thomis 22.3..indd - Förderkreis Thomanerchor Leipzig eV

Transcription

thomis 22.3..indd - Förderkreis Thomanerchor Leipzig eV
2009
ww w. th oman ercho r. de
S c h u t z g e bü h r 2 E u ro
T homa ner Jou r na l
02
DIE THOMANER IN SINGAPUR UND AUSTRALIEN
INTERVIEW MIT JÜRGEN ERNST
JOHANN SEBASTIAN BACH · KANTATE BWV 37
FELIX MENDELSSOHN BAR THOLDY
Daily Telegraph 11.3.2009
Sydney Morning Herold 30.3.2009
Le ipzig er
Vo lks ze itu
ng 5. 3. 20
Lei pzi ge r Vo lkszeitu
09
ng 3.3.20 09
I N H A LT / VO R W O R T
Liebe Freunde und Förderer des Thomanerchores,
während ich das Grußwort für die zweite Ausgabe des
Thomaner-Journals schreibe, sitze ich im 20. Stockwerk des
Shangri-La-Hotels in Sydney. Von meinem Fenster aus habe
ich einen herrlich weiten Blick auf den Hafen mit der wunderbaren Architektur des Opernhauses. Darin werden wir
Werke der beiden großen Leipziger Johann Sebastian Bach
und Felix Mendelssohn Bartholdy aufführen.
Wieder einmal wird mir bewusst, dass wir in Leipzig in
einer großen Welt leben. Zwar erscheint das Streben nach
den äußerlichen Attributen einer Weltstadt angesichts hiesiger Dimensionen vergeblich, doch dem geistigen Anspruch
der großen Leipziger Vergangenheit gerecht zu werden, ist
Aufgabe genug. Der Thomanerchor Leipzig gestaltet sein
Erbe immer wieder neu: Mit der Neugier der Jugend wird
Altes neu erlebt und soll anregen, Neues zu schaffen.
Ich freue mich, dass die Öffentlichkeit mit dem neuen
Thomaner-Journal noch mehr über die Arbeit und das Leben
des Chores erfährt und danke sowohl dem Förderkreis
Thomanerchor e.V. als auch dem Verein Forum Thomanum
sowie der Stiftung Thomanerchor herzlich für diese schöne
Zusammenarbeit.
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KU RZ BERI C HTET
TH O MANER-LEBEN
Die Eroberung des fünften Kontinents
Bach-Voices in Singapur und Australien umjubelt
Die Zauberflöte: Drei Thomaner in der Oper
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VERANSTALTUNGSPLA N
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INTERVIEW
Jürgen Ernst, Geschäftsführer der
Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung
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MOTETTE/K ANTATE
Martin Petzoldt über Kantate BWV 37
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NE U E THOMANER
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MU SI K ER I N LEI PZI G
Felix Mendelssohn Bartholdy
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FOR UM THOMANUM
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FÖRD ERK REI S
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ZU GUTER L ETZT
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Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Thomaskantor Georg Christoph Biller
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20
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KURZ BERICHTET
T
S C H LA FES B R U DER
Der renommierte Schriftsteller Robert Schneider
gab am 13. November 2008
in der Thomaskirche zu
Leipzig eine musikalische
Lesung. Schneider las aus
seinen Büchern »Schlafes
Bruder« und »Die Offenbarung«. Der Thomanerchor
Leipzig sang dazu Choräle
von Johann Sebastian Bach,
und Universitätsdirektor
David Timm improvisierte
auf der Orgel der Thomaskirche. Der Abend war eine
Benefizveranstaltung für den
Verein Forum Thomanum.
AG D E R O FFE N EN T Ü R
BE IM THO MANERC H O R LEI P Z I G
Regen Zulauf im Alumnat und in der Villa
Thomana fand der Tag der offenen Tür am
22. November 2008. Eltern und interessierte
Jungen konnten sich über Aufnahmemöglichkeiten in den Thomanerchor und die
musikalischen Voraussetzungen informieren.
Erstmals bestand die Möglichkeit, eine
Probe mit Thomanerchor und Gewandhausorchester in der Thomaskirche
zu besuchen. Der nächste Tag der offenen
Tür ist am 3. Oktober 2009 geplant.
KINDER FÜR KINDER
Kinder aus den Thomaner-Klassen 3 und 4
übergaben im Januar 2009 eine Spende
an das Kinderhospiz Bärenherz Leipzig.
Der Thomanerchor Leipzig hat eine Patenschaft für das Leipziger Kinderhospiz
übernommen und versucht, den betroffenen
Familien Mut zu machen. Das Geld wurde
von den Kindern bei den Aufführungen des
Krippenspiels in der Lutherkirche gesammelt und an die Leiterin des Hospizes Heike
Steinich übergeben.
TREFFEN EUROPÄISCHER
KNABENCHÖRE IN POZNAN
Der Thomanerchor Leipzig
reiste im Oktober 2008 zu
einem Treffen europäischer
Knabenchöre ins polnische
Poznan. Zahlreiche Konzerte
in den Kirchen der Stadt
bildeten den Rahmen für
ein Fußballturnier der
Sänger-Mannschaften aus
Tschechien, Lettland,
Litauen, Polen und
Deutschland. Poznan ist
ein Austragungsort für die
nächste Fußball-Europameisterschaft 2012.
Das Sänger-Treffen fand
im kulturellen Rahmenprogramm dieser EM statt.
Höhepunkt war ein gemeinsames Konzert aller Chöre.
Das Fußballturnier wurde
auf dem Messegelände
ausgetragen. In der
Abschlusstabelle belegten
die Thomaner einen Platz
im Mittelfeld.
B
E NE FIZKO NZE R T
Der Thomanerchor Leipzig beteiligte sich
an einem Benefi zkonzert für den Frieden
im Nahen Osten und die Opfer des Krieges.
Es fand am 13. Januar 2009 in der Thomaskirche statt und erbrachte einen Reinerlös
in Höhe von 3.377,43 Euro. Diese Summe
kam unmittelbar der Krankenversorgung
in Gaza zu Gute. Das Benefi zkonzert wurde
außerdem vom Leipziger Streichquartett,
Mitgliedern des Gewandhausorchesters,
dem Calmus Ensemble, UMD David Timm
und dem Saxophonisten Reiko Brockelt
gestaltet. MDR Figaro strahlte die Aufzeichnung des Konzertes aus.
D
EU T SC H LAND TO U R M I T
D EM W EI H NAC H T S- O RATO R I UM
»... ein schlanker, beweglicher, zugleich
aber auch inniger, empfindender Chorklang jenseits romantischer Färbung ...
Die jungen Stimmen tragen Lebendigkeit,
Frische und – bei aller Flexibilität –
unerschütterliche Sicherheit ...«
(Frankfurter Neue Presse, 10. 12. 2008)
Solisten, der Thomanerchor Leipzig und
das Gewandhausorchester gastierten in
vier großen deutschen Konzerthäusern mit
dem Weihnachts-Oratorium BWV 248,
Kantaten 1 bis 3 und Kantate 6, von
Johann Sebastian Bach. Die Reise führte
Anfang Dezember 2008 nach Hannover,
Dortmund, Frankfurt und Köln. In der
Presse fanden die gut besuchten Aufführungen sehr positive Resonanz. So schrieb
die Hannoversche Allgemeine Zeitung am
6. Dezember: »Die Knaben des Thomanerchores singen vor allem in den hohen
Stimmen so präzise, geschlossen und
klangschön, wie es selten zu hören ist ... In
der erhabenen Schlichtheit der Bachschen
Choräle tritt das Leipziger Klangideal
besonders eindrucksvoll hervor ...«. Auch
die Ruhr-Nachrichten äußerten sich am
7. Dezember begeisternd: »Biller zeigte
gerade in den weich und sehr wenig in
Tempo und Dynamik ausgesungenen
Chorälen mit seinem jungen Vorzeigechor,
wie viel deklamatorische Feinheiten in
Bachs Partitur stecken ... Edel im Ton ...
ließen die Thomaner mit glockenhellen
Stimmen in der sechsten Kantate die
›Feinde schnauben‹ ...«. Am 9. Dezember
schrieb die Frankfurter Allgemeine
Zeitung zusammenfassend: »Mit dem
Thomanerchor konnte man ein beeindruckendes Kollektiv prächtiger Stimmen
bewundern – stets präzise in Artikulation
und Stimmkultur ...«.
TRADITIONELLES KRIPPENSPIEL
Die Jungen und Mädchen der ThomanerAnwärterklassen 3 und 4 führten Anfang
Dezember 2008 in der Lutherkirche zu
Leipzig ihr traditionelles Krippenspiel auf.
Zunächst boten die Kinder kleine musikalische Beiträge dar, bevor die szenische
Aufführung mit Orchester begann.
Eine Wiederholung fand die Darbietung
im Rahmen der Blüthner-Konzerte in der
Alten Börse.
THOMANER-LEBEN
In Melbourne verbrachten die Thomaner insgesamt acht Tage, in denen sie neben drei Konzerten und einem Gottesdienst auch Zeit zur
Erholung fanden. Einige nutzten die freien Stunden, um am Ufer des Yarra-Flusses die Sonne zu genießen und Möwen zu füttern.
D
ie Eroberung des fünften Kontinents
Von der Leipziger Tieflandsbucht in die Dampfsauna
Aus der lausigen Kälte der Leipziger Tieflandsbucht führte die große Auslandsreise des Thomanerchores
erstmals nach Singapur und Australien. Vom 2. bis 24. März 2009 reisten 55 Sänger mit einem reinen LeipzigProgramm um den Globus: Bach, Mendelssohn, Telemann.
Zunächst ging es in den südost-asiatischen Stadtstaat
Singapur. Üppige Vegetation und das Klima einer Dampfsauna empfi ngen den Chor, der schon im Vorfeld von den
Medien groß angekündigt worden war. Nach einem freien
Tag zur Eingewöhnung fanden erste Proben in der Deutschen
Schule Singapur direkt am Rande eines Dschungels statt. Die
Thomaner waren in Gastfamilien untergebracht,
bekamen von den zumeist deutschen Familien viel gezeigt
und fühlten sich pudelwohl. Das erste Konzert fand im
eleganten Konzertzentrum Esplanade, direkt am Hafen
gelegen, statt. Das A-cappella-Programm bot Bach-Motetten,
Werke von Mendelssohn und Telemann dem staunenden
Publikum dar, darunter auch eine Leipziger Wirtschaftsdelegation unter der Leitung von Oberbürgermeister
Burkhard Jung.
Nach Besuchen des Vogelparks, einer Nacht-Safari,
Fahrten mit dem gewaltigen Riesenrad an der Marina-Bay,
Erkundungen des indischen, chinesischen und malaiischen
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THOMANER-LEBEN
Viertels und vieler anderer Attraktionen verabschiedeten sich
die Thomasser von den Gastfamilien, um eine weitere Tagesreise im Flugzeug nach Australien anzutreten.
Sydney empfi ng die Thomasser mit zunächst kühlem
Schauerwetter. In der Millionenstadt kooperierte der Chor
mit der St Andrew’s Cathedral School – einer Schule mit ausgeprägtem musischem Profi l, und die gastgebenden Familien
erwarteten die jungen Sänger schon. Wir staunten über einen
Baum, der über und über mit schreienden Kakadus bevölkert
war, und die Thomasser wurden nun in englischer Sprache
von den Gastgebern ausgefragt.
Thomaner treffen auf Koala,
Känguru & Co
Im berühmten Sydney Opera House erwartete uns schon
das Sydney Symphony Orchestra zu den Proben für ein Programm mit den Motetten »Singet dem Herrn ein neues Lied«
und »Der Geist hilft unserer Schwachheit auf« von Johann
Sebastian Bach. Von Mendelssohn erklangen die Werke
»Richte mich, Gott«, »Denn er hat seinen Engel befohlen über
dir«, »Der 98. Psalm: Singet dem Herrn ein neues Lied« und
»Der 42. Psalm: Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser«.
