KENzeiten - Kantonsschule Enge

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KENzeiten - Kantonsschule Enge
Jahresbericht 2011 / 2012
KENzeiten
Jahresbericht 2011 / 2012
Jahresbericht 2011/2012
2
Inhaltsverzeichnis
Kantonsschule Enge Zürich – Jahresbericht 2011 / 2012
2
U N T E R R I C H T, P R O J E K T E U N D A R B E I T S W O C H E N
Editorial
4
Im Überblick: Wahlkurse
20
Schulchronik 2011 / 2012
7
Projektunterricht
20
Schülerinnen und Schüler als Projektmanager
21
Sprachaufenthalt in London – eine Akzentschülerin berichtet
22
Inhaltsverzeichnis
FEIERN
Matur
10
Herzliche Gastfreundschaft in der Slowakei
24
Diplom- und Abschlussfeier 2012
12
San Francisco meets Switzerland
25
Matur 2012
13
Reflection on San Francisco: Caught in Liberalism
26
Maturrede: Rolf Pfeifer
14
Kompetenzenwoche der ersten HMS-Klassen
28
Projektwoche «Open Government Data»
29
Unter Wasser vor Giglio
30
Umwelteinsatz der Klasse A2a
31
Technikwoche 2012
33
·
Workshop Brückenbau
34
·
IBM – das Industrieforschungszentrum der Welt
35
·
Das Wasserkraftwerk Höngg
37
·
Modul Motoren: Was uns an- und umtreibt
39
·
Workshop Robotik: Die Entwicklung des Roboters
40
·
Paul Scherrer Institut – eine faszinierende Wissensfabrik
42
V E R A N S TA LT U N G E N
PA R T N E R , P E R S O N E N , O R G A N I S AT I O N E N
Dank einem kleinen Kunstwerk nach Turin
46
Personelle Veränderungen in der Schulkommission
76
Neue Geschäftsideen: Gründung der Yes-Miniunternehmen
47
Elternverein
78
In den Fängen des World Wide Webs: Home Office (Theaterprojekt)
49
Ehemaligenverein – Engagement im Wandel
80
Home Office
50
Autorinnen und Autoren zu Besuch an der KEN
52
Etwas der Schule zurückgeben – Daniel Widrig im
Vorstand des Ehemaligenvereins
82
Serenade
53
Früh übt sich – Museumsdirektorin im Gespräch
83
Musical Step by Step oder Sauwa Sauwa
54
Prämierung der Maturitätsarbeiten
56
Präsentationen der Maturitätsarbeiten Februar 2012
57
Filz – förderlich oder hinderlich?
58
Von Jugendlichen für Jugendliche
59
Politik am Mittag 2012
60
Mit dem Chattanooga Choo Choo an den Meilemern Jazztagen 2012
61
Homecoming-Day: Ehemalige schnuppern Schulluft
62
SCHULR AUM
Das neue Internet-Café – eine gemütliche Lounge
68
Neue Abfallschlucker an der KEN
69
Allegorie des Lebensweges als Landschaft
72
VERZEICHNISSE
Schulkommission
86
Rektorat
86
Lehrerinnen und Lehrer
87
Lehrerinnen und Lehrer im Ruhestand
92
Personal
94
Vereine
94
Schülerinnen und Schüler
95
Adressen
100
Impressum
100
3
Jahresbericht 2011/2012
4
Editorial
Christoph Wittmer, Rektor
Liebe Leserin, lieber Leser
vieles prägt ein Jahr an der Kantonsschule Enge:
Alltägliches wie der Unterricht mit Diskussionen, Lehrvorträgen und selbständigem Arbeiten, Pflichtgemässes wie die Hausaufgaben,
Prüfungen und Zeugnisse, Unterhaltsames
wie Theater, Konzerte und die «KEN-Comedy»,
Praxisbezogenes wie die «KEN Business Academy», Neuerungen wie die Vorverlegung der
Maturitätsprüfungen, ein verändertes Jahresprogramm, Projektwochen und eine Technikwoche, aber auch Besuche wie jene aus Übersee oder aus der Bildungsdirektion von Regine
Aeppli – von all dem, vom Wiederkehrenden und
Neuen, erzählt der Jahresbericht. Er hält fest, wo
wir heute stehen, und dokumentiert dies mit Artikeln des kenzeichens und anderen Texten. Der
Bericht zeigt, was für uns Schule bedeutet, dass
sie mehr ist als ein Ort des Lernens: eine Welt der
Begegnung und Entwicklung. Die Kantonsschule Enge will nicht bloss Lehrgänge anbieten und
junge Leute für das «Leben danach» rüsten, sie
will echte Bildung ermöglichen, Schülerinnen
und Schüler auf Entdeckungsreisen in die Welt
der Sprachen und der Wirtschaft, der Geistes-,
Natur- und Sozialwissenschaften schicken. Unser Fokus liegt auf dem Menschen; wir verstehen
das Lernen als gemeinsame Entwicklungsauf-
gabe mit den Schülerinnen und Schülern, und
wir wollen auch nach der Maturität und dem
Diplom mit ihnen in Verbindung bleiben. Wir
suchen ausserdem die Vernetzung mit der Welt
und mit der Praxis, pflegen Partnerschaften mit
Institutionen und mit Freunden der Schule. Bildung braucht Offenheit und Veränderungsbereitschaft sowie Freude am Lernen und Lehren –
dieser Bericht zeugt von vielfältigen Leistungen
der Jugendlichen und von der wichtigen Arbeit
ihrer Lehrerinnen und Lehrer, und er umreisst
damit die weite Welt der Kantonsschule Enge.
Leistungen und Preise
Bildung ist in mannigfaltiger Weise mit Leistungsmessung verbunden: Noten geben Rückmeldungen zum Lernfortschritt, das Programm
zur internationalen Schülerbewertung (PISA)
vergleicht Schulsysteme – und zuweilen werden Auszeichnungen für spezielle Verdienste verliehen. Im Schuljahr 2011/12 erhielten
Angehörige und Ehemalige der Kantonsschule
Enge in unterschiedlichen «Kategorien» Preise:
Die Klasse W2i bewies am Knabenschiessen mit
einem Total von 179 Punkten grosse Treffsicherheit und belegte im Wettkampf, an dem 70
Klassen aus dem Kanton teilnahmen, den ersten
Rang. Der Preis: ein verlängertes Wochenende
im Engadin! Chiara Licci, Schülerin der Klasse
N4b, gewann einen Zeichnungswettbewerb zur
150-jährigen Geschichte des Einheitsstaates
Italien. Ihr Bild zum Thema «Mein Italien – so
wie du es aus der Schweiz siehst» bescherte der
ganzen Klasse eine zweitägige Reise nach Turin.
Das Hochbauamt zeichnete den Hausdienst unter der Leitung von Marcel Günthart mit einer
Bronzemedaille für Energieeffizienz aus. Dies
mag erstaunen in Anbetracht eines Bauwerks,
das so grosse Fensterfronten und so wenig
Wärmedämmung kennt. Gemessen wurde die
Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren in
den Bereichen Wasser, Heizung und Elektrizität. Dank einer sorgfältigen Kontrolle gelang es,
rund 14% Energie einzusparen und gleichzeitig
die Wärme besser im Haus zu halten. Ab 15%
winkt die «Silber»-, ab 20% die Goldmedaille.
Die wichtigste Anerkennung erhielt ein ehemaliger Schüler der Kantonsschule Enge: Catalin
Dorian Florescu wurde für seinen Roman «Jacob beschliesst zu lieben» mit dem renommierten Schweizer Bücherpreis ausgezeichnet. Florescu ist ein Beobachter und Vermittler zweier
Welten. Heute ganz mit Zürich verbunden, hat
er seine Wurzeln in Rumänien. Dort wurde er
1967 geboren und verbrachte er die erste Schulzeit. 1976 wagte er zusammen mit seinem Vater
die Ausreise nach Italien und in die USA, kehrte
aber noch einmal in sein Heimatland zurück,
bevor er 1982 mit den Eltern in den Westen
flüchtete. In den Jahren 1984 bis 1988 besuchte
er die Kantonsschule Enge und studierte danach
an der Universität Zürich Psychologie. Vor seiner Zeit als freier Schriftsteller war er als Psychotherapeut in einem Rehabilitationszentrum
tätig. Obgleich sein Werk noch jung ist, wurde
Catalin Dorian Florescu bereits mit vielen namhaften Preisen ausgezeichnet. Unter anderem
erhielt er für seinen ersten Roman «Wunderzeit» den «Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis»
und für seinen zweiten Roman, «Der kurze Weg
nach Hause», den «Anna-Seghers-Preis». Im
Jahr 2004 hielt Florescu die Maturarede an unserer Schule. Darin sagte er:
«Wer hätte vor fünfzehn Jahren geglaubt, dass
ausgerechnet ich, eine fette Null in Deutsch,
Schweizer Schriftsteller werden würde? Nicht
einmal ich, nicht einmal als ich meine ersten
linkischen Gedichte schrieb, hier in diesem
Haus … Hier nahm alles seinen Anfang, so wie
auch bei manchem der anwesenden Schüler
hier etwas seinen Anfang genommen hat. Ganz
bestimmt, auch wenn man es noch nicht weiss.
Irgendwann kommt man zurück und erzählt
es seinen Lehrern. Ich bin froh, dass noch drei
oder vier meiner Lehrer hier sind, dass ich sie in
Zürich treffe und dass sie sehen, was ich geworden bin. Auch wenn es manchmal noch hapert
mit dem Du. Als ob ich, ein erwachsener Mann,
immer noch ihr Schüler wäre.»
Ausstellung ausgezeichneter
Maturitätsarbeiten
Impuls Mittelschule präsentierte auch im letzten
Jahr im Stadthaus Zürich eine faszinierende
Auswahl aus den rund 2500 Maturitätsarbeiten des Kantons. Unter dem Motto «Matur pur»
wurden 50 Werke ausgestellt, die ein sehr breites Spektrum an jugendlichem Forschergeist
abdecken; so finden sich beispielsweise Untersuchungen zu Schweizer Gesteinen («Mäusediamanten des Chli Aubrig») und zur Rhetorik
(«Analyse von Ciceros Catilinarischer Rede und
Obamas Rede Yes, We Can»), aber auch Anleitungen zum Reichwerden («Fussball und Zufall
oder wie man mit Sportwetten gewinnt») oder
zur Lebenshilfe: «Wenn Mama nicht mehr funktioniert – Ratgeber für Jugendliche, die mit der
Depression eines Elternteils konfrontiert sind».
Die ausgestellten Arbeiten legen einmal mehr
Zeugnis ab von der grossen Originalität und
Neugier, aber auch von Durchhaltewillen und
Leistungsbereitschaft der Zürcher Maturanden.
Fünf Arbeiten wurden mit einem Sonderpreis
der Jury ausgezeichnet, darunter auch die Arbeit von Fabian Graf, Schüler der Klasse W4d
der Kantonsschule Enge, mit dem Titel: «Wer
mit wem im Verwaltungsrat – wie gut sind die
Schweizer Verwaltungsräte wirklich untereinander vernetzt?» In seiner Arbeit analysiert
Fabian Graf die Performance und die Höhe der
Entschädigungen der 20 SMI- und 28 SMIMUnternehmungen in den Jahren 2005 und
2010. Ausserdem zeigt er in einer sorgfältigen
Untersuchung die Vernetzungen der Unternehmungen durch gegenseitige Einsitze von Aufsichtsorganen und CEOs in den Gremien der
Verwaltungsräte. Mit diesen Daten klärt er seine
Leitfrage und kommt zu einem überraschenden
Schluss: Die besser vernetzten Unternehmungen schneiden schlechter ab. Betreut wurde die
Arbeit von Nicole Brockhaus-Soldenhoff, Prorektorin und Lehrerin für Wirtschaft und Recht
an unserer Schule.
Ebenfalls in der Ausstellung gezeigt wurde die
Arbeit von Isidora Mihajlovic, Schülerin der
Klasse W4i, mit dem Titel «50 Gespräche mit
Mr und Ms King». Isidora schrieb einen Roman
in Dialogform, in dem sie zwei Menschen, ihre
Weltanschauungen und Gedankengänge ausgesprochen lebendig gestaltet und dabei einen
sehr breiten thematischen Bogen entwirft. Der
Deutschlehrer Peter Baumann betreute sie während des Arbeitsprozesses. Die dritte ausgestellte Arbeit aus der Kantonsschule Enge stammt von
Pascal Mogy, Schüler der Klasse W4d; sie trägt
den Titel: «Ökonomische Dynamik mit Experimenten simulieren.» Pascal wagt, so heisst es in
der Laudatio, den Spagat zwischen Naturwissenschaften und Ökonomie. Er charakterisiert
die Dynamik von ökonomischen Prozessen und
5
Jahresbericht 2011/2012
6
findet in der Chemie und Physik Systeme, die
ein ähnliches Verhalten zeigen. Dabei stützt er
sich auf die Theorie des ETH-Professors Didier
Sornette, die besagt, dass Finanzblasen ähnlich
wie Erdbeben oder epileptische Anfälle entstehen. Die Arbeit wurde betreut von René Bucher, Lehrer für Chemie. Wir gratulieren Fabian,
Isidora und Pascal zu ihren herausragenden
Leistungen, aber auch allen anderen Schülerinnen und Schülern der 4. Klassen der Kantonsschule Enge, die im vergangenen Schuljahr viel
Zeit und Kraft für ihre Maturitätsarbeit eingesetzt und damit einen wichtigen Schritt hin zur
Hochschulreife getan haben.
Technik im Dialog
Auf Initiative des Mathematik- und Physiklehrers Stefan Rubin wurde an der Kantonsschule
Enge im vergangenen Jahr eine «Technikwoche» eingeführt. Sie verfolgt das Ziel, das Verständnis der Jugendlichen für Technik zu fördern. Unterstützung in der Organisation leistet
der Verein IngCH, der sich seit 25 Jahren dafür
einsetzt, die Öffentlichkeit für die zentrale Bedeutung der Technik in Wirtschaft, Kultur und
Politik zu sensibilisieren. Die Schweiz ist ein
Land mit einer langen Tradition technischer
Innovationen, und doch bekunden an unseren
Hochschulen die Professoren von technischen
Wissenschaften und Naturwissenschaften immer wieder Mühe, genügend studentischen
Nachwuchs zu finden. Wir brauchen aber Menschen, die bereit sind, für die Entwicklung und
Forschung die Verantwortung zu übernehmen
und unseren Innovationsstandort zu sichern.
Zu viele Fragen gilt es in naher Zukunft zu beantworten, als dass man sich gleichgültig geben
könnte, darunter auch Fragen zur Ethik, zur
Nachhaltigkeit, zur Haltung im Umgang mit
den scheinbar unbeschränkten Möglichkeiten.
Die gleiche Zielsetzung wie die Technikwoche
verfolgt die Initiative NaTech der Bildungsdirektion. Alle Schulen und Schulstufen sind
aufgefordert, die Bereiche Naturwissenschaft
und Technik zu stärken und zu fördern. An
der Kantonsschule Enge sind denn auch weitere Schritte eingeleitet: die Einführung eines
Physikpraktikums und eines Grundlagensemesters Chemie / Physik und die Erhöhung der
Stundendotation im Fach Mathematik.
Die Jugend erweist sich zweifellos als virtuos
in der Handhabung technischer Geräte, und für
uns alle ist es selbstverständlich, dass wir Wasser aus dem Hahn trinken, in klimatisierten Zügen zur Schule fahren, moderne medizinische
Versorgung erhalten und mit Mobiltelefonen
an jedem Ort und zu jeder Zeit kommunizieren können. Wir müssen aber auch bereit sein,
unter die Oberfläche dieser Anwendungen zu
blicken. Nur wer die Grundlagen kennt, die Zusammenhänge versteht und bereit ist, einen offenen Dialog zu führen, kann Lösungen für die
Zukunft erarbeiten. Diese Bereitschaft zur Vertiefung ist auch deshalb wichtig, da wir mit widersprüchlichen Botschaften konfrontiert werden: Dem Imperativ «Schütze die Natur!» steht
der starke Appell «Konsumiere!» gegenüber. Die
viel beschworene «Energiewende» zum Beispiel
ist nur realisierbar, wenn wir uns in einem gesellschaftlichen Prozess über den Weg und den
Beitrag der Einzelnen einigen und die Widersprüche überwinden können. Echte Nachhaltigkeit verlangt deutlich mehr Anstrengung als
ein Klimaschutz, der manchmal den Charakter
eines Lifestyles annimmt. Die Chance dazu ist
dann gegeben, wenn man sich wirklich auf die
Herausforderungen und offenen Fragen einlässt und nicht nur das Gewissen zu beruhigen
sucht. Schulen können sicher viel zur Zukunftsgestaltung beitragen, indem sie Grundlagen
vermitteln und substanzielle Diskussionen ermöglichen.
Wir stehen in manchen Aspekten erst am Anfang dieses Weges – Module in Akzentklassen,
Maturitätsarbeiten zur Umweltthematik (z.B.
jüngst zur Möglichkeit von Fotovoltaik auf unserem Schuldach), Projekte oder Partnerschaften mit Organisationen wie myclimate weisen
die Richtung. Auch die Technikwoche mit ihren
Workshops leistet einen wichtigen Beitrag.
Ich danke im Namen der ganzen Schulleitung
allen, die uns helfen, einen fruchtbaren und
lebendigen Dialog zu gestalten und sich für die
Entwicklung der Kantonsschule Enge einsetzen.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich eine
spannende und anregende Lektüre!
Schulchronik 2011 / 2012
Ein Rückblick auf die vergangenen Schuljahre
SCHULJAHR 2011/2012
22.8.
Beginn des Schuljahres 2011/2012, 46 Klassen, Eröffnungsfeiern
29.8. – 2.9.
Mündliche Maturitätsprüfungen
29.8. – 2.9.
Rahmenprogramm während Maturitätsprüfungen:
1. Klassen: Erstklässlertag und Arbeitstechnik;
2. Klassen: soziale Beziehungen und musischer Tag;
3. Klassen: Sporttag und Schulreise;
4. Klassen: Studien- und Berufswahltage
12./13.1.
Erste Durchführung von «Schnuppertagen»
17.1.
Politik am Mittag: «Das Kennedy-Attentat – eine Neubeurteilung»
31.1.
Politik am Mittag: «Bürgerkrieg in Syrien»
1.2.
Präsentation der Arbeiten aus dem Projektunterricht (3. Klassen)
8.2.
Präsentation der Maturitätsarbeiten (4. Klassen)
10.2.
Schneesporttag (1. Klassen)
13.2. – 17.2.
Schneesportlager Lenzerheide
6.3. – 10.3.
Aufführungen des Theaterstücks «Home Office» unter der Leitung von
Urs Albrecht, Beat Dähler und Andreas Richard
9.3.
Präsentation und Prämierung ausgewählter Maturitätsarbeiten
12./13.3.
Schriftliche Aufnahmeprüfungen: Spezialprogramm
1. Klassen: Kontaktgruppentag, Schneesporttag
2. Klassen: Cinépassion
3. Klassen: musischer Tag
3. Klassen HMS/IMS: Tutorate
4. Klassen: Tutorate
22./23.3.
Öffentliche Besuchstage
26. – 28.3.
Besuch einer Delegation unserer Partnerschule in Bochum
28.3.
Mündliche Aufnahmeprüfung: Spezialprogramm
2. Klassen: Kontaktgruppentag
3. Klassen GYM: Sporttag
3. Klassen HMS/IMS: Tutorate
4. Klassen GYM: Tutorate
9.4.
Chorkonzert «From Rag to Swing»
5.9.
«Lehre und Gymi – welche Ausbildung führt zum Erfolg?»
– Podiumsveranstaltung in der Aula
7.9.
Maturitätsfeier 2011, Ansprache von Reto Lipp, Redaktor
Schweizer Fernsehen
12.9.
Klasse W2i gewinnt am Knabenschiessen
13.9.
Informationsveranstaltung zum Praktikum in der HMS
16.9.
«Swiss Youth Ragtime Piano Competition» in der Aula
23.9.
Erster «Homecoming Day» für Ehemalige
27.9.
Lehrerausflug auf den Pfannenstiel
28.9.
«KEN@google» – Besuch beim Hauptsitz der Firma in
der Nachbarschaft der Schule
1.10.
«Hit the Red Carpet» – Hausfest der Kantonsschule Enge
6.10.
Informationsabend zur Probezeit für Eltern der 1.-Klässler/innen
22.10. – 12.11.
Sprachaufenthalt der Klasse W3i in San Francisco
25.10.
Informationsabend für Eltern der 3.-Klässler/innen zur Maturität 2013
1.11. – 29.11.
«KEN Business Academy»: Ökonomen erzählen aus der Praxis
16.4.
Aufführung des Musicals «Step by Step – Sauwa Sauwa»
8.11.
Informationsabend für Eltern der 4.-Klässler/innen zur
Studien- und Berufswahl
5.5.
SOLA 12
10.5. – 19.5.
Besuch von Schüler/innen der Partnerschule in Sered‘ (Slowakei)
16.11.
Informationsabend für Eltern und zukünftige Schüler/innen
13.5.
24.11.
Generalversammlung des Ehemaligenvereins
Prämierung der besten Maturitätsarbeiten im Stadthaus: Hauptpreis
an Fabian Graf für die Arbeit «Wer mit wem im Verwaltungsrat»
24.11.
Gründungsversammlung der Miniunternehmungen (YES)
29.5.
«FINDLING Preis» der Rotary Stiftung Au am Zürichsee an Reto Brodt
für seine Maturitätsarbeit (Komposition)
28.11.
Kammermusik-Konzert (Liceo artistico)
23.12.
Weihnachtskonzert des Blasorchesters in der Aula
2012
2012
1.6.
Letzter Schultag
7
Jahresbericht 2011/2012
8
4.– 8.6.
Schriftliche Maturitätsprüfungen, schriftliche Diplomprüfungen
H3a / H3b sowie Abschlussprüfungen I3a
29.8.
Erstklässlertag
11. – 15.6.
«Google Serve» an der KEN
6.9.
Politik am Mittag: «Soll uns der Staat vor Passivrauchen schützen?»
13. – 28.6.
Besuch der Schüler/innen aus San Francisco
12.9.
Informationsveranstaltung zum Praktikum in der HMS
25. – 29.6.
Mündliche Maturitätsprüfungen, mündliche Diplomprüfungen H3a/
H3b sowie mündliche Abschlussprüfungen I3a, Spezialprogramm:
1. Klassen: Di.: SOL, Mi.: SOL, GYM: Do.: frei, HMS: Do.: SIZ-Prüfung
2. Klassen GYM: Di.: SOL, Mi.: SOL, Do.: Sporttag
2. Klassen HMS: Di.: Tutorate, Mi.: Laufbahntag, Do.: Sporttag
3. Klassen GYM: Di.: SOL, Mi.: Studienwahltag, Do.: Kolloquien
13.9.
Politik am Mittag: «Facebook oder Face-to-Face?
Soziale Netzwerke und ihre Zukunft.»
20.9.
Besuch von Regierungsrätin Regine Aeppli an der KEN
21.9.
Zweiter «Homecoming Day» für Ehemalige
1. – 5.10.
Sternwoche
1. Klassen: GYM: Technikwoche; HMS: Kompetenzwoche
2. Klassen: GYM: Arbeitswoche Schweiz/Umwelteinsatz;
HMS: Arbeitswoche
3. Klassen GYM: Projektwoche
4. Klassen GYM: Arbeitswoche Ausland
23.10.
Informationsabend zur Probezeit für Eltern der 1.-Klässler/innen
22.10. – 10.11.
Sprachaufenthalt der Klasse W3i in San Francisco
26.10.
«Dritte KEN-Comedy»
1.11.
Informationsabend für Eltern der 3.-Klässler/innen zur Maturität 2014
1.11. – 29.11.
«KEN Business Academy»: Ökonomen erzählen aus der Praxis.
6.11.
Informationsabend für Eltern der 4.-Klässler/innen zur Studienund Berufswahl
13.11.
Politik am Mittag: «Die USA nach der Wiederwahl Obamas»
13.11.
Titel-Hattrick für die KEN im Casinotheater Winterthur
bei Giacobbo/Müller
13.11.
Informationsabend für Eltern und zukünftige Schüler/innen
19.11.
Konzert der Instrumentalschüler/innen
27.11.
Politik am Mittag: «Die Eurokrise, Hintergründe und Analyse»
30.11./1.12.
«Gospel & Jenkins»: Konzerte mit Freddy Washington
3.–7.12.
Staatskundewoche
6.12.
Generalversammlung des Ehemaligenvereins
6.12.
Gründungsversammlung der Miniunternehmungen (YES)
21.6.
Serenade
3.7.
Maturitätsfeier in der Aula mit einer Ansprache von
Professor Rolf Pfeifer
4.7.
Diplomfeier in der Aula
10.7.
Berufsmaturitätsfeier im Liceo artistico
12.7.
Verabschiedung von Lehrerinnen und Lehrern im «Schloss Sihlberg»:
Antonia Eggimann, Agnes von Däniken, René Bucher,
Heinrich Reinfried und Martin Anderhalden
SCHULJAHR 2012/2013
20.8.
Beginn des Schuljahres 2012/2013, 47 Klassen, Eröffnungsfeiern
28.8.
Politik am Mittag: «Zwei Jahre Lagerhaft für Pussy Riot»
28.11.
Kammermusik-Konzert (Liceo artistico)
21.12.
Weihnachtskonzert des Blasorchesters in der Aula
Feiern
Feiern
9
10
Jahresbericht 2011/2012
Matur
11
Feiern
Jahresbericht 2011/2012
12
Diplom- und
Abschlussfeier 2012
Programm und beste Leistungen
Programm
■
Saxophon-Ensemble von Ueli Angstmann
■
Begrüssung durch Rektor Christoph Wittmer
■
Ansprachen der Klassenlehrer/innen
■
Würdigung der besten Leistungen
■
Übergabe der Zeugnisse
Beste Leistungen
■
H3a, Klassenschnitt 4.55
• Prima: Carina Frei: 5.23 / 13.50 Pluspunkte
■
H3b, Klassenschnitt: 4.66
• Primus: Simon Jenny: 5.27 / 14.00 (Stufen-Primus)
■
I3a, Klassenschnitt: 4.53
• Primus: Matthias Zehnder: 5.00 / 11.00
Feiern
Matur 2012
Programm und beste Leistungen
Programm
■
Musik: Saxophon-Ensemble von Ueli Angstmann
Céline Zeller, Altsax, Marc Klijnsma, Altsax,
Sidon Fumagalli, Tenorsax, Max Walo, Baritonsax,
Valeria Soriani, Altsax
• «I feel good» (James Brown, 1933–2006)
■
N4c: 12 Schülerinnen, 3 Schüler; Klassenschnitt: 4.79
• Luca Albanese: 5.19 / 15.50
• Olivia Stauber: 5.19 / 15.50
• Sabrina Ladner: 5.15 / 15.00
■
W4a: 7 Schülerinnen, 9 Schüler; Klassenschnitt: 4.66
• Luca Brügger: 5.15 / 15.50 (Primus)
• «Chan Chan» (Francisco Repilado Muñoz, 1907–2003)
■
• «Supermario» (Koji Kondo, *1960)
• Miriam Widmer: 4.85 / 11.00 (Prima)
• «Ghostbusters» (Ray Parker Jr., *1954)
■
Begrüssung (Christoph Wittmer)
■
Maturrede (Rolf Pfeifer)
■
Würdigung Leistungen
■
Übergabe der Zeugnisse
■
■
N4a: 11 Schülerinnen, 3 Schüler; Klassenschnitt: 4.76
• Marina Graf: Schnitt: 5.58 / Kompensationszahl: 20.50 (Stufen-Prima)
• Michelle Rosenberger: 5.23 / 16.00
• Ana Rabner: 5.12 / 14.50
• David Gojkovic: 5.04 / 13.50
■
N4b: 19 Schülerinnen, 4 Schüler; Klassenschnitt: 4.68
• Sharon Rom: 5.38 / 18.00 (Prima)
• Sabrina Huber: 5.35 / 17.50
• Annik Eprecht: 5.08 / 14.00
• Roberta Steffen: 5.04 / 13.50
W4d: 10 Schülerinnen, 12 Schüler; Klassenschnitt: 4.61
• Louisa Pajarola: 5.12 / 15.00 (Prima)
• Pascal Mogy: 5.04 / 13.50
• Dario Schwendener: 5.00 / 14.00
■
W4e: 7 Schülerinnen, 9 Schüler; Klassenschnitt: 4.59
• Corina Ledergerber: 5.54 / 20.00 (Prima)
■
Beste Leistungen
W4b: 9 Schülerinnen, 8 Schüler; Klassenschnitt: 4.42
W4f: 4 Schülerinnen, 16 Schüler; Klassenschnitt: 4.54
• Per Schmid: 4.96 / 12.50
• Luca Mausberg: 4.92 / 13.00
• Roger Muntwyler: 4.92 / 13.00
■
W4i: 13 Schülerinnen, 7 Schüler; Klassenschnitt: 4.78
• Nina Derron: 5.46 / 19.00
• Ekaterina Derkatch: 5.35 / 17.50
• Marina Oyewale: 5.15 / 15.00
• Nanee Theswet: 5.08 / 14.00
• Bigna Eichholzer: 5.04 / 13.50
• Tim Grunow: 5.04 / 13.50
• Lyle Tölle: 5.00 / 13.00
■
Total: 92 Schülerinnen, 71 Schüler: 163 Schüler/innen
13
Jahresbericht 2011/2012
14
Maturrede: Rolf Pfeifer
3. Juli 2012
Rolf Pfeifer, Beijing, 27. Juni 2012
Vor mehr als vierzig Jahren saß ich genau wie
Sie hier in der Kanti Enge – damals hieß die Bildungseinrichtung Handelsschule Freudenberg –
mit vielen anderen an der Maturitätsfeier. Nur,
mit dieser weit zurückliegenden Veranstaltung
habe ich ein Problem: Ich kann mich nicht erinnern, einfach nicht, an überhaupt nichts mehr.
Das ist natürlich etwas peinlich, aber es ist eine
Tatsache. Es würde mich dann interessieren, ob
es Ihnen in 40 Jahren auch so geht, aber das ist
offensichtlich im Augenblick schwierig zu sagen. Doch nun zum eigentlichen Thema.
