
Persönlich bin ich kein Anhänger der
Komplementärmedizin. Ich verlasse mich
lieber auf die Schulmedizin, mit der ich
gute Erfahrungen gemacht habe. Trotzdem befürworte ich die Vorlage. Vielen Menschen in der Schweiz hilft
die Komplementärmedizin. Dies zeigen
mehrere seriöse Untersuchungen. Ich
finde es ungerecht, wenn sich nur Reiche komplementäre Methoden leisten
können. Was die Gesundheitskosten betrifft: Die Komplementärmedizin verursachte nur 0,134 Prozent der gesamten
Gesundheitsausgaben. Pascal Couchepins Kampf gegen die Alternativmedizin ist also ein Ablenkungsmanöver.
Viel wichtiger wäre es, die immer
stärker steigenden Krankenkassenprämien
einkommensabhängig zu gestalten und die
Prämienverbilligungen für geringe Einkommen und Familien zu erhöhen. Doch hier
scheint der politische Willen leider zu fehlen.
Gute
Erfahrungen.
Mit
der
Komplementärmedizin habe ich nur gute
Erfahrungen gemacht. Vor 40 Jahren, im
Abstand von 3 Jahren, erkrankte ich 2mal an Brustkrebs. Nach der ersten Operation im Kantonsspital St. Gallen wurde
ich 18-mal bestrahlt, nach der zweiten nicht
mehr. Nebst Mistelspritzen empfahl mir
der damalige Chefarzt der Radiologie, Prof.
Dr. med. Hohl, die Umstellung auf fleischlose Vollwertkost. Von meinem anthroposophischen Hausarzt wurden mir während
längerer Zeit Mistelspritzen verabreicht.
Zusätzlich machte ich Heileurhythmie. Die
Übungen, die ich täglich daheim machte,
liessen mich meine Arme, die ich nicht
mehr heben konnte, bald wieder normal
bewegen. Zusehends verbesserte sich mein
Gesundheitszustand. Bis heute habe ich zum
Glück keinen Rückfall gehabt. Meine Familie machte immer wieder gute Erfahrungen mit Komplementärmedizin. Die Alternativmedizin ist auch meist kostengünstiger.
Nebenwirkungen, die ja auch wieder behandelt werden müssten, letztlich also kostentreibend sind, gibt es keine. Aus all diesen
Gründen lege ich aus voller Überzeugung ein
Ja zur Komplementärmedizin in die Urne.
Beweis fehlt. Medicus curat, natura sanat.
Der Arzt kuriert, die Natur heilt. Genau das
macht ja die Medizin, vor allem auch die
Schulmedizin. Die Natur – und nur die Natur
allein – kann letztlich Heilung bewirken.
Die therapeutischen Massnahmen schaffen
lediglich die unabdingbar nötigen Voraussetzungen dazu. Die «chemische Keule» zum
Beispiel hält aggressive Erreger in Schach.
Die Chirurgie ersetzt oder entfernt irreparabel geschädigte Organe. Die Schulmedizin
hat wissenschaftlich bewiesen, dass sie dazu
in der Lage ist. Die homöopathische oder
alternative Medizin hat diesen Beweis bis
heute nicht wirklich erbringen können. Es ist
daher nicht sinnvoll, diese Heilmethode voreilig in der Verfassung zu verankern. Man erwartet logischerweise zuerst den Beweis.
Nicht alle haben Zusatzversicherung. Immer wieder wird das Argument gebracht,
man solle alle Alternativtherapien über die
Zusatzversicherung abrechnen. Nun gut, was
sagt da die alleinerziehende Mutter eines
Allergikers oder Asthmatikers dazu, oder
was meint die junge Frau, die wegen
ihren Migräneattacken in keine Zusatzversicherung aufgenommen wird? Vielleicht
verdienen sie ja genug, um die Kosten
vollumfänglich selber zu übernehmen, und
vielleicht haben sie ja das Glück, an eine
Therapeutin zu gelangen, die aus ethischen
Gründen Sozialtarife anbietet. Andernfalls
haben sie keine Chance, in den Genuss der
Komplementärmedizin zu kommen.
Die Komplementärtherapien in globo als
mittelalterlich zu qualifizieren, zeugt von
wenig Fachwissen. Denn neuste wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Hirnund
Bewusstseinsforschung sowie der Quantenphysik zeigen eindeutig, dass die Psyche
eine enorme Wirkung auf Gesundheit bzw.
Krankheit hat. Zwar stehen hier die Topwissenschaftler immer noch vor einem Rätsel,
denn mit den heutigen Messwerkzeugen
stossen sie an eine Grenze und können deshalb die Zusammenhänge noch nicht eindeutig erklären. Dass es Zusammenhänge
gibt, ist aber erwiesen. Leider fehlen bislang die Gelder für eine faire Lehre und
Forschung im Bereich der Alternativmedizin. Würden dieses Geld gesprochen, wäre
wahrscheinlich die stets geforderte wissenschaftliche Beweisführung möglich.
Mehrkosten. Die Befürworter dieses neuen
Verfassungsartikels behaupten, dass das
Gesundheitswesen entlastet und Kosten gespart werden können. Dies bezweifle ich
sehr. Alle Neuausrichtungen sind meistens mit Mehrkosten verbunden. Wie
kann bei einer Zusammenlegung der
Komplementärmedizin in die Grundversicherung die Kontrolle und Überprüfung
gewährleistet sein? Wir wollen keine weitere
Erhöhung der schon kränkelnden Gesundheitsversicherung.
Es bestehen bereits heute gesetzliche
Regelungen, die die Komplementärmedizin
angemessen berücksichtigen. Bei einer Annahme der Vorlage wird dies
zu erheblichen Mehrkosten im Gesundheitswesen
und
damit
auch
zu
höheren Krankenkassenprämien führen. Ich
unterstütze die Komplementärmedizin, und
mit einem Nein ist die Alternativmedizin überhaupt nicht gefährdet. Schon
heute können diese Leistungen mit einer
Zusatzversicherung abgedeckt werden.
«««
Es braucht jüngeren Fussball-Präsidenten
HEINZ OBERLIN, LYSS
Weibels Erfolg in Abwesenheit, TA vom
25. 4. Weibel soll SFV-Präsident werden.
Unglaublich, wie viele Manager und Politiker (Gygi, Grübel, Villiger, Steinegger etc.) es
gibt, die sich für unentbehrlich halten oder
nicht von der Macht lassen können.
Gibt es in der Schweiz wirklich keine
jüngeren Kräfte, die eine solche Aufgabe übernehmen können? Wenn sich Herr
Weibel unbedingt noch nützlich machen
will, soll er doch seinem Nachfolger helfen,
das von ihm verursachte CisalpinoDebakel
aufzuräumen.
«««
Zürcher
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«««
Notizen zu Namen. Die wöchentliche Ge- sellschaftskolumne der Jahrespublikation «WW Who is Who in Zürich» entsteht in
einer Medienpartnerschaft mit dem TA. Herausgeber ist Eugen Baumgartner. www.notizenzunamen.ch
Heute bei den Gays, morgen beim Papst
Von Hildegard Schwaninger
Christian Jott Jenny ist 31 und ein junger
Mann, der sich einen Platz im Leben zu
sichern sucht. Er ist Sänger und gründete
in Zürich die Schubertiade, trat dort (in
der Alten Kirche Witikon) selber auf, doch
Schubert-Sänger gibt es viele, und Jenny
will einzigartig sein: Also erfand er die
Figur des Leo Wundergut, und als solcher tingelt er nun durch die Welt. Er nennt sich Gesellschafts-Tenor, sein Markenzeichen sind der weisse Smoking und die
altmodische Brille (von der er sicher ist,
dass sie bald wieder «in» sein wird). Auf
der VIPParty zur Eröffnung der Euro-Pride
09, im Papiersaal in Sihlcity, war er als
Special Guest geladen. Michael Rüegg
(Bild), Mediensprecher der Euro-Pride (ein
schöner grosser Mann!), ist nämlich sein
Texter. Er schreibt die poetischen Lieder,
die Leo Wundergut singt. Leo Wundergut
liess seine Freundin Selina zu Hause, und
so gingen wir zusammen an die Euro-Pride.
Selina Messerer ist ein wunderhübsches
Mädchen, Primarlehrerin, ihr Vater ist der
Juwelier Beat Messerer, der die Eheringe
für Ruedi Sprüngli und Maya SprüngliStutz (Schwester des allseits bekannten Andi Stutz) schuf, ihre Mutter Karin Messerer ist Bibliothekarin. Wenn die Euro-Pride,
das Megafest der Pink Society, nach fünf
Wochen zu Ende geht, wird Leo Wundergut an der Schlussfeier im Technopark
singen. Vorher singt er noch im Vatikan.
Er ist mit seinen Gesangskollegen Ernst
MüllerThurgau und Benedetto Rubini
Showblock am Sacco di Roma, der Vereidigung der Schweizer Garde. Am Mittwoch
hat er (übrigens Protestant) seinen grossen
Auftritt im Petersdom. In Rom wohnt
Wundergut im Hotel Victoria, wo Henry
Hunold, einst Chef des Grandhotels Dolder, als Direktor waltet. Anwesend im Papiersaal war natürlich die neue Stadtpräsidentin
Corine Mauch (alle wunderten sich, wie
klein und zierlich sie ist) mit ihrer Partnerin Juliana Müller (Ex-Kulturbeauftragte der
Stadt Zürich). Regierungsrat Markus Notter, begleitet von seiner Frau, der Raumplanerin Esther Arnet, hielt die Euro-PrideEröffnungsrede. Sänger Michael von der
Heide trat auf, es gab tosenden Applaus.
Er ist sehr sexy – und er weiss es. Auch
dabei: Schriftsteller Hugo Loetscher, Netzwerker und Bonvivant Max Wiener, Nationalrat Mario Fehr mit seiner Partnerin,
Alt-Nationalrätin Anna Maria Riedi (war
Initiantin des kantonalen Partnerschaftsgesetzes).
Das Café Felix braucht die Konkurrenz von
Péclard, wie die Conditorei Schober jetzt heisst, nicht zu fürchten. Es ist Platz
für beide. Ein Augenschein zeigt, dass
beide Lokale sehr besucht und gemütlich
sind, Schleckermäuler haben ihr Arkadien gefunden. Felix Daetwyler hat eine
treue Kundschaft. Für private Partys ist
das Café am Bellevue beliebt. Lulu Berner gibt demnächst ein Fest in memoriam
ihres geliebten Ehemanns Andy Berner, des
Gründers des Zürcher Jazzfestivals. Nachher
geht man ins Arthouse Piccadilly und schaut
sich Andys Lieblingsfilm an. Im September
haben die Bundesräte Moritz Leuenberger
und Doris Leuthard das Café Felix für ein
Fest reserviert.
Der Auftritt von Anna Netrebko war ein
voller Erfolg. Das Opernhaus dreimal knallvoll, in der Intendantenloge sass TVLiebling
Kurt Aeschbacher, TonhalleDirektor Elmar Weingarten und Zürichs High Society.
Nur mit Juan Pons, der am ersten Abend den
Vater Germont sang, hatte man etwas Pech.
Der Grund wurde jetzt bekannt. Der Sänger
hatte zehn Tage vor seinem Auftritt eine Bypass-Operation, was er dem Opernhaus verschwieg (er wollte jung und gesund sein),
was sich aber beim Singen nicht verheimlichen liess. Juan Pons flog dann zurück nach
Menorca, der bulgarische Bariton Vladimir
Stoyanov sprang ein – und alles war gut.
«««
Weitere 4300 Rezepte unter www.schweizerfamilie.ch
Pouletbrüstchen mit Lavendelbutter
Für 4 Personen Zutaten: Lavendelbutter: 50 g weiche Butter, 1 TL getrocknete Lavendelblüten. Pouletbrüstchen: 4
Pouletbrüstchen, ca. 500 g, Salz, Pfeffer,
Bratbutter oder Bratcrème.
Butter und Blüten verrühren. Auf Alufolie geben und zu einer Rolle aufwickeln.
Im Tiefkühler ca. 15 Minuten fest werden
lassen. Pouletbrüstchen mit Salz und Pfeffer würzen. In der heissen Bratbutter 10–
15 Minuten anbraten. Fleisch auf Tellern anrichten. Lavendelbutter in Scheiben schneiden, darauf verteilen. Mit Salat und Brot
servieren.
Aus der
«««
ZÜRICH
Paarläufe zwischen Kunst und Literatur.
Mit der Künstlerin Michaela Melián und dem
Autor Frank Heer.
Literaturhaus, Limmatquai 62, 20h.
We extend ourselves. 168-StundenNonstop-Performance von Heike M. Götze,
Markus Gerber und Simon Helbling:
Willkommensapéro für den unsterblichen
Menschen, Podiumsdiskussion Medizin und
Ethik. Rote Fabrik, 20h.
Lionel Richie. Soul/Pop. Hallenstadion,
Wallisellenstr. 45, 20h.
Time to Stand-up. Mit den beiden Stand-upComedy-Urgesteinen Guy Landolt und Midi Gottet, der bekannten Zentralschweizer
Quaselstrippe «Sir Joe» Sardelle sowie dem
Newcomer Christian Mark, moderiert von
Stéphanie Berger. Seefeld Razzia, Seefeldstr. 82, 20h.
«««
Gitarrennacht mit glanzvollen Nummern
Von Philippe Amrein
Saitenzauber und Spickzettel: Am Samstagabend trat die Elite der hiesigen Gitarristen bei der Night of the Guitars im
Kaufleuten auf.
BILD PETER LAUTH Gruppenbild der grossen Gitarristen des Landes im Kaufleuten – kniend in der
Bildmitte Mundartrocker Gölä.
Wie viele Rockgitarristen braucht es, um
eine Glühbirne einzuschrauben? Antwort:
fünf. Einer schraubt die Birne in die Fassung, die anderen vier stehen herum, sehen ihm zu und sagen dann: «Also das
hätte ich auch gekonnt.» In Witzen wie
diesem zeigt sich das etwas seltsame Ansehen, das Gitarristen geniessen. Sie gelten
als egozentrisch, ehrgeizig und mitunter sogar als geltungssüchtig. Das mag in einzelnen Fällen durchaus zutreffen, doch in erster
Linie sind Gitarristen ein überaus lustiger
Menschenschlag. Dies zeigt sich bereits am
späten Samstagnachmittag beim Fototermin,
als sich die Musiker und ihre Entourage auf
der Bühne versammeln. Erst machen sie ein
paar fachkundige Bemerkungen zur Kamera
des Fotografen («Aha, ein Weitwinkel-Objektiv!» – «Quatsch, das ist doch ein Fischauge!»), dann bringen sie sich in Stellung. Um auf dem Bild dann möglichst gut
auszusehen, sagen sie jedoch nicht wie alle
anderen einfach «Cheese!», sondern – so
viel Coolness muss sein – «Tschäss!». Als
die Aufnahme im Kasten ist, ergreift Zlatko
«Slädu» Perica das Wort, der Kapellmeister, der die Night of the Guitars ins Leben
gerufen hat: «So, jetzt könnt ihr essen gehen,
und danach gibts die Gage.»
Von The Clash bis ZZ Top
Kurz nach halb acht geht die Show los. Perica und Band setzen wuchtig zu ihrem ersten
Song an – und müssen bereits nach wenigen Takten abbrechen. Probleme mit der
Monitoranlage verzögern den Auftritt. Als ich ein Gemurmel zu vernehmen: «Also das
der Defekt behoben ist, setzen die Musiker hätte ich auch gekonnt.»
noch einmal an und spielen ein Medley, das
neben der genialen Kansas-Nummer «Carry On My Wayward Son» auch Passagen
aus der «Bohemian Rhapsody» von Queen
umfasst. Danach folgt Gitarrist auf Gitarrist, Höhepunkt auf Höhepunkt. Der Berner Ray Wilko interpretiert «Seven Nation
Army» (White Stripes) und «Should I Stay or
Should I Go» (The Clash), derweil Duncan
James, normalerweise bei der Hillbilly Moon
Explosion im Einsatz, ein Potpourri von Police-Hits performt. Der Basler Hendrix-Experte Marcel Aebi schickt «Voodoo Chile
(Slight Return)» ins Rennen und erzählt,
dieser Song habe bei Jimi Hendrix’ Hallenstadion-Auftritt im Spätfrühling seine LiveWeltpremiere erlebt.
Gölä als Virtuose am Schellenkranz
Nach einer kurzen Umbaupause betritt
Sänger Gölä mit einem breiten Grinsen die
Bühne. Er legt sich einen riesigen Spickzettel
(mindestens einen halben Quadratmeter
gross) neben den Mikrofonständer und
stimmt – unterstützt von zwei blutjungen
Zürcher Gitarristinnen – die BikerHymne
«Born to Be Wild» an. Dabei erweist sich
der ehemalige Büezer auch gleich noch als
Virtuose am Schellenkranz, und da man es
nicht bei einem einzigen klischierten RockHeuler belassen kann, folgt im Anschluss
gleich noch eine Version von «Sweet Home
Alabama».
Für weitere herausragende Momente sorgen im Verlauf des Abends Mandy Meyer
(ex Krokus, ex Gotthard), der sich gemeinsam mit Perica an Soundgardens «Black
Hole Sun» zu schaffen macht, der Berner
Hank Shizzoe mit zwei ZZ-TopNummern
und der Zürcher Gitarrist JeanPierre von
Dach. Letzterer ist normalerweise beim Duo
Gigi Moto aktiv, gibt im Rahmen der Gitarrennacht jedoch eine detailgetreue Fassung
des Prince-Klassikers «Purple Rain» zum
Besten. Dessen Solo spielt Von Dach so, wie
es sich gehört: Mit hochgezogenen Schultern
und schmerzverzerrtem Gesicht – und fast
meint man dabei, aus dem Backstage-Bere-
«««
Hardrock-Tango
Die einzige vollakustische, tangospielende
Hardrock-Combo Europas: The Hitsköpfe
köpfen Hits und reduzieren sie im Quartett auf das Unwesentliche. Die vier Zürcher Scharfrichter des schlechten Geschmacks demonstrieren gnadenlos,
dass Dieter Bohlen noch seichter ist als
Boney M. und Britney Spears bedeutend mehr Gras geraucht haben muss als
Michael Jackson. Im Gegensatz zu Letzterem haben sie aber ihren guten Riecher für knüppelharte Grooves und abgedrehte Arrangements noch nicht verloren.
Hits von 1930 bis 2009, verfleischwolft und
100% handgemacht. Garantiert jugendfrei,
bildungsfern und gehörverträglich.
Theater Stok, Hirschengraben 42, 20h
«««
Wie kam die Schweiz zum Sackmesser?
(bau)
125 Jahre habe ihr Hauptprodukt auf dem
Buckel, vermeldet die Firma Victorinox.
Gemeint ist natürlich das Sackmesser. Entwickelt hat es Karl Elsener, ein Schwyzer
Messerschmied, der 1884 einen Branchenverband gründete. Die Schweizer Armee hatte damals bekanntgegeben, sie wolle Soldatenmesser kaufen. Potenziellen einheimischen Lieferanten fehlte im Vergleich zu denjenigen aus dem deutschen Solingen noch die
Erfahrung. Mit dem Branchenverband wollte
Elsener die Kräfte bündeln. 1891 erfolgten
die ersten Lieferungen, ein Jahr später gaben
praktisch alle Schweizer Hersteller auf. Um
billiger zu sein als die deutsche Konkurrenz,
hatten sie Verluste in Kauf genommen. Nun
fehlte ihnen das Geld für weitere Investitionen. Bloss Elsener fuhr fort – und legte ein
vergleichsweise luxuriöses Offiziersmesser
vor, das vor allem auf dem Privatmarkt einen
grossen Erfolg erzielte. Mittlerweile gibt es
mehr als 100 Ausführungen des zusammenklappbaren Messers – mit Funktionsvarianten wie LED-Leuchten oder USB-Speichersticks. Warum die Firma Victorinox heisst,
erfahren Sie morgen an dieser Stelle.
«««
Fortsetzung Seite 23 * Dieter Bohnert ist Rechtsanwalt im Zür- cher Büro der deutschen Anwaltskanzlei Heuking Kühn
Lüer Wojtek. Er war früher Steuerfahnder in der deutschen Steuerver- waltung und ist heute Spezialist für Steuer- und
Wirtschaftsstrafrecht.
«Die Selbstanzeige hat einen reinigenden Effekt»
Mit Dieter Bohnert* sprach Rita
Flubacher
Will der Kunde keine Steuern bezahlen?
Kein Problem, Schweizer Banken
helfen ihm gerne. Warum das immer
gefährlicher wird, erklärt ein deutscher
Steuerspezialist.
BILD MARTIN RUETSCHI/KEYSTONE «Es ist
verboten, Geld über die Grenzen zu transportieren.
Doch das wird nach wie vor gemacht.»
Herr Bohnert, beraten Sie deutsche Kunden,
wie man in der Schweiz sein Geld Banker argumentieren, dass in Deutschland verstecken kann?
Nein. Wir beraten Kunden, die sich zu einer Selbstanzeige entschieden haben. Oder bei
denen bereits eine Durchsuchung stattgefunden hat. Was empfehlen Sie ihnen?
Kooperieren, immer das Ohr an der Steuerfahndung haben und gut verhandeln. Was
gibt es da noch zu verhandeln?
Der Kunde soll strafrechtlich glimpflich
davonkommen. In Deutschland muss man
für die letzten 10 Jahre nachzahlen. Dazu
kommt eine jährliche Verzinsung von 6
Prozent. Im zehnten Jahr sind das schon
60 Prozent. Unter dem Strich bleiben den
Leuten noch 30 Prozent übrig. Auch muss
eine Strafe bezahlt werden, das kann unter
Umständen bis zu einer Gefängnisstrafe
gehen. Die Strafe entfällt bei einer Selbstanzeige. Warum zeigt sich jemand angesichts dieser drakonischen Massnahmen
selber an?
Es kommen immer mehr Klienten, die und
anderswo die Steuern mit oder ohne sagen,
sie würden es nicht mehr aushalten. Bankge-
heimnis in der Schweiz hinterzogen Einer
meiner Klienten hatte 4 Millionen würden.
Euro im Ausland deponiert. Als er durch- Mit
dem Bankgeheimnis ist es nur sucht wurde,
sagte er, er sei so froh gewe- leichter. Der
Kunde geht zur Bank, eröffsen, dass es nun
passiert sei. Das hat einen net ein Konto
und verlangt völlige Anonyreinigenden Effekt. mität. Er will keine Post, keine Zinsund
Dividendenbescheinigung nach Hause
Helfen die Banken bei einer Selbstanzeige?
kriegen. Er kommt einmal im Jahr bei der
In der Regel werden die Kunden auf ihBank vorbei und schaut, was sich auf dem
rem Weg zurück in die Steuerehrlichkeit
Konto getan hat. Es gibt Stiftungen und
unterstützt. Es gibt aber auch Fälle, wo die
Trusts, die auf Wunsch um ein Konto heKunden von ihrer Bank gewarnt werden, rum
gebaut werden. Es gibt Fälle, wo die dass
diese nach einer Selbstanzeige einen Kundenpost in Amsterdam in einem neuroten Reiter auf ihrer Steuerakte hätten tralen Umschlag und handgeschriebener und künftig
immer besonders stark geprüft Anschrift
aufgeben wird. Das ist zwischen würden.
Das ist übertrieben. Was soll denn dem Kunden und der Bank ausgemacht. noch geprüft
werden, wenn das Geld zum Die Post darf
keinesfalls hier aus der Vorschein gekommen ist? Da hat dann eher Bahnhofstrasse
oder mit einem Banklogo das Eigeninteresse
der Bank an hohen Ein- drauf verschickt werden. Amsterdam ist lagebeträgen die Oberhand gewonnen. unverdächtig. Die Banken
argumentieren, dass sie sich an Schweizer
Gesetze halten. Ob sich der Kunde in seinem
Land an die dortigen Gesetze halte, gehe sie
nichts an.
Die UBS ist in den USA eines Besseren
belehrt worden. Die Banken sollten begreifen, dass sie ihr Geschäftsmodell umstellen müssen.
Das bedeutet?
Die Kundenbeziehung muss entanonymisiert
werden. Die Bank muss ihrem Kunden
aus Deutschland klar machen, dass das
mit dem Banklagernd nicht mehr geht
und sie ihm deshalb regelmässig seine
Kontoauszüge und Ertragsbescheinigungen
schicken werde. Sonst bekommt sie über
kurz oder lang, wahrscheinlich eher über
kurz, Probleme. Bei dem in Gang kommenden Informationsaustausch mit Deutschland oder anderen Staaten wird nicht nur
mitgeteilt, welche Erträge ein deutscher Anleger in der Schweiz erzielt hat, sondern
die Gesamtumstände kommen ans Licht.
Wenn die Bankkunden erwischt werden,
werden sie alles versuchen, um die Schuld
der Bank zuzuschieben. Dann heisst es: Die
haben mir das empfohlen, die haben mir das
geschäftsmässig so eingerichtet, ich konnte
mich gar nicht wehren.
Für Bankmitarbeitende in der Schweiz wird
es also brenzlig. Das Risiko, entdeckt zu
werden, wird
«««
Abwrackprämie nützt weniger als erwartet
(AP)
Frankfurt. – Gemäss einer Studie hätten mindestens 75 Prozent der Deutschen, die dieses
Jahr ein neues Auto gekauft haben, auch
dann zugeschlagen, wenn der Staat nicht mit
einer Prämie gelockt hätte. Das berichtet die
«Welt am Sonntag».
«««
Fiat will nach Chrysler auch bei Opel einsteigen
(Reuters)
Berlin. – Fiat-Chef Sergio Marchionne trifft
sich heute mit Vertretern der deutschen
Regierung, um über die Zukunft von Opel
zu verhandeln. Laut «Wirtschaftswoche» hat
Marchionne bereits ein Angebot für den Autobauer vorgelegt, das dem in Finanznöten
steckenden Mutterkonzern General Motors
aber zu tief sei.
«««
Schneider-Ammann: Aufschwung erst 2010
(AP)
Zürich. – Der Präsident des Verbands der
Maschinenbau- und Elektroindustrie (Swissmem), Johann Schneider-Ammann, rechnet frühestens 2010 mit dem Wirtschaftsaufschwung, wie er dem «Sonntag» sagte.
«Diejenigen, die jetzt investieren können,
die jetzt die Innovation vorantreiben können,
werden gestärkt aus dem Tal der Tränen aufsteigen.» Von den anderen würden nicht alle
überleben.
«««
Comparis und Versicherer – eine Hassliebe
Von Bruno Schletti
Der Internetvergleichsdienst Comparis ist beliebt – nicht überall. Versicherer
beklagen die Marktmacht von Comparis.
Aber nur hinter vorgehaltener Hand.
Offiziell hört man bei den Versicherungsgesellschaften fast nur Gutes über den
Online-Vergleichsdienst, der unter anderem Handy-Tarife, Hypothekarkredite
oder Versicherungsprämien vergleicht. Doch
im vertrauten Gespräch knirschen die Zähne.
Reihum wird Comparis als Monopolist bezeichnet. Damit verbunden ist der Vorwurf,
dass der Vergleichsdienst seine Marktstellung missbraucht.
«Es ist klar, wer den Tarif durchgibt», sagt
ein Versicherungsvertreter. Gemeint ist eben
Comparis. Bei einer anderen Gesellschaft
heisst es: «Der Quasimonopolist Comparis geniesst in der Preisgestaltung sehr viel
Freiraum und spielt diese Position auch aus.»
Ein Dritter sagt: «Entweder arbeitet man mit
Comparis zusammen oder dann halt nicht. Es
gibt keinen Verhandlungsspielraum.»
Genau das musste die Zurich erfahren, die
Ende Januar 2008 die Zusammenarbeit mit
Comparis einstellte. Sie war nicht bereit,
die Tariferhöhungen, die der Onlinedienst
durchsetzen wollte, zu schlucken. Dass sich
Comparis damals selbst durch den Grossversicherer Zurich nicht in die Knie zwingen
liess, belegt eindrücklich, welch starke Stellung der Vergleichsdienst einnimmt. Richard
Eisler, Gründer und Chef von Comparis, trauert der Zurich nicht nach. Gerade
kleinere Versicherer hätten befriedigt zur
Kenntnis genommen, dass für alle – gross
oder klein – die gleichen Bedingungen gelten.
Die Enttarnung des Comparis-Tarifs
Dennoch macht Eisler gerade aus diesen Bedingungen ein Geheimnis. Klar ist nur, dass
die Versicherer pro Offerte, die sie Comparis-Nutzern unterbreiten können, eine Gebühr
entrichten – unabhängig davon, ob diese
Offerte auch zu einem Versicherungsabschluss führt oder nicht. Über die Höhe
dieser Gebühr schweigt sich Eisler aus.
Die Versicherer sind vertraglich verpflichtet,
Stillschweigen zu bewahren. Drei voneinander unabhängige Quellen bestätigen aber
Recherchen des «TagesAnzeigers», dass die
unter Vertrag stehenden Versicherer Comparis pro Offerte 45 Franken abliefern
müssen. Vor der Tariferhöhung waren es 30
Franken.
Am Beispiel von Smile-direct, dem
Internetvertriebskanal der National-Versicherung, lässt sich aufzeigen, was das bedeutet. Bei Smile-direct kommt es nach eigenen Angaben pro zehn über Comparis erstellte Offerten zu einem Versicherungsabschluss. Pro unterzeichneten Vertrag entstehen so Kosten zwischen 400 und 500
Franken. Die durchschnittliche Jahresprämie
für eine Motorfahrzeugversicherung liegt bei
Smile-direct bei 850 Franken. Damit fliesst
mehr als die Hälfte der ersten Jahresprämie
an Comparis.
Eisler findet seine Gebühren nicht zu
hoch: «Wir sind im Vergleich zu anderen
Vertriebskanälen günstig und helfen den Anbietern, ihre Vertriebskosten zu senken. Sonst würde man nicht mit uns zusammenarbeiten.» Den Vorwurf des Monopols kontert er mit dem Verweis auf die anderen
Verkaufskanäle der Versicherer – deren
Aussendienste, die unabhängigen Makler,
die Online-Plattformen oder die klassische
Werbung. «Es gibt x Kanäle. Ein Kanal ist
das Internet. Im Internet ist Comparis ein
Name unter anderen.»
Das sieht die Branche anders. «Es gibt keine
ernst zu nehmende Konkurrenz», kritisiert
ein Versicherer. Schwerer noch wiegt der
Vorwurf, dass der Vergleichsdienst nicht
neutral sei. Richtig daran ist, dass Comparis-Nutzer nur Angebote von jenen Versicherern erhalten, die sich auf eine Partnerschaft eingelassen haben. Wer dies nicht (etwa Mobiliar) oder nicht mehr (Zurich) tut,
bleibt aussen vor. Auch wenn sich die Offerte
im Quervergleich sehen lassen würde. «Für
uns sind diese Offerten zu teuer», begründet
Kurt Messerli das Abseitsstehen der Mobiliar. Und die qualitativen Vorteile der Mobiliar, etwa die lokale Nähe zu den Kun-
den, lasse sich über Comparis-Vergleiche
nur schwer vermitteln.
Eislers vermeintliche Jacht
Bei aller Kritik am Vergleichsdienst: Eine
Reihe prominenter Versicherer nutzen Comparis als Vertriebskanal. Das würden sie
kaum tun, wenn es sich nicht auch für
sie rechnen würde. Und das Dienstleistungsangebot Eislers scheint zu überzeugen.
«Comparis ist professionell, kompetent und
zuverlässig», hört man bei der Axa Winterthur. Und bei der Allianz Suisse heisst
es: «Es ist eine gute Adresse, das muss man
zugeben.»
Anerkennung und Kritik – Hassliebe kennzeichnet das Verhältnis zwischen den Sachversicherern und Comparis. Da passt bestens das
Gerücht dazu, dass sich der geschäftstüchtige
Comparis-Chef im Mittelmeer eine Jacht
leiste. Eislers Kommentar: «Erstens kann ich
nicht segeln, zweitens interessiere ich mich
nicht für Motorboote, und drittens liege ich
nicht gern an der Sonne.»
«««
Braucht Citigroup noch einmal 10 Milliarden?
(Reuters)
New York. – So viel Geld könnte nötig
sein, damit die Bank die Anforderungen der
staatlichen Stresstests erfüllt. Das berichtet
das «Wall Street Journal» online. Mit diesem
Test überprüft die US-Regierung den Kapitalbedarf der Banken in schlechten Zeiten.
Die Resultate der Stresstests werden diese
Woche erwartet.
«««
Telecomdienste werden auf dem Land teurer
(aba)
Bern. – Vorbei mit der Solidarität: Ein Glasfaseranschluss wird in den Städten nicht gleich viel kosten wie auf dem Land. Davon
ist Marc Furrer, Chef der Kommunikationskommission (Comcom), überzeugt. Politisch sei das durchsetzbar, weil das Glasfasernetz nicht zur Grundversorgung gehöre,
sagte Furrer der «SonntagsZeitung». Das
wäre das erste Mal, dass Preise für Telecomdienste nicht mehr schweizweit identisch sind. Furrer erklärte auch, dass künftig
überall mindestens zwei Glasfasern verlegt
werden, wie das die Swisscom gefordert hat.
Darauf hätten sich alle Anbieter geeinigt.
Für das Stadtzürcher Elektrizitätswerk ist das
eine Niederlage.
«««
Doppelt soviele Deutscheohne Job
Von Verena Vonarburg, Bern
Im letzten Halbjahr hat sich die Zahl der
arbeitslosen Deutschen in der Schweiz
verdoppelt. Doch sie gelten als gut vermittelbar.
als gut vermittelbar. «Sie sind an sich keine
Risikogruppe.» Ganz im Gegensatz zu den
Portugiesen und Menschen aus dem Balkan,
die oft auch schlecht ausgebildet sind.
Angaben nach Nationalitäten publiziert das
Seco erst seit einem halben Jahr, weil die
Politik und die Medien danach verlangten.
Die Behörde veröffentlicht diese Zahlen
nicht von sich aus, sondern gibt sie nur auf
Anfrage bekannt, sagt Baldegger. Gewisse
Kantone wie der Aargau weigern sich sogar,
nach Nationalitäten aufgeschlüsselte Zahlen
auszuweisen. Es sei «heikel, wenn wir
uns auf gewisse Nationalitäten fokussieren»,
sagt Guido Pfister vom Aargauer Amt für
Wirtschaft.
«««
Die Zahl der Arbeitslosen steigt bei
den Ausländern deutlicher an als bei
den Schweizern. Ende März waren 6,9
Prozent aller erwerbstätigen Ausländer in der
Schweiz arbeitslos. Ende September 2008
waren es noch 4,6 Prozent gewesen. Im selben Zeitraum stieg die Arbeitslosenquote bei
den Schweizern von 1,8 auf 2,4 Prozent.
Da seit der Personenfreizügigkeit mit der EU
vor allem Deutsche in die Schweiz eingewandert sind, interessiert, wie sich deren
Arbeitslosenquote entwickelt. Kürzlich vermeldete der Kanton Zürich, die Zahl der arbeitslosen Deutschen sei im März im Vergleich zum Vorjahr um 82 Prozent gestiegen.
Dasselbe Bild zeigt sich gesamtschweizerisch: Die Zahl der Deutschen ohne Arbeit hat sich von August des letzten Jahres
bis Ende März nahezu verdoppelt (von 2685
auf 5213). Deren Arbeitslosenquote stieg
von 2,0 auf 3,6 Prozent. Bei den Franzosen
beträgt sie 5,3 und bei den Italienern 4,3
Prozent. Weit mehr fallen die Portugiesen
(7,1 Prozent) und Leute aus dem Balkan (8,4
Prozent) ins Gewicht.
Die Deutschen seien zahlenmässig nur «minimal über dem Durchschnitt», sagt Rita
Baldegger, Sprecherin des Staatssekretariats
für Wirtschaft (Seco). Da sie in der Regel gut
ausgebildet seien, gälten sie generell auch
Segnete Ackermann den Sulzer-Deal ab?
(aba)
Zürich. – Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hatte beim umstrittenen Deal mit Sulzer-Aktien die Finger im Spiel. Das berichtet
der «Sonntag». Konkret geht es dabei um
eine Beteiligung von gut 30 Prozent am Industriekonzern. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) untersucht seit Monaten,
ob beim Aufbau des Pakets alles mit rechten Dingen zugegangen ist. In diesem Zusammenhang wurde gar eine Strafklage eingereicht. Der ZKB klopfte die Finma in dieser
Sache bereits auf die Finger, eine Untersuchung gegen die Deutsche Bank, die ebenfalls am Sulzer-Deal beteiligt gewesen sein
soll, ist hängig. Der «Sonntag» zitiert nun
offenbar aus dem internen Finma-Bericht
zur Deutschen Bank. Die Zeitung kommt
zum Schluss: Deutsche-Bank-Chef Joe Ackermann muss über die Vorgänge im Fall
Sulzer informiert gewesen sein. Offen ist
allerdings, ob die Deutsche Bank im Zug des
Deals überhaupt etwas falsch gemacht hat.
«««
US-MedienbuhendieSchweizaus
Von Ralf Kaminski, New York
«Washington Post» und «New York
Times» halten nichts davon, dass Bundesrat Merz das neue Steuerabkommen
mit den USA an Bedingungen knüpfen
will.
Die Schweiz ist in den amerikanischen
Medien nicht sehr häufig ein Thema.
Aber die laufenden Verhandlungen um
ein neues Steuerabkommen haben gleich zwei einflussreiche Tageszeitungen zu
Meinungsbeiträgen veranlasst.
«New York Times» und «Washington Post»
sind sich einig: Die US-Regierung sollte den
Vorschlag von Bundesrat HansRudolf Merz
ablehnen. Dieser hatte seinem Amtskollegen Timothy Geithner bei seinem Besuch
in Washington gesagt, dass es das Aushandeln eines neuen Steuerabkommens erleichtern würde, wenn die USJustizbehörden
die Zivilklage gegen die UBS zur Herausgabe von weiteren 52 000 Kundennamen fallenlassen würden.
«Das Angebot sieht verlockend aus»,
schreibt die «New York Times» in ihrer
Sonntagsausgabe, «aber es ist dennoch ein
schlechter Deal.» Man würde Tausende von
Steuersündern davonkommen lassen. Sie
schuldeten dem Staat Geld, und dieser könne
es zweifellos brauchen. Im Übrigen sei kaum
anzunehmen, dass die Schweiz das Scheitern
eines Vertrags riskieren würde, den Schweizer Konzerne bräuchten, um Geschäfte in den
USA zu machen.
Auch die «Washington Post» findet das
Angebot «ungenügend». Die Schweiz sei
in einer Zwickmühle. Sie sei unzufrieden,
auf der «grauen Liste» der OECD gelandet zu sein, gleichzeitig würden es die
Gesetze verunmöglichen, das Bankgeheimnis zu brechen. Zudem sei die Finanzindustrie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. «Aber
geheime Bankgeschäfte sind kein besonders
attraktives Geschäftsmodell für eine Volkswirtschaft.»
