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P r e s s e m a pp e
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BİRLİKTE – ZUSAMMENSTEHEN: AUFRUF
Gemeinsam gegen Rassismus und Ausgrenzung –
für eine gerechte und solidarische Gesellschaft
Vor zehn Jahren zündeten Mitglieder des selbsternannten »Nationalsozialistischen Untergrund« (NSU) in der
vor allem von Türken und Kurden bewohnten Keupstraße in Köln eine Bombe. Sie war vor einem Friseursalon
deponiert und explodierte am 9. Juni 2004 kurz vor 16 Uhr.
22 Menschen wurden verletzt, vier davon schwer.
Wie eine Untersuchung des Bundeskriminalamts ergab, war die mit über fünf Kilogramm Sprengstoff und 800
Zimmermannsnägeln gefüllte Bombe so konstruiert, Dutzende Menschen in den Tod zu reißen.
Köln sollte ein Blutbad erleben.
Die ermittelnden Behörden und die damaligen Innenminister schlossen lange Zeit einen rechtsextremistischen
Anschlag aus. Vielmehr sei von »Auseinandersetzungen im Milieu« auszugehen.
Sieben Jahre später wurde bekannt, dass die Terroristen nicht nur diesen Anschlag ausführten, sondern in
einer brutalen Mordserie von 2000 bis 2007 zehn Menschen töteten. Die mutmaßlichen Mitglieder und Unterstützer dieser Gruppe, sofern sie noch am Leben sind, stehen nun vor Gericht.
Wir, die wir nicht für möglich gehalten haben, dass in unserem Land wieder rechtsradikale Mörder unterwegs
sind, stehen alle in der Verantwortung.
In Verbundenheit mit den Anschlagsopfern und ihren Angehörigen kämpfen wir gegen Ausgrenzung und Diskriminierung und für das Recht jedes Einzelnen auf ein selbstbestimmtes Leben. Auch für die Menschen, die
Zuflucht bei uns suchen.
Für uns gilt, was Semiya Șimșek, die Tochter des im Jahr 2000 von den NSU-Terroristen ermordeten Enver
Șimșek, sich von Herzen wünscht: »Wir alle, gemeinsam, zusammen, nur das kann die Lösung sein.«
Deshalb laden wir am 7., 8. und 9. Juni 2014 nach Köln-Mülheim ein. Wir werden an alle Opfer des rechten
Terrors erinnern und miteinander reden. Ein großes Kunst- und Kulturfest feiern und auf einer Kundgebung Einigkeit demonstrieren. Wir möchten ein sichtbares Zeichen der Solidarität setzen. Wir wollen eine gemeinsame
Zukunft, wir stehen auf für mehr Zusammenhalt!
Gegen Neonazis, Rassismus und Ausgrenzung.
Für eine gerechte und solidarische Gesellschaft.
Die Erstunterzeichner
BİRLİKTE – ZUSAMMENSTEHEN: ÇAĞRI
IRKÇILIĞA VE DIŞLAMAYA KARŞI EL ELE –
DÜRÜST VE DAYANIŞMA İÇİNDE BİR TOPLUM İÇİN
Bundan on yıl önce kendilerine »Nasyonal Sosyalist Yeraltı« (NSU) adını veren örgütün üyeleri çoğunlukla Türklerin ve Kürtlerin oturduğu Keupstraße’ye bomba attılar. Bir kuaför salonunun önüne konulan bomba 9 Haziran
2004 tarihinde saat 16.00’da patladı.
Dördü ağır olmak üzere 22 kişi yaralandı.
Federal Kriminal Dairenin yaptığı araştırmanın sonuçlarına göre içine 5 kg patlayıcı ve 800 çivi yerleştirilmiş
bomba çok sayıda insanı öldürmek için tasarlanmıştı. Köln kan gölüne çevrilmeliydi.
Soruşturmayı yürüten makamlar ve o zamanki Federal İçişleri Bakanlığı uzun süre aşırı sağcı bir suikast ihtimalini gözardı etti. Güya »çevrenin iç hesaplaşması« söz konusuydu.
Yedi yıl sonra teröristlerin bu saldırıdan başka 2000 - 2007 yılları arasında seri olarak on kişiyi öldürdükleri anlaşıldı. Bu grubun hayatta olan şüpheli üyeleri ve destekçileri bugün mahkeme önündeler.
Ülkemizde radikal sağcı katillerin tekrar işbaşında olduğunu kabul edemeyen bizler sorumluluk taşıyoruz.
Saldırının kurbanları ve kurbanların aileleriyle dayanışalım, dışlama ve ayrışmaya karşı ve her bireyin kendi
belirlediği bir yaşam hakkı için mücadele verelim. Mülteci olarak bize sığınan insanları da buna dahil edelim.
2000 yılında NSU teröristlerince katledilen Enver Şimşek’in kızı Semiya Şimşek’in dediği gibi: »Bu sorunu ancak birlikte ve beraber çözebiliriz.«
Bu nedenle sağ terörün kurbanlarını anmak, birbirimizle konuşmak ve büyük bir sanat ve kültür şenliği kutlamak için sizleri 2014 yılı Haziran ayının 7., 8. ve 9. günü Köln-Mülheim’e davet ediyoruz. Dayanışma adına
görünür bir sinyal verelim. Dayanışma içersinde ortak bir gelecek istiyoruz.
