im Blick - Recklinghausen

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im Blick - Recklinghausen
Wirtschaft
im Blick
RECKLINGHAUSEN n
HERTEN n
AUSGABE 1/2016 n
Wirtschaftsförderung
RECKLINGHAUSEN
HERTEN
SCHWERPUNKT:
Betriebliches Gesundheitsmanagement
GEBURTSTAG:
15 Jahre „Frauen in Arbeit“
INTEGRATION:
Handwerkskammer vermittelt Flüchtlinge
INHALT/KOLUMNE n n n
Inhalt
Editorial
n Erfolgsgeschichte
ISRA Surface Vision GmbH
S. 3
n Treffpunkt
Unternehmen schätzen die „ExtraSchicht – die
„Nacht der Industriekultur“ – als idealen Ort für
Firmenpräsentationen.
S. 4
Vortrag im VCC
S. 3
ExtraSchicht auf Ewald
S. 4
Frauen in Arbeit
S. 5
Wirtschaftsempfang Recklinghausen
S. 5
Engelsburg
S. 6
Projekt „Job.N“
S. 11
Gewerbliche Mitte Blumenthal
S. 11
n Service
Energieeffizienz in Unternehmen
S. 4
Schlägel & Eisen
S. 6
Flüchtlinge und der Arbeitsmarkt
S. 7
n Schwerpunkt
Drei Generationen am Steuer: Bei der Recklinghäuser
Fahrschule Knoblauch klappt der Generationenwechsel.
S. 13
Betriebliches Gesundheitsmanagement
S. 8-9
n Vor Ort
Fahrschule Knoblauch
S. 13
AudioOptimum GmbH
S. 13
Institut für Eignungsprüfung
S. 14
Eschweiler GmbH & Co. KG
S. 14
SZ Schacht und Streckenausbau GmbH
S. 15
Martin Becker Verpackungen GmbH
S. 15
Grabowski Sicherheitstechnik GmbH
S. 16
Zu Besuch: Recklinghausens Bürgermeister Christoph
Tesche informiert sich bei Martin Becker über dessen
Unternehmen.
S. 15
Titelfoto: DAK
2 Wirtschaft im Blick
Professor Michael Schütte
FOM Hochschule für Oekonomie & Management
in Essen
Dass die Mitarbeiter ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor in einer Wissensgesellschaft sind
und dass die gut Qualifizierten immer weniger
werden, ist fast schon eine Binsenweisheit.
Der demografische Wandel ist vielfach beschrieben, greift aber für eine verlässliche Erklärung
zu kurz. Vielmehr sollte der Fokus des Interesses auf der Veränderung der Arbeit an sich, den
damit einhergehenden Veränderungen in den
Köpfen und Körpern der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter (und übrigens auch denen der Chefs)
und an den sich verändernden Rahmenbedingungen liegen, die auf den einzelnen Arbeitsplatz
einwirken.
Zu diesen Veränderungen gehören die sitzende
Tätigkeit an Bildschirmarbeitsplätzen, der immer
größer werdende Zeit- und Termindruck, ständig
wechselnde Arbeitsbedingungen und eine Flut an
E-Mails, die auch am Wochenende das Denken
nicht aufhören lässt. Damit verändern sich auch
die Krankheiten, die sich aus dieser „neuen“
Arbeit ergeben: Stress, Burn-out und Erschöpfungssyndrome rücken in den Mittelpunkt des
Interesses und führen seit vielen Jahren die Berentungsstatistiken an.
Betriebliches Gesundheitsmanagement verstanden als ein Ansatz der Unternehmens- und
Führungskultur ist damit nicht nur eine lästige
Pflicht, die sich aus der Arbeitsschutzgesetzgebung ableitet, sonder ein handfester Wettbewerbsvorteil. Denn gesunde Arbeitsbedingungen
senken mittel- bis langfristig die Fehlzeitenquote
UND erhöhen die Produktivität durch steigende
Qualität der Arbeit.
n n n ERFOLGSGESCHICHTE/TREFFPUNKT
„Das kann sich durchaus sehen lassen“
HTVG baut für ISRA eine zweite Halle / Erweiterung um knapp 1500 Quadratmeter
Viel Platz für Hochtechnologie: Eine Abordnung der Stadt unter Leitung von Peter Brautmeier (3.v.r.) in der
neuen ISRA-Halle.
Foto: Heselmann
n Der Name dieses Unternehmens ist vielleicht
nicht ganz so bekannt wie der anderer Hertener
Firmen: „Herta“ kennt jeder vom Supermarktregal, und mit der Vestischen ist wohl jeder Hertener
schon einmal gefahren. ISRA ist da nicht ganz so
geläufig – aber jedes Mal, wenn wir beim Bezahlen
einen Geldschein aus der Tasche holen, steckt in
diesem Vorgang ein Stück ISRA.
ISRA Surface Vision entwickelt und produziert
Mess-Systeme zur Inspektion von Oberflächen, etwa
Glas, Folie, Kunststoffe oder lackierte Oberflächen.
Zu den Kunden gehören Unternehmen der Glas- und
KFZ-Branche, darüber hinaus Unternehmen in der
Kunststoff-, Vlies-, Folie-, Film-, Logistikbranche.
Und eben Hersteller von Geldscheinen: Dort werden
ISRA-Systeme eingesetzt, um die gedruckten Banknoten zu überprüfen. Etwa 80 Prozent aller Geldscheine weltweit kommen erst in Umlauf, nachdem sie von
einem ISRA-System durchleuchtet wurden. Auch der
Verpackungshersteller Tetrapack setzte voll auf die
Technik von ISRA. Displays von Laptops werden mit
ISRA-Kameras genauso überwacht wie die Produktion der Sicherheitsfolie bei Autowindschutzscheiben,
die das Zersplittern verhindern soll.
ISRA gibt es seit 1985 – damals gründete Enis Ersü
zusammen mit weiteren Experten für Robotik und
Bildverarbeitung das Unternehmen in Darmstadt. Im
Jahr 2001 übernahm ISRA die Marler Firma Innomess, ein Unternehmen, das die optische Inspektion
von Flach- und KFZ-Glas im Programm hatte. 2005
erfolgte der Umzug von Marl nach Herten und damit
die Bündelung der Kompetenz in der Oberflächeninspektion am Standort Herten. Die Firma war damals
die erste große Industrie-Ansiedlung auf dem Gelände
der ehemaligen Zeche Ewald in Herten-Süd. Heute ist
die Firma international aufgestellt: Neben den deutschen Standorten in Darmstadt, Herten, Karlsruhe,
und Oerlinghausen ist ISRA auch mit Niederlassungen in den USA, Italien, Frankreich und China vertreten. Am Standort Herten beschäfigt ISRA etwa 200
Mitarbeiter.
Und demnächst werden es mehr, denn ISRA hat seinen
Standort an der Albert-Einstein-Alle auf dem ehemaligen Ewald-Gelände erweitert. Die Gesellschaft für
Technologieentwicklung und Vermögensverwaltung
der Stadt Herten (HTVG), die auch schon die bisherigen ISRA-Gebäude errichtet hat, hat jetzt eine weitere
Halle fertiggestellt. In acht Monaten Bauzeit entstand
eine 1.433 Quadratmeter große Halle, die unter anderem einen Fünf-Tonnen-Kran beherbergt, und die Anfang März bezogen wurde. Die Halle ist im Besitz der
HTVG und wird an ISRA vermietet – der Mietvertrag
mit Kaufoption läuft bis zum Jahr 2026. 1,1 Millionen
Euro hat die neue Halle gekostet, das entspricht einem Quadratmeterpreis von 768 Euro. „Das kann sich
durchaus sehen lassen“, ist sich HTVG-Geschäftsführer Peter Brautmeier sicher.
Damit umfasst das ISRA-Gebäude insgesamt 4.764
Quadratmeter, die Fläche verteilt sich ungefähr zur
Hälfte auf Büro- und zur anderen Hälfte auf Produktionsgebäude. Die Erweiterung sei dringend notwendig
gewesen – „ISRA ist aus allen Nähten geplatzt“, berichtete Brautmeier.
Dem kann ISRA-Vorstands-Mitglied Andreas Gerecke nur zustimmen. „Seit 17 Jahren ist das Unternehmen jedes Jahr um zehn Prozent gewachsen“, so
Gerecke. Eine erstaunliche Erfolgsgeschichte für ein
Unternehmen, das sich aus einer Studenten-Unternehmensgründung von Enis Ersü an der Technischen
Universität Darmstadt zum führenden Weltkonzern
entwickelt. n
Info
ISRA SURFACE VISION GMBH
Albert-Einstein-Allee 36-40 · 45699 Herten
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Vortrag im VCC
Ein Vortrag unter dem Motto „Endlich frei“
findet am Donnerstag, 22. September, im Vestischen Cultur- und Congresszentrum (VCC) Recklinghausen statt.
Dabei geht es um das Unternehmermagazin „impulse“, das im Rahmen eines Management-Buy-out aus
der Verlagsgruppe Gruner + Jahr herausgelöst wurde – und sich jetzt gegen Trends der Medienbranche
stemmt. Referent des Abends ist Dr. Nikolaus Förster,
impulse-Chefredakteur und Geschäftsführender Gesellschafter der Impulse Medien. Die Veranstaltung
beginnt um 19 Uhr.
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Wirtschaft im Blick 3
TREFFPUNKT/SERVICE n n n
Energieeffizienz in Unternehmen
n Wie mache ich mein Unternehmen energieef-
Sonja Seckler vom „Rockorchester Rurgebeat“ begeisterte das Publikum auf der ExtraSchicht 2015.
„Ewald gibt Gas“
„ExtraSchicht“ am 25. Juni auf dem alten Zechengelände
n Rund 10.500 Besucher, 120 Künstler, acht Stun-
den Non-Stop-Programm und durch das Publikum mit der Schulnote 1,8 beurteilt: Das sind die
Fakten und Daten der ExtraSchicht 2015 auf dem
Zukunftsstandort Ewald. Am Samstag, 25. Juni,
steigt auf Einladung der Ruhr Tourismus GmbH
und Stadt Herten eine Neuauflage im Hertener Süden.
