Die Wirbelsäule

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Die Wirbelsäule
Orthopädie und Chirurgie
im Herzen der Stadt
Die Wirbelsäule
Erkrankungen und
Verletzungen der Wirbelsäule
Das MedCenter
in Bayreuth, Hof und Pegnitz
Innovative, patientenorientierte Orthopädie und Chirurgie durch erfahrene,
spezialisierte Fachärzte: Das ist der Kern des MedCenter. Wir arbeiten in
enger Zusammenarbeit mit Ihren Haus- und Fachärzten, mit Physiotherapeuten
und mit Krankenhäusern in unserer Region für Ihre Gesundheit.
„Ich hab’s mit dem Rücken“: Ein Problem, das heute wesentlich besser analysiert­
werden kann, als noch vor wenigen Jahren. Differenzierte Untersuchungs­
konzepte und exakte Bildgebung zeigen genau die Herkunft der Beschwerden.
Auch die Therapie von Erkrankungen der Wirbelsäule hat in
den letzten 15 Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Neue Nicht-operative
Behandlungsansätze und ein Entwicklungsschub bei Operationstechniken,
­chirurgischen Instrumenten und Implantaten haben die Therapiemöglichkeiten
deutlich verbessert.
Bitte beachten Sie, dass die Informationen in dieser Broschüre allgemein
gehalten sind. Die Inhalte gelten möglicherweise nicht für alle Patienten
und jeden individuellen Krankheitsfall. Sie können in keinem Fall den Rat des
behandelnden Arztes ersetzen, der Sie allein über die für Sie individuell geltenden
Umstände, Risiken und Einschränkungen informieren kann.
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Die Wirbelsäule
S. 4
Die Wirbelsäule
Inhaltsverzeichnis
S. 8
Von der Arthrose bis hin zur Wirbelkörperfraktur
Bandscheibenerkrankungen
S. 24
Bandscheiben­
erkrankungen
Wirbelerkrankungen
Wirbelerkrankungen
Einblicke in die Anatomie der Wirbelsäule
Deformitäten
S. 34
Deformitäten
Symptome und Therapieoptionen bei Bandscheibenschäden
Spezialisten
S. 38
Spezialisten
Erkennen und korrigieren
Wirbelsäulenspezialisten im MedCenter
3
Halswirbel
Wirbelerkrankungen
Brustwirbel
Bandscheiben­
erkrankungen
Lendenwirbel
Deformitäten
Steißbein
Spezialisten
Kreuzbein
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Die Wirbelsäule
4
Die Wirbelsäule
Die Wirbelsäule eines Erwachsenen besteht aus vier leichten Krümmungen. Die
Hals- und Lendenwirbelsäule sind bei gesunden Menschen nach vorne geschwungen,
Brustwirbelsäule und Kreuzbein nach hinten. Diese Krümmungen machen die Wirbelsäule belastbarer: Sie helfen, in der aufrechten Position die Balance zu halten,
fangen beim Gehen Erschütterungen ab und schützen die Wirbelkörper vor Brüchen.
Wirbelsäulenabschnitte
Die Wirbelsäule wird in 5 Abschnitte unterteilt:
Wirbelerkrankungen
Die Wirbelsäule
Das Geheimnis unseres geraden Gangs
Der aufrechte Gang des Menschen wird durch die einzigartige Form unserer­
Wirbelsäule­ermöglicht. Unsere Vorfahren, die Primaten, besaßen eine einfach
­gekrümmte Wirbelsäule, mit der sie nur unter großer Kraftanstrengung für kurze
Zeit aufrecht stehen konnten.­Der Mensch dagegen kann durch minimalen Kraftaufwand mit aufgerichtetem­Oberkörper auf zwei Beinen stehen. Das Geheimnis dieser
­ein­maligen Fähigkeit ist die Doppel-S-Form der Wirbelsäule.
Bandscheiben­
erkrankungen
Die Doppel-S-Form
Deformitäten
Die Wirbelsäule muss einerseits Bewegung ermöglichen, andererseits Stabilität garantieren. Diese extrem gegensätzlichen Aufgaben sind eine große Herausforderung für
Wirbel, Bandscheiben und Gelenke.
Spezialisten
Die Wirbelsäule ist das zentrale Achsenorgan des Menschen. Sie hält uns aufrecht
und verbindet verschiedene Skelettteile miteinander, beispielsweise Kopf, Brustkorb,
­Becken, Schultern, Arme und Beine. Außerdem sichert sie die Beweglichkeit des Rumpfes.
Halswirbelsäule, 7 Halswirbel
Brustwirbelsäule, 12 Brustwirbel
▪▪ Lendenwirbelsäule, 5 Lendenwirbel
▪▪ Kreuzbein, 5 Kreuzbeinwirbel
▪▪ Steißbein, 5 Steißbeinwirbel
▪▪
▪▪
5
Die Wirbelsäule
Die Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Die leicht nach vorn gekrümmte Halswirbelsäule reicht von der Unterseite
des Schädels­bis zum Schultergürtel. Die beiden obersten Wirbelkörper, der Atlas und
der Axis, ­ermöglichen die große Beweglichkeit des Kopfes nach allen Seiten.
Daran schließt sich die Brustwirbelsäule an. Ihre leichte Krümmung nach hinten
bietet wichtigen Organen wie Lunge und Herz ausreichend Platz. Die an der Brust­
wirbelsäule ansetzenden Rippen bilden den Brustkorb, der diesen empfindlichen
­Organen Schutz und Halt bietet.
Bandscheiben­
erkrankungen
Im nächsten Abschnitt sorgt die Flexibilität der Lendenwirbelsäule für die
­Beweglichkeit des Rumpfes gegenüber dem Becken.
Deformitäten
Die Lendenwirbelsäule ruht auf dem Kreuzbein, dessen fünf Wirbelkörper im Laufe
der Evolution genauso miteinander verschmolzen sind, wie beim sich anschließenden
Steißbein. Das Kreuzbein fungiert als „Fundament“ der Wirbelsäule und ist das
­Bindeglied zum Beckenring. Das Steißbein hat im Laufe der menschlichen Entwicklung
seine Funktion verloren.
Spezialisten
Wirbelkanal mit
Rückenmark und
Nervenwurzeln
Gallertkern
Bandscheibe
Nervenwurzel
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Wirbelkörper
Diese Broschüre behandelt gängige Krankheitsbilder an der Wirbelsäule und
ent­sprechende Therapieansätze.
Wirbelerkrankungen
Die Wirbelsäule
Durch die hohe mechanische Beanspruchung der Hals- und der Lendenwirbelsäule sind in diesen Bereichen auch die häufigsten Erkrankungen zu finden. Die untere
­Lendenwirbelsäule, insbesondere die unteren beiden Etagen (4., 5. Lendenwirbelkörper­
und Kreuzbein), werden am intensivsten belastet. Die Wahrscheinlichkeit, im
Laufe des Lebens mit Rückenschmerzen zu tun zu haben, liegt zwischen 60 bis 90 %.
Bandscheiben­
erkrankungen
Außerdem schützt die Wirbelsäule mit dem Wirbelkanal, den die einzelnen Wirbel­
­formen, das Rückenmark. Hier laufen alle zentralen Nervenstränge vom Kopf teils
bis zum Becken. Über das Rückenmark laufen alle Befehle des Gehirns, die
Arme, Beine und viele weitere Bewegungsfunktionen steuern. Nicht zuletzt deswegen
können­­Verletzungen der Wirbelsäule erheblichen Einfluss auf Bewegungsfähigkeit
und ­Lebensqualität haben.