«Die Schweizer Banken werden sich anpassen müssen», ist das Fazit der «Washington Post». Sie lobt ausserdem die
Steuerbehörde IRS. Diese hat kürzlich
angekündigt, gegen andere Banken in
Steueroasen mit ähnlichen Zivilklagen
vorzugehen wie gegen die UBS. Sie nannte
allerdings keine Namen.
Von den geschätzten knapp 50 000 UBSKunden hat die Bank den US-Behörden die
Namen von insgesamt 700 offengelegt. Etwa 250 Namen übergab die UBS mit dem
Segen der Schweizer Finanzmarktaufsicht
im Februar. Bei den anderen handelt es sich
um Kunden, die zusätzlich über Konten in
den USA verfügen. Dank einem Kniff konnte die Bank die Daten übergeben, ohne
Schweizer Gesetze zu brechen.
Nur das WSJ ist anderer Meinung
Die aktuellen Meinungsbeiträge kontrastieren mit der Ende Februar publizierten
Haltung des «Wall Street Journals». Das
konservative Blatt warf der ObamaAdministration «lausige Aussenpolitik» gegenüber
einem befreundeten Land vor, das zudem ein
wichtiger Investor in den USA sei. Statt die
Gesetze anderer Länder zu attackieren, solle
die Regierung lieber die eigenen Steuergesetze reformieren, um Anreize zur Steuerhinterziehung zu beseitigen.
«««
Die Krise schleckt keiner weg
(aba)
BILD CARLOS BARRIA/REUTERS
Omaha. – Auch der reichste Mann der Welt
hat simple Gelüste. Mit einem Stängeliglace
tankt Warren Buffett Energie, bevor er sich
an der Generalversammlung seiner Berkshire Hathaway den Fragen der Aktionäre
stellt. Davon dürfte es einige geben: Auch
Buffett leidet unter der Bankenkrise.
«««
Fortsetzung von Seite 21
«Die Selbstanzeige hat einen reinigenden
Effekt» für den einzelnen Bankmitarbeitenden klar höher werden. In Bankkreisen
fürchtet man sich derzeit immer noch stärker
vor dem Abfluss von unversteuerten Kundengeldern.
Aber warum? Wohin sollen die Kunden
gehen? Nach Luxemburg oder Singapur?
Alle Orte stehen jetzt vor dem gleichen Problem wie die Schweiz. Wie wäre es mit einer Steueramnestie für Schweizer Bankkunden? Die Schweiz könnte bei den anstehenden Verhandlungen mit Ländern wie den
USA oder Deutschland auf eine Amnestie
pochen?
Deutschland hatte vor vier Jahren eine
Amnestie erlassen. Es war ein Schlag ins
Wasser. Man rechnete mit 100 Milliarden
Euro, am Schluss waren es knapp 5 Milliarden. Was lief falsch?
Während Italien bei Amnestien jeweils
einen Promillebetrag verlangt, haben die
Deutschen ein viel zu kompliziertes Gesetz
erlassen. Vor den Bundestagswahlen in
diesem Herbst wird in Deutschland ohnehin
niemand das Wort Amnestie in den Mund
nehmen. Für die Schweizer wäre es dagegen sinnvoller, sie würden bei den Verhandlungen mit Staaten eine strafrechtliche
Amnestie herausholen. Wer soll davon profitieren?
Bankiers und Bankangestellte in der
Schweiz, die in der Vergangenheit das
alte Geschäftsmodell angewendet haben. Ich
könnte mir vorstellen, dass selbst Deutschland dazu bereit wäre. Für die Banken ein
weiterer Grund, von da an sauber zu agieren.
Wer sträubt sich bei den Banken am meisten
gegen ein neues Geschäftsmodell?
Die Opposition wächst, je näher Sie beim
Kunden sind. Aus meinen Besprechungen
mit Banken sehe ich, dass die Kundenberater am meisten Widerstand leisten. Wenn
ihr das macht, dann ist unser Geschäft tot,
warnen sie. Und warum? Weil das Geschäft
so einfach ist, wenn man sich dem Kundenwunsch anpassen kann. Dabei haben alle
Banken umfangreiche Regelwerke, was erlaubt ist und was nicht. Da steht dann auch,
dass es verboten ist, Geld über die Grenzen
zu transportieren. Doch das wird nach wie
vor gemacht. Versagt die interne Kontrolle,
oder ist es der Druck, noch mehr Geschäfte
zu generieren?
Der bankinterne Druck ist gross. Aber vor
allem Kunden drängen auf solche Dienste.
Sind auch Schweizer Niederlassungen von
ausländischen Banken betroffen?
(Lacht.) Die sind sehr schnell helvetisiert
worden und haben nun die gleichen Probleme. Es fällt auf, dass aus Deutschland
wenige Gesuche um Steuerauskünfte eintreffen.
Die deutschen Steuerfahnder kommen auch
ohne gut voran. Die finden ja so viel. Die
Deutschen heben eben gerne alles auf. Die
Steuerfahnder brauchen nur diesen Hebel,
dann holen die Leute freiwillig die Unterlagen aus der Schweiz. Tun sie das
nicht, drohen Beamten dem mutmasslichen
Steuersünder, dass sie sein unversteuertes
Vermögen so hoch einschätzen werden, dass
ihnen schlecht dabei werden wird.
«««
[email protected]
Wovon hängt der Euro-Kurs ab?
Meine Mutter hat in Deutschland einen
Vermögensverwalter gefunden, der recht erfolgreich war. Nun möchte sie ihm das
ganze Vermögen anvertrauen. Wie steht es mit dem Währungsrisiko? Wovon
ist der Euro-Kurs abhängig? In grösseren
Trends hängen Wechselkurse vor allem
von den Teuerungsraten in den betreffenden Ländern ab. Dabei wertet sich die
inflationierte Währung um die Differenz
in den Teuerungsraten ab. Das ist allerdings nur eine Modellvorstellung der Volkswirtschafter, denn über kürzere Zeiträume
haben die Zentralbanken mit ihren Zinsentscheiden, das generelle Zinsniveau und
die Renditen an den übrigen Finanzmärkten
ebenfalls einen grossen und oft gegenteiligen Einfluss. Sie vermögen so grosse Volumen von Devisen zu mobilisieren, dass sie
die realwirtschaftlichen Gegebenheiten an
die Wand spielen. Politische Stabilität und
Fiskalpolitik sind weitere wichtige Faktoren.
Sie stehen vor einem Entscheid, der für
mehrere Jahre Gültigkeit haben wird. Über
solche Zeiträume sind Währungsprognosen
nicht möglich und sinnvoll. Das Inflationspotenzial war im EuroRaum aber schon
immer grösser war als in der Schweiz, was
das Währungsrisiko beeinflusst. Tendenziell
würde ich von einer Abwertung des Euro
um 1 bis 2 Prozent pro Jahr ausgehen und
nicht das ganze Vermögen ins Ausland transferieren, wenn der Lebensmittelpunkt hier
bleibt und die Ausgaben hier anfallen.
Da die Risiken grösser sind als die Chancen,
wären Währungsabsicherungen angezeigt,
mindestens zeitweise, wenn Anzeichen
bestehen, dass der Euro schwächelt.
«««
Der Preisist nicht in Edelstein gemeisselt
Von Silvia Liebrich
Edelsteine sind keine sichere Wertanlage.
Wenns kriselt, fallen auch ihre Preise.
BILD DOMINIC FAVRE/ KEYSTONE So schön
wie eh und je, aber billiger: Edelsteine halten der
Krise nicht stand.
In Zeiten der Wirtschaftskrise haben die
Briten Michael Julian und Mike Davis eine
Marktlücke entdeckt. Als die beiden Jungunternehmer Anfang April ausgerechnet
Mitten im piekfeinen Londoner Finanzdistrikt das erste Pfandleihhaus seit hundert
Jahren eröffneten, stiessen sie auf allgemeine
Skepsis. Inzwischen sind die Zweifler eines
Besseren belehrt. Der Niedergang im Londoner Finanzviertel treibt entlassene Banker
in Scharen in das kleine Büro von Julian und
Davis, die sich auf einen ganz besonderen
Service spezialisiert haben: die Inzahlungnahme von besonderen Preziosen wie RolexUhren oder Diamantschmuck, die einstigen Statussymbole eines inzwischen schwer
angeschlagenen Berufsstandes. «Die fetten
Katzen verpfänden ihre Diamanten», lästerte
prompt die britische Zeitung «Daily Mail».
Nicht nur in London sind die Angestellten
der Finanzbranche von Massenentlassungen
oder massiven Gehaltskürzungen betroffen.
Ihren Kollegen in New York oder Tokio
ergeht es nicht viel besser. Das gilt auch
für die Topverdiener anderer Branchen. Die
Zeiten grosszügiger Boni und rasant steigen-
der Gehälter scheinen erst einmal vorbei, es
wird gespart.
Das bekommen auch die Hersteller von
Luxusartikeln zu spüren, deren Umsätze
seit Beginn der Krise im vergangenen
Sommer dramatisch gesunken sind. Zu
den grossen Verlierern zählt die sonst
so erfolgsverwöhnten Diamantindustrie, die
derzeit den heftigsten Einbruch seit dem
Zweiten Weltkrieg erlebt. Damit zeigt sich,
dass ein Diamant zwar für die Ewigkeit sein
mag, wie es der legendäre Werbespruch des
Diamantenkonzerns De Beers verspricht –
für seinen Wert muss dies aber noch lange
nicht gelten. Das Geschäft in den USA,
wo die meisten Steine verkauft werden, ist
beinahe zum Erliegen gekommen. Auch andere zahlungskräftige Käufer, etwa aus Russland oder dem Nahen Osten, lassen ihre
Kreditkarten in schlechten Zeiten wie diesen
lieber in der Brieftasche stecken. Preiseinbruch um 30 Prozent
Viele Anleger, die in den glitzernden Steinen
eine Wertanlage sahen, die sich in Krisenzeiten ähnlich gut entwickelt wie Gold, wurden in den vergangenen Monaten enttäuscht.
Während sich das Edelmetall mit 900 Dollar leicht über dem Vorjahresniveau bewegt,
brachen die Preise für Diamanten regelrecht
ein, nach Angaben des Branchendienstes
Polished Prices teilweise um mehr als 30
Prozent. Allenfalls besonders grosse und lupenreine Steine erwiesen sich den Angaben
zufolge als relativ stabil im Wert.
Zugleich werden deutlich weniger Steine
gehandelt: Im belgischen Antwerpen, dem
wichtigsten europäischen Umschlagplatz für
Diamanten, ging der Umsatz mit geschliffenen Steinen im März um ein Drittel zurück.
Der Umschlag von Rohdiamanten halbierte
sich sogar im Vergleich zum Vorjahresmonat.
In der Branche herrscht Alarmstimmung.
Mittlerweile seien sogar die für ihre Standhaftigkeit bekannten Züricher Juweliere
bereit, über den Preis zu verhandeln, heisst
es in der Branche. Andere ziehen die Notbremse, wie der Schweizer Schmuckkonzern
Golay Buchel, der sich auf Perlen und Edel-
steine spezialisiert hat. Vor zwei Wochen
kündigte das Unternehmen an, dass es seine
Diamantenabteilung in Lausanne aufgeben
werde, «infolge der jüngsten Entwicklungen und der angehenden Schwierigkeiten in
diesem Geschäftsbereich», wie es hiess.
Inzwischen zeigt sich auch, dass Bergbaukonzerne, die sich auf Diamanten
spezialisiert haben, von der Wirtschaftskrise stärker betroffen sind, als Minenkonzerne, die auf verschiedene Rohstoffe setzen.
Das trifft neben dem südafrikanischen DeBeers-Konzern, der die Hälfte des Diamantenmarktes beherrscht, für Firmen wie Harry
Winston Diamond, Alrosa, Gem Diamonds
oder Trans Hex zu. Deren Titel schnitten
in den vergangenen zwölf Monaten allesamt
schlechter ab als der Branchendurchschnitt.
Die Investmentbank RBC Capital geht davon
aus, dass allein De Beers in diesem Jahr den
Umsatz halbieren wird, auf nur noch 3,5 Milliarden Dollar. Viele Minenbetreiber haben
inzwischen reagiert und die Produktion deutlich gedrosselt.
Frühere Krisen balancierte der Diamantenmulti De Beers durch eine mit harter Hand
gesteuerte Angebotspolitik aus. Gaben die
Preise nach, kaufte der Konzern einfach so
lange die Überschüsse im Handel auf, bis das
Angebot knapp wurde und die Preise wieder
anzogen. Dies gilt auch als Hauptgrund für
die ungewöhnliche Preisstabilität von Diamanten in der Nachkriegszeit. Seine marktbeherrschende Position hat De Beers jedoch inzwischen verloren. Die neuen grossen
Spieler kommen aus Russland und Kanada, und sie mischen immer stärker im
Geschäft mit. Preisschwankungen werden
somit nach Einschätzung von Analysten
noch zunehmen. Sie sind zugleich Zeichen für einen funktionierenden Wettbewerb. Wenig Kredit, hoher Zins
Wie wenig Geld ein Diamantenhalsband
oder eine Luxusuhr im Notfall einbringen kann, merken derzeit die Kunden
des Londoner Luxus-Pfandleihhauses direkt
gegenüber der Liverpool Station. Für zwei
Cartier-Uhren im Wert von 45 000 Pfund
gab es gerade einmal 2000 Pfund Kredit
für den von akuten Finanznöten geplagten
Ex-Banker, der sie versetzte. Kann er das
Geld in sechs Monaten einschliesslich sechs
Prozent Zinsen nicht zurückzahlen, sind die
wertvollen Stücke ein Fall für den Auktionator. Den grossen Schnitt machen dann mit
etwas Glück die Pfandleiher.
Quelle: «Süddeutsche Zeitung»
«««
Zurück zum Start: Einfach und solid anlegen
Von Erich Solenthaler
Anlegen braucht nicht kompliziert zu
sein. Mit nur vier Bausteinen lässt sich
ein solides Portfolio aufbauen, das auch
Stürmen standhält.
Eine einfache Anlagestrategie, die sich mit
nur vier Indexfonds umsetzen lässt, geringe
Kosten verursacht, die funktioniert und auf
jedes individuelle Bedürfnis angepasst werden kann: Das bietet der vom «TagesAnzeiger» entwickelte Finplan. Dieser Anlagevorschlag folgt der Kern-SatellitenPhilosophie. Ihr zufolge wird das ganze oder
der grösste Teil des Vermögens in einem indexierten Portfolio angelegt, ein kleiner Teil
in besonderen, aktiven Fonds. Für die indexierten Teile stehen heute günstige und effiziente Exchange Traded Funds (ETF) zur
Verfügung. Mit den gleichen Bausteinen,
aber mit unterschiedlichen Gewichtungen
der Obligationen und Aktien lassen sich konservative und aggressive Portfolios bauen, je
nach Voraussetzung und Ziel. Vielfalt wirkt
lähmend
Finplan liegen einige wenige Ideen zugrunde:
Strategie: Finplan ist eine Anlagestrategie,
also eine Richtlinie, wie ein Vermögen über
Jahre hinweg aufgebaut und angelegt werden
kann. Nicht aktuelle Markteinschätzungen
geben den Ausschlag, sondern langfristige
Erwartungen, die sich auf historische
Beobachtungen stützen und wissenschaftlich
abgestützt sind.
Einfachheit: Im Detailhandel zeigte sich,
dass Konsumenten weniger kaufen, wenn die
Auswahl an gleichartigen Produkten gross
ist. Gleich ergeht es Anlegern: Die verwirrende Vielfalt von Finanzprodukten wirkt
lähmend, oder man kauft aus purer Not, was
man gar nicht wollte und nicht versteht. Finplan schützt vor unüberlegten Investitionen
und groben Fehlern.
Zeit und Aufwand: Für die wenigsten Privatanleger dürfte die Vermögensverwaltung
die
bevorzugte
Freizeitbeschäftigung
darstellen. Finplan benötigt wenig Zeit. Hat
man sich einmal mit den Grundlagen vertraut
gemacht, reichen ein bis zwei Stunden pro
Jahr für die Unterhaltsarbeiten. Denn Finplan
läuft weitgehend automatisch. Zudem stellt
der «Tages-Anzeiger» im Rahmen dieser Serie alle nötigen Tools zur Verfügung. Vorausgesetzt werden nur ein Computer und
minimale Excel-Kenntnisse.
Indexieren: Immer wieder schneiden in
Performance-Vergleichen indexierte Fonds
am besten ab. Einzelne Anlagen oder aktiv
geführte Fonds erzielen zeitweise, aber nicht
dauerhaft und zuverlässig bessere Renditen.
Vorausblickend die richtigen Instrumente zu
finden, ist noch schwieriger.
Ein weiterer Vorteil von indexierten Produkten ist, dass sie besser abschätzbar sind als
aktiv geführte Fonds. Es ist besser bekannt, was von Aktien und Obligationen zu
erwarten ist und wie sie zusammenspielen, als wie geschickt ein Anleger oder
Vermögensverwalter agiert. Das reduziert
teure Umschichtungen und die ewige Suche
nach besseren Fonds. Kosten: ETF senken
den Kostensatz der Vermögensverwaltung
um 1 bis 2 Prozent. Die gesparten Kosten
schlagen sich direkt in einer höheren Rendite
nieder. Wer über Internet verfügt, kann alle
Geschäfte on-line abwickeln und nochmals
sparen. Die Indexfonds sind bei jeder Bank
erhältlich und einfach zu handeln. Lange Eidgenossen als Kern
Finplan unterteilt das Vermögen auf die klassischen Anlage-Instrumente Obligationen
und Aktien und verzichtet im Kernportfolio
auf Spezialitäten wie HedgeFunds, Absolute
Return, Wandelobligationen, Rohstoffe und
andere Spezialitäten. Diese eignen sie sich
nicht zur Diversifikation, sondern verloren
im jüngsten Crash ebenfalls massiv an Wert.
Oberstes Ziel der Obligationen ist es, das
Kapital zu erhalten. Weil die Sicherheit
Priorität hat, kommen nur Bundesobligationen infrage. Ausfälle sind so gut wie
ausgeschlossen. Bundesobligationen sind in
kritischen Zeiten gefragt. So stiegen ihre
Kurse im vergangenen Crash um über 10
Prozent. Sie haben sich als zuverlässigste
Absicherung erwiesen.
Unter den Indexfonds fiel die Wahl auf
den XMTCH Swiss Bond Index Domestic Government 7+ von Credit Suisse
(siehe Tabelle). Dieser repräsentiert die
langfristigen Bundesobligationen mit einer
Laufzeit über 7 Jahre. Von ihnen kann eine
höhere Rendite erwartet werden als von den
Kurzläufern. Keine Abenteuer mit Obligationen
Der Verzicht auf Unternehmensobligationen
wirkt sich nicht negativ aus. Die langen
Laufzeiten der Bundesobligationen machten sich besser bezahlt als die höheren Kreditrisiken. In den vergangenen zehn Jahren
rentierten lange Eidgenossen jährlich 1,3
Prozent mehr als Schweizer Obligationenfonds, denen das ganze Anlagespektrum offensteht. Anleihen in fremden Devisen sind
für Finplan wegen der Währungsrisiken tabu,
denn gerade in kritischen Perioden neigen
ausländische Währungen zur Schwäche.
Das grösste Risiko der Bundesobligationen
besteht in einer rasch anziehenden Teuerung.
Sie würde zu Kursverlusten führen. In
der Schweiz ist die Gefahr aber gering.
Schlimmstenfalls müsste ein Schutz gesucht
werden.
«««
«Finplan»
(es)
Die Ereignisse an den Finanzmärkten haben
Anleger hart getroffen und manches Budget über den Haufen geworfen. «Finplan»
ermöglicht es, sich neu zu orientieren und die
Finanzplanung auf eine solide, verständliche
und einfache Basis zu stellen, ohne dass Abstriche an Rendite und Risiko in Kauf zu
nehmen wären. Der nächste Beitrag widmet
sich den Aktien.
«««
«Das Ledersofa meines Freundes»
Interview: Üsé Meyer
BILD KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI
Ihre erste eigene Wohnung?
Meine erste ist auch meine jetzige Wohnung:
in einem alten Riegelhaus in Dielsdorf. Was
schätzen Sie besonders daran?
Die schönen alten Balken, das Cheminée
und das gemütliche Gärtchen, die hilfsbereiten Nachbarn, die ruhige Wohnlage mit
Einkaufsmöglichkeiten und dass der Bahnhof in nächster Nähe liegt. Ihr Lieblingsort
in Ihrer Wohnung?
Das weisse Ledersofa meines Freundes vor
dem Fernseher und dem Cheminée, und mein
Laufband im Büro neben dem Schreibtisch.
Nicola Spirig, 27, Triathletin und Jusstudentin. Ein Einrichtungsgegenstand, von
dem Sie sich nie trennen würden?
Der Kleiderkasten mit allen meinen Sportkleidern drin. Ihr Wohntraum, wenn Ort und
Geld keine Rolle spielen würden?
Ein Einfamilienhaus im Grünen mit
Seeanstoss, an guter Verkehrslage und mit
den richtigen Mitbewohnern.
«««
Günstige Hypotheken wie schon seit langem nicht mehr
Von Jürg Zulliger
Dank tiefer Zinsen ist privates
Wohneigentum für viele Leute erschwinglich geworden. Aber es gilt dennoch: Zuerst sorgfältig budgetieren, erst
dann kaufen.
Ein hübsches Haus für eine Million Franken
besitzen und doch nur Zinsen von weniger
als 1000 Franken im Monat zahlen? Was
wie ein Märchen klingt, ist dank rekordtiefer Zinsen derzeit möglich, theoretisch
zumindest. So sieht die Rechnung aus:
Bei 200 000 Franken Eigenkapitaleinsatz
muss der Käufer eine Hypothek über 800
000 Franken aufnehmen. Der Geldmarktzins Libor lag Ende letzter Woche bei 0,4
Prozent; zuzüglich einer Kundenmarge von
0,7 Prozent kostet eine LiborHypothek also
nur 1,1 Prozent. Bei einer Hypothek über 800
000 Franken entspricht dies jährlichen Zinsen von 8800 Franken oder nur 733 Franken
pro Monat.
Dem Eigenheimmarkt scheint sich dank
dieser Konstellation tatsächlich ein neues
Segment Käufer zu erschliessen. Adrian Wenger, Finanzierungsberater beim VZ
(Vermögenszentrum), sagt dazu: «Es kommen vermehrt Kunden, die zuvor Mieter
waren, aber derzeit keine passende Wohnung zu einem zahlbaren Preis finden.»
Wenn sie die Zinsrechnung anhand einer Eigentumswohnung aufstellen, realisieren
sie rasch einmal, dass sie Kaufen günstiger
kommt als Mieten. Wo liegt die Schmerzgrenze?
Natürlich hat die Sache einen grossen Haken, und zwar insofern, als jede Immobilie
nicht nur gerade jetzt, sondern langfristig finanzierbar sein muss. «Der Libor kann sehr
schnell auf fünf oder sechs Prozent steigen»,
warnt Adrian Wenger vom VZ. Eine Libor-Hypothek auf Basis des 3-Monats-Libors erfährt, wie der Name sagt, alle drei
Monate eine Zinsanpassung an den aktuellen
Geldmarkt. In Phasen steigender Zinsen
können die Kosten im Nu die Schmerzgrenze
erreichen. Für Haushalte, die keine grossen
finanziellen Reserven haben, kommt ein
Kauf mit einer solchen Geldmarkthypothek
gar nicht erst in Betracht. «Für solche Kun- Nebenkosten etwa 6 Prozent des Kaufpreises
den ist die Sicherheit von Festhypotheken kostet.
das Richtige», so Wenger.
Nur wer die Risiken tragen kann, oder sie mit
Zinsabsicherungen limitiert, sollte die Variante mit Libor-Hypotheken ernsthaft prüfen.
Erstaunlicherweise findet das Produkt aber
nach wie vor wenig Verbreitung – nicht
zuletzt weil es von den Banken gar nicht
gross beworben wird. Die Vermutung liegt
nahe, dass viele Bankberater ihren Kunden die etwas teureren Festhypotheken ans
Herz legen – wenn die Bank auf der Passivseite Spargelder zum Beispiel zu 0,5 Prozent
verzinst, gewährt sie lieber eine Festhypothek zu 2,5 statt eine Libor-Hypothek zu
1,1 Prozent.
Wer von den tiefen Geldmarktzinsen profitieren will, sollte auf Libor-Hypotheken setzen und nicht etwa auf kurzfristige Festhypotheken von ein bis zwei Jahren Vertragsdauer. Denn diese sind deutlich teurer und
bieten doch nur eine zeitlich sehr begrenzte
Sicherheit. Wenn schon Festhypotheken sind
jetzt solche mit langen Laufzeiten das Gebot
der Stunde – jedenfalls für alle, denen an
Budgetsicherheit gelegen ist. In der Regel ist
es zweckmässig, unterschiedliche Laufzeiten zu staffeln und damit die Chancen und
Risiken besser zu «diversifizieren». Auch die
klassische variable Hypothek kann im Rahmen einer Gesamtstrategie sinnvoll sein, vor
allem der Flexibilität wegen. Wer Amortisationen leisten will oder an einen Verkauf
denkt, ist damit gut bedient.
Im Übrigen sind die üblichen «goldenen
Regeln» in der Hausfinanzierung zu beachten. Das heisst: Mindestens 20 Prozent mit
Eigenkapital finanzieren und darauf achten, dass die regelmässigen Kosten für Zinsen, Amortisationen und Nebenkosten nicht
mehr als ein Drittel des Bruttoeinkommens
ausmachen. Für diese Tragbarkeitsrechnung
sollte man unbedingt einen langfristigen
Durchschnittszins von 5 Prozent einsetzen. Als grobe Orientierungshilfe eignet
sich auch die 6-Prozent-Regel, wonach ein
Haus längerfristig inklusive Zinsen und
«««
Der Test der Staubsaugerroboter ist auch online abrufbar; der Electrolux Trilobite 2.0 zeigt hier sein Können in einer
Videosequenz. www.roboter.tagesanzeiger.ch
Noch haben die Putzroboter Flausen im Kopf
Von Christoph Landolt
Der Staubsauger dreht wie von Geisterhand, zieht seine Kreise in der Wohnung
und putzt von allein. Alles zu schön, um
wahr zu sein? Ein Testbericht.
BILD PD Der Mensch kann sich nicht ganz aus dem
Staub machen: Den Supersaugern muss man den
Weg frei räumen.
Es tönt wie der Alptraum aller Reinigungsinstitute: Die Maschinen übernehmen die
Herrschaft über die Wohnungen und treiben
die Putzfrauen in die Arbeitslosigkeit. Doch
halten die seit einigen Jahren erhältlichen automatischen Staubsauger im Alltag, was sie
versprechen? Der «Tages-Anzeiger» macht
die Probe aufs Exempel und unterzieht drei
Modelle einem schonungslosen Praxistest.
Kärcher mit Infrarot
Der Kärcher Robo Cleaner RC 3000 kostet
so viel wie 80 Arbeitsstunden einer Reinigungskraft. Dafür erhält man gemäss der
Werbeabteilung des Herstellers ein «autarkes Reinigungssystem, das kehrt und
saugt, auch wenn Sie nicht zu Hause
sind». Zusammen mit dem Ufo-förmigen
Sauger, der im markentypischen Gelb der
schwäbischen Reinigungsprofis gehalten ist,
wird nämlich eine (recht voluminöse) Basisstation mitgeliefert, die das Staubfach des
RC 3000 automatisch leert.
Das funktioniert tatsächlich. Von einem Infrarotstrahl geleitet, navigiert der Roboter selbstständig zur Basisstation. Einige
Minuten später sind die NiMH-Akkus aufgeladen und die Staubsammeltour geht weiter. Ohne menschliche Aufsicht dreht der
RC 3000 während drei, sechs, neun Stunden oder für immer seine Runden. Besondere Qualitäten beweist der Kärcher auf
Teppichen: Die Bürsten kämmen die Tep-
pichhaare regelrecht durch und reinigen
gründlicher als herkömmliche Sauger.
Sensoren auf der Oberfläche ist es zu verdanken, dass sich der RC 3000 nicht unter
dem Sofa festklemmt, aber im Dickicht der
Metallfüsse von nebeneinander stehenden
Stühlen verirrt er sich hoffnungslos. Immerhin: Wenn der Robo Cleaner den Heimweg
nicht mehr findet, gibt er nach fünf Minuten
verzweifelter Rückkehrversuche auf und
stellt den Betrieb ein. Roomba im Apple-Look
Der günstigste Roboter im Test ist der iRobot
Roomba 505. Mit den Produkten mit dem
Apfel im Logo hat das Einsteigermodell der
Amerikaner mehr gemeinsam als nur das
kleine i vor dem Namen: Der fein abgerundete Roboter in trendigem Weiss macht
neben der Designerlampe und dem Edelsofa
in einem modernen Hedonistenhaushalt eine
gute Figur.
Der Roomba verfügt über die wichtigsten
Ausstattungsmerkmale, die auch seine teureren Konkurrenten auszeichnet. Abstriche
müssen dagegen bei der Selbstständigkeit
gemacht werden: Wenn der Akku einmal leer
ist, bewegt sich nichts mehr. Und wenn er
sich erst einmal irgendwo verheddert hat,
kommt der Roomba ins Rotieren, aber nicht
mehr vom Fleck.
Einem im Paläozoikum lebenden Urtier verdankt der Electrolux Trilobite 2.0 seinen
Namen. Wie eine Kreuzung zwischen
einem versteinerten Gliederfüsser und Darth
Vaders Stahlhelm sieht der edel glänzende
Roboter auch aus. Der Trilobite hat eine Zeitsteuerung – und putzt deshalb auch, wenn
niemand Zuhause ist. Diese Qualität kann
nicht genug gewürdigt werden: Was für ein
erhabenes Gefühl, nach einem harten Arbeitstag eine geputzte Wohnung vorzufinden!
Das Urtier von Electrolux
Zuwendung braucht allerdings auch der
Trilobite. Anders als das Kärcher-Modell
leert er sich nicht von selbst. Der Electrolux-Sauger ist schwerer und grösser als
die anderen Modelle – allzu tiefliegende
Sofas sind seine Sache nicht. Ausserdem
ist er deutlich lauter als seine fast schon
flüsterleisen Konkurrenten. Das stört nicht
weiter, schliesslich putzt der Trilobite ja am
besten dann, wenn niemand zu Hause ist.
Fazit: Die Staubsaugerroboter können einem
Putzfrust ersparen – neu erfunden hat die Industrie die Wohnungspflege aber nicht. Eine
wirkliche Entspannung bringen die Geräte
nur disziplinierten Zeitgenossen, die vor jedem Putzdurchgang die Stühle auf den Tisch,
herumliegende Kabel an einen sicheren Ort
und die Schuhe in den Garderobenkasten
evakuieren.
Die beiden teureren Modelle gehen
zwar auch in Abwesenheit des Besitzers
zuverlässig ihrer Arbeit nach. Sie sind aber
mit zu wenig künstlicher Intelligenz gesegnet, um den Tücken eines durchschnittlichen
Haushalts stets zu entkommen. Die Metallschienen vom Sofa können dem Putzeifer
aller drei Geräte schnell ein Ende bereiten –
wenn sie sich mal darauf geschoben haben,
kommen sie kaum noch runter. Der Roomba 505 besticht vor allem durch einen tiefen
Preis, ist aber weniger luxuriös ausgestattet als RC 3000 und Trilobite. Einen klaren
Testsieger zu küren, fällt deshalb schwer.
Ein besseres PreisLeistungs-Verhältnis bieten wohl andere iRobot-Geräte. Für ein
paar Hundert Franken mehr gibts den Roomba auch mit Zeitsteuerung und automatischer Aufladestation oder gar in einer
Ausführung für nasse Böden. Ungeeignet
sind die Roboter für ältere Wohnungen mit
unüberwindbaren Absätzen. Noch haben die
Putzfrauen den Arbeitskampf nicht verloren.
«««
Fragen rund ums Bauen und Wohnen? Schicken Sie ein E-Mail an [email protected].
Zahnarzt statt Wohnung?
Wir haben an bester Lage eine Eigentumswohnung gekauft. Wir fielen aus allen
Wolken, als wir feststellen mussten, dass der
Nachbar seine Wohnung zu einer Zahnarztpraxis umbaut. Müssen wir das tolerieren?
W.M. in Z. Sehr wahrscheinlich ja. Denn
Bauen und Umbauen ist grundsätzlich überall in der Bauzone zulässig. Die Eigentümer
sind zwar gehalten, Lärmimmissionen,
störende Einwirkungen etc. für die Nachbarn möglichst gering zu halten. Die Rechtsprechung geht im Allgemeinen davon aus,
dass Bauen zwingend mit Lärm verbunden
ist. In Ihrem Fall ist es also nicht ohne weiteres möglich, gegen den Umbau Einsprache
zu erheben. Da bei allen Wohnungen und
Gebäuden irgendwann einmal Sanierungen
und Umbauten fällig werden, würde es dem
allgemeinen Interesse widersprechen, Umbauten ganz generell einzuschränken. Ihnen
bleibt aber auch noch die Möglichkeit, die
Umnutzung aufgrund von Begründungsakt
bzw. Begründungsurkunde oder Reglement
der Stockwerkeigentümergemeinschaft zu
verhindern. Hier kommt es darauf an, ob
und wie die Nutzung der Stockwerkeinheiten genauer geregelt ist. Teils finden sich
Bestimmungen, wonach die Einheiten ausschliesslich zu Wohnzwecken oder allenfalls für stilles Gewerbe – zum Beispiel
Fremdsprachenunterricht – genutzt werden
dürfen. Wenn dort nichts Genaues geregelt
ist, sind die Stockwerkeigentümer aber weitgehend frei in der Nutzung. Grenzen sind
nur dort gesetzt, wo andere Eigentümer in
ihrer Nutzung gestört würden – etwa durch
übermässigen Lärm. In der Praxis wird dies
aber recht weit ausgelegt. (zu.)
«««
Demo-Verbot für Leasingfahrzeug
(thm)
Wer das Kleingedruckte von Leasingfirmen liest, stösst auf Erstaunliches.
Haben Sie etwa gewusst, dass . . .
. . . Sie als Multilease-Kunde verpflichtet
sind, den Vermieter Ihres Parkplatzes oder
Ihrer Garage schriftlich zu informieren, dass
Ihnen das Auto nicht gehört?
. . . Sie das Fahrzeug nicht beliebig ausleihen
dürfen, sondern je nach Leasinggesellschaft
nur an Angehörige oder an Personen, die mit
Ihnen im gleichen Haushalt leben? Kunden
von GMAC Financial Services dürfen das
Auto nur selber fahren.
. . . Sie der Leasingfirma den Standort
des Wagens auf Verlangen jederzeit bekannt geben müssen, damit sie ihn besichtigen
lassen kann (EFL, GMAC, Mercedes-Benz,
Multilease)?
. . . Sie als BMW-Kunde verpflichtet
sind, das Fahrzeug «zu den angezeigten
Terminen einer offiziellen Markenvertretung zur Erstellung eines Zustandsberichts
vorzuführen» – und zwar auf eigene Kosten?
. . . Sie als Multilease-Kunde eine schriftliche
Bewilligung der Leasingfirma benötigen,
wenn Sie das Fahrzeug für «politische Aktionen» oder für «Reisen in den Balkan»
verwenden wollen? Multilease gehört zum
Garagenimperium des ehemaligen SVP-Nationalrats Walter Frey.
. . . Sie bei EFL Autoleasing, GE Money
Bank und PSA Finance zwischen 100 und
250 Franken für den Besuch eines Inkassobeauftragten zahlen müssen, falls die Leasingfirma einen Besuch bei Ihnen für nötig
hält?
«««
So verteidigen die Leasingfirmen ihre Allgemeinen
Geschäftsbedingungen
(thm)
Amag Leasing (Audi, Seat, VW): «Es handelt sich in allen Punkten ganz klar nicht
um versteckte Vertragsstrafen zum Nachteil
des Kunden. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir unseren Leasingnehmerinnen
und Leasingnehmern sehr faire und transparente Bedingungen bieten.» Bank-now
(alle Marken): «Als Leasinggesellschaft,
die das Fahrzeug im Auftrag des Kunden bei
dem von ihm bestimmten Lieferanten kauft,
können wir das Risiko von Preisänderungen
nicht übernehmen. Würde der Kunde das
Fahrzeug kaufen, müsste er dieses Risiko
in der Regel ebenfalls tragen.» Cashgate
(alle Marken): «Cashgate hat ihre Allgemeinen Leasingbedingungen von externen
Experten prüfen lassen und ist überzeugt,
dass sie keine ungültigen Bestimmungen enthalten. Bei Problemen während der Leasingdauer ist Cashgate jederzeit bereit, den Kunden eine kulante Lösung zu bieten.» FMCC Finance (Ford, Volvo): «Hat jemand
ein Montagsauto erwischt, versuchen wir,
zusammen mit dem Garagisten und dem Importeur eine rasche und kundenfreundliche
Lösung zu finden.» GE Money Bank (alle
Marken): «Treten Mängel auf, kann der
Leasingnehmer die vereinbarten Garantien
gegenüber dem Lieferanten geltend machen.
In der Praxis sind solche Fälle selten und
wir setzen uns immer zugunsten des Kunden
für eine rasche Behebung allfälliger Mängel
ein. Seine Zufriedenheit ist unser oberstes
Ziel.» Mercedes-Benz Financial Services
(Mercedes-Benz, Smart): «Falls der Kunde
sein Fahrzeug aus technischen Gründen nicht
benützen kann, sind wir dafür besorgt, dass
er mobil bleibt. Somit entsteht ihm kein
Nachteil.» Multilease (alle Marken): «Unsere Vertragsbedingungen wurden zusammen mit erfahrenen Juristen erarbeitet. Dabei
wurde sichergestellt, dass sie mit gültigem
Recht im Einklang stehen. Als Eigentümerin
des Fahrzeugs liegt es in unserem eigenen
Interesse, dass Mängel möglichst rasch behoben werden. Gemäss unseren Erfahrungen lässt sich praktisch in allen Fällen eine
gütliche Regelung innert nützlicher Frist
finden.» Diese Firmen nahmen nicht Stellung: BMW Financial Services (BMW), EFL
Autoleasing (alle Marken), Fidis Finance
(Alfa Romeo, Fiat), GMAC Financial Services (Opel, Saab), PSA Finance (Citroën,
Peugeot), RCI Finance (Nissan, Renault),
Revi Leasing (alle Marken).
«««
Beim Leasing fährt der Kunde nicht in der Königsklasse
Von Thomas Müller
Der TA hat das Kleingedruckte von
14 Auto-Leasingfirmen unter die Lupe
genommen. Resultat: Alle benachteiligen
ihre Kunden mit einseitigen und teilweise
ungültigen Vertragsklauseln.
BILD SABINA BOBST Leasingkunden müssen die
Raten laut Vertrag auch dann zahlen, wenn das Auto
längere Zeit in der Werkstatt steht.