Neonazilere, ırkçılığa ve dışlamaya karşı.
Dürüst ve dayanışma içinde bir toplum için.
İlk imzalayanlar
Programmübersicht
Tag I: Samstag, 7. Juni 2014 – Prolog
19.00 Uhr
Schauspiel Köln: »Die Lücke – Ein Stück Keupstraße«
Premiere des Theaterprojektes von Nuran David Calis über das Leben in der Keupstraße und
die Folgen des Anschlags. Das Stück entsteht in enger Zusammenarbeit mit der IG Keupstraße
und unter Beteiligung der Anwohner der Keupstraße.
Ort: Schauspiel Köln im Depot, Schanzenstraße 6-20, Köln-Mülheim und in der Keupstraße
Tag II: Sonntag, 8. Juni 2014 – Kunst- und Kulturfest
11.00 bis Ganztägiges Kunst- und Kulturfest
ca. 23.00 Uhr
»Offene Keupstraße, offene Läden, offene Hinterhöfe!«
Musik, Theater, Literatur, Filme, Diskussionsforen und Kinder- und Familienpark auf mehr als
30 Bühnen in der Keupstraße: Open-Air und in den Restaurants, Geschäften und Hinterhöfen, in der Moschee sowie auf dem Gelände des benachbarten Carlswerks. Veranstaltet von der
IG Keupstraße, dem Schauspiel Köln, der Stadt Köln und der »AG Arsch huh, Zäng ussenan
der! e. V.« in Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis »Birlikte«, dem Integrationsrat der Stadt
Köln und zahlreichen Mülheimer und Kölner Kulturinitiativen und Kunstinstitutionen.
14.00 Uhr
Jürgen Roters, Oberbürgermeister der Stadt Köln, eröffnet das Kunst- und Kulturfest in der Keupstraße offiziell.
18.30 Uhr Empfang des Oberbürgermeisters der Stadt Köln für die Initiatoren, Förderer, Unterstüt-
zer und Gäste des Aktionsbündnisses »Birlikte – Zusammenstehen«
Ort: Schauspiel Köln im Depot
20.00 Uhr
Ein musikalischer Abend mit Mario Rispo und Gästen
Deutsch-Türkischer Festabend mit Konzert und prominenten Gastrednern
Ort: Schauspiel Köln im Depot
Tag III: Montag, 9. Juni 2014 – Kundgebungstag
11.00 Uhr
Öffentliche Tagung des Integrationsausschusses des Landtages NRW
Ort: ISS-Netzwerk, Genovevastraße 94, Köln-Mülheim
12.00 Uhr Podiumsdiskussion: »NSU und die Folgen – Was müssen wir lernen?«
Mit Sigmar Gabriel (SPD-Parteivorsitzender), Mehmet Daimagüler (Rechtsanwalt im NSU
Prozess), Hülya Özdag (Geschäftsfrau Keupstraße), Anetta Kahane (Amadeu Antonio Stiftung),
Stefan Aust (Journalist) / Moderation: Hans-Ulrich Jörges (stern). Veranstaltet von der sternInitiative »Mut gegen rechte Gewalt« in Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis »Birlikte«
Ort: Schauspiel Köln im Depot, DEPOT 1, Schanzenstraße 6-20, 51063 Köln
15.45 Uhr bis
Arsch huh, Zäng ussenander!: Große Kundgebung »Birlikte – Zusammenstehen«
22.00 Uhr
mit Musik- und Wortbeiträgen zahlreicher nationaler und internationaler Stars. Unter anderem
mit Udo Lindenberg, Peter Maffay, Niedeckens Bap, Zülfü Livaneli, Sertab Erener & Demir Demirkan, Hardy Krüger, Bläck Fööss, Serdar Somuncu, Carolin Kebekus,Tom Buhrow,
Brings, Höhner, Kasalla, Isabel Schayani, Tommy Engel und Arno Steffen, Wilfried Schmickler u. v. a. / Moderation: Sandra Maischberger und Fatih çevikkollu.
Veranstaltet von der »AG Arsch huh, Zäng ussenander! e. V.« in Zusammenarbeit mit dem
Aktionsbündnis »Birlikte«.
Ort: Freigelände an der Schanzenstraße, Mülheim. Nebenflächen und Public Viewing: Mülheim, Clevischer Ring und Böckingpark
Das Bündnis
»Birlikte«, das heißt »Gemeinsam, Zusammenstehen«. Ein türkisches Wort, eine Entsprechung im Deutschen, eine
türkisch-deutsche Verbindung, die symbolisch für viele sprachliche und kulturelle Erweiterungen steht: ins Bulgarische, Kurdische, Russische, Rumänische ... Denn die Keupstraße und unsere Gesellschaft sind so vielsprachig und
so vielfältig wie die Menschen, die in ihr leben. Eine Vielfalt, die auch das Aktionsbündnis ausmacht, das sich aus
der Mitte der Stadtgesellschaft heraus zusammengefunden hat, um unter dem Motto »Birlikte – Zusammenstehen«
zum zehnten Jahrestag des rechtsterroristischen Nagelbombenanschlags in der Kölner Keupstraße ein dreitägiges
Veranstaltungswochenende auf die Beine zu stellen.
