Sicherheit auf Geschäftsreisen - fuhrpark.de

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Sicherheit auf Geschäftsreisen - fuhrpark.de
Das Magazin für Planer und Einkäufer
April 2011
21430 / ISSN 2191-2912
2. Jahrgang / 2011
Schlütersche
Verlagsgesellschaft
Hannover
4,00 Euro
Geschäftsreisen und Veranstaltungen
Sicherheit auf
Geschäftsreisen
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Bereich Travel Management.
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Die ganze Welt der Mobilität
25. und 26. Mai 2011
Feb 2011
Das Magazin für Planer und Einkäufer
21430 / ISSN 2191-2912
2. Jahrgang / 2011
Schlütersche
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Aufbau eines RisikoManagements
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Prioritäten der Travel
Manager 2011
Editorial
go global biz april 2011
3
Gefahren vermeiden
D
ie täglichen Nachrichten veheißen nichts Gutes. Die
subjektive Wahrnehmung
lässt die Gefahren, die Reisende weltweit bedrohen, immer vielfältiger und bedohlicher erscheinen.
Zum einen, weil jedes Ereignis in der
globalen Medienwelt ständig präsent
ist. Zum anderen, weil seit geraumer
Zeit tatsächlich eine Häufung von Naturkatastrophen (Vulkanausbrüche,
Erdbeben, Tsunamis, Wirbelstürme,
Überschwemmungen), kriegsähnlichen Auseinandersetzungen (Nordafrika, Nahost, Thailand, GUS-Staaten)
sowie terroristischen oder religiös motivierten Anschlägen (Moskau, Mexiko,
Afghanistan) in vielen Teilen der Welt
zu beobachten ist.
Das schafft natürlich ein Gefühl
der Bedrohung, sobald man die Landesgrenzen überschritten hat - und
das gerade zu einer Zeit, in der die
„ökonomische Bedrohung“ sich wieder in Optimismus aufzulösen beginnt. Nach der großen Krise erholt
sich die Weltwirtschaft, und damit
nimmt automatisch die Zahl der Geschäftsreisen zu. Die allgegenwärtigen Gefahren können und dürfen das
nicht verhindern. Die Lösung für die
exportorientierten deutschen Unternehmen kann nicht heißen, auf Reisen zu verzichten.
In dieser Situation ist entscheidend, dass die Reisenden selbst, aber
auch die Verantwortlichen in den Firmen sensibilisiert werden für die Gefahren, die unterwegs lauern. Dann
kann wirkungsvoll vorgebeugt wer-
den, dann können Unternehmen
präventiv tätig werden, um ihrer
Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitern nachzukommen.
Gegen Naturgewalten wie Erdbeben oder Vulkanausbrüche gibt es
kaum einen Schutz, gegen kriminelle oder terroristische Bedrohungen
aber hilft eine gezielte Vorbereitung.
Profis können Gefahren einschätzen
und die Reisenden entsprechend darauf einstellen. Wer weiß, was unter
dem Begriff „low profile“ zu verstehen ist, kann durch richtiges Auftreten und Verhalten viele Risiken minimieren oder vermeiden. Wer sich zum
Beispiel in Bogotá oder Sanaa mit
dem Taxi vom Hotel zur Western Union Bank fahren lässt und den Fahrer
bittet, zu warten, der ist in den Augen
vieler Sicherheitsberater schon mehr
als leichtsinnig. Aber solche Fehler
lassen sich bei professioneller Schulung leicht vermeiden.
Die Vorbereitungen dienen nicht
dazu, aus Reisenden Helden zu machen. Sie sollen im Gegenteil dem Reisenden helfen, die Gefahren vor Ort
realistisch einzuschätzen und sich so
unauffällig und wachsam wie nötig zu
verhalten, um gar nicht erst in brenzlige Situationen zu geraten. Gegen die
Gewalten der Natur ist der Mensch
hilflos, gegen menschliche Gewalt
hilft am besten, ihr aus dem Weg zu
gehen.
Ralph Langrock,
Chefredakteur
Inhalt
go global biz april 2011
Seite 6
Seite 26
Seite 44
Editorial ······················································································ 3
Inhalt ··························································································· 4
Titelthema →
Sicherheit auf Geschäftsreisen: Prinzip Hoffnung ············· 5
Leben auf dem Pulverfass · ······················································· 8
Sicherheitskonzepte der Reisebüroketten ······························ 9
„Gefahrenbarometer“: Mittelstand zu sorglos ···················· 12
Datensicherheit · ······································································· 15
Reisemanagement →
ITB-Nachklang: Der Markt erholt sich langsam· ················ 18
VDR-Frühjahrstagung: Transparente Mobilität···················· 20
Business Destination Dubai ···················································· 21
Steuerliche Bewertung gemischter Reisen ························· 27
Neues Berufsbild: Tourismuskaufmann ······························ 29
Verkehr →
Premium Economy: Abstand halten······································· 30
CarSharing: Teilen und gewinnen· ········································· 33
Navi: Spritspartrainer und Ökolotsen ··································· 36
Recht: Ist die Dienstreise mit dem Auto
Arbeitszeit? ················································································ 38
Verkehrs-News ········································································· 39
Hotel →
Mit Eröffnungspreisen Geld sparen·········································· 40
Hotel-News ················································································ 42
Hotel-Tipp: nhow Berlin· ··························································· 43
MICE →
IMEX - Mehr Besucher, Aussteller, Seminare· ····················· 44
Green Meetings Konferenz: Perspektiven····························· 46
Trends →
Amadeus-Studie: Trends im Flughafenbetrieb······················· 48
Business & Recreation →
Metabolic Balance - Die neue Leichtigkeit ·························· 49
Meeting-Index ··········································································· 50
Impressum ················································································· 50
Titelbild: © Giuseppe Porzani – fotolia.com
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© Franz Pfluegl – fotolia.com
reisesicherheit
Sicherheit auf Geschäftsreisen:
Prinzip Hoffnung
Atomkatastrophe, Erdbeben,
Bürgerkrieg, Terror:
Geschäftsreisende leben
gefährlich, die Unternehmen
sind verpflichtet, dafür zu
sorgen, dass die Risiken
möglichst gering bleiben.
F
ür Dominik Schaerer, Geschäftsführer von International SOS für Zentraleuropa mit Sitz in Neu-Isenburg
nahe Frankfurt, waren die vergangenen Wochen hektisch. Als weltweit größter Anbieter von Prävention und Krisenmanagement in Gesundheits- und
Sicherheitsfragen für global agierende
Unternehmen und Organisationen haben Schaerer und sein Team allein in
Ägypten für 40 Kunden über 800 Menschen evakuiert – überwiegend Deutsche, die für deutsche Unternehmen vor
Ort arbeiten, und deren Familien. Mit
sieben Flugzeugen wurden die Passagiere nach Frankfurt, Paris und Dubai gebracht. Für International SOS und dessen Joint-Venture-Partner Control Risks
ein schwieriger, aber trotzdem normaler
Auftrag.
In den vergangenen Monaten hatten die Anbieter von Sicherheit Hochbe-
trieb: Zuerst die Unruhen in Tunesien und
Ägypten, dann das Erdbeben in Neuseeland, Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe in Japan und jetzt der Bürgerkrieg
in Libyen, dazu Unsicherheit im Jemen, in
Syrien, in der Elfenbeinküste. Betroffen
sind neben der Bevölkerung dieser Länder in der heutigen globalen Welt auch
viele Ausländer, die vor Ort leben und arbeiten: als sogenannte Expatriats, Angestellte internationaler Unternehmen mit
Niederlassungen und Fabriken in den Krisenregionen oder als Geschäftsreisende,
die Kunden besuchen, Maschinen warten
oder mit Behörden und lokalen Partnern
über neue Investitionen verhandeln. Die
Expatriats und die Dienstreisenden im
Gefahrenfall schnell zu lokalisieren und
in Sicherheit zu bringen, gehört zu den
schwierigsten Aufgaben der Sicherheitsexperten.
„Die Zahl der in den Alarmzentralen
von International SOS eingegangenen
reisesicherheit
Anrufe ist seit dem vergangenen Wochenende um 180 Prozent gestiegen“, sagt
Geschäftsführer Schaerer. „Unser Team
hat weltweit Anrufe von Hunderten
Kunden entgegengenommen und diese unterstützt.“ Um für seine Kunden
Transporte, Sicherheitsdienstleistungen und medizinische Unterstützung
zu organisieren, unterhält das Unternehmen überall auf der Welt Netzwerke. „Krisenpläne zu entwickeln und im
Notfall Kommunikationsverbindungen
zu den Reisenden im Ausland aufzubauen, das ist unser Job“, sagt Schaerer,
„wir helfen den Unternehmen dabei,
ihre Fürsorgepflicht gegenüber ihren
Angestellten wahrzunehmen.“
Um Geschäftsreisende aufzuspüren,
haben International SOS und Control
Risks das sogenannte Travel-Tracker-System entwickelt. Daneben verfügt International SOS über ein Netzwerk von weltweit
25 Alarmzentralen. Das Unternehmen betreut weltweit mehr als 8.300 Unternehmen und ist in über 70 Ländern aktiv. Zum
Team gehören 970 Ärzte und 200 Sicherheitsexperten, das globale Netzwerk umfasst gut 60.000 Dienstleister.
Ein besonderes Problem sind Entführungen, die zwar im Moment aus den
Schlagzeilen verschwunden sind, für Reisende in einigen Ländern in Nahost, Mittel- und Südamerika, Afrika, Osteuropa
oder Asien nach wie vor aber eine latente Gefahr darstellen: „Entführungen sind
weltweit auf dem Vormarsch, das Gefahrenpotenzial nimmt zu“, sagt Sicherheitsberater Oliver Schneider von der auf
Risiko- und Sicherheitsberatung spezialisierten Result Group.
Weniger spektakulär und fast alltäglich, aber dennoch hochgefährlich
gerade für Geschäftsreisende, sind sogenannte Expressentführungen: „Da
werden die Opfer mit vorgehaltener
Pistole gezwungen, am nächsten Geldautomaten Bargeld zu ziehen“, sagt Sicherheitsberater Schneider. Damit sich
das richtig lohnt, schlagen die Täter in
der Regel kurz vor Mitternacht zu, „so
können sie gleich zweimal innerhalb
weniger Minuten das volle Tageslimit
abkassieren“. Von Experten werden die
Schäden dieser Raubvariante auf mehr
als 100 Millionen US-Dollar pro Jahr geschätzt - allein in Mexiko-Stadt gibt es
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© FCm Travel Solutions
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über 70 Expressentführungen am Tag.
Die meisten dieser Kidnappings dauern nicht mal eine halbe Stunde – aber
für die Betroffenen sind sie ein Erlebnis, das sie niemals vergessen werden.
Ebenfalls beunruhigend: Nicht nur in
südamerikanischen Großstädten ist die
Kurz-Entführung an der Tagesordnung,
„auch in West- und Osteuropa hören wir
immer häufiger von solchen Vorfällen“,
sagt ein Experte, „Schuld ist das wachsende Wohlstandsgefälle - besonders
in Boom- und Schwellenländern wie
etwa Russland oder Südafrika.“ Schützen können sich die potenziellen Opfer
gegen solche Übergriffe nicht, aber die
Unternehmen können ihre Mitarbeiter besser vorbereiten, damit sie sich
der Gefahren bewusst werden, gar nicht
erst in gefährliche Situationen geraten
und sich schlimmstenfalls richtig verhalten. „Bei solchen Gelegenheiten den
Helden zu spielen, bringt überhaupt
nichts – im Gegenteil droht dann eine
nicht mehr beherrschbare Eskalation,
die schlimmstenfalls das Leben kosten
kann“, warnt ein Sicherheitsberater.
Vielfältige Bedrohung durch Terror,
Krieg, Krankheit, Korruption
Geschäftsreisenden drohen aber noch
andere Risiken: Terroranschläge auf Bürogebäude wie am 11. September 2001
auf das World Trade Center in New York
oder speziell auf Hotels wie Ende November 2008 in Mumbai, kriegerische Auseinandersetzungen wie in Israel und den
angrenzenden Palästinensergebieten,
innere Unruhen wie vor eineinhalb Jahren in Thailand, Naturkatastrophen wie
in Neuseeland und Japan. Und – nicht
zu vergessen - die schon fast normalen
und ständig vorhandenen Reiserisiken
durch Krankheit und Unfälle, Korruption und Kleinkriminalität. Zu den Risiken,
gegen die man sich relativ einfach schützen kann, gehören Krankheiten und Vermögensschäden. Nach Einschätzung von
Experten haben da vor allem mittelständische Unternehmen Nachholbedarf: „Da
herrscht bei Sicherheitsfragen oftmals
ein großes Durcheinander, gepaart mit
einer Riesenportion Unkenntnis“, weiß
ein Versicherungsvertreter. Weder seien
die Zuständigkeiten geklärt, noch gebe es
Notfallpläne. „Manche verlassen sich vollständig auf das Prinzip Hoffnung.“ Und
das, obwohl Vorsorge ein wichtiger Bestandteil der sogenannten Corporate Social Responsibility ist, also der sozialen
und gesellschaftlichen Verantwortung eines Unternehmens.
Große, weltweit aktive Konzerne
haben meist ein größeres Problembewusstsein als der Mittelstand. Der Kosmetik-, Wasch- und Klebemittelhersteller Henkel aus Düsseldorf zum Beispiel
beschäftigt 45.000 Mitarbeiter, davon
nur 8.000 in Deutschland. Der Rest ist
auf insgesamt 175 Länder verteilt - darunter etliche mit höherem Risikofaktor.
Schon seit 1920 hat das Unternehmen
einen Sicherheitsbeauftragten - der war
in den ersten Jahren hauptsächlich für
den Arbeitsschutz in den Fabriken zuständig, heute kümmert er sich auch
um die mehr als 1.000 Henkel-Mitarbeiter, die täglich auf Dienstreise sind.
Bei ihrem Sicherheitsmanagement
für reisende Mitarbeiter fährt Henkel
heute mehrgleisig: Zur Vorbereitung
auf das Reiseziel und für die schnelle
Soforthilfe arbeitet das Unternehmen
eng mit seinem Reisebüro zusammen.
Darüber hinaus werden auch andere externe Dienstleister engagiert. Das Reisebüro hat bei der Gefahrenprävention
aber eine Schlüsselstellung: Es liefert
über sein Back-Office-System die Informationen über den jeweiligen Standort
des Reisenden: „Schnelle Hilfe kann nur
bekommen, wer im Krisenfall sofort lokalisierbar ist“, sagt Sicherheitsexperte
Andreas Krugmann, Sales & Marketing
Director für Zentraleuropa bei International SOS. Zur Vorsorge gehört auch
ein Krisenplan, der für Notfälle genau re-
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reisesicherheit
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summary
gelt, wer, was, wann zu tun hat, wer informiert werden muss, wer den internen
Krisenstab leitet und wann die Polizei
oder das Bundeskriminalamt in Deutschland einbezogen werden. Der Krisenstab
gibt auch das Signal, wenn Mitarbeiter
evakuiert werden müssen. Solche Extremfälle - wie aktuell in Nordafrika - können dann richtig ins Geld gehen: Zwar
bieten Sicherheitsdienstleister wie International SOS den Firmen Basis-Mitgliedschaften zum Festpreis an, Evakuierungen oder das Ausfliegen verunglückter
Mitarbeiter sind aber Sonderleistungen
und werden extra und nach Aufwand berechnet. Wenn dann mehrere Flugzeuge gechartert werden müssen, kommen
schnell sechsstellige Beträge zusammen.
Zu den Nutznießern solcher Notsituationen zählt derzeit zum Beispiel Helmut Heidemann, Inhaber der Flugzeugvermittlung Nordavia in Hamburg. Zu
normalen Zeiten beschafft Heidemann
für seine Kunden überwiegend passendes Fluggerät, wenn die mit mehreren
Mitarbeitern zu Zielen unterwegs sind,
die mit Linienverbindungen schlecht zu
erreichen sind. Dringende Ersatzteiltransporte oder dringende Kurierdienste etwa bei Organtransplantationen gehören ebenfalls zum Programm. Derzeit
ist Nordavia genau wie die Konkurrenten
von Air Partner vor allem mit Evakuierungsaufträgen beschäftigt. Mal müssen
knapp 200 Mitarbeiter eines deutschen
Baukonzerns aus Libyen rausgeholt werden, mal fast 500 mit einem Jumbo-Jet
aus dem japanischen Nagoya ausgeflogen werden. Air Partner hat allein seit
Beginn der Unruhen in Nordafrika gut
12.000 Leute aus den Krisenregionen
ausgeflogen.
Kein einfacher Job: Die Spezialisten
müssen die passenden Flugzeuge auftreiben und offene Flughäfen finden,
Landerechte und Überfluggenehmigun-
gen beantragen und Transportkapazitäten mit Bussen organisieren, damit
die Evakuierten zum Flugzeug kommen. Sammelplätze müssen gefunden
und die Versorgung der Menschen vorbereitet werden. Logistik für den Ernstfall zu organisieren ist aber nur ein Teil
der Aufgabe von Sicherheitsspezialisten wie International SOS oder Control
Risks – die beiden beschäftigen sich vor
allem mit Prävention. Sie helfen Unternehmen, Sicherheitskonzepte zu entwickeln und einzuführen, und sie beraten
die Firmen über Risikopotenziale, damit
die möglichst reagieren können, wenn irgendwo Gefahr im Verzug ist. Sie stellen
Medizin-Teams zusammen, wenn es nötig ist oder helfen Reisenden, die einen
Arzt oder ein Krankenhaus brauchen.
Alles kann versichert werden,
nur die Prämien sind sehr hoch
Auch die großen Reiseversicherer bieten Pauschalpakete, Versicherungen gegen die Kosten einer Notevakuierung
sind darin aber im Normalfall nicht enthalten. Die üblichen Standardangebote können aber für Geschäftsreisende
um sogenannte Assistance-Dienste erweitert werden. Dazu gehören rund um
die Uhr besetzte Hotlines, die in misslichen Lebenslagen helfen - bei Verlust
von Reisedokumenten oder Mobiltelefonen. Die Assekuranzen vermitteln
einen Anwalt, wenn der Reisende nach
einem Verkehrsunfall eingebuchtet wurde, sie suchen einen Dolmetscher oder
deutschsprachige Ärzte, wenn akute
Krankheiten behandelt werden müssen, und sie sorgen notfalls auch für einen Krankenrücktransport, wenn die
richtige Versorgung im Reiseland nicht
mehr gewährleistet ist oder der Patient
lebensbedrohliche Symptome aufweist.
Auch Policen für Risikogebiete gibt es die sind dann allerdings an scharfe Auflagen gebunden: Ohne Sicherheitsschulung oder Bodyguard erlischt der Schutz.
Sogar gegen Lösegeld-Forderungen können Unternehmen ihre Geschäftsreisenden versichern. Nachgefragt werden
solche Versicherungen allerdings
nur selten – die Prämien sind
zu hoch.
→ Benno
Mannsfeld
Die Anbieter von Sicherheitsleistungen
und Sicherheitsberater für Unternehmen hatten in den vergangenen Monaten
Hochbetrieb.
Bei den Evakuierungen deutscher Expatriats und Geschäftsreisender aus den
Bürgerkriegs- und Unruhezonen Tunesien, Ägypten und jetzt Libyen sowie aus
den Erdbebengebieten Japans und Neuseelands konnten die Spezialisten ihre logistischen Fähigkeiten beweisen.
Beim Sicherheitsunternehmen International SOS ist die Zahl der Anfragen und
Anrufe drastisch gestiegen. Dabei geht es
darum, Transporte, Sicherheitsdienstleistungen und medizinische Unterstützung
zu organisieren.
Unternehmen haben eine Fürsorgepflicht
ihren Angestellten gegenüber. Wenn Unternehmen Geschäftsreisende oder Langzeit-Mitarbeiter in Krisen- oder Katastrophengebieten haben, sollten sie über
Lokalisierungssysteme verfügen und Krisenpläne für Notfälle in der Schublade
haben.
Die eigenen Mitarbeiter im Notfall schnell
aufzuspüren, ihnen dann zu helfen oder
sie notfalls zu evakuieren , gehört zu den
Fürsorgepflichten des Arbeitgebers.
Krieg und Naturkatastrophen sind Ausnahmesituationen, gefährdet sind Mitarbeiter im Ausland ständig durch Kriminalität, Terror, Krankheiten oder Diebstahl.
Entführungen sind ein besonders schwieriges Problem, auch die in einigen Ländern häufigen Kurzzeit-Kidnappings, bei
denen Ausländer entführt werden, um an
Geldautomaten ihr Konto zu plündern.
Sicherheitsdienstleister bieten für besonders gefährliche Länder Schulungen
an, damit Reisende sich im Notfall richtig
verhalten.
Große Konzerne haben in der Regel funktionierende Sicherheitssysteme für ihre
Mitarbeiter im Ausland. Vielen mittelständischen Unternehmen fehlt dagegen jegliches Problembewusstsein.
Nicht nur Sicherheitsdienstleister helfen
den Unternehmen bei der Gefahrenpräventation, auch Reisebüros und Versicherungen können einzelne Bausteine des
Sicherheitskonzepts liefern.
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reisesicherheit
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Leben auf dem Pulverfass
Viele der Ballungsräume unseres Planeten liegen direkt über ErdbebenHochrisikozonen. Das verdeutlicht eine neue Weltkarte von Geografen
der Universität Sheffield.
S
© Views of the World
olange ein Erdbeben keine
Schäden anrichtet, ist es trotz
hoher Magnitude ein Naturereignis. Fordert es Opfer, ist
es eine Naturkatastrophe. Unsere Karte zeigt, wo in der Welt potenziell viele Menschen von Erdbeben betroffen
sein können und wo derartige Katastrophen möglich sind“, so Benjamin Hennig, Forscher im „Worldmapper“-Projekt und Autor des Kartographie-Blogs
„Views of the World“.
Hennig hatte alle größeren Erdbeben seit dem Jahr 2.150 vor unserer
Zeitrechnung ausgewertet, die sich
durch Todesopfer, finanzielle Schäden,
eine Stärke jenseits 7,5, einen Tsunami oder in einer „vernichtenden“ subjektiven Wahrnehmung auszeichneten.
Die Basis dafür bildete nicht die Plattentektonik, sondern die Geschichtsschreibung. Übertragen auf eine von
ihm erstellte Karte, die die Verteilung
der Weltbevölkerung zeigt. wird deutlich, wo die größten Folgeschäden von
Erdbeben drohen.
Viele der extrem dicht besiedelten
Gebiete sind Hochrisiko-Zonen für Erdbeben. Das gilt besonders für Regionen
am „pazifischen Feuerring“ wie etwa
Japan, Taiwan, Philippinen, Indonesien, Kalifornien, Mittelamerika und die
Anden-Region. Für Hennig zeigt dies,
wie Menschen Nutzen und Risiko eines
Standorts abwägen. „Viele hochaktive
Erdbebenregionen sind wie Magneten
für den Menschen. Oft sind sie küstennah oder besitzen Vulkane, die mittelfristig für sehr fruchtbare Böden sorgen. In Regionen, die von der Natur auf
andere Weise benachteiligt werden –
etwa Wüsten und Gebirge – wohnt hingegen kaum jemand.“
Leben mit Erdbebenrisiko ist jedoch
auch in Europa ein Thema, macht die
Karte deutlich. An der Grenze zwischen
der europäischen und der afrikanischen
Platte gab es bereits genügend verheerende Beben, allen voran jenes von Lissabon 1755 und von Messina 1908. Auch
der Mittelrheingraben besitzt eine Erdbebengeschichte, wenngleich diese von
geringerer Heftigkeit ist. „Viele wiegen
sich in Sicherheit und denken, Europa sei
für einen Ernstfall gut vorbereit. Beides
ist falsch“, so Hennig. Die Risiken sind
nicht kalkulierbar.
Eine zweite Karte ist aus aktuellem
Anlass Japan gewidmet. Sie zeigt die Einwohnerverteilung des Inselstaates, die
ihn besonders verletzlich für Naturkatastrophen macht. „Am dichtesten besiedelt sind die Regionen an den Küsten
und Niederungen. 80 Millionen Japaner
leben an der Pazifikküste der Hauptinsel Honshu. Zusätzlich zur Erdbebengefahr droht hier immer auch jene des Tsunamis, der die Wirkung der Beben noch
verstärkt“, erklärt der Forscher. Auch die
Tiefe des Ozeanbodens wurde in der Karte berücksichtigt, da er über die Ausprägung von Tsunamis entscheidet.
Spionagetools bedrohen Firmen
Nach einer Meldung von Corporate Trust, einer Münchener Unternehmensberatung für Sicherheitsdienstleistungen, wirft die Veröffentlichung von geheimen Unterlagen des ägyptischen Geheimdienstes auf Facebook im Rahmen der „Amn
Dawla Leaks“ ein Schlaglicht auf eine Grauzone der IT-Industrie: Hochspezialisierte Software-Firmen aus westlichen Ländern, die als Spionage-Ausrüster Regierungen und Geheimdienste in aller Welt mit Produkten und Knowhow versorgen. Dies sei ein zweischneidiges Schwert, heißt es, denn neben der Überwachung
der Bevölkerung des jeweiligen Käuferlandes ließen sich diese Produkte auch
hervorragend zur Wirtschaftsspionage einsetzen.