Abgerundet wurde das Programm durch Telemanns »Jauchzet
dem Herrn alle Welt«. Zahlreiche Schüler der Music-Colleges
in Sydney besuchten die ausverkauften Konzerte und
bejubelten den Thomanerchor ausgiebig. Im Gedenken an
die Opfer des Schulmassakers von Winnenden erklang
vor dem ersten Konzert der Schluss-Choral »Ach Herr, lass
dein lieb Engelein« aus der Johannes-Passion von Johann
Sebastian Bach.
Gemeinsam besuchten die Thomasser den Taronga-Zoo,
der dem Opernhaus gegenüber am anderen Ufer der Bucht
liegt. Dort durften sie einen Koala, Kängurus und Schlangen
streicheln und erlebten am Ende eine spektakuläre Raubvogel-Show vor der Skyline Sydneys. Die Kosten dieser Freizeitaktivitäten trägt zum Teil der Förderkreis Thomanerchor. Mit den gastgebenden Familien und den Schülern der
St Andrew’s Cathedral School eroberten die Thomaner
Sydney, besuchten den Botanischen Garten, das Aquarium
Governor of New South Wales
empfängt Chor
und den Fischmarkt. Mit der Fähre fuhren sie an die Strände
Sydneys und auf die Insel Manly. Haie wurden glücklicherweise nicht getroffen, vor der Sonne wusste man sich zu
schützen. Auf der Dachterrasse der St Andrew’s Cathedral
School trafen sich alle Thomaner mit den Gastfamilien und
den Lehrern zum ausführlichen BBQ. Felix Hübner feierte
seinen 18. Geburtstag, und der Rektor der Schule beglückwünschte ihn. Wir genossen die mediterrane Atmosphäre der
Stadt, die herrlichen Ausblicke, die Gänge über die HarbourBridge, die zauberhaften Parks mit Papageien in den Bäumen,
Flug-Füchsen und allerlei unbekannten Tieren und
exotischen Pflanzen, die Begegnungen mit liebenswerten
Menschen und deren Geschichten, viele davon vor Jahrzehnten aus Deutschland ausgewandert. Höhepunkt des
Sydney-Besuches war, neben den Konzerten im weltberühmten Opernhaus, der Empfang im Government House
durch den Governor of New South Wales, Prof. Marie Bashir.
Diese exzellente Kennerin der Bachschen Musik und
Geschichte lobte den Thomanerchor über alle Maßen und
verglich die Konzerte in Sydney mit dem Eröffnungskonzert
der Sydney Oper im Jahre 1973. Der Besuch des Chores in
ihrem Amtssitz, einem kolonialen Prunkbau mitten im alten
königlichen Park mit Blick auf das Opernhaus und das Meer,
sei das schönste Geschenk ihres Lebens. Am folgenden Tag
wurde dort der irakische Ministerpräsident empfangen. Die
Thomaner waren sichtlich beeindruckt und fühlten sich sehr
geehrt.
Von Sydney aus reisten wir nach Melbourne weiter, wo
die Thomaner gemeinsam mit dem Sydney Symphony
Orchestra unter der Leitung von Oleg Caetani die JohannesPassion aufführten. In Melbourne wohnten die Thomaner in
Gastfamilien, zumeist bei Schülern des Scotch College, einer
Schule mit sprachlichem, sportlichem und musikalischem
Profil. Nicht schlecht staunten wir über den 24 Hektar großen
Campus mit mehreren Sportplätzen, einem kleinen Stadion,
Tennisplätzen und einem Ruderverein. Um die Kirche des
Campus gruppieren sich die einzelnen Lehrbereiche und
Schulzweige. Der musische Bereich wird von 74 Musiklehrern
getragen und verfügt über einen modernen Konzertsaal.
Stehende Ovationen: Konzertbesucher
tobten – Caetani zu Tränen gerührt
Die Probenarbeit mit Meastro Caetani und dem Orchester,
die zahlreichen Kontakte zu den Schülern und Gasteltern,
die Schiffsrundfahrt, der Aufstieg auf den Eureka-Tower, die
Haie im großen Aquarium und natürlich die überaus erfolgreichen Konzerte bereiteten den Thomassern viel Spaß. Der
musikalische Erfolg war überwältigend. Die Konzertbesucher
tobten und feierten den Thomanerchor minutenlang mit
stehenden Ovationen. Bei einer Aufführung der JohannesPassion war sogar die 100-jährige Stifterin der Konzerthalle,
Elisabeth Murdoch, anwesend. Nach dem letzten Konzert
war der Dirigent Oleg Caetani zu Tränen gerührt. Er bekam
vom ersten Präfekten im Schlussapplaus dessen BachKrawatte überreicht und äußerte: Der Thomanerchor mit
Bachs Musik sei das Beste, was deutsche Kultur zu versenden
habe. Thomaner, die zukünftig Dirigent werden wollen, lud
er ein, in Florenz seine Schüler zu werden. Ausführlich wurden
die Konzerte des Chores in Presse, Funk und Fernsehen
gewürdigt und mit Ehrfurcht aufgenommen.
Den Abschluss der Reise bildete ein Fußballturnier beim
FC Alemannia Richmond in Melbourne, wo die Thomaner
mit großer Herzlichkeit und Freude aufgenommen wurden.
Den Anstoß des Spieles führte die deutsche General-Konsulin,
Dr. Anne-Marie Schleich, aus.
Roland Weise
THOMANER-LEBEN
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THOMANER-LEBEN
Die Gouverneurin von New South Wales, Prof. Marie Bashir, empfing den Chor im Government House zu einer Privataudienz.
Neben diesen offi ziellen »Verpfl ichtungen« genossen die jungen Sänger ihre Freizeit unter anderem im Taronga-Zoo in Sydney.
B
ach-Voices in Singapur und Australien umjubelt
Ein Reisebericht von Dr. Stefan Altner
Die »Bach-Voices«, wie sie gern angekündigt wurden, haben
die neuen Konzertziele wahrlich im Sturm erobert. Am
3. März 2009 war der Thomanerchor Leipzig erstmals zu
einer Konzertreise nach Singapur und Australien aufgebrochen. Nach Angaben der Veranstalter gab es bisher wohl
nur selten bei Konzerten ähnliche Begeisterungsstürme wie
nach den Konzerten mit den Thomanern, vor allem in
Sydney und in Melbourne. Die Gouverneurin von New South
Wales in Australien, Prof. Marie Bashir, eine glühende Bachverehrerin seit früher Kindheit, beschrieb ihr Konzerterlebnis in Sydney mit dem Aufschlagen eines neuen Kapitels in
der australischen Kulturgeschichte, das nur vergleichbar sei
mit dem Wagnerkonzert von Birgit Nielsson anlässlich der
Eröffnung des Opernhauses in Sydney 1973. Tief bewegt mit
Tränen in den Augen dankte sie bei einem Empfang nach
dem ersten Konzert und anlässlich einer Privataudienz des
Chores im Government House den musikalischen Botschaftern aus Leipzig für die Bereicherung des fünften Kontinents
mit der Musik Bachs und Mendelssohns.
Begonnen hatte die Konzertreise mit einem mehr als
zwölfstündigen Flug von Leipzig via Frankfurt zunächst
nach Singapur, wo während eines Stopovers ein A-cappella-
Konzert des Thomaner chores unter der Leitung von
Thomaskantor Georg Christoph Biller und mit Orgelzwischenspielen an einer Orgel der Bonner Firma Klais von
Stefan Altner im grandiosen Konzerthaus Esplanade stattfand. Das Konzert im tropisch heißen Singapur wurde vom
Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung sowie Vertretern
der Leipziger Wirtschaft genutzt, um Leipzig als Messe-,
Luftdrehkreuz und Wirtschaftsstandort mit wichtigem
kulturellem Hintergrund zu promoten. Vertreter der deutschen Auslandsvertretung nutzten das Konzert, sich zu
präsentieren. Das Konzerthaus Esplanade hat eine imponierende Architektur und verfügt über eine hervorragende
Akustik, die mit der vom Luzerner Festspielhaus verglichen
werden kann, hat doch für beide Häuser der gleiche Akustiker
gearbeitet. In Singapur konnte in einem Live-Interview, zum
Beispiel für die große englischsprachige Fernsehgesellschaft
»Channel News Asia«, das im gesamten Pazifischen Raum
empfangen wurde, der Thomanerchor von Geschäftsführer
Stefan Altner und Thomaner Julius Linnert vorgestellt werden. Julius Linnert kam dabei zugute, dass er sich nach
einem Jahr als Austauschschüler in den USA hervorragend
Englisch verständigen konnte. Die beiden waren später in
THOMANER-LEBEN
Australien bei mehreren großen Rundfunkanstalten gefragte
Interviewpartner. Alle Konzerte wurden für den Rundfunk
mitgeschnitten.
Für Länder, die erst über eine recht junge eigene nationale
Geschichte verfügen, sind Repräsentanten einer nahezu
800-jährigen ungebrochenen Wirkungsgeschichte staunenswert. Wenn dann noch die Lichtgestalt Johann Sebastian
Bach als Boss/Thomaskantor hinzukommt, der 27 Jahre die
Geschicke des Chores lenkte und mit seinen für den Thomanerchor geschriebenen Werken bis heute in aller Welt präsent
ist, dann elektrisiert das sichtlich. Allein das hätte nicht die
Begeisterung in den Konzerten ausgelöst, die Thomaner sind
bestens präpariert und hochprofessionell auf die extremen
Anforderungen vor Ort eingegangen. Besonders in Sydney
war das jugendliche Publikum in den Konzerten mit dem
Sydney Symphony Orchestra mit Werken ausschließlich von
Bach und Mendelssohn unter der Leitung von Thomaskantor
Biller erst nach zwei Zugaben zu beruhigen. Beim Schlussapplaus war die Atmosphäre eher erlebbar wie beim Jubel
nach einem erfolgreichen Popkonzert, eine kreischende
Menge akklamierte dem Chor. Dies setzte sich mit großem
Jubel ebenso nach Aufführungen der Johannes-Passion mit
dem Melbourne Symphony Orchestra in der neuerrichteten
Melbourne Recital Hall unter der Leitung von Oleg Caetani
fort. Bei einem weiteren A-cappella-Konzert in der »MRC«
gastierte die fabelhafte Gambistin Laura Vaughan. Gemeinsam mit Stefan Altner am Cembalo musizierte sie Johann
Sebastian Bachs D-Dur-Gambensonate. Als Cembalo stand
ein gerade fertig gewordenes Instrument zur Verfügung, das
ein Instrumentenbauer aus Melbourne als Kopie eines flämischen Cembalos aus dem 16. Jahrhundert gebaut hatte.
Als Thomaskantor Biller 2006 mit seiner Partnerin Ute
Loeck in Melbourne zu Auftritten mit dem Programm
»Chansonettes mit Bach« weilte, vereinbarten Biller und
Caetani, der früher in Weimar und Chemnitz Chefpositionen
innehatte, mögliche Konzerte des Thomanerchores mit dem
Melbourne Symphony Orchestra. So kam es nach über zwei
Jahren langwieriger Verhandlungen zu der außerordentlich
ungewohnten Zusammenarbeit eines anderen Dirigenten mit
dem Thomanerchor. Dies ist eine höchst seltene Ausnahme,
denn die großen Konzerte des Thomanerchores werden
üblicherweise von Thomaskantor Biller selbst dirigiert. Die
Zusammenarbeit mit einem anderen Orchester ist ebenfalls
ungewöhnlich: Der Thomanerchor wird bei seinen großen
Tourneen fast immer vom Gewandhausorchester begleitet,
musizierte auf dieser Reise jedoch mit anderen namhaften
australischen Orchestern.
