Mainecho Das andere Gesicht der Stadt

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Mainecho Das andere Gesicht der Stadt
18 STADT ASCHAFFENBURG
SAMSTAG/SONNTAG, 11./12. JANUAR 2014
Der Heimat des Vaters
stets verbunden
Nachruf: Pater Pfeifer ist tot – Gedenken in Sommerau
Am zweiten
Weihnachtstag ist Pater Bruno Pfeifer
nach
langer
schwerer Krankheit im Alter von
85 Jahren in Ludwigshafen
gestorben.
Pfeifer
war
gebürtiger
Aschaffenburger.
Er kam dort am 18.
Oktober 1928 als
zweites Kind des
Pater Bruno Pfeifer
Lehrers und Heiist tot. Foto: privat
matforschers Valentin Pfeifer und seiner Ehefrau Laura zur Welt.
Zeit seines Lebens fühlte sich Pater
Bruno Pfeifer mit Eschau-Sommerau,
dem Heimatort seines Vaters, verbunden. Dort beginnt am Sonntag, 2.
Februar, um 10 Uhr, in der Pfarrkirche
St. Laurentius, die im Volksmund auch
»Dom im Spessart« genannt wird, ein
Gedenkgottesdienst für den verstorbenen Geistlichen.
1949 entschied sich Pfeifer für ein
Noviziat bei der Gesellschaft Jesu in
ASCHAFFENBURG/ESCHAU.
Pullach. Seine Priesterweihe empfing
er am 4. August 1960 während des Eucharistischen Weltkongresses in München. Primiz feierte er am 15. August
in seiner Heimatpfarrei St. Agatha in
Aschaffenburg. 1966 legte er in Regensburg die letzten Gelübde ab.
Von 1978 an war er für 13 Jahre in
der religiösen und theologischen Erwachsenenbildung im Heinrich-PeschHaus in Ludwigshafen tätig. Nach weiteren Stationen in St. Blasien und
Nürnberg kehrte er 2002 nach Ludwigshafen zurück und wirkte als Begleiter für Kurse und Exerzitien. 2010
konnte Pater Bruno Pfeifer sein goldenes Priesterjubiläum feiern.
Auch im Bistum Speyer aktiv
Auch in der Diözese Speyer hat er sich
auf vielfältige Weise eingebracht, unter anderem als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Orden und als
Vertreter der priesterlichen und religiösen Verbände im Priesterrat.
Die Bestattung fand bereits am 7. Januar auf dem Ordensfriedhof in Pullach im Isartal statt.
red
Zwei Winter lang hat ein Obdachloser unter dem Bogen der Agatha-Kirche übernachtet. Der Ort ist Ausgangspunkt der Stadtführung von Wolfgang Grose zum Thema »Armut«. Foto: Stefan Gregor
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Das andere Gesicht der Stadt
Soziales: Wolfgang Grose führt zu Orten, an denen die Armut sichtbar wird – Weitere Bildungsangebote der Diakonie
ASCHAFFENBURG. Eine Kerze flackert im
Monatlicher Treff für Neubürger
mit Schulabschluss im Ausland
Integration: Start am Montag – Thema Körpersprache
ASCHAFFENBURG. Wer in Aschaffenburg
einen Job sucht, seine Ausbildung aber
im Ausland gemacht hat – der bekommt Unterstützung. Unter anderem bietet die Stadt einen monatlichen Treff für Menschen mit ausländischem Berufsabschluss an. Der
nächste Termin ist bereits am Montag, 13. Januar, um 17.30 Uhr im Mehrzweckraum im ersten Obergeschoss
(OG) des Stadttheaters am Theaterplatz.
»Hallo, hier bin ich«
»Hallo, hier bin ich! Ich bin neu in
Aschaffenburg und möchte mich vorstellen«: Unter diesem Motto steht das
Treffen am Montag. In jedem Land ist
die Körpersprache anders und hat eine andere Bedeutung. Um Freunde
oder eine Arbeit zu finden, ist es wichtig, diese Körpersprache richtig verstehen zu können.