Nachdem Medien ausführlich berichtet hatten, rückte ein Thema in den Mittelpunkt der Diskussionen: Die Existenz eines „regulären“ Marktes für Einbruchsund Spionagesoftware bringt die Hersteller klassischer IT-Sicherheitsprodukte in
eine ethische Zwickmühle. Einerseits bewerben sie ihre Produkte bei Kunden mit
der Eigenschaft, diese vor den Gefahren jeglicher Schadsoftware zu schützen,
andererseits haben die verschiedenen Behörden vermutlich ein großes Interesse
daran, ihre Überwachungswerkzeuge möglichst unentdeckt einsetzen zu können.
Und staatliche Organisationen stellen traditionell einen sehr lukrativen Kundenkreis für Hersteller von IT-Sicherheitsprodukten dar.
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© contrastwerkstatt – fotolia.com
reisesicherheit
Die Sicherheitskonzepte
der Reisebüroketten
Naturereignisse wie die Aschewolke über Europa oder das Erdbeben
in Neuseeland, politische Auseinandersetzungen in Nordafrika
und die Atomkatastrophe in Japan machen das Thema Sicherheit
aktuell wie nie. Alle Firmen mit Auslandsgeschäft sind alarmiert,
aber während Großkonzerne über eigene Sicherheitsabteilungen
verfügen, sind kleinere Unternehmen auf externe Hilfe angewiesen.
Die Geschäftsreisebüroketten haben daher mehr oder weniger
umfangreiche Sicherheitskonzepte entwickelt.
D
as sensible Thema Sicherheit wird für Unternehmen immer bedeutsamer.
Denn ihre Geschäftsreisenden sind immer häufiger durch Krieg, Terror, Naturkatastrophen oder Krankheiten/Seuchen bedroht. Große Konzerne
wie Siemens oder Daimler unterhalten eigene Security Abteilungen, die die Mitarbeiter schon im Vorfeld ihrer Auslandseinsätze informieren und schulen, sie
während der Reise unterstützen und im
Ernstfall schnell aus Krisengebieten herausholen. Aber nicht jedes Unternehmen,
das sich im Zeitalter der Globalisierung
9
auf den Weltmärkten tummelt, hat diese
Möglichkeiten. Heute schicken auch viele Mittelständler ihre Mitarbeiter rund
um den Erdball – dorthin, wo Geschäfte
zu machen sind.
Diese kleinen und mittelständischen
Unternehmen sind beim Thema Sicherheit auf externen Rat und Hilfe angewiesen. Neben speziellen Sicherheitsagenturen und Versicherungskonzernen haben
vor allem auch die Business Travel Companies das Thema besetzt. Im Vordergrund
stehen bei ihnen durchgängig die Bereiche
Information/Aufklärung, Lokalisierung
der Reisenden im Krisenfall und Kommunikation.
Eine schnelle und präzise Lokalisierung der Reisenden ermöglicht den Firmen, gezielte Hilfsmaßnahmen einzuleiten. In manchen Situationen kann eine
halbe Stunde lebensrettend sein. „Wenn
sich in einem Krisengebiet zum Beispiel
100 Mitarbeiter aufhalten, von denen
zehn nicht erreichbar sind oder sich bei
der Firma nicht gemeldet haben,“ sagt
Martina Eggler, Verkaufsdirektorin Central and Eastern Europe bei Carlson Wagonlit Travel (CWT), „kann und muss der
Verantwortliche sich auf diese Personen
konzentrieren, da sie wahrscheinlich am
dringendsten Hilfe benötigen.“ Die entscheidenden Informationen können dann
die Reisbüros liefern, die in der Regel in
ihren Systemen nicht nur die genauen
Reisepläne, sondern auch die Profile der
Reisenden (wie Mobilnummern, Kreditkartennummern, Preferred Partner oder
Kostenstellen) gespeichert haben. Eggler gibt ein Beispiel: „Nach dem Bombenanschlag am Moskauer Flughafen konnten wir unseren Kunden sehr schnell und
präzise mitteilen, dass keiner ihrer Mitarbeiter zu dieser Zeit am Flughafen unterwegs war.“
Natürlich könne es trotzdem Situationen geben, in denen die Reisebüroinformationen für eine exakte Lokalisierung
nicht ausreichen, schränkt Eggler ein.
Wenn der Reisende im fremden Land mit
einem Miet- oder Firmenwagen unterwegs ist oder im Krisenfall sein Ticket direkt bei der Airline umbucht, könne man
aus den Reisebürodaten seinen genauen
Aufenthaltsort nicht bestimmen. Wer individuell in einer Krisenregion reist, sollte unbedingt einen kleinen GPS-Sender
10
reisesicherheit
© factory – fotolia.com
mit sich führen, wie sie heute von vielen
Spezialisten angeboten werden. Die sind so
klein und unscheinbar, dass sie mit Glück
selbst in einem Entführungsfall dem Opfer nicht abgenommen werden.
Über das Sicherheitskonzept „CWT
Guardian“ kann der Firmenkunde schon
vor Beginn der Reise sicherheitsrelevante Informationen abrufen. Sollte es dann
zu Krisensituationen kommen, bestehen
die Basisleistungen aus einem 24-StundenNotfallservice und automatisch erstellten
„Incident Reports“. Wichtig sind für Eggler
sichere Kommunikationskanäle zum Reisenden, zum Beispiel via E-Mail. Die Handy-Nummer sei eher unsicher, zum einen
weil im Krisenfall die Funkkanäle gestört
werden oder die internationalen Funknetze wegen Überlastung zusammenbrechen.
Als Teil des Krisenmanagements sieht die
Reisebüro-Expertin auch die Post-Trip-Reports an: „Wenn ein Reisender in einem Seuchengebiet war, ohne es zu wissen, empfehlen wir nach der Rückkehr eine vorsorgliche
medizinische Untersuchung.“
Grundsätzlich setzt Eggler aber auf proaktive Aufklärung und strukturierte Prozesse zwischen Dienstleister und Kunde.
Durch die Partnerschaft mit iJET hat CWT
im Bereich Informationstechnologie einen
großen Schritt nach vorn getan: Travel Manager können auf die globale ReiseanalyseDatenbank von iJET zugreifen und das patentierte System „Worldcue“ nutzen. Mit
einem Klick auf die interaktive Weltkarte
werden potenziell betroffene Reisende sofort ermittelt, um ihnen in Echtzeit Nachrichten und Anweisungen zu senden.
Ähnlich aufgebaut sind auch die Krisenmanagement-Konzepte der anderen Business Travel Companies wie American Express („TrackPoint“), HRG („SecurityCare“)
go global biz april 2011
oder FCm („Travel Risk Management“). Die
meisten haben zweistufige Angebote - kostenfreie Basisleistungen und ein komplettes Risikomanagement-Paket in Kooperation mit externen Spezialisten, deren
Services kostenpflichtig sind.
Der Umfang dieser Leistung ist unterschiedlich und in der Regel vom Firmenkunden in einem Baukastensystem selbst zu bestimmen. Das Sicherheitskonzept „Travel
Risk Management“ von FCm Travel Solutions umfasst in der erweiterten Form ein
aktives Krisenmanagement zur Soforthilfe.
Es wird ein Krisenplan mit Benennung verantwortlicher Ansprechpartner sowie fester Kommunikations- und Entscheidungswege erstellt, auch die Vorhaltung eines
Aufgaben des Reisebüros: Prävention, Information, Kommunikation
Krisenlagezentrums (unter anderem mit
Ärzten und mehrsprachigen Mitarbeitern) gehört dazu. FCm kooperiert dabei
mit der almeda GmbH (ehemals Mercur
Assistance), einem weltweit agierenden
Assisteur. Wenn es ganz schlimm kommt,
zum Beispiel bei Entführungen, arbeiten
FCm/almeda mit der Result Group zusammen.
Manche Reisebüroketten sehen besonders die Prävention als Aufgabe. „Zu unserer Beratungsleistung gehört die Diskussion mit dem Kunden darüber, ob alle Reisen
– besonders in Krisengebiete – tatsächlich
notwendig sind, oder beispielsweise durch
Videokonferenzen ersetzt werden können,“
so ein Account Manager. Sollte ein Reisender dann aber doch einmal in Not geraten,
ist für ihn entscheidend, sofort um Hilfe rufen zu können – auch wenn es in der Heimat
gerade 5 Uhr morgens ist. Daher ist die rund
um die Uhr besetzte Notrufzentrale eine
der wichtigsten Dienstleistungen der Reisebüros. Martina Eggler sieht noch einen
anderen Grund: „Krisen waren in der Vergangenheit eher lokal, das ist in einer globalisierten Welt ganz anders.“ Daher hat CWT
weltweit mehrere Emergency Service Center eingerichtet – das für Europa zuständige sitzt in London -, die 24 Stunden besetzt
und auch untereinander vernetzt sind. Eine
Umfrage von GO GLOBAL Biz ergab, dass
alle Ketten sogenannte 24/7-Hotlines bieten. Ob es dort allerdings speziell geschulte Krisen-Management-Teams gibt, die darauf trainiert sind, mit Personen in Not- und
Stresssituationen zu sprechen, wurde von
den meisten nicht klar beantwortet.
Prävention, Information, Kommunikation – neben diesen Aufgaben übernehmen alle Reisebüroketten natürlich die
erforderlichen Travel Services wie Umbuchungen, Ausstellung alternativer Tickets, Beschaffung von Visa und Ausweichquartieren. Wenn Reisende aber bei
Verlust von Pass, Kreditkarten, Flugtickets oder Bargeld Ersatz vor Ort benötigen, sind grundsätzlich die Ketten im
Vorteil, die über ein weltweites Netz eigener oder von Partneragenturen verfügen.
Denn entscheidend für den Erfolg der
Hilfsmaßnahmen ist trotz modernster
Technologien die Zusammenarbeit mit
Vertrauenspersonen in den Krisenregionen, die in den lokalen Reisebüros sitzen und deren Ortskenntnisse und Kontakte unverzichtbar sind.
Alle Reisebüroketten stellen fest, dass
das Sicherheitsbewußtsein bei ihren Firmenkunden gestiegen ist. „Unternehmen
setzen sich verstärkt mit ihren Prozessen und Reiserichtlinien auseinander, um
für mögliche Krisensituationen gut vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu
können“, heißt es bei American Express.
Die Abfrage von Sicherheitskonzepten
und –leistungen ist heute bei ReisebüroAusschreibungen bereits Standard, auch
wenn die „Erwartungen sehr unterschiedlich“ sind (FCm) – vom reinen Informationsservice bis zum ganzheitlichen
System, das auch die Möglichkeiten der
Krisenbewältigung berücksichtigt. „Zumindest wird erwartet, dass entsprechende Konzepte vorhanden sind, die nach Bedarf oder auf Nachfrage vorgestellt und
eingesetzt werden können“, sagt HansJürgen Gutleben, Leiter der Geschäftsreisesparte bei Derpart.
→ Ralph
Langrock
go global biz april 2011
reisesicherheit
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Die Sicherheitskonzepte
Alle großen Reisebüroketten haben eigene Sicherheitskonzepte entwickelt, meistens in Verbindung mit Online-Tools.
Über die genannten Telefonnummern und Internet-Adressen erhalten Firmen weitere Informationen zu den Produkten:
American Express
Carlson Wagonlit Travel
Hogg Robinson Group (HRG)
American Express gehörte zu den ersten
Travel Management Companies, die umfassende Notfallpläne für Krisensituationen implementiert haben. Das OnlineTool „TrackPoint“ ermöglicht es den
Kunden im Krisenfall, betroffene Reisende auf dem Dashboard selbst zu lokalisieren. TrackPoint liefert aktuelle Infos
über die Reiseroute der Mitarbeiter,
denn das System aktualisiert alle vier
Stunden die Reisedaten. TrackPoint ist
über das webbasierte Management Information System „@Work“ zugänglich
und wird vom Anwender über eine einfach zu bedienende Benutzeroberfläche
gesteuert. Direkt aus dem System heraus können verschiedene Kommunikationswege genutzt werden. TrackPoint
sendet zeitgleich Nachrichten via E-Mail,
Handy, SMS an die Reisenden - vor, während und nach der Reise -, fordert Rückmeldungen von den Mitarbeitern an und
verfolgt den Rücklauf.
Irena Kloodt,
Tel. 069-75 76-29 55
www.americanexpress.de/
businesstravel
Das Sicherheitskonzept „CWT Guardian“
bietet als Basisleistungen einen
24-Stunden-Notfallservice, der Reisende im Notfall rund um die Uhr unterstützt, und „Incident Reports“, die in Krisenfällen automatisch erstellt werden.
Ausgefeilte, in die CWT-Reiseportale
integrierte Kommunikationssysteme
runden das Kernangebot ab. Durch die
Kooperation mit iJET, einem weltweit
führenden Anbieter für Risikomanagement, hat CWT sein Sicherheitsangebot
um zusätzliche Technologien wie das
patentierte System „Worldcue“ erweitert: Auf der interaktiven Weltkarte können per Mausklick alle Reisenden ermittelt werden, um ihnen in Echtzeit
Nachrichten und Anweisungen zu übermitteln.
Tel. 06196-939 641
www.carlsonwagonlit.de
HRG fasst die branchenüblichen Vorund Fürsorge-Maßnahmen gemeinsam
mit Versicherungspartner Elvia in dem
Sicherheitskonzept „Security Care“ zusammen. Nach dem Baukastenprinzip
kann sich jeder Firmenkunde ein eigenes Sicherheitskonzept für seine Mitarbeiter zusammenstellen.
Security Care liefert vor Reiseantritt
Länderinformationen über die Datenbank des Spezialisten TIP, die Elvia Versicherung steuert verschiedene Schutzpakete bei. Unabhängig vom gewählten
Versicherungsumfang ist das Modul
„Business Travel Assistance“ stets inklusive – an 365 Tagen rund um die Uhr erreichbar. Dazu kommen technologisch
anspruchsvolle Lösungen wie „PeopleTracker“ und „Emergency Locator“, die
dem Firmenkunden den aktuellen Aufenthalt ihrer Mitarbeiter zeigen, um mit
ihnen kommunizieren und schnelle
Hilfsmaßnahmen einleiten zu können.
E-Mail: [email protected]
www.hrggermany.com/securitycare
BCD Travel
Der „DecisionSource: Security Manager“
von BCD Travel ist eine globale Sicherheits- und Krisenmanagementplattform,
um Risiken für ihre Reisenden zu erkennen. Der „DecisionSource: Security Manager“ lokalisiert den Standort der Reisenden, so dass die betroffenen Unternehmen im Notfall sofort agieren
können. Sie erhalten relevante Informationen vor, während und nach der Reise
in einem webbasierten System. Die Daten für das Tool werden von dem amerikanischen Unternehmen „NORTHSTAR
Travel Media“ geliefert. Es gibt eine Notfall-Hotline: 24/7 Traveller Assistance.
Über den Mobile Travel Companion erhält der Reisende aktuelle Infos auf sein
Smartphone: das Terminal, alternative
Flugverbindungen, Mietwagendaten, die
Hoteladresse in der Landessprache oder
auf der Straßenkarte.
www.bcdtravel.de
FCm Travel Solutions
Account Manager beraten vor allem
KMU über Einreise- und Gesundheitsbestimmungen sowie im Krisenfall, d.h. bei
gesundheits- oder lebensgefährdenden
Ereignissen (politische Konflikte und
Naturkatastrophen). Sicherheitshinweise werden u.a. vom FCm-eigenen
24/7„Monitoring Hub“ in Hongkong geliefert. Die Lokalisierung potenziell betroffener Reisender ist über das FCm
Webreporting möglich. Firmen, die ein
proaktives Krisenmanagement anstreben, bietet FCm darüber hinaus das Sicherheitskonzept “Travel Risk Management“ – als Standard- oder als
Individual-Paket nach dem Bauskastenprinzip. Das umfasst z.B. einen Krisenplan und die Vorhaltung eines Krisenlagezentrums (mit Ärzten). Kooperationen
gibt es mit CompanyTIP, almeda GmbH
und Result Group, sowie mit nahezu allen Versicherungen, die in das Paket
eingebunden werden können.
Tel. 01803-32 23 23
http://www.de.fcm.travel/deu/services_
and_solutions/travel_risk_
management.html
Lufthansa City Center
LCC-Krisenmanagement: die Mitarbeiter sowie der 24-Stunden-Service erhalten rund um die Uhr die neuesten
Updates zu Krisengebieten sowie Gesundheitshinweise aus aller Welt. Die
Infos stammen aus unterschiedlichen
Quellen, dazu Links zu wichtigen Einrichtungen wie dem Auswärtigen Amt,
Konsulaten, multinationalen Vereinigungen. Während der regulären BüroÖffnungszeiten nehmen die LCC-Mitarbeiter vor Ort direkten Kontakt auf,
um Hilfe für Betroffene zu definieren
und notwendige Umbuchungen vorzunehmen. Außerhalb der Bürozeiten
sorgt der 24-Stunden-Service für die
Kommunikation mit den Kunden und
ihren Reisenden. Zusammenarbeit mit
der ERV, das Business-Paket enthält
u.a.eine Dienstreise-Soforthilfe inkl.
Such-, Rettungs- und Bergungsaktionen.
Tel. 069-660 75 404
www.businessplus.de
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reisesicherheit
go global biz april 2011
„Gefahrenbarometer“
Mittelstand zu sorglos
Ein Drittel der deutschen Mittelständler ist bereits in sicherheitskritischen Ländern oder Krisenregionen vor Ort aktiv, doch nur
15 Prozent haben entsprechende Standards für die Reisesicherheit
von Management und Mitarbeitern definiert. Das ist eines der
Ergebnisse des aktuellen Corporate Trust-„Gefahrenbarometers“,
wofür der Sicherheitsdienstleister 5.154 Unternehmen befragte.
K
orruption, Industriespionage und organisierte Kriminalität gelten demnach als
die größten Risiken im Ausland. Zwei Drittel aller Unternehmen sehen Korruption als Problem an. Dennoch
führen nur 21 Prozent der Befragten einen intensiven Background-Check beim
Geschäftspartner durch. Über ein professionelles Krisenmanagement verfügen
gar nur 18 Prozent, über einen Krisenplan für verschiedene Bedrohungsszenarien nur 27 Prozent aller untersuchten
Unternehmen.
Insgesamt bewerteten die Mittelständler der Studie zufolge den zukünftigen Anstieg bei den allgemeinen Sicherheitsrisiken im Ausland höher als in Deutschland.
Corporate Trust erwartet, dass die weltweiten Risiken durch Kriminalität, Terrorismus, Pandemien, Natur- oder Umweltkatastrophen weiter zunehmen.
nach Angaben des Sicherheitsunternehmens International SOS die Fehleinschätzung drohender Risiken für Geschäftsreisende und Expats dar: Denn oft würden
Infektionskrankheiten als größte medizinische Bedrohung angesehen, wobei die
Ansteckungsgefahr meist relativ gering
sei. Hingegen würden Unfallgefahren, beispielsweise durch vom Heimatland abweichende Verkehrssituationen, deutlich unterschätzt, wie betriebseigene Statistiken
zeigten: Sie seien aber der häufigste Grund
für medizinisch notwendige Evakuierungen. Zur Unterstützung der Geschäftsrei-
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Gesundheitsrisiken vorbeugen
Zu diesen Gefahren zählen zweifelsohne
Erkrankungen auf Geschäftsreisen; sie
sind nicht nur unangenehm für den Betroffenen, sondern stellen eines der größten Risiken für den Geschäftserfolg dar.
Insbesondere zahlreiche Länder Zentralafrikas und die Insel Madagaskar, aber auch
Afghanistan, der Irak, die Mongolei, Myanmar und Surinam bergen aus medizinischer
Sicht weltweit derzeit das höchste Gefährdungspotenzial. Mit Albanien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina finden sich
sogar in Europa noch Regionen, deren medizinisches Risiko als hoch eingestuft wird.
Ein häufig unterschätztes Problem stellt
ab
pro EZ und Nacht
go global biz april 2011
reisesicherheit
seplaner in Sachen Risikoprävention entwickelte International SOS eine globale
„Health Map“, die Anfang des Jahres auf
dem Stuttgarter ‚Forum Sicherheit und Reisen’ vorgestellt wurde. Sie nimmt auf Basis
von Faktoren wie der „lokalen Struktur des
Gesundheitswesens“, „Qualität der Einrichtungen“, „Häufigkeit von Infektionskrankheiten“ sowie „Zugang zu Medikamenten
oder zahnärztlicher Versorgung“ eine Bewertung der medizinischen Gefahren vor.
Die jeweils farblich auf der Weltkarte gekennzeichneten Gefährdungsstufen werden hierbei in „extremes“, „hohes“, „mo-
derates“ und „niedriges“ Risiko unterteilt.
Denn: Kenntnisse über die medizinische
Infrastruktur vor Ort oder beispielsweise
die Verbreitung von Infektionskrankheiten im Reiseland ermöglichen eine entsprechende Prävention bereits vor dem Antritt
von Auslandsaufenthalten und mindern die
Gefahren für Gesundheit und Sicherheit
auf Reisen. Dabei sollte auch berücksichtigt werden, dass es hinsichtlich der medizinischen Infrastruktur innerhalb vieler
Länder erhebliche Unterschiede aufgrund
des starken Gefälles zwischen urbanen und
ländlichen Gebieten gibt.
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Ausgehend vom allgemeinen Gefährdungspotenzial für Leib und Leben wies
Control Risks, die internationale Unternehmensberatung für Risikomanagement mit Sitz in London, im Rahmen
der neuen Studie „RiskMap 2011“ darauf hin, dass sich die Sicherheitslage für
Reisende weltweit im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert habe. Insgesamt wurden 173 Länder untersucht.
Betroffen seien nicht länger nur
Krisengebiete wie Somalia, Afghanistan oder Pakistan, also Destinationen,
die ohnehin kaum jemand freiwillig bereist, sondern auch gefragte Urlaubsziele. Deutlich gefährlicher z.B. sei die Lage
in Mexiko geworden. Als Folge der bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Drogenkartellen sei das
Risiko bewaffneter Überfälle und Entführungen enorm gestiegen. Control
Risks erwartet, dass sich die Sicherheitslage weiter verschlechtert. Selbst
auf den Inseln des Indischen Ozeans wie
den Seychellen und Malediven habe sich
zwischenzeitlich das Risiko von „unerheblich“ auf „niedrig“ oder „mittel“ erhöht. Ein Grund sei die Piraterie auf internationalen Seehandelsrouten, aber
auch eine teilweise instabilere politische
Lage auf den Malediven.
Auch Krisengebiete sind Geschäftsreiseziele
Die Anzahl der gefährlichen Länder in
Afrika sei nach wie vor besonders hoch,
heißt es bei Control Risks weiter. In Zentral-, Ost- und Westafrika werde das Risiko in vielen Ländern mit „hoch“, teils
mit „extrem“ bewertet. Außerdem finden
dort in diesem Jahr insgesamt 20 Wahlen statt, was die Situation weiter anheizen könne.
Südafrika schwanke zwischen „mittel“ und „hoch“, besonders in den Städten. Ohnehin gelten Mega-Städte wie Johannesburg, Rio de Janeiro oder Buenos
Aires als zunehmend gefährlich. Das liege vor allem an der Entwicklung sogenannter „unregierbarer Räume“ oder
„no-go-areas“. „Das starke Anwachsen
von Stadtvierteln, in denen die staatliche Gewalt teilweise ausgehebelt wird,
ist ein sehr besorgniserregender Trend“,
betont Hans Jürgen Stephan, Geschäfts-
reisesicherheit
go global biz april 2011
© International SOS
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führer von Control Risks in Deutschland.
In rund einem Viertel der Fläche von Metropolen wie Rio de Janeiro, Sao Paulo,
Buenos Aires, Bogotá und Mexiko City
kämpfe der Staat mit Kriminellen um
die Kontrolle. Schon beherrsche das bewaffnete organisierte Verbrechen ganze
Stadtviertel. Unterbezahlte und dürftig
ausgestattete Polizisten könnten kaum
für staatlichen Schutz sorgen, so dass
es Banden gelinge, in Teilen den staatlichen Machtapparat zu ersetzen. Laut
Studie ist in einigen Metropolen auch
der Anteil der Schattenwirtschaft extrem hoch: Man schätzt, dass im kongolesischen Kinshasa weniger als fünf
Prozent der Bevölkerung ein reguläres
Einkommen bezieht.
Dagegen glänzt Deutschland, wie
die meisten europäischen Länder, mit
einer niedrigen Gefährdungsstufe, so
Stephan. Ausnahmen gebe es nur in
wenigen westeuropäischen Regionen.
Betroffen seien beispielsweise Sizilien und ein paar Gebiete an der Stiefel-
spitze Süditaliens, das spanische Baskenland sowie die griechischen Städte
Thessaloniki und Athen, die ein „mittleres“ Risiko darstellen.