Die Auslands-Tournee nach Singapur und Australien ist
ohne Hilfe einer Konzertagentur vom Geschäftsführer des
Thomanerchores nahezu allein organisiert worden. Erstmalig
seit 1993 mussten notwendige Zuschussmittel für diese
Konzertreise vom Goethe-Institut akquiriert werden. Die
Unterstützung des Goethe-Institutes in Sydney war ideell
besonders hilfreich. Dabei stand die Reise bis kurz vor der
Abreise auf der Kippe. Die Konzertverträge konnten erst drei
Tage vor Reiseantritt unterzeichnet werden, da die mehr als
zweijährigen Verhandlungen mit dem Goethe-Institut in
Deutschland nur äußerst schleppend voranzubringen waren.
Erst unmittelbar vor Abreise wurde die Höhe der Anteilsfi nanzierung bekannt gegeben, die letztlich weit hinter der
erwarteten Kostenübernahme der internationalen Flugkosten
zurück blieb. Die 45.000 Euro Zuschuss konnten rund
50 Prozent der Flugkosten abdecken. So musste noch während der Konzertreise vor Ort »gebettelt« werden, um zum
Beispiel angefallene Ver pflegungskosten durch die lokalen
Veranstalter und Freunde übernehmen zu lassen.
Besonders herauszustellen ist bei der aktuellen Konzertreise auch, dass die 55 mitreisenden Thomaner in allen drei
Konzertorten ausschließlich in Privatquartieren untergebracht werden konnten. In Singapur konnte das mit Hilfe
des deutschen Konzertveranstalters Carsten Feldkamp und
in enger Zusammenarbeit mit der deutschen Gemeinde der
katholischen Kirche organisiert werden.
In Sydney wiederum konnte die evangelisch geführte,
private St Andrew’s Cathedral School als Partner und in
Melbourne die St John’s Lutheran Church (Southgate) sowie
das Scotch College gewonnen werden. In Australien hat sich
ein begeisterter Deutscher, Hans D. Schroeder, um das
Zustandekommen der Reise sehr verdient gemacht. Mit der
Reise war auch ein reger Jugend- und Kulturaustausch
verbunden, der für Thomanerreisen lange Zeit nicht so ausgeprägt war. So wird der Besuch des Chores in Singapur wie
Ihr sportliches Geschick zeigten die Thomaner bei einem Fußballturnier gegen den Jugendverein des FC Alemannia Richmond
in Melbourne. Am Tag darauf verabschiedeten sich die jungen Sänger von der Stadt und fl ogen zurück ins winterliche Leipzig.
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THOMANER-LEBEN
auch in Australien sicher noch lange nachwirken. Der
Thomanerchor wurde als Vertreter einer altehrwürdigen,
lebendigen und hochstehenden Kulturtradition bei AssemblyBesuchen der Schulen in Sydney und Melbourne willkommen
geheißen. Dabei wurde den Gästen deutlich, wie stark diese
vergleichsweise jungen australischen Schulformen von Kultur
und vor allem von einer integralen musikalischen Ausbildung
erfüllt sein können. Das, was in Leipzig jetzt endlich mit dem
mühsam entstehenden Forum Thomanum bis 2012 auf den
Weg gebracht wurde, ist hier schon lange Realität, der
musisch-christlichen Bildung eine herausragende Stellung
einzuräumen, das sowohl räumlich, personell wie auch erfrischend unkonventionell zum Beispiel »E- und U-Musik«
übergreifend.
Am Vorabend des 324. Geburtstages von Johann
Sebastian Bach gab es in Melbourne in der St John’s Lutheran
Church (Southgate) eine Feier mit Musik und dem Anschnitt
einer Geburtstagstorte, wie das einige Thomaner auch in
Leipzig am Bach-Denkmal vollzogen haben. Anschließend
fuhren die Thomaner zu einem Gastkonzert mit dem MSO
nach Geelong, wo sie im Konzertsaal der Universität (eine
ehemalige Wollfabrik) die Johannes-Passion aufführten. In
Melbourne wurde die Passion in der Elisabeth-Murdoch-Hall
des MRC wiederholt. Überall großer Jubel vor allem für die
Thomaner. Am Sonntag, 22. März, kam es nach einer Mitwirkung in einem Lutherischen Gottesdienst dann zu einem
Fußballspiel zwischen Teams der Thomaner und des Scotch
College in Melbourne. Das College konnte aus immerhin
1400 Knaben und jungen Männern die Mannschaften zusammenstellen, jedoch war der Siegeswille der Thomaner
ungebrochen. Das Soccer-Turnier, war mit einem Lufthansapokal ausgestattet. Auch andere Freizeitangebote für die
Thomaner wie die Besuche des Zoos in Sydney, des Aquariums in Melbourne und Bootsfahrten konnten organisiert
werden. Am Montag, 23. März, ging der Chor dann aus der
spätsommerlichen Südhalbkugel auf die lange Rückreise ins
winterliche Leipzig via Singapur und Frankfurt, die Reisezeit
betrug ca. 24 Stunden. In den neun Aufführungen hat der
Chor vor etwa 13.000 Zuhörern und in den drei Schulversammlungen vor ungefähr 1700 Schülern gesungen und die
Musikstadt Leipzig als dessen Botschafter bestens vertreten.
Einladungen zu neuen Konzerten sowohl nach Singapur wie
nach Australien wurden ausgesprochen.
Die Reise ist Dank der mitgereisten Thomaner, der
»Supervisors« (Irmtraud Backasch, Thoralf Schulze und
Roland Weise) und selbstverständlich des Thomaskantors
Biller zu einem sehr großen künstlerischen Erfolg geworden:
Es gilt auch hier, dass die Strapazen des Weges zum Ziel im
Hintergrund verschwinden, wenn auf der Bühne durch die
Thomasser ein solcher Erfolg ersungen werden kann.
Dr. Stefan Altner
Weitere Informationen zur Konzerttournee des Thomanerchores Leipzig
unter www.thomanerchor.de und www.kastenjournal.de
THOMANER-LEBEN
D
rei Thomaner in der Oper
Ein Rückblick auf fünf Jahre Zauberflöte in Leipzig
Mozarts bekannteste Oper vergeht wie im Flug, wenn man der Phantasie der »Zauberflöte« folgt. Mystisch tritt
die Königin der Nacht auf. Ihr Gegenspieler, Sarastro, glänzt durch Weisheit und Eleganz. Märchenhaft sind
diese Gestalten, und genauso märchenhaft sind jene drei Knaben, die immer dann einspringen müssen, wenn
Not am Mann ist. Seit fast fünf Jahren werden diese drei Knaben von Thomanern gemimt.
Mit den Thomanern Julius Linnert, Richard Mauersberger und Friedrich Weißbach (Bild rechts oben) begann im Oktober 2004 die
Zusammenarbeit mit der Oper Leipzig. In der letzten Spielzeit wurden Mozarts Knaben von Oskar Didt, Simon Jakob und Karl Knoch
(Bild links und Bild rechts unten) dargestellt.
Es scheint, als schauen die drei Knaben
in der Inszenierung der Oper Leipzig
von außen auf die Geschichte: Tamino
und Papageno müssen Pamina retten,
kennen den Weg aber nicht, doch Gott
sei Dank wird ihnen geholfen: »Zum
Ziele führt dich diese Bahn!« Während
der zweiten Aufgabe, die Tamino und
Papageno auferlegt worden ist, erscheinen die drei Knaben, um die zwei
Helden zu stärken und zu nähren.
Schließlich sind es ebenfalls die Knaben,
die Pamina am Selbstmord hindern.
Als drei kleine Mozarts mit weißer
Perücke, blauem Samt, ausladenden
Rüschen und weißen Strümpfen in
schwarzen Schnallenschuhen sind die
drei Knaben aus dem Nichts da und
geben den Helden beste Ratschläge.
Vor den dreien steht ein verziert
geschnitztes Notenpult, darauf eine
Partitur der »Zauberflöte«.
Für die jungen Sänger ist es eine
große Herausforderung, sich neben
dem Gesang auch auf das Spiel und
die Bewegungen zu konzentrieren.
Die Terzette, an denen man Unsauberheiten schnell ausmachen kann,
klingen aber astrein und glockenhell.
Für diese Leistung wurden schon die
Premierenknaben in den Zeitungen gelobt. Von einer »souveränen Leistung«
ist im Kreuzer (Lutz Stordel) die Rede,
der Leipzig-Almanach (Sebastian
Schmideler) spricht von einem »erfolgreichen Publikumsjoker« und die Leipziger Volkszeitung (Peter Korfmacher)
hätte den drei Knaben »angesichts
dieser Leistung auch eine namentliche Nennung im Programmheft«
zugesprochen.
Auch die Leipziger scheinen an dieser
Inszenierung Freude zu haben, immerhin läuft die »Zauberflöte« seit der
Premiere im Oktober 2004 unverändert. Vor jeder Vorstellung müssen sich
die drei Jungs erst in ihre Rolle verwandeln, und das dauert gut eine Stunde.
Die Haare werden unter ein Netz gespannt, die Kleidung muss getauscht
werden und der Besuch der Maske steht
an. Wenn das erledigt ist, gehen die drei
auf die Bühne. Und das für nur sehr
kurze Zeit, denn insgesamt stehen sie
nicht einmal zehn Minuten vor dem
Publikum. Ihre Passagen sind sehr kurz
und über das ganze Singspiel verteilt.
Seit der Premiere sind über vier
Jahre vergangen, und natürlich stehen
nicht mehr dieselben Knaben auf
den Leipziger Opernbrettern. In dieser
Spiel zeit sind Lorenz Blattert,
Johannes Gründel und Friedrich
Praetorius die drei Knaben, die als
Retter in letzter Not einspringen und
Paminas Leben retten.
Sascha Hille
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V E R A N S TA LT U N G S K A L E N D E R
Die Auftritte des Thomanerchores Leipzig leitet Thomaskantor Georg Christoph Biller. Freitags um 18 Uhr
und samstags um 15 Uhr fi nden in der Thomaskirche wöchentlich Motetten statt. Auch der Gottesdienst
sonntags um 9:30 Uhr wird stets musikalisch gestaltet.
Mai
1.
Fr
18:00
Motette
mit dem Thomanerchor Leipzig
2.
Sa
15:00
Motette
Max Reger
Choralkantate »O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen«
Choralkantate »Meinen Jesum lass ich nicht«
Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester
31.
So
9:30
Festgottesdienst
Joseph Haydn
»Missa Sancti Nicolai« Hob. XXII:6
(siehe 30.5.09)
Juni
(CD-Mitschnitt)
8.
3.
So
9:30
Gottesdienst
mit dem Thomanerchor Leipzig
8.
Fr
18:00
Motette
mit dem Thomanerchor Leipzig
9.
Sa
15:00
Motette
Johann Sebastian Bach
Kantate »Wo gehest du hin« BWV 166
Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester
10.
So
9:30
Festgottesdienst zur Konfi rmation
mit dem Thomanerchor Leipzig
16.
Sa
15:00
Motette
Johann Sebastian Bach
Kantate »Wer da gläubet und getauft wird« BWV 37
Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester
(CD-Mitschnitt)
17.
So
9:30
Gottesdienst
mit dem Thomanerchor Leipzig
21.
Do
18:00
Ökumenische Vesper zum 450-jährigen
Jubiläum der Dresdner Kapellknaben
Dresden (Frauenkirche)
Felix Mendelssohn Bartholdy
»Erhaben, o Herr, über alles Lob«
»Denn er hat seinen Engeln befohlen«
Kyrie A-Dur
Thomanerchor Leipzig, Dresdner Kreuzchor,
Leitung: Thomaskantor Georg Christoph Biller und
Kreuzkantor Roderich Kreile
22.
Fr
19:00
Konzert
Dresden (Kreuzkirche)
Georg Philipp Telemann / Johann Sebastian Bach
»Jauchzet dem Herrn, alle Welt« BWV Anh. III, 160
Volker Bräutigam
»Gott ist unsre Zuversicht« (Psalm 46)
Dresdner Kreuzchor, Dresdner Kapellknaben,
Thomanerchor Leipzig, Mainzer Domchor,
Benno-Jazzchor,
Leitung: Kreuzkantor Roderich Kreile
23.
