ffy. u*

Transcription

ffy. u*
220
dürgs vermuthete derselbe
eine der Erschr
.
;t;flffi
ri.nä tr,ytnri..oä är.turtion
des wu...r*.toung
der
"seichesffi
syriii,ifff,:h={l"l!,t",T,::,**m,Jx1",#:i_#
jed;-sä';'i:ffi;i"JräJ'#
u*
see
See begreitet
besleitet sei,
spi nh
ob ioÄ^- e.^^- von gleicher amprirurle geforgt
,.i, ,fr-"i.nt
-.*isti"tun,'
verschiedenen
Erdbeben
ffy.
ü;ää#iltTf
of .ioigu.solche .oo.n.
ö.1up
iö.9:'x,3ä1fi11'l;#ät*lJ:',*iooäa'i.,,,,--"Jiä..'.ro,
rgende Untersuchung
aie
gewänsää'io"i*o"t
*Oi
erhalten.
An eine totale Beflexioo a*
Erilbebenwellen ist in tlen
beiden Beispielen ol.h,*.
a."t"",
bung der tr'rüssigkeit die
stosswe'.
,:
,äjich, dass die innerc*tr}f
Rei*"!.n" abschwächt, trass rleta-
tere-.nur an den srellen
.-.
sta*stu" ,.r-ää"fJ,l"ä:1:""ti-:T
"geran
t#X*f
an di e o u e rn acn e
gt.
r. u.,r"i.'iüTlä
scheinung ein inrrirJcter -Beweis
ä;* rrl
a"Ärl ä"ss du" yermerkä
Diagrammen wirkrich
den
g"..irult.""ng des
l',on einer
-.t*';;;i.
stiftes durch
die'stossrvene herrührt,
man vermutnen kointe,
- "i.nt
ja
die
;:l_l1fitebenweile,
;;h ;';n
Die vulcanische Thätigkeit
_
anderen starionen ge-
des Erdkorpers scheint
gegenwärtigen Epoche
dj;i,
ter Erdentwi.r.rolS
erdinss hauptsächlich
auf die tr'esflandsränder
.ff
und
i"
f"..i" ni_rhrä:rkt zu sein, der
Antheil indessen. welchen
*onti*-äesteine und Tuffe [6[s
an ded
Aufbau der Meeressedimente
;Jr;o; beweist ;;r-;"" äang.,
dass in früheren Erdenaltern
uo.nä'robmarine eruptive Thä_.
üigkeit eine höchst feaeutenJe
*.iä.ro ,.r. .Wissenschaftliche .i
Beobachrungen über crie
uit
sammen auftretenden phänomene
";d;;;;"bmarinen Eruptiouea 2a_.;
-ilui"uü.n.ro
angestellt, w.as
sich da'on in den ausführriche"en ,ioa
"* selten,ir*."rrruiü
bezieht sich meist auf
inaeq
crie
bei tren wiederhotten Ausbrüchen
"'n**"täi'vo.gang.
die Entsrehuns ,cler Insel
tr'erdinandea img.93ir";ilää
Mitteltändis.nää.". zwischen sciacca
der rnser pantenaria sowie
untr
auf CIu--.n"r".nen Birdungen
seln in der Nähe der azor.n. von rn_
wi.*sch dagegen rlie yerhärtnisse in der Tiefsee g-estarten,
.,
entaeit ri.n a. Beobachtung
und
unserer Kenntniss' und-doch
iri
zu. zweifera, dass
tionen in der subäceaniscnen
"i.niä"""ngrui.nur
.weise, Erup,- ,'
nrariuiäli
bedeutend grossartieerer
lr"r*rt"täärirn"u.n als auf denaber in ..
ländern' s''ir serren ai.
trestwi"t*s; ä."-rto.r in den sogenannten
,
221
P*r*z
grtlbebenfluthwellen, den ttirecten Beweis liefern tlie Resultate tler
Tiefseeforschung. Die Untersuchungen der Grundproben
rreuesten
dargethan,
tlass iler Boden iler Tiefsee nur mit Sedimenten or12ben
ganischen, vulcanis chen otler meteorischen llrsprungs betleckt ist
s, ilunnev et Rnx.Lnn, Classifcation tles s6diments de mer profonde,
gn[. Mus6e R. tl'Hist. Nat. Belgique III, 1884). Die meisten
Bimssteinmassen, welche weithin den Boclen der Oceane bedecken,
jtammen unzweifelhaft von subaörisehen Yulcanen, ein grosser
Bruchtheil r'ihrt aber ebenso sicher von unterseeischen Ausbrüchen
her. Ob die Bimssteinfeltler, welche oft in grosser Ausrlehnung
lon Schifen auf tlem ofenen Ocean angetroffen werilen, weit entt'ernt von allen Inseln und Festläntlern, stets submarinen Yulcanen
ihre Entstehung vertlanken, lässt sich nicht immer mit Bestimmtheit nachweisen, cloch kann nian auf die Möglichkeit eines solchen
Ursprungs aus folgendem Bericht tles Walers ,Firmerau von Tergeira schliessen. Äm g. Juli 1865 glaubte man einen Wal in
Sicht zu haben. Nachilem ein Boot ausgesetzt war, erkannte man
einen submarinen Ausbruch. Schlacken verbreiteten sich ziemlich
iveit an cler Oberfläche rles Meeres untl biltleten eine Art Berg,
dem man sich bis auf eine Tiefe von zwei Faden näherte. Iu
Pausen von ca. einer Stunile ertönte ein dumpfes Geräusch, von
dem Answurf schwefeliger Massen begleitet, d.eren Geruch penetrant war (M.A. Br. 19, S. 81). Frxor,ev (S. 4., S. 210) erwähnt,
dass ein Herr HuNrrjny der Asiat. Soc. of Bengal im Jahre 1836
einige Stücke vulcanischer Asche, welche auf ilem Meere von Capt.
FpncussoN vom nüenry Tannern gefunclen w&ren, vorgelegt habe.
Die Asche war yon schwarzer Farbe untl glich in ihrem Charakter
der Steinkohlenasche. Die Stelle, wo sie gesammelt wurrle. befinrlet sich in 0o 35' S. Br. untl 150 5Cf 'W. Lg. Die Oberfläche
'Wallung
tles Meeres soll zur Zeit in heftiger
gewesen sein.
Mehrfach fintlen sich in Schifsberichten Wasserstrahlen eru'ähnt, tlie bisweilen bis zu beträchtlicher IIöhe emporgeschleurlert
worclen sein sollen, oder warmer Dampf, tler über tlem Meere lagert, häufig ist von einem Aufwallen tles 'W'assers tlie Rede, seltener von Rauch untl X'lammen, welche von tler See aufsteigen.
Die ca. 30 m hohen'Wassersäulen, welche tler Capitän tles Schifes
'Windstille
,,D. M. ß. Parkn am 29. Jan. 1878 bei fast völliger
emporsteigen sah, während gleichzeitig ilie See in grosser Bewegung war, als ob ein starker Unterstrom herrsche, rähren unzweifelhaft von einer submarinen Eruption her, tla in dem Bericht ans-
qqc)
drücklich hinzurefiigt_wird,
.,ffi
dass gleiclz. u.to3ot1w_ie
Donner suh;;;"#'(Narure
entferul6.
a. ,r',Yg
Ebenso wenig rragen
wir
xvl,,
-neaenil", r.,
aü:i.-,'öJ,.ff
ilr*..T;,f11.fur,.$
'frssä.y;:f
nördtichen rnser' rverchr
Neu-Brirannien gerrörr,
_:;t,;l1',il1ff ::,:.ffi
;-ä;";;
;u]. rr*zösiscrren
ro..r" Tlü
rota.rrääi.ä;J :i::rillll.o
JT_:,o, "nq
uulo,.ö
mir einer n*rt,
nur einer harben;iT:
utemeile' In der !r.t"qg
einen 'Walfisch zu"."
trfein
fnden, oau*"älä
3ääH;,Tää3;:.";*,:":.",}-u*i,ff
Wie von vutcanil
Kraft eet"ieüen, ,n"ä*. "il _T1*"fr;J1Ttrlif;;i
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ge B eri cht e ni *i,.... rä"
b I'J'.äXlt
Schiff nZo vateuai,r"raoi
T;:"y*l, o.*
fühlre ich in 860 18,.N.nr. ooJ;;. i"*. 1686: ,uurO.,
oof ii; ir,.rc
zuv errässi
rj*
ir,
"örnr;ft:iä:_
ä,,iJ,**,
ffiT;ä', ::::ä,lJ' r:. *":.111 " : :. i. itr
aas schitr r o rnotu*l"t!!il,li;: rfr:il::,,*l
n*.t'iu.'""* .äloun co,,. Der
H;:.:":1.tä:'*J1'
Maschinist
i:i,:3]9
riess.
obgreich
.
fand sich jedoch
N'ach dem stosg
,,,llt -tti,
-gegflsen.
*il.""".r,i' u.'.ä'. lä
1yffi;:'
3ä1Tä.o. 1T
::
unserer
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Yerloren
"ä
Rechren u-r'*u.,
aas einer ;#;;,':ln#.tJ.#;.1il;rä
glich, gleich einem xeget
*;;ää^iä,o
norironü
in
Eöhe
.;lä;; Farbe annahmu
xxxrv, 1886*8?. s.. as4. oi;;iffiäe
'ie
gvJo..
in dem Bericht erwähnt i.r,-*o",i.ä"0..Erschüteruns wetche
ga,nzerlevante
westlich
stieg und in Zwischenräum_en
eine
bis Malta'
und
,,1 rräär# trar das Erdbeben
\t zante auf; B0 trfires
ryfühl:
ietroch
SE.
Telegraphenkabet,
"r;;;;;;;;.*o.uu.
nt..ffi'.'"uJ,"l cre erwähnte
-öo"r;'ff^oüil"#':_g:
Eruption.
;Hräj.'
f _,:fX
rn ooÄ
am 18. Juni raab das
engtische s.nrri",
rvrss empfand gh
80, p. ä.
submarine
subnarine
;#;;ry,rt::rH?"ff;1r,
.i"*-Tffin
stoss. Beitle
Masten
,
223
plötzlich auf die seite geworfen wie tlureh einen
heftigen
tf indstoss, obgleich zttr zeit nicht das geringste anzeichen von
,iner Böe oder von irgend rvelchem schlechten 'wetter vorhanden
{'ar. 1lh 30n feng es an hart aus ssE.-sE. zu blasen; alre Mann
rraren datei die segel zu refen. als es plötzlich torltenstille wur.rle
und rlie Mannschaft, sowohl die im Takelwerk als auch die auf
$urd€n
peck, kaum athmen konnte vor schwefeligen Ausdünstungen,
Schwe_
t'elstaub untl der hohen Hitze, werche gleichzeitig trerricnie. Das
schiff arbeitete stark währenit der ganzen Zeit, unit in einer EntI'ernung von ca. einer halben seemeile sah man drei immense x'euer-
säden von der see aufsteigen, die ungeftihr 10 Min. sichtbar brieben' Ein zweiter heftiger winilstoss, rler balil tlarauf einsetzte,
Lrrachte das schiff aus dem heisseu Luftstrom in einen karten (N.
\Iag. 14, 1845, s. 435). Eine plötzlich eintretentle'wintlstille, clie
dem ausbruch unmitterbar vorhergeht, wird auch anderweitig'herund scheint eine charakteristische Eigenthumliähkeit
'orgehoben
ganzen Erscheinung zu sein.
tler
fn den beitlen angezogenen tr'ällen folgte tlie submarine Erup_
tion rlem seebeben in kürzester Frist auf äem Fusse; anders
auf
jener
Spalte, welche von Sciacca in SW._Bichtung nach
-bekannten
Pantellaria verläuft. rn B?o Lt go' N. Br. uncr 120 42'
rb,, n.lg.,
ungeführ 30 Miles s'w. von sciacca und 38 Miles N.
E. von pantellaria, erhob sich gegen crie Mitte rles Juli 1gB1 durch
wieder_
holte Ausbrüche auf dieser Spalte. eine Insel, schon
am 2g. Juni
aber, also gegen 14 Tage vor cleni ersten Ausbruch,
hatte Aclmiral
Pur,rs'ny Mer,cor,u auf der
,Britannias an dieser Sielle einen sub_
rna'inen Erdbebenstoss verspürt, tler in sciacca
in iler Richtung
von SS7. nach NE. fühlbar gewesen war.
Ein solches nvulca_
nisches Seebebenu haben wir als eine Einleitoog 'lo
durrr
eigentlichen ausbruche anzusehen; der vorgang
lässt sich demnach
vergleichen mit clen vorkommnissen, welche
o. srr,vnsrnr vom aetna
beschrieben hat (s. E. Sunss, Anflitz
rler Erde I, S. ZB1 u. ff.).
Die Eruption selber voilzieht sich stets io grri.h.t
w.i*.,
Eine 'wassersäure erhebt sich zu grösserer
oder geringerer Höhe,
es folgt tlas ausstossen von Dampf unrr
Rauchl väisctri nit
aschen und Bimssteinmassen, uo, äuo.o
sich bei taogu";" b*ou"
des ausbruches eine rnser aufbaut.
Es möge hier nur eine schilderung einer solchen Eruption platz fintlen,
die in jetler Irinsicht
als typisch angesehen rverden kann. am
26. Juli 1g56 befand sich
der 'Waler nAlice Frazeru, Capt. C. E.
Nnwur,r,, mit sechs ancleren
221
225
,1T;'li,1f,t;.1ffi
,},T,:,i'.;if:1.ätä*$':lä;.i::f,$fi
zuwohnen.
von rlem nan schon mehrere Stöss.
dessen langes und dumpfes Brüll_en
"."_il;i ff;
man genOrt*iatte
Nach Yerlauf von 12 Stunden, während welcher
Z.it ,cU"
ilichter Rauch in verschiedener Stärke sich senkrec*
,r..#i?
deutender Höhe erhoben
hatte, trieb ein starker W.inrl aus
Ä. A.,i
Rauch äufs Meer hinaus und verursachte vöJlige
X,insterniss.
zeitig vernahm man ein langes und tlumlfes Grollen gu"rd."df.irlunt i
dem schif, das sofort seine Erklärung fand aurcn
aai nrstuiorl
eines vulcans, welcher sich plötzüÄ in der
uitte der kreineii
Flotte erhob. anfangs wallie das wasser auf,
e"nolungestüm zu wilclen 'Wogen und dann ,p"uog es sicn
wie aei
wasserstrahl einer gewaltigen
in
granzändui
Quelle
wur..rreur,
_
sich um sich serber trrehend
,o g"äs*u" Höhe empor. unter Donner:
gebrüll, welches die
mächtig
erschütterte, sah man Flammen
und Bauch, Lava unrr_Luft
Bimsstein außchiessen. Ebenso plötzrich
wiä
sie angefangen, hörte die submarine Eruption
auch wiealer
ü.
A. Bl8, 1859, S. bg).
"or ,irii*
Die aus losen auswürflingen gebildetän rnsern werden
baril
wieder ein Raub rler 'wellen, verscf,winden yon
au" ueeresoiäi
und zeigen als untiefe crie ste'e rrer einstigen
Eruption ;;. s;
wäre Capt. LuNannns vom dänischen Schiff
,LuUerfem] am fO. Oecl.
1877, in tler Nähe von x'euerlanrr auf ca. 6b0lb,
s. Br. und
'lM'
Ls., beinahe auf eine kleine rnsel von ca. z0 m Höhe ?z;iü"
laufen' Das schiff drehte bei, bis der Tag angebrochen
war,"of;i
auf der capitän mit einem Boote nach arer neuen rrrur woii'.
ilomir;,,
welche seit ihrer ersten w'ahrnehmung bereits
anmährich an Grösse
abgenommen hatte. Rings um die ke-gelft,rmige
Felsm"rJ;#;;
'wasser,
das
und obwohr kein Rauch-aufstieg-, war oi.r.iu.
ää
zu heiss, um eine Landung zu gestatten. r-,Jog.un
f"hr ä r"r;
'sinken,
fort zu
w&r um gh a. m. vollständig unter d.er UurrurnffiJ
verschwuntl.nl';lad eine stunde später segelte
tlas schif üu." ää"t
stelle fort, welche kurz vorher crie rnser Äg.oorr."
rrJt.-ä.äl
1g?9,
s.
234).
Nur selten
ist
.
4r,.
eine Lavaeruption
in aleu ihren Einzerhrit i'i"
*t n t
lrafeneinfahrt in"i*,
die rä'"r ,.
beobachtet worden, nm so we'thvoller ist
die schiltlerung
seeischen ausbruches in der Nähe cler
lakekrra Bai, Hawaii, tie einen schluss auf gleiche
vorkommnisse
in der Tiefsee zulässt. Ein augeuzeuge beschrrftt
au* nreiguiss ror
qendermaassen:
,Als wir am 24. X'ebruar 1g?? auf der Fahrt von
in crie l{ähe iler Hafeneinfahrt ka-
iial
nach rler Kealakekua Bai
rllett?
sahen
wir Dampf- uncl Rauchsäulen aus dem Meere aufsteigen,
so
bewegt war, als ob eine grössere anzahl w'alfische
relches
spielte.
Überall trieben grössere ötä.t. Lava umher. Die
rrort
fingebornen erzählten, dass tlie unterseeische Eruption am 24. tr'ebr.
un 3r a. m. zuerst beobachtet sei; sie woilten anfünglich unzährige
rothe, grüne und hlaue tr'lammen gesehen haben. Der vulcan
scheint aus einer etwa eine seemeile langen von wN'w. nach ESE.
cerichteten spalte zu bestehen, da man so weit nach see hinaus
Lava aufsteigen sah. Die.Tiefe des wassers beträgt
Nachmittags fuhren wir mit Böten nach tler stelle, wo
;17-110
trvadser
am stärksten kochte und bestänclig zahlreich., gro.."
,las
La'astücke an der oberfläche erschienen uncl gegen die Böte
stiessen. rn einer Minute wurtle unser Boot von nicht weniger als
sechs stücken Lava getrofen, tlie durchschnitflich zwei cubikfuss
sr0ss waren; indessen erlitt das Boot durchaus keinen schaden, da
,lie Lava vollständig weich war. Beim Erscheinen an' der oberiläche war dieselbe, wie wir bemerkten, rothglühend uud entDarnpf und
m.
wickelte schwefelige Gase und Dämpfe. Einmal sahen .wir mehrere
hundert stücke Lava umhertreiben, jedoch sanken dieselben nach
Erkaltung ebenso schnell, rvie sie aufgestiegen waren. Ein
|aar l/avastücke nahmen wir in weissglühendem Zustande in das
Boot, dieselben waren im Innern vonständig geschmolzen und so
*'eich wie Mehlteig, das wasser war nrr einen ZoII in das rnnere
eingedrungen. Ein Geräusch, wie wenn ein Bach sich über x'elsen
stärzt, schien aus dem unterseeischen Krater herzurühren. Letzterer findet wahrscheinlich seine x'ortsetzung auf clem Lantle,
wo
wi' etwa ilrei Miles weit einen spalt entrleckten. rn der liacht
dem ausbruch wurde ein heftiges Erdbeben verspürt, welches
'o' anscheinend
keinen schaden angerichtet hat. Die vom vul,iecloch
ran ausgeTvorfene Lava ist porös, bröckelig und leicht,
so tlass sie
in heissem Zustande auf der oberfläche des w'assers
treibt, nach
Entströmung der schwefeligen Gase und nach Erkaltung
sinit Aieselbe jerloch unter. 'wahrscheinlich steigt aber
nur clie leichte
Lava bis an ilie oberfläche, während die schwereren
stücke auf
rlem Boden des hier bis zu
50 x'aden tiefen Meeres z'rückbleibenu
ia. H. 18??, S. 30?).
Die mitgetheilten Berichte ermögrichten es uns, die s*btuarinen vulcanischen Eruptionen, wenn
auch nicht in .bun.o uorrler
Beit$ge zur Geophysik. I.
226
227
ver; chj enen s,"dff
3Tt*,i:l,Y::' -:L g:, ::'o'* :o:,1 i|1n.
rrabei
se\ ffi
::5Y1'L1"t: :: ":11:tq1
P1::u des W'assers,
.aurgeratre-n
wje, clas.Aufwalten
aus
g.tl:::.
e
d
^
nhioF
_lluo1T,.or,
steigen einer
wassersäule, die Dampfmassen, in allen B..i;iä;
wiederkehren. wir können in der übereinstimmung derartigurlnj
gaben einen unzweideutigen Beweis daftir erblicken, d,ass
d* t:
zelnen Erscheinungen oben richtig als von submarinen Eruptionil'
herrührend gedeutet wurden.
rr.l.*,!
Kommen wir zum schluss, so müssen wir unsere ansicht
th_
hin aussprechen, dass
I. ure
rlie sogenannren
sogenannten Erdbebenfluthwellen
JrrüDeDenfluthwellen von
rr.
suboceanischen
mlcanischen Ausbrüchen herrühren; dass
ft.
rlie submarinen Eruptionen im Gefolge eines seebeb.o, ,,,i-
treten können;
dass
III. die submarinen Explosionen
stets ein Seebeben
yerur_
sachen.
fir.
Nachtlem
im
't:11:i
j
ersten abschnitt rtie vielseitigen mechanisched
Ausserungen rler unterseeischen Erilbeben so eingehena ue monj
lich erörtert worden sind, im darauf folgeuclen capitel a." v.i:
such gemacht ist, die seismischen Erscheinungen sowohl wie diä
häufig mit tlen seebeben vereint auftretende 'wellenbewegung deii'
Meeres
zu erklären, und zwar erstere als die lvirkungen -einör-
äusserst kurzen und intensiven Elasticitätswelle, d.ie d.em o.."rri.
'wasser
schen
d.urch die Erschütterung des Meeresboclens mitgeJ
theilt wird, letzterc als durch die ausderrnung der Explosionsgisri
einer unterseeischen vulcanischen Eruption veranlasst, soll nuniehr
die geog'aphische verbreitung cler seismischen unit vulca:l
nischen Phänomene über die ilrei grossen oceane, ilen ailantischeil
indischen unrl pacifischen an der Hand rrer beigegebenen übersichtil
karte (s. Tafel vr! und cles als anhang gegebenen Katalogs eineij
näheren Betrachtung unterzogen wertren. vorher mögen
leaocn nobfi
g_trs. Bemerkungen über rlie graphische Darsteiluog, *älrn. io oril
Karte angewandt wurde, hier platz finrlen. will man die ausdehl
nung von Erdbeben zur A:rschauung bringen, so bedient nan sicif
gewöhnlich cles X'lächencolorits, wie es von R. M.lr,r,nr und J. I[i
Mrr,rnr bei Herstellung ihrer grossen seismographischen lV'eltka,nd
geschehen ist (R. Br. Ass. 18bg, Tafel XI) J. Mrr,Nr gebraucff
;
bei Discussion cler japanischen Erdbeben die sog. schum-nerungrimethode (Trans. seismol. soc. Japan vlr, 2), die an Deutlichk;it
der erstgenannten Darstelrungsart ebensowenig nachsteht,
wie
clie
5chraffirungsmanier, die, weil am einfachsfunf auch urn haofig.t.o
br:111.".. t..u:T*1odr wird, wo es weniger
C.ouoigf..itl uf*
,vf ubersichtlichkeit ankommt. .Iede der ärei "of
Methorluo
!..luitut,
relative rntensitä.t wie lräufigkeit durch
heüere oder dunklere
farbentöne resp. weitere oaer engere schrarfen zum ausdruck
zu
bringen' Die- eigenthümliche art .er Berichterstattong
übu" s..-der Umstand,
beben,
dass meistens nur von einem Schiffe
eine
rachricht über clas tr'actum vorliegt, verbietet crie anwencrung
einer
rler drei genannten graphischen Metho.en von
selber, wir müssen
uns vielmehr darauf bcschränken, nach clem Vorbikle
R. lflr,r,nr,s
r.a' a' o.', s' 21) die position cres schiffes zar.
zeit des seebebens
tlurch einen Punkt an der entsprechenden Stelle
der Karte zu be_
zeichnen. 'Nähere Angaben über tlie einzelnen
seismischen Ele_
lrente sind für die bedeutenderen Seebeben schon
im ersten Ab_
schnitt gemacht worden, für rlie übrigen sinrl
trie uo.niirru.nuo
Berichte in Katalog nachzusehen. W; nun jedes
unterseeische
Erdbeben durch einen rothen punkt, so ist jerre
submarine Erupdon, deren Wirkungen bis an d.ie MeeresonerflacUe
reichten, a*.n
einer ebensolchen kleinen Kreis in der
Karte vermerkt. Bei aer
Darstellung des Yorkommens der grossen positiven
oAu" p"iroa"ro
ein andcres verfahren eingeschlasen werden,
ll.::
die ä:::::_J::Tl,
rla
ursprungsstelre derselben sich nur in
den seltensten Fänen
mit einiger Gewissheit uachweisen rässt;
wohl aber konnte aus
dlen Berichten über das Hereinbrechen
der mächtigen we'enberge
an den Küstenländern entnommen
wertlen, an wercher stelle der
dur Erdbeben,getroiTenen Käste tlie Welle
zuerst oder am
,u:o.
eintraf. Diese strecken d.er x'estlan'soder
rnselküsten,
'öchsten
rlie
rlem untermeerischen Eruptionscentrum
also am oa.r.i.o ii.guo,
wurden in x'arbencolorit angelegt.
Dabei ist indessen auf die relative Hänfigkeit, Mächtigteit una
Dauer tler W.ellenUr*ugoog ä.,
lleeres ebenfalls keine Rücksicnt genommen.