Begonnen hat alles vor mehr als einem halben Jahr: In Hamburg war der deutsch-italienische Musiker Mario Rispo
gemeinsam mit Journalisten des stern auf der Suche nach Partnern für eine Gedenkveranstaltung zu Ehren der
Opfer des rechten Terrors durch den NSU. In Köln planten zum gleichen Zeitpunkt ebenfalls viele Menschen und
Institutionen Veranstaltungen zum gleichen Thema. Dann machten sich die Hamburger auf den Weg nach Köln, und
aus vielen Ideen wurde eine gemeinsame. Immer mehr kamen dazu und mit »Birlikte« entstand ein Aktionsbündnis,
unter dessen Dach nun alle zusammen ein Programm entwickeln, das seinesgleichen sucht und das durch die
gemeinsame Kraft immer größer wird. Gegen Rechts. In Köln und weit darüber hinaus.
Für das Bündnis stehen heute:
Die Kölner Künstlerinitiative AG Arsch huh, Zäng ussenander! e. V., die mit ihren Kundgebungen und Konzerten
immer wieder deutlich sichtbare Zeichen gegen rechte Gewalt gesetzt und Kölns Ruf als eine weltoffene und tolerante Stadt entscheidend mitgeprägt hat. Auch für das Pfingstwochenende gestaltet sie die große Kundgebung.
Der privatwirtschaftliche Unternehmer Roland Temme, der mit seiner Konzertagentur in der Schanzenstraße in
unmittelbarer Nachbarschaft zur Keupstraße angesiedelt ist und mit hohem persönlichem und wirtschaftlichem
Engagement sowohl für eine internationale Besetzung der Kundgebung als auch für deren Finanzierung sorgt.
Die IG Keupstraße mit ihrer neuen Vorsitzenden Meral Șahin, die als Vertretung der Geschäftsleute und Anwohner
unermüdlich Menschen zusammenbringt, Räume öffnet und in alle Richtungen kommuniziert und Programm plant.
Das Schauspiel Köln, das derzeit seine Interimspielstätte im Carlswerk direkt neben der Keupstraße bespielt und
organisatorisch und inhaltlich gemeinsam mit der IG Keupstraße und der Stadt das Kunst- und Kulturfest vorantreibt und eine eigene Theaterpremiere beisteuert.
Die Stadt Köln, die alle Ideen von Anfang an mit allen Mitteln unterstützt hat und mit ihrer Stabsstelle Events das
Programm zusammenhält und mitgestaltet, Hindernisse aus dem Weg räumt und für Infrastruktur und logistische
Unterstützung sorgt.
Der stern, der mit seiner Initiative »Mut gegen rechte Gewalt« am Programm mitarbeitet, aber mit den Journalisten Uli Hauser und Hans-Ulrich Jörges auch dafür sorgt, dass das Kölner Pfingstwochenende bundesweit von
Politik, Gesellschaft und Wirtschaft wahrgenommen und unterstützt wird.
Die Berliner Amadeu Antonio Stiftung, die seit Jahren Basisarbeit gegen rechte Gewalt leistet und die ihr Knowhow
und ihre Infrastruktur für dieses besondere Wochenende zur Verfügung stellt.
Und schließlich Mario Rispo, dessen ursprüngliche Idee eines Festabends immer noch ein wichtiger Teil des immer größer werdenden Wochenendes ist.
Viele geben viel in dieses Bündnis hinein: Kreativität, Organisationsfähigkeit, Geld und Engagement. Immer – und das
macht das Besondere dieses Zusammentreffens aus – ohne Rücksicht auf die eigenen Ressourcen und immer der
gemeinsamen Sache verpflichtet. Das Bündnis ist deshalb kein geschlossener Kreis, sondern offen für viele andere,
die mit ihrer Arbeit und ihren Beiträgen dieses außergewöhnliche Pfingstwochenende überhaupt erst möglich machen. Es wird unterstützt von vielen lokalen Initiativen, Verbänden, Institutionen und Privatpersonen, aber auch von
zahlreichen Firmen, die eine erhebliche Summe an Geld aufbringen, um all das möglich zu machen, wofür gilt: »Birlikte –
Zusammenstehen«. Denn Zukunft geht nur gemeinsam.
Die Lücke
Ein Stück KeupstraSSe von Nuran David Calis
und Anwohnern der Mülheimer KeupstraSSe
Zwei Jahre lang hat das Schauspiel Köln seine Interimspielstätte im Depot auf dem Gelände des ehemaligen
Carlswerks in Köln-Mülheim aufgeschlagen, während das Theater in der Kölner Innenstadt generalsaniert wird.