Unternehmen schätzen die „ExtraSchicht – die „Nacht
der Industriekultur“ - als idealen Ort für Firmenpräsentationen. Die Mitinhaberin und Geschäftsführerin
des MAZDA-Autohauses Blendorf, Beate Müller, bescheinigte dem Event: „Die ExtraSchicht bietet uns
ein perfektes Umfeld. Der Werbeauftritt ist gewinnbringend.“
Bereits im letzten Jahr haben sich die Macher der geAnzeigen
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Prospektverteilung
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4 Wirtschaft im Blick
planten Premium-Ansiedlung der „Motorworld Zeche Ewald Ruhr“ das Titelsponsoring für dieses Jahr
gesichert. Und so heißt das diesjährige Motto „Ewald
gibt Gas“. Das bietet u.a. Unternehmen beste Präsentations-Chancen, deren Produkte und Dienstleistungen sich mit den Stichworten „Mobilität“, „Eleganz“
und „Qualität“ verbinden lassen. „Gleichzeitig ist ein
Sponsoring auch immer ein Bekenntnis zur Metropole
Ruhr“, so Peter Brautmeier, Fachbereichsleiter Wirtschaft und Arbeit.
Heike Anders von der Agentur Henning Prinz
(( 02361 / 90 11 22) und Michael Polubinski von der
Stadt Herten (( 02366 / 303 562) beraten interessierte Unternehmen. Die Sponsoring-Mappe kann unter
der Email-Adresse [email protected] angefordert werden. n
fizient: Diese Frage stand im Mittelpunkt einer
Informationsveranstaltung, die jetzt im Foyer des
Hertener ZZH stattfand. Fachreferenten aus verschiedenen Bereichen gaben dabei einen Überblick
über die verschiedenen Aspekte des Themas.
Peter Lückerath vertrat die EnergieAgentur.NRW und
stellte die Arbeit seiner Einrichtung vor. Die EnergieAgentur arbeitet im Auftrag der NRW-Landesregierung als operative Plattform mit breiter Kompetenz im
Energiebereich. Ingenieure der EnergieAgentur.NRW
informieren außerdem über energetische Schwachstellen – von der Gebäudetechnik bis zu Produktionsabläufen in Unternehmen. Das Spektrum reicht von
der Heizungsanlage über die Wärmerückgewinnung
bis zu Dämmung als Schutz vor Wärme und Kälte in
großen Werkshallen, von der Leckagesuche bis zur
Erstellung von Energiekonzepten. Die Experten beraten zu Fördermöglichkeiten, verhelfen Unternehmen
zur Minderung der Energiekosten und tragen somit
zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit bei.
Zweite Referentin des Abends war Ilona Dierschke
von der Effizienzagentur. Sie richtete ihren Blick vor
allem auf das produzierende Gewerbe und hilft Unternehmen etwa dabei, Material einzusparen. „Unsere
Beratungsinstrumente steigern Ihre Ressourceneffizienz“, verdeutlichte sie ihre Arbeit und demonstrierte
anhand von Beispielen aus der Praxis, wie Unternehmen mithilfe ihrer Agentur Material und somit Geld
einsparen können. Sie stellte dabei verschiedene Tools
vor, die bei der Beratung zum Einsatz kommen.
Auch die Stadtwerke Herten waren bei der Veranstaltung vertreten: Energieberater Thorsten Böer informierte die Anwesenden zum Thema Energieaudit.
Nach der Energieeffizienzrichtlinie 2012/27/EU müssen alle Großunternehmen in EU-Mitgliedstaaten ein
Energieaudit durchführen. Ziel des Energieaudits ist
es, Unternehmen systematisch auf Verbesserungspotenziale zu durchleuchten und darüber strukturiert zu
berichten.
Verpflichtend ist das Energieaudit für Betriebe, die
entweder mehr als 250 Mitarbeiter haben oder einen
Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro verzeichnen. Betriebe, die weniger als 250 Mitarbeiter
haben, aber einen Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro UND eine Jahresbilanzsumm von mehr
als 43 Millionen Euro verzeichnen, sind ebenfalls verpflichtet, an dem Energieaudit teilzunehmen. Thorsten Böer wies darauf hin, dass Partner der Hertener
Stadtwerke vom umfangreichen Dienstleistungsangebot seines Hauses profitieren könnten. n
Breitbandausbau für den globalen Wettbewerb
n Beim vierten Regionalen Breitbandgespräch
2016 in Recklinghausen hat NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin über den Stand des Breitbandausbaus in der Region gesprochen und die
Rahmenbedingungen der Förderung durch das
Land NRW und den Bund vorgestellt.
Minister Duin lobte den Ausbaustand in der Region. Er wies aber auch auf die besonderen Herausforderungen in Ballungsräumen und Großstädten hin.
„Hier geht es vor allem um die Bildungseinrichtungen und Gewerbegebiete. Mit Blick auf die Zukunft
dürfen wir keine Zeit verlieren. Nur wenn Ausbauvorhaben schnell geplant und umgesetzt werden,
können Schulen die digitale Bildung fördern und
unsere Unternehmen weiterhin im globalen Wettbewerb bestehen.“
Landrat Cay Süberkrüb sagte: „Wir müssen heute die Weichen dafür stellen, auch in Zukunft ein
wettbewerbsfähiger Standort zu bleiben. Nur, wenn
die Emscher-Lippe-Region flächendeckend mit
Breitband-Infrastruktur versorgt wird, sind wir
künftig attraktiv. Für Unternehmen und Betriebe
aus Zukunftsindustrien unterstützen wir das Ziel
der Landesregierung, Gewerbegebiete grundsätzlich mit Glasfaser zu erschließen.“
Im Januar hatte das Land bereits 245.000 Euro aus
dem Strukturhilfeprogramm für die Digitalisierung
der Region bereitgestellt. n
n n n TREFFPUNKT
Ein zukunftsträchtiges Modell
Recklinghäuser Verein „Frauen in Arbeit“ feiert 15. Geburtstag
Grund zum Feiern: Auch Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche (2.v.r.) gratulierte dem Verein
„Frauen in Arbeit“ zum 15. Geburtstag.
Foto: Recklinghäuser Zeitung
n Am Anfang stand die Idee, Putzfrauen aus
der Schwarzarbeit zu holen. 15 Jahre später sind
die „Frauen in Arbeit“ mit ihren rund 40 Mitarbeiterinnen eine feste Größe für sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und qualifizierte,
haushaltsnahe Dienstleistung. Im Matthäus-Haus
feierte der Verein jetzt Geburtstag.
„Das wird nichts“, mussten die Initiatorinnen Barbara Krüger und Gudrun Braukmann damals oft hören.
„Auch ich war anfangs sehr skeptisch und hatte meine
Zweifel, ob eine Dienstleistungsagentur zukunftsfähig ist“, gestand Ulla Simon, die das Programm moderierte. „Mittlerweile bin ich Vorstandsmitglied, weil
ich vom Konzept überzeugt bin.“
Bürgermeister Christoph Tesche lobte die Nachhaltigkeit von „Frauen in Arbeit“: „Jede sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nützt der Gesellschaft.“
Die Dienstleistungsagentur „pro fix“ gebe Frauen, die
aufgrund ihrer Bildung oder des Alters kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten, eine Perspektive.
„Sie qualifizieren sie mit großem Erfolg und wirken
so auch gegen Altersarmut.“ Und die Kundschaft seien
vor allem Senioren, die durch die Hilfe der „Frauen in
Arbeit“ länger selbstständig leben könnten. „Sie bringen zwei Bereiche auf wunderbare Weise zusammen“,
stellte Tesche fest.
Dass das Modell der „Frauen in Arbeit“ zukunftsträchtig ist, unterstrich Gastrednerin Prof. Uta Meier-Gröne
von der Universität Gießen. „Wer über Erwerbsarbeit
spricht, darf über Hausarbeit nicht schweigen“, betonte sie. Da das Hausfrauenmodell auslaufe, müsse die
Haus- und Fürsorgearbeit geregelt sein.
Der Verein „Frauen in Arbeit“ umfasst drei Bereiche:
Die Dienstleistungsagentur „Pro-Fix“ für Hilfen im
Haushalt wurde 2002 auf den Weg gebracht. Die Mitarbeiterinnen sind vorrangig Alleinerziehende, Frauen ohne Berufsabschluss und/oder ältere Frauen ab
40 Jahren. „Pro-Fix“ hat zurzeit 40 Mitarbeiterinnen.
Zusätzlich arbeiten in der Verwaltung und Geschäftsleitung sieben Frauen. Zurzeit werden mehr als 400
Kunden betreut.
Seit 2009 bildet der Verein Seniorenassistentinnen aus.
Bis zu 80 Prozent der Teilnehmer finden sozialversicherungspflichtige Arbeit. Seit April 2015 kann der
Verein direkt mit den Pflegekassen hauswirtschaftliche Versorgung und Betreuungsleistungen abrechnen.
Recklinghäuser Zeitung/metz n
Info
Frauen in Arbeit
Kontakt: Barbara Krüger / Gudrun Braukmann
( 0 23 61 / 90 82 87
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D
iese Veranstaltung hat Tradition in Recklinghausen: Einmal im Jahr lädt der Bürgermeister Verantwortliche und Entscheider aus den lokalen Unternehmen zum Wirtschaftsempfang ins Rathaus. Dabei
stehen sowohl anregende Vorträge und Podiumsdiskussionen als auch das klassische „Netzwerken“ auf der
Agenda. 320 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt. Bei der Veranstaltung Ende November ging es um
das Thema „Auto“: Teilnehmer an der Podiumsdiskussion waren Hermann Eiling (Hauptgeschäftsführer der
Handwerkskammer Münster), Norbert Redemann (Inhaber einer Recklinghäuser Spedition und Repräsentant der IHK Westfalen), Dirk Vogelsang vom gleichnamigen Autohaus, Frank Fiegenschuh (Porsche Zentrum RE), Dietlinde Stüben-Endres (Vestische Kraftfahrzeuginnung), Jörg Friemel (InTraKon GmbH) und
Dr. Christoph Dörlemann (ScienLab eletronic systems GmbH). Der Wirtschaftsempfang 2016 findet am
18. November statt.
Foto: Stadt Recklinghausen
Wirtschaft im Blick 5
SERVICE/TREFFPUNKT n n n
Im Hertener Norden tut sich eine Menge
Schlusssteinlegung auf Schlägel & Eisen am 30. April / Nutzungsmanagement für Gewerbeimmobilien
„Es füllt sich“: Schon vor der Fertigstellung war die Nachfrage nach Gewerbeflächen auf dem Schlägel-undEisen-Gelände enorm.