Alle von Ihnen haben sich sicher schon Gedanken gemacht, was Sie jetzt, nach Ihren erfolgreich bestandenen Maturitätsprüfungen, tun
sollen: studieren (was studieren?), reisen, eine
Firma gründen, Webseiten entwerfen, auf eine
Insel gehen und meditieren, Musik machen
oder in einer Bank arbeiten und möglichst viel
Geld verdienen? Das Problem der Wahl kann
ich Ihnen nicht abnehmen, soll es auch niemand, denn im Grunde genommen ist es gar
kein Problem, sondern eine Chance. Hier einige
Überlegungen dazu.
Ich befasse mich seit mehr als einem Vierteljahrhundert – also seit mehr als 25 Jahren – mit
Intelligenzforschung: Was ist Intelligenz? Wie
erkennt man Intelligenz und vor allem, und das
ist mein besonderes Interesse: Wie kann man
intelligente Systeme – etwa Computerprogramme oder Roboter – entwickeln und bauen? Da
diese Frage heutzutage im Zentrum meiner Tätigkeit steht, könnte ich stundenlang darüber
reden, ich werde das aber jetzt nicht tun – ich
denke, das wäre wahrscheinlich für die meisten
von Ihnen nicht wahnsinnig spannend.
Was klar ist – Sie, die Maturanden, sind intelligent – das haben Sie mit Ihrer Matura hinreichend bewiesen. Nun wäre es noch interessant
zu wissen: wie intelligent? Die Antwort ist allerdings völlig unklar und sehr subjektiv. Nehmen wir folgendes Beispiel. Ich weiss nicht,
ob Schach heute noch ein Thema ist – Frage:
Wer von Ihnen kann Schach spielen? – also ich
selbst kann Schach spielen, d.h. ich kenne die
Regeln. Aber ich bin ein sehr mittelmässiger
Spieler. Wenn Sie mir beim Schach zuschauten,
wären Sie vermutlich von meiner Intelligenz
nicht sonderlich beeindruckt. Wenn Sie jetzt
aber an meine Stelle ein einjähriges Mädchen
setzten, das genau dieselben Züge machte wie
ich – würden Sie denken, das Mädchen sei ein
Genie. Dieses Beispiel zeigt, wie subjektiv und
erwartungsabhängig unser Urteil ist – genau
dasselbe Verhalten erscheint im einen Fall so
lala, im andern superintelligent.
Nun hat man schon seit sehr langem versucht,
Intelligenz objektiv zu messen, mit einer Zahl
zu beziffern, ein Unterfangen, das vermutlich
zum Scheitern verurteilt ist (wie vorangehendes Beispiel mit dem Schachspiel zeigt). Sie
kennen sicher alle den sogenannten IQ, den Intelligenzquotienten. 100 ist der Durchschnitt.
Vielleicht haben einige von Ihnen vom «Mensa
Club» gehört, das ist eine lose Vereinigung von
Leuten, die einen IQ von mindestens 140 haben,
was etwa den obersten 2% der Bevölkerung
entspricht. Weltweit gibt es – in 100 Ländern –
etwas über 100’000 Mitglieder, in der Schweiz
leben ca. 800. Nun hat man Interessantes beobachtet: Gewisse Mensa-Mitglieder sind beruflich erfolgreich, andere trotz hohem IQ nicht.
Wieso ist das so?
Schauen wir uns Beispiele erfolgreicher Unternehmer im Informatikbereich an: Bill Gates,
Gründer von Microsoft, Steve Ballmer, seit 2000
CEO von Microsoft, Steve Jobs, Gründer von
Apple Computers, Eric Schmidt, CEO von Google, Bill Joy, Programmiergenie und Mitgründer
von Sun Microsystems – und andere mehr. Kein
Zweifel, dass die Herren erfolgreich sind oder
waren, extrem erfolgreich sogar. Wirft man nun
einen Blick auf die Geburtsdaten – Sie werden
sogleich erkennen, wieso das interessant ist – so
sieht man, dass alle entweder 1955 oder 1956
geboren wurden (ausser Bill Joy mit Geburtsdatum November 1954, also fast 1955). Ich komme gleich darauf zurück.
Feiern
15
Dann muss man noch etwas wissen. Es gibt eine
magische Zahl – 10’000 Stunden: Um auf einem
Gebiet wirklich Experte zu sein, braucht man
rund 10’000 Stunden Erfahrung. 10’000 ist die
magische Zahl, die einen Experten ausmacht.
Interessanterweise ist das völlig unabhängig
vom Gebiet. Dieser Umstand ist mittlerweile
bestens untersucht und gilt für Computerpro-
grammierung, Sport (z.B. Tennis, Fussball oder
Golf), für Autofahren, für Sprachen, für musische Fertigkeiten wie Klavierspielen oder auch
für das Komponieren. Man sagt immer, Mozart
habe schon als Kind bleibende Werke geschrieben. Das mag ja stimmen. Nur war zufälligerweise sein Vater auch Musiker und hat all die
kindlichen Werke editiert, so dass dann diese
Kompositionen auch einigermassen o.k. rausgekommen sind. Auch bei den Beatles lässt sich
nachweisen, dass sich die wirklich grossen Erfolge erst nach 10’000 Stunden Erfahrung eingestellt hatten. Diese beträchtliche Zahl basiert
natürlich nur auf einer heuristischen Betrachtung, funktioniert aber als Faustregel erstaunlich gut.
Jahresbericht 2011/2012
16
Jetzt kann man rechnen. Wenn Sie jeden Tag
zwei bis zweieinhalb Stunden Tennis spielen
oder Klavier üben, so macht das pro Jahr rund
1000 Stunden. D.h. also, dass Sie bei diesem
Aufwand zehn Jahre brauchen, bis Sie wirklich
auf Topniveau spielen können. Wenn Sie also
wirklich einmal auf irgendeinem Gebiet echte
Experten, echt spitze sein wollen, müssen Sie
sich diese Zahlen vor Augen halten.
Zurück zu Bill Gates, Steve Jobs und Co. Weil die
so erfolgreich waren, hat man deren Karrieren
genauestens untersucht. So hat man festgestellt,
dass in dem Moment, als sie ihre unternehmerische Tätigkeit aufnahmen, sie alle über 10’000
Stunden Programmiererfahrung verfügten,
entweder weil sie reiche Eltern hatten, die ihnen dies ermöglichten, oder weil ihre Lehrer ihr
Talent erkannten und ihnen Zugang zu Computern an Universitäten verschaffen konnten. Hier
muss man wissen, dass Zugang zu Computern
damals keineswegs selbstverständlich war.
Wenn diese Herren jetzt ein Jahr später geboren
wären, hätten sie vermutlich etwas anderes studiert, z.B. Life Sciences, Genetik, Neurowissenschaften oder Entwicklungsbiologie, dann wäre
nämlich Informatik nicht mehr die Topdisziplin
für junge Talente gewesen. Und hätten sie bis
dahin nicht die 10’000 Stunden Programmiererfahrung gehabt, hätten sie die Marktchancen
nicht wahrnehmen können. Also, alles musste stimmen: IQ, Erfahrung, Umwelt. IQ allein
reicht nicht – aber natürlich ist eine gewisse
Grundintelligenz Voraussetzung für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn; aber die bringen Sie natürlich alle mit – das haben Sie mit
Ihrer Matura gezeigt. Bill Gates, Steve Jobs und
Co. hatten alle einen sehr hohen IQ.
Einige Faktoren des Erfolgs sind nun erwähnt
worden, aber noch nicht alle. Es muss noch
ein weiterer in Betracht gezogen werden – es
braucht einen sog. «tipping point». Wie kommt
es, dass es gewisse Lieder in die Hitparade
schaffen und andere nicht, obwohl sie von
der musikalischen Qualität her kein bisschen
schlechter sind? Die Antwort darauf kann man
sich so vorstellen: Irgendwann ist es so, dass
ein Song häufig gespielt wird – etwas häufiger
als die andern – in den Clubs, in den Radiostationen, häufig vom Internet heruntergeladen
wird und vielleicht auch in den Printmedien
Resonanz findet. Und dann beschleunigt sich
der Prozess, verstärkt sich gewissermassen
selbst, man spricht auch von einer positiven
Feedback-Schleife – und dann ist der «tipping
point» geschafft. Nur geschieht das nicht automatisch, sondern die Voraussetzungen müssen
richtig sein, die Umwelt muss «bereit» sein, und
vielleicht braucht es auch ein paar Trendsetter,
ein paar berühmte Leute, die diesen Song auch
gut finden. Wieso hat sich Microsoft Windows
durchgesetzt, hat den «tipping point» geschafft,
obwohl es eindeutig schlechter ist als andere
Betriebssysteme (so zumindest die verbreitete
Meinung)? Vielleicht hat es irgendwann einen
kleinen Vorteil gehabt, hat sich etwas mehr verkauft als die Konkurrenzprodukte; es handelt
sich dabei um einen Vorteil, der vielleicht ursprünglich rein zufällig war. Aber dieser kleine
Überschuss hat dazu geführt, dass sich Windows
hat durchsetzen können, was dann der Karriere
von Bill Gates die Krone aufgesetzt hat.
Noch etwas. Gerade weil die Umgebung einen
ganz wesentlichen Einfluss auf das Geschehen
hat – und somit auch auf die Entwicklung Ihrer persönlichen Karriere – lässt sich der Erfolg
nicht einfach so planen. Also, einfach eine gute
Leistung zu erbringen, genügt nicht, die Umgebung muss mitspielen und dazu braucht’s im
richtigen Moment auch eine Portion Glück. Der
Zufall muss mitspielen.
Hierzu ein Beispiel. Ich weiss nicht, ob Bücher
lesen noch ein Thema ist. Es gibt ein tolles Buch
von Nassim Taleb mit dem Titel «Fooled by randomness», zu Deutsch etwa: «Vom Zufall übers
Ohr gehauen» (Titel der deutschen Übersetzung: «Narren des Zufalls»). Lassen Sie mich
das illustrieren. An einem Kongress in Boston
referiert ein Management-Guru, ein Top-Crack.
Er fordert alle im Hörsaal auf, sich zu erheben
und eine Münze zu werfen. Wer Kopf hat, soll
sich setzen – die Hälfte sitzt ab. Die noch stehende Hälfte soll das Ganze wiederholen. Nach
ein paar Versuchen stehen noch etwa fünf
oder sechs Personen. Und dann sagt er: «Und
das sind die erfolgreichen Manager!» Was will
er damit ausdrücken? Die haben ein paar Mal
hintereinander Glück gehabt und – vielleicht
zufälligerweise – die richtigen Entscheidungen
gefällt. Man kann natürlich sich selbst immer
weismachen, man hätte seine Entscheidungen
rational gefällt, auch wenn vieles reiner Zufall
war. Man kann sich den Erfolg immer seinen eigenen Kompetenzen zuschreiben. Ich könnte in
meiner eigenen beruflichen Entwicklung alles
rational begründen, genau wie die Manager die
richtigen Entscheidungen ihren eigenen Fähigkeiten statt dem Zufall zuschreiben. Wenn ich
ehrlich bin, war das aber in meinem Fall eine
Abfolge von Zufällen, z.T. glücklichen und z.T.
weniger glücklichen. Aber ich kann auch eine
kohärente Geschichte daraus machen, die dann
sehr zielgerichtet aussieht. Also Vorsicht, wenn
andere erzählen, wie sie alles supergut gemacht
und immer klare Ziele verfolgt hätten.
Aber fällt man die Entscheidungen wirklich
rational? Mittlerweile existiert haufenweise Literatur, die zeigt, dass dies offensichtlich nicht
der Fall ist. Es gibt einen brillanten Artikel des
amerikanischen Psychologen John Bargh von
der Yale University in den USA mit dem Titel
– die Umwelt muss mitspielen, und etwas Glück
braucht man auch noch. Soll man folglich einfach nichts tun und aufs Glück und die Umwelt
warten? Bis jemand aus Hollywood kommt und
Sie entdeckt? «Serendipity» ist das Wort für zufällige Ereignisse, die Glück bringen. Man hat
die Situation nicht herbeigeführt, aber man erkennt sie, wenn sie da ist. Wenn man in einer
solchen Situation jetzt die 10’000-StundenErfahrung hat, kann man die Gelegenheit auch
am Schopf packen und in Erfolg ummünzen, genau wie das Bill Gates und Steve Jobs getan haben. Man darf dabei nicht vergessen, dass beide vorher harte Arbeit geleistet haben. Und sie
haben sich eine Umgebung geschaffen – oder
haben sich in diese Umgebung eingearbeitet –
so dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine
Chance ergeben würde, stark erhöht gewesen
ist. Sie können also viel für Ihren Erfolg tun,
auch wenn Sie nicht alles kontrollieren können.
Denken Sie aber daran, dass, sollten Sie Erfolg
haben, dies nicht immer nur auf Ihre eigene
Leistung zurückzuführen ist, sondern die Umwelt dabei eine grosse Rolle spielt – aber Ihre eigene Leistung ist natürlich notwendig und auch
ganz wichtig.
Sie alle sind intelligent und kreativ, Sie haben es in der Hand, sich in dieser Umwelt, in
dieser komplexen Gesellschaft zu behaupten,
vorwärtszukommen, beruflich erfolgreich zu
werden. Denken Sie an die 10’000 Stunden,
die Umwelt, den Zufall, die «Post-hoc-Rationalisierungen», die «tipping points» und an «Serendipity» und Sie werden ein spannendes und
erfülltes Berufsleben haben. Ich wünsche Ihnen
viel Erfolg.
Feiern
«The unbearable automaticity of being», womit
natürlich angespielt wird auf Milan Kunderas
Kultbuch «The unbearable lightness of being»
(zu Deutsch: «Die unerträgliche Leichtigkeit
des Seins»), das Sie sicher alle kennen. Was ist
der Punkt?
Barghs Argument ist im Wesentlichen, dass
u.a. ein Grossteil unseres Verhaltens nicht das
Resultat rationaler Gedanken ist, sondern weitgehend unbewusst zustande kommt, z.B. als
Folge von Reflexen, die ja nichts mit rationalem
Verhalten zu tun haben, oder genauer gesagt,
nicht das Resultat rationalen Denkens darstellen. Wenn ich jetzt so in der Aula hin- und hergehe, dann folgen Sie mir mit den Augen, aber
nicht, weil Sie das wollen, sondern weil das ein
genetisch vorprogrammierter Reflex ist! Also
gar nichts mit rationalem Verhalten am Hut
hat. Wir können uns natürlich immer im Nachhinein weismachen, dass wir etwas so wollten
– sie wollten mir unbedingt nachschauen, weil
das, was ich erzähle, so wahnsinnig spannend
ist und weil ich so gut aussehe. Wir haben die
unwiderstehliche Tendenz, unserem Verhalten
Kohärenz zu verleihen, unser Verhalten als rational zu sehen, was man übrigens auch «Posthoc-Rationalisierung» nennt. Denken Sie an die
«erfolgreichen Manager». Die Tendenz zur Rationalisierung hat letztlich auch ihren Ursprung
im Carthesischen Weltbild, das ja vor allem im
Westen sehr verbreitet ist. Sie alle erinnern sich
an den berühmten Spruch «Ich denke, also bin
ich» – es ist sehr schwer für uns, davon loszukommen und zu akzeptieren, dass wir als Menschen eben nicht rational funktionieren. Und
dann kommt dazu, dass wir alle diese starke
Neigung haben, uns gegen aussen gut darzustellen.
Was können wir aus all dem Gesagten schliessen? Unsere eigene Intelligenz reicht nicht aus
17
18
Jahresbericht 2010/2011
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Unterricht,
Projekte und
Arbeitswochen
19
Jahresbericht 2011/2012
20
Im Überblick: Wahlkurse
Projektunterricht
Im Herbstsemester 2011/2012 wurden in den 4. Gymnasialklassen die folgenden Wahlkurse durchgeführt:
Im Herbstsemester 2011/2012 wurden in den 3. Gymnasialklassen die folgenden Projekte durchgeführt:
LEITUNG
TITEL
LEITUNG
TITEL
N. Brockhaus / K. Hunkeler
Th. Limacher
O. Nideröst / M. Novakovic
M. Aeschbach
Th. Schmidt
R. Sieber
Th. Weber
I. Preziosa
S. Gómez
E. Negreira
J. Dreifuss
M. Leimbacher
T. Rutherfoord
M. Jäger
A. Haag
R. Huber
F. Ottiger
F. Ottiger
S. Stucki
R. Bucher
M. Meyer
S. Rüegg
U. Battaglia
D. Fluri
O. Burri
M. Zanoli
Ch. Bernet
K. Burri
R. Merian
R. Moor
business@school
Wirtschaft – konkret & aktuell
Sport
Talking about Literature
The Fifties and the Sixties in Literature and Film
A Trip through the 20th Century
Global English
L’Italia, regione per regione
Entre pasión y locura
Temas de España y Latinoamérica
Philosophie der deutschen Literatur
Zeichnen
Digital fotografieren
Konzert – Oper – Musical
Grundfragen des Menschseins
Neurobiologie
Neuste Forschung und Erkenntnisse aus der Biologie
Up-to-date Research and Findings in Biology
Wirbeltiere
Neurochemie
Faszination Chemie
Kein Ding ist ohne Gift
Physik für Medizin, Technik- und Naturwissensch.
Astrophysics
Menschenrechte
Die islamische Welt im Umbruch
Tourismusgeografie
Advanced Geography
Grenzräume
Die Stadt – die Siedlungsform der Zukunft?
Urs Albrecht, Beat Dähler, Andreas
Richard, Teresa Laino
Musical «Home office»
Reto Moor, Pietro Tomasini
Entwicklungszusammenarbeit
Martin Buschbeck, Thomas Stähli
Sozialeinsatz
Nikolai Häne, Roland Wirth
Schweiz – Slowakei
Peter Deller, Martin Lüscher
Ausdauersport in Theorie und Praxis
Nick Golder, Samuel Schütz
Wirtschaftskrisen – Strukturwandel
Ruth Caspar, Martin Jäger
Zürich – Global City
Marco Zanoli, Peter Meyer
Strafen
Reto Bonifazi, Valeria Soriani
Kunst im Dialog
René Bucher, Andreas Haag
Molekulare Küche
Dominique Fluri, Gregor Lüdi
Unser Universum
Klaus Burri, Sandro Paproth
A Journey through English Culture
Hildegard Leimgruber, Jürg Dreifuss
Filmprojekt
Die KEN bietet neu einen Projektunterricht zum Thema «Entwicklungszusammenarbeit in der Praxis» an.
18 Schüler/innen haben sich der Herausforderung gestellt und viele neue Erfahrungen gesammelt.
Pietro Tomasini
Speeddating in der Schule? Das gibt es. Ein solcher Anlass war der ungewöhnliche Einstieg in
den Projektunterricht und der erste Schritt zum
Ablegen der Schülerrolle. Zusammen mit Reto
Moor (Geografie) und Pietro Tomasini (Geschichte und Geschäftsleiter von International
Project Aid) sollte ein reales Projekt aus der Entwicklungszusammenarbeit geplant und später
auch umgesetzt werden. Die Herausforderung
für die Schüler/innen bestand unter anderem
darin, sich in der Rolle der Projektmanager zu
bewähren, alle Entscheidungen selber zu fällen, die Arbeiten und auch die Verantwortung
zu übernehmen. Diese Aufgaben sind zwar für
die Jugendlichen sehr spannend, erfordern aber
Eigeninitiative und Teamgeist. Dieser kann nur
entstehen, wenn sich alle innerhalb einer Gruppe kennen – deshalb also das Speeddating.
Entscheidungen schon in der
ersten Lektion
Projektmanager müssen Entscheidungen treffen. Dafür brauchen sie eine sichere Basis, die
sie sich immer wieder erarbeiten. Reto Moor
und Pietro Tomasini begleiteten die Jugendlichen während des ganzen Prozesses und gaben
ihnen die nötigen Instrumente in die Hand.
Schon in der ersten Lektion galt es, sich für ein
Land (Kamerun oder Albanien) zu entscheiden.
Im Anschluss an die Wahl, die auf Kamerun fiel,
wurden in Gruppen verschiedene Anträge geprüft und für die Kolleginnen und Kollegen in
Power-Point-Präsentationen visualisiert. Nach
einigen spannenden Diskussionen einigte man
sich in einer Abstimmung auf ein Projekt, das
den Aufbau einer Geflügelfarm in Kamerun
vorsieht. Überlegungen zur Nachhaltigkeit, zur
Hungerbekämpfung und zur Generierung von
Einkommen gaben den Ausschlag. Die Jugendlichen waren im Kerngeschäft der Entwicklungszusammenarbeit angekommen.
Alles «bio» – oder was?
Nicht alle stimmten für dieses Projekt. «Dann
muss die Produktion aber artgerecht sein und
den Kriterien der biologischen Landwirtschaft
entsprechen, sonst können wir das Vorhaben
nicht unterstützen», meinte eine Schülerin in
der Diskussion. Nun begann der Mailverkehr
mit dem Partner vor Ort. Auch wenn die Übersetzungen der Antworten aus dem Französischen manchmal Mühe bereiteten, wurde doch
bald klar, dass man in Kamerun noch wenig
vertraut war mit Labelaufschriften wie «bio»
und «artgerecht». Einige wollten das Projekt
in diesem Moment aufgeben, andere mahnten, dass man einen Kompromiss suchen solle.
Fragen tauchten auf: Welche Standards gelten
eigentlich bei uns? Was ist auf Kamerun anwendbar? Abklärungen mussten gemacht und
nach Kamerun kommuniziert werden. Die Reaktionen brachten Interesse und Dankbarkeit
zum Ausdruck, so dass man sich schliesslich auf
einen vierseitigen Vertrag einigte, an dem beide
Seiten – die Klasse und die Partner in Kamerun
– gearbeitet hatten.
International Project Aid als Partner
Ein Projekt dieser Komplexität und Grössenordnung (mit einem Budget von CHF 26’400.–)
braucht in der Planung und Umsetzung einen
erfahrenen Partner. Pietro Tomasini ist seit 18
Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit
tätig. Gemeinsam mit seiner Partnerin leitet er
eine Organisation, die ZEWO-zertifiziert ist, mit
der DEZA zusammenarbeitet und schon viele
Schulklassen in konkreten Projekten begleitet
hat. Für dieses Engagement wurde IPA schon
verschiedentlich mit Preisen ausgezeichnet. Die
Organisation ist also der ideale Partner für eine
Zusammenarbeit in Sachen Entwicklungshilfe.
Die Jugendlichen hatten nach einigen Wochen
im Kurs schon viel gelernt, nun galt es aber, das
Projekt im Detail zu planen, zu budgetieren,
zu beschreiben und dann auch noch zu finanzieren. Eine Aufgabe, die anspruchsvoll und
nur im Team lösbar ist. Auch wenn nicht alle
mit dem gleichen Einsatz bei der Sache waren,
wuchs die Gruppe langsam zu einem Team
zusammen. Gegenseitige Hilfe war für viele
selbstverständlich. Sammelaktionen wurden
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Schülerinnen und Schüler als Projektmanager
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Jahresbericht 2011/2012
22
gemeinsam geplant, unliebsame Arbeiten
sinnvoll aufgeteilt.
Ein Grund zum Feiern
Kuchenverkäufe legten einen ersten Grundstein zur Finanzierung des Projekts. Sehr
erfolgreich war die briefliche Sammlung bei
Verwandten und Bekannten. Als dann noch
eine grosse Stiftung ihre Unterstützung zusagte, war klar, dass das Projekt umgesetzt
werden konnte. «Das müssen wir feiern»,
meinte einer der Jugendlichen. An einem gemeinsamen Abend wurden die Schüler/innen
von ihren Lehrern bekocht, und alle stiessen
auf den Erfolg an. «Ich fand dieses halbe Jahr
sehr spannend, und ich lernte viel dazu. Dieses Projekt würde ich wieder wählen.» Dieses
Feedback steht stellvertretend für viele Kommentare der Schüler/innen. Rückmeldungen
wie «ich hätte es mir einfacher vorgestellt»
oder «man sieht, wie schwierig und wichtig
die Entwicklungszusammenarbeit ist» zeigen,
dass die Jugendlichen ein ausgeprägtes Bewusstsein von der Komplexität der Entwicklungshilfe bekamen. Dass sie ihr Projekt finanzieren konnten, ist der Beweis dafür, dass
sie die Herausforderungen gemeistert hatten.
Das Projekt wurde ab November 2012 (nach
dem Ende der Regenzeit) von International
Project Aid und den Partnern in Kamerun
umgesetzt, begleitet und kontrolliert. Nach
dem Abschluss werden die Jugendlichen eingeladen, sich in einer Präsentation anzusehen, was dank ihrem Engagement für eine so
verarmte Region verändert werden konnte.
Das nächste Team steht schon in den Startlöchern. Das Angebot wird auch zukünftigen
dritten Klassen offenstehen. Schüler/innen
der KEN werden noch viele sinnvolle und
nachhaltige Projekte in der Welt realisieren.
Sprachaufenthalt in London –
eine Akzentschülerin berichtet
Angelika Bühler (N3a)
Als es hiess, dass wir für die Akzentklasse einen Sprachaufenthalt absolvieren müssten,
war es für mich von Anfang an sonnenklar:
Meine abenteuerliche Reise würde nach London führen.
Ein Grund dafür mochte der Film The Woman
in Black sein, in dem London als Kulisse dient.
Nachdem ich ihn auf DVD gesehen hatte,
konnte ich meine Faszination für diese aussergewöhnliche Stadt nicht mehr bändigen.
London mit den unzähligen geschichtsträchtigen Bauwerken (wie z.B. dem Big Ben oder
dem British Museum), das Lebensgefühl einer
Metropole und die Urbanität hatten es mir in
Sekundenschnelle angetan.
Im Vorfeld machte ich mich über diese Weltstadt kundig, die jährlich von 20 Millionen
Touristen besucht wird. In Berichten fiel mir
immer wieder auf, wie sehr die aussergewöhnliche Wirkung auf ihre Besucher/innen hervorgehoben wird – wer einmal einen Fuss in diese
Stadt gesetzt habe, sei von ihr gebannt und
werde auf jeden Fall wieder zurückkehren.
Wie würde es mir wohl ergehen?
Als ich an meinem ersten Tag durch die gewaltigen Türen des Airports Heathrow schritt, war
ich im ersten Augenblick überwältigt von den
Ausmassen, die London auf einmal anzunehmen begann: Ich wusste zwar von vornherein,
dass London nur schon hinsichtlich seiner Ein-
wohnerzahl nicht mit Schweizer Städten zu
vergleichen ist (schliesslich hat alleine Great
London mit seinen acht Millionen Grossstädtern mehr Einwohner als alle Kantone der
Schweiz zusammen!), aber dass sich mir London in dieser imposanten Grösse eröffnen würde, hatte ich nicht gedacht. Überwältigt war
ich, als ich mich über die Westminsterbridge
den Houses of Parliament näherte und die Eindrücke regelrecht auf mich einprasselten – imposante Bauwerke, die Hektik der vorbeieilenden Menschen, die wie Ameisen durch die
breiten Strassen Londons wuselten, der durch-
dringende Lärm und Gestank des alltäglichen
Verkehrs, Farben und Gerüche der Märkte und
viele andere Dinge liessen mich keine Sekunde
zur Ruhe kommen. Mir zeigte sich eine komplett
neue Welt, die ich so zuvor noch nicht auf diese
Art hatte erleben dürfen, und ich erfasste mit all
meinen Sinnen, dass London nicht von ungefähr
als die Metropole Europas gilt.
Natürlich bestätigten sich die meisten Klischees
in meiner Aufenthaltszeit: z.B. das miserabel
trübe Wetter, das leider zum Alltag der Engländer gehört, oder etwa die mickrige Auswahl an
Nationalgerichten. Allerdings gewöhnt man
sich schnell daran, denn immer mehr wandelt
man sich zu einem Londoner und beginnt, den
Lebensstil der Engländer zu führen. Plötzlich
besteigt man die Verbindungen des Untergrundbahnsystems (in London: die Tube) wie im Schlaf,
man weiss instinktiv, welcher Ausgang wohin
führt, man zückt wie mechanisch das Billett für
die Tube, um durch die Absperrungen zum Ausgang zu gelangen, man ahmt immer besser den
für London so typischen Akzent nach…
Und am wichtigsten – man lernt die Menschen
kennen und schätzen. Beispielsweise machte
ich die Bekanntschaft mit einem jungen Londo-
ner Skateboarder, der mich in der Nähe der St.
Paul’s Cathedral ansprach. Nach einer kurzen
Unterhaltung schlug er vor, mir die Stadt zu zeigen und mich auf einen kleinen Rundgang mitzunehmen. Diese Begegnung gefiel mir so gut,
dass ich bis jetzt noch Kontakt zu ihm halte.
Gegen Ende meiner Zeit in der pulsierenden
Grossstadt kam ich mir wie eine Londonerin vor,
der Lebensrhythmus stimmte für mich und ich
fühlte mich heimisch und geborgen. Die Weltoffenheit der Londoner faszinierte mich, denn
London ist ein wahrhaft kosmopolitischer Topf,
bestehend aus den unterschiedlichsten Kulturen, geprägt von deren Geist und Traditionen.
London präsentiert sich quasi als omnipräsenter
Treffpunkt, wo die verschiedensten Gerüche,
Farben und Religionen zusammenkommen, als
Schmelztiegel von neuen und fremden Kulturen
sozusagen. Das unter anderem macht London
für mich zu einer einzigartigen Stadt. London
bietet ein Lebensgefühl, – um es auf Englisch
auszudrücken – eine Art Lifestyle, eine Lebenseinstellung, den Londoner Groove. Dieser ist auf
der ganzen Welt einmalig. Beim Gedanken an
London werde ich immer glänzende Augen kriegen, denn auch ich bin dieser Stadt wie so viele
Abertausende masslos verfallen: Habe auch ich
einen Teil meiner selbst dort gelassen, vielleicht
sogar einen Teil meiner Seele? Ich weiss es nicht,
auf jeden Fall werde ich es erst wissen, wenn ich
nach London zurückkehre und mich im StadtRhythmus wieder vollständig fühle.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Bilder: Angelika Bühler (N3a)
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Bild: Nadja Rek (N3d)
Jahresbericht 2011/2012
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Herzliche Gastfreundschaft in der Slowakei
Nadja Rek (N3d)
Eine andere Kultur hautnah erleben – das versprach ich mir, als ich mich für den Projektkurs
Schweiz-Slowakei entschied. Vor der Reise nach
Sered’, d.h. in den Wochen vor den Herbstferien,
bereiteten wir uns gründlich auf den Aufenthalt
im Gastland vor. In Zweiergruppen bearbeiteten wir Themen wie zum Beispiel «Akzeptanz
der Roma», «Vergleich Schulen» und «Alkohol
und Drogenkonsum».
