BKK Gildemeister Seidensticker

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BKK Gildemeister Seidensticker
INTERN
FA M I L I E
GESUND
ERNÄHRUNG
SPEZIAL
FITNESS
DAS MAGAZIN IHRER BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER 04|13
Wie wichtig ist Familie? Zahlen, Fakten und unterschiedliche Gesundheitsstudien Leben retten geht manchmal ganz einfach Ein Stammzellspender
berichtet, wie es war Scharf auf scharf Eine kleine Warenkunde und dazu
passende Rezepte Spezial: Schmerz Wie und warum wir ihn empfinden Quiz
DIE WINTERFRAGE FÜR LAUFHELDEN
Ins Studio oder
aufs eigene
Laufband?
EINFACH. GUT. FÜR IMMER.
Einfach. Gut.
Ohne Zusatzbeitrag
Private oder gesetzliche Krankenversicherung – das ist hier die Frage!
Liebe Leserin, lieber Leser,
Wir von der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER sind ehrlich: Wenn Sie jung, gesund und
alleinstehend sind, können wir die günstigen
Tarife privater Anbieter kaum unterbieten.
Doch bleiben Sie Ihr Leben lang ein junger Single? Wissen Sie schon heute, was die Zukunft
für Sie bereithält und welche Konsequenzen
das für Ihre private Krankenversicherung
hätte?
wir wollten es genau wissen, deshalb haben wir Sie gebeten, uns ein
Feedback zu unserem GESUNDHEITSJOURNAL zu geben. Sie haben das
mit eindrucksvoller Resonanz getan, dafür vielen Dank! Die zahlreichen
individuellen Anregungen und Wünsche werden in diesen Tagen ausgewertet, und ich darf Ihnen versichern, dass wir alle prüfen und nach
Möglichkeit berücksichtigen werden.
· keine doppelte Beitragsbelastung im Rentenalter
· keine Vorkasse für Sie bei Ärzten oder Apotheken
Frank Jessen, Vorstand
· kostenlose Familienversicherung
· keine Gesundheitsprüfung
Und für diejenigen, die in Sachen Sport und Bewegung richtig durchstarten
wollen, bezuschusst die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER jetzt auch
die sportmedizinische Untersuchung und Beratung mit bis zu 120 Euro, die
Sie alle zwei Jahre in Anspruch nehmen können.
· gesetzliche Kündigungsfristen
Die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER als
gesetzliche Krankenkasse passt sich allen
Lebensentwürfen an. Wir bieten Ihnen:
· eine solide Grundversorgung für jeden, auch
bei Krankheit, Erwerbslosigkeit und Zahlungsschwierigkeiten
· sichere und gesetzlich festgelegte Leistungen bei Behandlungen, Arzneimitteln und
Hilfsmitteln
· stabile Beiträge auch bei schweren und langwierigen Erkrankungen
· einkommensabhängige Beiträge bei gleichen
Leistungen, auch für freiwillig Versicherte
· umfangreiche Zusatzleistungen
Es ist ein gutes Gefühl, mit diesen neuen Leistungen für Sie das nächste
Jahr zu beginnen und gleichzeitig versprechen zu können, dass wir bis
2015 garantiert keinen Zusatzbeitrag erheben werden.
· attraktive Tarife durch unsere Kooperation
mit der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe:
·
Stationäre Zusatzversicherung
·
Zahnzusatzversicherung
·
Krankenzusatzversicherung mit Zahn- und
Vorsorgeschutz (z. B. Sehhilfen, Zahnersatz,
Vorsorgeuntersuchungen, Heilpraktiker).
Ihr Meinungsbild verdeutlicht auch, wie unterschiedlich die Erwartungen
an Ihre Krankenkasse sind. Mit unserem neuen Bonusprogramm haben Sie
die Wahl, mit welchen Bausteinen Sie Ihre Gesundheit fördern und welche
Prämie Sie sich damit sichern möchten. Wie das neue Bonusprogramm
aufgebaut ist, erfahren Sie auf den Seiten 8 und 9. Probieren Sie es aus, es
lohnt sich.
Einen ganz persönlichen Beitrag hat einer unserer Mitarbeiter geleistet.
Christoph Meurer spendete Stammzellen und wurde dadurch zum Lebensretter. Wir sind sehr stolz auf ihn. Lesen Sie seine Geschichte ab Seite 14.
Ich wünsche Ihnen allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, und
kommen Sie gesund ins neue Jahr
Ihr
Haben Sie noch Fragen? Wir beraten Sie gerne.
Rufen Sie uns einfach an: 0521 5228 – 3752.
Oder schreiben Sie uns eine E-Mail an:
[email protected].
editorial
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
3
inhalt
04|13
INTERN
Fotos: Bernhard Haselbeck
Gerade eben, als
ich eine Postkarte
für meine Oma gekauft habe. Anna, 32
Gestern! Da haben
wir Verlobung gefeiert. Kai, 36; Sonja, 31
Die Geburt meiner Tochter
war etwas Wunderbares für
mich. Sie bringt jeden Tag
Neues und macht mich
einfach total glücklich. Agnes, 30
Unser Winterquiz
Jetzt eine von acht Design-Wärmflaschen gewinnen! . . . . . . . . . . . . . . . .
34
FAMILIE
Heute früh, als ich zur U-Bahn gegangen bin, bin ich einem
jungen Mann begegnet, der mich gegrüßt hat. Das fand ich so
schön, denn ich kannte den überhaupt nicht. So etwas passiert
einem ja wirklich nicht jeden Tag. Theresia, 68
So wichtig ist Familie
Gesundheitsfaktor, Statistiken und Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Wann ging Ihnen letztens
richtig das Herz auf?
„So einfach kann Leben retten sein!“
Ein Erlebnisbericht des Stammzellspenders Christoph Meurer . . . . . . . . . 14
Fragen & Antworten
Die wichtigsten Fakten zum Thema Stammzellspende . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Eigentlich erleb’ ich das fast täglich; ich
bin seit Kurzem Vater. Es ist einfach toll
zuzusehen, wie mein Sohn laufend Fortschritte macht und die Welt erkundet.
Bernhard, 40
Rosalinde, in den 80ern
Als ich vor
etwa drei
Monaten
einen Heiratsantrag
bekommen
habe. Simone, 30
10
Kochbücher gewinnen!
Eines von fünf Leon-Kultkochbüchern „Familie & Freunde“ . . . . . . . . . . . . 13
Das freut uns zu hören, dass jedem Kanditaten auf
unsere Frage spontan etwas Schönes einfiel!
Beim Fußball! Bei
meinem Lieblingsverein (Bayern München)
passt alles schön zusammmen: super Trainer, super Mannschaft,
was will man mehr?
06
Neuigkeiten von Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
Unser neues Bonusprogramm – da ist für jeden was drin! Ergebnisse der
Magazin-Umfrage, neue Versicherungskarte, Allergiker-Bettwäsche . . . . 06
Als ich mit einem Menschen,
den ich eigentlich nicht kannte,
plötzlich auf eine sehr persönliche Art ein sehr tiefgründiges
Gespräch geführt habe, das
mich sehr berührte. Madhu, 31
GESUND
14
ERNÄHRUNG
Scharfmacher
Pfeffer, Chili, Rettich, Ingwer: was drinsteckt & scharfe Rezepte . . . . . . . 18
SPEZIAL
Schmerzen
Welche Schmerzen gibt es und warum empfinden wir Schmerz . . . . . . .
Herzschmerz
Warum man Liebeskummer & Co. nicht verharmlosen sollte . . . . . . . . . .
Alternative Behandlungsmöglichkeiten
Möglichkeiten, wenn Pille & Spritze nicht oder nicht mehr helfen . . . . . .
Kolumne
Vom Leben im harten Indianerland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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FITNESS
Joggen im Winter
Die Pro & Contra-Sammlung fürs Fitnessstudio oder das eigene Laufband .
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NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++
+++ BEKANNTMACHUNG: Das Bundesversicherungsamt (BVA) hat den
4. Satzungsnachtrag der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER genehmigt. Die
aktuelle Satzung sowie die Bekanntmachung finden Sie auf unserer Homepage unter www.bkkgs.de +++ Damit wurde auch die sportmedizinische Untersuchung und Beratung in unseren Leistungskatalog aufgenommen. +++ Ab
Anfang 2014 stellen wir das Lastschriftverfahren auf SEPA um. Bitte geben Sie
für Bankverbindungen zukünftig nur noch Ihre IBAN und BIC an. Danke! +++
32
Titelfoto: getty images
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GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
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INTERN
Neuigkeiten von Ihrer BKK
Wir haben es geschafft – und starten mit den besten Voraussetzungen für
Ihre guten Vorsätze ins neue Jahr: Werden Sie aktiv und lassen Sie sich von
unserem neuen Bonusprogramm motivieren. Ob sportlich, spontan oder eher
vorsorglich – mit unseren passgenauen Bausteinen kommt jeder ans Ziel.
INTERN
MAGAZIN IHRER
GESUND
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GESUND
ERNÄHRUNG
SPEZIAL
FITNESS
Jetzt steht es endgültig fest: Ab 2014 werden alle
Abrechnungssysteme in Arztpraxen und Krankenhäusern auf die elektronische Gesundheitskarte
(eGK) umgestellt. Falls Sie noch keine Karte mit
Lichtbild besitzen, wird es höchste Zeit, uns Ihr
Foto zu schicken: mit der Post unter Angabe
Ihrer Versichertennummer oder digital über
unsere Homepage: www.bkkgs.de/egk. Oder
Sie besuchen eine unserer Geschäftsstellen. Dort
machen wir ein Shooting. EINFACH. SCHNELL.
KOSTENLOS.
STICKER 01|13
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Online-Umfrage
Beantworten Sie unsere Fragen zum Journal und gewinnen Sie!
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Bestnoten für das Gesundheitsjournal
der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER!
MEHRGENERATIONENHÄUSER
Die Wahlfamilie
Marke Eigenbau
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Denn wir möchten, dass Sie auch in Zukunft
unsere Leistungen sicher und unkompliziert in
Anspruch nehmen können.