Wer vor dem inneren Auge schon den
bulligen Sportwagen oder das schnittige Cabriolet sieht, kümmert sich in
der Regel nicht um Kleinigkeiten wie
das Kleingedruckte des Vertrages. Zumal
dieses meist in winziger Schrift und in
unverständlichem Juristendeutsch abgefasst
ist. Macht man sich aber die Mühe, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) für
Privatkunden zu lesen, fällt schnell auf: Es
gilt – wie in vielen anderen Branchen – das
Motto «alle Rechte dem Unternehmen, alle
Pflichten dem Kunden». Ein paar Beispiele:
«Lieferverzögerungen berechtigen den Leasingnehmer nicht, den Vertrag aufzulösen»,
heisst es bei Amag Leasing, GE Money Bank, RCI Finance und Cashgate, der
Leasingfirma von Raiffeisen- und Kantonalbanken. Der Kunde soll also auch
nach Ablauf der Lieferfrist unbeschränkt
auf sein Auto warten. Nimmt er sich zur
Überbrückung einen Mietwagen, muss er
selber dafür aufkommen. Denn eine Haftung
für die Verspätung schliessen die Firmen in
ihren AGB aus. Tipp: Eingeschrieben Nachfrist ansetzen.
Nicht besser sind die Perspektiven, wenn
der Wagen zwar geliefert wird, sich aber
als Montagsauto entpuppt, das ständig in die
Werkstatt muss. Für diese Fälle heisst es im
Kleingedruckten aller untersuchten Firmen:
Leasingrate trotzdem zahlen. Der Kunde hat
weder ein Ersatzfahrzeug zugut noch darf
er den Vertrag auflösen. Einzig Multilease
gewährt ein Kündigungsrecht – nach drei
Monaten. Tipp: Werkstattbesuche dokumentieren, neutrales Gutachten einholen und
per Einschreiben Rücknahme des Autos verlagen.
EFL Autoleasing, GMAC Financial Services
und Mercedes-Benz Financial Services sind
Künstler im Risiko-Abwälzen. Haben sie
dem Garagisten eine Anzahlung gemacht
und kommt der Kaufvertrag dann doch nicht
zustande oder wird er wieder aufgelöst,
soll der Leasingnehmer für die Summe geradestehen, obwohl er mit dem Kauf gar
nichts zu tun hat. Denn beim Leasing kauft
die Leasingfirma das Auto vom Garagisten
und vermietet es dem Kunden. Tipp: Nichts
bezahlen.
Die gleichen Firmen benachteiligen ihre
Kunden auch mit folgender Klausel:
«Bestandteile und Zubehör, welche der
Leasingnehmer während der Vertragsdauer einbaut, werden ohne Anspruch
auf Entschädigung unverzüglich Eigentum der Leasinggesellschaft.» Mit anderen
Worten: Baut der Kunde zum Beispiel ein
Navigationsgerät ein, darf er es bei der
Rückgabe des Autos nicht herausnehmen.
Das Gerät gehört jetzt der Leasingfirma, die
es behalten darf – gratis. Tipp: Entfernbares
Zubehör ausbauen.
Mit sich selber sind EFL, GMAC und
Mercedes-Benz hingegen grosszügig: Sie
erlauben sich, die Leasingrate während
der ganzen Vertragsdauer proportional zu
erhöhen, falls der Fahrzeugpreis steigt. GE
Money Bank und die der Credit Suisse
gehörende Bank-now gewähren sich dieses
Recht immerhin noch zwischen Vertragsabschluss und Auslieferung des Autos. Der
Kunde kann also bei all diesen Firmen nicht
sicher sein, ob sie später nicht doch mehr verlangen, als im Vertrag steht. Tipp: Keinen
Aufschlag akzeptieren.
Mercedes-Benz-Kunden dürfen ihren Vertrag nicht auf eine andere Person übertra-
gen, wie es das Mietrecht eigentlich erlaubt. EFL und GMAC behalten sich vor,
einen vorgeschlagenen «Ersatzleaser» ohne
Begründung abzulehnen oder eine Gebühr
von 300 Franken zu verrechnen. Multilease
verlangt 500, RCI Finance 400 Franken.
Tipp: Auf kostenlosem Übertrag bestehen.
Alle untersuchten Leasinggesellschaften
ausser GE Money-Bank gestatten sich
eine Art Selbstjustiz: Bringt der Kunde
das Fahrzeug am Ende nicht unverzüglich
zurück, darf die Firma das Auto auf seine
Kosten abholen lassen. Ihre Mitarbeiter sind
laut AGB «berechtigt, das Grundstück oder
das Gebäude, in dem sich das Fahrzeug
befindet, zu betreten». Laut Gesetz macht
sich strafbar, wer so vorgeht. Tipp: Anzeige
erstatten.
Hubert Stöckli, Rechtsprofessor an der
Universität Freiburg (CH), geht mit den
Leasingfirmen hart ins Gericht: «Diese
Bestimmungen sind markant einseitig und
alles andere als kundenfreundlich. Aus
rechtlicher Sicht ist sogar anzunehmen,
dass sie ungewöhnlich sind. Damit dürfte
es für die Leasingfirmen schwierig sein,
sie gerichtlich durchzusetzen.» Denn:
Ungewöhnliche AGB-Klauseln, mit denen pauschal zustimmende Kunden nicht
rechnen müssen, sind laut Bundesgericht
ungültig. Die Leasingfirmen können sich
nicht darauf berufen, und es gilt stattdessen
die für die Kunden günstigere Regelung im
Gesetz.
Als ungültig erklärt hat das Bundesgericht bereits eine Abrechnungstabelle in
einem Multilease-Vertrag. Gestützt auf die
Tabelle hatte die Leasinggesellschaft von
einem vorzeitig aussteigenden Kunden eine
Nachzahlung von 35 000 Franken gefordert.
Auch die Tabellen anderer Firmen sind mangelhaft (TA vom 16. 2. 09). Die Branche
arbeitet daher laut einem Insider «mit
Hochdruck» an neuen Tabellen.
«««
Tages-Anzeiger, Sozial & Sicher, Postfach, 8021 Zürich. sozial&[email protected] Aus zeitlichen Gründen können
wir leider nicht alle Anfragen beantworten.
Konzert abgesagt: Ist das Geld verloren?
Ich habe im Internet zwei Karten für
ein Konzert in Deutschland gekauft und
140 Euro mit der Kreditkarte bezahlt.
Leider wurde der Anlass kurzfristig und
ohne Begründung abgesagt. Auf meinen
eingeschriebenen Brief hat der Veranstalter
nicht reagiert. Was kann ich noch tun? Sie
können die Belastung auf der Kreditkartenrechnung innerhalb von dreissig Tagen ab
Rechnungsdatum beanstanden. Verlangen
Sie bei der Kartenfirma ein entsprechendes
Formular, und senden Sie es samt allen Unterlagen (Tickets, Brief an den Veranstalter, Einschreibebeleg) ausgefüllt zurück.
Unter gewissen Umständen können Kreditkartenorganisationen einen Betrag zurück
belasten und dem Kunden das Geld wieder
gutschreiben.
«««
Kann ich den Vertrag nur teilweise kündigen?
Ich bin kürzlich Vater geworden und möchte
deshalb mein Arbeitspensum reduzieren.
Mein Chef ist aber dagegen. Kann ich den
Arbeitsvertrag nur teilweise kündigen, zum
Beispiel um 20 Stellenprozente? Nein, das
ist nicht möglich. Sie können den Vertrag
nur ganz oder gar nicht kündigen. Möglich
wäre allerdings, die Kündigung mit einer Bedingung zu verknüpfen, zum Beispiel
so: «Falls mein Pensum nicht auf den 1.
September 2009 auf 80 Prozent reduziert
wird, kündige ich hiermit den Arbeitsvertrag auf diesen Termin.» Dabei müssen Sie
die Kündigungsfrist einhalten. Bedenken Sie
aber, dass es nach der Kündigung kein
Zurück mehr gibt, falls Ihr Chef die Bedingung nicht akzeptiert.
«««
Darf der Bräutigam den Doppelnamen verbieten?
Unsere Tochter heiratet demnächst einen
Italiener der zweiten Generation, der in
der Schweiz aufgewachsen ist und hier die
Schulen besucht hat. Nun will dieser partout
nicht, dass sie hinter seinem Familiennamen noch ihren ledigen Namen anfügt. Das
sei in Italien unüblich und in der Schweiz
nicht obligatorisch. Wie sieht das rechtlich
aus? Verheiratete Frauen sind in der Schweiz
tatsächlich nicht verpflichtet, ihren ledigen
Familiennamen mit Bindestrich anzufügen.
Sie können auch nur den Namen des Ehemannes verwenden. Wichtig ist aber, dass
jede Frau selber entscheiden kann, ob sie
ihren ledigen Namen anhängen will oder
nicht. Ihrer Tochter steht sogar noch eine
weitere Möglichkeit offen: Sie kann bei der
Trauung angeben, dass sie ihren ledigen Namen voranstellen will – eine Variante, an
der der Bräutigam allerdings noch weniger
Gefallen finden dürfte.
Genau diese Variante ist in Italien aber
üblich. Dort behält jeder Ehegatte seinen
Familiennamen, die Ehefrau fügt aber in
der Regel ihrem Namen den des Ehemannes
hinzu.
«««
Pfiffe für Krueger – und sogar für Streit
guter Schuss zum Auftakt von Jeannin, zwei
herzhafte Checks von Déruns, das 0:1, und
dann war es, als ob jemand den Stecker
rausgezogen hätte. «Nach dem ersten Tor
gab es einen Energiewechsel im Stadion, auf
unserer Bank, auch bei den Zuschauern»,
beschrieb es Krueger. Und er schaffte es
nicht, etwas dagegen zu tun.
Gewillt, aber bald gelähmt
Die Feststimmung schlug im Verlaufe des
Spiels in Frustration um, das Team wurde
für misslungene Aktionen mit Pfiffen bestraft. Und als zuletzt Mark Streit als bester
Schweizer ausgezeichnet wurde, wurde auch
er ausgepfiffen. Das tut weh. «Am Willen
fehlte es nicht», nahm Krueger seine Spieler in Schutz. «Aber nach dem ersten Gegentor waren wir wie gelähmt.» Er sprach sogar
erstmals von einem «Heimnachteil». Für die
Gastgeber sei es traditionell schwierig, merkte er an. «Wenn wir in Kasachstan spielen
würden, würden wir das alles nicht so intenBILD DIETER SEEGER Nationalcoach Ralph siv empfinden. Der Frust ist riesig. Aber wir
Krueger erlebte einen schmerzhaften Nachmittag.
müssen jetzt sofort nach vorne schauen.»
Cooly hielt im Mitteldrittel als Einziger Schicksalsspiel für Krueger
noch die rotweisse Flagge hoch. Das Spiel Nicht nur das Team, auch Krueger ist gezewar zur Tortur für jeden verkommen, der ichnet. Seine Rhetorik lässt ihn in dieser
gedacht hatte, die Schweizer könnten für schwierigen Stunde im Stich. «Wir hateinen Grossen mehr als ein Sparringpart- ten zweieinhalb Tage Zeit, um nach dem
ner sein. Selbst die Regisseure für die Show Lettland-Spiel etwas aufzubauen», erinnert
auf dem Videowürfel, die sonst zielsich- er. Und dann ist alles nach sechs Minuten
er verliebte Pärchen in der Masse find- zusammengestürzt wie ein Kartenhaus? Man
en und für einen Kuss heranzoomen, ver- müsse unbedingt versuchen, gegen die
taten sich. Sie blendeten eine weibliche Amerikaner das erste Tor zu erzielen, sagt
Anhängerin ein, die ein liebevoll gemacht- der Nationalcoach auch. Und was, wenn es
es Transparent hoch hielt, auf dem das nicht gelingt? WennFragen beantworte er
Konterfei des Nationalcoaches prangte und nicht, merkt Krueger dazu an. Für die zweite
stand: «Ralph – simply the best». Statt WM-Woche ist das Treffen mit den USA ein
des erhofften Applauses erschallten Pfiffe. Schicksalsspiel. Für Ralph Krueger ist es das
Krueger war auch schon populärer. Als auch.
sich die Zuschauer im Schlussabschnitt
doch noch einmal aufrafften und das Team
unterstützten, liessen sich die Schweizer unten auf dem Eis von zwei Schweden vor dem
0:3 ausspielen. Es war wie ein Hohn.
An diesem Sonntagnachmittag, vor erneut
über 11 000 erwartungsfrohen Fans, hätten
die Schweizer für eine Sternstunde sorgen sollen. Es wurde eine Demütigung. Ein
Von Simon Graf, Bern
Als hätte jemand den Stecker rausgezogen – die Feststimmung schlug in Frustration um, der Nationalcoach spricht
mittlerweile vom «Heimnachteil».
«««
Medaille für Bicek
(sg.)
x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x
Mit xder Slowakei war Jiri Bicek weit x x
von einer WM-Medaille entfernt. x x x Trotzdem ist er nun zu Edelmetall x x x gekommen: xJuha-Pekka Hytönen, in x x x der ersten Saisonhälfte sein Teamkol- x x x lege
bei Jyväskylä, schenkte ihm die x x Medaille,
die er für den finnischen Meistertitel erhalten hatte. Bicek, der ab dem neuen Jahr bei
Biel spielte, habe auch zum Erfolg des Teams
beigetragen, begründete Hytönen.
«««
Ein kollektives Schweizer Versagen
Von Benjamin Muschg, Bern
Das Nationalteam zeigte beim 1:4 gegen
Schweden seine schwächste WM-Leistung und verpasste zum zweiten Mal die
vorzeitige Viertelfinalqualifikation. Die
letzte Chance folgt heute gegen die USA.
BILD DIETER SEEGER Die grosse Enttäuschung
ins Gesicht geschrieben: Die Schweizer Romy, Monnet, Déruns und Blindenbacher nach dem Fiasko
gegen Schweden.
In den ersten vier Spielen dieser HeimWM hatten die Schweizer ansprechende
Leistungen geboten, aber auch eine eklatante Abschlussschwäche offenbart. Letztere
bestätigten sie beim gestrigen 1:4 gegen
Schweden – sofern sie die Gelegenheit
dazu bekamen. Von den guten Ansätzen
war aber nichts mehr zu sehen. Erstmals
zeigte Ralph Kruegers Team reihenweise
Disziplinlosigkeiten und defensive Aussetzer, dafür kein Körperspiel. Das Resultat
war nach der Niederlage gegen Lettland
eine zweite vergebene Chance, sich für die
Viertelfinals zu qualifizieren. Die nächste
und letzte folgt heute gegen die USA. Nur
wenn die Schweiz gegen die Amerikaner drei
Punkte gewinnt, kann sie das Minimalziel
noch erreichen. Und falls Schweden gegen
Frankreich unerwartet nicht punktet, braucht
sie gar einen Sieg mit drei Toren Differenz.
Schon in der 6. Minute nahm das Verhängnis
in der PostFinance-Arena seinen Lauf, als
Martin Gerber einen von der blauen Linie
nicht sonderlich hart abgegebenen Handgelenkschuss von Johnny Oduya passieren
liess. Für den aus New Jersey eingeflogenen Verteidiger war es im ersten Spiel
das erste Tor, für den Schweizer Goalie im
fünften Spiel der erste Fehler. Der Emmentaler steigerte sich danach und rettete die
Mannschaft vor einer viel höheren Niederlage.
Rüthemanns Check gegen Plüss
Von seinen Vorderleuten kam hingegen
keinerlei Reaktion. Die Schweizer kamen
gegen die gut organisierte Mannschaft von
Bengt-Ake Gustafsson und Anders Eldebrink kaum in die Nähe des Tores. Immerhin verwertete Romano Lemm in der 57.
Minute in Überzahl noch einen Abpraller
zum einzigen Schweizer Tor. Nachdem Harju (25.), Omark (47.) und Andersson (56.)
zuvor schon getroffen hatten, war es nur noch
das bedeutungslose 1:4.
Für den Schweizer Torschützen bildete es
denn auch einen schwachen Trost. «Wir wissen, dass wir so nicht auftreten können»,
sagte der Lugano-Stürmer kopfschüttelnd.
Martin Plüss fand ebenso wenig Positives:
«Spielerisch war es klar unsere schwächste
Leistung. Wir haben als Team nicht funktioniert, uns gegenseitig nicht unterstützt.»
In den schlimmsten Momenten behinderten
sich die Schweizer sogar. Etwa als Ivo
Rüthemann in der 40. Minute Plüss mit
einem krachenden Check in die Bande
beförderte.
Nationaltrainer Ralph Krueger stellte fest:
«Wir haben alle unsere Leistung nicht x
x x x x gebracht. Auch ich als Coach
nicht.» Unverständlich war beispielsweise,
dass er darauf verzichtete, ein Timeout zu
nehmen, um den Lauf der Dinge aufzuhalten. Es scheint zwar höchst fraglich, ob er
die Mannschaft aus diesem schwarzen Loch
hätte reissen können, in dem sie versank.
Aber man hätte es wenigstens versuchen
können. Dass er den bisher an der WM
nicht als Goalgetter in Erscheinung getretenen Julien Sprunger zugunsten von Thomas
Déruns aus dem Team nahm, war hingegen
eine nachvollziehbare Entscheidung.
Unmittelbar nach dem Spiel wurde der Inbegriff der Schweizer Torflaute von vorgestern
schon wieder zum Hoffnungsträger von
heute. «Wir werden versuchen, die offensive
Frische von Sprunger wieder ins Team zu
bringen», kündigte Krueger an. «Ich hoffe,
dass er mit einem Schritt Distanz nun vier
Schritte vorwärts geht.» Es ist auch für ihn
die letzte Chance.
«««
Yzerman nur 2. Klasse
(Si.)
Als ein Teil der kanadischen WMDelegation auf dem Rückweg von Bern zur Basis in
Zürich in der 1. Klasse sass, forderte sie das
Bahnpersonal zum Wechsel in die «Holzklasse» auf. Die Wegweisung galt auch für
Steve Yzerman. Der dreifache Stanley-CupSieger verliess das Abteil leicht irritiert.
Selbst der Hinweis eines Fans, Yzerman sei
eine NHL-Legende, bewirkte beim strengen
SBB-Angestellten nichts.
«««
Weber und Streit spitze
(phm.)
Zehnmal hat Kanadas Shea Weber auf Norwegens Tor geschossen, für einmal erfolglos. Ansonsten schliesst er nahtlos an seine
NHL-Saison an, wo er nach Toren die Nummer 2, nach Schüssen die Nummer 3 aller
Verteidiger war. An der WM steht Weber bei
Toren (4) und Punkten (7) alleine vorn, bei
den Schüssen (19) ist er KoLeader – zusammen mit Mark Streit, der die Schweiz wenigstens in einer Rangliste an die Spitze hievt.
«««
Die Partner der Torarmut
(ws.)
erging es nicht viel besser. Immerhin schoss
sie dank Lemm ein Tor mehr als die beiden
Partner zusammen.
«««
In den Pausen der Meisterschaft spielt
das Schweizer Nationalteam in Ermangelung von Gegnern von höherem Kaliber
seit Jahren gerne gegen die Slowakei und
Deutschland oder gegen Deutschland und die
Slowakei oder umgekehrt. Die Nationaltrainer müssen schliesslich beschäftigt sein. Man
kennt sich in- und auswendig. Es sind jeweils zähe «Low Scoring Derbys», wie der
Kanadier sagt: Torarmut gegen Tornot. Immerhin gewinnt die Schweiz da meistens.
Kritiker finden seit langem, man könnte die
Verbandsetage auch besser nutzen.
Denn der Effekt dieser Tour ist wenigstens
in diesem Frühling bisher ernüchternd. Am
Wochenende standen die drei Partner im
symbolischen Eisregen der WM: Deutschland verlor zum ersten Mal seit 75 Jahren
wieder einen Eishockeymatch gegen Österreich und wäre mit dem 0:1 abgestiegen,
wenn nicht die umsichtige Zuteilung der
WM 2010 dies verhindert hätte. Die
Slowakei tauchte gegen Tschechien mit der
historisch höchsten Niederlage (0:8) und verpasste damit die Viertelfinals. Der Schweiz
Die knappste Entscheidung?
(gf)
Tom Lüthi distanzierte am Motorrad-GP
von Spanien den Italiener Mattia Pasini
um bloss vier Tausendstelsekunden. War
dies die knappste Entscheidung in der
Strassen-WM?
Nein. Die engste Entscheidung in einem
Grand-Prix-Rennen fiel im Herbst 2004 auf
der frisch eröffneten Rennstrecke von Losail in der Wüste von Qatar. Damals unterlag der italienische Honda-Fahrer Andrea Dovizioso im Rennen der 125-cm 3
-Klasse dem Spanier Jorge Lorenzo. Beide Piloten fuhren nach 96,840 Kilometern
und 39:11,620 Minuten exakt mit der gleichen Zeit über den Zielstrich. Das Zielfoto entschied um Zentimeter zugunsten von
Lorenzo. Tom Lüthi wurde übrigens im gleichen Rennen 13. Zuvor war es der Japaner Mazahiro Shimizu, der 1988 mit einem
Rückstand von einer Tausendstelsekunde
hinter dem Deutschen Reinhold Roth die
knappste Niederlage hinnehmen musste.
«««
Kreuzigers Kenntnisse der Schweizer Strassen
Mentschow, war nicht nur ungenügend. Sie
fand überhaupt nicht statt. Es war, als hätten
alle sogleich akzeptiert – ohne langes Hin
und Her mit Attacken und Konterattacken –,
dass dieser junge Rennfahrer aus Tschechien
in dieser Rundfahrt der Stärkste war.
Mit der Fahrt ins Maillot jaune machte
sich Kreuziger definitiv zum Fahrer der
Schweizer Strassen. Vergangenen Juni hatte er dank einem Sieg im Bergzeitfahren auf
den Klausenpass die Tour de Suisse für sich
entschieden, nun folgte innert Jahresfrist der
Erfolg bei der zweiten grossen Schweizer
Rundfahrt. Auch bei der WM im Tessin?
Eigentlich wäre er damit fast schon
prädestiniert, um im kommenden Herbst
auch an der WM im Tessin in Erscheinung
Es war in den Jahren 2001 bis 2004, als zu treten. Denn die Schweizer Strassen sagen
Roman Kreuziger die Schweizer Strassen ihm ganz offensichtlich zu. Kreuziger dazu:
schätzen gelernt hat. In der Zeit wohnte «Ich hoffe, dass mir die Schweizer Strassen
der Junior des Sommers im Fricktal, fuhr weiterhin Glück bringen – an der WM im
für die Sportgruppe von Ueli Schumacher Herbst oder auf der Tour-deFrance-Etappe
und erhielt von diesem das Fusswerk des ins Wallis.»
Radsports vermittelt. «Seither kenne ich die Letztere ist denn auch das Karriereziel des
Strassen und die Steigungen hier», antwortet gross gewachsenen Fahrers des italienischen
er – wahlweise auf Deutsch, Italienisch, En- LiquigasTeams. «Ich will nicht vom Sieg
glisch oder Tschechisch. Sein grosses Tal- sprechen», bremste Kreuziger die Erwartunent und Potenzial zeigte er dann im letzten gen, «ein Podestplatz in Paris ist mein grossseiner Schweizer Lehrjahre, als er drei Ju- es Ziel.» Ob dieser bereits in diesem Jahr
nioren-WM-Medaillen holte (Gold auf der realistisch ist, wird sich zeigen. Zusammen
Strasse, Silber im Zeitfahren und Quer). Der mit Vincenzo Nibali, einer der italieniseine Antritt reichte
chen Hoffnungen, geht Kreuziger im Juli in
Nachdem Kreuziger, der am Mittwoch 23 Monte Carlo als designierter Co-Leader seinwird, 2008 hinter Andreas Klöden in der Ro- er Equipe an den Start. Zur Vorbereitung
mandie Zweiter geworden war, hatte er sich hat er noch ein anderes, viel versprechendes
diesen Sieg für die erste Saisonhälfte 2009 Rendezvous: mit der Tour de Suisse.
zum Ziel gesetzt und dies auch offen deklariert. Man muss auch sagen, dass die Routenplanung einem Fahrer, der mit einem Erfolg im Gesamtklassement liebäugelte, entgegenkam. Die Entscheidung konnte nur am
Samstag in der Königsetappe im Jura mit insgesamt 2800 Höhenmetern passieren. So hatte sich das auch Kreuziger ausgerechnet.
Es ging über Hügel um Hügel, und als von
der letzten Steigung des Tages nur noch
zwei Kilometer übrig waren, beschleunigte
der Mann in Liquigas-Grün von der Spitze
aus. Doch die Reaktion in der Gruppe der
grossen Namen, mit Valverde, Evans oder
Von Emil Bischofberger, Genf
Der zurückhaltende Tscheche gewann
noch vor seinem 23. Geburtstag mit der
Tour de Romandie auch die zweite bedeutende Schweizer Rundfahrt.
«««
Kaeslins Kür zu Gitarrenklängen
Von David Wiederkehr, Zürich
BILD RETO OESCHGER Unbeschwerter Star
der Veranstaltung: Sprung-Europameisterin Ariella
Kaeslin auf dem Schwebebalken.
über 400 Turner aus der ganzen Schweiz,
die besten Sektionen des Landes. Wie Ariella Kaeslins Kolleginnen und Kollegen des
BTV ie ist das Sternchen der Luzern. Sie
machen den Anfang SSchweizer Turnszene
und und zünden gleich ein erstes Feudemnach der Stargast an den erwerk an den
Schaukelringen. An Galas des Schweizerischen Turn- jenem Gerät also, das typisch ist verbandes STV. Schon im Vorprofür das Schweizer Turnen. So ungramm zur
Show im Hallenstadion vorstellbar es ist:
Nirgendwo sonst tritt Ariella Kaeslin ein
erstes Mal kennt man Schaukelringe. auf,
geehrt wird sie für ihren EM- zum Walzer der Swiss Army ConTitel am Sprung vor
gut einem cert Band, ie Besten wirkt der
federleicht Besten sind und Monat in Mailand. Sogar von Sport- schwerelos. Dausserdem: die Bodenturminister Ueli Maurer,
den es bei Gerade ner die des Kombination STV Mels, von die ihren Sprüngen
«aus den Schuhen Turnen besonders und
dank Livemusik ihrer Choreogramacht den
gehauen» hat. Auch der Zuspruch Reiz fien
seit aus. Jahrzehnten Und besonders führend
die sind. auf der Menschen ist enorm. Stehende den Die Takt Springer angewiesenen des STV Wettingen, BarrenturOvationen
darf Kaeslin geniessen, ner die oder Doppelsalto Trampolinspringer an Doppelsalto offeneine Stimmung herrscht, die nicht baren,
reihen welch und für hohe die dasselbe Anforderungen wie für nur bei der 21-jährigen
Luzernerin das die Melser Programm gilt.
an Die die Kleinfeldgym150 Musiker um
Auftritt der Schweizer Gänsehaut hervorruft.
«Ich spüre nasten stellt. Dirigent der Kaufleute Christoph Solothurn Walter ZSpitzenturner bei Proschon», sagt sie, «Ihr seid
ein cooles hat oder sich die Westschweizer nicht allein um der FSG sein grammmitte
– neben Ariella Publikum.» Kaeslin weiss,
dass ihre Orchester Pomy, die zu Bodenturnen kümmern, sein mit Blick dem Kaeslin
auch Nationalkaderturner unbeschwerte Art
ankommt. Minitrampolin richtet sich immer
kombinieren. auch zu Oder den wie Niki twa
Böschenstein 700 000 Franken oder kostet
YasEZum zweiten Mal nach 2007 Turnern. die
vielen Dass Trampolinspringer alles glatt
geht, des ist min Zimmermann die STVGala, – haben was sich angedie führt der
STV eine Turngala im nicht STV MörikenWildegg, selbstverständlich: auchErst sie
Choreografen sichts der etwas 550 Teilnehmer Spezielles grossen Rahmen durch,
erstmals einen seit Jahren Tag vor an
der der Gala Spitze haben und Athmit
und ausgedacht: unzähligen Zu spanischen
Helfer noch Klänbewählte er das Hallenstadion als leten einem und Leiter Musiker an ihrer zum Seite, ersten der Mal
von scheiden gen zweier ist. Gitarrenspieler Wie aufwendig auf es wirklich grosse
Bühne. Unter dem gemeinsam der Schweizer geprobt. Sporthilfe eben erst Barhockern nämlich ist, Turnsektionen scheren
die Männer aus der Motto «Gymnastics
meets music» zum Nachwuchstrainer des
Jahres ganzen durch die Schweiz Holmen
zusammenzufühdes Pauschenund unterstützt
durch die Swiss ausgezeichnet wurde: Jakob
Brack. ren, pferds macht und die turnen
Schlussdarbietung Kaeslin und Army Concert Band und das Ihre Übung mit vier Trampolins deutlich: Zimmermann 400
Turner auf dem bewegen dünnen sich BalRekrutenspiel präsentieren sich und zwölf
Springern gleichzeitig, synchron ken. Wobei
und die militärisch Europameisterin genau
ausgerichtet, ehe sich in ihre Mitte prompt
die Rekruten der Militärmusik gesellen und
die Bewegungen mitmachen. Die bunte
Gruppe löst sich nach einem pyrotechnis-
chen Knall unter lautem Applaus und nach
einer La-Ola-Welle auf.
Und Ariella Kaeslin, zu Beginn noch
der Star im Scheinwerferlicht, geht in
der Anonymität der Menge von dannen.
vor dem Doppelsalto zum Abgang einem
Hochspringer gleich das Publikum zum
rhythmischen Klatschen auffordert. Sie landet gleichwohl auf dem Hintern. Anschliessend wirbeln die Spitzenturner über
eine Bodenbahn und zeigen in rasanter Folge
Salti und Schrauben. Rund 10 000 Zuschauer
sind an den zwei Galas am Samstag anwesend - ihnen ist die Begeisterung anzuhören.
«««
Service nicht inbegriffen, Federer im Teufelskreis
Von René Stauffer, Rom
Es schien, als habe sich auch der Himmel gegen Roger Federer verschworen. Je
näher er gegen Novak Djokovic am Samstag
dem Sieg kam, desto dunkler türmten sich
die Wolken am eben noch strahlend blauen
Römer Himmel. Als sich das Gewitter nach
einer Stunde entladen hatte, tobten Blitz und
Donner dafür in Federers Spiel. Er verlor
fünf von acht Aufschlaggames und die Partie
6:4, 3:6, 3:6.
Derweil flimmerten Werbefilme über den
Stadionbildschirm, die ihn als strahlenden
Champion in Wimbledon zeigten – ein krasser Gegensatz. Federer erlebt momentan die
Kehrseite des Erfolgs, er macht Bekanntschaft mit einem verbreiteten Phänomen,
von dem er jahrelang verschont geblieben
war: Fehlt das Glück, kommt meist noch
Pech hinzu. Oder, seriöser ausgedrückt: Wer
in eine negative Phase rutscht, hat es schwer,
einen Weg hinaus zu finden. Während jeder Sieg das Selbstvertrauen steigert und Erfolge selbstverständlich werden lässt, trägt
jede Niederlage den Samen für das nächste
Scheitern in sich.
Federer gewann selber schon GrandSlam-Titel mit der Hilfe von Regenpausen. Doch seit
dem Wimbledon-Final 2008, bei dem ebenfalls das Wetter mitspielte (Dunkelheit), ist
die Leichtigkeit des Siegens verflogen. Seit
über einem halben Jahr (Basel) wartet er auf
seinen 58. Turniersieg, in der Masters-Serie
liegt sein letzter Final schon ein Jahr zurück
(Hamburg).
Ganz Siegertyp und Nummer-1-Kandidat,
als die er sich weiterhin sieht, ortet Federer die Wurzel des Übels nicht primär
in selbst verschuldeten Unzulänglichkeiten.
In Rom erklärte er, dass sein Aufschlag
seit den Rückenproblemen nicht mehr so
zuverlässig und stark wie früher sei, was
Auswirkungen auf alles habe, insbesondere
gegen die stärksten Gegner: Er spiele auch
als Rückschläger nicht mehr so unbeschwert wie früher. «Dieses Problem muss ich vor
Paris unbedingt lösen.»
Zum Teufelskreis gehört, dass die Gegner viel vom Respekt verloren haben,
den sie Federer lange entgegenbrachten.
Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy
Murray dürften momentan sogar auf den
Stockzähnen lachen, wenn sie gegen Federer spielen müssen. Nie waren Siege gegen
ihn so einfach. Zusammen haben sie den
früheren Überflieger nun siebenmal hintereinander geschlagen.
Er glaube daran, dass er zur früheren Stärke
zurückfinde, sagte Federer. Doch vorerst
droht sein Weg noch steiniger zu werden.
Falls er den zweiten Rang verlieren sollte,
könnte er an den grossen Turnieren schon
in den Halbfinals auf Nadal treffen, was
kaum in seinem Interesse liegen dürfte.
In Rom hat er immerhin einen weiteren
Schritt gemacht, diesen Rang zu verteidigen.
Die nächste Runde im Dreikampf zwischen
ihm, Djokovic und Murray steigt kommende
Woche in Madrid.
Zumindest der Regen wird dort keine Rolle
spielen: Die «Caja mágica», das neue Superstadion, verfügt über drei Courts mit
schliessbaren Dächern.
«««
FCB gegen Sion nur 2:2 – dumm gelaufen
(ukä.)
«Es wird sich zeigen, wie weh dieser Punktverlust tut, normalerweise tut er sehr weh»,
sagte Benjamin Huggel. Sein FC Basel war
am Samstag gegen Sion zwar eine Viertelstunde vor Schluss innert vier Minuten
2:0 in Führung gegangen. Nach zwei ebenso schnellen Sion-Treffern hatte er am Ende
aber nicht mehr als ein 2:2.
Das zweite Basler Heimremis in Serie (nach
dem 1:1 gegen Bellinzona) hatte für Huggel
nichts mit spielerischen Schwächen und
nichts mit mangelnder Entschlossenheit zu
tun. Es war für ihn nur eine Frage der
Konzentration, dass sein Team nach zwei
stehenden Bällen die Gegentore zuliess. Er
fand: «Das ist einfach dumm».
Allerdings gilt auch: Der FCB hat diesen
Frühling selten überzeugt. Er konnte sein
Potenzial auch gegen Sion nicht ausreizen. Huggel ist der einzige Feldspieler, der sich lückenlos auf konstant hohem Niveau bewegt. Das Team benötigt
mehr Schlüsselspieler in Bestform. Der aufstrebende Streller allerdings schied am Samstag mit einer Rissquetschwunde an der Stirn
aus, die mit drei Stichen genäht werden
musste. Schon gestern aber war der Stürmer
bei einer 40-minütigen FCB-«Velotour»
durch das Baselbiet wieder mit dabei.
Der FCZ nutzte die Schwächen des Konkurrenten, um seinen Vorsprung auf drei Punkte
auszubauen. Huggel will deshalb «noch nicht
auf Schreckenszenario machen». Er weiss
aber auch: Ohne fremde Hilfe kann der FCB
kaum mehr Meister werden.
«««
Das 1:3 als Ausdruck der GC-Krise
Von Thomas Schifferle, Zürich
Für GC war es gegen Bellinzona so wie
seit Wochen: Die Leistung war schlecht,
das Resultat auch, die Fankurve rief «Latour raus».
Es war nicht irgendein Freundschaftsspiel
oder gar ein Training, das auf gestern Nachmittag im Letzigrund angesetzt war. Es war
ein richtiges Meisterschaftsspiel, in dem es
um richtige Punkte ging. Eigentlich konnten das alle wissen. Nur die Spieler von
GC schienen diese Tatsache auszublenden,
lieferten eine erste Halbzeit ab, die so
schlecht war, dass es schlechter gar nicht
mehr ging, waren nach der Pause ein Milli-My besser und bekamen zuletzt das, was
sie für ihren gesamten Auftritt verdienten:
die nächste Niederlage.
Im Oktober 1967 hatte die AC Bellinzona
ihren bislang einzigen Auswärtssieg gegen
die Grasshoppers geschafft. Jetzt fiel es ihr so
leicht, die Serie zu beenden, wie sie sich das
selbst nicht vorstellen konnte. Vor der Pause
war sie athletisch und spielerisch überlegen,
danach beschränkte sie sich ohne grössere
Probleme darauf, den Vorsprung zu verwalten, und in der Bilanz hielt Trainer Marco
Schällibaum fest, sie hätten «sehr viel Willen
zum Sieg» gehabt.
Das war ein zentraler Satz: Die Tessiner
wollten gewinnen, das zeigten sie auch. Die
Grasshoppers hingegen wollten gar nichts,
sie taten so, als ginge sie das alles gar nichts
an. In der 38. Minute brachten sie durch Cabanas den ersten Schuss zustande, der so
ungefähr in Richtung des gegnerischen Tores
flog. Der Rest war tiefe kreative Nacht.
Die nächste Notiz von Cabanas betraf seine
Auswechslung in der Pause. Der Captain
musste Platz machen, weil er, wie Trainer
Hanspeter Latour erklärte, körperlich gegen
dieses Bellinzona überfordert war. Auch
Lulic musste gehen. Schultz und Callà kamen, vor allem Davide Callà, der wegen
seiner Knieprobleme seit dem November
ausgefallen war. Und er liess wenigstens
die Absicht erkennen, etwas zu bewegen, er
schlug den Querpass, den Zarate zwei Meter vor dem leeren Tor verpasste, und in der
80. Minute auch jenen, den Riedle zu seinem
zweiten Meisterschaftsgoal verwertete. Nur
half das nichts mehr, weil es zu dem Zeitpunkt schon 0:3 stand. GC-Defensive stand
Spalier
Es habe eben alles damit angefangen, dass
sie unglücklich in Rückstand geraten seien,
lamentierte Latour. Das Foul an Conti, das
zum Elfmeter und dem 0:1 durch Sermeter führte, beging Vallori knapp ausserhalb
des Strafraums. Aber wie Vallori in diesen
Zweikampf ging, war ein Beispiel mehr
dafür, dass er in diesem Frühjahr so verteidigt, als würde ihn alles nichts angehen.
Sechs Minuten später, in der 25., stand gleich
die versammelte Defensive von GC Spalier,
als sich Sermeter, aus 16 m unbedrängt die
Ecke aussuchen konnte.
Latour reagierte nach einer Stunde nochmals
und griff auf Linz zurück, den er bis dahin
auf der Ersatzbank geschont hatte. Er stellte
auf ein 3-4-3 um, womit er das Zeichen
zum grossen Angriff aussenden wollte. Viel
kam dabei nicht heraus, im Gegenteil. Nach
einem abgewehrten Schuss von Schultz verlor Voser als hinterster Mann den Ball gegen
Frank Feltscher, liess sich am Ende auch
noch von Conti problemlos ausdribbeln und
trug so seine Schuld am dritten Gegentor.
«Wenn es 1:2 statt 0:3 geheissen hätte…»,
sagte Latour. Die allgemeine Hilflosigkeit
Der Konjunktiv war in dem Moment nichts
mehr als der Ausdruck der allgemeinen Hilflosigkeit, welche die Grasshoppers auf allen
Ebenen erfasst hat. Sportlich heisst das: ein
Sieg und sechs Punkte in den letzten zehn
Punktspielen, dazu die Niederlage im Cup.