Damit befindet sich das Schauspiel in unmittelbarerer Nachbarschaft zur Keupstraße und damit auch zu dem
Ort, an dem am 9. Juni 2004 eine auf einem Fahrrad montierte Nagelbombe 22 Menschen zum Teil schwer verletzte und zahlreiche Geschäfte zerstörte. Der Autor, Regisseur und Filmemacher Nuran David Calis und der Dramaturg Thomas Laue waren ein Jahr lang immer wieder in der Keupstraße unterwegs und haben Betroffene des
Anschlags, Anwohner und Geschäftsleute getroffen und sie gefragt, wie sie den Anschlag und die Zeit danach
erlebt haben. Aber sie haben auch nach den Geschichten der Keupstraße von heute, zehn Jahre nach dem Anschlag, gefragt, und danach, wie sich das Leben auf dieser besonderen Straße im Laufe der Jahre verändert hat.
So entsteht aus den Gesprächen und Recherchen neben der Auseinandersetzung mit dem Anschlag und seinen
Folgen im Theaterstück »Die Lücke« ein Bild der Keupstraße aus der Sicht der Menschen, die dort leben. Das,
was dort passiert ist und passiert, wird von ihnen selbst erzählt: Denn Anwohner und Geschäftsleute stehen in
diesem Projekt gemeinsam mit dem Ensemble des Schauspiel Köln auf der Bühne. Gespielt wird in den Räumen
des Schauspiels im Depot und in der benachbarten Keupstraße.
Regie Nuran David Calis / Bühne Anne Ehrlich / Kostüme Amelie von Bülow / Musik Vivan Bhatti / Dramaturgie Thomas Laue
Mit Simon Kirsch · Thomas Müller · Annika Schilling sowie Ismet Böyük, Ayfer Senturk und weiteren
Anwohnern und Geschäftsleuten der Mülheimer Keupstraße.
Premiere am 7. Juni 2014
im Depot 2 des Schauspiel Köln, Schanzenstraße 6 - 20, Köln-Mülheim
»Die Lücke« ist Teil des Spielplans des Schauspiel Köln im Depot und wird dort im Repertoire gespielt. Weitere
Vorstellungen: 11./12. Juni, 2./4. und 5. Juli., jeweils 19 Uhr.
Karten für alle Vorstellungen unter 0221-221 28400 oder über www.schauspielkoeln.de
Nuran David Calis wurde als Sohn türkisch-armenischer Einwanderer in Bielefeld geboren, wo er im sozialen
Brennpunkt Baumheide aufwuchs. Immer wieder sind das Aufwachsen unter schwierigen Bedingungen und die
Frage nach dem Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft Thema seiner Arbeiten am Theater.
Er arbeitete unter anderem am Deutschen Theater in Berlin, am Staatstheater Dresden, am Thalia Theater Hamburg und am Schauspiel Köln. Oft verbindet er die Arbeit mit Schauspielern mit der von Laien und Menschen, die
auf der Bühne ihre Geschichten erzählen und so gemeinsam mit ihm biographisch geprägte Stücke entwickeln,
wofür er mehrfach ausgezeichnet wurde. Außerdem drehte er zahlreiche Kino- und Fernsehfilme, zuletzt eine
Adaption von Büchners »Woyzeck« für das ZDF und eine Fernsehfassung von Wedekinds »Frühlingserwachen«,
für die er für den Deutschen Fernsehfilmpreis nominiert wurde. 2011 erschien sein erster, autobiographisch geprägter Roman »Der Mond ist unsere Sonne«.
»Die Lücke« ist ein Projekt des Schauspiel Köln, gefördert vom
Pressekontakt: Nicola von Jenisch / Telefon 0221 - 221 27325 / E-Mail: [email protected]
»Offene KeupstraSSe, offene Läden, offene Hinterhöfe!«
Sonntag, 8. Juni, von 11 bis 23 Uhr: Ganztägiges Kunst- und Kulturfest
Der Anschlag im Juni 2004 und die einseitigen Ermittlungen und Medienberichte in den Jahren danach haben
das Leben in der Keupstraße lange Zeit bestimmt. Misstrauen und gesellschaftliche Isolation wurden über Jahre
zum Normalzustand in einer bis dahin florierenden Kölner Geschäftsstraße. Erst seitdem 2011 das NSU-Terrornetz aufgeflogen ist, gelten die Anwohner der Keupstraße nicht mehr als kollektiv Verdächtige. Eine neue
Öffnung der Straße hin zur Stadt hat eingesetzt und umgekehrt: eine neue Wahrnehmung der Keupstraße durch
die Stadtgesellschaft.
Sicher ist: Der Anschlag und seine Folgen lassen sich durch kein Gedenken, kein Konzert und kein Fest ungeschehen machen. Aber ob die böse Saat des zynischen rechten Gedankengutes aufgeht und nachwirkt, oder ob
es gelingt, eine menschenfreundliche, gleichberechtigte und zukunftsweisende Form des Zusammenlebens zu
finden, entscheidet sich heute. Und es entscheiden nicht rechte Terroristen, sondern die Menschen, die in einer
Stadt gemeinsam leben und ihre kulturellen Wurzeln in eine gemeinsame Zukunft einbringen.