Dann war es so weit: Am Samstag, dem 22. Oktober, bestiegen wir den Nachtzug nach Wien,
wo wir nach einer Stadtführung mit dem Car
nach Sered’ weiterfuhren. In den folgenden
Tagen erwartete uns ein intensives und erlebnisreiches Programm: ein spannender Besuch
einer Pferderanch, aufschlussreiche Führungen
in Museen, durch Bratislava und Sered’ selbst,
eine Aufführung der Zauberflöte im neuen
Opernhaus der Hauptstadt, ein Schulmorgen
mit unseren Gastgebern, ein Rundgang durch
ein Atomkraftwerk und…und…und.
Besonders eindrücklich war die Herzlichkeit
und Fürsorge unserer slowakischen Partner –
nach einem warmen Empfang wurde ich zuerst
von meiner Gastfamilie mit selbstgebackenem
Kuchen verwöhnt, um anschliessend ein Zimmer vorzufinden, das extra für mich hergerichtet worden war. Ich erfuhr, dass es das Schlaf-
zimmer meiner Gastschwester war, das sie mir
für die Zeit des Aufenthalts überliess. Doch dem
nicht genug, speziell für mich wurde ein Fernseher, eine Stereoanlage und ein Laptop bereitgestellt. Und auch Süssigkeiten und Blumen
fehlten nicht, so dass ich mich sofort wie zuhause fühlte. Trotz anfänglicher Sprachprobleme
konnten wir uns mit der Zeit sehr gut verständigen und lernten uns gegenseitig immer besser
kennen.
Auch die Geselligkeit kam in diesem Projekt
nicht zu kurz. Wir erlebten viele lustige Abende in unserer etwas schummerigen Stammbar
Fontana, die im Zentrum von Sered’ liegt. Wir
diskutierten, nippten am einheimischen Bier,
spielten Tischfussball und lauschten dem Lokalsender Radio Express, der uns mit wohlbekann-
ter Mainstream-Musik unterhielt. Am Freitagabend dann das Highlight: Unsere Gastgeber
mieteten für uns einen Gemeinschaftsraum, in
dem sie eine Disco mit allem Drum und Dran
einrichteten und uns ein 25 Kilo schweres Spanferkel servierten.
Am Montag verliessen wir Sered’ mit vielen
neuen Eindrücken – das Bild einer ruinierten
Slowakei hatte sich für uns in keiner Weise
bestätigt, und wir waren verzaubert von einer
Gastfreundschaft, die keine Grenzen kennt!
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
San Francisco meets Switzerland
Dominique Fluri und Fabian Ottiger
Am 12. Juni 2012 war es endlich so weit: Wir
sahen am Flughafen Zürich die Gastgeschwister
und die Kolleginnen und Kollegen wieder, die wir
ein gutes halbes Jahr früher in ihrer Heimat in
San Francisco besucht hatten. Unsere amerikanischen Gäste wirkten glücklich, wenn auch müde
nach dem langen Flug und schienen voller Vorfreude auf den zweieinhalbwöchigen Aufenthalt
in der Schweiz zu sein. Nach kurzem Händedruck
waren bereits alle weg, unterwegs mit ihren jeweiligen Gastfamilien und am Eintauchen in die
Gewohnheiten und Lebensweise der Schweiz.
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Von langer Hand geplant
Dies war der Auftakt zum zweiten Teil des erfolgreichen, gegenseitigen Austausches mit den
high schools aus San Francisco und Umgebung,
dessen Vorbereitung für Fabian Ottiger und
mich als verantwortliche Lehrpersonen der KEN
schon Monate früher begonnen hatte. Traditionsgemäss verbringen die Gäste aus San Francisco einige Tage im Unterricht an der KEN und
lernen während der restlichen Zeit die Schweiz
in ihrer regionalen, kulturellen und wirtschaftlichen Vielfalt kennen. Auf den ersten Blick mag
es überraschen, dass die US-Schüler/innen
nicht häufiger den Unterricht an der KEN verfolgen, aber man darf nicht vergessen, dass die USSchulferien Mitte Juni bereits in vollem Gange
sind (die Glücklichen…) − und wer drückt schon
freiwillig während der Ferien die Schulbank?
Unser Ziel hiess demnach, in vielen Sitzungen,
mit unzähligen Telefongesprächen und E-Mails
sowie mit tatkräftiger Unterstützung von Tho-
mas Stähli ein abwechslungsreiches Programm
vorzubereiten, von welchem wir nachfolgend
nur einige Teile näher erwähnen.
Mürren − Best of the Alps
Der Ausflug nach Mürren mit den US-Gästen
und der W3i bildete schon am ersten Wochenende einen Höhepunkt, wobei sich das Berner
Oberland von seiner besten Seite zeigte: schneebedeckte Alpengipfel, Gletscher, blauer Himmel und Sonnenschein. Zu diesen Klischees aus
dem Bilderbuch gesellten sich unzählige kleine
schweiz-typische Situationen – eine davon war
das Durchqueren einer Kuhherde, eine aussergewöhnliche Erfahrung für viele unserer Gäste,
obschon sie dank der Sierra Nevada östlich von
San Francisco durchaus an Berge gewöhnt sind.
Anzunehmen ist, dass die Begegnung auf der
Kuhweide einige beinahe zu einer Rückreise in
die USA unter falschen Angaben verführte, denn
was sollten unsere Gäste nur auf die Frage der
Immigrationsbehörde antworten, ob man kürzlich in der Nähe von lebendem Vieh gewesen sei?
Abgesehen von der Wanderung über Alpenwiesen standen in Mürren der Spass, Fussball- und
Tennisspielen und vor allem das Beisammensein
und der gegenseitige Austausch im Vordergrund.
Maîtres Chocolatiers − die süsse
Versuchung
Als zweites Highlight stand der Besuch von Lindt
& Sprüngli auf dem Programm. Hier konnten wir
das süsseste Schweizer Klischee nicht nur geniessen, sondern gleich selber mitgestalten. Ausgerüstet mit einer weissen Schürze durften wir
uns als echte Maîtres Chocolatiers beweisen und
Jahresbericht 2011/2012
eigenhändig Pralinés und einen Schokoladenbär herstellen und verzieren. Während die einen nach dem Weltrekord des höchsten Pralinés strebten, übten sich andere in
phantasievollen Kreationen, die an einem Wettbewerb
mit guten Siegeschancen hätten rechnen dürfen.
Reflection on San Francisco:
Caught in Liberalism
Alles nur Klischees?
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Muten wir unseren amerikanischen Gästen nicht etwas
viele Klischees zu? Nun, einerseits sind die Klischees tatsächlich ein Teil der Schweiz. Andererseits zeichnet sich
die Schweiz natürlich durch viele weitere Aspekte aus,
wie zum Beispiel die Industriebetriebe (weshalb wir auch
das Verkehrshaus besuchten), die innovative Forschung
(Exkursion ans Life Science Learning Center der Uni Irchel) oder die weltweite Vernetzung (man denke nur an
die Nachbarn der KEN, eine Informatikfirma aus der San
Francisco-Gegend).
Vor allem garantiert aber die Unterbringung der USGäste in einer Schweizerfamilie dafür, dass sie mehr als
nur die touristische Schweiz erleben und wirklich einen
Blick hinter die Kulissen unseres Landes werfen können. Genau dank dieser Erfahrung, die wir umgekehrt
beim Besuch in San Francisco ebenso machen durften,
erweist sich das Austauschprogramm zwischen der KEN
und den kalifornischen high schools als so wertvoll.
See you soon
Nach unserem Empfinden luden wir viel zu rasch zum
farewell BBQ. Es bot allen die Gelegenheit, die wunderbaren Erlebnisse aus dem vergangenen Jahr nochmals
Revue passieren zu lassen, bevor es hiess, auf Wiedersehen zu sagen. Die fröhliche Stimmung am farewell BBQ
bewies, dass es uns gelungen ist, die Distanz zwischen
San Francisco und Zürich bzw. der KEN im Besonderen
erneut ein gutes Stück verkleinert zu haben.
BBQ? Klingt eher nach amerikanischem Klischee − mit
gutem Grund. Denn kaum sind die letzten Tränen des Abschieds verflossen, beginnt jeweils die Planung für den Gegenbesuch der nächsten Immersionsklasse in Kalifornien,
wenn es wieder heisst «Switzerland meets San Francisco».
Olivia Fischer (W3i )
If you expect to read a comparative
analysis of the Swiss and the American
school system, you will be disappointed.
If you think this article will cover the important touristic sights in San Francisco,
stop right here. If you are in the belief, I
will use this space to document the past
presidential election campaign, this will
not satisfy you. But if you want to read
about how going abroad helps you mature and refine your perception, this will
definitely suit you!
For those who don’t really know what
the San Francisco exchange program is
all about, here is a brief recap: Every year
in fall, the third grade immersion class
(W3i) puts up with the long and strenuous journey to San Francisco. There
every Swiss student is hosted by an individual family living in San Francisco
or the Bay Area. For the following three
weeks, the students attend their host sibling’s high school, get to know different
parts of San Francisco and are forced to
communicate in English with the infamously monolingual Americans. Apart
from getting more acquainted with the
language, the exchange program’s goal
is for the Swiss students to be exposed to
the American culture and of course also
to prepare for the visit of their host siblings the following June.
I ended up in the middle of San Francisco – literally. The neighborhood of the
Haight Ashbury is the most extravagant
place I saw during those three weeks. If
you want to feel San Francisco, don’t go
downtown, don’t visit the Golden Gate
Bridge (although that is breathtaking as
well), go to the Haight Ashbury. You will
meet the craziest, yet friendliest people,
and you will come across the most unique
stores and feel the still present hippie
vibe. If San Francisco is an open-minded city, then the Haight Ashbury is the
epicenter of it. A shop owner on Haight
Street once said to me that San Francisco
was the only city in America where you
were absolutely free to be whoever you
wanted to be. Obviously my first thought
was that said man was overly in love
with his city and therefore his statement
sounded slightly exaggerated and stereotypical. But for some reason that sentence stuck in my head. Of course I had
noticed that people were more outgoing and welcoming than in Switzerland
and if someone asked you your opinion
ual orientation. I knew of the racial diversity
and was aware of a large gay community in San
Francisco. Yet I was still surprised at how essential it was to phrase your sentences politically
correct. I had the impression that everyone was
trying so hard to be liberal that it sometimes
seemed artificial. It was as if they were caught
in their liberalism, which is absolutely paradoxical. The shop owner’s words came to my mind
again and I still found myself not completely
agreeing with him, but now for different reasons; San Francisco is considered a liberal city,
and therefore its citizens see themselves as obligated to live up to their city’s image, perhaps a
bit more than they like. I asked myself if political correctness stood in contradiction to a person’s, or rather a teenager’s conviction. Because
in the end, teenagers will be teenagers and gossip about each other, have their own segregated
group of friends and not tolerate certain behavior.
And still, you can’t help feeling more free and
respected as an individual. No matter whom
you meet and what age group they belong to,
people are open-minded and want to hear your
story. In my eyes, the trip to San Francisco was
a huge success and a great opportunity to step
out of your comfort zone. I realized that experiences like these help you take notice of the world
around you, form your personality, challenge
your opinions and broaden your horizon. In the
end it doesn’t matter where you go, as long as
you go with your mind open and adventurous
and your senses ready to be blown away.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
in class they were actually interested, but it was only after
meeting that shop owner that
I really started to pay attention
as to how far San Franciscans’
liberalism went. Especially
the liberalism of high school
students. For teenagers, tolerance should be measured
by more trifling things, such
as clothing. Students at my
school dressed in numerous
ways. Some saw school as a
sort of catwalk and dressed to
impress, others seemed to be
environmentalists, trying to
save the planet by saving fabric and yet others just pulled
off the timeless jeans-andt-shirt look. But I have to say
that the best piece of clothing
I saw were sweatpants; kids
looking like they’d just stepped
out of bed and decided not to
care about how they looked
that day. I doubt that anyone
at our school would come to
school dressed in sweats just
because of all the looks they
would earn for that. Can you
imagine just walking around
town, looking however you
wish to look and not having to
care about other people’s opinions? How awesome would
that be?
Another thing that struck me
was how politically correct
the students at my school were
concerning skin color and sex-
27
Jahresbericht 2011/2012
28
Kompetenzenwoche der ersten HMS-Klassen
Nicole Brockhaus-Soldenhoff,
Schulleiterin HMS
Seit dem Sommer 2012 führen wir wieder zwei
neue HMS-Klassen an der Enge – in den drei
Jahren Schulzeit werden die Schüler/innen
all das erlernen, was sie für das Leben nach
der Schule brauchen. Die Anforderungen sind
hoch, soll doch die HMS den jungen Menschen
ermöglichen,
■
■
■
sich als Individuen mit persönlichen
Bedürfnissen und als Subjekte selbstständig im Leben entfalten zu können
(Selbstkompetenz),
sich als aktive Mitglieder in eine demokratische, kulturell und sprachlich
pluralistische Gemeinschaft zu integrieren und als Bürger und Bürgerinnen
verantwortungsvoll und aufgrund
gemeinsamer Werte und Normen zu
handeln (Sozialkompetenz),
über Denk- und Lernfähigkeiten zu verfügen, die einen auf Problemlösungen
ausgerichteten, zugleich intuitiven und
analytisch-vernetzten Zugang zur Wirklichkeit ermöglichen und die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen fördern
(Denk- und Lernkompetenz),
■
sich eine Allgemeinbildung anzueignen,
die zur persönlichen Entfaltung und
zur Fähigkeit beiträgt, im sozialen und
kulturellen Umfeld aktiv zu bestehen
(kulturelle Kompetenz).
In der Sternwoche im Herbst haben unsere
HMS-Schüler/innen in unterschiedlichen Modulen die Gelegenheit erhalten, diese verschiedenen Kompetenzen zu üben und dabei auch
noch fachliches Wissen zu ganz neuen Themen
zu erwerben.
Im Modul «Strafen in der Gesellschaft» erlebte die Klasse H1a einen Gerichtsfall und setzte
sich mit gesellschaftlichen Vorstellungen über
Gut und Böse und dem Ruf nach der Verantwortung des Staates (und damit dem Rechtssystem) auseinander. Die Klasse H1b untersuchte
in dieser Zeit gemeinsam mit Vertretern von
myclimate, wie viel graue Energie in unseren
Produkten steckt, und beschäftigte sich mit
der Frage, wie wir mit Ressourcen umgehen
und wie viel Verantwortung wir für die nächste
Generation übernehmen wollen. Nachmittags
lernten die Schüler/innen im Modul «Business
Knigge», einen nachhaltig guten Eindruck bei
ihrem Gegenüber zu hinterlassen und sich nach
gesellschaftlichen Normen angemessen zu benehmen.
Im kulturellen Bereich erhielten die Klassen
eine Einführung zum Thema «Musiktheater –
von der Oper zum Musical» und erlebten in Percussions- oder Improvisationsworkshops oder
dem Einstudieren kubanischer Rhythmen, wie
Musik auf uns alle wirkt. Und um Wirkung ging
es auch in den Modulen «Präsentation und Auftreten» und «Selbstwahrnehmung und Mobbing», in denen sich alles um die Frage «Wer
bin ich?» und damit auch um die Thematik der
Selbst- und Fremdwahrnehmung drehte.
Die Unterrichtseinheiten boten eine bunte Mischung, die ein spannendes und aktivierendes
Programm für die Sternwoche der ersten HMSKlassen lieferte – vielen Dank an alle Lehrer/
innen für die Angebote und an die Schüler/innen dafür, dass sie sich auf ganz neue Themen
eingelassen haben.
André Golliez (itopia.ch) und
Lukas Fässler (KEN / ETH)
(Auszug aus dem Brief an die Hasler Stiftung)
Wirtschaftliche, politische und persönliche
Entscheidungen beruhen immer stärker auf der
Verfügbarkeit und Interpretation von Daten.
Der kritische und zielgerichtete Umgang mit
einer explosionsartig wachsenden Datenmenge
wird zur entscheidenden Kernkompetenz für
Wirtschaftsfachleute, Politiker/innen, Wissenschaftler/innen, Bürger/innen und Konsumenten. Der offene Zugang zu den riesigen Datenbeständen der Verwaltung und des öffentlichen
Sektors («Open Government Data», abgekürzt
OGD) wird diesen Trend in den nächsten Jahren noch verstärken.
Um die Schüler/innen auf diese Entwicklung
vorzubereiten, hat die Kantonsschule Enge vom
1. bis 5. Oktober 2012 zum ersten Mal eine
Projektwoche zum Thema «Open Government
Data» durchgeführt.
Im Rahmen dieser Projektwoche machten sich
die Schüler/innen zuerst mit grundsätzlichen
Aspekten wie dem Zugang und der Verfügbarkeit von offenen Daten, dem Wert dieser Daten
und der Erschliessung von Information aus Rohdaten vertraut. Danach wurden sie detailliert
in die Datenanalyse, Datenvisualisierung und
Dateninterpretation eingeführt. Damit sich die
Schüler selber aktiv am Unterricht beteiligen
konnten, richteten sie auf ihrem Computer ihr
eigenes Datenlabor ein. An konkreten Beispielen offener Daten (Luftdaten, Nährwertdaten,
Erdbebendaten und sozioökonomischen Daten)
lernten die Schüler in der ersten Wochenhälfte
unter Einsatz zweier Tools (VisuLab und Excel),
grosse Datenmengen zu visualisieren und zu
interpretieren. In der zweiten Wochenhälfte bewiesen oder widerlegten die Schüler mit ihren
neuen Datenanalyse-Fähigkeiten Hypothesen
aus einem verfügbaren Themenbereich, die bewusst aus ganz unterschiedlichen Disziplinen
stammten (Jugendstrafurteile, Städtevergleiche, Tourismus, Verkehr, Arbeitskosten, Energieverbrauch und Preisniveau). Zum Abschluss
der Woche erstellten die Schüler aus den Ergebnissen der Datenanalyse in Zweiergruppen ein
Daten-Poster und präsentierten dieses in einer
öffentlichen Session.
Ziel der Woche war es, den Umgang mit grossen Datenmengen zu schulen, das Bewusstsein
für ihren Wert zu erhöhen und die Schüler dahingehend zu sensibilisieren, zukünftig eigene
Aussagen mit Rohdaten zu bekräftigen. Nicht
jeder Schlagzeile oder Statistik Glauben zu
schenken, sondern diese kritisch durch das Heranziehen von Rohdaten zu hinterfragen, war
ebenfalls Teil des vermittelten Lehrinhaltes.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Projektwoche
«Open Government Data»
29
Jahresbericht 2011/2012
Unter Wasser vor Giglio
Projektwoche vom 29.09–05.10.2012
Projektteam Giglio
30
Am Samstag, dem 29. September, trafen wir
uns um 07:00 Uhr früh am Hauptbahnhof Zürich. Wir fuhren mit dem Zug acht Stunden bis
nach Orbetello, wo uns bereits mediterran angenehmes Wetter erwartete. Auf der einstündigen Fahrt mit der Fähre nach Giglio schauten
wir auf die gekenterte Costa Concordia, welch
ein Anblick!
Am Sonntag hatten wir unsere erste Lektion
in Meeresbiologie, leider schon um 09:00 Uhr
in der Früh. Wir lernten verschiedene ökologische Fachbegriffe und erfuhren einiges über die
marinen Lebensräume. Nach dem Mittagessen
wurden wir im Umgang mit unserer Taucherausrüstung instruiert und gingen anschliessend
eine halbe Stunde schnorcheln.
Am Montag begann der Unterricht mit der Einführung in das Thema «Hartboden» – wir lernten Fachliches zur Welt, wie sie sich uns unter
Wasser präsentiert. In der anschliessenden
Vertiefung des Stoffes betrachteten wir verschiedenste Organismen näher, die im Küstengewässer vorkommen, und versuchten, diese zu
bestimmen. Am Nachmittag begaben wir uns in
eine Bucht, um das Theoretische vom Vormittag
in der Natur erleben zu können. Die Wachsrose,
die zum Tierstamm der Nesseltiere gehört, ist
auf dem Bild schön zu erkennen. Dieser Tierstock ist mit den Korallen verwandt.
Am Dienstag wurden wir erneut beeindruckt
von der Unterwasserwelt. Wir behandelten das
Thema «Sedimentboden» und gelangten zu vielen neuen Einsichten. Den Nachmittag durften
wir selber gestalten. Eine Schnorchelexkursion
stand am Mittwoch auf dem Programm. Das
Eintauchen in das doch bereits kalte Wasser forderte eine gewisse Überwindung. Dafür wurden wir mit einer eindrucksvollen Erfahrung
unter Wasser belohnt und durften die an den
vergangenen Tagen besprochenen Lebensräume hautnah erleben.
Am Nachmittag konnten wir uns wieder aufwärmen – wir wanderten in der prallen Sonne
ganze 40 Minuten ins Castello von Giglio. Die
hausgemachten Gelati, die wir im alten Gemäuer genossen, belohnten uns für die Strapazen
des Aufstiegs.
Am nächsten Morgen befassten wir uns im Unterricht mit dem Plankton, und wir lernten, dass
Schwebeteilchen die Grundlage allen Lebens
der Meere sind. Am Nachmittag besuchten wir
einen Tauchschnupperkurs und bekamen in einigen Sätzen das Wichtigste an Theorie zu hören, worauf wir uns ins Wasser stürzten. Nach
dieser Erfahrung hiess es dann zuerst einmal:
putzen, schrubben und zusammenpacken!
Am Abend erwartete uns ein sensationelles
Dinner beim Italiener «Da Tony». Die anschliessende Nacht war kurz, denn die Rückreise traten wir bereits um 05.00 Uhr morgens bei der
Busstation an. Wieder nahmen wir die Fähre,
doch dieses Mal schien die Costa Concordia weniger Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Ciao sali, Giglio gfallt üs
allne, liäbi Grüässli vo
de Meeresbiologä vo dä
drittä Gymiklassä!
Lita Hubatka (Französisch)
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Umwelteinsatz in der Nähe von
Tiefencastel (Klasse A2a)
31
Für die A2a stand in der letzten Woche vor den
Herbstferien der Umwelteinsatz an. Es verschlug
uns in den Parc Ela, mitten in die Berglandschaft
der Pässe Albula, Julier und Septimer, genauer
in die Berggemeinde Mon. Diese befindet sich
oberhalb von Tiefencastel im Bezirk Alvaschein,
hat 95 Einwohner und die Amtssprache ist Romanisch. Auf einer Postkarte, die wir zur Information erhielten, war unsere Unterkunft, ein
altes Schulhaus, gleich am Dorfrand zu sehen.
Die Schülerinnen und Schüler, gewöhnt an das
Leben in oder nahe einer kleinen Grossstadt, waren fasziniert von der Vorstellung, eine Woche
an einem Ort zu verbringen, der als kleiner und
abgelegener Punkt auf der Landkarte erscheint.
Wir wussten: Der Aufenthalt in Mon würde uns
nicht nur die Gelegenheit bieten, im Rahmen des
Akzents «Nachhaltigkeit» einen Umwelteinsatz
zu leisten, sondern ebenso eine Begegnung mit
komplett anderen Lebensrealitäten ermöglichen,
und das gerade mal 150 km von Zürich entfernt.
Lange blieb offen, was uns in Mon genau erwarten würde – Weidenpflege oder Heckenpflege
wurden erwähnt, aber was diese Aufgaben genau mit sich bringen sollten, war uns nicht ganz
klar. Herr Gantenbein vom Verein Parc Ela liess
mit der Aufklärung jedoch nicht lange auf sich
warten. Kurz nach unserer Ankunft wurden
wir auf dem ehemaligen Pausenplatz von Mon
Jahresbericht 2011/2012
32
versammelt und über die anstehenden Arbeiten
informiert. Zusammen mit Daniel und Leo, zwei
Landwirten aus Mon, sollten wir gefällte Bäume
zerkleinern und wegräumen, damit wieder Platz
für Weiden und Moor frei wird. Schnell wurde
klar, dass unsere Arbeit in zweifacher Hinsicht
nützlich war: Einerseits legt der Verein Parc Ela
viel Wert auf den Erhalt der Artenvielfalt, weshalb es wichtig ist, Moore als Lebensräume für
seltene und bedrohte Tierarten zu schützen. Andererseits sind die Landwirte daran interessiert,
die Verwaldung ihrer Weiden zu verhindern.
Mit zwei «Maschinen», wie Daniel und Leo sie
nannten, wurden wir sodann zur Weide gebracht. Der Hang, an dem wir arbeiten mussten, sah überschaubar aus, und wir stellten uns
auf eine ruhige sonnige Woche in den Bergen
ein. Spätestens als Daniel uns aber verkündete,
dass das Reinigen der Weide nicht etwa unser
Wochen-, sondern unser Tagesziel sei, mussten
wir der Realität ins Auge sehen – die Woche
sollte kein Zuckerschlecken werden. Es wurde
von uns nicht nur vollster körperlicher Einsatz
erwartet, sondern auch Selbstständigkeit während der Arbeit – wir hatten zu erkennen, wenn
etwas gemacht werden sollte, mussten wir anpacken, wo Hilfe gebraucht wurde. Einigen von
uns setzte dies besonders an den ersten Tagen
zu, wir sehnten uns nach ausgedehnten Pausen.
Daneben sahen wir, wie der Lehrling von Daniel die Arbeit viermal so schnell wie wir Städter
erledigte und der alte Vater von Daniel scheinbar unermüdlich Äste schleppte. Spätestens da
packte uns der Wille, die Arbeit gut zu machen
und tatsächlich eine Hilfe für die Landwirte zu
sein. Wir gewöhnten uns zum Glück nach dem
ersten Muskelkater an die Arbeit und lernten
uns an steilen Hängen zu bewegen, Arbeitskraft
aufzuteilen und uns möglichst effizient zu organisieren.
Nebenbei erweiterten wir auch unseren Städterwortschatz (z.B. mit «Mädli») und übten uns in
der interdialektalen Verständigung. Unser Einsatz wurde von unterhaltsamen Kaffeekränzchen, Inputs zur Region und von Begegnungen
mit Kühen immer wieder aufgelockert und war
so nicht nur Anstrengung, sondern dann und
wann auch Vergnügen.
Dennoch waren wir alle auch sehr froh um unseren freien Nachmittag am Mittwoch: Viele nutzten
die Zeit, um zu schlafen und um neue Kräfte für
die letzten zwei Tage und die Abendprogramme zu
sammeln. Andere wagten den Weg nach Tiefencastel oder vertrieben sich die Zeit in Savognin. Am
Abend trafen wir uns dann jeweils zum gemeinsamen Abendessen. Die vier Kochgruppen liessen
sich jeden Tag ein neues Überraschungsmenu einfallen – Schwarma-, Spätzli-, Taco- und ThaicurryGerichte versorgten uns mit genug Energie, damit
wir auch nach etwas kürzeren Nächten noch fit auf
der Weide zu stehen vermochten.
Vor und nach dem Abendessen bot uns das Haus,
ein altes Schulgebäude, genügend Möglichkeiten, die Zeit zu vertreiben, sofern wir nicht todmüde ins Bett fielen. So unterhielten wir uns mit
Ping-Pong, Pokern, Gesellschaftsspielen, mit
der Championsleague, in langen Gesprächen
draussen in der Kälte auf dem Pausenplatz oder
drinnen bei einer Tasse Tee oder verweilten einfach im Zimmer und assen Süssigkeiten ...
Die Woche war in vielerlei Hinsicht ein voller Erfolg. Wir räumten alle Äste weg und die Weide
war bereit für den Winter. Auf die leergeräumten Hänge zu blicken, gab uns ein gutes Gefühl
und machte die Frage nach dem Sinn der Arbeit,
die in schwachen Momenten doch immer wieder aufgetaucht und unbeantwortet geblieben
war, unwichtig. Zum Abschied und als Dankeschön luden uns Daniel und Leo zum Grillieren
und Kuchenessen auf den Hof ein.
Das tägliche Zusammensein, das gemeinsame
Arbeiten und Kochen, die viele Zeit fernab von
unserem Schulalltag gaben uns allen, den Schülerinnen und Schülern wie auch den begleitenden Lehrpersonen, die Gelegenheit, uns besser
und anders kennenzulernen. Wir arbeiteten alle
zusammen, stets in veränderten Konstellationen
und waren immer wieder gezwungen, in der jeweiligen Gruppe eine neue Rolle einzunehmen.
Dynamiken, die den Alltag in der Klasse geprägt
hatten, lösten sich auf und schafften Platz für
neue. Dies war mit Sicherheit eine nachhaltige Erfahrung, die auch, wie sich später zeigte, das Zusammensein im Schulalltag beeinflussen sollte.
Faszination Technik
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Technikwoche 2012
33
Urs Strässle (Deutsch)
Erstmals fand an der KEN eine Technikwoche
statt. Rund 300 Schülerinnen und Schüler aus
den 13 ersten Klassen hatten in der letzten
Schulwoche vor den Herbstferien die Gelegenheit, sich von der Allgegenwart technischen
Wissens und dessen praktischen Anwendungen
zu überzeugen.
Dem Technikwoche-Team der KEN gelang es, ein
Programm zusammenzustellen, das sehr viele
Facetten gegenwärtiger Ingenieurskunst integrierte. Dabei konnte es auf die Hilfe der 1987
durch 10 Unternehmen verschiedener Branchen
gegründeten Organisation Ing.CH zählen, die
sich die Lobbyarbeit im Dienste der Technik auf
ihre Fahnen geschrieben hat. Der Verein will
insbesondere die Jugend für die zentrale Bedeutung der Technik in allen gesellschaftlichen
Bereichen sensibilisieren und so zum einen das
Technikverständnis fördern und zum anderen
zur Ingenieursausbildung animieren.