Und auf der Führungsebene: verzweifelte
Aktionen wie mit dem Hochstapler Eckel, die statt Geld nur Gelächter zur Folge
haben. Dieser Fall war auch gestern vor dem
Spiel das grosse Thema, als sich rund 100
Leute im Letzigrund zur Generalversammlung der Fussballsektion trafen. Sportchef
Vogel erklärte nochmals ausführlich, was
eigentlich nicht zu erklären ist. Gut war für
den Vorstand um Präsident Roger Berbig nur
eines: Die GV verlief ruhig.
«««
Sporthistorisches 6:2 von Barcelona bei Real Madrid
Von Ralf Itzel, Madrid
Noch sind die Katalanen nicht Meister.
Doch am Samstagabend boten sie beim
6:2 in Madrid gegen Real eine Meisterleistung.
BILD REUTERS Schoss gegen Real zwei Tore –
Messi als Symbol für Barcelonas Hoch.
In einem Anfall von Grössenwahn hatte
die Stadtverwaltung in Absprache mit dem
Verein den Kybele-Brunnen im Zentrum
vorsichtshalber mit Absperrungen geschützt,
den Ort, an dem die Anhänger von Real Madrid die Titel feiern. Zwar hätte der
königliche Klub selbst bei einem Kantersieg
noch einen Punkt Rückstand auf Spitzenreiter Barcelona gehabt, aber zum Partymachen
lassen sich Madrilenen nicht lange bitten.
Spieler Marcelo hatte die Titelchancen Reals
vor dem Klassiker tollkühn auf 80 Prozent
hochgerechnet und so die Stimmung angeheizt.
Und dann das! 6:2 (3:1) triumphierte der
FC Barcelona am Samstag in Madrid. Die
Katalanen, damit so gut wie neuer Meister, waren gegen den ewigen Rivalen so
überlegen wie nie zuvor, machten die Weissen lächerlich. Der Sieg in dieser Höhe hat
in Spanien sporthistorische Tragweite, noch
nie konnte Barcelona sechs Tore in Madrid
erzielen, 1974 schafften sie mit Johan Cruyff
einmal fünf. Noch 4 Runden – 7 Punkte
Vorsprung
«Selten haben wir eine Partie so genossen»,
sagte Barcelonas Regisseur Xavi, und Captain Puyol meinte: «Das war das Spiel, das
wir brauchten, um eine spektakuläre Saison
zu krönen.» Er selbst trug wie der andere
Innenverteidiger Piqué einen Treffer bei, je
zweimal waren Messi und Henry erfolgreich, während Higuain und Ramos für Madrid
markierten. Die Augen von Pep Guardiola
funkelten, der Coach beschrieb diesen Tag die Göttin Kybele viele Nächte unbelästigt
als «einen der schönsten meines Lebens». schlafen können.
Alle, auch die Madrilenen, waren sich einig,
dass die Liga entschieden ist. Vier Runden vor Schluss haben die Katalanen sieben
Punkte Vorsprung und könnten am Sonntag
feiern, wenn Real in Valencia nicht gewinnt
und sie ihrerseits zu Hause Villarreal schlagen.
Von den 76 000 Real-Fans verliessen viele
das Stadion bereits nach dem fünften Gegentor, schweigend, benommen. Schmerzhaft
blossgestellt wurde ihre Mannschaft, die
zuletzt durch Kampfkraft geglänzt hatte, der
aber ein fussballerisches Fundament fehlt.
Trainer Juande Ramos räumte ein, dass «die
beiden Niederlagen gegen Liverpool und
die beiden gegen Barcelona unser momentanes Niveau widerspiegeln: Die Grossen
Europas haben uns abgehängt.» Ramos
wird demnächst wohl seinen Hut nehmen
müssen, sein Name bleibt im Madrider
Gedächtnis auf ewig mit diesem Fiasko
beschmutzt. Vorgänger Bernd Schuster hatte schon vor dem 0:2 im Camp Nou seine
Entlassung erwirkt, mit Worten, die sich
als richtig erwiesen: «Es ist für uns derzeit
unmöglich, gegen dieses Barça zu gewinnen.» Präsidentenwechsel bei Real
Als Zweiter sicher in der Champions League,
will Real «den Fans jetzt noch zeigen, dass
wir besser spielen können», wie Christoph
Metzelder verspricht, der wie die Kollegen
unterging. «Für mich persönlich sind diese
letzten Partien die Möglichkeit, mich anzubieten», sagte der Verteidiger, «was danach
passiert, weiss ein Grossteil der Mannschaft
nicht.»
In sechs Wochen wählen die Mitglieder
den neuen Präsidenten. Der Bauunternehmer
Florentino Perez, einst Architekt des sogenannten galaktischen Reals mit den Weltstars Zidane, Figo und Ronaldo, wird wie
ein Übervater zurückerwartet. Mit Sportdirektor Valdano und Berater Zidane will er
den Klub zu alter Grandezza führen, die
Namen Cristiano Ronaldo und Kaká stehen
auf dem Einkaufszettel. Erst mal aber wird
«««
LeaderFCZürich:Ein SchrittRichtungTitel
Von Peter Bühler, Neuenburg
Aegerter schoss das Tor beim 1:0 gegen
Xamax. Fünf Runden vor Schluss liegt
der FC Zürich drei Punkte vor Basel.
BILD SANDRO CAMPARDO/KEYSTONE FCZRegisseur Abdi vor Niasse – die Zürcher klar vor den
anderen Teams.
Das Selbstbewusstsein des Leaders
Der Gegner sei stärker gewesen, bekannte
Xamax-Trainer Jean-Michel Aeby. «Jeder
hat gesehen, wer um den Titel und wer gegen
den Abstieg spielt.» Die Neuenburger verloren im eigenen Stadion nach den beiden
2:3 gegen YB und Basel nun auch gegen den
dritten Meisterschaftsanwärter. «Der FCZ
hat mir von den dreien eigentlich den besten
Eindruck gemacht», befand Aeby. Für ihn
wäre es keine Überraschung, würden die
Zürcher Meister. Doch ihn kümmert der Weg
seiner eigenen Mannschaft natürlich mehr.
Es macht ganz den Anschein, dass Sion,
Luzern und Xamax den Kampf gegen den
Gang in die Barrage, also Platz 9, unter sich
ausmachen müssen.
Der FCZ bewegt sich in anderen Sphären –
ganz oben in der Tabelle. Seiner Reputation,
die gegenwärtige Nummer 1 zu xsein, wurde
er auf dem eigentlich von den x x meisten Spielern wenig geliebten Kunst- xrasen,
gerecht. Die Zürcher traten mit dem x x
Selbstverständnis des Leaders auf, sie xspielten solid, ruhig und abgeklärt, gerieten mit
Ausnahme der erwähnten Szene mit Besles
Lattenschuss selten in Gefahr, einen Gegentreffer akzeptieren zu müssen. Dies freute
Torhüter Johnny Leoni natürlich besonders:
«Basel und YB mussten Xamax hier zwei
Tore zugestehen, unsere Abwehr aber spielte
sehr sicher.» Abdi ohne Karte – Tihinen
gesperrt x
Für den Walliser Goalie des FC Zürich
xwäre das Zittern bis zum Schluss nicht
x x nötig gewesen. «Wir machten zu
wenig xaus unseren Kontern.» Allein in
der zwei- xDerten eingewechselteHalbzeit
hatten Belghazouanidie Zürcher spieltefünf,
einensechs EckballMöglichkeiten kurz zu
zum Taljevic,2:0. «Wir der Spiel-hätten
macherdas Spiel vonviel Xamaxfrüher
hobentscheiden den Ball in müsden
Strafraum, sen», wusste wo auch Verteidiger Almen Besle Abdi. mit So blieb
wuches tigem beimSchuss «knappen die
Arbeitssieg», Latte traf: Auf wie der
sich Malader dière Spielmacher waren 79
ausdrückte. Minuten gespielt, Er überstand
und die die Neuenburger Begegnung, in
dem der 1:1 Taljevic ganz nahe wegen
gekomeines men. Notbremsefouls Allerdings wäre amder starken Ausgleich Margairaz nicht verdient kurz vor gewesen.
Schluss Der ausgeschlossen FCZ war über
wurde, die ganze ohnePartie weitere besser, gelbe er Karte. hatte die Captain erste
HalbTihizeit nen dominiert hingegen und
wurde lag zum zur Pause vierten durch MalSilvervan warnt Aegerters und fehlt Tor
am in Führung. Samstag im Die Heimspiel
Zürcher hatten gegen auch Luzern. nach der
Pause eine Fülle von Chancen, die sie aber
alle und zum Teil kläglich Tordifferenz vergaben. spricht Deshalb für mussten FCZ sie
bis zuletzt um den Sieg bangen.
Das entscheidende Tor von Aegerter war
geschickt herausgespielt. Der Mittelfeldspieler hatte das Zuspiel von Alphonse nicht
mit Wucht, sondern mit einem präzisen
Schuss verwertet. «Ein sehr wichtiges Tor,
ein sehr wichtiger Sieg», bilanzierte Aegerter in seiner ruhigen Art. «Wir nahmen den
Punktverlust des FC Basel gegen Sion gerne
zur Kenntnis und liegen nun gegenüber den
Baslern im Vorteil.» Der FCZ liegt nicht nur
drei Punkte vor dem FCB, er hat auch die
um zehn Treffer bessere Tordifferenz. Gerade sie gab im Meisterschaftsfinale 2006 den
Ausschlag zugunsten der Zürcher und gegen
die Basler.
Trainer Bernard Challandes, ein ausgebildeter Lehrer, mochte sich nicht mit Mathematik beschäftigen. Für den Jurassier war es
«ein ganz wichtiger Sieg, aber wohl nur der
erste von sechs Schritten Richtung Titel».
Fünf Partien hat nun der FCZ bis zu seinem
Saisonende am 29. Mai noch vor sich. «Das
sind für uns fünf Finalspiele», erklärte Challandes. Seine eigene Rechnung präsentierte
dafür Abdi: «Wenn wir die nächsten drei
Begegnungen gewinnen, dann werden wir
Meister.» Die Gegner in diesen Spielen sind:
Luzern zu Hause, Vaduz auswärts – und
Basel beim vielleicht schon entscheidenden
Showdown am 17. Mai auf dem Letzigrund.
«««
Seite 32: Federer im Teufelskreis
Rafael Nadals Hattrick: Drei Titel in drei Wochen
Von René Stauffer, Rom
Der Spanier gewann das Italian Open
mit einem 7:6, 6:2 gegen den Federer-Bezwinger Novak Djokovic. Es war
sein 25. Titel auf Sand und der 4. in Rom.
BILD ALESSANDRO BIANCHI/REUTERS Die
Nummer 1 feiert in Rom seinen 30. Sieg in Folge auf
Sand.
Die meisten italienischen Sonntags-Zeitungen beklagten gestern die Absenz von Roger
Federer im Final des grössten italienischen
Turniers. «Das andere Finale», titelte der
«Il Messaggero», «Federer enttäuscht Rom»,
fand die «Gazzetta dello Sport», «Federer
ist nicht mehr sich selber» die «Republicca». Der Publikumsliebling der Römer sei
kein Phänomen mehr, hielt «La Stampa»
fest, «sein Sturz ist ohne Ende». Mehr Masters-Serie-Titel als Federer
«Eigentlich hätte Federer gegen Novak
Djokovic ja gewinnen sollen», fand gestern
auch Rafael Nadal, nachdem er den Serben an der erfolgreichen Titelverteidigung
gehindert hatte. Djokovic wehrte sich mit
allen Mitteln, gab, was er zu geben hatte, spielte phasenweise brillant, verwarf die
Hände, zertrümmerte in der Wut ein Racket, warf verzweifelte Blicke zum Himmel,
wehrte zwei Satzbälle ab und schaffte zwei
Breaks, als Nadal zweimal zum ersten Satz
aufschlug. Am Schluss nützte alles nichts:
Nach gut zwei Stunden verwertete Nadal den
ersten Matchball mit einem Passierschlag
zum 30. Sieg in Folge auf Sand. Vor allem
die geringere Zahl unerzwungener Fehler
(22:40) hatte die Partie entschieden.
Für den 22-jährigen Linkshänder war es
bereits sein 25. Turniersieg auf diesem Belag, in der Allzeitliste liegt er damit an
siebenter Stelle hinter Vilas (45), Muster
(40), Borg und Orantes (30) sowie Lendl und
Nastase (28). Er ist der erste vierfache Sieger
in Rom und hat dank seinem 15. Titel in der
Masters-Serie nun Federer (14) hinter sich
gelassen. «15 ist viel, aber noch lieber hätte
ich mehr als 17», spielte Nadal auf den Rekord von Andre Agassi an. Er erhielt 434 000
Euro Preisgeld und wird seinen Vorsprung
in der Weltrangliste in acht Tagen weiter
vergrössern, da er 2008 in Rom im Startspiel
gescheitert war.
«Das ist einer der stolzesten Momente
meiner Karriere», sagte Nadal, der wie in
Barcelona auch in Rom ohne Satzverlust
blieb (in Monte Carlo gab er im Final gegen
Djokovic einen Satz ab). «Ich bin überrascht,
dass es mir erstmals gelungen ist, drei Titel in drei Wochen zu gewinnen.» Er werde
nun einige Tage pausieren («beim Golfen auf
Mallorca»), ehe er nächste Woche auch am
neuen Turnier in Madrid der grosse Favorit
sein wird.
Djokovic hat nun wie Federer schon 13 Mal
gegen Nadal verloren (bei vier Siegen), allein
3 Mal 2009. Er trug die Niederlage mit
Fassung. In acht Tagen wird Djokovic hinter Andy Murray auf Rang 4 zurückfallen,
wenn die Punkte von Rom 2008 gestrichen
werden. «Schon in Madrid kann sich das
wieder ändern», sagte der Serbe und tröstete
sich damit, dass ihm erneut eine gute Leistung geglückt war. «Nadal ist körperlich
der stärkste Spieler der Welt und mit Abstand der beste auf Sand», sagte er, «dennoch
entschieden wie in Monte Carlo nur wenige
Punkte.»
Schnyder gegen Serena Williams
Im Frauenturnier erledigte Patty Schnyder
gestern Sonntag ihre Pflicht mit einem 7:6
(7:1), 6:3 gegen die kolumbianische Qualifikantin Mariana Duque Marino (WTA
123). Nach ihrem erst vierten Sieg auf
der WTA-Tour in diesem Jahr fordert die
Linkshänderin (WTA 20) in der zweiten
Runde Serena Williams (WTA 2). Gegen
die Amerikanerin konnte sie die beiden bisherigen Vergleiche auf Sand gewinnen (total
3:8).
«««
Russlands nächste Demonstration
(sg.)
Der Titelverteidiger, der gegen die Schweiz
noch grosse Probleme bekundet hatte, ist
in Fahrt gekommen. Nach den USA (4:1)
bezwangen die Russen gestern auch Lettland (6:1) klar, wobei Verteidiger Twerdowski zwei Tore beisteuerte. Das Team von
Slawa Bykow wird für den Gruppensieg mit
einem Viertelfinal gegen den «kleinen Bruder» Weissrussland belohnt. Die Kanadier
feierten derweil mit dem 5:1 über Norwegen ihren vierten Erfolg und sind als Einzige
noch ohne Verlustpunkt. Sie brauchen heute
einen Punkt gegen Finnland für den Gruppensieg.
Falls ihnen das gelingt, könnte es zur Reprise
des Vorjahresfinals Russland - Kanada kommen, sonst würden die Grossmächte schon
im Halbfinal aufeinandertreffen. Ein Endspiel wird heute auch am letzten Turniertag
in Kloten geboten: zur Mittagszeit spielen
Österreich und Dänemark um einen Platz in
der A-Gruppe.
«««
Wiener Schnitzel für den Mentor von Mark Streit
Von Benjamin Muschg, Bern
Der US-Assistent und IslandersHeadcoach Scott Gordon tritt heute erstmals
gegen seinen besten Spieler Mark Streit
an.
BILD EQ IMAGES Trainer mit neuer Methode:
Scott Gordon.
«Wir nennen ihn Flash», scherzt der Medienverantwortliche des US-Teams, als er
Scott Gordon zum Gesprächstermin führt.
Ein unbesiegbarer Superheld wie die Sciencefiction-Figur Flash Gordon war der 46Jährige zuletzt aber nicht. Er verlor in seiner
ersten Saison als NHL-Headcoach 53 von 82
Spielen und führte die New York Islanders
auf den letzten Platz. Nun coacht er in Bern
als Assistent von Ron Wilson erstmals auf
internationaler Stufe. «Es ist eine fantastische Gelegenheit, mich weiterzubilden und
ein neues Land kennen zu lernen.» Sieger in
der AHL, Verlierer in der NHL
Bevor Gordon im letzten Sommer der
überraschende Ruf aus Long Island ereilte,
war er ein erfolgreicher Trainer in den Minor Leagues, zuletzt bei Bostons Farmteam
Providence gar AHL-Coach des Jahres. War
es nicht schöner, in der AHL zu gewinnen
als in der NHL zu verlieren? «Klar, es ist
hart, seine Coaching-Karriere in der NHL
so zu beginnen. Aber das gehört zum Aufbauprozess, in dem sich der Klub befindet.
Jetzt haben wir einen Topdraft, der uns weiterbringt.»
Böse Zungen behaupten gar, dass die Islanders den erfahrenen und erfolgsorientierten NHL-Trainer Ted Nolan gerade deshalb kurz vor der Saison durch den Rookie Gordon ersetzten, um nicht wie zuletzt zu schlecht fürs Playoff, aber zu gut für
einen der höchsten Draftpicks abzuschneiden. Sicher gaben sich aber weder der Coach
noch seine Spieler Mühe, möglichst oft zu
verlieren.
Überrascht von Streits Anlagen
Der einstige Goalie führte eine neues System
und eine Trainingsmethode namens «Overspeed» ein, die den Spielern viel Laufarbeit
abfordert. «Ich versuche, sie im Training aus
ihrer Komfortzone zu bringen», erklärt Gordon, «sodass sie im Spiel auf ein höheres
Level kommen.»
Massgeblichen Anteil an den raren Erfolgen der Islanders hatte Mark Streit. «Er hat
eine sehr professionelle Einstellung und ist
ein natürlicher Leader», lobt Gordon seinen
besten Spieler. Als die New Yorker den
Schweizer im Sommer für fünf Jahre und
über 20 Millionen Dollar verpflichteten, konnten sie auch nicht sicher sein, ob er in
der NHL diese Führungsrolle würde spielen können. «Wir wussten, dass er hervorragend Powerplay spielt», sagt Gordon. «Aber
wir hatten keinen so kompletten Spieler erwartet.»
Dass Streit unter Gordon den Schritt vom
NHL-Spieler zum NHL-Leader machen konnte, kommt an der Heim-WM auch den
Schweizern zugute. Wenn die beiden heute
erstmals gegeneinander antreten, profitieren
davon aber auch die Amerikaner – denn
Gordon kennt nicht nur die Stärken, sondern auch die Schwächen Streits. «Natürlich
habe ich mit den anderen Trainern über ihn
gesprochen», sagt er. Genaueres verrät er
aber nicht.
Während der WM hatte er aber noch keinen
Kontakt zu seinem Starverteidiger. Er habe
den Berner nicht einmal nach den besten
Restaurants in seiner Heimatstadt gefragt,
sagt Gordon. «Aber ich habe auch so
ein gutes Restaurant gefunden und typisches Schweizer Essen probiert: Wiener
Schnitzel.»
«««
(Aufgezeichnet: mog.) Jozef Jarkovsky ist Kommentator von Radio Slovensky Rozhlas.
Zurück in der Realität
die zuvor gratis gewesen war. Die sozial
schwächeren Familien konnten diesen Luxus
nicht finanzieren, auch wenn das Talent ihrer
Sprösslinge grösser schien. Diese Generation
von Spielern ist jetzt mit der Konkurrenz
aus andern Nationen konfrontiert. Deshalb
gibt es heute nur noch zehn Slowaken in der
NHL. Eine Hoffnung liegt auf der WM 2011,
die in Bratislava und Kosice stattfindet, wo
das Stadion nur 200 Meter von meinem Haus
entfernt ist. Immerhin haben wir schon drei
Nach 2008 hat sich die Slowakei zum zweit- WM-Medaillen und waren 2002 Weltmeisen Mal hintereinander nicht für die Viertel- ter. Dagegen musste Finnland auf das erste
finals qualifiziert. In Kanada musste die Gold von 1995 Jahrzehnte warten. Und die
Mannschaft sogar in die Abstiegsrunde. Hier Schweiz wartet immer noch.
in der Schweiz hat sie erneut so enttäuscht,
dass sich nach dem 0:8 gegen Tschechien
sogar die Trainer bei den Anhängern
entschuldigten. Allerdings haben wir bereits
vorher in elf Spielen gegen Tschechien nur
zweimal gewonnen.
Nach einer euphorischen Periode ist das
slowakische Eishockey in der Realität angelangt. Wir müssen damit rechnen, dass
wir zwischen den 9. und 12. Platz gehören.
Vor der WM war die Slowakei in der Weltrangliste hinter der Schweiz auf dem 8.
Rang noch vor Weissrussland. Das wird sich
ändern.
Das Problem ist, dass wir kein Geld für
diesen Sport haben. Seit 1994 haben wir nur
ein einziges Stadion renoviert. Die heimische Meisterschaft wird in uralten Arenen
gespielt, während Tschechien mehrere neue
und moderne Hallen gebaut hat. Die ganze
Slowakei hat zurzeit 40 Kunsteisbahnen. So
viele gibt es in Kanada in jeder grösseren
Stadt. Die Krux mit dem Nachwuchs
Den Klubs fehlt gutes Material für den Nachwuchs. Die Bedingungen sind schlecht. Ein
Beispiel: Als man in Poprad vor 20 Jahren
eine Eishockeyschule eröffnete, kamen 125
Kinder. 20 von ihnen wurden dann gefördert.
Und heute melden sich nicht einmal mehr
20 an. Nach der Wende 1989 leisteten sich
die zu schnellem Reichtum gelangten Familien die Ausbildung des möglicherweise
nicht einmal sehr begabten Nachwuchses,
Von Jozef Jarkovsky*
«««
Weissrusslands grosse Ziele
Von Philipp Muschg, Kloten
Trotz dem 0:3 gegen Tschechien konnten
die Weissrussen jubeln. Sie haben die
Viertelfinals erreicht, und ihr Land liegt
im Eishockey-Fieber.
Das Spiel gegen überlegene Tschechen war
für die Mannschaft von Coach Glen Hanlon nur noch Zugabe. Den entscheidenden Schritt zur Viertelfinalqualifikation hatte sie bereits am Vorabend gegen Finnland
getan. Dort waren die Weissrussen genau
fünf Sekunden nach dem ersten Anspiel in
Führung gegangen und hatten danach ein
1:1 ins Penaltyschiessen gerettet. Helden des
Abends waren nicht zum ersten Mal an
dieser WM Michail Grabowski und Torhüter
Mezin. Der überragende Toronto-Stürmer
bereitete das 1:0 vor und versenkte einen
Penalty, Mezin stoppte 44 von 45 finnischen
Schüssen.
«Ich habe in meinem ganzen Leben noch
nie eine bessere Goalie-Leistung gesehen»,
fand Hanlon einen Superlativ für Mezins
Paraden. Das frühe 1:0 hatte der Trainer
hingegen verpasst, weil er da noch seine Papiere ordnete. Kurz vor Schluss sorgte der
Kanadier, der seine vierte WM als Coach der
Weissrussen bestreitet, dann für eine weitere Kuriosität. Als Finnlands Kukkonen nach
58:08 auf die Strafbank musste, nahm Hanlon erst ein Timeout und liess sein Team
dann trotz Überzahl in der eigenen Zone hin
und her spielen. «Ich habe meinen Spielern einfach klargemacht, dass wir um jeden
Preis einen Punkt brauchten», erklärte der
langjährige NHL-Torhüter das denkwürdige
Schauspiel.
Für Hanlons Wahlheimat kann der Wert der
Viertelfinalqualifikation nicht hoch genug
eingeschätzt werden. Nach dem Sieg gegen
Finnland meldete sich Verbandspräsident
Wladimir Naumow per Telefon aus der
Heimat und ernannte Hanlon offiziell zum
Magier. Naumow selbst war bis Anfang
April hauptamtlich Innenminister Weissrusslands und ein berüchtigter Hardliner – dann
musste er zurücktreten, offiziell aus gesundheitlichen Gründen.
Anfangs nur drei Eisfelder
Die Verquickung von Sport und Politik ist typisch für das Weissrussland von
Präsident Lukaschenko. Der höchste Mann
im Staat hat sich in den letzten Jahren zum
Eishockeyfan gewandelt und dafür gesorgt,
dass Förderprogramme diesen Sport noch
populärer machen. An Beliebtheit hat er
den Fussball bereits überholt. Diese Entwicklung war nach dem Fall der Sowjetunion keineswegs absehbar, verfügte der
junge Staat doch nur gerade über drei Eisfelder. Inzwischen sind es 20, bis 2014
sollen weitere 28 dazukommen. Überhaupt
ist 2014 ein wichtiges Ziel für Weissrussland. In jenem Jahr will der Eishockeyverband die Weltmeisterschaft ausrichten, am
Freitag entscheidet der IIHF-Kongress in
Bern über den Austragungsort. Aus diesem
Grund hat die weissrussische Kandidatur
in Kloten viel Präsenz – vom Transparent hinter der Scheibe des Teambusses bis
zum touristischen Werbespot, der über den
Videowürfel im Stadion flimmert.
Vorrücken auf Platz 8 der Welt
Argumente haben die Weissrussen jedenfalls
genug, auch sportliche. So werden sie dank
ihrer Viertelfinalqualifikation auf Kosten der
Slowakei auf den 8. Rang der Weltrangliste
vorrücken.
Bei aller staatlichen Förderung sind die
jüngsten Erfolge für Hanlon ohne einen
entscheidenden Faktor allerdings nicht
denkbar: die Teilnahme von Dynamo Minsk an der KHL. Dort konnten sich immerhin zehn Spieler der aktuellen Nationalmannschaft eine Saison lang mit Russlands
Besten messen, und dort habe man sich
an den internationalen Rhythmus gewöhnen
können, so Hanlon. Die nächste Hürde an
der WM dürfte deshalb noch einmal höher
liegen: In den Viertelfinals trifft Weissrussland nun auf eine Auswahl von Russlands
Allerbesten.
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Amicitias grosse Probleme mit dem Kreisläufer
Von Werner Reimann, Valladolid
Die Zürcher Handballer schieden im
Halbfinal des Cupsiegercups mit einer
27:33-Niederlage in Valladolid aus.
Würde man Edouard «Edu» Fernandez
auf der Strasse begegnen, man würde ihn
für einen übergewichtigen Stammtischjasser halten. Doch dieser Eindruck täuscht.
Edouard Fernandez ist Profihandballer beim
Europacupfinalisten Valladolid und setzt seine 119 Kilogramm als Kreisläufer
sehr gekonnt ein. Das mussten Amicitias
Spieler, die mit einem Polster von vier
Toren und grossen Hoffnungen zum Halbfinal-Rückspiel im Cup der Cupsieger in die
spanische Kleinstadt gereist waren, am Samstag leidvoll erfahren. Zwölf Strafwürfe
gegen Amicitia
«Fernandez ist ein Gewaltsbrocken»,
beschreibt Abwehrchef Daniel Fellmann, der
sich persönlich um den massigen Mann
kümmerte, den vergeblichen Kampf. Dabei
hatte Trainer Robbie Kostadinovich nach
der Analyse des Hinspiels die Devise ausgegeben, «den Kreisläufer gnadenlos von
der Sechsmeterlinie wegzuschieben». Doch
dies gelang nicht, und so pfiffen die
holländischen Schiedsrichter Mal für Mal
Penalty, weil «Edu» und auch dessen leichterer, dafür umso grösserer und beweglicherer Stellvertreter Carlos Prieto nicht
zu halten waren.
Insgesamt zwölf Strafwürfe erhielten die
Spanier zugesprochen, von denen sie zehn
zum 33:27-Erfolg verwerteten. So viele
Penaltys habe er in seiner langen Karriere
noch nie gegen seine Mannschaft erhalten, kommentierte Torhüter Arunas Vaskevicius das Verdikt der Schiedsrichter. Der 35Jährige zog einen ganz schwachen Tag ein
und hielt den ersten Ball erst nach der Pause.
Weil auch andere Leistungsträger wie etwa
Spielmacher Andy Schmid (5 Tore aus 12
Versuchen) nicht auf Touren kamen, konnte Amicitia seine Probleme mit dem gegnerischen Kreisläufer nicht wettmachen. Schon
nach 13 Minuten hatten die Zürcher ihren
Vorsprung aus dem Hinspiel eingebüsst und
lagen zwischenzeitlich sogar mit neun Treffern zurück.
«Noch nicht reif»
Immerhin kämpften sie unverdrossen weiter
und konnten so die Niederlage noch in Grenzen halten. Aber der Traum von der Finalteilnahme ist ausgeträumt. «Die Mannschaft
ist für ein europäisches Endspiel noch nicht
hundertprozentig reif», musste der Trainer
feststellen, «sie war zu unruhig und hat sich
zu sehr von Nebensächlichkeiten ablenken
lassen.» Weil die stärksten Spieler ihre Leistung nicht abrufen konnten, hätte Kostadinovich ähnlich wie der Gegner ein breites
Kader gebraucht. Aber da macht er sich keine
Illusionen: «Kein Schweizer Klub wird je
über zwölf Klassespieler verfügen. Da muss
einfach der erste Anzug sitzen.»
Weil auch Kadetten Schaffhausen, das über
die grössere Leistungsdichte verfügt, im anderen Halbfinal in Nordhorn 29:34 verlor,
ist die Schweiz im Final des Cupsiegercups
nicht vertreten.
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Seite 32: Porträt Kreuziger
Das Punktetrikot und ein 12. Rang für die Schweizer
Von Emil Bischofberger, Genf
In der Tour de Romandie blieben Exploits der Schweizer aus. In Genf holte
Oscar Freire seinen zweiten Etappensieg.
Mathias Frank – als bester Schweizer auf Rang 12.
Auf dem Quai du Mont Blanc, der
Prachtsstrasse entlang dem Genfer Seebecken, ging die 63. Tour de Romandie mit
dem Sieg von Roman Kreuziger zu Ende.
Nach seiner Gala in der Samstagsetappe
nach Sainte Croix geriet der Erfolg des 23jährigen Tschechen nicht mehr in Gefahr,
und zum zweiten Mal in dieser Rundfahrt
erhielten die Sprinter die Chance auf einen
Etappenerfolg.
Für die grossen Nachwuchshoffnungen in
dieser Disziplin gab es aber in Genf
bloss Anschauungsunterricht. Der dreifache
spanische Weltmeister Oscar Freire wurde
wie schon bei seinem Triumph in La ChauxdeFonds nicht ernsthaft herausgefordert.
Dem 24-jährigen Tyler Farrar (gestern
Zweiter) und vor allem dem 23-jährigen
Mark Cavendish, der bereits acht Saisonsiege auf dem Konto hat, scheint zuletzt die
Form etwas abhanden gekommen zu sein.
Keine idealen Voraussetzungen, trifft der
Brite doch, wie auch der Amerikaner Farrar und Freire, ab kommenden Samstag beim
Giro d’Italia auf die italienische Sprintelite
um Alessandro Petacchi. Diese werden um
Etappensiege und das Punktetrikot kämpfen.
Letzteres sicherte sich in der Romandie der
Zuger Gregory Rast. Zwischenzeitlich hatte
der Astana-Fahrer auch das Leadertrikot getragen, nun blieb ihm immerhin das Spezialtrikot in Grün und einige Franken in die
Mannschaftskasse – oder in die eigene.
Mathias Frank – die Überraschung
Seit Februar hat Rast keinen Lohn mehr
erhalten, was aber bei diesem Team nicht
unüblich sei, wie er erzählt. In der Bergetappe vom Samstag hatte er für seine Exploits büssen müssen und viel Zeit verloren,
im Gegensatz zum Luzerner Mathias Frank.
Der 22-jährige BMC-Fahrer hielt mit den
Besten mit und beendete die Tour als bester
Schweizer im 12. Rang.
Ein Schweizer oder gar ein welscher Etappensieger, den sich Direktor Richard Chassot gewünscht hätte, blieb aber aus. Vielleicht klappt dies 2010, wenn die Tour die
Westschweiz in einem Stück durchmisst.
Von Porrentruy geht der Weg nach Sitten,
wo die Entscheidung um den Gesamtsieg im
Alpencircuit am letzten Tag fallen soll.
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Di Marco auf Rang 7, Ryf mit Kettenriss
(Si.)
Triathlon. – Die Neuenburgerin Magali Di
Marco klassierte sich im ersten Rennen der
neuen World Championship Series im 7.
Rang. Daniela Ryf, der stärkste Schweizer Trumpf, musste hingegen in Tongyeong
(Südkorea) nach einem Kettenriss erstmals
in ihrer Karriere aufgeben.
Neben der Olympiasiegerin Emma Snowsill,
die mit zehn Sekunden Vorsprung gewann,
reihten sich vor Magali Di Marco nur Athletinnen ein, die in dieser Saison im Weltcup
schon auf dem Podest standen. U-23-Weltmeisterin Daniela Ryf lag nach einer ausgezeichneten Leistung im Wasser hervorragend im Rennen, bevor sie das Pech mit
einem Kettenriss beim Radfahren einholte.
In Abwesenheit der besten Athleten – Reto Hug, Sven Riederer und Olivier Marceau
greifen später ins Geschehen ein – spielten die Schweizer bei den Männern nur eine
marginale Rolle. Als Bester klassierte sich
Sébastien Gacond mit 3:18 Rückstand im 42.
Rang, der Sieg ging an den Neuseeländer Bevan Docherty.
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Ralph Näf in Belgien auf dem Podest
(Si.)
Mountainbike. – Die Schweizer CrossCountry-Fahrer holten beim zweiten WeltcupRennen der Saison in Houffalize (Bel) den
ersten Podestplatz. Ralph Näf klassierte sich
hinter dem Franzosen Julien Absalon und
dem Deutschen Wolfram Kurschat im dritten
Rang. Eine gute Runde vor Schluss lag Näf
zusammen mit Absalon noch an der Spitze.
Dann forcierte der Franzose, der seinen 19.
Weltcupsieg feierte, das Tempo. Näf musste
schliesslich abreissen lassen und fiel noch
hinter Kurschat zurück. Im Ziel betrug Näfs
Rückstand auf Absalon 52 Sekunden.
Der leicht erkältete Christoph Sauser holte gegen Schluss des Rennens
noch sieben Plätze auf und belegte am
Ende als zweitbester Schweizer und mit
einem Rückstand von 3:03 Platz 11. Der
Olympiadritte Nino Schurter kam auf Rang
13.
In der Frauen-Konkurrenz sicherte sich die
Weltmeisterin Margarita Fullana ihren 15.
Weltcupsieg. Beste Schweizerin war Petra
Henzi, die als 14. aber über fünf Minuten auf
die Spanierin einbüsste.
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Tom Lüthis Erleichterung in Jerez
Von Rolf Gfeller, Jerez de la Frontera
Beim GP von Spanien klassierte sich
der Berner Motorradpilot mit einer
grossen kämpferischen Leistung auf dem
5. Rang.
BILD ALESSANDRO DELLA VALLE Tom Lüthis
starker Finish: Im Kampf gegen den Italiener Mattia
Pasini (links) um Rang 5 setzte er sich schliesslich mit
hauchdünnem Vorsprung durch.
Nach wenigen Minuten schon war Daniel
Epp verschwunden. Der Teamchef von Tom
Lüthi eilte gestern Sonntag um die Mittagszeit aus der Boxe unter der riesigen
Tribünenanlage auf dem Circuito de Jerez
und begab sich zum nur wenige Schritte
entfernten Auflieger eines Sattelschleppers.
In seinem kleinen Büro verfolgte er dann
das Rennen der Viertelliterklasse beim Motorrad-Grand-Prix von Spanien allein am
Bildschirm. «Dort hörte mich niemand. Ich
wollte die Umgebung vor mir schützen»,
erklärte er später und gab auch zu, dass er,
der sonst so besonnen ist, auch geflucht habe.
Der Grund für den kurzfristigen Ärger des
bald 50-jährigen gebürtigen Baslers war der
schlechte Start seines Schützlings, der sich
zwar für Platz 8 in der zweiten Startreihe
qualifizieren konnte, im Rennen aber bei der
ersten Zwischenzeit bereits auf Position 13
zurück gefallen war. Und später beging der
22-jährige Berner auch noch einen Fehler,
der ihn Zeit kostete.
Doch schon bald dürfte sich die finstere
Miene des einsamen Teamchefs in seiner
Klause aufgehellt haben. Denn nach einem
Drittel der Distanz, als er seinen Rhythmus gefunden hatte, fuhr Lüthi Rundenzeiten, mit denen er sich auch an den harten
Positionskämpfen in der Spitzengruppe hätte
beteiligen können.
Pasini auf der Zielgeraden überholt
Entsprechend schnell konnte Lüthi Fahrer
um Fahrer einholen, und nach 16 von
23 Runden kämpfte er sich auf den 6.
Platz vor. Den vor ihm fahrenden Mattia Pasini vermochte er allerdings zunächst
nicht zu passieren. Doch auf der Zielgerade konnte der Schweizer den Italiener mit
viel Schwung aus dem Windschatten heraus überholen und auf der Zielstrich mit
dem winzigen Vorsprung von vier Tausendstelsekunden «distanzieren».
Eng wurde es zuletzt auch in der Leadergruppe, in der der Japaner Hiroshi Aoyama zum Entsetzen der rund 125 000 vorwiegend einheimischen Zuschauer in der letzten Runde den Spanier Alvaro Bautista von
der Spitze verdrängte. Weltmeister Marco
Simoncelli beendete das Rennen bei sommerlichen Temperaturen von 26 Grad als
Dritter vor Hector Barbera.
Der mit viel Können und einer grossen
kämpferischen Leistung erarbeitete 5. Rang
– Lüthis bestes Resultat seit dem GP Grossbritannien im Juni vor einem Jahr – war
eine grosse Erleichterung, nicht nur für den
Fahrer. Denn auf dieser Rennstrecke in Andalusien hatte er sich in den sechs Rennen
zuvor nur gerade einmal klassieren können.
In den anderen war er nicht weniger als
dreimal gestürzt, zweimal musste er wegen
eines technischen Defekts vorzeitig an die
Boxe.
Diesmal steigerte er sich mit dieser
Klassierung beim dritten Rennen der Saison
im WM-Zwischenklassement vom sechsten
auf den vierten Platz. Er sei am Start schlecht
weggekommen und in der ersten Kurve wäre
es gefährlich eng gewesen, um sich in der
Spitzengruppe einzureihen, begründete Tom
Lüthi den verhaltenen Start.
Teamchef Epp sieht aber noch einen anderen Grund für das oft zögerliche Verhalten
seines Schützlings beim Start. Lüthi stürzte
in seiner Karriere nicht mehr als viele andere
Fahrer, die Folgen waren für den Schweizer
aber oft nachhaltiger. Und die Erinnerungen
an die zum Teil schweren Verletzungen seien
im Kopf gespeichert, vermutet Epp, der sich
zum schweren Sturz, der sich am Samstagmorgen im zweiten freien Training ereignet
hatte, etwas unkonventionell äusserte.