Foto: Stadt Herten
n Im Norden viel Neues: In den nördlichen Stadtteilen Hertens tut sich eine ganze Menge. Vor allem
auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Schlägel
& Eisen: Dort wird am 30. April im Rahmen eines
Bürgerfests feierlich der Schlussstein für das neue
Gewerbegebiet gelegt.
Doch schon jetzt, vor der Schlusssteinlegung, zieht
die Stadt Herten eine überaus positive Bilanz. „Wir
sind total begeistert“, schwärmt Peter Brautmeier,
Fachbereichsleiter Wirtschaft und Arbeit. „30 Prozent der Gewerbeflächen sind bereits verkauft oder
stehen in Verhandlungen – damit hätten wir nie gerechnet.“ Während die letzten Erschließungsarbeiten
für das Gelände noch liefen, entstünden bereits die
ersten Gebäude auf der alten Zeche – „es füllt sich“, so
Brautmeier. Ursprünglich habe die Stadt geplant, im
großen Stil um Unternehmen für das Gewerbegebiet
zu werben – „das ist gar nicht mehr nötig“, zeigte sich
der Wirtschaftsförderer sehr zufrieden mit dem Stand
der Dinge.
Damit beginnt ein neues Kapitel für den traditionsreichen Industriestandort. Im Jahr 2000 war die traditionsreichen Zeche im Hertener Ortsteil Langenbochum stillgelegt worden. Seit 2012 baut jetzt die
EGSE, ein Gemeinschaftsunternehmen von Stadt
Herten und RAG Montan Immobilien GmbH, das
Zechengelände Schlägel & Eisen zum Gewerbegebiet
um, außerdem entsteht dort noch ein Stadtteilpark.
Das gesamte Areal ist etwa 19 Hektar groß. Projektleiter Benedikt Schmoll erklärt: „Rund 20 Gebäude
wurden abgerissen, 52.000 Quadratmeter Fläche entsiegelt. Der Förderturm von Schacht 3 und die Fördermaschine bleiben als Denkmal erhalten. 18 Millionen
Euro investieren Stadt, RAG, Bund, Land und EU, das
Projekt wird auch aus Mitteln des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms (RWP) gefördert.“
Neben dem klassischen Gewerbeflächenangebot wird
an dem Standort Schlägel & Eisen auch ein Beratungs- und Netzwerkangebot für die Unternehmen
angeboten, die sich mit besonderem Interesse und Engagement mit den Chancen und Risiken des demografischen Wandels und der immer älter werdenden Bevölkerung auseinandersetzen. Dies kann sich sowohl
auf die Produkt- und Dienstleistungsebene beziehen,
z.B. die Erschließung demografieorientierter Märkte
oder die Ausrichtung auf bestimmte Altersgruppen,
als auch interne und organisatorische Aspekte betreffen, z.B. Mitarbeiterbindung, Qualifizierung, Arbeitszeitmodelle, Gesundheitsvorsorge, Vereinbarkeit von
Familie und Beruf, Betriebsnachfolgeregelung. So erhalten die neuen Unternehmen neben dem neuen Unternehmensstandort einen zusätzlichen Mehrwert für
die Zukunftsfähigkeit ihres Betriebes.
Doch nicht nur auf Schlägel & Eisen, auch rund um die
Kranzplatte in Langenbochum soll das Wirtschaftsleben neu erblühen. Mit dem Ulu-Supermarkt ist dort
vor einiger Zeit wieder ein Nahversorger eingezogen,
auch andere ehemalige Leerstände haben sich wieder
gefüllt. Um den Standort weiter zu fördern, hat die
Stadt zwei Maßnahmen ins Auge gefasst. Zum einen
soll ein Nutzungsmanagement eingeführt werden:
Ein Fachmann soll die Immobilien-Besitzer, die noch
Mieter suchen, beraten, wie sie ihre Räumlichkeiten
besser vermarkten können. Außerdem hat der Rat der
Stadt die Auflage eines Fassadenprogramms beschlossen: Insbesondere Hausbesitzer entlang der Feldstraße, die ihre Immobilien verschönern wollen, können
dazu Zuschüsse beantragen.
Bereits abgeschlossen ist die Umgestaltung der Kranzplatte im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts. Beim Umbau wurden eine Reihe von Maßnahmen in Kooperation mit dem Stadtumbau-Nord und
ansässigen Einzelhändlern umgesetzt. Ziel war es,
dass die Anwohnerinnen und Anwohner die Kranzplatte als ihre „Herzliche Mitte“ akzeptieren und nutzen. Der Bereich rund um die Kranzplatte sollte darüber hinaus auch für die Kunden und Betreiber der
umliegenden Geschäfte attraktiver werden.
n
Das beste Hotel steht in Recklinghausen
n Hohe Auszeichnung für das Recklinghäuser Ho-
tel Engelsburg: Zum dritten Mal in Folge erhielt
das Haus den „Quality Award“ der Best-Western-Gruppe. Damit belegt die Engelsburg unter
den 200 Best-Western-Hotels in Deutschland und
Luxemburg erneut den ersten Platz.
Obwohl im Vorfeld der Preisverleihung schon einiges
darauf hingedeutet hatte, war bis zuletzt ungewiss,
ob es auch 2015 wieder für den Spitzenplatz reichen
würde. Und so fieberte das Engelsburg-Team um Geschäftsführerin Susanna Goesmann schon mit einiger
Spannung auf den Tag der Preisverleihung hin, der
Ende 2015 in Berlin stattfand.
Entsprechend groß war die Freude, als Christoph
Unckell, Aufsichtsratsvorsitzender bei Best Western
Deutschland, innerhalb einer kleinen Feierstunde bekannt gab, dass der Recklinghäuser Destination des internationalen Hotelverbundes nun bereits zum dritten
Mal „en suite“ diese besondere Auszeichnung zu Teil
6 Wirtschaft im Blick
geworden ist. Wie immer spielten die von Best Western International vorgegebenen hohen Qualitätsanforderungen, deren Einhaltung alljährlich von einem
unabhängigen Hoteltester unter die Lupe genommen
werden, sowie die Gästebeurteilungen in sämtlichen
Internetportalen und Gästefragebögen bei der Urteilsfindung die entscheidende Rolle.
„Mein Team und ich sind natürlich wieder extrem
stolz auf den errungenen Preis. Er ist für uns alle stets
ein toller Beweis dafür, dass wir mit unserem schönen
Haus eine sehr hohe Kundenzufriedenheit erreichen“,
so Hotelchefin Susanna Goesmann. „Ich bin überzeugt
davon, dass dieses Ergebnis vor allem auch unserer
großen Nähe zu den Gästen und dem großen Engagement jeder einzelnen Mitarbeiterin bzw. jedes einzelnen Mitarbeiters zuzuschreiben ist“, kommentiert die
Hotelchefin den neuerlichen Erfolg der Engelsburg. n
Info
Hohe Auszeichnung: Die Engelsburg wurde erneut
als bestes Hotel der Best-Western-Kette ausgezeichnet.
Foto: Engelsburg
Parkhotel Engelsburg
Geschäftsführerein Susanna Goesmann
( 0 23 61 / 2 01 - 0
www.parkhotel-engelsburg.de
n n n SERVICE/TREFFPUNKT
Kammer vermittelt Flüchtlinge
n Erneut können sich Handwerksbetriebe, die
Ausbildung oder Hochschule – oder beides: Das Duale Studium wird sowohl bei Studierenden als auch bei
Unternehmen immer beliebter.
Foto: NBM (Archiv)
Modell mit vielen Vorteilen
Infoveranstaltung zum Thema „Duales Studium“ am 13. April
n Ausbildung, Studium – mit diesen Fragen be-
schäftigen sich in der Regel junge Menschen, die
kurz vor ihrem Schulabschluss stehen. Mittlerweile ist die Auswahl an Möglichkeiten sehr groß
geworden, für die Schülerinnen und Schüler heißt
das, dass sie sich gut informieren müssen.
Das gleiche trifft aber mindestens in gleichem Maße
auf Unternehmerinnen und Unternehmer zu: Sie sollten auch auf dem neuesten Stand in Sachen Ausbildung sein. Viele Informationen zu diesem Thema gibt
es am 13. April in Recklinghausen: Dann findet am
Standort der Westfälischen Hochschule eine Infoveranstaltung zum Thema „Duales Studium“ statt.
Als Fachreferent konnte Robin Gibas gewonnen werden. Er ist Koordinator des Servicezentrums Duales
Studium der Hochschule. Meist sind es Studienfächer beziehungsweise Ausbildungsberufe aus den
MINT-Fächern – also den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik –, die sich
für ein Duales Studium eignen. Darüber hinaus sind
auch Wirtschaftsfächer sehr beliebt. Für die Studierenden bietet das Konzept einige Vorteile: „Die dual
Studierenden besuchen die gleichen Vorlesungen wie
die ,normalen‘ Studierenden“, so Gibas. „Am Ende
haben sie ein vollwertiges Studium absolviert, ohne
dass auf Teile der notwendigen Theorie zugunsten von
Praxisanteilen verzichtet würde.“ Darüber hinaus verdienen die jungen Menschen vom ersten Tag an Geld.
Doch nicht nur für Studierende bietet das Modell viele
Vorteile – auch Unternehmen könnten erheblich vom
Dualen Studium profitieren, ist Gibas überzeugt. Gerade für kleine und mittelständische Firmen biete das
Duale Studium eine gute Möglichkeit, engagierte junge Leute auf sich aufmerksam zu machen. „Die Leute,
die sich um ein Duales Studium bemühen, sind in der
Regel hochmotiviert und bringen aus der Schule schon
gute Vorleistungen mit“, sagt Gibas. Außerdem entwickelten dual Studierende von Anfang an eine enge
Bindung an das Unternehmen – und sind nach Abschluss ihres Studiums sofort im Betrieb einsetzbar,
anders als „normale“ Uni-Absolventen, die zwar die
akademische Qualifikation für den Beruf mitbringen,
allerdings häufig wenig Praxiserfahrung haben. n
Flüchtlingen ein Praktikum oder eine Lehrstelle
anbieten wollen, an die Handwerkskammer Münster wenden.