Übrigens: Die eGK für Kinder unter 15 Jahren
brauchen kein Lichtbild. Doch auch sie sind auf
der Rückseite mit der EHIC (European Health
Insurance Card) ausgestattet, die Versicherungsschutz in über 30 Ländern des europäischen
Auslands gewährleistet.
1
In der Septemberausgabe unseres Gesundheitsjournals
baten wir Sie um Ihre Meinung zu unserem Kundenmagazin. Viele Leserinnen und Leser haben sich an der
Online-Befragung beteiligt und uns ein außerordentlich
positives Feedback gegeben. Herzlichen Dank dafür!
Besonders freut uns, dass Sie an unserem Gesundheitsjournal neben der hochwertigen optischen Gestaltung
vor allem die Fachkompetenz der Beiträge sowie die
Themenauswahl und –vielfalt schätzen. 94 % der
Teilnehmer sind mit dem Gesundheitsjournal zufrieden
oder sogar sehr zufrieden. 85 % der Leser würden das
Magazin vermissen, wenn es dies nicht mehr geben
würde. Auch in der Zukunft wird das Gesundheitsjournal einer der wichtigsten Kommunikationskanäle
zwischen der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
und Ihnen als Kunde bleiben. Neben viel Lob haben Sie
uns auch Vorschläge für künftige Ausgaben gemacht,
die wir noch sorgfältig prüfen und einbeziehen möchten.
Im Vergleich hat unser Magazin zu Kundenmagazinen
anderer Krankenkassen überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Das bestätigt uns das unabhängige Berliner
Marktforschungsinstitut TCP Terra Consulting Partners
GmbH, das uns bei der Befragung unterstützt hat.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme!
Als Dankeschön für Ihre rege Beteiligung verlosten wir 10 tolle Sachen für mehr
Gesundheit und Wohlbefinden. Wir gratulieren den folgenden Gewinnern, die unter
Ausschluss des Rechtsweges ermittelt wurden:
1. Preis: TV-Konsole Wii U: I. Schrettinger, Uhldingen-Mühlhofen
2. Preis: Fitbit Flex: J. Funk, Petersberg-Marbach
3. Preis: Amazon-Gutschein über 50 Euro: F. Niedlich, Weingarten
Je ein flauschiges BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER-Duschtuch:
D. Plaß, Bielefeld; U. Schalk, Oerlinghausen; A. Vente, Berlin; A. Wittig,
Essen; M. Schurm, Untergriesbach; J. Howard, Bad Salzuflen
Herzlichen Glückwunsch!
6
Das warϯs: Die alte Versichertenkarte wird abgeschafft!
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
n Teil 6: Allergiker-Bettwäsche
Kennehon Leiden Sie unter einer Hausstaubmilbenallergie und
Sie sc
jeden Morgen unter stärksten Beschwerden? Wer
vermutet, dass er auf Hausstaubmilben allergisch
reagiert, sollte einen Arzt aufsuchen. Der Verdacht kann
überprüft werden und mithilfe von Allergietests nachgewiesen werden. Vielleicht können Ihnen spezielle Überzüge für Ihre Matratzen
und Ihre Bettwäsche (Encasings) Linderung verschaffen. Sprechen Sie mit
Ihrem Arzt darüber. Sofern eine ärztliche Verordnung vorliegt, unterstützen
wir die Anschaffung mit einem Zuschuss von bis zu 101 Euro.
Neben der Möglichkeit, sich in einem Sanitätshaus oder einer Apotheke
beraten zu lassen, können Sie sich auch gerne direkt an unsere Mitarbeiter aus dem Team Hilfsmittel wenden. So können wir Ihnen Musterexemplare von namenhaften Anbietern zusenden. Da der Verkaufspreis dieser
Anbieter unter dem Maximalzuschuss Ihrer BKK GILDEMEISTER
SEIDENSTICKER liegt, haben Erwachsene dann lediglich die gesetzliche
Zuzahlung zu entrichten. Für Kinder und Jugendliche bis zum Alter von
18 Jahren entstehen keinerlei Kosten.
Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns an unter 0800 0 255 255.
Das kostenlose Servicetelefon ist für Sie jederzeit erreichbar.
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
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INTERN
Unser neues
31. Dezember 2014. Haben Sie Ihr individuelles Ziel
erreicht, senden Sie uns den Bonusplan – spätestens
aber bis zum 31. März des Folgejahres.
• Wenn Sie in mehreren Bausteinen die Bonusprämie erreichen, legen Sie sich bitte auf eine Prämienart fest. Eine
Kombination von Geldprämie und Gesundheitskonto ist
innerhalb eines Teilnahmezeitraumes nicht möglich.
Bonusprogramm
NEU: Ihr persönlicher Bonusplan steht jederzeit unter
www.bkkgs.de/bonusprogramm zum Ausdruck bereit.
Ist Ihr Impfschutz vollständig? Oder sind Sie
vielleicht Nichtraucher? Haben Sie beide Fragen
mit Ja beantwortet, können Sie sich bereits
über 50 Euro SOFORTBONUS freuen. So leicht
ist unser neues Bonusprogramm.
Außerdem können Sie den Bonusplan unter der kostenlosen Servicenummer 0800 0 255 255 telefonisch anfordern oder persönlich in unseren Geschäftsstellen abholen.
GESUNDHEITSKONTO ODER BARGELD
Für die erfolgreiche Teilnahme an unserem Bonusprogramm zahlen wir Ihnen bis zu 225 EURO direkt auf Ihr
Bankkonto oder schreiben Ihnen bis zu 330 EURO auf
Ihrem Gesundheitskonto gut. Das Guthaben des Gesundheitskontos steht Ihnen für Vorsorge- oder Gesundheitsleistungen zur Verfügung: ob für Fitnessstudio, Aktivurlaub, Babyschwimmen oder eine neue Brille, entscheiden Sie allein. Sie bestimmen, was Ihnen und Ihrer Familie in puncto Gesundheit wichtig ist. -----------------------------
Die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER ist für Sie da.
Nicht nur wenn Sie krank werden – auch wenn Sie aktiv
etwas für Ihre Gesundheit tun. Steigern Sie Ihre Lebensqualität durch Fitness, Vorsorge, gesunde Lebensweise
und den finanziellen Vorteil unseres Bonusprogramms.
WAS IST NEU? BAUSTEINE FÜR IHRE GESUNDHEIT
DER GUTE TIPP FÜR SCHWANGERE
Unser neues Bonusprogramm bietet Ihnen verschiedene
Bausteine, die sich in Art und Anzahl der zu erfüllenden
Maßnahmen unterscheiden. So haben Sie beispielsweise
den VORSORGEBONUS erreicht, wenn Sie aus den vorgegebenen Maßnahmen vier erfüllt haben.
SICHERN SIE SICH ZUSÄTZLICH DEN
BABYBONUS IN HÖHE VON 100
EURO! Und so geht’s:
Regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung, zum Zahnarzt
und zum Sport – und schon haben unsere Kleinen ihren
eigenen Baustein erfüllt. Mit nur drei gesundheitsfördernden Maßnahmen gibt es für Kids von 1 bis 14 Jahren
entweder 30 Euro fürs Sparschwein oder 50 Euro auf das
eigene Gesundheitskonto.
GESUND LEBEN ZAHLT SICH AUS!
SO FUNKTIONIERT ES:
• Lassen Sie sich durchgeführte Aktivitäten einfach in
Ihrem Bonusplan (in der Arztpraxis, im Sportstudio
oder von der Kursleitung) bestätigen.
• Das Bonusprogramm läuft vom 1. Januar 2014 bis zum
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GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
* Qualifizierter Gemeinschaftssport: Sie nehmen an organisierten
Lauftreffs, Radtouren (z.B. ADFC),
Wanderungen oder von Sportverbänden anerkannten Sportveranstaltungen teil? Wir belohnen
Sport, der unter qualifizierter
Leitung durchgeführt wird!
Lassen Sie Ihre Teilnahme
einfach durch eine Urkunde oder
einen Stempel der anerkannten
Organisation bzw. des anerkannten
Vereins bestätigen.
1. Sie melden Ihr Baby nach der
Geburt bei der BKK GILDEMEISTER
SEIDENSTICKER an.
2. Sie besuchen mit Ihrem Baby
die Vorsorgeuntersuchungen
U1 bis U6 und lassen die im
ersten Lebensjahr vorgesehenen
Schutzimpfungen durchführen.
(Reichen Sie uns einfach Kopien
des gelben Vorsorgehefts und
des Impfpasses ein.)
3. Wir überweisen Ihnen 100
Euro BABYBONUS auf Ihr
Bankkonto. (Voraussetzung
ist, dass Sie und Ihr Baby während dieser Zeit bei der BKK
GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
versichert sind*.)
* Für Geburten ab dem 1.1.2014
Fotos: fotolia (8)
1,2,3 – MIT UNSEREM KINDERBONUS
SIND DIE KLEINEN DABEI
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So steht’s
um die Familie
Wir bekommen immer später und weniger Kinder, Scheidungsraten
und die Zahl der Alleinerziehenden nehmen zu, Beruf und Karriere
gehen vor. Ist das Lebensmodell Familie unattraktiv geworden?
Bedenkliche Fakten
Seit 1996 geht die Zahl der Familien mit
minderjährigen Kindern zurück. 2012 waren
es 8,1 Millionen, 20 % davon alleinerziehend
------------ Text Barbara Lang
Vater–Mutter–Kind ... bei den Drei- bis Achtjährigen
erfreut sich dieses klassische Familienmodell noch immer größter Beliebtheit – zumindest als Kinderspiel. Aber
wie sieht es in der Erwachsenenwelt aus? Genau 387.423
Paare gaben sich laut Statistischem Bundesamt 2012 das
Ja-Wort. 179.100 Paare ließen sich scheiden. Die durchschnittliche Ehedauer der geschiedenen Ehen betrug 14
Jahre und 7 Monate. Fast die Hälfte der Ehepaare, die
sich 2012 scheiden ließen, hatte Kinder unter 18 Jahren.
