SAFETY FIRST WEG ZUR HARMONIE

Transcription

SAFETY FIRST WEG ZUR HARMONIE
WETTBEWERB
FRÜHLI N G 2 012
GROSSER
WETTBEWERB
GEWINNE
EINE WOCHE
REITERFERIEN
IN TEXAS
IM WERT VON
3500 FRANKEN!
(SEITE 29)
CHF 8. 50
Bodenarbeit:
WEG ZUR
HARMONIE
Sicherheit
im Pferdesport:
SAFETY
FIRST
FERIENSPEZIAL:
REITER
AUF
REISEN
EXTRA: 16 SEITEN PFERD-SPEZIAL
EDITORIAL
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Sun Shower
PASSION – der Name ist Programm.
Alle mit dem Pferdevirus Befallenen wissen, mit wie viel
Liebe, Freude und Leidenschaft dieses Hobby betrieben wird.
Mehr noch, das Reiten und die Pferde sind eine Lebenseinstellung, eine wahre PASSION.
Die Sun Shower ist die
perfekte Wahl, wenn andere
Outdoor – Decken bei
wärmeren Temperaturen
zu warm und schwer sind.
Option für
Halsteil
Regenschutz
Mit derselben Hingabe haben wir uns ans Werk gemacht
und ein neues, eigenständiges Schweizer Magazin zum Thema Pferde und Reiten lanciert. Und mit dem Wort PASSION
war auch bereits der passende Titel für das neue Pferdemagazin gefunden. PASSION erscheint viermal jährlich, zu jeder
Jahreszeit eine Ausgabe mit aktuellem, saisonalem Bezug.
Die bisher in der Schweiz erhältlichen Pferdezeitschriften
sind in hohem Masse von unserem deutschen Nachbarland
geprägt. Und wenn wir auch viel aus diesen Blättern entnehmen und profitieren können, kommen dadurch viele
anerkannte und verdiente Schweizer Fachleute in der Berichterstattung deutlich zu kurz. PASSION hat sich zum Ziel
gesetzt, eben diesen seit vielen Jahren in der Schweiz erfolgreich tätigen Spezialisten eine Plattform zu bieten und ihnen
mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Auf diese Weise wird
PASSION den vielen aktuellen und für die Schweiz typischen
Themen rund ums Pferd gerecht.
PASSION denkt aber nicht starr in Sparten und Disziplinen.
Das Magazin ist offen und aufgeschlossen gegenüber allen
Facetten der Reiterei. Wir sind überzeugt, dass jeder PferdeFan mit der nötigen Offenheit auch von den Erfahrungen, den
Ideen und dem Wissen aus anderen Bereichen der Pferdewelt
profitieren kann.
Denn ob wir in unserer Freizeit am liebsten gelassen durch
den Wald bummeln, hohe Hindernisse athletisch überwinden, spektakuläre Bewegungen herausreiten, geschickt die
kniffligsten Aufgaben in einem Trail lösen, Rinder treiben
oder unsere Kinder mit einer Kutschenfahrt erfreuen – eines
bleibt immer gleich, unser Partner ist ein Pferd. Und das ist
unsere PASSION.
Sonnenschutz
Kühlend
Sicherheit
Komfort
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SUN SHOWER
Sun Shower & Combi Neck
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim
Lesen und Entdecken der ersten Ausgabe PASSION – Das
Schweizer Reitmagazin und freue mich auf Ihre Reaktionen
und Feedbacks.
Freundliche Grüsse
Bucas Ltd, Cork, Ireland.
www.bucas.com
Vertretung Schweiz
RILEWA AG, CH-5737 MENZIKEN
www.rilewa.ch
Thomas Bryner, Leitender Redaktor
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I N H A LT
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2
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RUBRIKEN
1
Editorial
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Inhalt
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Pinnwand
10
Veranstaltungstipps im Frühling
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Die ironische Kolumne von Karin Rohrer
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Ein Thema, zwei Meinungen
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Marktplatz
67
Shopping Frühling 2012
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Seitenblick
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Prominent im Sattel: Alina Buchschacher
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Rätsel
80
Impressum/Vorschau
I N H A LT
6
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Gut gefüttert. Bedarfsgerechte Ernährung
Pius Schwizer. Pferde als einziges Steckenpferd
PASSION
FERIEN
SPEZIAL
17
Reiter auf Reisen. Grosses Ferien-Spezial mit Wettbewerb
32
Bodenarbeit. Ein spannender Weg zur Harmonie
44
Im Falle eines Falles. Safety First
48
Stallgespräch. Lukas Heppler
PFERD-SPEZAL
Aussteller und Events der Messe 2012
72
Kolikgefahr. Fachartikel ISME
74
Craniosacral-Therapie. Im Fluss des Lebens
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www.pb-collection.com
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3
G E S TAT T E N : W I R S I N D D I E B L AT T M A C H E R
WOLFGANG BURKHARDT
Herausgeber/Verlagsleiter
Arbeitet seit über 25 Jahren in verschiedenen Bereichen im Verlagswesen. Seit 2001
selbständig mit der Verlagsagentur Prosell AG in Schönenwerd und seit diesem Zeitpunkt auch verantwortlich für die Herausgabe und Vermarktung von Pferdemagazinen
in der Schweiz.
THOMAS BRYNER
Leitender Redaktor
Amtete seit 2009 als Leitender Redaktor für den Schweizer Teil in der Pferdezeitschrift
PEGASUS.
Aufgewachsen in einer pferdeverrückten Familie, mit Ponys, Haflingern und Grosspferden, reitet er schon sein ganzes Leben aktiv. Er ist heute im Besitz eines CHWallachs, mit dem er die Freizeit geniesst und ab und an – dem Ausbildungsstand
entsprechend – an Dressurprüfungen (derzeit Klasse L) teilnimmt.
REBEKKA THEILER
Produktmanagement/Administration
Seit 2008 in der Prosell AG tätig, fungiert sie für verschiedene Zeitschriften als
«Drehscheibe» und Koordinationszentrum. Bei ihr laufen alle Fäden aus den Bereichen
Verkauf, Redaktion, Administration, Produktion, Druck und Vertrieb zusammen.
THERES MISAR
Verkauf
Pflegt seit 2006 einen intensiven Kontakt zu unseren Inserenten und Partnern und berät
kompetent in allen Fragen im Zusammenhang mit der Platzierung von Anzeigen,
Beilagen und Publireportagen. Als passionierte Reiterin verbringt sie einen grossen Teil
ihrer Freizeit im Sattel oder mit ihrem Rottweiler-Rüden im Wald. Seit drei Jahren ist
sie zudem stolze Besitzerin eines Freiberger Jungpferdes.
4
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PINNWAND
Haben Sie einen gelungenen
n
Schnappschuss von Ihrem
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Pferd oder Ihrem letzten Ausritt? Auf dieser Seite hat es
Platz für Ihre Bilder. Hier
können Sie auch Lob und Kritik
k zum Heft,
oder einen Kommentar zu
einem Artikel loswerden.
Wir freuen uns auf Ihre
Reaktionen und werden
in jeder Ausgabe eine
Auswahl auf dieser Seite
veröffentlichen.
Ihre Fotos benötigen wir in einer Auflösung
von min. 300 dpi. Ihre
Mails erreichen uns
unter:
[email protected]
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Eine realistische Einschätzung
der zu erbringenden Leistung
ist eine wichtige Voraussetzung für die Planung einer
bedarfsgerechten Fütterung.
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Text und Fotos: Sascha-Rahel Etter-Daepp
GUT
GEFÜTTERT
Um ein Pferd fit und leistungsbereit zu erhalten, ist ein kluges
Futtermanagement unabdingbar.
Für den Pferdebesitzer gar nicht
so einfach, die Balance zwischen
Mangel- und Überfütterung zu
finden.
V
or rund 60 Mio. Jahren lebten
die Vorfahren unserer heutigen Pferde im dichten Urwald und ernährten sich in
erster Linie von Blättern. Im
Laufe der Evolution entwickelten sie sich
weiter zu schnellen Steppentieren. Ihre
Ernährung passten sie dem dort vorhandenen Futterangebot an. Sie spezialisierten
sich auf die Aufnahme von grossen Mengen an eher nährstoffarmen Gräsern. Um
ihren Energie- und Nährstoffbedarf decken zu können, verbrachten sie einen
grossen Teil des Tages mit der Futteraufnahme.
Vor ca. 4000 Jahren wurden die Pferde
domestiziert. Durch die zunehmende Nutzung durch den Menschen entstand ein
höheres Energiebedürfnis, welches durch
das vorhandene natürliche Grundfutter
nicht mehr genügend gedeckt werden
konnte. Aus Überlieferungen wie dem
Kikkuli-Text kann entnommen werden,
dass nun auf eine verbesserte Futterauswahl geachtet wurde. Auch Getreidekörner werden hier erstmals im Zusammenhang mit Pferdefütterung erwähnt. Die
Armeen des 19. Jahrhunderts entwickelten aus logistischen Gründen energiedichtere, kompaktere Futtermittel in Form von
einer Art Brot. Während den Weltkriegen
wurde diese Idee in Form von Pressmischfuttermitteln weiterentwickelt.
Heute steht dem Pferdehalter ein sehr
grosses Angebot an Produkten zur Ernährung seiner Pferde zur Verfügung. Nicht
zuletzt durch dieses Überangebot besteht
die grosse Gefahr, die Pferde krank zu
füttern. Daher soll in diesem Artikel auf
die bedarfsgerechte Pferdefütterung eingegangen werden. Er soll dem Leser einige
Grundsätze der Pferdefütterung vermitteln.
Die Beurteilung des aktuellen Fütterungszustandes, sowie die realistische Einschätzung der zu erbringenden Leistung
stellen die Grundlage für die Planung
einer bedarfsgerechten Fütterung dar. Faktoren wie Rasse, Temperament, Haltungsform und individuelle Futterverwertung
sind weitere Punkte, welche in die Fütterung miteinbezogen werden müssen.
Einschätzung des Fütterungszustandes ist
das Pferd von der Seite und von hinten zu
betrachten. Ein zu mageres Pferd hat eine
eingesunkene Kruppe, Höhlen unter dem
Schweifansatz, seine Rippen und die Beckenknochen sind gut sichtbar.
Wenn die Kruppe von hinten gesehen
beidseits der Wirbelsäule flach abfällt, die
BEURTEILUNG
Um das Pferd zu beurteilen, sind sowohl
Auge als auch Tastsinn gefordert. Für eine
Sascha-Rahel Etter Daepp, 37 J., ist Ingenieur
Agronom mit Vertiefung Pferdewissenschaften.
Sie ist Vereinstrainerin, J+S Leiterin Pferdesport,
Reittherapeutin und ist im Besitz der Spring-,
Dressur- und Fahrlizenz.
(Foto: Sandra Suter)
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Wirbelsäule noch gedeckt ist und die Rippen knapp sichtbar sind, ist das Pferd
schlank und noch in einem normalen Fütterungszustand.
In einem guten Zustand befindet es
sich, wenn sich die Kruppe leicht rundlich
zeigt, die Rippen spür- aber nicht sichtbar
sind und der Hals straff ist ohne Kammbildung (ausser bei Hengsten).
Von einem zu fetten Pferd spricht man,
wenn die Kruppe rund ist, die Wirbelsäule
in einem Kanal verschwindet, die Rippen
und Hüfthöcker nicht mehr tastbar sind
und sich ein Kamm ausgebildet hat.
Um den Gewichtsverlauf und somit
auch den Fütterungszustand eines Pferdes
besser überwachen zu können, ist ein periodisches Wägen sinnvoll.
BEURTEILUNG
DER ZU ERBRINGENDEN LEISTUNG
Ein sehr wichtiger Faktor in der bedarfsgerechten Fütterung ist die korrekte Beurteilung der zu erbringenden Leistung.
Auf den handelsüblichen Futtermischungen werden die Empfehlungen mit leichter, mittlerer und schwerer Arbeit angegeben. Leider wird die zu erbringende Arbeit
1+3 Diese 26 Jahre alte Warmblutstute zeigt sich in einem normalen
Ernährungszustand. Die Rippen sind
knapp sichtbar, die Wirbelsäule ist
gedeckt, die Kruppe fällt links und
rechts der Wirbelsäule flach ab.
2 Zu schwer: Die Rippen sind kaum
mehr fühlbar und die Wirbelsäule
versinkt in einer leichten Rinne.
4 Ein umfangreicher Bauch heisst
nicht unbedingt zu dick. Dieses Pony
ist jedoch zu schwer. Die Kruppe ist
sehr rund und bildet in der Mitte eine
leichte Rinne.
5 Für die Beurteilung des Ernährungszustandes wird das Pferd von
der Seite und von hinten betrachtet.
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durch Pferdehalter häufig überschätzt und
den Pferden wird unnötig viel Kraftfutter
verabreicht, was sich ungünstig auf die
Gesundheit auswirken kann und unwirtschaftlich ist. Reitpferde in unseren Breitengraden vollbringen häufig nur leichte
Arbeit. Dies bedeutet z. B. ein bis drei Stunden pro Woche eine Belastung von ca. 40 %
Schritt, 50 % im Trab und 10 % im Galopp.
Von einer mittleren Arbeitsbelastung
spricht man, wenn sich das Pferd drei bis
fünf Stunden pro Woche 30 % im Schritt,
55 % im Trab bewegt, 10 % galoppiert, und
zum Beispiel 5 % tief gesprungen wird.
Schwere Arbeit bedeutet beispielsweise
bei einem Springpferd vier bis fünf Stunden pro Woche mit nur noch 20 % Schritt
und einer wesentlich intensiveren Belas-
tung mit 50 % Trab und 30 % Galopp und
Springen. Hochleistungspferde werden
noch wesentlich intensiver genutzt und
verbrauchen entsprechend mehr Energie.
Hier ist die Verabreichung eines energiedichteren Spezialfutters sinnvoll. Dies ermöglicht, über ein der Pferdegesundheit
angepasstes Futtervolumen die erhöhten
Bedürfnisse decken zu können.
Bedarfsgerechte Rationszusammensetzung
Raufutter
Wie bereits erwähnt, ist das Pferd
von Natur aus ein Raufutterverzehrer. Sein Dickdarm ist darauf spezialisiert, mittels der ihn besiedelnden
Bakterien aus den Zellwänden von
Gräsern Energie zu gewinnen. Um
diese Bakterienflora zu erhalten,
braucht jedes Pferd ein Minimum an
Raufutter. Ausserdem ist das Pferd
durch die Aufnahme dieses Rationsbestandteils lange beschäftigt,
durch das intensive Kauen wird eine
grosse Menge an basischem Speichel produziert, welcher den sauren
pH-Wert des Magens puffert. Dies
wirkt sich positiv auf die Magengesundheit aus. Es sollte aus diesen
Gründen mindestens 1 bis 1,5 kg
pro 100 kg Lebendmasse (LM) und
Tag verfüttert werden. Raufutter
soll immer die Basis der Gesamtration darstellen. Es darf nur einwandfrei konserviertes, schimmelfreies
Wiesenfutter vorgelegt werden.
Sowohl Heu als auch Haylage eignen sich für die Pferdeernährung. Es
sollte möglichst vom ersten Schnitt
einer gräserreichen Wiese stammen. Idealerweise wird dieser in der
Blüte durchgeführt, um für Pferde
optimale Gehalte an Nährstoffen zu
bieten und genügend Struktur aufzuweisen. Kleereiche Mischungen
und Luzerne sind, aufgrund eines zu
hohen Eiweissgehalts, für erwachsene Pferde weniger geeignet. Zusätzlich sollte jedem Pferd täglich 1
bis 2 kg gutes Futterstroh (Gerste,
Weizen, Hafer) vorgelegt werden.
Kraftfutter
Nicht jedes Pferd braucht grundsätzlich Kraftfutter. Erst bei stärker
arbeitenden Pferden wird es notwendig, die Ration mit einem energie- und Nährstoffdichteren Futter
zu ergänzen. Es können Einzelkomponenten oder eines der vielen im
Handel erhältlichen Fertigprodukte
verwendet werden. Als Einzelkomponenten werden in unseren Breitengraden vor allem Hafer, Gerste
und Mais verwendet. Diese müssen
jedoch mit Mineralfutter ergänzt
werden, um den durch die Arbeit
steigenden Bedarf abdecken zu
können. Hafer (ganz und gequetscht) weist eine hohe Stärkeverdaulichkeit im Dünndarm auf
und ist daher für das Pferd schnell
verfügbar. Er weist in etwa den gleichen Energiegehalt auf wie ein
Standardmischfutter (ca. 11,5 MJ/
kg). Flockierte Gerste ist auch gut
verfügbar und noch etwas energiereicher. Sie sollte jedoch nicht ganz
verfüttert werden, da die Körner
durch ihre Härte schlecht kaubar
sind. Sie würden dadurch den Dünndarm unverdaut passieren und im
Dickdarm zu Fehlgärungen mit
einem erhöhten Risiko für Hufrehe
führen. Mais sollte verarbeitet gefüttert werden, da dadurch die Verfügbarkeit drastisch verbessert
wird. Er eignet sich durch den hohen Energiegehalt zur Auffütterung
von zu dünnen Pferden.
Grundsätzlich sollte pro Kraftfutterration nicht mehr als 0,5 kg pro
100 kg LM vorgelegt werden. Eine
grössere Menge würde den Magen
zu sehr belasten und erhöht das Risiko für Magengeschwüre. Um möglichst kleine Rationen zu erhalten,
sollte die empfohlene Gesamttagesmenge auf mindestens zwei bis
drei Rationen aufgeteilt werden.
Der Inhalt des bei der Fütterung
verwendeten Messbechers sollte
einmal gewogen werden. Ein Liter
eines Futtermittels entspricht nicht
zwingend einem Kilo. Auch ist es
sinnvoll, die bei einer Ration vorgelegte Raufuttermenge einmal zu
wägen. Nur so ist eine präzise Rationsgestaltung möglich und man
erlebt nicht plötzlich Überraschungen.
Ergänzungsfutter
Im Handel wird eine grosse Palette
an Ergänzungsfutter für verschiedenste Probleme angeboten. Dieses sollte wohlüberlegt eingesetzt
werden. Denn durch Überlappungen mit anderen Futtermitteln kann
es leicht zu Überdosierungen von
Nährstoffen kommen. Insbesondere bei Selen ist Vorsicht geboten.
Dies zum einen, da die Toleranzgrenze beim Pferd sehr gering ist
und insbesondere, weil es sehr vielen Produkten zugesetzt wird und
es auch im Mischfutter bereits enthalten ist. Selen ist ein wichtiges
Spurenelement. Aufgrund der selenarmen Böden in der Schweiz
werden die für uns hergestellten
Mineralfutter mit eher hohen Selengehalten verkauft. Zu einer Überdosierung kommt es bereits ab 2
mg Selen/kg Futter TS. Typische
Symptome sind ringförmige Einschnürungen am Huf, Haarverluste
an Mähne und Schweif und unspezifische Lahmheiten. In massiven Fällen kann es sogar zum Ausschuhen
kommen.
Der wichtigste Mineralstoff, welcher jedem Pferd vorgelegt werden
muss, ist Kochsalz. Das Pferd verliert über den Schweiss erhebliche
Mengen. Am besten stellt man ihm
einen reinen Salzleckstein mit freiem Zugang zu Wasser zur Verfügung. Viele Pferde neigen dazu,
den Leckstein beim erstmaligen
Vorlegen richtiggehend aufzufres-
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sen. Dies ist normalerweise kein
Problem, solange uneingeschränkt
Zugang zu Wasser möglich ist und
das Pferd die überhöhte Aufnahme
ausgleichen kann. Mit der Zeit reguliert sich die Gier nach Salz, und die
Pferde decken nur noch ihren Bedarf. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Kraftfutterration mit
ein bis zwei Esslöffeln Salz pro Tag
zu ergänzen. Bei sehr schwerer
Arbeit und hohen Schweissverlusten wird dies sogar zusätzlich zu
einem Leckstein empfohlen. Dabei
kann man normales Kochsalz verwenden. Rindviehsalz sollte aufgrund des hohen Jodgehalts nicht
verwendet werden.
Mineralzusatzfutter ist eigentlich
nur bei Einzelkomponentenfütterung, bei kleinen Mischfutterrationen oder gegen Ende des Winters
(wegen der abnehmenden Gehalte
im Raufutter und dem erhöhten Bedarf während des Haarwechsels)
notwendig. Auch hier ist ein überlegtes Handeln durch Überprüfung
der Gehalte der einzelnen Komponenten einer Ration empfehlenswert, um Überdosierungen zu vermeiden.
Es kann sich lohnen, die Gehalte der
eingesetzten Futtermittel einmal
überprüfen zu lassen. Darauf spezialisiert sind die UFAG Laboratorien in Sursee und das Tierspital in
Zürich.
Saftfutter
Eine regelmässige Verfütterung von
Saftfutter kann Koliken vorbeugen.
Als für Pferde geeignet gelten Gras,
Karotten und Äpfel. Gras sollte
grundsätzlich nur entsprechend
dem Energiebedarf zugänglich gemacht werden. Ausserdem wirkt es
sich bei grossen Mengen aufgrund
des Volumens negativ auf die Leistungsfähigkeit aus und sollte hier
nur in angepassten Portionen angeboten werden.
Eine bedarfsgerechte Pferdefütterung ist nur durch eine regelmässige
Analyse des Ist-Zustandes und eine
überlegte Planung möglich. Zur Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit zahlt es sich aus,
exakt und kritisch zu füttern. Kraftfutter soll sparsam verwendet und
es muss genügend Raufutter eingesetzt werden.
9
V E R A N S TA LT U N G S T I P P S I M F R Ü H L I N G
Auswahl Ihrer Einsendungen werden wir veröffentlichen. Da es
sich aber um eine Gratisrubrik handelt, wird kein Gut zum Druck
gegeben und die Veröffentlichung der Termine kann nicht
garantiert werden.
Foto: Elisabeth Kull
Auf diesen Seiten empfiehlt PASSION einige Veranstaltungen.
Ihren Event, der in den Monaten August, September und erste
Hälfte Oktober zur Austragung kommt, können Sie uns für die
Sommerausgabe von PASSION bis am 31. Mai melden. Eine
LONGIERKURS MIT KAPPZAUM
1.MAI 2012
Dieser Kurs, bei Elisabeth Kull auf Amberland in Willihof, richtet sich an Personen,
die bereits Erfahrung im Longieren haben
und ihre Kenntnisse bezüglich Körpersprache und Hilfen vertiefen möchten. Um das
Handling in Ruhe zu lernen, wird mit den
routinierten und freundlichen Amberland-Pferden gearbeitet. Alternativ können die Kursteilnehmer aber auch Ihr eigenes Pferd mitbringen. Elisabeth Kull passt
den Kursinhalt den jeweiligen Bedürfnissen und Möglichkeiten der Teilnehmer an.
Mehr Informationen zu diesem Kurs finden sich unter: www.elisabeth-kull.ch
Fotos: M. Kellenberger
Foto: Kurtz
STALLFÄSCHT
12. MAI 2012
Maya Kellenberger ist Tierkommunikatorin und Tiertherapeutin sowie Mentalcoach. An diesem Samstagnachmittag gibt
Sie von 15.00–17.00 Uhr, im Stall Bertschi
in Hofstetten-Oberglatt, eine Show-Vorführung. Es wird eine Freiheitsdressur mit
Zirkuslektionen gezeigt. Besonderes Gewicht legt Maya Kellenberger auf die feine
Kommunikation bei der Bodenarbeit und
beim Reiten. In einem weiteren Programmpunkt zeigt sie ein Pas de Deux,
vorgeführt von einem Quarterhorse und
einem Friesen. Auch ein Wettbewerb ist
ausgeschrieben und für das leibliche Wohl
sorgt eine kleine Festwirtschaft. Weitere
Informationen zu dieser Veranstaltung:
www.pferdekommunikation.ch
FACHSPEZIFISCHE BERUFSUNABHÄNGIGE AUSBILDUNG FBA
13. BIS 16. JUNI 2012
Das Nationale Pferdezentrum Bern (NPZ)
bietet in Zusammenarbeit mit Andreas
Kurtz’ Ethologieschule diese vom BVET
anerkannten Kurse nun auch in der Ostschweiz an. Im Tiergesundheitszentrum
«HealthBalance» in Uzwil, begeistert Sie
ein Team rund um die Kursleiterin Jeannine Berger mit dem Neusten aus der Pferdewelt und dem vom BVET vorgeschrieben
Inhalt. Mehr Informationen und die Anmeldung finden Sie auf:
www.ethologieschule.ch
10
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nen vom Sonntag, welche offen sind für
alle Reitstile, werden unter dem Motto
«Hippies der 60er- und 70er-Jahre» durchgeführt. Das am besten verkleidete Viererteam wird prämiert. Mehr Informationen
zu diesem Anlass finden sich unter:
www.swisshorseshows.com
HUFORTHOPÄDIE-GRUNDKURS
25. UND 26. AUGUST 2012
Der Huforthopädie-Grundkurs mit Françoise Rickli richtet sich an pferdeinteressierte Personen, welche mehr über die
Hufe ihres Pferdes erfahren möchten.
Dem Teilnehmer wird vermittelt, wie er
die Hufe seines Pferdes beurteilen kann
und wie sich verschiedene Hufsituationen
auf den Bewegungsapparat auswirken. Im
Weiteren wird aufgezeigt, worauf es bei
der Bearbeitung der Hufe ankommt und es
wird ein Einblick in die Arbeitsweise
einer/s Huforthopädin/en ermöglicht. Der
Kurs findet in Staffelbach in der Fachschule für Biomechanik und ganzheitliche Therapien am Pferd (FBP) statt. Mehr Informationen: www.pferdefachschule.ch
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Fotos: Rickli
MÄRSTETTER PATROUILLENRITT
23. JUNI 2012
Der Märstetter Patrouillenritt wird an diesem Samstag zum vierten Mal durchgeführt. Auf die Teilnehmer warten acht interessante und herausfordernde Posten.