Deformitäten
Obwohl die Wirbelsäule aus einer zusammenhängenden Kette von Knochen
besteht, ist sie beweglich. Die Grundlage dafür sind die so genannten Bewegungssegmente: Zwei benachbarte Wirbelkörper, die dazwischen eingelagerte Band­
scheibe und die kleinen Wirbelgelenke auf der Rückseite der Wirbelsäule bilden ein
solches Segment. Ein ­kompliziertes Geflecht von Muskeln und Bändern verspannt
die Wirbelkörper ­untereinander und ermöglicht damit die koordinierte Bewegung.
Spezialisten
Wirbelsäule: Mehr als nur Knochen
Durch Unfälle verursachte schwerste Wirbelsäulenverletzungen, die durch eine
Schädigung­des Rückenmarks zu vorübergehenden oder gar dauerhaften Lähmungen
führen, können und sollen hier nicht abgedeckt werden.
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Wirbelerkrankungen
Bandscheibe
(normal)
Facettengelenk
(normal)
Lendenwirbel
Bandscheiben­
erkrankungen
Bandscheibe
(erniedrigt)
Spinalnerven
Facettengelenk
(degeneriert)
Rückenmark
Deformitäten
Arthrose entsteht durch Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke. Sie kann ganz
automatisch altersbedingt auftreten oder durch Über- und Fehlbelastung. In der Regel
spielt auch die genetische Veranlagung eine Rolle, da unser Körper individuell unterschiedlich altert oder auf Belastung reagiert.
Von Arthrose spricht man immer dann, wenn die Knorpelflächen zweier Knochen,
die in einem Gelenk aneinander liegen, beschädigt oder zerstört sind. Gelenkknorpel
ist für die schmerzfreie Bewegung eines Gelenkes essentiell.
Spezialisten
Der schützende Knorpel braucht für ein „langes Leben“ viel gesunde Bewegung
bei möglichst geringer Belastung. Über die Bewegungsprozesse erhält der Knorpel
seine Nahrung, die ihn quasi abriebfrei macht.
Gelenkknorpel wächst nicht nach und regeneriert sich nicht. Ist er erst einmal
zerstört, so sind die Schäden bleibend.
Neben muskulären Verspannungen ist die Arthrose der kleinen Wirbelgelenke die
­häufigste Ursache für quälende Rückenschmerzen.
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Die Wirbelsäule
Wirbelgelenkarthrose
Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke
Die Wirbelsäule
Als kleine Wirbelgelenke (Facettengelenke) bezeichnet man die Gelenk­
ver­bindungen zwischen zwei Wirbeln. Zwei Wirbelgelenke je Bandscheiben­
etage bestimmen die Bewegungsrichtung, während Bandscheibe und Bänder der
­Wirbelsäule den Bewegungsumfang begrenzen.
Wirbelerkrankungen
Die Wirbelgelenke
Spezialisten
Im akuten Stadium der Arthrose schwillt die Kapsel des Wirbelgelenkes an und es
kommt zu einer Reizung der Kapselnerven. Dies löst den zum Teil heftigen Schmerz
aus, der häufig mit einem Bandscheibenvorfall verwechselt wird. Die Lendenwirbel­
säule ist davon besonders oft betroffen. Allerdings betrifft die Wirbelgelenkarthrose
auch Brust- und Halswirbelsäule.
Deformitäten
Begünstigt oder beschleunigt wird die Arthrose durch Fehl- oder Über­
beanspruchung, Übergewicht und geringe Bauch- und Rücken­
muskulatur.
Bandscheiben­
erkrankungen
Ursachen der Arthrose
Falsche Bewegungsmuster begünstigen Rückenbeschwerden. Schwere
Gegenstände sollten z.B. immer mit geradem Rücken aufgehoben werden.
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Die Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Bandscheiben­
erkrankungen
Wirbelgelenkarthrose
Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke
Symptome der Wirbelgelenkarthrose
Deformitäten
Die Symptome einer Wirbelgelenkarthrose sind vielfältig und sagen nichts über
die Schwere der Arthrose aus. Schon kleine Gelenkveränderungen können große
Schmerzen­verursachen, während große Veränderungen mitunter gar nicht schmerzhaft sind.
Häufige Symptome sind:
Spezialisten
10
Ein- oder beidseitiger Rückenschmerz
Schmerzen, die wie bei einem Bandscheibenvorfall in Extremitäten, Gesäß, Leiste
oder Unterbauch ausstrahlen
▪▪ Vorübergehende Schmerzabnahme bei Bewegung
▪▪ Einschränkung der Beweglichkeit oder Steifheitsgefühl
▪▪ Schmerzen im Stehen und Sitzen
▪▪ Keine Besserung/Verschlechterung im Liegen
▪▪
▪▪
Die Wirbelgelenkarthrose wird fast immer konservativ, also ohne Operation
­behandelt. Da sich die Ursache einer fortgeschrittenen Wirbelgelenkarthrose nicht
­beseitigen lässt, stehen Schmerz- und Physiotherapie im Vordergrund.
Mit Krankengymnastik wird die Bauch- und Rückenmuskulatur aufgebaut, die
Wirbelsäule entlastet und stabilisiert. Eine gut trainierte Rumpfmuskulatur hält die
Wirbelsäule wie ein Korsett. Betroffene müssen die erlernten Übungen selbstständig
und regelmäßig zu Hause ausführen. Am besten sollte die Krankengymnastik mit
wirbelsäulenfreundlichen Sportarten wie Rückenschwimmen, Radfahren,
­Tanzen oder Nordic Walking ergänzt werden. Auch spezielle Rückenschulen bieten sinnvolle Rückengymnastik an.
Wirbelerkrankungen
Die Wirbelsäule
Behandlung der Wirbelgelenkarthrose
Bandscheiben­
erkrankungen
Eine sichere Diagnose der Wirbelgelenkarthrose ist nur durch eine Probeinjektion
in die Wirbelgelenke möglich, auch Facetteninjektion genannt. Diese Injektion
erfolgt unter Röntgenkontrolle, um die richtige Lage der Nadel zu kontrollieren. Ja nach
Wirkung der injizierten Lösung lässt sich die Diagnose stellen. Komplikationen sind bei
dieser Diagnosemethode sehr selten.
Deformitäten
Diagnose der Wirbelgelenkarthrose
Hyaluronsäure ist eine natürliche Substanz, die in vielen Organen des Körpers,
z.B. Haut, Augen und Gelenken wichtige physiologische Aufgaben hat. Sie verleiht
der G­ elenkflüssigkeit ihre zähflüssige Konsistenz und sorgt damit für eine gute
­Gleit­fähigkeit der Gelenkstrukturen. Im Rahmen einer Arthrose (Knorpelabnutzung) wird die Gelenk­schmiere „verbraucht“ und ihre Zusammensetzung gestört.
Injizierte Hyaluronsäure sorgt bildlich gesprochen für eine neue „Schmierung“ des
Gelenkes, vergleichbar mit einem Motorölwechsel beim Auto. Sie ergänzt bzw. ersetzt
die bei Arthrose krankhaft veränderte Gelenkflüssigkeit.
Spezialisten
Hyalat-Injektionen - Knorpelaufbauspritzen
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Die Wirbelsäule
Wirbelgelenkarthrose
Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke
Wirbelerkrankungen
Bei einer Wirbelgelenkarthrose werden 1 bis 3 Injektionen im Abstand von je 1 Woche
erforderlich. Das Präparat wird unter sterilen Bedingungen direkt in den Gelenkraum
injiziert. Die Wirkung – Schmerzfreiheit und verbesserte Beweglichkeit –
setzt schon oft nach den ersten Behandlungen ein und nimmt im Verlauf der Therapie
weiter zu. Hyaluronsäure wird biotechnologisch hergestellt und zeichnet sich durch
hohe Reinheit aus. Es enthält kein tierisches Eiweiß, das Allergien auslösen kann und ist
in der Regel gut verträglich.