Geheiratet wird nach wie vor gern, doch erst später. Männer gingen mit 33,3 Jahren, Frauen mit 30,5 Jahren ihre
erste Ehe ein. Und während die Frauen in den 60er-Jahren
durchschnittlich 2,5 Kinder auf die Welt brachten, sind es
seit Ende der 90er-Jahre nur noch konstant 1,364 Kinder
pro Frau. 2012 wurden 673.544 Kinder geboren, darunter
232.383 uneheliche. All diese Zahlen legen den Verdacht
nahe, Family forever ist ein Auslaufmodell ...
Mannomann
Eine Studie des Deutschen Jugendinstituts und der Universität Bielefeld bestätigt, dass Männer sich heute später und seltener zu einer Ehe entschließen. „Unsichere
Berufsaussichten bremsen bei Männern den Wunsch
nach Frau und Kind“, behaupten die Forscher. Und die
Frauen? Sie brauchen keine Ernährer mehr, sondern suchen Partner auf Augenhöhe. Auch hierin sehen Experten wie der Sozial- und Bildungswissenschaftler Klaus
Hurrelmann Fallstricke auf dem Weg zum Familienleben:
„Den Frauen gehen die passenden Männer aus“, sagt Hurrelmann. Denn während das weibliche Geschlecht längst
im Berufsleben „seinen Mann steht“, hinken noch zu viele
Männer in ihrer Emanzipation hinterher: Noch immer
10
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kommt es bei vielen Paaren, sobald Kinder auf die Welt
kommen, zu einem Traditionalisierungsschub. Gerechte
Arbeitsteilung bei Hausarbeit und Kindererziehung erleben viele Frauen nur als Wunsch, nicht als Wirklichkeit!
Sie leisten deutlich mehr unbezahlte Arbeit, während ihre
Männer meist ausschließlich bezahlten Tätigkeiten nachgehen. Kein Wunder, dass sich da so manche Geschlechtsgenossin gut überlegt, ob sie sich dieser Doppelbelastung
aussetzen soll. Die Zahl am Rande: Bei 53 % Prozent der
Trennungen in 2012 reichte die Frau die Scheidung ein.
Wie es zur Ehe kam
Die Ehe war bis zum 19. Jahrhundert eine völlig unromantische Angelegenheit. Männer brauchten eine Frau,
die viele Nachkommen gebärt. Diese benötigte man vor
allem als Arbeitskraft, zur Altersvorsorge und als Status-
Seit den 70er-Jahren wandeln Paare auf
dem Weg vom Patriarchat zur Partnerschaft – angekommen sind sie noch nicht
symbol. Denn die „familia“, die Hausgemeinschaft, ist
schließlich vom Lateinischen „famulus“, der Haussklave,
abgeleitet. Die bürgerliche Familie hat sich erst ab etwa
1850 zu bilden begonnen, war aber noch lange Zeit eine
Sache der Geldigen. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts
und mit dem Wirtschaftswunder in den 1950er-Jahren
hat sich die Familie etabliert. Denn im Fortschreiten der
Industrialisierung benötigte man keine Kinder mehr
als Arbeitskräfte, und es entwickelte sich unser traditionelles Rollenmodell: Der Vater verdient das Geld, und die
Ehefrau sorgt sich um Heim und Kinder.
>
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
11
FA M I L I E
Wissenschaftliche Studien hierzu fallen unterschiedlich
aus. Allgemein gelten Paare als psychisch stabiler. Einige
Studien besagen, dass sich zudem Ehepaare mehr in die
Pflicht genommen fühlen, ja, sich verantwortlicher für
die Beziehung fühlen, als es Nicht-Ehepaare tun. Singles
schneiden in den letzten Jahren sichtbar besser ab. So
sollen sie, einer Befragung der University of Texas zufolge, jetzt plötzlich gesünder sein als Verheiratete. Sie achten mehr auf ihre Lebensweise und ihr Äußeres. Zudem
sind sie heute gesellschaftlich anerkannter. Im Gegenzug
unterstellt man Paaren, dass sie üppiger essen, weshalb
ihr Body-Mass-Index höher und die Gesundheitsquote
niedriger liegt, und sie zudem auch höheren Stressbelastungen ausgesetzt sind. Von einer 2012 veröffentlichten
Studie der Carnegie Mellon University ist zu hören: Eltern
seien gesünder als Kinderlose oder zumindest weniger
virenanfällig. Andere US-Forscher (Brigham Young University of Utah; Stanford University School of Medicine)
zeigten, dass Kinder sich begünstigend auf den Blutdruck
ihrer Mütter auswirken und das Risiko ihrer Väter, an
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, senken. Eine
Psychologin der Universität von Kalifornien sieht Eltern
auch als glücklicher an. Vor allem für Väter und reifere,
Lektüre, Webseiten sowie Hilfsund Therapiebeispiele für Familien
In den vorgestellten Büchern finden Sie Soziologisches,
Psychologisches, Pädagogisches rund um die Familie.
Die Internetseiten geben Ratsuchenden in den unterschiedlichsten Lebens- und Problemlagen Tipps, vermitteln Berater sowie ganz konkrete Hilfsangebote
Buchtipps
„Familie heute:
Wandel der Familienstrukturen und
Folgen für die Erziehung“ Aktualisiertes
Standardwerk von
Rosemarie NaveHerz (Primus,19,90
Euro). Kluger
Rundum-Blick auf
die starken Veränderungen der Familie.
„Was Familien
trägt: Werte in
Erziehung und
Partnerschaft. Ein
Orientierungsbuch“
von Jesper Juul
(Beltz, 12,95 Euro).
Wie Familien mit
eigenen Wertmaßstäben den heutigen
Ansprüchen gerecht
werden.
„Männlichkeit
leben: Die Stärkung
des Maskulinen“
von Björn T.
Leimbach (Ellert &
Richter,16,95 Euro).
Wege zu einer zeitgemäßen und neu
verstandenen Männlichkeit – kraftvoll,
frei, selbstbewusst
und positiv.
„Aus Stiefeltern
werden BonusEltern: Chancen und
Herausforderungen
für Patchwork-Familien“ von Jesper Juul
(Kösel, 15,99 Euro).
Mutmachendes für
moderne Familien
vom berühmten
dänischen Familientherapeuten.
„Ihr macht mich
alle krank! Wie Familiensysteme uns
lähmen und wir uns
aus alten Verstrickungen befreien
können“ von Uwe
Pettenberg (Nymphenburger, 19,99
Euro). Charaktere
helfen, Krankheiten
zu verstehen.
Gute Adressen
www.bmfsfj.de
Wer allgemeine
Orientierung, Infos,
Adressen oder
Ratgeber rund um
Familienthemen
sucht, findet hier
beim Bundesfamilienministerium
einen guten Einstieg
und weiterführende
Links.
www.familienwegweiser.de
Noch mal vom Familienministerium:
Informatives von A
bis Z für Familien
jeglicher Couleur.
Von Adoption oder
Alleinerziehende
über Elterngeldrechner bis Zähneputzen
und Zuwanderung.
www.profamilia.de
Der führende
Verband zu den
Themen Sexualität,
Partnerschaft und
Familienplanung in
Deutschland. Auch
wenn es um Liebeskummer, Schwangerschaftsabbruch
oder Pränataldiagnostik geht.
www.familienhand
buch.de
Das Familienhandbuch gibt in
Form von 1.500
Expertenbeiträgen
Antworten auf
vielerlei Familienfragen. Zu Alltags-,
Ratgeber-, Konflikt-,
Gesundheits- und
Erziehungsthemen.
www.eltern.de
Informatives,
Unterhaltsames,
Shoppingtipps,
Blogs, Foren, Wichtiges und weniger
Wichtiges: Deutschlands bekanntestes
Elternmagazin
punktet auch online.
Für jeden Elterntyp
was dabei!
Kurse, Therapien,
Lösungsmodelle ...
www.dgsf.org
Die Systemische
Therapie hat sich
international als
Psychotherapieverfahren etabliert. Ihr
werden „positive
Schläfereffekte“
noch Jahre später
nachgesagt. Keine
Kassenleistung,
aber kostengünstig!
www.familienauf
stellung.org
Die Methode des
umstrittenen Theologen Hellinger wird
heute in erneuerten
Formen angeboten.
Qualitätsstandards
sichert die Deutsche
Gesellschaft für
Systemaufstellungen.
www.
gordonmodell.de
Thomas Gordons
„Familienkonferenz“
ist ein Klassiker
der Familienarbeit,
den auch jeder
Nicht-Fachmann
gut lesen kann.
Kernbotschaft:
Konfliktlösung ohne
Verlierer!
www.kesserziehen.de
Die Elternkurse
setzen bei den Erfahrungen der Eltern
und konkreten Erziehungssituationen
an. Ziel: mehr Erziehungskompetenz
durch achtsame
und respektvolle
Haltung.
www.
elternchance.de
Das Bundesprogramm „Elternchance ist Kinderchance“
qualifiziert 4.000
Fachkräfte zu
Elternbegleiter/
innen, um Familien
in Bildungs- und
Entwicklungsfragen
zu unterstützen.
Die Zahl der potenziellen Mütter im Alter
zwischen 26 und 35 Jahren wird ab 2020
schrumpfen und ein Geburtentief auslösen
verheiratete Paare sei „das Elternsein mit dem Gefühl
von Glück und Lebenssinn eng verbunden“. Glück und
Sinn scheint aber auch über den Gesundheitslevel von
Frauen zu entscheiden: Unzufriedene Ehefrauen leiden
laut Universität von Kalifornien unter ständig erhöhtem
Cortisolspiegel, stehen also unter Dauerstress, der krank
macht. Eine britische Forscherin vom University College
London untersuchte die Gesundheit von Frauen mit Kind
und Karriere. Demnach waren Frauen über 50 und arbeitende Mütter gesünder und weniger übergewichtig als
reine Hausfrauen, alleinerziehende oder kinderlose
Frauen. Forschungsergebnisse lassen also noch sehr viel
Raum für Spekulation. Klar ist: Nicht jedermann ist für
die Familienrolle geschaffen. Deshalb darf man heutzutage ja auch nach Lust und Laune seines Glückes Schmied
sein. Patchwork-, Regenbogen-, Ein-Eltern- oder polyamore Familienformen stehen uns frei und werden die
Familienentwicklungen der nächsten Jahre bestimmen.