Aufgaben wie Staubsaugen, Eier braten
oder diverse Sportarten haben die Teilnehmer bei früheren Durchführungen vor
eine Herausforderung gestellt und die
Organisatoren haben sich bestimmt auch
für die diesjährige Ausführung einiges einfallen lassen. Geritten wird in 2er-Patrouillen. Alle Teilnehmer erhalten ein Flots und
eine Plakette sowie einen Naturalpreis
vom Gabentisch. Anmeldung und mehr
Infos: www.siebenfirst.ch
Foto: SWHS
Foto: Siebenfirst
BERNICANA 2012 BY SWHS
30. JUNI UND 1. JULI 2012
An diesem Wochenende stehen im NPZ
Bern die Westernreiter an den Schweizerischen Westernreitspielen im Mittelpunkt.
Neben den klassischen Disziplinen am
Samstag wie Trail, Horsemanship oder
Pleasure, können sich die Teilnehmer am
Sonntag auch im Rahmen eines Mannschaftswettbewerb, messen. Alle Diszipli-
Erfolgreiches Paar:
Pius Schwizer und
GP-Pferd Verdi III.
PFERDE
ALS EINZIGES STECKENPFERD
Pius Schwizer
Weltklasse-Springreiter und Selfmade-Mann
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Hochzeit, 50. Geburtstag und der Traum von Olympia – 2012 ist für Pius Schwizer privat und sportlich ein
Jahr voller Meilensteine. Im Leben des aktuell erfolgreichsten Schweizer Springreiters dreht sich alles um
Pferde. Und Schwizer schätzt sich glücklich, seine Passion in vollen Zügen zu leben.
Text: Ruth Müller
Fotos: zVg, Grüter Pferdematten,
Ruth Müller, Craig Maccubbin,
Marco Müller
E
in Leben für die Pferde. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche,
12 Monate im Jahr», beziffert
Pius Schwizer die Zeit, in der
Pferde sein Denken, Fühlen und
Handeln bestimmen. Freiraum für andere
Hobbys bleibt keiner. Was ihn jedoch nicht
stört: «Ich vermisse nichts, mir gefällt
mein Leben, so wie es ist.» Langeweile
kommt bei ihm nie auf, er verlangt von
sich volles Engagement. Er bestreitet mehr
als vierzig Turniere im Jahr – und im solothurnischen Oensingen, wo er auf dem
Klushof von Armin Uebelhard seit elf Jahren Betriebsleiter ist, trägt er mit seinem
Bereiter- und Pfleger-Team die Verantwortung für siebzig Springpferde.
Dass es seine Tiere gut haben, ist ihm
wichtig. Und er weiss: Der Grundstein fürs
erfolgreiche Turnierreiten wird zuhause
gelegt. «Im Training und in der vielfältigen
Beschäftigung des Pferdes. Nebst dem
gymnastizierenden Reiten stehen deshalb
auch oft entspannte Ausritte ins Gelände
sowie Schritt-Sequenzen auf dem Laufband oder in der Führmaschine auf dem
Tagesprogramm.» Was Schwizer für Psyche und Gesundheit ebenfalls als unverzichtbar erachtet, ist der tägliche Weidegang. «Bei uns kommen alle Pferde drei bis
vier Stunden aufs Gras. Auch die Topcracks
wie Carlina IV und Ulysse X sowie die
Hengste. Sie geniessen es, sich frei bewegen und alles beschnuppern zu können,
die besten Hälmchen Gras zu zupfen, sich
auf der Erde zu wälzen und die Seele baumeln zu lassen.»
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
Schwizers Woche gliedert sich meist in
zwei Teile, die er beide nicht missen möchte. «Von Montag bis Mittwoch arbeite ich
meine Turnierpferde und baue die jüngeren Pferde für zukünftige Aufgaben auf. Ab
Donnerstag bin ich jeweils auf Turnieren
unterwegs.» Wobei er den CHIO Aachen
und den CSIO St. Gallen aufgrund ihrer
speziellen Atmosphäre als seine Lieblingsturniere bezeichnet. Als dritter Schweizer
Springreiter nach Willi Melliger und Markus Fuchs hat es Pius Schwizer geschafft,
die Nummer eins der Welt zu werden.
Während fünf Monaten, von Februar bis
Ende Juni 2010, führte er die Weltrangliste
an. Und seit September 2009 gehört er
zum erlauchten Kreis der Top 10. Obwohl
Schwizer als Spitzensportler in erster Linie
leistungs- und zielorientiert ist, dürfen
ihm der Spass und die gute Beziehung zum
Pferd nicht zu kurz kommen. Ein gutes
Zeichen: «Meine Pferde freuen sich, wenn
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1
3
3
2
1 Carlina IV ist Schwizers bestes Pferd im Stall.
2 Mit Nobless M auf dem Weg zu Team-Bronze
bei Olympia 2008 in Hong Kong.
4
3 Geniessen den täglichen Weidegang in
Oensingen: Die Topcracks Carlina IV und
Ulysse X.
1
4 Pius Schwizer setzt sich für die Basis ein,
hier beim Springkurs des KRV Zofingen mit
Martina Siegrist auf Freiberger Lyto CH und
Béatrice Nöthiger auf Haflinger Nemo XV CH.
5 Die Hochzeitsglocken läuteten für Nicole
und Pius Schwizer am 2. März.
5
ich zu ihnen komme. Natürlich auch, weil
sie wissen, dass ich immer Belohnungswürfel in der Tasche habe.» Auf Schritt und
Tritt dabei sind auch stets die beiden JackRussell-Terrier Strolchli und Winnie. Für
das quirlige Duo liess Schwizer gar die
Gittertreppe umbauen, die aussen an der
Reithalle zum Pausenraum führt, damit
die beiden sie überwinden können, ohne
ihren Pfötchen weh zu tun.
Dass sich der Bauernsohn aus dem luzernischen Eich in der Weltspitze etabliert
hat, gründet in «Arbeit, Arbeit und Arbeit»,
wie er zu sagen pflegt. Nebst Ausdauer und
Energie bringt er auch eine Portion Geduld
und Pferdegespür mit. Er weiss, dass er
nicht nur das Pferd, sondern auch sich
selber fordern muss. Seine drahtige Statur
eines Marathonläufers kommt nicht von
ungefähr, mit Joggen und Velofahren hält
er sich fit. Zudem lässt er rigoros die Finger
von Alkohol – in Reiterkreisen nicht selbstverständlich. Nur einmal machte er eine
Ausnahme. Als seine Freundin Nicole
Scheller 2007 auf dem Basler Schänzli mit
ihrem Hengst Joly St-Hubert zum Schweizermeistertitel sprang. Mit einem Glas
Champagner wurde auf den überraschenden Erfolg angestossen. «Mir war danach
derart schwindlig, dass ich ein für allemal
wusste: Ich vertrage das einfach nicht.»
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DIE HOCHZEITSGLOCKEN LÄUTETEN
Deshalb gab es für ihn auch am 2. März
dieses Jahres nur Apfelsaft, als er seiner
Partnerin nach dreizehn Jahren wilder Ehe
in deren Heimat Cham am Zugersee das
Ja-Wort gab. Das spezielle Erfolgsrezept
ihrer Beziehung gab Nicole Schwizer vor
laufender TV-Kamera des Schweizer Fernsehens preis: «Der Beruf und die Pferde
sind Pius’ Ehefrau, ich bin nur seine Geliebte. Darum sind wir nach wie vor so
glücklich zusammen.» Auch dass die beiden, die sich 1999 auf einem Turnier in
Sihlbrugg kennenlernten, ihre Leidenschaft für Pferde und das Springreiten teilen, hat daran grossen Anteil. «Etwas Besseres als Nicole hätte mir nicht passieren
können», pflichtet Pius Schwizer, wie immer direkt und ehrlich, bei. Dass ihr Mann
so oft an den grossen Turnieren unterwegs
«MEINE PFERDE
FREUEN SICH,
WENN ICH ZU IHNEN
KOMME. NATÜRLICH
AUCH, WEIL SIE
WISSEN, DASS ICH
IMMER BELOHNUNGSWÜRFEL IN DER
TASCHE HABE.»
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ist, stört die blonde Zugerin nicht. Im
Gegenteil, sie fiebert zu Hause mit und
unterstützt ihn, wo sie kann. Täglich reitet
auch sie sechs bis sieben Pferde, dazu hält
sie den Haushalt in Schwung und erledigt
die administrativen Belange des Springund Handelsstalls.
Schon bald gibt es wieder etwas Spezielles zu feiern: Am 13. August wird Pius
Schwizer 50 Jahre alt. Und fünf Tage zuvor
ist sein grosses Ziel, dieses Jahr bei den
Olympischen Spielen in London ein Wörtchen um die Medaillen mitzureden. Wenn
alles wie geplant verläuft, wird er im
Greenwich Park die bewährte Holsteinerstute Carlina IV satteln. «Sie hat in jeder
Beziehung alle Qualitäten, die sie zum
Ausnahmepferd machen», sagt der Reiter
über die mit 1,76 m Stockmass sehr grosse
Braune, mit der er seit Dezember 2008 ein
Team ist. Als Reservepferd hat er den Holländerwallach Verdi III vorgesehen.
Tausende von Pferden hat er geritten,
seit ihn sein Vater Leo als fünfjährigen
Dreikäsehoch erstmals auf den Pferderücken hievte. Mittlerweile weist Schwizer
eine Bilanz auf, die hierzulande einzigartig ist. Allein in den letzten zwanzig
Jahren sprang er zu über 3500 Platzierungen – davon über 800 Siege – auf nationalem und internationalem Parkett.
Olympia-Teambronze mit Nobless M in
Hongkong 2008 und EM-Mannschaftsgold
mit Ulysse X in Windsor 2009 sowie der
2. Platz beim Weltcupfinal mit Ulysse X
und Carlina IV in Genf 2010 bilden seine
bisherigen Höhepunkte. «Diese Erfolge bedeuten mir viel, das Grösste für mich ist
jedoch, so viele gute Pferde in den Spitzensport gebracht zu haben. «Ich möchte all
meinen Pferden danke sagen, denn ich
weiss, was sie für mich leisten.»
DIE ZWEI LEBEN EINES REITERS
Einen vierbeinigen Favoriten in seinem
Stall habe er nicht. «Ich habe alle gern, jedes Pferd ist etwas Besonderes. Und das
möchte ich entsprechend würdigen.»
Schwizer kann auf einen grossen Kreis von
Mäzenen zählen: «Noch nie hatte ich so
viele, so gute Pferde im Beritt.» Was auch
eine Verpflichtung darstellt. Denn ausgelernt habe ein Reiter nie. «Pferde stellen
einen immer wieder vor neue Herausforderungen. Bei der Arbeit mit ihnen bräuchte der Mensch eigentlich zwei Leben –
eines zum Lernen, und eines, um all das
Gelernte anzuwenden.» Irgendwie scheint
Schwizer bereits im zweiten Leben zu sein.
Er gilt als gefühlvoller Reiter, der sich
blitzschnell auf ein neues Pferd einstellen
kann. Nicht umsonst ist er mehrfacher
Sieger im Schweizer Cup-Final, der nach
WM-Formel mit Pferdewechsel ausgetragen wurde. «Nach zwei Sprüngen weiss
ich, wie ich ein neues Pferd reiten muss.
Ich strebe immer an, dass es gerne und mit
blindem Vertrauen springt.» Gleichzeitig
möchte er als Reiter «Faktor Null» sein –
sich dem Pferd anpassen, es beim Springen nicht stören.
«Als Reiter an seine Stärke zu glauben,
einen genauen Plan zu haben und überzeugt zu sein, dass richtig ist, was man tut,
ist für das Sicherheitsgefühl des Tieres
enorm wichtig. Nur so kann es sich entfalten, ja gar über sich hinauswachsen.»
Auf die Detailarbeit legt Schwizer wert.
Videoanalysen helfen ihm, sich weiter zu
verbessern. Jeden Parcours, von seinem
Groom Regula Rickenbacher mit der Kamera aufgezeichnet, analysiert er genau.
«Auf der Heimreise vom Turnier schaue ich
im Flugzeug die Aufnahmen an. Immer
und immer wieder. Ich achte auf meine
Hände und die Einwirkung, unseren Stil,
zudem auf Dinge, die dem Pferd nicht
leicht fallen.» Wenn ein Problem auftritt,
ist ihm kein Aufwand zu gross, dieses zu
überwinden. «Zu Hause baue ich eins zu
eins nach, was uns Schwierigkeiten bereitet hat. Das kann eine Kombination sein,
eine spezielle Position eines Sprungs oder
ein Wasserhindernis. Auch stelle ich Deko-
«ICH HABE ALLE GERN,
JEDES PFERD IST
ETWAS BESONDERES.
UND DAS MÖCHTE
ICH ENTSPRECHEND
WÜRDIGEN.»
artikel auf, damit sich ein guckriges Pferd
an deren Anwesenheit gewöhnt.»
LERNEN UND LEHREN
Auch wenn es im Parcours immer einen
Fehler geben kann, weil bei einer leichten
Touche die oberste Stange aus den flachen
Auflagen zu Boden fällt – Schwizer mag
nicht von Glück oder Pech sprechen. Und
er weiss, dass der Grat zwischen Star und
Statist sehr schmal ist. Es gilt, in der Vorbereitung, speziell auf Olympia, nichts
dem Zufall zu überlassen. Anfang Jahr hat
er deshalb den ehemaligen deutschen
Springreiter Achaz von Buchwaldt als Berater engagiert. «Er begleitet mich bei
mehreren Turnieren und gibt mir wertvolle Tipps», so Schwizer, der erwartet, von
der immensen Erfahrung des zweifachen
Hamburger Derbysiegers zu profitieren.
Auch Pius Schwizer gibt sein Know-how
gerne weiter. Dabei macht er keinen
Unterschied, ob internationale Kaderreiter oder Freizeitsportler bei ihm Reitstunden nehmen. Vom Kavallerie- und Reitverein Zofingen liess er sich im letzten
August sowie diesen Januar und Februar
regelmässig am Dienstagabend für einen
Springkurs in der Reitanlage Oftringen engagieren. Einsteiger und Fortgeschrittene
nutzten diese Gelegenheit gleichermassen. Nebst den üblicherweise im Parcours
anzutreffenden Warmblütern waren auch
drei weitere Pferderassen mit von der Partie: Carmen Schib (Oftringen) ritt beherzt
den Vollblutaraber Solero mi Suerte CH,
und Martina Siegrist (Schöftland) ihren
Freibergerwallach Lyto CH. Auch Béatrice
Nöthiger (Rothrist) zauberte mit dem brav
alles springenden Haflinger Nemo XV CH
manches Lächeln in Schwizers Gesicht.
«Für mich ist dieser Kurs eine neue Motivation», sagte sie. «Pius Schwizer unterstützte uns jedes Mal gut, mit abwechslungsreichen Übungen und schönen
Parcours. Nemo und ich haben dank ihm
viele Fortschritte gemacht. Es ist super,
dass sich so ein Star Zeit nimmt für uns
Amateurreiter.» Eine Fortsetzung des Kurses wird alsbald stattfinden.
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PASSION
FERIEN
SPEZIAL
REITER
AUF
REISEN
Für fernwehgeplagte Reiter
haben wir auf den folgenden
Seiten einige verlockende Reiseziele zusammengestellt. Ob vor
unserer Haustüre im Bünderland
oder Jura, im benachbarten Ausland oder gar auf fremden Konti-
nenten, hier ist das Urlaubsleben
im Sattel am schönsten. Ob mit
dem eigenen Pferd oder einem
verlässlichen Ferienpferd, gemütlich am bummeln oder im rasanten Galopp – für jeden Reiter die
passende Feriendestination.
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PASSION
FERIEN
SPEZIAL
WILDWEST-ROMANTIK
IM UNTERENGADIN
Weit weg von einer grossen Stadt und dem täglichen Verkehrslärm
gibt es sie noch: die heile Welt, bei der die Natur den täglichen Rhythmus
bestimmt. Auf einer Lichtung oberhalb von Scuol im Unterengadin
hat Men Juon unter dem Motto «es muss nicht immer Kanada sein» ein Paradies
für Cowboys, Western-Fans und Naturliebhaber aufgebaut.
Text: Yvonne Rauch
Fotos: San Jon
Über den Pass da Costainas (2300 m.ü.M.)
geht es auf einsamen Pfaden vom Engadin ins
Münstertal.
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PASSION
FERIEN
SPEZIAL
San Jon lässt die Besucher in eine andere Welt
weit weg von den Alltagssorgen eintreten.
Die Weiten der Engadiner Bergwelt lassen die
Cowboy-Herzen höher schlagen.
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PASSION
FERIEN
SPEZIAL
Auf den zwei und dreitägigen Trekkingtouren
geht es durch die Biosphär Val Müstair hinauf
zur Alp da Munt.
B
ei der Ankunft in San Jon
scheint man als Besucher in
eine andere Welt einzutreten.
Zwanzig Pferde stehen an der
Anbinde und werden für das
nächste Trekking vorbereitet. Alles läuft
ohne Hektik. Die Pferde werden In der
wärmenden Frühlingssonne geputzt, gesattelt und mit Satteltaschen beladen. Sie
werden die nächsten drei Tage eine rund
90 Kilometer lange Strecke von San Jon ins
Münstertal, durch das einmalige Val Mora
und über den Ofenpass wieder zurück
nach San Jon machen. Sechs bis sieben
Stunden sind sie täglich unterwegs, und
20
Neben diversen Reitangeboten bietet San Jon
auch Kutschenfahrten an.
Dank täglichem Weidegang sind die Pferde
ruhig und ausgeglichen.
tragen ihre Reiter sicher über die steinigen
Wege. Nach einer kurzen Einführung reiten die abenteuerlustigen Reiter los und
verschwinden langsam in der weiten Berglandschaft.
Genau diese Landschaft macht den Reitstall und Saloon so einmalig. Obwohl nur
drei Kilometer vom grössten Unterengadiner Dorf Scuol entfernt, fühlt man sich
mitten in eine abgelegene Bergwelt versetzt. Doch von der Natur alleine kann ein
Reitbetrieb noch lange nicht überleben.
Deshalb ist für Betriebsleiter Men Juon
auch die stetige Weiterentwicklung sehr
wichtig.
HOCH ZU ROSS DAS DREILÄNDERECK
ENTDECKEN
Das Angebot in San Jon reicht von ein- bis
zweistündigen Ausritten über Westernreitstunden im Viereck, Kutschen- und
Schlittenfahrten sowie mehrtägigen Trekkings durch die Engadiner Berglandschaft
bis ins Münstertal. Auch ein Wochenritt
mit Zeltübernachtung bietet San Jon einmal im Jahr an. Geritten wird auf den
längeren Strecken hauptsächlich im
Schritt, aus Rücksicht auf die Pferde, die
teilweise über 1000 Höhenmeter zurücklegen müssen. Doch kaum ein Gast beschwert sich, da man durch das langsame
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PASSION
FERIEN
SPEZIAL
Tempo erst richtig vom Alltag abschalten,
entspannen und die Landschaft geniessen
kann. Leistungssport stand für San Jon nie
im Zentrum, sondern viel mehr der Bezug
zur Natur und den treuen Vierbeinern.
Seit letztem Jahr bietet San Jon zudem
einen weitere Attraktion: sechs oder neun
Tage durch das Dreiländereck Schweiz,
Südtirol (Italien) und Tirol (Österreich).
Während der Weg in sechs Tagen von San
Jon ins Münstertal, danach nach Burgais,
Reschen und über die Norbertshöhe zurück nach San Jon führt, geht es beim
Neun-Tage-Trekking zusätzlich über den
Pass da Chaschauna bis nach Livigno und
wieder zurück.
In den Jugendreitlagern können die Kinder
eine Woche lang «ihr» Pferd betreuen und
reiten.
REITFERIEN FÜR KINDER
UND JUGENDLICHE
Während den Schulferien stehen die Jugendreitlager im Zentrum. Eine Woche
lang können Kinder ab zehn Jahren «ihr»
Pferd täglich zweimal reiten und betreuen.
Neben Reitunterricht und kleinen Trek-
kingtouren lernen sie in den Theoriestunden die wichtigsten Eigenarten ihrer
treuen Begleiter sowie den richtigen Umgang mit den Tieren kennen.
In den Wintermonaten sind die Schlittenfahrten durch die tief verschneite Landschaft sehr beliebt. Eingehüllt in warmen
Decken, geht die Fahrt in den alten traditionellen Pferdeschlitten durch den
Schnee entweder in den nahegelegenen
Wald oder in das Dorf S-charl, welches mit
den Pferden zwei Stunden von San Jon entfernt und im Winter mit dem Auto nicht
erreichbar ist. Nach der Fahrt wartet auf
die Gäste ein feines Fondue im Saloon oder
in S-charl. Oder die Gäste können das Fondue gleich direkt in der Fondue-Kutsche
geniessen, die durch Scuol fährt und somit
ein aussergewöhnliches Erlebnis bietet.
ERSTER REITSTALL
MIT
QUALITÄTSGÜTESIEGEL
‘
Dank dem vielfältigen Angebot und der
stetigen Weiterentwicklung wurde San
Jon bereits mit verschiedenen Preisen geehrt. Die aktuellsten Beispiele sind die
Nominierung für den Prix Montagne sowie
der zweite Platz beim Prix Wilderness. Prix
Montagne zeichnet Betriebe im Berggebiet
aus, die zur Wertschöpfung und Beschäftigung oder zur wirtschaftlichen Vielfalt
beitragen. Beim Prix Wilderness werden
Angebote gesucht, welche die beste Ergänzung vom Bahnhof zum Berg ohne Autos
oder öffentlichen Verkehr anbieten. San
Jon wurde für seine Schlittenfahrten nach
S-charl ausgezeichnet. Und vor acht Jahren
schaffte es San Jon beim Innovationspreis
zum Publikumsliebling.
Aber auch die Qualität spielt im Betrieb
eine grosse Rolle. Als erster Reitstall der
Schweiz hat San Jon das Qualitätsgüte-
siegel der Stufe 2 erreicht. Eine Auszeichnung von Schweiz Tourismus, für Betriebe, die sich kontinuierlich mit dem Thema
Qualität und deren Verbesserung auseinandersetzen. In Scuol sind lediglich fünf
Unternehmen mit diesem Qualitätsgütesiegel ausgezeichnet.
Vom Familienbetrieb zu einem
der grössten touristischen Reiställe
der Schweiz
1983 übernahm Men den Mutterkuhhaltungsbetrieb von seinem Vater Otto Juon. Doch sinkende Preise und immer höhere Produktionskosten
veranlassten
Men
Juon,
eine
Betriebsstudie durchzuführen, um neue Einnahmequellen zu finden. Die Ergebnisse zeigten
einen Wechsel von den Kühen zu Pferden an.
Seither nahm der Aufstieg seinen Lauf. Heute
betreut das Team in San Jon rund 65 Pferde – 15
Pensions- und 50 eigene Pferde. Der grösste Teil
seien Freibergerpferde, da diese Rasse von Natur aus sehr ruhig, ausgeglichen und trittsicher
sei, erklärt Men Juon. Aber auch zahlreiche andere Rassen wie Haflinger, Criolo, Araber oder
Noriker sind in San Jon zu Hause und geniessen
den täglichen Weidegang auf den weiten Feldern. Kühe sind keine mehr anzutreffen, dafür
ein Streichelzoo und ein Saloon mit Restaurant
und 40 Gästebetten.
Wurde der Hof zu Beginn als kleiner Familienbetrieb geführt, beschäftigt San Jon heute zehn
Festangestellte und einige Aushilfen. Die Betriebsleitung liegt bei Men Juon und seiner Lebenspartnerin Brigitte Prohaska, die in den Anfängen als Aushilfe nach San Jon kam und seither
dort zu Hause ist. Als nächstes Projekt steht für
die Betriebsleiter die Erweiterung des Saloons
auf dem Programm. Dabei sollen ein paar Zimmer mehr dazukommen und der Speisesaal vergrössert werden. Denn immer mehr erhalten sie
Anfragen für Feiern im Saloon. Und gerade im
Winter, wenn die Gäste nach den Schlittenfahrten zum Nachtessen bleiben, werde es manchmal etwas knapp mit dem Platz.
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die weiten Weiden auf
verlässlichen Pferden.
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Reiter ein tolles Erlebnis.
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DAS LAND DER PFERDE
Beim Begriff Jura denkt man
spontan an Tannen, Weiden
und Pferde. Dieses Klischee
entspricht auch tatsächlich
der Realität. Eine Gegend,
die man erleben muss! Laue
Sommerabende mit Lagerfeuerromantik inmitten von Pferden
auf weiten Weiden
Text und Fotos:
Toinette Wisard, Jura Tourisme
A
ls Teil des Jurabogens bestehen die Freiberge hauptsächlich aus Waldweiden,
auch Wytweiden genannt.
Sie bilden einzigartige, vom
Menschen gestaltete Flächen, auf denen
Waldbestockungen und häufig von Trockenmauern begrenzte Weideplätze mosaikartig abwechseln und der Vieh- wieder
Forstwirtschaft dienen. Bäume verdichten
sich unvermutet zu einem Wäldchen, und
hinter majestätischen Tannen entdeckt
man herrliche Weiher, die häufig die Überreste alter Moore sind. Der berühmteste
Weiher ist der Etang de la Gruère, der zu
den meistbesuchten Naturschutzgebieten
der Region gehört (www.juratourisme.ch).
Der Kanton Jura, oder genauer die Freiberge, sind auch die Wiege der gleichna-
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
migen Pferderasse. Die regionale Zucht
bringt beinahe 3450 Pferde dieser Rasse
hervor. Viele Züchter bieten auch Ausflüge
auf Pferden an. Stundenweise für Anfänger und tage- oder wochenweise mit Übernachtung im Biwak für fortgeschrittenere
Reiter. Kinder sind in den schönen Jahreszeiten auf den Bauernhöfen willkommen
und können an Pferde-Ferienlager auch
inmitten der sanften und gefälligen Landschaft der Freiberge teilnehmen.
WANDERN MIT PFERDEN
Es werden auch Ausfahrten auf Brückenwagen mit Pferdegespannen angeboten.