Im Rahmen des für 2016 ins Leben gerufenen Projektes „Arrived – Ausbildung von Flüchtlingen aus Krisenregionen in deutschen Betrieben“ setzt die Kammer ihre im Vorjahr begonnene Vermittlungsarbeit
fort. Sie betreut Ausbildungs- und Praktikumsbetriebe sowie Flüchtlinge mit Bleiberecht und Basiskompetenzen intensiv.
Vorrangig werden Unternehmen aus den Branchen
Bau und Ausbau und Metall, dem Kraftfahrzeug- und
Nahrungsmittelgewerbe und den Gesundheitsberufen
gesucht. Es können sich zudem Handwerksbetriebe
anderer Branchen melden, denn die Kammer engagiert sich über „Arrived“ hinaus bereits seit vielen
Jahren für die Integration von Flüchtlingen ins Handwerk.
Vermittelt werden hoch motivierte Flüchtlinge, die
zumeist praktische Erfahrungen im geplanten Ausbildungsberuf besitzen, jedoch keine formale Qualifikation in ihrem Heimatland genossen haben. Die Handwerkskammer schätzt in einem Kompetenzcheck die
Eignung der jungen Erwachsenen für eine Ausbildung
ein, begleitet sie auf dem Weg zu einem gesicherten
Aufenthaltsstatus und berät interessierte Betriebe und
Lehrlinge zu ergänzenden Maßnahmen, die den Ausbildungserfolg sichern sollen.
Arrived wird vom Bundesentwicklungsministerium
finanziell gefördert. Ansprechpartnerinnen bei der
Handwerkskammer sind Andrea Hahn und Sabine
Heine, ( 0251 705-1335 und -1313. n
www.hbz-bildung.de/arrived
Info
Die Veranstaltung findet statt am 13. April, 18 Uhr,
auf dem Campus der Westfälischen Hochschule in
Recklinghausen.
Infos und Anmeldung:
Melanie Murek · ( 0 23 61 / 50 14 06
Frauke Wiering · ( 0 23 66 / 30 36 17
Andrea Hahn vermittelt im Rahmen des Handwerkskammer-Projektes „Arrived“ Asylbewerber in
Lehrstellen
©Foto: Rido – www.fotolia.com
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Wirtschaft im Blick 7
SCHWERPUNKT: BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT n n n
Gesunde Mitarbeiter – gesunder Betrieb
Die Bedeutung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist noch nicht überall angekommen
Betriebliches Gesundheitsmanagement: Wer
sich darunter die Gründung einer Betriebs-Fußballmannschaft vorstellt, die einmal pro Woche
nach Dienstschluss den Ball durch die Gegend
schießt, der ist noch nicht in diesem Jahrhundert
angekommen. Modernes Betriebliches Gesundheitsmanagement ist vielschichtig, vielfältig – und
vor allen Dingen extrem wichtig.
Doch warum sollte man sich als Unternehmer überhaupt um die Gesundheit seiner Arbeitnehmer kümmern? Ist nicht jeder Mensch selbst für sich und sein
Wohlergehen verantwortlich? Doch auch diese Frage
hat in unserer Zeit längst ihre Antwort gefunden: Natürlich trägt der Arbeitgeber Verantwortung für seine
Mitarbeiter – und natürlich ist es für den Arbeitgeber
von großem Vorteil, wenn er gesunde und zufriedene
Mitarbeiter beschäftigt. Gerade in Zeiten des immer
mal wieder beklagten Facharbeitermangels können
Unternehmen punkten, wenn sie ihren Angestellten
ein angenehmes Arbeitsumfeld bieten. Das können –
Stichwort „Employer Branding“ – auch die auschlaggebenden Kriterien beim Werben um neue Fachkräfte
sein.
„Gesunde, leistungsfähige und motivierte Mitarbeiter
stellen die Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmen dar“, heißt es in einer Broschüre des Bundesgesundheitsministeriums. „Um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zu sichern, sind Aufbau und Erhalt gesunder und sicherer Arbeitsbedingungen eine wichtige Basis.“
Ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement beinhaltet die bewusste Steuerung und Integration aller betrieblichen Prozesse mit dem Ziel, die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern und zu erhalten.
Auf diese Weise können in einem Betrieb viele positive Veränderungen erreicht werden. Die Vorteile liegen
dabei auf der Hand: Betriebliches Gesundheitsmanagement als ein entscheidender Aspekt des Gesundheitsvorsorge trägt dazu bei, dass Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter langfristig gesund und leistungsfähig
bleiben. Ein gutes und gesundes Arbeitsklima trägt zu
einer höheren Arbeitsmotivation und zu mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz bei. Dies führt neben einer
positiven Identifikation mit dem Unternehmen auch zu
einer Produktivitäts- und Qualitätssteigerung. Sinkende Fehlzeiten und eine Imageverbesserung der Firma
können zu erheblichen Kosteneinsparungen bzw. zu
höheren Umsätzen führen.
n
„Menschen arbeiten
grundsätzlich gerne“
Diese Meinung teilt auch die VIACTIV Krankenkasse. „Eine gesunde und motivierte Belegschaft ist das
A und O für wirtschaftlichen Erfolg. Deswegen lohnt
es sich, nachhaltig etwas für die Gesundheit der Beschäftigten zu tun“, ist Sven Sassen, Fachberater BGM
und Prävention bei der VIACTIV Krankenkasse,
überzeugt. Denn jede Investition in die Mitarbeitergesundheit sei eine Investition in die wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Mit einem
Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) stehe
ein wirkungsvolles Instrument zur Verfügung, um
Mitarbeiter langfristig zu unterstützen, so Sassen.
„Menschen arbeiten grundsätzlich gerne“, glaubt Pro8 Wirtschaft im Blick
Gesundheit im ehemaligen Raucherraum: Mareike Raffel von der Vestischen (r.) mit einer Mitarbeiterin des
Praxisnetzwerks Watanabe.
Foto: Heselmann
fessor Michael Schütte. Er ist Dekan für den Fachbereich Gesundheits- und Sozialmanagement bei der
privaten FOM Hochschule für Oekonomie & Management in Essen, außerdem Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde. Er beschäftigt sich schon seit
langem mit den Zusammenhängen zwischen Arbeit
und Gesundheit – sowohl praktisch im Rahmen seiner Tätigkeit als Ohrenarzt als auch wissenschaftlich
an seiner Hochschule. Dort gibt er auch Seminare für
Führungskräfte in Unternehmen. „Heute ist die Arbeit
zentraler Bestandteil des sozialen Menschseins“, sagt
Professor Schütte – daher sei es umso wichtiger, die
Bedingungen, unter denen Menschen arbeiteten, erträglich zu gestalten.
Doch die Bedingungen sind im Laufe der Jahre nicht
unbedingt einfacher geworden – lediglich der Fokus
hat sich verschoben. Noch vor wenigen Jahrzehnten
waren es eher die physischen Aspekte der Arbeit, die
sich negativ auf die Gesundheit der Menschen ausgewirkt haben. Ein Bergmann etwa, der die Hälfte seines
Lebens unter Tage verbrachte, konnte davon ein Lied
singen. Heute gibt es zwar immer noch viele Menschen, die harte körperliche Arbeit leisten – aber auch
jemand, der seinen Arbeitstag an einem Schreibtisch
vor einem Bildschirm verbringt, tut seiner Gesundheit
damit nicht unbedingt etwas Gutes. Und dann ist da
noch der stetig wachsende Druck, der auf den Menschen lastet. Michael Schütte nennt ein Beispiel: „Ich
hatte in meiner Praxis den Fall einer Frau, die nach
einem Urlaub zurück an ihren Arbeitsplatz kam, ihren
Rechner hochfuhr und feststellte, dass sie 5000 ungelesene E-Mails in ihrem Postfach hatte. Die Folge war
ein stressbedingter Tinnitus.“
Kein Einzelfall, doch das Beispiel zeigt: Betriebliches
Gesundheitsmanagement sollte mehr sein als die gelegentlichen Dehn- und Streckübungen nach langem
Sitzen. Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Gesundheitsvorsorge sei zunächst einmal ein Umdenken
bei den Unternehmern, ist sich Michael Schütte sicher.
Die trügen auch einen Teil der Schuld an der zunehmenden Belastung: „Viele Probleme werden schlicht
und einfach durch schlechte Menschenführung ausgelöst.“ Daher sei ein Teil seines Ansatzes beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement auch eine Führungskräfteanalyse.
„Oft fehlt es an
Eigenverantwortung“
In eine ähnliche Richtung geht der Ansatz von Jürgen Watanabe, Inhaber des gleichnamigen Praxisnetzwerks. „Viele Unternehmer wissen gar nicht, was die
Beschäftigten eigentlich wollen.“ Daher sei es vor allem wichtig, vor der Planung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements eine gründliche Bedarfsanalyse durchzuführen. Und mindestens genauso wichtig,
die Mitarbeiter vom Sinn eines guten Gesundheitsmanagements zu überzeugen. Das habe hierzulande nämlich immer noch einen falschen Ruf. „In Deutschland
assoziieren Menschen das Thema Gesundheit noch
immer mit Ärzten und Krankenhäusern“, weiß Jürgen
Watanabe. „Oft fehlt es an Eigenverantwortung.“
Zudem wissen viele Arbeitgeber nicht, wo sie sich
Unterstützung suchen können. Deshalb haben verschiedene Hertener Gesundheitsdienstleister ein
Netzwerk gegründet. Hier können sich interessierte
Arbeitgeber Informationen und Unterstützung holen.
Neben dem Praxisnetz Watanabe gehören dazu der
Sportpark 4everfit, das Gesundheitszentrum Koschel,
die Physiotherapiepraxis Bartoschek und LaMobile
Yogaschule. Die Netzwerkpartner bieten ein vielseitiges Präventionsprogramm sowie die verschiedenen
Bausteine für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement, die ganz auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten werden. „Wir analysieren das Unternehmen
beispielsweise mittels Mitarbeiterbefragungen und
n n n SCHWERPUNKT: BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT
Arbeitsplatzanalysen und leiten anschließend passgenaue Maßnahmen ab“, so Watanabe.