→ Robert
Falk
Europa bleibt die sicherste Luftfahrtregion
Die Zahl der bei Unfällen ziviler
Luftverkehrsunternehmen ums
Leben gekommener Passagiere ist
2010 im zweiten Jahr in Folge wieder gestiegen. Bei 49 Unglücken
wurden 829 Menschen getötet –
nach 766 im Jahr 2009. Das ergibt
die aktuelle Sicherheitsbilanz des
Hamburger Flugunfalluntersuchungsbüros J.A.C.D.E.C. (Jet Airliner Crash Data Evaluation Center). Wieder einmal bestätigte sich
2010, dass Flüge in Schwellenländern und ärmeren Weltregionen
sowie in Ländern mit schwacher
Infrastruktur wesentlich gefährlicher sind. Die schwersten Unglücke gab es in Pakistan und Indien.
Weder in Europa noch in Nordamerika mit ihren dichten Lufträumen
wurden im vergangenen Jahr tödliche Unfälle im zivilen Luftverkehr
registriert. Keine Rolle spielte übrigens 2010 der Terrorismus in der
Luftfahrt.
Der J.A.C.D.E.C.-Ermittlung zufolge
blieben seit 1979 17 der 60 weltweit
größten Airlines von schweren Unfällen, Totalverlusten und Unglücken
mit Todesfällen verschont, sieben
Fluggesellschaften fliegen sogar
seit über 30 Jahren unfallfrei (so
lange gibt es die Statistik), darunter
die australische Qantas, Finnair und
Cathay Pacific aus Hongkong.
Die bereits 1922 gegründete australische Qantas gilt trotz etlicher Vorfälle im Jahre 2010 weiterhin als
sicherste Airline der Welt. In der
J.A.C.D.E.C.-Bilanz taucht übrigens
der beschädigte Airbus A380 der
Qantas, bei dem ein Rolls RoyceTriebwerk nahe Singapur explodierte
und zu schweren Schäden an der
Tragfläche führte, nicht auf.
Beste deutsche Fluggesellschaft ist
Air Berlin auf Rang sieben. Allerdings wurde die Gesellschaft erst
1979 gegründet. Die Lufthansa erreicht nur Platz 21, weil sie laut
J.A.C.D.E.C.-Bericht in den vergangenen 36 Jahren mehrere Unfälle
mit Todesopfern verzeichnete.
Aufgenommen werden in die
J.A.C.D.E.C.-Liste ausschließlich
Unfälle, bei denen das Flugzeug zerstört oder irreparabel beschädigt
wurde bzw. Menschen verletzt wurden oder ums Leben kamen. Da die
Statistik nur den zivilen Luftverkehr
umfasst, erscheint der Absturz des
polnischen Präsidentenflugzeuges
mit 96 Toten am 10. April 2010 nicht
in dieser Bilanz, da sie als militärischer Flug der polnischen Luftwaffe
deklariert war. Nicht erfasst werden
in der Statistik auch Menschen, die
am Boden bei Abstürzen starben.
→ Robert
↘kontakt
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Falk
go global biz april 2011
reisesicherheit
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Datensicherheit Mitten drin, nicht nur dabei
© m.schuckart – fotolia.com
IT-Sicherheit hat in den meisten
Unternehmen hohe Priorität –
aber das Risiko, auf Geschäftsreisen ausgespäht zu werden,
haben dabei längst nicht alle
auf dem Radar.
D
ie Nomaden der Globalisierung erkennt man an ihrem
Laptop: Ob am Flughafen
oder im Jet, im Hotelzimmer, im ICE oder in der Konferenzpause
– jede Pause wird genutzt, um E-Mails zu
beantworten, Excel-Tabellen zu vervollständigen oder Powerpoint-Präsentationen zu überarbeiten. Manche klinken sich
von unterwegs in die Reisekostenabrechnung ihres Brötchengebers ein, andere telefonieren via Skype mit Kollegen, um mit
denen die neuesten Kundenwünsche zu
besprechen. Angenehm für den Reisenden selbst, weil bequem zu nutzen, von
Vorteil für das Unternehmen, weil kaum
Kommunikationskosten entstehen.
Das World Wide Web bietet völlig
neue Möglichkeiten. Woran viele nicht
denken: Neue Möglichkeiten bietet das
Web auch für Spione aller Art – ganz
gleich, ob die im Auftrag der Konkurrenz
mit staatlichem Segen oder als InternetVoyeure aktiv werden. Zum Beispiel die
Internet-Telefonsoftware Skype: „Viele
User nutzen die kostenlose Software völlig unbedarft“, warnt der Münchner Sicherheitsberater Matthias Walter. Skype sei zwar schnell zu installieren, findet
aber auch fast immer Wege durch bestehende Firewalls. „Durch Skype entstehen Sicherheitslücken“, sagt Walter, externe Programme könnten so auf Teile
des Firmennetzwerkes zugreifen, auch
ein direktes Abhören der Telefonate sei
möglich.
Doch auch wer vorsichtig ist und die
Internet-Telefonie meidet, ist unterwegs
in Gefahr, ausgespäht zu werden. Jahrelang wurden etwa die Gäste des Marriott-Hotels im Wiener Zentrum abgehört
– mit Stecknadelkopf-kleinen Abhörwanzen, die in den Rigips-Wänden an der
Decke versteckt waren. Wann und von
wem, das ist bis heute nicht geklärt, erst
ein Elektriker entdeckte die Abhörtechnik, nachdem er wegen eines Kurzschlusses in einer Suite die Verkleidungen löste. „Was dort passierte, wiederholt sich
auch heute noch tagtäglich irgendwo auf
der Welt“, glaubt Manfred Fink, Chef der
Firma Fink Secure Communications im
fränkischen Coburg, die Unternehmen
in Sicherheitsfragen berät.
Nach Finks Erfahrung ist Industriespionage heute in vielen Ländern allgegenwärtig, Geschäftsreisende im Hotel
sind ein besonders einfaches Ziel für
Schnüffler. „Die modernen Kommunikationstechniken sind wie ein offenes
Scheunentor und die meisten Reisenden viel zu gutgläubig und unvorsichtig“,
sagt Fink. Die Frage sei dabei nicht, ob
man paranoid ist, sondern ob man paranoid genug ist.
Besonders hoch ist das Risiko in China, Russland und den übrigen GUS-Republiken, fast immer geht es um Geschäfts-
geheimnisse: Konstruktionspläne für
neue Maschinen, Strategien zur Einführung eines Produkts, Schlachtpläne für
das Vorgehen in wichtigen Prozessen.
Und wie zu Zeiten des kalten Krieges
leisten häufig staatliche Dienste technische und logistische Hilfe. Je härter
der Wettbewerb, desto größer die Bereitschaft, unfaire Mittel gegen die Konkurrenz einzusetzen. „Gerade aus China und Russland rechnen wir mit einem
massiven Anstieg der Aktivitäten“, sagt
ein Spezialist vom Datensicherheitsspezialisten Utimaco Safeware aus Oberursel bei Frankfurt am Main.
Nicht nur in ihren jeweiligen Heimatländern sind die staatlichen Späher unterwegs. Mit ihrer Manpower sind die Industriespione mit Pensionsanspruch weltweit
aktiv: „Die drei russischen Geheimdienste
beschäftigen weltweit fast 400.000 Leute, in China gibt es neun Dienste - allein
der des Ministeriums für Staatssicherheit hat mindestens 800.000 Mitarbeiter“, sagt Udo Schauff, China-Experte im
Referat Wirtschaftsschutz beim Bundesamt für Verfassungsschutz in Berlin. Die
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reisesicherheit
Schlapphüte interessieren sich für alles,
was Geschäftsreisende auf ihrem Notebook speichern, per E-Mail, Blackberry,
iPhone oder iPad an Kollegen und Geschäftspartner versenden, worüber sie
sich auf Kongressen und Konferenzpausen, in Restaurants oder Bars mit Kollegen oder Kunden unterhalten – oder
was sie abends auf dem Hotelzimmer mit
Frau oder Freundin besprechen. Interessant sind nicht nur Kalkulationen, Lieferantenlisten oder Telefon-Verzeichnisse, sondern auch die Details amouröser
Abenteuer, „das macht erpressbar und
erleichtert das Abschöpfen“, sagt Verfassungsschützer Schauff.
Doch selbst wer ein mustergültiges
Leben ohne Angriffsfläche führt, ist
nicht sicher vor Datenklau. In Elektronik-Fachgeschäften oder per Versand
bei Internet-Händlern gibt es die perfekte James-Bond-Ausrüstung für jedermann: In der Fernseh-Fernbedienung,
im Lautsprecher, im Rauchmelder unter
der Decke oder hinter Bildern lassen sich
Mikrofone verstecken. Mit Mini-Videokameras, deren Objektive fast ohne Licht
auskommen und einen Durchmesser von
nur 0,5 Millimeter haben, sind die Späher im Hotelzimmer mittendrin, nicht
nur dabei. Strippen ziehen oder Sender
verlegen ist nicht mehr nötig, Ton und
Bild werden über das Stromnetz übertragen. Das vereinfacht die Installation
und macht das aus alten James-BondFilmen bekannte Auffinden der Abhörtechnik mit kleinen Scannern unmöglich. Sicherheitsexperte Fink rät darum
zu unkonventionellen Abwehrmaßnahmen: „Am besten den Rauchmelder mit
Klebeband umwickeln und den Fernseher mit einem Handtuch verhängen oder das Gerät vor die Tür stellen.“
Im Hotel ist das Ausspährisiko nach
seiner Erfahrung besonders groß: „In
vielen Luxushotels ist Überwachung an
der Tagesordnung - auch in Deutschland“, glaubt er. Vorstände oder die für
Industriespione noch interessanteren
Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung sind nach seiner Ein-
go global biz april 2011
schätzung besser in nicht ganz so exponierten Herbergen untergebracht.
Reserviert werden sollte deren Zimmer
auch lieber unter dem Privatnamen und
nicht unter dem Firmennamen.
Ein offene Flanke sind bei Dienstreisenden deren Notebooks. Das Gerät sollte darum möglichst immer „am
Mann“ getragen werden. Besonders beliebt: Gleich nach dem Check-in im Hotel kommt ein Anruf von der Rezeption, man möge zur Klärung einer Frage
noch einmal kurz nach unten kommen.
„Die Viertelstunde, in der der Reisende
nicht im Zimmer ist, reicht aus, um die
gesamte Festplatte zu kopieren oder um
ein Ausspähprogramm zu installieren,
mit dem andere alles mitlesen können“,
warnt der Sicherheitsberater eines deutschen Großunternehmens.
Niemals einen fremden USB-Stick
in den Laptop stecken
Auch wer als Referent zu einem Kongress nach China reist und dort von den
Organisatoren gebeten wird, seine Präsentation auf einen USB-Stick zu kopieren, sollte das lieber ablehnen: „Am
besten den Stick sofort wegwerfen“, rät
Verfassungsschützer Schauff. „Häufig
sind versteckte Abhörprogramme darauf
gespeichert, die sich selbstständig installieren, ohne dass der Nutzer es merkt.“
Noch riskanter seien ungesicherte drahtlose Internet-Netzwerke im Hotel oder
Hotspots am Flughafen, Bahnhof oder
in Messehallen. Auch die üblichen Verschlüsselungstechniken bringen wenig
Sicherheit: Sie lassen sich meist in wenigen Minuten knacken. Einigermaßen
sicher sind sogenannte „getunnelte Verbindungen“ – dann werden die Daten in
verschlüsselten Paketen übermittelt.
Geradezu leichtsinnig handeln nach
Finks Einschätzung Reisende, die via
Skype über das Internet telefonieren
und dazu ein offenes Funknetz etwa im
Hotelzimmer nutzen: „Denen ist nicht
mehr zu helfen.“ Mobiltelefone sind auch
nicht viel sicherer – wenn das Gerät ma-
nipuliert ist, können auch andere selbst
dann mithören, wenn das Telefon ausgeschaltet ist. Abhilfe bieten PrepaidHandys, die immer nur für eine Reise genutzt werden, auch das Herausnehmen
der Batterie kann helfen. Besser ist aber
auf jeden Fall das Festnetz – wenn man
ein Zusatzgerät zum Verschlüsseln der
Gespräche mitbringt. Möglichst auch
noch einen eigenen Telefonhörer - wenn
die Wanze im Hörer sitzt, nützt nämlich
auch die beste Verschlüsselungstechnik
nichts.
→ Benno
Mansfeld
summary
n
n
n
n
n
n
n
n
Das Risiko, auf Geschäftsreise
ausgespäht zu werden,
ist besonders groß.
Gefährdet sind vor allem
Reisende nach China, Russland
und in die GUS-Staaten.
Ein Ansatzpunkt für Industriespionage ist der Laptop – am
besten nie aus den Augen lassen.
Vorsicht bei offenen Netzwerken
an Flughäfen und Bahnhöfen,
im Hotelzimmer, im Zug oder
auf Messen.
Besonders leichtsinnig: InternetTelefonate via Skype über offene
Netzwerke.
Mikrofone oder Kameras sind
meist im Fernseher, im
Rauchmelder oder im
Telefon versteckt.
Am besten die Geräte abdecken
oder wenn möglich ganz
entfernen.
Angriffsflächen vermeiden,
um nicht erpressbar zu werden
(amouröse Abenteuer).
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reisemanagement
go global biz april 2011
© virtabo – fotolia.com
18
ITB-Nachklang:
Der Markt erholt
sich langsam
Die Internationale TourismusBörse in Berlin (ITB)
ist mittlerweile auch ein
wichtiger Treffpunkt für
die Geschäftsreiseindustrie.
Die wichtigsten Messetrends:
Die Erholung im Geschäftsreisemarkt verläuft unterschiedlich, die Regeln werden
nur teilweise gelockert.
D
as Geschäftsreiseaufkommen in Deutschland profitiert zwar kräftig vom Wirtschaftsaufschwung, aber die
Erholung verläuft unterschiedlich stark je
nach Branche und nicht alle Reiseanbieter
können gleichermaßen davon profitieren.
Teilweise werden die rigorosen Reisevorschriften in den Unternehmen gelockert
- aber nur ein wenig.
Martina Eggler, Marketing-Chefin
der Geschäftsreisebürokette Carlson
Wagonlit Travel (CWT) hat allen Grund
zur Freude: „Wir hatten im vergangenen
Jahr ein Umsatz-Plus von 22,5 Prozent.“
Damit hat die Travel Management Company nicht nur den schweren Einbruch
der Wirtschaftskrise im Jahr zuvor wettgemacht, sondern auch die Konkurrenz
hinter sich gelassen. Beim Mitbewerber
Hogg Robinson Group (HRG) lief 2010
zwar auch deutlich besser, „aber gemessen am Volumen liegen wir immer noch
rund 20 Prozent unter den Vorjahresergebnissen“, sagt HRG-Deutschland-Chef
Mathias Warns. Er führt das vor allem auf
den noch nicht überall wieder aufgeholten Preisverfall im Fluggeschäft zurück:
„Während die Flugpreise auf vielen Fernstrecken, vor allem nach China, deutlich
angezogen haben, ist auf innerdeutschen
und teilweise auch europäischen Routen
immer noch zu viel Kapazität unterwegs
und das verhindert eine Preiserholung.“
Für ihn hat das zumindest zum Teil mit
dem verschärften Wettbewerb zwischen
Air Berlin und Lufthansa zu tun.
Ein weiterer Grund ist nach Warns
Einschätzung die unterschiedlich schnelle
Erholung in den Branchen der deutschen
Wirtschaft. Während das Geschäft etwa
der Automobilhersteller, deren Hauptzulieferer und auch der Pharma- und Chemieindustrie wieder brummt, gibt es bei
etlichen Zulieferern aus der zweiten Reihe und ebenso bei vielen mittelständischen Maschinenbauern noch Probleme.
Die Folge: Vor allem in diesen nach wie vor
notleidenden Unternehmen wird bei Geschäftsreisen unverändert stark auf die
Kostenbremse getreten.
Um sich von dieser unterschiedlichen Entwicklung bei den Kunden unabhängiger zu machen, hat sich HRG ein
neues Angebot einfallen lassen, dass den
Kunden eine Art Spar-Garantie beschert:
Wenn die HRG-Reiseberater nicht mindestens eine Kostensenkung in fünffacher Höhe ihres Honorars herausholen,
verzichtet die Reisebürokette auf ihre Servicegebühren und erstattet das Honorar.
Je nachdem, wie professionell das Reisemanagement schon aufgestellt ist, können Warns‘ Kostensenkungsspezialisten
das Reisebudget ihrer Kunden aber um
mindestens zwei, teilweise sogar bis zu
zehn Prozent senken.
Auch in den Unternehmen, in denen
die Geschäfte wieder gut laufen, setzen
die Travel Manager weiter auf Kostensenkung – allerdings mit ganz unterschiedlichen Methoden und nicht länger
ausschließlich zum Nachteil der Reisenden. Während die Firmen bei Flügen und
Mietwagen wieder vermehrt Rabattverträge mit den Anbietern aushandeln, bietet sich beim Einkauf von Hotelkapazitäten ein uneinheitliches Bild. Weil viele
Travel Manager in der Krise feststellen
mussten, dass die teilweise stark gesunkenen Marktpreise plötzlich deutlich günstiger waren als die ausgehandelten eigenen Konditionen, verzichten einige jetzt
ganz auf solche Verträge und decken ihren Zimmerbedarf nur noch auf dem sogenannten Spotmarkt zu Tagespreisen
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Martina Eggler, Sales Director Central and
Eastern Europe, Carlson Wagonlit Travel
geschäft darauf, dass sie die in ihren Rabattverträgen vereinbarten Volumina
erfüllen, um Maluszahlungen zu vermeiden. Tendenziell von Nachteil ist das für
die Lufthansa - deren beliebtes Kundenbindungsprogramm Miles&More brachte Reisemanager in der Vergangenheit
immer wieder auf die Palme, weil es die
Reisenden dazu veranlasste, wann immer
möglich Lufthansa zu buchen - auch wenn
das Unternehmen eigentlich mit einer
Konkurrenz-Airline einen Vertrag hatte.
Die Lufthansa hat mittlerweile Vorkehrungen getroffen, um eine Abwanderung der deutschen Firmenkunden zur
Konkurrenz zu verhindern - oder Betei-
©Hogg Robinson Group
in den Hotelportalen HRS oder hotel.de.
Verstärkt wird dieser Trend auch durch
eine veränderte Vertragspraxis der Hotelketten: Wie zuvor schon einige Fluglinien berechnen manche Ketten ihren Kunden inzwischen Maluszahlungen, wenn
die das versprochene Geschäftsvolumen
nicht erfüllen. Die Möglichkeit dazu gab
es zwar auch bisher schon – de facto wurden solche Sanktionen aber nicht vollzogen.
Andere Unternehmen setzen weiterhin
auf Rabatt-Verträge mit der Hotellerie,
sparen sich aber den Aufwand, die Verhandlungen selbst zu führen. Stattdessen
übertragen sie diese Aufgabe an ihre Reisebürodienstleister. Noch weitgehend ungenutzt bleibt nach den Erfahrungen von
Eggler und Warns die Möglichkeit, das eigene Tagungs- und Konferenzgeschäft in
den Reiseeinkauf zu integrieren. „Da stehen die meisten noch ganz am Anfang“,
sagt CWT-Managerin Eggler.
Was in den meisten Unternehmen
praktiziert wird - und was sich auch nach
überwundener Krise nur teilweise geändert hat -, ist der Trend zum Downsizing: Nach wie vor müssen Vielflieger in
der Holzklasse reisen, die weitaus bequemere, aber auch deutlich teurere Business
Class ist in vielen Unternehmen nach wie
vor verpönt. Lediglich auf Langstrecken
registrieren sowohl Eggler als auch Warns
bei ihren Kunden eine Lockerung der restriktiven Reisevorschriften.
Zumindest für Führungskräfte aus der
zweiten Reihe, die mit solchen Einschränkungen leben müssen, sieht Warns Licht
am Horizont: „Mit dem in den kommenden Jahren anstehenden Führungs- und
Fachkräftemangel wird die Reisequalität nach meiner Einschätzung zu einem
Wettbewerbsargument beim Werben um
die besten Talente.“ Sollte sich der Wirtschaftsaufschwung weiter fortsetzen, erwartet er binnen der nächsten 18 Monate in vielen Unternehmen eine Lockerung
der Reiserichtlinien für Teile der Belegschaft.
Eingeschränkt bleibt aber wohl auch
in den großzügigen Unternehmen die
Wahlfreiheit der Reisenden: Wer wieder
Business fliegen darf, darf nur noch selten entscheiden, bei welcher Gesellschaft
er bucht. Wie beim Hoteleinkauf achten
die Travel Manager auch in ihrem Flug-
reisemanagement ©Carlson Wagonlit Travel
go global biz april 2011
Mathias Warns, Geschäftsführer Hogg Robinson Group, Germany
ligung solchen Tendenzen durch mehr
Druck auf die Kundschaft entgegenzuwirken. So können inzwischen nur noch
Unternehmen an der Firmenförderung
teilnehmen, die ihrem Kreditkartenunternehmen erlauben, alle Daten über das
jeweilige Buchungsvolumen an Lufthansa weiterzureichen. Der Effekt: Die jeweiligen Lufthansa-Key-Account-Manager
können genau nachvollziehen, wie hoch
das Geschäftsvolumen eines Unternehmens auf bestimmten Strecken oder in
bestimmten Regionen in den jeweiligen
Tarifklassen ist und wieviel davon an die
Konkurrenz geht.
→ Benno
Mannsfeld
summary
n
n
n
n
n
n
as Geschäftsreiseaufkommen in
D
Deutschland hat sich kräftig erholt.
Teilweise lockern die Unternehmen
ihre Reiseregeln, aber meist nur bei
Interkontinentalflügen.
n
n
Häufig gibt es Vorgaben, bei welchen Gesellschaften gebucht werden
muss.
uf vielen Fernstrecken ziehen die
A
Flugpreise an, innerdeutsch und teilweise auch innereuropäisch gibt es
immer noch Überkapazität.
n
or allem in notleidenden UnternehV
men wird unverändert auf die Kostenbremse getreten.
n
RG bietet den Kunden jetzt eine
H
Spar-Garantie: Wenn nicht mindestens eine Kostensenkung in fünffacher Höhe des Honorars realisiert
wird, werden die Servicegebühren
erstattet.
n
it Unterstützung von TMCs
M
lassen sich die Kosten um zwei,
teilweise um bis zu zehn Prozent
senken.
Um Kosten zu sparen, setzen die
Firmen bei Flügen und Mietwagen
wieder auf Rabattverträge mit
den Anbietern.
Beim Einkauf von Hotelkapazitäten werden die Vertragsverhandlungen häufig an Reisebüroketten
ausgelagert.
Andere Firmen verzichten ganz
auf Verträge und buchen über
Hotelportale zu Tagespreisen.
Einige Hotelketten und Fluglinien
berechnen Maluszahlungen, wenn
die Firmen das versprochene
Geschäftsvolumen nicht erfüllen.
reisemanagement
go global biz april 2011
© M.Tomczak – fotolia.com
20
VDR Frühjahrstagung:
Transparente Mobilität
Am 12. und 13. Mai findet im Ramada Hotel Alexanderplatz
in Berlin die Frühjahrstagung des Verbands Deutsches
Reisemanagement (VDR) statt. Wichtiger inhaltlicher
Schwerpunkt ist die Vorstellung der Berufsbildnovelle
und der VDR-Bildungsinitiative.
A
uf der VDR-Frühjahrstagung
für Geschäftsreise- und Mobilitätsmanagement wird neben dem Fachprogramm aus
Plenumsvorträgen und neun Fachforen
auch die 37. Jahreshauptversammlung
auf der Agenda stehen.
Vorgestellt wird den Mitgliedern dort
offiziell die von der Bundesregierung beschlossene Berufbildnovelle, die künftig
eine Ausbildung zum Tourismuskaufmann/Tourismuskauffrau vorsieht (siehe S.29). VDR-Präsident Dirk Gerdom
wird die Bildungsinitiative des Branchenverbands vorstellen, Jürgen Büchy, der
Präsident des Deutschen ReiseVerbands
(DRV), anschließend über die „Gemeinsame Herausforderung: Zukunft sichern
durch Ausbildung“ referieren.
Anschließend wird das Thema in einer
Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung vertieft. Simon Gruppe (DIHK),
Klaus Henschel (Lufthansa City Center),
Uta Kupfer (ver:di) und Jürgen Schaefer
(Bildungsbeauftragter des VDR) werden
über die Möglichkeiten der gemeinsamen
Ausbildung von Reisebüro und Geschäftsreise-Kunden diskutieren.