Sie sind vor allem für Gesellschaften und
für kürzere Ausflüge von bis zu zwei Stunden geeignet. Für Familien, die mehrtägige Ausflüge unternehmen wollen, werden
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PASSION
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Rundum Saignelégier liegt die Heimat
der einzigen Schweizer Pferderasse dem
Freiberger. Die Rasse wird alljährlich am
Marché-Concours, einem grossen Pferdefest
von nationaler Bedeutung gefeiert.
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PASSION
FERIEN
SPEZIAL
Planwagen zur Miete angeboten. Zur Vervollständigung des Überblicks über die Angebote dieser Gegend, die man als eigentliches Pferdeparadies bezeichnen kann,
seien noch die zahlreichen «gîtes équestres» erwähnt, wo all jene Gäste Unterkunft finden, welche die Freiberge vielleicht mit dem eigenen Pferd entdecken
wollen. Es stehen über 200 Kilometer ausgeschilderte Reitwege zur Verfügung.
(www.aref.ch).
Die Freiberge sind zugleich spröde und
reizvoll, wild und sanft, bescheiden und
reich. Der Eindruck von Gelassenheit, den
diese weiten Landschaften ausstrahlen,
mischt sich mit dem hinreissenden Charakter einer Bergregion. Der Ausdruck
«Franches-Montagnes» oder Freiberge geht
ins 14. Jahrhundert zurück, als der Fürstbischof von Basel der Region einen Freibrief ausstellte, der den Einwanderern und
ihren Nachkommen aussergewöhnliche
Sonderrechte zusicherte: Für immer sollten sie von Zinsen und Zehnten befreit
sein. Trotz anderer Zeiten ist die Freiheitsliebe der Bewohner/innen dieselbe geblie-
ben. Saignelégier ist der Hauptort dieses
auf ca. 1000 Metern Höhe gelegenen Hochplateaus und zählt augenblicklich 2100
Einwohner/innen.
EIN PFERDEFEST
DER BESONDEREN ART
Seit mehr als 100 Jahren findet hier alljährlich am zweiten Augustwochenende der
berühmte Marché-Concours national de
chevaux statt, der regelmässig Zehntausende von Besuchern anzieht, Pferdeliebhaber wie Freunde geselligen Beisammenseins.
Der Marché-Concours ist eine nationale
Pferdeschau mit mehr als 400 Pferden, mit
einem berühmten volkstümlichen Umzug
und ungewöhnlichen, ländlichen Pferderennen. Vor allen Dingen jedoch ist er ein
fröhliches, farbenreiches Fest und ein ausserordentliches Sommerereignis.
Die erste Durchführung des MarchéConcours von Saignelégier geht ins 19.
Jahrhundert zurück, in den August 1897.
Damals gab es Züchter, die sich für Halbblüter und solche, die sich für das Arbeits-
pferd, den Freiberger, einsetzten. Da die
Armee eher zu den Halbblütern tendierte,
war es umso wichtiger, den Wert des Freibergerpferdes hervorzuheben. Seit 1904
fand der Marché-Concours jährlich statt,
ausgenommen drei Jahre während des Ersten Weltkriegs. Jedes Jahr werden ein
Schweizer Kanton oder eine Nachbarregion als Ehrengast eingeladen. Seit einigen
Jahren findet in der Woche vor dem Marché-Concours die Woche des Pferdes statt,
mit zahlreichen Vorführungen und Präsentationen, was die Zucht und den Einsatz des Pferdes, das Geschirr und die Pflege betrifft (www.marcheconcours.ch).
SCHWEIZWEIT BEKANNT . . .
DIE PFERDEALTERSHEIME
Ein weiterer Anziehungspunkt der Region
ist die Stiftung für das Pferd. Sie nimmt in
den drei Heimen Le Roselet, Jeanbrenin
und Maison Rouge alte Pferde, Ponys und
Esel auf. Hier verbringen sie ihren friedlichen Lebensabend auf weitläufigen Juraweiden, in der Herde, liebevoll betreut
und versorgt von Menschen. Die Stiftung
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Nicht umsonst wird die Toskana mit seiner atemberaubenden Landschaft, der
Kultur, den kulinarischen Leckerbissen
und seinen edlen Tropfen als die schönste Gegend Italiens beschrieben. Bei uns
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Gebiet mit seinen Zypressenreihen,
Weingärten, Wäldern und grün-silbern
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zur Verfügung, wo Sie ohne Hektik und
mit grosser Geduld unterrichtet (Gruppen- oder Einzellektion) werden.
Nichtreiter können Biken, Walken,
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die berühmten Kulturstädte der Toscana
erkunden oder die vielen bekannten
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begrüssen zu dürfen!
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25
PASSION
FERIEN
SPEZIAL
nimmt eine klare Haltung ein, was Leben
und Sterben ihrer Pensionäre betrifft: Ja
zum Leben, aber auch Ja zum Tod, wenn
Schmerzen und Leiden unerträglich werden, wenn die Lebensfreude schwindet.
Für ein würdiges Ende, am Ort, wo das Tier
lebte, begleitet auf seinem letzten Gang
von seinem Betreuer, seiner Betreuerin.
In den Stallungen von Roselet, welche
zur Zeit umgebaut werden, leben ungefähr 40 Pferde sowie einige Ponys und Esel.
Hier befindet sich auch ein Restaurant und
Alles andere als langweilig. Viele abwechslungsreiche Landschaften gibt es auf
ausgedehnten Wanderritten zu entdecken.
die Verwaltung der Stiftung. Ein lohnendes Ausflugsziel, das an 365 Tagen im Jahr
geöffnet ist. Jeanbrenin, die Station der
«stillen Poesie», ist das Heim von 30 Pferden, zwei Ponys und drei Ochsen. Maison
Rouge beherbergt rund 50 Pferde und
20 Ponys und Esel. Wanderwege führen
durch die Weiden und laden ein zu Begegnungen mit den Tieren und der Natur.
Auch hier gibt es ein Restaurant und zusätzlich ein kleines, renoviertes Kloster für
Kurse, Seminare und Ausstellungen (www.
philippos.ch).
DER FREIBERGER, DIE RASSE
Der Freiberger stammt von den Stuten aus
dem Ursprungsgebiet der Freiberge ab, deren Merkmale durch gezielte Kreuzungen
stetig verbessert wurden. lm Verlauf der
Jahre nahm die Homogenität innerhalb
der Rasse zu. Die berühmtesten Zuchthengste waren Vaillant (1891 in Saignelégier geboren) und Imprévu (1889 in die
Schweiz importiert). Halbbluthengste, wie
Alsacien (Sohn des Aladin, ebenfalls ein
Halbblutpferd), Qui-sait und Noé prägten
in jüngster Zeit die Freibergerrasse, die
einzige einheimische Pferderasse der
Schweiz.
Der Freiberger zeichnet sich in erster
Linie durch seinen Charakter und seine
ausserordentliche Fügsamkeit aus. Er ist
genügsam, frühreif, ausdauernd, leicht
dressierbar und ungewöhnlich lernfähig.
Mit seiner mittleren Statur (Widerristhöhe
150 bis 160 cm) verkörpert er das Freizeitpferd «par excellence» zum Reiten und
Fahren. Auch für therapeutisches Reiten
hat sich sein Einsatz bewährt. Der Freiberger – Synonym für Entspannung und Vergnügen, ist der ideale Gefährte für die
ganze Familie. In Anbetracht seiner Eigenschaften und Fähigkeiten ist der Kaufpreis
für einen Freiberger sehr günstig.
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vom 20. bis 27. Oktober 2012
im schönen Norden von IBIZA
mit Maya und Sandra
Wir praktizieren am Morgen Yoga. Am Nachmittag verbinden wir diese
bewusste Wahrnehmung vom Yoga im Umgang mit den Pferden.
Pferde lesen, motivieren und mit Ihnen kommunizieren sind nur einige der
Themen, die wir zusammen anschauen werden. Mit Mentaltraining, innerer Ruhe eine entspannte Konzentration zu erreichen, ist ein Ziel, welches
uns nicht nur im Umgang mit Pferden weiter hilft.
Im Körper zentriert die Verbindung mit dem Pferd vertiefen.
Wir entdecken in dieser Woche so viel mehr als nur Reiten!
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Infos und Kontakt:
Maya Kellenberger
Telefon +41 79 282 13 14
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Sandra Morrel
telefon +34 637 26 98 84
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Mit Pferden baden im sonnigen Spanien ...
... auf Safari in Tansania ...
KOMMEN SIE DOCH IN DIE FREIBERGE
Die Vereinigung für die Reitwege in den Freibergen (AREF)
erneuert und unterhält unermüdlich das inzwischen auf über
300 km angewachsene Reitwegnetz. Sensationelle grosse Weiden und traumhafte Wälder auf 1000 m Höhe laden Sie ein,
dieses noch unbekannte Eldorado für Pferdefreunde zu entdecken. Die 200 Reitertore, die vom Pferd aus geöffnet werden,
die gepflegten Holzsprünge und der Zustand des Terrains
werden regelmässig kontrolliert, damit Sie und Ihr Pferd Ihren
Urlaub unbeschwert und sicher geniessen können. Mit der
neuen Reitkarte können verschiedene kurze und längere
Routen gewählt werden, vom Eintagesritt bis zu organisierten
Trekkings! Verschiedene Reiterhöfe, Restaurants und Hotels
bieten für Sie kulinarische Spezialitäten und dazu auch für
Ihren edlen Vierbeiner Übernachtungsmöglichkeiten an.
Kommen Sie doch in die Freiberge . . . ein richtiges Ferienparadies für Gross und Klein (Kinderreitlager) für Mensch und Tier!
Auskunft, Bestellung von Topographie-Karten und alle
weiteren Infos unter:
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PASSION
FERIEN
SPEZIAL
WILLKOMMEN
IM WILDEN HERZEN KANADAS –
WILLKOMMEN
AUF DER PARKLAND RANCH!
P
arkland Ranch ist eine professionelle Pferderanch. Wir trainieren Pferde in natürlicher und
sanfter Weise – wir betrachten
sie als Freunde und behandeln
sie mit Respekt. Wir laden dich ein, die
Sprache der Pferde zu lernen, mit ihnen zu
kommunizieren und von ihnen verstanden zu werden.
Parkland Ranch ist auch eine GästeRanch und bietet Ausritte, mehrtägige
Reitausflüge, Rindertreiben, Quad-Touren,
Fischen und Kanufahren an.
Erlebe absolut unvergessliche Begegnungen mit Pferd und Natur – verbringe
einen traumhaften Urlaub bei uns in Kanada. UNSERE PFERDE
Auf unserer Ranch leben verschiedene
Pferderassen. Wir haben brave Quarter
Horses und bequeme Tennessee Walker
(alle nach «Natural Horsemanship» ausgebildet), die sowohl für Anfänger, die noch
nicht so sicher im Sattel sind, als auch für
Fortgeschrittene, die gerne Rinder zusammentreiben, geeignet sind. Ausserdem
gibt es feurige Araber und Morgans für
diejenigen, die Vollblüter mögen und natürlich brave Kinderponys, die es gewöhnt
sind, dass Kinder mit ihnen spielen und
auf ihnen herumturnen. Insgesamt haben
wir 40 Pferde, es ist also für jeden etwas
dabei!
28
«Unsere Pferde liegen uns sehr am Herzen!»
Wir legen grossen Wert auf einen sanften und pferdegerechten Umgang. Es ist
uns wichtig, dass das Pferd uns versteht
und gerne für uns arbeitet. Alle unsere
Pferde werden nur mit Halfter oder Sidepull, also ohne Mundstück, geritten. Eine
artgerechte Haltung ist für uns selbstverständlich.
Wir möchten unseren Gästen so viel
wie möglich von unserer Art, mit Pferden
umzugehen weitergeben und beantworten dazu gerne alle Fragen.
DEIN URLAUB IN KANADA
Ob Ruhe und Entspannung oder Aktivität
und Abenteuer; ob zu Wasser, zu Fuss oder
zu Pferd – bei uns auf der Parkland Ranch
findet jeder Gast genau das, was er sucht.
Abenteuerwoche, entspannter Erholungsurlaub, professioneller Reitunterricht oder echte Cowboy-Arbeit – hier hast
du jede Möglichkeit, die herrliche Natur,
deine Freiheit und Freizeit nach Herzenslust zu geniessen.
Du entscheidest, worauf du Lust hast.
Du bestimmst, was du entdecken und erleben möchtest. Das Ergebnis ist ein unvergesslicher Traumurlaub und das Gefühl
,nie mehr weg zu wollen. Lass dich verzaubern von faszinierender Naturidylle und
erlebe schöne Momente mit freundlichen
Menschen in familiärer Atmosphäre.
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«Freu dich auf eine tolle Zeit – wir freuen uns auf
deinen Besuch!»
REITEN FÜR ANFÄNGER
UND FORTGESCHRITTENE
Reitanfänger können bei uns zunächst
Reitunterricht nehmen und den richtigen
Umgang mit Pferden von der Pike auf lernen. Später stehen dann mehrstündige
Ausritte auf dem Programm. Unseren fortgeschrittenen Gästen bieten wir diverse
Ausritte, Tagesausflüge und mehrtägige
Ausritte in die Wildnis an – natürlich mit
adäquater Ausrüstung. Ausserdem besteht
die Möglichkeit, mit unseren Rindern zu
arbeiten und pure Cowboy-Romantik zu
erleben!
Für weitere Informationen siehe
www.parkland-ranch.com
Parkland Ranch, Inglis Manitoba,
Tel. 01-204-564-2285
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FERIEN
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UND GEWINNEN
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Und so gehts: Schicke einfach eine Email an [email protected] oder eine Postkarte an
Prosell AG, «Gewinnspiel PASSION», Postfach 170, 5012 Schönenwerd, mit der richtigen
Antwort auf die folgende Frage:
Wofür steht das Wort PASSION im Titel des neuen Schweizer Reitmagazins?
A: Für das Passagieren, eine Lektion der höheren Dressur.
B: Für die Leidenschaft, Liebe und Begeisterung zum Pferd.
C: Für die Pensionskasse ehemaliger Berufsreiter.
Einsendeschluss ist der 30. Juni 2012, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Z U G EW IN NEN GIBT S :
1. P RE I S
1 Woche (6 Tage) Cutting Workshop für
1 Person auf der Ranch von Roeschmann
Cutting Horses (www.ur-cutting.com) in
Gainesville, Texas inkl. Hin- und Rückflug
ab Amsterdam bis Dallas Fort Worth sponsored by Nedpoint – www.flynedpoint.com
Wert der Reise ca. CHF 3500.–
2. PREI S
Eine Woche Reit- und Ranchferien für
1 Person, inklusive Vollpension, tägliches
Reiten, Tagesritte in den Riding Mountain
National Park. Lerne so viel du willst über
Natural Horsemanship, Bodenarbeit und
sanftes und natürliches Pferdetraining, je
nach Saison Rinder eintreiben und Cutting. Unser Kanu steht dir für Touren auf
unserem See zur Verfügung. Nicht inklusive ist die Anreise bis Roblin. Der Gutschein
ist gültig bis 30. 04. 2013.
Wert der Reise ca. CHF 1000.–
3. P RE I S
1 Wochenende (1 Übernachtung) im Reitstall und Saloon San Jon (GR) für 2 Personen und 2 Kinder mit Halbpension.
Wert ca. CHF 400.–
4. PREI S
Eine Übernachtung mit Halbpension im
Hotel Lärchenhof, Tirol für 2 Personen.
Wert ca. CHF 350.–
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PASSION
FERIEN
SPEZIAL
DER JAKOBSWEG ZU PFERD
Unterwegs auf historischen Pilgerwegen
V
iele Jahrhunderte schon pilgern unzählige Menschen
auf dem Jakobsweg – da sie
aus aller Herren Länder
stammen, haben sich unterschiedliche Routen etabliert: Ob von
Frankreich, Portugal, aus dem Norden
oder am Meer entlang – alle führen sie
vorbei an zahlreichen historischen Bauwerken, eindrucksvollen Kirchen und Kulturdenkmälern, um schliesslich vor der
prächtigen Kathedrale in Santiago de Compostela in der spanischen Provinz Galizien
zu enden. Als eine der schönsten Landschaften der iberischen Halbinsel präsentiert sich die Region mit malerischen
Weinbergen, Flüssen und Seen, Bergen
und einsamen Wäldern.
Wer den Jakobsweg ungern zu Fuss zurücklegen möchte, kann dies auch zu
Pferd tun und ihn aus einer ganz besonde-
30
ren Perspektive erleben – sieben verschiedene Jakobswege können so auf komfortable Weise bewältigt werden: die
Meeresroute, der Französische, Portugiesische, Nördliche, Ursprüngliche und Englische Jakobsweg sowie der Silberweg. Die
Strecken verlaufen nicht nur durch gänzlich unterschiedliche Landstriche, es besteht auch die Möglichkeit, zwischen fünfund 30-tägigen Reittouren zu wählen.
Überdies besteht die Gelegenheit, auf dem
Jakobsweg für ein paar Tage mit der Kutsche mitzufahren.
Was diese Reittouren so einzigartig
macht ist, dass in den schönsten Unterkünften entlang des Jakobswegs übernachtet wird und auch die Verpflegung vorzüglich ist. Für Geniesser besonders
hervorzuheben ist hierbei die Meeresroute, die von der Grenze zu Portugal nach
Santiago verläuft: Man reitet nicht nur mit
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spektakulären Aussichten aufs Meer, sondern übernachtet auch in einigen 4-SterneHotels, edlen alten Adelssitzen, idyllischen
Landhotels und je nach gewählter Länge
auch in einem Thalasso-Hotel auf einer
kleinen malerischen Insel.
Der historisch wohl bedeutungsvollste
Jakobsweg und zugleich der international
bekannteste ist der Französische Jakobsweg. Auch hier kommen die Reiter in den
schönsten Hotels entlang des Weges unter
und werden kulinarisch verwöhnt.
Aber ganz egal, für welche Reittour
man sich entscheidet: Der Jakobsweg zu
Pferd ist stets ein eindrucksvolles und unvergleichliches Erlebnis von Kultur und
Natur!
Infos und Buchung unter
www.reiterreisen.com/gal009.htm.
DIE IRONISCHE KOLUMNE VON KARIN ROHRER
REITEN SIE SCHON
ODER ZAHLEN SIE NOCH
D
ass auf einen Pferdehalter
Kosten in schwindelerregender Höhe zukommen
können, ahnte ich ansatzweise, als ich vor über 20
Jahren meinen ersten Pferdekauf tätigte. Ein Vielseitigkeitssattel, Zaumzeug
und Putzartikel wurden angeschafft
und fanden in einem kleinen Sattelschrank Platz, neben Reithelm und
Leuchtweste. Das Höchste aller Gefühle war eine zusätzliche
Schabracke zum Wechseln, wenn die andere gerade mit den
Pferdehaaren die Waschmaschine meiner Mutter ausser Gefecht
setzte. Eine Pferdedecke brauchte ich nicht, schliesslich deckt die
Rehlein im Wald auch niemand zu, wenn es kälter wird. Den
Tierarzt kannte ich nur vom jährlichen Impfen, Futterzusätze
nur vom Hörensagen und Berufsgattungen wie Chiropraktiker,
Tierphysiotherapeut oder Pferdezahnarzt waren mir und meinem Pferd gänzlich unbekannt, da nie im Stall angetroffen. Mit
den Jahren wechselten bei mir Pferderasse und Reitweise, die
Ansprüche wurden grösser und der neue Westernsattel schrie
förmlich nach einem grösseren Sattelschrank. Ein Zaumzeug
zum Trainieren und eines fürs Turnier, ach
ja, und eines mit Baumwollzügeln zum
Ausreiten gesellten sich zur Standardausrüstung. Knotenhalfter und ein Bodenarbeits-Seil, womit problemlos ein Paddock eingezäunt hätte werden können,
waren ein Muss. Dann kamen unbedingt
erforderliche Artikel wie Sattel-Fellbezug
oder ein Vorgeschirr mit dekorativen
Blingbling-Steinchen hinzu. So ist es nicht
weiter erstaunlich, dass das verdiente Geld zu grossen Teilen im
Stall verschwindet oder vielleicht noch einen Umweg via ReiterGarderobe macht. Wenn mir ein Ehemann einer Reitkollegin
vorjammert, dass deren Turniergarderobe teurer war als das
Brautkleid, kann ich das heute nachvollziehen. Die vorhin erwähnten Berufsgattungen kennen meine Pferde mittlerweile
auch persönlich, und ich möchte sie nicht mehr missen. Wenn
ich die Auslagen für neue Hufeisen in zwei Jahrzehnten zusammenrechne, hätte ich mir davon einen Mittelklassewagen kaufen
können, welcher keine Wurmkuren nötig hätte. Aber genug gejammert, ab in den Stall und die neue Trense ausprobieren.
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AUF
AUGENHÖHE
MIT DEM
PFERD
BOD E NAR B EIT –
EIN SPANNEN D ER WEG
ZUR H ARM O N IE
Text: Ruth Müller
Fotos: Marco Müller, Ruth Müller, B&S Stockimage
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In der Ausbildung von Pferd und Mensch gewinnt Bodenarbeit immer grösseren
Stellenwert. Ihre vielseitigen Elemente fördern das gegenseitige Vertrauen, die Kommunikation, Konzentration sowie Koordination. Als Folge wird die Partnerschaft
zwischen Zwei- und Vierbeinern verbessert. Ein üppiges Kursangebot lädt zum Sammeln von Erfahrungen ein, und wer die sportliche Herausforderung sucht, kommt
ebenso auf seine Kosten: Die Schweizer Turnierszene bietet eine bunte Palette von
Bodenarbeits-Prüfungen.
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Brigitte Binggeli vermittelt
Tipps während eines Bodenarbeitstrainings.
Vertrauensvoll über den
Ballonteppich:
Fabienne Friedli mit Wicca.
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Um Neues zu lernen
und Aufgaben entspannt
auszuführen, braucht
das Pferd klare Verhältnisse
und Sicherheit, die ihm
eine mental starke Führperson vermittelt.
W
enn ein Pferd, an Halfter und losem Strick
geführt, in aller Ruhe
rückwärts durch ein
verwinkeltes
Stangenlabyrinth schreitet, seine Hufe dabei
zentimetergenau platziert, um nirgends
zu touchieren, hat das weder mit Hokuspokus noch mit Pferdeflüstern zu tun. In
der Bodenarbeit macht sich der Mensch
das natürliche Herdenverhalten des Pferdes zunutze. Dieses basiert vor allem auf
zwei Grundsätzen: Der Rangniedere muss
dem Ranghöheren in jede beliebige Richtung ausweichen – und die Herde folgt
dem Leittier, ohne den von ihm eingeschlagenen Weg in Frage zu stellen. Im
Gruppenverband setzen die Pferde ihre
Körperposition, Haltung, Geschwindigkeit
und Bewegungsrichtung ein, um Raum
und Bewegung anderer Pferde zu beeinflussen. Hierin gründet die Körpersprache,
nach deren Prinzip auch die Verständigung in der Bodenarbeit funktioniert.
Dieses vertraute Selbstverständnis will
gemeinsam erarbeitet sein. Schritt für
Schritt. Um Neues zu lernen und Aufgaben
entspannt auszuführen, braucht das Pferd
klare Verhältnisse und Sicherheit, die ihm
eine mental starke Führperson vermittelt.
Um vom Pferd als Souverän akzeptiert zu
werden, benötigt der Mensch eine gefestigte Persönlichkeit. Fehlende Autorität
und Charakterstärke, einhergehend mit
Unsicherheit oder Unentschlossenheit, erkennt das Pferd sofort. In menschlicher
Gesellschaft lässt sich diese Schwäche
überspielen, zum Beispiel durch materielle Statussymbole, bei Pferden funktioniert
das nicht. Sie sind nur am wahren Ich des
Zweibeiners interessiert.
Weil beim Pferd körperlicher Ausdruck
und innere Absicht stets übereinstimmen,
spürt es, wenn sich der Mensch hinter
einer Maske versteckt. Es wird in der Folge
dessen äussere Signale als unglaubwürdig
einstufen und nicht in gewünschtes Verhalten umsetzen, sondern eigensinning
oder ängstlich reagieren. Für den Menschen bedeutet diese Fähigkeit des Pferdes
eine wertvolle Chance: Er wird gezwungen, sein Fühlen, Denken und Tun zu
hinterfragen, was ihn zu Selbsterkenntnis,
-beherrschung und Sozialkompetenz
bringt. Aus diesem Grund boomen Seminare für Führungskräfte, welche die Bodenarbeit mit Pferden als zentrales Lehrinstrument nutzen.
Schwierigkeiten beim Führen und in
vielen alltäglichen Situationen haben
ihren Ursprung fast immer in einer nicht
gefestigten Mensch-Pferd-Beziehung. Um
die Zusammenarbeit, basierend auf Verständnis und Respekt, zu verbessern, bietet sich die Bodenarbeit an. Ob als Ergänzung zum Reiten und Fahren, in der
Grundausbildung des Jungtieres, zur sinnvollen Beschäftigung vierbeiniger Senioren oder rekonvaleszenter Pferde sowie
bei der Korrektur sogenannter schwieriger
Tiere – sie ist eine gute Basis für jede Arbeit
mit dem Pferd oder Pony. Probleme wie
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zögerliches Verladen in den Anhänger
oder nicht still stehen wollen können damit überwunden werden. Auch Menschen,
die im Sattel unter mentalen oder körperlichen Blockaden leiden, finden damit aus
ihrer Sackgasse heraus und einen neuen
Zugang zum Pferd.
LERNSPASS FÜR ALLE
Linda Tellington-Jones machte den Nutzen
der Bodenarbeit ab 1975 als eine der ersten
Ausbilderinnen einem breiten Publikum
bekannt. Mit Führtechniken und Bodenhindernissen als wichtige Bestandteile
ihrer T.E.A.M.-(Tellington-Equine-Awareness-)Methode. Die Übungen mit Stangen,
Pylonen, Fässern, Wippen und Plastikplanen dienen gemäss der Kanadierin dazu,
das Pferd «sich seiner selbst bewusster zu
machen». Über das gestärkte Körper- und
Gleichgewichtsgefühl kann das Pferd
Selbstsicherheit entwickeln. Seine Koordination der Gliedmassen und Bewegungen
werden dadurch verbessert. Auch lehrt die
Bodenarbeit den Vierbeiner Aufmerksamkeit, Gehorsam und Geduld.