Und wer glücklich werden will mit dem Vater-MutterKind-Klassiker – auch das kann klappen! ----------------------------
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JETZT GEWINNEN! 1 VON 5 GEMEINSAM-KOCHEN-BÜCHERN!
„LEON Familie & Freunde“ ist der dritte Band (204 S., 29,99 Euro) einer sehr erfolgreichen Reihe aus dem DuMont Verlag: Als „Kochbuch des Jahres“ ausgezeichnet, folgt
auch diese Ausgabe einer genialen Idee: einfach, schnell, lecker und gesund zu kochen.
Bei mehr als 200 Rezepten und Ideen ist für jeden etwas dabei: für Kinder, Freunde und
die ganze Großfamilie.
Sie können jetzt eines von fünf dieser Kochbücher gewinnen! Senden Sie uns unter dem
Stichwort „Familienkoch“ eine Mail an [email protected], ein Fax an 0521 5228-63788 oder
eine Postkarte an BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, Winterstraße 49, 33649 Bielefeld.
Einsendeschluss: 20.1.2014
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, des Verlags und des Sponsors sowie deren Angehörige
können nicht teilnehmen. Alle Gewinne sind von unseren Kooperationspartnern gesponsert und nicht aus Mitgliederbeiträgen finanziert.
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Fotos: fotolia, glow images, mauritius images
Was ist gesünder?
GESUND
Als Christoph Meurer erfuhr, dass
seine Stammzellen wirklich auf einen
Patienten mit Blutkrebs passen, hat
er lange mit seiner Freundin über
die anstehende Spende gesprochen.
Was dabei auf ihn zukommen würde,
wusste er nicht. Dass er aber helfen
wird, stand außer Frage. Stammzellen
werden im Knochenmark gebildet, aus
ihnen entwickeln sich verschiedene
Zelltypen wie rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen und andere Zellen. Nach der Reifung werden die Zellen
ins periphere Blut ausgeschwemmt, wo
sie ihre Funktionen erfüllen.
„Leben retten kann
ganz einfach sein“
Bis 2009 war Christoph Meurer die periphere
Stammzellspende unbekannt. Wie es dazu kam, dass
er sich spontan Blut abnehmen ließ und dieses Jahr
sogar ein Leben rettete, erfahren Sie hier
------------ Text Beate Wagner
Foto Sascha Kraus
Manchmal sind es kleine Momente, die Großes bewirken. Es ist ein ganz normaler Samstagnachmittag im Jahr
2009. Christoph Meurer erinnert sich noch genau an die
Situation, die ihn wie aus dem Nichts zum Lebensretter
macht. Meurer streift durch die Halle am Rudolf-RempelBerufskolleg in Bielefeld. Dort absolviert der Teamleiter
für Firmenkunden der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER ein Nebenstudium und hat gerade Mittagspause.
Der 30-Jährige stoppt bei einem Aktionsstand der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und hört zu.
Es geht ums Thema Stammzellspende und Blutkrebs. Die
Stammzellspende ist für viele Patienten mit bösartigen
Blutkrankheiten wie einer Leukämie die letzte Chance
auf ein Weiterleben. Jedes Jahr erkranken in Deutschland
etwa 11.000 Menschen daran. Eine Chemotherapie hilft
leider nur in seltenen Fällen. Die Patienten sind auf die
Transplantation von Blutstammzellen angewiesen.
Und dann kam das Paket an ...
Meurers Leben hat mit alldem keine Berührungspunkte
– bis zu jenem Nachmittag. „Das Gefühl war plötzlich
da: Wenn ich einem Patienten mit Blutkrebs damit das
Leben retten kann, mach ich das jetzt“, so der 30-Jährige.
Er lässt sich noch am Infostand in Bielefeld für eine Typisierung Blut abnehmen. Bei der Typisierung werden im
Labor die Gewebemerkmale von Blutzellen potenzieller
Stammzellspender bestimmt, sodass genau klar ist, für
welchen Empfänger sie passen könnten. Danach denkt
Christoph Meurer nicht mehr oft an die drei Jahre zurückliegende Typisierung, bis er im Oktober 2012 ein
14
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
größeres Päckchen erhält – darin sind diverse Spritzen
und Unterlagen. „Erst hab’ ich einen Schreck bekommen“,
erinnert er sich. „Dann las ich, dass meine Zellen wahrscheinlich für einen Patienten passen!“ Am darauffolgenden Tag bestätigt Meurer der DKMS, dass er für die
Stammzellspende bereit ist. Sein Arzt prüft ihn „auf Herz
und Nieren“ und ob seine Stammzellen wirklich zu denen
des möglichen Empfängers passen. Mit den Spritzen aus
dem Päckchen injiziert sich Meurer danach eineinhalb
Wochen vor der Spende morgens und abends eine Substanz, die seine Stammzellproduktion anregt.
Die Suche nach dem Puzzlestück
Manchmal dauert es zehn oder zwanzig Jahre, mal nur
drei Tage, bis ein sogenannter genetischer Zwilling des
Patienten gefunden ist. Damit die Blutstammzelltrans-
Durch Zufall wurde Christoph Meurer zum
Stammzellspender. Heute setzt er sich
dafür ein, dass noch viel mehr Menschen
erfahren, wie leicht Helfen gelingen kann
plantation für den Krebspatienten erfolgreich verläuft,
müssen die HLA-Gewebemerkmale (HLA = Humane
Leukozyten-Antigene) von Empfänger und Spender
vollständig übereinstimmen. Sonst besteht die Gefahr,
dass das Immunsystem des Empfängers die Zellen des
Spenders abstößt. Als HLA-Gewebemerkmale bezeichnen
Experten spezielle Eiweiße auf der Oberfläche weißer >
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
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GESUND
SPENDER
REGISTRIERTE
SPENDER
Deutschland (1991)*
3.920.364
3.124.323
USA (2004)
429.064
Polen (2009)
358.017
Spanien (2011)
1.374
England (2012)
7.586
Fragen & Antworten zur
Stammzellspende
* Eintrittsdatum
Anzahl der registrierten Spender der
DKMS-Famile weltweit
Die periphere Stammzellspende ist schmerzlos und
nach ein paar Stunden überstanden. Ein paar offene
Fragen bleiben aber vielleicht noch ...
EMPFÄNGER
Zahlen & Fakten
o
England
(registriert seit 2012)
Spanien
(registriert seit 2011)
38.575**
Spender weltweit vermittelte die DKMS aus der
DKMS-Datenbank –
davon 80 % mit peripherer
Stammzellspende
744
Stammzellspenden
werden im Durchschnitt pro Tag weltweit empfangen (lt.
DKMS-Datenbank)
WIE LÄUFT EINE STAMMZELLSPENDE AB?
Polen
1.237
USA
Das durchschnittliche Alter eines
Spenders liegt laut DKMS bei
36.594
Deutschland
** 1992 bis 30.9.2013
Blutkörperchen und vieler anderer Körperzellen. Durch
sie unterscheidet das Immunsystem eigenes von fremdem Gewebe. Ein Patient, der eine häufige Kombination
der Gewebemerkmale hat, kann unter 20.000 Menschen
einen passenden Spender finden. Bei einer sehr seltenen
Kombination passt selbst bei mehreren Millionen po-
Jahren
hätte ich vorher gewusst, wie unkompliziert, schmerzlos
und nur wenig unangenehm sie verläuft, hätte ich das
vielleicht schon früher gemacht.“ (Siehe Seite 17.) Zudem
weiß er jetzt durch die vielen ärztlichen Untersuchungen,
dass er selbst kerngesund ist.
Das schönste Dankeschön der Welt
„Als ich den Dankesbrief des StammzellEmpfängers in den Händen hielt, wusste
ich, dass ich alles richtig gemacht hatte“
tenzieller Spender niemand. Die Zellen von Christoph
Meurer passten. Für seine Stammzellspende im Januar
2013 checkt er zwei Tage in einem Hotel in Köln ein.
Die Entnahme seiner Stammzellen findet in der Klinik
nebenan statt. Die Woche danach ist Meurer krankgeschrieben. „Klar ist die Spende mit einigem zeitlichen
Aufwand verbunden“, resümiert der Bielefelder. „Aber
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GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
Welche Tragweite die Entscheidung im Jahr 2009 tatsächlich hatte, wird Meurer erst bewusst, als er vor wenigen
Wochen noch einmal Post bekommt. Der Absender ist ein
60-jähriger Deutscher, der ihm als sein „Lebensspender
und Blutsbruder“ zutiefst dankt. „Neun von zehn unserer
Gewebemerkmale sind identisch, was für ein Glück für
mich“, liest Meurer. „Diese Zeilen haben mich sehr berührt.“ Bald wird er antworten, treffen aber möchte er
seinen Empfänger erst einmal nicht. Zu nahe, zu viel
wäre ihm das jetzt. „Im Moment bin ich nur glücklich,
dass ich helfen konnte“, sagt Meurer. Manchmal reichen
eben kleine Momente, um Großes zu bewirken.-------------------
Zunächst gibt der potenzielle Spender für eine Stammzellspende schriftlich sein Einverständnis. Der Arzt,
Blutspendedienst oder Mitarbeiter am Spenderdatei-Infostand nimmt ihm Blut für eine Typisierung ab. Im Labor werden daraus die HLA-Gewebemerkmale bestimmt.
Die Spenderdatei schickt die Ergebnisse an das Zentrale
Knochenmarkspender-Register (ZKRD); dort vergleicht
man die Werte mit denen potenzieller Empfänger. Stimmen die Gewebemerkmale von Spender und Empfänger
überein, gibt es noch einen Bestätigungstest. Die Spenderdatei klärt den Spender noch einmal umfassend über
die Spende auf. Der Spender erklärt nochmals sein Einverständnis. Der Arzt untersucht den Spender körperlich
und nimmt erneut Blut ab. Dann erhält der Spender fünf
Tage vor der Spende einen Wachstumsfaktor (G-CSF) gespritzt, damit die Stammzellen aus dem Knochenmark
ins Blut geschwemmt werden.