Der zweite Teil der VDR-Frühjahrstagung steht unter dem aktuellen Motto „Transparente Mobilität“. Am Nachmittag des ersten Tages lautet das Thema
„Mobile Applikationen für Geschäftsreisen - Was brauchen Unternehmen und
Reisende wirklich?“. Das Problem ist bekannt und sorgt immer wieder für Diskussionstoff: Hotel App, Mietwagen App, Airline App, Reisebüro App - das Smartphone
platzt schon aus allen Nähten. Niemand
bezweifelt, dass mobile Applikationen für
Geschäftsreisen nützlich sind, doch wie
können sie am effizientesten für die Unternehmen eingesetzt werden? In parallelen Workshops sollen anhand von Praxisberichten die tatsächlichen Bedürfnisse
der Unternehmen ermittelt werden. ITund Travel Manager werden die Anforderungen an die mobilen Angebote erklären
und Anwendungsmöglichkeiten darstellen. Die Zusammenfassung der Ergebnisse wird als Grundlage für die Podiumsdiskussion am Folgetag dienen.
Ebenfalls am ersten Tag wird Ulf Hüttmeyer (Chief Financial Officer, Air Berlin)
in einer Key Note über den neuen Berliner
Großflughafen berichten, der im nächsten Jahr den Betrieb aufnehmen soll:
„BBI – Auswirkungen auf den Luftverkehr
durch den neuen Hauptstadt Flughafen“.
Roland Keppler, Geschäftsführer von Europcar, wird abschließend den Teilnehmern in seinem Vortrag „Driven by you“
darüber Auskunft geben, wie sich Europas führender Autovermieter auf die zu-
künftigen Mobilitätsbedürfnisse seiner
Kunden einstellt.
Eine Diskussionsrunde beschäftigt
sich zuvor noch mit der Rolle der Reisebüros aus Firmensicht: „Das Reisebüro
als verlängerter Arm des Travel Managements“. Unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Wilbers, Fachhochschule Worms,
werden Travel Manager mit Vertretern
von Reisebüroketten (FCm Travel Solutions) und Online-Reisebüros (Egencia)
über verschiedene Varianten der Partnerschaft zwischen Unternehmen und Travel Management Companies diskutieren.
Ausgangspunkt: Beide Seiten haben unterschiedliche Erwartungen, die sie darlegen sollen. Worin sehen die TMC ihre
künftigen Aufgaben? Welche Anforderungen stellen dagegen die Unternehmen?
Geht es in der Realität nur noch um den
besten Tarif oder finden Beratung und Betreuung noch die nötige Wertschätzung
(mit entsprechender Vergütung)?
Am zweiten Tag wirft Ralph Löwe,
Competence Center – Wirtschaftsinformatik der Hochschule München, einen
Blick in die Zukunft: „Reisen im Jahr
2020“, natürlich unter Einsatz mobiler
Endgeräte.
Um die mobilen Applikationen geht es
auch im weiteren Verlauf, anhand konkreter Beispiele werden Anwendungsmöglichkeiten im Veranstaltungsmanagement gezeigt.
Zum Thema Flugeinkauf werden erfahrene Travel Manager nach dem Sinn
von Verträgen vor dem Hintergrund der
heutigen Preisdynamik fragen: Welche
Entscheidungskriterien legt der Travel
Manager zugrunde, um zwischen Best
Buy und Corporate Rate zu entscheiden?
Auch Datentransparenz ist ein aktuelles Thema, das in einem nur für Firmenvertreter zugänglichen Forum diskutiert wird. Zum Abschluss der Tagung
können sich die Teilnehmer auf einen informativen und amüsanten Vortrag von
Dr. Fritz Audebert, Geschäftsführer der
ICUnet.AG, freuen: „Globalisierung und
ihre interkulturellen Auswirkungen auf
Auslandsreisen“, inklusive vieler (nicht)
zu vermeidender Fettnäpfchen.
↘kontakt
Anmeldung bis 6. Mai unter: www.vdr-service.de
reisemanagement 21
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go global biz april 2011
Business-Destination Dubai
Der wirtschaftliche und touristische Boom
hat das kleine Emirat am Persischen Golf
innerhalb von zwei Generationen aus der
Nomaden-Zeit in die Moderne katapultiert.
In zwei Jahrzehnten hat sich Dubai zu
einem der wichtigsten Verkehrsdrehkreuze
und zu einem Handelszentrum zwischen
Europa und Asien entwickelt.
D
eutlich wird der Wandel am Stadtbild Dubais, das heute von futuristisch anmutenden Hotel- und Bürotürmen geprägt ist.
Aktuelles Wahrzeichen ist der Burj Khalifa Dubai, der mit 828 Metern höchste Turm der Welt.
Die Skyline verändert sich unaufhörlich durch neue
Superlative aus Marmor, Glas und Stahl – Ausdruck
des Selbstbewusstseins der Herrscherfamilie und ihrer weitsichtigen Vermarktungsstrategie.
Nichts schien unmöglich in diesem Ölparadies –
bis die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise 2009
auch das Emirat Dubai erfasste. Als Banken und Investoren die Geldhähne zudrehten, schien die gewaltige
Schuldenlast zur existentiellen Bedrohung zu werden.
Nur durch eine Milliarden-Finanzspritze des noch reicheren Scheichs aus dem Nachbar-Emirat Abu Dhabi rettete man sich. Trotzdem mussten viele der gigantischen Baupläne eingefroren oder zurückgestellt
werden und - was die stolzen Dubaier besonders hart
trifft – ihr Prestigeobjekt, der höchste Turm der Welt,
Kennen Sie Ihren ökologischen Fußabdruck?
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Durch nachhaltiges Travel Management können Sie nachvollziehen,
welche Emissionen durch Ihre Reisen verursacht oder vermieden werden.
Nachhaltiges Travel Management reicht von den Reiserichtlinien über die
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SM
reisemanagement
go global biz april 2011
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22
trägt nun den Namen des Abu-DhabiHerrschers (Khalifa).
Als die Briten 1971 ihr früheres
Mandatsgebiet am Persischen Golf aufgaben, schlossen sich sieben Emirate
unter Führung von Abu Dhabi und Dubai zur Föderation der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zusammen. Fast
zeitgleich wurde vor der Küste von Abu
Dhabi das erste Öl gefördert, das den
unermesslichen Reichtum der ansonsten kargen Wüstenregion begründete.
Während Abu Dhabi, das als größtes
VAE-Mitglied zum politischen Zentrum
wurde, auf Jahrzehnte hinaus noch vom
„schwarzen Gold“ profitieren wird, sind
Dubais Erdöl-Reserven begrenzt.
Das hatte der damalige Kopf des
Maktoum-Clans, Scheich Rashid bin
Saeed Al Maktoum früh erkannt und
investierte die Ölmillionen weitsichtig in die wirtschaftliche Entwicklung
und Infrastruktur Dubais. Eine liberale Steuergesetzgebung und die Schaffung der ersten Freihandelszone Jebel
Ali mit Hochseehafen - ohne Steuern
und Zölle - lockte zahlreiche ausländische Unternehmen, darunter auch viele deutsche, nach Dubai und schuf damit die Basis für den unvergleichlichen
Aufschwung. In zwei Jahrzehnten ist
Dubai zum wichtigsten Handels- und
Wirtschaftszentrum des Nahen Ostens
aufgestiegen. Daneben entdeckten die
Scheichs den Wirtschaftszweig ‚Tourismus‘ und öffneten ihr Land als eines der
ersten in der arabischen Welt mit riesigem Erfolg für westliche Urlauber. Auch
wenn der Reichtum ursprünglich auf
dem „schwarzen Gold“ basierte, heute
steuert die Erdöl- und Erdgasindustrie
weniger als sechs Prozent zum Bruttosozialprodukt bei.
Keine Grenzen: Künstliche Inseln,
neue Stadt in der Wüste
Als alles noch „normal“ lief, vor der
Krise, schien es keine Grenzen zu geben. Die stetig steigenden Touristenströme ließen den Platz an Dubais Küsten knapp werden. Also beschloss man,
selbst neue Strände zu schaffen. Es wurden künstliche Inseln vor der Küste aufgeschüttet, die aus der Luft wie riesige
Palmen („The Palm Jumeirah“ ist fertig,
„The Palm Jebel Ali“ stockt aus Krisengründen, „The Palm Deira“ scheint eher
fraglich) oder wie eine gigantische Weltkarte („The World“, Bauarbeiten haben
begonnen) aussehen. Bisher konnte so
die Küste Dubais um 150 Kilometer ver-
längert werden. Geplant sind auf den
Inseln über 100 Hotels, 5.000 Privatvillen, Yachthäfen, Einkaufszentren
und Freizeitparks. Die Vermarktung
scheint bestens zu funktionieren: Die
Villen und Eigentumswohnungen auf
The Palm Jumeirah waren vier Wochen
nach Eröffnung des Immobilienangebots bereits an Interessenten auf der
ganzen Welt verkauft.
Auch Öl-Scheichs träumen noch.
Der augenblickliche Herrscher Dubais,
Scheich Mohammed bin Rashid al Maktoum, zum Beispiel von einem neuen
Isfahan (dem kosmopolitischen Zentrum Persiens im 16. Jahrhundert). Er
plant den Bau einer neuen Stadt in der
Wüste: Die Mohammed-bin-RashidCity gilt als eines der weltweit spektakulärsten Stadtentwicklungsprojekte,
einschließlich eines völlig neuen Bewässerungskonzepts. Auf einer Fläche
von 75 qkm sollen Wohnanlagen, Bildungseinrichtungen, Büros und touristische Sehenswürdigkeiten gebaut werden - alles unter strenger Achtung des
kulturellen Erbes der Region. Die Metropole mitten in der Wüste soll einst
mehr künstliche Seen, Grünflächen und
Parks als London und New York zusammen haben. Einziges Problem: die geschätzten Baukosten von über 60 Milliarden US-Dollar.
Die neue Stadt ist ein Zukunftstraum, wesentlich konkreter sind andere Projekte, die sich in unterschiedlichen Baustadien befinden. Mittlerweile
fertig ist Dubai Marina, eine neu aus
dem Wüstensand gestampfte, „intelligente“ Stadt, in der jedes Haus und jede
Wohnung mit HochgeschwindigkeitsInternetzugang vernetzt ist und deren
rund 100.000 Einwohnern alle denkbaren technischen Finessen zur Verfügung stehen: Sämtliche elektrischen
Geräte können ferngesteuert werden,
zur Standardeinrichtung gehören Video-on-Demand und Bildtelefone.
Alles in Dubai hat gigantische Ausmaße: Es gibt in dem Wüstenstaat nicht
nur fünf 18-Loch-Golfplätze, sondern
auch das größte Hallen Ski Resort der
Welt; dazu Dubai Land, den weltweit
größten Freizeitpark mit sechs The-
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menparks, den größten Springbrunnen und bald den ersten rotierenden
Wolkenkratzer der Welt. Dies ist nur
ein Teil der geplanten Superlative, die
Dubai nicht nur zu einer Mega-Touristen-Attraktion machen, sondern auch
optimale Lebensbedingungen für die
wachsende Zahl der dort arbeitenden
Menschen schaffen sollen. Heute ist
die Einwohnerzahl im Emirat Dubai
auf knapp 1,8 Millionen gestiegen (80
Prozent davon Expatriats). Zum Vergleich: 1930 zählte das Emirat Dubai
ganze 20.000 Menschen.
Durch seine strategisch günstige
Lage war Dubai schon im 19. Jahrhundert ein wichtiger Handelsposten, wo
sich indische, pakistanische und persische Kaufleute niederließen. Hundert Jahre später wiederholte sich die
Geschichte. Heute haben mehr als 350
deutsche Firmen Niederlassungen oder
Büros in dem Emirat, darunter Konzerne wie ABB, BMW, BASF, Beiersdorf,
Daimler, Siemens und Thyssen Krupp.
Über 3.000 Deutsche leben und arbeiten dort unter hervorragenden Bedingungen, wo es wesentlich freier zugeht
als in den arabischen Nachbarstaaten.
Die VAE und speziell Dubai sind
Deutschlands wichtigste Wirtschaftsund Handelspartner in der arabischen
Welt. Welche Bedeutung das Emirat hat,
zeigen nicht nur die dort angesiedelten deutschen Firmen, sondern auch die
Tatsache, dass mit dem Büro des Delegierten der Deutschen Wirtschaft, einem Korrespondenten der BfAI (Bundesagentur für Außenwirtschaft) sowie
der Deutschen Botschaft Abu Dhabi und
dem Deutschen Generalkonsulat Dubai alle drei „Säulen“ der Außenwirtschaftsförderung dort vertreten sind.
Erfolgreich arbeitet auch das Dubai Department of Tourism and Commerce
Marketing (DTCM) in Frankfurt, das
nicht nur den Tourismus, sondern auch
die Wirtschaftsbeziehungen zwischen
den beiden Ländern ständig ausbaut.
Deutlich werden die Bindungen, wenn
man sich die Besucherzahlen ansieht:
Während Dubai 1990 gerade einmal
8.000 Hotelgäste aus Deutschland zählte, waren es 2010 mehr als 280.000 mit
insgesamt 1.030.421 Übernachtungen.
Anreise und Transport
Die Zahl der wöchentlichen Flugverbindungen stieg von vier im Jahr
1990 auf heute fast 70 Nonstop-Verbindungen namhafter Fluggesellschaften
wie Emirates, Lufthansa und Air Berlin. Emirates Airlines, die wegen ihres
hervorragenden Services schon häufig
preisgekrönte Airline, bietet täglich
mehrere Nonstop-Verbindungen von
Frankfurt, München, Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart zu ihrem Drehkreuz.
Emirates betreibt eine der jüngsten
Flotten in der Luftfahrtindustrie, ist
schon heute größter Kunde des Super-
jumbo A380. Das neue Terminal 3 am
Dubai International Airport, das ausschließlich von Emirates genutzt wird,
verfügt über 220 Check-in-Schalter und
23 Gates, die natürlich auch schon für
den A380 ausgelegt sind. Derzeit wird
aber schon an dem größten Flughafen
der Welt gebaut, um die Verkehrsströme der Zukunft über Dubai zu leiten.
Der neue Al-Maktoum International
Airport entsteht in der Jebel Ali-Zone südlich von Dubai für jährlich 120
Mio. Passagiere.
Die Verkehrsinfrastruktur wurde
durch das Dubai Metro Projekt erheblich verbessert. Das Besondere an der
Dubai Metro: Sie wird einmal das größte automatisierte und damit fahrerlose U-Bahn-System der Welt sein. Eine
erste 52 km lange Teilstrecke, die rote
Linie, ist schon in Betrieb, sie verbindet die Wirtschaftszone Jebel Ali mit
dem Flughafen. Die grüne Linie folgt
im August 2011. Bis 2020 soll das gesamte System mit 120 Haltestellen und
90 Zügen fertig gestellt sein und dann
täglich über 1,2 Millionen Menschen
befördern.
Hotellerie und Tagung
Dubai wird immer häufiger als Ziel für
Kongresse, Tagungen, internatio-nale
Konferenzen und Messen, aber auch als
Incentive-Ziel entdeckt. Geschäftsreisende, Tagungs- und Kongressteilnehmer, Messebesucher, Touristen bescheren den Hotels eine durchschnittliche
Auslastung von über 70 Prozent (Ausnahme die Krisenjahre 2008/09). Trotz
des riesigen Angebots an Hotelzimmern
kann es zu bestimmten Zeiten schwierig werden, ein Bett für die Nacht zu
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go global biz april 2011
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24
↘kontakt
finden. Bei Großveranstaltungen steigt die Belegungsrate auf
über 90 Prozent. Daher wundert
es nicht, dass in Dubai so ziemlich alle Namen vertreten sind,
die weltweit für Luxushotellerie
stehen - von Kempinski bis RitzCarlton, von Hilton bis Hyatt, von
Shangri-La bis Sheraton. Aber sie
alle werden von einem einheimischen Hotelprojekt in den Schatten gestellt. Das Burj al Arab gilt als
das luxuriöseste (und teuerste) Hotel der Welt. Das einem aufgeblähten Segel nachempfundene, 321
Meter hohe Gebäude wurde auf einer künstlichen Insel 280 Meter vor
der Küste von Jumeirah erbaut. Seine 202 Duplex Suiten sind zwischen
170 und 780 Quadratmeter groß
und bieten höchsten Luxus in Verbindung mit arabischem Flair und
modernster Technologie.
Neben dem Burj Al Arab stellt
vor allem das neue Madinat Jumeirah etwas Besonderes dar. Der
nur einen Steinwurf vom Burj und
dem ebenfalls auffälligen Jumeirah
Beach Hotel (in Form einer brechenden Welle) entfernte Madinat-Komplex spiegelt das reiche Erbe und die
Traditionen Arabiens wieder. Das
Haupthaus ist einem arabischen
Sommerpalast nachempfunden,
der von üppigen Gärten und zahlreichen Villen umgeben ist. Wasserwege verbinden die einzelnen Hotelteile miteinander, auf denen die
Gäste sich in traditionellen Booten,
den Abras, bewegen. Auch das Konferenzzentrum knüpft an arabische
Traditionen an, mit einem Amphitheater für rund tausend Personen.
Derzeit gibt es in Dubai 573 Hotels. Aber trotz großer Konkurrenz
und Krise geht der Bauboom unvermittelt weiter: Allein im ersten
Quartal 2011 wurden bereits folgende Hotels eröffnet: das Ritz Carlton
DIFC, das Jumeirah Zabeel Saray,
das Hotel JAL Tower, das Mövenpick Hotel Deira, das Pullman Mall
of the Emirates, das Mövenpick Ibn
Battuta Gate Dubai und das One &
Only The Palm. Unter dem Dach der
neuen Hotelgesellschaft The Meydan Hotels firmieren ab sofort das
Wüstenhotel Bab Al Shams sowie
das The Meydan Hotel an der 2010
eröffneten Pferderennstrecke.
Die großen internationalen Hotels spielen eine wichtige Rolle im
gesellschaftlichen Leben Dubais.
Sie besitzen meist mehrere Restaurants, in denen alle Küchen dieser Welt serviert werden. Im Gegensatz zu anderen arabischen Ländern
dürfen die Hotels auch Alkohol ausschenken und das abendliche Entertainment findet in der Regel
ebenfalls in den Hotels statt, da die
meisten Bars, Jazz Clubs, Diskotheken oder Nachtclubs dort angesiedelt sind.
→ Ralph
Langrock
Department of Tourism and Commerce Marketing (DTCM) Director Germany: Mara Kaselitz Bockenheimer Landstr. 23 D-60325 Frankfurt Tel. 069-71 00 02 0 www.dubaitourism.co.ae
Dubai Chamber of Commerce and Industry P.O. Box 1457, Bani Yas Street Dubai, UAE Tel. 00971-4-228 00 00 oder 202 88 00 E-Mail: [email protected] www.dcci.gov.ae
Jebel Ali Free Zone Corporation P.O. Box 17000, Jebel Ali, UAE Tel. 00971-4-881 50 00 E-Mail: [email protected] www.jafza.co.ae
Deutsches Generalkonsulat Dubai (Commercial Section) P.O. Box 2247, Dubai UAE Tel: 00971-4-397 23 33 E-Mail: [email protected]
DIHT - The German Industry and Commerce Office P.O. Box 7480, Khalid bin Walid Rd. 122 Dubai, UAE Tel. 00971-4-397 00 01 oder 397 00 04 E-Mail: [email protected] www.ahkdubai.com
German Business Council Dubai German Business Centre - New Sharaf Building P.O. Box 62537, Dubai, UAE Tel. 00971-4-359 99 30 E-Mail: [email protected]
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Business
Knigge Dubai
Fremde Länder - fremde Sitten.
Um Fehltritte und Fettnäpfchen zu
vermeiden, sollten Reisende mit den
wichtigsten Gebräuchen vertraut sein.
Begrüßung
Männer begrüßen sich mit Handschlag
und den Worten „Salaam Alaykum“, arabische Frauen dürfen so gut wie nie mit
Handschlag begrüßt werden (Ausnahme:
Wenn die Araberin in ihrer Kleidung und
ihrem gesamten Auftreten zeigt, dass sie
sich westlichen Gewohnheiten angepasst
hat und von sich aus die Hand zur Begrüßung reicht). Umarmungen und Wangenküsse sind nur unter arabischen Männern
üblich. Westliche weibliche Geschäftsreisende sollten darauf gefasst sein, dass
Araber ihnen den Handschlag verweigern. Zurückhaltung ist in jedem Fall
besser.
Küssen / Hand halten
Seien Sie nicht überrascht, wenn Ihr arabischer Geschäftspartner Ihre Hand ergreift und festhält, das ist ein Zeichen
von Freundschaft und freundschaftlicher
Zuneigung. Niemals halten Araber in der
Öffentlichkeit die Hand einer Person des
anderen Geschlechts, auch Umarmungen
zwischen Männern und Frauen sind äußerst selten. Das sollten auch westliche
Reisende respektieren und sich in der Öffentlichkeit nicht küssen.
Dadurch werden die genauen Daten der
Feiertage zum Teil weniger als 24 Stunden vorher bestätigt.
Alkohol
In islamischen Ländern ist Alkohol verboten. Dubai handhabt dieses Verbot liberal,
Alkohol darf in Hotels und Club-Restaurants sowie in einigen Fitness- und SportClubs (!) ausgeschenkt werden, nicht jedoch in normalen Restaurants.
Kleidung
Bei Geschäftsterminen wird von Männern Business-Dress (Anzug und Krawatte) erwartet. Frauen sollten sich unauffällig kleiden, auf jeden Fall Schultern und
Arme bedeckt halten. Aufgrund der hohen Temperaturen ist im übrigen leichte Sommerkleidung empfehlenswert. Die
Kleiderordnung ist in Dubai eher locker,
jedoch sollten Besucher auf die religiösen Gepflogenheiten Rücksicht nehmen.
An öffentlichen Plätzen (Shopping Center, Souk, Restaurants) darf keine Badekleidung getragen werden. Frauen sollten
weite, aber hoch geschlossene Kleidung
wählen, Männer keine Shorts tragen.
Religion
Termine / Pünktlichkeit
Die VAE sind ein islamisches Land.
Für Moslems ist der Freitag ein heiliger Tag, ebenso der Fastenmonat Ramadan. Moslems enthalten sich dann
tagsüber des Essens, Trinkens und Rauchens. Ausländische Besucher sollten
das respektieren und in der Öffentlichkeit ebenfalls darauf verzichten. (Hotel-)
Restaurants und sogar Fastfood-Ketten
schließen tagsüber. Islamische Feiertage
richten sich nach dem Hijri-Kalender,
der von den Mondzyklen bestimmt wird.
Araber wissen, dass Pünktlichkeit in der
westlichen Geschäftswelt von großer Bedeutung ist, haben aber ein anderes Zeitverständnis. Genaue Verabredungen sind
für sie eher befremdlich. Sie verschieben Besprechungen solange, bis Stimmung, Ort und Zeit passen. Europäer und
Amerikaner verstehen häufig nicht, wie
Entscheidungen in der arabischen Geschäftswelt (auf der Basis persönlicher
Beziehungen) getroffen werden. Geduld
ist daher das oberste Gebot bei jeder Art
von Verhandlungen. Ist ein hoher Entscheidungsträger eingetroffen, kann eine
Verhandlung aber sehr schnell zu einem
Ende kommen. 95 Prozent der Zeit wird
im arabischen Geschäftsleben mit Warten
verbracht, fünf Prozent mit intensiver Arbeit. Auch wenn Araber ein anderes Verständnis von Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit haben, sollten Europäer stets
pünktlich zu Terminen erscheinen. Sie
sollten in die Zeitkalkulation die Sicherheitskontrollen am Eingang der Gebäude einbeziehen, vor allem beim Besuch
von Regierungsgebäuden. Das Wachpersonal ist selbst bei lange feststehenden
Verabredungen nicht informiert. Halten
Sie deshalb eine direkte Telefonnummer
Ihres Gesprächspartners bereit. Noch effektiver ist es, ihn rund zehn Minuten vor
der Ankunft aus dem Auto oder Taxi anzurufen, dann werden Sie am Eingang abgeholt oder zumindest ist das Wachpersonal von Ihrer Ankunft unterrichtet.
Verhandlungen
Entscheidungen werden in arabischen
Ländern immer auf der höchsten Hierarchieebene getroffen. Delegieren ist
in hierarchischen Gesellschaften so gut
wie unbekannt. Sie sollten daher versuchen, sich vorab schon über den Status
und damit die Entscheidungsbefugnis
ihres Gesprächspartners zu informieren.
In Verhandlungen, zumal bei den ersten
Treffen, sollten Sie sich genügend Zeit
nehmen, nicht zu schnell auf das Ziel zusteuern. Achten sie darauf, Ihr Gegenüber
nie in eine Situation zu bringen, in der er
„sein Gesicht verliert“, vor allem nicht vor
Untergebenen oder Frauen.
Präsentationen
Da die Gesellschaft in arabischen Ländern stark hierarchisch gegliedert ist,
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Dokumente gut vorbereiten
Wichtige Dokumente und Präsentationsmaterialien sollten nicht nur in englisch,
sondern auch in arabischer Schrift vorbereitet werden. Das gebietet zum einen
der Respekt vor dem Geschäftspartner,
zum anderen sprechen viele arabische Geschäftsleute sehr gut englisch, haben aber
Probleme mit dem Lesen der Fremdsprache.
Visitenkarten
Visitenkarten sollten ebenfalls in Englisch
und Arabisch gedruckt werden. Vergewissern Sie sich vor dem Druck, dass der arabische Text korrekt gesetzt wurde.