In der Schweiz leistete der Schweizerische Verband für Ponys und Kleinpferde
SVPK anfangs der Neunziger Jahre Pionierarbeit in Sachen Bodenarbeitsprüfungen,
wie man sie heute kennt. Engagierte Mitglieder suchten eine Möglichkeit, auch die
kleinsten Ponys zu fördern. Inspiriert
durch Tellington-Jones wurden erste Parcours erstellt und ausgeschrieben. «Das
Interesse, sich im Bodenarbeitsparcours
35
zu messen, war rasch geweckt», blickt Brigitte Binggeli, Parcoursbauerin und Richterin aus dem bernischen Attiswil, zurück.
«Der Erfolg war offensichtlich. Auch
Hengsthalter merkten bald, dass ihre Tiere
damit viel umgänglicher wurden.» Beim
SVPK ist die Bodenarbeit denn auch Bestandteil der Hengstleistungsprüfung.
Im familieneigenen Ausbildungsstall
Bernerschachen führt Brigitte Binggeli regelmässig Bodenarbeitstrainings durch.
Sie sind stets gut besucht. «Die Teilnehmenden kommen hauptsächlich aus der
Sparte Freizeit. Besonders stark vertreten
sind die kleinen Ponys.» Und auch Sportreiter gehören zu ihrer Kundschaft. Der
Reitclub Steinerhof Solothurn und der
Oltner Stall du Mont von Ursula Friedli
ergänzten ihre Winterarbeit bereits mit
den Bodenarbeitskursen. Aus gutem
Grund: «Spring- und Dressurpferde verlieren ihre Schreckhaftigkeit und lernen, auf
kleinste Signale von Körpersprache und
Gerte zu reagieren», erklärt Binggeli. «So
werden die Lernfähigkeit und der Wille
der Pferde zur Kooperation erweitert.»
KREATIVES TRAINING
Ziel der Bodenarbeit ist die harmonische
Partnerschaft. Neue Dinge lernt das Pferd
am besten in einer Atmosphäre freundli-
cher Konsequenz. Das Lernprinzip besteht
entweder in Negativer Verstärkung – etwas Unangenehmes, zum Beispiel Druck,
wird auf ein erwünschtes Verhalten sofort
weggenommen oder Positiver Verstärkung – etwas Angenehmes, zum Beispiel
Stimm-, Streichel- oder Futterlob wird auf
ein erwünschtes Verhalten unmittelbar
gegeben. So weiss das Pferd bald, was von
ihm verlangt wird und führt die Aufgabe
motiviert aus.
Lohnend ist, sich vor dem Training Gedanken zu machen und einen Plan zu
schmieden, was man mit dem Pferd üben
möchte. Nicht nur mental bedarf Bodenarbeit Vorbereitung: Je nachdem sind vorgängig Bodenhindernisse wie Stangen-L,
Pylonen-/Fässerslalom, Podest oder eine
Wippe aufzubauen. Ein kleiner Parcours,
mit dem Ziel, ihn mit der Zeit spielerisch
leicht und präzise absolvieren zu können.
Dazu gehören mannigfaltige Teilaufgaben: das ruhige Stehenbleiben (Statue), auf
Abruf zum Menschen kommen (Appell),
führen von beiden Seiten, auch auf Distanz, und das präzise Weichen in alle Richtungen. Sicherheit ist oberstes Gebot,
Handschuhe und robustes Schuhwerk
sind ein Muss, scharfe Kanten am Hindernismaterial und rutschige Stolperfallen
ein Tabu.
Ziel der Bodenarbeit
ist die harmonische
Partnerschaft.
Auch die Arbeit am Kappzaum gehört zur
Bodenarbeit.
Bald gerät man zur Erkenntnis: Der Art
der Bodenhindernisse und der Kombinationen sind kaum Grenzen gesetzt. Auch
können die Anforderungen in einem Hindernis gesteigert werden, wenn eine Aufgabe sitzt. So lässt sich ein einfacher Slalom um Pylonen mit etwas mehr Erfahrung
auch rückwärts absolvieren. Oder vorwärts im Trab, auch auf Distanz geführt
oder gar ohne Strick, zudem mit punktgenauen Gangartübergängen und zusätzlich mit einer optisch anspruchsvollen
Unterlage aus Plastik, Schaumstoff oder
Karton. Inspiration holt man sich als Zaungast bei Bodenarbeitsturnieren, beim gemeinsamen Training mit Gleichgesinnten
oder beim Studium von Parcoursplänen,
die im Internet publiziert sind. Um den
Gehorsam des Pferdes zu verbessern, empfiehlt es sich, ab und zu den Sandplatz oder
die Halle zu verlassen und auf einer Wiese
zu üben. So lernt das Pferd, der Versuchung des Grasfressens zu widerstehen
und sich auch beim Anblick des saftigen
Grüns zu konzentrieren.
Auch im Horseathlon zählt ein
Bodenarbeits-Parcours zu den
vielseitigen Disziplinen.
Schon die Kleinsten lernen in der
Bodenarbeit koordiniertes Führen.
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Teamwork: Maya Siebenmann und Picardijn‘s
Dumberlijn in einem SVPK-Cupfinal.
Niklaus Muntwyler aus dem aargauischen Wohlen hat sich ganz der Arbeit am
Boden verschrieben. Er kommuniziert auf
drei Arten: «Mit Stimme, Körpersprache
und Gerte. Letzteres nicht, um dem Pferd
zu sagen, dass es einen Fehler gemacht
hat, sondern um Zeichen zu geben, zum
feinen Touchieren und Begrenzen des
Raums, sozusagen als Verlängerung meines Armes.» Als Ziel gibt Muntwyler an,
diese Hilfen mit der Zeit immer mehr zu
verfeinern. Für eine besonders gute Leistung reicht er dem Pferd einen Belohnungswürfel. Dass manche Pferde zum
betteln neigen, wenn sie Futterwürfel in
der Tasche wissen, sieht er als Herausforderung. «Dass Pferd und Mensch mit diesen Würfeln umgehen können, ist ein
wichtiger Punkt in der Ausbildung. Es
lohnt sich, diese schwierige Aufgabe mit
dem Pferd auszudiskutieren, damit man
die Belohnungswürfel fortan auf vernünftige Art einsetzen kann. Sie sind eine gute
Hilfe, die Pferde zu freudiger Mitarbeit zu
motiveren.»
Die Arbeit sei ganz anders, wenn man
auf gleicher Höhe mit dem Pferd sei, als
wenn man es unter dem Sattel habe, sagt
Muntwyler. «Ich finde es wertvoll, beides
zu machen, als gegenseitige Ergänzung
und um das Pferd gesamthafter kennenzulernen. Man kann vieles vom Boden aus
erarbeiten, das nachher beim Reiten eine
Hilfe ist.» Wer Lust hat, sich in der Arbeit
am Boden weiterzubilden, findet bestimmt in der Nähe einen geeigneten Ausbilder. Die Dichte der praktizierenden
Trainer und die Fülle an Kursen ist hierzulande immens. Einen Überblick verschafft
das Internet: Entweder mit Freund Google
oder auf etablierten einschlägigen Seiten
wie www.reitkalender.ch und www.
equinet.ch. Hier wird man auch fündig,
was die Turnierszene an Veranstaltungen
zu bieten hat.
BODENARBEIT ALS WETTKAMPF
Nebst mehreren Verbänden organisieren
auch Reitvereine und Privatpersonen regelmässig Bodenarbeitsprüfungen. Oft
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unter einem Motto und mit sehr viel Liebe
zum Detail. Häufig werden die Prüfungen
in leistungsgerechten Stufen durchgeführt: Von L (leicht), M (mittelschwer) bis
S (schwer). Sie erfreuen sich regen Zuspruchs: Die Starterfelder und Publikumsränge sind praktisch immer gut gefüllt. Im
Rahmen von Freizeitreitturnieren findet
sich von März bis Oktober ein umfangreiches Prüfungsangebot für Pferde und
Ponys mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Selbst im Winter gibt es vereinzelte Startgelegenheiten.
Ein Parcours beinhaltet jeweils acht bis
zehn Aufgaben, mit denen die Richter
Gehorsam, Vertrauen, Zusammenarbeit,
Leichtigkeit und Präzision prüfen. Die
Vierbeiner sind grundsätzlich am Halfter
mit Strick zu führen. Je nach Ausschreibung ist auch ein Zaumzeug mit Trense
erlaubt. Manche Veranstalter geben den
Parcours (oder einen Teil davon) bereits
mit der Ausschreibung bekannt, andere
mit dem Versand der Startliste, damit sich
die Teilnehmer rund eine Woche vor dem
37
Meister der Freiarbeit: Nik Muntwyler mit
seinen Camarguehengsten.
Oben:
Auch Sportpferde profitieren von der
Bodenarbeit.
Unten:
Im Westernsport heisst die Bodenarbeit
Groundwork oder In Hand Trail: Hier
Sandra Schafflützel mit ihrem Tinker
Fred.
Gehorsam trotz verlockendem Futter: Shetty
Kassan löst die Aufgabe mit Corinne Morier.
Turnier noch auf die spezifischen Aufgaben vorbereiten können. Manchmal ist der
Parcours erst kurz vor dem Start anhand
eines Plans oder einer Besichtigung in Erfahrung zu bringen. Dies erfordert von der
Führperson eine rasche Auffassungsgabe,
um sich den Ablauf in allen Details einzuprägen und seinen Vierbeiner in der knappen Zeit auf dem Turnierplatz möglichst
gut auf die geforderten Aufgaben vorzubereiten.
Meist werden die einzelnen Darbietungen, ähnlich einem Dressurprogramm,
mit Noten zwischen 10 (ausgezeichnet)
38
und 1 (sehr schlecht) bewertet. Separate
Punkte vergeben die Richter für Führtechnik, Gehorsam/Vertrauen und den Gesamteindruck (Ausdruck, Losgelassenheit,
Erscheinungsbild). Diese Noten zählen jeweils doppelt. Besonderes Augenmerk
wird auf genügend Distanz, korrekte Position und klare Hilfengebung der Führperson gelegt sowie auf ein vertrauensvolles
Annehmen und ruhiges, aber promptes
Befolgen der Hilfen seitens des Vierbeiners. Pluspunkte sind mit besonders exakt
und harmonisch ausgeführten Aufgaben
zu holen.
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AKTIVE SCHWEIZER TURNIERSZENE
Der Schweizerische Verband für Ponys und
Kleinpferde führt von Frühling bis Herbst
zahlreiche Konkurrenzen für Tiere bis
Stockmass 1,48 m durch. Traditionsreiche
Turnierorte sind Oftringen/AG, Frauenfeld/TG, Bern, Hitzkirch/LU und Balsthal/
SO. Drei Stufen (1: bis 12 Jahre/1 plus: 13
bis 16 Jahre/2: älter als 17 Jahre) ermöglichen, den Schwierigkeitsgrad sowie die
Bewertungskriterien altersgerecht anzupassen. Das ausgehändigte Richterblatt
leistet den Teilnehmern gute Dienste bei
der Analyse ihrer Leistung. Die ersten
dreissig Prozent jeder Rangliste qualifizieren sich für den Cupfinal. Dieser sportliche Höhepunkt im SVPK-Jahr findet am
21. Oktober in Oftringen statt und bietet
auch den Disziplinen Gymkhana und Gehorsamsdressurprüfung eine Plattform.
Eine Schweizer Meisterschaft in Bodenarbeit führt der Schweizerische Shetlandpony Verband SSPV durch. Hier heisst die
Disziplin Arbeitsparcours. Startberechtigt
sind ausschliesslich Shettys. Die Meister in
vier Altersklassen werden in einer Kombinationswertung erkoren. Sie besteht aus
der Addition der Ergebnisse von zwei Turnieren: Deitingen/SO im Mai und Hettiswil/BE im September. Im Wachsen begrif-
Ruth Müller, 44, ist freie Journalistin, mit Schwerpunkt Pferde- und Motorsport. Sie besitzt zwei
eigene Pferde (Beaujour de Mars CH und Royal
Charmer) und ein Shetlandpony (Chili). Aufgrund
des fortgeschrittenen Alters der beiden pensionierten Sportpferde reitet sie vor allem im Freizeitbereich und mit dem Shetty macht sie erfolgreich Boden- und Freiarbeit mit Turnierstarts
(Schweizer Meister Horseathlon Kat. E 2010).
ter). Eine Turnierserie mit Bodenarbeitsprüfungen hat FM-Western im Programm,
mit Turnieren in Rothenfluh, Avenches,
Oftringen und Holziken. Beim Western
Cup des OKV, des Verbands Ostschweizerischer Kavallerie- und Reitvereine, hat die
Bodenarbeit ebenfalls Einzug gehalten.
In der vielseitigen Sportart Horseathlon, durchgeführt vom Schweizer Freizeitreitverband SFRV/ASEL, ist ein Bodenarbeitsparcours Bestandteil sämtlicher
Kategorien. Es gibt sogar eine nicht gerittene Klasse, die aus einer Bodenarbeitsprüfung, einem Geländespaziergang mit
zehn Aufgaben sowie einer Gelassenheitsprüfung besteht. Diese Kategorie F ist speziell geeignet für junge oder alte Pferde
und Ponys, für Mini-Ponys sowie für Menschen, die nicht reiten, aber mit ihren
Vierbeinern arbeiten und sich wettkampfmässig beteiligen möchten. Auf Stufe F1
warten schwere, auf Stufe F2 mittelschwere Aufgaben. Die Bodenarbeits- und Gelassenheitsparcours bestehen aus je acht
Aufgaben, bzw. Hindernissen, die in der
vorgeschriebenen Reihenfolge, Richtung
und Gangart absolviert werden. Eine Maximalzeit ist vorgegeben, sie lässt jedoch
ein ruhiges Arbeiten zu.
fen ist die Horse-Agility-Szene. Vereinzelt
wurden bereits Kurse durchgeführt.
Auch bei Westernturnieren ist Bodenarbeit, hier «Groundwork» oder «In Hand
Trail» genannt, ein Thema. Bei einigen Turnieren gibt es auch offene Klassen, wo
sämtliche Pferde- und Ponyrassen teilnahmeberechtigt sind. Führperson und Vierbeiner laufen dabei möglichst harmonisch
und präzis ein sogenanntes Pattern (Mus-
VOM EINSTEIGER BIS ZUM «PROFI»
Wie in jeder Disziplin gibt es auch in der
Bodenarbeit ausgewiesene Spezialisten.
Stets in den vordersten Rängen anzutreffen ist die Glarnerin Saskia Süssli. Schon
siebzehn Jahre lang, seit sie eigene Pferde
und Ponys hält, macht sie Bodenarbeit.
«Nähergebracht hat sie mir damals eine
Freundin, die in der Ausbildung zum TTEAM-Practitioner war. Bodenarbeitsprüfungen bestreite ich seit 2004. Ich bin ich
durch den SVPK darauf gekommen, wusste zuvor gar nicht, dass es solche Turniere
gibt.» Mit ihren Mini-Shettys Franky und
Scally erreichte sie in den Jahren 2007,
2010 und 2011 bereits drei Podestplätze
am Cupfinal. «Mir gefällt die Zusammenarbeit mit ihnen, zu sehen wie das Pferd
auf die kleinsten Signale reagiert, und wie
wenig es braucht, um zu verstehen, was
der Mensch von ihm möchte», beschreibt
sie ihre Faszination. «Mir macht die Bodenarbeit viel Freude, und ich habe noch kein
Pferd erlebt, das keinen Spass daran hat.»
Was man sich bisweilen nicht bewusst
ist: Sobald sich der Mensch mit dem Pferd
auf Augenhöhe beschäftigt, also nicht auf
seinem Rücken oder dem Kutschbock
sitzt, macht er im Grunde genommen Bodenarbeit. Sie fängt bereits am Putzplatz
an. Im weiteren Sinne gehören demnach
das Anti-Scheu-Training, Spaziergänge an
der Hand, das Üben von Zirkuslektionen,
das Gymnastizieren am Kappzaum, an der
einfachen oder an der Doppellonge sowie
die Dressur am Langen Zügel (Fahren vom
Boden) und das Freilongieren im RoundPen dazu. Abwechslungsreiches Training
wirkt motivierend und wird das MenschPferd-Paar in der gegenseitigen Feinabstimmung weiter bringen.
Mehr Informationen,
Kurs- und Prüfungsdaten
www.svpk.ch
www.sspv.ch
www.pferd-sfrv.ch
www.horseagility.ch
www.reitkalender.ch
www.equinet.ch
www.fm-western.ch
www.okv.ch
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Verlag: Prosell AG, Postfach 170, CH-5012 Schönenwerd
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PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
41
EIN THEMA, ZWEI MEINUNGEN
Getreu dem Motto «es führen verschiedene Wege nach Rom», stellen wir auf dieser Seite in jeder Ausgabe
zwei Fachpersonen eine Frage, die individuell, vielleicht sogar kontrovers beantwortet werden darf.
FRAGE IM FRÜHLING:
LONGIEREN: MIT ODER OHNE AUSZUBINDEN?
MEINUNG 1
Die frühere Militaryreiterin Annemarie
Gebs aus dem zürcherischen Zell ist unter
anderem im Voltige 4-fache Weltmeisterin
Team, 3-fache Europameisterin Team und
22-fache Schweizermeisterin. Sie amtet
auch als Nationale und Internationale Voltigerichterin und Leiterin J&S und J&S
Kids. Sie gibt Longierkurse im In- und
Ausland.
�
Fotos: Claudia Meier
Für mich ist es unabdingbar, das Pferd mit
geeigneten Mitteln auszubinden, um eine
sinnvolle Arbeit an der Longe zu gewährleisten. Aber Vorsicht: Falsch angewandte
oder zu eng verschnallte Hilfszügel, wie
etwa der klassische Ausbinder, können
kontraproduktiv und sogar schädlich sein.
Aus diesem Grund habe ich mein ganz eigenes System entwickelt. Eine feine Schnur
42
läuft vom tiefsten Punkt des Longiergurtes
zwischen den Vorderbeinen, über die Trensenringe und zurück zu den seitlichen Ringen des Gurtes. So hat das Pferd eine leichte
Verbindung, die ihm den Weg in die Tiefe
zeigt, aber ihm auch die Möglichkeit lässt,
sich auszubalancieren. Etwa bei Bocksprüngen zu Beginn der Arbeit, oder bei der
weiterführenden Gymnastizierung über
Cavaletti oder Sprünge. Lassen wir das
Pferd «frei» um uns herumtraben und galoppieren, wird es genauso wie in der Freiheit die Muskulatur aktivieren, die ihm
zum Tragen wenig hilft. Wir müssen ihm
Unterstützung geben, dass es aus der Nachhand an eine ungezwungene Anlehnung
tritt und so seinen Rücken zu tragen beginnt. Dadurch beginnen die Muskeln zu
arbeiten, die es zulassen, dass das Pferd mit
guten Voraussetzungen das Reitergewicht
tragen und ausbalancieren kann. Die ersten
drei Punkte der Ausbildungsskala: Takt –
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
Losgelassenheit – Anlehnung sind die
Grundvoraussetzungen für die korrekte
Arbeit mit einem Pferd, unabhängig von
dessen Verwendungszweck.
Genauso wichtig erscheint mir aber
auch die Befestigung der Longe. Es ist eine
Unsitte, die Longe direkt an dem Trensenring zu befestigen. Dadurch wird das Gebiss durch das Pferdemaul gerissen. Es entstehen Schmerzen, und an eine sinnvolle
Arbeit ist nicht zu denken. Ich empfehle,
die Longe am unteren Sperrriemen zu befestigen. Dafür bewähren sich Longen, die
statt den meist üblichen Karabinern mit
einer zu verschnallenden Lederschlaufe
enden.
Pferde, die durch diese Art des seriösen
Longierens auf das Reiten vorbereitet werden, entwickeln eine gute Rückenmuskulatur. Losgelassenheit, Takt, Schwung und
Anlehnung finden sich auch unter dem
Reiter eher ein.
MEINUNG 2
Anita Hettich ist dipl. Physiotherapeutin
und dipl. Hippotherapeutin. Zusammen
mit Ihrem Lebensgefährten Beat Münger
besitzt und betreibt sie den Hof Scheyenholz in Rüfenacht. Der Betrieb hat sich der
Zucht und Ausbildung von Pferden reiner
spanischer Rasse (PRE) verschrieben (www.
scheyenholz.ch).
�
Fotos: zVg Hof Scheyenholz
Ich longiere auf Kappzaum. Dieser erlaubt
mir die Erarbeitung der Längsbiegung und
das anschliessende Entlassen in eine gute
Vorwärts-Abwärtshaltung mit aktivem
Hinterbein. Ein Hilfszügel, im Speziellen
ein starr verschnallter Ausbinder, verhindern diese Möglichkeit. Zudem kann die
Blickrichtung und somit die Aufmerksamkeit eines Pferdes beeinflusst und somit
eine gute Arbeitsdisziplin erarbeitet werden. Longieren an der Trense ist eine Unsitte, da dabei keine Signale entstehen,
welche auch bei der Arbeit unter dem
Sattel umsetzbar sind und der Erhalt eines
sensiblen Pferdemauls, das Ziel jeden Ausbildners sein sollte. Priorität hat die Erarbeitung einer feinen Anlehnung an die
Longenhand mit deren Hilfe ich vom Pferd
geforderte Aktivität in die gewünschten
Bewegungsabläufe umsetzen kann. Dabei
kann das Pferd bei entsprechender Ausbildung je nach Arbeitsphase mal tiefer,
mal höher eingestellt werden. Ein Hilfszügel wirkt unnötig begrenzend und erzeugt störende Spannung im Pferdekörper. Es wechseln sich Arbeitsphasen und
Ruhepausen ab. Diese Arbeit lässt sich auf
die Arbeit unter dem Reiter übertragen.
Wichtig ist, stets so zu arbeiten, dass die
Bewegungsfreude des Pferdes erhalten
bleibt.
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
Longieren ist eine abwechslungsreiche
Möglichkeit, ein Pferd zu arbeiten: als Vorbereitung eines Jungpferdes, zum Aufwärmen, zum Erlernen von Bewegungsabläufen, für den Aufbau von Muskulatur, zur
Korrektur, als Arbeit in einer Aufbauphase
nach einer Arbeitspause oder als Schulung
für den Reiter. Longieren soll abwechslungsreich sein. Dabei gelten die Richtlinien der klassischen Ausbildungsskala:
Erarbeiten von Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schub- und Tragkraft. Der Longenführer sollte gelernt haben zu beobachten, wie sich ein Pferd bewegt und wie
er entsprechend Einfluss nehmen kann.
Gut Longieren bedarf vieler Übungsstunden und Supervision durch eine erfahrene
Person.
43
Pure Lebensfreude,
aber unter dem Sattel
würde dies wohl brenzlig.
IM FALLE
EINES FALLES
Das Glück der Erde liegt auf dem
Rücken der Pferde. Manchmal
jedoch gehen Pferd und Reiter
getrennte Wege, und ein Sturz
lässt sich nicht vermeiden.
Jährlich verunfallen in der
Schweiz rund 6600 Personen
beim Pferdesport. Eine Zahl,
die aufhorchen lässt. Aber wie
gefährlich ist unser geliebter
Reitsport wirklich?
Text: Karin Rohrer
Fotos: Karin Rohrer, zVg
44
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
Das richtige Verhalten beim Steigen kann
vor einem Sturz bewahren.
Hier fehlt ein Reiter…
I
m Mittelalter starben viele Könige
und Fürsten nicht durch die Waffen
der Feinde, sondern schlichtweg infolge eines Sturzes vom Pferd, welcher mit Kopf- oder Organverletzungen einherging. Die Medizin hat gewiss
Fortschritte gemacht, aber das Sturzrisiko
blieb bestehen. Gemäss Beratungsstelle
für Unfallverhütung (bfu) ist Reiten bei
Frauen die Sportart mit den zweitmeisten
Verletzungen und damit die einzige populäre Sportart, in der mehr Frauen verunfallen als Männer. Natürlich kann man dies
darauf zurückführen, dass immer mehr
Amazonen im Sattel sitzen, sei dies im
Freizeitbereich oder eben auch im Sport.
Interessanterweise verbucht bei Frauen
nur das Skifahren einen höheren Spitzenplatz im Unfallgeschehen.
Auch im rassigen Fahrsport kann man sich
mit Protektoren schützen.
FUSSBALL RISIKOREICHER ALS REITEN
Beim starken Geschlecht sieht die Statistik
der Unfallversicherer (UVG) etwas anders
aus. Hier dominieren ganz klar Fussball,
Schneesport oder Eishockey auf den ersten
Rängen, und Reiten findet sich erst auf
Rang 10. In der Schweiz reiten übrigens
ungefähr 150 000 Personen regelmässig,
was ca. 2 % der Bevölkerung entspricht und
Erwachsene wie auch Jugendliche betrifft.
«2009 verzeichnete das gesamte UVG (Suva
und übrige Unfallversicherer nach UVG)
hochgerechnet aus einer 5-Prozent-Stichprobe 3823 Reitunfälle unter Arbeitnehmenden, wovon 2 tödlich verliefen», erklärt Dominique Marty von der Suva. Die
Kosten pro Fall beliefen sich auf durchschnittlich Fr. 6710.–, was etwas höher ist
als die Durchschnittskosten von Fr. 5000.–
in den Registrierungsjahren 2001 bis 2005.
REITEN DURCH WALD UND FLUR
Das Pferd wird im Strassenverkehr den
anderen Verkehrsteilnehmern gleichgestellt. Die Reiter sollten sich bewusst sein,
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
an welchem Strassenrand sie reiten dürfen
und welche Regeln wie Zeichengebungen
oder Vortritt etc. eingehalten werden müssen. Eine angemessene Ausrüstung bei
Nacht, wie reflektierende Gamaschen und
Leuchtwesten sowie ein gelbes Licht gehören zu einem Ausritt in der Dunkelheit.