Bandscheiben­
erkrankungen
Die Therapie kann bei Bedarf mehrfach wiederholt werden, empfohlen wird einmal
jährlich. Die Kosten werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Thermokoagulation der Wirbelsäulengelenke
Die Thermokoagulation der Wirbelsäulengelenke ist eine bewährte und effektive
Therapiemethode, solange die Nervenwurzeln nicht geschädigt sind.
Deformitäten
Spezialisten
12
Unter Bildwandler-Kontrolle wird eine Thermosonde punktgenau an die Schmerz auslösenden Nervenfasern geführt. Ein gezielter Hitzeimpuls über hochfrequenten Strom
verödet einen kleinen Bereich der Nervenfasern und unterbricht so die
Schmerzinformation an das Gehirn.
Ablauf und Belastung einer Thermokoagulation der Wirbelsäulengelenke ist vergleichbar mit einer Injektion an der Wirbelsäule. Eine lokale Betäubung ist ausreichend.
Die Patienten können die Praxis in der Regel eine Stunde nach der Behandlung wieder
verlassen.
Die Schmerzblockade, die durch eine Thermokoagulation erreicht wird, hält bis zu
einem Jahr an. Allerdings werden die Ursachen der Schmerzen nicht bekämpft.
Die Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Mit konzentrierten
Wachstumsfaktoren aus dem
eigenen Blut können Heilungsund Aufbauprozesse angeregt
werden.
ACP-Therapie ist bei mittelschwerer Arthrose mit Knorpelschäden 1. bis 3. Grades zu
empfehlen.
Deformitäten
Über die konzentrierten Wachstumsfaktoren können im geschädigten Gelenk­knorpel
Heilungs- und Aufbauprozesse angeregt werden. Dadurch tritt eine Besserung
der Schmerzen und der Gelenkbeweglichkeit ein.
Spezialisten
Ein weiteres nicht-operatives Therapieverfahren ist die ACP, die Behandlung mit
­autologem conditionierten Plasma: Ein spezielles Trennverfahren gewinnt
aus einer kleinen Blutmenge aus der Armvene die Blutanteile, die körpereigene
­regenerative und arthrose­hemmende Bestandteile enthalten. Diese
­Lösung wird mit einer speziellen Doppelspritze in das Gelenk injiziert.
Bandscheiben­
erkrankungen
ACP-Injektionen – Injektion von Eigenblutanteilen
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Wirbelerkrankungen
Die Spinalstenose oder auch Spinalkanalstenose oder Wirbelkanalenge genannt, ist eine
lokal begrenzte Einengung des Wirbelsäulenkanals.
In der Regel ist sie die Folge eines Verschleißes der
Wirbelsäule. Dadurch werden die Nervenfasern und
Blutgefäße in dem betreffenden Wirbelkanalabschnitt gequetscht.
Bandscheiben­
erkrankungen
Ursachen der Spinalstenose
Deformitäten
Ursachen einer Spinalstenose sind überwiegend
abnutzungsbedingte Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule. Sie führen dazu, dass sich
der Zwischenraum der Wirbelkörper zusehends
verringert. Dadurch kommt es zur Arthrose der Wirbelgelenke. Darüber hinaus bilden sich knöcherne
Auswüchse an den Wirbelkörpern, so genannte Osteophyten. Durch diese Prozesse
wird der Wirbelkanal an den geschädigten Wirbelsäulenbereichen verengt.
Symptome der Spinalstenose
Spezialisten
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Die Symptome sind vielfältig und oft wenig charakteristisch. Sie treten nicht plötzlich auf, sondern entwickeln sich über Monate. Zu den allgemeinen, unspezifischen
Symptomen zählen:
Rückenschmerzen (Lumbago) mit Bewegungseinschränkung der Lendenwirbelsäule und Muskelverspannungen im unteren Rückenbereich
▪▪ Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in die Beine (Lumboischialgie)
▪▪
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Die Wirbelsäule
Spinalstenose
Verringerter Zwischenraum der
Wirbelkörper
Da die Symptome sehr ähnlich einer Arteriosklerose sind, also einer Durchblutungsstörung der Beine durch Verstopfung der Blutgefäße, ist eine sorgfältige Diagnostik
wichtig.
In einem Röntgenbild lassen sich Ursachen wie knöcherne Veränderungen, Wirbelkörperanbauten (Osteophyten), Wirbelgelenkarthrosen und Bandscheibenerniedrigungen sichtbar machen. Die Spinalkanalstenose selbst ist nicht direkt
erkennbar.
Sie kann nur mit einer Computertomografie oder Magnetresonanztomografie erkannt werden, denn mit beiden Verfahren lässt sich die Einengung des
Wirbelkanals darstellen. Die Magnetresonanztomografie hat den Vorteil, dass auch
Weichteilstrukturen wie Bandscheiben oder Nervenwurzeln gut zu erkennen sind.
Daher gilt diese Untersuchung als Nachweismethode der ersten Wahl.
Wirbelerkrankungen
Die Wirbelsäule
Diagnose der Spinalstenose
Bandscheiben­
erkrankungen
Im Liegen und Sitzen sowie beim Vorbeugen des Oberkörpers lassen die Beschwerden
hingegen nach.
Deformitäten
Gefühlsstörungen in den Beinen
▪▪ Missempfindungen in den Beinen, z.B. Brennen, Ameisenlaufen, Kältegefühl, Watte
unter den Füßen
▪▪ Schwächegefühl in den Beinen
▪▪ Probleme beim Stuhlgang und Wasserlassen
▪▪ Gestörte sexuelle Funktion
▪▪
Spezialisten
Bei Fortschreiten der Krankheit kommt es meist zu:
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Die Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Bandscheiben­
erkrankungen
Spinalstenose
Verringerter Zwischenraum der Wirbelkörper
Behandlung der Spinalstenose
Deformitäten
Die Therapie der Spinalstenose hängt vom Ausmaß der Beschwerden ab. Stehen die
Rückenschmerzen im Vordergrund, wird zunächst konservativ behandelt. Krankengymnastik hilft den Betroffenen, die Rumpfmuskulatur zu trainieren und damit häufige
Beschwerden einer Spinalstenose zu lindern. Zusätzlich bekommen die Patienten eine
spezielle Gehschulung sowie Tipps für den Alltag.
Spezialisten
Treten plötzlich stärkere Schmerzen auf, hilft eine medikamentöse
Schmerztherapie­. ­Auch ein Korsett kann unterstützen. Es verhindert eine zu starke
Krümmung der Lendenwirbelsäule nach hinten und damit eine noch stärkere Ein­
engung des Wirbelkanals.
Bei Nervenschäden ist eine Operation allerdings unumgänglich, um eine weitere
Schädigung zu verhindern. Das Ziel einer Operation ist die Erweiterung des Spinalkanales und damit die Verminderung des Drucks auf den Nervenfasern. Was früher eine
aufwändige Operation am offenen Wirbelkanal war, kann heute mikrochirurgisch oder
endoskopisch als minimalinvasiver Eingriff durchgeführt werden.