Das Angebot der Technikwoche umfasste vier
Exkursionen, vier Workshops sowie sechs Firmenbesuche. So erhielten die Schülerinnen
und Schüler im Laufe der Woche einen Einblick
in so unterschiedliche Bereiche wie die Energiegewinnung durch Wasserkraft, die Ener-
gieumwandlung durch Motoren, den Bau von
Brücken, Robotern sowie von Gas- und Dampfturbinen, die Biotechnologie und digitale Speichertechnologie.
Medial begleitet wurde die Woche von einer
zwölfköpfigen Gruppe von Schülerinnen und
Schülern aus drei dritten Klassen. Sie schwärmten als Reporter in Zweiergruppen mit Fotoapparat und dem geschärften Auge für das
Wesentliche aus, das sie anschliessend in der
Form einer Kurzreportage zu Papier brachten.
Leider konnten nicht alle Veranstaltungen des
nahrhaften Programms abgedeckt werden. Die
Eindrücke, welche die von Urs Bigler und Urs
Strässle geleitete Mediengruppe gesammelt hat,
sind auf den folgenden Seiten wiedergegeben.
Brücken, Teamwork und Strategien
Dilara Emurli und Marija Milutinovic (N3a)
«Eva besitzt eineinhalbmal mehr Äpfel als
ihr Bruder Hans. Wenn beide je einen essen
und Eva gleichzeitig Hans und ihrer kleinen Schwester je einen schenkt, haben beide
gleich viele Äpfel. Wie viele Äpfel hatte Eva am
Anfang?»
Mit diesem Einstieg eröffnet der Bauingenieur Michael Dillo das Modul Brückenbau am
Dienstagmorgen. Er will den Schüler/innen
zeigen, dass man mit verschiedenen Techniken – dazu gehören zum Beispiel das Raten,
das Erstellen von Diagrammen oder das Formulieren von mathematischen Gleichungen –
zu Lösungen kommen kann. Seine Ratschläge
sollen ihnen eine Stunde später beim eigenen
Brückenbau helfen und die Arbeit beschleunigen. Wir sitzen mit den Klassen W1a und W1e
im Hörsaal 111 der KEN.
Wir erfahren unter anderem, dass die ersten
Brücken der Menschheit Balkenbrücken aus
Holz oder Stein waren, und wir lernen, dass
die Römer komplexere Bauwerke konstruierten, die sich Bogenbrücken nennen und uns
bis heute erhalten geblieben sind. Mit der
Industrialisierung im 18. Jahrhundert kam
Schub in den Brückenbau – immer mehr Waren mussten befördert werden, und die Nachfrage nach direkten Transportwegen wuchs.
In London entstanden die ersten Brücken aus
Eisen- und Stahlkonstruktionen, die sich als
viel tragfähiger und stabiler erwiesen.
Teamarbeit über alles
Der Vortrag geht nach einer halben Stunde
zu Ende. Nun werden Gruppen durch zufälliges Ziehen von verschieden farbigen Kugeln
gebildet.
Handwerkliches Geschick ist jetzt gefragt,
ebenso Teamgeist, wie Michael Dillo betont.
Letzteres scheint ein Knackpunkt für die eine
oder andere Gruppe zu sein. Doch irgendwann schreiten alle auf ihre Weise zur Tat:
Während die einen voller Ideen einfach mal
drauflos stürmen, investieren andere Gruppen viel Zeit in die Planung, die ihnen die Arbeit erleichtern sollte.
Etwa um elf Uhr versammeln sich wieder
alle im Hörsaal 111. Michael Dillo erläutert
Fachbegriffe des Brückenbaus, spricht über
die allfälligen Konstruktionstücken und veranschaulicht das Gesagte mit einem Video.
In diesem wird eine im Sturm schwankende
Brücke gezeigt, die sich wie ein Gummiband
verformt und auf der ein Auto hin- und herschwingt. Es ist dies keine simple Animation. Der Film gibt eine Katastrophe wieder,
die sich in England wirklich ereignete. Der
Grund war die Instabilität der Fahrbahn, die
Bild: Dilara Emurli und Marija Milutinovic (N3a)
Jahresbericht 2011/2012
34
Workshop Brückenbau
IBM – das Industrieforschungszentrum der Welt
Kleiner, schneller, effizienter
Siegerinnen halten etwas aus
Nach der Mittagspause geht das Programm um 13.00 Uhr weiter – die Schüler/innen haben Zeit, ihre Brücken fertigzustellen und sich auf die Präsentation
ihrer Konstrukte vorzubereiten: Die letzten zugeschnittenen Kunststoffplatten
werden aufeinandergeklebt, die Stangen,
die als Pfeiler dienen, werden verankert, mit Schnüren befestigt, mit buntem
Papier geschmückt und mit Filzstiften
werden Schriftzüge aufgetragen. Dann
endlich ist das Bauwerk bereit für die kritischen Augen der Jury.
Die Kriterien, nach denen die selbstgebauten Brücken bewertet werden, sind: 1. Stabilität, 2. Ästhetik, 3. Teamarbeit und 4.
Präsentation. Den Preis holt eine Brücke,
die über 40 kg an Wasserkanistern aushält
und die auch ästhetisch überzeugt. Der
Belastungstest ist es denn auch, der nicht
nur die Bauwerke unter Stress setzt – es
ist für manche ein qualvoller Augenblick,
mitansehen zu müssen, wie sich ihre stundenlange Arbeit verbiegt und schliesslich
zusammenkracht.
Allen bietet das Modul Brückenbau viele
neue Einsichten und sicher eine gehörige Portion Spass – es ist ein Unterrichtsgefäss, das vielen in Erinnerung bleiben
wird. Was es noch zu tun gilt, ist, aufzuräumen und die Schultasche zu packen.
Giulia Corbelli und Valeska Pedrett (N3c)
«Wir werden jetzt amerikanisches Territorium
betreten.» Das sind die Worte von Olivier Burri, als wir uns dem Areal der IBM in Rüschlikon nähern, und wir fragen uns, was auf uns
zukommt. Nachdem wir an der Rezeption von
Nicole Strachowski, die für die Pressestelle
des Forschungslabors zuständig ist, herzlich
begrüsst worden sind, folgen wir ihr auf einem
kleinen Verbindungsweg in ein Nebengebäude.
Dort erhalten wir gleich einige Impressionen
von der technologischen Entwicklung im Informatikbereich. Dann betreten wir den Konferenzraum, in dem sicherlich schon viele tolle
Ideen vorgestellt worden sind. Köstliche Schokolade und Getränke erwarten uns hier. Wir
fühlen uns willkommen, und Nicole Strachowski beginnt mit ihrem Vortrag.
Die IBM (International Business Machines Corporation) ist eine der weltweit führenden Unternehmungen für Hardware, Software und
Dienstleistungen im IT-Bereich sowie eine der
grössten Beratungsunternehmungen. Sie hat
433 000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt, von
denen 400 in Zürich arbeiten. Von mittlerweile
12 Forschungszentren war Zürich der erste Ableger ausserhalb der USA. Die IBM entwickelt
massgeschneiderte Software für ihre Kunden
und wartet die Rechenzentren für andere Firmen, was 57% des Gesamteinkommens ausmacht. Diese Wartungsarbeiten sind sehr zeitaufwändig und erfordern deshalb auch viele
Mitarbeiter. 18% des Einkommens ergeben sich
aus dem Verkauf von Hardware, insbesondere
aus dem Vertrieb grosser Speicher auf möglichst kleinen Karten. Auf diesem Gebiet forscht
die IBM am intensivsten und versucht, langfristig wirksame und innovative Konzepte zu
formulieren und umzusetzen. Die Entwicklung
von Software ist ein zweites Tätigkeitsfeld der
IBM. Hierbei geht es um Sicherheitssoftware,
Betriebssoftware etc. In diesem Bereich werden
23% der Gesamteinnahmen erwirtschaftet.
In Anbetracht dieser breit diversifizierten Aktivitäten des Konzerns wird verständlich, warum
die IBM Arbeitskräfte aus ganz unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern beschäftigt. In den Forschungszentren arbeiten u.a. Physiker, Mathematiker, Materialwissenschaftler etc.
Nachdem Nicole Strachowski ihr Firmenporträt
beendet hat, betreten zwei junge Angestellte
den Raum und stellen sich vor. Sie sind zwei von
weltweit 3000 Wissenschaftlern, die für die IBM
arbeiten. Der gebürtige Däne Kirsten Moselund
bringt uns das Thema der Nanotechnologie näher, Mark Stoecklin erzählt uns von der Cyber Security und gibt uns Tipps. Bei Kaffee und Kuchen
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Bild: Dilara Emurli und Marija Milutinovic (N3a)
schlicht zu dünn gebaut worden war.
Erneut betont Michael Dillo den Stellenwert des Teamworks, der kreativen
Ideen und der Freude am gemeinsamen
Tüfteln. Nach den Erfahrungen am Morgen sind dies für die Schüler/innen nicht
bloss Worthülsen.
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Bilder: Giulia Corbelli (N3c), Valeska Pedret t (N3c)
Jahresbericht 2011/2012
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Nanotechnologie und Energieeffizienz
Seit 2011 forscht die IBM in Zusammenarbeit
mit der ETH Zürich in einem speziell angefertigten Labor an der Nanotechnologie, die ein
Schwerpunkt der Forschungsarbeit in Zürich
darstellt. Von welchem Interesse die Nanotechnologie für die gegenwärtige Forschung ist,
lässt sich auch ermessen an zwei nacheinander
in diesem Bereich vergebenen Nobelpreisen: einem ersten im Jahre 1986 für die Entwicklung
des Wassertunnelmikroskops und 1987 für Entdeckungen auf dem Gebiet der Hochtemperatursupraleitung. Das Wassertunnelmikroskop
ermöglicht es, kleinste Atome im Nanometerbereich sichtbar zu machen. Die Hochtemperatursupraleitung besteht aus keramischen Materialien, die den Strom ohne Energieverlust leiten.
Der IBM sind aber noch weitere technische
Fortschritte zu verdanken wie zum Beispiel die
Chipkühlung, bei der Chips, die zehnmal heisser werden können als eine gewöhnliche Kochplatte, mit heissem Wasser gekühlt werden. Bei
konventioneller Kühlung mit Luft wird 50% der
Gesamtenergie dafür aufgewendet, während
man den Energieverbrauch bei der Chipkühlung mit Wasser um 40% verringern kann und
somit letztlich auch den CO2-Ausstoss um 80%
senkt. Das heisse Wasser wird durch Zirkulation
zusätzlich zum Heizen des Hauses verwendet:
Heizen durch Kühlen – eine geniale Idee. Auch
die Forschung zur Optimierung der Durchflussgeschwindigkeit von Elektronen trägt zu einer
höheren Energieeffizienz bei: Man will damit
erreichen, dass Geräte auch im Standby-Modus
keine Energie verbrauchen.
Maria Soimu führt uns schliesslich in den praktischen Teil der IBM-Forschungsarbeit ein. Sie
präsentiert uns die neuesten Entwicklungen von
Apps oder Programmen auf Computern. Unter anderem zeigt sie uns ein Übersetzungsprogramm,
das von den Chinesen im Zusammenhang mit
den Olympischen Spielen 2008 entwickelt wurde und dem Ziel diente, die Kommunikation im
olympischen Babylon zu erleichtern. Dies ist nur
eines aus einer ganzen Reihe von spannenden
Programmen, die uns erlauben, einen Blick in die
Zukunft zu werfen.
Nachdem Maria Soimu ihre Präsentation beendet hat, verlassen wir das «amerikanische Territorium» wieder. Ein aufschlussreicher Nachmittag geht zu Ende, an dem uns klar geworden ist,
dass Forschung nie zu einem Abschluss kommen wird.
Bild: Urs Bigler, Grundwasser werk Hardhof
erhalten wir anschliessend die Möglichkeit, den
Wissenschaftlern mehr Fragen zu stellen.
Wussten Sie, dass es Fische gibt, die eine eigene Treppe besitzen und sogar
benutzen können? Oder dass man mit einem Stepper Strom erzeugen kann?
Wir auch nicht. Das und mehr haben wir beim Besuch des Wasserkraftwerks in
Höngg erfahren.
Albert Timirsultanov (N3a) und
Catherine Decorvet (N3a)
Ein kleiner Einblick in die
Stromproduktion mit Wasserkraft
Die Schüler der ersten Klasse sind aufgeregt,
denn heute haben sie ihren ersten Ausflug in der
Projektwoche. Der Weg führt sie zum Wasserkraftwerk Höngg, zusammen mit den Lehrpersonen, die mit ein bisschen Verspätung eintreffen. Endlich können wir unsere Besichtigung
starten, und ein Mann mit fröhlicher Stimme
und einer Brille stellt sich uns als Martin Fricker
vor, der als Ingenieur arbeitet. Schnell bringt er
die quirlige Meute unter Kontrolle, und gebannt
lauschen alle seinen Worten.
Das EWZ-Wasserkraftwerk Höngg produziert aus
Limmatwasser Ökostrom, der dank Fischtreppe,
ausreichender Restwassermenge und naturnaher Ufergestaltung naturemade star-zertifiziert
ist. Das Kraftwerk wurde einst als private Anlage zur Stromversorgung der Werdmühle gebaut.
1973 ging es in den Besitz der Stadt Zürich über.
Mit einer umfangreichen Sanierung modernisierte das EWZ die Anlage, womit auch die
Stromproduktion verdoppelt werden konnte.
Trotz Strom gegen den Strom
24 Schüler/innen und eine Lehrerin quetschen
sich in einen Lift. Gespannt warten wir, bis er
losfährt. Dann die Überraschung: Wir selbst
müssen mit Hilfe unserer Beinmuskeln den Lift
mit Energie versorgen. Zwölf Schüler/innen
müssen gleichzeitig auf dem Stepper trampen,
damit sich der Lift in Bewegung setzt. Voller
Enthusiasmus beginnen die Mädchen und Knaben loszustampfen. Nur wenige bemerken im
Übereifer, dass sich der Lift keinen Millimeter
bewegt und sie hereingelegt werden. Lediglich
die Türen auf der anderen Seite gehen auf, aber
das versetzt der guten Laune der Schüler/innen
keinen Dämpfer.
Nach einem Kurzfilm über das Thema «Elektrizität in der Natur und ihre Auswirkungen» erlaubt
uns Martin Fricker, die Fischtreppe genauer
anzuschauen. Diese ermöglicht es den Fischen,
auf die andere Seite der Stauwehre zu gelangen.
Um diese Fischtreppe besichtigen zu können,
muss man über eine Leiter in einen engen Gang
hinuntersteigen. Natürlich lassen sich das die
abenteuerlustigen Gymnasiasten nicht entgehen und klettern in den dunklen, engen Gang
hinunter, auch wenn einige offensichtlich unter
Platzangst leiden. Dem von unten erschallenden
Gekreische nach zu schliessen, müsste man annehmen, dass es im feuchten Gang von Spinnen
und Ratten nur so wimmelt. Gleichwohl finden
die «todesmutigen» Erklässler/innen wieder
den Weg zurück ans Tageslicht. Natürlich sind
nach diesen prägenden Erlebnissen unsere Spei-
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Bild: Urs Bigler
Das Wasserkraftwerk Höngg
37
cher leer und müssen wieder aufgefüllt werden.
Dazu stellt uns das EWZ Käsesandwiches und
Apfelsaft zur Verfügung. Wie junge Wölfe stürzen sich alle, Lehrer inklusive, auf die Gratisverpflegung. Mit gefüllten Energiespeichern folgen
wir Frickers Präsentation. Er zeigt spielerisch,
wie Energie in Elektrizität umgewandelt werden kann. Ein Schüler steigt auf ein Fahrrad und
beginnt zu treten. Durch die Bewegung erzeugt
er Energie, die eine Lampe zum Glühen bringt.
Während die einen voller Begeisterung Strom
erzeugen, setzen andere feinstofflichere Arten
von Energie um: Sie spielen Memory oder beschäftigen sich aktiv am Mobiltelefon.
Wir kommen zum Schluss unserer spannenden
Führung und Herr Martin Fricker belohnt uns
mit einem kleinen Präsent, einem orangefarbenen Plastikfisch zum Aufblasen. Auch dieses
Geschenk animiert zur Freisetzung von Energie
– in Form von Schlägen auf den Kopf des jeweiligen Mitschülers.
Bild: Urs Bigler, Grundwasserwerk Hardhof
Jahresbericht 2011/2012
38
Virginia Dominguez (N3b) und
Teresa Hug Alonso (W3a)
Wir stehen vor dem Zimmer N24 im Chemietrakt neben einer Gruppe Erstklässler/innen,
die mit ihrem Dessert beschäftigt sind oder
zappelig auf die Türöffnung warten. Mit neugierigen, teils kritischen Blicken mustern sie
uns und scheinen sich zu fragen, ob wir uns
verirrt hätten.
Wir stellen uns als Journalistinnen der Mediengruppe vor und fragen sie, ob wir sie
fotografieren und die Bilder im kenzeichen
veröffentlichen dürften. Wir nehmen ein verhaltenes Kopfnicken hier und da wahr, was
wir als Zustimmung werten.
Endlich öffnet sich die Tür und die zuständigen Lehrer, Martin Buschbeck (Mathematik
und Physik) und Sonja Rüegg Stammbach
(Chemie) begrüssen uns. Das Modul beginnt.
Der Schwerpunkt der ersten Stunde liegt in
der Vermittlung der Theorie. Es werden verschiedene Arten der Energie und deren Energiewandler besprochen, deshalb der Name
«Modul: Motoren». Mechanische, elektrische,
thermische, chemische Energie sowie jene der
Strahlung, ebenso Elektro-, Diesel- und Ottomotoren kommen zur Sprache. Die Absicht der
Kursleiter ist es, in den Schüler/innen ein Bewusstsein zu schaffen für die verschiedenen
Energieformen – und wie sich diese dank den
Motoren umwandeln lassen.
Mit dem frisch getankten Wissen der Theoriestunde wird die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt und in Zweier- und Dreierteams sind
die Schüler/innen nun mit individuellen Aufgaben auf sich allein gestellt: Sie heizen unter
anderem eine Dampfmaschine ein, bedienen
einen Verbrennungs- bzw. Strahlungsmotor
und bauen einen Elektromotor.
Physik oder Liebe?
Ein weiteres beliebtes Experiment ist das sogenannte Liebesthermometer. Es gleicht einer Sanduhr, ist allerdings gefüllt mit einer
Flüssigkeit. Wird die Temperatur erhöht,
entweicht die Flüssigkeit in die entgegengesetzte Richtung. Wir beobachten die Schüler
dabei, wie sie konzentriert ihre Hände um das
Thermometer klammern und sich mit ernsten
Gesichtern um eine Reaktion bemühen, die jedoch schwach ausfällt.
Der Reiz, das Experiment selber auszuprobieren, ist beträchtlich. Sobald wir das Thermometer in unseren Händen halten, fängt die
Flüssigkeit an, wie verrückt zu brodeln. Alle
staunen und fragen sich, wieso ausgerechnet
wir Anlass zu einer solch starken Reaktion geben. Heisst das etwa, wir haben mehr Liebe in
uns? Das Rätsel bleibt ungelöst.
Auch wenn modernste Technik – in Form eines
Smartphones – unter dem Tisch gerne mal ablenkt, so scheint es, dass der Nachmittag für die
meisten ein Erfolg ist. Die Schüler/innen arbei-
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Bild: Virginia Dominguez (N3b) und
Teresa Hug Alonso (W3a)
Modul Motoren:
was uns an- und umtreibt
39
Jahresbericht 2011/2012
ten fleissig an den verteilten Arbeitsblättern und
bereiten sich in Gruppen auf die Präsentationen
vor. Auch unser Wissen wird beansprucht: Wir
werden z.B. nach der Bedeutung des Wirkungsgrades befragt, was uns einen Augenblick in
Verlegenheit bringt, bis wir eine befriedigende
Antwort finden.
Workshop Robotik:
Die Entwicklung des Roboters
Vom Gymnasiasten zum Ingenieur
Zündende Ideen
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Die Glocken läuten, die Drei-Uhr-Pause beginnt.
Wir gehen nach draussen, um ein bisschen frische Luft und einen freien Kopf zu bekommen.
Wegen der kurz vorher gezündeten Tischbombe ist es im Zimmer ziemlich stickig geworden,
doch dieses Experiment scheint allen am besten
gefallen zu haben. Vielleicht, weil es die Erinnerung an frühere Kindergeburtstage geweckt
und ihnen Süssigkeiten (die vorher im Raum
herumgespickt sind) beschert hat. Leider reicht
die Schokolade nicht und wir gehen leer aus.
20 Minuten sind verstrichen, wir sind erfrischt.
Weiter geht es im Laborraum, wohin wir die
andere Halbklasse begleiten. Wir befragen die
Schüler/innen kurz nach ihren Eindrücken, bevor die Vorträge beginnen, und sie bestätigen
uns: Die Technikwoche ist ein Erfolg, besser als
Schule auf jeden Fall.
Eine der Gruppe macht dies ziemlich deutlich
– sie hat nur mit Hilfe eines Magneten, einiger
kleiner Stücke Draht, einer Batterie und eines
Batteriehalters einen Elektromotor gebaut, den
sie nun nicht mehr aus den Händen geben will.
Viertel vor fünf, die Tür wird geöffnet, ein
Windstoss füllt den Laborraum mit frischer Luft
und Schüler gucken auf die Uhr oder ihr Smartphone – es ist Zeit für einen Ortswechsel. Die
Klasse W1i geht zurück ins Zimmer N31, wo sie
ihren Kameraden beim Rest der Vorträge zuhört.
Wir verabschieden uns und machen uns daran,
das Erlebte journalistisch aufzuarbeiten.
Debora Gagliardo (N3c) und
Sarah Battaglioli (N3c)
Eine Technikwoche ohne Roboter wäre wie
ein «Hasta-la-vista-Baby» ohne Terminator.
Im Workshop Robotik konnten sich Erstklässler/innen der KEN im kleinen Einmaleins der
künstlichen Intelligenz üben. Wir verfolgten
die Novizen an ihrem grossen Tag, an dem die
ganze Fallhöhe von Euphorie bis zur Verzweiflung durchmessen wurde.
Je näher der Beginn des Workshops rückt,
desto mehr Schüler versammeln sich vor dem
Hörsaal 012 der Kantonsschule Enge. Nach und
nach wird es immer lauter. Die Schüler werden
langsam nervös. Punkt 08.45 Uhr beginnt das
Abenteuer Robotik mit einer Einführung in den
Tag. Andreas Pestalozzi von der Organisation
IngCH (Ingenieure für die Schweiz) macht den
Einstieg. Er erklärt, was es mit den im Klassenzimmer befindlichen Plastikkisten auf sich hat.
In diesen befinden sich verschiedene Lego-Teilchen und zusätzlich ein Prozessor – die Teile,
die für den Bau eines Roboters benötigt werden. Weiter präsentiert Pestalozzi mehrere Beispiele von Robotern, erklärt deren Aufbau und
Funktion und erzählt, welche Typen bereits
im Alltag zum Einsatz kommen. Dann geht es
an die Arbeit. Die zwei Klassen A1a und N1a
werden in drei Gruppen aufgeteilt, die sich anschliessend in verschiedene Zimmer begeben.
Der Verzweiflung nahe
Die erste Aufgabe besteht darin, nach einem
Skript, das die Schüler bekommen, einen einfachen Roboter zu bauen. Wir können beobachten, wie die Augen der Knaben zu leuchten
beginnen, als sie die Lego-Steine sehen. Bevor
die Software programmiert werden kann,
muss zuerst die Hardware stehen. In jedem
Zimmer sieht es anders aus, denn jeder Lehrer
geht nach seiner eigenen Methode vor. Vance
Carter, Geschäftsführer der educaTEC, welche
die Bauteile zur Verfügung gestellt hat, arbeitet ohne Skript. Gregor Lüdi, Netzwerkadministrator der KEN, folgt den Anweisungen,
die im Büchlein beschrieben sind. Pestalozzi
schliesslich folgt seiner Intuition.
Ein einzelnes Set zum Bau eines solchen Roboters kostet 400–500 Schweizer Franken.
Aus diesem Grund befinden sich an der Schule nur zwei der erwähnten Kisten. Da auch die
Software für den Computer erhebliche Kosten
verursacht, wäre es zu teuer, für die gesamte
Schule Material anzuschaffen. Dieses wird von
der ETH Zürich zur Verfügung gestellt.
In einem zweiten Schritt folgt eine Einführung in die Software. Zuvor erhalten die
Schüler jedoch eine kurze Pause, damit sie
ihre Köpfe etwas lüften können. Die frische
Luft scheint allerdings die Schaltsysteme auf
Ablenkung zu programmieren, denn es dauert seine Zeit, bis die Roboterkonstrukteure
Bild: Debora Gagliardo (N3c), Sarah Bat taglioli (N3c)
Jetzt geht es um die Wurst
ihre Arbeit wieder aufnehmen. Doch schliesslich sind die Roboter gebaut, und es geht ans
Programmieren. Zuerst wird den Schülern
eine gemäss Pestalozzi ganz einfache Aufgabe gestellt. Allerdings kann offenbar auch das
Einfache bisweilen frustrierend sein. Einzelne
fangen bereits an zu verzweifeln. Allen Mühen
zum Trotz beginnen schliesslich die Roboter
der meisten zu laufen. Die erste Hürde ist geschafft. Nun wird es komplexer.
Wir befragen einige Mädchen nach ihrer Meinung zum Workshop und stellen fest, dass sie
die Arbeit umso weniger anspricht, je komplexer diese wird. Gleichwohl geben sich die meisten sehr viel Mühe, die verschiedenen Problemstellungen zu bewältigen. Das vollbepackte
Programm fordert allerdings alle heraus – auch
bei den Knaben erschöpft sich im Laufe des Tages der Enthusiasmus.
In Lüdis Zimmer sind die ersten Roboter schon
auf gutem Wege. Auch Carters Gruppe macht
Fortschritte und beginnt sich mit dem Programm anzufreunden. Pestalozzi hingegen
befindet sich auch kurz vor Austragung des
Wettbewerbs immer noch in einem Raum voller
Fragen. Während die anderen Gruppen schon
damit anfangen, Stossstangen für das Wegräu-
men der Duplo-Steine zu entwerfen, verzweifelt
Pestalozzis Gruppe am Programm.
Nachdem dann auch die letzte Gruppe auf die
brillante Idee der Stossstangen gekommen ist,
kann um 15.30 Uhr der Wettbewerb beginnen.
Die Spannung steigt bei den Schülern. Alle sind
stolz auf ihre Roboter und wollen gewinnen.
Zum Sieger wird jenes Gefährt erkoren, das in
einem gegebenen Zeitintervall am meisten Duplo-Steine aus einem Quadrat (der Spielfläche)
stossen kann. Natürlich soll dies der Roboter
alleine bewerkstelligen. Die Schüler dürfen jedoch den Roboter zweimal neu platzieren, falls
er ohne Hilfe nicht mehr weiter kommt. Bei Pestalozzi und Carter wird jeweils ein Duplo-Stein
zurück ins Feld geworfen, wenn sich die Schüler dazu entschliessen einzugreifen. Pestalozzi
erschwert seiner Gruppe den Sieg, indem er ein
Häuschen in die Mitte des Spielfeldes setzt. Einer Mädchengruppe gelingt es, mit 22 von 30
weggeräumten Duplo-Steinen den Wettbewerb
bei Pestalozzi zu gewinnen. In den Teams der
anderen zwei Betreuer entscheiden Knabenpaare das Rennen für sich. Ihnen gelingt es, alle
Steine aus dem Weg zu räumen. Auf die Frage
der siegreichen Nachwuchs-Ingenieure, welchen Preis sie bekämen, erhalten sie von Lüdi
einen kräftigen Händedruck und ein Kompliment. Das Einzige, was jetzt noch fehlt, ist – als
glamouröser Abschluss – das Aufräumen. Bei
dieser Aufgabe lassen wir die Erstklässler allein, damit wir ihre Konzentration nicht beeinträchtigen.
Wir geben zu: Auch für uns war der Tag ziemlich anstrengend. Das dauernde Pendeln zwischen den Klassenzimmern war wirklich ermüdend. Und so machen wir uns denn schnellstens
auf den Weg nach Hause.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Jetzt geht es darum, die Sensoren so einzustellen, dass die Roboter auf schwarze Striche
reagieren. Ein grosser Teil der Schüler kommt
ohne Hilfe nicht weiter. Die Betreuer scheinen
durch die vielen Fragen fast überfordert zu
sein. Nachdem diese kleinen Probleme gelöst
worden sind, versuchen die Erstklässler, eine
Abfolge von Befehlen einzubauen, sodass sich
der Roboter rückwärts bewegt und umdreht,
sobald er auf ein Hindernis stösst (schwarzer Strich). Auch diese Aufgabe bereitet sehr
viel Kopfzerbrechen. Das nächste Ziel besteht
darin, eine Wiederholung der Befehle zu programmieren, damit der Roboter nach dem Umdrehen weiterfährt und dieselbe Befehlskette
wiederholt. Die Schüler, denen es gelingt, den
Roboter richtig zu programmieren, dürfen das
Aussehen des Roboters optimieren oder die
zeitlichen Abstände der Abfolgen ändern, was
die Gewinnchancen beim nachfolgenden Wettbewerb natürlich erhöht.
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Jahresbericht 2011/2012
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Paul Scherrer Institut –
eine faszinierende Wissensfabrik
Die Kreativität des wissenschaftlichen Arbeitens
Amon Reisman und Lukas Lanz (W3b)
50 Erstklässler/innen begeben sich am Dienstag, dem 2. Oktober 2012, zum Paul Scherrer Institut. Dort bekommen sie während acht Stunden
Inputs, erfahren vieles über den Forschungsbetrieb und werden im Restaurant des PSI mit einem vorzüglichen Mittagessen verköstigt.
Wie die Erstklässler/innen müssen wir uns
schon früh auf die Socken machen, denn um
07.50 Uhr sitzen wir im Zug, der uns vom HB
nach Brugg bringt. Dort steigen wir in einen
Shuttlebus um, der uns nach Villigen fährt. Als
wir uns im Schülerlabor des PSI versammeln,
können wir in den Gesichtern der Schüler/innen lesen, wie beeindruckt sie von der Anlage
sind, die mehrere Fussballfelder füllen würde.