Viele Reiter fürchten vorbeibrausende
Autos, oder fühlen sich beim Reiten in
Strassennähe oder bei viel Verkehr unwohl. Dennoch passiert ein eher kleiner
Bruchteil aller Reitunfälle an oder auf
einer Strasse. Meistens geschehen Stürze
vom Pferd irgendwo im Gelände oder im
Wald, was natürlich auch einen allfällig
notwendigen Rettungseinsatz erschwert.
Und obwohl das Steigen eines Pferdes zu
den Hauptunfallursachen gehört und ein
durchgehendes Pferd eine grosse Gefahr
darstellt, nicht zu unterschätzen sind die
häufig vorkommenden Unfälle in der
Gangart Schritt. Sie lesen richtig, im
Schritt können genau so haarsträubende
Stürze vorkommen wie im gestreckten Galopp. So geschieht es immer wieder, dass
45
Die Fliehkraft ist nicht
zu unterschätzen.
Nicht immer landen die Reiter mit beiden
Füssen auf der Erde.
Manch ein Reiter wird zum Akrobatiker.
Ein steigendes Pferd an einer Vorführung.
Reiter am langen Zügel, in Gedanken verloren dahinbummeln und das Pferd vor
allem bergab stolpert und sich dabei seines Reiters entledigt, welcher sich verletzt
oder im schlimmsten Fall sogar unter die
Pferdehufe gerät.
INTERESSANTE STUDIE
VOM INSELSPITAL BERN
Das Universitäre Notfallzentrum des Inselspitals Bern, das jährlich rund 60 schwere
Reitunfälle behandelt, hat eine Studie
über Risikofaktoren, Unfallursachen und
Verletzungen beim Reiten durchgeführt.
Für die Studie wurden alle Reitunfälle von
2000 bis 2006 rückblickend untersucht,
die im Notfallzentrum behandelt wurden,
also total 365 erfasste Patientinnen und
Patienten. Zusätzlich wurde eine Risikoanalyse und Befragung von verletzten Pferdesportlern im Vergleich zu unverletzten
Reitern durchgeführt. «65 % aller Unfälle
machten Stürze vom Pferd aus, wo Schädel-Hirn- und Wirbelsäulenverletzungen
46
mit 38 % den grössten Anteil der Verletzungen darstellen. Tritte und Bisse traten am
seltensten auf und die Patienten bedurften
einer chirurgischen Versorgung» erklärt
Rebecca Hasler vom Inselspital. In jedem
dritten Fall war die Unfallursache ein
Scheuen des Pferdes, und weder Rasse
noch Reitstil scheinen auf die Unfallhäufigkeit einen bedeutenden Einfluss zu haben, wie die Studie ergab. Das Notfallteam
konnte berechnen, dass die Kombination
aus Reiterfahrung und einer bestandenen
Reitprüfung vor Unfällen schützen könnte. Das klingt logisch, widerspricht jedoch
der bisherigen Lehrmeinung, dass es
zwangsläufig irgendwann zu einem Unfall
der einen oder anderen Art kommt, je
häufiger und länger man reitet.
VERTRAUT SEIN MIT DER
VERHALTENSWEISE VOM PFERD
«Die bfu hat im Sommer 2011 das Grundlagenpapier ‹Unfälle im Pferdesport in der
Schweiz› erstellt und erarbeitet nun – zuPA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
sammen mit dem Schweizerischen Verband für Pferdesport SVPS und der ETH
Zürich – auf der Basis dieser statistischen
Grundlagen eine Publikumsbroschüre mit
praktischen Sicherheitstipps, die noch dieses Jahr erscheinen soll» erklärt Rolf
Moning von der bfu. Im laufend erweiterten «Lexikon der Prävention» auf der
Homepage der bfu werden Ratschläge publiziert, welche eigentlich allen Reitern
bereits geläufig sein sollten. Und dennoch
ertappt sich wohl so mancher Pferdefreund, wie sorglos, ja gedankenlos er seinem Hobby oftmals frönt und ab und zu
ein wenig vergisst, dass sein Pferd nun mal
definitiv ein Fluchttier ist. Entsprechend
seinem Naturell versucht das Pferd, vor
ihm unbekannten Dingen oder Geräuschen zu fliehen. Manch eines erschrickt
ob dem plötzlich von hinten auftauchenden Radfahrer oder dem plötzlich auffliegenden Graureiher am Bach. Durch
Gewöhnung an aussergewöhnliche Gegenstände wie Regenschirme oder Plastik-
Das Pferd reagiert gelassen auf die Situation,
das könnte aber auch anders sein.
taschen kann dieses Reflexverhalten zwar
nicht ausgelöscht werden, aber doch deutlich geschmälert. Hier spielt natürlich das
Vertrauen vom Pferd zu seinem Reiter,
und ob dieser ihm die nötige Sicherheit
geben kann, eine grosse Rolle. Denn jedes
Pferd ist ein Individuum, wie sein Reiter
auch.
NICHT DEN HELDEN SPIELEN
Bei einem Unfall im Gelände ist zu unterscheiden, ob dem Reiter nur der Schreck
in den Gliedern steckt, oder ob er unter
Schock steht, was sich auf verschiedene
Arten zeigen kann. Auf keinen Fall schwer
verletzt versuchen, sein Pferd einzufangen
oder gar wieder aufzusteigen, sonst riskiert man einen Kreislaufzusammenbruch
mit Ohnmacht. In einem Erste-Hilfe-Kurs
kann übrigens gelernt werden, wie Bewusstlose in die stabile Seitenlage gebracht werden und auch Beatmung oder
Herzmassage sind ein Thema. Das Wissen
über ein korrektes Entfernen eines Reithelms oder das Vorgehen bei Sonnenstich
oder Schockzustand ist nie überflüssig. Es
gibt sogar spezielle Nothilfe-Kurse für Reiter, damit sie bei einem Unfall richtig reagieren und die Situation bewusst einschätzen können. Milz- oder Leberrisse
können bei einem Sturz entstehen, welche
sich anfangs nur in leichten Bauchschmerzen äussern. Auch hier gilt, keine falsche
Scham vor Mitreitern und schon gar kein
Zurück aufs Pferd, um einer künftigen
Angst vor dem Reiten entgegenzusteuern.
Die Grundregel «Zügel los» beim Sturz sollte felsenfest sitzen, denn viele Unfälle werden noch verschlimmert, weil der Reiter
vom Pferd getreten wird, da er die Zügel
nicht losgelassen hat. Nicht immer kann
man in Begleitung ausreiten, umso wichtiger ist das Mitführen eines Mobiltelefons. Dieses wird selbstverständlich nicht
am Sattel oder Pferd befestigt, welches
dann reiterlos heimwärts galoppiert. Im
Handel sind verschiedene, gepolsterte
Handytaschen erhältlich, womit das Handy gut geschützt in der Jacken- oder Westentasche verstaut werden kann.
HALSWIRBELSÄULE
IST SCHWIERIG ZU SCHÜTZEN
«Nach den neuesten Statistiken sind Querschnittlähmungen immer noch etwas häufiger unfallbedingt als krankheitsbedingt,
auch wenn krankheitsbedingte Ursachen
zunehmen» erklärt Dr. med. Anke Scheel
vom Schweizer Paraplegiker-Zentrum
(SPZ) in Nottwil. Bei den Unfällen werden
verschiedene Ursachen unterschieden:
Verkehrsunfälle, Unfälle am Arbeitsplatz
und Sportunfälle. Reiten stellt aufgrund
der Sturzhöhe ein bekanntes Risiko dar,
und aufgrund der Protektion von Sturzhelm und Rückenpanzer können diese Bereiche besser geschützt werden. Schwierig
zu schützen ist weiterhin die Halswirbelsäule. Im SPZ werden unterschiedlich ausgeprägte Lähmungen der Reiterinnen und
Reiter behandelt. «Da gibt es hohe komplette Lähmungen, Lähmungen der Arme
und Beine bis hin zur dauerhaften Beatmungsnotwendigkeit. Einige Patienten
wiederum, die aufgrund von Verletzungen
der Lendenwirbelsäule eine tiefe und inkomplette Lähmung haben, erholen sich
soweit, dass sie wieder laufen können. Im
Sinne der Unfallprävention gelten für das
Reiten ähnliche Hinweise wie in anderen
Sportarten. Sport erfordert in der ganzen
Zeit hohe Aufmerksamkeit. Gut trainiert
können Stürze eher ‹abgefangen› werden,
sodass die Unfallfolgen geringer sind. Es
ist immer wichtig, die eigenen Grenzen zu
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
erkennen und zu respektieren. Trotzdem
können Unfälle eben häufig nicht vermieden werden», weiss Dr. Scheel.
VON AUSRÜSTUNG BIS AUSBILDUNG
Die Ausrüstung von Pferd und Reiter sollte
regelmässig auf den Prüfstand gestellt
werden. Brüchige Riemen, angerissene
Schnursattelgurten stellen ein erhöhtes
Risiko dar. Ein wichtiger Beitrag an die
Protektion bilden Reithelm, Sturzweste
und Sicherheitssteigbügel. Aber auch solides Schuhwerk oder griffige Handschuhe
können hier ihren Beitrag leisten. Gemäss
Bundesamt für Sport (Baspo) treten Unfälle vor allem dann auf, wenn die Sporttreibenden schlecht vorbereitet, unvorsichtig und übereifrig sind. Regelmässige
Bewegung und ein gewisser Fitness-Level
sind also auch für Reiter das A und O und
sollten nicht vernachlässigt werden. Generell trifft es sicher zu, dass schlecht ausgebildete Reiter auf schlecht ausgebildeten Pferden im Gelände ein erhöhtes
Risiko darstellen. Beiden fehlt die nötige
Erfahrung und vor allem Anfänger können
kaum erahnen, wie schnell die Situation
eines scheuenden Pferdes eintreten kann.
Gerade bei Jugendlichen und Kindern
führt Unerfahrenheit oft zu Unfällen. Kinder müssen zunächst die Verhaltensweisen der Pferde kennenlernen. Manchmal
reagiert ein Pferd nicht so, wie ein junger
Reiter das erwartet. So profitiert auch der
«reine Freizeitreiter» von einer seriösen
Grundausbildung, damit ihn der Sprung
zur Seite nicht gleich aus dem Sattel katapultiert. Und im Falle eines Falles, ist richtig fallen alles . . .
Karin Rohrer (40) freie Korrespondentin bei mehreren Medien und Hausfrau. Privat reitet sie ihre
Quarterhorses oft im Gelände und zur Abwechslung ist sie an Gymkhanas, Patrouillenritten und
Horseathlons anzutreffen. Auch ist sie als Sekretärin im KRV Huttwil und als Präsidentin vom
WRVS Sursee tätig. Zudem betreut sie als ZKVChefin das Ressort Freizeitreiten.
47
S TA L L G E S P R Ä C H
LUKAS HEPPLER
EINZEL-VOLTIGIERER
Persönlich
Wohnort: Burgdorf BE
Geburtsdatum: 20. Februar 1993
Schule: Universität Bern
Verein: NPZ Bern
Lizenz: Goldtest, Brevet
Eigenes Pferd: –
Traumpferd: Picasso RS v. d. Wintermühle
Vorbild: Patric Looser
Grösster Erfolg: 5. Rang FEI Weltcupfinale 2012
in Bordeaux
Ziel: Podestplatz an EM/WM
Lebensmotto: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg
Interview: Ruth Müller
Fotos: zVg Privat
Welcher Bereich ist Ihre Passion?
Das Voltigieren – weil es eine perfekte Verbindung von Reitsport und Kunstturnen
ist.
Wann und wie hatten Sie erstmals
Kontakt mit Pferden?
Als ich ungefähr sechs Jahre alt war und
unsere Nachbarn gebaut haben. Ihre Koppel reicht bis vor unser Haus, und von da
an waren Pferde immer in Sichtweite.
Was fasziniert Sie am Pferd?
Der individuelle Charakter jedes Pferdes
und wie unterschiedlich alle in ihrer Persönlichkeit sind.
Was haben Sie von den Pferden
gelernt?
Mentale Stärke ist extrem wichtig, weil
sich Nervosität und Unsicherheit sofort
aufs Pferd übertragen. Dies hat mir auch
in vielen anderen Bereichen weitergeholfen.
Was ist Ihnen im Umgang mit Pferden
besonders wichtig?
Dass den Pferden nach grossen Leistungen
ausreichend viel Erholungszeit gegönnt
48
DAS BESTECHEN
MIT BANANEN UND
ÄPFELN HAT SICH
VIELFACH BEWÄHRT.
Welches ist Ihr aktuelles Lieblingspferd
und weshalb?
Der Schweizer Wallach Waimar CH. Er hat
sich bei all meinen grossen Erfolgen als
absolut verlässlicher Partner erwiesen.
Seine extreme Leistungsbereitschaft und
Motivation spornen mich immer wieder
aufs Neue an.
Wie motivieren Sie Ihr Pferd?
Das Bestechen mit Bananen und Äpfeln
hat sich vielfach bewährt.
und den Pferden ein abwechslungsreiches
Ausgleichstraining zum Voltigiersport geboten wird.
Welche Pferdemenschen haben Sie
speziell geprägt?
Vor allem meine Schwester Nicole. Sie hat
die Begeisterung für den Pferdesport in
unsere Familie gebracht.
Wieviel Zeit verbringen Sie rund ums
Pferd?
Pro Woche verbringe ich rund 15 Stunden
im Stall im Nationalen Pferdezentrum
Bern. Dazu kommt noch die Zeit an den
Turnieren und bei den Kadertrainings.
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
Welche ist Ihre schönste, welche Ihre
traurigste Erfahrung mit dem Pferd?
Besonders traurig war die Stallruhe und
der lange Genesungsprozess unseres Voltigierpferds Aron. Er war jedes Mal sichtlich
enttäuscht, wenn statt ihm ein anderes
Pferd zum Training bereitgemacht wurde.
– Als schönste Erfahrung bleibt mir in Erinnerung, wie ich mit meinem kurzfristig
eingesetzten Ersatzpferd Goupil dl Blancherie CH in Belgien meinen ersten Sieg
an einem CVI feiern konnte. Trotz geringer
internationaler Erfahrung und kurzer Angewöhnungszeit gab er sich beeindruckend ruhig und selbstsicher.
MESSE
FÜHRER
PFERD 2012
HIGHLIGHTS
GROSSER
WETTBEWERB
SEITE 7
M E D I E N PA RT NE R D E R
PFERD 2012
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
1
EDITORIAL
50 Aussteller, zahlreiche Vereine und Verbände sowie renommierte Experten aus den
verschiedensten Fachrichtungen.
Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt
der Pferde, lassen Sie sich nach Herzenslust
treiben und unterhalten: Ein bisschen Shopping hier, eine bunte Show oder ein spannender Wettkampf dort, interessante Leute
und Rassen kennen lernen, die neusten
Trends entdecken.
Flavio Sartori
Liebe Messebesucherinnen und
Messebesucher, liebe Pferdefreunde
Ich heisse Sie herzlich willkommen zur
23. Nationalen Fachmesse PFERD – der
grössten und bedeutendsten Plattform der
Pferdebranche in der Schweiz. Auf dem
grosszügigen Messegelände treffen Pferdebesitzer, Reiter und Pferdebegeisterte während zehn Tagen auf rund 300 Pferde, über
Die PFERD setzt aber nicht nur hippologische Akzente und Highlights in den
Bereichen Ausstellung, Rassen, Show und
Sport, sondern auch in der Wissensvermittlung.
Mit der Hilfe von starken Partnern wurde
der Fachbereich in den letzten Jahren stetig
ausgebaut und verbessert. Schnappen Sie
im Vorbeigehen etwas Lehrreiches auf und
beobachten Sie anerkannte Ausbilder und
Reitstars bei ihrer Arbeit mit Pferden.
FRÜ HLIN
Oder nehmen Sie sich Zeit und gezielt
an einem der zahlreichen interessanten
Vorträge, Seminare oder Workshops teil.
Detailprogramm und Termine finden Sie im
neuen PFERD-Messemagazin, das Sie in
den Händen halten.
Ich bedanke mich schon heute bei allen
Personen, die zum Gelingen der 23. PFERD
beitragen: unseren Ausstellern, Partnern
und Sponsoren sowie den Teilnehmerinnen
und Teilnehmern. Und Ihnen als Besucherinnen und Besucher der PFERD wünsche ich
einen spannenden, abwechslungsreichen
und vergnüglichen Messebesuch. Viel
Spass an der PFERD!
Flavio Sartori
Messeleiter PFERD
Das Detailprogramm und weitere
Informationen zur PFERD finden Sie unter
www.beapferd.ch/pferd
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CHF 8.
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3500 FRAN
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(SEITE
29)
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AUSSTELLER AN DER PFERD 2012
A
B
C
E
F
G
H
I
J
K
L
Aussteller
Aebi Beat AG, Laupen
Albert Egger AG, Worb, Restaurant Galopper
Albert Egger AG, Worb, Bier Bar
Alfa-Leone Müller, Wegenstetten
Appaloosa Horse Club Switzerland, Saland-Dillhaus
AS Pferdestall GmbH, Hunzenschwil
Auto-Zentrum West AG, St. Gallen
B&M Haus- und Agrotech AG, Densbüren
Barockpferdegestüt, Les Enfers JU
Busato Adriano, Peschiera del Garda (VR)
Cascot di Pia Krummenacher, Coldrerio
Classic-Horse GmbH, Lyss
Country Stile Clothing Ltd., Monmouthshire
Crispy Land, Hildisrieden
EASYHORSE.CH, Peyres-Possens
Egger‘s Catering GmbH, Salmsach
Egger‘s Catering GmbH, Salmsach
Feldschlösschen Getränke AG, Rheinfelden
Fellini di Andreatta Giancarlo, Biadene - TV
FM Western, Rubigen
Gangpferdehof Diessbach, Diessbach b. Büren
Geiser Jakob, La Ferrière
Haras national, Avenches
Herzog Gebr., Hornussen
HETS GmbH, Champfèr
Hof Scheyenholz, Rüfenacht BE
Hoofgroove GmbH, Stadel
HYPONA, Zollikofen
IG Maultier, Wichtrach
IG zum Wohlergehen der Pferde, Hittnau
IPSCH Isalndpferde Schaugruppe Schweiz, Glattbrugg
IPSCH, Glattbrugg
Irish Cob Zucht Schweiz, Worb, Worb
Islandpferde Vereinigung Schweiz, Necker
ITP Indian Trading GmbH, Auw
Jockey, Solingen
JSME, Bern
Kavallo, Rapperswil
KTK Art Service, Kressbronn, Kressbronn
Lake-Land-Shop, Pieterlen
Lancade Reitsport, Aixheim
Les Ecuries du Grand Chemin SA, Chabrey
Halle
FREIG
H686
H686
H687
H684
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Stand
I4 15
A 002
A 016
D 009
V 013
A 013
I4 20
H3 02
V 025
D 001
L3 16
D 004
I3 07
I3 01
D 007
L4 07
L4 10
A 007
D 002
V 001
V 023
M1 01
V 001
H3 03
D 016
V 022
D014
C 003
V 014
A 008
V 010
L1 01
V 024
V 010
L4 01
L3 04
B 007
C 011
I3 03
I3 05
D 012
V 020
Lukas Jenni GmbH, Embrach
M Medprevent GmbH, Marktredwitz
Metall-Union Bern, Matten, Matten
N National Reining Horse, Matzendorf
Nationales Pferdezentrum Bern NPZ, Bern
O Oda Pferdeberufe, Luzern
P Parelli Instruktoren Team, Felsberg, Felsberg
Passion, Schönenwerd, Schönenwerd
Pieroth Romanet SA, Glattbrugg
proEqui GmbH, Neukirch (Egnach)
Q Qualipet AG, Dietlikon
QueensRanchAcademy AG, Stein
R Reitsport Vertrieb GmbH, Mülheim-Ruhr
S Sattlerei Althaus, Bärau, Bärau
Schauer Agrotronic AG, Schötz
Schildknecht, Eggersriet, Eggersriet
Schweiz. Freibergerzuchtverband, Avenches
Schweiz. Haflingerverband SHV, Trachselwald
Schweiz. Interessengemeinschaft, Worben
Schweiz. Verband, Aarwangen
Schweiz. Verein der Züchter, Schmitten
Schweizer Freizeitreitverband, Bern
Schweizer Friesenpferde-Verband, Oberägeri
Schweizerischer Verband für Pferdesport, Bern 22
Sesamnet GmbH, Bösingen
Shire Horse Schweiz, Kaiseraugst
SnakeViking, Hirschthal
Sportgastro AG, Bern
Stallbau Nirox AG, Murten
Stephan Bosshard GmbH, Horw
Swiss Morgan Horse Association, Ilanz
Swiss Paint Horse Association, Buch am Irchel
Swiss Paso Fino Farm, Schocherswil, Schocherswil
Swiss Quarter Horse Association, Signau
Swiss Western Riding Association SWRA, Bern
T Team Kaufmann Trailers GmbH, Uetendorf
V V.S.P., Staffelbach
VLAS, Riggisberg
VW Nutzfahrzeuge, Schinznach Bad
W Warmblutpferdezucht- Genossenschaft, Graben
Western & Saddle Shop, Neuenegg
WESTERNER, Guggisberg
Z Zuchtverband CH-Sportpferde, Avenches
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
FREIG
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FREIG
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K4 07
A 004
L2 01
V 013
B 021
C 001
B 011
C 009
C 019
K4 02
D 006
C 005
K3 08
D 005
K4 01
D 003
V 001
V 002
V 015
V 004
V 021
V 012
V 003
B 021
C 017
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A 001
I4 20
L4 05
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B 021
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G3 01
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A 007
C 007
B 021
3
FA C H V O RT R Ä G E A N D E R P F E R D 2 0 1 2
Q UE E NSRANC H –
PFE R D 2 0 1 2
TAB UT HEMA ANGST !
P F E RDE M A S S A GE T HE RA P I E
I SLA N D PFERD E- STU D I E
D ES TI ERSPI TA LS
ZÜ RI C H
Viele Reiter, egal in welchen
Lebenssituationen kennen die
Angst vor dem Pferd, die
Angst vom Pferd zu fallen, die
Angst in schwierigen Situationen die Kontrolle zu verlieren,
die Angst vor dem Ausritt etc.
Eine einfache Technik macht es
möglich, sich angstfrei rund
um das Pferd zu bewegen. Kinderleicht, logisch und nachhaltig.
Nach diesem Workshop können Sie sich all diesen Ängsten
stellen und sie einfach wegklopfen. Nicht möglich? Oh
doch, sagt die Referentin!
Machen Sie aktiv mit und
kommen Sie in der Facharena.
Massage-Therapie ist eine jahrtausendealte Technik. Sie dient
zur Vorbeugung und Behandlung von Beschwerden und Erkrankungen im Bereich des
Bewegungsapparates sowie
zur Harmonisierung des Organismus. Massage-Therapie hat
zum Ziel, den Körper zu regenerieren, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren sowie die
Funktion von Muskeln, Sehnen
und Gelenken wieder herzustellen.
Infos und weitere Auskunft:
Nora Bucher, dipl. Pferdemassage-Therapeutin,
www.norabucher.ch
Schauen Sie Benedikt G. Lindal
bei der Pferdearbeit über die
Schultern und erfahren Sie das
Neuste aus der IslandpferdeStudie des Tierspitals Zürich.
Nutzen Sie die Gelegenheit,
aus dem Erfahrungsschatz der
Pferdeausbildung von Benedikt G. Lindal zu schöpfen. Als
einer der fünf Berittmeister aus
Island legt er grossen Wert auf
das harmonische, zwanglose
Zusammenspiel zwischen Reiter und Pferd. Eine Live-Präsentation dokumentiert simultan, wo dem Pferd Verständnis
für seine Bedürfnisse entgegengebracht wird und sich
das Pferd bei der Arbeit mit
dem Menschen wohlfühlt.
Anschliessend präsentiert das
Sportmedizinische Leistungszentrum des Tierspitals Zürich
erste Resultate einer interessanten Studie, die mit Islandpferden auf dem Laufband
durchgeführt wurde. Ein spannender Vortrag zeigt die Bedeutung von Beschlag, KopfHals-Haltung und Reitereinwirkung für das Gangbild
des Pferdes im Allgemeinen,
sowie den Einfluss solcher im
Islandpferdesport eingesetzter
Massnahmen auf die Bewegungen und Gliedmassenbela-
Facharena (Halle 681):
Freitag, 27. 4.,
15.30–16.30 Uhr
Sonntag, 29. 4.,
15.00–16.00 Uhr
Mittwoch, 2. 5.,
11.15–12.30 Uhr
4
Dienstag, 1. 5.,
16.00–17.00 Uhr
Facharena (Halle 681)
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
stungen im Schritt, Trab und
Tölt in verschiedenen Geschwindigkeiten beim Islandpferd. Dabei werden v. a. die
mechanischen Auswirkungen
von Beschlagsänderungen (lange Zehe, hohe Hufe) und zusätzlichen Gewichten wie auch
die Druckbelastung des Rückens durch verschiedene
Satteltypen und -positionen
erläutert. Erfahren Sie spannende Fakten und neue Erkenntnisse für den Sport- wie
auch den Freizeitreiter.
Mittwoch, 2. 5.,
14.00 Uhr,
Facharena (Halle 681)
FA C H V O RT R Ä G E A N D E R P F E R D 2 0 1 2
PAR EL L I-SEMIN ARE
W ORKS HOP
T RA ININGS M E T H O D E SPRI N GPFERD
In der Facharena (Halle 681)
finden an verschiedenen Tagen
ausführlichere Parelli-Seminare
mit wechselnden Instruktoren
und Pferden statt. Hier bekommen die Zuschauer einen vertieften Einblick in die unterschiedlichen Aspekte der
Parelli-Ausbildung und haben
zudem die Gelegenheit, dem
anwesenden Parelli-Instruktor
ihre Fragen zu stellen und sich
mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Pferdesportler aller Disziplinen
verfolgen das Ziel, die eigene
Leistungsfähigkeit und die
ihrer Pferde möglichst gut einzuteilen und kontinuierlich zu
steigern.
Das Training von Pferd und
Reiter ist sehr komplex. Einerseits muss der Reiter seine
Stärken und Schwächen, wie
auch die des Pferdes erkennen. Dies bildet die Grundlage
um eine förderliche Arbeit verrichten zu können.