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Lässt sich mit diesen Techniken voraussichtlich keine Linderung erreichen, muss die
teilweise oder vollständige Entfernung des Wirbelbogens (Hemilaminektomie/
Laminektomie) in Betracht gezogen werden. Indikationen hierfür können sein:
Nervenausfälle wie Lähmungen, Taubheitsgefühl oder Funktionsstörungen
▪▪ fortschreitende Beschwerden trotz konservativer Maßnahmen
▪▪ Einschränkungen der Gehfähigkeit oder der Arbeitsfähigkeit
▪▪ eingeschränkter Stuhlgang aufgrund starker Schmerzen
Wirbelerkrankungen
Die Wirbelsäule
Neueste Verfahren führen die OP-Instrumente durch ein dünnes Röhrchen zum
Operationsfeld, so dass noch weniger Komplikationen auftreten können. Zum
Abtragen der störenden Knochenanteile können darüber hinaus heute auch Laser
­eingesetzt werden.
Bandscheiben­
erkrankungen
Müssen Knochenanteile abgetragen werden, wird heute meist mit Hilfe eines
­chirurgischen Mikroskops operiert, das das Operationsfeld um ein Vielfaches vergrößert. Dadurch reichen sehr kleine Hautschnitte, um die störenden Knochenanteile
abzutragen und den Druck auf die Nerven zu vermindern. Diese Vorgehensweise ist
gewebeschonend und vermeidet Verletzungen an Nerven und Blutgefäßen.
Im Allgemeinen wird der Betroffene nach der Operation noch 4 Tage stationär
­behandelt. Meist werden am 10. Tag die Wundfäden entfernt.
Spezialisten
Um den Heilungsverlauf zu unterstützen, wird nach der Operation mit vorsichtiger
Physiotherapie begonnen. Zur Vermeidung von Schmerzen und Muskelverspannungen kann die Einnahme entsprechender muskelentspannender oder
schmerzlindernder Medikamente sinnvoll sein.
Deformitäten
▪▪
17
Die Wirbelsäule
Gleitwirbel
Spondylolisthesis
Wirbelerkrankungen
Gleitwirbel ist die Bezeichnung für einen unnatürlich beweglichen Rückenwirbel, der seine normale Position innerhalb der Wirbelsäule verlässt und
dadurch Beschwerden verursachen kann. Die medizinische Bezeichnung ist Spondylolisthese.
Bandscheiben­
erkrankungen
Eine Spondylolisthese kann verschiedene­
Ursachen haben. Die häufigste Ursache sind
Verschleiß­erscheinungen der kleinen Wirbelgelenke (Pseudospondylolisthese). Es werden verschiedene­
Schweregrade (I-IV) unterschieden, die vom Grad der
­Verschiebung abhängen. Die Ursachen sind zum Beispiel:
angeborene Verformungen der Wirbelsäule
▪▪ Verschleiß und Verschleißerscheinungen der Wirbelgelenke (Facettenarthrose)
▪▪ vorangegangene Brüche/Frakturen
▪▪
Deformitäten
Symptome einer Spondylolisthese
Spezialisten
Auch wenn ein Gleitwirbel starke Schmerzen verursacht: Die Diagnose ist häufig nur
ein Zufallsbefund. Das Wirbelgleiten an sich verursacht anfangs keine Beschwerden.­
Erst wenn durch die Instabilität der Wirbelsäule die Muskulatur verkrampft und Nerven
komprimiert werden, macht sich der gleitende Wirbel durch Rückenschmerzen
bemerkbar.
Typische Symptome der Spondylolisthese sind:
Hohlkreuz (Hyperlordose)
▪▪ Sichtbare Stufenbildung (Schanzenphänomen) am Übergang von Kreuzbein zur
Lendenwirbelsäule, das Kreuzbein ragt nach hinten heraus
▪▪ Kreuzschmerz, der in Gesäß und Beine ausstrahlt
▪▪
Im Endstadium einer Spondylolisthese kann schon normale körperliche Aktivität
sehr schmerzhaft sein.
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Ursachen der Gleitwirbel
Die Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Die Stabilisierung eines
Wirbels, der nicht mehr in
korrekter Position steht, ist die
letzte Konsequenz, wenn alle
nicht-operativen Therapien
ausgeschöpft sind.
Behandlung des Gleitwirbels
Durch konservative Therapie mit Krankengymnastik zur Stärkung der Rücken­
muskulatur können die Beschwerden für lange Zeit gelindert werden.
Deformitäten
Um eine Spondylolisthese von anderen Erkrankungen abzugrenzen, die ähnliche
Beschwerden verursachen, werden die Betroffenen zunächst neurologisch-­
­
orthopädisch inklusive einer umfangreichen Anamneseerhebung
untersucht. Im Anschluss erfolgen häufig bildgebende Untersuchungen wie die
Magnetresonanz­tomographie (MRT). Mit dieser lässt sich ein Gleitwirbel wie auch
andere Erkrankungen der Wirbelsäule sehr gut untersuchen und sichtbar machen.
Bandscheiben­
erkrankungen
Diagnose
Die Mikrotherapie ist eine minimal-invasive Behandlung der Beschwerden.
Unter Überwachung durch die Röntgenbildgebung wird eine feine Nadel in den
­knöchernen Wurzelkanal geführt. Dort werden abschwellende und schmerzstillende
Medikamente um die Wurzel herum platziert. Diese Therapie kann im Abstand von
zwei bis drei Wochen zwei bis drei Mal wiederholt werden.
Spezialisten
Minimal-invasive Schmerztherapie
Reposition und Stabilisierung des Gleitwirbels
Ähnlich wie bei einer verschlissenen Bandscheibe wird das betroffene Bewegungs­
segment stabilisiert, nachdem der Wirbel selbst wieder in korrekter Position fixiert
wurde. In aller Regel ist die natürliche Bandscheibe bei einem Gleitwirbel bereits degeneriert, so dass sie durch ein Implantat ersetzt wird. Bevor dieser Weg beschritten
wird, s­ ollten zunächst alle übrigen nicht-operativen Verfahren ausgeschöpft werden.
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Wirbelerkrankungen
Eine Wirbelkörperfraktur entsteht häufig durch starke­
­Gewalteinwirkung, etwa durch Sport- oder Auto­
unfälle.­Bei älteren Menschen kann ein Wirbel auch
ohne ­äußere E­ inwirkung brechen, wenn die Knochenstruktur bereits durch eine Osteoporose geschädigt ist.
Bandscheiben­
erkrankungen
Aber auch Knochentumoren, Skelettmetastasen,
Knochen­
entzündung (Osteitis), Osteomalazie („Knochenerweichung“)
und rheumatische Erkrankungen können Wirbelkörperfrakturen verursachen. Solche­
­Brüche können schon durch Alltagsbelastungen ausgelöst werden, da der
­Kochen durch die zugrundeliegende Erkrankung weniger belastbar und erheblich
­geschwächt ist.
Symptome der Wirbelkörperfraktur
Deformitäten
Je nachdem, in welchem Bereich die Fraktur lokalisiert ist, bestehen Schmerzen
über dem verletzten Wirbelkörper und den benachbarten Wirbelsäulenabschnitten.
Die Schmerzen können dabei leicht oder stark sein. Häufige Symptome der
­Wirbelkörperfraktur sind:
Rückenschmerzen
Ruheschmerzen (treten häufig auf)
▪▪ meist starke Bewegungsschmerzen
▪▪ Bei einem Bruch im Bereich der Halswirbelsäule, kann der Kopf in einer
Zwangshaltung verharren
▪▪ Bewegungseinschränkung
▪▪ Während der körperlichen Untersuchung fällt ein Druck-, Klopf- und
Kompressionsschmerz im Bereich des gebrochenen Wirbelkörpers auf.