WAS PASSIERT BEI EINER BLUTSTAMMZELLSPENDE
UND WAS BEI EINER KNOCHENMARKSPENDE?
Bei der peripheren Blutstammzellentnahme (siehe unser
Fall Christoph Meurer, Seite 14–16) fließt das Blut des Spenders in einem Kreislauf aus einer Armvene durch einen Zellseparator und über die andere Armvene wieder zurück in den
Körper. Die periphere Stammzellspende erfolgt ambulant
in einer Klinik ohne Narkose. Sie dauert etwa vier bis
fünf Stunden und ist mit 80 % heute die gebräuchlichere
Methode. Bei der stationären Knochenmarkspende entnehmen Experten unter Vollnarkose etwa 1,5 Liter Knochenmark aus dem Beckenknochen. Das dauert etwa eine
Stunde.
WER DARF BLUTSTAMMZELLEN SPENDEN?
Jeder Gesunde zwischen 18 und 55 Jahren. Es gibt in
Deutschland mehrere Spenderdateien, die Infos und die
Typisierung anbieten. Die Blutgruppe des Spenders muss
nicht die des Empfängers sein. Der Körper bildet die gespendeten Stammzellen innerhalb von zwei Wochen neu.
VERPFLICHTET MAN SICH ZUR SPENDE?
Nein! Der Spender kann sein Einverständnis zur Spende
jederzeit und ohne die Angabe von Gründen zurückziehen.
KANN DIE SPENDERDATEI MEHRMALS AUF EINEN
STAMMZELLSPENDER ZUKOMMEN?
Hat ein Empfänger bereits Stammzellen eines Spenders
bekommen, darf dieser Spender nicht an weitere Patienten spenden.
FINDET SICH IN DER FAMILIE EHER EIN SPENDER?
Innerhalb der Familie gibt es etwa für jeden dritten Patienten einen geeigneten Spender, meist bei HLA-identischen Geschwistern. Bei Eltern und anderen nahen
Verwandten ist die Chance leider schon viel geringer,
dass die Werte passen. -----------------------------------------------------------GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
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Fotos: glow images, Sascha Kraus, Infografik: Ela Strickert
o
ERNÄHRUNG
DIE WÜRZIGEN
Some like it hot …
Scharfmacher
Piperin heißt das Zauberwort, das aus
nahezu allen Pfeffersorten kulinarische wie
auch gesundheitliche Allzweckwaffen macht.
Die intensiv-aromatischen schwarzen Pfefferbeeren werden in unreifem Zustand von den
in Südostasien beheimateten Pfeffersträuchern
geerntet und dann getrocknet, während für weißen
Pfeffer die ährenartigen Fruchtstände vollreif gepflückt werden. Erst ein Bad in Salzwasser löst die
Fruchthüllen, weshalb er auch weniger scharf
ist. Der fruchtige und zarte grüne Pfeffer wird
aus unreifen Beeren gewonnen und getrocknet oder in Essig oder Salzlake angeboten.
Alle Pfeffersorten kurbeln Verdauung
und Fettverbrennung an und hemmen das Wachstum schädlicher Bakterien.
Es ist eine Frage des Charakters: Man hält es aus – die Glut, die Flammen,
das brennende Verlangen nach mehr. Oder man ist der körperlichen
Intensität so buchstäblich scharfer Affären wie Chili, Pfeffer, Rettich
oder Ingwer nicht gewachsen und hält das Feuer auf Sparflamme.
Leidenschaft light? Nein! Kulinarische Passionen unterliegen demselben
Prinzip wie die amourösen. Und sind deshalb nicht anders als diese dem
Wechselbad aus Lust
und Leid unterworfen. Allein: Die Schmerz-
grenze ist individuell. Warum man sich beim Essen überhaupt dieser Pein
aussetzt? Weil uns – wie in der Liebe – die quälenden Momente die glücklichen umso intensiver spüren lassen. Tatsächlich setzen die kleinen kulinarischen Kraftwerke nicht nur Glückshormone frei, sondern heizen
mit einer besseren Durchblutung den angrenzenden Rezeptoren ordentlich
ein und erhöhen so das Geschmacksempfinden für süß, sauer,
salzig, bitter und umami. Eine Kombi, die auch erotische Eskapaden erklärt, gilt sie doch als aphrodisierend. Ach ja: Gesundheit gibt’s übrigens on top! Gründe genug also für das reizvolle Spiel mit dem Feuer!
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ERNÄHRUNG
DIE TEUFLISCHEN
Die Sorte entscheidet über die
Schärfe einer Chilischote, verantwortlich dafür ist der Wirkstoff Capsaicin, auch
enthalten in Peperoni und – in sehr geringen
Mengen – in Paprika. Gesundheitlich bieten
capsaicinhaltige Früchte eine ganze Menge: Mit
bis zu 180 mg Vitamin C pro 100 g Fruchtfleisch
schlagen sie Zitrusfrüchte um Längen. Spitzenwerte auch bei Carotinoiden, nützlich für die
Synthese mit Vitamin A und als Antioxidantien
zur Abwehr freier Radikale, gut also fürs Herz,
gegen Rheuma, Arthritis, Arteriosklerose,
vielleicht sogar gegen Krebs. Dazu gibt’s
Mineralien wie Kalium, Kalzium und
Magnesium. Capsaicin ist übrigens
auch in verdauungsfördernden
Arzneien enthalten.
DIE SANFTEN
Warum der Rettich hier seinen Senf
dazugibt? Weil er, wie die Senfsamen
selbst, antibiotisch wirkende Senföle enthält.
Bei Rettich & Co., also Meerrettich, Radieschen
und dem asiatischen Verwandten, der giftgrünen
Wasabiwurzel, die in Europa fast auschließlich als
Paste oder Pulver erhältlich ist, kommen schwefelhaltige Öle, viel Vitamin C und verdauungsanregende Bitterstoffe hinzu. In Senfsamen stecken
außerdem die Glykoside Sinalbin (weißer Senf)
und Sinigrin (schwarzer bzw. brauner Senf),
verantwortlich für die Schärfe. Auch Senf ist
verdauungs-, dazu durchblutungsfördernd
und antibakteriell und wird bei Muskelund Gelenkschmerzen arzneilich in
Form von Salben, Wärmeauflagen und Pflastern angewendet.
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ERNÄHRUNG
SPEZIAL
DIE
FRUCHTIGE
Längst hat die asiatische Wunderwurzel Ingwer auch in Europa
kulinarische Karriere gemacht – als
Wellness-Wohltat mit medizinischen
mit den LachsscheiVorzügen. Ihre ätherischen Öle und
ben auslegen, am
ihre Scharfstoffe, Gingerole und
Rand leicht überlapShogaole, wirken antioxidativ
pen lassen. Gelatine in
und entzündungshemmend.
kaltem Wasser einweiEs ist das Mittel der Wahl
chen. Joghurt, Schmand
bei Reiseübelkeit und
Erkältungen.
und Meerrettich aus dem
Glas verrühren. Mit Salz, Zitronensaft und Schale würzen. Sahne
steif schlagen. Gelatine tropfnass bei milder
Hitze auflösen, mit dem Schneebesen unter
die Joghurtmasse rühren, Sahne unterziehen
und auf die Tassen verteilen. Mindestens 2
Stunden kalt stellen. Vor dem Servieren vorsichtig auf Teller stürzen. Frischen Meerrettich schälen, darüberhobeln. Nach Belieben
mit Dill garnieren.
4 | Rote-Linsen-Ingwer-Suppe
Zutaten für ca. 5 Gläser:
16 Blutorangen für 500 g Fruchtfilets und
500 ml Saft, 350 g Zucker, 1 Beutel Gelierpulver (3:1, 25 g), 1 TL getrocknete schwarze Pfefferkörner, 4 EL Orangenlikör
8 Blutorangen schälen, sodass die weiße Haut
entfernt wird. Filets zwischen den Trennhäuten
herausschneiden, in Stücke schneiden. Restliche Blutorangen auspressen. Filets und Saft
mit Zucker und Gelierpulver mischen. Pfeffer
grob mörsern und zugeben. Unter Rühren mit
einem Holzlöffel aufkochen, 3 Minuten sprudelnd kochen lassen. Konfitüre abschäumen
und die Gelierprobe machen. Orangenlikör untermischen. In saubere Twist-off-Gläser füllen.
Fotos: Thomas L. Fischer
2 | Asiatisches Rindertatar
Zutaten für 4 Personen:
1/2 Salatgurke, 1 TL getrockneter Knoblauch, 2 EL grobes Meersalz, 280 g Rinderfilet, Sojasauce, Pfeffer, 3 EL Limettensaft, 6
kleine Chilischoten, 2 EL Sojaöl, 1 rote Zwiebel, 2 Frühlingszwiebeln, Korianderblättchen und evtl. Chiliflocken zum Garnieren
Gurke schälen, längs halbieren, entkernen,
in dünne Scheiben schneiden. 4 Chilischoten
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3 | Meerrettich-Mousse in Lachs
Zutaten für 6 Portionen/Schälchen:
1 EL Öl, 12 Scheiben Räucherlachs, 4 Blatt
weiße Gelatine, 300 g Sahnejoghurt, 250 g
Schmand, 1 Glas Meerrettich natur (90 g),
Salz, 1 EL Abrieb und 3 TL Saft einer Biozitrone, 125 ml Sahne, 30 g Meerrettich, Dill
6 Schälchen oder Tassen mit Öl einpinseln,
einfach
mittelschwer
UND WAS IST MIT ...
P... rotem und rosa Pfeffer?
Während roter Pfeffer auch vom
Pfefferstrauch Piper nigrum
stammt, wird der milde roséfarbene Pfeffer vom brasilianischen Pfefferbaum gewonnen und ist somit kein echter
Pfeffer.