Sa
15:00
Motette
mit dem Thomanerchor Leipzig
24.
So
9:30
Gottesdienst
mit dem Thomanerchor Leipzig
29.
Fr
18:00
Motette
mit dem Thomanerchor Leipzig
30.
Sa
15:00
Motette
Joseph Haydn
»Missa Sancti Nicolai« Hob. XXII:6
Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester
Mo
9:00
Ökumenischer Gottesdienst
mit dem Thomanerchor Leipzig anlässlich
des 9. Deutschen Seniorentages
11.–21.6.
Bachfest Leipzig »Bach – Mendelssohn – Reger«
14.
So
19:00
Konzert
Felix Mendelssohn Bartholdy
»Lauda Sion« op. 73
Max Reger
»Fantasie und Fuge über BACH« op. 46
»Der 100. Psalm« op. 106
Thomanerchor Leipzig, Dresdner Kreuzchor,
Gewandhausorchester,
Leitung: Thomaskantor Georg Christoph Biller
15.
Mo
Forum Thomanum Tag
ausführliche Informationen auf S. 13
19.
Fr
20:00
Konzert
Johann Sebastian Bach
Matthäus-Passion BWV 244
Thomanerchor Leipzig, Concerto Köln
21.
Sa
9:30
Gottesdienst in der Ordnung der Bachzeit
Johann Sebastian Bach
Kantate »Ach Gott, vom Himmel sieh darein« BWV 2
Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester
22.
Mo
19:30
Konzert
Weimar (Herderkirche)
des Thomanerchores Leipzig
24.
Mi
19:30
Konzert
Ebenhausen
(Kath. Kirche St. Benedikt)
des Thomanerchores Leipzig
26.
Fr
18:00
Motette zum Schuljahresabschluss
mit dem Thomanerchor Leipzig
August
21.
Fr
18:00
Motette
Felix Mendelssohn Bartholdy
»Te Deum«
Thomanerchor Leipzig
22.
Sa
15:00
Motette
Johann Sebastian Bach
Kantate »Siehe zu, dass deine Gottesfurcht nicht
Heuchelei sei« BWV 179
Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester
23.
So
9:30
Gottesdienst
mit dem Thomanerchor Leipzig
28.
Fr
18:00
Motette
mit dem Thomanerchor Leipzig
M A I – N OV E M B E R 2 0 0 9
November
29.
Sa
15:00
Motette
Johann Sebastian Bach
Kantate »Lass, Fürstin, lass noch einen Strahl« BWV 198
Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester
1.
So
9:30
Gottesdienst
mit dem Thomanerchor Leipzig
18:00
Konzert
Halle (Lutherkirche)
des Thomanerchores Leipzig
6.
Fr
18:00
Motette
mit dem Thomanerchor Leipzig
7.
Sa
15:00
Motette
Johann Sebastian Bach
Kantate »Mache dich, mein Geist, bereit« BWV 115
Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester
(CD-Mitschnitt)
30.
So
10:00
Gottesdienst (open air an der Lutherkirche)
mit dem Thomanerchor Leipzig
September
11.
Fr
18:00
Motette
mit dem Thomanerchor Leipzig
8.
So
9:30
Gottesdienst
mit dem Thomanerchor Leipzig
12.
Sa
15:00
Motette
mit dem Thomanerchor Leipzig
13.
Fr
18:00
Motette
mit dem Thomanerchor Leipzig
13.
So
9:30
Gottesdienst
mit dem Thomanerchor Leipzig
14.
Sa
18.
Fr
18:00
Motette
mit dem Thomanerchor Leipzig
15:00
Motette
Johann Sebastian Bach
Kantate »Wohl dem, der sich auf seinen Gott« BWV 139
Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester
15.
So
19.
Sa
15:00
Motette
Siegfried Thiele
Evangelienvesper
Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester
9:30
Gottesdienst
mit dem Thomanerchor Leipzig
22.
So
9:30
Gottesdienst
mit dem Thomanerchor Leipzig
20.
So
9:30
Gottesdienst
mit dem Thomanerchor Leipzig
Oktober
F O R U M T H O M A N U M TAG
2.
Fr
18:00
Motette
mit dem Thomanerchor Leipzig
3.
Sa
15:00
Motette
Johann Sebastian Bach
Kantate »Herr Gott, dich loben alle wir« BWV 130
Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester
Das Cafe Forum Thomanum in der Villa Thomana ist von 10 Uhr bis 15 Uhr geöffnet.
9:30
Gottesdienst
mit dem Thomanerchor Leipzig
Nach der Mette fi ndet eine Führung über den Campus des Forum Thomanum statt.
4.
So
9.
Fr
18:00
Motette
mit dem Thomanerchor Leipzig
30.
Fr
18:00
Motette
mit dem Thomanerchor Leipzig
31.
Sa
9:30
Festgottesdienst zum Reformationstag
Johann Sebastian Bach
Kantate »Ein feste Burg ist unser Gott« BWV 80
Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester
(CD-Mitschnitt)
Die Veranstaltungen fi nden, soweit nicht anders angegeben, in der Thomaskirche
zu Leipzig statt.
Informationen zu den Gastkünstlern, die bei Abwesenheit des Thomanerchores
die wöchentlichen Motetten gestalten, unter www.thomaskirche.de.
Stand: 20. April 2009 – Änderungen vorbehalten.
MON TAG , 15 . J U N I 2 0 0 9
9:30
Mette
Lutherkirche
Pfarrer Christian Wolff · Kristiane Köbler, Orgel
Thomanerchor Leipzig
Thomaskantor Georg Christoph Biller
11:00
Offenes Singen
Lutherkirche
Beginn mit der Kita Forum Thomanum
11:30–12:30
Diskussion: Musiker unter den Bedingungen
Villa Thomana
einer Diktatur
mit Gotthold Schwarz · Prof. Siegfried Pank · Kulturdezernent
Dr. Georg Girardet und Thomaskantor Georg Christoph Biller
13:00–14:00
Forum Modern
Lutherkirche
Thomaner – Avantgarde
Vokalensembles präsentieren Werke des 20./21. Jahrhunderts
Ensemble De Morales · Ensemble Nobiles · Thios Omilos
Malte Klevenow, Orgel
14:30
Bremer Stadtmusikanten
Lutherkirche
für Schüler der 1. bis 6. Klasse
15:00–17:00
Kinderfest auf dem Campus
Alumnatsgarten
18:00
Benefi zkonzert
Lutherkirche
Werke von Bach und Reger
Gotthold Schwarz, Bariton · Siegfried Pank, Viola da gamba
Michaela Hasselt, Orgel und Cembalo
Karten sind im Thomasshop, in der Musikalienhandlung Oelsner
und allen Ticket Online Vorverkaufsstellen erhältlich.
13
14
INTERVIEW
E
in Künstler außergewöhnlichen Formats
Interview mit Jürgen Ernst über Felix Mendelssohn Bartholdy
In diesem Jahr ist der Musiker und Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy in aller Munde. Zahlreiche Konzerte und Ausstellungen würdigen den Jubilar zum 200. Geburtstag. Die Einweihung des neuen Mendelssohn-Denkmals und des
Mendelssohn-Portals eröffneten den Rückblick auf den Leipziger Komponisten. Auch die vorliegende Ausgabe des
Thomaner-Journals bezieht sich inhaltlich auf Leben und Werk Mendelssohn Bartholdys. Einen informativen Einblick in
die Beziehung zwischen der Stadt Leipzig und dem bekannten Komponisten gibt Jürgen Ernst. Er ist Geschäftsführer
der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung.
In Briefen spricht Mendelssohn auch von Proben mit
dem Thomanerchor, gleichfalls schreibt er, dass ihm die
Direktion der Thomasschule angetragen worden sei. Mehrmals wurde ihm das Amt des Thomaskantors angeboten, er
hat immer abgelehnt.
Mendelssohn war aktives Mitglied der Reformierten
Kirche, die sich in der Nähe der Thomaskirche befand. Dort
sind auch seine Kinder getauft worden. Somit können wir
vermuten, dass er in der Thomaskirche ein- und ausging,
zumal dort am 26. Juni 1840 unter der Leitung des Komponisten die Uraufführung der Sinfonie-Kantate »Lobgesang«
op. 52 stattfand.
Mendelssohn wohnte eine Zeit lang in ›Dr. Lurgensteins
Jürgen Ernst, Geschäftsführer
des Mendelssohn-Hauses e.V.
Was verbindet Mendelssohn mit Leipzig?
L eipzig ist eine Stadt der Komponisten. Ich denke hier
Gartenquartier‹ schräg gegenüber der Thomaskirche. Es
existiert ein Aquarell von ihm, wo er Thomaskirche,
Thomasschule und die Thomaspforte sehr detailliert festgehalten hat. Die Bilder Mendelssohns sind eine weitere Facette
des Menschen Mendelssohn. Welche Bedeutung hatte das
Malen für ihn?
Mendelssohn ist ein Künstler von außergewöhnlichem
Format. Malen war für ihn ein weiteres Ausdrucksmittel.
Aber seine Bilder sind keine 1:1-Wiedergabe der Realität,
sondern auch hier komponiert er. Im Sommer wird es eine
Ausstellung der 13 Aquarelle von der letzten Schweizreise
geben. Den Bildern werden dann jeweils die heutigen
Ansichten gegenübergestellt. Dort wird deutlich, wie
Mendelssohn die Landschaften verändert und neu zusammenstellt.
an Telemann, Bach, Clara und Robert Schumann, Lortzing,
Wagner, Mahler, Reger und Eisler. Aber Johann Sebastian
Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy haben hier nicht nur
gelebt und gearbeitet, sondern auch Institutionen geprägt:
Bach den Thomanerchor und Mendelssohn das Gewandhausorchester. Beides ist für diese Stadt sehr wichtig. Für mich
bedient Mendelssohn eine Dreifaltigkeit: als erfolgreicher
Komponist, als Virtuose und als Dirigent. Er etablierte hier
in Leipzig eine völlig neue Aufführungspraxis, indem er den Was weiß man über die Privatperson Mendelssohn?
Dirigenten im Sinfoniekonzert institutionalisierte. Das
Er war verheiratet, hatte fünf Kinder und eine sehr offene
Gewandhausorchester wurde durch Mendelssohn zur Mitte Art, auf die Menschen zuzugehen. Von Zeitgenossen wird er als
dieser neuen Sinfonik in Europa. Das ist ein wichtiges Ver- energiegeladen und sehr redegewandt beschrieben.
dienst, natürlich neben der Gründung des Konservatoriums
1843, der ersten Musikhochschule Deutschlands.
Was zeichnet den Künstler Mendelssohn aus? Welche Besonderheiten weisen seine Werke auf?
G ibt es eine direkte Verbindung zwischen Thomanerchor und
Er stammt aus einer sehr musikalischen Familie. Es gab
Mendelssohn? Hat er die Thomaner selbst einmal dirigiert?
in seinem Vaterhaus eine umfangreiche Notenbibliothek.
Es ist bekannt, dass er in der Thomaskirche mehrmals Schon als ganz junger Mensch hatte er eine ausgezeichnete
Orgelkonzerte gespielt hat, aus den Einnahmen dieser Kon- musikalische Grundbildung und komponierte bereits. Er erzerte hat Mendelssohn 1843 das erste Bach-Denkmal für reicht bei der klassischen Sonatenhauptsatzform eine wunderbare atmosphärische Dichte und eine großartige Melodik
Leipzig gestiftet.
INTERVIEW
Das Bachfest dieses Jahr trägt die Überschrift BachMendelssohn-Reger und räumt auch den geistlichen Werken
Mendelssohns einen weiten Raum ein. Im Sommer folgen die
Mendelssohn-Festtage, die sich in diesem Jahr über vier
Wochen erstrecken. Hier werden hochkarätige Orchester
und Solisten die Werke Mendelssohns interpretieren.
Würden Sie sich ein spezielles Mendelssohn-Fest, vergleichbar
mit dem Bachfest wünschen?