Das Kunst- und Kulturfest am Pfingstsonntag ist eine Einladung der Keupstraße und ihrer Nachbarn an alle Menschen in Köln und darüber hinaus, zehn Jahre nach dem Anschlag an einer gemeinsamen Vision des Zusammenlebens mit den friedlichen gestalterischen Mitteln von Kunst und Kultur teilzunehmen.
Auf mehr als 30 Bühnen werden am Pfingstsonntag bei über 150 Veranstaltungen fast 500 Künstler auftreten.
Gespielt wird auf mehreren Open-Air-Bühnen in der Keupstraße und ihrer unmittelbaren Nachbarschaft auf dem
Gelände des Carlswerks und in den Spielstätten des Schauspiels im Depot. Gleichzeitig öffnen die Geschäftsleute
der Keupstraße ihre Räume. Sie stellen Teile ihrer Restaurants, Geschäfte oder Bäckereien, aber auch ihre Werkstätten und Hinterhöfe für Künstler zur Verfügung. Alle diese Räume und die ganze Straße bieten Platz für Kunst
und Kultur, für Musik, Theater, Lesungen, Tanz, Konzerte, Filme und ein großes Kinder- und Familienprogramm,
aber auch für Führungen durch das Innere der Keupstraße, für Diskussionen, Berichte aus dem NSU-Prozess, Informationsveranstaltungen und stilles Gedenken. Es entsteht eine lange Kunst- und Kulturmeile mit Dutzenden von
kleinen Bühnen, Theatern und Kinos und einem Programm, das so vielfältig ist wie die Straße selbst.
Viele machen mit: Musiker und andere Künstler aus Mülheim und die Urgesteine der freien Szene. Die Initiative
»Keupstraße ist überall«, der Moscheeverein und der Integrationsrat der Stadt. Aber auch das Ensemble des
Schauspiel Köln, die Oper und das Team von c/o pop. Bands aller Stilrichtungen mit türkischen, deutschen,
russischen, bulgarischen, rumänischen, lateinamerikanischen und vielen anderen Wurzeln treten ebenso auf,
wie das Landespolizeiorchester, das gemeinsam mit Saz-Musikern aus Mülheim türkische und deutsche Musik
spielt. Der Oberbürgermeister lädt zum Empfang und die Künstler der Stunksitzung treffen auf Kabarettisten wie
Fatih çevikkollu oder auf die Tänzerin Hülya Arslan.
Die Liste derer, die mitmachen, wird täglich länger und imposanter. Ebenso die Liste der Geschäftsleute, die Räume
und Auftrittsmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Beides finden sie ständig aktualisiert unter www.birlikte.info.
Das Kunst- und Kulturfest im Rahmen von »Birlikte« wird veranstaltet von der IG Keupstraße, dem Schauspiel
Köln, der Stadt Köln und der AG Arsch huh. Doch getragen und gestaltet wird es von vielen gemeinsam: Von
den Geschäftsleuten und Anwohnern der Keupstraße, von zahlreichen öffentlichen und privaten Institutionen
und natürlich von den vielen Kulturinstitutionen in Mülheim und dem Rest der Stadt sowie von Künstlern aus
der ganzen Region, die gemeinsam ein Programm gestalten, das von der gesamten Stadtgesellschaft und ihren
Künstlern getragen wird.
Gefördert von
Pressekontakt: Nicola von Jenisch / Telefon 0221 - 221 27325 / E-Mail: [email protected]
Festkonzert mit Mario Rispo
»Ich habe großes Vertrauen in den Rechtsstaat, ich habe nie den Glauben an unsere Gesellschaft verloren. Aber ich will Versöhnung!« sagt Mevlüde Genç, die beim NSU-Brandanschlag in Solingen fünf Familienmitglieder verlor.
Diese bewegende Aussage war der Anlass für den Hamburger Künstler Mario Rispo, in Köln einen großen Festabend für die Beteiligten der NSU-Prozesse zu initiieren.
Ein Höhepunkt des dreitägigen Programms zu Pfingsten wird Mario Rispos »Festabend« am Sonntag, den
8. Juni sein. Ein Abend zu Ehren der Menschen, die sich mit den Folgen des NSU-Terrors auseinander setzen
müssen: den Angehörigen, den Anwälten, den Nebenklägern, den Mitgliedern der Untersuchungsausschüsse
und aller, die sich gemeinsam und zusammen für ein würdiges Miteinander engagieren.
Zum Festabend werden unter anderem der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel, Nordrhein-Westfalens CDU-Vorsitzender Armin Laschet und Barbara John, Ombudsfrau der Bundesregierung für die Hinterbliebenen der
NSU-Opfer, erwartet.
Ein würdevoller und zugleich unterhaltsamer Abend mit Symbolcharakter.
Termin: Sonntag, 8. Juni 2014, 20 Uhr
Ort: Schauspielhaus Köln, Schanzenstraße 6 - 20, Köln Mülheim
Über Mario Rispo:
Bereits seit vielen Jahren veranstaltet der deutsche Musiker mit italienischen Wurzeln deutsch-türkische Musik-Performances. Aufgewachsen im Hamburger »Problemviertel« Osdorfer Born entdeckte Mario Rispo seine
Leidenschaft für die türkische Musik und machte daraus seine Profession. Nach jahrelangem Studium der türkischen Kunstmusik in Istanbul und Hamburg entwickelte er ein eigenes Bühnenprogramm, das bundesweit große
Erfolge feiert. In Hamburg ist Mario Rispo seit vielen Jahren in der Kulturszene aktiv, unter anderem als Mitbegründer des »Schmidt-Theaters«, welches er maßgeblich über die Grenzen der Hansestadt bekannt machte.