▪▪ Fehlstellungen
▪▪ Stufenbildungen
▪▪ seitlicher Versatz und Distanzierungen der Dornfortsätze
▪▪ Bluterguss
▪▪
▪▪
Spezialisten
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Die Wirbelsäule
Wirbelkörperfraktur
durch Gewalteinwirkung oder Alter
Die Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Wirbelkörperfrakturen können die Lebensqualität ernsthaft beeinträchtigen.
Je nach Knochenstruktur ist auch eine nicht-operative Heilung möglich.
Tritt bei der Untersuchung ein Druck-, Klopf- und Kompressionsschmerz an
einer Stelle der Wirbelsäule auf, kann dies auf eine Wirbelkörperfraktur oder einen anderen Wirbelbruch hindeuten. Nach der körperlichen Untersuchung, bei der der Arzt
auch die Nervenfunktionen überprüft (Bewegung, Gefühl, Organfunktionen),
stellt eine Röntgenuntersuchung die Diagnose sicher.
Behandlung der Wirbelkörperfraktur
Deformitäten
Bei Verdacht auf eine Wirbelkörperfraktur geben Krankheits- beziehungsweise Unfallschilderung, Verletzungsmuster und Symptome dem Arzt wichtige erste Hinweise für
eine Diagnose.
Bandscheiben­
erkrankungen
Diagnose der Wirbelkörperfraktur
Konservative Therapie
Bei stabilen Brüchen der Wirbelkörper, die nicht mit einer Einengung des Rückenmarkskanals einhergehen, wird eine konservative Therapie empfohlen.
Spezialisten
Ob konservativ oder operativ behandelt werden muss, hängt davon ab, wie
­stabil der gebrochene Wirbel noch ist und ob weitere Verletzungen vorhanden sind.
Die Wirbelsäule des Patienten wird in einer speziellen Orthese ruhiggestellt, so
dass die Fraktur schnell ausheilen kann. Oft muss der Betroffene zusätzlich Bettruhe
halten. Im weiteren Verlauf wird krankengymnastisch mit Muskelaufbau und Haltungstraining begonnen. Bei Patienten mit Osteoporose steht die schnelle Mobilisation
im Vordergrund.
21
Die Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Bandscheiben­
erkrankungen
Wirbelkörperfraktur
durch Gewalteinwirkung oder Alter
Operation der Wirbelkörperfraktur
Deformitäten
Spezialisten
22
Eine operative Versorgung bei Wirbelbrüchen ist besonders dann notwendig,
wenn die Fraktur als instabil eingeschätzt wird, also die Hinterkante der Wirbelkörper
gebrochen ist und Teile des Knochens oder der Bandscheibe in den Rückenmarkskanal
hineinragen.
Das vorrangige Ziel einer Operation ist die Stabilisierung des gebrochenen
Wirbels. Außerdem muss eine Verletzung des Rückenmarks verhindert oder Nerven­
ausfälle korrigiert werden. Dazu stehen verschiedene Operationstechniken
zur Verfügung, die je nach individueller Situation und Vorerkrankung des Patienten
­ausgewählt werden.
Deformitäten
Bandscheiben­
erkrankungen
Wirbelerkrankungen
Die Wirbelsäule
2.
Durch das vorsichtige Aufblasen der Ballons in
der Mitte des Wirbelkörpers (siehe 2. Abbildung
links) wird dieser wieder aufgerichtet. Die
Ballons werden anschließend wieder entfernt und
die entstandene Lücke mit einem speziellen­
­Knochenzement aufgefüllt (siehe 3. Abbildung links), der im Wirbelkörper verbleibt und
diesen stabilisiert. Dieses Verfahren wird als
Kyphoplastie­bezeichnet.
Spezialisten
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Bei gesunden Knochen reicht es in den meisten Fällen aus, die verletzte Region
mit speziellen Schrauben und Platten beziehungsweise mit Stangen­
zu fixieren (Fixateur interne). Dazu wird der gebrochene Wirbel mit einem
­darüber oder darunter gelegenen Wirbel verbunden, um ihn zu stabilisieren und
die ­Heilung des Bruches zu ermöglichen. Anschließend wird häufig noch ein
­stützendes Korsett angelegt.
Auch im Fall einer Knochenerkrankung wie z.B.
Osteoporose kann eine Aufrichtung des
­Wirbelkörpers erfolgen, falls dieser durch eine
oder mehrere Frakturen zusammengesunken
und verkleinert ist (siehe 1. Abbildung links).
Dazu werden über zwei Zugänge am Rücken des
­Patienten rechts und links der Wirbelsäule über die
Pedikel­des gebrochenen Wirbels zwei aufblas1.
bare Ballons in den Wirbelkörper e­ ingebracht.
3.
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Die Wirbelsäule
Bandscheibenverschleiß
Chondrose
Wirbelerkrankungen
Der Verschleiß an den Bandscheiben ist häufig ein Ausgangspunkt für Rückenschmerzen. Doch was bedeutet Verschleiß? Mit Verschleiß oder auch Abnutzung
(Degeneration) sind die Folgen einer dauerhaften Beanspruchung gemeint.
Zwischen den Wirbeln befinden sich die 23 Bandscheiben des Körpers. Nur
­zwischen dem Schädel, dem ersten Halswirbel und dem ersten und zweiten Halswirbel
befinden sich keine Bandscheiben.
Bandscheiben­
erkrankungen
Jede dieser Bandscheiben besteht aus zwei Teilen: einem äußeren Ring aus Faserknorpel und einem inneren, federnden Kern, der wie ein flüssigkeitsgefülltes
Kissen aufgebaut ist. Die Bandscheiben ermöglichen ein leichtes Verwinden der Wirbelkörper zueinander, so dass über mehrere Wirbelelemente die Drehungen und seitlichen
Bewegungen unseres Rumpfes möglich werden. Gleichzeitig dienen die Bandscheiben
als „Stoßdämpfer“ zwischen den Wirbeln.
Deformitäten
Damit haben sie die komplexe Aufgabe, der Wirbelsäule Stabilität zu geben und
gleichzeitig Mobilität (Bewegung) zu ermöglichen.
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Spezialisten
Verschleißen die Bandscheiben, verlieren sie ihre natürliche Dynamik.
Sie fallen zusammen und die Wirbelabstände vermindern sich.
24
Die daraus resultierende Instabilität führt zu zunehmenden Schmerzen und einem
Gefühl, als würde man „in der Mitte durchbrechen“. Die angrenzenden Wirbel und kleinen
Gelenke werden stark überlastet. Jede Bewegung wird zur Qual.
Damit wird die Basis für weitere Erkrankungen gelegt, wie z.B.:
Wirbelerkrankungen
Die Wirbelsäule
Der Verschleißprozess beginnt schon in jungen Jahren. Die Bandscheiben verlieren
die Fähigkeit, Feuchtigkeit im Gewebe zu halten und büßen dadurch ihre Höhe
ein. Sie sacken zusammen und trocknen quasi aus. Dadurch können sie die Reibung
­zwischen den Wirbeln nicht mehr dämpfen. Sie verliert ihre Pufferfunktion.
Bandscheiben­
erkrankungen
Im Laufe des Lebens wirken viele Belastungen auf die Wirbelsäule ein. Durch
­natürlichen Verschleiß verlieren die Bandscheiben mit der Zeit ihre Pufferfunktion und
büßen an Höhe ein. Anfangs bemerken Betroffene diesen Abnutzungsprozess kaum.
Doch Bewegungsmangel, Übergewicht, vorangegangene Verletzungen­
oder fortschreitendes Alter können den Verschleiß so weit vorantreiben, dass
Folgeerkrankungen entstehen.