Ich könnte mir Festtage vorstellen, die nicht einem
einzigen Komponisten gewidmet sind, sondern die ganze Fülle
der »Leipziger Komponisten« aufzeigen. Mit dieser Vielfalt
sollte Leipzig mehr aufwarten. Leipzig ist mehr als Bach und
Mendelssohn. Mit einem breiteren Angebot ließe sich auch ein
größeres musikalisch interessiertes Publikum anziehen.
Das Mendelssohn-Haus wird als authentische MendelssohnFelix Mendelssohn Bartholdy
verbunden mit einer poetischen Kraft. Er führt zum Beispiel
lange vor Richard Wagner das Leitmotiv in die Musik ein. Es
fällt bis heute schwer, ihn einer Musikepoche zuzuordnen.
Den Liebhabern Johann Sebastian Bachs ist Mendelssohn
als Wiederentdecker der Matthäus-Passion bekannt. Warum
wandte er sich einem Werk zu, das fast einhundert Jahre
lang nicht öffentlich aufgeführt wurde? Woher hatte er
Kenntnis von Bachs Meisterwerk?
Der Name Bach war im Hause Mendelssohns nicht unbekannt. In der Notenbibliothek fanden sich auch Werke des
großen Thomaskantors. Mendelssohns Mutter hatte Klavierunterricht bei Johann Philipp Kirnberger, dem Schüler eines
Bach-Sohnes. Vermutet wird auch ein direkter Kontakt zu
Wilhelm Friedemann Bach und Carl Philipp Emanuel Bach.
In der Berliner Singakademie, an der Mendelssohn später
studierte, nutzte Carl Friedrich Zelter die Chöre aus der
Matthäus-Passion als Stimmübungen für den Chor. Schon
während seiner Zeit an der Berliner Singakademie reifte
vermutlich der Wunsch, die Matthäus-Passion öffentlich
aufzuführen.
Stätte gerühmt. Der Komponist ist am 4. November 1847
hier gestorben. Welche Bedeutung hat dieses Haus?
Es ist die einzige authentische Mendelssohn-Stätte. Die
Häuser in Hamburg existieren nicht mehr. In Berlin gibt es
noch die Adresse Leipziger Straße 3. Auf dem Gelände
befi ndet sich heute das Haus des Bundesrates. In unserem
Haus hier in Leipzig hat Mendelssohn wirklich gelebt. Das
Treppenhaus ist original erhalten, die Zuordnung der Zimmer
ist heute noch möglich. So weiß man heute, wo Kinderzimmer,
Musiksalon und das Sterbezimmer lagen. Mendelssohn war
hier Erstmieter. An dem Haus wurden kaum Veränderungen
vorgenommen. Durch die Sanierung konnte alles wieder in
den Originalzustand zurückversetzt werden. Heute wird den
Leipzigern und den Besuchern zunehmend die Bedeutung
dieses authentischen Ortes bewusst.
Ich danke Ihnen für dieses Gespräch und wünsche Ihnen für
Ihre Arbeit in der Stiftung viel Erfolg.
Die Fragen stellte Dr. Michael Kampf.
JÜRGEN ERNST
Jürgen Ernst ist in
Komischen Oper
Mendelssohn-Haus
Leipzig geboren und
Berlin tätig.
und den Komponisten
aufgewachsen. Auch
Seit 1994 ist Ernst
Mendelssohn.
Wir feiern in diesem Jahr den 200. Geburtstag von
sein Abitur und das
Geschäftsführer des
Für die von der
Mendelssohn. Welche Aktivitäten sind in Leipzig dazu
vorgesehen oder haben schon stattgefunden?
Wir haben die Ouvertüre des Mendelssohn-Jahres schon
2008 gefeiert, als am 18. Oktober das neue MendelssohnDenkmal vor der Thomaskirche eingeweiht wurde. Zum
eigentlichen Geburtstag am 3. Februar wurde der Leipziger
Mendelssohn-Preis 2009 im Rahmen eines Geburtstagskonzertes im Gewandhaus an Altbundeskanzler Helmut
Schmidt, Gewandhauskapellmeister Riccardo Chailly und
den Schauspieler Armin Müller-Stahl verliehen. Danach
sind Gewandhausorchester, der Pianist Lang Lang und
Riccardo Chailly zu einer umjubelten Geburtstagstournee
durch Europa aufgebrochen.
ingenieurwissenschaft-
Mendelssohn-Hauses
Stadt Leipzig 2003
liche Studium mit dem
e.V. in Leipzig und
errichtete
Diplom-Abschluss
als Gründungsdirek-
Felix-Mendelssohn-
absolvierte er in seiner
tor verantwortlich
Bartholdy-Stiftung
Heimatstadt. Nach
für die museale
wurde er ebenfalls
seinen Studien in
und musikalische
zum Geschäftsführer
Musikgeschichte und
Programmatik des
berufen. Seit 2006
Kulturmanagement
Hauses. Jürgen Ernst
ist er Sprecher der
erhielt Ernst sein
veröffentlichte
Arbeitsgemeinschaft
erstes Engagement an
zahlreiche Publi-
der Musikermuseen
der Oper Leipzig.
kationen und hält
Deutschlands.
Anschließend war er
weltweit Vorträge
lange Jahre an der
über das
15
16
M O T E T T E / K A N TAT E
Die Kantate »Wer da
gläubet und getauft
wird« BWV 37 ist am
16. Mai 2009 mit
dem Thomanerchor
Leipzig und dem
Gewandhausorchester
unter der Leitung
von Thomaskantor
Georg Christoph Biller
in der Thomaskirche in
Leipzig zu hören.
Der renommierte
Bach-Experte,
Prof. Dr. Martin Petzoldt,
analysiert Auszüge der
Bachschen Komposition.
V
ertrauen ist Leben
Martin Petzoldt über die Kantate BWV 37
Zum Fest der Himmelfahrt Christi erwartet man heute
Erklärungen zu jenem Ereignis, von dem die Evangelien
berichten. Die Zeit Bachs – nicht weniger kritisch als wir! –
wußte, dass sich in diesem unglaublichen Geschehen eine
wesentliche Botschaft verschlüsselt, die für Menschen
existentiell ist: Es ist die grundlegende Bedeutung dessen,
was wir »Glauben« nennen. Luther hatte dafür gesorgt, dass
»Glaube« im christlichen Sinn grundsätzlich als »Vertrauen«
verstanden wird. Damit legte er den Finger auf eine
bestimmte Art zu leben: Menschen leben in erster Linie als
glaubende Wesen, das heißt, ihr Leben zeichnet sich dadurch
aus, dass sie Vertrauen haben und vertrauend leben können.
Vertrauen hängt vor allem an unserem Personsein, und es
erweist sich als die wichtigste und beständigste Weise unseres
Lebens. Wer nicht mehr vertrauen kann, nur noch misstraut,
hat bereits aufgehört zu leben. Der Ruf zum Glauben, der
insbesondere durch die Reformation Luthers aus der
biblischen Botschaft neu herausgehört wurde, bestimmt
darum diese Kantate zum ersten Himmelfahrtsfest, das
Bach in seinem Thomaskantorat erlebte: Die erste Aufführung dieser Kantate fand im Frühgottesdienst der Nikolaikirche zu Leipzig am Himmelfahrtsfest, dem 18. Mai 1724,
mit Predigt zum Evangelium Mk 16,14–20 durch Superintendent D. Salomon Deyling (1677–1755), und am gleichen
Tag im Vespergottesdienst der Thomaskirche statt. Hier mit
Predigt zur Epistel Apg 1,1–11 durch den Sonnabendsprediger M. Friedrich Gottlieb Krantz (1691–1771)
in Vertretung des Diakonus Urban Gottfried Sieber
(1669–1741). Die Predigten sind nicht erhalten.
Der Textdichter ist unbekannt; er eröffnet die Kantate
BWV 37 »Wer da gläubet und getauft wird« mit jener Äußerung
Jesu aus dem Tagesevangelium, die dem eigentlichen
Taufbefehl folgt. Die Liedstrophen entstammen sehr unterschiedlichem Liedgut: Satz 3 ist die Strophe 5 des Liedes
»Wie schön leuchtet der Morgenstern« von Philipp Nicolai
(1556–1608) von 1599, in der zeitüblichen Textfassung
übernommen; Satz 6 ist die Strophe 4 des Morgenliedes »Ich
dank dir, lieber Herre« (9 Strophen) von Johann Kolrose
(† 1558) aus der Zeit um 1535. Der Dichter bemühte sich um
die Durchführung zweier Gedanken, die gleichsam die zwei
Seiten einer Sache betreffen und jeweils auf eine gebetsartige
Liedstrophe (Sätze 3 und 6) zulaufen. Vor allem der Textbeginn der beiden Arien erschließt eine beabsichtigte Parallelität: »Der Glaube ist das Pfand der Liebe« (Satz 2), »Der
Glaube schafft der Seele Flügel« (Satz 5). So kommt eine
regelmäßige Struktur zustande, die Bach in seiner Vertonung in subtiler Weise nachvollzieht:
M O T E T T E / K A N TAT E
(6) Bittgebet um den rechtfertigenden Glauben
Satz 3
Satz 6
(3) Lobgebet für die Liebe Gottes
Choralkonzert S. A.
Choral
/
/
(5) Glaube als Flügel der Seele zu Gott
Satz 2
Satz 5
(2) Glaube als Pfand der Liebe Gottes
Arie T.
Arie B.
/
/
(4) Schau des Antlitzes Gottes im Glauben
Satz 1
Satz 4
(1) Seligkeit durch Glaube und Taufe
Chor
Rezitativ B.
Bachs Vertonung des biblischen Dictums, Satz 1, für
vierstimmigen Chor, Oboi d’amore 1 und 2, Streicher und
Continuo, realisiert mehrere Verknüpfungen: Es handelt sich
um ein verkürzt wiedergegebenes Wort Jesu (Mk 16, 16a),
das hier als allgemeiner Gedanke an den Kopf des Werkes
gestellt wird, um damit einen wesentlichen Aspekt des
Tagesevangeliums, das des Glaubens und der Taufe, zum
Thema zu machen. Damit erreicht der Text sogleich seine
Metaebene, die in dem trinitarischen Gottesglauben besteht;
immer wenn die Taufe in den Blick kommt, reflektiert die
zeitgenössische Theologie diese als trinitarisches Geschehen
– man vergleiche Satz 3. Bachs Vertonung nimmt im Ritornell
»drei gleichzeitig vorgetragene Melodielinien« (Alfred Dürr)
auf, die identifi zierbar sind: Eine erste Linie tragen die
Oboen 1 und 2 vor; sie enthält die wesentlichen Anteile des
chorischen Anfangsthemas zum Text »Wer da gläubet und
getauft wird«, sie sei als Thema I gekennzeichnet. Eine zweite
Linie bringen die Violinen 1 und 2 ein; sie ist mit dem Lied
Luthers »Dies sind die heilgen zehn Gebot« in Verbindung
gebracht worden und könnte für Bach den ethischen Impuls
von Glauben und Taufe enthalten, wie er später im Satz 4
vorgetragen wird; wir nennen es Thema II. Es ist aber auch
nicht ausgeschlossen, in dieser Linie die erste Melodiezeile
des Schlusschorals zu sehen. Dann ergäbe das einen sinnvollen Zusammenhang. Die dritte Linie ist im Continuo
gleich zu Beginn mehrfach hörbar; sie lässt nämlich auch
eine Liedzeile erklingen, diesmal die letzte Melodiezeile des
Morgensternliedes, das als Satz 3 eine vergleichbare Stelle
neben Satz 6 in dieser Kantate einnimmt; es handelt sich um
das Thema III. Es wären jene grundsätzlichen Gedanken des
Lobgebets für die Liebe Gottes und des Bittgebets um rechtfertigenden Glauben, die durch gerade diese Zeilen benannt
werden.
Darstellung der Himmelfahrt Christi aus dem Gesangbuch der
Kindheit Bachs in Eisenach, 1673.