Beine nicht kreuzen
Araber empfinden es als unhöflich, wenn
ihr Gesprächspartner beim Sitzen die Beine
übereinander kreuzt. Vor allem sollte dabei
die Fußspitze niemals direkt in die Richtung
des arabischen Partners zeigen. Vermeiden
Sie es ebenfalls, dem Gegenüber Ihre Fußsohle entgegen zu strecken.
Trinkgelder
Üblich sind zehn Prozent, falls Bedienung
nicht im Preis inbegriffen. Taxifahrer erwarten kein Trinkgeld, Hotelboys bekommen
zwei Dirham pro Gepäckstück.
27
Steuerliche Bewertung
gemischter Reisen
Wann können Aufwendungen für beruflich/betrieblich
und privat veranlasste Reisen als Werbungskosten
berücksichtigt werden?
S
eit Jahrzehnten streiten
Steuerpflichtige und Finanzverwaltung darüber,
ob und wann Aufwendungen für Reisen, die zwar einen dienstlichen Charakter haben, aber mit Freizeitaktivitäten (insbesondere Urlaub)
verbunden werden, als Werbungskosten in der Einkommensteuererklärung berücksichtigt werden können.
Lange konnten nach der bisherigen
höchstrichterlichen Rechtsprechung
des Bundesfinanzhofs (Beschluss
des Großen Senats des BFH vom
27.11.1978) Aufwendungen für eine
Reise, die sowohl aus beruflichem als
auch aus privatem Anlass unternommen wurde, nur dann als Werbungskosten oder Betriebsausgaben abgezogen werden, wenn der private Teil der
Reise von ganz untergeordneter Bedeutung war. Andernfalls konnten nur einzelne, nachgewiesene Aufwendungen,
die beruflich veranlasst waren, abgezogen werden. Diese Rechtsprechung hat
der Große Senat des BFH aber mit Beschluss vom 21.9.2009 (GrS 1/06) geändert. Danach können künftig Aufwendungen für eine Reise, die sowohl
beruflich als auch privat veranlasst ist
(sog. gemischte Reise), besser als bisher bei den Werbungskosten oder Betriebsausgaben berücksichtigt werden.
Im Urteilsfall hatte ein kaufmännischer
Angestellter an der Computer-Messe
Comdex in Las Vegas teilgenommen.
Hinreise von Köln nach Las Vegas am
Freitag, den 11. November, Rückkehr
am Sonntag, den 20. November. Die eigentliche Tagung dauerte vom 14. bis
17. November. Fachveranstaltungen
fanden von Montag
bis Mittwoch in der
Zeit von 10.30 - 12
Uhr, von 12.30 - 13.30
Uhr und von 14 - 15 Uhr
statt. Anschließend
folgten in der Zeit
von 15.30 - 17 Uhr Fachdiskussionen.
Am Donnerstag dauerten die Fachveranstaltungen von 9 - 10.30 Uhr, von 11
- 12.30 Uhr und von 13 - 14.30 Uhr. Bei
dieser Reise handelt es sich um eine gemischte Reise.
Der Arbeitgeber hatte sich weder
an den Reisekosten beteiligt noch dafür Urlaub gewährt. Die gesamten Kosten übernahm der EDV-Controller allein. Er machte Aufwendungen für die
Reise in Höhe von insgesamt 5.143,09
Euro als Werbungskosten bei den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit
geltend. Dieser Betrag setzte sich aus
folgenden Aufwendungen zusammen:
Flugkosten
3.186,88 Euro
Flughafengebühren
50,11 Euro
Tagungsgebühren
449,94 Euro
Verpflegungsmehraufwand
289,90 Euro
Hotelkosten (sechs Übernachtungen)
1.166,26 Euro
Das Finanzamt erkannte von den
gesamten Aufwendungen nur die Tagungsgebühren als Werbungskosten
an. Diese Auffassung erwies sich als
falsch! Nach Auffassung des Großen
Senats des BFH ist
bei einer
© Mircea Maties – fotolia.com
müssen Geschäftsleute manchmal Verpflichtungen nachkommen, die für Europäer unverständlich sind. Nicht selten
geschieht es zum Beispiel, dass die arabischen Partner zu einer mit großem Aufwand vorbereiteten Präsentation, zu der
sogar europäische Topmanager eingeflogen wurden, nicht erscheinen, sondern
zum Flughafen fahren, um einen hohen
Würdenträger zu begrüßen oder zu verabschieden. Ein solch kurzfristig anberaumter Termin ist für alle Mitglieder der
arabischen Gesellschaft absolut verpflichtend. Unverständnis, Ungeduld oder Ärger ist in diesem Fall völlig unangebracht.
Sinnvoll wäre es dagegen, ebenfalls zum
Flughafen zu fahren und sich - falls möglich - unter die Wartenden zu mischen.
Dort sind dann nämlich die wichtigsten
Entscheidungsträger versammelt und
die Wartezeit lässt sich bestens zu Gesprächen oder informellen Verhandlungen
nutzen.
reisemanagement reisemanagement
solchen „gemischten Reise“ entgegen der
Auffassung der Finanzverwaltung wie folgt
zu verfahren:
1. Aufwendungen für die Hin- und
Rückreise bei gemischt beruflich/betrieblich und privat veranlassten Reisen können
grundsätzlich in abziehbare Werbungskosten oder Betriebsausgaben und nicht abziehbare Aufwendungen für die private Lebensführung nach Maßgabe der beruflich
und privat veranlassten Zeitanteile der Reise aufgeteilt werden, wenn die beruflich veranlassten Zeitanteile feststehen und nicht
von untergeordneter Bedeutung sind.
2. Das unterschiedliche Gewicht der
verschiedenen Veranlassungsbeiträge kann
es jedoch im Einzelfall erfordern, einen anderen Aufteilungsmaßstab heranzuziehen
oder ganz von einer Aufteilung abzusehen.
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28
Auswirkungen der Entscheidung auf gemischte Reisen
Auswirkungen hat die geänderte Rechtsprechung immer dann, wenn der Steuerpflichtige die Reisekosten zumindest
teilweise als Werbungskosten oder Betriebsausgaben geltend machen möchte. Dies betrifft Reisen, die sowohl aus
beruflichem als auch aus privatem Anlass durchgeführt werden. Bisher konnten in diesen Fällen Reisekosten nur dann
als Werbungskosten oder Betriebsausgaben abgezogen werden, wenn der private Reiseteil von ganz untergeordneter Bedeutung war. Eine feste Grenze für den
privaten Anteil gibt es nicht. Nach der
neuen BFH-Rechtsprechung kann aber
regelmäßig davon ausgegangen werden,
dass eine ganz untergeordnete Bedeutung dann vorliegt, wenn der private Teil
nicht mehr als zehn Prozent der gesamten Reisedauer beträgt.
Dies ist keine starre Grenze, letztlich
kommt es nach der Rechtsprechung immer
S eminar -T ipp
Unser Autor Uwe Albert veranstaltet mit der Albertakademie in
Hamburg regelmäßig Seminare zu
Dienst- und Incentive-Reisen und
gemischten Reisen.
Die nächsten Seminartermine sind
der 21.3. und 9.6.2011 in Hamburg.
Weitere Einzelheiten und Informationen auf der Website der Akademie.
auf den Einzelfall an. Ist der berufliche Teil
der Reise nicht von untergeordneter Bedeutung (beträgt er also mehr als etwa 10%),
können die auf den beruflichen Teil entfallenden und nachgewiesenen Aufwendungen als Werbungskosten oder Betriebsausgaben abgezogen werden. Das gilt auch für
die Reisekosten, die nicht direkt dem beruflichen oder privaten Reiseteil zugeordnet werden können (Hin- und Rückreise,
Übernachtungskosten, Verpflegungsmehraufwand). Für diese Aufwendungen ist eine
anteilige Berücksichtigung möglich.
Beispiel: Ein selbständiger Unternehmensberater fliegt für sechs Tage nach
Südafrika. Während dieser Zeit führt er
Vertragsverhandlungen mit einem Geschäftsfreund. Nach Abschluss der 4-tägigen Verhandlungen bleibt er zwei weitere
Tage zu privaten Besichtigungen in Südafrika. Die Reise ist somit beruflich und privat veranlasst. Die dem beruflichen Anlass
direkt zuordenbaren Kosten (zum Beispiel
drei Hotelübernachtungen, Verpflegungsmehraufwand für vier Tage, Taxifahrten
zum Verhandlungsort in Südafrika und
Telekommunikationskosten während der
Vertragshandlungen) können in nachgewiesener Höhe bzw. mit den Pauschbeträgen für den Verpflegungsmehraufwand berücksichtigt werden. Die Kosten für den
Hin- und Rückflug können im Verhältnis
der jeweiligen Dauer der Reise aufgeteilt
werden, in einen beruflichen Teil (4/6 abzugsfähig) und einen privaten Teil (2/6
nichtabzugsfähig).
Von diesen Fällen zu unterscheiden sind
Reisen, bei denen der Reisende die Aufwendungen nicht selbst trägt. Das sind regelmäßig Reisen, die Arbeitnehmer auf Weisung
ihres Arbeitgebers durchführen. In diesen
Fällen trägt der Arbeitgeber die Reisekosten. Aus steuerlicher Sicht sind solche Reisen für den Arbeitnehmer dann relevant,
wenn der Arbeitgeber nicht nur die reinen
berufsbezogenen Aufwendungen der Reise
trägt, sondern auch noch den anschließenden Privataufenthalt des Arbeitnehmers
am Zielort. Hierbei ist zu entscheiden, ob
die Verlängerung der Reise aus privatem
Grund beim Arbeitnehmer zu einem Vorteil
führt, der als Arbeitslohn zu versteuern ist.
Beispiel: Ein Arbeitnehmer reist aus
Weisung seines Arbeitgebers zu Vertragsverhandlungen nach Südafrika. Nach Beendigung der Verhandlungen entschließt sich
der Mitarbeiter auf eigene Kosten zwei Tage
länger in Südafrika zu bleiben, um Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Die Kosten für
die zusätzlichen Übernachtungen und den
Verpflegungsmehraufwand trägt der Arbeitnehmer selbst. Mehrkosten durch die
Umbuchung des Fluges entstehen nicht.
In diesem Fall liegt ein unmittelbarer
beruflicher Anlass für die Reise des Arbeitnehmers vor. Wenn sich in einem solchen
Fall der Reisende entschließt, im Anschluss
an den beruflichen Teil die Reise um einen
privaten Reiseteil zu verlängern und die dadurch entstehenden zusätzlichen Kosten
selbst zu tragen, so ergibt sich kein steuerlicher Vorteil. Trägt dagegen der Arbeitgeber auch die durch die Verlängerung der
Reise entstehenden zusätzlichen Kosten, so
hat der Arbeitnehmer einen steuerpflichtigen Vorteil, der als Arbeitslohn zu versteuern ist.
→ Uwe
↘kontakt
Mehr Infos unter: www.albertakademie.de
Albert
go global biz april 2011
reisemanagement 29
Neues Berufsbild:
Tourismuskaufmann/-frau
Auf dem ersten Bildungsgipfel während der diesjährigen ITB in Berlin wurde ein
neues Berufsbild vorgestellt: Tourismuskaufmann/-frau für Privat- und Geschäftsreisen.
ben wird. „Mit diesem Schritt zum neuen
Berufsbild werden wir für unser langjähriges Engagement belohnt“, so Volker Huber, im VDR-Präsidium zuständig für Bildungspolitik. „Wir reagierten damals auf
die Anforderungen der Unternehmen an
ihre Reisebüro-Partner, die sich seit Jahren dramatisch verändern. Die breite
Masse der Reisebüros konnte den neuen
Anfragen fachlich nicht gerecht werden.“
Spezialisierung im dritten Ausbildungsjahr
Der Bereich Geschäftsreisemanagement
sollte deshalb in die Ausbildung von Tourismusfachleuten einbezogen werden. So
wird qualifiziertes Fach- und Führungspersonal ausgebildet, das den vielfältigen
Anforderungen im Bereich berufsbedingter Mobilität gerecht wird.
Durch den finalen Beschluss des
Hauptausschusses aus dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ist inhaltlich
nun die letzte Hürde zur Berufsbildnovelle „Reiseverkehr“ genommen. Im dritten Ausbildungsjahr spezialisieren sich
die zukünftigen Reiseexperten in einer
von drei Wahlqualifikationen (Geschäftsreisen, Reisevermittlung oder Reiseveranstaltung). Am 1. August 2011, zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres, wird
das novellierte Berufsbild in Kraft treten.
Letzter Schritt ist jetzt die Schaffung
von Lehrstellen. Jürgen Schaefer, Beauftragter des VDR für Aus- und Weiterbildung, appelliert daran, einen Beitrag zur
Ausbildung qualifizierten Nachwuchses
für die Branche zu leisten und selbst auszubilden: „Da die Ausbildung in der Wahlqualifikation innerbetrieblich stattfindet,
sind nun die Unternehmen in der Pflicht,
Ausbildungsplätze zu schaffen und sich
gegebenenfalls mit dem Reisebüropartner zusammen zu schließen. Nur so kann
der Erfolg auch langfristig gewährleistet
werden.“
→ RL
© Light Impression – fotolia.com
E
rnst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär im
Bundeswirtschaftsministerium, erhob den Tourismus
zur Leitökonomie, der in den letzten
zehn Jahren 2,8 Mio. Arbeitsplätze geschaffen hat. Zugleich ermahnte er die
Unternehmen der Branche, „neue Jobs
durch neue Bildungsangebote“ zu kreieren. Denn „fehlende Fachkräfte erzeugen
in Deutschland ein Strukturproblem und
erschweren die innovative Entwicklung
des Landes“. 80 Prozent der deutschen
Firmen haben nach Burgbachers Aussage heute schon Probleme, gut ausgebildete Fachkräfte zu finden, während auf
der anderen Seite im letzten Jahr 10.000
Schüler weniger die Schule mit einem Abschluss verlassen und 65.000 Schüler gar
keinen Schulabschluss geschafft haben.
Während der Staat für eine bessere
Schulbildung sorgen will, forderte Burgbacher die Branche auf, „die Attraktivität der Arbeitsplätze im Tourismus“
zu verbessern. Einen ersten wichtigen
Schritt haben die Beteiligten, die Verbände DRV und VDR, der DIHK und die
Gewerkschaft ver.di mit der Schaffung
eines neuen Berufsbilds getan. Die Neuausrichtung war notwendig, da sich die
Anforderungen an die Beschäftigten in
den Bereichen Touristik und Business
Travel stark verändert haben (wachsende Bedeutung des Internets, Direktvertrieb, individuelle Kundenberatung und
Betreuung). Erkannt habe man auch, so
Hans Doldi, DRV-Ausschussvorsitzender Bildung, dass in der Ausbildung zum
Reiseverkehrskaufmann/-frau zu wenig
auf die Bedürfnisse der Firmen eingegangen wurde.
Dem wurde nun Rechnung getragen.
Der Geschäftsreiseverband VDR hält sich
zugute, dass es in Zukunft bei der Ausbildung der Reiseverkehrskaufleute einen Schwerpunkt „Geschäftsreisen“ ge-
verkehr
go global biz april 2011
© Qantas
30
Premium Economy:
Bitte Abstand halten
In Zeiten niedriger Reisebudgets setzen Unternehmen oft auf
Downsizing – für viele Reisende ist die bequeme, aber teure Business Class selbst auf Langstrecken nur noch eine schöne Erinnerung. Nach zehn Stunden in der Holzklasse aber steigt man steif
und müde aus dem Flugzeug. Die Alternative: eine aufgewertete
Economy Class, die deutlich billiger als die Business, aber auch
deutlich komfortabler als die herkömmliche Economy Class ist.
E
s liegt was in der Luft - ein
spürbarer Aufwind bei den
Buchungen der Geschäftsreisekunden. Nur buchen sie
nicht wie früher überwiegend die Business Class. Die Reisebudgets geben das
in vielen Fällen nicht mehr her. Was also
tun, um sie trotzdem an Bord zu locken?
Die Economy aufwerten oder eine zusätzliche Klasse zwischen Economy und Business schaffen. Diese wird von den Fluggesellschaften unter verschiedenen Namen
wie „Premium Economy“ oder „Economy
Plus“ angeboten. Die Begriffe scheinen das
Produkt genau zu beschreiben, trotzdem
sind die Unterschiede beträchtlich. Das Problem ist, dass es weltweit keinen einheitlichen Standard für die neue Klasse gibt.
Was bei einer Fluggesellschaft nur „etwas
mehr Beinfreiheit“ bedeutet, stellt sich bei
einer anderen als komplett eigene Klasse
mit eigener Produktphilosophie dar.
Noch ein Widerspruch tut sich auf: Was
von den Kunden als durchweg positiv gesehen wird, betrachten (zumindest einige)
Airlines mit Skepsis. Sie befürchten, dass
eine günstigere Economy Plus ihnen das
lukrative Geschäft mit der Business Class
kaputt macht. Interessant ist, dass es bei
keiner der drei Luftfahrt-Allianzen eine
einheitliche Meinung zu diesem Thema
gibt, obwohl man sonst auf abgestimmte
Produktstandards größten Wert legt. Das
führt zu kuriosen Situationen: Kunden
können zwar die Sonderklasse beispielsweise bei Eco-Plus-Gegner Lufthansa für
die Nordatlantik-Strecken buchen, müssen dann aber mit einer anderen Star-Alliance-Gesellschaft (wie United Airlines) fliegen. Ähnlich ist die Situation in der Allianz
Oneworld mit British Airways, American
Airlines und Iberia.
Im Februar 2011 hat Qantas ihre Premium Economy Class auch für die Strecken ab
Frankfurt eingeführt. In der Kurzbeschreibung wird das Produkt, das im vergangenen Jahr von der unabhängigen Agentur
Skytrax eine Auszeichnung als „Beste Premium Economy Class weltweit“ erhielt, so
vorgestellt: Mit ergonomisch geformten
Recaro-Sitzen (bis zu 49,5 cm breit) bietet
sie einen Sitzabstand bis zu 102 cm, einen
Neigungswinkel von 23 Grad, individuell
verstellbare Kopfstützen und einen individuellen, digitalen 21-Zentimeter-Bildschirm mit Touchscreen-Funktion und
Zugriff auf mehr als 1.000 Unterhaltungsprogramme. Soweit die Technik, aber aus
Sicht der Passagiere sind andere Vorteile
in der Luft und am Boden genauso wichtig: die Menü- und Getränkeauswahl, eine
Selbstbedienungsbar mit Sandwiches und
Getränken für den individuellen Bedarf sowie am Boden der schnelle Check-in am eigenen Counter und bevorzugtes Boarding.
Einen ähnlichen Service bieten auch viele andere Gesellschaften in ihrer Economy
Plus, während die US-Carrier das andere
Ende der Spannbreite darstellen. Sie verkaufen einfach nur mehr Platz (siehe Tabelle).
Die Diskussion über Vor- oder Nachteile – aus Sicht der Fluggesellschaft – wird
noch immer mit Vehemenz geführt, wie
© Qantas
eine Umfrage von GO GLOBAL Biz zeigt.
Für Danile da-Rin, Regional Manager Western Europe bei Qantas, stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit einer gehobenen Economy-Klasse erst gar nicht: „Wir
sind ein Langstrecken-Carrier und brauchen dieses Produkt“. Mit einem Abstand
von 102 cm liegt die Airline gleichauf mit ihrem Konkurrenten aus „Down Under“, Air
New Zealand. Die Neuseeländer bieten die
gleiche Beinfreiheit und eine ähnliche Produktausstattung. Damit liegen beide zwar
weit vorn, Spitzenreiter sind sie dennoch
nicht. Das ist – wer hätte es gedacht – Turkish Airlines, die seit Oktober 2010 in ihrer „Comfort Class“ in der Boeing 777 einen
Sitzabstand von 116 cm auf den Strecken
vom Drehkreuz Istanbul in Richtung Asien,
Brasilien und Kanada bieten. Demnächst
soll es diesen Komfort auch auf den USAFlügen geben.
Dagegen nehmen sich die Angebote der
beiden US-Carrier, die gerade eine „Economy Comfort“ eingeführt haben, bescheiden
aus (bei Delta Air Lines ab Mai, bei Continental ab Juni für die B 757 buchbar). Beide fliegen mit einem ähnlichen Konzept.
Die „Bescheidenheit“ macht sich natürlich
im Preis bemerkbar: Für einen Aufpreis
von 80 bis 160 US-Dollar gibt es bei Delta rund 10 cm mehr Platz, einen größeren
Neigungswinkel sowie bevorzugtes Boarding. Gekauft werden die Plätze entweder
auf der Internetseite oder beim Check-in.
Gäste mit vollbezahltem Economy-Ticket
und Vielflieger mit Status fliegen ohne Aufpreis in dieser Klasse. Bei Continental liegt
die Preisdifferenz zwischen 70 und 100 USDollar, die Tickets werden je nach Verfügbarkeit beim Check-in gekauft oder werden
von den Mileage-Plus-Mitgliedern kostenfrei in Anspruch genommen. Die Leistungen sind mit denen von United vergleichbar, die schon seit längerer Zeit gegen
Aufpreis mehr Beinfreiheit bietet.
Die deutsche Lufthans verteidigt hartnäckig ihre Entscheidung, auch ohne eine
Premium Economy auskommen zu können. Der frühere Passage-Vorstand Thierry Antinori wiederholte in jeder Diskussion gern seine Überzeugung: „Wenn wir
eine Premium Economy schaffen, schwächen wir unser gutes Economy-Produkt.“
Was er meint, wird deutlich, wenn sein
Kollege Paavo Virkkunen, Vice President
Marketing bei Finnair, ohne Umschweife erklärt: „Wir haben das genau durchgerechnet und sind überzeugt, dass eine
zusätzliche Economy-Klasse den Yield
(Gewinnmarge, d.R.) in der BusinessKlasse herunterziehen würde.“
Genau gegenteiliger Meinung ist Mark
Lucas, Manager Passenger Marketing Europe bei Japan Airlines (bedient ebenfalls
ein umfangreiches Langstreckennetz): „Die
Preisdifferenz zwischen Business und Economy ist für den Reisenden zu groß“. Deshalb hat seine Gesellschaft vor drei Jahren
die zusätzliche Klasse auf den Europa-Strecken installiert. Lucas: „Wir haben es geschafft, den Yield damit zu erhöhen.“
Gar nicht darüber nachzudenken scheinen die Nobelcarrier aus der Golfregion.
Weder Emirates, noch Qatar Airways oder
Etihad sehen sich offensichtlich genötigt,
an ihrer starren Drei-Klassen-Konfiguration etwas zu ändern. Das erstaunt insofern, als alle drei bis zu 80 Prozent Anteil an
Umsteigeverkehr auf weiterführende Strecken haben, auf denen sie im Wettbewerb
verkehr 31
© Turkish Airlines
go global biz april 2011
mit anderen Fluggesellschaften stehen, die
sehr wohl die preiswertere Premium Economy anbieten.
Was“preiswert“ bedeuten kann, macht
ein Vergleich deutlich: Qantas bietet noch
bis Ende April die Premium Economy zum
Preis von 1.934 Euro auf der Strecke Frankfurt – Melbourne an, weiter hinten in der
Econmy kostet das Ticket 1.089 Euro. Das
sind genau 845 Euro mehr und das ist, so
wird versichert, auch der durchschnittliche Preisabstand zwischen beiden Klassen.
Dass es auch preiswerter geht, zeigt das Beispiel der jetzt mit Continental vereinten
United. Die „Economy Plus“ bietet lediglich
14 cm mehr Beinfreiheit, kostet aber auch
nur zwischen 70 und 100 Euro mehr als
die Economy. Die Plätze sind nicht im Voraus buchbar, sondern stehen vorrangig den
Kunden im Vielflieger-Programm Mileage
Plus zur Verfügung oder können – bei Verfügbarkeit – beim Check-in gekauft werden.
Die Premium Economy Klasse ist im
Travel Management längst angekommen,
wie die wachsende Anzahl von Firmenförderverträgen zeigt, die auch für diese Klasse
sogenannte Corporate Rates einschließen.
Das habe mitunter kuriose Auswirkungen,
berichtet ein Insider: „Unsere Mitarbeiter
verlegen sogar ihre Umsteigepunkte nach
London oder Paris, um von dort dann in
der Premium Economy weiterfliegen zu
können“. Der Wechsel auf eine andere Airline sei üblich, bestätigt auch Oliver Simon,
Country Sales Manager American Airlines,
der diese Erfahrung in dem neuen Verbund
American Airlines – Iberia - British Airways
macht.
BA gilt übrigens unter Luftfahrt-Experten
als „Pionier“ dieser Klasse, da sie schon vor
rund zehn Jahren ihren Großraumflugzeugen eine zusätzliche Klasse verpasste.
Es bleibt abzuwarten, wie lange Lufthansa, Finnair und Co. ihre strikte Ablehnung
noch durchhalten können.