An diesem Abend wird Schauspielerin Alexandra Ihrig mit den Teilnehmern die Körpersprache der
Aschaffenburger
schauspielerisch
analysieren und interpretieren. Veranstalter der Treffs sind die Volkshochschule, der Jugendmigrationsdienst des Paritätischen Wohlfahrtsverbands und das städtische Integrationsmanagement.
dere Menschen kennenlernen, die in
der gleichen Situation sind. Außerdem sind Infos zur erfolgreichen Integration in den Arbeitsmarkt erhältlich.
Weitere Termine sind: 10. Februar;
10. März; 14. April; 12. Mai und 14. Juli.
mm
b
Infos im Internet unter
www.integration-aschaffenburg.de
oder bei Integrationsmanagerin Anna
Ehrlich, Tel. 0 60 21 / 3 30-12 07
Durchgang des Glockenturms der
Agatha-Kirche. Der vor Regen und Blicken geschützte Ort sei zwei Winter
lang der Übernachtungsplatz eines
Obdachlosen gewesen, erläutert Wolfgang Grose einer Gruppe von Mitarbeitern des ökumenischen Kirchenladens. Der Leiter des Diakonie-Sozialkaufhauses in der Kolpingstraße bietet
Führungen zu Orten an, an denen die
Armut in der Stadt begreifbar wird.
»Armut erleben, riechen und hören«, nennt Grose das Konzept der
Führung. Zahlen der Armutsstatistiken mögen beeindrucken, doch vieles
werde erst in der Anschauung klar.
»Vor dem Handeln steht das Hinschauen. Wer Armut vor seiner Haustür wahrnimmt, muss sich mit dem
Thema auseinandersetzen.«
Auch die Stationen der Führung belegen: »Armut ist kein abstraktes Phänomen, es hat immer mit Menschen zu
tun.«
Verweilen am »Kronkorkenbaum«
Der Rundgang führt von der AgathaKirche durch das Bahnhofsviertel.
»Kronkorken-Baum« heißt im Szenejargon die Platane an der Ecke Ludwig-/Frohsinnstraße, wo sich mit Blick
auf den neuen Hauptbahnhof und das
herausgeputzte benachbarte Ärztehaus täglich meist arme Menschen auf
ein Bier versammeln. Die Flaschenverschlüsse, die sich in den Ritzen der
Hintergrund: die Bildungsangebote der Diakonie
Die Führung zum Thema Armut ist eines
der Bildungsangebote, mit denen die Diakonie auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen will. Aber auch mit Vorträgen, Aktionen, Beratungen und anderen Angeboten erreicht das Team des Sozialkaufhauses Menschen außerhalb ihres
Hauses. Die Angebote sollen das Bewusstsein bilden und Begegnungsmöglichkeiten
schaffen, fasst der Leiter des Sozialkaufhauses, Wolfgang Grose, zusammen.
In Vorträgen, Infobriefen und Mitteilungsblättern werden Obdachlosigkeit,
Langzeitarbeitslosigkeit und Kinderarmut
thematisiert. Grose ist Ansprechpartner für
das P-Seminar »Armut hat viele Gesichter« des Kronberg-Gymnasiums, bei dem
Abdeckplatten rund um die Platane
sammeln, haben dem Platz seinen Namen gegeben.
Das Bahnhofsviertel sei ein aufstrebendes Viertel, in dem nicht zuletzt dank der Maßnahmen der sozialen Stadt viel passiere, räumt Grose ein.
Umso stärker falle auf, wie hier Licht
und Schatten zusammentreffen. Die
Führung zeigt das andere Gesicht der
Stadt, das sich oft erst bei genauerem
Hinsehen offenbart.
Stationen wie die Bahnhofsmission
und das Übernachtungsheim in der
Leinwanderstraße machen dies deutlich. Das Heim ist eine von drei Ad-
Schüler im Sozialkaufhaus hospitieren.
Mit Konfirmanden und anderen Jugendlichen werden Themen wie Armut auch mit
erlebnispädagogischen Elementen umgesetzt. In Projekten wie den vorweihnachtlichen Päckchenaktionen lernen schon
Kindergartenkinder die Arbeit des Sozialkaufhauses kennen.