Heftiger Sturz im Training
Lüthi wurde bei 180 km/h von einer Böe
erfasst und von der Strecke ins Kiesbett geschleudert, wo er sich mehrmals
überschlug. Dieser Zwischenfall sei wichtig
gewesen, findet der Chef und väterliche Freund. Denn weil Tom danach mit nur wenigen Schürfungen am linken Arm weiter
trainieren und gestern Sonntag auch starten
konnte, könne er die schmerzhaften Erlebnisse mit diesem endlich einmal positiven
Ausgang viel besser verarbeiten.
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Der Hengst Maintop blieb in Dielsdorf top
Von Markus Monstein, Dielsdorf
Der Dreijährige gewann vor 6300
Zuschauern das erste klassische Rennen
der Saison.
Acht Hengste gegen zwei Stuten – so lautete
gestern Sonntag auf der Parkrennbahn
Zürich-Dielsdorf die Ausgangslage vor dem
mit 30 000 Franken dotierten Swiss 2000
Guineas, dem ersten klassischen Zuchtrennen der Schweizer Rennsaison. 6300
Zuschauer (Wettumsatz 89 757 Franken)
wollten sehen, ob der in der Schweiz bei fünf
Starts noch ungeschlagene Hengst Maintop
seine weisse Weste würde behalten können.
Seine auf dem Papier stärkste Gegnerin kam
ausgerechnet aus dem eigenen Stall: die erst
letzte Woche von der Ecurie Sable Noir
gekaufte und neu von Guy Raveneau in
Avenches trainierte Fuchsstute Auenwunder.
Und es kam tatsächlich zum Zweikampf
dieser beiden Pferde, deutlich vor dem Rest.
Maintop kämpfte sich schliesslich mit dem
Pariser Jockey Freddy Di Fède an Auenwunder vorbei und machte das halbe Dutzend
an Siegen voll – ein Grosstriumph für die
erst in diesem Frühling gegründete Ecurie
Sable Noir, die beim erst sechsten Rennen
der Stallgeschichte den vierten Sieg landete.
Auch im Jagdrennen um den 95. Grossen
Preis der Stadt Zürich war der Name der Favoritin gewissermassen Programm: Plusvite
aus dem Stall Schloss Berg war wirklich
«plus vite», also schneller als die anderen.
Mit Philipp Schärer im Sattel hatte die von
Karin Suter vor Ort in Dielsdorf trainierte
Stute aus Schweizer Zucht die Prüfung von
der Spitze aus im Griff und gewann das 9.
Rennen ihrer Karriere, das siebente auf der
Hindernisbahn.
Ihren eben errungenen Titel im ältesten heute
noch gelaufenen Pferderennen der Schweiz
wird Plusvite im kommenden Jahr allerdings
nicht verteidigen – sie soll nächste Saison in
die Zucht gehen.
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Am Mittwoch
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Modus
Die ersten vier beider Zwischenrundengruppen qualifizieren sich für die Viertelfinals.
Die Paarungen lauten: 1. E - 4. F, 2. E - 3. F,
1. F - 4. E, 2. F - 3. E. Wann was stattfindet,
wird noch festgelegt.
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Deutschland - Österreich 0:1 (0:0, 0:1, 0:0)
PostFinance-Arena, Bern. – 3828 Zuschauer.
– SR Baluska/ Bulanow (Slk/Rus), Gordenko/Valach (Rus/Slk).
28. Koch (Vanek) 0:1. – Strafen: 7-mal
2 Minuten gegen Deutschland, 6-mal 2
Minuten gegen Österreich. – Bemerkung:
Österreich mit Brückler im Tor.
– Tor:
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Zürcher 3. Liga
Gr. 1: Urdorf - Wädenswil 0:2. Richterswil - Sporting Clube Zürich 3:1. Lachen/
Altendorf - Affoltern a/A a 3:2. Freienbach
- Wollishofen 1:2. Einsiedeln - Wädenswil
3:1. Einsiedeln - Horgen 0:1. Albisrieden Adliswil 5:1. – 1. Wollishofen 15/43. 2. Affoltern a/A a 16/35. 3. Albisrieden 16/28.
4. Einsiedeln 16/25. 5. Freienbach 16/22.
6. Richterswil 16/22. 7. Adliswil 16/21.
8. Lachen/Altendorf 16/21. 9. Wädenswil
16/18. 10. Horgen 15/17. 11. Urdorf 16/11.
12. Sporting Clube Zürich 16/9.
Gr. 2: Jugoslavija - Affoltern a/A b 2:1. YF
Juventus - Hellas 4:0. Urdorf - Schlieren
3:0. Urdorf - Birmensdorf 1:1. Unterstrass Oetwil-Geroldswil 1:4. Dietikon - YF Juventus 0:1. Birmensdorf - Dietikon 4:1. Stade
Marocain - Centro Lusitano Zurich 1:1 abgebrochen. – 1. Urdorf 16/40. 2. Birmensdorf 16/37. 3. Oetwil-Geroldswil 16/32. 4.
Schlieren 16/30. 5. YF Juventus 14/25. 6. Jugoslavija 15/25. 7. Affoltern a/A b 15/17. 8.
Dietikon 16/16. 9. Centro Lusitano Zurich
15/15. 10. Unterstrass 16/8. 11. Stade Marocain 15/5. 12. Hellas 16/2.
Gr. 3: Racing Club - Egg 3:3. Witikon a Küsnacht 5:2. Wiedikon - Stäfa 1:3. Stäfa Meilen 6:2. Kloten - Pfäffikon b 5:2. Herrliberg - Männedorf 3:3. Egg - Racing Club
2:6. Dübendorf - Meilen 3:1. – 1. Dübendorf
16/48 (64:18). 2. Herrliberg 16/30 (36:24).
3. Racing Club 14/28 (50:29). 4. Küsnacht
16/24 (36:32). 5. Witikon a 15/23 (37:23). 6.
Männedorf 16/22 (31:38). 7. Meilen 16/22.
8. Kloten 16/17. 9. Stäfa 16/16. 10. Egg
16/16. 11. Wiedikon 16/12. 12. Pfäffikon b
15/7.
Gr. 4: Veltheim - Effretikon 0:2. Witikon b
- Hinwil 1:5. Volketswil - Pfäffikon a 0:1.
Kempttal - Rüti 0:1. Greifensee - Bauma 2:2.
Fällanden - Brüttisellen 2:4. Fällanden - Hinwil verschoben. Bauma - Greifensee 3:3. —
1. Effretikon 16/36 (34:10). 2. Brüttisellen
16/36 (40:18). 3. Rüti 15/31 (40:20). 4.
Veltheim 15/29 (43:17). 5. Pfäffikon a
15/27. 6. Hinwil 15/24. 7. Kempttal 15/20.
8. Greifensee 15/17. 9. Bauma 15/14. 10.
Volketswil 16/13. 11. Witikon b 16/6. 12.
Fällanden 15/5.
Gr. 5: Seebach - Rümlang 1:1. Rafzerfeld - Glattbrugg 0:1. Opfikon - Oberglatt
3:1. Oerlikon/Polizei - Wallisellen 2:2. Embrach - Kloten 2:2. — 1. Wallisellen 16/29
(25:15). 2. Kloten 16/26 (31:21). 3. Embrach
16/25 (28:26). 4. Rümlang 16/25 (27:20).
5. Opfikon 16/25 (24:19). 6. Seebach 16/22
(30:30). 7. Dielsdorf 15/21 (32:28). 8. Glattfelden 15/21 (23:22). 9. Glattbrugg 16/19
(20:24). 10. Oerlikon/Polizei 16/17 (23:28).
11. Rafzerfeld 16/16. 12. Oberglatt 16/14.
Gr. 6: Wülflingen - Neuhausen 90 3:0.
Räterschen - Beringen 1:5. Neftenbach Schleitheim 4:0. Ellikon-Marthalen - Ramsen 6:1. Diessenhofen - SV Schaffhausen
0:0. Centro Gallego - FC Schaffhausen 3:2.
— 1. FC Schaffhausen 16/33 (38:21). 2.
Neftenbach 16/28 (38:23). 3. Schleitheim
16/27 (35:25). 4. SV Schaffhausen 16/25
(24:28). 5. Centro Gallego 16/25 (33:30). 6.
Wülflingen 16/24 (27:25). 7. Neuhausen 90
16/21. 8. Beringen 16/21. 9. Diessenhofen
16/19. 10. Ramsen 16/15. 11. Räterschen
16/15. 12. Ellikon-Marthalen 16/15.
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Gruppe F Kloten
Norwegen - Kanada 1:5 (1:3, 0:2, 0:0) 4023
Zuschauer. – SR Looker/Persson (USA/
Sd), Kaspar/ Wehrli (Ö/Sz). Ausschluss–
Tore: Vikingstad)5. Lombardi 0:1. 13.
Zuccarello(Doughty, AasenMason!/ (Bastiansen, Ask/Ausschluss Vlasic) 1:1. 17.
Hamhuis (Doughty) 1:2. 19. Stamkos (St.
Louis, Doan) 1:3. 21. (30:37) Spezza (Weber, Fisher) 1:4. 33. Doughty (Armstrong)
1:5. – Strafen: 8-mal 2 Minuten gegen Norwegen, 2-mal 2 Minuten gegen Kanada.
Kanada: Mason; Weber, Hamhuis; Doughty,
Phillips; Vlasic, Coburn; White, Schenn;
Heatley, Spezza, Roy; St. Louis, Stamkos,
Doan; Fisher, Zajac, Horcoff; Upshall,
Lombardi, Armstrong. Norwegen: Lysenstoen (22. Grotnes); Trygg, Myrvold; Holös,
Jakobsen; Lund, Bonsaksen; Kaunismäki;
Skröder, Vikingstad, Thoresen; Lorentzen,
Hansen, Spets; Bastiansen, Ask, Zuccarello Aasen; Kristian Forsberg, Laumann Ylven. W’russland - Tschechien 0:3 (0:0,
0:2, 0:1) 3495 Zuschauer. – SR Kurmann/Piechaczek (D), Oskirko/ Semjonow
(Russ/Est). – Tore: 31. Cajanek (Ausschluss Olesz!) 0:1. 40. (39:03) Elias (Hemsky/Ausschluss Rjadinski) 0:2. 55. Cajanek
(Hemsky, Jagr) 0:3. – Strafen: 8-mal 2 gegen
Weissrussland, 6-mal 2 Minuten gegen
Tschechien. Weissrussland: Koval; Riadinski, Denissow; Kostjutschenok, Usenko;
Baschko, Antonow; Demagin, Grabowski,
Ugarow; Tschupris, Michalew, Stefanovich;
Kulakow, Stas, Antonenko; Kowyrschin.
Tschechien: Stepanek; Zidlicky, Caslava;
Rachunek, Blatak; Polak, Nemec; Rolinek;
Jagr, Cajanek, Hemsky; Michalek, Plekanec,
Elias; Kotalik, Hlinka, Olesz; Vasicek,
Klepis, Cervenka. Tschechien - Slowakei
8:0 (4:0, 4:0, 0:0) 5165 Zuschauer. – SR
Reiber/Sterns (Sz/USA), Feola/Wirth (USA/
Sz). – Tore: 7. Jagr (Rachunek) 1:0. 10.
Jagr (Cajanek, Blatak) 2:0. 13. Blatak
(Rachunek, Klepis/Ausschlüsse Mikus, Smrek) 3:0. 16. Cervenka (Vasicek, Klepis)
4:0. 26. Kotalik (Hlinka, Caslava) 5:0.
30. Cervenka (Klepis, Vasicek) 6:0. 31.
Michalek (Zidlicky, Plekanec) 7:0. 39.
Elias (Rachunek) 8:0. Strafen: 4-mal 2
Minuten gegen Tschechien, 7-mal 2 Minuten
gegen die Slowakei. Tschechien: Prusek (34.
Stepanek); Zidlicky, Barinka; Rachunek,
Caslava; Polak, Blatak; Nemec; Jagr, Cajanek, Hemsky; Michalek, Plekanec, Elias;
Rolinek, Hlinka, Kotalik; Olesz, Vasicek,
Klepis; Cervenka. Slowakei: Lasak (31. Halak); Sekera, Obsut; Baranka, Valabik; Vydareny, Smrek; Granak, Svarny; Bartecko,
Handzus, Surovy; Bartovic, Stefanka, Bicek;
Marcel Hossa, Mikus, Ruzicka; Radivojevic, Olvecky, Nagy. Bemerkungen: Pfosten-/Lattenschüsse: 4. Blatak, 6. Cervenka, 9.
Nemec, 50. Nagy. – 13. Timeout Slowakei.
Finnland - W’russland 1:2 n.P. (0:1, 1:0,
0:0) 5621 Zuschauer. – SR Kurmann/Vinnerborg (Sz/Sd), Oskirko/Säbelström (Rus/
Sd). – Tore: 1. (0:05) Demagin (Grabowski) 0:1. 34. Niskala (Nummelin/Ausschluss
Riadinski) 1:1. – Penaltys: Hagman -, Antonenko 0:1; Nummelin 1:1, Meleschko - ; Immonen 2:1, Grabowski 2:2; Antonenko 2:3,
Nummelin -. – Strafen: je 6-mal 2 Minuten.
Finnland: Rinne; Nummelin, Mikko Lehtonen; Kukkonen, Niskala; Jaakola, Koistinen;
Salmela; Miettinen, Niko Kapanen, Hagman; Sami Kapanen, Immonen, Pyörälä;
Hyvönen, Hytönen, Vahalahti; Ruutu, Santala, Komarov.
«««
Ungarn - Dänemark 1:5 (1:0, 0:2,
0:3) Kloten-Arena. – 3672 Zuschauer. –
SR Kadyrow/Zalaski (Rus/ Ka), Dedjulja (WRus)/Winnekens (D). – Tore: 16.
Palkovics (Fekete) 1:0. 29. Staal (Damgaard,
Green/Ausschluss Kangyal, Horvath) 1:1.
39. Mads Christensen II (Lykkeskov) 1:2.
49. Green (Nielsen/Ausschluss Janos Vas)
1:3. 53. Madsen (Green) 1:4. 56. Hardt
(Damgaard/Ausschluss Ennaffati) 1:5. –
Strafen: 6-mal 2 plus 5 Minuten (Janos Vas)
plus Matchstrafe (Janos Vas) gegen Ungarn,
1-mal 2 Minuten gegen Dänemark. – Bemerkungen: 54:00 Goaliewechsel bei Ungarn (Hetenyi für Szuper). Janos Vas für das
Spiel von heute Montag gegen Deutschland
gesperrt.
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1. Liga, Gruppe 3
(row)
Red Star: Mini-Erfolgsserie beendet. Nach
zuletzt drei Spielen ohne Niederlage musste
der Tabellenletzte und Absteiger Red Star
zu Hause gegen Rapperswil-Jona zum 19.
Mal in dieser Saison als Verlierer vom Platz.
Beim 2:0-Sieg für die St. Galler, die nach
wie vor um einen Platz in den Aufstiegsspielen zur Challenge League kämpfen, schossen
die Brüder Aleksandar und Vujo Gavric die
Tore. Dennoch zeigten die Rotsterne eine
ansprechende Leistung und waren dem Gegner spielerisch annähernd ebenbürtig. Remis
im Zürcher Derby. Die Stadtzürcher Tabellennachbarn Höngg und YF Juventus trennten sich im Derby auf dem Hönggerberg
nach einer intensiven Partie mit vielen
Torszenen auf beiden Seiten 1:1. Nach einer torlosen ersten Halbzeit brachte Berger die
Höngger in Führung, ehe YFStürmer Thaqaj
eine Viertelstunde vor dem Ende der Ausgleich gelang. Höngg, das zum vierten Mal in
Folge nicht verlor, konnte dank dem Remis
den achten Tabellenrang verteidigen und YF
Juventus (2 Punkte Rückstand) auf Distanz
halten. FCZ U-21: 0:0 auf Schaffhauser Acker. Mit einem leistungsgerechten 0:0 trennte
sich der FCZ-Nachwuchs in einem kampfbetonten Spiel auswärts von der Spielvereinigung (SV) Schaffhausen. Alles andere als
erstligawürdig war die sehr holprige Unterlage auf dem Schaffhauser Sportplatz Bühl.
«Eine Zumutung für beide Mannschaften»,
befand FCZ-Trainer Urs Fischer. Tuggen:
Weiter auf Kurs. Seine zurzeit gute Form
bestätigte Tuggen und gewann in Kreuzlingen nach frühen Toren von Imhof und Ernst
2:1. Die Schwyzer haben damit in den letzten fünf Spielen 13 Punkte geholt und
nähern sich mit grossen Schritten der Qualifikation für die Aufstiegsspiele. Schlechter
sieht es für Kreuzlingen aus. Nach einem
guten Rückrundenstart haben die Thurgauer
in den letzten sieben Partien nur noch einen
Punkt gewonnen und stehen somit praktisch
als zweiter Absteiger neben Red Star fest.
GC: Erste Rückrunden-Niederlage. Der GCNachwuchs hat beim 0:2 auswärts gegen
Chiasso die erste Rückrunden-Niederlage er-
litten. Nach zuletzt sieben Siegen und zwei
Remis wurde die GC-Niederlage durch ein
frühes und spätes Tor des Tessiner Leaders besiegelt. Eher eigenartig mutet an,
dass Chiasso seine Heimspiele gegen Gegner aus Zürich und der Ostschweiz, welche
für die Anfahrt mehrere Stunden benötigen,
am Sonntagnachmittag um 16 Uhr ansetzen darf. Höngg - YF Juventus 1:1 (0:0).
Hönggerberg. – 200 Zuschauer. – SR: Stocker. – Tore: 55. Berger 1:0. 74. Thaqaj 1:1.
– Höngg: Schmid; Widmer, Scholz, Lehner, Aisslinger; Dössegger, Zogg, Ponte (74.
Krappl), Berger, Alijaj (51. Ryser); Steiger
(59.Eugster). – YF Juventus: Frey; Haas,
Sulimani, Leys, Rifino (69. Loué); Santabarbara (63. Gjergji), Hotnjani, Marino, Ndoy;
Barreiro (69. Thaqaj), Dimita. – Bemerkungen: Höngg ohne Demasi, Dubuis (verletzt), Gyimesi, Della Corte, Wieland (abwesend). YF Juventus ohne Spaijc, Gogalic, Cajic (verletzt), Dilji (abwesend). Verwarnungen: 18. Haas, 68. Ponte, 86. Thaqaj (Fouls).
Kreuzlingen - Tuggen 1:2 (0:2) Hafenareal. – 150 Zuschauer. – SR: Stomeo. – Tore:
10. Imhof 0:1. 31. Ernst 0:2. 88. Battaglia
1:2. – Kreuzlingen: Th. Meier; Bytyqi (46.
Ivanovic), Dzodan, Velickovic, Kliebens;
Alci (37. De Simone), Kryeziu, Defièbre,
Parhizi (70. Zinna); Bajkusa, Battaglia. –
Tuggen: Born; Schmid, Peters, Leskovci,
Baumann; Ernst, Schneider, J. Meier, Imhof
(77. Roider); Bushaj (67. Gregorin), Zverotic (84. Sulejmani). – Bemerkungen: Kreuzlingen ohne Spano (nicht im Aufgebot).
Tuggen ohne Murtisi, Gandolfo (gesperrt),
Nushi, Joller, Pedrotti (verletzt). Verwarnungen: 24. Bajkusa, 82. Zverotic (Fouls),
82. Th. Meier (Reklamieren), 89. Schneider
(Reklamieren). Red Star - Rapperswil-Jona
0:2 (0:1) Allmend Brunau. – 100 Zuschauer.
– SR: Gosia. – Tore: 28. A. Gavric 0:1.
90. V. Gavric 0:2. – Red Star: Crespo;
Stutz, Rudelic, Varga, Jakupi; Sabato, Sabedini (75.Graf), Mehidic, Leskovci, Durand;
Perez. – Rapperswil-Jona: Diethelm; Caroli, Gjokaj, Gojanaj, Milosavac; Sadiku (85.
Ramos), V.Gavric, Papastergios (53. Vinca),
Notter, A. Gavric; Rapisarda (69.Emini). –
Bemerkungen: Red Star ohne Veliu, Haliti (verletzt), Zogejani (gesperrt). Verwarnungen: 7. Papastergios, 43. Sadiku (Fouls),
79. Perez (Reklamieren). SV Schaffhausen
- FC Zürich U-21 0:0 Sportplatz Bühl. –
SR: Speranda. – SV Schaffhausen: – 120
Zuschauer. Zürcher; Schmidig, Kuc, Portmann, Schmidtke; Reber (75. Fishekgjija),
Nath (86. Zollinger), Moser, Lettieri; Uerek,
Ciglar (32. Gmür). – FCZ U-21: Lattmann;
Di Gregorio, Wuhrmann, Schiendorfer,
Jurkemik; Staubli (60. Emeghara), Stojanov, Mangold (70. Gugelmann), Vasquez
(72. Infante); Brunner, Ivanishvili. – Bemerkungen: SV Schaffhausen ohne Dubach,
Wuest, Mägerle (verletzt), Sisman (gesperrt), Prokop (abwesend), Weppelmann (nicht
im Aufgebot). FCZ U-21 ohne Audino (gesperrt), Baumann (verletzt), Borkovic (abwesend), Mariani (nicht im Aufgebot). 36.
Lattenschuss Moser. Verwarnungen: keine.
Winterthur U-21 – Mendrisio-Stabio 3:1
(1:0). Schützenwiese. – 150 Zuschauer. –
SR: Spohr. – Tore: 45. Schuler 1:0. 48. Doda
2:0. 73. Uzelac 3:0. 80. Ruggeri 3:1. – Winterthur U-21: Bretscher; Piperno, Hrkalovic,
Lekaj, Bristot; Uzelac, Jonuzi (81. Bauer),
Keller, Schuler, Doda (73. Lungo); Zuber (60. Da Silva). – Mendrisio: Tobay;
Bernasconi (51. Batlak), Kabamba, Lombardi, Santoni; Longoni (62. Elia), Gaffuri,
Reclari, Bayrak (55. Censi); Agnero, Ruggeri. – Bemerkungen: Winterthur U-21 ohne
Senkal, Serafini, Kuzmanovic, Cecchini,
Coutinho (verletzt), Lenjani (1. Mannschaft).
Verwarnungen: 63. Lekaj (Foul), 70. Jonuzi
(Foul). Chiasso – GC U-21 2:0 (1:0) Stadio Communale. – 400 Zuschauer. – SR:
Meroni. – Tore: 5. Cosa 1:0. 89. Croci-Torti 2:0. – Chiasso: Cappelletti; Carbone, Gobba, Russo; Tino, Quaresima (Zaccarelli),
Cigardi, Giacomini; Dos Santos Goncalves
(68. Gegic), Magnetti, Cosa (80. Croci-Torti). – GC U-21: Deana; Djemal, Sbarra,
Hebib, Ruiz; Zuber, Karapetsas, Lalombongo, Toko; Rodriguez (65. Vogel), D’Angelo
(65. Schwarz). – Bemerkungen: GC U-21
ohne Riedle (1. Mannschaft), Berisha (gesperrt). Verwarnungen: 25. Karapetsas (Foul),
29. Dos Santos Goncalves (Reklamieren),
45. Lalombongo (Unsportlichkeit), 48. Djemal (Foul), 56. Sbarra (Reklamieren), 69.
Cigardi (Unsportlichkeit), 70. Cosa (Foul),
86. Gegic (Foul).
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Frauen
Nationalliga A 1. FC Zürich 14/38. 2. Yverdon 14/32. 3. Kriens 14/28. 4. Zuchwil 05
14/25. 5. Schwerzenbach 14/23. 6. Bern
13/16. 7. Rot-Schwarz 14/16. 8. Schlieren
13/9. 9. Concordia 14/9. 10. Luwin.ch 14/2.
Nationalliga B 1. Rapperswil-Jona 12/30. 2.
Staad 12/24. 3. St. Gallen 13/21. 4. Lugano
13/20. 5. Kirchberg 14/20. 6. Baden 13/16.
7. Worb 13/14. 8. Malters 12/10. 9. Chênois
13/10.
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Gruppe E Bern
Schweiz – Schweden 11 327 Zuschauer. –
SR: Hansen (No)/Ronn (Fin), Kicha (Ukr)/
Orelma (Fin). – Tore: 6. Oduya (Eriksson,
Weinhandl) 0:1. 25. Harju (Omark, Stralman/Ausschluss Monnet) 0:2. 47. Omark
(Thörnberg) 0:3. 56. Andersson (Persson)
0:4. 57. Lemm (Jeannin, Ambühl/Ausschluss
Tärnström) 1:4. – Strafen: 8-mal 2 gegen
Schweiz, 7-mal 2 gegen Schweden.
Schweiz: Gerber; Weber, Streit; Blindenbacher, Bezina; Seger, Furrer; Josi; Paterlini, Ziegler, Sannitz, Romy; Gardner, Plüss,
Rüthemann; Lemm, Jeannin, Wick; Monnet.
Schweden:
Gustavsson;
Johansson,
Tärnström; Oduya, Grossman; Stralman,
Jönsson; Weinhandl, Martensson, Eriksson;
Nilson, Wallin, Huselius; Berglund, Andersson, Persson; Omark, Harju, Thörnberg.
Bemerkungen: Schweiz ohne Sprunger und
Du Bois (überzählig), Schweden ohne
Lundqvist und Enström (verletzt).
Lettland - Russland 7228 Zuschauer. – SR
Orszag (Slk)/Reiber (Sz), Blumel (Tsch)/
Bouguin (Fr). – Tore: 12. Kurjanow
(Mosjakin/Ausschluss Sorokins) 0:1. 22.
Tereschenko (Kowaltschuk, Kalinin) 0:2. 24.
(23:04) Twerdowski (Ausschluss Jekimows)
0:3. 24. (23:50) Kurjanow (Pereschogin) 0:4.
37. Wasiljews (Galwins, Cipulis/Ausschluss
Sinowjew) 1:4. 44. Frolow (Scherdew,
Twerdowski) 1:5. 47. Twerdowski (Sinowjew, Frolow) 1:6. – Strafen: 7-mal 2 gegen
Lettland, 4-mal 2 Minuten Russland.
Lettland: Masalskis; Krisjanis Redlihs,
Skrastins; Galwins, Pujacs; Sorokins, Sot-
nieks; Jerofejews, Bartulis; Ankipans,
Sprukts, Karsums; Cipulis, Vasiljews, Nisiwijs; Mikelis Redlihs, Berzins, Darsins;
Dserins, Cipruss, Jekimows.
Russland: Jeremenko; Nikulin, Proschkin;
Atjuschow, Kalinin; Twerdowski, Wischnewski; Kornejew, Grebeschkow; Morosow, Tereschenko, Kowaltschuk; Radulow, Gorowikow, Saprykin; Scherdew,
Sinowjew, Frolow; Pereschogin, Kurjanow,
Mosjakin.
Russland - USA 10 320 Zuschauer. – SR
Rönn/Zalaski (Fi/Ka), Winnekens/D Haan
(D/Ka). – Tore: 4. Stempniak (Foligno, Liles) 0:1. 6. Saprykin (Radulow,
Atjuschow/Ausschluss Craig Wilson) 1:1.
10. Pereschogin (Kurjanow, Atjuschow/
Ausschluss Johnson) 2:1. 18. Mosjakin
(Kurjanow, Pereschogin) 3:1. 22. Radulow
(Saprykin, Gorowikow/Ausschluss Okposo)
4:1. Strafen: 5-mal 2 plus 5 (Wischnewski)
plus Spieldauer (Wischnewski) gegen Russland, 8-mal 2 gegen die USA.
USA: Esche; Jack Johnson, Liles; Suter,
Hainsey; Niskanen, Ballard; Bogosian;
Oshie, Okposo, Backes; Jason Blake,
O’Sullivan, Dustin Brown; Stafford, Pavelski, Higgins; Shannon, Foligno, Stempniak;
Colin Wilson.
Frankreich - Lettland 6472 Zuschauer. –
SR Partanen (Fi)/Sindler (Tsch), Blumel
(Tsch)/Semionow (Rus). – Tore: 8. Nizivijs (Galvins/Ausschluss Rozenthal) 0:1. 22.
Cipulis (Nizivijs, Vasiljevs) 0:2. 24. Darzins
(Sotnieks, Lavins) 0:3. 47. Skrastins (Karsums) 0:4. 49. Jerofejevs (Sirokovs) 0:5. 52
(51:38) Tardif (Da Costa) 1:5. 53. (52:24)
Ankipans (Vasiljevs, Karsums) 1:6. 53.
(52:39) Cipulis (Nizivijs, Vasiljevs) 1:7. –
Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Frankreich,
3-mal 2 Minuten gegen Lettland.
* für die Viertelfinals qualifiziert 1:4 (0:1,
0:1, 1:2) 1:6 (0:1, 1:3, 0:2) 4:1 (3:1, 1:0, 0:0)
1:7 (0:1, 0:2, 1:4) Ambühl; Déruns,
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England
Manchesters nächster Schritt. Manchester
United ist der Titelverteidigung näher
gekommen. Nach dem 2:0 in Middlesbrough
beträgt der Vorsprung auf Liverpool (3:0
gegen Newcastle) drei Runden vor Schluss
noch immer sechs Verlustpunkte. Ryan Giggs in seinem 801. Einsatz für ManU und der
Südkoreaner Park schossen die Tore für den
Leader. Coach Ferguson konnte es sich leisten, Rio Ferdinand, Cristiano Ronaldo, Edwin van der Sar und Michael Carrick für das
Champions-League-Spiel gegen Arsenal zu
schonen.
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Lugano - Stade Nyonnais 4:0 (1;0)
Cornaredo. –865 Zuschauer. – SR: Amhof.
– Tore: 27. Pauchard (Eigentor) 1:0. 67. Valente 2:0. 71. Schirinzi 3:0. 79. Perrier 4:0. –
Lugano: Proietti; Thrier, Montandon, Denicola, Preisig, Da Silva (70. Schirinzi), Moresi (62. Viapiana), Maggetti, Perrier, Laborde (67. Fabiano), Valente. – Nyon: Mathey; Pauchard, Katz, Miéville, Schneitter,
Zari (59. Hauser), Germanier (71. Munoz),
Ngindu, Lombardo, Sousa, Gabriel Machado
(67. Atkinson). Bemerkungen: Verwarnungen: 30. germanier. 38. Moresi. 47. Katz. 54.
Perrier.
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Deutschland
1:1 von Hertha beim HSV. Die Hoffnung
von Hertha Berlin auf den Titel erlitt gestern
Sonntag einen kleinen Dämpfer. Zwar erreichte das Team von Lucien Favre im Spitzenspiel beim HSV ein beachtliches 1:1, doch
vergrösserte sich der Rückstand auf Leader
Wolfsburg auf vier Punkte. In den letzten vier Runden ist für Lucien Favre nach wie vor
alles möglich: Der Romand könnte am 23.
Mai die Meisterschale in der Hand halten, er
könnte aber auch mit leeren Händen dastehen, und sogar noch einen Uefa-Cup-Platz
verpassen. Magath und Heynckes im Fokus.
Am Samstag standen die Trainer Felix Magath und Jupp Heynckes im Fokus. Der Wolfsburger Coach, weil in den Tagen vor dem
Spiel gegen Hoffenheim (4:0) sein möglicher
Wechsel zu Schalke publik wurde, der Bayern-Interimscoach, weil es gegen Gladbach
(2:1) seine Rückkehr nach 18 Jahren auf
die Münchner Bank war. Am Ende des
Nachmittags waren beide zufrieden. Magath
bleibt mit Wolfsburg dank dem Hattrick des
Bosniers Edin Dzeko eine weitere Woche an
der Spitze – drei Punkte vor den Bayern.
Bayern-Zukunft mit Van Gaal? Heynckes durfte zufrieden sein, weil er den
Bayern die Hoffnung auf den Meistertitel zurückbrachte. Gestern Sonntag rückte
schon sein (designierter) Nachfolger in den
Mittelpunkt. Gemäss der «Süddeutschen
Zeitung» sollen sich die Bayern mit Louis
van Gaal bereits über ein Engagement einig
sein. Manager Uli Hoeness dementierte zwar
eine Einigung, bestätigte aber, dass der
Holländer seinen jetzigen Verein AZ Alkmaar vorzeitig verlassen dürfe. «Wie es
aussieht, kommt er da raus, wir müssen keine
Ablöse bezahlen», so Hoeness.
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Serie A – 34. Runde
Catania - Milan 0:2 (0:1). – 20 000 Z. – Tore:
27. Filippo Inzaghi 0:1. 52. Kaká 0:2. – Milan ohne Senderos (Ersatz).
Juventus - Lecce 2:2 (0:1).– 21 000
Zuschauer. – Tore: 11. Konan 0:1. 54.
Nedved 1:1. 66. Nedved 2:1. 93. Castillo
2:2. Fiorentina - Torino 1:0 (0:0). – 31 218
Zuschauer. – Tor: 57. Vargas 1:0. – Bemerkungen: Torino mit Dzemaili (bis 72.).
91. Rot gegen Sereni (Torhüter Torino, Unsportlichkeit). Siena - Napoli 2:1 (2:0). –
9000 Zuschauer. – Tore: 11. Kharja 1:0. 25.
Maccarone 2:0. 80. Pia 2:1. – Bemerkung:
Siena ohne Frick (Ersatz).
Udinese - Atalanta 3:0 (1:0). – 14 000
Zuschauer. – Tore: 29. Quagliarella 1:0. 74.
Quagliarella 2:0. 90. Pasquale 3:0. – Udinese
mit Inler. 77. Gelb-Rot gegen Bellini (Atalanta).
Inter Mailand - Lazio Rom 2:0 (0:0). – 45 000
Zuschauer. – Tore: 58. Ibrahimovic 1:0. 70.
Muntari 2:0. – Bemerkung: Lazio mit Lichtsteiner (ab 72.).
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Weiterer Fakt
Olympiakos gewann verrückten Final.
Olympiakos Piräus setzte sich im verrückt
verlaufenen griechischen Cupfinal nach 120
Minuten, acht Toren (4:4), drei roten Karten
und 34 (!) Penaltys im Elfmeterschiessen
15:14 gegen AEK Athen durch. Den
entscheidenden Penalty versenkte Goalie
Nikopolidis. In dieser Zerreissprobe versagten auch dem ehemaligen Verteidiger des
FC Basel, Daniel Majstorovic, die Nerven,
indem auch der Schwede einen Penalty verschoss.
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Luzern - Aarau 4:0 (1:0)
Allmend. – 8623 Zuschauer. – SR: Busacca.
– Tore: 38. Frimpong 1:0. 83. Frimpong 2:0.
84. Paiva 3:0. 92. Siegrist 4:0.
Luzern: Zibung; Luqmon, Veskovac, Diarra
(46. Chiumiento/82. Zverotic), Lustenberger; Gajic, Seoane, Renggli; Frimpong, Paiva
(88. Siegrist), Ferreira.
Aarau: Benito; Menezes, Rapisarda (56.
Bengondo), Page, Elmer; Mutsch (74. Lang),
Aquaro, Bastida, Nushi (64. Pejcic); Burki;
Ianu.
Bemerkungen: Luzern ohne Kukeli, Lambert, Scarione, Tchouga und Wiss (alle verletzt). Aarau ohne Marazzi, Rogerio, Schaub
und Tarone (alle verletzt). Verwarnung: 66.
Page (Foul).
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Wil - St. Gallen 1:1 (0:1)
Lugano mit Kantersieg, St. Gallen 1:1. Die
Tessiner schlugen Nyon 4:0 und verkürzten
den Rückstand auf St. Gallen (1:1 in Wil) auf
fünf Punkte. Für den drei Wochen lang ausfallenden Topskorer Rennella sprangen Valente, Schirinzi und Perrier als Torschützen
ein. Das 1:0 erzielte Pauchard mit einem
Eigentor. St.Gallen brachte sich im Derby beim FC Wil selber um einen weiteren
Vollerfolg. Vier Minuten vor Schluss gelang
Gsell der glückhafte Ausgleich. Zuvor hatte
St. Gallen das Geschehen und die Führung
von Muntwiler (33.) bis kurz vor Schluss
kontrolliert. Bergholz. – 4800 Zuschauer
(ausverkauft/Saisonrekord). – SR: Graf. –
Tore: 33. Muntwiler 0:1. 86. Gsell 1:1.
– Wil: Taini; Haziri (87. Bolay), Madry,
Muslin, Huber, Sarr, Lezcano, Franjic (46.
Kaiser), Gsell, Akdemir (66. Grossklaus),
Silvio. – St. Gallen: Lopar; Zellweger,
Garat, Schenkel, Fernando, Zé Vitor, Kollar,
Muntwiler, Hämmerli (86. Dabo), Costanzo (84. Weller), Merenda (76. Caceres).
– Bemerkungen: 17. Latten-Kopfball von
Muntwiler. 68. Pfostenschuss von Zé Vitor
(St. Gallen). Verwarnungen: 45. Kollar. 72.
Lezcano.
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Holland Eredivisie
33. Runde: Roda Kerkrade - Willem II
Tilburg 0:1 , Vitesse Arnheim - Heracles
Almelo 1:0 , PSV - Nijmegen 1:1 , Twente
(mit Nkufo) - Alkmaar 3:0 , Sparta Rotterdam (ohne Jaggy) - Ajax 4:0 ,Breda De Graafschap (ohne Keller) 0:1 , Utrecht Feyenoord 2:2, Volendam - Groningen 0:1,
Heerenveen - Den Haag 2:2 – Ranglistenspitze (je 33): 1. Alkmaar 77. 2. Twente 69.
3. Ajax Amsterdam 65. 4. Eindhoven 62. 5.
Heerenveen 60. 6. Groningen 53. 7. Feyenoord 45. 8. NAC Breda 45, Ferner: 13. Sparta
Rotterdam 34. 16. De Graafschap 29. – Alkmaar steht bereits als Meister fest.
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Italien
Inters Rückkehr zum Erfolg. Nach drei Spielen mit nur zwei Punkten kehrte Inter Mailand zum Erfolg zurück. Beim 2:0 gegen
Lazio Rom mussten sich die Mailänder
allerdings fast eine Stunde gedulden, bis sie
auf Kurs waren. Erst in der 58. Minute gelang
Zlatan Ibrahimovic mit seinem 21. Saisontor
das erlösende 1:0. Den zweiten Treffer bereitete der Schwede mit einem Steilpass auf
Torschütze Muntari vor (70.).
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Primera Division – 34. Runde
Real Madrid - FC Barcelona 2:6 (1:3). – 80
000 Zuschauer. – Tore: 14. Higuain 1:0. 18.
Henry 1:1. 20. Puyol 1:2. 35. Messi 1:3. 56.
Ramos 2:3. 58. Henry 2:4. 75. Messi 2:5. 82.
Piqué 2:6.
Villarreal - Sevilla 0:2 (0:0). – 12 000
Zuschauer. – Tore: 57. Luis Fabiano 0:1. 85.
Kanouté 0:2.
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Basel - Sion 2:2 (0:0)
St. Jakob-Park. – 21 277 Zuschauer. –
SR: Bertolini. – Tore: 74. Huggel 1:0. 77.