P... Zwiebeln und Knoblauch?
Die Schärfe der Liliengewächse
geht zurück auf Sulfide und Allicin, die beim Kochen zerstört
werden. Beide brennen nur roh.
P... Kresse? Senfölglykoside sind
für die angenehme Schärfe aller
Kressearten verantwortlich.
anspruchsvoll
THEMENSPEZIAL:
Das tut weh!
Alles über den Schmerz Wie entsteht er, warum spüren wir ihn, was passiert in
unserem Körper? Liebeskummer lohnt sich nicht Warum mit Herzschmerz nicht
zu scherzen ist Schmerz, lass nach! Sanfte Schmerzstiller: wenn Tabletten und
Spritzen nicht gut oder nicht mehr helfen Kolumne Willkommen im Indianerland
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Fotos: getty images
1 | Blutorangen-Pfeffer-Konfitüre
längs in sehr feine Streifen schneiden, dabei
am Stiel lassen. Beiseitestellen, bis sie sich zu
Blüten aufrollen. Restliche Chilischoten nach
Belieben sehr fein hacken. Knoblauch mit
Meersalz im Mörser zerkleinern. Rinderfilet
trocken tupfen, in kleine Würfel schneiden.
Mit Sojasauce, Pfeffer, Limettensaft, gehackter Chilischote und Sojaöl marinieren, zugedeckt kalt stellen. Rote Zwiebel schälen, eine
Hälfte in Ringe schneiden, Rest hacken. Frühlingszwiebeln putzen, das Weiße fein hacken,
das Grüne längs in feine Streifen schneiden.
Die roten, gehackten Zwiebeln und das gehackte Frühlingszwiebelweiß unter das Tatar
mischen, abschmecken. Tatar mithilfe eines
Ringes auf Tellern anrichten. Darauf die Zwiebelringe, Gurkenscheiben und Chiliblüten
legen. Mit Frühlingszwiebelstreifen und Koriander garnieren. Das Knoblauchsalz separat
dazu reichen.
Zutaten für 4 Portionen:
1 rote Zwiebel, 100 g Ingwer, 1 EL Olivenöl,
200 g rote Linsen, 1 l Gemüsefond, Salz,
Pfeffer, 1 EL Weißweinessig, 2 EL Crème
fraîche, 200 g Joghurt, 2 EL gehackte Minze
Zwiebel und Ingwer schälen und fein würfeln.
In einem Topf in heißem Olivenöl anschwitzen. Linsen zugeben und mit Fond ablöschen.
So lange kochen, bis die Linsen aufplatzen
und weich sind. Mit Salz, Pfeffer und Essig
würzen. Crème fraîche zugeben und kräftig
verrühren. Joghurt mit der Minze vermengen. Suppe auf Tellern verteilen und mit dem
Joghurt servieren.
SPEZIAL
Schmerz entsteht meist durch einen sogenannten peripheren Auslöser wie Infektionen, Verletzungen oder Entzündungen. Von der entsprechenden Körperstelle (Knochen, Gelenk, Muskel,
Nerven, Gewebe) wird die Schmerzinformation
über Nervenfasern ins Rückenmark geleitet und
von dort weiter ins Gehirn. Hier wird der Schmerz
bewusst, was dann die Schmerzempfindung
in der betroffenen Körperregion auslöst. Das
limbische System im Gehirn bewertet zudem den
Schmerzimpuls mit Gefühlen wie Angst, Scham
oder Wut. Akuter Schmerz hat eine Aufgabe: Als
Warn- und Leitsignal informiert er sozusagen
über eine (mehr oder weniger) bedrohliche Veränderung im oder am Körper. Werden Schmerzen
chronisch oder verselbstständigen sich zu einer
eigenen Schmerzkrankheit, verlieren sie diese
Funktion und „gewinnen“ umso mehr psychische
und soziale Komponenten dazu. Ihre Behandlung
muss sich entsprechend vielfältig gestalten.
Auaaaaaa!
Er ist vielfältig und individuell, akut oder chronisch, reicht
von unangenehm bis unerträglich: alles über den Schmerz!
------------ Text Barbara Lang
Kurzes Wort – vielseitiges Leid: Schmerz! Eine „stille
Epidemie“ nennt ihn die Deutsche Schmerzliga. Mindestens acht Millionen Menschen leiden hierzulande an chronischen Schmerzen, 600.000 davon sind so schwer betroffen, dass sie von Spezialisten behandelt werden müssen.
Gelegentliche Kopf-, Zahn-, Muskel- oder Regelschmerzen, die nahezu jeder und jede von uns mal hat, sind da
nicht eingerechnet. Schmerz ist ein Oberbegriff für zahllose verschiedene Leidens- und Krankheitsformen. Beinahe so vielfältig wie wir Menschen selbst. Denn Schmerz
ist eine komplexe und subjektive Wahrnehmung. Allein
der Kopfschmerz tritt in etwa 165 verschiedenen Arten auf.
Und jeder empfindet ihn anders. Deshalb gibt es auch kein
Patentrezept und kein allgemeingültiges Arzneimittelrezept zur Linderung.
Der kleine Unterschied
Das Institut für Sozialmedizin der Universität Lübeck
hat 1998 die Häufigkeit von Schmerzen in verschiedenen
Körperregionen von Männern und Frauen getestet. Das
Ergebnis: Frauen nehmen hier eine Führungsposition
ein – vor allem bei Muskel- und Migränebeschwerden.
Sie scheinen eine höhere Sensitivität, eine niedrigere
Toleranz und ein weniger effizientes Schmerz-HemmSystem zu haben. Deshalb leiden sie vermutlich auch eher
an chronischem oder multiplem Schmerz als Männer.
Warum das so ist? Einmal wieder stehen Östrogen und
Testosteron im Verdacht. Aber erwiesen ist bislang nichts.
Im Alter gleicht sich dieser Unterschied dann aber an.
Ältere Menschen leiden häufiger
Der Abbau der Körperleistung findet nach und nach in
fast allen Organen, dem Skelett, den Muskeln und Nerven
24
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
statt und fordert seinen Tribut. Aber: Weil viele Senioren
dies als normal ansehen, sprechen sie nicht über ihre
Pein – sie wirken dickhäutiger, können oder wollen sich
nicht mitteilen. Demnach bekommen ältere Menschen
oft keine angemessene Schmerzbehandlung. Ein Qualitätsbericht aus dem Jahr 2012 zeichnet kein gutes Bild
von Pflegeheimen: Bei knapp der Hälfte der möglichen
Schmerzpatienten erfolgt keine Schmerzeinschätzung
durch die Pfleger. Und etwa sechs Prozent derjenigen,
denen Ärzte eine Schmerztherapie verordnet haben,
wurden die Schmerzmittel nie verabreicht.
Falsche Härte
Bis weit in die 1980er-Jahre hinein war es traditionelle
Anschauung, dass Früh- und Neugeborene lediglich
eine geringe Schmerzwahrnehmung besäßen, weshalb
sie, selbst bei Operationen, nie oder nur leicht betäubt
wurden. Heute weiß man, dass der Körper dann in solchen Fällen ein Schmerzgedächtnis einrichtet: Wenn
Schmerzen über einen längeren Zeitraum bestehen und
unbehandelt bleiben, werden die Nervenbahnen, die den
„Die Freude verallgemeinert, der Schmerz
individualisiert den Menschen“
Christian Friedrich Hebbel
Schmerzimpuls durch den Körper leiten, ständig gereizt.
Die Folge: Die Schmerzen verselbstständigen sich und
bleiben, breiten sich womöglich aus, obwohl der ursprüngliche Reiz schon vorbei ist. Weitere Schmerzerfahrungen werden meist stärker wahrgenommen. Schmerz
sollte also mit einer adäquaten Therapie beantwortet >
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
25
SPEZIAL
Herzschmerz
Schmerzen sind eine subjektive Wahrnehmung. Um
ihren Schweregrad besser einschätzen zu können,
bitten manche Ärzte den Patienten, den Schmerz auf
einer Selbsteinschätzungsskala zu verdeutlichen.
Starke, schmerzhafte Emotionen aktivieren im Gehirn
ähnliche Areale wie körperlicher Schmerz.
und seine Folgen
Noch immer belächelt und in die Ecke von Kitschromanen und
Schmachtschlagern geschoben – dabei ist ein gebrochenes Herz
tatsächlich eine medizinische Diagnose!
------------ Text Lara Buck
werden – egal, ob der Betroffene jung, alt, männlich oder
weiblich ist. Und weil Schmerz häufig drei Komponenten
in sich trägt, sollte eine gute Schmerztherapie über die
reine Verabreichung von Medikamenten hinausgehen.
Fotos: fotolia, plainpicture (2)
Schmerz, ein Dreierkomplott
Schmerz ist eine Trilogie biologischer, psychologischer
und sozialer Faktoren. Biologisch bedingt erfährt also
jeder Mensch einen Schmerzreiz anders. Wie er dann
darauf reagiert und damit umgeht, hängt zusätzlich von
seiner psychischen Konstitution, seinem Temperament
und seiner anerzogenen Schmerzkultur ab. Wer von
Kindesbeinen an lernt, durch Weinen Aufmerksamkeit
zu erregen, wird beim kleinsten Wehwehchen fast automatisch seine Aufmerksamkeitstechnik anwenden. Wer
dagegen immer nur „Stell dich nicht so an!“ zu hören
bekommen hat, der wird sich ebenso sein ganz individuelles Schmerzverhalten angewöhnen. Ob das dann
ein schmerzsensibleres oder schmerzresistenteres Verhalten ist, lässt sich nicht vorhersagen. Jeder reagiert
26
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
auf Schmerz ganz individuell. Eltern legen also einen
wichtigen Grundstein für den späteren Umgang eines
Menschen mit Schmerz und Leid. Der goldene Mittelweg
empfiehlt sich hier einmal mehr. Ein Kind, das weint und
leidet, sollte auf jeden Fall ernst genommen und getröstet werden. Denn in diesem Moment tut’s ihm wirklich
„Kommt dir ein Schmerz, so halte still
und frage, was er von dir will“
Emanuel Geibel
weh – auch wenn der kaum sichtbare Kratzer vielleicht
nur wegen des Schreckens oder der Scham so dolle pikst.