Von Frau Marita Sutter erfahren wir einiges
über den Betrieb im PSI – unter anderem, dass
in diesem 2000 Leute arbeiten, von denen die
Hälfte qualifizierte Forscher oder Wissenschaftler sind, und dass sich im gegenüberliegenden
roten Backsteingebäude alle Mitarbeiter ausbilden lassen müssen, die mit Röntgenstrahlen zu
tun haben.
Die Schüler/innen werden nun in drei Gruppen
aufgeteilt: Die eine macht sich mit Frau Marita
Sutter auf einen Rundgang, eine andere begibt
sich in eine Druckkammer, während die dritte
ein Schalllabor aufsucht. Wir schliessen uns der
Gruppe an, auf die Versuche im Schalllabor warten, und lernen dabei einiges über das Wesen von
Schallwellen.
17–20 Krebspatienten täglich
Nach eineinhalb Stunden treffen wir uns wieder im Schulraum. Dort erfahren wir viel Informatives über die Geschichte des PSI und
über seinen gegenwärtigen Betrieb. Besonders
eindrücklich empfinden wir den Umstand, dass
pro Tag zwischen 17 und 20 Krebspatienten
ans PSI kommen, um sich bestrahlen zu lassen.
Diese Behandlung kann nicht in einem Spital
durchgeführt werden, da die Maschine, die
dazu benötigt wird, eine ganze Werkhalle füllt
und der Stromverbrauch immens ist.
Nach einem Mittagessen, das uns im betriebsinternen Restaurant Oase spendiert wird, geht es
im Schulungsraum weiter im Programm. Uns
wird einiges über den Werdegang des PSI mitgeteilt, und wir erfahren, dass die Bundesinstitute für Reaktor- und Nuklearforschung am
1. Januar 1988 zum Paul Scherrer Institut, dem
PSI, zwangsfusioniert wurden und die Zielsetzung des Instituts am Ende des 20. Jahrhunderts
änderte: Während vorher die Entwicklung der
Kerntechnologie im Vordergrund gestanden hatte, wurden seitdem die Verbesserung der Anlagensicherheit und die Entsorgung von nuklearem
Abfall zu den Hauptaufgaben.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Ein Wissensmarathon mit
praktischen Versuchen
Um 14.00 Uhr begeben wir uns mit der W1d und
Marita Sutter in einen Informationsraum, das
sogenannte Forum, das sich direkt unter dem
Restaurant und der Cafeteria befindet. Um die
Forschung und deren Methode am PSI besser zu
verstehen, schauen wir zwei 3D-Filme, die uns
die Welt der kleinsten Teilchen wie der Neutronen, Protonen und Elektronen näherbringen. Im
Anschluss daran können die Schüler/innen selber aktiv werden, zum Beispiel auf einem Velo,
das die Kraft von acht Sekunden Tretarbeit speichert und damit zwei Harasse Cola in die Höhe
katapultiert. Selbst ein Miniaturbestrahlungsapparat steht bereit, mit dem eine Bestrahlung
eines Tumors simuliert werden kann.
Um 15.45 Uhr schiesst Marita Sutter ein Abschlussfoto von uns, wie sie das mit jeder Gruppe nach einer Besichtigung tut. Für uns ist es
nun Zeit, die Heimreise anzutreten. Wir merken an der Lautstärke im Bus – es ist auffällig
ruhig –, dass der Besuch des PSI auch für die
Erstklässler ein fordernder Wissensmarathon
gewesen ist. «Anstrengend, informativ und wissenserweiternd fand ich den Tag», meint Leo
Gentili (N1d) in einem Interview mit uns. Dem
ist nichts hinzuzufügen.
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Jahresbericht 2011/2012
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Veranstaltungen
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Jahresbericht 2011/2012
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Dank einem kleinen Kunstwerk nach Turin
Tiffany Sigg (N4b)
Alles begann mit einer einfachen Anmeldung zu
einem Zeichnungswettbewerb, der von Tuttoitalia.ch (Verein für Italiener in der CH) und dem
italienischen Konsulat zu Ehren der 150-jährigen Einheit Italiens ausgeschrieben worden
war. Chiara Licci (N4b), künstlerisch begabte
Italienerin, nahm daran teil und gewann den
ersten Preis: ein Wochenende (19./20. November) für die ganze Klasse in Turin.
Zürcher Hauptbahnhof, Samstag, 19. November, 07.00 Uhr in der Früh: Die Klasse N4b bestieg den Zug nach Italien, und nach sechs Stunden und einem einmaligen Umsteigen in Milano
kam sie im malerischen Turin an. Die Reisegruppe machte sich auf den Weg zur Officine
Grandi Riparazioni, einer riesigen Ausstellung,
die Italiens Geschichte der letzten 150 Jahre
wiedergibt und in einem alten Industriegebäude untergebracht ist. Dieses ist derart grossflächig, dass man sich mit Leichtigkeit hätte verirren können. Nicht nur erfährt man darin etwas
über die Vergangenheit, sondern auch über
künftige Fortschritte im Bereich der Technik
oder der Medizin. Nach einer mehrstündigen
Führung durften die Schüler/innen, die schon
seit über zehn Stunden auf den Beinen waren,
in einem Car entspannt zurücklehnen und auf
einer Rundfahrt die Stadt kennenlernen, in
der das italienische Auto schlechthin,
der Fiat, gebaut wird. Man kam aus dem
Staunen nicht mehr raus, die beginnende
Dunkelheit verlieh der Tour eine Spur Romantik. Die Schüler/innen fuhren durch
die Innenstadt an Läden und Arkaden
vorbei und lauschten den Anekdoten, die
der Carfahrer zum Besten gab.
Ein Monument, das sicherlich grosse Aufmerksamkeit auf sich zog, war die Kirche Santa Maria del Monte, die auf einer
Anhöhe platziert und blau ausgeleuchtet
war. Die Stadtrundfahrt endete schliesslich im Hotel Sharing, der Unterkunft für
die Nacht. Nachdem alle das dreigängige
Abendmahl zu sich genommen hatten,
beschlossen sie, Turin auf eigene Faust zu
erkunden und dabei das Nachtleben unsicher zu machen. Einige Minuten und ein
gemütlicher Spaziergang später fand sich ein
Lokal, in dem sich die Maturklasse einen netten Abend bei fröhlichem Beisammensein machen und den Tag gebührend ausklingen lassen
konnte.
Morgenstund hat Gold im Mund - nach diesem
Motto ging es am zweiten und letzten Tag in
der Hauptstadt Piemonts weiter. Um sieben
Uhr war das Frühstück angesagt, um 08.45 Uhr
stand die Besichtigung der Leonardo-Da-VinciAusstellung auf dem Programm. Die letzte Sta-
tion auf dem Turin-Kurztrip war die Reggia di
Venaria, eine Villa, die einst als Ferienresidenz
genutzt wurde und in der viele verschiedene
Architekten einen künstlerischen Beitrag leisteten. Ein Stück weit erinnert ihr Garten an jenen
von Versailles in miniaturform.
Nach zwei Tagen und drei Ausstellungsbesuchen waren die Kantonsschüler/innen wieder
zu Hause, um einen Einblick in die italienische
Kultur reicher, aber auch etwas müde und erschöpft.
Schulraum
Niklas Zeller (H2b)
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Beim Betreten der Aula staune ich nicht schlecht,
denn da präsentieren sich doch tatsächlich
zahlreiche Schülerinnen in feiner Kleidung und
sogar Schüler haben sich in Schale geworfen.
Ich begreife: Hier herrscht rege Geschäftstüchtigkeit, hier macht man ernst mit dem Verkauf
von Partizipationsscheinen und Produkten, die
im Rahmen eines von Young Enterprise Switzerland begleiteten Projekts hergestellt und
vertrieben werden. Das Ziel ist mir bekannt:
Schüler/innen der dritten HMS-Klassen sollen
ihr Schulwissen praktisch anwenden und erste
Erfahrungen sammeln. So übernehmen sie zum
Beispiel Posten wie jene des CEO, Finanzchefs
und Marketingverantworlichen und bemühen
sich um Investoren und einen Gewinn bringenden Absatz ihres Produkts.
Um 19.00 Uhr beginnt die eigentliche Veranstaltung mit einer Rede von Rektor Christoph
Wittmer. Er erläutert darin das Projekt und hebt
einen wesentlichen Vorteil der Handelsmittelschule gegenüber dem Gymnasium hervor,
nämlich die Nähe zur Praxis. Im Publikum findet sich ein bunter Mix: Schüler/innen, Eltern,
Freunde, Lehrpersonen und auch Mitglieder
des Vereins Ehemaliger der KEN, der zuvor zwei
Stockwerke tiefer in der Mensa seine GV abge-
Bilder Andreas Haag
Neue Geschäftsideen:
Gründung der Yes-Miniunternehmungen
Jahresbericht 2011/2012
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halten hat. Eine geschickte Zusammenlegung,
der die Veranstaltung einige potentielle Investoren mehr verdankt.
Nach der kurzen Einführung sind die Jungunternehmer/innen dran. Mir fällt auf, dass
sie recht souverän die Bühne betreten und mit
Geschick in ihren fünfminütigen Referaten die
Zuschauer für ihre Ideen begeistern. Aus den
Gesichtern des Publikums (darunter befinden
sich drei Ehemalige des Maturajahrgangs 1948)
kann ich herauslesen, wie beeindruckt man ist.
Es wundert mich daher nicht, dass am Ende
viele der Aufforderung folgen, Partizipationsscheine zu zeichnen, und fünfzehn bzw. dreissig Franken oder ein Vielfaches davon auf den
Tisch legen.
Auch ich begebe mich zu den Ständen und
schaue mir die Produkte an. Am meisten interessiere ich mich für den tragbaren Akku fürs
Handy von Portable Energy, den ich zu kaufen
gedenke, und für das Webportal von Blackboard 4 School Stuff, auf dem man gebrauchtes
Schulmaterial kaufen und veräussern kann.
Um 21.00 Uhr verlasse ich die Aula. Ich blicke
in strahlende Gesichter, die mir sagen, dass sowohl Investoren als auch Unternehmer mit der
Gründungsveranstaltung zufrieden sind und
sich einen erfolgreichen Geschäftsgang mit üppigem Dividendensegen versprechen.
Schulraum
In den Fängen des World Wide Webs:
Home Office (Theaterprojekt)
Bilder Golzar Piranfar (N3b)
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Golzar Piranfar (N3b)
Wer kann von sich selber schon behaupten, jemals Computerprogramme wie Norton, Word
und Co. live auf der Bühne gesehen zu haben,
die sogar singen und tanzen? Nicht jeder, nehme ich an. Ich durfte am Mittwoch, dem 2. November 2011, einen ersten Eindruck vom Musical Home Office erhalten, das uns im März 2012
erwartet. Der Plot handelt vom Innenleben
eines herkömmlichen Computers und seinen
Vorgängen, die nach aussen hin dargestellt und
auf der Bühne sichtbar gemacht werden. Regie
führen Urs Albrecht, Teresa Laino und Andreas
Richard.
Der Gedanke an tanzende und singende Computerprogramme weckte gemischte Gefühle in
mir. Kann man tatsächlich etwas derart Technisches lebendig und spannend umsetzen?
Mit solchen und weiteren Fragen machte ich
mich an jenem Mittwochnachmittag, bewaffnet mit einer Kamera, auf den Weg in die Aula
der KEN. Die Probe war schon in vollem Gange,
also schlich ich mich hinein und wurde sofort
von einem erfreuten Herrn Albrecht empfangen, der mich kurz einweihte. Während meine
Mitschüler und Mitschülerinnen auf der Bühne
ihre Tanzkünste zum Besten gaben, erfuhr ich,
dass das Stück Home Office, geschrieben von
Claudius Lüthy, einem Bekannten von Herrn
Albrecht, im März 2012 bei uns in der KEN uraufgeführt werde. Das Wort «Uraufführung»
rief allerlei Assoziationen in mir wach, und
gespannt lauschte ich weiteren Erläuterungen
von Herrn Albrecht, der mir das Stück erklärte.
Kurz und kompakt lässt es sich wie folgt wiedergeben: Es geht um einen User, den einzigen
Menschen überhaupt im Stück, der an seinem
Computer sitzt und ihn hochfährt. Nach und
nach starten sämtliche Programme, auch der
Datenaustausch mit dem Internet beginnt. Im
Laufe des Stücks geraten Daten des Users, dargestellt von meinen Mitschülern, in die Fänge
des World Wide Webs und werden missbraucht.
Es beginnt ein erbitterter Kampf des Users mithilfe seiner Programme gegen die unzähligen
Greifarme und Tentakel des Internets.
Während der zwei Stunden, in denen ich den
Proben beiwohnen konnte, gelang es den Darstellern und Darstellerinnen, Herrn Albrecht
und Frau Teresa Laino definitiv, meine Neugier
zu wecken. Auf jeden Fall freue ich mich darauf,
das Schicksal des Users und seiner Daten an
der Premiere live mitverfolgen zu können. Die
Tanzeinlagen sind zweifelsohne sehenswert.
Jahresbericht 2011/2012
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Home Office
Muguet Kaygisiz und Désirée Ritter (N2c)
Am 8. März 2012 versammelten sich mehrere Klassen der KEN in der Aula. Auf dem Programm stand die Aufführung eines modernen
Musicals. Um ihnen eine Top-Darbietung zu
präsentieren, haben Drittklässler des Theaterprojektkurses ein Semester lang hart gearbeitet,
geprobt und gesungen. Das Ergebnis: Home Office, ein Musical, das sich sehen lässt (Leitung:
Urs Albrecht, Andreas Richard, Beat Dähler).
Wir sitzen in der vordersten Reihe der überfüllten Aula und sind gespannt, was uns die nächsten drei Stunden erwartet. Die Schauspieler
haben ihre Plätze eingenommen, der Scheinwerfer geht an und ein Lied wird gesungen,
das auf das Stück einstimmt. Dann beginnt die
Handlung. Der User (Damian Grunow) versucht
einen Geschichtstext zu schreiben, kämpft mit
dem Computer und beschwert sich immer wieder über die einzelnen Programme – sei es über
das Schreibprogramm Deed Windrose (Tymen
Goetsch), das ihm zu langsam ist, über Adele
Reeder, das Darstellungsprogramm (Kapilga
Sivasambu), welches immer wieder nach einem
Update verlangt, oder sei es über Anita Vira, das
Virenschutzprogramm (Lisa Bisagno), dessen
Vertrag mit einer Gebühr verlängert werden
muss. Der genervte User lässt sich im zweiten
Schulraum
Ein erbitterter Machtkampf bricht nun aus: Die
Internetprogramme teilen sich in zwei Gruppen
mit den Anführern Gogol und Farcelook (Lukas
Bärlocher). Der Zankapfel: die mysteriöse, rote
Kiste, in der sich die letzten unveröffentlichten
Daten des Users verbergen. Schade finden wir,
dass wir nicht richtig erfahren, was in dieser
Kiste drin ist. Denn ein mehr als zwanzigminü-
tiger Bühnenkampf macht deutlich, wie wichtig
diese Daten sind, und weckt Erwartungen, die
letztlich unerfüllt bleiben.
Alles in allem lässt sich sagen: Das Musical
wird von einfallsreichen Wortspielen begleitet,
welche die Zuschauer zwischendurch zum Lachen bringen, und lebt von lustigen Einfällen
wie zum Beispiel den Figurennamen oder dem
unerwarteten Flug eines Ballons ins Publikum.
Zudem haben uns die musikalische und schauspielerische Leistung der Schüler/innen sowie
die Tanzeinlage mit dem abschliessenden Lied
positiv überrascht.
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Bilder: Andreas Haag
Lied von Anita Vira an die schönen gemeinsamen Zeiten erinnern. In dieser wie auch in späteren Szenen wird der Eindruck erweckt, dass
die beiden ein Liebespaar sind. Insofern weckt
der Blick ins Beilageheft Fragezeichen, denn bemutternd, wie diese dort genannt wird, ist Antia Vira nicht, sie wirkt eher wie eine verliebte
Freundin.
Nachdem der User die Beziehung beendet bzw.
den Vertrag nicht verlängert hat, schickt er
Magellan Windrose (Rasmus Krones), den Internetbrowser, los, um ein Gratis-Virenschutzprogramm zu suchen. Die in Morphsuits bekleideten Internet-Seiten stürzen sich voll williger
Arbeitsfreude auf Magellan. Mit einiger Verwunderung betrachten wir, wie sich Dynamik
auf der Bühne entwickelt, wie sich die Schauspieler um den Suchauftrag reissen und wie sich
das Durcheinander wieder auflöst. Die hochnäsige Internetseiten-Königin Gogol (Melina
Rychener) stellt Magellan blitzschnell unzählige
Suchergebnisse zur Verfügung. Der entscheidet
sich für die langweilige Tikipedia (Hava Tahiri) und folgt einem vermeintlich vertrauenswürdigen Link. In diesem Augenblick richtet
sich der Scheinwerfer auf die Treppe im Zuschauerraum und eine im pinken Morphsuit
bekleidete Trojanerin (Maja Milanovic) steigt
aufreizend die Treppe hinunter und erklimmt
singend die Bühne, was mit freudigen Pfiffen
vom männlichen Publikum begleitet wird. Ein
Auftritt, mit dem sie auch Magellan um den Finger wickelt und so Einlass in den Computer des
Users bekommt. Der Konflikt ist damit vorprogrammiert: Chaos bricht aus, Anita Vira muss
zurückkehren und verhindert im Militäroutfit
das Schlimmste. Trotzdem ist ein Datenverlust
zu beklagen – darum entscheidet er sich, alle
noch vorhandenen Daten ins Internet zu stellen.
Einzig eine rote Kiste bleibt in seinem Computer.
Jahresbericht 2011/2012
Autorinnen und Autoren zu Besuch an der KEN
Golda Lenzin (W2b), Gustav Hermann (W2b)
K atharina Hacker besuchte uns kurz vor den
Herbstferien. Wir hatten Eine Dorfgeschichte
von ihr gelesen und waren gespannt auf ihre
Persönlichkeit. Was für ein Mensch würde sich
hinter dieser Erzählung verbergen?
Als sie vor uns sass, machte sie einen lebendigen
Eindruck und war interessiert an unserer Meinung – obschon ihr dies vielleicht nicht so leicht
fiel, war sie doch mit dem Nachtzug von Berlin
nach Zürich gekommen. Sie bezog uns schon
nach der ersten Passage mit ein und war offen
für unsere Fragen, auch provokative. Die Kurzgeschichten über unsere Kindheit und Jugend,
die wir vorbereitet hatten, interessierten sie. Sie
hörte aufmerksam zu und ging auf sie ein. Im
Laufe des Anlasses erfuhren wir, wie ihre Erinnerungen an ihre Kindheit und die Geschichte
Deutschlands, insbesondere jene des Zweiten
Weltkriegs, ineinandergreifen. Man merkte,
wie ausführlich sie sich mit dieser Materie auseinandergesetzt hatte.
Als wir im Vorfeld der Lesung über ihre Erzählung
diskutiert hatten, hatte ich diese nicht besonders
überzeugend gefunden. Mit vielen Leerstellen
und Geheimnissen war sie mir etwas zu langatmig erschienen. Während der Lesung änderte
sich meine Meinung, ich konnte in die Geschichte
eintauchen und natürlich nachfragen. Ihren ersten Zürcher Auftritt meisterte die Schriftstellerin
gut. Ich hoffe, ihr gefiel es bei uns.
Bild: Gustav Hermann (W2b)
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Urs Faes, 10. November
Der Besuch eines Autors und ein Gespräch mit
ihm wirken auf mich wie ein Blick hinter die
Kulissen eines Films – an einem Donnerstag
im November hatte ich die Gelegenheit, einen
Schriftsteller in einer etwas anderen Perspektive zu sehen. Urs Faes erzählte uns, warum in
seinem von autobiographischen Erlebnissen inspirierten Roman Und Ruth die Lehrer so brutal
und streng dargestellt seien. Wir erfuhren, dass
damals in den Fünfzigern und frühen Sechzigern völlig andere Erziehungsmaximen in den
Schulen angesagt gewesen seien. Er nannte sie
Schwarze Pädagogik und schilderte die spätere
Begegnung mit einem seiner damaligen Lehrer,
der ihm gestanden habe, nicht freiwillig, sondern gezwungenermassen ein Gewaltherrscher
des Schulzimmers gewesen zu sein. Man sei
davon ausgegangen, dass Schüler nur lernten,
wenn sie ständig aufs Äusserste angespannt seien und voller Angst vor Bestrafung in den Bän-
Bild: Andreas Haag
Katharina Hacker, 3. Oktober
ken sässen. Wir erfuhren auch, dass sich während seiner Schulzeit drei Schüler umgebracht
hätten. Einer davon habe sogar die gleiche Klasse wie Urs Faes besucht.
Dank solchen Schilderungen wurde für mich
das Buch, das mir zu Beginn als ziemlich nebulös vorgekommen war, recht viel fassbarer.
Interessant war auch, dass sich Urs Faes nicht
bloss in der Figur des Ich-Erzählers, sondern
auch noch in anderen Figuren wiedererkennt.
Er fühle sich mit jeder seiner Figuren ein wenig
verbunden, beteuerte er, seine ganze Lebenserfahrung sei in diesen Stoff hineingeflossen.
Am Anfang las Urs Faes die Stellen vor, die ihm
am wichtigsten sind. Alle hörten fasziniert zu,
staunten darüber, wie ruhig er das tat.
Abschliessend lässt sich sagen: Besuche von
Autoren mögen langweilig klingen, sind aber
meist genau das Gegenteil und bringen sehr viel
Erhellung. Nicht verzagen – den Autor fragen!
Schulraum
Serenade
53
Jahresbericht 2011/2012
Musical Step by Step oder Sauwa Sauwa
Am 16. April 2012 standen Schüler/innen des Leo Baeck Education Centers (Haifa) und der Ein Mahel High School (Nazareth)
auf der Bühne in der Aula der Kantonsschulen Enge/Freudenberg und führten ein packendes Musical auf, in dem sie ein
neues Miteinander mit Mitteln der Kunst probten und vermittelten.
Beat Wüthrich, Alt Rektor, Verein Schweizer
Freunde des Leo Baeck Education Centers, Haifa
54
Schon die Proben liessen Grösseres erahnen.
Nachdem die Bühne vorbereitet, die Tontechnik
mit den riesigen Lautsprechersäulen installiert
und die Beleuchtung ausgetestet worden war,
entstand aus dem anfänglichen Chaos mit den
klaren und zwingenden Befehlen von Effi (Regisseurin) und Ejal (Autor und Produzent) umgehend eine disziplinierte Theatertruppe, die
bis kurz vor Auftritt immer wieder an den wichtigsten Szenen und Tänzen feilte und schliff.
Und während der ganzen Zeit schaffte es Maya
(Gesamtleiterin) die quirlige Schar zusammenzuhalten.
Und dann der Anlass selbst. Wenn wir noch befürchtet hatten, der Besucheransturm lasse wegen des Sechseläutens wohl etwas zu wünschen
übrig, so wurden wir schon lange vor Beginn
eines Besseren belehrt. Die Aula war bis auf
den letzten Platz besetzt, als die Scheinwerfer
angingen und die jüdisch-arabischen Schauspieler/innen uns in die brutal-reale Welt des
heutigen Israels hineinversetzten.
Was wir erleben durften, hatten wir so nicht
erwartet. Wir wurden Zeugen einer packenden Aufführung! Die szenische Darstellung, die
wohldurchdachte Choreographie und auch die
tänzerischen Leistungen sind weit im professionellen Bereich anzusiedeln.
In einer sich thematisch verdichtenden Abfol-
ge von einzelnen Szenen, Gesangseinlagen
und tänzerischen Grossszenen wurden wir in
die scheinbar unlösbare Problematik der fast
hermetisch abgeschlossenen Volksgemeinschaften der jüdischen und der palästinensischarabischen Israeli eingeführt. Die Vorurteile
beider Seiten, die den traurigen und scheinbar
normalen israelischen Alltag prägen, wurden
uns selbstkritisch nähergebracht. Das ganze
Stück ist auf dem Casting einer gemeinsamen
arabisch-jüdischen Musicalproduktion aufgebaut. Daraus entwickelt sich eine Art «Romeo
und Julia»-Situation, die aber nicht zu einem
dramatischen, sondern einem für die jungen
Israeli offenen Ende führt. Es wird immer deutlicher, dass aus der Zusammenarbeit und der
Verfolgung gemeinsamer Ziele die Erkenntnis
wächst, dass es keine Unterschiede gibt. Es sind
die gleichen Träume, welche die arabischen
und jüdischen Jugendlichen träumen, Träume
von Erfolg (auf der Bühne), von der Liebe, vom
selbstbestimmten Leben und vom friedlichen
Miteinander.
Das ist als Hoffnung und als Auftrag zu verstehen. Es ist die jüdische, die arabische Jugend,
welche die aktuelle Situation nicht mehr hinzunehmen gewillt ist und das scheinbar Unmögliche erreichen will, irgendwann, bald («…there
is a child in the audience…»).
Nun wurde dieser tiefgehende und berührende
Inhalt des Musicals nie auch nur ansatzweise
belehrend dargestellt, sondern in einer äusserst
rasanten Aufführung, völlig ohne Längen, aber
mit wirbelnden und hervorragend choreographierten Tanzszenen, die von wunderschönen
Gesangseinlagen der jungen Sänger/innen
begleitet wurden und von schauspielerischen
Leistungen auf erstaunlichem Niveau zeugten.
Das Ganze spielte sich auf einer kargen Bühne
mit zwei Tischen und einigen Stühlen ab, die
von einer Spiegelwand vergrössert und von den
bunten und immer wieder wechselnden Kostümen in eine funkelnde Show-Welt verwandelt
wurde. Von Anfang bis zum Schluss nahm man
fasziniert und äusserst gespannt am vielfältigen Treiben auf der Bühne teil und liess sich
in die Dramatik des Stückes hineinziehen. Der
offene Schluss, der ein Auftrag an die Jugendlichen aus Israel selbst wie auch an das Publikum ist, liess einen beglückt, aber auch berührt
und nachdenklich zurück. Gut, dass das Stück
im Ausland aufgeführt wird, um dort Vorurteile abzubauen, sehr gut auch, dass es in Israel selbst gezeigt werden wird. Eindrücklicher
wird das Stück ja auch dadurch, dass die jungen
Juden und Araber sich selbst spielen, ihre eigene Überzeugung als Botschaft weitergeben. Sie
sind es, die, der Zeit voraus, wie selbstverständlich miteinander Aufgaben anpacken, miteinander leben und lieben.
Die Kantonsschule Enge darf sich freuen, die
sympathische und wichtige Idee unterstützt
und ihr ein Forum ermöglicht zu haben.
Bilder: Beat Wüthrich
55
Schulraum
Jahresbericht 2011/2012
Prämierung der Maturitätsarbeiten
Bild: Andreas Haag
56
Die Hauptpreisträger/-innen sind:
Autor/in
Titel
Klasse
Betreuende Lehrperson
Pascal Mogy
Ökonomische Dynamik mit Experimenten simulieren. Lawinen-Explosionen-Crashs?
W4d
Chiara Licci
Mein Comic – Il mio fumetto
N4b
Fabian Graf
Wer mit wem im Verwaltungsrat
W4d
R. Bucher
A. von Däniken (I. Preziosa hat
diese Arbeit mitbetreut)
N. Brockhaus
Isidora Mihajlovic
50 Gespräche mit Mr und Ms King
W4i
P. Baumann
Johannes Lehmann
Migration Schweiz-Russland von 1840–1920 am Fallbeispiel der Familie Steinmann
Machtkampf im Westpazifik – Chinas Drängen zu den Weltmeeren und die
Auswirkungen auf die Rolle der USA als Gegenpol
Ab in die Tiefe – eine Fallschirmreportage
W4a
N. Häne
W4a
Th. Schmidt
W4a
J. Dreifuss
W4d
R. Bucher
W4e
V. Soriani
Luca Brügger
Lara Kempter
Besondere Würdigung für ihre Arbeiten erhalten ausserdem:
Joyce Bencivinni
Self-Organized Criticality im submarinen Sedimentationsprozess.
Was hat ein Sandhaufen mit einem untermeerischen Sediment gemeinsam?
Honig. Eine semantische und etymologische Untersuchung des flüssigen Goldes
Simona Müller
Supraleitung – Einblicke und Anwendungen
N4b
S. Lang
Nathalie Rey
Les Zones urbaines sensibles en Île-de-France
W4b
L. Trousselle
Gregor Perich
Die Belagerung der Stadt Rapperswil in den Jahren 1388 und 1443
W4a
M. Zanoli
Ekaterina Derkatch
Minderjährige im Züricher Clubleben ab 18 – eine bittere Realität
W4i
P. Baumann
Nils Rötheli
… wie Heroin aus der USB-Schnittstelle. Einblicke in die Computerspielsucht
W4i
K. Burri
Luca Albanese
Von der Erhu zur chinesischen Musik
N4c
M. Jäger
Dario Schwendener
Schulraum
Präsentationen der Maturitätsarbeiten Februar 2012
Von Brighton und Gummihandillusionen
Golzar Piranfar (N3b)
Als Drittklässlerin an einem Gymnasium hat
man es schon schwer. Der Ernst des Lebens
schlägt mit Beginn des Schuljahres nach den
Sommerferien mit einer solchen Wucht auf
einen ein, dass man gar nicht mehr weiss, wo
einem vor lauter schulischen Erwartungen der
Kopf steht. Stets hat man die einschüchternden
Tatsachen vor Augen, dass einige Noten der
nächsten beiden Semester schon für die Matur
zählen, ein drakonisches Absenzensystem das
Leben erschwert und eine Misere namens Maturitätsarbeit wie eine graue Wolke am Schülerhimmel hängt.
Hinzu kommt, dass man sich vielleicht langsam
überlegen sollte, was man mit dem Rest seines
Lebens anstellt nach dem Gymnasium, falls
man sich das bisher, ob aus Prinzip oder nicht,
noch gar nie durch den Kopf hat gehen lassen.