Denn tlie Beiech-nung
rlerselben hängt von rler
Genauignäit a* nuobachtung unrl Berichtet'stattung ab unrr retztere lässt
selbst für d.ie ons nefre".q ;;ö*,
besuchten oceanischen Küsten
viel nehr zu wünschen übrig, als
sobald diese, wie i.B. die norilameri\anjsche
H"tl-:.:l*teren,
ry usüKusf,e,
an geeigneten stelen mit x'luthmessern
versehen sina,
urlche jede aussergewöhnricrre
störung Ju" regelmässigen x,luthcurven mit grösster Genauigkeit
verzei-chnen. D"ie ütÄ.hrrk;;_
demnach noch kein genanes uoo votiJandiges
Biltl der ge'gra'ietet
,üs
15,r,
228
229
phischen vertheilung der seismischen und vulcanischen
die
oceanischen Becken, war es doch nicht einmaf
Seebeben in dieselbe niederzulegen, da nicht immer
zu
rrarte
ül
,ogdn]
*. d;; ffi
sie möge viermehr;*ä
:::_:,_*"..1i
1_.111::1 rverden,
txiren;unsere-v:orstellung
erster
Yersuch angesehen
geographischen verbreitung der seismisch-vulcanischen pneoo*ü;
"[*#
über tlie gesammte Errloberfläche nach einer wichtigen seit.;;-fr
ergänzen.
,. iri
Für den ailantischen ocean sind die Isobathen ooo tooo
ä
1000 m nach den bekannten lTorlagen eingetragen, om
einun-afil
gemeinen Überblick über tlie Tiefenverhältnisse,
die in jeder Eiq-
sicht für unsere X.rage von Wichtigkeit sind,'ro gu*änr.o;$
einzelne beschränkte Gebiete des oclans werden aiäselben,
sorerq
-o-au*
es zur Beurtheilung der Erscheinungen nöthig sein
sollte, oo.u
dargelegt werden.
W'enden wir uns nun dem Thema dieses Abschnittes
wird es sich empfehlen, cler Betrachtung der geograpnischeuler^,'aer5o
breitung über trie einzelnen oceane eine r*ize's.litaerong
Gestaltung, Umrandung und des Bodenreliefs eines jerlen
O;.rA
vorauszuschiclcen. Beginnen wir mit rlerjenigen ocänischen-DJ
pression, welche uns in jeder Beziehung am bekanntesten
ist uqi
vorliegende Frage das meisre lrareriat guriefeJ
ääf
ut
^fijie.
Der atlantische Ocean bililet eine mehr lange, uoo lt. oröT
gestreckte,
S.
als breite, S-ftrmig gebogene Vertiefung der Snirinde zwischen den Fesilandsrnar.eo ooo Europa und "afrika
auf
der einen, uncl amerika a'f der anderen seite. sowohr die Küstenlinien als auch die hauptsächlichsten Gebirgszüge vertaufen
tdti
NW. nach sE. uncl von SW. nach NE. retzteie, werche aie
eigent,
;
liche Begrenzung rles oceans bilden, bestehen in den breiten
tandmassen cler nördlichen lremisphäre aus Gesteinen der
ältesten x,ormationen und sincr nach der gewöhnrichen annahme durch
eineb'
seitlichen Druck vom Meere her zu langen x'altenzügen
aufgestauL
Besonclers aleutlich,tritt dieser Bau in ilen appalachJn
und ä.o ei
birgen des schottischen Hochlandes hervor. Nach s. zu rahmen
auf
den westinrlischen Inseln Gebirgsmassen von jüngerem alter ilen
O:9?o ein; die allgemeine Abtlachung rler den Süd_Ailanfic #:;
schliessenden continente ist wie im N. gegen den ocean
geneigt. v,ori
der ofenen Yerbinclung mit dem europaischen Noram'eere"ist ilu
atlantic durch eine submarine Bortenschweile zwischen Europa uüil
getrennt. an diese sich anschriessenrl zieht ziemlich in
der
llitte zwischen den beiden continentalmassen und den Kästen im
sr0ssen und ganzen parallel eine Kette von unterseeischen Bergiiirk.o, welche zwei Beihen von Tiefseebecken, eine ösiliche und
sine westliche, von einander scheidet. unter dem aequator scheint
ilieser Höhenzug östlich von dem St. pauls-Felsen zu enden.
rm sütllichen Theile setzt rrer ungeführ auf dem 1b0 w. L.
i'erlauf'ende nsüdatlantische Rückenu die Erhebung gerade nach
s. fort. alle rnseln, welche sich auf diesen submarinen plateaus
e'heben, sind v'lcanischen ursprungs, so im N. die azoren, unter
rlem aequator st. Paul, in s. ascension, st. Eelena, Tristan c|Acunha
runtl die rnsel Gough unter 400 s. Br. auf rliesen IJmstand hin
ist die Yermuthung ausgesprochen worcren, dass die ganze Reihe
lsrand.
,rer submarinen Bodenschwellen vulcanischen Erhebungen
ihr Daverclanke. Einen wesenilich anderen charakter al"s ttiese vul_
caninseln tragen die ganz isolirt aus bedeutender Tiefe emporsteigenilen Koralleninseln und Bänke, wie tlie Bermudas-rnseh
zfoschen
rlen nordatlantischen Kessel und der rvestindischen Tiefe,
clie Gorringe-Bank zwischen Portugal uncl Madeira. Der atlantische ocean
stellt also nicht etwa eine greichmässig von den Räntrern nach der
llitte zu an Tiefe z'nehmencre Depression dar, sondern yielmerrr
eine vertiefirng der Erdrinile mit einzelnen flachen Bänken
an den
Iiüsten, einer ge'ingen Bodenerhebung in der Mitte uncr mehreren
sein
rlazwischenliegenden Tiefseebecken.
Prüfen wir jetzt die übersichtskarte und. sehen wir zu,
ob
sich vielleicht gewisse Gesetze über trie geographische
verbreiiung
der Seebeben und submarinen Eruptionen aufstelten lassen.
auf den ersten Brick lassen sich mehrere Gebiete erkennen,
in rvelchen die ausserung der seismischen Energie eine
besonders
rege ist. Zunächst erstreckt sich zu beirren seiien
des aequators
i'om 16.0 bis zum 31.0 w. Lg. eine zone, aaf die man
schon früher
aufmerksam geworden ist; schon im vorhergehenden
Abschnitt
ivulle arf sie hingewiesen. Durch einen völig ertlbebenfreien,
ungeftihr tlrei Grad breiten, v'n NE. nach sw.
sich erstreckäden
Raum ist ilas ganze Gebiet in zwei scharf getrennte
unterabiheil*ngen zerlegt, von denen die ösiliche grössere
als ilie äquatot'iale Region bezeichnet werd.en *ug, *äh".nd die
wesiliäe zum
grösseren Theil östlich vom st. pauls-x'elsen
liegt, nach weichem sie
rlie seismis che zone rtes st. pauls-tr'elsöns
henannt werd.en
hann. Räumlich fallen alle aus clieser letzteren
Region gemeldeteu
230
Seebeben
in
23L
das Gebiet des Aequatorialrückens, stehen
tisch jedenfalls in engster Beziehung zu der
1O_.. *.ff
eruptiven M"*.iie
:*:#'::1":,'-"j,::j:T1-:,':,ut"*.,:1":.lr'.ä;;;d;ä*"rnngen
cler einstigen vulcanischen Thätigkeit dieser
ar.li;;ä
trachten (Tafel VII, Carton 1).
i:
.jiis
Ganz anders liegen die verhältnisse in dem
ösilich darq
anstossenden äquatorialen Gebiet. Die.Tießeetotnungen
d;s frau_
zösischen Sehiffes ,La ßomanchea lg82_g3
uncl äu. V.-St S.
,Enterpriseu lBgB haben es wahrscheinU.n g.*o.t l, ä".,
Ai,
früher angenommerre verbindung'zwischen dem
aluatoriuiuo du.tuo
und dem südatlantis-chen nicht besterrt, letzterei
vielmehr noeu s.
vom aequator piötzlich endet. Die Tiefe
von ?3?0 m, welche
nla
Romancheu in 0o 11,S. Br. und 1go 1?,
W. lrg. foUr.tu,-äutet
darauf hin, dass das ,Brasilianische Beckenu
si.ti ,wiscneo l.ia*o
Rücke:r zum nCap yerrlischen Beckenu hinüberzieht.
Mit Ai*^
schroffen absturz des Meeresbod.ens zu der
stelle crer tiefsten Einsenkung unter dem Äequator fäüt nun die
äquatoriut. .uirn*,ne
pegion zusammen, aus der bis jetzt nicht weniger als 34 seebeben
bekannt sind. Die vulcanische Iiraft, werche
beim st. purtr-tr.tsen
vollkommen erroscrren zu sein scheint, hät sich
hier aageg;;r*.irrr
in submarinen Eruptionen kund. gethan, die am 13.
oct.1gb2 und
73' März l'bg zu einer grossurtig.o Meeresumwauu'f
füirten.
Einige stücke von angebricrr vulcaiischer aschö
rana r"sro capt
X'rncusson vom nffienrg Tanneru in 0o Bb,
S. Br. und 1bo tt * rn
Dieselbe war von schwarzer Farbe und grich
in ihrem charakter
der steinkohlenasche. Die Meeresoberfläche
sol
zur Zeit sich in
heftiger 'WallunE befunden haben (pnnnnr, M.
A. D. 1g4?*4g,
!' so)' Üner aie Resultate rrer uniersuchung dieser asche, rrie
der asiatic society of Bengai vorgelegt wurde,
ist reider nichte
bekannt geworden; nehmenwir ab-er iuch an,
äurr.* sicn wirtlich um vulcanische asche handre, so_ wäre es das
einzigeBeispiel
einer submarinen vnlcanischen Eruption dieser
Gegend, ,i** wiq
kungen sich an der Meeresflache durch ausbruchsproducte
rene"kbar gemacht hätte. Nach Denwnr soilen im Nautical
Magarine
1835, S.642; 1BBg, S.861 untl in den Comptes
RendusigeA,
Berichte mitgetheilt sein, nach welchen eine Reihe
von vulcanischen Erscheinungen (Erdbeben, unruhiges
Wasser, schwimmenile
schlacken und Rauchsäulen) in Zwischeniaumen
seit der Mitte des
vorigen Jahrhunderts auf einer x'läche d.es offenen
Meeres ,*i.d.i
tlem 20.0 *nd 22.0 \\r. Lg. und ungeftihr einen
halben Grail S. von
,.
j,equator beobachtet seien (Denwnv, Yuicanische Inselu. übers. von
Cmus, S. 92 Anm.). Seltsamerweise findet sich an den von Den$'rN angezogenen stellen nicht die geringste andeutung von derartigen Erscheinungen, rvelche auf eine wirkliche submarine erupiive Thätigkeit schliessen lassen. Äusser dem, was soeben ilber die
rvirklich beobachteten spuren submariner Eruptioren gesagt ist,
rvidersprechen auch clie Tiefenverhältnisse der vermuthung Dmwrx's, dass eine rnsel oder ein Archipel in der Mitte cles atlantischen Oceans in der Biltlung begriffen sei.
Man könnte geneigt sein, die grosse Zahl der Berichte, welche
über seebeben aus beirlen behandelten Gebieten zu unserer Kenntliss gelangt sind, dem Umstande znzuschreiben, class in Folge
tler Yerengung des Atlantic zwischen tlem Cap palmas unil Cap
st. Roque die schiffahrtslinien sich hier mehr zusammenclrängen als
anderswo. Dem ist jedoch entgegenzuhalten, d.ass and.ere Routen
i'ielleicht ebenso häufig befahren werden, ohne ilass rlarum entsprechend viel Nachrichten über seismische Ausserungen des Meeresbodens vorliegen. rch betrachte deshalb die gesammte äquatoriale seismische zone als ein habituelles stossgebiet, wie ein ähnliches sich quer über den azorenrücken erstreckt (Taf. vrl, carton 2).
Es kann uns nicht 'Wunder nehmen in der Nähe der Azoren
alle seismischen unrl vulcanischen Kräfte in voller Thätigkeit zu
fnden: Seebeben, Überfluthtngen, submarine Eruptionen, Bildungen
von neuen rnseln, die aus aschen und schlacken aufgebaut waren
und alle nach kärzerer oder längerer Zeit wieder ein'Raub tler
wellen wurden, sind aus früheren Jahrhunrlerten so gut wie aus
den letzten Jahren bekannt und oft genug bis in alle Einzelheiten
hinein beschrieben worden. Yorzugsweise concentr.irt sich tliese
Thätigkeit um d.ie centrale unil östliche rnselgruppe, tlie rnseln
San Miguel, Terceira, San Jorge und Graciosa, bei welcher noch
am 1. Juni 1867 auf einer über zwei Meilen langen spalte in der
Richtung von s'w. nach NE. eine grosse Eruption statt hatte.
aber auch in weiterer Entfernung vom eigenflichen vulcanischen
Hercl machen sich dieselben Kräfte geltentl, es sei nur an das seebeben erinnert, welches ,Le Cayennaisq am Zb. X'ebr. 1g46 auf
380 45' N. Br. unrl 360 31, W. Lg. empfancl uncl an die vulcanische
Oruption, welche noch weiter wesilich auf Bgo 4b, N. Br. und Bg0 b,
W. Lg. rler 'Waler ,Firmerau am g. Juli 1g6b aus nächster Nähe
beobachtete. Eine genaue abgrenzung des Gebiets ist jecloch weder
naeh'w. unrl s'w. möglich, wo schon rlie beiden soeben angeführ.ten
232
233
x'äile ausserhalb des eigentlichen azorenrüekens
riegen, noehrff
weniger aber gegen E. und SE. Das lineare Seebebei
ZZ. O#
1884 üess sich von den azoren bis auf crie
".*
Höhe
lräaiiT;t
vprfnl oon . in
in ,riler
I\T^ ^LL^-^ ^L - 31
verfolgen;
^- Nachbarschaft
"."r*i'ff,
dieser letztgenannt."
zwischen derselben und den azoren ist der
Meeresboden
holt den heftigsten Ersctrütterungen ausgesetzt gewesen. wieoer.
Es irä
mehrfach Anzeichen d.aftir vor, dass auch
noratictr uoo uuauti
zwischen den Azoren uncl portugal sich ein
seismisct e. ,rna vlt_
canisches centrum befindet, dessen 'wirkungen
sich zu u*".ö
denen Zeiten mit ungeheurer Kraft über
bedeutende
nug
Meeres wie X'estlandes erstreckt haben.
'ra.nuo : ir
.. Lissabon und rrie portugiesische Ktiste sincl 0.. orte"en voill
Überfluthungen heimgesucht, ion crenen rliejenige
des 1. Nov. r?55'
durch die schrecklichen
werche
sie
anricht.tu,^oii,
-verwüstungen,
die weite ausdehnung bis
zu rlen westindischen rnseln ,, b;kuoo:
testen ist. Schon Mrr,Nn berechnete aus rler fortpflanzun!!fr_.
schwindigkeit der Erdbebenwellen, ilass das centrum
a., 'nia_"
bebens vom Jahre l?bb in B0o N. B"
Td_11: W. Lg, Arr;.rg" .
des Errlbebens vom BL. März 1?61 in 480
l{. n". una"iti #. r,"
gelegen habe (Edinburgh phil. Journ. xxxD.
wenn uorn aiur.o tä.sultaten wegen der ungenauen und oft sich widersprech."d*Z;;--.
angaben kein Zutrauen zu schenken ist, so ist jedenfail.
ro uiur .irnuif
dass der ursprung beider Erschütterungen ein submariner
war. Nach
dem, was oben über die verbreitung ritoraler Erdbeben
bemerkü
wurde, muss man in Äubetracht der weiten schütterfläche
der ange-führten Erdbeben wie auch jenes vom 2. tr'ebr. 1g16
schlies.uo,-airr.
diese Erschütterungen von einer untermeerischen
stelle ;ü.;;''
Durch d.ie ueueren Tiefseeforschungen ist zutrem ou.ng.*i...ol
;;*-;
der Meeresborlen dieses Gebietes grosse unregelmäs.igkeil*n 'reict.
Der Randabfall des Travailleur-prateaus, werches sich in u."rrniä dener Breite an der sp_anischen Nordküste, der Küste
von porfugJ untl .
der marokkanischen Küste hinzieht, bietet äusserst zerrissen.
ror--i
Die 7 sm' lange und 5 sm. breite Korailenbank, welche dastl
lgena
V.
ft- S. ,Gettyshurgu L876 in g60 g0, N. Br. untl 11; Bb, W.fäTl
entrleckte, stellt eine isolirte unterseeische Erhebung
a's 4_oöÄ
bis 5000 m Tiefe dar. aus dem Zustancre rrer auf rreÄ
Gipfer-ge-.,,.
fundenen Korallenstücke ist geschlossen worden,
dass der fu.d;i
boden in verhältnissmässig neuer zeit heftigen unterseeis.nuo
o"if
schütterungen unterworfen gewesen ist (v. Bocusr,lwsrr,
ozeano-"gr
graphie I, S. ??). Der Breitenparallel von
trfaileiro ,.h*iot di.
"
,
:iidliche Grenze dieser grossen seismo-vulcanischen Region zu biltlen, welche westlich bis zum 38.0 W. Lg. reicht, während gegen
{, der 40. Parallel absciliesst, wenn auch einige tler st,ärkeren
firschütterungen, die von tlem E. von den Azoren gelegenen Cenrrum ausstrahlten. über diese
Linie hinausreichten.
Aus rler Umgebung tler südlich an tlieses Gebiet sich anscirliessenclen canarien ist bis jetzt noch kein einziges Änzeichen
,iner untermeerischen seismischen
Thätigkeit zur allgemeinen Kenntgelangt
und
auch
clas
Plateau,
auf welchem sich tlie Cap
niss
\'erden erheben, scheint trotz der vnlcanischen Natnr clieser rnseln
il nur beschränkten Maasse unterseeischen veränderungen unterrrorfen zu sein, wenigstens wissen wir nur von einer grössern x'luthhewegung auf san vincente und von einigen seismischen ÄusseIrugen in grösserer Entfernung l\8. von der Inselgruppe.
Den drei bisher betrachteten grösseren Regionen reiht sich
rrls vierte und letzte cles Nord-atlantic jene der westinclischen und.
\ irginen-Tiefe an. Längs ilem Aussenrand.e der grossen Bahamabank, an der Norclseite von Puerto Rico unrl den kleinen Antillen
stürzt der Meeresboden mit einem steilabfall, wie er wohl nur
selten vorkommt, zu dem tiefsten Depressionsgebiet des atlantischen
0ceans, welches nordwärts bis zu den Bermudas und dem atlan-
tischen Plateau reicht. auf riefen von 6000 bis ?000 m haben
hier unterseeische Erdstösse geltencr gemacht und sind positive
sich
\\'ellen aufgeworfen worden. deren Erregungscentra in der Tiefsee
iagen. Die westindischen rnseln selber sind besorders in ihrer
innersten Zone, die von jungvulcanischer Entstehung ist, von häuligen Erschütterungen unal Überfluthungen betroffen worden, d.er
Lr'sprung rlerselben liegt aber in der Tiefe des caraibischen [eeres,
rlie Betrachtung clieser verhältnisse wird arso besser mit derjenigen cles amerikanischen Mittelmeeres überhaupt
verknüpft.
ausserhalb dieser vier geschlossenen habituellen stossgebiete
kommen nun aber, wie aus der Kärte zu ersehen ist, ganz ver_
einzelt und zerstreut über die Fläche des Nord-atlantic, wenn wir
bei diesem zunächst einmal stehen bleiben, noch mehrere seebeben
t-or, ohne dass irgend eine Beziehung zu einer vulcanischen rnsel
,der einem Depressionsgebiete tles oceans erkennbar wäre.
Bei der
\l'ichtigkeit, welche gerade diesen Fällen zukommt, sollen dieselben
genauer verfolgt werilen. aus ilem weiten Raume des verbindulgszuges zwischen tlem aequatorialrücken und dem
atlantischen plateau
sintl drei Fälle von untermeerischen Erdstössen bekannt,
letzteres
234
zeigl an seinem westlichen Ausläufer ein Seebeben, welches
einer Erregung des Meeres verbunilen war, wie eine gleiche,'"üfl
in viel grösserer Heftigkeit und ausgeprägterer 'Weise am Noril_
enrle tlieses Plateaus gegen ilen Azorenrücken hin statt hatte. Nieht
minder auffallenrl sind die Seebeben an der Stelle der stärksü
Einschnürung des Cap Verdischen Beckens und der östlichen Azorenrinne sowie jene fürchterliche Erschütterung, welche das Schiü
,Paci,ficu am nördlichen Eingange zur Floritlastrasse, N'W. von tlen
Bahamainseln, auf einer Tiefe von nur wenigen Huntlert Metern
überstanrl Wenn wir von dem Seebeben tler Brigg , Wil,helmönect
welches im Canal von Capt. Or,sou bemerkt wurde, hier absehen,
da es im vorigen Abschnitt schon ausführlich besprochen ist, 66
bleiben noch rlrei Beispiele von submarinen Erclbeben übrig, welche
hervorgehoben zu werden verdienen.
.r.,1i,,
Am 18. Nov. 1755 4h 15n a. m. erschütterte ein Errlbeben
Massachuseits und New-Hampshire in der Richtung von NW. nach
SE. Im Atlantic verspürte ein Schiff 210 Sm. von Cap Ann, also
anf 42o 38' N. Br. unrl 6bo b7' W. Lg., wenn es gerarle W. da.
von stand, clieses Erdbeben (Mer,lnr, Catalogue). Man könute
meinen, clie Erschütterung des Schiffes sei durch clie Fortpflanzung
cler Erdwellen vom Festlanrle auf rlen Meeresboclen veranlasst und
demnach nicht als Seebeben aufzufassen. Was mich zur Annehms
der gegentheiligen Ansicht bewegt, ist erstens'd.ie Thatsache, tlass
Erclbeben rler östlichen Küstenländer Nordamerikas sich nie soweit
übers Meer ausbreiten. Das beweisen Yorgänge der letzten Jabre
vollauf, wie man aus folgenclen Beispielen entnehmen kann. An
10. Aug. 1884 war ein Errlbeben die Alleghany entlang untl an
ihrem östlichen Abhang von Virginia bis Yermont in rler Richtung
von SW. nach NE., welches sich über ilas ganze Gebiet vom Gebirge bis zur Küste tles Oceans ausdehnte und in New York,.Connecticut uncl Boston am stärksten auftrat (Nature XXX, 1884,
S. 372). Von allen in New York nach ilem Errlbeben eingelaufenen
Schiffen hatte nur clie Brigg ,Al,i,ce.u, Capt. Srnuu, 7 Sm. E. yon
Highlands, in clel Nähe von Nerv York tlen Stoss gefiihlt. Der
Capitan notirte nein rasselndes Geräusch von lautem Rollen ba
gleitet, als wenn der Schiffskiel Felsen berührte. Die Brigg nttefin
nicht sehru (Pilot Chart of the North Atl. Ocean 1884, September).
Leirler ist über rlie Intensität rler Ertlerschütterung keine Angabe
gemacht, unrl aus tler Grösse der Schütterfläche auf tlie Stärte
rles Erdbebens zu schliessen wäre verkehrt. Aber seibst clas jüngstn
23-D
f,rilbeben, *.l.hu* tlas ganze östliche Nortlamerika durchzuckte
'war, scheint nicht weit aufs
urril firr Charieston so verhängnissvoll
rles Dampfers ,Ui,ty of Pazu
Der
Bericht
haben.
übergegriffen
1ieer
Aug.
1886
um th 45n p. m. 12 Sm.
am
31'
Voapr,,
welcher
Capt.
Iatl;a",
stand. ist im voligen
Royal,
S.
von
Charleston,
r.om Hafen von Port
lbschnitt schon erwähnt. In der Bai von New York und auf dem
flusse wurtle tlas Ertlbeben schon nicht mehr bemerkt, überhaupt
rrrrcle die Gewalt tler Stösse tlurch das Wasser becleutentl geschrvächt, wenigstens stimmen tlie Aussagen von Schiffern untl Reisenclen an Bord von Schiffen, ilie im Hafen von Charleston otler
1ol tler Küste lagen, darin überein, class das Ertlbeben auf tlem
\fasser picht so heftig war und nicht solche Furcht einflösste, wie
in rler Statlt (New York Heraltl, 2. uncl 3. Sept. 1886). Bei der
Erneuerung ilieses Erdbebens am 5. Nov. 1886. wo Norcl- und
Sürl-Carolina wieder am schwersten getroffen wurclen, fühlte Capt.
L'.{rES von tler Brigg ,Arcotu auf 320 50' N. Br. untl 780 23' W.
Lg. ein Seebeben, clas äusserst heftig war untl 12 Sec. tlauerte;
tler Capitän der Bark nAntelia Camgtu verspürte tlen Erdbebenstoss
zierirlich heftig S. von Charleston auf 1,3 Fatlen Wasser (Pilot
Chalt of the Nor'"L Atl. Ocean 1886, December). Wenn selbst
-.0 grossartige Erderschütterungen wie clie angeführten nur eine
-s0 geringe marine Ausbreitung haben, so ist kaum anzunehmen,
tlass noch 210 Sm. von der Küste ein Ertlbeben zu verspüren sein
sollte. Wenn es in cler Mittheilung über das Seebeben Yom 18. Nov.
1?öö tlann weiter heisst, dass im Hafen von St. Martin auf tlen
kleinen Antillen ein auffallentles Ebben untl Fluthen eingetreten sei,
'Wasser
ebenfalls sehr erregt gein clen Häfen Nordamerikas tlas
beobachtet seien' so
totlten
Fischen
gr'osse
Massen
von
wesen untl
F.rschütterung
Ursprnngs war untl
submarinen
rvissen wir, dass tlie
riurch eine untermeerische Eruption veranlasst ocler wenigstens mit
einer solchen verbunden war. Das Schiff stand noch im Gebiete cler
tr'lachsee, welche sich von der Vlämischen Kappe und tler Neufundland-Bank in SW.-Richtung an tler amerikanischen Küste hinzieht.
Die beitlen anderen Fälle sind vor allem schon deswegen Yon
besonderem fnteresse, weil sie aus ziemlich hoher nördlicher Breite
stammen unil tlen Beweis liefern, tlass auch in hohen Breiten clie
seismischen Kräfte des Meeresbodens nicht schlummern; es sintl clie
beiclen Seebeben gemeint, welche die tlänische Brigg ,Tialfeu aro'f
tler Fahrt von Grönland nach Kopenhagen beobachtete' Die erste
Elschütterung wurtle unter ca. 5?0 N. Br. untl 460 20' W. Lg.