Deformitäten
Ursachen für Bandscheibenverschleiß
Bandscheibenvorwölbungen oder -vorfälle,
▪▪ Verschleiß der Wirbelgelenke (Wirbelgelenkarthrose, Facettensyndrom)
▪▪ Wirbelgleiten (Olisthese) oder Instabilität der Wirbelsäule
Spezialisten
▪▪
25
Die Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Häufige Rückenschmerzen sind ein typisches Symptom
für einen Bandscheibenverschleiß.
Bandscheiben­
erkrankungen
Bandscheibenverschleiß
Chondrose
Symptome des Bandscheibenverschleiß
Deformitäten
Spezialisten
Eine fortgeschrittene Bandscheibenabnutzung macht sich häufig durch Rückenoder Nackenschmerzen bemerkbar. Vor allem das Heben von schweren
Lasten oder lange Tätigkeiten im Sitzen führen dann zu starken Schmerzen.
Die Intensität und Dauer der Schmerzen verstärken sich mit dem Fortschreiten des
­Verschleißes. Durch den Verlust der Bandscheibenhöhe kommt es zu Einengungen
des Nervenaustrittskanals, welche auch zu Schmerzausstrahlung in Bein oder
Arm, Kribbeln und Taubheitsgefühl führen können.
Behandlung bei Bandscheibenverschleiß
Die durch die abgenutzte Bandscheibe hervorgerufenen Schmerzen lassen sich
sehr oft durch konservative Therapien wie Krankengymnastik, manuelle Therapie,­
Infusionen, Magnetfeldtherapie, Akupunktur oder Strombehandlung lindern.
26
Die Wirbelsäule
Eine Bandscheibenprothese besteht aus zwei KobaltChrom-Molybdän Metallplatten. Die Metalloberfläche
ist mit Titan oder Hydroxylapatit beschichtet. Die raue
Oberflächen­
beschaffenheit und die Beschichtung der
Metallplatten ermöglichen ein gutes knöchernes Anwachsen der Prothese an die angrenzenden Wirbelkörper.
Deformitäten
Um die Bewegungen der Wirbelsäule mitmachen
zu können, befindet­sich ­zwischen den Metallplatten ein
Kern aus Kunststoff (­ Polyethylen) oder Metall. Bei
der Seitneigung sowie Vor- und Rückbeugung erfolgen die
Wirbelsäulenbewegungen­über die Achsen dieses Bandscheibenkernes.
Spezialisten
Der optimale Zeitpunkt einer Bandscheibenprothesenimplantation kann aber
auch verpasst werden. Wenn sich auf Grund einer Bandscheibendegeneration
­(Höhenabnahme, Wasserverlust der Bandscheibe) eine größere Wirbelsäulen­instabilität
und Folgedegeneration anderer Wirbelkörperstrukturen entwickelt hat, kann eine
­Endoprothese kaum mehr eingesetzt werden.
Wirbelerkrankungen
Seit über 10 Jahren gibt es Bandscheibenprothesen. Nach vielen Ver­
besserungen sind künstliche Bandscheiben inzwischen eine ernsthafte und weit
verbreitete ­Therapie bei Degeneration der Bandscheiben. Vor jeder operativen Maßnahme sollten jedoch, sofern es sich nicht um einen Notfall handelt, zunächst alle
nicht-operativen Therapiemaßnahmen ausgenutzt werden.
Bandscheiben­
erkrankungen
Die Bandscheiben-Endoprothese
27
Die Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Bandscheiben­
erkrankungen
Deformitäten
Spezialisten
28
Bandscheibenverschleiß
Chondrose
Operation und Einsetzen der Endoprothese
Bandscheibenprothesen werden, unabhängig ob an der Hals- oder Lendenwirbelsäule, von vorne (Hals oder Bauch) und unter Vollnarkose operiert. Die
Bandscheibenprothese wird passgenau an der Stelle der geschädigten Bandscheibe
eingesetzt und an den angrenzenden Wirbelkörpern fixiert. Dieser Eingriff dauert
je nach Schweregrad und Umfang zwischen ein bis zwei Stunden.
Im Anschluss muss der Patient noch zwei bis fünf Tage im Krankenhaus
­bleiben. Der Heilungsprozess verläuft jedoch in der Regel recht schnell. Nach
kürzester­Zeit sollen sich die Patienten normalerweise schon wieder bewegen. Das
unterstützt die spätere Beweglichkeit.
Bei der weiteren Nachsorge hilft regelmäßige Krankengymnastik bei der
­Stärkung der Wirbelsäule, wobei natürlich in den ersten Wochen noch Vorsicht geboten
ist. Nach etwa sechs bis acht Wochen können die meisten Patienten ihr normales
Alltagsleben mit den üblichen Belastungen wieder aufnehmen.
Tulpe
Cage
Stab
Die Wirbelsäule
Spann- und
Schraubystem
Manchmal das letzte Mittel, um die quälenden Schmerzen abzustellen:
Die Stabilisierung des betreffenden Bewegungssegmentes der Wirbelsäule.
Wirbelerkrankungen
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Knochen
Bei der TLIF-Technik (transforaminal lumbale interbody fusion) wird die Bandscheibe­
des betroffenen Bewegungsabschnittes komplett entfernt und nach Korrektur der
Stellung­der Wirbelkörper durch einen Platzhalter ersetzt. Dabei handelt es sich in
der Regel um Titankörbchen („Cage“). Anschließend wird das Segment durch ein
Schrauben-Stab-System verspannt.
Dadurch soll ein Verwachsen der Wirbelkörper miteinander ermöglicht werden. Die
Überlastung der Wirbelkörper wird beseitigt und die Schmerzursache ausgeschaltet.
Allerdings wird dadurch dieses eine „Bewegungssegment“ der Wirbelsäule aus­
geschaltet.
Deformitäten
Auch bei Patienten mit anhaltenden Beschwerden nach einer Bandscheibenoperation kann eine solche Operation erforderlich sein. Dazu stehen verschiedene
Operationsverfahren zur Verfügung, die von Fall zu Fall individuell entschieden
werden müssen.
Spezialisten
Bei ausgeprägten Verschleißerscheinungen der Bandscheiben und der kleinen Wirbel­
gelenke kann sich eine Instabilität entwickeln. Sind konservative oder andere
operative Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft oder besteht eine deutliche
­Verschiebung der Wirbel gegeneinander, hilft oft nur eine Stabilisierungsoperation.
Bandscheiben­
erkrankungen
Stabilisierungsoperation der Wirbelsäule
29
Die Wirbelsäule
Bandscheibenvorfall
Diskusprolaps
Wirbelerkrankungen
Wirbelkanal mit
Rückenmark
Ausgetretene
Gallertmasse drückt
auf einen Nerven
Bandscheiben­
erkrankungen
Wirbelkörper
Nervenwurzel
Deformitäten
Die Bandscheibe besteht aus einem stabilen Faserring und einem gallertartigen
Kern, der wie ein Wasserkissen Stöße auffangen kann.
Zum Bandscheibenvorfall kommt es, wenn der Faserring zum Beispiel durch Über­
lastung beschädigt ist und aufbricht. Der Bandscheibenkern kann austreten
und auf die Nerven drücken, die aus dem Wirbelkanal führen. In besonders schweren­
Fällen drückt der Bandscheibenkern direkt auf das Rückenmark und kann sogar
­Lähmungen verursachen.
Spezialisten
Symptome des Bandscheibenvorfalls
Ob und welche Symptome auftreten, hängt davon ab, welche Nervenstrukturen
vom Bandscheibenvorfall betroffen sind. So kann es in seltenen Fällen vorkommen,
dass sich keine Schmerzen einstellen.