Natürlich wissen Sie, werter Leser, genauso wie
ich, dass die Realität viel weniger tragisch aussieht und mit dem einen oder anderen genannten Ausdruck der Teufel an die Wand gemalt
worden ist – die Schulzeit ist nun ja nicht wirklich ein ganz so grosses Übel.
Fakt ist, dass die Drittklässler der KEN im Februar 2012 im Rahmen der Maturitätsarbeitspräsentationen der Maturklassen vier Arbeiten
aus einer breiten Palette aussuchen und deren
Präsentationen beiwohnen mussten, um selber
einen Eindruck zu erhalten, was denn da auf sie
zukommen würde. In der Wahl der Arbeiten sah
ich schon die erste Hürde: Die Vielfalt der vorgestellten Themen war beachtenswert, das Angebot reichte von Morbus Parkinson über Rassismus im Fussball bis hin zu einer Verfilmung
eigener Erfahrungen in der südenglischen Stadt
Brighton, und ich, die ich von Natur aus ein
gröberes Problem mit Entscheidungen habe,
hatte sprichwörtlich die Qual der Wahl. Nach
einer längeren Phase des Abwägens entschied
ich mich für die Themen Physiognomik, Neuro-
psychologie: Grenzen der Selbstwahrnehmung,
Verhalten von Mann und Frau im Nachtleben und
Morbus Sudeck. So machte ich mich also, wissbegierig und frei von jeglicher Erwartung, auf
in den informationsreichen Nachmittag.
Vier Präsentationen später, einige Erfahrungen
reicher, wie man vorteilhaft oder eben weniger
vorteilhaft auftritt, und nach kurzem Freiwilligeneinsatz, bei dem ich meine Hand nicht ins
Feuer, sondern neben eine Gummihand unter
einen Massstab hatte legen und meine anglerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen,
erschöpfte sich meine Konzentrationsfähigkeit
allmählich. Perfekt ausklingen lassen konnte ich den Nachmittag während der englischsprachigen Präsentation eines selbstgedrehten
Films über Brighton, wobei die Eindrücke des
Films in mir Englandvernarrten ein wohliges
Gefühl hinterliessen.
Jetzt, wo der Beginn der Maturitätsarbeit mit
jedem Tag näher rückt, fasst man sich langsam, mobilisiert und konzentriert die Energie
darauf, dieses monströse Projekt in Angriff zu
nehmen. Letztlich müssen wir ja alle durch dieses Reifetor hindurch. Hoffen wir nur, dass die
meisten auf einen grünen Zweig kommen oder
schlimmstenfalls mit wehenden Fahnen untergehen, denn aufgeben ist etwas für Weicheier.
Und das sind wir ja nun allemal wirklich nicht.
57
Jedes Jahr prämiert eine Jury herausragende Maturitätsarbeiten. Fabian Graf (W4d) wurde für seine Arbeit Wer mit wem im
Verwaltungsrat ausgezeichnet. Er berichtet im Folgenden über seine Ergebnisse und Erfahrungen.
Bilder: Désirée und Muguet
Jahresbericht 2011/2012
58
Filz – förderlich oder hinderlich?
Fabian Graf (W4d)
In den letzten Jahren standen die hohen Managersaläre oft am Medienpranger. Unisono
wurden dabei die hohen Vergütungen gewisser
CEOs und Verwaltungsräte kritisiert. Des Weiteren bemängelten Kritiker, dass die oberste
Riege der Schweizer Wirtschaft zu stark untereinander vernetzt sei. Diese aktuell geführte
Diskussion motivierte mich, den Fragen nachzugehen, wie die Verwaltungsräte der SMI- und
SMIM-Unternehmungen untereinander vernetzt sind und wie sich diese Vernetzung auf
die Unternehmensperformance auswirkt. Insgesamt schaute ich gegen 500 Verwaltungsräte
genauer an und suchte sie auf den Organigrammen der Unternehmungen – immer mit der Frage im Hinterkopf: Wo lassen sich alte und neue
Seilschaften vermuten.
Meine Untersuchungen ergaben Erstaunliches:
Jene von insgesamt 50 Unternehmungen, die
von wenig vernetzten Verwaltungsräten geleitet werden, schnitten am besten ab.
Besonders gut lässt sich das zeigen an der Aktienkursentwicklung im Zeitraum von 2005 bis
2010. Ich teilte die Unternehmungen in zwei
Gruppen ein: G1 (11 Unternehmungen mit
schwacher Vernetzung) und G2 (9 Unternehmungen mit ausgeprägter Vernetzung). Im untersuchten Zeitabschnitt legte G1 um 84,6% zu,
Weitere Prämierungen: Lara Kempter (W4a)
während G2 eine Abnahme von 7,45% verzeichnete, d.h. die Differenz beträgt 92,05 Prozentpunkte. Als Antwort auf die Frage, warum das
so ist, bieten sich folgende Interpretationen an:
a) Wechsel von einer exekutiven in eine strategische Funktion: In Unternehmungen der
Gruppe 2 werden oft CEOs Verwaltungsräte.
Für diese wird es nun schwieriger sein, einen Entscheid, den sie zuvor in der Funktion
als CEO gefällt haben, später als Strategiefehler zuzugeben. Dies kann dazu führen,
dass konstruktive Kritik zu kurz kommt.
b) Kreuzmandate: Verwaltungsräte sichern
sich gegenseitig Einsitz in verschiedenen Unternehmen zu. Die Folge: Die Strategen können sich gegenseitig überdurchschnittlich
hohe Vergütungen zusprechen und packen
einander eher mit Samthandschuhen an.
Es war für mich sehr spannend, von den Interviewpartnern zu erfahren, wie sie zur Problematik der Vernetzung stehen. Während ein
Verwaltungsrat die Vernetzung als notwendig
erachtete, sahen andere Interviewpartner diese
weit kritischer. Am schweigsamsten waren die
Headhunter, die Verwaltungsräte und CEOs in
der Schweiz vermitteln. So sagte ein Headhunter gerne zu, als ich ihm mitteilte, ich interessierte mich für Verwaltungsräte. Als er jedoch
erfuhr, dass ich die Vernetzung und die Rolle
der Headhunter untersuchte, hatte er plötzlich
keine Zeit mehr für mich.
Lyle Tölle (W4i)
Am 11. Dezember 2011 fand in der Aula der
Kantonsschule Enge ein Benefizanlass unter dem
Motto Von Jugendlichen für Jugendliche statt. Der
Anlass wurde von Lyle Tölle (W4i) zusammen
mit jungen engagierten Künstlern und Musikern
organisiert und moderiert. Ziel des Abends war
es, Fr. 2400.– für einen gleichaltrigen, engagierten und finanziell bedürftigen Jugendlichen
in Kenia zu sammeln, damit auch er Zugang zu
einer Mittelschulausbildung erhält. Nachfolgend
berichtet Lyle Tölle über seine Erfahrungen.
Mit meiner Maturitätsarbeit Eventmanagement
– das Schulfach der Zukunft wollte ich einerseits etwas für das Leben anderer bewirken und
andererseits herausfinden, ob es mir gelingen
würde, den Benefizanlass Von Jugendlichen für
Jugendliche alleine zu organisieren. Der Name
ist Programm: Im Mittelpunkt des Events stand
die Jugend und die Talentförderung.
Im Schnelldurchlauf absolvierte ich von August bis Mitte Dezember einen selbstinitiierten Eventmanagementkurs und übte mich im
Kommunizieren, Präsentieren und Vermarkten
meiner Idee sowie in der Eventorganisation.
Das Grande Finale erlebte ich zusammen mit
einem Publikum von circa 170 Besuchern am
Abend des 11. Dezembers. Nach meiner kurzen
Eröffnungsrede fing der Anlass mit den Klavierklängen von Bethena, einem Ragtimestück
von Scott Joplin, temporeich an. Gleich danach
spielte eine junge, äusserst talentierte Violinis-
tin den ersten Satz aus dem romantischen zweiten Konzert für Violine von H. Wieniawski. Das
nächste Highlight bot ein aussergewöhnlicher
Gitarrenspieler, der nebst traditionellen Klängen der Gitarre auch allerlei Perkussionsgeräusche zu entlocken vermochte. Schlag auf Schlag
ging es weiter mit zwei weiteren musikalischen
Darbietungen.
In der folgenden Pause konnte sich der Besucher
in der Eingangshalle an einem selbstkreierten
Buffet verpflegen sowie 28 ausgestellte Bilder,
Fotografien und Skulpturen einer heranwachsenden Künstlergeneration betrachten und diese bei Interesse auch kaufen. Den zweiten Teil
des Abends bestritten zwei Bands auf der Bühne. Abgerundet werden sollte der Anlass mit
Everybody Needs Somebody, doch das Publikum
war derart begeistert, dass es erst nach einer
Zugabe den Saal verliess.
Mittlerweile sind die Einnahmen aus der Kollekte ausgezählt: Dank dem grosszügigen Publikum kann Grace N. in Kenia ein vierjähriges
Mittelschulstudium antreten.
Zurückblickend empfinde ich Von Jugendlichen
für Jugendliche als einen beträchtlichen persönlichen Erfolg, aus dem ich vieles gelernt habe.
Am wertvollsten sind mir jedoch die Erinnerungen an Menschen, die mir bei der Umsetzung
dieses Projekts geholfen haben. Ganz besonders
zu Dank verpflichtet bin ich allen Mitwirkenden, der Lehrerschaft sowie der Schulleitung
der Kantonsschule Enge für ihre Unterstützung
bzw. die kostenlose Bereitstellung der Räumlichkeiten.
Schulraum
Von Jugendlichen für Jugendliche
59
Jahresbericht 2010/2011
Politik am Mittag 2012
Marco Zanoli (Geschichte)
POLITIK AM MITTAG, 27.11.2012:
Die Eurokrise, Hintergründe und Analyse
60
die Republikaner ihre Niederlage? Kommen
nun wieder moderatere Kräfte ans Ruder?
POLITIK AM MITTAG, 06.11.2012:
Letzte Analysen und Prognosen zu
den US-Präsidentschaftswahlen
Wir diskutieren die Chancen des republikanischen Kandidaten Mitt Romney in den USPräsidentschaftswahlen 2012. Dabei untersuchen wir Stil und Thematik des diesjährigen
Wahlkampfes und gehen der Frage nach, was
ein Plutokrat ist.
POLITIK AM MITTAG, 13.9.2012:
Facebook oder Face-to-Face?
Soziale Netzwerke und ihre Zukunft
Monika Radvila (Wirtschaft) erklärt uns die
Hintergründe der Eurokrise. In der anschliessenden Diskussion versuchen wir Ursachen und
politische Folgen zu analysieren.
POLITIK AM MITTAG, 13.11.2012:
Die USA nach der Wiederwahl Obamas
Am Wahltag blicken wir auf die aktuellsten
Analysen und Prognosen zu den amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2012 und
verfolgen den Beginn der Wahlen in den USA.
POLITIK AM MITTAG, 25.09.2012:
Mitt Romney, der Plutokrat
Robert McCormack, US-Amerikaner und
Lehrer an der KEN, spricht mit uns über die
anstehenden Probleme der USA. Wie verdauen
Facebook wird zum Politikum und macht
zusehends negative Schlagzeilen. Wir gehen
mit Nick Golder (Geschichte) auf Pulsfühlung
und beschäftigen uns mit folgenden Fragen:
Wie beliebt ist Facebook wirklich unter den
Jungen? Wie entwickelt sich das Wunderkind
der sozialen Netzwerke weiter? Gibt es einen
Rückwärtstrend zu Face-to-Face-Kontakten?
POLITIK AM MITTAG, 06.03.2012:
Abstimmungsvorlagen vom 11. März –
Information und Diskussion
Das Thema dieser Woche ist die Volksinitiative zum Schutz vor Passivrauchen. Bedeutet
diese eine unverhältnismässige Bevormundung durch den Staat oder ist sie Ausdruck
einer vernünftigen Gesundheitspolitik?
Bedeutet sie das Ende der typischen Beiz?
Wir setzen uns mit Zweitwohnungen, Bausparen, Buchpreisbindung und sechs Wochen
Ferien für alle auseinander. Im Vergleich
mit anderen europäischen Ländern drängt
sich die Frage auf, ob die Schweiz auch echte
Probleme hat.
POLITIK AM MITTAG, 28.08.2012:
Zwei Jahre Lagerhaft für Pussy Riot
POLITIK AM MITTAG, 31.01.2012:
Bürgerkrieg in Syrien
Anlässlich des Urteils gegen drei Vertreterinnen der russischen Punk-Band Pussy Riot
befassen wir uns mit der Frage, wie schockierend Kunst sein darf.
Nach dem Rückzug der Beobachter, die von
der arabischen Liga gestellt worden sind,
eskalieren die Kämpfe in Syrien erneut. Die
internationalen Medien melden «Rauch über
Damaskus». Wir diskutieren darüber, wie
lange sich das Assad-Regime in Syrien noch
halten kann und welches die Konsequenzen
eines Bürgerkrieges wären.
Mit dem Chattanooga Choo
Choo an den
Meilemern Jazztagen 2012
Golzar Piranfar (N4b)
Dass der Chor der Kantonsschule Enge wandelbar ist, haben mittlerweile ja viele mitbekommen. Die diesjährige Metamorphose machte aus
einem eher klassischen einen aussergewöhnlichen Ragtime-Chor, nicht zuletzt dank der Unterstützung der Chorsängerinnen und -sänger
der Kantonsschule Freudenberg, was mit einem
Auftritt an den 29. Meilemer Jazztagen einen
Höhepunkt fand. Dabei wurden Klassiker wie
Java Jive, Chattanooga Choo Choo und viele
weitere Ohrwürmer vorgetragen. Während der
Probephase erfasste den Chor schon sehr bald
ein legerer Groove, was bestimmt einige Jazzbegeisterte hervorbrachte. Aussergewöhnlich
an den Auftritten am 11. und 12. Mai 2012 waren vor allem zwei Soli von Schülern, die das
Publikum derart mitrissen, dass es kaum mehr
ruhig auf den Kirchenbänken sitzen konnte.
Wieder darf man sagen, dass dem KEN-Chor ein
musikalischer Coup par excellence gelungen ist.
Unterdessen erwartet man gespannt das nächste Projekt und wippt mit dem Fuss im Takt der
an den Jazztagen gesungenen Lieder mit. We
got rhythm!
Schulraum
POLITIK AM MITTAG, 6.9.2012:
Soll uns der Staat vor Passivrauchen
schützen?
61
Jahresbericht 2011/2012
62
Homecoming-Day:
Ehemalige schnuppern Schulluft
Viviane Reichenstein (W2a)
und Clio Huber (W2d)
Interview mit ehemaligen Schülern:
helfen und ist so sicherlich auch von Nutzen,
wenn man danach Wirtschaft studiert.
Ronny Hoppeler, Abschluss: 2004
Am Freitag, dem 21. September, lud der Ehemaligenverein der Kantonsschule Enge zum Homecoming Day ein – Viviane Reichenstein (W2a)
und Clio Huber (W2d) begleiteten den Anlass
mit Mikrofon und Kamera.
Zuerst hatten die beiden Journalistinnen kaum
Ahnung, auf was oder vielmehr auf wen sie sich
da genau einlassen würden, doch bald erwies
sich diese Sorge als komplett unbegründet: Es
herrschte eine lockere, gelöste Atmosphäre im
Kreis alter Bekannter – auch sie konnten sich
völlig ungezwungen mit den Gästen unterhalten.
Auffälligerweise und wider Erwarten waren
grösstenteils junge Studenten und Studentinnen erschienen, um Schulkameraden und Lehrer wiederzusehen.
Profil: Wirtschaft und Recht
Beruflicher Werdegang: Ronny Hoppeler arbeitet seit einem Jahr im Marketingbereich einer
internationalen Firma. Zuvor studierte er Politik und Soziologie an der Uni Luzern und schloss
2011 die Hochschule mit dem Master ab.
Wie ist es, wieder zurück an der KEN zu sein?
Ich habe das Gefühl, ziemlich alt zu sein, wenn
ich hierherkomme. Seit 2004 ist eine beträchtliche Zeit vergangen, und es ist toll, nun meine
ehemaligen Lehrer anzutreffen. Sie haben uns
während vier Jahre beeinflusst und geformt.
Leider sind einige auch schon pensioniert und
heute nicht anwesend.
Weshalb hast du dich für die KEN entschieden?
Mich interessierte das Wirtschafts- und
Rechtsprofil. Auch lag die Enge für mich verkehrstechnisch günstig. Wirtschaft und Recht
sind eine gute Grundlage, ich habe sie immer geschätzt, obwohl ich das, was ich hier gelernt habe,
in meinem Studium nicht wirklich benötigt habe.
Also war das Profil für dich nicht wegweisend?
Ich finde, dieses Profil kann für das Grundverständnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge
Was hat dir in den vier Jahren am Gymnasium
gefallen?
Die Klassenfahrten und die Lager waren immer
tolle Erlebnisse. Ich lernte meine Mitschüler
auch von einer anderen Seite kennen, was ziemlich positiv war.
Gab es etwas, das dir nicht gefiel oder verbessert
werden sollte?
Ich finde, dass ich während meiner Gymizeit
zu wenig gelernt habe, selbstständig zu sein. In
meinem Studiengang wird ein hohes Mass an
Selbstständigkeit gefordert. Wie man wissenschaftliche Arbeiten schreibt und wie man richtig zitiert, wurde zu wenig gelehrt. Doch genau
diese Fähigkeiten werden im Studium erwartet.
Arslan Cagdas, Abschluss: 2012
Profil: Wirtschaft und Recht
Beruflicher Werdegang: Cagdas Arslan studiert
Wirtschaft an der Uni Zürich.
Wie fühlt es sich für dich an, wieder zurück an
der KEN zu sein?
Es ist ein bisschen merkwürdig, auch wenn ich
erst kürzlich die Schule mit der Matura verlas-
Schulraum
Bilder: Andreas Haag, Viviane Reichenstein (W2a), Clio Huber (W2d)
63
Jahresbericht 2011/2012
64
sen habe. Aber ich finde es cool, ein paar Leute
zu sehen, die mich in diesen vier Jahren begleitet haben. Etwas zusammen essen und trinken
ist immer wieder toll.
Bereust du es, hier gewesen zu sein?
Nein, überhaupt nicht. Es ist von grossem Vorteil, hier Wirtschaft und Recht als Profil gewählt zu haben, wenn man danach Wirtschaft
studiert – denn zu Beginn des Studiums findet
sich alles, was man hier an der Schule gelernt
hat, im Unterrichtsprogramm.
Weshalb die KEN?
Anfangs wusste ich gar nicht, was ich studieren
sollte. Schliesslich wählte ich die KEN – ich war
der Meinung, dass ich von Wirtschaft und Recht
sicherlich mehr profitieren würde als vom Lehrgang des neusprachlichen oder musischen Profils. Ich hatte auch von Freunden gehört, dass die
KEN eine tolle Schule mit coolen Leuten sei.
Woran denkst du, wenn du den Begriff «KEN»
hörst?
Wenn ich «KEN» höre, denke ich vor allem an
Leute, die beides können: lernen und feiern. Die
Menschen, die ich hier kennenlernte, sind echt
tolle Personen, mit denen ich oft im Ausgang
war, auch wenn wir eigentlich viel zu lernen
hatten. Wir fanden aber eine gute Balance zwischen Party-Feiern und Schularbeit – die KEN ist
einfach cool!
Gab es ein herausragendes Erlebnis, das dich
heute noch begeistert?
Natürlich den LSD – wir liessen es an diesem
Tag einfach krachen.
Was war denn euer Thema?
Bei uns war es LMFAO. Am Abend zuvor gingen
wir auch noch in das Kaufleuten.
Gibt es etwas im Schulsystem, das deiner Meinung nach geändert werden sollte?
Das Absenzensystem macht keinen Sinn: Das
zweite Absenzensystem ist weniger streng als das
erste, denn man erhält eigentlich mehr Möglichkeiten zu schwänzen.
Gab es etwas an dieser Schule, das dich dazu
gebracht hat, Wirtschaft zu studieren?
Die Lehrer selber haben mich ehrlich gesagt nicht
beeinflusst, aber die KEN hat dazu beigetragen,
dass ich mich mit Wirtschaftswissenschaften befasse.
Christian Röthlisberger, Abschluss: 2009
Profil: Wirtschaft und Recht
Beruflicher Werdegang: Nach dem Gymnasium
begann er, Wirtschaft zu studieren. Es stellte
sich heraus, dass ihm die Mathematiklastigkeit
nicht entsprach. So beschloss er, sein Studium
abzubrechen. Nun arbeitet er in der Reisebranche bei TUI.
Dank dem Wirtschafts- und Rechtsprofil hattest
du eine Vorstellung vom Stoff an der Uni. Und
trotzdem konnte dieser dich dort nicht festhalten?
Damals im Gymnasium war ich begeistert, so
entschied ich mich auch für ein Wirtschaftsstudium. Doch an der Uni waren die Inhalte leider
nicht mehr dieselben – sie wurden viel zu mathematisch und zu wenig interessant vermittelt.
Dies war dann auch der Grund, weshalb ich zur
Reisebranche (TUI) wechselte.
Wie ist es, wieder zurückzukommen?
Es ist spannend. Meiner Meinung nach bietet
die Klasse W4d einen schwachen Auftritt, denn
die ist heute schlecht vertreten.
Was kommt dir in den Sinn, wenn du an die
KEN denkst?
Spontan muss ich an den LSD denken – er war
ein lustiges Erlebnis. Am Vorabend feierten wir
draussen vor dem Schulhaus ein Fest. Wir stellten Zelte auf, installierten Hängematten und
campierten. Da unser Thema der Zoo war, verkleideten wir uns alle als Tiere. Ich war ein rosa
Schweinchen. Hier an der KEN erlebt man viele
spannende Sachen, unter anderem die Lager
und «Reisli». An solche Ereignisse erinnert man
sich auch am meisten.
Weshalb hast du die KEN gewählt?
Zur Wahl standen Hottingen und die Enge. Da
Hottingen wegen des Schulweges nie wirklich
in Frage kam, verbrachte ich meine gymnasiale
Zeit an der KEN.
Anna Wettach, Abschluss: 2010
Profil: Immersion mit dem Profil Wirtschaft
und Recht.
Beruflicher Werdegang: Anna Wettach studiert an der Universität St. Gallen Betriebswirtschaftslehre und ist nun im fünften Semester.
Wie fühlt es sich an, wieder hier zu sein?
Ich bin glücklich gestimmt. Meine Zeit hier war
toll! Auch ist es schön, die Lehrer wieder zu sehen – heute sind wir per du – das ist noch ein
bisschen ungewohnt. Man ist älter und reifer
geworden. Wir begegnen uns somit auf Augen-
Weshalb hast du dich damals für die KEN
entschieden?
Ursprünglich wollte ich mich für das neusprachliche Profil anmelden. Auch hatte bereits mein
Bruder dasselbe Profil an der KEN gewählt.
Dass ich von dieser Absicht abwich, liegt daran,
dass mich meine Schwester auf die Immersionsklasse aufmerksam gemacht hatte. Aus Lust,
etwas Neues auszuprobieren, wählte ich Wirtschaft und Recht.
Gibt es Dinge, an die du dich gerne erinnerst?
Wir reisten für einen Austausch nach San Francisco. Das war ein besonderes Erlebnis, wir
waren drei Wochen weg vom Alltag. Das Klassenlager im ersten Schuljahr ist mir in bester
Erinnerung geblieben, da wir eine super Klasse
waren. Den Sport- und Musikunterricht genoss
ich jeweils sehr – er bot den nötigen Ausgleich
zu den kopflastigen Fächern, so dass ich auf andere Gedanken kommen konnte.
Welche Gefühle verbindest du mit der Kantonsschule Enge?
Für mich war der Schulbetrieb sehr familiär.
Trotz meinem Klassenwechsel nach meinem
Austauschjahr fühlte ich mich immer zu Hause, denn alles war so vertraut. Man hatte seine
Klasse, seine Lehrer. Dessen wird man sich vor
allem im Nachhinein bewusst, denn an der Uni
ist man in Sachen Selbstständigkeit stärker gefordert.
Gab es ein bestimmtes Erlebnis, an welches du
denkst?
Ja, an den LSD. Unser Thema war der Zirkus,
und ich war ein Clown. Ich finde die Tradition
eines Grossanlasses am letzten Schultag wichtig, denn der Kreativität sind keine Grenzen
gesetzt, und dies lockert die Stimmung vor den
Abschlussprüfungen auf.
Schulraum
höhe. Es ist aber auch sympathischer, wenn
einem der Lehrer nicht mehr in der Rolle einer
Autorität gegenübertritt.
65
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Jahresbericht 2011/2012
Schulraum
Schulraum
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Seit 2009 ist die Umgestaltung des Internet-Cafés geplant; endlich ist es fertig, und nun kommen die Schüler/innen in
den Genuss einer attraktiven Rückzugsmöglichkeit. Welche Hürden galt es zu nehmen? Muguet Kaygisiz und Désirée
Ritter (N3c) haben nachgefragt.
Bild: Omar Zesoual (W2i)
Jahresbericht 2011/2012
68
Das neue Internet-Café – eine gemütliche Lounge
Muguet Kaygisiz und Désirée Ritter (N3c)
Schon früh kam in der Schülerschaft der
Wunsch auf, an der KEN einen Ort zu schaffen,
wohin sich die Schüler zurückziehen können.
Einen solchen zu finden, war bisher schwierig,
da es viele offene Räume gibt, in die man problemlos hineinsehen kann. Selbst die Lehrer
arbeiten hinter einer Glasfront. Das einzige öffentliche Arbeitszimmer an unserer Schule, das
nicht so viel Einblick bot, war das alte InternetCafé. Das Problem: Es hatte das Cachet eines
Warteraums. Deshalb wurde entschieden, die
düsteren vier Wände in eine bequeme Lounge
zu verwandeln. Der Weg dahin war jedoch steinig, da einerseits unser Schulhaus unter Denkmalschutz steht, andererseits das Architekturbüro Schader Hegnauer Ammann Architekten AG
ein Mitspracherecht hat.
Vor ein paar Wochen konnten nach dreijähriger
Vorbereitungsphase endlich die Umbauarbeiten
beginnen. Es gibt neu acht Computerstationen
mit Laptops, in der Mitte des Raumes zwei Sofas, auf denen man herumhängen kann, und
eine in dunklem Blau gehaltene Wand, an der
man Plakate und Flyer anbringen darf. Auch der
Platz vor dem Fenster bei der Raucherecke ist
vom Umbau betroffen: Er wird in eine einladende Terrasse mit Tischen und Stühlen verwandelt. Um das Ambiente einer Rückzugsmögli-
ckeit nicht zu beeinträchtigen, verzichtet man
auf Kameras. Dies entspricht einem Grundsatz,
den man auch in den meisten anderen Räumen
befolgt, denn die Schule beabsichtigt nicht, die
Schüler zu überwachen.
Was die Druckersituation angeht, so bleibt alles
beim Alten – es steht den Schülern ein Drucker
zur Verfügung, dessen Papier und Patronen sie
allerdings sparsam verwenden sollten.
Anfangs ging die Schule davon aus, den Raum
selber gestalten zu können, und berechnete
ein Budget von 15‘000 Franken. Da ein Umbau
in Eigenregie jedoch aus den oben genannten
Gründen nicht möglich war und sich auch das
Hochbauamt daran beteiligte, wurde das Projekt um einiges teurer.
Veranstaltungen
Golzar Piranfar (N3b)
69
Wie Soldaten warteten sie in Reih und Glied
in der Halle – die Rede ist vom neuen 120-kübelstarken Heer der Abfallschlucker an der
KEN. Das war im Februar 2012. Und nun stehen sie überall verteilt und versehen tapfer
ihren Dienst gegen die Vermüllung an unserer
Schule. Ihre Vorgänger wurden ersetzt, weil
die Feuerpolizei sie für diesen täglichen Kampf
mangels Beissklappe für untauglich erklärt
hatte. In Erwägung gezogen wurden auch Elitekämpfer – Abfallhaie aus Chromstahl, die
jedoch das Budget massiv gesprengt hätten.
Mitspracherecht in Sachen Uniformierung – ob
grau oder schwarz – hatte neben dem Hochbauamt die Schader Hegnauer Ammann Architekten
AG. Beglückt mit diesen schwarzblechernen Abfallwächtern wurden nicht nur wir an der KEN,
sondern auch unsere lieben Nachbarn von der
KFR, die Sportler in den Turnhallen und die Musiker im Schöllergut. Natürlich lässt sich stundenlang über ästhetische Belange streiten, doch
mit gutem Gewissen kann man sagen, dass sich
die Müllschlucker im Frack bestens mit den
alteingesessenen schwarzen Stühlen arrangieren. Und so mancher mag sich überlegen, einen
solchen schnittigen Kämpfer ins eigene AbfallTrennungs-Sicherheitskonzept
einzubinden.
Pimp my flip-top bin!
Bild: Andreas Haag
Neue Abfallschlucker an der KEN
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Jahresbericht 2011/2012
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Schulraum
Jahresbericht 2011/2012
Allegorie des Lebensweges als Landschaft
Mario Leimbacher (Bildnerisches Gestalten)
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Schülerinnen und Schüler der dritten Klassen
haben zwischen Frühjahr und Sommer 2010 als
Semesterarbeit in mehreren Schritten ein grosses Bild geschaffen.
Die Aufgabe bestand darin, eine Landschaft
oder eine räumliche Staffelung als Allegorie des
Lebensweges zu entwerfen.
Aufgabenstellung:
Im Bild soll ein dreidimensionaler Raum mit integrierten Objekten und Ereignissen erkennbar
sein. Der Raum hat als realistische oder phantastische Landschaft zu erscheinen, in dem die
räumliche Staffelung als eine zeitliche Abfolge
sichtbar wird. Diese kann als Weg, Strasse, Pfad
oder Spur auf verschiedenste Weise dargestellt
werden. Als Gestaltungselemente dürfen Brüche und Unterbrüche (Mauern, Wände, Risse,
Brücken, Tunnel, Pässe usw.) eingefügt werden.
Die wichtigsten zukünftigen bzw. erträumten,
erwünschten, geplanten oder befürchteten Ereignisse werden in der Landschaft als Stationen
des Weges gezeigt. Diese können verschlüsselt,
versteckt, metaphorisch angedeutet oder ganz
realistisch und eindeutig inszeniert werden.