Denn Stress und Gefühle können den Schmerz tatsächlich
verstärken, da die zuständigen Gehirnzentren eng mit den
Schmerzbahnen verbunden sind. Ähnliches gilt aber auch
für viele Worte und große Aufregung: Sie verstärken erfahrungsgemäß die Wehleidigkeit von Kindern. Gutes Trösten
geht also besser im Stillen: In den Arm nehmen, streicheln,
pusten, leise singen – und dann ist’s auch wieder gut! -------
Diagnose:
gebrochenes Herz
Mit fröhlichem Singsang belehrte
Siw Malmkvist 1964 die Generation
unserer Eltern und Großeltern: „Liebeskummer lohnt sich nicht, my Darling.“
Die Schwedin tirilierte über ein Phänomen, mit dem sich heute Kardiologen
ernsthaft auseinandersetzen. Denn
Liebeskummer ist keineswegs nur Stoff
für TV-Schmonzetten und Schlagertexte
– das Broken-Heart-Syndrom ist eine
ernst zu nehmende und rätselhafte
Erkrankung!
Herzschmerz im Hirn
Von Liebeskummer Geplagte sollten
besser Bewältigungsstrategien für
ihr Leid suchen, ehe der Doktor das
gebrochene Herz diagnostizieren muss.
Sich etwas Gutes tun, auf die Gesundheit achten, sich einem Freund oder
dem Tagebuch anvertrauen und sich
eine Auszeit gönnen, wenn die Kräfte
schwinden. Denn Forscher der Uni
Tübingen bestätigen, dass bei liebesgeplagten Frauen z. B. die Hirnareale
für Schlaf- und Essverhalten, Antrieb
und Motivation lahmgelegt sind.
Außerdem zeigen verschiedene Studien, dass Trauer, Beziehungskrisen,
Trennungen ähnliche Hirnareale aktivieren wie körperliche Schmerzen.
Tintenfisch gefangen?
Bei der Stress-Kardiomyopathie
funktioniert besonders die linke
Herzspitze nicht mehr richtig.
Sie zieht sich nicht mehr so stark
zusammen und erscheint dann
wie ein aufgeblasener Ballon. Die
japanischen Mediziner Keigo Dote
und Hikaru Sato beschrieben die
Krankheit 1991 zum ersten Mal.
Und weil sie diese auffällige Verformung an eine Tintenfischfalle erinnerte, nannten sie sie Tako-Tsubo,
also Tintenfischfallen-Syndrom.
Stress lass nach!
Wer mit gebrochenem
Herzen ins Krankenhaus eingeliefert
wird, zeigt typische
Infarktsymptome. Selbst
der Facharzt sieht den
Unterschied allenfalls bei der
Herzkatheteruntersuchung: Wo
er normalerweise verstopfte
Herzkranzgefäße findet, sieht
er beim Broken-Heart-Syndrom
– auch Stress-Kardiomyopathie
– nichts. Weil keine Verengung, sondern vermutlich ein
Überschuss an Stresshormonen
die Funktionsstörung auslöst.
Und das fast immer nach starken
emotionalen Erlebnissen wie Tod,
Trennung, Streit – aber auch nach
einem hohen Lottogewinn!
Ein Stein vom Herzen
Etwa 2 % aller Patienten, die mit
Frauenherzen
Verdacht auf eine lebensbedrohliche
brechen eher
Herzerkrankung ins Krankenhaus
Die Stress-Kardiomyopathie
eingeliefert werden, können sich
gibt Forschern und Medizinern
über die Diagnose gebrochenes Herz
noch immer Rätsel auf: So gibt
freuen. Auch wenn die Auslöser
es bisher z. B. noch keine zuverLiebeskummer, Trauer und
lässige Antwort auf die Frage,
emotionaler Stress sind und die
warum besonders viele Frauen am
ersten 48 Stunden kritisch sein
gebrochenen Herzen leiden. Etwa
können (Intensivstation), so ist
90 % der Tako-Tsubo-Patienten sind
die Sterblichkeitsrate beim TakoFrauen zwischen 50 und 70 Jahren!
Tsubo-Syndrom doch zumindest
Man vermutet einen Zusammenhang
niedrig. Wobei Spätfolgen noch
mit dem sinkenden Östrogenspiegel
nicht erforscht sind ...
nach der Menopause.
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
27
SPEZIAL
Stressbewältigung statt Weitermachen:
lass nach!
Wir denken zuerst an Tabletten oder Spritzen,
aber es gibt noch viele andere Methoden, um
Schmerzen zu lindern
------------ Texte Lara Buck
Schmerzkontrolle
statt Überwältigung:
Kopf und Psyche spielen bei Patienten mit
chronischen Schmerzen oft eine größere Rolle
als der Körper. Sogenannte psychologische
Schmerztherapieverfahren, Hypnotherapie
oder Fakirtechniken arbeiten mit Visualisierung
und Imagination, um sich vom akuten Schmerz
distanzieren zu können. Auch hilfreich: Atemund Meditationstechniken.
28
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
Selbstmanagement statt Resignation:
Wer an chronischen oder immer wiederkehrenden
Schmerzen leidet, muss zum Experten seiner Pein werden. Sich nur in die Hände eines Arztes zu begeben und
ihn machen zu lassen, heißt, sich noch mehr ausgeliefert
zu fühlen und einen wichtigen Genesungsfaktor auszugrenzen: die eigene Aktivität und Steuerung! Bestimmen Sie die Therapie mit, setzen Sie sich Ziele, lassen
Sie sich inspirieren, anregen und ablenken, geben Sie der
Freude mehr Raum, pflegen Sie soziale Kontakte ...
Buchführung statt
Alarmzustand:
Schmerzverhalten beginnt
im Kopf. Wer sich da vom
Leid überwältigt sieht, kann
auf nichts anderes mehr
achten. Ein Schmerztagebuch hilft nicht nur dem
behandelnden Arzt, dem
Auslöser auf die Spur zu
kommen, sondern kann
auch den eigenen Blick auf
schmerzfreie Zeiten lenken.
Ein Bewegungstagebuch
und das Hervorheben
von positiven, schönen
Erlebnissen motiviert zusätzlich! Beispiele unter
www.schmerzliga.de.
Körpereigene
statt zugeführte
Schmerzstiller:
Die transkutane elektrische Nervenstimulation,
auch kurz TENS genannt,
aktiviert die körpereigene Schmerzkontrolle
mithilfe von Strom. Durch
Hautelektroden wird der
Stromreiz an die betroffene Körperstelle geführt
und damit die Produktion
körpereigener Endorphine
angeregt. Anfangs in der
Arztpraxis, später auch
selbstständig zu Hause
möglich.
Bewegung statt
Schonung:
Wer Schmerzen hat, bevorzugt
meist Ruhe und ein Schonprogramm. Bis zu einem gewissen
Grad ist das auch gut so. Aber
sanfte Bewegungsarten wie kein
zu ehrgeiziges Yoga, Tai-Chi oder
ein sich langsam steigerndes
Fitnessprogramm aktivieren
die Lebensfreude, bringen neue
Energie, beugen falscher Schonhaltung vor, verbessern die
Schmerzkontrolle und kurbeln
alle gesunden körpereigenen
Funktionen an. Wichtig: Freude,
Regelmäßigkeit und gute Verträglichkeit gehen vor hochgesteckten Leistungszielen – auch
ein Waldspaziergang ist okay!
Der Schmerz ist ein ebenso
mächtiger Umgestalter der
Wirklichkeit wie der Rausch
Marcel Proust, französischer Schriftsteller
Fotos: fotolia
Schmerz
Schmerz macht Stress und kommt vom Stress. Den Absprung aus
diesem unguten Kreislauf zu schaffen, ist also oberstes Gebot: Zunächst müssen die Stressquellen gefunden, dann bewältigt werden.
Langfristig lohnt es sich wahrscheinlich, den eigenen Lebensstil zu
überdenken. Techniken wie die progressive Muskelentspannung
nach Jacobson, postisometrische Entspannungsübungen oder
Biofeedback-Verfahren helfen vorbeugend und mildern im Akutfall
die Spannung.
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
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SPEZIAL
Kümmerkultur
Willkommen im Indianerland, wo Jammerlappen, Mimosen
und Heulsusen wie ich es wirklich schwer haben
------------ Text Barbara Lang
Illustration Birgit Jansen
Unser Land ist voll von indigenen Völkern! Ich wette,
Ihnen sitzt auch gelegentlich so ein Indianer gegenüber.
Einer, der keinen Schmerz kennt. Nein, besser: einer, der
vorgibt, keinen Schmerz zu kennen, und dieselbe körperliche und seelische Ignoranz auch von Ihnen erwartet.
Krankheiten, Leid und Unpässlichkeiten sind in unserer
Gesellschaft tabubehaftet. Wer von ihnen heimgesucht
wird, sollte bitte schön möglichst unmerklich daran laborieren und nicht allzu viel Entgegenkommen von seiner
Umgebung erwarten. Die meisten Chefs und Kollegen reagieren mit einem genervten „Schon wieder?“, wenn wir
uns mit pfeifend-rasselndem Bronchienkonzert krankmel-
30
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
den wollen. Deshalb schleppen wir uns lieber halb krank
ins Büro und lassen uns angeekelt dabei zusehen, wie wir
tüchertaschenweise Taschentücher verbrauchen. Die Kurzsichtigkeit solcher weit verbreiteter Aktionen zeigt sich stehenden Fußes mit dem röchelnden Anruf der Kollegin: „Du
hast mich angesteckt!“ Tja, es ist nicht leicht, das Kranksein richtig zu machen. Vernünftig wäre, zu Hause zu bleiben, sich auszukurieren und eine Epidemie zu verhindern.