Fünf Bausteine machen für das Netzwerk die Bandbreite des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
aus: Ernährung, Bewegung, Entspannung, Ergonomie
am Arbeitsplatz und Coaching – beim letzten Punkt
geht es beispielsweise um Stimmtraining für Mitarbeiter, die beruflich viel sprechen müssen, also etwa
Dozenten oder Erzieher – aber auch Konflikt- und
Stressmanagement fallen unter diesen Punkt. Was genau für welches Unternehmen infrage kommt, ist dann
eine Sache der individuellen Absprache.
Ein Unternehmen, das das Betriebliche Gesundheitsmanagement in Angriff genommen hat, ist die Vestische Straßenbahnen GmbH. Dort haben die Mitarbeiter der Verwaltung in Herten einmal pro Woche
Gelegenheit, sich massieren zu lassen – die Kosten
tragen zur Hälfte die Mitarbeiter, zur anderen Hälfte
der Arbeitgeber. „Das Angebot wird rege angenommen“, sagt Mareike Raffel, Assistentin Centerleitung
bei der Vestischen. Die Massage findet statt in einem
„Gesundheitsraum“, der aber auch mit anderen Sportgeräten ausgestattet ist und über die Massage hinaus
zur kleinen Bewegungseinheit zwischendurch genutzt
werden kann. Wie sehr das Thema Gesundheit in den
vergangenen Jahren den Weg in die Betriebe gefunden
hat, lässt sich an der Nutzungsgeschichte des Gesundheitsraumes gut illustrieren: „Früher war das unser
Raucherraum“, schmunzelt Mareike Raffel. Und auch
die Busfahrer, die natürlich nicht immer in der Verwaltung sind, gehen nicht leer aus: Sie können eine der
Praxen des Praxisnetzwerks Watanabe ansteuern und
sich dort – nach Terminabsprache – zu den gleichen
Konditionen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements behandeln lassen.
Genau wie Professor Michael Schütte betont Jürgen
Watanabe auch, dass vor allen Aktionen im Rahmen
des Betrieblichen Gesundheitsmanagements das Bewusstsein der Arbeitgeber sowie Mitarbeiter für das
Thema geschärft werden müsse. Vor allem, weil Prophylaxe der Schlüssel zum Erfolg sei. „Als 20-jähriger Gärtner achte ich vielleicht noch nicht so genau
darauf, wie ich einen Sack Blumenerde anhebe“, so
Watanabe, „aber genau das ist der richtige Zeitpunkt,
um mich an rückenschonende Bewegungsabläufe zu
Gesund ist das nicht: Auch rückenschonendes Arbeiten gehört zum Thema Gesundheitsmanagement. Foto: AOK
gewöhnen. Später ist es dafür vielleicht zu spät.“
Auch finanziell gibt es Anreize für Unternehmen. Arbeitgeber können seit dem Jahressteuergesetz 2009
ihren Mitarbeitern bestimmte gesundheitsfördernde
Maßnahmen anbieten, die bis zu einem Betrag von
500 Euro pro Mitarbeiter und Jahr steuerfrei bleiben.
Unter die Steuerbefreiung fallen insbesondere die Themenfelder, die im Präventionsleitfaden der Spitzenverbände der Krankenkassen genannt sind. Unfallversicherungsträger können unter Berücksichtigung der
Wirksamkeit der von den Unternehmen getroffenen
Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen und
Berufskrankheiten und für die Verhütung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren Prämien gewähren.
Auch Krankenkassen bieten bei der Durchführung
eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements sowohl
für Analysen als auch für Maßnahmen finanzielle Un-
terstützung an. Einzelne Krankenkassen haben über
Bonusprojekte eine finanzielle Entlastung der Betriebe ermöglicht.
Matthias Heselmann n
Info
Mit dem Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ beschäftigt sich auch die nächste Ausgabe der Reihe „Wirtschaft im Kontakt“, die am 20.
Juni in Herten im Autohaus Kroppen stattfindet.
Neben einem Vortrag von Prof. Schütte und einer
Podiumsdiskussion, bei der Unternehmer von ihren
Erfahrungen berichten, stellt sich auch das Hertener
Netzwerk „Gesundheit im Betrieb“ vor.
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Ich arbeite gerne in Recklinghausen, weil...
…die Stadt mir sowohl in privater als auch in
beruflicher Hinsicht jede Menge zu bieten hat.
Mein erstes Geschäft zum Thema Ergonomie
hatte ich in Lüdinghausen. Damals schon hatte
ich viele Kunden aus dem Kreis Recklinghausen, vor 22 Jahren habe ich mich dann in
Recklinghausen niedergelassen.
Die Stadt hat für mich genau das richtige
Format: groß genug, damit ich von meinem
sehr beratungsintensiven Geschäft gut leben
kann – und klein genug, um als Marke erkannt
zu werden. Hier gibt es auch noch eine echte
Mittelschicht: Anzeichen dafür sind die vielen
kleinen Fachgeschäfte.
Thomas Menke
Inhaber von „Die Rücken – Wohltat“
Mir gefällt auch die Haltung der Menschen
hier, den Kopf angesichts des Umbruchs, den
das Ruhrgebiet erlebt, nicht in den Sand zu
stecken, sondern die Veränderungen gezielt zu
steuern. Darüber hinaus ist die Verkehrsanbindung hier ganz ausgezeichnet.
Und das bezieht sich nicht nur auf den Auto-
verkehr: Ich kann hier bequem mit dem Fahrrad ins Geschäft fahren – und das Auto einfach
mal stehen lassen.
Außerdem gibt es einige schöne Rad-Strecken
für die Wochenenden. Denn – und das ist für
viele Menschen, die nicht von hier sind, immer
noch eine Überraschung: Recklinghausen ist
grün! Ein kurzer Schwenk von der Hauptstraße
weg beweist das.
Hier liegt eben alles ganz nah beieinander:
Die Ruhrstadt und das Münsterland, die Kultur
und die Natur. Ich schätze auch die Offenheit
der Menschen für neue Ideen – was sicherlich
auch an den vielen unterschiedlichen Nationalitäten liegt, die hier in Recklinghausen leben,
und die hier aufeinander treffen und sich gegenseitig bereichern. Und das nicht nur, wenn
es ums Essengehen geht.
Kurz und gut: Recklinghausen ist eine Stadt, in
der ich bleiben und älter werden möchte.
Hier erreichen Sie Ihre Netzwerkpartner:
Arbeitgeberservice - Agentur für Arbeit
Teamleitung: Claudia Schütte & Alexander Stolte
Claudia Schütte, ( 0 23 61 / 40-11 64
Alexander Stolte, ( 0 23 61 / 40-21 84
[email protected]
Arbeitgeberverband Emscher-Lippe e.V.
Zeppelinallee 51, 45883 Gelsenkirchen
( 02 09 / 94 504 0, Fax 02 09 / 94 504 30
[email protected]
Arbeitgeberverbände Ruhr-Westfalen
Königsallee 67, 44789 Bochum
( 02 34 / 58 87 70, www.agv-bochum.de
BVMW-Bundesverband mittelständische
Wirtschaft e.V
Geschäftsführer der Region Metropole Ruhr
( 0 23 61 / 48 75 13, Fax 0 23 61 / 48 75 14
Mobil: 01 73/ 5 33 84 93
E-Mail: [email protected]
www.metropoleruhr.bvmw.de
GUT – Unternehmer- und Gründertreff Herten
z. H.Wirtschaftsförderungsagentur Stadt Herten
Kurt-Schumacher-Straße 2, 45699 Herten
( 0 23 66 / 30 36 16, Fax 0 23 66 / 30 33 13
www.GutHerten.de, E-Mail: [email protected]
Jungunternehmer-Stammtisch JUST
Thorsten Schlautmann,
( 0 23 61 / 3 84 80 14, [email protected]
Tim Flake, ( 0 23 61 / 10 85 16, [email protected]
Erik Schare, ( 0 23 61 / 4 95 52 41,
[email protected] · www.just-re.de
10 Wirtschaft im Blick
Nutzungsmanagement Herten Süd
Dr. Siegbert Panteleit, ( 02 09 / 3 33 04
Mobil 01 72 / 2 80 82 83, [email protected]
Startercenter NRW Emscher Lippe
- IHK Nord Westfalen, Klemens Hütter,
( 02 09 / 3 88-1 03, [email protected]
- Kreis Recklinghausen, Petra Bauer /Eva Wobbe,
Kurt-Schumacher-Allee 1, 45657 Recklinghausen
( 0 23 61 / 53-43 30
[email protected]
- Handwerkskammer Münster (GE-Buer)
Dagmar Voigt-Sanktjohanser, ( 02 09 / 3 80-77 10
[email protected]
Jobcenter Kreis Recklinghausen
– Bezirksstelle in Recklinghausen
Görresstraße 15, 45657 Recklinghausen
Sandra Arnold, Teamleiterin Markt und
Integration
( 0 23 61 / 3 84 23 47
E-Mail: [email protected]
Antoinette Weller, Vermittlungsservice
( 0 23 61 / 93 84 22 77
E-Mail: [email protected]
– Bezirksstelle in Herten
Kurt-Schumacher-Straße 28, 45699 Herten
Iris Smolinski, Teamleiterin Markt und
Integration
( 0 23 66 / 1 81 01 79
E-Mail: [email protected]
Regina Haastert, Vermittlungsservice
( 0 23 66 / 1 81 02 01
E-Mail: [email protected]
Vestische Freundegesellschaft der
Westfälischen Hochschule RE e.V.
Peter Brautmeier, Geschäftsführer,
( 0 23 66 / 30 32 62, [email protected]
Vestischer Unternehmerkreis e. V. Geschäftsstelle
c/o Dominik Sprenger
Kurfürstenwall 19 · 45657 Recklinghausen
( 0 23 61 / 90 85 50 · Fax 0 23 61 / 9 08 55 11
[email protected]
Wirtschaftsförderung Stadt Recklinghausen
FB Wirtschaftsförderung, Standortmanagement,
Stadtmarketing
Rathausplatz 3, 45657 Recklinghausen
( 0 23 61 / 50 50 50 · Fax 0 23 61 / 5 09 14 01
www.recklinghausen.de/wirtschaft
[email protected]
Wirtschaftsförderung Stadt Herten
ZukunftsZentrum, Bauteil A, Erdgeschoss,
Konrad-Adenauer-Straße 9-13, 45699 Herten
( 0 23 66 / 30 34 00 · Fax 0 23 66 / 30 33 13
www.wirtschaftsfoerderung-herten.de
[email protected]
Wirtschaftsjunioren der IHK, Vestische Gruppe
www.wj-nordwestfalen.de
Wirtschaftsvereinigung Vest Recklinghausen e. V.