Der angebotene Workshop
vertieft die Trainingsmethode
eines Springpferdes und vermittelt wertvolle Tipps eines
Fachmannes.
Fr 27. 4. «Bodenarbeit mit
Köpfchen»,
14.00 bis 15.30 Uhr
Mit **** Senior-Instruktor
Michael Wanzenried
Di 1. 5. «Springen macht Spass
– am Boden und im Sattel»,
14.00 bis 15.30 Uhr
Mit **** Senior-Instruktor
Walter Gegenschatz
Mi 2. 5. «Pferde lesen –
so ticken Pferde wirklich!»,
10.15 bis 11.15 Uhr
Mit **** Senior-Instruktorin
Carmen Zulauf
Sa 5. 5. «Die Balance von
Respekt und Vertrauen»,
10.45 bis 11.45 Uhr
Mit ***** Master-Instruktor
Berni Zambail
Weitere Infos zu den einzelnen
Seminaren gibt es auf
www.parelli-instruktoren.com.
Referenten sind David Minder
(Bereiter) und Hansjörg Frey
(Trainer).
Trainer Hansjörg Frey (Eidg.
dipl. Reitlehrer), einst selbst
erfolgreicher Springreiter und
seit geraumer Zeit als Trainer
aktiv.
Reitstil die Handschrift von
Hansjörg Frey. Wie sein Lehrmeister reitet auch er mit feiner Hand und das Wohlbefinden des Pferdes steht stets im
Vordergrund seines Trainings.
Zu seinen Aufgaben gehört
vorwiegend das Ausbilden von
jungen Pferden und das Vorstellen auf Turnieren. Letztes
Jahr konnte David Minder mit
der 7-jährigen selbstgezogenen Stute Anouk ML CH, einen
ersten grossen Erfolg verzeichnen. Die Stute gehörte am
Final in Avenches zu den fünf
besten Schweizerpferden ihres
Jahrganges, was zu einem
Startplatz für den CHI-W
Geneva geführt hatte.
Workshop:
UÊÊ6œÀLiÀiˆÌi˜Êiˆ˜iÃÊ*viÀ`iÃÊ
für den Concours
UÊʜÀÀiŽÌiÃʘÀiˆÌi˜Êۜ˜Ê
Einzelsprüngen
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Kombinationen
UÊʈ˜`iÀ˜ˆÃ…Ÿ…iÊۜ˜Ê£Ê“ÊLˆÃÊ
1,15 m
Seit David Minder denken
kann, gehören Pferde zu seinem Leben. Er ist auf dem Bauernhof seiner Eltern im bernischen Leimiswil aufgewachsen,
wo nebst der Milchwirtschaft
viel Zeit und Leidenschaft in
die Zucht von Schweizer-Sportpferden gesteckt wird.
Unverkennbar trägt Davids
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
GRO SSTI ER- RETTUNG
Das Notfalltelefon beim Grosstier-Rettungsdienst klingelt.
Eine aufgeregte Reiterin meldet einen Unfall: Ihr Pferd ist
im Gülleloch eingebrochen.
Solche Unfälle werden dem
Grosstier-Rettungsdienst
regelmässig gemeldet. Mit seiner Vorführung am 29. April in
der Facharena (Halle 681) führt
der Grosstier-Rettungsdienst
(GTRD) zusammen mit tierärztlicher Unterstützung des ISME
(Institut suisse de médicine
equine) vor, wie Pferde aus
solch misslichen Situationen
gerettet werden können. An
einem echten Pferd wird gezeigt, wie zum Beispiel das
Helikopternetz angelegt wird
und das Pferd damit im speziell
ausgerüsteten Transporter
fixiert werden kann. An einem
Modell zeigt der GTRD die
Liegend-Rettung, und auch
das Anbringen von stabilisierenden Verbänden wird vorgeführt.
Zur Grosstier-Rettung:
Sonntag, 29. 4., vormittags
Facharena (Halle 681)
5
FA C H V O RT R Ä G E A N D E R P F E R D 2 0 1 2
D AS I SME – INSTITU T
S UI S S E DE MÉDIC IN E
E Q UIN E
des Rehabilitations-Angebotes
teilnehmen. Ein interaktives
Quiz lockt mit attraktiven
Preisen.
Im Fachzelt der PFERD organisiert das ISME am 3. Mai
(Donnerstag) von 10.00 Uhr bis
ca. 15.30 Uhr einen Thementag zu «Arbeitsmedizin und
Rehabilitation – Trainings-Aufbau, Erhaltung der Fitness und
Erholung».
Prominente Gäste (z. B. aus der
Spanischen Hofreitschule
Wien) präsentieren Ihre Erfahrungen aus der Praxis der
Pferdeausbildung und dem
Management des aktiven
Hochleistungs-Sportpferdes.
Ausserdem werden Referenten
des ISME über Fachthemen
wie z. B. «Sehnen – Aufbau/
Erhaltung/Rehabilitation»,
«Beschlag», «Böden», «Zähne», «Atemwege» und «Manuelle Therapie» berichten.
Damit die Besucher bestmöglich von unserem Anlass profitieren können, ist eine Voranmeldung nötig.
Unkostenbeitrag: Fr. 75.– inkl.
freier PFERD-Eintritt, schriftliche Unterlagen der Präsentationen und Zwischenverpflegung; Kinder unter 10 Jahren
gratis Eintritt ohne Essen und
Unterlagen.
Donnerstag, 3. 5.,
Facharena (Halle 681)
Anmeldung erforderlich
(Talon unten)

Im Januar 2012 wurde das
ISME (Institut Suisse de Médicine Equine) gegründet, ein
Zusammenschluss der Pferdeklinik der Vetsuisse-Fakultät
der Universität Bern und der
Pferdeklinik des ALP-Haras in
Avenches. Arbeits- und Rehabilitationsmedizin ist, im Rahmen der Lehre, Forschung und
Dienstleistung, ein Schwerpunkt des ISME.
An unserem Stand an der
PFERD (Halle 685 und angrenzender Stall) werden wir u. a.
über diesen Schwerpunkt informieren und erste Ergebnisse laufender Projekte präsentieren.
Mit Hilfe eines Fragebogens
können interessierte Besucher
sogar aktiv an der Gestaltung
REGI STRI EREN SIE IHR
PFERD VO R O RT!
ANMELDUNG
Thementag ISME, 3. Mai 2012:
`ŽÛ°«viÀ`iŽˆ˜ˆŽJÛiÌÃՈÃÃi°Õ˜ˆLi°V…
ISME- Pferdeklinik Universität Bern, Länggasstrasse 124, 3012 Bern, 031 631 2243
Name, Vorname
Adresse
E-Mail
Anzahl Erwachsene
Anzahl Kinder unter 14 Jahre
6
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
Geballte Kompetenz rund um
das Pferd finden Sie vom 27.
April bis 6. Mai 2012 am Stand
des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport SVPS und
seinen Partnern, dem Zuchtverein Schweizer Sportpferde
ZVCH, dem Nationalen Pferdezentrum NPZ, dem Bundesamt
für Veterinärwesen BVET sowie
AGATE. Der Stand, der auch
das Messebüro beherbergt,
trägt die Nummer B 021 und
befindet sich in der Halle 685,
gleich neben der Kleinen Arena. Wie im Vorjahr können Sie
von der Anwesenheit des
Helpdesk von AGATE profitieren. Seit dem 1. Januar 2011
müssen alle Pferde auf www.
agate.ch bei der TierverkehrDatenbank TVD registriert werden – nehmen Sie diese obligatorische Registrierung direkt
am Stand vor und lassen Sie
sich dabei vom freundlichen
und kompetenten Team von
AGATE behilflich sein.
Alles, was Sie dazu benötigen,
sind der Pass, der Abstammungsschein oder sonstige
Identifikationspapiere Ihres
Pferdes und die TVD-Nummer
des Standorts Ihres Tieres.
Fragen Sie Ihren Stallbesitzer
nach seiner TVD-Nummer,
wenn Sie diese nicht kennen.
tĞƩďĞǁĞƌďƐĨƌĂŐĞ
Welche Nutzlast hat der zu gewinnende Pegasus 2400?
1 082kg
1 482kg
tĞƩďĞǁĞƌďW&ZϮϬϭϮ
Vorname
Name
Strasse
PLZ/Ort
Telefon
E-Mail
dĞŝůŶĂŚŵĞ͗
Ausgefüllten Talon an der Urne am Stand Beat Aebi AG an der
BEA/PFERD (Freigelände I4 015) vom 27.4. - 6.5.2012 oder an
der Hausmesse Beat Aebi AG in Laupen vom 19. und 20.5.2012
einwerfen.
Oder ausgefüllten Talon einsenden an: Beat Aebi AG, Neueneggstrasse 26,
3177 Laupen. Sie können den WeƩbewerb auch online ausfüllen und ausdrucken unter www.beapferd/pferd.ch, www.reitsport.ch, www.prosell.
ch. Einsendeschluss ist der 20.5.2012 (Poststempel).
Zu gewinnen gibt es den abgebildeten PFERD-Anhänger
mit dem Layout der PFERD 2012. Der Anhänger ist von
Humbaur, Modell Pegasus 2400 mit einem Gesamtgewicht von 2 400kg und einer Nutzlast von 1 482kg. Der
Wert des Anhängers beträgt rund CHF 12 000.
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SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
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WƌĞŝƐƐƉŽŶƐŽƌ͗
WeƩbewerbsbedingungen:
TeilnahmeberechƟg sind alle Personen im Alter von mindestens 18 Jahren mit
Wohnsitz in der Schweiz. Über den WeƩbewerb wird keine Korrespondenz
geführt. Der Rechtsweg und die Barauszahlung sind ausgeschlossen. Von der
Teilnahme ausgeschlossen sind alle Mitarbeitenden der BERNEXPO AG und der
Beat Aebi AG. Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie Ihr Einverständnis, dass die PFERD
12 Ihre Daten zu MarkeƟngzwecken verwenden kann. Einsendeschluss ist der
20.5.2012. (Poststempel).
7
TURNIERE AN DER PFERD 2012
D R AG ONERCH AMPIONAT
P F E RD S U P E R- 5- KA M PF
BEA SU PERH O RSE
JU N I O REN - VI ER K AMPF
Vor 40 Jahren wurde die
Schweizer Kavallerie abgeschafft – doch ihr Geist lebt
weiter!
Überzeugen Sie sich davon am
spannenden Dragoner-Championat, das zum ersten Mal an
der PFERD durchgeführt wird.
Die attraktive Springprüfung
mit rund 50 Teilnehmern in
Uniform wird in drei Stufen und
mit Hindernishöhen bis 1,10
Meter ausgetragen. Offen ist
das Springen nicht nur für
Dragoner, sondern für alle ehemaligen und noch Berittenen
der Schweizer Armee sowie für
die Angehörigen der historischen berittenen Formationen.
Attraktiver Pferdesport: Der
PFERD Super-5-Kampf ist eine
in der Schweiz einmalige
Show-Prüfung in fünf Disziplinen und verspricht beste
Unterhaltung. Zehn eingeladene Mannschaften mit je fünf
Teilnehmern treffen aufeinander – darunter auch ein Juniorenteam. Zum Abschluss sorgt
ein Stechen noch einmal für
Hochspannung. Es ist als
Spassdisziplin gedacht und
man darf sich auch auf ein paar
lustige Szenen freuen.
Am Wettbewerb um das 4.
BEA Superhorse ist totale Harmonie zwischen Pferd und Reiter gefragt. Diese Trail-Prüfung
steht Western- und Englischreitern sowie Pferden aller Rassen offen. Sie ist die höchstdotierte in der Schweiz. Im
anspruchsvollen Parcours warten neun Hindernisse und knifflige Aufgaben, die möglichst
korrekt und flüssig gelöst werden müssen. Die deutsche
Richterin Sonja Merkle beurteilt dabei die Pferde: Gehorsam, Rittigkeit, Wendigkeit
und das Vertrauen in ihre Reiter.
Nach der gelungenen Premiere im Vorjahr findet unter Leitung des OK aus Zug wieder
ein Turnier statt – mit rund 20
Mannschaften aus der Schweiz,
aus Deutschland und Österreich.
Der Junioren-Vierkampf ist
eine attraktive Wettkampfdisziplin für sport- und pferdebegeisterte Mädchen und
Knaben im Alter von 10 bis 20
Jahren. Die Teamleistung steht
Freitag, 27. 4., (Eröffnungstag)
ab 14.30 Uhr,
Grosse Arena (Halle 682)
Sonntag, 29. 4.,
Gymkhana, Dressurreiten,
Springen, Fahren, Spassdisziplin:
Grosse Arena (Halle 682)
Westernreiten: Facharena
(Halle 681)
(über die Mittagszeit)
Samstag, 5. 5., ab 15 Uhr,
Grosse Arena (Halle 682)
Anzeige
8
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
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TA G DE R L E RNE ND EN
P F E RDE BE RU F E A N D ER
P F E RD 2012
im Vordergrund. Auf Sportanlagen messen sich die Jugendlichen im Laufen und Schwimmen und im Fachzelt in den
Reitsportdisziplinen.
Samstag, 5. 5.,
und Sonntag, 6. 5.,
Reitsportdisziplinen:
Facharena (Halle 681),
Preisverleihung:
Sonntag, 6. 5., 15.00 Uhr
Grosse Arena (Halle 682)
Sie wollten schon immer wissen, welche Berufsrichtungen
es rund um die Pferdeausbildung gibt? Sie möchten die
Vielseitigkeit der verschiedenen Fachrichtungen in Aktion
sehen? Am Tag der Lernenden
Pferdeberufe am 1. Mai an der
PFERD 2012 präsentieren Ihnen die Lernenden des 2. Lehrjahres Dressur, Springen, Fahren, Gangpferde, Western,
Pferdepflege und Rennreiten
in bester Qualität! Die Lernenden der drei Schulen Agrilogie
aus Grange-Verney, Strickhof
aus Winterthur-Wülflingen und
das Inforama aus Zollikofen liefern sich über den ganzen Tag
hinweg einen spannenden
Wettkampf, auf dass das beste
Team gewinne! Die Zuschauer
kommen nicht nur in den Genuss von tollen Vorführungen
hoch zu Ross, sondern können
ihr Team aktiv unterstützen bei
den Schulwettkämpfen, die
ohne Pferd durchgeführt werden.
Damit auch die jüngsten Zuschauer der PFERD an diesem
Tag voll und ganz auf Ihre Kosten kommen, begrüssen wir
die Kinder und ihre Eltern während dem ganzen Tag herzlich
zum Ponyreiten in der Arena.
Dienstag, 1. 5.,
9.15–17.00 Uhr
Grosse Arena (Halle 682)
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
9
SHOWPROGRAMME AN DER PFERD 2012
QUE E N SRANC H – D A S
P FE R D AL S SPIEGEL
I H R E R PERSÖN L IC HKE IT
10 J A HRE PA RE L L I
A N DE R P F E RD!
M I TTA GSRA SSEN SC H A U
ATTRA KTI VE I SLANDPFERD E- SH O W
Erhalten Sie einen kleinen Einblick in die Arbeit mit Mensch
und Pferd, hören und erleben
Sie selbst, welche Rolle das
Pferd dabei innehat. Das
Zusammenspiel von Mensch
und Pferd ist sehr komplex und
macht das Persönlichkeitstraining mit Pferden bei fachkundiger Begleitung sehr erfolgreich! Gerne weihen wir Sie
in dieses kleine Geheimnis ein.
Bereits zum 10. Mal in Folge ist
das Team der Parelli-Instruktoren Schweiz mit einem grosszügigen Stand sowie verschiedenen Pferdevorführungen an
der PFERD in Bern vertreten.
Auch in diesem Jahr können
sich die Besucher der PFERD
auf ein abwechslungsreiches
Programm rund um Parelli
Natural Horsemanship freuen.
Täglich präsentieren die ausstellenden Zuchtverbände
über 20 Pferderassen. Erleben
Sie die Vielfalt der Rassen in
einer abwechlungsreichen
Mittagsshow.
Die charmanten, robusten
Islandpferde erfreuen sich auch
in der Schweiz grosser Beliebtheit. Die Gastrasse an der
PFERD 2012 begeistert täglich
in der Mittagsrasseschau. Zur
50-Jahre-Jubiläumsfeier der
Islandpferde-Vereinigung
Schweiz kommt der Isländer
zudem am 28. April und 2. Mai
an der PFERD ganz gross raus:
Täglich
Kleine Arena (Halle 685)
Die Parelli-Instruktoren präsentieren jeweils täglich über
Mittag während 30 Minuten
die Grundlagen des ParelliAusbildungsprogramms.
Die Vorführungen werden
moderiert, so erhält auch der
Laie eine Einführung in die
Finessen der diversen Pferderassen.
Täglich (ausser Fr, 4. 5.),
11.45–13.00 Uhr
Täglich
Kleine Arena (Halle 685)
Anzeige
Stalleinrichtungen
aus Densbüren
BEA Pferd Bern:
Freigelände,
Stand H3 02
P f e r d e e i n r i c h t u n g e n
Fordern Sie unseren
Gratiskatalog an
10
Tel. 062 867 90 00 / Fax 062 867 90 01
www.bm-agrotech.ch / [email protected]
Burgmatt 2, 5026 Densbüren
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
Samstag, 28. 4.,
9.00 Uhr und 14.00 Uhr,
Grosse Arena (Halle 682):
Geniessen Sie die Islandpferde
in voller Fahrt!
Erleben Sie während rund zwei
Stunden die Vielseitigkeit, das
freundliche Wesen und natürlich die einmalige Gangveranlagung der Islandpferde. Freuen Sie sich auf eine attraktive
und kurzweilige Islandpferdedarbietung vom Fahnenritt
über die Quadrille, der
Hengstshow bis zur Freiheitsdressur und den therapeutischen Fähigkeiten. Erfahren
Sie alles über diese sympathische Pferderasse.
SHOWPROGRAMME AN DER PFERD 2012
4. LUSITANO-TAG DE S CAVA L O L U S I TA NO
S WI TZERL AN D AN DE R P F E RD 2012
PRO GRA M M BERN I SC H ER PFERD EZU C H T
VERBA N D (BPZV) A N D ER PFERD 2012:
SC H A U FEN STER D ER BERN ER PFERD EZUCHT
Der Cavalo Lusitano Switzerland führt seinen traditionellen
Lusitanotag dieses Jahr an der
PFERD 2012 in Bern durch.
Es erwartet Sie am
Donnerstag-Nachmittag,
3. Mai 2012 von 14.30 bis
18.00 Uhr in der Grossen
Arena (Halle 682) der PFERD
ein abwechslungsreiches,
spannendes Programm. Lassen
Sie sich von der vielseitigen
Einsetzbarkeit des Puro Sangue Lusitanos überraschen!
18 Schaubilder
Einige der vorgesehenen
Programmpunkte des Nachmittags:
UÊÊ ,>ÃÃi˜«ÀBÃi˜Ì>̈œ˜Ê>˜…>˜`Ê
von Zuchtstuten und Zuchthengsten sowie Jungpferden.
UÊÊ ÕÃLˆ`՘}Ê`iÃÊÕÈÌ>˜œÃÊ
zum Dressurpferd bis auf
Stufe Grand-Prix: Dressurstunde, kommentiert durch
den bekannten, internationalen Dressurreiter Christian
Pläge, Ausbildungsstall
Green & Gold, Balm b.
Günsberg sowie Solo
mit dem Lusitanohengst
«Vice Rei».
UÊÊ ˆÛi‡i“œÊ`iÀʈÃ∫ˆ˜ÊÊ
«Working-Equitation»
(Arbeitsreitweise) mit kommentiertem Dressur- und
rasantem Trailprogramm
durch Henrique Maya,
Schule für Reitkunst,
Avenches.
UÊÊ ˆÛiÀÃiÊÜiˆÌiÀiÊ-…œÜۜÀführungen in portugiesischer Tracht, als Pas-dedeux oder mit Damensattel.
1
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3
4
5
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7
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9
10
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Jetties 1- oder 2-spännig, Sandra Messer
Rodeo Linedancers BE Oberland, Sylvia Mathys
Showprogramm Guillebon, R.+ D. Guillebon
Egger Showprogramm Egger Bier, Frau Egger
Horseball (erste Hälfte), Reto Nussbaum
Western-Reiten, Felix Stampfli
Haflinger-Gespann, Fritz Grossen
Rodeo Linedancers BE Oberland, Sylvia Mathys
Ausbildung Jungpferde NPZ, Corinna Gehräuser
Fahrquadrille, Doris Fricker
Langer Zügel PZG Bern-M., Samuel Schär
Horseball (zweite Hälfte), Reto Nussbaum
Eselgespann, Jakob Geiser
Springquadrille, R.+ D. Guillebon
Western-Reiten (Blumenspiel), Felix Stampfli
Voltage mit Kindern, Irene Zumkehr
4-Spänner-Bierwagen (Bierausschank) Egger Bier, Frau Egger
Rodeo Linedancers BE Oberland, Sylvia Mathys
Attraktives Rahmenprogramm
mit den Rodeo Linedancers
aus dem Berner Oberland.
Mittwoch, 2. 5., 14.30–16.30 Uhr,
Grosse Arena (Halle 682)
Das Detailprogramm wird auf
der Website des Cavalo Lusitano Switzerland www.cavalolusitano.ch frühzeitig aufgeschaltet.
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
11
H A R A S N AT I O N A L A N D E R P F E R D 2 0 1 2
D AS S CHW EIZERISC HE NAT I ONA L GE S T Ü T,
E IN E IN ZIGARTIGER W I S S E NS P OOL
Entdecken Sie die permanenten Aktivitäten des SNG an
der PFERD. Hier ein Überblick
von zwei Themen-Highlights
(Stand SNG & Neue Lernplattform) (Halle 684)
Themenparcours
«naturnahe Pferdehaltung»
Das Weitergeben von Wissen
rund um das Pferd ist eine der
zentralen Aufgaben des SNG.
Was bedeutet naturnahe
Pferdehaltung?
Dank dem Themenparcours
«naturnahe Pferdehaltung»
haben Sie die Gelegenheit, die
verschiedenen Haltungssysteme für Pferde zu visualisieren
und miteinander zu vergleichen. Interessierte können mit
Hilfe von einem Modell ihren
Wunschstall bauen und diesen
anschliessend mit den Spezialisten der Beratungsstelle diskutieren.
Anpaarungsprogramm
«Virtuelles Fohlen»
Für die Züchter des Freibergerpferdes wird die neue Version
des Paarungsprogrammes
«Virtuelles Fohlen» zur Verfügung stehen. Das Ziel dieser
modernen Form der Zuchtberatung ist die Stabilisierung
der hohen Verwandschaftsbeziehungen innerhalb der
Freibergerpopulation, mit
12
FA SZI N I EREN D E
WELT D ES FREI BERGERPFERD ES
gleichzeitiger Steigerung der
Qualität der Produkte.
Neue Lernplattform –
Mittagsschau in der Kleinen
Arena (Halle 685)
Während der PFERD 2012
haben Sie die Möglichkeit,
aktiv an diversen Vorträgen
und Fachinformationen teilzunehmen. Das Ganze findet jeweils in der Kleinen Arena statt
und ist eine Mischung aus
Theorie und Praxis. Somit
können Sie jeweils eine halbe
Stunde zu den untenstehenden Themen mitwirken.
Die Fettleibigkeit der Pferde
und ihre Ursachen:
Warum ist mein Pferd zu dick,
was kann ich dagegen machen? Auf diese und andere
Fragen zur Pferdefütterung
werden die Fachspezialisten
des SNG in einer interaktiven
Vorführung zusammen mit
dem Publikum Pferde auf ihre
Fettreserven hin bewerten,
den Nährstoffbedarf errechnen
sowie mögliche Futterrationen
zusammenstellen. Die aktive
Teilnahme des Publikums ist
ausdrücklich erwünscht.
Wie lernt mein Pferd?
Menschen, die Pferde halten,
ausbilden, reiten oder fahren,
möchten ein zufriedenes, kooperatives und leistungsbereites Pferd, das ihre Wünsche
und Erwartungen versteht und
erfüllt. Verschiedene Lernformen werden mit einem Pferd
oder Pony «aus dem Publikum» gezeigt und erklärt. Die
wichtigsten Grundlagen der
Lerntheorie mit praktischen
Beispielen zu Belohnen und
Bestrafen werden mit einem
Pferd direkt erarbeitet.
Anfängerreiten: Erster
Kontakt mit dem Pferd
(Demoabend)
Das Schweizerische Nationalgestüt und FM-Western bieten
kostenlos am Samstag,
28. 4. 2012 ab 17.00 Uhr bis
19.00 Uhr in der Grossen Arena (Halle 682) die einmalige
Möglichkeit, in ungezwungenem Rahmen auf das Pferd zu
kommen, um Vertrauen, bzw.
Nähe zu schaffen.
Erwachsene Reit-Anfänger/innen ab 20 Jahren können sich
damit ihren Traum erfüllen und
sich ausführlich informieren.
Die Bereiter des Nationalgestüts stehen Ihnen mit
hilfreichen Tipps zur Seite.
Fühlen Sie sich angesprochen?
Also, bis am 28. April in der
Grossen Arena (Halle 682)!
6-stufige BCS Messung
(Body Conditioning Score
Method)
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
H A R A S N AT I O N A L A N D E R P F E R D 2 0 1 2
N ACHMITTAG DES
FR E IBERGERPFERDE S
( S H OW )
S A CHKU NDE NA C H WEI S PFERD EH A LTU N G (KU RS)
( A CHT U NG – NU R M I T A N M ELD U N G)
Im Mittelpunkt der Show steht
die Vielseitigkeit und die Gutmütigkeit des Freibergerpferdes, ohne die sportliche Seite
dieses polyvalenten Pferdes zu
vernachlässigen. Die Jüngsten
werden die Zuschauer ebenfalls entzücken, die Züchter
präsentieren eine Auswahl
Zuchtstuten mit ihren Fohlen.