236
wahrgenommen, SSW'. von Cap X'arewell gegen
die
237
Uittu AesW
i:::::-T':ll'*ll;"ul*:"-'l':i'*,11.-T':oo"ü;;;ü::Jtr
bodens in der Davis-Strasse in SE._Richtung
fortseizt. ü"ä
zrveiten Erschütternng_ q:,
einigeheft
später Jar
oT,ialfea
&i
schiffsort in 5g0 1?' r{. gr. i'nä äzo zb'iv. r,g.
nei den erstor
Seebeben ist jeder_ Zusammenhang mit etwaigen
vnlcanischen 2nständen des seebodens ausgeschlossen,
däs r.trtutll.i.n
aiu
eigenthümlichen Tiefenverhältnisse der ,für
benachbarten u..rE tuuit,
die annahme eines solchen nahe, wenn sich auch
treiu Bewiis dafür erbringen lässt. Bei tlen Tiefseelothungen des
,nmari, ,ot
cleckte man in 590 40, N. Br. und Zg0 gö,
W. f.,g. .iou"*t..seeische Erhebung zwischen zwei tieferen
stenen, mi"t vutcaniscneu
steinen auf dem Gipf'er bedeckt; eine ähnriche
hache stuir. ri.st
in 560 1'N' Br. unrr-320.42'w. Lg., von.er, gleichfa's
Basartstücke und andere vulcanische Gesteine heraufgetolt
*orA.o. Die
Richtung der verbinilungsrinie rrieser beiden poottu
riin"i
auf die submarine Eruptionsste'e in der Nähe von
""ä.nin,
Rejkjanls
aut
Island; v. Boeusr,ewsxi hält es deswegen für möglich,
dass sich hier
ein unterseeischer Bergrücken uoo 5W. nacn-NE.'hio
.;;;;ö
welcher mit cren vulcanischen Bildungen von rsrand
una Jan trfayen
znsammenhängt (Ozeantrgraphie I, S. g4).
Die vlämisch. K;d[
zwischen 490 lO,
10, N. Br. und 46r_,+2o S1 Lg. sowie
-460
rlie^ Faraday-Hügel
zwischen 500 0,
4g0 20, l{. Br. und B0o 1g,
280- 30' w' r,g' soilen ebenfails-untermeeriscrren
vurcanischen
Eruptionen
der Neuzeit ihre Entstehung verdanken und. zwar
in anbetracht cler ungemein steilen Boschunien, die
an ersterer stele bis
zu 29o, an den letzteren bis zu 850 betragen;
eine Bildung oer zuletzt genannten unterseeischen Bodenerhebungen
durch rocare anJ*
häufung von erratischen B-röcken ist jedoch
eieo.u wahrscheinrich,
wie für die grosse Neufunillanrl-Bank unrl vrämische
r"pp, .i.n.r..
Die unzweideutigen spuren einer submatinen nrup'don
s"t eo
am 1. IIai 1824 der Lieutenant JonN Evexs auf
ca. Zo N. Br. und
21o 50'
I. f,g., .wo zischendes Geräusch uucl Aufwallen der .Woj,.
ggn bemgrkt wurde, ähulicrr dem 'wailen kochenden w'assers
,I?q: tt31, S. 648), unrl am 29. Januar 18?8 der Capitän Q{.'
tles,
Schifes ,D. M. B. parku in 40 20, N. Br. una gio
4b,^W. ü:i,
mächtige wassersäuren wurden hier gegen 30
m hoch in die Lift
aufgeworfen, während rlie See in grossär e.ro.goog-*;;,-;ir-;;
ein starker unterstrom herrsche, zugleich wurde
ein Ton *i. e#'
fernter Donner gehört (Nature XVIi, S. g?2).
,*:
Die vorstehend.e kurze Übersichb über rlie geographische VerSpitung der seismischen unrl eruptiv-vulcanischen Action im Nortl)tlantic lässt erkennen, dass beirle Phänomene, Ietzteres f'reilich
geringem Maasse, in fast allen Gebieten clesselben vertreten
in sehr
siud, in dem Cap Verdischen Becken und der östlichen Azorenrinne
r.ie in iler westindischen Tiefe, auf dem Azoren- untl AequatorialLücken wie auf tlem atlantischen Plateau unrl sogar im hohen lior,len im Labratlorbecken untl der nörcllichen tr'ortsetzung des flachen
Iiabelplateaus. nicht einmal die Gebiete der eigentlichen Flachsee
irn tler europäischen und amerikanischen Küste ausgenommen. Nur
eines weiten Raumes ist bei dieser Aufzählung keine Erwähnung
geschehen, nämlich des nordatlantischen Kessels untl tler kleinen,
rlohl
mit tlem vorigen zusammenhängenden
westlichen Azorenrinne,
nicht ein einziges Beispiel eines Seebebens bis
jetzt beka:rnt geworden ist. Diese Thatsache muss um so mehr
befremrlen, als alle Schiffahrtslinien von Europa nach den Häfen
Ioldamerikas gerade dieses Gebiet entweder weiter nördlich oder
südlich schneiden; es ist also auf keinen FaIl ein etwaiger Mangel
an Nachrichten, auf clen das gänzliche Fehlen von seismischen
,iusserungen geschobe! werden könnte, sonclern wir haben es hier
lft einem völlig seebebenfreien Gebiet zu thun, welches auf tler
einen Seite an den in seismischer untl vulcanischer Beziehung sich
geratle entgegengesetzt verhaltenden Azorenrücken grenzt, im S.
lon rlem gegen Erschütterungen auch nicht gesicherten atlantischen
Plabeau unil iler seismischen Zone der westindischen Tiefe umschlossen wird. Die tsermudas scheinen eine besondere Stellung
einzune,hmen, die Nachrichten über Erschütterungen tlieser Inseln
fliessen nur spärüch, ihr Schütterkreis pflegt bei Erdbeben kein
ausgedehnter zu sein.
In Folge rler zahlreichen Berichte liess sich eiu vollkommen
klares Bilcl von tler Verbreitung tler seismischen Kräfte tles nörtllichen Atlantic entwerfen, 1ür tlen Süd-Atlantic sind wir in ilieser
I{insicht in ungleich ungünstigerer Lage, cla uns nur etwa sechs
Berichte zur Yerfügung stehen, tlie für tlie Beurtheilung tler Yertheilung in Betracht kommen können. Untl cloch möchte ich diese
merkwürilige Thatsache auch hier nicht clem Fehlen von Nachrichten zuschreiben; zwar theilen sich rlie im Nortl-Atlantic noch
aus rvelchem auch
vereinigten Schiffahrtslinien, sobaltl ilieselben tlen Aequator erreicht
haben, je nachclem die Route um Afrika oder um Cap Horn eingeschlagen werclen soll, aber gerade tliese Routen wertlen beson-
238
239
rlers von deutschen Segelschifen so häufig unil so zahlreich be1ff
ren, dass .wir von etwaigen untermeerischen Vorgängen Kuntle ha6ff
müssten, wenn dergleichen überhaupt einträten; höchstens der breiti
in der Mitte zwischen beiden Routenlinien gelegene Streifen köute
unbekannt sein, während diesem geratle die wichtigsten der weügen vorhandenen Berichte angehören. X'ünf Seebeben fantlen
in
grösserer oder geringerer Entfernung von den tlrei auf ttem snd_
atlantischen Rücken gelegenen vulcanischen fnseln statt, aflalis6
je zwei bei Tristan cl'Acunha uncl St. Helena, eins S. von dssstr_
sion unter 120 20' S. Br. untl 140 14'W. Lg. Die Fortpflauzuugsbewegung dieses Seebebens gieng von E. nach W., Dauer nn4
rntensität der stösse waren nur gering. Die mächtige, convulsive
Erschütterung, welche tlie Bark ,EuTth,ros,ineu in d.er Nacht von
8. auf clen g. Nov. 1868 erfuhr, scheint ihre Wir.kungen nicht einmal bis zvm ganz nahen St. Helena ausgedehnt zu haben, wo Erd_,
beben überhaupt nur ganz vereinzelt auftreten. Das zweite, ip'
December 1860 in 190 5' S. Br. und 30 10' W. Lg. bemerkte Seebeben bestancl nur in einer momentanen, ruckartigen Bewegung,
nicht viel stärker waren ilie beiden Erschütterungen bei rristan
d'Acunha. Es ist in hohem Grade beachtenswerth, dass die unter=.
meerischen Erschütterungen, welche in weiter Entfernung von dei*
vulcanischen Inseln empfunden wurclen, sich trotz der grösserenTiefe des Meeres an den betreffentlen Stellen viel heftiger fühlbar,
machten als ilie soeben angeführten? so vor allem die Bb Stösse, welcbe
am 28. April 18?5 tlie Bark ,Rd, Deeru unter 300 S. Br. unit 149
W. Lg. empfand uncl yon denen einige so stark waren, dass man nicht
auf dem Yerdeck gehen konnte. Die submarine Eruption, welche der
Capt. X'n. B. Sr,,lnonn von der ,Cynthiaa am 14. Sept. l8b2 gewahrte,
intlem er auf einer Fläche von 300 m im Umkreis clas 'Wasser unter
Aufsteigen von weissem Dampf aufwallen sah, ist wegen der grossen
Nähe rler Abrolhos o bei denen dieselbe sich ereignete, nämlich in
eine weitere
,"" Erdrincle, welche ilurch die fernere schiltlerung
Diewertlen'
erhalten
ll.*u*""* und nu, geringe Errveiterung
lin.o tu*räo sich in folgentie drei Punkte zusammeufassen:
'o'"- I. Submarine Ertlbeben untl Eruptionen kommen in allen
160
andern Meerestheil.
55' S. Br. uncl 3?0 42' 45" IV. Irg., von 'Wichtigkeit. ,i[
Die oben erwähnte Vermuthung, dass tlie Kette von unterseeischen Höhenzügen, welche clen Atlantic in der Merlianlinie etwa
durchzieht, vulcanischen Erhebungen ihr Dasein verdanke, fintlet
in der eben geliefer.ten Darstellung der thatsächlichen Verhältnisse,
so weit dieselben bekannt sinrl, keine Stütze. Aus tler bisherigen
Betrachtung cles Ätlantic allein ergeben sich nun schon einige all.
gemein güItige Schlüsse über tlie geographische Yerbreitung rler.
seismischen und vulcanischen Energie in den suboceanischen Theilen
Meerestiefenvor'intlerFlachseewieintlerTiefsee,auf
tlenunterseeischenRückenwieintleneigentlichenDepressionsgebieten.
Häufigkeit uncl Intensität in tler Ausserung iler seismischen untl eruptiven Kräfte ist nicht von tler Entfernung
von thätigen otler erloschenen Yulcanen abhängig'
II1. Es giebt habituelle stossgebiete untt ganz seebebenfreie
Meeiestheile; mit Ausnahme tter letzteren Gebiete treten
aussertlem seebeben auch vereinzelt und zerstreut über tlen
ff. bie
Ocean auf.
welches in tler Betrachtung
anreihen mag, stellt sich tlie aufsich an rlen atlantischen ocean
als bei der verhältnissmässig geringen
äor. io so fern schwieriger,
Für ilas mittelländische Meer,
in ttie Breite jeiles Erdbeben, welches mit
mit
*ioig., Eeftigkeit auttritt, das ganze Becken von N. bis s.
iorauhouog rlesselben
Entscheidung
auo"uog".orentten X'estlantlstheilen tlurchsetzt. Die
nfro OuiuU.t, ob
wir es in einem solchen Falle mit
einem Ertlbeben
,,OerSeebeUenzuthunhaben,istnichtimmermöglich,immerhin
vertlienen.
,l.g'nuo sich einige allgemeine Resultate, -.tlie Beachtung
steht in
wollen,
beginnen
wir
mit
welchem
Becken,
Dä wesgicne
von
jecler Beziehung, sowohl in Bezug auf das häufige Vorkommen
clen
stärkewas
auch
als
ausbrüchen
untermeerisch.o E db.b.o untl
Vielleicht ist tlieser
srrt u.ttirt, hinter tlem östlichen weit zurück'
sich daher, tlass
ünterschierl auch nur ein scheinbarer und schreibt
wir tlurch tlie eingehenrlen Monographien über die orient-Ertlbeben
Zustantl tles
von 183?-18?3 von J. Scroror über tlen seismischen
als über irgenil einen
östlichen Mittelmeeres besser unterrichtet sind,
AntlerSüttküstevonSpanienuntltlergegenüberliegentlen
Küste von afrika bis gegen Tunesien zieht sich eine seismische
besondere
Zone Nn, die in tler Nahe von algier und Dschidschelli
ErschütMittelpunkte zu haben scheint, von alenen die seismischen
liegt
terunglen ausstrahlen. Nördlich vom letztgenannten Punkte
in 6ei Tiefe des lleeres eine Ausbr*chsstelle, von cler aus wiederholentlich das ganze Becken bis nach Nizza untl Genua erschtittert
wurd'e;am2l.Aug.lss6wurdenDschitlschelliunilMahongleich-
240
24L
zeitig von einem Erdbeben und darauf folgender ün.rtott
oog ffi
oll*:
ejn s.eismiscr..:
-räär.
".ö
l'"1ff";'-oT""':,:T.t"'i:'"t?
-T:: gehören_die, Nordkürr.
sich;
zun Bereiche_der T,ipslsn
und die westküste rres sürlrichen rtaliens.
der sizilischeoTr.*o
.rn
beschränkt sich die submarin-eruptive Thätigkeit
ni.ni-t-rä'*, .ur
jene stelle, an rvercher 1g31 zwischen
inset eanteuaria nn4
Sciacca auf Sizilien, in BZ0 !l'-g,N. Br.'er
unrl 120A+,_Agln.I;;
die Graham-rnsel aufgeworfen wurcte, auch in grösserer
uaie
Girgenti und sciacca ist ein mächtiger ausbruch nuonucntet 6.i
1c.
R. 1816, II, S. ggg); ein anderer, d..*.o Zeage die Mannsc1611
des englisclten Schiffes ,yictorys, Capt.-C,urm*Ir.
*ur,--iÄ *
18. Juni t84b auf 960 40, b6,, N. Br. und IBo 44, gb,,
O.'Lältutt.
Fassen wir die Ergebnisse der Untersuchungen
von J. S.r*r,
son'eit dieselben in tlen Kreis unserer Betrachtungän gerroren,-ori,
duo
neuerenBeobachtungen z*sammen, so lassen sictr
üueiaen seismiscnen
Zustand des ösflichen Mittelmeerbeckens folgende
satze aufsteüen:
r' Der Ausgangspunkt aller heftigeren brschütterungen,.
seiel
sie von einer seewoge geforgt orler nicht, riegt im
ueJÄoaen
Bei der Bestimmung tles Epicentrums liess sich ScuMrDr
mei_
stens, wenn .ie Zeitangaben der Berechnung nicht
zugangfiO
rlurch vergleichung derjenigen punkte leiten,
aä.-n rie
r3.rgo'
wirkungen der Erschütterung am grössten gewcsen"o
waren
an denen rlie etwaige Meereswe'e am hticrriteo gurtiugun und
wai
er dazu, den Ursprung des geführlichen nrafetens
!:
Iry
voJ
28' März 1846 ins südösiliche llittermäer zu verlegen.
von gleich
grosser oder noch mächtigerer ausdehnung
waren ctie Erclbebel
vom 12' oct' 18b6, dessen schüttergebiet sich mit
crem tles Lissaboner Erdbebens vom 1. Noveurber l?55 verg.lei.fr.o
iar.t *A
dessen Epicentrum Scrrrrmr in 840 N. Br. suctrt;
der Ursprung iles
Erdbebens vom 21. Juni 1g62 wird im Kretischen
M.r" g.ä;;
desjenigen vom 1g. unrl 20. sept. 1g6? in
860 l{. Br. und-zzo 20,
E.Lg. angenommen. In einigeo faU.o befinclet sich Scmmr mt,
schieden im rrrt[um ) so z' B. bei
Fixirung des Ertrbebencentrums vom 24. Juni 1g?0, welches
'er clerselbe in Uo"aagypt n
oder Nordarabien vermuthet,
nschon ilesharb weil nirgenaä'von
eindr seewoge die Rede ist.u Das Epicentrum
des Erdbebens von
26. Dec. 1861 wird zwischen Aigion und ftea, in
3g0 18, N. Br.
und 220 2,9, E. Lg., angesetzt.
,il$,
Ir' von der rnsel Zante aus erstreckt sich südwärts zwischen
dem 20o und 220 E. Lg. eine wichtige seismische
Zone. ::ii
Äus tlem Katalog kann man mehrere Beispiere e'tneh,rennaclr denen in dieser Zone seebeben bis za B4o N. Br. verspürt
il'urden. Man hat derselben bisher nicht clie gebührende Beachlung geschenkt, obgleich ihre wichtigkeit schon ans melrreren
Berichten über Erdbeben des östricheu Mittelmeel.es eres für sehr wahrscheinlich, dass geracle in
üe-qer zone der ausgangspunkt fiir die grässeren seismischen Ber'egttngen d.es genannten Beckens liegt. Darin bestärkt mich v'r
;rllem der Bericht über clas letzte grosse Erclbeben vom 2?. Aug.
t,986' welches genan dieselbe schütterfläche umfasste, wie alle so,lren errvähnten. Dasselbe wnrde in der ganzen Levante uud .westrir.h his Malta gefühlt, und zwar hier um 11h p.
m., et.was später
ranz leicht in Neapel uncl an verschied.enen punkten calabriens,
aegen Mitternacht auf clen ionischen rnsein sorvie in Griechenland
rurl 15 Min. nach Mitternacht in alexandria. am stärksten trat
las Errlbeben in Zante auf um 11h zbn p. D., wo es 1b Sec.
,hnerte. 30 Miles sE. von Zante braeh clas Telegraphenkabel
\ature XXXIV, 1886, S. 494). Der Capt. L. AsulrrN.a. vom
:cldffe ,,Za Taletteu bemerkte um Mitternacht in WNW._Richtung,
,rd 360 17' I.{. Br. und ZLo 27, E. Lg., eine dicke, schwarze Rauch_
urass€, die gleich einem Kegel senkrecht vom l{orizont in riie Höhe
.tieg und in Zwischenräumen eine röthliche Farbb annahm
(Nature
\\XI\r, 1886, S. 4g?). Wenige Tage vorher, am 1?. Aug., war
r,rn den capitän eines Dampfers 200 sm. E. von llalta,- in
ca.
:i70 54' N. Br. und 180 40' E. Lg. eine ähnriche
Erschein'ng be'bachtet; dieselbe glich einer Framme, welche aus dem 'wasser
,,rnporstieg, eine Breite von ea. 10 m und
Höhe von ca. B0 rr ernnd plötzlich wieder verschwand. alle an Borrl waren der
'eichte
i'berzeugung, dass es kein Blitz ge,wesen sei (l{ature XXXIY,
lfJ86' s. 397)' Danach ist es verständrich, wenn Fruilrwellen
'lie Küsten Griechenlands, wie es thatsächlich rler Fall ist, häufig
rLüheren
.ichtlich
ist. rch halte
Ieinsuchen.
III. Das Gebiet, auf welchem die seismische und eruptive
t)ne'gie sich geltenil macht, wird durch eine Linie, welche
voir tlen
i'rttischen rnseln im Bogen nach sE. und
E. über Kreta nach Rhodos
.treicht, begrenzt.
aus dem weiten Raume sürllich von Kreta bis nach ilen Kü-
'terl yon afrika uncl asien riegt keine Mittheilung über irgend
'ine seismische oder eruptive ao.r".oog des Meeresboclens
ior.
l'rotzclefi rverden nun aber von cler Ktiste
syriens unil a*ch aegypBeit$ge zur Geophysilr.
I.
16
qAo
tens zahlreiche Erdbebenfluthweilen gemerrlet, was mit aer
eben
s-tel,:n scheinr. E, t;l
s. i1 wia erspruch
:1 _:.:l"rrnry
T
tlem gegenüber
za bedenken, rrass crie Nachrichten
äuer ttergieichen
::*.::
#
;;;
Meereswellen alle aus früheren Jahrhunderten stammen, ahä-weni*
zuverlässig sind und dass meistens die greiche Erscheinung
noch vor
ve'schiedenen punkten der umgebung cles ägäischen Meere"s
genetoet
wird. Es ist demnach d.urcrraus nicht ausgeschlossen, aass"oer
ur-
243
allmählich aufsteigende Bewegung
cle.'icir wahrnehmbar *ar.
s,r *SS die Erscheinung, welche oogäa',"
4 stunde auoö'uio.n
.llburarinen vulcan zugeschriebeo *äa.o-1eERREy,
M. a. D. 1g4ö
-_t6). Die Brigg ,Lc Cösaru will am )0. Nov. tSgZ
,11s
pahama-Bank einen Ausbruch
auf der
vier Stunden lang ,itun$.t.n
die Nachwirkungen dessdlb.o
g. Jan. 1g3g an 'uoiii..der Ca'pit:in ;;?;;
der trüf.o, weisslichen X,arbe
-u*
,les \Irassers in der Gegend der Eruptionu"t.oo.o (prnnny, M. A.
1t. 1847-48).
Hält man nun die Ergebnisse der vorstehenclen
Betrachtung
iiber den seismischen'ncr eruptiven Zustan'
der beiden lrittelmeere
urit dem geologischen Bau beicler gecte;
zusammen, so erkennt
,rarr anf .en ersten Blick, dass eine tiberraschende
wech..ruuri.rrong
zu'i'*chen den seismo-vurcanischen phanome'en
und der umrandung
,les betrefenden lfeerestheiles besteht.
Den Vergleich zwischen
ge'logischen Bau des amerikanischen
'lenr
una .em des europäiMittermeeres hat E. surss in
meisierhafter 'weise durchge'.rren
derserbe möge- hier zunächst
rrrrnt
woritich mitgethe't werd.en.
'.
-{nordnung
der vulcane an d.er rnnenseite
'Die
crer cor.'lere entipricitt. ganz und gar jener 6er vulcane
tles .a.pennin untl der
liarpathen; es ist der Einbruch der
Innenseite des Bogens. In
r'uilem Gegensatz za
'irben, noch
l,tirleu_
sprungsort dieser'Wellenerregung auf der Strecke zwischen
6f6
und Rhrdos rag, die noch heute seismisch und eruptiv ttatg
lrt
rur amerikanischen Mittermeer rässt sich diö nuouu.nt,ii
nachen, dass die yerhärtnisse in seismischer Beziehung guo,
ub.*o
liegen, wie in dem eben betrachteten mittelräncriscttuo lrue". Inselliette der Antillen von Jamaica an über St. Domingo nt
Portorico, durch die Reihe rler kleinen antillen bis Triniäatlnn6
iq
süden ist alle zeit den verheerendsten Erschütterungen uort.r.tzt
gewesen. Innerhalb dieses Inselkranzes liegt rtas caraibische'Meei,
in welchem submarine Erdstösse zwar nur in geringer Zahl wahrgenommen sind, desto reger ist aber die seismische
Kraft an iler
rnnenseite der rnseln, an welcher die centren verschieden.;i;:
schütterungen liegen müssen, deren x'ernwirkungen bis zur
Landenge von Panama reichten. Kaum eine rnsel giebt us, aie
nicht
*nter den zerstörenden w'irkungen mächtiger Ftott *.ü.o zu leiden gehabt hätte, portorico , St. Thomas una 'Sta. Cruz,
dem Baue des stidarnerikanischen
Antigua
continentes
zeigt die umrahmung des caraibisrnun
und st. christopher, llartinique und selbst Barbados mogen
ü.."r.
eine ärrnriche strucals tlierru' rvie jene
jenigen aufgefirhrt werden, welche am meisten
wesuichen uittermeeres. Man
und am-schweritä=n
kann sogar be,aupten,
'es
'westküste
dass
tas
betroffen sind. am 18. aug. 1g6g wurden clie
caraibische Meer nach äer
art d..u;;;r;g.
von Gr,.
nada unil die Norctküste der rnsel Margarita überflnthet;
g:,{: .in., v.Jätnisse stehr, werches
von iler
rinige entfernte Ahnüchkeit
rnsel rrinidad nach der Halbinsel von par.ia über cumana
z' auo gu;.;;"ö ä'i:d1:ff
bis il;
*estlichen und dem sürröstichen
La Guaira setzt sich die seismische zone an der Küste uoi v*r.
rnele äes rvfittermeeres besitzt.
Itas caraibische Meer ist
zuela fort. Die Einsenkung cler Barilett-Tiefe, der wesilichen
nach x. ooJloär, o. von der gebrochex'orti
nen rnnenseite eines
setzung der virginen-Tiefe längs crer Norclküste von Haiti
Gebirgszuger orr*.i wercher
rind
im osten eine
lieihe
von Vulcanen an Aeä n"-.irr*J.
Jamaica, lässt eine Linie von seebeben bis in clen Golf von
Lervortreten
Eon-Barbados
lässt. Ob_
runhl sins umbeueung
duras verfolgen; aus dieser Tiefe stammen die x'luthwellen.
dieser Kette von
welche
in
clie 0\\r.liithtung von rriniaä ooa.
Jamaica und rlie nördlicrre Küste der langgestreckten, wäsflichen
a*
äuri.grr.utt.
von
I{.
venezuera
tiicht nachgewiesen
Halbinsel von Haiti von port au prince an getroffen haben.'zwi.
ist, sieht ron oo.iluuch
"loiut diese Gebirgskette
iLLe
gebrochene fnnenseite dem
schen clem westlichen punkte von Marie Galante unit Guatteloutü
U..ru
Ebenso ist es
t, Italien, im NW'. a{rika
erhob sich am 1?. Febr. 1g43 eine mächtige w'assersa'Ie 'yon
".o.Südküsre.
*q-fi;;.iäoi..n.o
Der
trtexicaniscrre
schwärzlicher Farbe zu bedeutender Höhe in ctie Luft, welche iliöh
Golf riegt ausserrrarb a." cä"äil.re
der antillen: er
rst eingebrochen
um sich selbst tlrehte, ringsherum war bis auf weite nntferndg
in rras vorlantr; sein ur*-- Iri}.rri' räi*o_
Lilter Weise
das lleer mit Dampf bedecki. Da die Saute ganz
durch
de
Gebirgsfalteo r.eionos*t,-es
,r"k;;;;;4
u't
,,.i rlenn
4enn lr^n*ol^-^
.* LY:ttu:f
.':on.
höchstens im
w. rrurch clie
d#;;ö'ä.rTlT,i'XilJ;n.',i
i:,::,":::l:i:rrlli.
