Apron Controller – alles im Griff

Transcription

Apron Controller – alles im Griff
Facts
Apron Controller – alles im Griff
A r bei te n i m T o w er Voraussetzungen und Ausbildung
Er gehört zu den schönsten Arbeitsplätzen am
Flughafen Zürich – und zu den anspruchsvollsten: der Tower. Wer hier arbeitet, trägt viel
Verantwortung, sieht sich mit vielschichtigen
Aufgaben konfrontiert und bringt ein gehöriges Mass an Disziplin, Zuverlässigkeit und
Flexibilität mit. Die Mitarbeitenden von Apron
Control sind zuständig für einen sicheren und
effizienten Flugbetrieb im Bereich der Rollwege, Vorfelder und Standplätze. Sie führen
und überwachen nicht nur die rollenden Flugzeuge, sondern lotsen auch den Fahrzeugund Schleppverkehr sicher ans Ziel. Sie sind
die «Schutzengel» im Tower des Flughafens
Zürich.
Doch der Weg hinauf in den Kontrollturm ist kein leichter. Bevor die 17-monatige Ausbildung in Angriff genommen werden
kann, steht den Interessenten ein mehrteiliger
Selektionsprozess bevor. «Um herauszufinden, ob jemand das Talent für die Ausübung
dieses Berufes besitzt, muss er oder sie eine
mehrstufige Eignungsabklärung absolvieren.
Die benötigten Fähigkeiten sind nur sehr bedingt lernbar», weiss Esther Zryd, Leiterin der
Apron-Control-Ausbildung aus Erfahrung. Zum
Selektionsverfahren gehören unter anderem die
Prüfung der Englischkenntnisse (ICAO Level 4)
sowie ein Medical Check (Tauglichkeitszeugnis Klasse 3 für Fluglotsen). Ist auch das Anstellungsgespräch positiv verlaufen, steht dem
Beginn der Ausbildung nichts mehr im Weg.
Flugsicherungsschule bei Skyguide in Dübendorf, wo das Basic Training (Theorie) sowie das
Tower Rating absolviert werden. Im Anschluss
erfolgt die Ausbildung bei Apron Control am
Flughafen Zürich mit einem vier Wochen
dauernden Theorieblock. Als Nächstes steht
ein neunwöchiges Simulationstraining auf
der Agenda. Bevor es an die Abschlussprüfung
geht, wird das Erlernte während 20 Wochen
beim sogenannten «On-the-job-Training» vertieft. Die Auszubildenden arbeiten im Tower
und werden von einem Coach begleitet, der
sie überwacht, ihnen wichtige Tipps und Fachwissen vermittelt und, falls nötig, korrigierend
eingreift.
Bei der Abschlussprüfung schliesslich
müssen die Auszubildenden zeigen, dass
sie das Gelernte anwenden und umsetzen
können. Das Ende der Ausbildung und die
bestandene Schlussprüfung bedeuten den Anfang eines überdurchschnittlich spannenden
und herausfordernden Berufslebens. «Wer
hier arbeitet, darf stolz auf sich sein», ergänzt
Esther Zryd. pan
www.flughafen-zuerich.ch
Vielfältige Aufgaben der Vorfeldkontrolle
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Gewährleistung eines sicheren und geordneten Luftfahrzeug-, Fahrzeug- beziehungsweise Schleppverkehrs mit Funkverbindung
innerhalb des jeweiligen Zuständigkeitsbereiches
Verhinderung von Kollisionen zwischen Luftfahrzeugen, Luftfahrzeugen und Fahrzeugen
am Boden, Luftfahrzeugen und anderen
Behinderungen oder Hindernissen unter den
herrschenden Bedingungen innerhalb des
eigenen Zuständigkeitsbereiches
Rechtzeitiges Erteilen der Anlass-, Push-backoder Tow-out- und Rollfreigabe unter Berücksichtigung der vorgegebenen Startsequenz
und der aktuellen Verkehrssituation
Koordination und periodische Kontrolle des
Rollverkehrs inklusive der Zurückstoss- und
Schleppmanöver
Einsatz und Führung der Leitfahrzeuge der
Vorfeldaufsicht
Berücksichtigung des Einflusses von Jet-blast
Anwendung von Ausfall- und Notfallkonzepten
Prozessorientiertes Erfassen von relevanten
und spezifischen Daten
Alarmierung des Feuerwehr- und Rettungsdienstes
Koordination des Vorfeldverkehrs mit dem
Unterhalts-, Bausicherheits- und Winterdienst
Bild: Flughafen Zürich
Anspruchsvolle Ausbildung
Den Auftakt des Ausbildungsprogrammes bildet eine Einführung am Flughafen Zürich, um
sich mit dem neuen Arbeitsumfeld vertraut zu
machen. Danach geht es für 29 Wochen in die
VERMISCHTES
PC-21-TRAININGSRÄUME
Längere Sommerpause
Künftig werden während der touristischen
Sommer-Hochsaison keine PC-21-Schulflugzeuge der Schweizer Luftwaffe in den Trainingsräumen Jura/Chasseral, Hohgant und Speer fliegen.
Die Luftwaffe verzichtet demnach 2013 auf die
Nutzung der Trainingsräume vom 1. Juli bis
11. August. Ausserdem teilt die Luftwaffe mit,
dass sie sich seit längerer Zeit mit dem Lärmproblem PC-21 auseinandersetzt. So arbeite
Pilatus PC-21
eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Luftwaffe,
armasuisse und Pilatus an einer Lösung zur
Lärmreduktion des Trainers. Bis Herbst 2012
sollen erste Ergebnisse vorliegen. Mit dem
Schweizer Schulflugzeug konnten der Treibstoffverbrauch und der C02-Ausstoss laut Luftwaffe
auf einen Zehntel reduziert und die Betriebskosten halbiert werden. Dank des PC-21-Simulators
in Emmen könne zudem die Anzahl an Flügen auf
das absolut erforderliche Mindestmass reduziert
werden.
SCHWEIZ/DEUTSCHLAND
Staatsvertrag unterzeichnet
Bundesrätin Doris Leuthard und der deutsche
Verkehrsminister Peter Ramsauer haben den
Staatsvertrag zum Flugverkehr unterzeichnet.
Mit diesem Vertrag können die Schweiz und
Deutschland eine seit Jahren dauernde Auseinandersetzung um die Neuregelung der Anflüge
auf den Flughafen Zürich über süddeutsches
Gebiet beenden. Der Vertrag bedarf noch der Ratifizierung durch die Parlamente beider Staaten.
AeroRevue 10/2012 |
7