→ Hein
Vogel
verkehr
go global biz april 2011
© Turkish Airlines
32
Ausgewählte Airlines mit
Premium Econmy Class
Bezeichnung
Sitzabstand (Zentimeter**)
Kurzbeschreibung
Club Class
109
Sonderklasse, garantierte
Premium Economy
100
Auswahl an Sondermenüs Individuelles Flightentertainment
Alize
variabel
Neigungswinkel 123°
Air New Zealand
Pacific Premium
102
Premium Check-In Video/Audio on Demand Laptopanschluss
British Airways
World Traveller Plus
97
Menü wie Economy Beinstützen Laptopanschluss
Economy Plus
92
Leistungen wie Economy
Delta Air Lines
Economy Comfort
92
Leistungen wie Economy
Eva Air (ab Amsterdam/Paris)
Evergreen Deluxe
97
Separater Check-In Neigungswinkel 114° Höheres Freigepäck
JAL
Premium Economy
97
In Flight Entertainment Laptopanschluss
Premium Economy
102
Spezielles Menü/Getränkeauswahl Vorrangiges Boarding Mehr Freigepäck
SAS
Economy Flex
94
Check-In bei Businessclass Größere Menüauswahl
Turkish Airlines
Comfort Class
116
Individuelles Flightentertainment Laptop- und USB-Anschluss
United
Economy Plus
92
Leistungen wie Economy
Fluggesellschaft
Air Canada
ANA
Air France
Continental
Qantas
* Die Angebote gelten bei einigen Fluggesellschaften nur auf ausgewählten Fernstrecken ** Die Zahlen sind Zirka-Angaben der Fluggesellschaften Quelle: Recherche GO GLOBAL Biz sowie Angaben der Fluggesellschaften
verkehr 33
© Sixt AG
go global biz april 2011
CarSharing: Teilen und gewinnen
Ursprünglich kam die Idee aus der grünen Ecke: CarSharing ist die organisierte,
gemeinsame Nutzung von Autos. Mittlerweile boomt die Alternative zu Miet- oder
Geschäftswagen. Die jährlichen Zuwachsraten übersteigen die 20-Prozent-Marke.
Große Autofirmen wie Daimler und BMW haben das Potenzial erkannt und mischen
in dem lukrativen Geschäft ebenso mit wie Mietwagen-Unternehmen.
S
ie heißen Mobil-Gemeinschaft
oder Ökobil, Flexicar, Drive
CarSharing und teilAuto. Viele der meist lokal organisierten
CarSharing-Anbieter haben sich zu größeren Organisationen zusammengeschlossen, die Buchungszentralen unterhalten.
Damit sind sie auch für Geschäftsreisende
hochinteressant. Im Schnitt teilen sich 38
Kunden ein Fahrzeug und dessen Kosten.
Meist enthält der Mietpreis zwei Komponenten: die Dauer der Ausleihe – in den
meisten Fällen ab einer Stunde möglich
– und die gefahrenen Kilometer. Mit diesem Ansatz verschreibt sich das CarSharing auch dem Umweltgedanken.
Auf dem Markt tummeln sich 138 Anbieter, die 2.400 Ausleihstationen unterhalten. 190.000 Fahrberechtigte sind
registriert, ein Viertel davon Geschäftsreisende und Firmenangehörige. Sie teilen sich 5.000 Autos. Größte Anbietergruppe ist Stadtmobil mit einem Viertel
der Autos und 17.000 Teilnehmern, gefolgt von Cambio. Ein großer Player ist
auch DB CarSharing. Die DB-Marke arbeitet mit großen Partnern zusammen
und unterhält auch eigene Fahrzeuge. Europaweit stehen an 1.600 Stationen in
550 Orten Ausleihautos bereit, allein in
Deutschland partizipieren 130 Städte. Wo
ein freies Auto steht, erfahren Nutzer im
Internet oder über eine telefonische Hotline. Aus der Marke DB Carsharing wird
im Laufe dieses Jahres „Flinkster – Mein
Carsharing“. Für Business-Kunden hat
das Unternehmen maßgeschneiderte Mobilitätskonzepte ausgearbeitet.
34
verkehr
go global biz april 2011
SUMMARY
Für wen ist CarSharing das Richtige?
„CarSharing ist nicht angelegt für die einmalige Nutzung eines Autos“, sagt Willi Lohse, Geschäftsführer des Bundesverbands CarSharing e.V. (bcs). Bei den
meisten Anbietern müssen sich die CarSharing-Nutzer vertraglich binden (s.
Kasten). Auch für Einwegfahrten und
längere Urlaubsreisen ist das System wenig geeignet. Wer ein Auto für mehrere
Wochen fahren will, kommt mit einem
Mietwagen meist besser weg. Die bcsMitglieder vermitteln in solchen Fällen
Hertz-Mietwagen zu Sonderkonditionen. Auch für die täglichen Fahrten zur
Arbeitsstelle ist CarSharing das falsche
Instrument. Denn das Auto steht dann
stundenlang ungenutzt auf dem Firmenparkplatz. Hingegen ist CarSharing für
seltene und unregelmäßige Fahrten die
Empfehlung. Lohse: „Besonders profitieren kleine und mittelständische Unternehmen“ (s. Kasten).
Profitieren heißt nicht nur, Geld zu
sparen. CarSharing befreit abgesehen von
Anschaffungs-, Wartungs- und Reparaturkosten für ein eigenes Auto von vielen Zwängen: Parkplatzsuche, aufwändige Registrierung und Abrechnung von
Dienstfahrten – Stadtmobil gliedert auf
Wunsch die Monatsrechnungen nach
Kostenstellen, Autopflege, TÜV-Termi-
Für die kurzfristige und kurzzeitige Mobilität in Großstädten rechnen sich weder Mietwagen noch
Fuhrpark. CarSharing heißt die
günstige Alternative.
eher über Smartphone und Handy. Der
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue
Medien e.V. (Bitkom) hat eruiert, dass
sich neun von zehn Befragten im Alter
von 14 bis 29 Jahren ein Leben ohne
Handy und Internet nicht mehr vorstellen können, ein Leben ohne Auto
aber schon.
CarSharing ist so gefragt, dass die
Branche über jährliche Zuwachsraten von 20 Prozent jubelt. Auch
für Geschäftsreisende und Firmen
ist dieses Mobilitätskonzept gut
geeignet. Da immer mehr junge
Leute mit dem CarSharing sympathisieren, fürchten Automobilhersteller den Verlust von Kundschaft
– und drängen mit eigenen CarSharing-Konzepten auf den Markt.
Als Partner haben sie MietwagenUnternehmen gewonnen.
„Autofahren so einfach wie Mobiltelefonieren“
nen und vielem mehr. Selbst das Tanken
ist im Normalfall im Mietpreis eingeschlossen. Zudem kann sich jeder Teilnehmer des Systems rühmen, etwas für
die Umwelt zu tun: Nach Berechnungen
des bcs ersetzt ein CarSharing-Auto vier
bis zehn Pkw.
Das Konzept kommt auffallend gut
bei jungen Leuten an. Autos, das wissen Fachleute, sind für sie längst kein
Statussymbol mehr, sie definieren sich
©DB Carsharing
Im Sinne einer durchgängigen Mobilitätskette
betreibt die Deutsche Bahn seit Jahren einen eigenen Auto- und Fahrradverleih. DB Carsharing wurde umbenannt in „Flinkster“.
Solche Trends rufen die Automobilbauer auf den Plan, die um die junge Käufergeneration fürchten. „Autofahren so
einfach wie Mobiltelefonieren“ zu machen, das hat sich die Daimler Benz AG
auf die Fahnen geschrieben. Nach einem einjährigen, äußerst erfolgreichen
Testlauf ihrer 100-prozentigen Tochter
‚car2go’ in Ulm soll das System jetzt
weltweit eingeführt werden. In ein paar
Punkten unterscheidet es sich vom herkömmlichen CarSharing: Anders als
beim klassischen CarSharing ist weder
eine Mitgliedschaft noch eine Grundgebühr fällig. Noch wichtiger: Die Smarts
können überall im gesamten Stadtgebiet abgestellt werden – so, wie man es
vom Fahrradverleih der DB kennt. Man
kann also ganz spontan ein freies, herumstehendes Fahrzeug mieten oder sich
via Internet, Servicehotline oder App
nach dem Standplatz eines freien Autos erkundigen. Gerade hat car2go mit
Europcar ein Joint Venture gegründet.
An der gemeinsamen Firma hält der Autovermieter 75 Prozent, Ziel ist es, den
Hamburger Markt zu erobern. Zum Start
werden 300 Smarts über die Hansestadt
verstreut.
‚Mu by Peugeot’ heißt ein Mobilitätskonzept des französischen Autobauers,
das sich ebenfalls vom normalen CarSharing unterscheidet. In Frankreich
gründlich getestet, kommt es jetzt nach
Deutschland. Es wird in Berlin und noch
in diesem Jahr auch in Frankfurt/Main
angeboten. Das Prinzip: Interessenten
eröffnen bei Mu By Peugeot ein Konto,
das sie via Kreditkarte aufladen. Solange
Geld auf dem Konto ist, steht den Inhabern ein breites Mobilitätsangebot miet-
verkehr 35
© bcs
go global biz april 2011
weise zur Verfügung: Pkw, Nutzfahrzeuge, Fahrräder, Scooter und auch Zubehör
wie Navi oder Dachbox.
Auf feste Standorte der zu mietenden
Autos verzichtet auch die neueste Innovation auf dem CarSharing-Markt: Das CarSharing-Konzept, das Sixt und BMW unter
dem Namen ‚DriveNow’ derzeit zu gleichen
Teilen als Joint Venture testen, startet in
Berlin mit 500, in München mit 300 MiniCoopern. Die Leihautos werden kostenlos
auf öffentlichen Flächen oder in Parkhäu-
CarSharing-Wagen werden einfach mittels einer Chip-Karte geöffnet und gestartet. Manchmal liegt aber auch ein Schlüssel im Handschuhfach, zum Beispiel bei Flinkster.
sern abgestellt. Nutzer des Systems finden
„ihr“ Auto mit Hilfe einer App oder im Internet. Sixt-Vorstand Detlev Pätsch hat große
Pläne: Bis 2020 rechnet er mit einer Milli-
on Mitgliedern, die das Sixt/BMW-Konzept
nutzen werden. Das Karussell namens CarSharing dreht sich immer schneller.
→ Horst
Schwartz
CarSharing - so funktioniert‘s
Die meisten CarSharing-Anbieter
arbeiten nach folgendem Verfahren:
• Die Teilnehmer melden sich an und
zahlen eine Grundgebühr.
• Die Buchung erfolgt telefonisch, via
Internet oder über Buchungszentralen.
• Am Standort öffnen die Teilnehmer
das Auto mit Chipkarte oder mit
einem auf dem Führerschein aufgeklebten Chip (DriveNow).
• Im Auto ist der Schlüssel in einem
Tresor oder im Handschuhfach deponiert (Flinkster).
• Das Auto wird am selben Ort zur
abgemachten Zeit wieder abgestellt.
• Die überwiegende Mehrzahl der
Anbieter berechnet die Gebühren in
einer Kombination von gefahrenen
Kilometern und Dauer der Miete.
Die meisten Unternehmen rechnen
nach Stunden ab, einige auch halbstündlich oder sogar minütlich. • Die Rechnung kommt nach jeder
Nutzung per Email oder mit der
Post.
• Tanken ist normalerweise nicht erforderlich. Muss doch einmal getankt werden, werden die Kosten
zurückerstattet.
CarSharing-Auto als Firmenwagen
„CarSharing für gewerbliche Kunden“
heißt eine 28-seitige Broschüre, die
der Bundesverband CarSharing (bcs)
– in Kooperation mit B.A.U.M. Bundesdeutscher Arbeitskreis Umweltbewusstes Management e.V. und mit
Förderung des Umweltbundesamtes
– herausgegeben hat. Die Broschüre
enthält, so der Untertitel, „Gute Beispiele der CarSharing-Nutzung in Unternehmen, Verwaltungen, Organisationen und Vereinen“. Sie kann unter
www.carsharing.de kostenlos herunter geladen werden.
Das sind die Argumente des bcs für gewerbliche Kunden:
• CarSharing ist vielfach kostengünstiger als ungenügend ausgelastete
Firmenwagen, die nur einen Teil des
Tages genutzt werden und am Wochenende meist ungenutzt herumstehen.
• Außerdem bietet die CarSharingTechnologie ohne großen Zusatzaufwand eine fahrtengenaue
Abrechnung mit Auflistung der verursachenden Kostenstelle oder Abteilung.
• Die meisten CarSharing-Anbieter
haben spezielle Firmentarife, die
auf die Bedürfnisse von Firmenkunden zugeschnitten sind. Viele CarSharing-Anbieter halten Fahrzeuge
vor, die sich gut als Firmenwagen
eignen.
• Wer das CarSharing-Fahrzeug regelmäßig für einen bestimmten
Zeitraum reservieren möchte, kann
eine sogenannte Blockbuchung als
Dauerauftrag veranlassen. Das
Fahrzeug steht dann ganz nach
Wunsch zur Verfügung, z. B. jeden
Mittwoch von 9 bis 11 Uhr oder
montags bis freitags von 8 bis 16
Uhr.
• Wer unregelmäßig ein Auto braucht,
bucht es wie andere private CarSharing-Kunden.
• Falls ein Unternehmen regelmäßig
ein oder mehrere CarSharing-Fahrzeuge nutzen möchte, können eine
oder mehrere CarSharing-Stationen
mit der gewünschten Fahrzeuganzahl auf dem Gelände der Firma
eingerichtet werden.
• Die Fixkosten der CarSharing-Wagen werden unter allen Nutzern
geteilt, daher ist CarSharing meist
günstiger als ein eigener Fahrzeugpark, der nachts und an Wochenenden (und oft genug auch tagsüber)
ungenutzt herumsteht. verkehr
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© Garmin
36
Navigationsgeräte:
Spritspartrainer und Ökolotsen
Fahrzeug-Navigationssysteme lotsen mittlerweile nicht
nur den Fahrer von A nach B, sondern dienen mittlerweile
auch als Sicherheits-Assistent, multimediale Unterhalter
und Reiseführer in Personalunion. Einige der digitalen
Kopiloten nutzen Zusatzdienste, um dem Fahrer gezielt
zu helfen, den Spritverbrauch zu senken.
A
nbieter mobiler Lotsen, wie
Garmin, TomTom und Becker sowie die Navigationssysteme der Autohersteller
BMW, Fiat und Nissan setzen auf ökonomische und ökologische Routenempfehlungen. Neben den Routenoptionen
„schnellste Route“ und „kürzeste Route“
gibt es auch einen Routenvorschlag mit
möglichst geringem Kraftstoffverbrauch.
Die „EcoRoute“ genannte Option vermeidet nach Möglichkeit Strecken mit Ampeln, Kreuzungen und Abschnitte mit hohem Fahrttempo. Zwar kann dadurch die
gefahrene Strecke länger werden, dafür
lässt sich durch eine konstante Fahrweise, gerade auf langen Fahrten, Zeit, Sprit
und damit letztlich Geld sparen.
go global biz april 2011
Dynamische Routenführung
© Garmin Weniger Staus gleich weniger Spritverbrauch. Diese Gleichung geht auf, wenn
das Navigationssystem in seinen Routenvorschlägen auch die aktuelle Verkehrssituation berücksichtigt. Viele Navigationssysteme berücksichtigen für
die Streckenberechnung aktuelle Verkehrsinformationen, die über den Traffic Message Channel (TMC) von den
Rundfunkanstalten ausgestrahlt werden. Auch während der Navigation ruft
der Lotse regelmäßig die Verkehrshinweise ab und berücksichtigt relevante
Störungen auf der Strecke für eine Routenänderung (dynamische Routenführung). Doch sind diese Informationen
meist ungenau oder bei Ausstrahlung
nicht mehr aktuell. Genauere Verkehrsinformationen liefern TMCpro von NAVTEQ und HDTraffic von TomTom. Neben
den klassischen Informationsquellen zur
Erstellung von Verkehrshinweisen (Sensoren an Brücken, Induktionsschleifen
in Fahrbahnen, Polizei- und Verkehrswachtmeldungen) nutzen die beiden
Dienste zusätzlich Mobilfunkdaten.
HD-Traffic wertet dazu gesammelte,
anonyme Informationen über Mobiltelefone im Vodafone-Netz und TMCpro
die aus dem T-Mobile-Netz aus. Die Mobilfunkanbieter können Fahrzeuge über
das eingeschaltete Handy des Fahrzeuglenkers orten, da sie im Prinzip „wissen“,
welches Handy sich in welcher Mobilfunk-Sende- und Empfangsstation eingebucht hat. Bewegen sich viele Handys
zuerst schnell von Zelle zu Zelle, bleiben dann aber massenhaft stehen, ist es
möglich, dass ein Stau vorliegt.
Lernende Navis
Hersteller wie Navigon, TomTom und
Falk setzen auf die Erfahrungen der Nutzer. Die Grundidee ist, das Wissen der
Nutzer um „Schleichwege“ oder zeitsparende Umwege, die im statischen Kartenmaterial so nicht hinterlegt sind,
anderen Nutzern für zukünftige Routenberechnungen zur Verfügung zu stellen. Falk nennt sein System ganz profan „lernende Navigation“, bei TomTom
heißt die Technologie „IQ Routes“ und
bei Navigon „My Routes“. Neben dem üblichen Parameter der aktuellen Verkehrsmeldungen für die relevante Strecke werden auch Wochentag, Uhrzeit und das
Wetter mit in die Berechnung aufgenommen. Zusätzlich wird auf der Basis von
gesammelten Erfahrungswerten das tatsächlich erreichte Durchschnittstempo
für die Routenberechnung zugrunde
gelegt. Dazu zeichnet das Navigationssystem automatisch die zurückgelegten
verkehr 37
Strecken inklusive Wochentag und Uhrzeit auf. Der Nutzer kann seine anonymisierten Streckenprofile auf einen Server des jeweiligen Anbieters übertragen.
Die aufbereiteten Daten werden über
das nächste Update kostenlos zur Verfügung gestellt (Falk) oder bei Geräten
mit eingebautem Mobilfunkmodul (Live
Dienste) direkt zur Verfügung gestellt
(Navigon kostenlos, TomTom kostenpflichtiges Abonnement).
Spritspartrainer
Die mit Abstand wirkungsvollste Möglichkeit, Sprit zu sparen und damit die
Umwelt und den Geldbeutel zu schonen,
ist eine Fahrweise, die sowohl dem Fahrzeugtyp als auch den Bedingungen optimal angepasst ist. Garmin (EcoNavigation) und Fiat (eco:Drive) haben dazu
jeweils spezielle Fahranalyse-Programme entwickelt, um dem Fahrer einen
Sprit sparenden Fahrstil anzutrainieren.
Die Programme werten das Beschleunigungs- und Bremsverhalten während
einer Fahrt aus und liefern detaillierte
Berichte über Kraftstoffverbrauch, Kosten pro Kilometer, CO2-Emissionen und
ökonomisches Fahrverhalten. Um präzise Fahrzeugdaten zu bekommen, zapfen Fiat und Garmin (ecoRoute HD) den
Can-Bus des Fahrzeugs an. Die Fahrdaten werden gesammelt und können am
heimischen PC oder wie bei Garmin mit
einer App auf dem Smartphone analysiert werden. Zudem erhält der Fahrer
Tipps, wie er seinen Fahrstil in Sachen
Spritverbrauch optimieren kann. Neben
einer direkten Rückmeldung zum Fahrverhalten motivieren die EcoNavigation
von Garmin und das eco:Drive von Fiat
spielerisch mit einem Wettbewerb den
Fahrer zu ökonomischem Fahren.
→ Josef
Noll
Intelligente Navis trainieren den den Fahrer, weniger Sprit zu verbrauchen, und helfen ihm damit,
Geld zu sparen.
38
verkehr
go global biz april 2011
Ist die Dienstreise mit
dem Auto Arbeitszeit?
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Die fünf meistgelesenen
Artikel auf www.goglobalbiz.de
Weltkarte zeigt Menschen in Erdbebengefahr
Viele der Ballungsräume unseres Planeten liegen auf Erdbeben-Hoch- risikozonen. Das verdeutlicht eine neue
Weltkarte von Geografen der Universität
Sheffield.
PKW-Nutzung: Finanzverwaltung reagiert
Nach genau drei Jahren hat das Bundesfinanzministerium auf die Urteile des Bundesfinanzhofs zur Pkw-Nutzung für Fahrten zwischen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte reagiert.
Wird Lufthansa auch Billigflieger?
Die Deutsche Lufthansa nimmt den
Kampf mit den Billigfliegern auf und
bietet ab dem 1. April 2011 auf allen ihren innerdeutschen Verbindungen einen günstigen Tarif jetzt auch für eine einfache Flugstrecke (oneway) an.
HRG sichert Unternehmen Einsparungen zu
Mit einem ungewöhnlichen Geschäftsmodell startete die Hogg Robinson Group
(HRG) vor einem Jahr in Deutschland:
Firmen bezahlen nur dann Geld für eine
Dienstleistung, wenn dadurch mindestens das Fünffache eingespart wird, was der Service selbst kostet.
Gesund und fit auf der Langstrecke
Lange Flüge in viel zu engen Sitzen können ganz schön schlauchen. Doch es gibt
eine Vielzahl von Maßnahmen und Tricks,
wie man sich als Passagier in der Economy Class einen solchen Langstreckenflug angenehmer gestalten kann.
Die meisten innerdeutschen Geschäftsreisen finden mit dem
Auto statt – zu Akquisitonsgesprächen, Kundenbetreuung,
Teilnahme an Veranstaltungen oder Messen. Die Frage ist:
Gilt die Autofahrt als zu bezahlende Arbeitszeit oder nicht?
R
eisezeit ist keine Dienstzeit.
Mit diesem Schlagwort werden Mitarbeiter häufig konfrontiert, wenn sie versuchen, für eine Geschäftsreise mit dem
Auto zusätzliches Arbeitsentgelt bei ihrem Arbeitgeber einzufordern. Auch
wenn manchmal Dienstfahrten als „Kurzurlaub vom Berufsalltag“ gesehen werden, verbringen doch viele Mitarbeiter
eine erhebliche Anzahl von Stunden hinter dem Steuer. Dass dafür nicht immer
die eigene Freizeit herhalten soll, ist verständlich - unabhängig davon, ob das eigene Fahrzeug oder ein Dienstwagen genutzt wird.
Maßgebend für die Frage, ob Dienstfahrten als Arbeitszeit zu vergüten sind,
ist der Inhalt des für den Mitarbeiter gültigen Tarifvertrages. Dort ist häufig geregelt, ob und unter welchen Voraussetzungen Dienstreisen als Arbeitszeit
gelten sollen. In der Regel sind dort Bestimmungen zu finden, wonach nur die
Zeit der dienstlichen Inanspruchnahme
am auswärtigen Geschäftsort als Arbeitszeit gelten soll. Die Fahrt zu und vom Geschäftsort gilt dann als Ruhezeit. Diese
Sichtweise ist ständige Rechtsprechung
des Bundesarbeitsgerichts (etwa BAG, Urteil vom 11.07.2006, -9 AZR 519/05-).
Ein wissenschaftlicher Angestellter einer Bundesbehörde, der häufig Dienstreisen im In- und Ausland durchführte,
verlangte von seinem Arbeitgeber die
Gutschrift von 155 Stunden Reisezeit als
Arbeitszeit. Zudem wollte er die Bundesbehörde verpflichten, seine Arbeitstätigkeit so zu organisieren, dass er höchstens
zehn Stunden am Tag „arbeiten“ sollte.
Da der Tarifvertrag hierzu aber eindeutige Bestimmungen beinhaltete, wurde
das Ansinnen von den Bundesrichtern zurückgewiesen. Denkbar sei, so die Richter, nur ein Freizeitausgleich unter engen
Voraussetzungen.
Reise als Hauptleistungspflicht
Anders kann sich die Sachlage allerdings
darstellen, wenn das Reisen zu den arbeitsvertraglichen Hauptleistungspflichten des Mitarbeiters zählt. Hiervon ist
bei Berufskraftfahrern ebenso auszugehen wie bei Außendienstmitarbeitern. In
solchen Fällen hat der Arbeitnehmer Anspruch auf Bezahlung auch während der
Reisezeit. Da die Dienstfahrt nicht als Ruhezeit gilt, muss der Arbeitgeber hier das
Arbeitszeitgesetz beachten und den Einsatz des Mitarbeiters entsprechend organisieren. Findet das Fahrpersonalrecht
Anwendung, muss der Arbeitgeber dafür Sorge tragen, dass die entsprechenden Lenk- und Ruhezeiten eingehalten
werden.
Ob ein Anspruch auf Vergütung der
Dienstfahrt als Arbeitszeit besteht, ist
in jedem Einzelfall gesondert zu prüfen.
Zur Vermeidung von späteren Streitigkeiten sollte bei Mitarbeitern mit häufigen Dienstfahrten – beispielsweise zu
Kundenbesuchen - diese Frage vorab geklärt werden und nicht erst, wenn einige
hundert Fahrtstunden angefallen sind.
→ Dr.