In der Regel haben die Betroffenen starke, stechende Schmerzen, die akut auftreten
und häufig bis in Arme, Knie und sogar Füße ausstrahlen. Typisch sind ein Kribbeln
und Taubheit in der Region, in der sich der Vorfall ereignet hat. Meist kommt es bei
einem Bandscheibenvorfall auch zu einer Muskelschwäche.
30
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Bandscheibe
Die Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Ein Bandscheibenvorfall kann auch Störungen beim Wasserlassen und Stuhlgang
­verursachen, die mit einem Taubheitsgefühl an den Genitalien, im Analbereich sowie
an den Innenseiten der Oberschenkel einhergehen. Diese Symptome sind Alarm­
signale für das so genannte Cauda-Syndrom, einer Art Querschnittslähmung.
Dieses erfordert rasche ärztliche Behandlung, um bleibende Schäden zu verhindern.
Deformitäten
Die Myelografie kommt eher selten zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein
­invasives Verfahren, bei dem Kontrastmittel in den Wirbelkanal gespritzt und
­anschließend geröntgt wird. Eine Myelografie ist nicht ganz ohne Risiken. Sie ermöglicht es jedoch, zum Beispiel die Nervenwurzeln genau zu beurteilen.
Spezialisten
Am sichersten lässt sich ein Bandscheibenvorfall durch bildgebende, radio­
logische Verfahren diagnostizieren. Anhand eines Röntgenbildes der Wirbelsäule
sieht der Arzt, ob die Höhe der Bandscheiben geschmälert ist, das heißt die Wirbelkörper­
näher beieinander liegen oder sich verschoben haben. Zusätzlich stehen Schnittbildverfahren wie die Magnetresonanz­tomographie (MRT) zur Verfügung.­Diese
zeigen genau an, in welchem Bereich der Wirbelsäule ein Bandscheibenvorfall auf­
getreten ist und in welche Richtung sich die Bandscheibe verschoben hat.
Bandscheiben­
erkrankungen
Diagnose des Bandscheibenvorfalls
31
Die Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Bandscheiben­
erkrankungen
Deformitäten
Spezialisten
32
Bandscheibenvorfall
Diskusprolaps
Behandlung des Bandscheibenvorfalls
Entscheidend für den weiteren Verlauf des Bandscheibenvorfalls ist nicht seine Größe,
sondern die Stärke der Nervenquetschung. Alleinige Schmerzen können häufig nichtoperativ gut behandelt werden. Bei einer solchen konservativen Therapie wird erst
einmal mit schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten gearbeitet, bis der
Bandscheibenvorfall von alleine schrumpft und der eingeklemmte Nerv wieder frei ist.
Dadurch werden über 90% der Patienten in einem Zeitraum von 4 bis 6 Wochen
beschwerdefrei.
Gleichzeitig hat eine intensive Physiotherapie das Ziel, den Kern der Bandscheibe
durch Aufbau der umliegenden Muskulatur und durch Veränderung des Bewegungsschemata wieder zurückzuführen. Damit wird die Ursache beseitigt.
Treten während dieser Zeit jedoch gleichzeitig Gefühlsstörungen oder Muskelschwäche auf, muss der Nerv unter Umständen zügig durch eine Operation entlastet
werden. Wird der Nerv nicht entlastet, kann eine bleibende Lähmung mit erheblicher
Einschränkung der Mobilität eintreten. Eine Muskelschwäche bildet sich nur in
Ausnahmefällen von alleine zurück.
Länger als 6 Wochen mit einer operativen Therapie zu warten, weil es vielleicht doch
noch besser wird, ist nicht zu empfehlen. Studien zeigen, dass ab einer Schmerzzeit von
etwa drei Monaten die Gefahr besteht, dass der Schmerz durch die Entwicklung eines
Schmerzgedächtnisses chronisch wird.
gequetschter Nerv
Wirbelkörper
austretender Kern
Wirbelerkrankungen
Bandscheiben­
erkrankungen
Der austretende Bandscheibenkern drückt auf die Spinalnerven oder
in schweren Fällen auf das Rückenmark.
Über einen kurzen Hautschnitt am Rücken wird minimal-invasiv ein kleines
­Röhrchen durch die Muskulatur bis an die Wirbelsäule herangeschoben. Anschließend
wird mithilfe eines Mikroskops und feinen Instrumenten der Spinalkanal geöffnet und
das Bandscheibengewebe, das auf den Nerv drückt, entfernt.
So kann der Bandscheiben­vorfall nervenschonend behoben werden. Nur in
Ausnahmefällen muss weiteres Material aus dem Bandscheibenkern entfernt werden
um einen erneuten Vorfall (Rezidiv) zu vermeiden. Der Eingriff dauert in der Regel eine
Stunde.
Deformitäten
Operation des Bandscheibenvorfalls
Spezialisten
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Die Wirbelsäule
Spinalnerv
33
Die Wirbelsäule
Skoliose
Seitabweichung der Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Eine Skoliose ist eine Verkrümmung der
Wirbelsäule, bei der einzelne Wirbelkörper
verdreht sind. Da eine Skoliose zunächst meist
keine Beschwerden verursachen, wird sie oft
nur zufällig e­ ntdeckt.
Ursachen der Skoliose
Bandscheiben­
erkrankungen
Deformitäten
Spezialisten
34
Zu etwa 90 Prozent entsteht die Wirbelsäulen­
verkrümmung ohne erkennbare Ursache: Diese
sogenannte idiopathische Skoliose­
spielt besonders bei Kindern­und Jugend­
lichen eine große Rolle. Zwar können schon
Säuglinge eine verkrümmte Wirbelsäule
haben, ­jedoch treten in den meisten Fällen Skoliosen erst im Alter von zehn bis
zwölf ­Jahren auf.
Eine Skoliose kann kann sich auf dem Boden einer Grunderkrankung
­entwickeln. Die möglichen ­Auslöser reichen von ­angeborenen Fehlbildungen bis
hin zu Muskel- oder Nervenschädigungen.
In der Regel verursacht eine Skoliose zunächst keine Schmerzen. Die Patienten
­merken anfangs wenig von dieser schwerwiegenden Deformität, durch die mit
­zunehmendem ­Lebensalter erhebliche Beschwerden entstehen können.
So kann zum Beispiel als Folge der Skoliose eine krankhafte Verkürzung des
Rumpfes entstehen. Dadurch verkleinert sich der Raum, den innere Organe wie
Herz, Lunge, Nieren, Magen und Darm einnehmen können. Das kann zu schweren
­Belastungen führen.
Die Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Bandscheiben­
erkrankungen
Eine Skoliose ist im Röntgenbild gut erkennbar. Häufig zeigt aber auch
schon einfaches Vorbeugen den Verlauf der Wirbelsäule am Rücken.
Symptome einer Skoliose sind:
Unterschiedliche Höhe der Schultern, ein Schulterblatt steht weiter heraus als das andere
der Kopf sitzt nicht direkt mittig über dem Becken
▪▪ eine Hüfte ist höher und steht hervor
▪▪ die beiden Seiten des Brustkorbs sind unterschiedlich hoch
▪▪ eine schiefe Taille
▪▪ Veränderungen in Aussehen oder Struktur der Haut über der Wirbelsäule
▪▪ der ganze Körper ist zu einer Seite geneigt
▪▪ eine Rippe steht hervor, wenn man sich nach vorne neigt
▪▪
Spezialisten
Das Beschwerdebild bei Patienten mit einer Skoliose­hängt von dem Schweregrad
der Erkrankung ab. Im Kindes- oder Jugendalter verursachen Skoliosen jedoch nur
in seltenen Fällen körperliche­Beschwerden. Messbar ist jedoch schon recht früh
eine Einschränkung der Lungenfunktion, auch wenn der Patient diese noch
nicht bemerkt. Jedoch kommt es oft schon im Jugendalter durch die Verformung
und Asymmetrie des Rumpfes zu einer kosmetischen Beeinträchtigung.
