Neuregelung der Pendlerpauschale

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Neuregelung der Pendlerpauschale
Tipp des Monats April 2007
Neuregelung der Pendlerpauschale - Bestrafung der Pendler ?!
Seit 01. Januar 2007 ist im Gesetz geregelt, dass Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte nur
insoweit von den Einnahmen gekürzt werden können, als sie auf eine Entfernung über 20 Kilometer
entfallen. Das gleiche gilt für Fahrkarten und Fahrgeldzuschüsse.
Woran liegt es nun, dass neue Gesetze vielfach sofort vom Bundesverfassungsgericht überprüft
werden müssen?
a)sind die Gesetze so schlecht, werden also mit der heißen Nadel
b)sind wir Deutsche ein streitbares Volk – mit einer guten Rechtschutzversicherung?
bearbeitet?
Tatsache ist, dass Fachleute diese Kürzung der absetzbaren Kosten für rechtswidrig halten. Zu dem
gleichen Ergebnis sind die Finanzgerichte Niedersachsen und Saarland gekommen, Sie haben
strittige Fälle dem Bundesverfassungsgericht vorgelegt.
Handlungsbedarf für Sie besteht nur dann, wenn Sie einen Antrag auf Eintragung eines Freibetrages
mit der ungekürzten Kilometerpauschale gestellt haben und das Finanzamt nur einen verringerten
Freibetrag eingetragen hat. Gegen diese Kürzung könnten Sie Einspruch einlegen und ein Ruhen
des Verfahren bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (Aktenzeichen BvL 1/07)
beantragen.
Beantragen Sie nicht das Ruhen des Verfahrens, könnte das Finanzamt eine
Einspruchsentscheidung ausfertigen und Ihren Einspruch ablehnen. In diesem Fall könnten Sie
gegen diese Ablehnung Klage beim Finanzgericht einlegen. Ich weise jedoch darauf hin, dass diese
Variante nur in ganz wenigen Fällen empfehlenswert wäre, weil die Klage beim Finanzgericht
gleichzeitig zu der Anforderung eines Kostenvorschusses von mindestens € 220,00 führt.
Die Mehrheit der Steuerpflichtigen wird die Entfernungspauschale ohnehin erst bei der
Jahreserklärung für 2007 im Jahre 2008 geltend machen. Für diese Gruppe besteht zurzeit kein
Handlungsbedarf, sie müssten erst, wenn nicht zwischenzeitlich eine Entscheidung gefallen ist,
gegen den Einkommensteuer – Bescheid 2007 Einspruch einlegen.
Abschließend sei gesagt, dass die Eintragung eines Freibetrages nur die zu kürzende Steuer
während eines Jahres reduziert. Eine endgültige Abrechnung erfolgt erst zum Ende des
Kalenderjahres mit der Einreichung der Einkommensteuer – Erklärung für das Jahr 2007. Sollten Sie
also auf die durch den Freibetrag verringerte Steuer nicht unbedingt angewiesen sein, würde ich es
für zweckmäßig halten, vorerst die gekürzten Beträge hinzunehmen.
In den Fällen, in denen der Arbeitgeber Erstattungen geleistet hat, die bisher steuerfrei waren und
jetzt steuerpflichtig werden, entsteht zusätzlich auch Sozialversicherung. Darüber, ob hier ein
Ausgleich bzw. eine spätere Rückerstattung erfolgen kann, liegen noch keine aussagekräftigen
Meinungen vor. Arbeitnehmer, die davon betroffen sind, dürfen nur auf einen schnellen Abschluss
des Verfahrens bis zum Ende des Jahres 2007 hoffen.
Und wie immer als Empfehlung: Wenn Sie Fragen haben, Ihr Steuerberater ist die richtige Adresse.
Ihr Steuerberater Sven Sievers
Alle Steuertipps ab dem Jahr 2002 finden Sie auf http://www.stbsievers.de
Steuerberater Sven Sievers - Glißmannweg 7 - 22457 Hamburg - Telefon 040 559 86 50 - Fax 040 559 86 525
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass zwischenzeitliche Änderungen im Steuerrecht die hier angegeben Hinweise außer Kraft gesetzt,
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