Doch im Indianerland herrschen andere Vorstellungen:
Dort kennt man keinen Schmerz und will sich auch nicht
helfen lassen. Im Indianerland erwartet man, dass die rhetorische Frage „Wie geht’s?“ stets mit „Gut!“ beantwortet
wird. Man kommt sich schon wie ein Jammerlappen vor,
wenn man mal „Na ja“ entgegnet. Zur Unpässlichkeit gibt’s
dann das Gefühl der Unzulänglichkeit noch obendrauf!
Mal ehrlich: Egal, ob Liebeskummer, eingeklemmter Nerv
oder chronischer Schmerz – die meisten von uns spenden
dem Leiden anderer doch kaum mehr als ein Telefonat, ein
Fläschchen Franzbranntwein oder ein „Wird schon wieder!“ Leid ist anstrengend. Helfen auch. Vor allem aber ist
es beängstigend: Es führt uns schonungslos vor Augen,
wie verletzlich und fragil wir alle sind. Alle! Das ist nicht
nur beunruhigend, das ist auch total unangesagt. Stärke
ist gefragt, Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen,
Belastbarkeit und Flexibilität. Der Arbeitsmarkt ist schon
ganz vernebelt vor lauter Indianerrauchzeichen. Und dennoch haben wir es teils selbst in der Hand, eine gewisse
Krankheitskultur zu etablieren. Probieren Sie’s mal aus:
Wenn Ihre Nachbarin das nächste Mal mit dicken Augen
und triefender Nase auf dem Spielplatz friert, schicken Sie
sie heim ins Bett, nehmen Sie ihr Kind mit zum Spielen
und liefern Sie es ihr nach drei Stunden zusammen mit
einem frisch pürierten Früchte-Smoothie wieder ab. Das
könnte doch wirklich der unglaubliche Beginn eines gegenseitigen, beruhigenden „Kümmer-Abos“ werden. Eine
Blutsbrüderschaft ganz nach Indianerart! -------------------------GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
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FITNESS
Jeder Jogger weiß: Laufen macht glücklich!
Klar – draußen ist es schöner. Doch bei Eis
und Schnee ist der innere Schweinehund
oft stärker. Es gibt zwei Indoor-Alternativen:
Fitnessstudio oder ein eigenes Laufband.
Was ist sinnvoller?
------------ Text Timm Rotter
EIGENES LAUFBAND
Für das eigene Laufband spricht:
es viele Jogger. Ein LaufLaufen bedeutet Freiheit. So erleben
e dafür, denn sein größ Weis
er
nder
band daheim steht in beso
jederzeit losrennen – ob es draußen
tes Plus heißt Flexibilität. Man kann
nebenan das Baby schläft oder
schneest ürmt oder gießt. Wäh rend
st wer nur 15 Minuten hat, kann
man auf den Klempner wartet. Selb
en, würde da niemals loheffektiv trainieren. Ins Studio zu fahr
t die eigene Lieblings ntier
gara
nher
nen. Zudem kann man nebe
bändern mit integ rierten
serie verfolgen. Den Luxus von Lauf
Oberklassestudios. So fällt
Bildschir men bieten sonst meist nur
hund zu besiegen. Aber
eine
es vielen leichter, den inneren Schw
wenn der „Tatort“ mal
en,
nehm
raus
Vorsicht: Nicht das Tempo
besonders spannend ist!
PRO
CONTRA
… und dagegen:
Hometra iner nur für
Wirk lich rent ieren wird sich der
t. „Die Erfa hrung zeig t aber“, sagt
nutz
ig
den, der ihn jahrelang regelmäß
paar Monaten die Motivaches „Kör perstolz“, „dass nach ein
Michael Dapp, Autor des Fitnessbu
s Lauf band muss man
gute
nur noch im Weg steht.“ Für ein
tion sinkt und das sper rige Gerät
Gerät für 950 Euro
ein
r
soga
ist
)
ung Warentest (02/2011
tief in die Tasche greifen. Bei Stift
Euro gibt’s hier
500
Ab
ner:
strai
Cros
der
ist
Alternat ive
mit „mangelhaft“ durchgefallen. Eine
r Tipp : Manche
Unse
ng für die Nachbarn ist auch geringer.
Qualitätsware und die Lärmbelästigu
er günstig gebrauchte Geräte!
Fitnesscenter verkaufen hin und wied
32
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
PRO
Für das Fitnessstudio spricht:
Das wichtigste Pro-Argument ist Moti
vation. Es ist kein
Zufall, dass über sieben Millionen
Deutsche Mitglieder
sind – Tendenz steigend. „Gut train
ierte Spor tler zu sehen, spor nt an“,
sagt Michael Dapp. Auch die Vera
bredung mit Freunden hilft. Sogar
zwei unterschiedlich schnelle Spor
tler können auf Lauf bändern gemeinsam joggen – anders als drau
ßen.
Wer im Gym einmal geza hlt hat, hat
zudem andere Geräte und
Kurse zur Auswahl – gesundheitlich
ein großes Plus : „Gezieltes
Krafttraining, vor allem für die Rum
pfmuskeln, ist eine wichtige Ergänzung zum Joggen“, so Dapp
. „Auch viele Profis
nutzen den Winter für Zusatztrainin
g.“
CONTRA
… und dagegen:
Volle Umk leiden, War tezeiten an
den Geräten:
Morgens und nach Feierabend sind
Fitnesscenter oft maßlos über füllt. Dies gilt vor
allem nach Neujahr, wenn alle Welt von guten Vors
ätzen beseelt den
Weihnachtsspeck bekämpft.
Ganz günstig sind auch Fitnessstu
dios nicht. Aber
Dapp hat eine Theorie: „Wir Men
schen müssen
zahlen, um etwas meh r zu schätzen
: Die Gebü hr kann also
auch motivieren.“ Im Vergleich mit
dem Hometrainer ist das Studio
dennoch preiswerter: Selbst wer 70
Euro im Monat zahlt, trainiert
drei Jahre, bevor die Kosten dem
eines 2.500-Eu ro-L aufbandes
entsprechen.
Noch mehr spar t, wer möglichst lang
e draußen spor telt. Herbst
und Frühling sind ohnehin optimal
fürs Joggen im Freien. Wer
sich auch im Winter nach frischer Luft
und Ruhe sehnt, braucht
vor allem gute Ausr üstung (Schuhe
mit Spikes und Stirnlampe).
Nebenher ins Gym kann man imm
er noch gehen. -------------------
UNSER SERVICE FÜR SIE
Sportlercheck: Fitness ohne Risiko
Alle, die sportlich durchstarten möchten, haben
die Möglichkeit, alle zwei Jahre an einer sportmedizinischen Untersuchung und Beratung teilzunehmen.
Dies hilft, gesundheitliche Risiken zu vermindern oder
zu vermeiden, und ermöglicht Ihnen ein auf Ihre Fitness
abgestimmtes Sportprogramm. Wird die Untersuchung
von einem Arzt mit der Zusatzbezeichnung „Sportmedizin“ durchgeführt, erstattet die BKK GILDEMEISTER
SEIDENSTICKER bis zu 60 Euro für diese Maßnahme. Bei
medizinischer Notwendigkeit (z. B. bei Risikofaktoren)
sogar bis zu 120 Euro für die erweiterte Untersuchung.
GESUNDHEITSJOURNAL 04|13
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Fotos: glow images
Der
Kälte
wegrennen
FITNESSSTUDIO
Rätseln & gewinnen
Der Winter ist da und wirft auf dieser Seite viele Fragen auf. Wer sie richtig
beantworten kann, gewinnt vielleicht eine von acht Design-Wärmflaschen!
1.
2.
Wie heißt das Tier,
das keinen Winterschlaf braucht ?
T: Murmeltier
H: Eichhörnchen
X: Igel
3. Welcher Nadelbaum hat
im Winter keine Nadeln?
L: Tanne
B: Kiefer
4.
Wie kommen die meisten unserer
Fische gut durch unseren Winter?
C: Sie
t ob en
unt er
de
Eissch r
icht
K: Sie
schwim men in
den Süden
A: Sie
n
verharre
ruhig
Schlittschuhe
gleiten wegen …
EINFACH.
GUT.
ERHOLT.
P: ca. -100 Grad
E: der beim Gleiten entstehenden
Reibungswärme, die das Eis
anschmilzt
Ä: des speziellen Schliffs der Kufen
W: reiner Muskelkraft
5.
G: Lärche
L: ca. -50 Grad
N: ca. 0 Grad
Welche Temperatur
herrscht im Durchschnitt am Südpol ?
Der Lösungswort lautet:
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Dieses coole Teil hält ganz schön warm!
Eine Design-Wärmflasche von fashy
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durch ihren transparenten Look – die
Farbe der Fische ändert sich, sobald
das heiße Wasser zu heiß ist!
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DF?8DH@CEF?E6C56>+E:49H@CEQ/:?E6CBF:KL2?;@FC?2=3<<8D56A6C2I2?
@56CA6C)@DE<2CE6
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Einsendeschluss: 20.1.2014
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Herzlichen Glückwunsch! #66:?6DG@?7Y?7&6>@CJ
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1
2
4
5
Die fehlenden Gedichtwörter der letzten Ausgabe lauteten:
Blätter, Herbst, Sonne und Winter.
IMPRESSUM
Herausgeber BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER,
/:?E6CDEC2R6P:6=676=5
Tel.: PE-Mail:;@FC?2=3<<8D56
Internet:HHH3<<8D56
Objektleitung@C?6=:2&@DDPKoordination$2C:?/:==6
AuflageI6>A=2C6
Verlag)&")F3=:D9:?8
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)=2EK&Y?496?HHHA>:
AF3=:D9:?856
Verlagsleitung+E672??5CXD 6C5 :6D=6C9C:DE:2?+49H2=3249
Redaktionsleitung$C:DE:?2+2=232
ArtdirektionC2?<$CY86C
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Autoren%2C2F4<+2C29$6==?6C2C32C2%2?8,:>>*@EE6C
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Schlusskorrektur'@C36CE&:D49
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Bildredaktion2C@=:?%F5H:8D
Produktion:C8:E+49@=K
Reproduktion)&")F3=:D9:?8.6C=28 >3!@$ &Y?496?
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