2012 erhielt Mario Rispo für sein Programm »Mein Istanbul – Lieder der Sehnsucht / Hüzün – benim Istanbulum«
den Friedenspreis der türkischen Gemeinden Deutschlands. Am Festabend werden auch Musiker aus Griechenland und Bulgarien dabei sein.
www.mariorispo.com
Pressekontakt: [email protected]
Podiumsdiskussion:
NSU und die Folgen – Was müssen wir lernen?
Der sogenannte NSU-Prozess in München ist für die Angehörigen der Opfer und ihre Verteidiger eine große
Belastung. Das Bemühen um Aufklärung bestimmt das Geschehen, aber viele Fragen werden nicht beantwortet
werden können. Akten sind verschwunden und Beweismittel vernichtet worden. Wenn wir die Hintergründe des
Terrors verstehen wollen, müssen wir uns über die juristische und politische Bewertung eines Gerichtsverfahrens
hinaus mit den Ursachen einer Menschenfeindlichkeit befassen.
Was fehlt, ist eine breite gesellschaftliche Debatte über unser Selbstbild: Kinder aus der Mitte der Gesellschaft
wurden zu Mördern. Und sie wuchsen auf in einer Zeit, als in der Bundesrepublik Deutschland das Grundrecht
auf Asyl zum Schimpfwort geriet. Wird es uns gelingen, miteinander ehrlich darüber zu streiten und zu diskutieren, in welchem Land wir leben wollen? Nicht Menschen abzuwerten und klein zu machen? Sind wir in der Lage,
uns selbstkritisch Fragen zu stellen, und genau hinzuhören?
Wir wollen darüber reden, in einer Podiumsdiskussion am Pfingstmontag.
NSU und die Folgen: Was müssen wir lernen?
Teilnehmer:
Sigmar Gabriel, SPD-Vorsitzender
Mehmet Daimagüler, Rechtsanwalt
Anetta Kahane, Amadeu Antonio Stiftung
Stefan Aust (Journalist)
Hülya Özdag, Geschäftsfrau
Moderation: Hans-Ulrich Jörges, Mitglied der stern-Chefredaktion
Hans-Ulrich Jörges wird mit seinen Gästen sehr persönlich über ihre Gefühle und Empfindungen sprechen.
Hülya Özdag hat vor zehn Jahren den Bombenanschlag in der Keupstraße erlebt. Ihre Familie betreibt dort seit
vielen Jahren eine Konditorei. Der geparkte Lieferwagen ihres Bruders fing die Wucht der Bombe ein wenig ab.
Anetta Kahane engagiert sich seit vielen Jahren für zivilgesellschaftliche Initiativen. Ihre Stiftung ist nach Amadeu Antonio benannt, einem der ersten Todesopfer rechter Gewalt nach der Wende. Gemeinsam mit dem stern
rief sie vor 14 Jahren die Kampagne »Mut gegen rechte Gewalt« ins Leben.
Mehmet Daimagüler vertritt Angehörige des NSU-Terrors im Prozess in München. Er geht davon aus, dass die
NSU-Terroristen viel mehr Helfer haben und hatten als bisher bekannt ist. Und er vermisst eine ehrliche und damit schmerzliche politische und gesellschaftliche Debatte.
Sigmar Gabriel unterstützt seit vielen Jahren Menschen in ihrem Engagement gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Unter anderem initierte er 2011 gemeinsam mit Udo Lindenberg und Peter Maffay das »Rock gegen
rechte Gewalt«-Konzert in Jena, kurz nach dem Bekanntwerden der NSU-Terrorserie.
Stefan Aust war lange Jahre Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ sowie des von ihm mitbegründeten „Spiegel TV Magazins“. Nun hat er gemeinsam mit dem Filmemacher und Autor Dirk Laabs das
Buch „Heimatschutz. Der Staat und die Mordserie des NSU“ verfasst, eine umfassende Chronik des NSU, seiner
Taten, Opfer und Jäger.
stern-Journalist Hans-Ulrich Jörges hatte mit seinem entschiedenen Kommentar »Schämt Euch« entscheidenden Anteil, das erfolgreiche Neonazi-Aussteigerprojekt »exit« 2013 endlich mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt sichern zu helfen.
Montag, 09. Juni 2014, 12 Uhr / Ort: Schauspiel Köln im Depot, DEPOT 1, Schanzenstraße 6-20, 51063 Köln
Pressekontakt: [email protected]
Kundgebung / 09. Juni 2014 / Köln-Mülheim
Am 9. Juni 2004 gegen 15.50 Uhr detonierte in der Keupstraße in unmittelbarer Nähe des Kundgebungsgeländes
eine Nagelbombe, durch die 22 Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Die Kundgebung wird kurz vor 16 Uhr
eröffnet und beginnt mit einer Schweigeminute im Gedenken an die Opfer des NSU-Anschlags vor zehn Jahren.