I N F OR M AT ION E N Z U R K A N TAT E H
Die Kantate BWV 37 »Wer da
gläubet und getauft wird«
entstand zum Himmelfahrtstag
und wurde zum 18. Mai 1724
komponiert. Der ihr zugehörige
Evangelientext erzählt vom
Missions- und Taufbefehl Jesu
und anschließend von seiner
Himmelfahrt. Bei Bachs Kompositionen zur Himmelfahrt schließen
sich die Kantaten entweder der
einen oder anderen Erzählung
an. In BWV 37 bleibt der Himmelfahrtsbericht unerwähnt; vielmehr
widmet sich die Komposition
ganz dem Glauben und die durch
ihn bewirkte Rechtfertigung des
Christen. Die Kantate ist zweigeteilt,
wobei jeder Teil von einem Choral
beschlossen wird. Der Textdichter
ist unbekannt.
1. Coro »Wer da gläubet und
getauft wird, der wird selig werden« für vierstimmigen Chor,
zwei Oboe d`amore,
Streicher und Basso continuo
2. Aria »Der Glaube ist das Pfand
der Liebe« für Tenor, Solo-Violine
und Basso continuo
3. Choral »Herr Gott Vater,
mein starker Held!« für Sopran,
Alt und Basso continuo
4. Recitativo »Ihr Sterblichen,
verlanget ihr« für Bass, Streicher
und Basso continuo
5. Aria »Der Glaube schafft der
Seele Flügel« für Bass, Streicher,
eine Oboe d`amore und
Basso continuo
6. Choral »Den Glauben mir
verleihe« für vierstimmigen Chor,
Instrumente und Basso continuo
Die Kantate BWV 37 erklingt
am 16. Mai 2009 um 15 Uhr in
der Thomaskirche mit dem
Thomanerchor Leipzig und dem
Gewandhausorchester unter
der Leitung von Thomaskantor
Georg Christoph Biller.
Von dieser Aufführung wird es
einen CD-Mitschnitt von Rondeau
Production geben.
17
18
M O T E T T E / K A N TAT E
Mit dem Ritornell sind alle musikalischen Elemente
eingeführt, die wichtig sind. Bach komponiert den Chorsatz
in enger Verwobenheit zwischen Instrumental- und Vokalstimmen. Der durch die musikalische Analyse entstehende
Eindruck rät einesteils zur Zurückhaltung, vorschnell die
drei genannten musikalischen Themen einem bestimmten
Inhalt zuordnen zu wollen, zeigt aber andererseits unmissverständlich eine Struktur auf, die für den trinitarischen
Gottesbegriff überhaupt steht, dass nämlich in ihm unter
der monotheistischen Voraussetzung des einen Gottes
Christen diesen als Schöpfer, Erlöser und Heiligmacher –
eben als Gott Vater, Gott Sohn, Gott Heiliger Geist – erkennen und bekennen. Bach komponiert einen in sich geschlossenen instrumental-chorischen Satz, was auf diesen einen
geglaubten Gott hinweisen mag; er verarbeitet dabei die drei
Themen und setzt drei Chorabschnitte voneinander ab. Die
Bemühung Bachs, die Symbolik der Einheit mit der dreier
Themen zu verbinden, lässt die Annahme wahrscheinlich
sein, er habe das trinitarische Bekenntnis zu dem einen Gott,
der in drei Personen geglaubt werden will, durch seinen
musikalischen Satz darstellen wollen.
Solchen analytischen Erkenntnissen ist sehr leicht
ablehnend mit dem Hinweis zu begegnen, hören könnte diese
differenzierten Details ohnehin niemand. Doch müsste es zu
denken geben, warum ein Meister im Range Bachs sich ganz
offensichtlich solche Mühe mit der Ausarbeitung von musikalischen Abläufen und Strukturen gegeben hat, die zweifellos in Verbindung mit dem Text stehen, der vertont wird.
Die Antwort kann nur in eine Richtung gehen, die von der
Wichtigkeit der Inhalte überzeugt ist, die sowohl dem Text
zugrunde liegen als auch durch die wunderbare Vertonung
zum Hören gebracht werden sollen.
Da es in diesem Rahmen nicht möglich ist, mit gleicher
Sorgfalt die weiteren Sätze analytisch und synthetisch zu
betrachten, sei nur auf wenige Aspekte noch hingewiesen.
Von fast symbolischer Kraft sind bereits die Textanfänge der
beiden Arien, die vom Glauben reden: »Der Glaube ist das
Pfand der Liebe« im 2. Satz und »Der Glaube schafft der
Seele Flügel« im 5. Satz: Vom Glauben als Vertrauen im
Sinne eines »Pfandes der Liebe«, und zwar der Liebe Gottes
zu uns Menschen zu sprechen, könnte als eine regelrechte
»Rationalisierung« christlichen Glaubenswissens angesehen
werden, das wesentlich in erzählter Glaubensgeschichte – der
Prof. Dr. Martin Petzoldt: »Menschen leben in erster Linie als
glaubende Wesen […] Wer nicht mehr vertrauen kann, nur noch
misstraut, hat bereits aufgehört zu leben.«
Bibel – besteht. Denn die Glaubensgeschichte kulminiert bekanntlich in der Geschichte Jesu von Nazareth und seiner
Passion. Auf die Tatsache, dass der Glaube als Vertrauen
Jesu zu den Seinen zu verstehen ist, in das auch der Lebensbuch-Gedanke aus dem zweiten Teil einzubeziehen ist, will
der Textdichter und eben auch Bach mit seiner Vertonung
der Arie hinweisen.
Während diese erste Arie die Richtung des Glaubens als
von Gott zum Menschen kennzeichnet, geht es in der anderen
Arie, Satz 5, um die Gegenrichtung: Glaube ist auch eine
Bewegung menschlichen Vertrauens zu Gott. Im Ritornell
erklingt (Streicher, Continuo) ein recht strenger Rhythmus,
der sich beim Einsatz der Singstimme in den bekannten
Freudenrhythmus verwandelt, indem die Continuostimme
alternierend mit Oboe d’amore und Streichern in diesem
Rhythmus zu hören ist. Es ist unmittelbar das für den
vertrauenden Glauben benutzte Wortbild von den Flügeln,
die den Weg zum Himmel ermöglichen, das in der Ver tonung
Bachs erklingt. Der Schlusschoral, Satz 6, ist genial gewählt;
er bindet die Bewegungsrichtung von Gott her – in der Bitte
um Verleihen des Glaubens – zusammen mit der vom
Menschen her: Sündenbekenntnis und Vertrauen auf die
Erlösung Christi. Eine Kantate vom christlichen Glauben,
der wesentlich Vertrauen ist.
Prof. Dr. Martin Petzoldt
P R O F. D R . M A R T I N P E T Z O L D T
1946 in Rabenstein bei
1976 Promotion
Der Autor ist außerdem
Chemnitz geboren
1985 Habilitation in Leipzig
Vorsitzender der Neuen Bach-
· Mitglied des Dresdner
ab 1986 Dozent für Systema-
gesellschaft e. V. und
Kreuzchores unter
tische Theologie an der
anerkannter Experte auf
Rudolf Mauersberger
Karl-Marx-Universität Leipzig
dem Gebiet der theologischen
· Studium der Theologie in Leipzig
seit 1992 Professor
Bachforschung. Er ist Verfasser
1969 Staatsexamen
zahlreicher Publikationen
1973 Ordination zum Pfarrer
zu Johann Sebastian Bach.
der Evangelisch-Lutherischen
Landeskirche Sachsen
NEUE THOMANER
14 neue Knaben gehören
seit dem neuen Schuljahr
zum Thomanerchor:
1. Reihe v.l.n.r.:
Felix Wege, Jakob Wetzig,
Jacob Renner, Aaron Müller,
Maximilian Müller,
Vincent Berger,
Friedemann Meinhardt
und Ludwig Rucker
2. Reihe v.l.n.r.:
Josef Schleitzer, Marian Jenke,
Martin Lessner,
Jonas Michaelsen,
Sebastian Heindl und
Alexander Arkona
C
horlager zur Begrüßung der Neuen
Knaben verstärken zukünftig den Thomanerchor
Die Sänger des Thomanerchores Leipzig kommen und gehen
mit einer gewissen Regelmäßigkeit in jedem Jahr. In der
vergangenen Ausgabe stellten wir kurz die abgehenden
Abiturienten vor. In dieser Ausgabe freuen wir uns, die neuen
Knaben namentlich anzukündigen. Mit dem Beginn des
neuen Schuljahres wurden insgesamt 14 Knaben neu in den
Thomanerchor Leipzig aufgenommen. Sie erwartet eine
interessante und unvergessliche Zeit:
Schüler der Klasse 5TM sind ab diesem Jahr Sebastian
Heindl und Ludwig Rucker aus Leipzig sowie Josef Schleitzer
aus Hamburg. Alexander Arkona, Vincent Berger, Martin
Lessner, Jonas Michaelsen, Aaron Müller, Maximilian Müller
und Jacob Renner aus Leipzig gehören seit August 2008 zur
Klasse 4TM, ebenso wie Friedemann Meinhardt aus
Schulpforta, Marian Jenke aus Brandenburg sowie Felix
Wege und Jakob Wetzig aus Halle. Die Kinder aus Leipzig
besuchten fast alle über drei Jahre die Vorbereitungsklassen
des Thomanerchores.
Chorlager in Schierke
In Zusammenhang mit der Neuaufnahme zukünftiger
Thomaner steht die Chorlager-Tradition. Am Beginn des
neuen Schuljahres fuhr der Thomanerchor Leipzig diesmal
in den Kurort Schierke im Harz. Herzlich begrüßt wurden
dabei die neu aufgenommenen Thomaner, die sich bei
Spielen, Wanderungen, Grillabenden und bei ersten Proben
gleich sehr gut in den Chor integriert haben. Zahlreiche
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Thomanerchores
Leipzig begleiteten diese Saisoneröffnung. Ein erster kleiner
Auftritt schloss das Chorlager ab: Die Thomaner gestalteten
die Kirchenmusik im Gottesdienst in der sehr gut besuchten
Kirche von Schierke.
Das Chorlager führte die alten und neuen Thomaner mit ihren Betreuern in diesem Jahr in den Kurort Schierke im Harz.
19
20
MUSIKER IN LEIPZIG
F
Bronzebüste des
Bildhauers Walter Arnold
aus dem Jahr 1947.
FELIX
MENDELSSOHN
BAR THOLDY
1809 am 3. Februar
in Hamburg geboren
1821 erster Besuch bei Goethe
in Weimar
1827 Immatrikulation an der
Berliner Universität
1829 Wiederaufführung von
Bachs Matthäus-Passion in der
Berliner Singakademie unter
Mendelssohns Leitung
1830 Antritt der großen Reise
nach Italien
1835 Berufung als Musikdirektor
der Gewandhauskonzerte
in Leipzig
1843 Gründung des ersten
deutschen Konservatoriums der
Musik in Leipzig
1841 Ernennung zum Königlich
Preußischen Kapellmeister
1847 am 4. November stirbt
Mendelssohn in Leipzig
elix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)
Denkmäler des Komponisten in der Stadt Leipzig
Musiker in Leipzig – wollte man dieses
Kapitel schreiben, käme man an Felix
Mendelssohn Bartholdy nicht vorbei. Im
Jubiläumsjahr 2009 gäbe es viele Facetten
im Leben dieses bis weit in das 20. Jahrhundert umstrittenen Komponisten, die
zu betrachten es sich lohnen würde. Doch
weder die bemerkenswerte Tatsache, dass
Mendelssohn einer zum Christentum konvertierten jüdischen Familie angehört hat
und später ein herausragender Komponist
kirchlicher Musik geworden ist, noch seine
oft unterschätzte Rolle als Musiker, der
deutsch nationalen Anfeindungen ausgesetzt
war und dessen Werk lange darunter litt, auf
den Hochzeitsmarsch reduziert zu werden,
soll hier eine Rolle spielen. Es soll vielmehr
eine kleine Übersicht gewagt werden über
das Erinnern an Mendelssohn im öffentlichen Raum Leipzigs. Denn spätestens nach
der brutalen Entfernung des 1892 nach
Entwürfen von Moritz Stein vor dem alten
Gewandhaus aufgestellten MendelssohnDenkmals am 9. November 1936 aus antisemitischen Ressentiments durch die
Nationalsozialisten war die Frage nach dem
Verbleib von Mendelssohn im Gedächtnis
der Leipziger offen gestellt worden. Freilich
blieb er auch während der Nazizeit in Leipzig
präsent, versteckt, doch unübersehbar: Das
alte Bach-Denkmal, einst von ihm gestiftet,
musste den Wissenden daran erinnern, dass
zwar die Musik Mendelssohns verboten war
(das Gewandhausorchester hatte von 1934
bis 1945 kein einziges Werk aus seiner Feder
im Programm), er aber als derjenige, der
den auch von den Nazis in Anspruch genommenen Johann Sebastian Bach wieder
aus dem Vergessen geführt hat, nachhaltig
wirkend geblieben ist.