Im ersten Quartal werden die Bildideen sowie
Detailstudien in einem Heft mit Bleistift skizziert und besprochen (es können auch Graphit,
Kohle, Farbstift oder Pastellkreide verwendet
werden). Das definitive Werk hat entweder das
Format A3 (Bleistift oder Farbstift) oder A2
(Graphit, Kohle oder Pastell).
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Veranstaltungen
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Jahresbericht 2011/2012
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Partner,
Personen,
Organisationen
Partner, Personen und Organisationen
Jahresbericht 2011/2012
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Personelle Veränderungen in der Schulkommission
Prof. Dr. iur. Thomas Gächter,
Präsident der Schulkommission
Die im Jahr 2000 eingeführte Amtszeitbeschränkung für Mitglieder der Schulkommissionen hat 2012 zu einigen Veränderungen in
der personellen Zusammensetzung der Schulkommission geführt. Nach 25 Jahren in der
Aufsichts- und später in der Schulkommission
zieht sich unsere langjährige Präsidentin lic.
iur. Lukretia Appert-Sprecher (seit 1988) in den
wohlverdienten Ruhestand zurück – wobei sich
niemand, der sie kennt, Frau Appert-Sprecher
im Ruhestand vorstellen kann! Sie prägte die
Schule in den letzten Jahrzehnten stark mit und
war beim Projekt der Organisationsentwicklung
der Mittelschulen sowohl auf kantonaler Ebene wie auch in der KEN federführend beteiligt.
Die Schule verdankt ihrem klaren, weitsichtigen und engagierten Führungsstil wesentliche
Entwicklungen und wird noch lange von den
sorgfältig eingeleiteten Reformen profitieren
können. Vor allem aber werden wir im Gremium die prägende Persönlichkeit der Präsidentin
vermissen, die eine einzigartige Mischung aus
sachlicher Bestimmtheit und offener Herzlichkeit in sich vereinigt. Nach einer ebenfalls eindrucksvollen Amtszeit von 18 Jahren verlässt
auch Jürg Badertscher, dipl. Wirtschaftsprüfer,
die Schulkommission. Seine besonnenen Voten
und sorgfältigen Einschätzungen haben der
Diskussion stets die nötige Bodenhaftung verliehen. Der Pragmatismus, den er als Unternehmer und Gemeindepräsident mitgebracht hat,
ist jedem Gremium zu wünschen. Heinz Goetz,
Betriebsökonom, muss wegen der genannten
Amtszeitbeschränkung nach 13 Amtsjahren
ebenfalls die Schulkommission verlassen. Seine
vielseitigen Interessen, seine reiche Erfahrung
aus Führungsfunktionen in der Wirtschaft, vor
allem aber sein ansteckender Enthusiasmus
haben die Diskussionen in der Schulkommission bereichert und belebt. Unvergessen sind die
häufig fast überschwänglichen Schilderungen
von besuchten Musik- und Instrumentallektionen, die einen mit ihrer Begeisterung anstecken
mussten. Allen scheidenden Mitgliedern der
Schulkommission, insbesondere der Präsidentin, möchte ich im Namen der gesamten Schule
für den langjährigen Einsatz herzlich danken.
Neu in die Schulkommission gewählt wurden
lic. oec. Michael Jenni, MBA, und Dr. med. Alice
Walder-Utz, MBA. Michael Jenni bringt als Leiter Service Verkauf Fire Safety and Security bei
Siemens langjährige Erfahrungen in der Privatwirtschaft mit. Als Vater zweier kleiner Kinder
liegt ihm auch persönlich am künftigen Wohl der
Zürcher Mittelschulen. Frau Walder ist Mutter
dreier Söhne, die sich bereits in der Mittelschule
bzw. im Studium befinden, und arbeitet seit ei-
nigen Jahren als Chefärztin am Spital Kilchberg
sowie als Lehrbeauftragte an der Universität Zürich. Neben vielseitigem Fachwissen verfügt sie
damit über zahlreiche eigene Erfahrungen mit
Zürcher Mittelschulen. Wir sind froh, dass unser
Gremium durch so profilierte und einsatzfreudige Persönlichkeiten ergänzt wird, und freuen
uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.
Nach zwei Wahlperioden tritt auch Thomas
Schmidt, Lehrer für Englisch und Russisch und
Lehrervertreter in der Schulkommission, turnusgemäss von seiner Funktion in der Schulkommission zurück. Er hat die anspruchsvolle
Aufgabe, sich sowohl für die Interessen der
Lehrerschaft einzusetzen als auch Teil der
Schulkommission zu sein, mit grosser Umsicht
gemeistert. Seine bemerkenswerte persönliche
Integrität und sein feines Gespür haben seine
Arbeit geprägt und massgeblich dazu beigetragen, dass zwischen Schulkommission und
Lehrerschaft grosses Vertrauen herrscht. Im
Namen der Schulkommission und der Lehrerschaft möchte ich ihm herzlich für seine verdienstvolle Tätigkeit danken. Mit Frau Sonja
Rüegg Stammbach, Lehrerin für Chemie, hat
der Konvent eine neue Vertretung in der Schulkommission bestimmt. Es ist eine besondere
Freude, dass mit ihrer Wahl die Naturwissenschaften auch in der Schulkommission besser
vertreten sind.
Partner, Personen und Organisationen
Per 1. August 2012 habe ich als bisheriger
Vizepräsident von Frau Appert-Sprecher die
Präsidentenfunktion übernommen. Seit nunmehr über sechs Jahren bin ich Mitglied der
Schulkommission und habe – gemeinsam
mit Frau Appert-Sprecher – einige der jüngeren Entwicklungen an der Schule mitbegleitet, wodurch eine gewisse Kontinuität in der
Arbeit der Kommission gewährleistet ist. Es
ist ein wichtiger Vorteil für unsere Schule,
dass zwischen Schulleitung, Lehrerschaft
und Schulkommission ein offenes Vertrauensverhältnis besteht, das viele Dinge möglich macht, die andernorts nur schwierig zu
realisieren sind. Es ist mir ein besonderes
Anliegen, dieses Vertrauensverhältnis durch
Verlässlichkeit und Transparenz zu stärken
und die Anliegen aller Beteiligten in die Arbeit der Schulkommission zu integrieren. Die
KEN verfügt aufgrund ihrer Leistungen über
einen guten Ruf, den es durch gezielte und
klare strategische Zielsetzungen zu bewahren und zu fördern gilt. Ich bin zuversichtlich, dies gemeinsam mit dem neuen Team
der Schulkommission, der Schulleitung, der
Lehrerschaft, den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern erreichen zu können.
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Jahresbericht 2011/2012
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Elternverein
Gut besuchte Veranstaltungen und positives Feedback:
Konstruktive und dezente Elternarbeit wird geschätzt.
Auch 2012 bemühte sich der Elternverein der Kantonsschule Enge (EVKEN), zur guten Schulkultur beizutragen:
als Ansprechpartner und Sprachrohr für die Elternanliegen, als Sponsor für förderungswürdige Schulanlässe oder
einfach mit einem feinen «Znüni» für die Schülerinnen und Schüler bei besonderer Gelegenheit.
Inge Thees
In der Absicht, die Vertretung der Elternschaft
zu stärken und die Arbeit auf eine breitere Basis
zu stellen, wurde die Mitgliedschaft im Elternverein für 2012 neu geregelt. Alle Eltern sind
jetzt automatisch Mitglied im EVKEN, sofern
sie sich nicht ausdrücklich abmelden. Der Präsident des EVKEN, Roberto Frigg, kommentierte
dazu treffend: «Es geht beim Elternverein vor
allem darum, dass die Eltern am Schulleben
beteiligt sind und dort Unterstützung leisten
können, wo es angebracht und erwünscht ist.»
Rückblick auf ein ereignis- und
erfolgreiches Jahr
Der Vorstand kann in diesem Sinne zurückblicken auf ein erfolgreiches Jahr mit interessanten Veranstaltungen, engagierter Arbeit in
verschiedenen Gremien und willkommenen
Znüni-Aktionen (erster Schultag, Projekttage) –
eine Zeit, in der auch diverse Schulanlässe mit
einem angemessenen Zustupf gefördert worden
sind. Bewährt hat sich in diesem Jahr erneut
die Mitarbeit von zwei EVKEN-Vertreterinnen
in der sogenannten «Kontaktgruppe», die Schüler/innen in Problemsituationen begleitet und
unterstützt.
EVKEN-Präsident Frigg beurteilt den regelmässigen Gedankenaustausch mit der Schulleitung
als sehr wertvoll und postuliert: «Schule und
Elternverein müssen zu Gunsten der Schülerschaft voneinander profitieren». Um noch näher am Puls der Elternanliegen zu sein, setzte
der Verein als weitere Neuerung in 2012 die
Idee der «Kontakteltern» um. Diese sind als
wertvolle Ansprechpartner für den EVKEN und
die Eltern der jeweiligen Klassen gedacht.
Sorgfältige Verwendung des Budgets
für die Anliegen der Schülerinnen und
Schüler
Der EVKEN ist stets bestrebt, das verfügbare
Budget sorgfältig und sinnvoll zum Wohle der
Schülerinnen und Schüler einzusetzen, wertvolle Aktivitäten und Initiativen zu fördern und die
Verwirklichung guter Ideen möglich zu machen.
So unterstützte der EVKEN auch 2012 wieder
als Aktionär mit dem Kauf von Anteilsscheinen
die Projekte der YES-Miniunternehmen (HMS),
dank denen die Schüler praktische Erfahrungen
im Gründen und Führen eines Unternehmens
sammeln können. In Absprache mit der Schulleitung sponserte der EVKEN einen Ausflug anlässlich des jährlichen Skilagers und finanzierte
einen Kurs im Rahmen der Projekttage.
Informationsveranstaltungen für Eltern
werden geschätzt.
Mit fünf jährlichen Informationsveranstaltungen, die jeweils auf der Homepage der KEN
publiziert werden, schuf der EVKEN nun mehr
Gelegenheiten für die Eltern, Kontakte untereinander und zur Schule zu pflegen und Informationen über das aktuelle Schulleben und über
wichtige Ereignisse und Entwicklungen aus erster Hand zu bekommen. Dabei konnte der EVKEN stets auf die bereitwillige Unterstützung
der Schulleitung zählen.
Den erfolgreichen Auftakt der Veranstaltungsreihe bildete die jährliche Generalversammlung
des EVKEN im Mai, die durch das Referat von
Rektor Wittmer über Änderungen und neue
Trends in der Bildungslandschaft einen attraktiven Höhepunkt hatte.
Das Praktikum der Handelsmittelschule war
Thema einer informativen Veranstaltung, die
den Eltern und der Schülerschaft der zweiten
HMS-Klassen im September geboten wurde.
Der aufschlussreiche Vortrag von Prorektorin
Brockhaus-Soldenhoff und der anschauliche
Erfahrungsbericht einer Schülerin fanden ein
sehr gutes Echo bei den Eltern. Die Information
über den Kontakttag für Praktikumsstellen, an
dem sich jeweils verschiedene Firmen präsentie-
Auch 2013 wird der EVKEN vielseitig
präsent sein.
Das Engagement des EVKEN soll auch im kommenden Jahr in gewohnter Weise weitergeführt
werden. Der Vorstand wird sich in den nächsten
Sitzungen mit der detaillierten Planung befassen. Die Eltern sind aufgerufen, für die jeweils im
Frühling stattfindenden Generalversammlungen Vorschläge, Ideen und Anliegen zu formulieren und einzubringen. Der Präsident des EVKEN
kann dafür jederzeit kontaktiert werden.
Vorstandsposten neu zu besetzen
2013 werden mehrere Vorstandsmitglieder des
EVKEN statutengemäss ihr Amt niederlegen, da
ihre Söhne und Töchter die Schule abgeschlossen haben. Der EVKEN-Vorstand freut sich über
interessierte Eltern, die sich im Elternverein
engagieren und die fruchtbare Arbeit weiterführen möchten, sei es als Vorstandsmitglieder
oder einfach als gelegentliche Helfer/innen an
den EVKEN-Anlässen. Interessenten können
sich gerne mit dem Präsidenten in Verbindung
setzen oder sich an der Generalversammlung
melden.
Bisher ist es immer wieder gelungen, Eltern
zu finden, die sich – trotz des starken beruflichen Engagements – gerne für die Schule ihrer
Kinder einsetzen und im Vorstand des EVKEN
einen wertvollen Beitrag zur erfreulich guten
Schulkultur an der KEN leisten.
Partner, Personen und Organisationen
ren, wurde allgemein als sehr nützlich beurteilt.
Im Oktober hatte der EVKEN zum ErstklässlerApéro eingeladen, der wegen der verlängerten
Probezeit dieses Jahr später angesetzt wurde.
Rektor Wittmer erläuterte an diesem Anlass die
Sicht der Schulleitung zur neuen Dauer der Probezeit, Frau Esther Schoellkopf beleuchtete das
Thema als externe Fachberaterin der KEN und
Mitglied der Kontaktgruppe aus der Perspektive
der Schulpsychologin.
Anklang fand auch die Veranstaltung «Orientierung zur Maturitätsprüfung» im November,
zu der die Eltern der Schüler/innen der dritten
Klassen eingeladen waren. Rektor Wittmer informierte wie gewohnt kurzweilig und prägnant über die entscheidenden Sachverhalte und
stand den Eltern für die vielen Fragen zur Verfügung.
Der EVKEN-Anlass «Studien- und Berufswahl»
stiess bei den Eltern der Maturanden/innen
auf starkes Interesse. Sehr zielführend bestritt
Rektor Wittmer diesen Abend zusammen mit
Herrn Stefan Gerig, dem Berufsberater vom Berufsinformationszentrum (BIZ) in Oerlikon. Er
hob hervor, dass Stefan Gerig regelmässig in der
KEN zur Verfügung stehe, und empfahl, die kostenlose Dienstleistung unbedingt in Anspruch
zu nehmen.
79
Jahresbericht 2011/2012
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Ehemaligenverein – Engagement im Wandel
Davide Loss, Präsident
Der Verein hat ein intensives Jahr mit vielen
Neuerungen hinter sich. Die Veranstaltung «Einblicke», dank der der Verein die Gelegenheit hat,
das Unternehmen einer Ehemaligen bzw. eines
Ehemaligen kennen zu lernen, erfreut sich grosser Beliebtheit.
Dass sich die Zeiten ändern, ist eine Binsenwahrheit. Sie gilt auch für unseren Verein, leider nicht unbedingt im positiven Sinn: Junge
Leute fühlen sich eher zu attraktiven Events
und Trends hingezogen als zu einem Verein.
Dies wirkt sich auf die Zahl unserer Mitglieder
aus, die im Lauf der Jahre immer kleiner geworden ist. Es war deshalb ein zentrales Anliegen
des Vorstands, mit den Schulabgängerinnen
und Schulabgängern in Kontakt zu treten, um
sie über unseren Verein zu orientieren und ihnen die Mitgliedschaft anzubieten. Aus diesem
Grund begaben wir uns dieses Jahr vor Ort und
stellten uns in Zusammenarbeit mit der Schulleitung Abschlussklassen direkt vor. Über 90
Prozent der Schüler folgten unserer Einladung
und traten unserem Verein bei. Da wir für das
erste Mitgliedsjahr von Schulabgängern keinen
Beitrag verlangen, wird sich allerdings erst in
einem Jahr zeigen, wie tragfähig diese an sich
sehr positiven Erstkontakte sind.
In unserer Veranstaltungsreihe «Einblicke»
waren wir im Frühling zunächst zu Besuch bei
Rektor Christoph Wittmer. Wohl die meisten
Teilnehmenden erfuhren viel Neues über die
Zürcher Bildungslandschaft sowie die Schule,
die heute eine der grossen unter den neun kantonalen Gymnasien ist. Bei «Einblicke 5» kam
es sogar zu einer Premiere in der noch jungen
Veranstaltungsreihe: Es meldeten sich gegen
100 Teilnehmende an, sodass der Anlass gleich
zweimal durchgeführt werden musste. Der dritte und letzte «Einblick» fand – wie schon letztes
Jahr – im Anschluss an die Generalversammlung statt. Schülerinnen und Schüler der Handelsmittelschule gründeten ihre eigene Unternehmung und präsentierten die Geschäftsidee,
die dahintersteckt, und auch die Produkte, die
sie auf dem Markt vertreiben würden.
Unser Fonds für kulturelle und sportliche Zwecke unterstützte im vergangenen Vereinsjahr
insgesamt fünf Projekte der Schule. Für Theater- und Musicalproduktionen wurde ein jährlicher Beitrag von maximal 2’000 Franken gesprochen; mit Beträgen in der gleichen Höhe
förderten wir Konzert- und Opernbesuche der
Musikklassen, die «Ragtime Competition» sowie das Projekt «Sportplatz Zürich», mit dem die
ökonomische Bedeutung der Sportbranche im
Grossraum Zürich untersucht wurde. Mit 500
Franken aus dem Fonds konnten schliesslich
für die Drittklässlerinnen und Drittklässler, die
einen Projektkurs in Meeresbiologie (Giglio) belegten, Taucherausrüstungen beschafft werden.
Weitere Highlights in der Agenda des vergangenen Vereinsjahrs waren der zweite «Home-
den Vizepräsidenten David Schilling. Sie alle
haben mich stets tatkräftig unterstützt, sind
mir zur Seite gestanden und haben sich stets
als wichtige und unerlässliche Mitglieder unseres Teams erwiesen. Ein ganz besonderer Dank
geht auch an unsere Schule, namentlich an Rektor Christoph Wittmer, der mit seiner einfachen
und engagierten Art und insbesondere seinem
unermüdlichen Einsatz den Draht zum Ehemaligenverein pflegt. Wir sind stolz auf diese gute
Zusammenarbeit mit der Schulleitung. Nicht
minder herzlich möchte ich auch unseren Mitgliedern für ihre Treue danken, die für unseren
Verein unentbehrlich ist.
Partner, Personen und Organisationen
coming Day» sowie unsere Fussballnacht, die
bereits zum dritten Mal ausgetragen wurde und
für die sich wiederum mehr Teilnehmer angemeldet hatten als im Jahr zuvor. Die Zahl der
Besucher am «Homecoming Day» hat sich sogar
von 200 auf über 400 mehr als verdoppelt, was
zeigt, dass sich sehr viele Ehemalige auch im
späteren Leben mit ihrer Mittelschule verbunden fühlen.
Die engere Zusammenarbeit mit der Schule wird
auch in nächster Zeit im Fokus stehen, nicht zuletzt auch, damit neue Mitglieder für unseren
Verein gewonnen werden können. In diesem
Zusammenhang durfte sich der Verein während
eines Besuchs der Zürcher Bildungsdirektorin,
Regierungsrätin Regine Aeppli, präsentieren
und dabei auf die wichtigen Synergien zwischen
der Schule und dem Verein hinweisen.
Der Vorstand wird sein Augenmerk auch im
kommenden Jahr auf die Zusammenarbeit mit
der Schule richten. Wir wollen den engen Kontakt mit der Schule fortführen und Synergien
nutzen, wo immer das möglich ist.
Unser Magazin «m» hat das erste volle Jahr im
neuen Kleid hinter sich. Vielen Reaktionen dürfen wir entnehmen, dass es bei unseren Mitgliedern gut ankommt und gern gelesen wird.
Und unser Heftli wird auch für den ersten Programmpunkt in der Vereinsagenda 2013 sorgen:
Die erfolgreichsten Freundinnen und Freunde
des von unserem Redaktor erfundenen «m»Kreuzworträtsels werden sich im Zunfthaus zur
Haue zum grossen Rätselessen treffen.
Zum Abschluss bleibt mir noch zu danken. Mein
Dank geht an alle meine Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorstand, insbesondere auch an
81
Jahresbericht 2011/2012
Etwas der Schule zurückgeben – Daniel Widrig im
Vorstand des Ehemaligenvereins
Tiffany Sigg (N4b)
82
Vorstandsmitglied des Ehemaligenvereins –
das klingt nicht schlecht, zumal du nicht so alt
bist und etwas später als Roger Schawinski die
KEN besuchtest. Wie schaffst du es, Zeit für
diesen Verein zu finden?
Der Verein und die Enge sind Dinge, wofür ich
mir die Zeit einfach nehme, auch wenn ich viel
um die Ohren habe. Es ist ja eine schöne Sache,
Prioritäten setzen zu dürfen, und es bereitet mir
grosse Freude, mich für den Ehemaligenverein
zu engagieren und dadurch auch weiterhin mit
dieser tollen Schule verbunden zu bleiben. Ich
glaube, meine alten Lehrer/innen schmunzeln
aber manchmal schon ein wenig, wenn sich der
SO-Dani (so nannten mich früher viele) wieder
mal in den Gängen der KEN herumtreibt…
Was macht den Reiz deines Engagements
aus? Und warum sollte man nach der Matur
Mitglied werden?
Es finden sich viele gute Gründe, warum alle
ehemaligen Schüler/innen und Lehrpersonen
dem Verein beitreten sollten. Einer davon ist sicherlich das Angebot: Ich denke etwa an unser
Vereinsmagazin «m», das Mentorenprogramm,
die Personalvermittlung oder den Fonds für die
Unterstützung kultureller und sportlicher Anlässe
an der KEN. Zudem führen wir neben diversen
Events und Apéros auch die sogenannte Veranstaltungsreihe Einblicke durch. Sie bietet die Ge-
legenheit, mehr über Ehemalige und ihren Beruf
in Erfahrung zu bringen, sich auszutauschen, zu
vernetzen und einfach wieder einmal die guten
alten Zeiten aufleben zu lassen. Im Gegensatz zu
anderen Alumnivereinen, wie sie zum Beispiel
die Unis kennen, ist der Ehemaligenverein der
KEN vielfältiger, denn er besteht aus Leuten, die
in verschiedenen Berufsfeldern tätig sind und
nicht denselben Studienhintergrund haben.
Kürzlich traf ich eine alte Schulfreundin – sie ist
jetzt Ärztin. Cool, oder? Die Menschen der Enge
kennt man wegen der gleichen Wurzeln, aber
alle gehen nachher eigene Wege. Gerade wegen
dieser Vielfalt ist es spannend, dem Ehemaligenverein beizutreten. So isst man nicht mit den
gleichen Leuten Häppchen, mit denen man sich
ohnehin schon tagein, tagaus rumschlägt. Der
Ehemaligenverein ist also die ideale Plattform,
dank der man alte Freundschaften pflegen und
neue knüpfen kann. Der Grund für mein Engagement hat viel mit Dankbarkeit und Respekt
zu tun: Ich habe hier eine ganz tolle Ausbildung
erfahren dürfen – nicht nur fachlich, sondern
auch und vor allem menschlich. Viele meiner
Lehrerinnen und Lehrer, Klassenkameradinnen
und -kameraden prägen auch heute noch mein
Denken und Handeln.
In den unteren Klassen nimmt man den Verein
nicht besonders wahr. Werdet ihr das ändern?
Wir versuchten vor ein paar Jahren, schon in
den unteren Klassen auf uns aufmerksam zu
www.ken-ve.ch
https://www.facebook.com/EhemaligeKEN
machen. Wir verteilten Flyer oder kleine Präsente zur bestandenen Probezeit. Das Ziel war
es, bis zum Diplom bzw. der Matur ein Bewusstsein für unsere Existenz zu schaffen. Leider
sind solche Aktionen sehr zeitaufwändig und
nicht immer leicht durchzuführen, wenn man
bedenkt, dass wir alle beruflich stark eingebunden sind. Vor kurzem haben wir Lernende aus
den Abschlussklassen zu einem Apéro eingeladen und hoffen, dass sie die Idee des Vereins in
die Klassenzimmer tragen.
Kurz einen Werbespruch für den
Ehemaligenverein?
Liebe Angehörige der KEN: Probieren geht über
Studieren! Und: Auf bald…
Partner, Personen und Organisationen
Früh übt sich – Museumsdirektorin im Gespräch
Claudia Rütsche schloss die Kantonsschule Enge 1987 mit der neusprachlichen Matura ab. Schon zu ihrer Zeit an der KEN
interessierte sie sich für Geschichte und Archäologie und arbeitete beim Kulturama – nicht zuletzt ein Engagement, dem
sie ihre heutige Stellung als Museumsdirektorin verdankt. Der KEN ist sie nach wie vor verbunden, sei es als Expertin für
Maturitätsarbeiten oder als Referentin. Muguet Kaygisiz (N2c) besuchte das Kulturama und nahm die Gelegenheit wahr,
ein Interview mit ihr zu führen.
83
Muguet Kaygisiz (N2c)
Wie viele Ausstellungen haben Sie schon
geleitet? Gibt‘s darunter Highlights?
Ehrlich gesagt, da kann ich gar nicht mehr
mitzählen (lacht). Ich bin schon lange im Kulturama tätig und leite es seit 1996. So habe
ich natürlich schon viele Ausstellungen miterlebt und mitgestaltet, wobei anzumerken ist,
dass wir nicht jede selber machen. Manchmal
übernehmen wir Ausstellungen von anderen
Bild: Andreas Haag
Was macht Ihnen besonders Freude an Ihrer
Arbeit als Museumsdirektorin?
Da wären sicherlich zwei Aspekte zu nennen:
Einerseits habe ich als Leiterin mit sehr vielen
verschiedenen Menschen und natürlich auch
spannenden Objekten zu tun, die es mit einem
überzeugenden Konzept zu präsentieren gilt.
Andererseits ist mein Job sehr abwechslungsreich, im Kulturama stehen jedes Jahr bis zu
zwei Sonderausstellungen auf dem Programm,
somit lerne ich zusammen mit meinem Team
viel Neues und finde Gelegenheit, meinen Horizont zu erweitern.
Museen und ergänzen oder erweitern sie. Die
Highlights für mich sind diejenigen, die wir
selber organisieren, von A-Z, von der Idee bis
zur Ausführung. Da war zum Beispiel eine Ausstellung über das Herz, in der wir echte Organe
präsentierten. Noch heute haben wir ein 80 Kilogramm schweres Walfischherz neben einem
Menschenherzen ausgestellt.
Die gegenwärtige Sonderausstellung
«eau&toilette» – was ist daran besonders?
Das Besondere an ihr ist, dass sie zwei verschiedene Aspekte miteinander verbindet. Da wäre
zum einen das Thema der Schönheit, das viele
Menschen interessiert und angenehme Gedanken auslöst. Andererseits geht es auch um
die weniger angenehme Seite des Lebens: um
Jahresbericht 2011/2012
84
mangelnde Hygiene und Krankheiten. In der
Ausstellung sieht man immer beide Seiten. Zu
jeder Zeit haben sich die Menschen geschmückt
und geschminkt, versucht sich zu verschönern,
aber gleichzeitig gab es hygienische Probleme,
unter anderem mit der Wasserversorgung. In
der Ausstellung wird gezeigt, wie sich diese
ebenso wie die Schönheitsideale im Laufe der
Zeit verändert haben. Wir haben viele archäologische Fundstücke ausgestellt, aufgrund deren
wir Aussagen darüber machen können, welche
Krankheiten und Probleme die Menschen früher hatten. Zum Beispiel präsentieren wir KotReste von Pfahlbauern, in denen Eier von Parasiten gefunden wurden.
Wie wird frau Direktorin des Kulturamas?
(Lacht) Geplant war das eigentlich nicht. In
der Zeit, als die Aufnahmeprüfung an der KEN
stattfand, nahm ich an einer Fossilien-Ausgrabung teil, die vom Kulturama organisiert worden war. Weil mich die Ausgrabung so unglaublich interessierte und ich mich sehr engagierte,
wurde ich gefragt, ob ich nicht in meiner Freizeit im Kulturama arbeiten wolle. Die Arbeit als
Freiwillige gefiel mir so gut, dass an der Matur
feststand, dass ich etwas in dieser Richtung studieren würde. Als Studentin war ich weiterhin
im Museum tätig und nach dem Studium wurde
die Stelle als Direktorin frei – eine Gelegenheit,
die ich beim Schopf packte.
Sie studierten Geschichte, Anthropologie und
Paläontologie. Wann wussten Sie, dass Sie
diese Fächer belegen würden?
Ich studierte Geschichte, Paläontologie und
Ur- und Frühgeschichte und belegte viele Vorlesungen in Anthropologie. Das waren die Studienrichtungen, die ich im Kulturama kennengelernt hatte und die im Museum eine grosse
Rolle spielen. Ich fand sie unglaublich faszinierend, und es sind die vier Disziplinen, in denen
Ausgrabungen, für die ich mich besonders interessiere, wesentliche Grundlage des Forschens
bilden.
Geschichte ist Ihr Fachgebiet und gelegentlich
sind Sie an der KEN als Expertin bzw.
Referentin anzutreffen. Wie erleben Sie als
Ehemalige die Entwicklung der KEN?
In den achtziger Jahren konnten wir nicht wählen, in welches Gymnasium wir gehen wollten.
Wir entschieden uns für einen Typus, also zum
Beispiel für den neusprachlichen, und aufgrund
unseres Wohnorts wurden wir den Schulen
zugewiesen. Dadurch, dass ihr heutzutage die
Wahl habt, denke ich, sind die Schulen bemüht,
eine eigene Identität zu entwickeln. Ausdruck
davon zum Beispiel ist ja gerade die Schülerzeitung. Mit ihr wird wohl versucht, ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen. Ich könnte mir vorstellen, dass Schüler deshalb eine viel engere
Beziehung zu ihrer Schule haben als wir früher.
Zwei Schulerlebnisse, die Sie gerne
weitererzählen?
Insgesamt kann ich sagen, dass ich meine viereinhalb Jahre an der KEN in guter Erinnerung
habe. Sie waren eine schöne Zeit, vor allem mit
den kollektiven Ausflügen, dem Klassenlager
oder einem gemeinsamen Wochenende, das wir
im Tessin verbrachten. Es gab bei solchen Gelegenheiten spannende Gespräche, und man lernte
sich besser kennen. Rückblickend lässt sich wohl
sagen, dass es damals weniger Diskussionen
zwischen den Autoritätspersonen und den Schülern gab, es wurde viel mehr einfach ohne Rücksprache entschieden. Eine Anekdote dazu: Wir
hängten in unserem Klassenzimmer ein Plakat
mit einer Jeanswerbung auf. Sie war eher etwas
aufreizend, aber wir fanden sie schön. Am nächsten Tag, als wir in die Schule kamen, war das Bild
weg. Irgendjemand hatte den Wandschmuck der
Schulleitung gemeldet, worauf er einfach abgehängt worden war – und das, obschon unser
Klassenlehrer das O.K. gegeben hatte. Ich glaube
nicht, dass heute ähnlich vorgegangen würde.