,
16*
(
i'
246
i
in
2,\7
grösserer und geringerer Entfernung
v3n den jns-efn S"eUeffi
v."u*i*ä"l*
o*
Erdbebenfluthwelten
fr .?:T.H:i,#:ll"'T:::'i?::
ii- "":lt'I
kann man hier
schon ;; ;;;ä,il,t
*'
chen, die an der'westküsre Amer.ikas
;;-pö";;;;;#.*
tlass nämlich
4."
aieselben. sich um
;.*tJ
aie haufiger
ffil
lT-kru,_
gesucht werden, gruppiren. Als
solche
lassen ,i.,i"L
U*
-stellen
aussenseite rler rnsel sumatra rlie strecke
von singker uu.öoa,
nach siboga an der Bai von Tapanuli mit
der
.q""r.*d;ä
rnsel Nias ansehen, ferner die Kilst^enstrecke
zu beiden
seit?n aeg
bis paclang mit den- Batn_Inseln,
!a1S-is
die Küsten rler Sunda-Strasse.
Auf iava_unrl den kleinen Soo11.fnseln ist es dagegen tlie Innenseite des Inselbog.o.,
,iiniärm,
die seismischen und ernptiven phänomene verknüpft
siua. fnr
den }reerbusen von Bengalen, lessen schon
in aen ueiaen ersten
Abschnitten gedacht wurde, ist noch die
submarjne Eruption dgg
'rahres r7b7 za erwähnen, welche uarre bei pondichery .i".
r""r
aus schlacken aufwarf. vier wichtiger
ist je.och für die Beurtheilung des vulcanismus
d.ie Fiage nach dem Zustande
der
-und
suboceanischen Erdrinde eine
kurze uitltnuitoog a.. c"pt n.
Äequators von .A.jer
äu.*
von Dampfer ,si,antu. Derselbe fuhr namricn ,ur e."l
i. arg.
1883 auf der Fahrt von King George,s Sound
nacl CotomUo.,in
60 S. Br. und 8go E. Lg. mit einer öeschwiniligkeit
ten vier stunden lang-durch mächtige Lavamaisen, von 11 Kno*.r.n.-J.n
soweit
DowN
wie man sehen konnte erstreckten. Die Lava
schwamu iq
einzelnen Felilern hintereinander in NW.-sE.-Richtung.
o".
gelegene Land ist zwar die Küste
von s*matra, oi, o.o"aort_
ffi
tionen rles Krakatau.konnten die Massen indessen
men, da eine starke strömung 1b-30 Miles
tren"r.irin...rrrrrg ,.l"art,
setzte. Die verm'thung, dass die La'amassen
submarinen ursprungs
seien, liegt um so näher, als nach cler Meldung
CJpitgo,
in der Nähe der angegebenen stelle im JahreA.rr.fl.o
1g?g ein unterseeischer vulcan in Thätigkeit sich befand (Nature
xxrx, Jssa
S. 55).
. ,.:,r-84,Die
Betraqhtung des pacific liefert frir crie
vorliegände
Frage der geographisehen_ verbreitung keine neuen
Gesichtspunrrte,
sie bestätigt im wesentrichen trie gew:onnenen Resurtate.
:;; riirr
Nu' auf einen punkt so'Ner nochmars mit uesonae".r x*t-.
druck hingewiesen 'fferrlen, nämrich auf crie auffallende
Erscheinu4g,
dass gerade in clem Theile cles pacifi.c, welcher
tler rnsern frsü
ganz entbehrt
a*crr 6rie grössere mittlere Tiefe aufweist, .itie
'nd
rlntermeerischen Erdstösse ganz vereinzelt verspürt sind. Im Norclpacific fallen die Seebeben zwischen der nortlarnerikanischen'Westküste und
llawaii auf, im sütllichen Theile sieht man einige wenige
E. von Neu-Seelantl, in grösserer Zal:J dagegen
punkte zerstreut
i1 der östlichen IIäIlte.
Der
Unterschiecl zwischen den beiden bisher betrachteten
()ceanen uncl dem Pacific besteht nun aber darin, dass erstens in
,1em südwestlichen, inselreichen Theile des letzteren tlie unterDeerischen Eruptionen viel häuflger zu sein scheinen, als an irgend
einer antleren Stelle eines Oceans, unct dass ferner tlie seismische
linergie sich in höherem Maasse, als wir bis jetzt kennen gelernt haben, an clen Küsten entfaitet. Runcl um tlen Pacific sieht
lran Seebeben in Gruppen otler einzeln untl Fluthwellen an besdmmten Küstenstrecken angegeben. An der Westküste Sütlanerikas beginnt rliese Zone N. von Yaltlivia und reicht bis Callao,
besonrlers
dicht schaaren sich tlie Seebeben von Vaiclivia bis Val-
, dann weiter N. auf tler Höhe von Coquirnbo, S. von Cobija, ferner an der Stelle tler Beugnng tler Küste bei Iquique unct
endlich vor Callao. Damit sind zugleich auch diejenigen Stellen
angegeben, welche von tlen schrecklichsten Fluthrvellen, von tlenen
l'ir Kunde haben, betroffen werden.
In Mittelamerika lassen sich tlrei solcher Centlen unterscheirlen, am Golfo Dulce, auf tler Grenze von San Salvaclor und Guateparaiso
nala und zu beiclen Seiten von Äcapulco. An tler californischen
Iiüste bildet San X'rancisco clen Mittelpunkt eines seismisch untt
eruptiv gleich regen Gebietes, welches sich über tlen weiten Raum
von Santa Barbara im S. bis ungefti,hr zur llumboltlt-Bai im N.
ausrlehnt. Sitka und Aljaska machen weiter im N. tlen Abschluss
an iler nordamerikanischen Westküste.
über tlie Aleuten, unter tlenen tlie Inseln Unalaschka urd
Umnak schon längst als Hauptpunkte recenter eruptiver Thätigkeit
bekannt sinrl, führen rlie Kupfer- untl Bering-Insel zur asiatischen
Iiüste hinüber. Die Küsten von Kamtschatka und tlen Kurilen
haben wierlerholt mächtige Fluthwelien über sich ergehen lassen
mässen. Bei den japanischen Inseln concentrirt sich tlie ganze
Kraft sücllich von der Jedo-Bai; eine Linie von submarinen Ynlcanen leitet zu den Bonin-Inseln und den llarianen. Bei tler
Insel San Alessandro, cler nördlichsten rler Volcano-fnseln, wurcle
noch im Jahre 1880 vom nortlamerikanischen Dampfer ,Alertu ein
sttbmariner Yulcan in voller Thätigkeit gesehen. Die Liu-kiu-
248
249
rnseln bilden endlich die verbindnng zwischen Kiusiu und der
Inff
x'ormosa, von deren ostseite seebeben, Fluthwellen una nrupuii6f
oft gemeldet sind.
-,,.r.r
von den rnsern p.lynesiens liegt erst aus den tetzten Jährzelmten etwas bessere Kunrle vor, es ist jedoch überflüssig,
sU.
die einzelnen Fälle hier ausführlich aufzuzählen, es genügt äor
Karte zu verrveisen, aus welcher die yerbreitung ersicnttiO oi.
ht"
Nur cles ostindischen Archipels möge noch mit einigen Worten
geclacht werden. Es wurde oben schon bemerkt, ttass östlich
ooo d.,
sunda-strasse die seismische und eruptive Thätigkeit auf die rnnunseite der rnseln hinübergeht. rm äbrigen archipel liegen aie
verhältnisse sehr einfach. Der v'lcan von Ternate nnd die ambonrnseln sincl als die beicien einzigen centren zu betrachten, welcho
stets, sobaltl tlieselben in Thätigkeit treten, ihre wirkungen
über
einen grossen Theil des archipels ausd.ehnen. Die vereinzelten
seebeben der ganz flachen china- untl Java-see können uns
nicht
mehr befremden, dieselben bestätigen in erwünschter 'weise wieder
die oben (s. 239, Irr) a'sgesprochene Behauptung über die ver,.,",r
breitung del Seebeben.
vergleichen wir z'm schluss die ilrei oceane untereinander
utid richten lvir unser augenmerk dabpi besonders auf die ver-,
theilung der Erdbebenfluthrvellen an den Küsten, so ist ein
durchgehender unterschied zwischen der NE.-umrandung des indischen oceans untl. der ganzen Einfassuug des pacific auf der
einen seite, uncl der Küstenumfassung der atrantic sowie der N.uncl w.-Küste rles intlischen oceans auf der anderen rnverkennbar.
von de' Küste von arakan südwärts an der Aussenseitä der hinfspindischen Inseln und des asiatischen rnselkranzes über die aleuten
nach aljaska und an der ganzen amerikanischen westktiste süilwärts bis zur rnsel chiloö finden sich clie spuren einer regen sub-,
marinen seismischen und eruptiven Energie; noch S. yon Cap Horn,
auf 650 10' S. Br. und 7Zo LO, W. Lg., wurd.e am 10. Dec. 1g??
eine vulcanische rnsel entdeckt. Die schilderung des capt. Luxenmns
gestattet keinen'Zweifel darau, dass die kegelfürmige F elsmasse ersü
karue Zeit vor ihrer Entdeckung emporgestiegen wai (s. o. S. 224).
Treten wir nun aber in den atlantischen ocean, so überrascht die
fast gänzliche abwesenheit der seismischen und eruptiven Ausserungen an tlen Küsten der alten und neuen W'elt, nur die west:
inrlischen rnseln uncl tlie strY.-Ecke tler pyrenäenhalbinsel machen
eine ausnahme.
An der langen Küstenstrecke
des
indischen
rlceans von der }füntlung des Ganges bis zur Südspitze Afrikas
Pontlichery nur noch
l5r ausser clel schou erwähnten Eruption bei
Die Thatsache ist
gleiche
Äden
bekannt.
in
der
Nähe
von
rine
die begrenzenden
zweiten
Gebiet
als
in
tliesem
auffallentler,
s0
nnr
festländer tlurchaus nicht aller unrl jeder Erderschätterung bar
.irrd. Uberraschend ist nun aber tler Umstantl, dass iliese beitlen
füstengebiete, welche sich in Bezug auf ihre Seismische AusseLug durchaus entgegengesetzt wrhalten, mit den beiden von
f,. Surss aufgestellten Küstentypen, dem pacifischen und atlanrischen, sich clecken. Sunss äussert sich folgeutlermaassen: nVott
r'[ittagong am nördlichen Ende cler Bucht von Bengalen bis Java
rutl entlang tler asiatischen Küste tles pacifischen Oceans durclt
,Taptu und die Kurilen untl clann ostwärts tlurch tlie Aleuten bis
-lfaska zeigen sich auf dem Festlande selbst oder auf langen vorliegenrlen Inselreihen mehr oder mintler zusammenhängende Linien
lun Gebirgsketten, ileren Streichen entwetler der Küste parallel
,,,1e1 gegen dieselbe concav ist, so class clie Inseln wie ebenso viele
häugende Blumenkränze das Festlantl umgeben untl tlass bestimmte
Beziehungen zwischen der Umgrenzung des Festlautles und seiner
:trnctur nicht zu läugnen sind.
In ebenso unverkennbarer Weise tritt der Zusammenhang
\-erlaufes tler Küste mit clem Streichen cler Gebirgsketten an
'les
'Westküste
bis Californien hinab untl durch ganz
tier amerikanischen
Südarnerika hervor.
Yom Ganges bis zum Cap Horn ist also eine Wechselbeziehung
rlieser Art die Regel; tlieses ist tler pacifische Typus.
Begeben wir uns an die Ostseite von Cap Horn, so zeigt sich
..ofbrt eine geänclerte Sachlage. Die Gebirge streichen gegen Staten Islanrl hinans unrl Cap Horn selbst folgt noch der pacifischen
Regel. Aber für tlie ganze patagonische, für tlie brasilische, ja
rlie ganze ostamerikanische Küstenlinie bis Grönland hinauf"
rnit Lusnahme cler Antilen-Region, gilt diese Regel nicht. Wo
eil Gebilge in der Nähe des Meeres liegt, wie tlie Appalachien.
ist es abgewendet vom }Ieere; es ist weithin gar kein ursachlicher
Zusammenhang zwischen tler Küstenlinie untl der Structur des
(-lontinentes sichtbar. So ist es auf tler ganzen \Yestküste tler
tlten W'elt, mit Ausnahme eines Theiles tler westlichen P5'renäen.
schottlandr die Bretagne, Portugal bieten auffallende Beispiele von
,1nel die Structur tlurchschneidentlen Küstenlinien, und namentliclt
irn nörrllichen Schottland kann man deutlich erkennen, n'ie die
lär'
250
grossen' nach Nordost streichenden
W
ver.wer
il;ilttf:r*r::-::,*i,#.:1^:::,-ili!:"*ff**H.#
diesel verwerfnnguo .iogufiil,
diesen
mit zackigem Umrisse
se zwischen
zwrscnen
chen
ä-
ist.
Diese unabhängigkeit des verraufs
cler Jreeresküste uon ''r'
i,
bezeicrrnenrr für aie * t r a n
'8]:-J:äT:
f 'Weiter
ii;;;;ä
i;i
i:i'i
heisst es dann, dass wohl die
sA,nzc
ösfcor.ia
'':;ü"iöilfJ:l-fr
^r_..,..*:
die arabische Küste und ienc ,io, oo-.^,1t,:i11t,9i'Yil:.er**,
j"::,u::,*1-11.i.fi
Hlä:J:#ä:l'Jrl,,
ilä:::',Ti"'1il*"*::,:lj":.':"1":li..g;;1;ilö'ü;''iäT',lä
'#T:::Hfi;Jä'J+n:*1"**'r-i;ri::äiTJ'ilT::i'ill
lffif
werden_, ohne irgend eine trolger""g
;;;;,r";-ä;ä
"'r'-,*:::":ip'-Y,*:T--tt*;;"s';"#;#;äXHt
Cr',ä*r'äährt uns der
Hl j::"**r
*:l*t;::::"r:i:_wichtise
oceane, wenn *i" o*"f,ääffä'ä;d',ffl
,X':ff:T
ins
Auge fassen.
lff
J. W. DrrvsoN weist in seiner Erölfnungsrede
vor ;;.
56' versammlung der britisrhen xoto"ior..ner
darauf hin,
dass
-eitJr.o
der
atlantic, obwohl verhältnissma.sig ,.t
mur, doch ,i"."
zog
im antitz der Erde b'cret, *ari".J-a.r.pacific
einer jüngereü
Zeit angehört. Der Aflantic ist retativ
tieferln;';;iä
rnseln bedeckt ars der pacific,
0." *uio. hohen Gebirgsräckön *,in
unmitterbarer Nähe. der Käste
liegen hat: letztere gehören
einer
viel jüngeren Epoche an
zeiien noch thatige Vulcane.
-unrl
Die
vorstehencre Betrachtu:rg der geogiaphischen
v.rir*'*gä
runmarinen Eruptionen bietet deiBäuopiong
Dervsor,s eine wesenh
liche stütze. wenn auch die seismisäe
Kraft
der sr:ha'antischen
Erdrinde noch nicht erstorben i.t,
ai. *optive ist jedenfalrs, wenn
wir von den wenigen bekannten i'"r.rÄ.rr."
irräi"ääiii,, .,r,
äusserst sch.wache und könnte
im Ve"t attni.. ,o a*;.ö O*
- o -,
Pacific als fast erloschen bezeichnet
*u"duo.
:fi
Sehen wir za, ob diese beiden
ztletzt erwähnten merknürdigen Thatsachen im verein mit
den ou.o g.*onnenen Resurtaten
uns vielleicht eine Handhabe flir
crie Erkräiung a., grLä"'pnenomens bieten. "
,...,tr,\
rv.
..:1
Der Überblick, welcher im dritten
Abschnitt von der *rri;Yerbreitung de' Seebebeo, nräfr.Uu,rfluthwellen
.lh.*.:
und untertnee'ischen a.sbrüche gegeben
ist, iann bei cren anrüiÄ=" ä.JtJ-
25r
lnngsnaterial, clas zur verliigung stand, keinen anspruch tlarauf
erheben, ein abschriessendes Biltr von der ausdehnooj a..
seisrni_
schen untl e'uptiven Kr'äfte über tlen lreeresbodeo ,i gut.n.
n*
steht im Gegentheil zu_enrarten, dass jede fernere vero#entlichu'g
,les noch vorhandenen trfateriars und ein fortgesetzte*,
.löiig.*
jammeln aller neu bekannt werdenden
Fälre unser. ruootür* oon
rrem vorkommen der betrefenden vorgänge wesen'ich
erweitern
nnci besonders für rlen pacific und tren inrlischen ocean
Jo-gun"
anders belebtes Kartenbikl riefern werden. rmmerhin
arr."'*u"
s5 möglich. aus der Übersicht rrer geographischen yerbreitu,g
einige wichtige schlussfolgerungen in Bezug auf rlie
art der ver_
theilung za ziehen. Zu .iesen rechne ich vor allem drei
besonae's
*'ichtige Punkte. Zunächst ist der umstand becleutsam,
;;;l*"beben auf den verschiedensten Meerestiefen, in der
ffurfr...- ,o
:r'ut wie in der eigenilicrren Tiefsee constatirt worden
,ina; 0."
r'iegensatz ferner zwischen den geschlossenen
schüttergebiet.o a.*
ärluatorialen atlantic und den ganz vereinzelt und
übär die ocea_
nische Flur zerstreut beobachteten seebeben ist
von nicht- geÄga e,r
Interesse; u'd als dritter ist die grosse x.luthzone
hervärzuhä.nwelche von aer Küste von arakan tlurch den inrüschen
ar.hi;;;
*nri entlang der pacifischen Küste asiens und amerikas
sich bis
iu den süden von chile erstreckt. sie bildet die paraileru
,o a.,.
urächtigsten vulcanzone, rverche die Ercre in der
Jetztzeitaufweist.
trrrcl füllt zugleich d.urchans mit rler nach pacifis.n.*
fypo, S._
barten Küste zusammen. Dies Zusammenfallen
legt ohnJ'ii"lnrl
.ierler von beiden Erscheinuugen bei der Frage ouJr, duro
Buu aer.
Erclrinde eine erhöhte Bedentung bei. alle criese
Thatsachen wer.t'en auf das verhalten der suboceanischen
Theile cler Erdkruste
ein neues, ungeahntes Licht un' stellen
crer Geoprrysik neue p.obleme.
Vergleicht man rlie beigefügte
j.-.
Lbersichtskarten,
Tafel VII mit gleichartigen
etwa derjenigen-von Me.r,r,pr zur Darstellung der
geographischen verbreitung der Erdbeben,
oder härt man da"s inr
-{nhang gegebene verzeichniss der seebeben gegen
oie grossen
Erdbebenkataloge von R. Mer,r,nr, A. pnnnpy
und C. W.. C.-trucns.
: tltt der tiefgehende unterschied zwischen beirren seismiscrren
Erscheinungen sofort klar zu'rage.
Die irn verhärtniss zu der zabr.
I'on seebebenberichten
ungeheuer grosse Masse von -l\achrichten äber
Erdbeben liess barcr erkennen, dass kein
Ercltheil ars absolut e'clbebenfrei bezeichnet werrlen könne.
sobartr man aber ,ror*o
gi;ng.
qKc)
aua
die räumliche vertheilung der Erderschütterrngen tiber die
253
trs$fr
n.i'*
rhatsa che
1,111':,,ti""T::,,
i:'^ J:.,ffi
3ll':aler
; ^ :':tll
:,
dass
ein beträchtlicher
Theil
Erschütterungen
mit den ;rrü
:.* lll
Zilgen im Relief der Erdober{äche, den Gebirgen,
io
uofu" n.-
ziehung steht, während anrrere crurch thätige otler erloschÄe
vn1cane veranlasst werden. so kam man dazu, tlen vulcanischen
die
pl*tonischen Errlbeben gegenüberzustellen. aber erst
oie gÄaue
geologische untersuchung cles Baues iler schütterflächen
o"oo ou
Yergleichung desselben mit den seismischen ao..""onguo l*tä
*,
abhängigkeit der Erclbeben von den grossen storungsriniäuees
betreffenden Gebietes und damit rlie Entstehungsursache-der
meisten
---.,.
Erderschütterungen offen dar.
Es wäre mindestens voreilig, wolte man die Resultate der
trlrdbebenforschung ohne weiteres a'f clie seebeben
anwenden. Nur
eine Gruppe der Erdbeben, die de' vulcanischen Beben, findet
clen seismischen Ausserungen des Meeresbodens
unter
Als
ihr Analogon.
vulcanische seebeben müssen alle diejenigen angesprochen
wertlen,
welche durch untermeerische ausbrüche erzeugt rverden untl
in
deren Gefolge jene mächtigen Fluthwellen aultreten. sobaltt
aber
dieses letzte Kriterium fehlt, ist es nicht immer möglich,
die betreffende seismische Erscheinung von der grossen Masse rter
übrigen
nicht vulcanischen seebeben abzuscheiden; unrl doch bilrteü ein
solches an sich ars vulcanisch nicht nachweisbares Beben
häufg
mrr eine Phase der submarinen Eruption und deutet die 'wietlereröfnung einer Bruchspalte an. Das beste Beispiel bietet tlie
Ent
stehung del rnsel Ferdinaudea zrvischen sciacca auf sicilien
uuil
cler vnlcanischen rnsel pantellaria, crie in den früheren abschnitten
mehrfach erwähnt ist. Entsprechenrle phänomene sinrl auf jener
grossen Linie submariner Yulcane beobachtet,
welche ooo i"püber volcano nach den Bonininseln zieht. Die überwiegenile Mehr-
zahl der untermeerischen Erdbeben dagegen steht mit vulcanischen
rnseln oder eruptiven Erscheinungen in keinerlei genetischer ver.
bindung, sonilern bildet eine Erscheinung für sich, ä welcher wahrscheinlich auch rliejenigen X'älle von Seebeb en
rechnen sintl,
'welche in grösserer oder geringerer Entfernung ^r
von vulcanischen
fiseln sich ereignen.
,,i 1r
' zieht man nun tlie übersichtskarte zu
Bathe, um zu sehen,
ob. vielleicht die geographische verbreitung eine Beziehung iles
seismischen Phänomens zu dem Relief des Meerbodens
nahe-legt,
rvie eine solche bei den meisten Erschütterungen der Fesiläniler
ill so unzweideutiger Weise zu erkennen ist, so wird man zugeben
rrrüssen, dass es nicht der Fall ist. Allertlings ist dabei zu berlenken, dass die Einzeichnuug der Isobathen selbst für den niirclüchen atlantischen Ocean, der uns in seinen TiefenverhäItnissen
rm besten bekannt ist, noch vielfachaufCombinationbernht; doch
siebt dieselbe in allgemeinen Zügen die F orm cles Meeresborlens jedentalls wieder. Nur für eine Stelle rles Atlantic könnte man geneigt
-.ein, eine solche Beziehung gelten zu lassen, nämlich fär clie äc1uatorialen Gebiete. Ilier konnte eine grosse Depression von melrr
rrls ?000 m an der Stelle nachgewiesen werden, wo man fräher
Tiefen von 3000-4000 m annahm. fndessen wurrle im vorigen
Ilischnitt schon darauf aufmerksam gemacht, dass diese Senkung
l'ohl keineswegs eine recente, mit vulcanischen Erscheinungen zusammenhängende ist, sondern wahrscheinlich nur eine alte Ver'bindung zwischen der brasilianischen Rinne und der Cap Vertlenf iefe biltle.
Unrl noch in einem rlritten Punkte sinrl wir denen gegenäber.,
welche der Entstehungsursache eines Ertlbebens nachgehen, im
\achtheil. Durch clie geologische Untersuchung sind wir mit dem
Bau der continentalen Erdrinde im Allgemeinen uncl der einzelnen,
yon Erdbeben häufiger heimgesuchten Gegenden im Besontleren
völlig vertraut -- dio submarine Erdrinde ist einer gleichartigen
rlirecten Beobachtung leider unzugänglich und wird es stets bleiben.
\Yir wissen nichts über tlie geologische Constitution rler.selben.
nichts über das Gesteinsmaterial, aus welchem sie zusammengesetzt
ist, nichts über tlie Art, in weleher die geodynamischen Kräfte in
rlerselben wirken.
So drängen sich uns drei grundlegende Fragen auf. Ist
iler Meeresboden in demselben Maasse wie clie Festländer rler Compression unterworfen? Yollzieht sich
rler Process der Sedimentablagerung überall in gleicher Weise? Erklären sich die Kraftwirkungen in
rlen untermeerischen Gebieten der Erclrincle anders
als in den gehobenen Theilen rlerselben?
Das sind Fragen, deren Beantwortung in dem einen ocler
tiir die Untersuchung tler submarinen Erdbeben unrl
Erttptionen von entscheidender Betleutung ist. Um claher zu einem
Resultat zu gelangen, sollen im Folgenden zunächst tlie Ansichteu
iiber die Entstehung der oceanischen Depressionen clargelegt wertlen. Eine Betrachtung cler Ergebnisse cler Pendelbeobachtungen
anderen Sinne
2-D4
2f,5
B.*:tr des prrysikalischen zusrandä
H*,,*i:_::,*l ^l"gq:ll,il,
Erclschouen festsrehenden rhatsach.
d;:;EIL
*:.r,j:j':::::_.:.r
zu prtifen sein,_ welche von d.en
L
;11
Kräfren, ilie auf
Yi{,:,:l_"X
::^T.:1yju:r,tü:.k.
oceanischen
schollen
rriio^-
*i:
!
in vrrschierlenem Sinne *i"t .n, nir'ü"*ob:
- uuin Betracrrt kommen. ob diese Kräfte-- o- r,
,
6r
*uö
^J^'
nicht cloch-noch
andere Erklärungen
qEll
111*S,;,^.111_rl
zu Hilfe nehmen müssen, um alle in Rede stehenden Erscheinungen des seismischen *nd vulcanischen phän'mens
der oceanischen
Becken zu verstehen, d.as zu entscheiclen wircl unsere
letzte Auf_
gabe sein.