Schon am 2. Oktober 1946 wurde vor
der notdürftig gesicherten Ruine des alten
Gewandhauses, das 1944 schwer durch
Bomben beschädigt worden war, ein
schlichter Naturstein mit den Lebensdaten
Mendelssohns an die Stelle des alten Denkmals gesetzt. Auf Bemühen des damaligen
Rektors der Leipziger Musikhochschule, die
nach der Nazizeit wieder nach Mendelssohn
benannt wurde und bis auf den heutigen Tag
so heißt, wurde die Interimslösung durch
eine auf einem Kalksteinsockel ruhende
Bronzebüste des Bildhauers Walter Arnold
ersetzt. Am 4. November 1947, zu
Mendelssohns 100. Geburtstag, enthüllte
Oberbürgermeister Erich Zeigner das
Denkmal, an dem später die zentralen
Mendelssohn-Ehrungen der Stadt Leipzig
stattfanden. Aufgrund des nach 1950 nicht
weiter verfolgten Wiederaufbaus des alten
Gewandhauses und der ruinösen Hintergrundwirkung des nur notdürftig gesicherten
Gebäudes wurde das Denkmal 1967 in die
Fritz-von-Harck-Anlagen umgesetzt. Mit der
Neugestaltung des Areals zwischen dem
Reichsgerichtsgebäude und der Bibliotheka
Albertina kehrte das Denkmal nach der
Wende wieder an seinen ursprünglichen
Platz zurück.
Es sollte dann bis zum zum 250-jährigen
Jubiläum des Gewandhausorchesters am
10. März 1993 dauern, bis ein Vorschlag des
Gewandhauskapellmeisters Kurt Masur aus
den 1980er Jahren zur Umsetzung gelangte,
der analog des bis zum Jahre 1936 existenten
Denkmals vor dem 1981 am Augustusplatz
errichteten neuen Gewandhauses einen Ort
der Erinnerung an Felix Mendelssohn
Auftragswerk der Stadt Leipzig 1992: 2,60 Meter
hohe Plastik des Künstlers Joachim Jastram.
MUSIKER IN LEIPZIG
1997 schuf der Leipziger Bildhauer
Felix Ludwig eine Bronzebüste, die im Garten
des Mendelssohn-Hauses zu sehen ist.
Bartholdy schaffen wollte. Im Juni 1989
begonnen, ging das Projekt schließlich in
den Wirren der Wendezeit unter und konnte
nur durch die Beharrlichkeit Masurs und der
Gewandhausleitung wieder auf die Agenda
der Jahre 1990/91 gebracht werden. 1992
schließlich beauftragte der Rat der Stadt
Leipzig den Künstler Joachim Jastram per
Werkvertrag damit, eine figürliche Plastik
Mendelssohns zu schaffen. Das 2,60 Meter
hohe Denkmal war das erste, das die Stadt
Leipzig nach der Wende in Auftrag gab. Es
fand seinen Standort rechts vom Haupteingang des Gewandhauses, wurde aber 2003
in den Innenraum des Mendelssohn-Foyers
um gesetzt.
Zwei Anlässe waren es schließlich, die
ein weiteres Mendelssohn-Denkmal innerhalb Leipzigs möglich machten: der
150. Todestag 1997 sowie die Übergabe
seines Wohn- und Sterbehauses in der
Goldschmidtstraße an die Öffentlichkeit.
Dieses Haus, das auf Initiative Kurt Masurs
von der Stadt Leipzig und dem Freistaat
Sachsen restauriert wurde, beherbergt bis
heute unter anderem das MendelssohnMuseum mit einem rege bespielten Musiksalon sowie das musikwissenschaftliche
Institut der Universität Leipzig. Auf Veranlassung der Internationalen MendelssohnStiftung schuf dafür der Leipziger Bild hauer
Felix Ludwig eine Bronzebüste, die im
Garten des Hauses zu sehen ist. Ebenfalls
zum 150. Todestag trug die Thomasgemeinde eine historische Bringschuld ab:
Da 1889 der »Deutsche Reform-Verein«
gegen die Anbringung eines Mendelssohn
gewidmeten Gedächtnisfensters erfolgreich
seine Stimme erhoben hatte, weihte man in
einer Form später Wiedergutmachung ein
von Hans Gottfried von Stockhausen
geschaffenes Gedächtnisfenster ein, das sich
harmonisch in die Reihe der an Bach und
Luther erinnernden Fenster einfügt. Hiermit
wurde, ungeachtet der bis dato errichteten
Denkmäler, erstmals »eine Würdigung
Mendelssohns in seiner Bedeutung für die
Kirchenmusik im allgemeinen und die
Musik Johann Sebastian Bachs im besonderen« (Martin Petzoldt) geleistet.
Der bislang letzte Akt wurde im Oktober
2008 geschrieben: Auf dem Promenadenring
vor der Thomaskirche wurde eine Reproduktion des 1936 zerstörten MendelssohnDenkmals enthüllt, die das alte und neue
Bach-Denkmal in beeindruckender Weise
ergänzt. Sie ist wohl das sichtbarste Zeichen
der Wiedergutmachung, das Mendelssohn
in Leipzigs Öffentlichkeit zuteilgeworden
ist. Es steht aber auch für den langen Weg
den es brauchte, bis Mendelssohn als das
anerkannt werden konnte, was er ist: der
neben Bach bedeutendste Musiker, den
Leipzig in seinen Mauern heimisch wissen
durfte.
Patrick Grahl
Der Thomanerchor Leipzig umrahmte die
feierliche Einweihung des neuen Denkmals im
Oktober 2008. Die originalgetreue Kopie der
einstigen Bronzestatue von Werner Stein steht
gegenüber des Haupteingangs der Thomaskirche.
HC D T I P P H
Der Thomanerchor Leipzig und
das Gewandhausorchester
unter Leitung von Thomaskantor
Georg Christoph Biller musizieren
auf einer neuen CD sakrale
Raritäten des Leipziger
Komponisten Felix Mendelssohn
Bartholdy.
Zum 200. Geburtstag ist diese
Einspielung mit Psalmen und
Motetten sowie dem Fragment
des Christus-Oratoriums op. 97
erschienen.
Die Aufnahme ist erhältlich bei
www.rondeau.de,
Bestellnummer ROP4029.
21
22
FORUM THOMANUM
HÖH EPU N KTE DES
F O R U M T H O M A N U M TAG E S
MON TAG , 15 . J U N I 2 0 0 9
9:30 Uhr
Mette in der Lutherkirche
11:00–17:00 Uhr
Führungen, Musik,
Diskussionen und Kinderfest auf dem Campus
18:00 Uhr
Benefizkonzert
Werke von Johann Sebastian Bach und Max Reger
Gotthold Schwarz, Bariton
Siegfried Pank, Viola da gamba
Michaela Hasselt, Orgel und Cembalo
Karten sind im Thomasshop, in der Musikalienhandlung
Oelsner und allen Ticket Online Vorverkaufsstellen
erhältlich.
Ausführliche Informationen zum Forum Thomanum Tag
im Veranstaltungskalender auf Seite 13.
Gemeinsam gehen Annette Neuweiler-Hahm und Rolf Ahrendt die zukünftigen
Projekte des Forum Thomanums an. Seit März 2009 ist Ahrendt hauptamtlicher
Geschäftsführer des Vereins.
F
orum Thomanum entwickelt sich weiter
Grundschule und Jugendmusikakademie als neue Module bis 2012
Mit der Eröffnung der Kindertagesstätte des Forum Thomanum e.V., und mit der Renovierung der Villa Thomana im
Juni 2008 ist eine wichtige Etappe auf dem Weg zum musikalischen Bildungscampus Forum Thomanum geschafft.
Nun stehen zum einen dem Thomanerchor Leipzig zusätzliche und dringend benötigte Räumlichkeiten zur Ver fügung,
die auch von der Thomasschule und der Kita genutzt werden
können. Zum anderen ist mit der musikalisch und sprachlich ausgerichteten Kindertagesstätte der erste Baustein
gelegt für das durchgängig musikalische und sprachliche
Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche im Alter von
drei Jahren bis zum Abitur.
Dieser verheißungsvolle Beginn lässt uns hoffen, bis zum
Jubiläumsjahr 2012 (800 Jahre Thomaskirche, Thomanerchor Leipzig und Thomasschule) die anderen Module des
Forum Thomanum fertig stellen zu können: die Grundschule
und die Jugendmusikakademie. Dafür sind folgende
Baumaßnahmen nötig: die Renovierung des Gemeindehauses in der Schreberstraße 3–5, der Bau der Grundschule
sowie der Bau eines Hotels mit Jugendhostel auf dem
Grundstück Schreberstraße 8–10. Dieses konnte bereits im
Oktober 2008 ersteigert werden. Darüber hinaus ist die
Renovierung der Lutherkirche geplant und die Anlage einer
verkehrsberuhigten Zone auf dem Campus. Die Stadt Leipzig
wird in diesem Zeitraum das Alumnat des Thomanerchores
grundlegend renovieren und einen Versorgungstrakt/Mensa
für das Forum Thomanum bauen.
Der Umfang der nächsten Schritte zeigt, dass die Zeit
bis 2012 knapp bemessen ist. Darum hofft der Verein Forum
Thomanum Leipzig in diesem Jahr die Stiftung gründen
und dafür so viel Kapital akquirieren zu können, damit die
Finanzierung der Projekte gewährleistet ist.
Forum Thomanum jetzt mit hauptamtlichem
Geschäftsführer
Dank einer besonderen Förderung durch die Stadt Leipzig
ist es dem Forum Thomanum möglich, seine Geschäftsstelle
personell auszubauen. So ist seit März 2009 neben Annette
Neuweiler-Hahm, die die Geschäftsstelle des Forum
Thomanum seit 2004 führt, Rolf Ahrendt als Geschäftsführer des Forum Thomanum tätig. Zu seinen Aufgaben
gehört, ausreichend Geld zu akquirieren, die Baumaßnahmen zu koordinieren und die konzeptionelle Arbeit voranzutreiben. Ahrendt unterstützt seit dem Jahr 2004 den
Forum Thomanum Leipzig e.V. und ist seit Herbst 2007 als
Vorstandsmitglied tätig. Ahrendt ist Diplomkaufmann und
war als Prokurist und Qualitätsmanager mit Führungserfahrung im Kreditgeschäft einer deutschen Großbank in
Leipzig tätig. Nebenberufl ich unterrichtet er als Dozent für
Betriebswirtschaftslehre an Fachhochschulen und Berufsakademien.
I N F OR M AT ION E N U N T E R H
forum thomanum Leipzig e.V.
Thomaskirchhof 18
04109 Leipzig
Telefon 03 41-22 22 42 60
[email protected]
www.forum-thomanum.de
FÖRDERKREIS
Dr. Michael Kampf eröffnete den
Weihnachtsempfang in der Villa Thomana.