Michael Böhm, ( 07 00 / 98 73 25 54
[email protected]
www.wv-recklinghausen.de
n n n TREFFPUNKT
Startschuss für das Vermarktungskonzept
Gewerbliche Mitte Blumenthal: Unternehmen zeigen Interesse
n Unter dem Titel „Gewerbliche Mitte Reckling-
hausen Blumenthal“ (GMRB) entwickelt die Stadt
Recklinghausen ein neues Gewerbegebiet an der
Herner Straße und der Kurt-Schumacher-Allee
für die Ansiedlung von Betrieben verschiedener
Wirtschaftszweige.
Im Dezember hatte die Stadtverwaltung zum 1. GMRB-Forum ins Rathaus eingeladen und mit Vertretern
aus Wirtschaft und Politik über Standortanforderungen und fördertechnische Kriterien diskutiert. Damit
ist der Startschuss für das Vermarktungskonzept erfolgt. Erste Firmen haben bereits Interesse an einer
Ansiedlung gezeigt.
Nach der Begrüßung durch Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche gab es zwei Gesprächsrunden, moderiert von Axel Tschersich, Fachbereichsleiter
Wirtschaftsförderung, Standortmanagement, Stadtmarketing. In der ersten Runde ging es um allgemeine Informationen zum Planungsgebiet, Planungsrecht
und bisher durchgeführte sowie künftige Maßnahmen
wie Bodengutachten, Baufeldherrichtung und Sanierung. Auch die Förderbedingungen waren in dieser
Gesprächsrunde Thema, denn die Vermarktung ist an
Förderkriterien des Landes und des Bundes gebunden.
Die Förderung durch Land und Bund erfolgt auf
Grundlage der sogenannten Gemeinschaftsaufgabe,
nach der strukturschwächere Regionen durch Verlagerung von Umsätzen aus strukturstärkeren Regionen
gefördert werden sollen. Entsprechend dürfen nur
Firmen angesiedelt werden, die den sogenannten Primäreffekt erfüllen, das heißt, die geeignet sind, diese
Aufgabe zu erfüllen.
In einer Positivliste sind alle Branchen aufgelistet,
bei denen der Fördergeber pauschal davon ausgeht,
dass dieser Effekt erfüllt wird. Das sind zum Beispiel chemische Produkte, Kunststoffe, Gummi, Kalk,
Glas, Eisen, Metalle, Fahrzeuge aller Art, Uhren, Be-
Information und Diskussion: Im Recklinghäuser Rathaus wurde über die Zukunft der Gewerblichen Mitte Recklinghausen Blumenthal geredet.
Foto: Stadt RE
kleidung, Nahrung, Versandhandel usw., aber auch
Dienstleistungen wie Verlage, Veranstalter, Verwaltungen, Labore oder Logistik.
Bei Unternehmen, deren Tätigkeitsfeld nicht in der Positivliste enthalten ist, kann eine Ansiedlung erfolgen,
wenn sie nachweisen, dass mehr als 50 Prozent des
Umsatzes überregional erfolgt. Überregional heißt,
wenn die Produkte in einem Radius über 50 Kilometer
abgesetzt werden. Kann auch dies nicht erfüllt werden, sind Ausnahmen im Einzelfall zu prüfen.
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In der zweiten Gesprächsrunde standen sowohl die regionale Bedeutung eines solchen Gewerbegebiets als
auch die Erwartung der Wirtschaft und des Landes
NRW im Mittelpunkt. Hier wies Peter Karst von der
WiN Emscher-Lippe auf die Bedeutung der Glasfaserversorgung hin, die für potenzielle Ansiedlungen eine
wichtige Standortanforderung darstellen würde. Die
Agentur für Arbeit hat deutlich gemacht, dass in den
letzten Jahren aufgrund von Werksschließungen viele Arbeitsplätze weggefallen seien und es daher Ziel
sei, dabei insbesondere langfristige Arbeitsplätze zu
schaffen.
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Projekt „JOB.N“ : „Wir öffnen Menschen die Türen“
n Bereits zum fünften Mal vergibt der Rat für Nach-
haltige Entwicklung sein Qualitätssiegel „Werkstatt
N“ an 100 richtungweisende Ideen und Projekte, die
nachhaltiges Denken und Handeln im Alltag lebendig machen.
Zu den ausgezeichneten Projekten gehört in diesem
Jahr auch „JOB.N – Jobentwicklung nachhaltig“.
Marita Bestvater, Job-Coach aus Münster, und Uschi
Abbenhaus (Zeichensteller Recklinghausen) riefen
dieses Projekt im Juni 2015 ins Leben. Sie beraten Unternehmen und Personen aus allen Branchen, die sich
beruflich neu orientieren möchten und einen Schritt in
mehr Nachhaltigkeit wagen. „Wir öffnen Menschen
unterschiedliche Türen für ihre nachhaltige berufliche
Entwicklung, aber welche sie wählen, entscheiden sie
selbst“, erläutert Bestvater.
„Alle ausgezeichneten Initiativen sind wichtige Vorbilder für eine gelebte Nachhaltigkeit mitten in der
Gesellschaft. Sie zeigen auf kreative und innovative
Weise, wie ein verantwortungsvoller Umgang untereinander, in der Wirtschaft und mit der Umwelt gelingen
kann“, resümiert die Ratsvorsitzende Marleen Thieme.
„Die Auszeichnung für das Projekt ‚JOB.N‘ zeigt uns,
dass wir auf dem richtigen Weg sind“, ist Uschi Ab-
Für Uschi Abbenhaus von Zeichensteller in Recklinghausen und Marita Bestvater von Job Coach in
Münster ist die Auszeichnung von JOB.N durch den
Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung Bestätigung
und Ansporn zugleich.
benhaus von ihrer Arbeit überzeugt. „Wir entwickeln
nachhaltige Laufbahnkonzepte mit starker Fokussie-
rung auf persönliche Talente, Kompetenzen und berufliche Sehnsüchte.“
Die Jury – Ratsmitglieder des Rates für Nachhaltige
Entwicklungen – prüfte die 380 Bewerbungen unter
anderem im Hinblick auf das umfassende Verständnis
von Nachhaltigkeit und die Originalität der Ansätze.
Als „Werkstatt N-Projekt“ wurden Initiativen ausgezeichnet, die den Praxistest bereits bestanden haben.
Das Siegel „Werkstatt N-Impuls“ erhalten beispielgebende Ideen, die noch vor der Umsetzung stehen.
Alle prämierten Projekte und Impulse werden Teil des
Werkstatt N-Netzwerks, in dem sie sich vernetzen und
in Austausch mit anderen Initiativen treten können.
JOB.N ist ein Projekt von Job Coach Münster und Zeichensteller Recklinghausen. Beide Unternehmen haben die Zielsetzung, Menschen bei ihrer beruflichen
Entwicklung und Neuplatzierung zu unterstützen.
JOB.N ermutigt Menschen aus allen Branchen, ihren
Berufsweg nachhaltiger zu gestalten, und unterstützt
bei der Umsetzung. Mit diesem Ziel arbeitet JOB.N
auch für Unternehmen, wenn es um das Entwickeln
oder Neuplatzieren von Mitarbeitern geht.
n
www.job-nachhaltig.de
Wirtschaft im Blick 11
ANGEBOTE FÜR GEWERBEFLÄCHEN UND -IMMOBILIEN n n n
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Wenn man für Investitionen
einen Partner hat, der Ideen
von Anfang an unterstützt.
Wachsen
ist einfach.
sparkasse-re.de
12 Wirtschaft im Blick
Wenn’s um Geld geht
n n n VOR ORT
Viel mehr als nur Fahrunterricht
Erfolgreiche Unternehmensnachfolge: Die Fahrschule Knoblauch
n Stillstand könne man sich nicht erlauben, wenn
man einen Familienbetrieb über Generationen hinweg erfolgreich führen wolle, erklärt Jörg Knoblauch, Inhaber der Fahrschule Knoblauch in Recklinghausen. „Man muss immer am Puls der Zeit
bleiben, sich auf gesellschaftliche Veränderungen
einstellen und das Spektrum dementsprechend anpassen und erweitern“, so der Fahrlehrer weiter,
der den Betrieb in zweiter Generation leitet.
Im Oktober 1956, zu Zeiten, als das „Wirtschaftswunder“ astronomische Wachstumsraten bescherte,
hob Vater Siegmar Knoblauch das Unternehmen aus
der Wiege. „Damals gab es in Recklinghausen noch
keine Ampeln“, erinnert sich der Firmengründer. Sein
Bruder brachte ihn damals auf die Idee, Fahrlehrer zu
werden. Zunächst arbeitete Knoblauch als angestellter
Fahrlehrer, bis er den Entschluss fasste, sich selbstständig zu machen. „Gerade die ältere Generation hatte zu dieser Zeit einen enormen Nachholbedarf und
wollte den Führerschein machen“, betont Knoblauch.
Der Betrieb boomte. So musste man sogar samstags
und sonntags schulen, um den Andrang zu bewältigen.
„Mein Vater schrieb früher bis zu 40 Anmeldungen
in der Woche“, fügt Jörg Knoblauch, der den väterlichen Betrieb 1993 übernahm, hinzu. Derzeit sind dies
erheblich weniger. Bislang wurden annähernd 29.000
Fahrschüler erfolgreich zum Führerschein begleitet.
Bei einer Einwohnerzahl von derzeit rund 118.000
würde dies rein rechnerisch auf fast jeden fünften
Recklinghäuser zutreffen.
Die Zeiten hätten sich grundlegend geändert. „Fahrschule ist heute weitaus mehr, als nur Fahrunterricht
zu geben“, führt der aktuelle Firmenchef weiter aus.