Die Akteure, Galopade FM,
FM-Western, das Schweizerische Nationalgestüt oder die
Pferdezuchtgenossenschaften,
treten mit dem Ziel an, den
Freiberger mit seinen Qualitäten zu präsentieren.
Für die Haltung und Betreuung
von mehr als 5 Pferden, Ponys
und Eseln ist gemäss Tierschutzverordnung Ausbildung
Pflicht. Von dieser Vorschrift
betroffen ist, wer seit dem
1. September 2008 neu in die
Pferdehaltung eingestiegen ist
oder nicht nachweisen kann,
dass er/sie bereits vorgängig
mehr als 5 Pferde hielt.
Montag, 30. April,
14.30 bis 17.00,
Grosse Arena (Halle 682)
Der eintägige Kurs des Schweizerischen Nationalgestüts ist
vom BVET als Sachkundenachweis anerkannt und wird seit
2009 mit grossem Erfolg
durchgeführt. Er stellt eine Einführung in die fachgerechte
und gesetzeskonforme Pferdehaltung dar. Somit ist er eine
absolute Voraussetzung für
jeden Neueinsteiger, aber auch
eine gute Auffrischung für erfahrenere Pferdehalter.
Es werden Grundlagen der
Pferdekunde aus Ethologie,
Anatomie und Physiologie vorgestellt. Gleichzeitig werden
praktisch zu beachtende Aspekte aus den Bereichen Fütterung, Aufstallungssysteme,
Pferdepflege und Kontrolle
des Gesundheitszustandes vermittelt. Und natürlich wird die
neue Tierschutzgesetzgebung
im Pferdebereich behandelt.
Was: Sachkundenachweis
Pferdehaltung
Wo: an der PFERD in Bern,
Kongresscenter
Wann: Dienstag, 1. Mai 2012
Interessiert? So melden Sie
sich an, unter:
www.harasnational.ch › Ausbildung Kurse › Sachkundenachweis Pferdehaltung SKN12
ETH I K U N D PF ERD –
KU RS (A C H TU NG –
N U R M I T A N MELDUNG)
Ethik bedeutet, das eigene
Verhalten stets zu hinterfragen;
eine Aufgabe, die sich Pferdehaltende selber stellen, die
aber auch von der Öffentlichkeit immer mehr gefordert
wird.
Der Kurs vermittelt Ihnen
Grundkenntnisse und die Instrumente, um selber entscheiden zu können, was ein ethisch
korrekter Umgang mit dem
Pferd bedeutet. Anhand einiger Beispiele werden systematische Güterabwägungen
durchgeführt, nicht ohne auf
die damit verbundenen
Schwierigkeiten zu verweisen.
Was: Kurs Ethik und Pferd
Wo: an der PFERD in Bern,
Kongresscenter
Wann: Donnerstag, 3. Mai
2012
Interessiert? So melden Sie
sich an, unter:
www.harasnational.ch › Ausbildung Kurse › Ethik und Pferd
EP12-001
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
13
ABENDPROGRAMME AN DER PFERD 2012
«PAS S ION »-ERÖFFN U NGS F E IE R
Z UM N EUEN DEUTS CHS CHW E I Z E R P F E RDE M AGA ZI N
PA RELLI - N I GH T
Wie in den letzen Jahren engagiert sich der Hof Scheyenholz
zusammen mit passionierten
Pferdemenschen für einen kleinen Galaabend im Rahmen der
PFERD. Dieses Jahr nehmen
wir die Freude über das neue
Erscheinen eines Deutschschweizer Pferdemagazins mit
Namen PASSION zum Anlass.
Feiern Sie mit uns!
Am Sonntag, 29. April findet
schliesslich bereits zum dritten
Mal die beliebte «ParelliNight» in der Grossen Arena
(Halle 682) statt. Zwischen
18.00 und 20.00 Uhr präsentiert das Parelli-InstruktorenTeam eine unterhaltsame
Abendshow rund um Natural
Horsemanship. Der Eintritt ist
kostenlos!
Am Mittwoch, 2. 5. 2012 ab
18.30 Uhr bieten wir Ihnen ein
kleines Rahmenprogramm mit
Livemusik und eben viel Leidenschaft. Dieses beinhaltet
im Wesentlichen folgende
Punkte:
Sonntag, 29. 4.,
18.00–20.00 Uhr,
Grosse Arena (Halle 682)
Eintritt: Frei
Mittwoch, 2. 5.,
18.30–ca. 20.30 Uhr,
Grosse Arena (Halle 682)
Eintritt: Frei
14
Auftritte des Nationalgestüts
aus Avenches mit Gespannen,
gerittenen Darbietungen und
Vorführung am langen Zügel,
bezaubernde Nummer mit
Camarguepferden (Familie
Burkhardt), hochstehendes
Pas-de-deux mit zwei Lusitanos
(Katja Weis und Regina Abt),
Fahrdemonstration mit Werner
Ulrich sowie Präsentation von
Pferden reiner spanischer Rasse (Hof Scheyenholz und
Team). Für das nötige Ambiente sorgt das Ensemble rund um
Alfredo Palacios (FlamencoGitarrist, www.alfredopalacios.
ch) mit Gesang und Perkussion
sowie Flamencotänzerinnen,
welche einzelne Bilder auch
live untermalen. Durch den Anlass begleiten Sie drei Stimmen: Samuel Schär vom Nationalgestüt Avenches, Sandro
Meli von Radio Capitol und
Anita Hettich vom Hof Scheyenholz. Special Guest wird der
Redaktor des neuen Pferdemagazins PASSION sein, Herr
Thomas Bryner. Neben den
Schaubildern und der rassigen
musikalischen Begleitung bieten Kurzinterviews mit den Akteuren Ihnen einen Einblick in
deren Schaffen und Sie können
mehr erfahren über das neue
Magazin PASSION.
Wir freuen uns über zahlreiches
Erscheinen, feiern Sie mit uns!
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
DREI FRAGEN AN SIMON LEPORI
Mineralsalz HYPONA 895, Belohnungswürfel etc. Die Spezialprodukte können alle
ergänzend und der Situation und dem Bedarf angepasst, pferdegerecht verabreicht
werden. Genaue Informationen über HYPONA-Futter und Spezialitäten können jederzeit aktuell unter www.hypona.ch abgerufen werden.
Simon Lepori
HYPONA ist ein bekannter Name in der
schweizerischen Pferdeszene. Aber
trotzdem: Wofür steht HYPONA? Was
für eine Angebotspalette findet sich
unter diesem Namen?
HYPONA ist die Marke der UFA AG für
Pferdefutter. Die Angebotspalette von
HYPONA-Pferdefutter ist sehr vielfältig und
deckt alle Ansprüche und Bedürfnisse ab,
d. h. bedarfsgerechte Fütterung für die
Zucht, den Freizeit- und Spitzensport. Daneben hat es eine grosse Anzahl von Spezialitäten wie z. B. Mash HYPONA 899,
Wo kann ich das HYPONA-Futter
kaufen?
In der örtlichen LANDI: Dort kann das Futter sackweise gekauft und grössere Futtermengen (palettenweise oder lose für die
Siloabfüllung) bestellt werden. Dazu haben
wir vier regionale HYPONA-Fütterungsberater, die gerne über Fütterung, Haltung,
Gesundheit und weitere Fragen Auskünfte
geben.
Seit die damalige BEA neu die Pferde
an der Ausstellung integrierte und sich
zur PFERD entwickelt hat, ist HYPONA
Partner der Ausstellung. Weshalb dieses
jahrelange Engagement?
HYPONA unterstützt viele regionale Anlässe im Pferdesport (Springen, Fahren,
Dressur, Gymkhana usw.). Unser Ziel ist die
Unterstützung des regionalen Breitensportes, und nicht internationale CSI in der
Schweiz, welche unseren finanziellen Rahmen sprengen würden. Durch die Unterstützung des Breitensports im Pferdebereich können wir auch unserer Kundschaft
wieder etwas zurückgeben. Deshalb war es
für uns von Anfang an klar, dass wir uns auch
an der PFERD engagieren wollen. Wir sind
seit Beginn mit einem Ausstellungsstand
vertreten und dürfen die Pferde während
der gesamten Ausstellungsdauer mit dem
nötigen HYPONA-Futter versorgen. Während der PFERD können wir unzählige Kontakte zu unseren Kunden pflegen, sie zu
einem Getränk einladen und gleichzeitig
fachliche Themen austauschen. Zudem bietet sich hier die einmalige Gelegenheit,
einem breiten Publikum unsere neuen Produkte vorzustellen. Zum Beispiel dieses
Jahr, wo wir das neu entwickelte HYPONA
Florsana gegen Kotwasserprobleme vorstellen können.
Wir möchten auch längerfristig mit der
Marke HYPONA Partner der PFERD bleiben
und hoffen, dass der gesamte Pferdebereich an dieser Ausstellung noch mehr ausgebaut werden kann.
PARTN ER DER PF E RD
Patronats- und Fachpartner
Sponsoringpartner
Goldpartner
Silberpartner
Medienpartner
Eventpartner
Offizieller Messefilmer
P R EM I ER
M ENSU EL
H I PPI Q U E
DE
SU I SSE
RO MANDE
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
15
DIE NATIONALE
PFERDEMESSE
BERN, 3. – 12. MAI 2013
www.beapferd.ch/pferd
16
SONDERTEIL ZUR PFERD 2012
M A R K T P L AT Z
Pferdeparadies Les Dannes
Artgerechte Haltung von Anfang an
Leben in gemischtaltrigen Herden!
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PERFEKT
IM DUETT
ENGE KOOPERATION ZWISCHEN
REITSPORT.CH UND PASSION
Das Schweizer Reitmagazin PASSION ist
ab sofort auch im
Internet
vertreten.
Eingebettet in das Onlineportal reitsport.ch finden Sie hier alles
Wissenswerte rund ums Thema Pferd –
aktuell und kompetent.
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reitsport.ch informiert aber nicht nur
brandaktuell aus der Reiterszene. Dieses
Portal ist gleichzeitig auch die ideale Plattform für Ihre Kleinanzeigen oder kurzfristigen Angebote, die Sie rasch einem
breiten, pferdeinteressierten Publikum
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SHOPPING FRÜHLING 2012
EMENDODERM
VON HEALTHBALANCE
EmendoDerm von HealthBalance unterstützt die Hautfunktion und Hautregeneration und kann beispielsweise bei Sommerekzem und Mauke eingesetzt werden. Das Produktpaket,
bestehend aus einem Ergänzungsfuttermittel in Pelletform und einer
Hautlotion, ist auf Kräuterbasis hergestellt. Die ausgewählten Kräuter
unterstützen den Stoffwechsel und
fördern die Abheilung von Ekzemen,
Hautinfektionen und Wunden. Die
Lotion kühlt, pflegt und beruhigt.
In einer Feldstudie zeigten über 60
Prozent der Pferde eine Linderung
des Sommerekzems im vergleich zum
Vorjahr. Bestellungen und weitere
Infos unter: www.healthbalance.ch
IBEROSATTEL PRÄSENTIERT DEN
EL PRIMERO
Der neue El Primero hat einen halb flachen, weichen Sitz, auf Distanzritten und im Gelände ist
er der ideale Begleiter und macht auch auf dem
Dressurviereck eine tolle Figur. Er eignet sich insbesondere auch für kurze und kompakte Pferde.
Das macht ihn vor allem auch für Gangpferderassen, Kleinpferde und Ponys interessant. Der El
Primero verbindet eine barocke Optik mit einem
guten Halt fürs Bein. Der Oberschenkel wird
durch Pauschen gestützt und liegt dabei gut auf
der schönen Doublierung. Das Sattelblatt ist extra
kurz gehalten. Wie alle anderen Ibero-Modelle
wird dieser Sattel in verschiedenen Farben und
Lederarten angeboten, die individuell zusammengestellt werden können.
Weitere Infos: www.iberosattel.de
FELIX BÜHLER
RÜCKENPROTEKTOR CROSS
Die neuste Generation Rückenprotektoren mit maximalem Schutz für die Wirbelsäule wurde von Felix
Bühler und Komperdell entwickelt. Mit diesem Rückenprotektor werden ca. 95 % der einwirkenden
Energie absorbiert. Dabei ist er trotzdem leichter
als bisherige Modelle, da anstatt Hartplastik-Elementen eine bewegliche, schlagabsorbierende
Schaumschicht zum Einsatz kommt, ähnlich wie bei
Sturzwesten, die sich der individuellen Form des
Rückens anpassen. Optimalen Sitz verschafft das
neuartige Gurtsystem, das den Rückenprotektor
nicht nur im Becken- und Schulterbereich, sondern
auch am kompletten Oberkörper fixiert. Innenfutter wie Obermaterial sind atmungsaktiv, was neben
dem schmalen Schnitt zu einem hohen Tragekomfort beiträgt. Der Protektor ist am Steissbein beweglich, sodass dieser beim Reiten nicht zwischen
Reiter und Sattel stört, jedoch im Fall eines Sturzes das Steissbein schützt. Der Rückenprotektor
CROSS ist bei Felix Bühler für CHF 189.00 bis CHF
199.00 erhältlich. www.horseland.ch
PACKTASCHEN FÜR WANDERREITER
Hochwertigstes Leder, hervorragende Verarbeitung in Handarbeit und Funktionalität zeichnen
die Packtaschen der italienischen Sattlerei Comancheros aus. Verschiedene Grössen und ein
variables System für jede Tourlänge, regendichtes
Fettleder, überstehende Verschlusslasche, stabile
Befestigungsringe und Lederriemen sowie rostfreie
Schnallen und Ringe sind weitere Qualitätsmerkmale dieser Packtaschen. Erhältlich ist die Packtasche ab CHF 96.– unter Tel. 031 741 28 48 oder
www.western-shop.ch
HIGHTECH-KOPFSCHUTZ
STATT ZYLINDER
Uvex entwickelt einen Reithelm speziell für den
Dressursport. Uvex suxxeed, ein High-Tech-Kopfschutz, der dem klassisch edlen Erscheinungsbild
der Dressurszene gerecht wird und gleichzeitig
höchste Sicherheitsstandards und zudem kompromisslosen Komfort bietet.
Der Uvex suxxeed ist eine hochmoderne Hartschalen-Konstruktion. Bei der Gestaltung der Schirmform stand der klassische Zylinder Pate. Auf die
Aussenschale wird in aufwändiger Handarbeit ein
hochwertiges Veloursleder-Imitat teils mit Paisley-Prägung appliziert.
In der Version als suxxeed active hat die Helmschale eine hochwertige Lackierung sowie einen
spiegelnd verchromten Rahmen. Unverbindlich
empfohlener Verkaufspreis: uvex suxxeed paisley: CHF 590.– /uvex suxxeed: CHF 550.– /uvex
suxxeed active: CHF 480.–
Infos unter: www.uvexsports.ch
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
67
SHOPPING FRÜHLING 2012
DAMEN-REITHOSE «DAKAR»
NEU BEI SCARABEUS
SATTELNEUHEITEN VON SOMMER
Sommer stellt einen neuen Sattelbaum für Frauen
vor. Der H7 wurde speziell an die anatomischen
Anforderungen der Frau angepasst und ermöglicht
ihr ein angenehmes, entspanntes Sitzen direkt am
Pferd. Frauen haben im Gegensatz zu Männern ein
breiteres Becken mit weiter ausgestellten Beckenschaufeln, ein ovales Hüftbeinloch und einen breiteren Beckenausgang. Dies führt dazu, dass Frauen
oftmals in den klassischen englischen Sattelbäumen Probleme haben, eine korrekte aufrechte Sitzposition einzunehmen, da sie in vielen Fällen mit
dem Schambein an den Vorderzwiesel stossen und
es häufig zu schmerzhaften Druckpunkten kommt.
Ein angenehmes und nahes Sitzen am Pferd ist
daher oftmals nicht möglich. Weiter hat die Theo
Sommer GmbH auch den neuen Wanderreitsattel
«Motion» speziell für Freizeit und Wanderreiter
auf den Markt gebracht und auch der Sattel «Egon
von Neindorff» wurde weiterentwickelt. Dieser ist
ab sofort bestellbar, übrigens auch mit dem neuen
H7 Sattelbaum für Frauen. Weitere Informationen
erhalten sie direkt bei der Theo Sommer GmbH.
www.sattelmacher.com
Schluss mit schmutzigen Turnierhosen! Die Reithose aus Schweizer
Funktionsstoffen bleibt dank Wasser- und Schmutz-Abweis-Funktion
während dem ganzen Turniertag
sauber und lässt sich ohne Chemikalienschlacht waschen. Ausserdem
bietet «Dakar» dank einzigartigem ergonomischen Schnitt und
superelastischen Stoffen wesentlich mehr Bewegungsfreiheit als
herkömmliche Reithosen. Schluss
auch mit Sommer-Hautirritationen: Verwendet wird «Meryl
Skinlife», ein hochverträglicher,
weicher Stoff – entwickelt insbesondere für Allergiker. Darüber hinaus hält der spezielle
Silikon-Anti-Rutsch-Druck im
Kniebereich das Bein da, wo
es hingehört. Erhältlich bei:
Scarabeus Shop, Luzernerstrasse 33, 5643 Sins.
www.scarabeus.ch
EASYBOOT GLOVE BACK COUNTRY
Die Firma Hoofgroove berät ihre Kunden schon
seit 11 Jahren in Fragen Hufschuhe, Barhufumstellungen, Barhufreiten und Huferkrankungen.
Brandneu ist nun der Easyboot Glove Back Country
auf den Markt gekommen, welcher im Oberschuh
flexibel ist und eine abriebstarke Sohle mitbringt.
Fragen betreffend Hufschuhen und Beratungen
über Angebote: www.hoofgroove.ch oder info@
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Fleecejacken, Lederjacken sowie
Softshelljacken und Caps. Erstklassige, grossflächige Stickereien sind
das unverwechselbare Markenzeichen dieses jungen, modernen und
frischen Modelabels. Die POCO BUENO COLLECTION ist in ausgesuchten
Fachgeschäften und unter www.pbcollection.com erhältlich.
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68
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
SEITENBLICK
KO LUMNE MIT DEM E T HOL OGE N A NDRE A S KU RTZ
An dieser Stelle macht sich der Pferdeethologe Andreas Kurtz Gedanken zu unserem Umgang mit dem Pferd. Andreas Kurtz arbeitet
seit Jahren mit den renommiertesten Pferdefachmenschen der Schweiz zusammen und setzt sich für einen möglichst artgerechten
Umgang mit dem Pferd ein.
D
em Pferd näher kommen, das
wollen fast alle. Und das am
liebsten möglichst ohne Aufwand und ganz schnell. Zeit
ist für uns ein sehr schwieriges Wort geworden, da wir ständig daran
sind, diesem Wort neue Dimensionen abzuringen. Dabei gibt es bei uns aber immer
nur eine Richtung: Zeit sparen, Zeit optimieren. Niemand arbeitet daran, die Zeit
anders zu erfassen, damit ein wenig mehr
davon zur Verfügung stehen würde.
Nahrungsmittel zum Beispiel werden
durch ein Datum einfach alt. Es gibt solche, welche ein Ablaufdatum brauchen,
aber es gibt auch solche, da macht das
Datum gar keinen Sinn. Trotzdem wird
dann, nach diesem Datum entsorgt. Leider
in sehr grossen Mengen. Oder wie ist das
in der Schule? Wie viel Zeit wird den Schülern gelassen, um Neues zu lernen und zu
begreifen? Alles muss möglichst schnell
gehen, oder mindestens so schnell wie der
Durchschnitt, alle, die langsamer begreifen, werden therapiert.
Und nun beim Reiten? Nehmen wir uns
genügend Zeit dazu? Die durchschnittliche Reitzeit in der Schweiz liegt irgendwo
bei zwei Stunden und etwas mehr pro
Woche. Die Woche hat beim Pferd übrigens 7 Tage. Auch wenn diese Reitzeit auf
2 bis 3 Tage verteilt ist, bleiben immer
noch vier Tage ohne Abwechslung.
Pferde sind eingespannt in ein natürliche Zeitgefüge: darunter versteht man Tag
und Nacht, Sonnenauf- und untergang
oder die Jahreszeiten, welche sich durch
verschiedene Temperaturen, Sonneneinstrahlung, Wind und andere klimatische
Äusserungen bemerkbar machen. Pferde
können diesen natürlichen Verläufen problemlos folgen.
Sind Pferde sich selber überlassen, auf
der Weide in freier Natur, können wir
leicht feststellen, dass zum Beispiel Fressund Ruhezeiten immer noch erkennbar
nach dem Sonnenstand gesteuert sind.
Und was machen wir damit?
Dieses natürliche Zeitgefüge, welchem
alle Lebewesen unterworfen sind, geht je
länger je mehr an uns vorbei. Wir organisieren alles rund um die Pferde, nach unserem Fahrplan und nicht nach dem der
Pferde oder dem der Natur. Unser Zusammensein mit dem Pferd jedoch lässt uns
doch gerade diese Ruhe, diesen natürliPA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
chen Rhythmus wie Medizin erscheinen.
So können viele Reiter sich völlig entspannen und sind beim Reiten in einer ganz
anderen Welt. Sie spüren die andere Zeitrechnung, die der Natur, und das ist wohltuend, besonders bei all dem Alltagsstress.
Könnten oder sollten wir nicht dem Pferd
den Rhythmus wenigstens dann überlassen, wenn wir nicht mit ihm arbeiten mögen, also die 4,5 Tage wo wir es nicht mal
sehen?
Wenn Sie darüber mehr diskutieren mögen, gehen Sie auf:
www.facebook.com/reitsport.ch
Wenn Sie weiterlesen möchten auf:
www.ethologieschule.ch
www.facebook.com/pages/
Ethologieschule/325941210791849
69
70
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
P R O M I N E N T I M S AT T E L
Auf dieser Seite stellen wir ihnen in jeder Ausgabe eine Persönlichkeit vor, die Sie schon länger kennen. Doch wussten Sie schon,
dass dieser prominente Mensch mit Ihnen eine PASSION teilt? Die Liebe zum Pferd.
ALINA BUCHSCHACHER
MISS SCHWEIZ
Alina Buchschacher wurde als amtierende
Miss Bern im Rahmen einer grossen Samstagabendshow des Schweizer Fernsehens,
im letzten Jahr, durch eine Fachjury und
das Fernsehpublikum zur Miss Schweiz
gekürt.
Die zwanzigjährige Handelsschülerin
lebt mit ihren Eltern sowie einer älteren
Schwester in Bern. Auf der offiziellen
Homepage der Misswahlen (www.missschweiz.ch) gibt Alina Buchschacher das Reiten als ihr Hobby an.
Alina Buchschacher, wie und in welchem
Alter sind Sie aufs Pferd gekommen?
Das Pferdevirus hat meine ältere Schwester und mich schon sehr früh gepackt.
Beim Spielen waren unsere Barbies immer
auch Reiterinnen und noch wichtiger waren die Barbiepferde. Als ich dann etwa
sieben Jahre alt war, ermöglichten uns die
Eltern, in einem nahegelegenen Reitstall
erste Reitstunden an der Longe zu nehmen.
Haben Sie ein eigenes Pferd?
Oder wo reiten Sie?
Nein, ein eigenes Pferd habe ich leider
noch nicht. Im Moment reite ich vor allem
das Pferd meiner Schwester. Dieses ist in
einem Pensionsstall in der Nähe von Bern
untergebracht.
Bevorzugen Sie eine bestimmte
Disziplin?
Nein, eigentlich nicht. Das Pferd meiner
Schwester ist gut und vielseitig ausgebildet. Oft reite ich in der dem Pensionsstall
zugehörigen Reithalle. Und wie alle anderen auch, passe ich mich da dem Betrieb
an und nehme Rücksicht auf die anderen
Reiter. Also arbeite ich mal ein bisschen an
Dressurlektionen in der Gruppe, oder
wenn sich die Gelegenheit bietet, springe
ich auch sehr gerne. Natürlich ist es auch
schön, mal gemütlich auszureiten. Einfach von allem ein bisschen. Die Abwechslung macht es aus.
Bestimmt ist ihr Terminkalender in
diesem Jahr als amtierende Miss
Schweiz proppevoll. Bleibt Ihnen noch
Zeit, Ihrem Hobby nachzukommen?
Ja, es läuft wirklich viel und ich bin gut
gebucht mit interessanten und abwechslungsreichen Aufträgen als Miss Schweiz.
Aber oft fallen diese Termine unterschiedlich über den Tag verteilt, mal eher auf die
Nachmittage oder mal eher auf die Abende. Und so kann ich mir eigentlich immer
mal die Zeit nehmen, um in den Stall zu
fahren und zu reiten. Das ist natürlich für
mich ein ganz wertvoller Ausgleich zu
dem manchmal auch stressigen Berufsalltag und ich kann mich dabei wirklich sehr
gut erholen.
Wie sieht es den mit Ihrer reiterlichen
Ausbildung aus? Besuchen Sie regelmässig Reitstunden und haben Sie ein
Brevet oder gar eine Lizenz absolviert?
Das Brevet hab ich schon vor einigen Jahren abgelegt, ja. Da ich aber sehr unregelmässig meine Zeit zum Reiten finde,
klappt es leider mit Reitstunden im Moment eher selten.
Was möchten Sie im Sattel erreichen?
Den Silbertest oder die Springlizenz abzulegen, das wären schon Ziele, die ich habe.
Aber dies dann wohl erst mit einem eigenen Pferd. Und je nach Veranlagung und
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
Möglichkeiten des Pferdes, können sich
dann diese Ziele auch noch verändern.
Gibt es einen pferdigen Traum für Alina
nach dem Missenjahr?
Klar, ein eigenes Pferd. Dies aber nicht erst
nach meinem Amtsjahr als Miss Schweiz,
sondern bestimmt schon bald. Das ist ein
Wunsch, den ich schon seit Jahren träume
und nun habe ich die Möglichkeit, mir
diesen bereits zu erfüllen. Ich habe mir
auch schon ein paar Pferde angeschaut
und Probe geritten. Aber das Richtige war
bis jetzt leider noch nicht dabei.
Letzte Frage. Mit welcher Person oder
Persönlichkeit möchten Sie am liebsten,
gemeinsam einen Tag hoch zu Ross
verbringen?