Sandra Maischberger und Fatih Çevikkollu führen durch das rund sechsstündige Bühnenprogramm, mit dem ein
weithin sichtbares Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen gesetzt wird. Das gilt über den Kölner Anschlag
hinaus für die zehn von der rechtsterroristischen NSU verübten Morde.
Es wird aber auch das mühsame Ringen um Wahrheit im Münchner Prozess, die dubiose Rolle von Institutionen
und ermittelnden Behörden sowie der allzu leichtfertige Umgang mit den Taten und den Tätern des NSU zur
Sprache kommen. Dass dabei die richtigen Worte gefunden werden, dafür sorgen die journalistische Kompetenz
und Zweisprachigkeit des Moderatorenduos.
Erwartet werden zahlreiche prominente Gäste aus dem Bereich Kunst und Kultur, sowie Sportler, Moderatoren,
Kabarettisten und weitere Ehrengäste, die ihre Stimme aus Solidarität mit den Betroffenen sowie gegen Ausgrenzung und rechte Gewalt erheben, ob live auf der Bühne oder zugeschaltet.
Udo Lindenberg, Peter Maffay und BAP gehören zu den Höhepunkten des Programms. Als türkischstämmige
Gäste werden Sertab Erener & Demir Demirkan zu sehen und zu hören sein. Mit dem Song »Every Way That I
Can« errangen sie für die Türkei den Sieg im European Songcontest 2003. Weiterhin tritt der türkische Musiker
Zülfü Livaneli auf. Als Komponist, Sänger, Schriftsteller und Filmregisseur ebenso wie als Verteidiger von Frieden, Demokratie und Menschenrechten wird seine Stimme nicht nur in der Türkei gehört. Livaneli ist Botschafter
des Kultur- und Friedensprogramms der UNESCO. Im Rahmen der Gezi-Park-Proteste hat Livaneli nicht nur ein
bedeutsames Konzert gegeben, sondern auch an den Straßendemonstrationen teilgenommen. Aus den Reihen
der AG Arsch huh, zugleich Veranstalter der Kundgebung werden außer Niedeckens BAP auch Bläck Fööss,
Brings, Tommy Engel, Höhner, Kasalla und Arno Steffen mit Eko Fresh, der Microphone Mafia und weiteren
Überraschungsgästen zu hören sein.
Unter den vielen prominenten Wortkünstlern, die einen Beitrag leisten, sind Tom Buhrow, Hardy Krüger, Serdar
Somuncu, Carolin Kekebus, Isabel Schayani und Wilfried Schmickler.
Vom Kundgebungsort, dem ehemaligen Draht- und Kabelwerk, wo im Nationalsozialismus verschleppte
Zwangsarbeiter Rüstungsgüter herstellen mussten und in den 1960er Jahren viele Industriearbeitsplätze durch
»Gastarbeiter« besetzt wurden, soll am Pfingstmontag eine gemeinsame Botschaft ausgehen: Respekt und die
Bereitschaft, sich gegenseitig gelten zu lassen, bilden die stabile Mitte einer ethnisch-kulturell vielschichtigen
Gesellschaft. Dafür steht das Motto der Kundgebung:
»Birlikte – Zusammenstehen. Gegen Neonazis, Rassismus und Ausgrenzung. Für eine gerechte und solidarische
Gesellschaft.«
Der Wunsch der Veranstalter ist eine friedliche Kundgebung mit vielen Teilnehmern, die mit ihrer Anwesenheit
unterstreichen, dass rechtes Gedankengut nicht mehrheitsfähig ist.
Montag, 09. Juni 2014, 15.45 Uhr bis 22.00 Uhr
Ort: Kundgebungsgelände an der Schanzenstraße, Köln-Mülheim
Kontakt: [email protected]
Pressekontakt: [email protected]
Förderer, Unterstützer und Kooperationspartner
Medienkooperationen
Gruner + Jahr AG & Co. KG
M. DuMont Schauberg Expedition der Kölnischen Zeitung GmbH & Co. KG
Westdeutscher Rundfunk Köln
Kunst- und Kulturfest Keupstraße am Sonntag
Förderer
AWB – Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH & Co. KG
Bezirksvertretung Mülheim
IG Keupstraße
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
Schauspiel Köln
Stadt Köln – Bezirksamt Mülheim
Stadt Köln – Kulturamt
Stadt Köln – Stabsstelle Events
Unterstützer des Kunst- und Kulturfestes am Sonntag
Die Geschäftsleute der Keupstraße / Sozialraumkoordination Mülheim Nord und Keupstraße / FZKB e. V. / Bezirksvertretung Mülheim / Bezirksamt Mülheim / Türkisches Generalkonsulat / Integrationsrat der Stadt Köln /
Kulturbunker Berliner Straße / Don Bosco Club / Bürgerhaus MÜTZe / ISS-Netzwerk Mülheim / Bastei Lübbe
Verlag / Verlag Kiepenheuer und Witsch / c/o pop / Die Landtagspräsidentin des Landes NRW
Kundgebung am Montag
Hauptförderer
Roland Temme RTK Konzertveranstaltungs- GmbH Co.KG
Bastei Lübbe Verlag
Brainpool TV GmbH
CTS Eventim AG
Daimler AG
Ford Werke GmbH
GTB GmbH
IG Metall
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung
OSMAB AG
Porsche AG
Prime Productions GmbH
Rheinenergie GmbH
Robert Bosch Stiftung
Sparkasse KölnBonn
Antidiskriminierungsstelle des Bundes, BMFSFJ
AWB – Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH & Co. KG
LVR Landschaftsverband Rheinland
Santex Mode GmbH
VRS – Verkehrsverbund Rhein-Sieg
Deutsche Post AG
Nela König Photodesign
Pantheon Verlag
Radisson Blu Hotel, Cologne
SAVOY Hotel Köln
DAS BÜNDNIS
Aktionsbündnis »Birlikte«
AG Arsch huh, Zäng ussenander! e. V.