Beispielsweise sei vielen Jugendlichen der Führerschein nicht mehr so wichtig, gingen diese nach der
Schule doch häufig zunächst in große Städte, um zu
Drei Generation drehen am (Lenk)Rad: Firmengründer Siegmar Knoblauch und der aktuelle Chef Jörg Knoblauch mit Sohn Stefan (v. r.).
Foto: André Przybyl
studieren. „Und dort ist der öffentliche Nahverkehr so
gut ausgebaut, dass man ein eigenes Auto nicht benötigt“, betont der Fahrlehrer, der ursprünglich Pilot bei
der Bundeswehr werden wollte.
Sorgen um die Unternehmensnachfolge macht sich
Jörg Knoblauch nicht, steht hier doch bereits die
nächste Generation in den Startlöchern: Sohn Stefan
(22) will zwar wie ursprünglich der Vater Pilot werden, arbeitet aktuell jedoch als Fahrlehrer im Familienunternehmen. „Doch mein älterer Sohn Sascha
wird die Fahrschule weiterführen, wenn ich aus dem
Betrieb ausscheide“, erklärt Jörg Knoblauch. Das sei
zurzeit aber noch kein Thema.
Den eingeschlagenen Weg – weg von einer originären
Fahrschule, hin zu einem Mobilitätszentrum, wie das
Unternehmen künftig heißen soll – werde aber auch
die nächste Generation konsequent verfolgen. „Wir
müssen uns weitere Berufsfelder erschließen, gerade
im Hinblick auf den demografischen Wandel“, so Jörg
Knoblauch. André Przybyl n
Info
Fahrschule Jörg Knoblauch Wickingstraße 6,
45667 Recklinghausen
( 0 23 61 / 23853
Das beste Heim-HiFi-System der Welt – aus Recklinghausen
n Bescheiden klingt diese Ansage nicht. „Wir wol-
len das beste Heim-HiFi-System der Welt bauen“,
sagt Stefan Wehmeier. Wenn man jedoch einmal
eine Stunde mit Stefan Wehmeier im Hörstudio
seiner Firma verbracht hat, dann ist man bereit zu
glauben, dass dieser Satz durchaus seine Berechtigung haben könnte.
AudioOptimum heißt das Unternehmen, im März
2015 wurde es in Hochlarmark gegründet. Doch von
der erst kurzen Firmengeschichte sollte man sich nicht
täuschen lassen: Dahinter stecken mehrere Jahrzehnte
Erfahrung im Umgang mit dem Thema HiFi, und zwar
in Person von Stefan Wehmeier. Der beschäftigt sich
schon seit seiner Jugend mit der Frage, wie man ein
Stück Musik so wiedergeben kann, damit es sich anhört, als stünde man neben dem Musiker. Im Jahr 2005
traf Wehmeier auf Friedrich Wilhelm Bussieweke, den
Chef der Recklinghäuser Firma „Conta ProNat“. Bussieweke war von den Vorstellungen Wehmeiers angetan: Gemeinsam beschlossen sie die Gründung der
Firma AudioOptimum, um so das Heim-HiFi auf ein
völlig neues Niveau zu heben.
Ein Ergebnis dieser Bemühungen lässt sich im gemütlich ausgestatteten Hör-Raum bei AudioOptimum
bestaunen: Der „Sincos TWM Multikanal-Leistungs-
Stefan Wehmeier in seinem Hörstudio.
Foto: mh
verstärker“. „Als ein selbstschwingender PWM- (Puls
Wide Modulation) Leistungsverstärker mit einer
vom Modulationsgrad unabhängigen Eigenfrequenz
kommt der international zum Patent angemeldete
Sinus-Cosinus-Modulator (TWM = Time Wave Modulation) dem idealen HiFi-Verstärker so nahe wie
irgend möglich“, erläutert Stefan Wehmeier. Wie
innovativ die Erfindung tatsächlich ist, beweist die
Tatsache, dass der Sincos-Verstärker in den USA ein
Patent bekommen hat, und das nur relativ kurze Zeit
nach der Antragstellung. Wer jemals versucht hat, als
Nicht-Amerikaner ein Produkt jenseits des Atlantiks
patentrechtlich schützen zu lassen, kann sich vorstellen, welche Auszeichnung das bedeutet.
Zu den Kunden von AudioOptimum gehören derzeit
noch vor allem die Profis: Vor allem in Tonstudios
werden die Monitor-Lautsprecher eingesetzt, weil sie
in der Lage sind, Aufnahmen wirklichkeitsgetreu und
unverfälscht wiederzugeben. Aber auch den Privatkunden hat AudioOptimum im Visier: Etwa mit der
„Sonus Fidelis“-Serie, Lautsprecher in verschiedenen
Größen, die nicht nur durch ihren hochauflösenden
und kristallklaren Klang überzeugen, sondern auch
durch ihr Design. So gibt es die Boxen in den Ausführungen Eiche Massivholz, Buche und – ganz außergewöhnlich – auch in Naturschiefer.
„Wir wollen nicht auf den Massenmarkt setzen“, beschreibt Wehmeier die Strategie des Unternehmens,
„sondern vor allem auf Qualität setzen.“
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Audio Optimum GmbH Hochlarmarkstraße 43,
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( 0 23 61 / 89012940
www.audio-optimum.com
Wirtschaft im Blick 13
VOR ORTn n n
Eschweiler:
Experten für große Autos
Wer häufig auf den Straßen des Ruhrgebiets
unterwegs ist, dem ist der Name „Eschweiler“ mit
Sicherheit schon begegnet: Der markante Schriftzug prangt meistens auf den runden Tanks großer
Lkw. Heimat der Spedition Eschweiler ist Herten:
Jetzt stattete eine Delegation der Stadt dem Unternehmen einen Besuch ab.
Doch genau gesagt gibt es die Firma Eschweiler gleich
zweimal: Zum einen die Spedition, zum anderen die
Erika Eschweiler GmbH & Co. KG: Dabei handelt es
sich um eine Reparaturwerkstatt für Nutzfahrzeuge.
Beide Firmen haben ihren Sitz im Westerholter Industriegebiet am Ostring.
Die Spedition ist das ältere der beiden Unternehmen:
Bereits Anfang der 1906er-Jahre gegründet, arbeitete
Eschweiler zu Beginn vor allem mit der ehemaligen
VEBA-Öl zusammen. Heute hat sich die Spedition
auf den Transport von Heiß-Bitumen spezialisiert, der
zum Beispiel im Straßenbau verwendet wird. „Wir haben dazu beigetragen, dass im Osten nach der Wende
all die schönen Straßen gebaut wurde“, sagt Firmenchefin Erika Eschweiler lächelnd – zumindest war
Eschweiler die erste Spedition aus dem Westen, die
nach dem Ende der DDR in den neuen Bundesländern
Fuß gefasst hat. Außerdem ist Eschweiler eine von
nur vier bis fünf Speditionen, die auf diese besondere
Fracht spezialisiert hat. Etwa 30 Mitarbeiter arbeiten
derzeit für die Spedition.
Seit dem Jahr 1979 existiert unter dem Namen
Eschweiler GmbH & Co. KG auch eine Werkstatt,
die sich auf Lkw und Nutzfahrzeuge spezialisiert hat.
„Wir machen alles – und wir können es auch“, sagt
Erika Eschweiler stolz. Klar, dass angesichts der Spedition im selben Hause auch Synergieeffekte genutzt
werden können. „Wir als Werkstatt verfügen über die
Kenntnisse einer Spedition – das können nicht viele
Werkstätten von sich sagen“, so Erika Eschweiler.
Nach vielen Investitionen in Millionenhöhe – etwa
dem Neubau einer Werkstatthalle und des Bürogebäudes, dem Einbau moderner Maschinen und
Geräte - ist Eschweiler seit Oktober 2000 MAN
Vertragswerkstatt. Zum Angebot gehört auch ein
24-Stunden-Notfallservice. Zurzeit beschäftigt der
Betrieb 18 Fachkräfte und 5 Auszubildende. n
n
Freude über die Nominierung: Eine Delegation aus Herten sowie Studenten der Westfälischen Hochschule zu
Besuch bei IfEP in Marl.
Foto: Stadt Herten
Hier werden Standards gesetzt
Institut für Eignungsprüfung erreicht Endrunde des Vestischen Unternehmenspreises
n Sie sind Spezialisten auf dem Gebiet „Metall“:
Das Institut für Eignungsprüfung (IfEP) mit Verwaltungssitz in Marl und Fertigung in Herten.
Die Firma stellt Prüfproben aus Stahl her und ist Monopolist bei der Herstellung von Referenzmaterialien.
Jetzt war das Unternehmen für die Endrunde des Vestischen Unternehmenspreises nominiert. Im Vordergrund des Preises steht vor allem die Anerkennung des
besonderen Engagements für die Region.
Die Prüfproben des IfEP werden jährlich an 1400 Labore in 30 Ländern verschickt. Dort werden sie gewogen und überprüft. Die Labore geben ihre Angaben zu
den Proben zurück an das IfEP und werden anhand
dieser Auswertung bewertet. „Wir überprüfen damit
die Kompetenz von Laboren weltweit“, so Geschäftsführer Dipl.-Ing. Christian Weißmüller. Aber der Aufwand dafür ist groß: „Um solche Proben herzustellen,
muss das Material homogen sein und eine vernünftige
Wärmebehandlung bekommen“, betont Weißmüller.
Das Institut wird von der deutschen Bundesbehörde
akkreditiert und setzt weltweit Standards.
Für den Vestischen Unternehmenspreis wurden das
IfEP wegen seines regionalen Engagements und seiner
Zukunftsorientiertheit nominiert. Das Unternehmen
bezieht sein Material aus der Region und sucht sich
regionale Kooperationspartner. Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter bekommen Chancen zur Weiterbildung. Zudem versucht man Langezeitarbeitslosen eine
Anstellung zu ermöglichen.