^L
auf besserer, rechnerischer Grundlage, ars es bisher gescheheq
ist in letzter zeit o. x'rssnn in seinen hochbede'tenaen"geopnysi
kalischen werke ,physics of the Earth's crust(
lr,onain issr;
an die tr'rage nach der Bililung der Oceane herangetreten.
Dieselbe führte ihn d.azu, zugreich eine Erörterung der
höchsten probleme der Geophysik daran anzuschliessen. Die
streng mathematische art der Behancrl*ng aller einschlägigen
Fragen" rnacht tlas
B-nch für jeden, de' sicrr mit den wirkungen
der georlynamischen
t-<ra!,e beschäftigt, zu einem unentberrrlichen. Die
rragä aber nach
der ursache der submarinen Erdbeben und Eruptionei
wird seiue
Ansicht von dem Verhalten rrer unter.seeischen.Erdr.inde
nicht un'wesentlich modificiren.
. Durch Vergleichung des Volums aller Unebenheiteo A., nrA.
einschliesslich der gr'ssen oceanischen und continentalen
Gebiete
mit rlemjenigen, welches-eine heisse ) garrz feste Erdk'gel .urch
abkühl*ng in tr'orge von contruction ergeben würde, tomÄt
FrsnER
zu
Resultat, dass die Emportreibungen der Erdoberfläche
-tlem
weder durch tangentiale compression, noch durch radiale
cootr*tiou eine' clurchaus festen Erde entstanden sein können.
um die
Faltungen cler Rinde zu erklären, hält x'rs'sn ein
flüssiges oder
rvenigstens plastisches substrat für nöilrig. auf
welchem cüe Rinrle
ruht. unter der vorauss etzung, dass die specifisch leichte'e Rinrro
auf einer unterlage :von grösserer Dichte schrvimmt, muss im x'alle
einer ungleichen Dichte der Erdrinde an den steiren geringerer
-widerstandsftihigkeit
des Gesteinsmaterials in x'olge derl conäaction des Erdinnern und dadurch beriingter compression der äusseren'
Kruste ein Bruch und an der Bruchflache ein Zerdrücken des Materials nach oben und nach unten eintreten. Durch Betrachtunged
über die Bedingungen, unter tlenen sich der Granit bilclete, unil
unter Annahme einer bestimmten Temperatur als schmelzpunktes
tlel Silikate gelangt Frsnen dann clazu, die normale Dicke cler
f,rrllinde zt 25 miles oder runrl 40 km zu bereclmen.
Eine Bestätigung rlieses Ergebnisses seiner Unter.suchung
in gewissen auffallentten Erscheinungen sehen zu
welche
sich bei den geoclätischen Arbeiten herausgestellt
tliirfen,
laben; umgekehrt finrlen seiner Ansicht nach die Anderungen der
Sch'rverkraft auf der Ercle am ungezwungensten ihre Erklärung
tlut'clt die Annahme, class die tlurch tangentiale Compression zu
r;ebirgen emporgetriebenen Massen von Protuberanzen nach unten
irr clas dichtere Substrat begleitet und im hydrostatischen Gleichqervicht gehalten werden. Zum besseren Verständniss der Sachlage möge hier kurz der Standpunkt der wichtigen F rage clargelegt 'werden.
Bei allen Untersuchungen über die Gestalt und Grösse der
Elcle hat man bisher stets zwei wesentlich verschieclene Methoden
befolgt, eine geometrische und eine physikalische, von clenen erstere
die Richtung der Schwerkraft, die zweite tleren fntensität kennen
lehrt. Die Einfachheit unrl Genauigkeit der geoilätischen Operationen führten däztt, dass man durch directe Gratlmessung eine
genanere Vorstellung von der Oberflächenform der Ertle zu erlargen hoffte als durr:h Pendelbeobachtungen. Allein der Werth.
ri'elchen man für die Abplattung erhielt, war doch erheblich kleilel als der aus Schweremessungen berechnete. Die Ursache dieses
tiegensatzes ist in tler nicht genügentl in Rechnung gezogenen
Lothablenkung
suchen. Und bei grossen Gebirgsmassen oder
^t das Loth
Hoclrländern zeigte
nieht nur keine deni Betrage der
Lanclmasse entsprechende Ablenkung, es ward häufig sogar abgestossen. Eine solche negative Ableukung war schon seit langem
rom Himalaya bekannt, sie ist von SrnsNrzKr am Kaukasus con--laubt FrsHnn
statirt.
Analoge Erscheinungen traten bei den Pendelbeobachtungen
zt Tage. 'Wenn man nämlich die beobachtete Schwingungszahl
der Formel von Boueunn auf clas Meeresniveau reducirte, so
elgab sich jetlesmal das merkwürdige Resultat, class tlie Anziehung
in ilem Maasse abnahm, wie man sich clen Gebirgsmassen oder
Hochländern näherte, als wenn grosse Hohlräume sich unter diesen
tiebieten befünden, welche tlen Effect der Attraction vernichteten.
Das schlagendste Beispiel dieser negativen Abweichung liefer.n tlie
in Yerbindung rnit der grossen ostindischen Graclmessung angestellten Pendelbeobachtungen (s. Hnr,unnr, Die mathematischen uncl
nach
l
:
l
256
257
lrhysikalischen Theorieen rler höheren Geodäsie II, S. 20?;
Aeoff
,Iahrb. IX, 1882, S. 2).
Noch überraschend.er ist eine anclere unregelmäs.igtuii'H
rler Vertheilung der Schwerkraft, welche
aus ilem Gegenätz y6n
l'estland und ocean herrährt. Je grösser.clie
Beobachtungsreihe
rvnrde und je gleichmässiger sich die Stationen
auf der OräoU.*.
fläche vertheilteu, um so deuilicher trat rler
Unterschierl Ä.i*.len
rler Länge des Secundenpendels auf rlen Continenten
ooJ uo O.o
I{üsten einerseits und derjenigen auf oceanischen
rnsern uoJ.rurseits he'vor. Hatten clie Hochränder trotz ihres
lrassentirersJiusses
einen zu geriugen W'erth der Schwere gezeigt,
so f,and na,n aut
tlen Inselstationen entgegen clem oii.enlaren
Massendefect eineu
unerwartet hohen Betrag clerselben. Sollten
also unter d; G;:
birgen mächtige Hohlräume liegen, so musste
man für Ai. lnJfn
eine unverhärtnissmässig g"or..birhte tres
Meeresboden* ur,oÄlo.n.
Diese Abweichungen welche rlie pendelbeonachtuffi'
"
6ng
oceanischen Stationen ergaben, führt Frye
darauf zurück, a""aa nan
bei der Berechnung cler pendellängen nach der Former
von Bousuar
eine_- nothwendige Correction anzubringen
vergass. Wenn man
nämlich von der beobachteten schwere triejenigä
anzieht, welche
von dem Überschuss der Diclrte cler oceanischen rnsel
riber-die.
jenige des Volumens 'Wasser herrährt,
welches die Insel u".;;
so verschwindet die abweich'ng. Es soil demnach
nicht etwa tter
Dichtedefect des }reeres im vergleich mit rren
Fesilandsmassen in
Reehnung gezogen lverden, wohl aber die rnselmasse
nertcksichifr
$'elden.
.ij
anstatt einer grösseren scrrwere anf den oceaneir hätte
man
eigentlich das Gegentheil erwarten sollen, ila die
oceanische wuss.r]
masse von crer Dichte 1 und einer mittleren
'riefe von ca. +ö00 m
einer gleich dicken schicht der festen Kruste
von der Dichte z,b
entspricht. Da dies ni.gends der Fail ist, so muss
in der subma-'
Rinde selber eine ansserge.wöhnriche Z'nahme crer Dichte
'inen
bestehen, wodurch die geringe". Di.htu des Oceans
compensirt
wird' unter dieser Bedingung wird nämrich das Meeres"i;;;;
nicht merklich verändert werden.
*n;.
so gelangt Fevr zu dem schluss, dass unter den continenten
wie den Meeren und zwar innerhalb der Erdrind. ,utUe, ,iire
zwiefache compensation eintreten muss, einmal
für crie in aen continenten über die allgemeine Eriloberflache hervorragenae
Uasse;
andererseits filr rtiejenige, welche in de' oceanischen -n..t.o
renti.
0brvohl mithin die verticare verteilung der Materie
innerharb de.
Brdrinde gewissen schwankunguo
ontJ*o"r*n ist, die Masse und
die anziehung bleibt rrieselbe. Die
mathematische Erdober'ramit
fläche ist nach der Ansicht von X'eyn durch diese
a"rran*g oi.frt
rresentlich beeinflusst; abgesehen von minimalen
und gr"l-ir."r."
Undulationen, welche v_on Erhebungen über das
allgemeine Niveau
,,rle' schwankungen in den Dichteveiharhissen
innerharb der Kruste
irerrühren, fällt das Clja
dem Ellipsoid zusammeo
_1i_t
1C. n. bO.
1880, S. 1285, L44B; 96, 1888, S. 12bö;
9?, 18g8, S. b14 , Äi,
1886, S. 651).
Mit der Behauptung, tlass die mathematische
Figur iler Erde
keine erheblichen Abweichungen von einem abgeplatteten
Rota_
tionsellipsoid zeige und zwar in allen früheren geologischen
Epo_
,:hen so wenig wie gegenwärtig noch,
tritt nun aUär FÄ in Gegen_
.t:l.h^.".
;atz ztJ Hnurrnr,
im yierten Capitel seines bereit.- uig-._
'werkes
tiilrrten
für rrie schwerestöroog.o-du" fünf continenL
.iouo
ziemlich hohen Betrag fndet. Gewisö Erwägungen,
rieich eingehen werde, bestimmen ihn alleraings,
"oi'äi.-i.r,
sein Endres'ltat
rlahin zusammenzufassen, dass tlas
Geoia vom l.{ormalsphäroi. weit
rreniger abweicht, als_die störungen der
continentalmassen allein
errvarten lassen; ein Zusamm.nfun.o
der Flächen b;id*,"';ä'r,
F.rys annimmt. ist jedoch völlig ausgeschlossen.
Zu diesem wichtigen Ergebniss gelangt Hpr,urnr
durch eite
eingehende Discussion
r22 pendeirangen. Das Resurtat sei.von
rrer Reduction ist in einer
'Iabelle z'samÄengestellt, d.ie uns zunr
prsten Male eine umfassende
übersicht der Langen aes seeunalnverschafft (a. a. O. , S. Ztb*ZZZ).
Die Gruppir;;;.,
ry.ld:l*
llittelwerthe. welche aus den auf 4b0 niite
reducirten trverthe'
tiir die Länge des Secundenpendels gebildet
wurden, nach Zonen
reographischer Breite von 10 zu 100
lässt nun mit alrer Deutlichkeit erkennen, dass einerseits
zwischen den w'erthe' für r-estiand- und Küstencharakter fast
kein unterschied besteht, dass
;rndererseits rnserstationen durchweg
einen beträchtlich rröheren
\lrerth iler schu'ere besitzen.
währJnd Fevn gefunden hatte, dass
zu'ischen der schwere auf
dem Festrand ,,oa o.r Meere kein
unter'schied besteht, kommr Hnr,unnr zu d.em frs.u"i.i'ä;;.'#ü..ro
'ler werth der schwere sowohr ohne ars mit condensation
grösser
ist als an Küsten und
auf aen Festhnau'1u. O., S. 226, Zgb).
l)araus möchte rlnr,unnr
". dass auch
aber noch nicht forgern,
auf.
'lem,lfeere im Allgemeinen die l,aog" Au. Secundenpendels
grösser
Beitr'äge zur Geophysik. ,.
L?
258
259
ist als auf dem X'estlaude. \Venn die Inseln Massenanhä"fuogÄ
si'd, heisst es a. a. O., S.22?, denen unterhalb in der Erdrü;
nicht Massendefecte entsprechen, würde vielmehr nothwendJ
rnseln der w.erth der schwere grösser *.i"
'wenn auch auf ]Ieer und Fesfland im Allgemeinen gleich.
tü
des Secundeupendels vorhanden wäre.
Die synthetischen untersuchungen, rvelche Hnr, renr ir uiartuo
Capitel (a. a. O., S. 266 u. ff.) über die Einflüsse gegebener
Mu*sen
a'f die Niveauflächen in tler Nähe der Erdoberfläc1e ansteltt,
ilun nun die Grundlage, um die schwerestörungen aurch die'febex
fürr
als abgestumpfte, 4000 m. dicke Kleiskegel betrachteten continenh
z* berechnen. Dadurch gelangt derselbe aber zu .io.r n.r,rrt
i,
welches dem aus den Beobachtungen abgeleiteten diametrar gugrol
übersteht. Die schwerestörungen sind nämlich auf rlen contiienten
positiv, auf dem Meere negativ oder haben hier doch nur kleine
positive werthe. Jedenf'alls, so fügt er hinzu, ist clie Länge
iles
secundenpendels auf dem Fesiland grösser als auf dem Meere]
vorhin sahen wir aber, dass die Länge des secundenpendels auf tren
rnseln grösser ist als auf clen continenten. um eine übereinstinmung zwischen Beobachtung untl Berechnung her.beizuführen, ninnt
Hrr,unnr innerhalb cler Erdrinde noch beträchtliche Dichteunterschiede an. Yon den zwei rnöglichen x'änen
Diehtigkeits- relativer
überschuss der Erdkruste unter den oceanischen
rnseln und rehtiver Dichtigkeitsmangel unter den continenten
entscheitlet sich
Hsrunnr für den letzteren. Er sieht arso von -d.er seinen Berechnnngeu zu Grunde liegenden voraussetzung, dass ilie continente
stör*ngsmassen sind, völlig ab uncl nimmt an, dass
wirkuug
tler continentalurassen mehr od.er weniger"c'ie
compensirt
wird. clurch eine vermiuderung der Di chtigkeif unterhalb der continentalmassen, dergestalt, dass von einer gewissen Tiefe unterhalb des Meeresniveaus an bis zur physischen
Erdoberfläche verticale Prismen von gleichem euerschnitt annäherud
gleiche llassen enthalten, wo man die prismen auch annehuen
möge" (a. a. O.,. S. 364 u. ff.).
,ir,::,?
Nach clieser Yoraussetzung muss die submarine Erdrinde dichter sein ais die Theile unterhalb rler Festläniler. Nach Hmrcnr
genügt zur Compensation der Continentalmassen, wenn man tnnimmt, tlass rler Dichtigkeitsunterschied bis zu einer Tiefe von frnf
Meilen reicht, ein Betrag clesselben von 0,2. Die continente orscheinen ihni als schollen der Erdkruste, welchen eine etwas ge
*rr"""räffifl,"H
riugere
Dichtigkiit zukommt als letzterer im allgemeinen. Eine
gestätigung seiner annahme über die compensation der x'estländer
4larrbt rrrr,unnr in tler Thatsache sehen zu dürfen, dass unter den
ilohen Gebirgen, wie z' B. Himalay'a und Kaukasus, Ilassenilefecte
,,onstatirt sind.
Fär die x'rage, 'welche uns hier beschäftigt. närnlich für die
l'rage nach rlen ursachen cler seismischen uncl vulcanischen phänonren€ der untelseeischen Erdrinde, ist das Resultat, dass die Erd-
ulste unter dem lreeresboden dichter sein muss als unter contilenten, von herrorragender wichtigteit. Eine definitive Entschei,lung über das relative Dichteverhältniss beider Theile der Erdrinde
kann allerdings erst durch Messungen tler schwerkraft auf dem
lleere herbeigeführt rverclen. Es ist aber doch bemerkenswerth.
,lass trlle Forscher, welche das problem der constitution der ErdLirrde behandelt haben, stets zu clemselben Ergebniss gelangt sind.
nnti ich hoffe, dass auch das Enclresultat der vorliegenden iut andlung nicht unrvesentlich zur stütze der ansicht uoo ,1., grösseren
Dichte der suboceanischen Erclrinde beitragen rvird. auf eine ptry,ikalische Erklärung dieser anomalien in der Dichtevertheilung iasst
.ich Hpr,upnr nicht ein, scheint aber cloch derjenigen ,oro.däo'.rr,
*'elche Pnerr zuerst in einer Reihe von abhandlungen gegeben
hat.
fn der Discussion der Lothablenkungen, welche ÄiÄ U.i A.,.
,rstinclischen Gradmessung herausgesteilt hatten, spricht pns.rr
die
.lnsicht aus, dass die Dicrrte iler Erdrinde unter den Gebirge'
leringer ist als die unter den Ebenen uncl noch geringer ah iiejenige unterhalb des Meeresbodens. Die ursach. ai.*.,
Diclrteunterschiedes sieht er in einer ungleichen contraction tier Rinden_
rheile in radialer Richtung. Der Betrag der retzterell war
unte'
Gebirgsgegenden geringer als unter dem Meeresboden, an
'ien
den
Stellen grösster contraction bikreten sich vertiefungen,
in denen
sich das wasser sammelte. Es war nur eine
consequente schl'sslblgerung, rvenn Pn,err annahm, dass die teichteren Rindenstücke
*nch die dünneren seien und unter diesen das flüssige
und schwerere
Snbstrat der Erdoberfläche näher liege (Figurö of
the Ea'th,
{. A., 1871, S. 200 u. tr).
Zur entgegengesetzten Ansicht ham der englische Astrononr
ti. B. Amy. Die im Verhältniss za d.er llasse
Jes Himalaya zu
geünge
anziehung des Gebirges schrieb derselbe einer nach unten
qerichteten starken verclickung der continentalscholle
zu, welche
t'ol gleicher Dichte wie die über clie Meeresfläche
emporragende'
17*
260
Theile in eine flüssige orler wenigstens plastiscüe Unterlage $ü
grösserer Dichtigkeit eintaucht, so tlass tlieselbe sich annäherytr
im hytlrostatischen Gleichgewicht befinclet. Wir sehen, es ist ilar
flieselbe Theorie, welche O. Frsunn seinen Untersuchungen äber
clie Constitution cler Ertlrintle zu Grund'e gelegt hat. Letzterer
hat alle hierher gehörigen Thatsachen kürzlich noch einmal sins.
Theorie durch tlieselben bePrüfung unterzogen und findet seine
'Werthe für tlie relative
Dicht€
ebenso rlie angenommenen
die
firr
sich
mittlere
wenn
Schollen;
submaringn
untl
der continentalen
Dicke tler Kruste ein gleiches Resultat nicht ergeben hat, so 31klärt sich dieser Umstantl tlurch tlie besonderen geologischen Yerhältnisse tler vorrlelindischen Halbinsel (On Variations of Gravity,
' :'
Philos. Ma5 22, 1886, S. 1 u. f.).
Die Dicke cler Ertlrinile im Meeresniveau wurtle oben schon
stätigt,
nach den Berechnungen von Frsnr:a zu rund ?0 km angegeben.
Würfle unter den Oceanen tlie gleiche Dichte herrschen wie unterhaib der continentalmassen, so würde sich eine äusserst geringe
Dicke für tlie submarine Rintle ergeben. Letztete muss also tlichter
sein. Frsurn erhält schliesslich als Dichte tler suboceanischen Rinile
2,953, einen werth, der noch das schwimmen tler submarinen
schollen auf dem etwas rlichteren substrat ermöglicht. Die entsprechende Dicke unter tlen tiefsten stellen tles Meeres wiirile
demnach 32 kn otler vielleicht noch etwas weniger betragen
t:"!'
(Physics of the Earth's Crust, S. 151 u' f')'
Flsmq
benutzt
Werthe
Die in solcher Weise gewonnenen
um auf Grunrl der annahme eines fltissigen substrats clen Betlag
der contraction zu berechnen, welcher genügen würrle, tlie vor.handenen unebenheiten rler Ertlrinde zu erklären. Die Biltlung
der grossen Meeresbecken ist seinel ansicht nach nicht auf conpr.r.ion tler Erilkruste znrückzuführen, sonrlern rühlt von tler
-gro.r.rn
Dichte der Rinrle uuter denselben her: tliese ist es, welche
iie Ansanmlung tles weniger tlichten Wassers betlingt. Ist ilie
Compression uoi di. continentalen Schollen beschränkt, wie X'rsmr
Erilannehmen muss, so ergiebt sich für die radiale contraction tler
frr
untl
km
65
über
etwas
von
Grösse
tlie
masse unter cler Rinde
20/o'
ungeführ
continentalschollen
der
die horizontale compression
In tliesen Resultaten sieht F rsunn eine Bestätigung söiner
Arsicht, tlass rlie Meeresbecken nicht tlurch Depressionen in.tler
riind,
Oberfläche einer überall gleich rlichten Kruste verurs'acht
sondern tlass tlieselben von einer grösseren Dichte und allgemeinen
26t
Depression
tler suboceanischen Kruste henühren. Wenn also die
gestlantlsschollen allmählich durch Compression aus rler suboceani5chen Kruste heraus emporgehoben wurd.en, s0 muss clie Verrnintle-
rüng der Dichtigkeit eine Folge ihrer Hebung gewesen sein
,0. tr'lsrnn, a. a. O., S. 1?7 u. ff.).
Für ilen ersten Ursprung rles Dichteunterschietles der subilarinen untl continentalen Rinrlentheile ist damit aber noch keine
flrkläruug gegeben; eine solche hat Fevn in einem Aufsatz aufgestellt, in welchem derselbe seine Ansicht über die säcularen
Scht'ankungen tler mathematischen Gestalt iler Errle entwickelt (C. R.
90. 1880, S. 1185. Ygl. Bil. 102, 1886, S.651. 786; 103, 1886, S.99.
29b.772; Revue scientifique 37, I, 1886, S. 225.385. 388).
Die grössere Schwere auf oceanischen Gebieten erklärt sich
f.rrn durch eine grössere Dicke und Dichte der untermeerischen
ßindenstücke. nDer Process iler Abkühlung und der tlaraus resulrirenclen Verdicknng tler Erdrinde vollzieht sich unter den Meeren
sc,hneller und dringt tiefer ein als unter den Festländern.u Das
lugleiche Maass tler Abkühlung soll von der Berührnng rles Meereslrndens .mit den kalten polaren Gewässern herrühren. fn einer
Tiefe von 4000 m wärde man unter den Continenten eine Temperatur vou etwa 1330 antreffen, in 8000 m dagegen ungefihr 2660.
Jm Jleeresboden hat man jecloch in den entsprechentlen Tiefen die
Tenperaturen von 20 resp. 00 gemessen. Die Erdrinde zeigt also
zwei ganz verschiedene Yerhältnisse: Unter einem Continent liegt rlie
[othermfläche von ca. 2500 unter einer Gesteinsschicht, welche für
rlie \Yärme fast ganz nndurchlässlich ist. Die continentalen Rindentheile nehmen also im Lauf cler Zeit nur wenig an Dicke zu. Durchrus anders liegen die Yerhältnisse unter dem Meere; hier steht
tlie gleiche Tiefenfläche in unmittelbarer Berührung mit kaltem
iVasser, welches ihre Temperatur auf 10 erniedrigt, uncl anstatt
rine ftir W-ärme fast undurchlässliche Schicht über sich zu haben,
liegt eine Wassermasse tlarüber, welche zwar wenig Leitungslennögen besitzt, von der aber jede ausgestrahlte Wärme sofort
durch Convectionsströme absorbirt wirtl. In Folge cles ungeheuren
Dluckes, welchen tlie oceanische 'Wassermenge auf tlen Meereslroden ausübt, soll nun aber nach X'lrn tlas 'Wasser hier auch tiefer
tindringen als auf ilen Festläntlern, das Resultat wäre eine schnellere
.{bkühlung. Je älter rlie gegenwärtigen oceanischen Becken sind,
desto dicker ist die submarine Rinde im Verhältniss zur continentalen.
llie porösen, den mehr ocler weniger dissocürten \Yasserilampf eut-
262
haltentlen lfassen liegen demnach unter den Continenten der Offi
fläche näher als unter clen Meeren (C. R. 90, 1880, S. 11g0). r,.f
Wie wenig zuverlässig noch immer die Resultate sind, ,2q
denen man betrell's der verschiedenen Abkühlung de,r Erde gelaugt
ist, geht am besten daraus hervor, dass Prr,e.n auf Gruntl physikalischer Erwägungen in Bezug auf tlie Erkaltung rler Errle untt <lie
verschiedene Dicke der Erdkruste zu einem Ergebniss gelangg
welches tlem von Fevn i! allen Punkten wirlerspricht. Nicht bbsi
ilie grossen Meere, sonalern überhaupt jede Wasserberleckung x1
unrl für sich soll ein Hinderniss für die Wärmestrahlung rler Errle
abgeben; in gleicher Weise sollen horizontal gelager,te SedimenL
schichten, ja sogar rlie Atmosphäre wirken , 'lvenn letztere nit
'Wasserdämpfen
reichlieh angefüllt ist. Da unter schlechten Leitern
die Isogeothel'men der Erdrinde näher aneinander gerückt sinit als
unter guten, so müsste letzterc unter rlen Continenten, tlie vou iler
schützenden Hülle der Setlimente durch Denudation befreit unrl
von einer verhältnissmässig trockenen Atmosphäre bedeckt sinil,
rlicker sein als unter clen Oceanen (Abyssodynamik, S. 100-111).
Es wird sich nach allem, was bisher auseinandergesotzt worden ist, wohl kaum in Abrede stellen lassen, dass die oceanische
Wasserhülle, welche fast zwei Drittel rler Erdoberflache einnimüt,
einen wichtigen Factor bei der Abkühlung der Errle in rlem einen
od.er anrlern Sinne biklet. Die Art jetloch, in welcher Feyn sich
'Wasser
das
rvirksam denkt, ist auf keinen X'all gntzuheissen. Der'Wasser
selbe stellt sich vor, rlass das
unter ilem allerilings hohen
Druck von mehreren huntlert Atmosphären in rlie ;orbmarine Binile
gepresst werde, mit dem Magma in directe Berührung komme und
rlasselbe abkühle. Ich halte es für unnöthig, anf eine W'irlerlegung
dieser Hypothese einzugehen, da von mehreren Seiten nachgerviesel
ist, dass unmöglich clas Wasser, in welchem Zustancle auch immer,
in grössere Tiefen' rler Ertlrinde eindringen kann.