Katja Löhr-Müller
go global biz april 2011
verkehr News
→E
mirates kann Wien-Flüge
doch aufstocken
© Emirates
Die Fluggesellschaft Emirates hat die Erlaubnis bekommen, die Zahl ihrer wöchentlichen Flüge zwischen Wien und
Dubai um sechs auf insgesamt 13 zu erhöhen. Emirates hatte ihren Wunsch mit
der großen Nachfrage begründet und sich
Maschinen pro Tag steuern aus München und Frankfurt via Seoul den Flughafen Narita an.
Aufgrund der schwierigen Lage vor
Ort bittet Lufthansa alle Fluggäste, die
nach Japan fliegen oder dort abfliegen,
sich vor Antritt ihrer Reise z. B. über die
Deutsche Botschaft in Tokio (http://www.
tokyo.diplo.de/) über die aktuelle Situation zu informieren
† Der Börsenkurs.
† Der Immobilienmarkt.
† Die Tagungsräume.
Hotels auf die Verlass ist:
→Q
antas Premium Economy
Class jetzt ab Frankfurt
auf Zusatzklauseln im Open-Sky-Abkommen von 2004 berufen, die eine Ausweitung der Kapazitäten möglich machen.
Das versuchte die Lufthansa-Tochter AUA
mit allen Mitteln zu verhindern. Sie wollte
dem Konkurrenten die Aufstockung der
wöchentlichen Flüge durch das österreichische Verkehrsministerium untersagen
lassen. Das ging gründlich schief: Nach
Intervention hochrangiger Regierungsvertreter wurde eine Entscheidung auf
höchster politischer Ebene gefällt – zugunsten von Emirates.
Das Problem erinnert stark an die Situation in Deutschland: Emirates plant hier
ebenfalls seit längerem eine Angebotsausweitung, die Lufthansa, die um ihr lukratives Asien-Geschäft fürchtet, kämpft mit
allen Mitteln dagegen. Der Nahost-Carrier möchte neben Frankfurt, München,
Düsseldorf und Hamburg auch Stuttgart
und Berlin direkt mit seinem Drehkreuz
Dubai verbinden. Die beantragten Flüge werden aber immer wieder abgelehnt,
da das Luftverkehrsabkommen zwischen
Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten besagt, dass Emirates
nur vier Ziele in Deutschland bedienen
darf – dies allerdings beliebig oft.
→L
ufthansa hat Tokio-Flüge
wieder aufgenommen
Nach dem Tsunami und der Atomkatastrophe hatte die Lufthansa am 15.
März ihre Flüge nach Tokio eingestellt.
Nur die Direktflüge von Frankfurt nach
Nagoya und Osaka wurden planmäßig
durchgeführt. Mittlerweile hat die Lufthansa ihre Dienste in die japanische
Hauptstadt wieder aufgenommen. Zwei
Die australische Qantas Airways bietet
ihre von Skytrax als weltbeste prämierte
Premium Economy Class jetzt auch auf
den Flügen ab Frankfurt an. Die ergonomisch geformten Sitze haben eine
Sitzbreite von 49,5 cm, einen Sitzabstand von 102 cm und eine integrierte
Beinauflage mit ausklappbarer Fußstütze. Derzeit ist die Premium Economy ab 2.144 Euro nach Melbourne und
ab 2.158 Euro nach Sydney buchbar, ab
25. April wird es sogar noch günstiger:
ab 1.934 Euro nach Melbourne und ab
1.948 nach Sydney (gilt bis 21.6.2011;
alle Preise inkl. Steuern und Gebühren).
→A
ir China verbindet jetzt
Düsseldorf mit Peking
Die Fluggesellschaft Air China verbindet ab sofort Düsseldorf nonstop mit
der chinesischen Hauptstadt Peking. Zunächst dreimal und ab dem 23. Juni sogar viermal pro Woche startet ein Airbus
A330-300 mit rund 300 Sitzplätzen, davon 34 in der Business Class, vom Rhein
ins Reich der Mitte.
2 x Schweiz
3 x Österreich
25 x Deutschland
Park Inn.
Adding Color to LifeSM
→G
ermanwings jetzt von Berlin
nach Maastricht/Aachen
Germanwings hat eine Flugverbindung
zwischen Maastricht/Aachen und Berlin aufgenommen. Vorteil für die Passagiere: Wer ab Maastricht statt ab Köln/
Bonn startet, spart sich die zum 1. Januar 2011 in Deutschland eingeführte
Luftverkehrssteuer. Die
������������������
Flugverbindungen im so genannten doppelten Tagesrand
machen die Strecke besonders für Geschäftsreisende attraktiv. Germanwings
fliegt morgens um 6.45 Uhr und abends
um 18.05 Uhr ab Berlin-Schönefeld, die
Rückflüge starten in Maastricht um 8.25
Uhr und um 20.10 Uhr.
+49 (0)69 976 932 00
parkinn.de
40
hotel
go global biz april 2011
Mit Eröffnungspreisen Geld sparen
In keiner anderen Stadt eröffnen derzeit so viele Hotels wie in Berlin, und Städten
wie München oder Hamburg stehen ebenfalls noch viele neue Herbergen bevor.
Goldene Zeiten für preisbewusste Geschäftsreisende? Ja und nein!
Jahr in Deutschland noch zwei Häuser seiner Mittelklasse-Marke Courtyard eröffnen, und zwar in Wiesbaden-Nordenstadt
und in München City-Ost. Ferner kommt
das erste europäische Residence Inn in
München - ein Hotel für Langzeitgäste auf den Markt. “Die Preisstruktur der kommenden Hotels wird derzeit erstellt”, lautet die Auskunft der Reservierungszentrale.
Für den Reisenden bedeutet das: Fühlt er
sich bei einer Kette “zuhause”, sollte er unbedingt deren Neu-Eröffnungen über alle
Marken hinweg im Auge behalten. Neue
Hotels, so wissen Insider, füllen ihre Betten auch gerne über das Einlösen von Bonus-Punkten.
© Accor Hotels
W
er glaubt, anhand von
früher üblichen, günstigen Eröffnungsangeboten das Portemonnaie
schonen zu können, muss heute länger
im Internet surfen. Die Super-Sonderangebote gibt es (fast) nicht mehr! Das ist
die schlechte Nachricht.
Die gute ist, dass in Städten wie Berlin,
Hamburg oder München die Preise dauerhaft niedrig bleiben. Der Wettbewerb hat
sich dort inzwischen zu einem puren Verdrängungswettbewerb gesteigert. Hotels
stehen Seite an Seite und die Hotel-Manager schielen mit Argus-Augen auf jede Preisbewegung ihrer Konkurrenten. Jeder arbeitet mit Online-Benchmark-Systemen im
Hintergrund, jeder sieht jede Preisbewegung in Echtzeit. Das Zimmer, das einen
Euro teurer ist als das des Konkurrenten,
bleibt unter Umständen leer. Mit oder ohne
Frühstück? Auch das kann heute die HotelWahl beeinflussen, ebenso wie der kostenlose oder kostenpflichtige Internet-Zugang.
Der Vielreisende weiß: Zimmer gibt es
in Deutschland wie Sand am Meer, fast jedes zweite steht statistisch ohnehin leer.
Nur einzelne Mega-Messen können das Angebot in einer Stadt einmal kurzfristig limitieren und die Preise nach oben treiben.
Gast wie Hotelier verschaffen sich über
das Internet Preistransparenz. Der Gast
vergleicht, der Hotelier taktiert über den
Yield - den Balance-Akt von Angebot und
Nachfrage. Deshalb gibt es heute nur noch
selten, meist bei kleineren Hotelgruppen
oder Einzelhotels, den klassischen Einführungspreis. „Das hängt immer davon ab,
wann der Gast bucht und wie die Nachfrage zum Zeitpunkt der Buchung ist,“ stellt
Sven Doliwa, Vice President Commercial
von Grand City Hotels, klar. „Einführungspreise haben wir nicht, wir bewegen uns
in einem dynamischen Markt.“ Da bleibt
selbst für die neuen Hotels im Grand CityPortfolio, z.B. das Sir Savigny in Berlin oder
das City Inn Hotel in Leipzig, nur noch der
Blick in die Online-Hotelportale.
Hotelgigant Marriott wird in diesem
“Hilton arbeitet nicht mit Einführungspreisen,” wehrt die internationale Hotelkette ab. Aber: Die Gruppe lädt gerne Entscheidungsträger ein, um ihre neuen Häuser
vorzustellen. Am Flughafen Frankfurt steht
als nächstes die Inbetriebnahme des Hotel-Duos aus einem Hilton und einem Hilton Garden Inn an, im Dezember folgt das
jüngste Hilton-Luxushotel, das Waldorf Astoria in Berlin.
Ob ein Hotel nun Einführungspreise
anbietet oder nicht – dafür gibt es keine
Regeln (mehr), wie auch Accor, die größte Hotelkette in Deutschland, betont. Um
das neue Budget-Hotel AllSeasons in Berlin bekannt zu machen, warb man vier Monate lange mit einem „All-Inclusive“-Preis
von 59 Euro. Andere neue Häuser wie beispielsweise das Mercure Hotel Berlin-Chateau oder das Mercure Frankfurt Kaiserhof
haben keinerlei Schnäppchenpreise aufgelegt. “Preise werden nach Marktlage und
Saison gemacht,” so die Accor-Verkaufszen-
trale. Die Ketten wollen sich ihren Spielraum erhalten.
Vor allem im Budget-Segment spielen
viele Ketten, auch Accor, mit Markt und
Preis: Am 1. Juli 2011, wenn das Etap Hotel
Dresden-City mit 203 Zimmern eröffnet,
kostet ein Einzelzimmer zwischen Sonntag und Donnerstag 39 Euro, am Wochenende aber 43 Euro. Der Grund : Dresden
ist kein hoch frequentiertes Geschäftsreise-Ziel, sondern eine Touristen-Destination. Anders hingegen die Preisgestaltung
in Ulm: Dort begrüßt am gleichen Tag das
Etap Hotel Ulm-City erstmals seine Gäste.
Die Preise für die 129 Zimmer werden bis
Ende 2011 nur um zwei Euro schwanken:
Im September und Oktober zahlt der Reisende für das Einzelzimmer dort 45 Euro,
in den übrigen Monaten 43 Euro - konstant
von Montag bis Sonntag.
Hotelgruppen, die nicht so rasant wachsen wie die Bettengiganten Marriott und
Accor, tendieren eher dazu, Gäste mit besonderen Angeboten über einen längeren
Zeitraum zu locken: Doch der Trend geht
auch hier nicht zur Rabattschlacht, sondern
zum Mehrwert. Im Juni oder Juli – der exakte Termin steht noch gar nicht fest – wird
das neue Lindner Hotel & Sports Academy in Frankfurt eröffnen. Das Drei-Sterne-Hotel lockt mit einem “sportlichen Eröffnungsangebot”: eine Übernachtung im
“Business Class”-Zimmer, Frühstück, Begrüßungscocktail, ein Abendessen nach
Wahl und eine Flasche Wein zum Abendessen kosten dann 89 Euro pro Person im
Einzel- oder Doppelzimmer.
Der Reisende ist also wieder gefordert,
Augen und Ohren offen zu halten und zu
vergleichen. Neueröffnungen mit oder
ohne “Schnäppchen”-Format kündigen die
Hotelgruppen heute stets auf ihrer Website
an. Darüber hinaus empfehlen sich Abfragen in den großen Hotelbuchungsportalen.
Jedoch auch hier gilt, genauso wie im Airline-Geschäft: Der günstige Preis von gestern muss heute nicht mehr gelten.
→ Maria
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hotel
go global biz april 2011
News
→ Neues
Radisson Blu
Flaggschiff in Stockholm
© Rezidor
The Rezidor Hotel Group hat in Schweden ein neues Flaggschiff eröffnet:
das Radisson Blu Waterfront Hotel in
Stockholm bietet einen direkten Zugang zum Waterfront Congress Centre –
eine der größten Meeting- und Eventlocations in Skandinavien. „Rezidor wird
sowohl das Hotel als auch das Kongresszentrum führen. „Das wird unsere Position als eine der führenden Hotelgruppen im Segment Geschäftsreisen und
Veranstaltungen in Skandinavien weiter stärken“, sagt Kurt Ritter, President
& CEO The Rezidor Hotel Group.
Die 414 Nichtraucher-Zimmer und
Suiten bieten einen schönen Blick auf
die Riddarfjärden Bucht und die Stadthalle. Die drei Suiten befinden sich im
Dachgeschoss und verfügen über Panorama-Fenster mit Aussicht bis zum
Mälaren See. Die größte Suite misst 74
Quadratmeter. Zu den in allen Radisson Hotels üblichen Dienstleistungen
gehört auch hier der kostenlose Hochgeschwindigkeitszugang zum Internet.
Neben dem Restaurantkonzept RBG
Bar & Grill und einer Lobby-Bar gibt
es das kostenlos nutzbare Fitness-Center „Exercise Lounge“.
Getagt wird im Stockholm Waterfront Congress Centre, dessen Fassade
als 1.000 qm großes Solar-Panel dient
und das den neuen „Green Building“Standards der EU entspricht. Es verfügt über ein Auditorium (3.000 Plätze), eine Banketthalle mit Platz für bis
zu 2.000 Gäste und ein Business-Center auf der zweiten und dritten Etage
mit diversen Tagungsräumen in unterschiedlichen Größen für insgesamt
1.000 Teilnehmer.
Das Radisson Blu Waterfront Hotel liegt mitten in Stockholms Stadtzentrum. Zur Station des Arlanda Express mit direkten Zugsverbindungen
zum Flughafen und zum Hauptbahnhof sind es nur wenige Gehminuten
→ Accor
baut Mobile Services
weiter aus
Mit zwei neuen Smartphone-Apps
baut die Hotelgruppe Accor ihr Angebot mobiler Services aus. Sie ergänzen
die bestehenden Angebote von Accorhotels.com für Handys und iPhones,
die bereits seit über einem Jahr verfügbar sind.
Nutzern eines Blackberry oder
Samsung Bada Smartphones steht
nun auch eine spezielle Anwendung
zur Verfügung, die ihnen Zugang zu
über 3.000 Hotels der Accor-Gruppe
verschafft. Über verschiedene Funktionen, kann der Nutzer mittels vordefinierter Parameter, etwa seinem geografischen Standort und dem aktuellen
Datum, nach Hotels suchen.
Besonders sinnvoll: Geschäftsreisende können dank eines Updates
über die Anwendungen für BlackBerry und iPhone auch ihre vereinbarten
Firmenraten nutzen und nach Eingabe der Kartennummer des Treueprogramms Accor A|Club bei jeder Buchung Treuepunkte sammeln.
→ Derag
setzt auf „grüne“
Serviced Apartments
Einsparpotenziale von bis zu 30 Prozent
im Vergleich zum klassischen Hotelangebot machen Serviced Apartments
zunehmend attraktiver – auch für Geschäftsreisende. Dieser steigenden
Nachfrage begegnet DERAG Hotel and
Living mit innovativen Konzepten und
Produkten. Im April 2011 eröffnet die
Gruppe in der Münchener City ihr erstes „Green Building“. Das gesamte Gebäude ist so konzipiert, dass der Energieverbrauch für Heizung, Kühlung
und Trinkwassererwärmung fast vollständig durch die selbst generierte erneuerbare Energie gedeckt wird. Die
gesamte Heizung und Kühlung erfolgt
durch Warm- und Kaltwasser über die
Boden- und Deckenflächen.
„Dieses Projekt belegt, dass sich Ökologie und Ökonomie hervorragend vereinbaren lassen“, so Tim Düysen, Direktor Marketing & Distribution bei DERAG
Hotel and Living. Wie alle zwölf DERAGHäuser in Deutschland und Österreich
ist auch das neue Münchener Domizil
zentral gelegen, nur wenige Schritte vom
berühmten Viktualienmarkt entfernt. Es
ist der perfekte Ausgangspunkt für die
Erkundung der Stadt sowie für geschäftliche Termine.
→ Bettwanzen
Luxushotels
in Londoner
Auch in einigen Luxushotels in London mit Preisen von 400 Euro aufwärts
erleben Gäste oft unliebsame Überraschungen: Sie wachen morgens mit juckenden Pusteln am ganzen Körper auf.
Der Grund: Bettwanzen, die sich nicht
um die Sternekategorie eines Hotels
scheren.
Das ist aber nicht das einzige Problem der Londoner Hotellerie, die mit
den höchsten Durchschnittspreisen
weltweit glänzt. Nach verschiedenen
Berichten sind die hygienischen Verhältnisse in vielen Häusern extrem
schlecht, so dass manche Zimmer hinsichtlich des Komforts „mit dem Tower of London konkurrieren“ könnten.
Wanzen, fremde Intimbehaarung und
kaputte Badfließen, an denen man sich
den Zeh aufschneidet – das gehört offensichtlich zum Alltag. Simon McNeillRitchie, Inhaber einer Sanitärfirma, hat
sich 17 Londoner Herbergen genau angesehen: „Jedes zweite Bad hatte ganz
offensichtliche Mängel.“ Macken in der
Emaille, Schimmelflecken rund um die
Wasserhähne und kaputte Duschvorleger gehören nach seiner Beobachtung
zum Standardinventar.
Dass selbst die Besten der Besten
nicht von Ungeziefer und Nagern verschont bleiben, zeigt das Beispiel des legendären Savoy Hotels, das erst im Oktober 2010 neu eröffnet wurde: Trotz
Komplettsanierung tummeln sich unter den Tischen in der „American Bar“
Mäuse.
hotel 43
©NH Hoteles
go global biz april 2011
nhow Hotel Berlin
Musik liegt in der Luft
Als erstes Musikhotel Deutschlands will das „nhow The Music and Lifestyle Hotel
Berlin“ vor allem Gäste mit Leidenschaft für Musik ansprechen.
I
m ehemaligen Osthafen der
Hauptstadt, dort wo einst Handelskontore standen und Waren
mit großen Kränen verladen wurden, findet sich das nhow Berlin in guter
Nachbarschaft: Das erste deutsche Musikhotel, das im November 2010 eröffnet wurde, liegt zwischen den Universal Studios
und MTV direkt an der Spree in einem der
kreativsten Stadtteile Berlins.
Strenge Linien bestimmen die Architektur des Lifestylehotels, das Geschäftsreisende und Jetsetter ebenso erreichen will
wie Kreative, Nachtschwärmer und Bands.
Die kühle Klinker- und Edelstahlfassade
wird nur durch einen Gebäudeteil durchbrochen, der 36 Meter über dem Spreeufer
schwebt. Im Vergleich dazu wirkt das Interieur des New Yorker Designers Karim Rashid
mit seinen runden Formen, kräftigen Farben und Kunststoffobjekten verspielt und
fast kitschig. Doch dieser Bruch ist gewollt.
Er soll die Kontraste und die besondere Kreativität des Standortes widerspiegeln. Denn
der wurde mit Bedacht gewählt. Nach der
Eröffnung des ersten nhow-Hotels 2006 in
Mailand ist Berlin erst die zweite Stadt, in
der ein Haus der Lifestylemarke eröffnet
wurde, die zur spanischen Business-Hotelgruppe NH Hoteles gehört. Damit ist der
deutsche Markt abgedeckt. Denn die Design-
hotels der nhow-Marke nationale Unikate.
Das Konzept ist einigermaßen gewagt. Die
Leidenschaft zur Musik soll die Gäste des
nhow anlocken. Damit sich nicht nur ProfiMusiker Zuhause fühlen, sondern alle, die
musikbegeistert sind, wird Musik in jedem
Raum regelrecht inszeniert. Ein Soundmanager kümmert sich ausschließlich um diese Aufgabe und sorgt dafür, dass nicht die
übliche Loungemusik, sondern ein hoteleigener Mix gespielt wird. Für Musikschaffende stehen zwei Tonstudios zur Verfügung,
die internationalen Standards entsprechen
und in Zusammenarbeit mit der René Rennefeld/Lautstark Music GmbH gemanagt
werden. Wer zunächst allein üben möchte,
kann sich eine Gibson-Gitarre samt Verstärker und Kopfhörer auf das Zimmer bringen lassen. Zudem gibt es in jedem Zimmer neben W-LAN einen ipod-Anschluss,
ein Soundsystem für privaten Hörgenuss,
30 TV-Musicsender und 5.000 Videos-ondemand.
Das Mobiliar der insgesamt 233 Standardzimmer, 25 Superior-Zimmer, 45 Juniorsuiten und einer nhow-Suite wurde nach
Entwürfen von Designer Rashid angefertigt. Die Farbkonzepte variieren dabei in
Blau, Grau oder Pink. Funktionalität und
Kreativität sollen hier in Einklang gebracht
werden. So ist beispielsweise der Fernseher
in den Standardzimmern in ein verspiegeltes Wandobjekt integriert, so dass er nicht
sichtbar ist, wenn er ausgeschaltet ist.
Dass Tagungsgäste einen erheblichen
Anteil zur Auslastung beitragen sollen,
zeigt ein Blick in das Conference Center,
in dem auf über 1.000 Quadratmetern sieben Tagungsräume und ein großes Konferenzfoyer für bis zu 600 Personen zur Verfügung stehen. Die Räume sind mit dem
Music Sound Floor im achten Stock vernetzt, so dass Konzert- und Konferenzmitschnitte und die Übertragung per Stream
möglich sind. Ein Incentive-Package eröffnet Tagungsgästen zudem die Möglichkeit,
gemeinsam im Studio ihren „eigenen“ Song
einzusingen. „Das kommt bei unseren MICE-Gästen besonders gut an“, betont Glenn
Maus, der das Projekt von Anfang an begleitet hat. Nach den Angaben des stellvertretenden Geschäftsführers des nhow Berlin
kommen bereits fast 40 Prozent der Gäste aus dem MICE-Segment. Rund 60 Prozent sind Individualreisende – jeder fünfte davon ist auf Geschäftsreise.
→ Catharina
Puppel
↘kontakt
Mehr Infos unter: www.nhow-hotels.com/berlin/hotel
MICE go global biz april 2011
©IMEX
44
IMEX 2011– mehr Besucher,
Aussteller und Seminare
Vom 24.-26. Mai findet die
in wenigen Jahren zur wichtigsten Veranstaltung der MICEIndustrie aufgestiegene Messe
„IMEX - incorporating Meetings
made in Germany - the worldwide exhibition for incentive
travel, meetings and events“ in
der Halle 8 der Messe Frankfurt
statt. Erneut ist die Zahl der
Aussteller und geladenen
Einkäufer (Hosted Buyer) auf
3.870 gestiegen. Neue OnlineTools erleichtern den Kontakt
zwischen Ausstellern, Einkäufern
und Besuchern.
U
nter den 20 neuen Hosted Buyer Gruppen auf der
IMEX 2011 befinden sich einige neue Unternehmen mit
außergewöhnlich hoher internationaler
Kaufkraft: unter anderem Merck Global
Meetings, ein Unternehmen mit jährlichen Ausgaben für Meetings und Events
von rund 700 Millionen US-Dollar. Zum
ersten Mal werden auch Einkäufer des
Associations Conference Forum (AC Forum) an der Messe teilnehmen, die einige der größten Kongresse weltweit organisieren.
Auch die Zahl amerikanischer Einkäufer ist gegenüber 2010 gestiegen, obwohl im Oktober estmals die IMEX America in Las Vegas stattfindet. Allerdings
gibt es neue Partnerschaften, u.a. mit der
International Association of Exhibitons
and Events (IAEE) und der SportAccord
Convention, der Dachorganisation für
alle olympischen und nicht-olympischen
internationalen Sportverbände mit weltweit 104 Mitgliedern.
Zugleich sind auch wieder zahlreiche neue Aussteller auf der IMEX vertreten wie die Oberoi Hotels & Resorts,
ide Balearen, H10 Hotels aus Spanien,
Gdansk Convention Bureau, Malla Travel & Trek Services Nepal und Dragonfly Africa. Neue Stände kommen auch
aus dem Technologiebereich wie Getyoo, PowerVote and Eventsforce, andere
Aussteller wie die Hyatt Hotels, Costa
Rica und die Vertretungen der baltischen
Länder kehren zurück.
Die Bedeutung der Messe drückt sich
auch darin aus, dass eine ganze Reihe
von Ausstellern mit größeren Ständen
präsent sein werden, darunter Thailand,
Paris, Moskau, Ungarn, Niederlande,
Schweiz, Boston, Mandarin Oriental Hotels, Corinthia Hotels oder Air Charter.
Neue Applikationen und Social Media Plattformen
Zu den technischen Fortschritten zählen
eine Reihe von Applikationen und Social
Media Plattformen. Sie sollen vor, während
und nach der Messe Geschäftsabschlüsse
und das Networking von Käufern und Ausstellern unterstützen. Eine neue Handy-Applikation, die in Partnerschaft mit Meeting
Professionals International (MPI) entwickelt wurde, ermöglicht iPhone-, Blackber-
MICE © IMEX
Vielfältiges Seminarprogramm: Über 70 Weiterbildungsveranstaltungen in deutscher und englischer
Sprache werden auf der IMEX angeboten.
ry- und Android Smartphone-Nutzern den
Zugang zu zusätzlichen Messe-Infos. Außerdem haben die Nutzer direkten Zugriff
sowohl auf ihre IMEX Online-Terminkalender als auch auf die Social Media Plattformen der IMEX. Die Organisatoren haben außerdem QR-Codes entwickelt („2-D
Codes“, „mobile Tags“), um Messeteilnehmer auf anstehende Events und Seminare
aufmerksam zu machen.