Man würde den ästhetischen Konflikt vermutlich ausdiskutieren und dann gemeinsam über
die Zumutbarkeit von nackter Haut entscheiden.
Einen oder zwei Tipps für die
Schüler/innen der KEN?
Normalerweise nehmen Jugendliche ja nicht so
gerne Tipps an (lacht).
Wäre ich nochmals Schülerin, so würde ich mich
weniger über die Stoffmenge ärgern. Oft denkt
man, wie viele Fächer man doch habe und wie
unglaublich viel man lernen müsse. Dabei findet man einige der Fächer cool, andere hingegen ziemlich anstrengend und uninteressant.
Mir ging es natürlich genauso, ich hatte gewisse
Fächer nicht so gerne, andere hingegen schon.
Aber rückblickend, wenn man die Schulzeit
hinter sich hat, dann empfindet man die Gymnasialzeit mit ihrer Vielseitigkeit an Fächern als
grosses Privileg. Im weiteren Leben wird einem
das Wissen nie mehr so breit angeboten. Wenn
man mittendrin ist und dauernd büffeln muss,
findet man das bestimmt nicht so toll, aber man
hat grosse Vorteile gegenüber Schülern anderer
Länder, die kein so breites Allgemeinwissen im
Lehrangebot haben wie die Schweizer Gymnasiasten. Nach der Schulzeit sieht man all die positiven Aspekte.
Verzeichnisse
85
Verzeichnisse
Jahresbericht 2011/2012
Schulkommission
Präsident
86
Gächter Thomas, Prof. Dr.
Rechtswissenschaftliches Institut,
Universität Zürich
8052 Zürich, Ausserdorfstrasse 12g
Mitglieder
Caprez Hunter Andrea
Lebensmittel-Ing. ETH,
Geschäftsführerin Hunter + Caprez AG
8126 Zumikon, Ebnet 7
Grob Thomas, Prof. Dr.
Ordinarius für Slav.
Literaturwissenschaft
8002 Zürich, Hans Huber-Strasse 12
Rektorat
Valsecchi Claudia
Schul-Evaluatorin, Fachstelle
für Schulbeurteilung
8942 Oberrieden, Hinterer Scheller 9
Schulleitung
Kantonsschule Enge
Wittmer Christoph, Dr.
Rektor
8712 Stäfa, Seestrasse 90
044 286 76 11
8002 Zürich, Steinentischstrasse 10
[email protected],
www.ken.ch
Walder-Utz Alice, Dr. med.
Chefärztin Innere Medizin FMH
8008 Zürich, Forchstrasse 376
Brockhaus-Soldenhoff Nicole
Prorektorin
8049 Zürich, Vorhaldenstrasse 39
Ziegler Belluati Marianne
lic. phil. I, Erwachsenenbildnerin
8001 Zürich, Augustinergasse 44
Giess Stephan
Prorektor
5400 Baden, Stockmattstrasse 47a
Rusch Beeke
Prorektorin
8903 Birmensdorf, Risistrasse 9a
Jenni Michael
Leiter Service Verkauf Fire Safety
and Security
8800 Thalwil, Rosenstrasse 6b
Böni Karin
Adjunktin
8903 Birmensdorf, Breitestrasse 10
Marti Robert, Dr. sc. techn. ETH
Senior Consultant bei Swiss Re / Lehrbeauftragter am Dept. IT ETH Zürich
8006 Zürich, Sonneggstrasse 60
Vertreter der Lehrerschaft
Soller Denise, lic. iur.
Rechtsanwältin, Adjunktin
Vormundschaftsbehörde Zürich
8802 Kilchberg, Schützenmattstrasse 15
Rüegg Sonja
8037 Zürich, Rotbuchstrasse 58
Baggenstoss Andreas
8805 Richterswil, Erlenstrasse 52
Rektor
Wittmer Christoph, Dr.
Prorektorinnen/Prorektoren
Brockhaus-Soldenhoff Nicole
Rusch Beeke
Giess Stephan
Adjunktin
Böni Karin
Schulsekretärinnen
Egger Brigitte
Frei Janine
Trüb Marianne
Jahresbericht 2011/2012
94
Personal
Vereine
Sekretariat
Schülerbibliothek
Elternverein
Sekretärinnen siehe «Rektorat»
Anita Etterli, Christina Hug, Silvia Bürgisser,
Bibliothekarinnen, Pavillon P1,
Steinentischstrasse 10
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
von 9.00 bis 17.00 Uhr
Roberto Frigg
044 781 35 87
8804 Au, Johannes Hirt-Strasse 86
Hausdienst
Marcel Günthart, Hausmeister
044 286 76 21
Marco Marchetti, Stv. Hausmeister / Hauswart
044 286 76 71
Shafayat Hossain, Hauswart
044 286 76 71
Naturwissenschaften
Norbert Collenberg, Hausmeister
044 286 77 21
Medientechnik
Rosa De Macedo Fernandes, Hauswartin
044 286 76 24
Marc Philip, Techniker
044 286 76 26
Peter Roth, Hauswart
044 286 76 75
Biologie
Sonja Krebser, Biologielaborantin
Roger Meier, Biologielaborant
Luigi Drazza, Hauswart
044 286 76 74
Chemie
Mediothek/Lehrerbibliothek
Ivanka König, Stanislawa Mackowiak
Laborantinnen
Silvia Bürgisser, Christina Hug
Zimmer 015 (Untergeschoss)
Physik
Weiteres Personal, teilweise gemeinsam mit
der Kantonsschule Freudenberg:
Ernst Burri, Daniel Suter
Techn. Fachspezialisten
Parkanlagen
Zekjiri Zari
Gärtner
Verein der Ehemaligen der
Kantonsschule Enge
Davide Loss
[email protected]
Verzeichnisse
Schülerinnen und Schüler
A1a: Baumann Tamara, Bektas
Ruken, Brunner Robin, Caliskan
Yunus Can, Egli Charlotte,
Flückiger Benjamin, Flury
Nathalie, Furger Moritz, Gomes
Sabino Luiz, Hager Janine,
Immer Laura, Joss Maisha,
Kiefer Nina, Kurapovs Ilja,
Masciovecchio Valeria, Nold
Amanda, Oetterli Vivienne,
Otth Diana, Perlberger Jeffrey,
Rosenau Flavia, Schibler Mirjam,
Schwarzenbach Tim,
Truog Barbara
A2a: Amato Leandro, Burla
Naomi, Donath Yaniv, Fischer
Tizian, Fristensky Arabella,
Haas Lea, Huber Franck, Kara
Munira, Kessler Débora, Koller
Constantin, Munsch Estelle,
Pellegrino Paloma, Popaj Luana,
Salzmann Sarah, Stocker Vera,
Straub Till, Truffer Bernadette,
Waldmeier Megan
A3a: Adelmann Lisa, Alber
Emma, Blöchliger Tatjana,
Dändliker Hanna, Frei Tatjana,
Frommenwiler Ariane,
Mahendran Kageepana,
Minci Doruntina, Scepanovic
Damjan, Seiwerth Malte,
Tanner Patrizia, Weixler Rebecca,
Wiggers Saskia
Sönmez Dilara, Sovilla Giorgia,
Straubinger Selina, Sucari
Marina, Taie Mahtab,
Zeller Rico, Zemp Cyrill
H1a: Anandarajah Arthursiga,
Bekirovik Nimeta, Blattner
Joshua, Eigenmann Janina,
Erbacher Nathalie, Eugster
Roman, Fehr Michael,
Fleischmann Selina, Gasser
Tim, Gassmann Laura, Gorbach
Laura, Gül Banu, Hausheer Lorea,
Hofmann Cédric, Hürlimann
Carina, Joos Ines, Kurtulmus
Ceren, Rizzo Linda, Steiner
Simone, Thür Andreas, Toscan
Manuel, Waldeck Christoph,
Yildirim Deniz, Zwicky Vinzenz
H2a: Assaad Hamza Anwar,
Bergamin Michèle, Chau Debby,
Chinket Chanikan, Dietrich
Jo, Gsell Noah, Haller Robin,
Hummel Ladina, Hunold Laura,
Keller Romy, Lovric Davor,
Mariano Loris, Matei Cristian,
Mende Lorena, Mian Izwa,
Murante Veronica, Pfeifer
Dominique, Schild Sophie,
Schneider Selina, Siegenthaler
Seraina, Vogler Erik, Zehnder
Michael, Zürcher Nadine
H1b: Bellwald Zoë, Bétrisey
Daniel, Boccali Sheryl,
Froidevaux Stefanie, Gestinger
Anna, Görres Alexander,
Jayanthan Rucksitha,
Kellersberger Maria, Luginbühl
Melanie, Maslic Filka, Meda
Renzo, Menna Ilaria, Portner
Joël, Rajeswaran Atsharan,
Schoch Jan, Selvalingam
Piranavan, Sokcevic Fabijan,
H2b: Acker Geraldine, Allenspach
Cyril, Attinger Meriel, Bloch
Judy, Borsky Nils, Dabrowski
Nicole, Graf Gian, Gut Caroline,
Koblet Luiz, Lang Fiona, Lüthi
Noe, Marti Till, Memic Dinka,
Neininger Marco, Neuschwander
Alessia, Oetiker Sophia, Rohatsch
Carol, Rotach Sascha, Salivon
Mikhail, Wiesmann Philipp,
Winkler David, Zumstein Zoe
H3a: Attar Jeremy, Baumgartner
Felizia, Halilaj Edona, Iten
Naomi, Matovic Aleksandar,
Meier Laszlo, Quitiongco
Sheree Ann, Renda Aline, Rigo
Sabrina, Riner Geraldine, Rose
Murielle, Sipic Kristijan, Stajic
Natasa, Ugarte Carlos, Wettstein
Christian, Wyssling Samuel
H3b: Aebli Valeria, Bekic Tanja,
Djeunkam Fiona, Dzonlagic
Merima, Grieder Mike,
Grubenmann Francy, Hnilicka
Chantal, Jung Benedict,
Kummer Julian, Lampl Sarah,
Largier Michel, Naegeli Anouk,
Neumann Olivia, Ouchraa
Jasrina, Sturzenegger Jonas,
Zeller Niklas
I3a: Arackal Lanz, Brown
Thomas, Farina Manuel,
Korkmaz Suayib, Lauener Marius,
Lukic Nebojsa, Rüegsegger David,
Schroedel Tim, Vanetta Nicola,
Zurmühle Patrick
N1a: Alt Moritz, Beltrami Vanessa,
Bolardt Rebecca, Brändli Luzia,
Castillo Alexandra, Da Fonseca
95
Jahresbericht 2011/2012
Susana, Di Nunzio Melissa,
Drzewicz Zofia, Dugonjic Sandra,
Enk Mirjam, Fadaoui Laila,
Ferster Denis, Firouzian Padideh,
Grkovic Jovana, Hausmann
Ahron, Hochstrasser Nicolas,
Holler Stefan, Karadzi Alen, Kuku
Vanessa, Müller Jimi, Rozijn Jordi,
Schneider Annika, Schnetzler
Barbora, Sulzberger Katja
96
N1b: Ali Khani Taieba, Anderegg
Seraina, Bachmann Brian, Bill
Lisa, Burch Cindy, Cathomen
Alexandra, Erek Gülnisa, Haupt
Lisa, Heinz Zoe, Johnson Severin,
Junga Andreas, Kaning Lhamo,
Kuhn Felix, Lerzer Vera, Nelson
Linnéa, Nievergelt Nadja, Osorio
Sophia, Rossalidis Danai, Salim
Leyla, Schildknecht Alexander,
Sentürk Edanur, Téliz Noelia,
Vetterli Andrea, Wei Alison
N1c: Acikalin Istenç, Attinger
Florian, Azizi Flora, Bergkraut
Ruben, Boss Simona, Burri
Simone, Chakroun Salah, Cuellar
Aurelio, Drapela Alexia, Galofaro
Lily, Geiser Alexandra, Gonçalves
Denise, Handschin Isabelle,
Hornstein Alexander, Jakob Julie,
Marcello Edera, Melek Betül,
Oggenfuss Ian, Plesac Mariana,
Rast Nina, Schönbächler Fabienne,
Spiller Camille, Stalder Natalie,
Starrowsky Isabella, Wesolowski
Ramirez Naomy
N1d: Abergel Liora, Amodio Luca,
Bollag Adina, Carrel Chiara,
Crespo Vanessa, Deplazes David,
Gentili Léo, Hogg Rahel, Kleiner
Linda, Koch Kristina, Marugg
Flurina, Meier Inka, Minuz
Gianna, Petrillo Sara, Sabbatini
Doriana, Sarici Feray, Sevvel
Sujeni, Streng Leonie, Sutera
Sara, Tschopp Olivia, Türel Ecem,
Vanetta Fabiano, Weder Selina
N2a: Abildaeva Alima, Brenni
Chiara, Bukovicky Victoria,
Cabrera Cruz Eliani, Crum
Alexandra, Gerfin Stephanie,
Haller Marielle, Herzog Petropaki
Nathalie, Kojovic Vladimir, Moser
Rachel, Pinto Patricia, Rohr
Nathalie, Schmitt Leonard Karim,
Semenov Vsevolod, Wohlgemuth
Jan, Zehnder Fabio
N2b: Brkic Emina, Brüniger
Claudius, Diem Laura,
Ehrensperger Celine, Esseiva
Alisha, Haerter Victoria, Hägi
Hannah Li, Hajrlahovic Egon,
Heinz Alexandra, Knöpfli Stella,
Moonjelil Aleena, Pfändler Basil,
Pott Alexander, Priola Gessica,
Schärer Marisa, Schopp Carlo,
Srithar Geerthika, Travas Ines
N2c: Blumenthal Stéphanie,
Derungs Janice, Magni Valentina,
Martins Adriana, Oberortner
Jasmin, Olgiati Carlos, Reim
Mason, Rieber Julia, Schwarz Cleo,
Sievers Damian, Smayra Florian,
Stroomer Lysanne, Tilbury Louise,
Troxler Laeticia, Valenti Asja
N2d: Anastasiadis Melina, Aquilone
Sabrina, Barelli Ronja, Bigler
Greta, Bonatesta Gianluca, Boos
Ursina, Brändli Julie, Brunner
Julia, Crespo Cristina, Donno
Nathan, Gloor Nadine, Hauser
Sonja, Hug Anina, Mastelic Dario,
Mpova Yanick, Nevzadi Gzim,
Raich Shannon, Stadelmann Gian,
Stankovic Filip
N3a: Barun Sibel, Büsser Nora,
Decorvet Catherine, Emurli Dilara,
Farah Mahamoud, Goldschmid
Saskia, Hansen Lukas, Karpf
Friederike, Katkute Aiste,
Lautenschlager Fabian, Milutinovic
Marija, Nelson Anna, Nevzadi
Semi, Pelichet Vincent, Rabner
Julia, Silva Pinheiro Luis, Stanisch
Ella Hannah, Timirsultanov
Albert, Vetterli Fabienne, Vrhovac
Ranka,
Winkler Nadine
N3b: Aguirre Francisco, Bleuler
Salome, Dominguez Virginia,
González Díaz Jesús, Kolb Robin,
Lachenmeier Sophie, Margiotta
Joana, Meier Céline, Mendez
Vera Luis, Moshir Omer Rejin,
Rodriguez Gabriel, Rui Rixa, Serra
Michelle, Weis Manuél
N3c: Aranda Samantha, Battaglioli
Sarah, Biffi Carlotta, Corbelli
Giulia, Furler Mattia, Gagliardo
Debora, Kalu Kevin, Kaygisiz
Muguet, Lutz Pascal, Pedrazzoli
Lorenzo, Pedrett Valeska, Preissle
Lisa, Ritter Désirée, Vinante
Eugenio, Wüest Giulia, Zeller
Tobias, Zimmermann Désirée
N4a: Becker Daniel, Boan Antonio,
Bühler Angelika, Cadosch Seraina
Romana, Hartleb Friederike,
Hopbach Jeanne, Jentner Janina,
Klijnsma Marc, Klingler Rahel,
Moreiras Maximilian, Müller
Oliver, Nordmann Yannick,
Oyuntsetseg-Rubino Undram,
Popaj Pashtrik, Stefania Aida,
Velvart Michelle,
Würzburger Laura
N4b: Brazerol Jennifer, Brühwiler
Simona, Brunner Sascha, Christen
Lea-Martina, Grahovac Jovana,
Hunziker Nicole, Margey Kelsang,
Mastel Pascale, Pascual Martinez
Lucia, Piranfar Golzar, Plesac
Michelle, Raeber Valentin, Romeu
Cobas José, Stehrenberger Cécile,
Trujillo José, Varela Encarna,
Yilmaz Koray
N4c: Amstutz Irina, Beltramini
Leana, Carlone Valeria, Gisler
Marcela, Gulla Ilaria, Hanke Lena,
Hürlimann Sara, Krauer Carlotta,
Navaratnarajah Thanuja, Riccardo
Sara, Rusterholz Andrea, Schiestl
Chiara, Soares Correia Gabriela,
Tahiri Hava, Tejpar Jasmin,
Usta Aysegül, Viggiano Martina,
Wittwer Melena
W1a: Balli Jana, De Angelis
Fausto, Eberhard Ricco, Ferster
Daniel, Fischer Seraina, Glauser
Damian, Gnehm Daniel, Götte
Anica, Grienenberger Till, Gruber
Elia, Haupt Alexis, Kessler Pablo,
Kreiner Adrian, Luginbühl Jessica,
Meier Liam, Meuli Jahira, Michel
Mona-Lisa, Naville Laurent, Place
Dominic, Prinz Luis, Purmann
Tino, Sassi Jezler Amina,
Schoch Gilian, Wilhelm Nora
W1b: Abululla Nazzhath, Akman
Yasemin, Antoniadis Alicia,
Ayubi Zammim, Bamert Manuel,
Bertacchini Marco, Braun Marcel,
Büchel Muriel, Fassbind Leo,
Gabriel Michel, Glocker Vivien,
Grand Caroline, Hafner Nicolas,
Hauske Lars, Huber Brian, Köhn
Tim, Kunnuthottiyil Merlin,
Lingenhel Elisa, Milovankic
Djordje, Mühlethaler Tércio, Oyun
Maral, Rehm Aline, Schärer Luca,
Schwendener Tim, Stüssi Sarah,
Wujohktsang Tenzin
W1c: Agoli Deniz, Andina Luca,
Basler Anna, Bucher Christian,
Cavelti Fabio, Cui Rui, Donath
Jérémy, Fust Yannik, Ge Luyao,
Gretsch Joel, Kilic Seckin,
Kirchhofer Lara, Ledergerber
Manuel, Radtke Jennifer, Rufli
Aaron, Ruprecht Lynn, Schlatter
Jérôme, Schultz Kai, Seibert
Linnea, Steinbak Tim, Steurer
Lucas, Theaver Valerio, Weber
Florian, Zampiccoli Julian, Zeller
Karim, Zieglmeier Laura
W1d: Buser Nicola,
Caviezel Anina, Ciftci Elvan,
Di Santo Flavio, Elsener Severin,
Fox Linnea, Gerkens Nathalie,
Hauser Laura, Hehli Raphael,
Imhof Stefanie, Jeanrenaud
Louis, Krähenbühl Yves, Kuhn
Simon, Künzli Valentin, Reinhard
Ronja-Marie, Roso Martin, Ruban
Niveethan, Rubli Noel, Savora
Leonard, Schneider Sebastian,
Strobel Theresa, Talary Hannah,
Truog Mario, Vogt Matthieu,
Wildmann Joël
W1e: Bratt Yoel, Deskaj Elizabeth,
Erismann Thomas, Fuchs Tim,
Hofer Benjamin, Jeyananthan
Jenarthan, Jovanovic Luka,
Lehner Nina, Märki Amira,
Marolt Ryan, Mayers Jade, Meda
Alessia, Meier Thamonwan, Nasiri
Shabnam, Panchalingam Janani,
Papoutsis Georgia, Ravindran
Senthujan, Russo Anisha, Saurer
Philipp, Schmidlin Simon,
Schnurrenberger Tim, Stengl Burt,
Stingelin Tim, Supan Damian,
Widmer Sophia
W1i: Akdemir Gülen, Baumann
Ramona, Bohnenblust Lara,
Brönimann Tabea, Dodgson
Yasmin, Eriksson Martina,
Fietz Livia, Halter Camil,
Hedinger Lynn, Koch Nicolas,
Koller Alex, Kranich Max,
La Frenaye Luc, Langhart
Christopher, Leali Mauro,
Leuthold Hannah, Lips Kristina,
Mamié Noah, Marzetta Jacopo,
Maurer Paloma, Rahiq
Qeis, Schmid Nina, Schmidt
Maximilian, Tsamda Tenzin,
Weilenmann Tiziano,
Zimmermann Vanessa
W2a: Akhdar Remi, Baumgartner
Sophie, Beeler Nina, Bläsi Brian,
Fogwe Daniel, Gashi Boiken,
Grieser Nicola, Gut Prisca,
Halder Nora, Inci Kaan, Klaus
Daniel, Koch Timo, Kumarasamy
Indhirajith, Mrgan Daniel, Müller
Michelle, Reichenstein Viviane,
Rimoldi Elia, Sari Sinan, Stucki
Michelle-Fabienne, Waefler
Nicola, Würmli Jonathan
W2b: Bartosch Pascal, Bitterli
Silvan, Bruno Luca, Caratsch
Andrina, Casanova Michelle,
Cohen Joel, Damev Adèle, Dilger
Robin, Egartner Marlin, Graf
Fabio, Luchsinger Miro, MairNoack Nicola, Mehmed Tarik,
Neff Fabian, Nikabadse Maria,
Pedrini Franca, Perriard Angela,
Samardzic Blazo, Schmid Severin,
Tabataba Vakili Marjan, Trojer
Marcelo Catherine, von Koss
Maximilian, Weber Jan
W2c: Almeida Catarina, Biberstein
Michelle, Bollmann Lara, Janett
Andri, Jurcevic Barbara, Kündig
Sarah, Kurmann Shirin, Léger
Eric, Loganathan Tharmirtha,
Loos Isabel, Meienberger Lukas,
Nascimento Kirchner Eric, Rösgen
Frederik, Steiner Pascal, Textor
Ann-Kathrin, Vallejo Sánchez
Saro, Walser Seraina, Wartmann
Tom, Weber Vincent, Xu Xuefu,
Yao Qiuchi
W2d: Baier Silvan, Fuhrmann
Julia, Gerkens Dimitri, Goldberger
Elior, Gorgi Celestino, Höhn
Pascal, Holtz Livni, Huber Clio,
Imami Florian, Karin Filip, Küng
Jérémie, Kurtisi Jasin, Meister
Stefan, Misio Joel, Pearson Sean,
Pfister Tim, Ramljak Viktoria,
Rassi-Faerd Neda, Ratnacumar
Phakeernan, Ravasio Nino,
Schaffter Marlyne, Stricker Tino,
Zah Melanie, Zehnder Philippe
W2i: Blankenberger Jacob,
Bohnenblust Ronja, Erhardt
Rahel, Fiori Michèle, Grimm
Brigitta, Jenny Amanda, Lunin
Pavel, Meyer Catherine Hélène,
Morgenroth Gal, Rouvinez
Alexandre, Rutschmann Pablo,
Rutz Sara, Stephan Elwin, Sun Hui
Ming, Thomasian David, Weber
Remi, Zeroual Omar
Verzeichnisse
N4d: Albertani Tiziana, Bonanomi
Flavia, Caforio Andrea, Fancelli
Alina, Gargiulo Damiano, Grunow
Damian, Jovanovic Natalija,
Ngamenie Zacharie, Rek Nadja,
Schaber Fabiana, Sivasambu
Kapilga, Streiff Christoph,
Von Gunten Maria
97
Jahresbericht 2011/2012
W3a: Benelli Allan, Gilli
Dominique, Hamidi Egzon, Hug
Alonso Teresa, Kaufmann Oliver,
Lussault Pierre, Meier Nicolas,
Nehr Lars, Niederhauser Joelle,
Noseda Alessandro, Oppenheim
Marc, Rehm Reto, Ruprecht Neil,
Scherrer Lisa, Steinemann Nadja,
Wartmann Aylin, Witteveen Anne,
Zulauf Anna
98
W3b: Alapinar Ibrahim, Christen
Ines, El Nasr Samira, Emuzel
Ralph, Hermann Gustav,
Holtmann Kirill, Lanz Lukas,
Lenzin Golda, Partner Alexander,
Planincic Mak, Randegger Nora,
Reisman Amon, Sierro Luc,
Theaver Flavio, Trippel Martina,
Winkler Manuel, Zollinger Sarah
W3c: Baumgartner Moritz,
Bollier Sabrina, Eicher Nadine,
Fischer Ronen, Froidevaux Jakob,
Gallacher John, Gutzwiller
Olivia, Illi Noreen, Mühlemann
Reto, Müller Patrick, Rüegger
Stephanie, Schlatter Fabrice,
Sommerhalder Benno, Spirig
Samira, Uenal Sibel, Vukadin
Mario, Weber Lukas
W3d: Abplanalp Annika, Aliu
Albiona, Biberstein Patrik, Class
Vincent, Giacone Luana, Gosteli
Jonathan, Hamzai Visar, Jäger
Jenny, Jeker Dana, Marty Florian,
Rambeas Roopesh, Scherrer
Daniel, Scheynen Samara,
Segessemann Selina, Selimi
Driton, Weideli Andrej
W3i: Anderegg Timothy, Arioli
Sophie, Brändli Lynn, Brunner
Debora, Dällenbach Dylan,
Deller Robin, Dykeman Nicholas,
Fischer Olivia, Gubler Gian-Luca,
Knecht Elias, Kohler Robin,
Landis Henning, Langhart
Alexandra, Lehmann Anja,
Martens Nils, Mian Tehreem,
Popov Andriy, Schärer Timothy,
Steiner Fabian, Trüb Tilla,
Wallin Benjamin, Weilenmann
Chiara, Yurtseven Gizem
W4a: Bärlocher Lukas, Bisagno
Lisa, Goetsch Tymen, Häberle
Marvin, Hitz Janine, Jäggi
Jasmine, Krones Rasmus,
Meyer Frédéric, Rychener Melina,
Schmid Luis
W4b: Bollier Isabelle, Diebold
Fabian, Frick Sandro, Grass
Christian, Grujic Aleksandra,
Ljubojevic Djordje, Meier Giulia,
Meuli Diego, Milanovic Maja,
Someswaran Vanuchija, Spescha
Stefanie, Würmli Anthony, Yalcin
Kemal, Zellweger Daniel,
Zuber Viviane
W4c: Breitenmoser Simon,
Bucher Mischa, Dimovski Damian,
Gloor Dominic, Hasler Felix,
Hiller Aimée, Jurcevic Matea,
Klee Felix, Koutrios Jahn,
Kuhn Benjamin, Künzli Livio,
Marchukov Dmitrij, Meiler
Claudio, Nelius Eric, Riza Edona,
Schalbetter Adrian, Schmid
Melanie, Simon Ben, Stünzi
Hannes, Wädensweiler Moritz,
Wildi Lucia
W4d: Brun Franziska,
Bujupi Alma, Erkol Selda,
Firat Gül, Gabathuler Felix,
Hamida Linda, Hollenweger
Yannick, Meyer Alain,
Prum Sophear, Rohner Colin,
Rufli Jonas, Schneider Flavio,
Schwarz Tiziana, Thiam
Maimouna, Von Planta Cora,
Walo Maximilian, Wehrli Helen,
Weitzel Laura, Zeller Céline
W4e: Bartesaghi Laura, Benz
Robin, Berger Jascha, Brönimann
Pascal, Forrer Elias, Forschirm
Liron, Frey Deya, Fry Vanessa,
Kuster Patrik, Meier Matthias,
Müller Sarah, Odabasi Rodi,
Schächter Avner, Schlatter Laura,
Vuckovic David, Weber Lenny
W4i: Bade Vanessa, Bernheim
Camille, Boillat Luc, Dworakowski
Olenka, Eck Moritz, Fischer
Marlon, Gloor Natasha, Halter
Quentin, Jordan Nicolas, Klaus
Xenia, Lehmann Timo, Leibssle
Gina, Menichelli Massimiliano,
Merzbacher Sharon, Ming Emily,
Seinecke Anais, Semadeni Giorgio,
Struchen Patrick, Sunitsch
Dominique, Trüb Nora, Walther
Barbara, Washington Cara
Verzeichnisse
Maturklassen
99
Jahresbericht 2011/2012
100
Adressen
Impressum
Schulhausanlagen Enge und
Freudenberg, 8002 Zürich
Kantonsschule Enge Zürich
Kantonsschule Enge
044 286 76 11
Fax 044 286 76 19
Steinentischstrasse 10
www.ken.ch
Kantonsschule Freudenberg
044 286 77 11
Gutenbergstrasse 15
Aula
044 286 76 11
Brandschenkestrasse 125
Mensa
044 286 76 66
Brandschenkestrasse 125
Turnhallen-Hauptgebäude
044 286 76 71
Brandschenkestrasse 125
Turnhalle Schoellergut
044 286 76 71
Parkring 60
Steinentischstr. 10
8002 Zürich
www.ken.ch
Tel. 044 286 76 11
Fax 044 286 76 19
Musikunterricht
044 286 76 81
Parkring 50
Redaktion
Stellenvermittlung
Personalberatung Hottingen und Enge
044 221 31 54
Löwenstrasse 1, 8001 Zürich
Fotos
Urs Bigler
Christoph Wittmer
Andreas Haag
Gestaltung
Markus Kachel
Kaderschule Zürich (KSZ)
044 286 76 40, Fax 044 281 08 83
Steinentischstrasse 10
Druck
Bader + Niederöst AG
Grafischer Betrieb
8302 Kloten
www.ken.ch

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