Hmmm, schwierige Frage. Kann ich so gar
nicht beantworten. Aber letzten Winter
durfte ich an der Schneefuchsjagd in
St. Moritz teilnehmen. In meiner Gruppe
ritt auch Tiziana Realini. Dabei kam ich
mit dieser erfahrenen Reiterin ins Gespräch. Das war sehr interessant und lehrreich. Sie hat mich beeindruckt. Vielleicht
war das ja schon dieser «Tag mit einer
Persönlichkeit hoch zu Ross».
Herzlichen Dank für dieses Interview.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg
als Miss Schweiz und viel Freude im Sattel.
Text: Thomas Bryner
Foto: Geri Born
71
MEDIZIN
ALLE JAHRE WIEDER
KOLIK
GEFAHR
Saisonal häufigeres Auftreten von Kolik ist für
bestimmte Pferdepopulationen und für bestimmte
Formen von Kolik bekannt. In unseren Regionen
leiden Pferde häufiger in den Frühlings- und
Herbstmonaten unter Kolik. Die Jahreszeit kann
unter verschiedenen Aspekten mit der Kolik in
Zusammenhang gebracht werden. Klima, Vegetation und Fütterung, Haltung und Nutzung sind
die zentralen Punkte.
72
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
K
olik = «Bauchweh» – diese Symptomatik ist beim Pferd eine
der häufigsten Todesursachen
und daher sehr gefürchtet
(Sterberate zwischen 7 bis
16 %). Neben der emotionalen spielt die finanzielle Belastung für die tierärztliche
Behandlung einer Kolik eine wichtige Rolle. Daher ist die Prävention dieser Erkrankung zentral. Veränderungen im Abdomen, die zu «Kolik» führen, sind äusserst
vielfältig und können noch vielfältigere
Ursachen haben (z. B.: Magen-Darm-Erkrankung, Nierenerkrankung, Schmerzen
aus dem Geschlechtsapparat). Es ist also
höchst selten möglich, den «einen» Grund
für die Kolik herauszufinden, an der das
Pferd im Moment leidet. Deshalb ist die
Prävention auch kein leichtes Unterfangen.
KLIMA
Je nach Wetter variieren Haltung, Fütterung und Wasserangebot. Im Winter
können zum Beispiel schlechte Bodenverhältnisse zu längeren «Steh-Zeiten» oder
reduzierter Bewegung führen. Auch neigen die Pferde dazu, weniger Wasser aufzunehmen bei gleicher oder möglicherweise mehr Raufuttermenge. Diese
Umstände können der Grund sein für ein
vermehrtes Auftreten von Verstopfungskoliken in der kalten Jahreszeit.
Zu Beginn des Frühlings kommt es zu
einigen Änderungen im Alltag eines Pferdes. Die Weidesaison wird eröffnet, die
Bewegungsintensität wird wieder gesteigert, parallel dazu möglicherweise die alltägliche Fütterung angepasst. Dazu kommen zahlreiche Veränderungen des
Hormonhaushaltes und «natürlicher»
Stress (Stoffwechseländerungen allgemein, Beginn der natürlichen Reproduktionszeit). Das Gras ist zu dieser Jahreszeit
sehr aktiv in der Energieproduktion für
sein eigenes Längenwachstum (Photosynthese). Allerdings ist häufig die Temperatur noch zu niedrig, um das Gras tatsächlich wachsen zu lassen (vor allem
vormittags), also wird die Energie im Halm
gespeichert, um dann bei wärmerer Tem-
peratur freigesetzt zu werden und den
Halm wachsen zu lassen. Die ständig
wechselnde Nährstoffzusammensetzung
des Grashalmes kann eine Ursache sein für
eine Störung des bakteriellen Gleichgewichts im Darm des Pferdes. Ein bakterielles Ungleichgewicht kann zur Gasbildung
und Darmverlagerungen führen und auch
Darmentzündungen provozieren. Beides
kann Koliksymptome verursachen.
In bestimmten Regionen können die
noch vorhandenen Temperaturunterschiede (vor allem Tag-Nacht) während des
Frühlings auch zu Veränderungen der Bakterienflora der Weide selbst führen und
für Pferde mit permanenten Weidegang
zur Gefahr werden. Sich stark vermehrende Bakterien oder sterbende Bakterien
können Gifte produzieren, die das Nervensystem des Pferdedarms zerstören und die
meist unheilbare Gras-Krankheit (grass
sickness) hervorrufen.
Eine eigene Risikogruppe vor allem für
Dickdarmverlagerungen im Spätfrühling/
Frühsommer sind Zuchtstuten nach der
Geburt ihres Fohlens. Die Stuten stehen
unter Stress, haben mehr Appetit und
gleichzeitig steht ihnen meist reichlich
frisches Gras zur Verfügung, was sie dank
neu gewonnenem Platz im Bauch (das Fohlen ist ja nun draussen und ein eventuell
neuer Fötus noch sehr klein) auch gerne in
grossen Mengen aufnehmen. Nicht immer
steht den Stuten auf der Weide Wasser zur
Verfügung und aufgrund des hohen Feuchtigkeitsgehaltes des frischen Grases verspüren sie auch weniger Durst. Alle Faktoren zusammen können zu einer
Veränderung der Darmflora und Gaskoliken mit teilweise fatalen Verlagerungen
führen.
Im Sommer sind die Pferde meist an
Arbeit, Weide und Fütterung gewöhnt und
auch die äusseren Verhältnisse (Wetter,
Temperatur) sind einigermassen stabil.
Die Häufigkeit von Koliken nimmt dann
etwas ab.
Allerdings birgt der Übergang zum
Herbst wieder mehr Risiken. Aufgrund des
schlechteren Wetters und feuchter Bodenverhältnisse sind die Weidegänge weniger
regelmässig als im Sommer. Gleichzeitig
geht das Gras auf der Weide wieder in
einen «Wachstums-Stand-By» und speichert die Energie bei eher kühlen Temperaturen. Die Situation ist nun ähnlich wie
im Frühling und «Gaskoliken» werden wieder häufiger.
ANDERE FAKTOREN
Von äusseren Bedingungen (Klima, Fütterung) und der Jahreszeit unabhängige Faktoren können die Entstehung von Kolik
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unter Umständen auch begünstigen. Geschlecht, Alter, Körpergrösse, Rasse und
Nutzung gehören zu diesen Faktoren.
Auch die Gabe von Medikamenten gegen
andere Erkrankungen kann Ursache sein
für Kolik (zum Beispiel Entzündungshemmer, Antibiotika, Entwurmungsmittel).
PRÄVENTION
Um das Risiko einer Kolik zu reduzieren ist
es wichtig, jegliche abrupte Wechsel bei
der Fütterung zu vermeiden und dem
Pferd stets frisches Wasser zur Verfügung
zu stellen. Daneben ist tägliche Bewegung
notwendig. Die Angewöhnung an die Weide im Frühjahr sollte schrittweise erfolgen
(15 bis 30 Minuten während 1 Woche, danach langsam steigern in 15 MinutenSchritten). Die Zusammensetzung der
Weidegräser sollte für Pferde geeignet
sein. Empfindliche Pferde müssen gut beobachtet werden. Zum Teil muss bei solchen Pferden der Weidegang zeitlich begrenzt gehalten werden (bis 3 Stunden
täglich). Alternativ können sie auch mit
Fresskorb (am Halfter fixierbar) geweidet
werden.
Bevor die Pferde auf die Weide gelassen
werden, sollten sie mit Raufutter gefüttert
werden (mindestens 1 Stunde vorher). Dies
reduziert den Hunger und kann die zu
hastige Grasaufnahme bremsen (dies gilt
vor allem für Pferde, die limitierten Weidegang haben). Zwischen Kraftfutter und
Weidegang sollte auch 1 Stunde liegen
(Raufutter dabei auch vor dem Kraftfutter
geben).
Dr. vet. Claudia Graubner
Die Tierärztin Claudia Graubner (30) arbeitet im
Institut de Médicine Equine an der Universität
Bern (ISME). Sie lebt zusammen mit Ihrem Lebenspartner auf einem Bauernhof mit Milchviehbetrieb. Claudia Graubner reitet selber seit über
zwanzig Jahren, früher auch aktiv im Springsport
und hält zusammen mit ihrer Schwester vier eigene Pferde.
73
MEDIZIN
Text und Fotos: Lily Merklin
IM FLUSS
DES LEBENS
CR ANIO – EINE U NG L A U BL ICH S A NFTE THERAPIE FÜR TIER UN D MEN SCH
Die Craniosacral-Therapie entstand
aus der Osteopathie heraus und
ist heute eine eigenständige Heilmethode. Obwohl sie so unspektakulär aussieht, bringt sie immer
wieder erstaunliche Ergebnisse –
wie bei dem Araberwallach Kadir.
M
it einem tiefen Seufzer
macht Kadir den Hals lang
und schliesst wohlig die
Augen, während die Hände der Therapeutin ruhig
im Genick und unter dem Kinn liegen
bleiben. Auch sie sieht recht entspannt
aus, während sie . . . Ja, was genau macht
eine Craniosacral-Therapeutin eigentlich?
«Nichts!» würde ein ungeschulter Beobachter sagen. «Ich lausche den Bewegungen
der Gewebe und gebe dem Körper so die
Möglichkeit, sich selbst zu heilen», umschreibt eine Therapeutin vielleicht das,
was in einer Cranio-Behandlung passiert.
Doch was so einfach klingt, setzt fundierte
74
anatomische Kenntnisse, eine Menge Erfahrung und viel Gefühl voraus.
ENTSTEHUNGSGESCHICHTE DER
CRANIOSACRAL-THERAPIE
Die Craniosacral-Therapie wurzelt in
der Osteopathie. Schon deren Gründer,
Dr. Andrew Taylor Still, bezeichnete 1874
den Liquor (die Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit, siehe oben) als «flüssiges Licht».
Die eigentliche craniosacrale Behandlungsmethode wurde durch Dr. William
Garner Sutherland in den fünfziger Jahren
entwickelt. Er erforschte die Zusammenhänge von Seh- und Hörstörungen, von
Kopfschmerz und ähnlichen Symptomen
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
mit der Beweglichkeit der Schädelknochen, die für den freien Fluss der Hirn- und
Rückenmarksflüssigkeit nötig ist. Ein eingeschränkter Liquorfluss, sei es durch Unfälle, Schockzustände, Muskelspannungen oder Operationen, wirkt sich negativ
auf den Körper und die Vitalität aus. Dr.
John E. Upledger, dem in den siebziger
Jahren die deutliche Bewegung der Rückenmarkshaut bei einer Operation auffiel, vertiefte die Erforschung dieser Ebbeund Flut-Bewegung im Innersten unseres
Körpers und prägte den Begriff Craniosacral-Therapie. Er nimmt damit Bezug auf
die beiden Pole Schädel (cranium) und
Kreuzbein (sacrum), zwischen denen die
Ganz enstpannt – die meisten Pferde geniessen die Craniosacrale Therapie und «helfen», Blockaden zu lösen, indem sie sich dehnen.
In Kürze
Arbeits- und Wirkbereich der Craniosacral-Therapie ist vor allem die
Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, auch Liquor genannt, die zwischen Cranium (Schädel) und Sacrum (Kreuzbein) fliesst. Sie umspült
unser Zentrales Nervensystem.
Dieser Liquor pulsiert mit unserem
«Lebensatem» und steht mit dem
Bewegungsapparat, Nerven-, Hormon- und Gefässsystem in engem
Kontakt. Bei ungehindertem Fluss
des Liquors strahlt der Körper Gesundheit aus. Gezielte Hilfestellung
Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) rhythmisch pulsiert. Zusammen mit
dem dazwischenliegenden Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark), der
Wirbelsäule sowie den Hirn- und Rückenmarkshäuten bilden sie das craniosacrale
System.
WAS PASSIERT BEI EINER
CRANIO-BEHANDLUNG?
In jedem Menschen und in allen Wirbeltieren fliesst zwischen Schädel (Cranium)
und Kreuzbein (Sacrum) eine nährstoffreiche und vitale Flüssigkeit, der so genannte Liquor. Diese Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit umspült unser Zentrales
eines erfahrenen Therapeuten hilft
dem Körper, seine Kräfte wieder für
Heilung anstatt für Blockierung einzusetzen.
Während die Craniosacral-Therapie für Menschen in der Schweiz
relativ weit verbreitet ist, kennt
Nervensystem und steht mit dem Bewegungsapparat, Nerven-, Hormon- und Gefässsystem in engem Kontakt. Sie pulsiert
ständig in einem Rhythmus, der alle Lebewesen verbindet. Vergleichbar ist diese Bewegung mit dem Atem. Auch in der Craniosacral-Therapie spricht man von
Inhalation (vergleichbar dem Einatmen)
und Exhalation (vergleichbar dem Ausatmen). Allerdings ist der craniosacrale
Rhythmus langsamer und subtiler. Wir
können uns unseren Körper als ein Instrument vorstellen, das von dieser Kraft gespielt wird. Jedes Organ, jeder Knochen, ja
jede Zelle unseres Körpers bewegt sich
optimalerweise in diesem Rhythmus. LasPA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
man sie für Pferde fast nur als einen
Bereich der Osteopathie. Weitere
Infos und Adressen von Craniosacral-Therapeuten für Menschen finden Sie bei der Schweizerischen
Gesellschaft für Craniosacral-Therapie unter www.craniosuisse.ch
sen wir uns davon bewegen, sprich: fliesst
der Liquor ungehindert, strahlt der Körper
Gesundheit aus. Sträuben wir uns gegen
den Strom des Lebens oder wird er durch
äussere Einwirkung wie Unfälle, psychische Belastung, Stress, ungünstige Haltungsbedingungen, schlecht passende
Sättel, den falschen Hufbeschlag, ungeschickte Reiter etc. getrübt, kann daraus
Krankheit resultieren. Die Aufgabe eines
Therapeuten besteht darin, herauszufinden, welche Knochen oder Organe oder
sonstige Strukturen sich nicht in diesem
Rhythmus bewegen, die entsprechenden
Stellen zu lösen und so für freie Bewegung
zu sorgen.
>
75
MEDIZIN
Was Sie selbst tun können
Nicht umsonst durchlaufen Craniosacral-Therapeuten eine lange Ausbildung, in der sie neben
fachspezifischem Wissen detaillierte Anatomiekenntnisse erwerben.
Cranio lässt sich nicht aus einem Buch oder
durch einen Artikel lernen. Trotzdem können
auch Sie als Reiter oder Pferdebesitzer Ihrem Tier
etwas Gutes tun.
Den Rücken lockern
Wenn Sie ganz sicher sind, dass Ihr Pferd nicht
ausschlägt, stellen Sie sich hinter es, umfassen
Sie die Schweifrübe wie auf dem Foto zu sehen
und ziehen Sie ganz langsam und vorsichtig am
Schweif, halten den Zug einige Atemzüge und
geben dann noch langsamer nach. Falls Ihnen in
dieser Position unwohl ist, stellen Sie sich seitlich
neben die Kruppe mit Blick Richtung Pferdekopf
und umfassen für diese Übung mit der dem Pferd
zugewandten Hand seinen Schweif. Ziehen Sie
vorsichtig wie vorher beschrieben am Schweif
und achten Sie darauf, dass die Zugrichtung eine
Verlängerung der Wirbelsäule bildet und Sie
nicht zur Seite ausweichen. Wenn Sie gut hinspüren, können Sie vielleicht wahrnehmen, wie
die Wirbelsäule sich dehnt und der Rücken sich
löst. Oder Sie sehen kleine Bewegungen in der
Rückenmuskulatur und/oder ein Heben und Senken des Rückens.
Ohrenentspannung
Stehen Sie vor Ihrem Pferd, umfassen Sie seine
Ohren und ziehen Sie diese ganz langsam und
sanft nach aussen. Halten Sie den Zug einige
Atemzüge lang, bevor Sie doppelt so langsam
wieder nachgeben. Wiederholen Sie den gesamten Zyklus einige Male. Vielleicht spüren Sie sogar, wie die Ohren Ihnen den Rhythmus vorzugeben scheinen. Wenn Ihr Pferd sich nicht gerne
an den Ohren anfassen lässt, den Kopf nicht
senkt und/oder zum Kopfschlagen neigt, stehen
Sie seitlich und machen die Übung nur mit einem
Ohr, während die andere Hand das Pferd am
Halfter hält.
Die meisten Pferde lieben diese Übung. Abwehrreaktionen können auf Genickprobleme
hindeuten. Wenden Sie sich in diesem Fall an
eine Fachperson.
Das Zungenbein lösen
Der Zungenbeinfortsatz befindet sich zwischen
den Kieferästen (siehe Abbildung). Viele Pferde
sind hier empfindlich. Schieben Sie deshalb Ihre
Finger ganz vorsichtig am Kiefer entlang in das
weiche Gewebe zwischen Kiefer und Zungenbein
und lockern Sie den ganzen Bereich mit sanft
kreisenden Bewegungen. Der Daumen bleibt
aussen am Kiefer, die andere Hand umfasst zur
Stabilisierung das Halfter.
Technik mit Tiefenwirkung – über die Ohren
kann man das Genick behandeln und ganz
allgemein die Vitalität eines Pferdes steigern.
DER FLUSS DES LEBENS
Vergleichen können wir das mit einem
Fluss, in dem das Wasser normalerweise
ungehindert fliessen kann. Kleinere Steine, Blätter und sonstige Dinge, die ins
Wasser fallen, werden einfach weggespült.
Wirft jemand hingegen einen grossen Broken in den Fluss, wird das Wasser gestaut,
der freie Fluss ist eingeschränkt, das Wasser muss sich seinen Weg um das Hindernis herum suchen.
Das Zungenbein
Das Zungenbein (Os hyoideum) ist der einzige
Knochen im Pferdekörper, der keine direkte Verbindung zu einem anderen Knochen hat. Trotzdem hat es eine sehr zentrale Rolle, da es über
diverse Strukturen Verbindungen zum Zungengrund, zum Kehlkopf, zum Kiefer, zum Genick, zu
den Schultern und zum Brustbein hat.
76
Die Aufgabe eines Therapeuten liegt
nun darin, entweder den Stein aus dem
Wasser zu holen, also die Blockade zu lösen und/oder dem Fluss zu helfen, sich
selbst zu reinigen. Dazu hilft er dem Körper, zur Ruhe zu kommen in die Stille und
in einen Zustand des Kräftegleichgewichts.
Er lädt den craniosacralen Rhythmus in
jeden Bereich des Körpers ein. Wenn genug Vitalität oder Ladung vorhanden ist,
wird er dort sein Werk tun, Blockaden lösen und das Gewebe wieder «beleben». Wir
nennen das gemeinhin Aktivierung der
Selbstheilungskräfte und meinen damit,
dass der Körper seine Kräfte wieder für
Heilung anstatt für «Blockierung» einsetzt.
EIN GANZ ZENTRALER KNOCHEN
Bei Kadir war die Ursache für seine immer
wiederkehrenden Lahmheiten nicht, wie
zuerst angenommen, in der Schulter zu
finden. Auch eine Untersuchung der Wirbelsäule blieb ohne Befund. Stattdessen
machte ein Knochen Schwierigkeiten, von
dem die meisten Reiter noch nie gehört
haben: das Zungenbein (siehe Kasten).
Nachdem die Therapeutin eine Weile am
Genick gearbeitet hatte, fing Kadir wie
wild an zu gähnen. Ein häufiges Phänomen bei Cranio-Behandlungen. Gähnen
hilft, Spannungen zu lösen, vor allem im
Bereich von Kiefergelenk und Genick – bei
den meisten Pferden eine neuralgische
Stelle. Aber dieser Versuch, verbleibende
PA S S I O N F R Ü H L I N G 2 0 1 2
Bis in den Schweif hinein reicht die Wirbelsäule
– Deshalb kann man mit Hilfe der Schweifarbeit
den Rücken lockern.
Blockaden selber zu lösen, reichte bei Kadir nicht aus. Nach einer kurzen Verschnaufpause wurde im weiteren Verlauf
der Behandlung schnell deutlich, dass das
Zungenbein stark blockiert war und damit
Kopf, Hals Schultern und die Vordergliedmassen in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt waren. Kadirs Gangunregelmäs-
Bitte ganz vorsichtig – der Bereich rund um das
Zungenbein ist oft angespannt, kann aber auch
von Laien ganz behutsam etwas gelöst werden.
Zentrale Stelle: Das Genick hat einen Einfluss auf den ganzen Körper und muss immer mitbehandelt werden.
sigkeiten, das Verwerfen im Genick und
die mangelnde Schulterfreiheit hingen
also strukturell ganz direkt zusammen.
Nachdem das Zungenbein, das Bindeglied
zwischen Kiefer, Schulter, Brustbein und
Vorderbein, sich wieder frei in seinem
Rhythmus bewegen konnte, lief Kadir
nicht nur schwungvoller, sondern lahmte
nie wieder wie vorher. Und wenn er doch
mal komisch lief, wusste seine Besitzerin,
die inzwischen selber eine Cranio-Ausbildung begonnen hatte, was zu tun war. Sie
massierte ihn rund um das Kiefergelenk
und half ihm, sein Zungenbein zu entspannen.
Tipp zum Thema
Osteopathie für Pferde
von Dr. med. vet. Sabine Sachs, Cadmos Verlag,
144 Seiten
Auch wenn die Craniosacral-Therapie in diesem
Buch als Teil der Osteopathie nur einen kleinen
Raum einnimmt, empfehle ich es gerne allen, die
mehr zum Thema erfahren möchten. Nicht nur,
weil es verständlich geschrieben ist, sondern
auch, weil aus jedem Satz und aus jedem Bild die
Liebe der Autorin zu ihrer Arbeit, zu den Pferden
und dem Leben an sich spricht. Während viele
Abhandlungen über Körpertherapie sehr mechanisch daherkommen, betrachtet Sabine Sachs
immer das ganze Lebewesen. Sie findet einfache
Worte, um komplizierte Zusammenhänge zu erklären, schreibt mit viel Achtung von ihren Lehrern und Kollegen und hat den Text mit sehr
gelungenen Fotos untermalt.
IN WELCHEN FÄLLEN IST CRANIO
HILFREICH?
Nicht alle Cranio-Behandlungen verlaufen
so spektakulär. Manchmal braucht es mehrere Behandlungen, um blockierte Strukturen zu lösen. Und oft muss das Tier erst
allgemein gestärkt werden, bis die Natur
Heilsames vollbringen kann. Neben einer
ganz allgemein wohltuenden und entspannenden Wirkung und dem positiven
Effekt auf die Selbstheilungskräfte des
Körpers bietet sich die Craniosacral-Therapie vor allem bei Einschränkungen des
Bewegungsapparates an. Dazu gehören
Steifheit, Lahmheiten und Gangunregelmässigkeiten, unnatürliche Kopf-, Halsoder Schweifhaltungen, Schwierigkeiten
beim Aufstehen oder Hinlegen, aber auch
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ein schwaches Immunsystem, unerklärbare Nervosität und alle immer wiederkehrenden Probleme und Erkrankungen.
Da Körper und Psyche eng zusammenhängen, haben Cranio-Behandlungen oft
auch einen positiven Einfluss auf die
emotionale Ausgeglichenheit eines Tieres. Die Craniosacral-Therapie ersetzt
aber nie den Tierarzt!
Lily Merklin (35) ist Reitpädagogin, TellingtonInstruktorin, Körpertherapeutin und Psychologin. Sie war viele Jahre lang als Redakteurin für
das Pferdemagazin PEGASUS tätig. In ihrer
Arbeit verfolgt sie genau wie beim Reiten einen
ganzheitlich-eklektischen Anteil und wählt aus
ihrem breiten Erfahrungsschatz, was ihr am besten geeignet für Mensch und Tier scheint. Sie hat
ein besonderes Faible für Spanische und Portugiesische Pferde, Araber, Vollblüter, Shettys – na
ja, wenn sie ganz ehrlich ist, mag sie sie alle . . .
77
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Zur Teilnahme an den Verlosungen im Magazin PASSION ist jede in der Schweiz und
Liechtenstein wohnhafte Person berechtigt, unter Ausschluss der Mitarbeitenden von
PASSION – Prosell AG, deren Partnerfirmen und der beauftragten Agenturen. Die Teilnahmefrist wird für jeden Wettbewerb separat definiert. Sofortgewinner werden mit Hilfe
eines Zufallsalgo-rithmus ausgelost und umgehend benachrichtigt. Die Ziehung des
Hauptpreises erfolgt nach Ablauf der Teilnahmefrist. Nur korrekte und vollständige
Angaben von Zustellungsdaten (Name, Adresse, Ort) berechtigen zur Preiszustellung. Die
Preise werden den Gewinnern per Post an die angegebene Adresse zugestellt.
Teilnahmemöglichkeiten: Post und E-Mail.
PASSION Das Schweizer Reitmagazin, ISSN 2235-5456; 1. Jahrgang; erscheint 4-mal
jährlich; Herausgeber und Verlag: Prosell AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd,
Telefon 062 858 28 28, Fax 062 858 28 29; Redaktion PASSION: Lotzwilstrasse 9, 4900
Langenthal, Telefon 062 922 69 11, Fax 062 858 28 29; Verlagsleitung: Wolfgang Burkhardt ([email protected]); Redaktionsleitung: Thomas Bryner (redaktion@prosell.
ch); Inserate: Prosell AG, Schönenwerd, Theres Misar ([email protected]); Produktmanagement: Rebekka Theiler ([email protected]); Konzept, Design und Produktionsverantwortung: Brandl & Schärer AG, Solothurnerstrasse 121, 4600 Olten, www.brandl.ch;
Druck: Stämpfli Publikationen AG, Wölflistrasse 1, Postfach 8326, 3001 Bern; Aboservice:
Prosell AG, Isabella Poffa, ([email protected]); Jahresabonnement: CHF 29.– für ein Jahr,
CHF 56.– für zwei Jahre (inkl. MwSt.); Copyright: Prosell AG, Gösgerstrasse 15, 5012
Schönenwerd; Nachdruck: nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet;
www.reitsport.ch/passion
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Es ist weder eine Barauszahlung noch ein Umtausch der gewonnenen Preise möglich. Die
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keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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