Mitarbeiter von Firmen kommen bei Aktionen, wie der Backaktion »Arbeitsplätzchen« ins Haus. Die Diakonie ist mit Infound Aktionsständen bei verschiedenen Gemeinde- und Stadtteilfesten vor Ort und sie
unterstützt Aktionen wie die Kamapagne
»Pro Arbeit« des Landesverbands zum Thema Beschäftigungsförderung für Langzeitarbeitslose. (ab)
ressen in der Stadt, wo Menschen ohne Dach über dem Kopf eine vorübergehende Bleibe finden: Durchreisende, alleinerziehende Frauen, und obdachlose Familien. Daneben gebe es in
der Bayreuther Straße ein Heim für
wohnsitzlose Männer und eine Jugendeinrichtung in der Lange Straße.
Insgesamt etwa 50 Menschen sind in
den Häusern untergebracht.
Auf dem Weg zwischen den Stationen berichtet Grose über die Armut, die
er täglich bei seiner Arbeit im Sozialkaufhaus erlebt. Die Einrichtung, die
täglich von mehreren Hundert Kunden besucht wird, und das Sozial- und
Integrationscafé Metropol in der Kolpingstraße sind die letzten Stationen
der Führung. Im Gespräch mit Betroffenen zeigt sich: Armut ist weit gefächert. Sie betrifft Menschen, die mit
dem Schlafsack durch die Stadt ziehen
ebenso wie alleinerziehende Mütter
oder ehemalige Manager von großen
Konzernen, die einer OutsourcingMaßnahme zum Opfer gefallen sind
und im Sozialkaufhaus ein neues Betätigungsfeld gefunden haben.
Grose bietet die Führung zum Thema Armut nicht nur für Erwachsene an,
sondern auch für Konfirmanden,
Schulklassen und Jugendgruppen. Die
Termine gibt es auf Nachfrage.
Hinschauen und handeln
»Hinschauen – Verstehen. – Handeln«
– Grose ist optimistisch, dass die Teilnehmer seiner Führungen diesen
Dreischritt nachvollziehen. Er hoffe,
damit Menschen für das Thema Armut
zu sensibilisieren und zum Handeln zu
animieren. »Arme werden nicht reicher, indem man sie ständig zählt.«
Nicht die Linderung sondern die
Überwindung der Armut sei das Ziel,
sagt Grose. Armut dürfe daher nicht auf
verborgenen Plätzen wie den Hinterhof der Kolpingstraße versteckt bleiben. Das Thema gehöre in die Mitte der
Gesellschaft.
Alexander Bruchlos
b
Infos:
Tel. 0 60 21/58 07 523
Veranstaltungen
Party für Paare
und Tanzjahrschüler
ASCHAFFENBURG. Eine Party für
Paare und Tanzjahrschüler findet
am heutigen Samstag von 20 bis 23
Uhr in der Tanzschule Alisch statt.
Der Eintritt kostet vier Euro.
b
Information: Tel. 0 60 21 / 45 50 00
oder auf www.tanzschule-alisch.de
Konzert im
Colos-Saal fällt aus
Angebot ergänzt Beratung
ASCHAFFENBURG. Das für den Don-
Die monatlichen Treffen sind gedacht für Männer und Frauen, die im
Ausland einen Berufsabschluss erworben haben und nun versuchen, in
Deutschland mit Arbeit zu finden.
Der Treffpunkt ist eine Ergänzung
zur Einzelberatung, die von Volkshochschule und Jugendmigrationsdienst angeboten werden. Die Teilnehmer können bei den Treffen an-
nerstag, 16. Januar, geplante Konzert der D’Raith-Schwestern und
da Blaimer im Colos-Saal fällt aus.
Alle bereits erworbenen Tickets
werden zurück genommen, wie der
Colos-Saal mitteilt.
Informationen zum
Mittlere-Reife-Zug
ASCHAFFENBURG. An der Schönberg-
Produktionsredakteure für den
Lokalteil heute: Martin Flenner,
Eva Maria Lüft
Mittelschule in der Wilhelmstraße
62, findet am Mittwoch, 15. Januar,
um 19.30 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Übertritt in den
Mittlere-Reife-Zug statt.