Zur Unterstützung von Geschäftsabschlüssen sind neue Gruppentermine für
alle geladenen Einkäufer und Besucher zugänglich. Zudem können Hosted Buyer gezielt über die IMEX-Website per E-Mail angesprochen werden. Erstmals wird es in den
Hallen einen kostenlosen W-LAN-Internetzugang geben.
Eine neue Initiative ist die ausgeweitete Partnerschaft mit dem Online-Portal
i-Meet. Alle registrieren Aussteller, Hosted
Buyer und Besucher haben die Möglichkeit,
diese Social Networking Plattform für den
professionellen Kontaktaustausch und die
Kommunikation mit Kollegen und Dienstleistern schon vor der Messe zu nutzen.
Das vielfältige Seminarangebot auf
der IMEX wird jedes Jahr ausgebaut. Im
Rahmen einer Partnerschaft der Messe
mit ‚Meetings Mindset’ haben Besucher
bereits im Vorfeld Zugang zu einem neuen Online Performance Centre, das am
11. April gestartet wird. Hier können sie
ihre messbaren Ziele für die Messe festle-
gen und erhalten Tipps, wie sie diese Ziele am besten erreichen. Meetings Mindset ist auf der Messe zudem mit einem
eigenen Stand vertreten, wo das Unternehmen kostenloses Gehirntraining anbietet und praktische Tipps zur Verbesserung der Performance bei Meetings gibt.
Ein interessantes Seminar bietet das
German Convention Bureau (GCB) am 24.
Mai in der Zeit von 16 – 17 Uhr: Es lädt zum
Motivationstraining der besonderen Art
mit dem Langlauf-Olympiasieger, Buchautor und Motivationstrainer Dieter Baumann ein. In seinem Vortrag „Ziele, Zeiten,
Zäune“ spricht Baumann über das „Laufen“
Das GCB bietet ein eigenes Seminarprogramm auf der IMEX
im übertragenen Sinn: Denn jeder „läuft
tagtäglich in seinem eigenen Rennen, in
seinem eigenen Wettkampf“. Wichtig für
den Erfolg ist dabei vor allem die eigene Motivation – und die kommt von innen, so Baumann, und ergänzt: „Zur Motivation gehört Freude, Begeisterung und
Spaß.“ Die möchte er an die Seminar-Teilnehmer vermitteln.
Mit professionellem Marketing zum
Thema Nachhaltigkeit sowie einer OnlineKommunikation auch auf Social Media-Kanälen können Verbände Mitglieder gewinnen und ihr politisches Gewicht erhöhen.
Wie das geht, wird in zwei weiteren GCB-
45
©GCB
©IMEX
go global biz april 2011
Der frühere deutsche Langstreckenläufer und
Olympiasieger über 5.000 Meter, Dieter Baumann,
ist heute als Motivationstrainer tätig.
Seminaren zum Thema Verbandsarbeit vermittelt. Die Experten Stephan Krug, Geschäftsführer der Viabono GmbH, und
Sascha Theobald, Gründer und Geschäftsführer der Agentur für Kommunikation
und Design Atreju, berichten über ihre Erfahrungen und aktuelle Entwicklungen im
Bereich des Verband-Marketings. „Nachhaltigkeit ist ein komplexes Thema und
über den Klimaschutz am besten zu kommunizieren. Wer diesen Zug verpasst, wird
es in Zukunft schwer haben“, so die These
von Stephan Krug
Insgesamt werden in diesem Jahr 80
verschiedene deutsch- und englischsprachige Seminare angeboten. Alle sind kostenlos
und können ohne vorherige Anmeldung besucht werden (das vollständige Programm
ist abrufbar unter www.imex-frankfurt.
com/events). Neben neuen Kurzprogrammen, die wichtiges Basis-Wissen zur Geschäftspraxis der Veranstaltungsbranche
für kleine Gruppen in den Messehallen bieten, veranstaltet die tmf dialogmarketing
GmbH besonders für Aussteller drei 20-minütige Marketing Power Sessions – damit
auch das Standpersonal von der IMEX profitiert.
↘kontakt
Mehr Infos unter: www.imex.de
MICE go global biz april 2011
© GCB
46
Ein Highlight der Konferenz: Der brillante
Denker und kritische Geist Prof. Dr. Dr.
h.c. Ernst Ulrich von Weizäcker rüttelte die
Teilnehmer noch einmal wach.
Green Meetings Konferenz
zeigt Perspektiven auf
Die Resonanz war zufriedenstellend: Knapp 400 Teilnehmer diskutierten zwei Tage
im Congress Centrum Mainz
(CCM) über die Bedeutung
der Nachhaltigkeit für die
deutsche Tagungs- und
Kongressbranche.
N
och wichtiger als die Theorie waren für viele Teilnehmer aber die praktischen
Beispiele, wie sich Veranstaltungen ökologisch gestalten lassen.
Diese wurden am zweiten Tag in verschiedenen Workshops vorgestellt, die sehr gut
besucht waren.
Kein Wunder: Immer wieder war im
Laufe der „Green Meetings und Events
Konferenz“ zu hören, dass Teilnehmer
durchaus den Wunsch und Willen haben,
ihre Veranstaltungen „grüner“ zu gestalten. Aber bisher fehlt es vielen an praktischer Anleitung, an Vorbildern, an denen
sie sich orientieren können. Viele Veranstalter aus Verbänden und Firmen sehen
sich einem Berg von Fragen und Problemen gegenüber, wenn sie entsprechende
Projekte starten wollen. Birgit Härle, die
das Projekt „Green Meetings in der firmeneigenen Eventabteilung“ der Hypovereinsbank zusammen mit der Beraterin
Petra Husemann-Roew leitet, versuchte,
den Teilnehmern diese Anfangsängste zu
nehmen: „Es ist wichtig, klein anzufangen.“ Als erstes müsse man den Status
Quo ermitteln, im Unternehmen prüfen,
was an umweltfreundlichen Initiativen
bereits vorhanden sei. Härle: „Wir haben
geschaut, wer intern und extern daran beteiligt ist und sind dann in kleinen überschaubaren Schritten vorgegangen.“
Dabei ist die interne Kommunikation mit den Abteilungen und Mitarbeitern auf allen Ebenen sowie die Kommunikation mit externen Dienstleistern
entscheidend. Die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen bedeutet vor allem auch
Überzeugungsarbeit, das betonten alle
Referenten in ihren Vorträgen und Präsentationen. Die Veränderung müsse zuerst in den Köpfen vor sich gehen, dann
würden einzelne Maßnahmen auch von
allen mitgetragen. Entscheidend sei zudem, dass die oberste Führungsebene ei-
MICE nes Unternehmens überzeugt sei und das
gesamte Nachhaltigkeitsprojekt von Anfang an unterstütze.
„Wichtig für den Erfolg der Konferenz ist ihr pragmatischer Ansatz. Auf
diesem Weg müssen wir weiter gehen
und praktische Hilfestellungen für die
Branche erarbeiten“ fasste Joachim König, Präsident des EVVC und einer der
Ausrichter der Veranstaltung, zusammen. Er wies auf einen Aspekt hin, der
sich ebenfalls durch alle Diskussionen
zog: Nachhaltigkeit macht nur Sinn,
wenn sie wirtschaftlich ist. So wurden
denn in den Workshops und Impulsvorträgen immer auch Themen angesprochen wie der Kundennutzen von Nachhaltigkeit, die Probleme nachhaltiger
Produktbeschaffung und die Bedeutung
einer authentischen Kommunikation für
den wirtschaftlichen Erfolg.
Vermeidung statt Ausgleich
Wenig hielten die Teilnehmer dagegen
von sogenannten „Ausgleichzahlungen“, mit denen beispielsweise Fluggesellschaften gern ihre Umweltbilanz schönen. „Geld zahlen, damit Bäume gepflanzt
werden, hilft der Umwelt nicht, sondern
dient nur dazu, das schlechte Gewissen zu
beruhigen,“ so Professor von Weizäcker.
Das Prinzip müsse Vermeidung statt Ausgleich lauten: Wenn beispielsweise der Papierverbrauch bei Veranstaltungen reduziert werde, müssten weniger Bäume
gefällt werden. Und die brauche man später nicht wieder neu zu pflanzen.
Skeptisch zeigten sich viele Konferenzteilnehmer auch gegenüber den
mittlerweile allgegenwärtigen Zertifizierungen. „Ein Siegel allein ist noch keine
Garantie für wirkliche Nachhaltigkeit“,
so der Tenor. Trotzdem bilanzierte Dr.
Markus Große Ophoff, Leiter des Zentrums für Umweltkommunikation der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt, am
Ende: „Wir müssen Anforderungen an
Standards der Zertifizierungen formulieren.“ Nahezu einhellig forderten die
Konferenzteilnehmer mehr Transparenz bei den Zertifizierungen für ökologische Events, damit Unternehmen und
Kongressanbieter entscheiden können,
welche Zertifizierung für ihre Situation
geeignet ist. Für die Zukunft will der Fachbeirat der Konferenz hier ansetzen und
unter anderem Standards für Berechnungen von Klimabilanzen sowie belastbare
Daten auch für regionale Standardveranstaltungen erarbeiten.
„Die Zielsetzung der Konferenz ist erreicht. Jetzt müssen wir das Thema über
den rein ökologischen Aspekt hinaus weiter entwickeln“, blickt Matthias Schultze,
Geschäftsführer des GCB, in die Zukunft.
Denn die hohe Resonanz der Tagung hat
gezeigt: Das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Green Meetings ist in
Deutschland in allen Sparten der MICEIndustrie angekommen. So waren insgesamt rund ein Drittel der Konferenzteilnehmer Anbieter aus der Tagungs- und
Kongressbranche: 24 Prozent der Gäste
waren Vertreter von Kongress- und Eventzentren, sieben Prozent kamen aus
dem Stadtmarketing und sechs Prozent
aus der Hotellerie. Ein weiteres Drittel
der Besucher repräsentierte die Nachfrageseite: Hier kamen 24 Prozent aus Unternehmen, sieben Prozent aus Verbänden und sechs Prozent aus Hochschulen
und Instituten.
Für die Zukunft wollen die Organisatoren das Thema Nachhaltigkeit noch
weiter fassen. So sollen zum Beispiel soziale Themen wie CSR, Mitarbeiterkomfort oder Compliance in die Diskussion
einbezogen werden, um auch damit die –
47
© GCB
go global biz april 2011
Ex-Umweltminister Jürgen Trittin selbstkritisch:
Viele Politiker-Konferenzen sind nicht gerade
umweltfreundlich organisiert.
schon heute recht gute - Positionierung
des Tagungsstandortes Deutschland zu
festigen. Zudem will der Fachbeirat in
weiteren praktischen Fragen zu Themen
wie Mehrweg und Beleuchtung verbindliche Empfehlungen für die Branche erarbeiten.
Die Konferenz wurde vom GCB German Convention Bureau e.V. zusammen
mit dem Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC) und
dem Congress Centrum Mainz organisiert. Sie soll voraussichtlich im ZweiJahre-Rhythmus fortgesetzt werden.
→ Ralph
Langrock
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Bildung,
die bewegt
48
trends
go global biz april 2011
Amadeus-Studie
über die Trends im
Flughafenbetrieb
Wie sollen die modernen Flughäfen der Zukunft aussehen und
welche Technologien werden einen reibungslosen Fluss der
wachsenden Passagierströme erlauben? Welche Einrichtungen
und Serviceleistungen wünschen sich Fluggäste in den nächsten
zehn Jahren und welche technischen Errungenschaften lassen erst
gar keinen Frust aufkommen? Eine von Amadeus in Auftrag gegebene Studie mit dem Titel „Navigating the Airport of Tomorrow“
versucht, auf diese Fragen schon heute Antworten zu geben.
G
enutzt werden Primärdaten
einer weltweiten Umfrage von
JD Power im Auftrag von Amadeus, für die 2.978 Reisende befragt wurden. Die von Norm Rose von Travel Tech Consulting Inc. verfasste Studie
zeigt, dass Passagiere auf der ganzen Welt
noch immer auf Flughäfen unter beträchtlichen Problemen zu leiden haben – vor allem während des Check-ins, bei der Abholung und der Aufgabe von Gepäck sowie
während der Sicherheitskontrollen. „Navigating the Airport of Tomorrow“ soll daher neues Denken und Innovationen in der
Reisebranche anregen.
Die wichtigsten Ergebnisse: Mit
43 Prozent war das Störungs-Management das wichtigste Einzelsegment, in
dem Reisende sich Verbesserungen wünschen. Darüber hinaus sind Innovationen und Verbesserungen in der Gepäckabfertigung für 34 Prozent der Reisenden
wichtig. Eine ähnlich hohe Zahl klagt
über Verspätungen beim Check-in. Interessant dabei: Wenn Kunden sich beim
Check-in länger als 30 Minuten anstellen müssen, verschiebt sich die Wahrnehmung der Fluggesellschaft im Durch-
schnitt um zehn Prozent ins Negative.
Fast 40 Prozent der Reisenden würden
Dienste nutzen, die ihnen Echtzeit-Informationen über den Status von Flügen
und Gepäckabfertigung oder auch Wegweiser durch den Flughafen auf ihre mobilen Endgeräte liefern. Ein Drittel der
Befragten wünscht sich mehr Möglichkeiten zur Selbstbedienung, zum Beispiel
den Kauf zusätzlicher Dienstleistungen
am Automaten und die Möglichkeit, das
Gepäck selbst zu kennzeichnen.
Die Studie enthält einen Ausblick auf
das Jahr 2020 – und zeichnet ein optimistisches Bild davon, wie spezielle, gerade
in der Entwicklung befindliche Technologien dazu beitragen, die Herausforderungen am Flughafen zu lösen. Einige Beispiele:
Vereinfachter Check-in und Passagier-Tracking: Smartphones und Tablet-Computer mit der Fähigkeit zur Near-Field Communication (NFC) können
den Weg zu vereinfachten Check-in-Prozessen öffnen, soweit Flughäfen in ihren
Gebäuden NFC-Sensoren zur Verfügung
stellen. Dies würde den Check-in stark
erleichtern und den Fluggesellschaften
sogar erlauben, den Weg ihrer Passagiere durch den Flughafen zu verfolgen und
daraus mehr Effizienz abzuleiten.
Permanente Gepäckkennzeichnung:
Die Technologie der Radio Frequency Identification (RFID) ermöglicht permanente
Gepäckkennzeichnungen, die die Vielfliegerdaten der Passagiere automatisch weitergeben und die durchgängige Verfolgung
des Gepäcks durch den Flughafen, ins Flugzeug und bis zum Ziel der Reise ermöglichen. Das erlaubt Gepäckinformationen in
Echtzeit – besonders wertvoll, falls es zu einer Störung kommt.
Flughafen-Mitarbeiter mit TabletComputern: Wenn sich Tablet-Computer
weiter durchsetzen, könnten auf den Flughäfen schon bald mobile Mitarbeiter den
Passagieren die benötigten Informationen
liefern oder in Spitzenzeiten den Check-in
am Schalter unterstützen.
„Selbstbedienung und Mobilität sind
eindeutig die zentralen Themen am Flughafen von morgen“, lautet das Fazit von Norm
Rose. „Flächendeckende Verbindungsmöglichkeiten bedeuten, dass die Passagiere
ständig online sind und daher Kommunikation in Echtzeit erwarten.“ Selbst kleine Fortschritte wie die Bestätigung, dass
das Gepäck an Bord des Flugzeugs angekommen ist, könnten dazu beitragen, Frustration und Unsicherheit zu minimieren.
Abgesehen davon müssten Fluggesellschaften und Flughäfen, wenn sie diese Vision
des Flughafens von morgen wirklich erreichen wollen, in neue Systeme investieren,
die manuelle Aufgaben automatisieren, Informationen zur Verfügung stellen und in
aktive Kommunikation mit den Passagieren treten.
„Fluggesellschaften, Flughafenbetreiber, Bodenverkehrsdienste und Händler
müssen zusammen arbeiten, wenn die Vision dieser Studie Wirklichkeit werden soll“,
sagt Julia Sattel, Vice President Airline IT
bei Amadeus. Die Aufgabe von Amadeus sei
es, Passagieren bessere Prozesse zu liefern
und Lösungen zu schaffen, die die Beziehungen von Fluggesellschaften und Flughäfen zu ihren Kunden verbessern.
↘kontakt
Download unter: www.amadeus.com/ AirportOfTomorrow
→ RL
go global biz april 2011
business & recreation 49
Die neue Leichtigkeit
Mit dem Frühjahr wächst der Wunsch, sich wieder leichter zu fühlen. Leichter,
das heißt für viele ganz konkret, weniger Gewicht mit sich herumzutragen.
© Bene-Diken-Hof
M
enschen, die von Berufs
wegen oft lange Arbeitstage in Auto, Bahn oder
Flugzeug verbringen,
fehlt oft die Zeit, sich um eine gesunde Ernährung zu kümmern. Die neuartige „Metabolic-Balance“-Diät verspricht, nicht nur überflüssige Pfunde
verschwinden zu lassen, sondern langfristig zu einem besseren Körpergefühl
zu verhelfen. Entwickelt hat das viel versprechende Programm der bayerische
Arzt Wolf Funfack. Sein Erfolgsrezept
basiert auf einer Blutanalyse. Die dabei
ermittelten Daten bilden die Grundlage, um einen individuell auf die Person
zugeschnittenen Diätplan zu erstellen.
Die Diät bietet den Teilnehmern einen festen Rahmen. Vorgesehen sind
drei Mahlzeiten pro Tag, zwischen denen
jeweils ein zeitlicher Abstand von fünf
Stunden liegen sollte. Der gleichmäßige
Essensrhythmus soll dafür sorgen, dass
immer ein Sättigungsgefühl vorhanden ist und kein plötzlicher Heißhunger aufkommt. Nach 21 Uhr soll nicht
mehr gegessen werden – schwierig für
Menschen, die viel unterwegs sind. Ihnen wird empfohlen, gut vorzusorgen,
und auf eine längere Fahrt ihr Essen mitnehmen. Auf Internetseiten finden sich
zahlreiche Rezepte für Gerichte, die sich
zum Mitnehmen eignen. Auf dem Speisezettel stehen vor allem Fleisch, Gemüse und Obst, weniger Kartoffeln, Nudeln
und Reis.
Inzwischen bieten auch Hotels ihren
Gästen eine „Metabolic-Balance“-Diät
mit einem speziell geschulten Berater an.
Wer sich erholen und dabei seine Ernährung umstellen will, hat die Wahl zwischen so verschiedenen Zielen wie Sylt,
dem Allgäu oder Dresden. Die notwendige Blutabnahme, die dem Programm
vorausgeht, wird teils vor Ort im Hotel vorgenommen, teils vor der Anreise
vom Hausarzt durchgeführt. In der Anfangsphase soll die Diät streng eingehalten werden, danach geht es lockerer zu.
Anja Johannsen, die gemeinsam mit
ihrem Mann den Benen-Diken-Hof auf
Sylt leitet, praktiziert selbst das Programm für ausgewogene Ernährung.
Gäste, die bei ihr eine einwöchige Einführung buchen, werden einzeln oder
in Gruppen angeleitet, lernen in einem
Kochkurs die Tipps und Tricks der gesunden Küche und können an einem Entspannungs- und Bewegungsprogramm
teilnehmen. Das Essen wird nach den
„Metabolic-Balance“-Prinzipien für sie
zubereitet: Zum Frühstück kommen beispielsweise zwei Eier mit Roggenbrot
oder Knäckebrot mit Putenbrust und Gemüse auf den Tisch. Zu Mittag darf es ein
Salat mit Krabben sein und abends Loup
de mer, in Limonenöl gebraten mit Avocado Salsa. In den ersten Wochen nach
ihrer Rückkehr können sich die Gäste
von ihrem Coach weiter per Mail oder
Telefon bei der Ernährungsumstellung
unterstützen lassen.
„Weniger Gewicht und mehr Balance“, das verspricht auch das Balance Resort Hotel „Ifenblick“ im Allgäu, das sich
bereits seit zwei Jahren dem Metabolic-
Balance-Thema verschrieben hat. Dort
können Gäste unter anderem ein Zehntageprogramm für Neueinsteiger oder
ein Programm für Wiedereinsteiger buchen. Eine Besonderheit: Gäste werden
auf Wunsch ein ganzes Jahr lang telefonisch oder per Mail bei ihrer Ernährungsumstellung weiter beraten.
→ Hedwig
Gafga
↘kontakt
Romantik Hotel Benen-Diken-Hof Süderstraße 3-5 25980 Keitum/Sylt
Telefon 046 51/93 83 0
Mail: [email protected]
www.benen-diken-hof.de
Balance Resort „Ifenblick“,
Gschwend 49 87538 Balderschwang.
Telefon 08328/92470
Mail: [email protected]
www.balance-resort.de
3
go global biz april 2011
go
biz xxx 2011
Das
Letzte
50 global
Erster Meeting-Index 2011
zeigt klaren Aufwärtstrend
Um Entwicklungen auf dem Veranstaltungsmarkt sichtbar zu machen, erstellt
die Vereinigung Deutscher Veranstaltungsorganisatoren e.V. in regelmäßigen
Abständen einen Meeting-Index. Befragt
werden dazu Corporate Meeting Planer,
die Mitglieder des größten Interessenverbandes der Veranstaltungsplaner sowie
die Besucher des „stb marketplace“.
Der Index für das erste Quartal 2011
gibt Grund zum Optimismus, da die Krise zumindest in der Veranstaltungsbranche vorüber zu sein scheint. Es wird wieder gebucht – und das nicht zu knapp.
63 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden 514 Veranstaltungsplaner
beurteilen die wirtschaftliche Lage gegenüber dem Vorjahr positiver. Es werden
deutlich weniger Veranstaltungen gestrichen, 43 Prozent der Veranstaltungsorganisatoren planen sogar mehr Veranstaltungen als im Vorjahr.
Auch bei der Teilnehmerzahl ist ein
leichter Anstieg zu spüren. 40 Prozent
der Befragten verzeichnen deutlich mehr
Besucher bei ihren Seminaren, Tagungen und sonstigen Events. Nur die Veranstaltungsdauer stagniert. Auf die sogenannten Pre-Trips wird wohl nicht nur
aus ökologischer und nachhaltiger Sicht
weitgehend verzichtet, sondern auch, um
das Budget zu schonen.
Impressum
GO GLOBAL BIZ
ist das unabhängige Fachmagazin für Planer
und Einkäufer.
Das Magazin liefert Informationen und
Hintergründe aus dem Geschäftsreise- und
Veranstaltungsmarkt.
ISSN 2191-2912
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Büro Mainz: Ralph Langrock (Chefredakteur)
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anzeigenverkauf :
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Marion Bäre, Telefon 0511 8550-2645
[email protected]
Cornelia Lohse, Telefon 0511 8550-2646
[email protected]
Tanja Ehlerding, Telefon 0511 8550-2647
[email protected]
Gitta Lemke, Telefon 0511 8550-2648
[email protected]
Derzeit gültige Preisliste: Nr. 1 vom 1. 1. 2011
druckunterlagen :
[email protected]
Telefon 0511 8550-2625, Fax 0511 8550-2401
producing : lokaydesign.de
→D
ie nächste Ausgabe des Magazins GO GLOBAL BIZ
erscheint am 15. Juni 2011
Lufthansa: Geschäfte mit dem Papst
Die Lufthansa entdeckt ihre fromme
Ader und tauft einen Regionaljet auf
den Namen Marktl, den Geburtsort
von Papst Benedikt XVI. in Oberbayern. Könnte natürlich auch der Versuch sein, mit dem Vatikan ins Geschäft zu kommen. Schließlich gibt
es da eine Lufthansa Italia, die etwas
Zuspruch gebrauchen könnte. Für
Mai ist die Taufe der Passagierma-
schine des Typs „Embraer E-195“ am
Münchner Flughafen geplant. Flugzeuge dieses Typs bieten Platz für bis
zu 116 Fluggäste. Die Reichweite beträgt 2.150 Kilometer. Ob eine solche Maschine den Ansprüchen des
katholischen Oberhirten und seiner
Entourage genügt, ist allerdings fraglich. Der Papst reist nämlich nur Business Class.
→D
ie Gewinner des Preisausschreibens aus der letzen Ausgabe:
Rachel Magdeburg, Karlsruhe I Marion Valerius, Dortmund
Berthold Bories, Münster I Angelika Biesalski, Sonthofen
Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
vertrieb /abonnement - service :
Telefon 0511 8550-2636, Telefax 0511 8550-2405
[email protected]
erscheinungsweise : 6 x jährlich
bezugspreise :
Inland: jährlich € 20,– inkl. Versandgebühren,
inkl. MwSt.
Ausland: jährlich € 20,– zuzüglich € 12,60 Versandgebühren.
Einzelheft € 4,– inkl. MwSt. zuzüglich Versandgebühren
(EU-Steuerregelung wird berücksichtigt).
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