'14,
Überblicken wir noch einmal die vorstehend gegebene Darlegung der Ansichten über rlie Constitution der Erdrinde, so müssen
wir als bemerkenswerth
die Übereinstimmung hervorheben, mit iler
alle Forscher tlem Meeresboclen eine grössere Dichtigkeit zuschreiben
als clen X'estläntlern, nur über das Maass tler Dicke cler beiilen
I{aupttheile der Errlrinile gehen clie Ansichten auseinantler: Parrr
und. X'rvr stehen auf dem Standpunkt, dass cler Meeresbotlen-ilie
verdickten Rindenstäcke darstelle, während unter clen Continenüen
tlas trlagma cler Oberfläche sehr nahe stehe; tlie gegentheilige An'
263
sicht vertreten arnv, Frsupn unrl prr,en, nach tlenen *nter cler schwereLen, aber dünneren untermeerischen Kruste rlie Rhyakorrypse rerativ
hoch steht,- während die nach Frsspn,s Berechnu'g aO
f.r,
nach
Pu,rn 120 km dicken Fesilanrlsschoilen tief in das Magma eiurauchen. als das einzig sicher feststehencle Resultat ktiinen wir
rlemnach nur die im verhältniss zu den continenten grössere
nirnt.
rler unter den Meeren geregenen Rinde ansehen; rlieselbe
mag rnsefähr: 3 angenommen werclen und wircl sich nicht betracttuch
derjenigen des Magmas unterscheiden. Zu'Erklär*ng
der sub'on
Errlbeben und Eruptionen genügt aber meiner Meiiung
nariuen
nach
rlie aus der Gravitation resultirende Kraft allein nicht,
wir bätirfen
rlazu noch einer anrrern, und ich sehe diese in übereinstimmung
mit
Frsnr:n und anderen tr'orschern in der im rnnern der Erde,
im llägrna
enthaltenen Energie iler hochgespannten Dämpfe und
Gase.
Man ist in letzter- Zeit sehr geneigt, nu.h ,lurn Vorgange
eng_
lischer Geophysiker ale Bewegungserscheinungen tlert-Errliruste,
ilie säcularen Hebungen und senkungen sorvohi wie ilie prötzlich
unil unvermittelt auftretenden seismischen Erschütterunfen, als
wirkungen der stets thätigen Denudation und sedimentatiin
anzu_
sehen und tlarauf auch die vulcanischen phänomene
zurückzufiihr"er.
Es soll hier gar nicht in abrede gestellt werden, dass
rlieser Theorie
eine hohe Becleutung zukommt und dass in manchen
Gebieten der
(l'ntinente die erwähnten Erscheinungen
mit Hilfe derselben sich *nqezwungen e'klären lassen; es ist jedoch die x.rage,
ob dieserbe auch
rruf ciie uns hier interessirenden phänomene in
a,llen Fällen anwend*'g
findet. untersuchen wir deswegen zunächst crie Bedingungen,
unter
welchen rlie suboceanischen schollen sich im Gleichgeiieui
uenoaun.
Die Druckkräfte, welche ein Rindenstück im hydrostatischen
tileichgewichtszustand erhalten. sinrl 1) die
schwerä der schoile,
2) der auftrieb der unterragernden Flüssigkeit und
B) a." norlontale Druck. unterriegt irgend eine von di...o
drei'Kraften einer
Yeränderung, so tritt eine störung rtes Gleichgewichts
uio, ai.-.i.n
in einer Bewegung der Erdrinde äussern muss.
Ein frei schwim_
nender Körper kann nun zwei arten von Bewegungen
annehmen,
rlie eine in horizontarem, die and.ere in
verticaleä sioou; ärtere
kann wieder senkrecht nach oben oder nach
unten gerichtet seiu.
Für tlie schollen rler Kruste ist rlie erste art rrer Beieguognrttirlich ausgeschlossen und nur eine verticale veränrreru"g
ätigri.rr;
wohl aber muss man annehmen, dass der
tangentiale;;;";i;i
()ompression iler
Rinde zur x'orge haben rviril. trür die submari'e
264
Errlkruste bestreitet jedoch Frsrsn rlie Möglichkeit der Compressiof
dieselbe ist nach ihm vielmehr ein nur auf die Continente beschräuhtes Phänomen.
Zu diesem höchst eigenthümlichen Resultat musste tr'r.ur'
schon durch die von andern Änsichten ganz ab.weichencle Vorstellung
von der Entstehung der grossen Meeresbecken gelangen. Wie nir
oben kennen gelernt haben, sollen dieselben nicht alurch Depressionen in der Oberfläche einer überall gleichmässig rlichten Kruste
gebildet sein, sondern von einer grösseren Dichte uncl allgemeinel
Depression tler suboceanischen Kruste herrühren.
I
Selbstverständlich steht Frsunn in tler tr'rage, ob die Oceane
unrl Continente tlurch alle geologischen Epochen hindurch dieselbe
Lage za, einaniler inne gehabt haben oder nicht, auf der Seiüe rler_
jenigen, welche sich, und zwar mit guten Gründen, für die Bestäntligkeit der Festlands- und Meeresvertheilung erklärt; haben.
fu beschränktem Sinne hat sich auch E. Sunss für die Permanenz
der Continente ausgesprochen, inclem er zugiebt, tlass die hohen
Sockel, auf welchen unsere Continente ruhen, zum grossen Theile
weit in die nesozoische Zeit zurückreichen; nur für rlie paläozoische
Periocle möchte er der Voraussetzung allgemein persistirender X'estländer nicht zustimmen (s. Antlitz der Ercle I, S. 6). l'rsrna geht
aber entschieden zu weit, wenn er aus tlem Umstande, tlass Oceane
und Continente ihre gegenseitige Lage nie mit einander vertauscht
haben, den Schluss zieht, dass in einem solchen Falle die suboceanische Kruste niemals der Compression und l{ebung unterworfen
war. Die mangelncle Emportreibung mag zugegeben werden, obgleich es durchaus noch nieht als ausgemacht anlesehen wertlen
kaun, dass tlie langgestreckten, parallel verlaufenden submarinen
Rticken im süclwestlichen Theile rles Pacific und ebenso rler untermeerische Höhenzug cles Atlantic, welcher sich genau den Contouren
der begrenzenden Festländer anschliesst, nicht einer Hebung ihre
Entstehung verdanken. Von der Compression lässt sich tlagegen
ein Gleiches nicht ohne weiteres zugestehen. Es ist bekannt, ilass
überall da, wo "die ursprüngliche Erstarrungskruste tler Ertle blossgelegt ist, das Gesteinsmaterial derselben in hohem Maasse geftiJtelt
erscheint. Auch Sedimente zeigen nicht blos in rlen Gebirgen, sondern ebenso gut in den Ebenen ilieselbe Eigenthümlichkeit. Diese
Thatsache berechtigt uns ohne Zwetfel zu cler Behauptung, tlass
auch tlie jetzt von tlen Meeren betleckten Theile rler Erstarrungskruste tlurch Compression in F äItelungen und Runzelungen gelegt
26b
5ir1, ohne dass tlieser Act von einer Hebung begleitet war. Flssun
scheint diesem Punkte keine grosse Beileutung beizumessen, doch
qlanbe ich immerhin, ilass die Compression der unterseeischen Rinde
äarlurch wenigstens wahrscheinlich gemacht wird. Der Hauptgrund
jefloch, welchen FßuER gegen die Annahme einer Compression rles
Jleeresbodens geltentl macht, ist wesentlich anderer Art und hängt
rnit seiner Ansicht von cler Ursache des Vulcanismus so innig zusililunen, ilass wir rlarauf näher eingehen müssen.
'Wir erinnern uns, class Frsnnn im
Verlauf seiner lJntersuchuug
grossen
die
tler
Ursache
Unebenheiten
der Erdoberfläche dazu
iiber
clie
bisher
darüber
war,
aufgestellten
Theorien als nicht
sekomrnen
stichhaltig zurückzuweisen. Die Emportreibungen untl Depressionen
tler Erdrinde erklärten sich ihm nicht durch Contraction des Ertlimern unter iler Annahme, class die Ertle eine heisse, ganz und gar
l'este Kugel sei, ilie sich durch Conduction abkühlte, auch nicht durch
rlen Einbruch einer dünnen, biegsamen Kruste, welche sich tlem
zmaurmenschrumpfenden Erdinnern anpasst; ebenso wenig hält derselbe rlen
'Wasserverlust
rler Annahme, class
des Innern
fiir hinreichend, selbst untel
alles oceanische und atmosphärische Wasser
früher im Magma enthalten gewesen wäre, um den ganzen Betrag
zu erklären. So bleibt ihm tlenn nichts weitel
üblig, als rlie Ursache der Stauchung der Erdrinde in der Äustlehnung der letzteren ilurch tlas Eintlringen cler aus dem Magna
ent'weichentlen Gase untl Dämpfe zu suchen. Entsteht in tler Ertlkruste an cleren unteren Seite eine Spalte, so steigen tlie Gase.
rvelche ilurch clie Druckverminderung aus dem Magma frei werdeu.
oder auch dieses letztere selber sofort in dieselbe empor. In jedem
Falle üben iliese flüssigen oder gasfürmigen Massen auf rlie Spaltenwände einen Druck aus, tler entwecler dahin wirkt, den Sprung
nach oben hin zu erweitern, bis er tlie Ertloberfläche erreicht, so
dass alsdann tlie Dämpfe und das llagma entweichen können, otler
rlie durch den hydrostatischen Druck injicirten Massen üben einen
"cc,lchen horizontalen Druck aus, class tlas Material der Erdrinde
cornprimirt wird. Erkaltet die Lava in clem Spalt, so ist mit dem
Llbergang aus tlem flüssigen in rlen festen Lggregatzastanrl vielleicht abermals eine Stauchung tler Erdrinrle verknüpft, da tlie
der Compression
neuesten Beobachtungen es wahrscheinlieh machen, ilass ausser ge-
wissen Metallen auch Basalt und Granit im festen Zustanil eine
geringere Dichte besitzen als im flüssigen nahe beim Schmelzpunkt.
)iur in Ausnahmeftillen aber, so meint Frsurn, werilen die Gase an
266
267
j * -!,1" g e enrweiche1-k:ou.n - lnd rrarl urch *.
:],.-1-ol-."'1":]:
dingungen
fiir die Entstehung
eines Vulcans bieten, meistens
wird
ein mehr oder weniger senkrecht emporsteigender Gang zurächbleiben, wie auch thatsächlich durch rlie geologische untersucuung
gerade in den älteren Eruptivgesteinen d.erartige intr.usiv.
SÄ**
nachgewiesen sind. lrit dem soeben beschriebenen p"o.ur,
e.s
Äufreissens der spalten und cler vulcanbiklung, wie ihn sich
rr*usr
denkt, sollen die Erdbeben in verbinrlung stehen, welche gewöhnlich einem v*lcanischen ausbruch vorausgehen oder äuch'ori
ein_
treten, ohne von einer Eruption gefolgt zu sein; hat die Lava
an
der E'doberfläche ihren ausweg gefunden, so hört aer horizontt
Druck auf die Spaltenwänile auf und enden auch gewtihnlich
Aie
seismischen Erschütterungen (FlsnuR? a. a. O., Cap. XV).
,,
trran sieht, Frsnpe kehrt die Reihenfolge, iu welcher man
sich
bisher (ie beiilen in Betracht kommenden geoillnamischen Kräfte
wirksam dachte, geraclez' um; währeuil man gewöh'lich annimnt,
dass die Contraction des Ertlinnern Zerreissungen in der Rinde
bedinge, 'welche dem Magma gestatte auf den Brüchen emp.rzusteigen, ist nach FrsunR's ansicht d.ie ,vulcanische Energieu alie
bewegencle Kraft der compression. als erste ursache jedoch,
in
;;
.
Folge der die fraglichen Kräfte überhaupt erst in wirksanleit
treten können, wird ilie Bildung von spalten in der Erdkruste von
unten her hingestellt, welche ihrerseits wieder von der Coutraction
des Rinrlenmaterials in Folge metamorphischer. processe abhängig
gedacht
wird.
,i,
i
Es liegt nicht in meiner absicht, hier in eine prüfung der
vorstehend in kurzen zngen wiedergegebenen Theorie
ihr.
physikalische Möglichkeit hin einzutreten, nur auf einen punkt
"oi will
ich hinweisen, welchen Frsnpn bei seinen Betrachtungen ganz
ausser
Ächt lässt, der aber vielleicht ausschlaggebenrl gegen seine ganze
-untersuchringen
ansicht sein möchte. l'rsrpn geht nämlich bei seineir
von der Yoraussetzung aus, class die specifisch leichtere Erdrinile
durch ihre ganze Dicke hindurch fest sei und in solchem Zustanile
auf einem flüssigen substrat von etwas grösserer Dichte ruhe. Die
neueren tr'orschungen haben es aber sehr wahrscheinlich gemacht,
dass die tieferen Theile tler Erdrincle in Folge des ungeheuren
Druckes rler rlarüberliegentlen Massen untl der mit rler Tiefe stetig
zunehmenden Temperatur sich in einem plastischen Zustande befinden, rler mit wachsender Tiefe in den zähflüssigen übergeht. wio
bei solchen verhältnissen clie für Frssna's Theorie nöthigen vor-
betlingungen möglich sein sollen, ist nicht ersichtlich. fndessen
rvolletr wir von diesem Bedenken ganz absehen untl tlen für seine
fheorie gänstigsten Fall setzen, tlass tler feste Aggregatzustantl
rler äusseren Rindenschale unvermittelt in tlen iles flüssigen Magmas
iibergehe. Das Aufbersten iler untern Rintlentheile durch }Ietaruorphisntus des Gesteinsmaterials, die Austlehnung der aus tlem
Iagma in clie Spalte entrveichenden Gase bei einer Temperatur'.
rlie weit über dem kritischen Punkt liegen muss, clie Intrusion des
Iagrnas selber untl tlie Erweiterung tler Spalte nach oben zu, clieser
ganze Process, welcher schliesslich mit einer vulcanischen Eruption
enrlen kann, ist ohne die gewaltigsten Erschütternngen tler Erdkluste gar nicht möglich. Denken wir uns nun diesen Process in
rler submarinen Ertlrinde vor sich gehend, so muss sich tlerselbe
in Seebeben untl unter Umständen, wenn nämlich die Spalte sich
bis zum tr{eeresboden fortsetzt, in unterseeischen Eruptionen äusseln,
rvelche positive \Vellen an der Meeresoberfläche aufrverfen werdett.
Einen tlerartigen Volgang haben wir aber im ersten uncl zweiteu
Ab-qchnitt mehrfach kennen gelernt; ich erinnere nllr an den Belicht rles Capt. ScmrrER vom ,Kometu (s. o. S. 156) nncl tlie I\Ieldungen des Capt. L. AQuIr,rul vom Schiff ,Lu' Valetteu, tles Capt.
C-urRNnss vom ,Irictoryn (s. o. S. 222,223). Noch besser entspricht
den Ford.erungen, wie sie Frsnnn's Theorie stellt, der als nvulcani s ch e s
Se
eb ebe nu bezeichnetesubmarineErdbebenstoss, welchen
lclniral Pur,rpxsv M,rrcor,u auf cler ,Britattniau zwischen tler Insel
Pantellaria untl Söiacca einige Zeit vor tlem Aufbau tler Insel Ferdinanclea verspürte (s. o. S.223).
Auf Grunrl tler oben ausführlicher mitgetheilten Thatsachen
kounte demnach am Schluss rles zweiten Capitels tlie Behauptuttg
ausgesprochen werden, dass die submariuen Fruptionen im Gefolge
eines Seebebens auftreten können (s. o. S. 226 unter II). ll-ir
n'issen aber auch, dass tlie Erdbebenfluthwellen im Verhältniss zur
Anzahl der Seebeben selten beobachtet werden, dass in tlen meisten
-Wasser'tr'äIlen das Seebeben ohne Wirkung auf die oceanische
nasse vorübergeht. Die Thatsachen würclen somit in vollem Einklang mit den Forderungen tler Frsspn'schen Theorie stehen: Die
Spalten tler untermeerischen Rintle, durch cleren Aufreissen die
submarinen Erschütterungen entstehen, erreichen in tlen wenigsten
X'ällen den Meeresboden, tlie in tlenselben eingeschlossenen Gase
und Dämpfe üben auf die Spaltenwände einen horizontalen Druck
ans, tler nur selten clurch einen Ausbruch nach oben hiu eine Er'-
269
268
r:::.
leichterung erftihrt. rst also der Kernpunkt von Frsrnn's Theorid,
nämlich die Annahme rler Spaltbiklung, richtig, dann müssten
4ig
suboceanischen Theile tler Erdrincle in höchstem Maasse tler
conpression unterliegen. Dieselbe würde sich fiir rlen ailantic
besonderr
in dem äquatorialen Gebiete und der westindischen Tiefe, geltenrl
machen müssen. Bei der Betrachtung rler geograpnischäi
Verbreitung der seebeben haben wir cliese stellen aber geratle als
die
beiden grössten Depressionsgebiete des ailantischen oceans kennen
gelernt. Die einzige Erhebung, welche als das Resultat tles yulcanischen Phänomens oder cler darars resultirenden compression
angesprochen werclen könnte, jene Kette unterseeischer Hohlnzüge]
welche den Nord- und sücr-ailantic ungef?ihr in der Medianrinie
durchzieht, steht, wie ebenfalls im trritten abschnitt ilargethan
w'rd.e, in keinem erkennbaren Zusammenhang mit den seeieben.
anstatt des Gegensatzes von Hochland unrr rieflancl, Gebirge
unit
Ebene, wie ihn das Relief der tr'esiländer oft unmittelbar neben
einander bietet, zeigt rlie oberfläche des lreeresboilens weitausgedehnte, flachwellige plateaus. dte ganz allmählich in einantler
übergehen'nd nur von langgedehnten Einsenkungen unterbrochen
werden. Diese verhältnisse sprechen einerseits anscheinend ftir
Frsspn's Behauptung, crass die compression uur ein continentares
Phänomen sei, anrlererseits wiril clie anwendung yon Frsunn,s
Theorie auf die submarine vulcanische Energie,
io.oo wir untei
- Gesammtheit
diesem l{amen nach seinem vorgange einmal die
der
seismischen und eruptiven Kräfte zusammenfassen,
sehr zweifel-
- untersuchen,
Dieser zweifer wird zur Gewissheit, wenn wir
ob die Ursache, welche clie Spalten bedingen soll, auch für tlie
untermeerische Rintle als vorhanden angenommen werden muss. i
Die Veranlassung zu allen Bewegungserscheinungen der Erilriucle sieht Frsnrn einzig uutr alrein in der 'wechselwirkung zwischen f)enudation und sedimentablagerung. Der Transport det
durch die atmosphärilien losgerissenen Materials von einär stelle
nach einer anderen wird, wie man zugeben muss, eine ungleiche
Belastung der Erd$ehollen beäingen und soll Brüche in rler Krrute
hervorrufen, welche sich an cler unterseite derselben öfnen untl
nach oben fortsetzen. ausser tlem verschied.enen Druck, iler ilur.ch
locale sedimentablagerung erzeugt wird, soll auch clie blosse cou-'
traction der sedimentmassen, wenn dieselben crurch fortgesetztes
aufschichten neuer Massen in grössere Tiefen niedergedrückt unil
rlurch rlie höhere Temperatur metamorphosirt werrlen. ein Bersten
haft'
der Schichten vernrsachen.
In tlie solcher Gestalt gebilcleten Spalten
steigen aus tlem Magma die hochgespannten Gase und Dänpf'e empor,
comprimiren rlie Rintle und legen sie schliesslich in Falten. Der
Vulcanismus ist hiernach nur eife antlere iiusserung derselben Kraft.
rvelche tlie Stauchung und Gebirgsbiklung rler Erde bertingt.
So ansprechend cliese Theorie auf rlen ersteu Blick ist uurl
s0 geeignet sie erscheint, tlas Problem cles Vulcanismus zu erklären,
1or der Macht der Thatsachen vermag clieselbe rloch nicht Stand
zn halten.
Fragen wir uns, wo in der gegenwärtigen Epoche der Er.dentwicklung Ablagerungen von Sedimentmassen in solchem Maasse
stattfinden, dass Yeränderungen im Gleichgewichtszustanile der
ßindenschollen daraus resultiren müssen, so können nur die Festläniler unil ihre Ränrler gegen rlie Oceane in Betracht kommen.
tianz folgerichtig beschränkt Frsnnn deswegen auch den Vorgang
rler Stauchung der Erdrinde auf ilie Continente und ihre Küsteustrecken und hält es für selbstverständlich, class clie in der }Iitte
rler grossen Oceane gelegenen Gebiete und clie abyssischen Tiefen
derselben alle Zeit hindurch verhältnissmässig fiei von jeglicher
Süörung rüaren (Frsnnn, a. a. O., S.2Ol, 222).
Es ist wohl kaum nöthig, tlarauf hinzuweisen, class die unterseeische Erdrinile durchaus nicht in einem solchen nfesten untl
unveränderlichenu Zustantl sich befindet, wie ihn Frssnn seiner
Theorie gemäss annehmen muss. Die Betrachtung der geogr.aphischen Verbreitung uuseres Phänomens erlaubte die wichtige Thatsache festzustellen, dass submarine Erdbeben und Eruptionen in
allen Meerestiefen vorkommen, in der Flachsee wie in der Tiefsee,
auf den unterseeischen Rücken wie in den eigentlichen Depressionsgebieten (s. o. S. 239 unter I). Die Übersichtskarte lässt diesen
Umstand für tlen Atlantic besonders deutlich hervortreten. Auf
Tiefen von mehr als 7000 m sind, wie wir wissen, Schiffe oft
nehrere Minuten lang erschüttert, in den abyssischen Regionen
rler Oceane haben Eruptionen stattgefuntlen, welche sich an der
Jleeresoberfläche ilurch Aufthürmung mächtiger'Wellenberge erkennbar machten. Währentl also in denjenigen Gebieten, die nach
tr'rsHrR's Theorie völlige Ruhe unrl Unveräntlerlichkeit zeigen sollten,
Erschütterungen auftreten, von deren Kraf't wir uns kaum eine
Vot'stellung machen können , unil vulcanische Ausbrüche, welche
gt'ossartige Umwälzungen im Meeresboclen uncl cler oceanischen
Wassermasse zur X'olge haben müssen, sincl clie gleichen Vorgänge
270
auf den weiten tr'lächen, auf denen Sedimente in bedeutender
l[;:ru
sich ablagern. entweder gar nicht vorhanden oder
treten
selten
in
Erscheinung
*--- ffii*
'^'u
.,r
Die mechaniscrren \virkungen trer Denudation und
suo*.Jl'
tion veranschaulicht Frss'n an den Yerhärtnissen v'n
süauä*itn.
llenken wir uns den continent als eine zusammenrrängende
seholre.
\Vird das von den Anclen denudirte Material na"t Oste,i
tr;il;;;l;
so verschiebt sich der in der Nähe der wcstküste tiegen,le
s'chwer_
punkt cler scholle ebenfalls nach osten.
nacrr .tr." g*i.rrr-ra
-Der
Druck des Magmas im verein mit
verringeru'g
,1., ä.rri.tr-o.ro._
der überlagernden Masse wird ein'er
Heben der Wästkürtu
sachel, die Ebenen im osten mtissen sinrien. Es ist
teicul einzu_
sehen, dass dieser process, falls er sich_in cler Natur
,"-oourianr,
nicht ohne Bersten und. Zerreissen der scrroile am
westflÄ
der
Anden yor sich gehen kann; nach der Theorie
müssen
an der ostseite Brüche an der unteren x'räcrre a., "rü.i
s.t ouu uotstehen, die von Erschütterungen bezw. Eruptionen
r.gr.ü.i ,.io
atrnücn soilten sicti die verhältnisse un aö
örinä.tu
'üssen.
No'damerikas gestalten. rm dritten Absch'itt haben .wjr
;;;;;;:
sehen, dass crie gesammte
iistriche Seite des arnerikanischuo
öooti
nents, welche mit ausnahme d.e.westindischen rnseln
nu*n aÄ
atlantischen Typus gebaut ist, in Bezug auf die
seismischen uud
vtrlcanischen Zustände im scrrroffsten Gegensa tz
zar w;tlürt;
-M..r,
steht, obg{eich hier wegen der steileren Äbrlachung
,onl
viel weniger Detritus abgelagert wer,den kann. lrit io.nurr*.
einigen rvenigen, ganz vereinzelten Fällen, wie z.
"oo
B. a.,f
vo'
cler patagonischen Küste N. von rlen Farkrandinsetn
fa3\
unit
bei- den abrolhos, ist die ostküste slldamer.ikas
ilulchaus ,ouu.u*_
;;;;".o
frei wie nicht minder rliejenige von Nordamerika. Die Thatsache4
sorveit sie uns bekannt sincl, entsprecrren auf keinen
rarr aen
rol
delnngen.tler Theorie
,. :n,
Es ist x'rsnrn auch nicrrt entgangen, dass aie r,ocatisiräL
aller Bewegungsprränomene auf rtie Gebiete der sedimentbildung
zn Bedenken anrass geben könnte. Er sieht sicl,
aeswegen ver,
anlasst, die cons4quenzen seiner Theorie etwas einzuscnrantbn.
so heisst es an einer stelle: n'wo aucrr immer seciimentatio[
vof
sich geht, kann man erwarten, dass Bervegungen
in cler Kruste
vor sich gehen. allerrlings sinrl dieselben nicht-auf solche
n.gioren ganz und gar beschr,änkt; indessen ist es klar, dass tliese
Processe in den continentalflächen und an ihren
Kästenräntle*
xrit der grössten Energie sich äussern rverden. Es ist daher erflärlich, dass die mittleren Gebiete der grossen oceane zu allen
frei von störungen gewesen sinrl. Nichtsleiten
'erhältnissmässig
tlestcrrveniger mögen das A:rrvachsen der KJra[en, das von Eis-
hergen mitgebrachte llaterial und die abfallenden Hüllen mariner
r)rganismen zu einer ungleichen aufschichtung auf solchen Flächen
Leitragen, so dass auch diese nicht zu ewiger Ruhe bestimmt rvären-
iFrsunn, a. a. O.,
S.2ZI, 2ZZ). An einer anderen Stelle wird
be_
s,rnil€rs Gervicht clarauf gelegt, dass die schweren Mineralien, Eisen
rrud Braunstein, gerade in den tiefsten Theilen der oceane .i.h ,o
zahlreich vorfinden, wodurch die mittlere Dichte d.er unterseeischeu
ffiixle zunehnends dichter rverde. Da diese substanzen nur vo'
,len continenten stammen könnten, so mässte deren Dichte sicrr
lelringern (a. a. 0., S. 206).