Amadeu Antonio Stiftung
IG Keupstraße
Mario Rispo
Roland Temme RTK Konzertveranstaltungs-GmbH Co. KG
Schauspiel Köln
Stadt Köln
stern – Mut gegen rechte Gewalt
Unterstützer des Bündnisses
Bezirksvertretung Mülheim
Bündnis für Demokratie und Toleranz
FZKB e. V.
Heimat für alle Köln e. V.
Integrationsrat der Stadt Köln
Sozialraumkoordination Mülheim-Nord / Keupstraße
MUT GEGEN RECHTE GEWALT
Die stern-Kampagne »Mut gegen rechte Gewalt« soll Menschen ermutigen und fördern, sich gegen rechte Gewalt zu engagieren. In Kooperation mit der Amadeu Antonio Stiftung leistet sie wirksame, unbürokratische Hilfe
für Initiativen gegen Rechtsextremismus.
Ende der 1990er Jahre wollten stern-Reporter ein unmissverständliches Zeichen setzen:
Angeregt durch ihre eigenen Recherchen und die täglichen Berichte über immer neue Gewalt gegen Migrantinnen und Migranten sollte klar gemacht werden, dass für Hass, Ausgrenzung und Rassismus kein Platz ist. Im
Ergebnis wurde im August 2000 die Aktion »Mut gegen rechte Gewalt« ins Leben gerufen. In Kooperation mit der
Amadeu Antonio Stiftung werden seither drei Ziele verfolgt:
1. Mehr Zivilcourage fördern
2. Aufklärung und Öffentlichkeit schaffen für ein Problem, das viele nicht (mehr) wahrhaben wollen
3. Wirksame und unbürokratische Hilfe für Initiativen gegen Rechtsextremismus
Seither werden Spenden für Projekte und Menschen gesammelt, die sich gegen rechte Alltagskultur engagieren
und Betroffenen rechter Gewalt zur Seite stehen. Insgesamt kamen so seit Beginn weit über 1,6 Millionen Euro
zusammen – mehr als 140 Initiativen konnten so unterstützt werden. Zu den geförderten Projekten gehört etwa
die bundesweit erfolgreiche Aussteiger-Initiative EXIT.
Die stern-Aktion ist mit ihren modellhaften Projekten zum Vorbild auch staatlicher Programme geworden. Prominente wie Udo Lindenberg, Xavier Naidoo und Silbermond haben die Kampagne von Anfang an begleitet.
Zahlreiche stern-Artikel haben seither über die Gefahren des Rechtsextremismus in Deutschland und erfolgreiche Gegenprojekte informiert. Zusätzlich wurde im April 2003 mit Unterstützung des Softwareunternehmen SAP
die journalistische Plattform mut-gegen-rechte-gewalt.de ins Leben gerufen, um noch kontinuierlicher über gelungene Mutmacher-Projekte zu informieren. Das von der Amadeu Antonio Stiftung betreute Portal wurde 2007
mit dem Alternativen Medienpreis ausgezeichnet.
Wie wichtig »Mut gegen rechte Gewalt« ist, hat nicht zuletzt die Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen
Untergrunds (NSU) vor Augen geführt. Die stern-Aktion organisierte deswegen zusammen mit der Stiftung, Udo
Lindenberg, Peter Maffay u.a. im Dezember 2011 ein »Rock gegen Rechts«-Konzert in Jena, das 50.000 Menschen besuchten.
Viel zu lange wurde das Problem Rechtsextremismus verharmlost und nicht ernst genommen. Umso wichtiger ist
eine Stärkung der Initiativen vor Ort sowie die Wachsamkeit der Öffentlichkeit – genau an diesen beiden Punkten
setzt »Mut gegen rechte Gewalt« an.
Pressekontakt:
Anna Brausam
stern-Kampagne »Mut gegen Rechte Gewalt
Amadeu Antonio Stiftung
Telefon: 030 - 240 886 10 /
E-Mail: [email protected]
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Auszug aus: Digitale Grundkarte
Maßstab 1:3000 Datum: 03.2.2014
KölnGIS
Planungsstand:
28. April 2014
Copyright: Amt23
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N 5648301