Bühler (Eigentor) 2:0. 78. Saborio 2:1. 81.
Dominguez 2:2.
Basel: Costanzo; Zanni, Abraham, Ferati,
Safari; Ergic, Huggel (86. Mustafi); Stocker (55. Frei), Gjasula (73. Perovic), Chipperfield; Streller.
Sion: El Hadary; Vanczak, Alioui,
Nwaneri, Bühler; Fermino, Serey Die (80.
Dominguez); Reset (58. M’Futi), Obradovic,
Monterrubio; Afonso (70. Saborio).
Bemerkungen: Basel ohne Derdiyok, Carlitos, Marque, Hodel, Almerares und Stöckli
(alle verletzt). Sion ohne Beney, Paito (beide gesperrt) und Adeshina (verletzt). Lattenschuss: 54. Stocker. Pfostenschüsse: 86. Frei.
88. M’Futi. Verwarnungen: 21. Obradovic
(Hands). 28. Zanni (Foul). 30. Nwaneri
(Foul). 31. Bühler (Foul). 90. Costanzo
(Reklamieren).
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GC - Bellinzona 1:3 (0:2)
Letzigrund 3300 Zuschauer SR: Circhetta
19. Sermeter 0:1 (Penalty).
25. Sermeter 0:2 (Flachschuss aus 16 m).
69. Conti 0:3 (nach Konter über Feltscher).
80. Riedle 1:3 (aus 5 m nach Callà-Querpass).
Ersatz. GC: Colomba; Daprelà, Rolf Feltscher. – Bellinzona: Gritti; Gashi, Wahab,
Lustrinelli. – Abwesend. GC: Bobadilla,
Smiljanic (verletzt). – Bellinzona: Beghetto,
Thiesson, Zotti.
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Weitere Spiele
La Chaux-de-Fonds - Locarno 1:3 (1:2). –
420 Zuschauer. – SR: Zimmermann. -- Tore:
7. Senger 0:1. 24. Bouamri 1:1. 32. Senger
1:2. 80. Senger 1:3.
Gossau - Yverdon 0:4 (0:3). – 450
Zuschauer. – SR: Wermelinger. – Tore: 20.
Oppliger 0:1. 24. Ndzomo 0:2. 33. Sejmenovic 0:3. 89. Büchel 0:4. – 69. Damjanovic
(G) hält Handspenalty von Gourmi.
Lausanne-Sport - Concordia 2:3 (0:3). –
1050 Zuschauer. – SR: Laperrière. – Tore:
12. Bieli 0:1. 28. Kim 0:2. 37. Schürpf 0:3.
53. Pasche 1:3. 62. Pasche 2:3.
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Premier League – 35. Runde
Liverpool - Newcastle 3:0 (2:0). – 44 121
Z. – Tore: 22. Benayoun 1:0. 28. Kuyt 2:0.
87. Leiva 3:0. – Liverpool ohne Philipp Degen (nicht im Aufgebot). 77. Rot für Barton
(N). Middlesbrough - Manchester United 0:2
(0:1). – 33 767 Zuschauer. – Tore: 25. Giggs
0:1. 51. Park 0:2.
Chelsea - Fulham 3:1 (2:1). – 41 801
Zuschauer. – Tore: 1. Anelka 1:0. 4. Nevland 1:1. 10. Malouda 2:1. 53. Drogba 3:1. –
Bemerkung: Fulham ohne Zuberbühler (Ersatz).
Manchester City - Blackburn 3:1 (3:0). – 43
967 Z. – Tore: 27. Caicedo 1:0. 34. Robinho 2:0. 45. Elano (Foulpenalty) 3:0. 66. Andrews 3:1. – Man. City ohne Fernandes (Ersatz). Portsmouth - Arsenal 0:3 (0:2). – 20
418 Zuschauer. – Tore: 13. Bendtner 0:1. 41.
Bendtner (Foulpenalty) 0:2. 56. Vela 0:3. –
Arsenal mit Djourou. 78. Rot gegen Parnarot
(P). Stoke City - West Ham 0:1 (0:1). – 27
500 Zuschauer. – Tor: 33. Tristan 0:1. – West
Ham ohne Behrami (verletzt).
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Ligue 1 – 34. Runde
Monaco - Auxerre 0:1 (0:1). – 7203
Zuschauer. – Tor: 25. Kahlenberg 0:1. –
Bemerkung: Monaco ohne Müller (Ersatz),
Auxerre mit Grichting.
Valenciennes - Lyon 2:0 (2:0). – 14 864
Zuschauer. – Tore: 24. Audel 1:0. 28. Audel
2:0.
Marseille - Toulouse 2:2 (0:0). – 59 800 Z.
– Tore: 47. Gignac 0:1. 62. Niang 1:1. 70.
Gignac 1:2. 71. Cetto (Eigentor) 2:2.
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Uefa-Cup, Halbfinals (Rückspiele)
x x Final x20. Mai in Instanbul x x x x x x
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
xxxxxxxx
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31. Runde
Luzern: Höchststrafe für Chiumiento. Mit
dem 4:0-Heimsieg gegen Aarau überholte
der FC Luzern Sion und ist nun Achter.
Rundum Harmonie herrscht auf der Allmend
aber nicht – wegen Davide Chiumiento. Der
24-Jährige wurde am Samstag zur zweiten Halbzeit eingewechselt, nach 82 Minuten
aber schon wieder ausgewechselt. Das bedeutet die Höchststrafe für einen Fussballer.
Trainer Rolf Fringer warf Chiumiento vor,
den Ernst des Abstiegskampfs nicht erkannt
und das Team im Stich gelassen zu haben.
Der Spieler war bei Spielende bereits nicht
mehr im Stadion. Chiumiento muss mit einer
Busse rechnen.
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Winterthur - Schaffhausen 1:3 (0:2)
Schlägerei in Schaffhausen. Nach dem Spiel
ist es im Bahnhof Schaffhausen zu einer Massenschlägerei zwischen Fans beider Mannschaften gekommen. Ein Polizist
wurde leicht verletzt. Die Schaffhauser Fans
wurden bei ihrer Rückkehr aus Winterthur
im Bahnhof von 10 bis 15 Winterthurer
Anhängern erwartet und in eine Schlägerei
verwickelt. Die Schaffhauser Polizei musste
massiv Pfefferspray einsetzen. Zwei der Angreifer wurden festgenommen und inhaftiert.
Schon unmittelbar nach dem Spiel war es in
Winterthur zu Ausschreitungen gekommen.
Schützenwiese. – 2100 Zuschauer. - SR:
Bieri. – Tore: 17. Ademi 0:1. 44. Etemi 0:2.
48. Katanha 0:3. 63. Felipe (Penalty) 1:3.
– Winterthur: Vasic; Von Niederhäusern,
Berisha, Aziawonou (87. Bühler), Radice,
Lombardi, Lüscher, Abrashi (46. Kurdov),
Felipe, Llumica (46. Lenjani), Antic. –
Schaffhausen: Tofiloski; Geiser, Nganga
(30. Kohler), Mollet, Stamm, Fall, Ademi,
Nater, Pavlovic, Etemi (84. Zuffi), Katanha (71. Todisco). – Bemerkungen: 83. Rot
gegen Antic. Verwarnungen: 48. Lenjani. 52.
Antic. 62. Lüscher.
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Bundesliga – 30. Runde
Hamburger SV - Hertha Berlin 1:1 (1:0). –
57 000 Zuschauer. – Tore: 6. Jansen 1:0. 66.
Kacar 1:1. – Hertha mit Von Bergen, ohne
Lustenberger.
1. FC Köln - Werder Bremen 1:0 (0:0). – 50
000 Zuschauer. – Tor: 61. Novakovic 1:0.
Bayern München - Mönchengladbach 2:1
(2:1). – 69 000 Zuschauer. – Tore: 33.
Schweinsteiger 1:0. 38. Daems (Foulpenalty) 1:1. 42. Hamit Altintop 2:1.
Wolfsburg - Hoffenheim 4:0 (0:0). – 30 000
Zuschauer. – Tore: 65. Dzeko 1:0. 74. Dzeko
2:0. 78. Dzeko 3:0. 88. Graffite (Foulpenalty) 4:0. – Wolfsburg mit Benaglio (bis 91.).
88. Gelb-Rote Karte gegen Beck wegen
wiederholten Foulspiels. Frankfurt - Dortmund 0:2 (0:0). – 51 500 Zuschauer. – Tore:
79. Zidan 0:1. 84. Bellaid 0:2. – Bemerkungen: Eintracht mit Spycher, Dortmund mit
Frei (bis 73.).
Schalke - Leverkusen 1:2 (0:2). – 61 161
Zuschauer. – Tore: 9. Helmes 0:1. 26. Renato
Augusto 0:2. 87. Kuranyi 1:2. – Leverkusen
mit Barnetta (ab 68.), ohne Schwegler.
Bielefeld - VfB Stuttgart 2:2 (1:2). – 25
800 Zuschauer. – Tore: 4. Delpierre 0:1.
30. Katongo 1:1. 35. Hitzlsperger 1:2. 69.
Munteanu (Foulpenalty) 2:2. – Stuttgart mit
Magnin.
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Frankreich
Nur Remis für Marseille. Nach sechs
Siegen in Folge musste Leader Olympique
Marseille wieder einmal Punkte abgeben.
Die Südfranzosen spielten daheim gegen
Toulouse nur 2:2. PierreAndré Gignac
brachte die Gäste mit seinen Saisontoren 20
und 21 zweimal in Führung (48./73.). Die
Marseillais reagierten durch Mamadou Niang und einem Eigentor von Toulouse-Abwehrchef Mauro Cetto jeweils rasch auf den
Rückstand. Zum Siegtreffer reichte es trotz
eines Sturmlaufs in der Schlussviertelstunde
nicht mehr.
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Xamax - FC Zürich 0:1 (0:1)
Maladière 6386 Zuschauer SR: Studer 32.
Aegerter 0:1 (aus 18 m in Ferros linke Ecke).
Ersatz. Xamax: Faivre; Furios, Nuzzolo,
Rak. – FCZ: Guatelli; Büchel, Mehmedi,
Schönbächler. – Abwesend. Xamax: Brown,
Edjenguele (gesperrt), Quennoz, Bah, Rossi
(verletzt). – FCZ: Chikhaoui (geschont),
Stahel, Stucki, Tarchini (verletzt). – Bemerkung: 79. Lattenschuss Besle.
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Triathlon
Tongyeong (SKor). World Championship
Series (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen). Männer: 1. Docherty (Neus) 1:50:25. 2. Kahlefeldt (Au) 0:01
zurück. 3. Polianski (Rus) 0:05. 4. Gemmell (Neus) 0:15. 5. Justus (D) 0:18. 6.
Shoemaker (USA) 0:22. Ferner: 42. Gacond
(Sz) 3:18. 48. Salvisberg (Sz) 4:04. 51. De
Kaenel (Sz) 4:14. Frauen: 1. Snowsill (Au)
2:02:42. 2. Moffatt (Au) 0:10. 3. Ide (Jap)
0:48. 4. Tremblay (Ka) 0:50. 5. Sweetland
(Ka) 0:57. 6. Niwata (Jap) 1:14. 7. Di Marco
(Sz) 1:15. – Aufgegeben u.a.: Ryf (Rad/Kettenriss), Melanie Annaheim (Rad).
Stettfurt, Thurgauer Triathlon. PRO-Challenge. (Dreimal 200 m Schwimmen/8 km
Radfahren/1,4 km Laufen). Männer: 1.
Riederer (Wallisellen) 58:12. 2. Van Berkel
(Winkel ZH) 0:10 zurück. 3. v Unger (De)
0:16. 4. v Hug (Dielsdorf) 0:27. 5. v Schildknecht (Thalwil) 0:32.
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Schwimmen
Schneiter brach Dagons Rekord. Christian
Schneiter verbesserte am Bieler Nachwuchswettkampf den bis anhin ältesten Schweizer
Kurzbahn-Rekord über 200 m Brust um 51
Hundertstel auf 2:10,93. Der frühere Rekordhalter Etienne Dagon hatte 1987 mit seiner
Zeit von 2:11,44 Europarekord aufgestellt.
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Beachvolleyball
World Tour in Schanghai Männer. Verlierertableau. 3. Runde: Gabathuler/ Wenger Mussa/Henriquez (Ven) 2:1 (12:21, 22:20,
15:9). 4. Runde: Benjamin/Hevaldo (Br)
- Gabathuler/Wenger 2:0 (21:18, 21:17).
Gabathuler/Wenger ex aequo im 9. Rang.
Halbfinals: Harley/Alison (Br/1) s. Brink/
Reckermann (D/3) 17:21, 21:17, 16:14. Cunha/Pedro (Br/2) s. Kais/Vesik (Est/10) 18:21,
21:16, 15:8. – Final: Harley/Alison s. Cunha/ Pedro 21:14, 21:15. – Um Platz 3: Brink/
Reckermann s. Kais/Vesik 21:17, 21:9.
Frauen. Final: Talita/Antonelli s. Wang/Zuo
21:17, 21:13. – Um Rang 3: Maria Clara/Carol s. Goller/Ludwig 21:19, 21:19. Swiss Tour
im Zürcher Hauptbahnhof Männer. Gewinnertableau. 3. Runde: Bellaguarda/Sutter
(Sz) s. Laciga/Schnider 21:17, 17:21, 15:13.
Heyer/Heuscher (Sz) s. Gosch/ Horst (Ö)
21:19, 21:13.
Verlierertableau, 1. Runde: Beyeler/Lier
(Sz) s. Fölmli/ Weber (Sz) 21:12, 21:17.
Prawdzic/Weingart (Sz) s. Büsser/ Zurgilgen
(Sz) 29:27, 21:14. Chevallier/Sutter (Sz) s.
Heimgartner/Quadt (Sz) 21:0, 21:0. Gscheidle/Kovatsch (Sz) s. Bissig/Itzhaki (Sz)
21:16, 21:15. – 2. Runde: Prawdzic/Weingart
s. Beyeler/Lier 21:12, 21:15. Chevallier/Roman Sutter s. Gscheidle/Kovatsch 21:12,
22:20. – 3. Runde: Gosch/Horst s. Prawdzic/Weingart 21:17, 21:14. Laciga/Schnider s.
Chevallier/Roman Sutter 21:19, 21:19.
Halbfinals: Gosch/Horst s. Bellaguarda/Sutter 21:17, 21:19. Heyer/Heuscher s. Laciga/
Schnider 21:18, 21:14. – Um Platz 3:
Laciga/Schnider s. Bellaguarda/Sutter 21:16,
21:15. Final: Heyer/Heuscher s. Gosch/
Horst 17:21, 21:12, 15:13. Frauen. Verlierertableau. 2. Runde: Sciarini/Goricanec (Sz)
s. Claasen/Pohl (D) 17:21, 21:14, 16:14.
Forrer/ Schmocker s. Grossen/Kayser (Sz)
22:20, 21:13.
Halbfinals:
Kuhn/Zumkehr
(Sz)
s.
Goricanec/Sciarini 21:12, 21:14. Forrer/Schmocker s. Moreira/Silva Jorge (Bra)
16:21, 21:11, 15:13. – Spiel um Platz 3: Goricanec/Sciarini s. Moreira/Silva Jorge 21:13,
18:21, 15:10. – Final: Kuhn/Zumkehr s. Forrer/Schmocker 21:19, 21:15.
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Rennen im Ausland
Asturien-Rundfahrt (Sp). 5. Etappe, Cangas
de Narcea–Oviedo (178 km): 1. Vicioso (Sp)
4:21:50. 2. Bole (Sln). 3. Machado (Por).
4. Sanchez (Sp). 5. Mancebo (Sp), alle gleiche Zeit. – Schlussklassement: 1. Mancebo
(Sp) 19:19:06. 2. Machado 0:24 zurück. 3.
Moreno (Sp) 0:39.
Larciano (It). GP Industria & Artigianato
(200 km): 1. Callegarin (It) 4:45:00. 2. Bosisio (It). 3. Rodriguez, gl. Zeit. Oviedo (Sp).
Subida al Naranco (149 km): 1. Sicard (Fr)
3:56:27. 2. Ribeiro (Por) 0:26. 3. Lopez Garcia (Sp) 0:37. – Ferner: David Vitoria (Sz)
2:40.
Argenteuil Sannois (Fr). Trophée des
Grimpeurs (137,3 km): 1. Voeckler (Fr)
3:03:41. 2. Geslin (Fr) 0:20. 3. Jalabert (Fr),
gleiche Zeit. – Out u. a.: Beuret (Sz).
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Eishockey
Knappe Niederlage für Ducks und Hiller. Die
Anaheim Ducks mit Jonas Hiller im Tor sind
mit einer knappen Niederlage in die ViertelfinalSerie der NHL-Playoffs gestartet. Die
Kalifornier unterlagen dem aktuellen Stanley-Cup-Sieger Detroit Red Wings 2:3. Der
seit Wochen in Hochform spielende Hiller
zeigte abermals eine starke Leistung; der Appenzeller war seinem Team mit 37 erfolgreichen Paraden der gewohnt sichere Rückhalt.
NHL. Playoff-Viertelfinals (best of 7). Freitag. 1. Runde. Western Conference: Detroit (2. der Qualifikation) - Anaheim (8./
mit Hiller/37 Paraden) 3:2. – Eastern Conference: Boston (1.) - Carolina (6.) 4:1.
Samstag. Eastern Conference. 1. Runde:
Washington (2.)- Pittsburgh (4.) 3:2. – Western Conference. 2. Runde: Vancouver (3.) Chicago (4.) 3:6; Stand 1:1.
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Mountainbike Weltcup
Cross Country in Houffalize. Männer (39,1
km): 1. Absalon (Fr) 1:51:34. 2. Kurschat
(D) 0:15 zurück. 3. Näf 0:52. 4. Stander (SA)
1:15. 5. Peraud (Fr) 1:26. 6. Hermida (Sp)
1:31. – Weitere Schweizer: 11. Sauser 3:03.
13. Schurter 3:22. 16. Vogel 3:48. 23. Gujan
5:55. 34. Flückiger 7:55.
Frauen (25,1 km): 1. Fullana (Sp) 1:25:01.
2. Pendrel (Ka) 0:14. 3. Chengyuan (China)
0:46. 4. Lechner (It) 1:58. 5. Osl (Ö) 2:17. 6.
Prémont (Ka) 3:00. – Ferner: 14. Henzi 5:14.
16. Leumann 5:44. 29. Saner 8:16. 35. Meyer
8:46. 42. Süss 11:02.
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Basketball
NBA. Playoff-Achtelfinals (best of 7). 6.
Runde. Eastern Conference: Miami (5. der
Qualifikation) - Atlanta (4.) 98:72; Stand 3:3.
7. Runde: Atlanta - Miami 91:78; Endstand
4:3. – Boston - Chicago 109:99; Schlussstand 4:3. – Halbfinals der Eastern Conference: Boston - Orlando, Atlanta - Cleveland.
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Tennis
Souveräner Turniersieg von Chiudinelli. Mit
einem sicheren 6:3, 6:4-Finalsieg gegen
den Italiener Paolo Lorenzi (ATP 195) hat
Marco Chiudinelli (ATP 304) das Challenger-Turnier auf Teneriffa gewonnen. Er
wird damit im Ranking etwa 50 Positionen
vorrücken.
Rom. ATP-Masters-1000 (2,75 Mio /Sand).
Halbfinals. Djokovic (Ser/3) s. Federer
(Sz/2) 4:6, 6:3, 6:3. Nadal (Sp/1) s. Gonzalez
(Chile/12) 6:3, 6:3.
Final: Nadal s. Djokovic 7:6 (7:2), 6:2.
Doppel. Final: Nestor/Zimonjic (Ka/Ser/2) s.
Bryan/Bryan (USA/1) 7:6 (7:5), 6:3.
WTA-Turnier (2 Mio /Sand). 1. Runde:
Schnyder (Sz) s. Duque Marino (Kol/Q) 7:6
(7:1), 6:3. Bartoli (Fr/11) s. Peng (China) 6:0,
7:6 (3). Kanepi (Est/16) s. King (USA/Q)
6:4, 6:3. Martinez Sanchez (Sp) s. Mauresmo
(Fr) 4:6, 7:6 (4), 6:2.
Stuttgart. WTA (700 000 Dollar/Hart). Halbfinals: Kusnezowa (Rus/5) s. Dementjewa
(Rus/2) 6:4, 6:2. Safina (Russ/1) s. Pennetta
(It) 3:6, 7:5, 6:0.
Fes (Mar). WTA (200 000 Dollar/Hart). Final: Medina Garrigues (Sp/1) s. Makarowa
(Rus/6) 6:0, 6:1.
München. ATP-Turnier (450 000 Euro/Sand). Qualifikation. 1. Runde: Bohli s.
Bachinger (D) 3:6, 6:1, 7:6 (7:4). 2. Runde:
Bohli s. Jun Woong-Sun (SKor) 6:2, 6:4.
Bundaberg (Au). ITF-Turnier (25 000 $/
Sand). Halbfinal: Rodionowa (Rus/2) s.
Riner (Sz) 6:0, 6:1. – Doppel, Final: Arai/
Riner (Jap/Sz) s. Holland/Peers (Au) 1:6, 6:4,
11:9.
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RAD Tour de Romandie
4. Kessiakoff (Sd) 0:17. 5. Astarloza (Sp)
0:45. 6. Di Gregorio (Fr) 0:51. 7. Cataldo (It).
8. Frank. 9. Valverde (Sp). 10. Evans (Au).
11. Mentschow (Rus). 12. Uran (Kol), alle
gl. Z. 13. Szmyd (Pol) 1:17. 14. Gilbert 1:20.
15. Martin (D) 1:24. 16. Wyss. 17. Bak (Dä).
18. Iglinsky (Kas). 19. Marzano (It). 20. Bonnafond (Fr). – Die weiteren Schweizer: 28.
Morabito (Sz), gleiche Zeit wie Martin.. 65.
Zaugg 8:29. 66. Moos, gl. Z. 71. Rast 9:29.
91. Bovay 22:26. 92. Wyss. 106. Elmiger.
107. Schär. 121. Schwab. 137. Zberg, alle gl.
Z. – Nicht gestartet u.a. Cancellara.
4. Gilbert. 5. Sijmens (Be). 6. Martin.
7. Zberg. 8. Camano (Sp). 9. Lang (D). 10.
Jens Voigt (D).11. Buts (Ukr).
12. Rohregger 14. Bonnafond.
16. Arrieta (Sp). 17.
18. Roy (Fr). 19. Cataldo. 20. Bak.
Ferner: 22. Frank. 24. Kreuziger.
32. Morabito. 33. Moos. 40. Zaugg.
63. Schär. 71. Rast, alle gleiche Zeit.
94. Danilo Wyss 6:40. 95. Elmiger.
122. Bovay 12:25. 140. Schwab 15:41.
15. Serrano (Ö). 13. Wyss.
Labbé (Fr).
(Sp).
4. Valverde 0:46. 5. Uran 0:48. 6.
Bak 1:01. 7. Evans 1:07. 8. Martin 1:08.
9. Kessiakoff 1:16. 10. Sjuzu (WRus) 1:21.
11. Mentschow 1:25. 12. Frank 1:27. 13. Di
Gregorio 1:29. – Ferner: 18. Wyss 1:40. 24.
Morabito 1:47. 46. Moos 9:04. 51. Zaugg
10:29. 52. Rast 10:46. 93. Schär 31:47. 94.
Elmiger 32:23. 99. Zberg 35:22. 116.
Wyss 43:25. 119. Schwab 45:03.
139. Bovay 55:40.
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Leichtathletik
Usain Bolt am Fuss operiert. Usain Bolt hat
sich nach seinem Autounfall vom Mittwoch
in Kingston einer Operation am linken
Fuss unterzogen. Der Eingriff verlief ohne
Probleme. Der dreifache Olympiasieger von
Peking 2008 und Weltrekordhalter hatte die
leichte Verletzung beim Aussteigen aus dem
Wrack erlitten.
Baie-Mahault, Guadeloupe. Männer. 400 m:
1. Merritt (USA) 44,50 (JWB). – Weit (1,9
m/s RW): 1. Philipps (USA) 8,51 (JWB).
Frauen. 400 m H.: 1. Demus (USA) 54,17
(JWB).
Kingston (Jam). Männer. 100 m (0,1 m/s
RW): 1. Patton (USA) 10,02. 2. Bailey (Antigua) 10,02. 3. Blake (Jam) 10,07. – 400
m Hürden: 1. Culson (Puerto Rico) 48,42
(JWB). – Frauen. 100 m 1,2 m/s RW): 1.
Stewart (Jam) 10,92 (JWB).
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Schwingen
Thurgauer Kantonalschwingfest in Halingen (150 Schwinger/2500 Zuschauer).
Schlussgang: Andy Büsser (Ottenberg
Winterthur.
TG)
bezwingt
Eschenberg-Schwinget. Arnold Forrer (Stein SG)
(53 in Schwinder 10. Minute ger/700 mit
Zuschauer). Hochschwung. Schlussgang:
– Rangliste: 1. Markus Büsser 58,50.
Spörri 2. (GibsPascal wil-Ried Gurtner ZH)
(Schaffhausen) besiegt Ruedi Luchsinger
58,25. 3.(Linthal) Daniel Bösch in der 5.
(Zuzwil) Minute 58,00. 4. Forrer 57,75.
5. Jakob Roth (Ebnat-Kappel), Stefan mit
Ableeren übers Knie.– Rangliste: 1. Spörri
58,75. 2. Ruedi Burkhalter (Homburg) und
Martin Hersche (Appenzell) je 57,50. Eugster (Quarten) 58,25. 3. Luchsinger und
Samir Leuppi (Winterthur) je 57,00. 4. Simon Wiederkehr (Nassen SG), Fredi Kohler
(Pfäfers SG) und Franz Freuler (Glarus) je
56,75.
Aarau.
Schachen-Schwinget
(82
Schwinger/900 Zuschauer). Schlussgang:
Guido Thürig (Zofingen) bezwingt Mathias
Studinger (Däniken) im ersten Zug mit Kurz.
– Rangliste: 1. Thürig 58,25. 2. Christoph
Bieri (Untersiggenthal) 57,75. 3. Stephan
Studinger (Däniken) 57,25. 4. Thomas Notter (Tägerig) 57,00. 5. Mathias Studinger,
Bruno Linggi (Oberarth) und Rolf Schmid
(Walteschwil) je 56,75.
Rüeschegg BE. Wislisau-Schwinget (41
Schwinger/350 Zuschauer). Schlussgang:
Willy Graber (Bolligen BE) besiegt Adrian
Schenkel (Kirchdorf BE) in der 4. Minute mit
GraberSpezial. – Rangliste: 1. Graber 59,00.
2. Schenkel und Hansruedi Lauper (Gasel
BE) je 57,00. 3. Michael Nydegger (Plaffeien) 56,50. 4. Christoph Wälti (Vechigen
BE) 56,00.
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GP Spanien in Jerez
4. Redding (Gb), Aprilia, 14,251. 5. Vazquez
(Sp), Derbi, 14,758. 9. Aegerter, Derbi,
18,960. 17. Krummenacher, Aprilia, 44,934.
– Rundenbestzeit: 5. Simon (Sp) 1:48,237
(147 km/h).
WM (3/16): 1. Iannone 37,5. 2. Smith 36,5.
3. Espargaro 31,5. 10. Aegerter 16,5. 4. Barbera (Sp), Aprilia, 2,769. 5. Lüthi, Aprilia, 17,946. 6. Pasini (It), Aprilia, 17,950.
17. Chesaux (Sz), Honda, 1 Rd. – Rundenbestzeit: 15. Bautista 1:43,338 (154 km/
h).
WM (3/16): 1. Aoyama 58. 2. Bautista 54. 3.
Barbera 43. 4. Lüthi 29.
4.De Puniet (Fr), Honda, 31,893. 5. Melandri (It), Kawasaki, 33,128. 6. Capirossi
(It), Suzuki, 34,128. – Rundenbestzeit: 4.
Rossi 1:39,818 (159,518 km/h). – Out: u.a.
Lorenzo 24. Sturz).
WM (3/17): 1. Rossi 65. 2. Stoner 54. 3.
Lorenzo 41. – 17. Mai: GP in Le Mans.
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Cupsieger-Cup
Rückspiele: Valladolid (Sp) - Amicitia
Zürich 33:27 (17:12); Hinspiel 31:35. Nordhorn (D) - Kadetten Schaffhausen 34:29
(15:12); 30:28. – Final: Valladolid- Nordhorn.
Valladolid - Amicitia Zürich 33:27 (17:12)
Polideportivo Huerta del Rey. -- 3500
Zuschauer (ausverkauft). – SR: Van der
Helm/Wiebrands (Ho). – Torfolge: 5:3, 9:5,
11:9, 14:10, 17:12; 22:14 (38.), 27:18, 30:21
(53.), 32:25, 33:27. – Strafen: 4-mal 2
Minuten gegen Valladolid, 3-mal 2 Minuten
gegen Amicitia Zürich. Amicitia: Vaskevicius/Bringolf (ab 49.); Fellmann (2), Hess
(2), Basic (7/4), Schmid (5), Stranovsky (4),
Behrends (3), Löke (4), Svajlen, Antl.
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2. Renntag
Rennen 1 (Trab, 2450 m, Fr. 8000.–): 1. Karin Suter-Weber). 2. Great Spain (CyriQuatuor du Martza (Fahrer Renaud Pu- aque Santerne) 4 Längen. 3. Bric dOr (Cedric
jol/Besitzer Ecurie du Martza/ Trainer Re- van Wegberg) 2 Längen. 4. Hairball. 5. Vac
naud Pujol). 2. Ouragan de Bussy (Marc- de Regnière. – Toto S 2.20. – P 1.70, 2.00. –
AndréBovay) 1,25 Längen. 3. Lutin de la ZW 6.30. – DW 38.60.
Noémie (Monika Bürgisser) 7 Längen. – Toto: Sieg (S) 4.00. – Platz (P) 1.80, 1.70, 2.90.
– Zweierwette (ZW) 10.10. – Dreierwette
(DW) 80.90.
Rennen 2 (Flach, 2000 m, Fr. 7000.–):
1. Arrinao (Reiterin Chantal Zollet/Thomas
Bobsin/Th. Bobsin). 2. Mamborock (Julien
Lemée) 0,5 Länge. 3. Parliamentary (Sandra Wild) 8 Längen. – Toto: S 3.80. – P
1.90, 2.00, 4.40. – ZW 9.90 – DW 14.40.
Rennen 3 (Trab, 2425 m, Fr. 10000 .–): 1.
Napoléon de Bussy (Barbara Schneider/Barbara Schneider/Marc-AndréBovay). 2. Ludwig du Martza (Renaud Pujol) Hals. 3. Level One Jiel (Patricia Felber) 6 Längen. 4.
Junior du Rib. 5. Lou Merett. – Toto: S
3.00. – P 1.60, 3.20, 1.80. – ZW 29.00.
– DW 239.00. Rennen 4 (Flach, 1800 m,
Fr. 8000.–): 1. Montecatini (Mathias Sautjeau/Hans-Georg Stihl/Miro Weiss). 2. Sahara Boy (Karin Zwahlen) Hals. 3. Rain Man
(Philipp Schärer) 1,75 Längen. – Toto: S
16.00. – P 2.80, 1.30, 1.80. – ZW 20.80.
– DW 211.60. Rennen 5 (Flach, 3000 m,
Fr. 7000.–): 1. Best of Thurgau (Nicolas
Guilbert/Stall Thurgovia/Jürg Langmeier).
1. Ganderas (Robert Havlin) tot. 3. Alpha
Mail (Philipp Schärer) kurzer Kopf. – Toto:
S 3.40/1.50. – P 2.30, 2.20, 2.30. – ZW 49.50.
– DW 46.00.
Rennen 6 (Flach, 1600 m, Fr. 7000.–):
1. Le Ribot (Matej Rigo/Stall Black
point/Carmen Bocskai). 2. Sweet Venture
(RobertHavlin)4Längen.3.GrafOtto(PhilippSchärer)1,75Längen.
– Toto: S 6.10. – P 1.10, 1.10, 1.10. – ZW
2.70. – DW 19.80. Rennen 7 (Flach, 1600
m, Fr. 20000.–): 1. Maintop (Freddy di Fède/
Ecurie Sable Noir/Guy Raveneau). 2. Auenwunder (Toni Castanheira) Hals. 3. Azaro
(Mathias Sautjeau) 4,5 Längen. 4. History. 5.
Jabiru. – Toto: S 1.50. – P 1.50, 1.80, 2.00. –
ZW 4.00. – DW 35.80.
Rennen 8 (Jagd, 4300 m/Fr. 30000.–): 1.
Plusvite (Philipp Schärer/ Stall Schloss Berg/
«««
HH wie ein Triumphzug im HB
BILD KEYSTONE
Mit kraftvollen Sprüngen und raffinierten
Smashes dominierten die Schweizer Sascha
Heyer (in der Bildmitte) und Patrick Heuscher (links) das Auftakt-Turnier zur Coop
Beachtour im Zürcher Hauptbahnhof. Im
Final mussten sie Florian Gosch (am
Block) und Alexander Horst zwar den ersten Satz abtreten, doch danach hatten die
Olympiafünften aus Österreich im HB gegen
HH nichts mehr zu lachen und verloren in 3
Sätzen.
«««
Pferdesport
Kentucky Derby an 51:1-Aussenseiter.
Völlig unerwartet hat der Wallach Mine That
Bird das 135. Kentucky Derby gewonnen.
Auf dem vom Regen aufgeweichten Geläuf
der Rennbahn Churchill Downs siegte der
von Calvin Borel gerittene 51:1-Aussenseiter mit fast sieben Längen Vorsprung
auf Pioneer of the Nile. Jockey Borel hatte 24 Stunden zuvor im Sattel von Rachel
Alexandra bereits das Stutenrennen Kentucky Oaks für sich entschieden und dabei
rekordverdächtige 20 Längen zwischen sich
und die Gegner gelegt.
Newmarket (Gb). 2000 Guineas (1
Meile/426 000 Pfund): 1. Sea The
Stars (Michael Kinane/Christopher Tsui/
John Oxx ). 2. Delegator (Jamie Spencer)
1,5 Längen. 3. Gan Amhras (Kevin Manning) 0,75 Länge. – 15 Pferde. – Toto: Sieg
10,60:1. Lummen (Be). CSIO. Grosser Preis
(2 Umgänge): 1. Marcus Ehning (D), Noltes
Küchengirl, 0/58,99. 2. Jos Lansink (Be),
Spender, 0/59,49. – 10. Werner Muff, Campione CH, 4/65,60. Linz (Ö). CSI. Grosser Preis (1 Umgang mit St.): 1. Thomas
Frühmann (Ö), The Sixth Sense, 0/39,97. 2.
Willi Melliger, Lea, 0/43,03. 3. Beat Mändli,
Billie, 0/44,15, alle im Stechen.
Uster. Nationaler Concours. S II/A mit
Siegerrunde (SM-Qualifikation): 1. Philipp
Züger (Galgenen), Liatos, 0/43,32. 2. Ivelin
Ivanov (Bientenholz), Equita, 0/43,44. 3.
Martin Fuchs (Bientenholz), 2/46,91. 4. Pius
Schwizer (Oensingen), Ulysse, 4/41,45. 5.
Hansueli Sprunger (Lausen), Kepi de Valse,
4/42,37. 6. Niklaus Rutschi (Alberswil),
Radja van’t Arkelhof, 4/42,77, alle in der
Siegerrunde.
«««
EHF-Cup
Rückspiel: St. Otmar - Gorenje Velenje (Sln)
27:25 (13:15); Hinspiel 20:27.
Final: Gorenje Velenje - Gummersbach (D).
St. Otmar - Gorenje Velenje Kreuzbleiche.
– 1600 Zuschauer. – SR Hakansson/Nilsson (Sd). – Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen
St. Otmar, 5-mal 2 Minuten gegen Velenje. St. Otmar: Han; Engeler (6/2), Christ (3),
Pfründer, Lepp (1), Bächtold (2), Keller (2),
Liniger (8/2), Usik (4), Gunziger, Friede (1),
Keel. Gorenje Velenje: Gajic/Skok (ab 58.
und für 2 Penaltys); Dobelsek (3), Kavas
(3), Bezjak, Ostir (1), Sovic, Datukaschwili,
Mlakar, Gromyko (1), Rnic (8), Stefanic
(3/1), Golcar (6), Harmandic. Bemerkungen:
Velenje ohne Cupic (verletzt).
27:25 (13:15)
«««
Challenge Cup
Rückspiele: BSV Bern Muri - Suceava
(Rum) 26:34 (14:15); 31:35. Resita (Rum)
- Besiktas Istanbul 32:21; 26:26. – Final:
Suceava - Resita.
Nordhorn - Kadetten Euregium. – 3500
Zuschauer. – SR Hansen/Pettersen (No). –
Torfolge: 1:3, 2:4, 6:4, 7:5, 7:7, 11:11 (22.),
15:11, 15:12; 20:13 (35.), 21:16, 22:19,
23:20, 25:23 (49.), 27:25, 31:25, 31:27,
34:28, 34:29. – Strafen: je 4-mal 2 Minuten.
Kadetten: Podpecan/Quadrelli (für 1 Penalty); Kukucka (8), Rauh (2), Petro (1), Pungartnik (2), Graubner (4), Patrail, Oltmanns,
Marcinkevicius (1), Malencic, Bucher, Ursic
(5), Liniger (6).
Bem.: Schaffhausen ohne Starczan (verletzt). Gentzel hält Penalty von Liniger
(13./7:5).
BSV Bern Muri - Suceava Mooshalle,
Gümligen. – 500 Zuschauer. – SR Nikolic/
Stojkovic (Ser). – Strafen: 3-mal 2 Minuten
gegen den BSV Bern Muri, 4-mal 2
Minuten gegen Suceava. BSV Bern Muri:
Ebinger/ Heiniger; Odermatt (2), Leiser (3),
Staudenmann (2), Vonlanthen, Baumgartner
(1/1), Von Allmen, Steiger (1), Räz (2),
Schwander (8/2), Milosevic (2), Cvetkovic
(5), Mühlemann. – Bemerkungen: BSV
ohne Echaud und Hansen (beide verletzt).
Verhältnis verschossener Penaltys 1:1.
34:29 (15:12) 26:34 (14:15)
«««
Quizrätsel
er umgeben sein, sofern es nicht an Land
liegt.
«««
Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben. Der Reihe nach in
die 10 Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich
die Lösung. Täglich 50 Franken oder als
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Teilnahmehinweise: T eilnahmeschluss ist
heute (bzw.
Wochenpreis
sonntags)
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jeweils
23.59 Uhr. Es wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiter der Tamedia AG sind nicht teilnahmeberechtigt.
Rechtsweg ausgeschlossen. Lösungswort
2.5.: FAHRSCHEIN Die Gewinner werden
schriftlich benachrichtigt.
Bimaru: Die Nummer bei jeder Spalte
od. Zeile bestimmt, wie viele Felder durch
Schiffe besetzt sind. Diese dürfen sich nicht
berühren und müssen vollständig von Wass-
Sudoku
Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen
von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder
Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 ×
3-Blöcke nur einmal vorkommen.