Die Resultate der neuesten untersuchungen von }runaer unrl
ßrr-rnn über die classification, Bildungsrveise und geogr.aphische
l'erbreitung der Tiefseeablagerungen entziehen Frsuon- eiie wesentliche stütze seiner Theorie. rhr studium der pelagischen setlimerte hat den Berveis geliefert, tlass die oceanischenbepressionen
lru sehr hohem alter sincl. Dafür spricht das vorhandÄsein von
Haifischzähnen, von Knochen von cetaceen. \'on lranganconcretioneu
untl kosmischem staube in tlem Tiefseethone. Aus dem umstande,
rlass clie Knochen und Zähne von 'walen und Haifiscrien
oft mit
eine' mehrere centimeter dicken llangankruste bedeckt sind, rväh.euti andere nur von einer ganz d.ünnen Haut überzogen sind, unci
aus den ferne'en umstande, dass ge.rvisse Knochen ood zähn"
un.gestorbenen arten angehören, schliessen
beide Forscher mit volleur
Recht, d.ass die rothen untl grauen Thone der oceanischen
Beckeu
sich rnit äusserster Langsamkeit anhäufen und aus ablagerunge'
längst entschwundener perioden bestehen. Für das hoie
Alte'
riieser Formationen spricht auch die Gegenwart
relative llenge
ries kosmischen Staubes.
'nd
alle die aufgezährten charakteristischen Bestandtheile der
Tiefseebildungen finden sich in grösster Menge in dem rothen
Thone
des mittleren Pacific, weniger häufig in den schramme
organischen
Llrspr'ngs, ganz ausnahmsweise in den Küstenablag*rong.ol
Daraus
rla'f aber nicht etwa der schluss gezogen werden,
dass diese Masseu
in den beiclen letzten Kategorie' sich nicht in gleicher
Menge vorfinden; durch die schnele abragerung neuen Materiars
weräen sie
nu' bedeckt nnd somit weniger häufig gef'uncren. Die mehr
oder
272
nlinder grosse llasse von Haifischzähnen, Knochen^von Cetacff
Brannsteinkörnern und kosmischem Staube in dem Sediment
ksntr
also als ein Maassstab für die Langsamkeit.angesehen werden,
6itr
rvelcher clie Ablagerung sich gebiklet hat (Bull. Mus6e n.
d'Eist
Nat. Belgique III, 1884, S. 50 n. tf.).
,t.i
Frsupn's Theorie verlangt eine ungleiche Belastung der
Erdrinde, sei es ilurch locale ablagerung von sedinentären Massen,
sei es durch eine, wenn auch allgemein verbreitete anhäufnng yol
sehwererem Material über weitere Flächen. F ragen wir uns',
ob
rliese Bedingungen auch für die Tiefsee gelten, so wird man
zuseben müssen, dass die verhältnisse, unter rlenen sich tlie pelagischen sedimente biltlen, keinen anhalt fiir die annahme liut.q
rlass die aufschichtung in clen abyssischen Tiefen de' oceaue
in
gleicher weise vor sich geht, wie es in der schnalen Zone
iler
Küstenablagerungen unter tlem vereinigten Einflnss der Meeresströmungen und wellen sowie der Fluth für eine aber immerhin
sehr beschränkte Tiefe tler Fall ist. Die Ablagerung des von
marinen organismen herrührenden Tiefseeschlammes ist über ganz
nnermesslich weite Gebiete vollkommen gleichmässig. In den tropischen und subtropischen zonen findet man pteropodenschlamm bis
zu Tiefen von 15ct0 x'aden; Globigerinenschlamm lagert sich lü
denselben zonen in Tiefen zwischen b00 uncl 2g00 Farlen ab; der
Racliolarienschlamm berleckt im Pacific die Tiefen von mehr als
2500 Faden. Die Trümmer der Diatomeenschalen finde' sich in
antarktischen Meere im süden von 4b Breitengrarl. Der Tiefseethon nimmt in den Oceanen zwischen 4l'r0 N. unrl S. Br. die Depressionen von mehr als 2200 Faden ein (Munney und Reirenn,
a. a. O.. S. 57 unter 2).
ti
Die schwer.en Mineralien, Eisen untl Braunstein, sowie die
kosmischen staubpartikeln sind nun zwar über clen Meeresboilen
aller oceane verbreitet, Eisen- und Manganoxyd hat crie organi.schen wie anorganischen sedimente gef?irbt. allein es ist zu berlenken, class dieselben einerseits nicht den continenten entnommen
sind, welche also auch nicht an Dichte abgenommen haben könneu;
sie sind vielmehr entweder ausserirdischen ursprungs, wie der kosmische staub, und müssen sich ebensogut auf tlie Fesiläniler niederschlagen, oder sie sind tlas Protluct der subaörischen und submar.inen
vulcanischen Thätigkeit. andererseits haben wir vorhin gesehen,
dass gerade in den tiefsten Depressionsgebieten die ansammlung
aller dieser schweren substanzen mit einer so grossen Langsamlieiü
273
r.or sich geht, dass eine wesentlich höhere Belastung iles Meeresbotlens rlaraus
nicht resultiren kaun. Äuf jeden Fall ist eine Be-
ziehung zwischen der unterseeischen Sedimentbildung und der geoqraphischen Verbreitung der seismischen und eruptiven Kraft in
,len lleeresbecken nicht ersiclitlich.
War es schon unmöglich, den pelagischen Ablagerungen einen
stürenden Einfluss auf die Gleichgewichtslage der submarinen Rindenschollen einzuräumen, so kann es noch viel weniger mit den andern
,rben erwähnten Anhäufungen
der X'alI sein, dem 'Wachsthum der
Iiorallenriffe und Inseln nntl den clurch schwimmende Eisberge gelrilcleten Sandbänken.
'Wenn
wir uns daraufhin ilen Ätlantic ansehen, auf den wir
ilrmer wieder zurückkommen müssen, so ist bekannt, ilass die
iiurallenbauten in demselben sowohl nach Anzahl wie Umfang verschrvintlend klein sind. Der Gedanke, class dieselben in irgend einer
\\-eise clie Seebeben des atlantischen Oceans hervor.rufen sollten,
ist r'öllig ausgeschlossen. Auf den lJnterschiecl, welcher in Bezug
auf Tiefe und Bodengestaltung zu.ischen dem fast ganz inselfreien
\orclen untl Osten cles Pacific und seinem südwestlichen, mit Korallenlrauten bedeckten Theile besteht, wurde schon im vorhergehenden
-\bschnitt hingewiesen. Wenn auch tlie eruptive Thätigkeit in rlem
inselreichen südwesten als eine sehr energische bezeichnet wercren
lluss, so kann man doch nicht behaupten, cla,ss der Nordosten in
seismischer untl submarin-eruptiver Beziehung so sehr hinter clemselben zurückstehe, wie man nach tlem ganz verschiedenen Bau
elwarten sollte.
Nicht viel besser steht es mit der angeblichen Einwirkung
der: Bänke, welche durch das von Eisbergen transportirte Gretschermaterial gebilclet werden. Dafür, dass dem Meere clurch die arktischen und antarktischen Gletscher beträchtliche Massen von Geschiebe zugeführt werden, zeugen ttie Neufundlantlbank uncl rlie
lleeresablagerungen der höheren Breiten. rm Norrr-atlantic findet
nan clen Boden an der Küste Amerikas bis zum 36.0 N. Br. mit
-,rolchem Gletschermaterial bedeckt. Die Süttgrenze dieser Ablagemngen weicht heut zu Tage von hier nach NE. zuräck. Während
rler wissenschaftlichen Expedition des
,ralismanu entd.eckte man
nber auf tler Heimkehr von den azoren nach x'rankreich in einer
Entfernung von ?00 Meilen von den Küsten Europas polirte uncl
t'on Eis geschrammte Kiesel. Die Schrammen waren noch
so deutlich, dass Mrr,Nn-Enwenos clen Transport durch Strömungen fiir
Beiträge zur Geophysik.
I.
27+
275
Diese Kiesel sind also wahrscheinlich zs;
Gletschern aus so weit
Quartärzeit clurch Treibeis von eiszeitlichen
nach Süden geschafft wortlen. Betrachten wir nun aufunserer IJls1,
sichtskarte diesen breiten Streifen cles Atlantic, tler seit so langetr
zeilen mit dem schwersten Material belastet wird., so wirtl 6sl
wahrnehmen, dass ilerselbe genau mit tler Zone zusamrnenfiillt, 6ig
wir im dritten abschnitt als völlig seebebenfrei kennen lernten. ;.
Man hat in letzter Zeit vielfach den Versnch gemacht, fis
laben ergeben, class Druckdifferenzen von 5 cm Quecksilber auf
lB00 krn Entfernung eine Zusammenpressung der Erdoberfläche
lervorbringen rvürden, die selbst, wenn ilie Eldrinde die Elasticität
,1ss Glases hätte, eine Äbweichung iler Verticalen un 0,0146" von
lrel Lage bei ganz gleichförmigem Luftrlruck betlingen würde
Lß. Br. Ass. 1881, 1882; Geogr. Jahrb. X, 1884, S. 11). Annähernrl
s0 grosse Druckunterschiede sintl auf der Erde nur aus der nördüchen Hemisphäre bekannt und zwar d,a, wo mächtige ContinentalIrassen an die Oceane stossen. So beträgt der Maximalwerth über
0stasien 780-782 mm, währencl ein Minimun rles Luftdrucks E.
1on Kamtschatka mit weniger als 752 mm liegt. Auf diese Thatsache hin hat C. KNotr es versucht, eine Beziehung zwischen d.er
Frequenz der Erdbeben in Japan und clem atmosphärischen Druck
'Winter
im Norden
lachzuweisen. \Yenn im nordhemisphärischen
ein
hoher
barometrischer
Druck
herrscht, über den tlaran
Asiens
stossenden nördlichen Pacific dagegen ein sehr geringer, so ist die
seismische Thätigkeit Japans eine regere als im Sommer, wo die
ferhältnisse umgekehrt liegen, aber der barometrische Gradient
lange nicht so steil ist. Im Gegensatz zu tlen Festläntlern ist nun
nber über den Oceanen tler Luftdruck erstens im Mittel geringer
unil zrveitens in rlen verschierlenen Jahreszeiten gleichmässiger vertheilt. Eine ungleiche Belastung der untermeerischen Rinde findet
nlso jedenfalls statt; ob dieselbe aber genügend ist, um trotz tler
grösseren Dichte uncl wahrscheinlich auch homogenen Zusammensetznng cles Meeresborlens l)efbrmationen in tlemselben in so hohem
Jlaasse hervorzurufen, wie sie FrsHsn's Theorie erfordert, erscheint
ausgeschlossen
erklärt.
und die wichtigsten meteoroiogischen
cler
Ertlbeben heranzuziehen. auch Frsmn
zur
Erkiärung
Factoren
greift ilarauf zurück lnd hält dafür, class das Gewicht tler'Wasser*rr.., welche durch tlie Meeresströmungen vorwärts bewegt wilq
unrl ebenso die Reibung tler Passatwinde und Monsune an cler Eriloberfläche nicht ohne jegliche Einwirkung auf den Gleichgewichtszustanil rler Errlkruste sein könne. Mit tlemselben Rechte könnte
man noch die verschieilene Dichtigkeit des Meerwassers anführen,
wenn auch die Unterschietle im Betrage des specifischen Gewic.hts
in den ofenen oceanen nur gering untl die schrvankungen der
werthe firr Dichte unrl Salzgehalt tles Meerrvassers an tler ober:
fläche sich inner.halb enger Grenzen halten, nämlich zwischen 1.024
uncl 1,028, bezogen uof 15,60 (v. Boausi,,LwsKl' a' a'O', S' 145)was mich bestimmt, tliesen Factoren nicht einmal einen secuntlä.ren
Einfluss bei der \reranlassung der seebeben zuzuschreiben, ist neben
tlem geringen Druckunterschiede, rvelcher durch dieselben nur veranlasst werden kann, \'or allem die r'öllige unabhängigkeit der
geogr.aphischen Yerbreitung unseres Phänomens t'on dett betrefrenden Gebieteu der oceanischen strömungen. Passatwincle untl tler
gr.össten Dichtigkeit cles Meerwassers. submarine Erclbeben unil
atmosphärischen Zustände
Eruptionen kommen innerhalb dieser etwas höher belasteten x'lächen
nicirt naunger vor als ausser denselben uncl sind, abgesehen von
rlen habituellen stossgebieten, ganz regellos übet' ilie Meeresfläche
.r.rri]{
zerstreut.
Mehr Beachtung verdienen zwei Erscheinungen, clie allertlings
nicht ständig in einembestimmten Gebiete wirken, sonclem periorlisch
wechseln, nämüch cler Llftilruck unrl die Tideu. Es ist auffallenil,
dass Frsgnn cliese beiclen Factoren gar nicht in Erwägung ziebt
obwohl er clieselben für seine 'Iheorie sehr wohl hätte verwentlin
können.
:'
'i'tfüil
Die theoretischen Untersuchungen von G. H' Dmwrx über ilie
Wirkung .ron Lufttlruckcliff'erenzen auf clie elastische Erdoberfläche
mir höchst unrvahrscheinlich.
Zu rlemselben Resultat gelangt man
in Betref der TitlenH. Danwrx's Berechnungen erftihrt die Erdoberfläche bei einer X'luthanrplitude von 40 cm über und unter
beu'egnng. Nach G.
llittehvasser in der Nähe der Küste durch den veräntlerten Wasserrh'uck Verbiegungen, welche tlas Pendel in 10 m Entf'ernung vom
llittelwasserrand um O,L26", in 100 m um 0,101', in 1 kn um
f),076" uncl in 100 km Abstantl noch um 0,025" ablenken (Geogr.
,Tahrb. X, 1884, S. 11). Auf dem ofenen Ocean liegen die Verhältnisse aber jeclenfalls anders. Ilier, wo die Ticlenwelle nnr unter
rler Einwirkung kosmischer Kräfte steht und alle störenden Einflüsse fehlen, ist ihre Amplitutle sicher geringer als an den Festlanclsküsten. Die periodischen Schwankungen des Luftclrucks und
rlie Gezeiten wird man sonach für die Kästenländer als secundäre
18*
276
X'actoren bei Erzeugung yon Erdbeben gelten
lassen müssen,
ft1
die submarinen Frschütterungen lässt sich ein
Gteiches nicht
nii
solcher Gervissheit zngestehen.
Kommen
wir nun auf Frsnrn,s
rvir uns, ob mit Hilfe
Theorie zurück und fragen
derselben das seismiscle phanr,m*
Oa*
Meer.esbodets nngezw[ngen seine Erklärung
finclet, .o *,*J ,*
zugeben, dass die rvichtigste vorbedingung
für clie tnrvenaung
selben auf die snbmarinen Erdbeben -unä Er.upti""." -fÄfi." 4qrOi.
erste und einzige Lrr.sache zur Entfaltung rle1. Ueiaen
gro;;;gu.o
geocl5'namischen Kräfte, rler seismischenlu'rl
vurcanisähen.'.oir .li*
Aufschichtung von Sediment sein. Äuf
dem offenen O..uo"'trnn
aber rveder .eine locale Depr.ession des Meeresboa.o*
Ao..n en_
häufnng von Sediment stattflnden, noch ist
ein fVecUJ ii as,
Yertheil'ng des durch rlie seclimente ausgeübten
Druckes ,er*h.
Diese beiden Factoren sind es aber gera'de, .,uur.rru--rr;;o
;1"*
allein rlie spaltenbild'ng an der unte-r.en seite
trer n"a"ioal uu.anlassen und jene Reihe-.ron Vorgängen
ermöglichen, die mit der
compression und Gebirgsbildung a"er rtruste
endet. 'wo keine ver_
änderung.im Greichgervichtszustand der Rinde
aurctr ungiei.nu n*
lastung eintritt, rvie bei cren submarinen schollen,
können in der_
selben auch keine Risse von unten he' entstehen;
ohne aufbersten
der Rinde kann aber wierler die
nvulcanische Energiui-JJt io
Kraft treten' Trotzd.em bleibt die Thatsache besteh-en,
au*, o.
oceane in allen ihren 'riefen von den gewartigen
wi"r.oogun ae,
seismischen'nd vulcanischen prränomens h-eimgesucht
wertren. Dieser
widerspruch zwischen Thatsache und rheorie nimmt
der
ihre allgemeine Gültigkeit, damit ist aber trer werth letzteren
derserben
überhaupt ilr Frage gestellt.
tr'altung ist nicht die einzige art rler störung,
von welcher
die sehichten tler festen Rinde üetroffen sind, einJ'rodur.
.lroro
weit verbreitete besterrt in cren verwerfungen, werche
die Erdkruste
tiberall, in den Gebirgen wie in den Ebenen, d.urchsetzen.
Ist tlie
Runzelung das Resurtat cler compression, so entstehen
Dislocationen
rlurch spalten, wälche sich in Folge von contraction
bilden. In
Gegensatz zu sunss, wercher entsprechenil
der bisherigen annabrne
die Dislocationen als tlas Ergebni., ooo Bervegungen
,"ri.nt, O,
aus der Verringerung des volums tler Erde
trervo"fenen, ist Frsurr
der ansicht, dass normare yerwerfunge' vielfach
aus einer verticalen, seltener horizontaren contraction-von sedimentmassen
hervorgehen' Die betle*tenclsten spaltenverrverfungen erklärt
derserbe
ztt
letloch ars das Ergebniss einer
Kraft, welche auf der einen seite
nach oben wilkt, oder sie .oit.oior.t
das aufhören einer
'ertical
stiitzenden Kraft auf der andeln Seite veranlasst
sein.
verschiebungen der einzernen
mügei;tücte einer verwerfungs5'alte gegen einander, sei es in o.rti.äi*
oder horizontarer RichtL'rg' sind ohne Erschütterung aer sctroitä
gar nicht denkbar. Es
isr eine Eigentrümlichkeit aiÄe" tetloni..rr.n
Erdbeben, mag nan
knrzweg ars Disrocations- od.er
stru*urueuen bezeichnen.
'ie
oder
ruill man darunter noch wieder Blattund w'echselbeben rnterdass sie bei geringer seirucrrer
'clteiclen,
lusdehnung der schütter_
däche sich in eine' bestimmten. rit
au. spurte
zusammenfallenden
liicirtnng fortpflanzen. Gelingt u. oo*, -un.t,
füI. clie Seebeben
.o-i*i
aumit
die conrracrion
l::':::::.
.rter 1T.*::"nacrzuwäsen,
,re'
den oceanen
riegenden
TL.'.;;r-ä;;
ä,;J#r'acür.n
Es sei zunächst
cras Erabeben-r,om 2.
april
1n
tgSt erinnert,
l'elches von einem Schiff 40 S,n.
W.
von Valparaiso yersptirt
*'u'rle, arso genau in rler auf dem
Festunae ;ilarrirr* i,frr_
_
l,tianzrmgsrichtung, rvä-hrend eio unauru, schiff,
das um il n#_
ric,e. stand, um' das_die Erscrrütte'ung
Donnern ver_
o' s' 1?5/1?6). ars ein ;;.- begieitende
Dislocationsbeben
muss
rrbel jenes submarine Erdbeben
uo, ZZ. ö.c. 1gg4 angesehen wer_
rverches sicrr fast 550 sn
'reu '
. rveii Äischen den azoren uncl
uatleila in unzrveideo,rl,lln:o::,
ersrreckre (s. o. S. 1?6).
|i.t!,,;;
di1
n"..r,üil.,,,ng
jl:1s.
vorüb er, ohne von
,,,,,,, 1],,1:lu,::,.
::t1:1
vurcaniscrren
a'sbruci begreitet zu .-*,*nr"
',iue'i
z'ei ancrern seebeben hervor. die
rrrenlhlls anf Dislocationsbrüchen "u.r]wunr*cheinlichkeit nach .
stattfa'den. rch meine erstens
,las submarine Erclbeben yom gf
. n... lASf , rvelches nach der
-lusiclrt yon Or,nnru sSinen U"*p",rng-io^.ine"
gerade oder fast
-ooa
.e'acle von N\y. nacri sE.
verraufenaEo
nach
s\\,. einfa'enclen
:paite hatte' Die unterbrechung,r."
F;;;."rven
:.rrrm.(s'
ffi.:lHr;:l
an clen
'liagrammen von tr'arse point
port äair in der Gezeiten_
x.orm eines
kleinen senkrechten striches '"na
g.*nn.i."ai.ser annahme, wie
wir
i'issen, eine wesenriche
stürzä.
;;;;;;;tu
Fat ,etrifft ein Er_
ich bisrrer noch nicrrt ."*atrnl
trine,
namuch das schreck_
iiclre Erclbeben, werches
am 23. Dec. 1g54 die stadt simoda
Iapan zerstörte
in
und
trregatte nDiana,, Au".t ein.n
I"luthrvirb
!.jrrfhr*irhor
et *^-*r^".^.lte,r,ussische
vernichrete.
nigniss. das
r
y";;; ;.;;X:;ff .ä;; ; #:n..iä:
r.änirut, erschütterte die Frelatte 2-B ,ri'. lang. um
10h ,. *. t."i"aie erste rror,u
iltii.-uin,
*,
irergehende Anzeicrren
um 9h 1bn u.
278
279
5 Min. später eine zweite uncl 10h 15n die tlritte. Von fOo e5i
a. m. bis Mittag sank und stieg das 'Wasser so ausserortleuilic\
dass clie Tiefe am ankerplatz rler Fregatte zwischen 8 und a0 Fuss
wechselte. ,Dianau wurde in 30 Min. nicht weniger als 48 nai
runrl um sich herumgetlreht. Die Erregung des }leeres legte sich
erst nach mehreren Stunclen (Zeitschr. f. allg. Erdkunile, Berlin y,
beben uud den vulcanischen Erdbeben zu ziehen sei. Die Untersüchungen von J. MnNp über die Erdbeben iles nörtllichen Japan
zrvischen clem 35.0 untl 44.0 N. Br. werclen uns jeiloch tler Ent-
s.
314).
:1;"
Den Zusammenhang tler Schütterfläche dieses grosseu Eril_
bebens mit dem geologischen Bau von Südjapan hat E. I.{er,'rrew
in seiner Abhandlung über ,Erdbeben und Vulcanausbrüche in
Japann rlargelegt (lWittheil. iler deutschen Ges. f. Natur- und Völker_
kunde Ostasiens, 15. Heft). Neuerilings ist derselbe in tlen Begleit
worten zur geologischen Karte von Japan auf cliese Frage wieiler
zurückgekommen (Bau und Entstehung tler japanischen Inseln,
Berlin 1885, S. 69). ,Die eigenthümiiehe Form des Schütterkreises
uncl der Parallelismus der Linie ihrer grössten Erstreckung nit
der rlas Gefüge von sücljapan beherrschenclen Richtung weisen trarauf
hin, dass sich die Schütterwellen nicht von einem Punkte oder von
einem eng begrenzten Gebiete aus verbreiteten, wie ich früher vermuthete, sondern class sie von einer Reihe von Punkten ausgiengeu,
rlie sämmtlich in einer der Grenze des streifens krystallinischer
Schiefer parallelen Linie gelegen sein därften. Das Erdbeben yotr
1854 tlürfte also seinen Grunrl in tler Entstehung einer jener lang
hinziehentleu Dislocationen haben, die in dem Aufbau von Sücljapan
eile so grosse Rolle spielenu (a. a. O., S. 70). Die Erdbeben tler
Jetz\zeit sind in Nordjapan meistens an die Aussenzone gebuntlen,
und da iliese Zone vulcanischer Erscheinnngen entbehrt, so fiihr0
NluuenN alle Erschütterungen dieses Gebiets auf Dislocationsvorgänge zurück. Anch das Erdbeben von 1854 betrachtet er nicht
als ein vulcanisches, sonilern als ein tektonisches , welches seineu
Ursprung höchst rvahrscheinlich längs einer ausserhalb der .A,ussenzone gelegenen Linie hatte (a. a. O., S. 83i84).
1ir:1"
Nach dep, was im'Eingange zu diesem Abschnitt über ilas
unterscheitlentle Xlerkmal tler Seebeben auseinandergesetzt wurtle,
müsste die Anrvesenheit rler mächtigen Fluthwelle uns bestimmen,
das Erdbeben vom Jahre 1854 als ein vulcanisches anzusprechen.
Der eruptive Act ist indessen nicht immer entscheitlenrl für die
Zutheilung tler Ertlbeben zu der einen od.er andern Gruppe. Wir
stehen somit vor clerselben Schwierigkeit, welche sich fii'r. Surss
bei der tr'rage ergab, wo tlie Grenze zwischen den Dislocations-
scheitlung näher bringen.