Zu Beginn des Jahres konnte ein neues
Spielzimmer für die jungen Thomaner
eingerichtet werden.
D
er Förderkreis aktiv
Auch in den vergangenen Monaten haben folgende Mitglieder und Freunde des Thomanerchores Leipzig die Arbeit des Förderkreises mit Spenden
unterstützt:
Elfe Anders
Günther Baden-Rühlmann
Juliane Baumbach
Georg Christoph Biller
Raimund Buchardi
Commerzbank AG Leipzig
Commerzbank Stiftung Frankfurt
Friedrich Dickmann
Stefan Dräger
Thoralf Egert
Brigitte Ender
Gottfried Enders
Dr. Steffi Enders
Susanne
Helga und Heinfried Fromm
Dr. Gertraude Fuchs
Christoph Funke
Claudius Gottfried Gabriel
Anneliese Göhde
Magda Graul
Finken
Dr. Christian Günther
Bettine und Dietrich Hagel
Werner Haeseler
Günther Hatzsch
Dr. Thomas Heindl
Heiko Held
Dr. Sabine Herden
Torsten Heyer
Wilhelm Hock
Dr. Christoph Hohlfeld
Hans-Georg Holthausen
Barbara und Egon Kasper
Rolf Kattner
Bernd Kemnitz
Christoph Ketscher
Robert Kette
Prof. Dr. Reinhard Kirmse
Sigrid und Walter Klaus
Dr. Maria Kleinhempel
Christiane Klünder
Anne und
Holger Klevenow
Klaus Kottmeier
Cäcilia Krämer
Dr. Michael Kretzschmar
Dorothee und Harald Ladewig
Ilse Lederer
Katharina und
Dr. Klaus Lindner
Inge Metzschke
Bringfriede und Andreas Nestler
Brigitte Nordt
Gerald Padrubin
Ernst Petzold
Dr. Jörg Plester
Birgit Plier
Michael Quenzel
Lucia und Thomas Reinecke
Horst Reinicke
Elisabeth und Rudolf Richter
Michael Rosenthal
Marlies und Dietrich
Rossmann
Dr. Hadwig Röpke und Prof. Dr. Röpke
Sächsischer Lehrerverband
Dr. Ulrike Schmalfuß
Friedemann Schmidt
Karla und Dr. Rainer
Schmidt
Barbara Iffert-Schmücker und Hermann Schmücker
Sonja und Hansjörg Schönert
Rose-Helen Schubotz
Anne-Monika Sommer-Bloch
Oswald Sonntag
Andreas Stammkötter
Michael Steppes
Antje Stolle
Dr. Hans Strathus
Dr. Hans-Georg Strauß
Marlene Tanklejew
Prof. Dr. Gerhard Taubert
Martina und Norbert Teuerle
Volksbank Leipzig e. G.
Dr. Klaus Vogel
Daniel Voigt
Sigrid und Klaus Walther
Prof. Dr. Arved Weimann
Heike Will
Edelgard Woidek
Christian Wolff
Stefanie und Rolf Zimmermann
Der Förderkreis Thomanerchor e.V. dankt ebenfalls den »CD Spendern« anlässlich des Weihnachtsempfanges und auf anderen Veranstaltungen.
Thomas Beinke
Gabriele und Rainmund Burchardi
Stefan Dräger
Der Förderkreis Thomanerchor e.V. begrüßt seine neuen Mitglieder:
Uta Engel
Oliver Günther
Dr. Thomas Heindl
Ralf Hess
Prof. Dr. Angelika Hoffmann-Maxis
Heribert Hofner
Gerlinde Huber
Barbara
Christoph Ketscher
Christiane Klünder
Cäcilia Krämer
Andreas Lau
Andreas Nestler
Prof. Dr. Christiane Neveling
und Egon Kasper
Barbara und Dr. Fritz Plümer
Hans Richter
Dr. Ulrike Schmalfuß
Kerstin Scholz
Dr. Sonja Schubert
Dr. Hans-Georg Strauß
Dr. Christiane
Wolfram Tauscher
Ines Thomalla
Dorothea Tschubert
Niels-Hendrik Viehmeister
Daniel Voigt
Denis Wege
Prof. Dr. Arved
Taege
Dres. Anne-Kathrin und Michael Wetzig
Prof. Dr. Steffen Wilsdorf
Heinz Windisch
Lorenz Wolff
Elisabeth und Gerhard Wunderlich
Weimann
Neues Spielzimmer für Thomaner
Mit dem Beginn des neuen Jahres steht
den Thomanern im Alumnat des
Thomanerchores Leipzig ein neu eingerichtetes Spielzimmer zur Ver fügung.
Der Raum wurde im Alumnat frei, da
die Vorbereitungsklasse neue Räume
in der Villa Thomana bezogen hat. Der
Thomanerbund Leipzig und der Förderkreis Thomanerchor fi nanzierten die
Einrichtung.
Weihnachtsempfang
Im Anschluss an das traditionelle
Weihnachtsliedersingen des Thomanerchores Leipzig fand am 20. Dezember
2008 in der Villa Thomana der weihnachtliche Empfang des Förderkreises
Thomanerchor e. V. statt. Zahlreiche
Freundinnen und Freunde des Chores,
Förderer und Sponsoren genossen die
entspannte Atmosphäre in den historischen Räumen der frisch sanierten
Villa, das Buffet und die musikalischen
Darbietungen der Thomaner und des
Ensembles Nobiles. Ein Grußwort
sprach der langjährige Vorsitzende des
Kuratoriums der CommerzbankStiftung, Dr. Martin Kohlhaussen, der
ein besonderer Förderer des Thomanerchores Leipzig ist.
Stand auf dem Weihnachtsmarkt
Der Leipziger Weihnachtsmarkt 2008
bot auch für den Förderkreis eine wichtige Neuerung: einen eigenen Stand. Er
befand sich in der Marktgalerie und
wurde von ehemaligen Thomanern
und der Firma Rondeau Production
betreut. Sie informierten die Weihnachtsmarktbesucher über die Aktivitäten des Thomanerchores und seines
Förderkreises. In einem Preisrätsel
konnten Karten für den Weihnachtsliederabend beziehungsweise die Aufführung der Matthäus-Passion zum
Bachfest 2009 in der Thomaskirche
gewonnen werden. Der Andrang war
groß, gerade das Preisrätsel erfreute
sich großer Beliebtheit. Es konnten
besonders an den Wochenenden neue
Mitglieder für den Förderkreis gewonnen werden. Höhepunkte bildeten die
Auftritte der Thomaneranwärter und
des Ensembles Thios Omilos, das aus
ehemaligen Thomanern besteht.
I N F OR M AT ION E N U N T E R H
Förderkreis Thomanerchor Leipzig e.V.
Hillerstraße 8
04109 Leipzig
Telefon 03 41-9 83 93 53
[email protected]
www.foerderkreis-thomanerchor.de
23
24
ZU GUTER LETZT
IMPRESSUM
HERAUSGEBER
FÖRDERKREIS THOMANERCHOR LEIPZIG E.V.
FORUM THOMANUM LEIPZIG E.V.
STIFTUNG THOMANERCHOR
THOMANERCHOR LEIPZIG
FÖRDERKREIS THOMANERCHOR LEIPZIG
N E U E H OMEPAGE DES FÖ RD E RKRE IS E S
Im April konnte die neue Homepage des Förderkreises freigeschaltet werden. Gestaltet hat sie
Alexander Süß, ein ehemaliger Thomaner.
Die Homepage bietet eine Fülle an Informationen
über den Förderkreis und seine vielfältigen
Aufgaben. So kann man sich über die in den
letzten Jahren geförderten Projekte informieren,
in die aktuellen CDs des Förderkreises hineinhören, das Thomaner-Journal online lesen und
die Vorstandsmitglieder kennenlernen. Natürlich
ist es auch möglich, Mitglied im Förderkreis zu
werden. Eine Rubrik »Aktuelles« rundet die neue
Homepage ab.
www.foerderkreis-thomanerchor.de
V ER ST Ä R K U N G B EI M THO MANE RCHO R-TE AM
Seit diesem Schuljahr verstärken die Sozialpädagogin Suzanne Jentzsch und der Erziehungswissenschaftler Gerald Rolle das Pädagogenteam
des Thomanerchores Leipzig. Suzanne Jentzsch
war als Jugendliche im Leistungssport als
Schwimmerin aktiv und studierte in Leipzig
Sozialpädagogik und Sportwissenschaften.
Gerald Rolle war vor seiner Tätigkeit beim
Thomanerchor unter anderem als Museumspädagoge im Leipziger Bildermuseum tätig.
Seinen Magister-Titel erwarb er an der
Universität Leipzig.
Hillerstraße 8, 04109 Leipzig
Dr. Michael Kampf
Vorsitzender des Förderkreises
Telefon und Telefax 03 41-9 83 93 53
[email protected]
www.foerderkreis-thomanerchor.de
Interessenten können dem Förderkreis
Thomanerchor Leipzig e.V. beitreten oder
die Arbeit des Vereins mit einer Spende
unterstützen:
Bankverbindung:
»Spende für Förderkreis
Thomanerchor e.V.«
Commerzbank Leipzig:
Konto: 115 800 501, BLZ: 860 400 00
Verwendungszweck: Spende
FOR UM THOMANUM LEIPZIG
Thomaskirchhof 18, 04109 Leipzig
Annette Neuweiler-Hahm
Telefon 03 41-22 22 42 60
Telefax 03 41-22 22 42 65
[email protected]
www.forum-thomanum.de
Interessenten können dem Forum
Thomanum Leipzig e.V. beitreten
oder die Arbeit des Vereins mit einer
Spende unterstützen:
Bankverbindung:
Sparkasse Leipzig
Konto: 1 002 012 100, BLZ: 860 555 92
STIFTUNG THOMANERCHOR
Hillerstraße 8, 04109 Leipzig
Telefon 03 41-9 84 42-0
Telefax 03 41-9 84 42-23
www.thomanerchor.de
THOMANERCHOR LEIPZIG
Hillerstraße 8, 04109 Leipzig
Telefon 03 41-9 84 42-11
Telefax 03 41-9 84 42-41
www.thomanerchor.de
HERSTELLUNG
Rondeau Production GmbH
Katharinenstraße 23, 04109 Leipzig
Telefon 0800-7 66 33 28
[0800-RONDEAU]
Telefax 0180-3-7 66 33 28
[0180-F-RONDEAU]
www.rondeau.de
REDAKTION
Dr. Stefan Altner, Teres Feiertag,
Patrick Grahl, Frank Hallmann,
Sascha Hille, Dr. Michael Kampf,
Uta-Maria Thiele, Roland Weise
GESTALTUNG
Oberberg · Seyde und Partner:
Lurette Seyde, Leila Tabassomi
DAS NEU E
M END ELSSO H N- PO R TA L
Die Thomaskirche benannte
das bisherige Westportal der
Thomaskirche zu Leipzig
auf Vorschlag aus dem
Thomanerchor Leipzig in
»Mendelssohn-Portal« um.
Thomaskantor Georg
Christoph Biller und Pfarrer
Christian Wolff enthüllten
am 3. Februar 2009, dem
200. Geburtstag Felix
Mendelssohn Bartholdys,
die Tafel mit dem Schriftzug
»Mendelssohn-Portal«.
Zahlreiche Leipziger Bürger,
Vertreter der Stadtverwaltung
und der Landeskirche
wohnten dem Festakt bei.
Mendelssohn hatte einige
Jahre auf der Westseite
der Thomaskirche gewohnt
und das erste Leipziger
Bach-Denkmal gestiftet.
Redaktionsschluss: 20. April 2009
B i l d n achweis: Roland Weise S. 1, 4, 5, 7–9, 19, 21 (u. r.), 23, 24; Andreas Birkigt S. 11 (o. r.); Matthias Knoch S. 11; Mendelssohn-Haus Leipzig S. 15;
Internationale Bachakademie Stuttgart/Jürgen Hartmann S. 16, 18 (l. u.)