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heute (bzw.
Wochenpreis sonntags) um jeweils 23.59
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geführt. Mitarbeiter der Tamedia AG sind
nicht teilnahmeberechtigt. Rechtsweg ausgeschlossen. Lösungszahl 2.5.: 489 Die
Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
Au#ösung vom 2.5.:
«««
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Teilnahmehinweise: Teilnahmeschluss ist
heute (bzw.
Wochenpreis sonntags) um jeweils 23.59
Uhr. Es wird keine Korrespondenz
geführt. Mitarbeiter der Tamedia AG
sind nicht teilnahmeberechtigt. Rechtsweg
ausgeschlossen. Die Gewinner werden
schriftlich benachrichtigt.
«««
Eine Kaltfront bringt Regen und Abkühlung
Region heute: Die neue Woche beginnt in
der Region Zürich mit einem grauen und
wolkenverhangenen Himmel, in der ersten
Tageshälfte regnet es verbreitet. Am Nachmittag lassen die Niederschläge nach und
ziehen sich zunehmend in Richtung Alpen
zurück. Im Unterland zeigen sich bald die ersten Aufhellungen, bis zum Abend kommt
es zu einer weiteren Wetterberuhigung. Die
Temperaturen sind deutlich kühler als noch
gestern Sonntag, die Höchstwerte erreichen
um 13 Grad.
Schweiz heute: In der Nacht hat eine Kaltfront die Schweiz erreicht, sie sorgt für
einen trüben und kühlen Wochenstart. Vor
allem in der Zentral- und Ostschweiz ist es
am Vormittag verbreitet nass, am Genfersee
und im Baselbiet handelt es sich nur noch
um Schauer. Die Schneefallgrenze sinkt auf
1200 bis 1500 Meter. Am Nachmittag lässt
der Regen nach, im Flachland dominieren
bereits die trockenen Abschnitte. Aus Westen und Norden werden die Auflockerungen
allmählich grösser. In den Alpen muss noch
bis zum Abend mit Regengüssen gerechnet
werden. Das Quecksilber steigt auf 11 bis 15
Grad. Im Tessin wird es nur vorübergehend
unbeständiger, am Nachmittag sorgt aufkommender Nordwind für eine deutliche Wetterbesserung und Temperaturen bis 22 Grad.
Aussichten: In der kommenden Nacht ist
es teilweise sternenklar, auch der Dienstag
beginnt freundlich. Im Laufe des Tages
ziehen im Norden und Osten wieder vermehrt Wolkenfelder über den Himmel, es
bleibt aber trocken. Am Mittwoch sind bei
veränderlicher Bewölkung ein paar wenige
Tropfen möglich, der Donnerstag bietet viel
Sonne. Es wird stetig wärmer.
Biowetter: Hypertonikern macht das
kühlere Wetter teilweise zu schaffen.
«««
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Zürich: SMS mit WETTER ZURICH an die
Zielnummer 906 senden.
«««
Ein Himmel, aber viele Götter
Von Oliver Meiler, Kuala Lumpur
Es herrscht viel Aufregung in Malaysia,
wahrscheinlich viel mehr, als wirklich nötig
wäre. Und da die Malaysier grundsätzlich
dazu neigen, immer sehr leidenschaftlich zu
werden, wenn es um die Dinge des Glaubens
und der Ethnie geht, steht nun wieder einmal
Gott mitten in der öffentlichen Debatte und
in allen Zeitungen, oder besser: Allah.
Die Malaien in diesem Vielvölkerstaat, mit
60 Prozent die Mehrheit und mehrheitlich
muslimisch, wollen den Christen, etwa 10
Prozent der Bevölkerung oder 2,5 Millionen,
verbieten, dass sie künftig in den Kirchen zu
«Allah» beten, wenn sie ihren Gott meinen,
dass sie «Allah» in die Bibel schreiben,
dass «Allah» in ihren Publikationen in Bahasa Malaysia gebraucht wird, der Sprache
des Landes, wie das, notabene, seit Jahrhunderten der Fall ist.
Allah, sagen die meisten muslimischen
Schriftgelehrten nun, sei der alleinige Gott
der Muslime, das Wort komme ja aus
dem Arabischen wie der Prophet und Religionsstifter Mohammed auch. Die Christen könnten sich stattdessen, wenn es denn
unbedingt sein müsse, beim malaiischen Titel «Tuhan» behelfen, der bei ihnen ebenfalls
Gott bedeute. Doch da gibt es ein Problem:
«Tuhan» steht eher für Herr als für Gott, und
unter dem Herrn verstehen die Christen in
der Regel den Sohn Gottes. Geht also nicht.
Der Beginn dieser Affäre zwischen Politik
und Posse liegt schon einige Zeit zurück.
2007 verbot der malaysische Innenminister
der katholischen Wochenzeitung «The Her-
ald» plötzlich, in ihren Artikeln das Wort Allah zu gebrauchen. Dazu aufgerufen wurde
der Minister von muslimischen Aktivisten,
die schon seit längerem der Meinung sind,
die Malaien verlören zusehends ihre zentrale
Stellung in der Gesellschaft und dazu gleich
auch ihre politischen Privilegien, die sie sich
als «Söhne der Erde», als Malaysias Ureinwohner, nicht von den malaysischen Chinesen und Indern, den Buddhisten, Hindus und
Christen stehlen lassen wollen.
Neulich sorgte eine Fatwa für Schlagzeilen,
die es Muslimen in Malaysia verbietet, Yoga zu betreiben, weil bei den
Dehnübungen zuweilen auch religiöse, hinduistische Mantras gesungen werden. Diesmal argumentieren die Verfechter der reinen
Lehre und der Rechte der Muslime, Allah sei nicht einfach der Gott aller Menschen. Wer das behaupte, stifte Verwirrung
in den Herzen der Gläubigen. Die virulentesten Vertreter dieser Denkschule klagen,
dass die Christen mit dem Gebrauch des
Namens Allah versuchen würden, massenhaft Muslime zum Christentum zu bekehren.
Wahrscheinlich ist das natürlich nicht, doch
im allgemeinen Lärm geht jede Raison unter.
«The Herald» beschloss vor zwei Jahren,
sich gegen die Verfügung des Ministers zu
wehren. Die Zeitung publizierte einige Seiten aus einem alten katholischen Gebetsbuch in Bahasa aus dem Jahr 1894, in dem
Allah prominent vorkam. Auch die kleine
Gemeinde der Sikhs in Malaysia, die in Bahasa ebenfalls zu Allah betet, meldete Befremden an. Und so wurde während zweier
Jahre intensiv über den Ursprung des Worts
gestritten.
Ein angesehener Professor für politische
Wissenschaften gab zu bedenken, dass es
Allah schon vor der Geburt Mohammeds
gegeben habe, was eine Vereinnahmung
durch die Muslime nicht rechtfertige. Dieser
akademische, für viele ketzerische Einwurf
sorgte für neuerliche Kontroversen, bis vor
einigen Wochen der Innenminister eine salomonische Entscheidung traf: Er gestattete
den Christen, den Begriff Allah in ihren
Zeitungen, Bibeln und Gebetsbüchern zu ge-
brauchen, jedoch unter der Voraussetzung,
dass alle diese Publikationen – und jedes
einzelne Exemplar – auf der Titelseite den
Hinweis «Bestimmt für das Christentum»
trägt.
Nun geriet der Innenminister in die Kritik.
Die Christen hielten den Beschluss für ungerecht, weil er ihnen verbiete, Allah in der
Messe beim Namen zu nennen, ferner sei
es unmöglich, auf jede Bibel und auf jedes
Gebetsbuch nachträglich den erforderlichen
Hinweis zu schreiben. Radikale Muslime
und Kleriker wiederum warfen dem Minister vor, er gehe einen unzulässigen Kompromiss ein mit den «Ungläubigen» und bedrohe damit den Islam.
Und so zog der Minister die Order zurück
und sagte, er habe einen Fehler gemacht.
Mehr sagte er nicht und reichte das Dossier
weiter an das Oberste Gericht – an ein
weltliches Gericht also. Es kann gut sein,
dass sich bald auch ein Scharia-Gericht, wie
es sie parallel zu den zivilen Tribunalen in
Malaysia auch noch gibt, zur Angelegenheit äussern wird. Wahrscheinlich wird sich
auch noch der eine oder andere Mufti und
katholische Erzbischof in die Debatte einschalten. Und alle werden es natürlich um
des Himmels willen tun.
«««
Birdwatchers (Brasilien/Italien 2008). 108 Minuten. Regie und Drehbuch: Marco Bechis. Mit Abrísio da Silva Pedro,
Alicélia Batista Cabreira, Leonardo Medeiros, Ambrósio Vilhalva u. a. Ab 7. Mai in Zürich im Kino. Der Film läuft bereits
in Baden, Basel, Bern und Biel.
Packendes Kino ist manchmal die beste Botschaft
Von Florian Keller
Dieses Land ist ihr Land: Der Spielfilm
«Birdwatchers» legt den Finger in die
postkoloniale Wunde in Brasilien. Politisch, aber nicht moralisierend.
BILD PD Der Nachwuchs-Schamane und das schöne
reiche Mädchen: Szene aus Marco Bechis’ Film
«Birdwatchers».
Das Kino ist nicht die Caritas. Und wenn ein
Spielfilm noch vor dem Abspann gross eine
Spendenadresse einblendet mit dem dringenden Appell, ein Naturvolk vor dem Genozid
zu retten? Dann spricht das in der Regel mehr
für das humanitäre Gewissen des Regisseurs
als für seinen Film. Eine goldene Ausnahme
ist der Italo-Argentinier Marco Bechis mit
seinen «Birdwatchers». Der Film macht zwar
nie ein Geheimnis daraus, dass sein Herz
für die Entrechteten im Mato Grosso do Sul
schlägt. Doch in keinem Moment erweckt
sein Drama den Eindruck, als verwechsle
hier einer das Kino mit einer Anstalt für
wohltätige Zwecke.
Schon mit der ersten Szene lässt Bechis
den touristischen Blick des Westens so
leichthändig ins Leere laufen, dass wir
die Pointe hier nicht verraten wollen.
Die Barockmusik des Jesuitenmissionars
Domenico Zipoli beschwört dazu die Gnade
Gottes. Von wegen: Wenig später hängen
mitten im Regenwald zwei Mädchen der
Guaraní tot an einem Baum; durch den
Strang haben sie sich umgebracht, in
Wahrheit sind sie erstickt am Leben im
Reservat.
Jetzt verlassen die Wilden, die wir zuvor
noch wie Touristen begaffen durften, den
ihnen zugewiesenen Lebensraum, um Zuflucht auf dem Landstrich ihrer Ahnen zu
suchen. Hier, zwischen einer staubigen Piste
und einem letzten Rest Urwald, besetzen sie
einen winzigen Flecken gleich neben dem
Ackerland eines Grossgrundbesitzers. Die
Rückeroberung kann beginnen – selbst wenn
es Dünger vom Himmel regnet, weil der Gutsherr ungerührt sein Sprühflugzeug über den
Acker jagt, als wären da gar keine Menschen.
Interkulturelle Romanze
Das klingt nach Versuchsanordnung und ist
es auch. Sogar der Schimmer einer interkulturellen Teenager-Romanze ist hier eingebaut. Da gibt es die gelangweilte Tochter des
Gutsbesitzers, die die Kultur der Eingeborenen höchstens als folkloristische Deko in
ihrem Swimmingpool kennt. Und unter den
Besetzern ist ein junger Indio, dem ein böser
Geist im Nacken sitzt und der seine ersten
Rituale als Nachwuchs-Schamane einübt.
Als ihn das reiche Mädchen zum Bad in den
Fluss lockt, entdeckt dieser Film für einen
kurzen Moment die Möglichkeit einer romantischen Versöhnung. Doch der tropische
Regen, der dann auf die beiden niedergeht,
spricht dagegen.
Dabei spielt «Birdwatchers» jetzt nicht einfach entrechtete Eingeborene gegen einen
rücksichtslosen Gutsbesitzer aus. Der reiche Farmer schickt zwar einen bewaffneten
Knecht aufs Feld, der die Besetzer in Schach
halten soll – doch der Wächter benimmt sich
gerade so einschüchternd wie eine impotente
Vogelscheuche. Als Dialektiker ist Marco
Bechis kein billiger Sympathiekrämer, der
die Parteien in seinem Drama so säuberlich
sortiert, dass immer nur die Richtigen auf
unser Mitgefühl zählen dürfen.
Mitgefühl allein könnte auch gar nicht
entschärfen, was letztlich ein Konflikt zwischen Recht und Gerechtigkeit ist: Der Gutsherr will um jeden Preis sein verbrieftes
Nutzrecht durchsetzen – die Besetzer fordern
ebenso stur jenes Land zurück, von dem ihre
Vorväter einst vertrieben wurden.
Regisseur Bechis, geboren 1957 in Chile,
ist selbst ein Vertriebener. Aufgewachsen in Argentinien, wurde er als junger
Lehrer während der Militärdiktatur verhaftet
und gefoltert. Nachdem seine Eltern seine
Freilassung erwirkt hatten, ging Bechis ins
Exil nach Italien. Mag sein, dass ihn diese Biografie geimpft hat gegen jeden Exotismus.
In «Birdwatchers», seinem vierten Spielfilm,
legt er den Finger auf die postkoloniale
Wunde, ohne die politisch korrekte Moralpredigt gleich mitzuliefern. Die Hauptrollen
gehören den Indios
Auf seinen «weissen» Blick angesprochen,
erinnert Bechis an Filme wie «The Mission» oder Werner Herzogs «Fitzcarraldo». Zwar habe sich das westliche Kino
schon damals die schauspielerischen Dienste von Eingeborenen gesichert – doch
als Helden im Regenwald dienten weisse
Männer, gespielt von weissen Stars aus dem
reichen Norden. Diese Rollenverteilung hat
Bechis jetzt umgekehrt: Bei ihm sind es die
professionellen Schauspieler, die von den
Laien zu Nebendarstellern degradiert werden. Seine Hauptdarsteller in «Birdwatchers» hat Bechis unter den Guaraní-Kaiowá
gecastet, einem Stamm, der bei heute rund 30
000 Angehörigen durchschnittlich alle zwei
Wochen einen Selbstmord verzeichnet.
An das Spiel vor der Kamera brauchte Bechis
seine ungeübten Stars nicht zu gewöhnen.
«Ich spiele doch jeden Tag eine Rolle»,
soll einer der Guaraní bei den Vorbereitungen zum Film erklärt haben. Wann denn,
wollte der Regisseur wissen. «Immer dann,
wenn ich bete.» Die Guaraní begreifen schon
ihre religiösen Rituale als Schauspiel, da
dürfte der Schritt zum Kino nicht allzu
riesig sein. In einer kleinen Filmschule hat
Bechis seine Darsteller dann gleichwohl in
die Sprache des Films eingeweiht. Um sie
auf die Stille zwischen Schnitt und Gegenschnitt einzuschwören, zeigte er ihnen zwei
fast wortlose Szenen aus Hitchcocks «Die
Vögel» und Sergio Leones «Spiel mir das
Lied vom Tod».
Auch dieser Film spielt ein Lied vom Tod.
Und der Tod kommt hinterrücks und mit
aller Brutalität. Erst versuchts der Farmer
noch mit landwirtschaftlicher Vernunft: Er
sorge doch schliesslich dafür, dass der Boden Früchte trage, rechtfertigt er sich vor
den Besetzern. Seine Argumente laufen ins
Leere, als das Oberhaupt der Guaraní statt
einer Antwort einfach eine Faust voll nackter
Erde in den Mund stopft. Das ist dem weissen Mann gar nicht geheuer: Wie soll man
solche Menschen vom Acker schaffen, wenn
die sogar die Erde essen, auf der sie leben?
Man mag das plakativ nennen, didaktisch
ist dieser Film nie. «Birdwatchers» verstrickt sein Publikum in die unlösbaren
Widersprüche der postkolonialen Welt –
unaufdringlich und ohne Polemik, aber mit
unerbittlicher Konsequenz. Und ganz nebenbei widerlegt Regisseur Bechis damit den
alten Hollywood-Mogul Samuel Goldwyn.
Der pflegte das Unterhaltungsdiktat an seine
Regisseure einst in die griffige Parole zu verpacken: «Willst du eine Botschaft loswerden,
dann geh zur Post.» Mit seinen «Birdwatchers» zeigt Marco Bechis: Packendes Kino ist
manchmal die beste Botschaft. Dann bleibt
auch die Spendenadresse im Gedächtnis.
«««
Bis 12. Juni. Katalog 64 S., ca. 30 Fr.
Verena Loewensberg: Das grafische Werk
Paulina Szczesniak
Zürich, Graphische Sammlung der ETH.
– «Vreni Löwensberg» signierte in
den frühen 40er-Jahren eine Zürcher
Nachwuchskünstlerin ihre Werke. Nachdem
die Welle der ungegenständlichen Malerei
in Form von Suprematismus, Konstruktivismus und Bauhaus über Europa gerollt war,
hatte die neue Formensprache auch die Eidgenossenschaft erreicht und ihr in kurzer Zeit eine Garde junger Kunstschaffender
beschert, die mit ihren Schöpfungen einen
Kontrast zur damals etablierten Ästhetik
schaffen wollten.
Der frische Wind, der alsbald durch die
Schweizer Ateliers wehte, erfasste auch das
eingangs erwähnte Vreni: Es liess seinen
etwas bieder klingenden Vornamen und
das «ö» im Nachnamen hinter sich und
fand als Verena Loewensberg nicht bloss
seine persönliche, sondern vor allem auch
seine künstlerische Identität. Als Mitglied
der Zürcher Konkreten machte sie in der
Folge neben Max Bill, Camille Graeser und
Richard Paul Lohse von einer nüchternen,
geometrischen Bildsprache Gebrauch, die
sich in scheinbar motivfreien, aber farbund
formenreichen Gemälden und druckgrafischen Arbeiten niederschlug. Letztere sind
nun in der Graphischen Sammlung der ETH
Zürich zu sehen.
Mit Loewensberg (1912–1986) rückt die
Graphische Sammlung eine Künstlerin ins
Rampenlicht, deren Werke im Spannungsfeld zwischen zwei recht divergenten Leidenschaften entstanden: der fernöstlichen
Lebensphilosophie und dem Jazz. Während
sich der Einfluss von Fernost in einem ruhigen, repetitiv-meditativen Formenvokabular
niederschlägt, manifestiert sich der Jazz in
heiter-verspielten Momenten. Am besten ist
Loewensberg aber dort, wo sie diese beiden Inspirationsquellen mit entwaffnender
Mühelosigkeit zusammenbringt und ihr Formenrepertoire, gleich einem Jazzvirtuosen,
zu immer neuen Variationen moduliert.
Dies ist besonders schön zu beobachten,
wenn die Malerin Loewensberg der Zeichnerin den Vorrang lässt und die Farbe zugunsten des Linienspiels in den Hintergrund tritt.
Zwar bieten die druckgrafischen Modulationen der loewensbergschen Gemälde Einblick
in die Art und Weise, wie sich diese beiden
Tätigkeitsfelder der Künstlerin gegenseitig
überschnitten und befruchteten. Aber es sind
doch in
erster Linie die schlichten Linearkompositionen, die die Brillanz ihres grafischen
Œuvres ausmachen und dessen qualitative
Eigenständigkeit begründen. Der clevere
Aufbau dieser Werke erschliesst sich allerdings nur dem, der bereit ist, ihrer Grundsubstanz von Linie und Fläche den Faktor Zeit hinzuzufügen. Erst bei geduldiger
Betrachtung nämlich geben die ausgefeilten
Kompositionen das Geheimnis ihrer Ausgewogenheit preis. Auch das konsequente
Fehlen eines Bildtitels und die lebenslange
Weigerung der Künstlerin, sich zu ihren Arbeiten zu äussern, werden dann verständlich:
Loewensbergs Werke leben vom Zusammenspiel mit dem Betrachter. Sie sind Ausgangspunkt und Ausdruck der menschlichen
Geistesarbeit.
«««
Peaches’ Geheimwaffe
London stationierte Duo Simian Mobile Disco lieferte gute Arbeit ab. Das Krönchen
holen sich jedoch die Belgier von Soulwax ab, die Peaches auf «Talk To Me»
die beste Gesangsleistung entlocken: irgendwo zwischen Janis Joplin und «It’s Raining Men». Adrian Schräder Peaches, «I Feel
Cream» (XL Recordings/ Musikvertrieb)
«««
Irgendwas ist anders an Peaches. Irgendwas macht die in Berlin lebende Kanadierin
Merrill Beth Nisker auf ihrem neuen Album
– ihrem vierten unter dem Namen Peaches – anders als zuvor. Klar, da sind immer noch die provokativen Botschaften, die
wie Werbeslogans wirken und einem immer
wieder aufs Auge gedrückt werden. Bereits frühere Albumoder Songtitel wie «Fatherfucker», «Impeach My Bush» oder «Boys
Wanna Be Her» attestierten ihr eine hohe
Qualifikation als Werbetexterin. Nun heissen die Titel: «Mommy Complex» oder «Billionaire» oder auch einfach «Talk To Me»
oder «Lose You» und sagen sofort aus,
worum es in den jeweiligen Lieder geht.
Auch die Energie ist dieselbe. Nur wenige
Künstler schaffen es, ganz allein zu Musik
von der Konserve ein brauchbares Konzert abzuliefern. Sie kann das. Geschlechterrollen, Machtausübung, Autorität – alles hinterfragt in einer Hochstrom-Darbietung, in
der sie die volle Kontrolle bewahrt, auf Platte wie auch live.
Mit «The Teaches Of Peaches» brachte sie
im Jahr 2000 die Electroclash-Welle richtig
ins Rollen. Rock, Electro, Rap und eigenwillig überzeichnete Sexyness aufgebäumt
zu einer Musik, die einem ihre Botschaft wie
Torten ins Gesicht drückt. Heute agiert sie
geschmeidiger, vielfältiger im Tonfall, vor
allem singt sie und stellt ihre Stimme in der
Tonmischung auch mal neben oder leicht
verdeckt hinter den Beat. Noch immer reicht
ihr ein selbst der Drummaschine entlockter,
wuchtiger Rhythmus, um sich künstlerisch
auszudrücken. Die meisten der neuen, immer noch recht garstigen Beats kommen aber
aus anderer Leute Küche. Besonders das in
The Ting Tings
Thomas Wyss
Zürich, Kaufleuten. – Die Voraussetzungen
sind speziell. Eine zweiköpfige Band, deren
Name nach Sprachfehler klingt und die bislang ein einziges Album mit einer Spieldauer
von 37:47 Minuten veröffentlicht hat, will
ein abendfüllendes Konzert bestreiten. Kann
das gut gehen?
Es geht gut – mindestens in jenem Part, den
Jules De Martino und Katie White alias The
Ting Tings aktiv beeinflussen können. So
tritt De Martino beim Eröffnungssong «We
Walk» ans Keyboard, drückt auf den Tasten das süssliche Intro, schickt dieses auf
eine Endlosschlaufe, setzt sich ans Drumkit,
greift aber nicht zu den Schlagstöcken, sondern zur E-Gitarre, schrummt ein knackiges
Riff, dazu hämmert er mit dem Fusspedal
einen funkigen Beat. Der Sound türmt sich
auf wie eine Tsunami-Welle, dann stürmt
White auf die Bühne und beginnt zu singen,
zu stampfen, zu hüpfen und zu kreischen.
Es ist eine packende Dynamik, die klar
macht, weshalb es The Ting Tings von
ihrer Partyscheune nahe Manchester binnen Jahresfrist an die Spitzen der Charts
geschafft haben – notabene mit einem Mix
aus Indiepop und New Rave, der von der
Masse lange ignoriert wurde. Und es ist eine
punkig auf- und abgemischte Klangwelt, die
mitunter an die White Stripes erinnert.
Bis auf eine abgelesene Mitteilung von
Katie White («Wir wollen that you fucking dance») und die ulkige Easy-Listening-Nummer «Traffic Light» gönnt das Duo
sich und dem ausverkauften Kaufleuten
auch fortan keine Verschnaufpause. Egal ob
Hits wie «Great DJ» und «That’s Not My
Name» oder Hitparaden-unbefleckte Stücke
wie «Fruit Machine» und «We Started Nothing» intoniert werden, das Gaspedal bleibt
bis zum Schluss durchgedrückt, der Sound
erdig und dreckig. Dieser Schluss kommt
nach 58 Minuten. Von den 10 Songs ist
einer nicht auf der CD. Und genau das ist
die Problemzone. Ein Konzert lebt von der
Überraschung, der Unberechenbarkeit. Beides fehlte am Freitag.
«««
Get Well Soon spielen am 26. Juni am Openair St. Gallen.
Get Well Soon
Zürich, Mascotte. – Kurz bevor die Tournee
zu Ende geht, hat sie Konstantin Gropper
nun doch noch nach Zürich geführt, ein Jahr
und vier Monate, nachdem er mit seinen Get
Well Soon ein erstes Album veröffentlicht
hat. Aber es hat ja Vorteile, späte Station einer Tournee zu sein. So bekommt man im fast
ausverkauften Mascotte zwei neue Songs zu
hören, und die lassen darauf schliessen, dass
Get Well Soon das fabelhafte Niveau ihres
Debüts («Rest Now, Weary Head! You Will
Get Well Soon») problemlos halten werden,
wenn Anfang nächsten Jahres das zweite Album erscheint.
«Misery» ist ein epischer Indierocksong, wie
man ihn von dieser Band kennt, dessen weit
auskragende Melodie freilich in einem discoartigen, ekstatischen Finale geschreddert
wurde. Und «My Teenage F. B. I.» ist eine
Ballade um geheimnisvolle Agenten, die herausfinden sollen, worum es im Leben geht.
Gropper sang sie als erste Zugabe allein an
der akustischen Gitarre, und es war ausgesprochen rührend.
Die beiden neuen Songs waren eine Draufgabe auf ein sowieso schon überragendes
Konzert. Die vielen Konzerte haben die Band
zu einem Kollektiv geschweisst, das durch
schiere Musikalität glänzt und traumwandlerisch sicher mit seinen dynamischen Mitteln umgeht. Die Songs, ausladend schon
auf der CD, wurden auf der Bühne in ihre
Extreme getrieben, in die Stille eines Solos
auf dem Glockenspiel ebenso wie in den tobenden Gitarrenkrach. Konstantin Groppers
gross angelegte Melodien gewannen in der
Gischt des aufgerührten Bühnengeschehens
noch an Dramatik. Zwischen den galoppierenden Trommeln und ratternden Gitarren, zwischen all dem Gefunkel von
Geige, Trompete, Akkordeon erzählte er
seine Geschichten um brennende Häuser und
um ein automatisches Herz, das schneller
klopft, wenn ihm jemand aus dem Leben
vorsingt. Christoph Fellmann
«««
* Jürg Acklin, geboren 1945, ist Schriftstel- ler und Psychoanalytiker. Diesen Frühling erschien sein Roman «Vertrauen ist
gut» (für Erwachsene) bei Nagel & Kimche.
«Beim Vorlesen war ich der pawlowsche Hund»
Von Jürg Acklin*
Für den kleinen Jungen stand das
Lieblingsbuch für die innige Verbindung
mit der Mutter; dem erwachsenen Mann
hilft es heute bei der Arbeit.
Nochmals lesen: Jürg Acklin.
Wenn mir meine Mutter aus Erich Kästners
‹Pünktchen und Anton› vorlas, war das
jedesmal ein Fest. Soll ich dir ein Stück
weiter vorlesen, fragte sie verführerisch, das
Buch in der Hand schwenkend, und wie
der pawlowsche Hund reagierte ich auf das
ReizReaktions-Schema.
Ich setzte mich neben sie aufs Sofa,
schmiegte mich in ihren Arm und liess mich
von ihrer Stimme in die Abenteuer der beiden Kinder im Berlin der Zwanzigerjahre
entführen. Ich stellte mir immer vor, die
Familie Pünktchens entspreche der Familie
der Tante meiner Mutter in München, wo sie
als Kind ihre Ferien verbracht hatte. Ich war
über die Sprache gewissermassen intrauterin
an ihre eigene Jugend angeschlossen und
tauchte gerne darin ein. Pünktchen, da gab es
für mich keinen Zweifel, war meine Mutter
als Kind.
Diese ‹zeitlosen› Stunden wurden jeweils jäh
unterbrochen, wenn mein Vater von der Arbeit nach Hause kam und mit ihm wieder
die Alltagswirklichkeit ihr Recht forderte.
Natürlich habe ich später ‹Pünktchen und
Anton› meinen beiden Töchtern vorgelesen.
Auch mein Sohn, er ist jetzt bald fünf, wird
nicht daran vorbeikommen.
Kästners Roman hat auch heute für mich
noch eine ganz praktische Bedeutung in
meinem zweiten Beruf als Psychoanalytiker:
Anton, der seiner kranken Mutter aufopfernd zur Seite gestanden ist – er hat heim-
lich neben der Schule gearbeitet, um Geld zu
verdienen –, kommt nach Hause und sieht
überglücklich, dass die Mutter aufgestanden
ist und sogar gekocht hat. Doch plötzlich
wendet sie sich ab, Anton bemerkt, dass sie
weint, da sagt sie: Ich habe heute Geburtstag.
Mea culpa! (Meine Mutter sagte damals: Das
ist eine empfindliche Gans!)
Anton ist ein Beispiel eines Knaben, der
lebenslang mit seiner allzu zart besaiteten
Mutter in Schuld verstrickt bleibt. Kästner
hat das so meisterhaft beschrieben, dass der
Leser, die Leserin mit dem armen Anton geradezu physisch mitleidet.
Das will ich alles noch einmal genau nachlesen. Vor allem die Abenteuer der frechen
Göre Pünktchen hatten es mir damals angetan, ich freue mich schon auf die erneute
Lektüre zusammen mit meinem kleinen
Sohn.
«««
Carl Hiaasen: Panther. Aus dem Amerika- nischen von Birgitt Kollmann. Beltz & Gel- berg, Weinheim 2009. 384 S., ca. 33
Fr. (ab 12 Jahren).
Ein geheimnisvoller Brand in Floridas
Schwarzrankensümpfen
Von Thomas Bodmer
Mit «Panther» ist Carl Hiaasen einmal mehr ein witziger und spannender
Ökokrimi geglückt.
Kaum etwas bringt Carl Hiaasen so auf die
Palme wie die Zerstörung seines geliebten
Florida. Wenn da ein Kasinoschiff seine
Abwässer direkt ins Hafenbecken leitet,
würde er so ein Schiff am liebsten versenken.
Dann allerdings käme er ins Gefängnis. Da
schreibt er lieber Krimis: In «Eulen» soll ein
Pfannkuchenhaus ausgerechnet da gebaut
werden, wo die ganz seltenen Kanincheneulen hausen. In «Fette Fische» kommt
die Sache mit dem Kasinoschiff vor, und
da sieht man, was Hiaasen für ein schlauer
Erzähler ist: Statt uns mit Ökologiepredigten
zu langweilen, lässt er einen allzu fanatischen Umweltaktivisten in den Knast kommen, weil er das Schiff versenkt hat. Seine
Kinder aber sind gewitzter.
Soeben ist «Panther» erschienen, und der
beginnt damit, dass die gefürchtete Biologielehrerin Mrs. Stark für die ganze Schule
eine Exkursion in die Schwarzrankensümpfe
organisiert. Als dort ein Feuer ausbricht,
werden alle Schüler gerettet, Mrs. Stark
aber läuft zurück, um das Asthmaspray einer Schülerin zu suchen – und kommt nicht
wieder. Zu ihren Schülern gehören Nick, der
schon immer mal einen der vom Aussterben bedrohten FloridaPanther sehen wollte,
seine kubanische Freundin Marta und dann
Duane, der früher mal wegen Brandstiftung
erwischt wurde. Und was genau hat es mit
der obskuren Firma auf sich, die in den
Schwarzrankensümpfen illegalerweise nach
Öl bohrt? «Eulen» ist immer noch der originellste von Hiaasens Jugendkrimis, aber
auch «Panther» ist so gut, dass Jugendliche
sich darauf stürzen werden.
«««
Jan Lööf: Mathildas Katzen. Aus dem Schwedischen von Ole Könnecke. Moritz, Frankfurt 2009, ca. 23 Fr. (ab 4 Jahren).
Helga Bansch: 3 Katzen. Nilpferd in Resi- denz, St. Pölten 2009, ca. 27 Fr. (ab 4 Jah- ren). Nadia Budde: Such dir was aus,
aber beeil dich! Kindsein in zehn Kapiteln. Fischer Schatzinsel, Frankfurt 2009, ca. 35 Fr. (ab 10 Jahren).
Von sanften Löwen und wilden Miezekatzen
Von Christine Lötscher
Katzen gehören als uralte Märchenwesen
zum Inventar der Kinderliteratur. Vielleicht auch, weil ihnen immer wieder neue
Streiche einfallen – was auf Kinder schön
ansteckend wirkt.
ILLUSTRATION HELGA BANSCH Gerade zimperlich sind sie nicht, die drei Katzen – dafür
macht das Spielen viel mehr Spass als mit braven
Kuscheltieren.ILLUSTRATION JAN LÖÖF Matilda und ihre Miezekatzen Gustav und Knut.
Das kann nur ein Bilderbuch: Ganz harmlos erzählt ein kleines Mädchen von seinen
Katzen. Zwei sind es, und sie heissen Gustav
und Knut, «und beide sind lieb und niedlich».
Klar, da stellt man sich sofort zwei süsse
Miezekatzen vor. Das Bild zeigt aber einen
Tiger und einen Löwen. Gut, gross sind sie
schon, das gibt das Mädchen zu; aber dass
die Leute so furchtbar Angst bekommen,
wenn sie mit den beiden unterwegs ist, versteht sie eigentlich nicht. Knut, der Tiger,
hält brav still, wenn sie ihm die Zähne putzt.
Und Gustav, der Löwe, lässt sich gottergeben
frisieren. Erst am Ende klärt sich, dass Matilda alles nur geträumt hat – in Wirklichkeit
sind ihre Katzen klein und fein und maunzen,
wenn sie Hunger haben.
Ein bisschen gefährlich
Jan Lööf lässt uns bis ganz am Ende
der Geschichte im Glauben, dass Matilda
tatsächlich mit Tiger und Löwe zusammenlebt. Und doch schwingt das Wissen, dass
wir uns in einer Fantasiewelt bewegen, immer mit. Das liegt an der Spannung zwischen Text und Bild, aber auch an den Bildern
selbst. Lööfs naiv-malerische Raubkatzen
sind genau so lieb, wie sie sich ein kleines
Mädchen als Kuscheltiere vorstellt. Und
doch ein bisschen gefährlich – damit sich
Matilda sehr mutig und sehr gut beschützt
fühlen kann.
Katzen beflügeln aber nicht nur die Fantasie
von Kindern. Sie stellen den Alltag einer
Familie auch ordentlich, oder besser gesagt:
unordentlich auf den Kopf, sehr zur Freude
der Kinder, eher zum Leidwesen der Eltern. Wie man sich das als temporeiche Slapstick-Performance vorstellen kann, zeigt die
österreichische Bilderbuchkünstlerin Helga Bansch in ihrem zart-wilden Buch «3
Katzen».
Chaos befreit
«An einem eiskalten Wintertag standen sie
plötzlich vor unserer Tür. Abgemagert und
verlaust, mit struppigem Fell, zitternd, leise
maunzend und sehr arm!» Es sind Katzen,
drei Stück; da kann man nicht Nein sagen. Im
Lauf der Geschichte fragt man sich, wer denn
nun bedürftiger sei, die drei armen Katzen
oder die Familie, die sie grossherzig aufnimmt. Denn das Leben, die Spontanität und
die Dynamik, welche die respektlosen Biester in den leicht verknöcherten und von
Pflichten und Stundenplänen geILLUSTRATION NADIA BUDDE knechteten Familienalltag bringen, dieses lustvolle Chaos
springt sofort auf grosse und kleine Leserinnen und Leser über. Als die drei Katzen zum
krönenden Abschluss den vornehmen Kaffeebesuch der Mutter
vergraulen – Pippi Langstrumpf lässt grüssen
–, wissen die Kinder genau, dass sie sich
niemals von den Katzen trennen werden.
Die Mutter sieht es etwas anders, aber wen
kümmert schon ihre Meinung . . .
In ihrer grossartigen Bilderzählung «Such dir
was aus, aber beeil dich!» erzählt die Berliner Illustratorin Nadia Budde die Geschichte
ihrer Kindheit in Ostberlin. Dazu gehören
die regelmässigen Ausflüge zu den Grosseltern aufs Land. Eine Attraktion ist die Katze,
Mauz heisst sie – doch weil die Grosseltern an einer grossen Strasse wohnen, ist
Mauz nie ein langes Leben beschieden.
Alle Katzen heissen Mauz und kommen in
den Gedanken von Nadia Buddes Familie
doch immer wieder vor: «In einem Brief
schrieb meine Grossmutter: ‹Übrigens, Mauz
ist schon wieder tot.›» Nadia Buddes Auseinandersetzung mit dem Tod aus Kindersicht mündet in eine Demonstration: Die
Grosseltern und Mauz, das ganze Kollektiv, steigen aus den Gräbern und marschieren
durch Berlin.
«««
Jay Asher: Tote Mädchen lügen nicht. Aus dem Englischen von Sophie Zeitz. Cbt, München 2009. 282 S., ca. 27 Fr.
«Am liebsten mag ich Heldinnen»
Von Christine Lötscher
Viele Mädchen lesen Fantasy nicht wegen
der magischen Welten und Wesen, sondern weil dort starke Mädchenfiguren
anzutreffen sind.
«Am allerallerliebsten lese ich Fantasy-Romane mit Heldinnen drin.» Das kommt wie
aus der Kanone geschossen; Noëmi, 11 Jahre
alt, braucht nicht lange über ihre Lesevorlieben nachzudenken. Ihre Lieblingsheldinnen sind Lyra aus Philip Pullmans Trilogie «Der goldene Kompass», «Das magische Messer» und «Das Bernstein-Teleskop»
sowie Meggie aus Cornelia Funkes «Tintenwelt»-Trilogie.
«Es gefällt mir, dass Lyra und Meggie ganz
eigene Charaktere haben, dass sie beide
selbstbewusst sind und auch richtig wütend
werden können. Ich selbst kann nicht so
richtig ausflippen, deshalb mag ich Meggies und Lyras Wutanfälle so gern. Die
Wut hilft den Mädchen nämlich, ihre Ziele
zu erreichen, deshalb ist sie etwas Gutes –
auch wenn Meggie etwas zu nachtragend ist
und sehr lange braucht, um jemandem zu
verzeihen.» Was Noëmi ebenfalls mag, sind
Liebesszenen, «ich bin richtig vernarrt in sie,
zum Beispiel, als Meggie und ihr Freund
Farid sich küssen im dritten Band, und auch
als Lyra und Will endlich zusammenkommen».