Durch Vergleichung der Angaben des Seismometers über die
ßichtung cles Stosses il Yerbintlung mit tlen entsprechenden Zeitangaben kommt Mu,xn in Betref iles Ursprungs tler japanischen
Erdbeben zu dem höchst wichtigen Resultat, dass iler grösste Theil
aller Erschütterungen theils vom Botlen des Oceans E. von Japan,
rheils von tler Ostkäste oder Punkten in tler Nähe tler Küste her1ähre. Von 419 Ertlbeben, tlie in tler Zeit vom October 1881 bis
0ctober 1883 beobachtet wurilen, hatten 355 otler 840/o ihren Ursprung im Ocean otler an tler Käste. Als ein Gebiet grösster seisnrischer Thätigkeit liess sich tlie ganz flache Alluvialebene des
Tonegawa nachweisen, tlie Ausgangspunkte tler Erschütterungen
rlieser Linie liegen aber in der Verlängerung derselben unter tlem
Bett des Oceans. Eine tlritte merkrvürdige Thatsache ist tlie, tlass
in unmittelbarer Nähe activer otler auch erloschener Vulcane die
Erdbeben auffallentl gering sintl. Das seismische und vulcanische
Phänomen stehen in Japan in keiner näheren Beziehung zu einander
rTrans. Seism. Soc. Japan VII, 2, 1884). Die der Abhantllung beigegebene Karte lässt clie Beschränkung der Erschütterung auf die
Anssenseite der japanischen lnseln deutlich erkennen, tlas Binnenlantl
mit seinen hohen Vulcanen und die tlem japanischen Meere zugewantlte
Seite sind in viel geringerem Maasse tlen Erschiltterungen ausgesetzt. Halteu wir clamit noch tlie Karte zusammen, welclte Neuu-rxr über die Austlehnung tler Schütterdäche der betleutenderen
japanischen Ertlbeben veröffentlicht'hat, so wirtl es sehr wahrscheiniich, tlass der Ursprung tlerselben auf Linien, die ausserhalb ttes
festen Lantles unter dem Meere liegen, sich befintlen muss.
Richten wir unser Augenmerk wietler auf Südjapan, so muss
man zugeben, dass besonders die Yetlobucht mit der südlich tlavon
liegenrlen grossen Yulcanlinie in Bezug auf tlen geologischen Bau
rvie die Ausserung der seismischen untl vulcanischen Kräfte grosse
.itrdicnteit mit ilen gleichen YerhäItnissen tles sütllichen Italiens
zeigt, die aus den Schiltlerungen Yon Suuss bekannt sincl. Ich
rtehe deswegen nicht an, sowohl tlas japanische Erdbeben vom
23. Dec. 1854 wie auch clas submarine Erilbeben im Meerbusen
lon Bengalen und. jenes zwischen tlen Azoren uncl Macleira als
Dislocationsbeben anzusehen, mag man sie nun als peripherische
280
281
oder radiale Senkungsbeben auffassen. Die unterseeische
Eruptioil
ist bei rlen Bervegungen rrer submarinen schoilen gegene-ina;ä;;
ocler des lreeresbodens gegen trie continentaren scrrorär,
uioul.ä*däre Erscheinung und wohl erst rrnrch das öffnen ae, nrucusiäten
ermöglicht.
rn der
eben erwähnten abhandrung über.die Erdbebeo Jupuor'
spricht Mr,\E die Vermuthung aus, dass ebenso wie bei tten japani_
schen fnseln auch für die seismischen ,Erschütterungen der
West_
küste sütlame'ikas die Erregungsstene in einiger Entiirnung
von
der
Küste im Meeresbocren_des pacific liege. Die nisnerige Ei.orterung
des seismischen und. vulcanischen phänomens berechtigt
uns, glaube
ich, zu der Annahme, dass es nicht nur für diese GÄiet. a&
fuU
ist, sondern überhaupt fiir clie ganze Küstenstrecke, die nach pacifischem Typus gebaut ist. wenn auch nicht so genaue seismonetrische
Beobachtungen yon derserben rvie für Japan vorliegen.
Es ist
ebenso sehr der überei'stimmende geologische, Bau crerrbetreffenden
Küstenländer wie rlie Gleichartigkeit in cler Ausserung cier
Kräf1s,
welche uns daz* bestimmen n'ss, d.ie grösste anzahl der litoralen
Erschütterungen ars Spaltenbeben hinz*stelreu. Gerad.e clie schwersten Erdbeben, diejenigen, welche an der grössten Bruchsparte
iler
Erdrinde auftreten, sind submarinen Ursprungs.
r{,
Yer*'erfungsspalten sollen nach Frsupa meistentheils rlureh
verticale Oontraction in Folge ungleicher compressibilität cler sedi_
mentmassen entstehen. l'ür' cliejenigen Dislocationen, rvelche
sich
in der submarinen Riude bilclen, ist eine solche annahne oor,iglich. Es sinil nur zrvei Fälle tlenkbar., in ilenen im }reeresboden
spalten entstehen müssen. Eine verringerung des volumens der
innern E'dmasse d*rch abktihl,ng orler durch ausrvruf eruptiver
Massen, sei es aus oceanischen yulcanen oder durch suburarine
aus_
brüche, wird radiale contractio' und compression der unter.meerischen schollen bediugen. rn anbetracht der weiten verbreitung
cles vulcanischen Phänomens in clen oceanen m*ss man
annehmerq
dass clieser vorgang sich überari abspielen kanl. aüilererseits
be:
stehen in der festen Errlrintle in x'orge ungleicher Dichtevertheilung
starke spannu'gsdill'erenzen, welche, sobald sie einen gewissen
Betrag erreicht haben, durch spalten und verwerfungen iüre Äus-.,,
Iösung fintlen. Es giebt wohl nirgend.s grössere unregelmässigkeiten
in tler Dichtevertheilung als an d.en grossen Bruchspalte'. io tter
clichte lleeresboden mit den continenten zusammenstösst. Daraus
erklärt sich clie Thatsache. dass die mincler dichten und nicht homo.
_
gen zusammengesetzten Festlandsschollen durch die horizontale Com-
pression in Gebirgsfalten gelegt werclen. In den dichteren, wahrscheinlich homogen gebiltleten uncl deswegen starreren submarinen
Schollen wird dagegen jede Störung cler Gleichgewichtslage durch
Bildung von Spalten wieder ausgeglichen.
Weshalb nun in rlen meerbedeckten Theilen der Erdrinde
faltungen entrveder gar nicht bcler wenigstens in viel geringerem
Jlaasse als auf den X'estlandsflächen vorkommen, darüber lassen
siclr nur Yermuthungen aufstellen. Die Existenz der oceanischen
fulcane führt Frsnen ebenfalls auf rliese X'rage. Ganz im Gegensatz zu seiner Theorie muss er annehmen, dass in der suboceanischen Kruste sich Spalten bililen können, ohne ilass tlie emporsteigenilen Gase und Dämpfe auf rlie Spaltenwände comprimirend
irirken und stauchung cler Rincle veranlassen und. zwar deshalb,
rreil im Falle einer spaltenbildung clie submarine Rincle auf einmal
tnd durch ihre ganze Dicke hindurch aufreisse. Auf jedes Seebeben müsste danach unmittelbar eine Eruption folgen; so stark
seismisch erregte Gebiete wie tlie cles äquatorialen ailantic oder
ieder anrleren Zone, tlenen untermeerische Ausbrüche fast ganz
li'ernd sind, dürften nicht existiren. In dieseni Widerspruch sehe
ich abermals einen Berveis gegen die X'rsunn'sche Spaltentheorie.
Eine andere Annahne zur Erklärung der mangelnclen Faltenbililung im }feeresboden gründet sich auf rlen geringen unterscrried"
relcher zwischen der Dichte der suboceauischen Kruste und des
tlemelben nnterlagernden substrats besteht. Bei etrva vorhandener
f-'ompression würde nach FrssBn die tlaraus resultirende Hebung
geling sein, weil rler grösste Theil der comprimirten llasse
ais 'wulstartige Protuberanz nach unten in rlas Magma gepresst
welrle. Viel näher liegt die Vorstellung, class dem tangentialen,
aus cler Compression resultirenden Druck von clemjenigen, welcher
lertical von unten aus dem Magma und von oben durch die Wasserntrsse wirkt, das Gleichgewicht gehalten wirrl. Die Folge wäre
eine Yerdichtung des Meeresbodens, der zu starr würde, als dass
et' d.er comprimirenden Kraft uachgeben könnte. Auch Dewsolr
tlenkt sich den Meeresboden des atlantic aus hartem, widerstandsfähigem Gneiss bestehenrl, der trotz fortgesetzter verticaler Senkung stets nur von wenig Brächen durchsetzt war, clurch die, wie
in cler Gegenwart in Island uncl clen Azoren, eruptive Masse emporclrang (Frsnnn, &. &. O., S. 797 Z6L; Nature XXXIY, 1g96,
,
5. 109).
,ml
:€
282
Die bisherige Erörterung ermögricrrte es uns, eine bestimnta
Reihe yon Seebeben als mit vulcanischen Erscheinung.o
*O
Oui
Bildung von Dislocatigo_._o zusammenhängend aus der ganzen
auszuscheiden. Es bleibt aber noch immerhin eine giosse
anzahl
von untermeerischen Erschütternngen übrig, die clurch annahme
vnlcanischer orler tektonischer vorgänge keine Erklärung fintlen.
Bezeichnend für diese Gruppe vou seebeben ist der umstantl,
tlasg
zu derselben vorwiegenrt rtiejenigen gehören, welche in der eigentlichen Tiefsee auftreten. Dalit ist jecloch nicht ausgeschlo"r.un,
dass sie nicht auch in anrlern
Gebieten vorkommen; sie finden sich
entweder in Gruppen oder regellos über d.en Ocean zerstreut
vor.
a*f die charakteristischen Eigenthümrichkeiten rlieser gggbeben wurde schon im ersten Abschnitt hingewiesen (s. o. S.
1g0
sie unterscheitlen sich von den submarinen Dislocations_
-183).
beben dadurch, dass es succussorische, vertical von unten
nach
oben gerichtete stijsse sind, welche trotz der oft hohen rntensität
stets eine äusserst geringe verbreitung tler seismischen weue
zeigen. a'ch auf dem tr'estlanrle ist diese eigenthümliche art
von
I[Ä;
Erschütterungen bekannt. supss führt von trieser Gruppe
,zuweilen recht heftiger, zuweilen örflich scharf umgrenzter-Bebenn
einige Beispiele an. sie sind öfters in iler Nähe thatig.r vulcane
beobachtet, wie am 18. Mai 1?80 bei Ali unweit von iaormina
in
sicilien oder am 4. März 1881 unrl wieder am 28. Juli 1gg3 zu
casamicciola auf rschia; ebenso gerren sie von jüngeren erloschenen
Yulcanen, wie vom albaner Gebirge oder vom vuttur aus, selbsü
von alten erloschenen Eruptivstöcken, wie am 2!. Mai 1gg2 von
Kaiserstuhle im Breisgau (Sunss a. a. O., S. 2g4).
..
";ii,;
Es wäre ein vergebliches Bemühen, wolrte man alle tlie einzelnen tiber die oceanische x'lur zerstreuten stosspnnkte auf schütter'linien und spalten im Meeresboden zurückführen. Nicht einmal
ftir ilie bekannteren seismischen Gebiete, den Äzorenrücken, das
atlantische Plateau uncl tlie beirlen zonen des äquatorialen aflantic,
würde es gelingen. Der Gruncl hierfür ist in dem umstanrl zu
suchen , class die aus cler Gravitation resultirende Kraft, welche
wir zur Erklärun$' cler tektonischen und mittelbar auch tler vulcanischen seebeben für hinreichend hielten, auf die jetzt in Beile
stehende Erscheinung keine anwendung fnilen kann. auch ist ei
nicht angängig, mit Frvn alle Bewegungsvorgänge rler Ertlrintlo
durch den Druck der dichteren und, wie rflve meint, {Lickeren sub
marinen Rincle zu erklären. Die von ihrn supponirte schnellero
283
abkühlung des Meeresbodens unrl clie tlamit zunehmend.e Dicke und
schwere soll a'f das Magma einen Druck a'säben, der sich durch
dasselbe gleichmässig fortpflanzt und. in den dünneren Theilen der
Iir'ste, den x'estländern, eine fortschreitende wölbung hervorruft.
Ein solches Einsenken der }reeresbecken, wahrer seniungsgebiete,
rvürde rvohl seismische Erschütterungen und vulcanische ioibrüche
an den alten Brnchlinien gegen die Kontinente erklären, im übrigen
nlissten die Yerhältnisse gerade umgekehrt liegen. anstatt rlie
dicke submarine Rinde von seebeben in a[en ihren Theileu erschüttert unil von Eruptionen durchbrochen zu sehen, sollte man
in rnnern de* dänneren kontinentalen schollen, unter dereu oberlläche die Rhyakohypse höher stehen mtisste, yulcane und Ercl-
beben erwarten.
wie gleich im Eingange zu tliesem Äbschnitt angecleutet wurcle,
müssen wir noch eine andere Kraft zur Erklärung zu Hilfe nehmen,
*nil ich sehe diese in Übereinstimmung mit Frsnrn in cler im Magnra,
l.orhanclenen Energie.
sunss möchte sich nicht entscheiclen, ob diese heftigen und
local eng .mgrenzten Beben als Explosivstösse oder Nachsackungsbeben oder wie sonst überhaupt aufzufassen seien. Die Thatsache,
dass dieselben nur in vulcanischen Gebieten vorkommen, mnss
rns,
neine ich, den Gedauken narre legen, dass sie nit ilem verhalten
rles Magmas in irgend werchem iusächlichem Zusammenhang
sterren.
setzen wir voraris, ilass die Ertlrinrle auf einer flüssilen orter
plastischen unterlage ruhe. Die in rlem Magma eingeschiossenen
t-lase uncl Dämpfe sind unter der dichteren uncl schwereren
suboceanischen Rinde einem grösseren Drucke unterwor.fen
als unter
rien subcontinentalen Theilen, die spannung, in der. sie sich beänden, ist also proportional dem Gewicht rler ilar'überliegenden
Kruste eine höhere. aus d.iesem urnstande schreibe ich dem üugru
tlie x'ähigkeit ztr, in die unterseeische Rintle von unten her
rn-
trusivstöcke zu treiben, wodurch die letztere zugleich erschtittert
wir:d. Frsnpn stellt, wie wir wissen, den vorgang der rntrusion
als einen rein statischen hin und macht die Mödichkeit ilazu
von
der spaltenbildung abhängig. unsere untersuchung zwingt uns,
austatt dieser passiven Rolle dem Magma eine active rn;ectionsläliigkeit zuzusprechen. rn welcher w'eise die rntrusion der"Magmanasse in rlie plastische substanz rler tieferen Theile der
Erdrlinde
vor sich geht, darüber jelzt schon Betrachtungen anstellen zu
wollen,
wäre verfrüht; rveitere Beobachtnngen rverden uns hoft'entlich
auch
I
ii
il
it
I
284
darüber den erwünschten aufscliluss geben. vor allen Dingen
isj
aber abzuwarten, welche Resultate rlie weitere Forschung ä5li
den Zustand des Erilinnern liefern wird , da von diesem iro*.r.
Yorstellung über clie wirkung der im rnnern vorhandenen Energisquelle abhängig ist. Aber auch so sind die vorliegende
Untersuchung *nd die angestellten Betrachtungen wohl geeignet, unsere
ansicht von der constit'tion cler submarinen Rindentheile besser,
als es bisher möglich war? zu stützen und
ein Gesetz im inneren
'ns
Bau tler Erclrincle zu enthüllen.
Durch die geologische Untersuchung cier tr estländer sind wir
mit der Thatsache bekannt, d.ass clie älteren Eruptivgesteine unrl
häufig auch noch clie tieferen sedimentären schichten von Gängen
und Stöcken jüngeren eruptiveu Materials dnrchsebzt sinrl. Nur
eine verhältnissmässig kleine Äuahl solcher rntrusivgänge hat
die
Ereloberfläche selber erreicht und ist der A*sga'g.pookt gervaltiger.
Lavaströme gervorclen. clie sich deckenfi)rmig über die albren setti_
mentschichten ausbreiteten. Nach der Tiefe zu müssen diese Gänge
an zahl und lJrnfang bedeutend znnehmen. Finclet sich diese Erscheinung schon in den gehobenen Festlandsschollen in so weiter
Yerbreitung vor, so ist Grund genug vorrranden zur annahme, dass
in den tiefer in das lfagrna eintauchenden suboceanischen sehollen
derartige rnjectiouen der dichten unil schrveren Magmanasse viel
hä*figer vorkonmen. Ilnd in tler That, ist die obe' gegebene Erklärung richtig. class nänlich clie ganz eigenartige' succussorischen
seebeben, welche sich clurch tlie enge Beschrankung ihres schüttergebietes von allen tibrigen submarinen Erschütterungen so auffallend unterscheide', mit clem process der Intrusion von Magmamasse
in den lreeresboclen i' ve.bindung stehen, dann müssen in dem
letzteren clerartige Gänge nnd stöcke eine ganz allgemeine verbleitung besitzen. Die Einpressung des Materials wird einerseits
zur compression der untermeerischen Rintle beitragen, anclererseits
wird die Dichte der letzteren clurch Einschaltnng zahlreicher Layagänge erhöht werden.
,,
Erinnern wir *ns
der oben mitgetheilten Resultate der
'un über die relative Dichte der
Hp''pnr'schen rlütersuchungen
continentalen untL suboceanischen Rindentheile. Der \\riclerspruch zwischen dem Ergebniss der theoretischen unters.chung für clie se-cundenpendellänge F auf dem tr'estland und M auf dem Meere,
welche ergab, dass x')ll, ist und der Erfahrung. nach welcher
r' < I ist. cl. i. kleiner als ilie Länge des sec*nrleripendels auf den
285
Inselstationen, führte Hrr,uunr zn der Aunahme, dass die Wirkung
der Continentalmassen mehr. oder weniger compensirt .werde durch
eine Yermintlerung tler Dichtigkeit der Erdkruste unterhalb der
Oontinentalmassen. Demnach muss ilie Erdkruste unter dem Meeres-
boden etwas dichter sein als unter ilen Festländern. Wenn nun
F{I ist, so glaubt llnr,usnr wegen tler geringen Ausdehtung der in Betracht kommenrlen kleinen Inseln doch nicht voraussetzen zu müssen, dass sich ttie Dichtigkeit unterhalb der Inseln
rvie diejenige unterhalb der Continente verhalte, d.ass also clen
Jlassenanhäufungen in clen rnseln }lassendefecte unter denselben
in rler Erdrinrle entsprechen. Stimme die Dichte unter den Inseln
aber wesentlich mit derjenigen unter tlem Meere, so erkläre sich
cler Überschuss yon I über F dnrch die Anziehung tler fnselmasse
(a. a. O., S. 365). Sehen wir uns nun aber in der ebenrla S. 215
gegebenen Übersicht der Längen des Secundenpendels die Inselstationen an, so finden wir, class tlieselben mit Ausnahme weniger
Koralleninseln nur thätige oder erloschene \rulcane besiüzen. Ein
Theil rles beträchtlich höheren werthes tler schwere wircr also auch
anf den Umstanil zurückzufirhren sein, dass die Rhyakohypse unter
tlen oceanischen rnseln höher steht als unterhalb der continentalrnassen. Aber nicht blos unter tlen Inseln, sondern unter dem
Jleeresboden im allgemeinen muss rlie }röglichkeit zulm Durchbruch
tles Magmas in höherem Maasse gegeben sein als auf den Contiauch
renten. In jerlem
anderen Falle bleibt nämlich rlie Verbr,eitung
tler submarinen Erdbeben nnd Eruptionen unerklärlich. Ein Vergleich zwischen der vertheilung der seismischen und vulcanischen
Thätigkeit der Erde auf clen tr'estländern unil clen meerbedeckten
Theilen wird die Richtigkeit clieser Behauptung darthun und zugleich ilie Grundverschiedenheit im Bau rler submarinen und continentalen Bindenstücke in aller Schärfe vor Augen treten lassen.
Auf tlem Festlande ist rlas Vorkommen des Vulcanismus in
der Jetztaeit an die grbssen Bruchränder gebunden, welche }Ieer
und Continent trennen. In mehr oder minder weiter Entfelnung
vom Ocean haben sich clie Vulcankegel auf den junggehobenen Gebirgen aufgebaut. Im Innern der X'estlanilsschollen, I'ern von den
Jleeren fehlt jegliche Ausserung einer recenten mlcanischen Thätigkeit. Auch ilie Erderschütterungen, besonders die am häuflgsten vorkommende Art tlerselben, die tektonischen Ertlbebeu, sinil auf die
hohen Gebirge beschränkt, deren Faltungsprocess noch nicht abgeschlossen ist.
286
287
Wie ganz anders liegen die Verhältnisse in rler suboceanischen Rinde
!
rm dritten abschnitt le'nten wir rlie gewaltige x'luthzone
rveise uncl
tles
Pacific, die oceanische Parallele zur grössten vulcau- und Erdbebenzone des Festlandes kennen. so genau die beiden zonen auch
in
ihrer Längenerstreckung mit einander zusammenfallen, zeigen tlieselben im Einzelnen tloch grosse verschieclenheit. Dass clie unterseeische vulcanische Thätigkeit in ihrer Ausserung von der dsg
angrenzend.en Festlandes vollkommen unabhängig ist, hat sich
oft
genug in dem umstande documentirt, ilass selbst bei den schwersten Erdbeben und clen, ihrer wirkung nach z* urtheilen, grossartigsten submarinen ausbrüchen die yulcane rtes Festlandes sich
nicht im mindesten regten. tr'erner ist die Thatsache sehr beachtenswerth, dass die eruptiv-vulcanischen Gebiete des }leeres durchaus nicht eben solchen in gleicher trveise thätigen an der gegenüberliegenden Küste entsprechen. so fehrt ein den vulcanen von
Quito entsprechendes submarines Eruptivgebiet, an der.'pacifischen
Küste von }lexiko liegt rlie strecke, welche häufiger von Errlbebenfluthwellen heimges*cht rvird. zu beiden seiten von acapulco, zwischen der grossen Yulcanreihe, welche Mittelamerika durchzieht
und den mächtigen I'nlcanen vou Mexiko, uncl währ.encl in californien die eruptive Thätigkeit erloschen ist, zieht sich an rler Küste
ein seismisch uncl eruptiv gleich reges Gebiet hin.
. ,il
Auch in Bezug auf die Lage cler Centren, von denen die
Eruptionen ausgehen, unterscheiden sich die beiden zonenin einem
wesentlichen Punkte. Die Anordnung der festländischen vulcanschlote und ihre geringe Entfernnng von der Käste gestattet keinen Zweifel daran, dass dieselben mit tlen grossen Bruchspalten
der Erilrinde in Yerbindung stehen. F ür rlie submarinen bruptionsstellen lässt sich hingegen ein gleiches nicht behaupten. ,Die
ausbruchspunkte liegen meistens in viel weiterem abstande von
der Küste als die entsprechenden stelren des Fesilanrles. Dararf
kann man schon ganz allgemein a's d.er Dauer schliessen, welche
zwischen clem untermeerischen ausbruch uncl dem Hereinbrechen
der von ersterem veranlassten Fluthwelle an der Küste gewöhnlich verstreiclit. rn einigen wenigen FäIen riess sich dieses sub:
oceanische Eruptionscentrum mit ziemlicher Genauigkeit in bedeutender Entf'ernung vom Continent festlegen.
, rjiil
Die meisten Erdbebenfluthwellen stammen sicherlich von diesen
in grösserer oder geringerer Nähe bei der Küste gelegenen unter-
her, es liegen aber die unzweideutigsten Bezwar aus jüngster zeit vor, dass auch mittÄn in den
seeischen vulcanen
oceanischen Becken Eruptionen am Meeresboden stattfinden, deren
I\rirkungen sich in den mächtigen Meereswellen bis zu clen fernsten
Iiüsten erstrecken, wenn auch eine Erderschütterung nicht wahrgenommen wirrl. So beobachtete Korvettencapitän ver,ors yon
S. lI. S. ,Nautilusu am 2L. Aug. 1g?? im Hafen von Nagasaki
rrm 4l' 15- p. m. ein plötzliches anhalten d.es wassers, rvälhrend
bis gegen 6h p. m. ctie x'luth laufen sollte. Das w'asser zog sich
alsdann mit grosser schnelligkeit zurück und stieg ebenso sctrne[
rvieder, so dass innerhalb 10 Min. der unterschied zwischen Hochnnd Niedrigwasser 2,1m betrug. Hierauf fiel und stieg das wasser
in derselben 'weise noch dreimal, wobei aber die unterschiede
zrvischen Hoch- und Niedrigwasser immer geringer sowie die zeitintervalle immer grösser wurden. Bei dem letzten tr allen und
steigen, ungef?ihr 1 stunde nach dem ersten, wurde noch ein Höhentnterschiecl von 0,9 m beobachtet. Eine Erschütternng wurde
weder an Borrl noch am Lanrle wahrgenommen (a. H. 1g?g; s. ggz).
Da das wetter an diesem Tage keine aussergewöhnliche Erscheinung zeigte, so können atmosphär'ische Zustände das phänomen
nicht veranlasst haben. Die Gleichartigkeit rles verlaufs dieser
Erscheinung mit andern, d.ie unzweifelhaft von unterseeischen Ausbrüchen herrühren, macht es im Gegentheil sehr wahrscheinlich, dass
auch tliese wellen die Fernrvirkung einer submarinen Er.uption lvalen.
Leirler f'ehlen an der ganzen westküste iles pacific Fluthluesser, die allein clen charakter der'wellen kennzeichnen können.
Die pacifische Küste Nordamerikas ist in dieser Hinsicht schon
seit langen Jahren günstiger gestellt. Die Gezeitenmesser yon
san Diego, san Francisco und astoria haben denn anch die Erdbebenfluthwellen des Pacific mit grosser Deuilichkeit erkennen
lassen. am 12. Nov. 1884 bezeichnete der selbstregistrirenrle
Flutlrmesser zu saucelito, cal., eine Reihe von 'wellen, tlie wahrscheinlich einem submarinen Ercrbeben, wie es in dem Berichte in
A. J. Sc. XXIX, 188b, S. 486 heisst, zuzuschreiben sind. Die_
selben fingen 8h a. m. an und endeten um 11h a. m. Es sincl
9
deutlich markirte'Wellenkämme in 2$ St., also nur 1? IIin. von
einancler getrennt zu erkennen. sie haben eine Höhe von nul 2
bis 3 Zoll, zeigen aber den charakter iler Erdbebenfluthwellen
in
vollem Gegensatz zu den Brechern, d.ie eine Barre anzeigen
und
scharf und häufig sinrl. Aus rler Höhe
Länge der w'ellen
'nd
ii
i
{l
if
rl
;l
1
I