Deformitäten
Symptome der Skoliose
▪▪
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Wirbelerkrankungen
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Die Wirbelsäule
Skoliose
Seitabweichung
der Wirbelsäule
Die rot markierten Winkel bestimmen
den Krümmungsgrad einer Skoliose.
Diagnose der Skoliose
Bandscheiben­
erkrankungen
Wenn ein Verdacht besteht, kann eine Skoliose durch Röntgen festgestellt werden. Die
Schwere der Skoliose bestimmt nach dem Grad
der Krümmung:
Leichte Skoliose: Winkel von mehr als 10, aber maximal 40 Grad
Mittelschwere Skoliose: ab 40 bis 50 Grad
▪▪ Schwere Skoliose: über 50 Grad
▪▪
▪▪
Deformitäten
Spezialisten
36
Besteht der Verdacht auf eine Skoliose, braucht der Arzt eine großformatige
Röntgenaufnahme der gesamten Lenden- und Brustwirbelsäule im Stehen, um
die Diagnose Skoliose zu sichern. Mithilfe der Röntgen-Untersuchung kann der Arzt
feststellen, an welcher Stelle die Wirbelsäule verformt ist, ob es sich also um eine
­thorakale, thorakolumbale oder lumbale Skoliose handelt.
Thorakal bedeutet, dass die Wirbelsäule in Höhe des Brustkorbs (Thorax) gekrümmt
ist, bei einer thorakolumbalen Skoliose ist der Bereich zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule und bei einer lumbalen Skoliose die Lendenwirbelsäule gekrümmt.
Die Wirbelsäule
Krankengymnastik
Eine Skoliose, die einen Krümmungswinkel kleiner als 20 Grad aufweist, wird überwiegend krankengymnastisch behandelt. Die Übungen sollen die Rumpfmuskulatur gezielt stärken und der Wirbelsäule mehr Halt geben. Dazu zählen: Dehn- und
Kräftigungsübungen für geschwächte, beziehungsweise überdehnte Muskelpartien,
dreidimensionale Übungen und Unterstützung durch gezielte Atemgymnastik.
Wirbelerkrankungen
Die Therapie einer Skoliose richtet sich nach dem Alter des Betroffenen, dem Schweregrad und der Ursache der Skoliose. Krankengymnastik, ein Korsett oder eine Operation
kommen infrage.
Bandscheiben­
erkrankungen
Therapie der Skoliose
Das Korsett wirkt dem Verdrehen der Wirbelsäule entgegen. Es soll die Krümmungs­
progredienz (Verschlechterung) aufhalten, zurückzudrängen und bestmöglich
­korrigieren sowie eine Wirbelsäulen-Operation verhindern. Für eine effektive
­Behandlung muss das Korsett möglichst viel getragen werden (üblicherweise
­22 Stunden­­am Tag, also auch nachts).
Operation
Spezialisten
Wirbelsäulenkrümmungen über 20 bis 25 Grad werden meistens mit einem
individuell angefertigten Korsett aus leichtem Kunststoff behandelt, um eine weitere
Deformation der knöchernen Strukturen zu vermeiden.
Deformitäten
Korsett
Bei sehr störendem Rippenbuckel oder Lendenwulst, sehr ausgeprägter Skoliose­
oder bei einer sehr schnellen Zunahme der Verbiegung während des Wachstums muss
eventuell eine Operation ins Auge gefasst werden. Häufig müssen dann Teile der
­Wirbelsäule stabilisiert werden, was zu einer gerade für junge Patienten unschönen
lebenslangen Einschränkung führt.
Deswegen sollten konservative Therapieempfehlungen im Vorfeld mit
aller Konsequenz verfolgt werden!
37
Die Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen
Bandscheiben­
erkrankungen
Michael Roggendorf
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Deformitäten
Michael Roggendorf hat an der Humboldt-Universität in Berlin studiert. Nach
seiner Approbation 1999 verbrachte er zunächst vier Monate als Assistenzarzt
in Südafrika, ehe er an die unfallchirurgische Abteilung des Helios-Klinikum
Berlin-Buch wechselte.
Spezialisten
Es folgten Stationen in Curaçao und an der renommierten Oberlinklinik in
Potsdam, wo er 2007 die Facharztanerkennung erwarb. Ebenfalls in Potsdam
begann Michael Roggendorfs Spezialisierung auf Wirbelsäulenerkrankungen.
2008 wurde er Oberarzt der Abteilung für Wirbelsäulen- und Beckenchirurgie.
Von Potsdam wechselte er zur weiteren Spezialisierung an das Wirbelsäulenzentrum am Stiglmaierplatz in München.
Michael Roggendorf ist Mitglied der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft
(DWG) und der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädischen
­Chirurgie (DGOOC). Der Vater einer Tochter genießt seine Freizeit am liebsten
beim Tauchen oder Segeln.
Seit Januar 2013 unterstützt Michael Roggendorf unser Ärzteteam mit seinem
Spezialwissen zur nicht-operativen und operativen Therapie von Wirbelsäulenbeschwerden.
38
Wirbelerkrankungen
Die Wirbelsäule
Das Kemnather OP-Team hat viel Erfahrung. Jeder Handgriff sitzt und die
­Mitarbeiter sind zu hundert Prozent aufeinander eingespielt. Auch während
des Aufenthaltes auf der Station ist eine persönliche Betreuung durch das
Pflegepersonal und die physiotherapeutische Abteilung garantiert.
Bandscheiben­
erkrankungen
Darüber hinaus verfügt man dort über einen „Zell-Saver“. Dieses Transfusions­
system fängt das Blut, das ein Patient bei der Operation verliert, auf und wäscht
es. Bei Bedarf kann das gereinigte Eigenblut dem Körper wieder z­ ugeführt
werden.
Deformitäten
Die MedCenter Ärzte sind im Krankenhaus Kemnath als Konsiliarärzte tätig.
Das Haus ist seit vielen Jahren an die Bedürfnisse großer orthopädischer
Eingriffe angepasst. Dort ist beispielsweise ein spezieller ReinraumOperationssaal vorhanden.
Spezialisten
Stationärer Partner des MedCenters:
Das Krankenhaus Kemnath
39
Stand 11|13
Orthopädie und Chirurgie
im Herzen der Stadt
MedCenter Bayreuth
Spinnereistraße 7, 95445 Bayreuth
Telefon 0921 151 268 60
MedCenter Hof
Kreuzsteinstraße 30, 95028 Hof
Telefon 09281 84933
MedCenter Pegnitz
Nürnberger Straße 20b, 91257 Pegnitz
Telefon 09241 6226
www.medcenter.info
[email protected]
Das MedCenter Bayreuth ist zertifiziert:
geprüft & zertifiziert
QUALITÄTSMANAGEMENT
Herausgeber: Chirurgisch-orthopädische Gemeinschaft,
Bayreuth - Hof - Pegnitz (ÜBAG), Praxis Dr. Rohmer, Kirchehrenbach
V.i.S.d.P.: Dr. Wolfgang Gruber, Spinnereistraße 7, 95445 Bayreuth