Vor ein paar Tagen hat Noëmi ein neues
Buch entdeckt, das sie fast nicht mehr aus
der Hand legen kann. Ein Fantasy-Roman
ist es zwar nicht, aber um die Liebe geht
es dafür umso mehr. «Zuerst habe ich das
Buchcover gesehen, es ist rot mit Giftgrün
und eindringlichem Schwarz. Da wurde
ich neugierig.» Der Titel «Tote Mädchen
lügen nicht» habe sie auch sofort gepackt.
«Das Buch ist so spannend, dass ich es in
die Schule mitnehmen muss, damit ich in
der Pause weiterlesen kann. Es ist etwas
mühsam, dass alle anderen Kinder fragen,
was ich denn lese, und mich nerven – aber
sogar die Jungen finden den Umschlag cool.»
«Tote Mädchen lügen nicht», ein Bestseller aus den USA, richtet sich eigentlich
an Jugendliche ab etwa 14 Jahren; dass
Mädchen Bücher lesen, die für viel ältere
Leser bestimmt sind, ist aber ein verbreitetes
Phänomen. Die Geschichte von Clay und
Hannah, die im Mittelpunkt des Romans steht, ist tragisch und auch etwas makaber: Hannah nimmt sich das Leben und hinterlässt den
13 Personen, die ihrer Meinung nach einen
Anteil an ihrem Selbstmord haben, eine Reihe von Kassetten: Sie sollen sich wenigstens nach ihrem Tod ihre Geschichte, die
ganze Geschichte, anhören. Trotz allem liest
sich das Buch weniger als Tragödie denn als
geschickte Konstruktion, die einen Dialog
zwischen einem Mädchen und einem Jungen
möglich macht; ein Gespräch, das im richtigen Leben in dieser Offenheit nicht stattfinden könnte. Zusammen mit der rasenden
Spannung, die Jay Asher über fast 300 Seiten aufrechterhält, ist es dieses Zwiegespräch
zwischen Clay und der Stimme von Hannah
auf der Kassette, das die jungen Leserinnen
und Leser fasziniert – und heftige Reaktionen auslöst.
Noëmi findet es unfair von Hannah, dass
sie die 13 Menschen für ihren Tod verantwortlich macht. «Die meisten haben gar
nichts Schlimmes gemacht; einige haben
Dinge über Hannah erzählt, die nicht wahr
sind, zum Beispiel, dass sie mit allen Jungen etwas anfängt. Oder sie waren einmal
gemein zu ihr, aber nicht so, dass man sich
deswegen gleich umbringen müsste.» Trotzdem versteht Noëmi die Jugendlichen im Roman alle gut, und auch Hannah gefällt ihr;
sie sei so wild und eigenwillig wie eine Fantasy-Heldin. Nur ist sie sehr sensibel – «im
Gegensatz zu Lyra zum Beispiel hat sie keine
Ideen, wie sie etwas ändern könnte. Wirklich
blöd ist, dass sie sich nicht helfen lässt, nicht
einmal von den Eltern.»
«««
Killing Me Softly
USA 2002 ZDF
22.15 Thriller von Chen Kaige Auch
wenn gleichsam als Warnung ein «wait»
Mit Heather Graham, Joseph Fiennes aufleuchtet, liegen sie sich wenig später in den
Armen – der Anfang einer leidenschaftlichen, Es beginnt alles mit einer Begegnung von an sexuellen einer Exzessen bestimmten V erbinLondoner
Fussgängerampel, als die dung. junge Rasant Ame- stellt diese von beiden gleicherrikanerin Alice und das Bergsteiger-Genie
massen erlebte Amour fou das Leben von Alice Adam gleichzeitig auf den Signalknopf
auf den drücken: Kopf. – Prickelnde Spannung geschickt Ein Berühren der Fingerspitzen, in ein Szene kurzer gesetzt. ±±±
Augenkontakt, und es ist um beide 295·891
geschehen.
«««
Vincent, François, Paul und die Anderen
F/I 1974 Arte 21.00
8·251·029 Drama von Claude Sautet Mit
Yves Montand, Michel Piccoli
Seit vielen Jahren treffen sich die alten Freunde Vincent, Paul und François zu den
Wochenenden samt ihren Familien in Pauls
Landhaus. Mittlerweile sind die Drei an
der Schwelle zum 50. Lebensjahr angelangt – Zeit, eine erste grosse Lebensbilanz zu ziehen. Und die sieht nicht gut
aus: Vincents Frau will sich scheiden lassen,
der einst idealistische Arzt François ist ein
geldgieriger Zyniker geworden, und Pauls
Schriftstellerkarriere beschränkt sich auf
einen nicht fertiggestellten Roman. So wird
das traditionelle gemeinsame Wochenende
zu einer bittersüssen, melancholisch-heiteren
Abrechnung, aus der niemand ungeschoren
davonkommt ... – Tiefgründiges Porträt. ±±±
«««
Ein starker Abgang
D 2008 ZDF 20.15 TV-Tragikomödie
von Rainer Kaufmann fiehlt er ihm
eine Ernährungsberaterin zur Mit Bruno
Ganz, Monica Bleibtreu Kontrolle und
Verbesserung seiner Ernährungsweise. Die steht dann am nächsten Tag
Heinz Kilian ist ein alternder, fast schon vervor ihm: Vera Hartel, freundlich, resolut,
gessener Schriftsteller und eingefleischter
selbstbewusst und unerbittlich. Sie macht
Misanthrop. Seit längerem schon geht es ihm
Kilian von Beginn an buchstäblich wahnsinnicht gut. Eigentlich nichts Schlimmes, bloss
nig. Schnell wird aus ihrer Abneigung ein so
ein «Grummeln» im Magen. Morgens um
Zweikampf – ein Dauerduell zwischen fünf
wird er davon wach, und es verlässt ihn
Misanthropie und Hoffnung, zwischen auch
tagsüber nicht. Der intelligente Mann
Zynismus und Trauer, zwischen Mann und
entwickelt sich zum Hypochonder. Endlich
Frau. Denn hier treffen zwei starke
Persönüberwindet er sich und geht doch zu
seinem
lichkeiten aufeinander, die zu lange ihr
Hausarzt. Der geisselt Kilians verheerende
Leben gelebt haben, um sich nun noch von
Essgewohnheiten – Kaffee, Nikotin, Tütenihren Grundsätzen abbringen zu lassen.
– suppen und Wurstbrote! Dringend
empAmüsantes Wortgefecht zweier exzellenter Schauspieler. 5·371·568
«««
Friends With Money
USA 2005 Sat 1
20.15 Komödie von Nicole Holofcener
57·471 Mit Jennifer Aniston, Catherine
Keener
Eines T ages fragt sich Olivia, was sie mit
ihrem Leben anfangen will. Sie kündigt ihre
Stelle und beginnt als Putzfrau zu jobben,
aber auch das bringt nicht die gewünschte
Erfüllung. Neidisch blickt sie auf ihre Freunde, die es «geschafft» haben: Jane und
Aaron sind erfolgreiche Designer, Christine
und David Drehbuchautoren und auch Franny und Matt haben viel Geld – und Sex! Aber
dann entdeckt Olivia, dass auch ihre Freunde an einem toten Punkt angelangt sind ...
– Gute-Laune-Film, der etwas bissiger hätte
sein dürfen, aber nie durchhängt. ±±±
«««
Temporada de patos
MEX 2004 SF 2 0.00
9·444·414 Drama von Fernando Eimbcke
Mit Carolina Politi, Daniel Miranda Sonntagnachmittag in einer Blocksiedlung von
Mexico City: Die beiden T eenager Flama
und Moko sind alleine zu Hause und haben
es sich bei Cola und Videogames gemütlich
gemacht. Da klingelt Flamas nur wenig ältere
Nachbarin Rita, weil sie in seiner Küche
einen Kuchen backen möchte. Die beiden
Jungs lassen sie widerwillig rein und widmen
sich ihrem Game. Doch da fällt der Strom
aus. Was tun ohne Strom? Sie beginnen sich
zu unterhalten über Sex, Games, Gott und die
Welt. – Debüt im Stil der Jarmusch-Filme. ±
±±
«««
Lang lebe Ned Devine
GB/USA/IRL 1998 SWR 23.00
2·262·926 Komödie von Kirk Jones Mit
Ian Bannen, David Kelly Jackie O’Shea hat
einen Traum: einmal samstags das grosse
Los ziehen. Doch das Schicksal ist erbarmungslos. Es erwählt jemanden, dem Jackie jeden T agbegegnet: einen der restlichen
51 Einwohner seines Heimatdorfes T ullymore: Ned Devine. Doch Jackie muss feststellen, dass der alte alleinstehende Fischer
tot ist – gestorben an der Freude über seinen
gewaltigen Gewinn. Bevor das Geld wieder
zurück in den Jackpot wandert, muss dringend eine Lösung her. Jackie und sein bester
Freund Michael beschliessen, das Schicksal
zu korrigieren: Das T elefonat mit der Lottogesellschaft als Ned Devine klappt ja noch
prima, aber dann taucht der Lottomann auf.
In letzter Minute kann Michael in die Rolle
des glücklichen Gewinners schlüpfen, der
Überweisung von sieben Millionen Pfund
scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Doch
dann kündigt der Lottomann an, dass die
Dorf bewohner «Neds» Identität bestätigen
müssen. – Schrulliger Spass. ±±±
«««
R A DIO - T I PP S
Kontext. Wenn vom Placebo-Effekt die
Rede ist, dann häufig zusammen mit dem
Wort «nur». Denn wenn ein neues Medikament oder eine neue Therapie in sogenannten DoppelblindStudien «nur» so gut wie
ein Placebo wirkt, dann ist das Medikament
oder die Therapie beim T est durchgefallen.
Doch was ist eigentlich dieser Placebo-Effekt? Wie wirkt er? Und sollte er gezielt für
Therapien genutzt werden? 9.00 DRS 2 Ratgeber: Prunkwinde.
Ihre trichterförmigen Blüten strahlen uns
frühmorgens an und verheissen einen guten
T ag! Doch als Diva, die sie ist, braucht die
Trichterwinde viel Pflege. Einmal zu trocken
oder zu kühl, und schon macht sie schlapp.
Tipps zum guten Gelingen gibt Gärtnerin Silvia Meister. 11.10 DRS 1 Focus.
Dominique von Matt ist ungebrochen auf Erfolgskurs. Der Chef der Werbeagentur «Jung
von Matt / Limmat» zeichnet verantwortlich
für die neue Dachkampagne der Migros. Und
schon nach kürzester Zeit kennt jedermann
das Huhn, das durch Stadt und Land spaziert,
um sein Ei ganz frisch beim Grossverteiler zu deponieren. Was unterscheidet gute
von ausgezeichneter Werbung? In welchen
Bereichen spürt die Werbebranche die Finanzkrise? Dominique von Matt ist Gast im
«Focus». 20.00 DRS 3
«««
Spiegel-TV Reportage
Ob Handy, Navi oder DVDRecorder – die
elektronischen Geräte der neuesten Generation können immer mehr, doch zugleich wird
ihre Bedienung auch immer komplizierter.
«Spiegel-TV» hat T echnik-T ester begleitet
und gibt Tipps und Tricks. 22.40 Sat 1
«««
Geparde – Samtpfoten im ...
Für Geparde sind die Nationalparks Afrikas
kein sicheres Refugium. Die agilen Läufer
werden von anderen Raubtieren verdrängt. In
Namibia, dem Land mit der grössten Gepardpopulation, leben die meisten der Tiere
auf Land, das von Farmern bewirtschaftet
wird. Probleme sind programmiert. Eine Reportage über den Kampf der Farmer gegen
die schnellen Geparde und über neue Wege,
Tieren und Menschen gerecht zu werden.
21.00 3sat
«««
Hitec
Sex und Wissenschaft passen zusammen.
Denn die körperliche Fortpflanzung wirft
Fragen auf: Ist die asexuelle V ermehrung
wie bei Bakterien nicht effizienter? V orteil beim Sex: Gene werden neu kombiniert,
die Nachkommen optimiert, meinen Forscher. Deshalb habe der Mensch bei der Partnerwahl wenig zu melden. «Hitec» analysiert
das höchste aller Gefühle. 21.30 3sat
«««
Mit dem Luxuszug durch ... (3/3)
Ein Mal im Jahr durchquert der «Pride
of Africa», ein viktorianischer Zug, den
afrikanischen Kontinent von Kapstadt nach
Daressalam. Eine Fahrt durch Südafrika,
Simbabwe, Sambia und T ansania, 6000
Kilometer durch Steppen und Savannen, vorbei an tosenden Wasserfällen und berühmten
Nationalparks. Die dritte Etappe führt von
den Viktoriafällen nach Daressalam. 20.15
3sat
«««
Im Bann der Pferde (1/4)
Einmal jährlich verwandelt sich Meknes,
eine der vier marokkanischen Königsstädte,
in ein orientalisches Feldlager. Der Turnierplatz vor der Stadtmauer wird von grossen
Mannschaftszelten flankiert. Rund 2000
Schaulustige säumen den Platz. Zum grossen
Fantasia-Reiterspiel werden mehr als 500
Teilnehmer erwartet. In vollem Ornat ziehen
sie auf ihren mit Gold und Pailletten
geschmückten Pferden zum Start. Stolz tragen sie die weissen Dschellaba zur Schau,
die turbanartigen Kopf bedeckungen und
ihre langen silberbeschlagenen Flinten. Mit
den Fantasias halten die Berber eine mehr
als 2000-jährige Kampftradition aufrecht.
Auch Lachsen Slimani ist besessen von den
Reiterspielen. Er ist Anführer einer Fantasia-Gruppe. Filmemacherin Lisa Eder begleitet Lachsen Slimani durch die Gebirgslandschaft des Atlas bis in die Wüste. Die
Dokureihe zeigt in vier Folgen die heutige
Stellung und Bedeutung der Pferde in verschiedenen Kulturen. Forts. täglich 20.15
Arte
«««
Von der 6.Klasse Schulhaus
Altstetterstrasse Zürich
Für viele Jugendliche ist das Einkaufszentrum Letzipark in Zürich ein
wichtiger Treffpunkt – fast ein zweites
Zuhause.
Tatsächlich ist das Einkaufszentrum Letzipark nicht nur ein Treffpunkt für Jugendliche. Hier sind Menschen aller Altersgruppen zu finden. Man findet hier auf
überschaubarem Raum eine riesige Auswahl
an Läden, die einem alles, was das Herz
begehrt, bieten. Fragen über Fragen
Wie die Sicherheit in einem grossen Einkaufszentrum gewährleistet wird, welche Personen in den Letzipark kommen, warum und
wann, waren einige der vielen Fragen, die
wir bei unserem Besuch stellten .
Weil Frauen, so dachten wir, lieber
einkaufen als Männer, nahmen wir an, dass
sich im Letzi mehr Frauen als Männer
aufhalten würden. Da hatten wir uns aber
gewaltig geirrt! Unsere Zählungen ergaben
zumindest für den Morgen das Gegenteil!
Das machte uns stutzig. Wir fragten bei den
Männern nach und erfuhren, weshalb das so
ist. Viele von ihnen machen gerne eine Kaffeepause im Zentrum oder kommen früh, um
der Menschenmasse am Nachmittag zu entgehen. Auch ziehen die vielen Elektronik-,
Bau-, und Reparaturabteilungen Männer an.
Am Nachmittag jedoch stellten wir fest, dass
die Kundschaft plötzlich mehr Frauen zählte.
Einige von ihnen wollten die Zeit nutzen, in
der die Kinder entweder in der Schule sind
oder einer Freizeitaktivität nachgehen.
Da bei unseren Recherchen Mittwochnachmittag war und die Jugendlichen schulfrei
hatten, waren viele von ihnen dort. Aber
nicht mit der Absicht, etwas zu kaufen. Sie
nützen das Letzi als Treffpunkt und als Oase,
wo sie sich ungestört ohne Erwachsene unterhalten und präsentieren können. Treffpunkte
Als wir die jungen Leute befragten, warum
sie den Letzipark wählten, um sich zu treffen, antworteten die meisten Jugendlichen
so: «Unsere Eltern kommen nicht hierher,
und es ist cool hier.» Jungs fügten hinzu, dass
sie hier ungestört und so lange sie wollen
«gamen» können. Die meisten Mädchen
dagegen erklärten den Letzipark zu ihrem
beliebtesten Treffpunkt, weil es so viele
Kleiderläden gebe.
Aber auch viele Erwachsene und ältere
Leute treffen sich hier. Sie verbinden das
Einkaufen gerne mit etwas Angenehmen,
wie einen Kaffee zu trinken, die letzten
Neuigkeiten mit der Kollegin am Tisch nebenan auszutauschen, oder einfach die Leute zu
beobachten, die ein und aus gehen, während
man ab und zu beschäftigt in die Zeitung
schaut. Sicherheit
Die Sicherheit im Letzi ist wichtig. Wo sich
viele Menschen aufhalten, können auch viele
Probleme entstehen. Herr Stettler, technischer Leiter des Letzipark, erklärte uns, dass
das ganze Zentrum mit einem Videosystem rund um die Uhr überwacht wird.
Alarmknöpfe an den Gegenständen, zivil getarnte Ladendetektive und Alarmbögen
an den Ein- und Ausgängen können ebenfalls viele Diebstähle verhindern. Über
100 Überwachungskameras sind installiert,
erklärt uns Herr Stettler. Im Falle eines Brandes alarmieren Feuermelder die Feuerwehr.
Evakuationen werden regelmässig geübt und
trainiert.
Die Palme im Logo symbolisiert einen
umweltfreundlichen Umgang mit der Energie. Das Tageslicht wird dank den vielen
Fenstern und dem grossen Glasdach optimal
genutzt.
«««
Von der 4. Klasse Primarschule
Obermeilen
Bei unserem Besuch beim SAC Pfannenstiel durften wir eine acht Meter hohe
Wand erklettern, was nicht so ganz einfach war.
Nicolas will hoch hinaus!
Haben Sie im Training ein Lieblingskind?
Nein, ich habe kein Lieblingskind. Gibt es
freche Kinder? Ja, es gibt schon freche
Kinder. Ist der Trainer streng? Ja, man kann
schon streng sein. Ist der Trainer kräftig,
stark? Ja, schon. Was braucht Endlich war
es soweit, wir durften man zum Klet- die
Sektion Pfannenstiel des tern an Kleidung
Schweizer Alpen-Clubs besuchen. und Material? Man Unser Interesse galt der Kletter- braucht Finken und Kletterwand. Als wir
uns umgezogen hat- turnzeug. ten, mussten
wir kurz warten. Gibt es schlechtes Kletterma- Nach etwa terial? Eigentlich nicht. fünf
Mi- Für Mädchen: Ist der Trainer nuten kam
süss? Ja, es gibt süsse der Leiter, Trainer.
Matthias Für Jungs : Gibt es Bolt, der auch
süsse Traine- uns die rinnen? Ja, es gibt
Kletter- süsse Trainerinnen. halle zeigte. Wie
teuer ist es, wenn man Zum Aufwärmen wird
meistens Uni- mitmachen will? 35 Franken
hockey gespielt, was auch wir taten. pro Jahr.
Anschliessend holten wir die Klet- Ist jemand schon mal runter terausrüstung. Zuerst
versuchten gefallen? Nein, es ist noch wir
es an der kleinen Wand, was ein- niemand
runter gefallen. fach war. An der acht Meter hohen Hat es einen Notarzt, wenn Kletterwand war es schon schwieri- etwas passiert?
Nein, es ger. gibt keinen Notarzt.
Klettern Sie schnell oder Interview mit
Matthias Bolt langsam? Es ist nicht so
speziell schnell zu klet- Gefällt Ihnen das
Klettern? Sehr gut. tern. Wieso? Es ist vielseitig, kreativ und Gibt es verschiedene Stuanspruchsvoll. fen wie Alter, Kletterweg
usw.? Ja. Waren Sie schon an Wettkämpfen?
Heulen einige, wenn Sie es Nein. nicht schaffen? Nein, eher Was ist Ihre Rekordzeit an
der Klet- nicht. terwand? Die Ge-
Hobbies unserer Klasse schwindigkeit
spielt keine Rolle.
Aus unserer Klasse hat Kann man sich verletsich bis jetzt noch nie- zen? Man kann sich
mand fürs Klettern inteüberall verletzen.
ressiert, was sich aber Wie lange gibt es den
noch ändern könnte. Verein schon? Seit
Unsere bisherigen acht Jahren.
Hobbies: Benedikt spielt Wo kann man sich
anmelden? Im InGitarre und Unihockey. ternet.
Flamur: Fussball und Wie hoch sind Sie
schon geklettert?
Freunde. Lukas: Pfadi Auf einem Berg, 4600
Meter hoch,
und Reiten. Nicolas: die Kletterroute war 800
Golf. Tim: FussMeter lang.
ball. Octavian: Wie hoch ist die KletterFussball. Daniel: wand? Acht Meter.
Helifliegen, Tennis Von wann bis wann geht
das
und Schwimmen. Maria: Training? Von 19
bis 21.45 Uhr.
Flamenco tanzen und Wie alt muss man sein?
Ab zehn
reiten. HelenaR: Geige Jahren darf man
alleine kommen.
und draussen spielen. Wie viele Leute hat es?
Es hat 1400
Ben: Fussball. Michael: Leute im Club.
Fussball, Schwimmen Gibt es noch anderswo Training?
und Tischtennis. BaNein.
vienth: Schlagzeug und Wie lange sind Sie
schon im Club?
Fussball. Maximilian: Ich bin schon 27 Jahre
im Club.
Schwimmen und Lesen. Sind Sie lieb? Ja.
Martin: Fussball und Gibt es einen
Präsidenten? Ja. Wie
Abmachen. Seline: Rei- heisst er? Beda
Krapf.
ten und Schwimmen. Li- Wie viele Trainelian: Reiten und Lesen. rInnen hat es? Es
Dina: Eiskunstlaufen hat 23 TrainerInund Lesen. Carla: Abnen.
machen mit Kollegin- Klettern Sie auch
nen und HelenaA, sowie in den Bergen? Ja.
Schwimmen und ins Gibt es das nur in
Skorpion gehen. Hele- der Schweiz? Nein.
naA: Abmachen, ins Skorpion gehen und
Fussballspielen. Cris- Illustration: Prathika,
Alma,
tina: Fussball und Ab- Leandro, Amir. Redaktion und
machen. Vicky: Draus- Gestaltung: Carmen
Roshard,
sen spielen und mit Peter Spycher. Freunden
abmachen.
«««
Pfui, pfui, pfui!
Die 5. Klasse Huebwies/Geroldswil hat ihre
Sache sehr gut gemacht, nur die Kindertagi-Redaktion hat geschlampt. Deshalb stand
am letzten Montag in der Autorenzeile zu
«Ich find dich schampar guet» die falsche
Klasse. Entschuldigung!
«««
Sportklettern
(Wikipedia)
Beim Sportklettern stehen im Gegensatz
zum klassischen Bergsteigen weniger alpinistische, sondern eher sportliche Motive im
Vordergrund; anstatt einen Gipfel zu erreichen, geht es darum, die Kletterroute an
sich, das heisst – meist hohe technische
Schwierigkeiten auf kurzen Strecken – zu
überwinden. Der Begriff bezieht sich nicht
nur auf das Klettern am natürlichen Fels, sondern auch auf das Klettern an künstlichen
Anlagen wie zum Beispiel in Kletterhallen.
Seil und Haken dienen nur als Sicherung und
werden nicht für die Fortbewegung benutzt.
Sportklettern wird sowohl als Breitensport
als auch als Wettkampfsport betrieben.
«««
Die zeitsparende Dokumentendrehscheibe im Explorer
Von Matthias Schüssler
Der Befehl «Senden an» vereinfacht
die Verwaltung von Dokumenten und
kümmert sich um Routineaufgaben.
SCREEN TA Mit diesen Befehlen viele Klicks
sparen.
Der Befehl «Senden an» des Windows-Explorers ist ein praktischer Befehl mit einem
etwas missverständlichen Namen. Er ist
nicht für den Datenversand per Internet zuständig, wie man meinen könnte.
Vielmehr reicht er Daten in lokalen Systemen weiter. Er übergibt sie an ein Programm
oder an ein Systemmodul oder schlicht an
einen anderen Speicherplatz.
Sie benutzen den Befehl, indem Sie eine oder
mehrere Dateien oder Ordner markieren,
diese mit der rechten Maustaste anklicken und «Senden an» aus dem Kontextmenü
auswählen. Es erscheint ein Untermenü mit
diversen Befehlen. Mit ihnen kann man
bei der täglichen Dokumentenverwaltung
einiges an Zeit sparen.
Der Befehl «Eigene Dateien» kopiert die
markierten Dateien in den zentralen Dokumentenordner. Mit «E-Mail-Empfänger»
verschicken Sie die Dokumente als Anhang
per Mail. «ZIP-komprimierter Ordner» bereitet die markierten Dateien zu Archivzwecken oder für den Versand per Internet vor.
In einer ZIP-Datei sind mehrere Dateien zu
einer einzigen verschmolzen und auf platzsparende Weise gespeichert. In der ZIP-Datei
bleibt die Ordnerstruktur erhalten. Indem Sie
den Befehl «Senden an > ZIP-komprimierten
Ordner» auf ein Verzeichnis anwenden, wird
es mit allen Unterordnern verpackt. Die resultierende Datei können Sie per Mail oder
auf anderem Weg übermitteln.
Mit «Desktop (Verknüpfung erstellen)»
erzeugt Windows Verweise zu der
markierten Datei auf dem Desktop. Das ist
dann nützlich, wenn Sie häufig an einer
Datei arbeiten, die in einem Projektordner
irgendwo auf der Festplatte verräumt ist.
Sie müssen sich nicht zu der Datei durchklicken, sondern brauchen fürs Öffnen bloss
auf die Verknüpfung auf dem Desktop doppelzuklicken. Haben Sie die Arbeit beendet,
löschen Sie die Verknüpfung. Die Originaldatei wird nicht tangiert.
Sie können das «Senden an»-Menü
durch eigene Befehle erweitern. Dazu
platzieren Sie Verknüpfungen im Ordner «C:\Dokumente und Einstellungen\[Benutzerkonto]\SendTo». Dieser Ordner «SendTo» ist unsichtbar und nicht
einfach zu finden. Sie gelangen am
schnellsten zu ihm, indem Sie im Windows-Startmenü auf «Ausführen» klicken
und «shell:SendTo» eingeben. Bei Windows Vista betätigen Sie die WindowsTaste
zusammen mit «r», um den «Ausführen»-Befehl anzuzeigen.
Öffnen, drucken, verschieben
Alle Dateien, die im Ordner «SendTo»
abgelegt sind, erscheinen im «Senden
an»-Menü zur Auswahl. Sie können
Verknüpfungen zu den Ordnern anlegen,
in die Sie häufig Dokumente verschieben.
Sie dürfen auch Verknüpfungen zu Programmen deponieren. Vielleicht erweist
sich eine Verknüpfung zu Ihrer Textverarbeitung als praktisch. Damit hätten Sie
die Möglichkeit, beliebige Dateien an diese
weiterzureichen, beispielsweise Konfigurationsdateien oder Webseiten. Sinnvoll ist
auch eine Verknüpfung zum Drucker. Über
diese geben Sie ein Dokument ohne Umweg
aus. Das ist besonders praktisch, wenn Sie
mehrere Drucker im Einsatz haben.
Um eine Verknüpfung zu erstellen, klicken
Sie im Windows-Explorer mit der rechten
Maustaste auf den Ordner oder die Programmdatei, halten die Maustaste gedrückt und
ziehen das Objekt in den «SendTo»-Ordner.
Lassen Sie die Maustaste los und wählen Sie
«Verknüpfung hier erstellen» aus dem Kontextmenü.
«««
Trivial Pursuit, für PC, Playstation 2/3, Xbox 360, Nintendo Wii, Apple iPod, ab 3 Jahren, ab 69 Franken (29.90 für
Playstation 2), www.electronic-arts.de/games/14145. 11111 Still Life 2, für Windows XP/Vista, ab 18 Jahren, 49.90
Franken, www.stilllife2.de, www.thali.ch. 11111
Nervenkitzel einmal solo oder im Pulk
Von Christian Bütikofer
Das Horror-Adventure «Still Life 2»
führt bei Erwachsenen zu Gänsehaut,
«Trivial Pursuit» unterhält auch die Kleinsten in der Familie.
BILDER PD «Still Life 2»: Es wird höchste Zeit, dass
man diesem Gasmaskenmann das Handwerk legt.
«Still Life 2» Seit 2005 jagt die sommersprossige FBI-Agentin Vic McPherson einen
Serienmörder. Durch eine aufwendige Ermittlung kamen sie und ihre Kollegen dem
Täter auf die Spur, doch verhaften konnten
sie ihn nicht. Als McPherson ihn in flagranti
erwischte, schoss sie ihn an, er aber, der
Maskierte, stürzte in den eiskalten Stadtfluss,
seine Leiche wurde nie gefunden. Schon
damals stutzte die junge FBI-Agentin, dass
ihr Boss diesen Fall nicht schnell genug abschliessen konnte – offenbar hatten viele einflussreiche Personen ein besonderes Interesse an diesem Fall bekundet.
Und jetzt, nach drei Jahren, tauchen wieder
Leichen auf. Die Opfer wurden nach dem
gleichen Muster getötet, wie 2005. McPherson, die inzwischen aus Frust bei der
amerikanischen Bundespolizei gekündigt hat
und privat nach dem Massenmörder sucht,
sieht sich erneut in ihrem Verdacht bestätigt:
Der Täter lebt und mordet weiter.
«Still Life 2» ist ein modernes Adventure,
das man in 3-D erkundet. In der Person von
Vic McPherson und einer weiteren Figur,
die im Laufe des Spiels dazukommt, versucht man, den Serienkiller zu überführen
bzw. aus seinem Verliess zu entkommen.
Auch wenn das düstere Setting an Horrorfilme wie «Saw» oder «Mirrors» erinnert,
Action gibt es weitgehend keine. Das Spiel
wird mit Köpfchen gelöst, indem man et- Schülerniveau stört – hier wäre eine variable
wa Spurensuche à la CSI betreibt oder fleis- Einstellung sinnvoller gewesen.
sig die verschiedenen Notizen liest, die sich
während des Games in McPhersons PDA
ansammeln. Trotz diesen langsamen Elementen wird man beim Spielen zu keiner Zeit die gebührende Beklemmung los,
die man beim Schauen von Horrorfilmen
erlebt. Dazu tragen die exzellenten Zwischensequenzen, düsteren Schauplätze und
die atmosphärische Geräuschekulisse bei.
Auch die Dialoge vermögen zu überzeugen.
Leider ist die Animation der Hauptfiguren
arg simpel geraten. Auch nervt es, dass man
nicht unendlich viele Gegenstände mitführen
kann – bei Adventures ist dies aus Gründen
der Spielbarkeit Standard. So wird man zu
langweiligen Extratouren genötigt, nur um
das nächste Rätsel zu lösen. Als sich die
zwei kanadischen Medienleute Scott Abbott
und Chris Haney vor 30 Jahren darüber stritten, wer der bessere Scrabble-Spieler sei,
wussten sie nicht, dass sie durch diesen
Zwist bald Millionäre würden. Denn um herauszufinden, wer der bessere Spieler sei,
kreierten sie Trivial Pursuit – und verkauften
schon «Trivial Pursuit» 1984 die ersten
Millionen des Gesellschaftsspiels. Es wurde
sogar als echter Konkurrent der damals erstmals aufkommenden Videogames angesehen. Nun gibts das Allgemeinwissen-Game
für sämtliche verfügbaren Game-Systeme
und Apples iPod. Das Fragensortiment
wurde für die VideogameUmsetzung erweitert. Ziel bleibt es, möglichst als Erster diverse Fragen zu sechs Wissensgebieten korrekt zu beantworten.
Das Game ist auch für Einzelspieler angelegt, mehr Spass macht aber der teamorientierte Mehrspieler-Modus. Die Software
führt von jedem Spieler eine Statistik und
zeigt auf, in welchem Gebiet Wissenslücken
klaffen. Grafisch ist das Spiel solide inszeniert. Leider fehlt ein Online-Modus, mit
dem man sich übers Web mit anderen messen
könnte. Auch der Schwierigkeitsgrad auf
«««
Montags-Notebook
Matthias Schüssler beantwortet Fragen zu
PCs und ihren Marotten: Windows und Mac,
Sicherheit, Internet, Mail und Multimedia.
Ich habe im September 2007 ein HP-Notebook gekauft. Vor sechs Wochen stürzte es
mir ständig ab. Das Gerät wurde zwecks
Reparatur eingeschickt. Diese sollte 680
Franken kosten. Der Neupreis war 1799
Franken. Ich bin geschockt. Wie konnte es
dazu kommen?
Carole Schoch Zeller, Uitikon In einem
Notebook steckt viel hochgezüchtete Technik. Sie macht die Geräte fehleranfällig.
Um Defekte zu vermeiden, müssen Notebooks vor Stössen, Stürzen, Überhitzung
und Überspannungen durch Blitzschlag bewahrt werden. Doch auch bestens umsorgte
Geräte versagen mitunter grundlos den Dienst. Es kann sein, dass man als Kunde ein
Montagsgerät erwischt hat, das just nach
Ablauf der Garantie den Geist aufgibt. Das
ist dann einfach Pech.
Weil Notebooks kompakt gebaut sind, ist der
Austausch defekter Komponenten teuer. Bei
einem Desktop-Rechner kann man, notfalls
mithilfe eines Kollegen, auch selbst ein kaputtes Speichermodul ersetzen. Bei den hohen Kosten stellt sich beim Laptop die Frage,
ob man statt zu reparieren nicht einen neuen
Rechner kauft und wieder auf dem aktuellen
Stand ist. Aus ökologischer Sicht wäre bei
einem kaum zwei Jahre alten Rechner die
Reparatur vorzuziehen.
Weil ein PC, wie jede technische
Gerätschaft, schleichend oder plötzlich versagen kann, sollten Sie beim Kauf eine
Garantieerweiterung in Betracht ziehen. Die
meisten Hersteller verlängern die Garantie
auf zwei oder drei Jahre, teilweise auch mit
Vor-Ort-Reparatur. Solche Serviceangebote
(bei HP «Care Pack» genannt) kosten je nach
Modell und Preisklasse unter hundert oder
ein- bis zweihundert Franken. Dieses Geld ist
gut investiert, gerade wenn Sie Ihren Rechner intensiv nutzen. Benötigen Sie den Computer als tägliches Arbeitsinstrument, dann
ist es nicht verkehrt, einen Ersatzrechner
bereitzuhalten. Das kann ein UraltRechner
sein. Wichtig ist, mit ihm im Falle eines Falles über die Runden zu kommen.
«««
AlessiPhone, OLED-Display, Freisprechanlage, Adressbuch für 200 Nummern, mehrsprachige Menüführung, Uhr, Wecker,
ab 250 Franken, www.alessi.com
Design à la Italien
(chb)
Das schnurlose AlessiPhone dürfte Designliebhaber entzücken. Ein OLED–Display mit
65 000 Farben, bereits installierte Hintergrundbilder Klingeltöne von DJ Gak Sato
und das glänzende Polykarbonatmaterial sorgen fürs exklusive Image des italienischen
Designertelefons.
«««
Fragen an die Kummerbox stellen Sie bitte per E-Mail an: [email protected]
Grosse Buchstaben ohne grosse Arbeit
Gibt es einen Weg, in Word einen Text zu
bearbeiten, sodass alles in Grossbuchstaben
geschrieben ist?
Regina Bosshard, Zürich Ja. Verwenden
Sie ein Druckformat oder eine Direktformatierung zur Darstellung des Texts in
Grossbuchstaben. Markieren Sie den Text,
klicken Sie auf «Format > Zeichen» und
schalten Sie unter «Effekte» die Option
«Grossbuchstaben» ein. Bei Word 2007
klicken Sie in der Rubrik «Start» im Abschnitt «Schriftart» auf das Dialogsymbol
rechts unten.
Sie können auch mit der Tastenkombination
«Umschalttaste» + «F3» arbeiten. Sie macht
nacheinander alle Buchstaben gross, dann
den ersten Buchstaben pro Wort und dann
pro Satz gross.
Der Unterschied: Bei der Formatierung
bleibt die ursprüngliche Schreibweise erhalten und kann wiederhergestellt werden, indem Sie eine andere Formatierung zuweisen.
Bei «Shift» + «F3» wird der Text umgewandelt. Die ursprüngliche Schreibweise ist
nicht wiederherstellbar, da Word nicht weiss,
welche Wörter im Deutschen mit grossem
Anfangsbuchstaben zu schreiben sind.
«««
Clickfree HD525, für Windows XP/ Vista und Mac OS X, ab 159 Franken (160 GB), www.uhu.ch
Backup für Faule
Ein Systembackup ohne Mausklick, das verspricht die Backuplösung von Clickfree.
Schliesst man die BackupFestplatte an den
Computer an, startet das Backup vollautomatisch und sichert über 400 Dateiformate
(Musik, Dokumente, Fotos, Filme). Wenn
man trotzdem Hand anlegen will, können
eigene Einstellungen vorgenommen werden,
indem man etwa weitere Formate hinzufügt.
«««
http://support.apple.com/kb/ HT2963?viewlocale=de_DE
Vor erwünschten Änderungen bewahrt
Vor einiger Zeit habe ich eine Adressliste
erstellt. Sie kann ich nun nicht mehr bearbeiten. Word meint, das Dokument sei
schreibgeschützt.
Walter Zürcher, via Mail Über den
Schreibschutz können Sie eine Datei
vor ungewünschten Änderungen bewahren.
Beim Mac bewerkstelligen Sie diesen
Schutz, indem Sie die Datei im Finder
markieren und den Befehl «Ablage > Informationen» betätigen. Um eine Datei zu
schützen, schalten Sie im Abschnitt «Allgemein» die Option «Geschützt» ein. Um die
Datei uneingeschränkt verändern zu können,
schalten Sie sie aus.
Es gibt einen zweiten Mechanismus, der die
Bearbeitungsmöglichkeiten steuert, nämlich
die Zugriffsrechte. Diese finden Sie zuunterst in der Informationspalette im Abschnitt
«Eigentümer & Zugriffsrechte» und hier
wiederum bei «Details». Apple beschreibt
alles Wissenswerte zu den Zugriffsrechten
unter dieser Adresse:
«««
Sanyo Xacti WH1, 30-fach optischer Zoom, Akku für 3 Std. und 20 Minuten, digitale Rauschunterdrückung, ab 499 Euro,
www.sanyo.de
Für Wasser und Land
Sanyos Dualkamera Xacti WH1 eignet sich
zum Schnorcheln – sie ist bis in drei Meter Tiefe wasserdicht. Man schiesst mit ihr
auch digitale Fotos (2 MP Auflösung), auch
während man hochauflösende (720p) Videos
aufnimmt.
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Epson Stylus Photo PX800FW, bis zu 40 Seiten/Minute, TouchscreenDisplay, ab 579 Franken, www.epson.ch
Printer-Multitalent
Epsons 4-in-1-Drucker liefert Fotodrucke,
die die Qualität eines Fotolabors übertreffen
können. Zudem sind im Gerät Fax, automatischer Dokumenteneinzug, ein Scanner und
Kopierer integriert. Per Wifi, USB oder LAN
verbindet man ihn mit dem Netzwerk.
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