Im Zuge der Verleihung der Nominierungsurkunde fand ein Unternehmensbesuch in Marl und in der
Fertigung in Herten statt. Mit dabei waren Michael
Böhm von der Wirtschaftsvereinigung Vest e.V. sowie
das studentisches Projektteam von der Westfälischen
Hochschule unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas
Heide. Der Vestische Unternehmenspreis wird außerdem von den Kommunen des Vests, den Kammern und
der Sparkasse Vest Recklinghausen verliehen. Diese
Beteiligten schlagen Unternehmen aus dem Vest vor,
die Studenten bewerten die Bewerber dann anhand
bestimmter Kriterien und tragen so zur Entscheidung
der Jury bei. Am Unternehmensbesuch nahmen aus
Herten Brigitte Berkau von der Wirtschaftsförderung
und Fachbereichsleiter Peter Brautmeier sowie der
Marler Wirtschaftsförderer Dr. Manfred Gehrke teil.
Sie freuen sich, dass ein Unternehmen nominiert ist,
das in Marl und Herten arbeitet und von beiden Wirtschaftsförderungen unterstützt wird. „Das ist gelebte
interkommunale Zusammenarbeit.“ Zwei Mitglieder
der Sparkasse Vest Recklinghausen kamen ebenfalls
zum Besuch nach Marl.
n
Info
IfEP GmbH Institut für Eignungsprüfung
Daimlerstraße 8 · 45770 Marl
( 0700 / 43372255
http://proficiencytest.eu
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Seit den 1960er-Jahren in Herten: Eine Delegation
der Stadt Herten zu Besuch bei Ralf, Claudia und
Erika Eschweiler (v. r.).
Foto: Heselmann
Info
Erika Eschweiler GmbH & Co. KG
Ostring 1 · 45701 Herten
( 02 09 / 165870
www.eschweiler-herten.de
14 Wirtschaft im Blick
n n n VOR ORT
Spezialist in
Sachen Tunnelausbau
Es ist eins dieser Unternehmen, deren Namen
dem Recklinghäuser von der Straße nicht unbedingt einfallen würden – die aber dennoch weit
über die Grenzen der Stadt hinaus einen guten
Ruf genießen: die SZ Schacht- und Streckenausbau
GmbH. Ende vergangenen Jahres beteiligte sich die
Firma an der Plakataktion „Wirtschaft im Fokus“.
Die Firma hat ihre Wurzeln im Bergbau: 1981 von den
Eltern des heutigen Geschäftsführers in Wattenscheid
gegründet, beschäftigte sich SZ vor allem mit dem
Streckenausbau unter Tage. 1986 zog das Unternehmen, einschließlich der kompletten Produktion, nach
Recklinghausen um. Im Laufe der Jahre gab es mehrere Erweiterungen: Neue Hallen wurden gebaut, und
auch das Betriebsgelände wuchs. Zuletzt kam im vergangenen Jahr eine benachbarte, 5700 Quadratmeter
große Industriefläche hinzu.
Das Wachstum ist ein Zeichen dafür, dass das Unternehmen es geschafft hat, den Abschied vom Bergbau erfolgreich zu kompensieren: Statt Schächte und
Strecken unter Tage auszubauen, hat sich der Betrieb
zum Spezialisten in Sachen Tunnelausbau gewandelt.
Und nicht nur das: SZ Schacht- und Streckenausbau
hat sein Know-how Schritt für Schritt in die Bereiche
Hochbau, allgemeiner Stahlbau sowie die Betonstahlverarbeitung übertragen und ist hier heute ein europaweit gefragter Nischenanbieter. Nachfragen kommen
aus Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und
dem skandinavischen Raum. Ganz vom Bergbau hat
sich das Unternehmen aber doch nicht verabschiedet:
Nach wie vor unterhält man Geschäftsbeziehungen
mit Prosper Haniel, der letzten produzierenden Zeche
im Ruhrgebiet.
Doch den großen Schwerpunkt bildet das Thema Tunnelbau – so waren die Recklinghäuser beispielsweise
im Rahmen des „Stuttgart 21“-Projekts am Bau des
Bad-Cannstatter-Tunnels beteiligt. Die Stahlträgerkonstruktionen, die in Recklinghausen produziert
werden, sorgen in einem Tunnel für die Stabilisierung,
noch bevor Beton zum Einsatz kommen kann. Mehrere Teilträger bilden einen Trägerbogen, der im Tunnel dann aneinandergereiht wird. Alle Teile werden in
Recklinghausen vorgefertigt, das heißt, geschnitten,
gebogen und dann verschweißt. n
n
www. szgmbh.de
Zu Besuch: Firmenchef Martin Becker (rechts) führt eine Delegation der Stadt Recklinghausen, angeführt von
Bürgermeister Christoph Tesche (Mitte), durch sein Unternehmen.
Foto: Heselmann
Gut verpackt
Unternehmensbesuch bei Martin Becker Verpackungen
n Rente mit 65 – für Martin Becker kam das nie
infrage. Heute ist der Inhaber der Martin Becker
Verpackungen GmbH 78 Jahre alt und kommt immer noch regelmäßig ins Büro. „Das macht mir
Spaß und so bleibe ich fit“, sagt er. Und er kommt
nicht allein: Begleitet wird er von seiner Frau Gisela. Gemeinsam mit Geschäftsführer Thorsten Mallach, der seit fünf Jahren diesen Posten bekleidet,
leiten die beiden nach wie vor das Unternehmen.
Und das mit Erfolg.
Davon überzeugte sich jetzt eine Delegation der Stadt
Recklinghausen, angeführt von Bürgermeister Christoph Tesche: Sie besuchte den Firmensitz im Industriegebiet Am Stadion. Seit 1992 ist das Unternehmen
hier angesiedelt, gegründet wurde es bereits 1971.
Der Anfang sei die schwerste Zeit gewesen, wie Martin Becker berichtet: „Wir mussten erst einmal eine
Basis schaffen, Kunden gewinnen“, berichtet er. Damals gehörten vor allem Krankenhäuser zu seinen
Kunden. „Dann haben wir unser Angebot auf den
Handel, Gewerbe und Kommunen erweitert“, erzählt
Gisela Becker. 1990 bauten die Großhändler Am Stadion 50 ein eigenes Domizil auf mehr als 3.000 Quadratmetern.
Martin Becker ist Großhändler: Er vertreibt Verpackungen aller Art. Und wohl jeder Recklinghäuser
hat schon einmal ein Produkt aus dem Hause Becker
in der Hand gehabt – die bedruckten Abfallsäcke der
KSR bezieht der städtische Betrieb auch von Becker.
Den Namen „Martin Becker“ werden die Recklinghäuser auf den Säcken aber nicht finden – Becker geht
es um das Produkt, nicht um seinen Namen.
Die KSR sind ein typischer Becker-Kunde: Viele
Kommunen in Deutschland beziehen ihre Verpackungen von Martin Becker. Doch das ist nicht die einzige
Zielgruppe: Für Handel und Industrie liefert Becker
Müllsäcke, Big Bags, Schrumpfhauben und Planen,
Krankenhäuser bestellen in Recklinghausen Beutel für
Zytostatika (etwa für die Chemotherapie), Bettenhüllen und sonstigen Krankenhausbedarf für den Bereich
Entsorgung. Bisher gehören etwa 250 Krankenhäuser,
ca. 150 Kommunen und kommunale Unternehmen,
Entsorger, Einkaufsverbände aus der Eisenwaren- und
Baubranche, Industriebetriebe, Handelsunternehmen
und Gebäudereiniger zum Kundenkreis.
Derzeit arbeiten 13 Menschen bei Martin Becker, der
auch Ausbildungsstellen anbietet. Der Jahresumsatz
beträgt etwa 5 Millionen Euro. n
Info
Martin Becker Verpackungen GmbH
Am Stadion 50· 45659 Recklinghausen
( 02361/92300
www.becker-verpackungen.de
Anzeige
Unternehmen im Fokus: Udo Schmidt (Wirtschaftsausschuss), Kämmerer Ekkehard Grunwald, Geschäftsführer Ole Scharrelmann und Wirtschaftsförderer Jörg Smolka (v.l.).
Foto: Heselmann
Wirtschaft im Blick 15
VOR ORT/TERMINE n n n
Mit Sicherheit ein guter Partner
„Wirtschaft im Fokus“ mit Grabowski Sicherheitstechnik
In guten Händen: Kämmerer Ekkehard Grunwald, Geschäftsführer Erich Zürn, Wirtschaftsförderer Axel Tschersich und Jörg Smolka sowie Udo Schmidt, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses.
Foto: Heselmann
n „Recklinghausen – mit Sicherheit ein guter Partner“: Unter diesem Motto stand die Plakataktion
„Wirtschaft im Fokus“, an der Anfang des Jahres
die Firma Grabowski Sicherheitstechnik GmbH
teilnahm.
Die Geschichte des Unternehmens kann man getrost
unter der Rubrik „Erfolgsgeschichte“ verbuchen.
Vom kleinen Handwerksbetrieb und Einzelhändler
entwickelte sich Grabowski im Laufe der Jahre zum
bundesweit tätigen Unternehmen. Bei der Plakatpräsentation Anfang Februar nahm sich Geschäftsführer
Erich Zürn die Zeit, einer Delegation der Stadt unter
Leitung von Wirtschaftsförderungsdezernent Ekkehard Grunwald einen Einblick in die Firmengeschichte und Arbeitsweise seines Unternehmens zu geben.
1987 gründete Dieter Grabowski seinen Betrieb, damals noch in Herten-Westerholt. Nach zwei Jahren
erfolgte der Umzug an die Kemnastraße in Recklinghausen, wo Grabowski auch heute noch seinen
Sitz hat. Aus dem einzelnen Ladenlokal von damals
sind aber heute insgesamt vier geworden, das Unternehmen wuchs und wuchs im Laufe der Zeit. Anfang
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haben die Räumlichkeiten.
VESTISCHES CULTUR & CONGRESS ZENTRUM
RECKLINGHAUSEN GmbH
16 Wirtschaft im Blick
Otto-Burrmeister-Allee 1
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Tel. 0 23 61 / 91 84 01
Fax 0 23 61 / 918413
[email protected] · www.vccre.de
dieses Jahres wurde auch die Geschäftsform geändert,
mittlerweile ist das Unternehmen eine GmbH. Heute
sind es insgesamt 14 Mitarbeiter, die für Grabowski
arbeiten, und die Zahl soll in nächster Zeit noch einmal ansteigen. Darunter sind auch Auszubildende, die
bei Grabowski den Beruf des Kaufmanns im Einzelhandel erlernen. „Weil unsere Branche sehr speziell
ist, haben wir bis jetzt jeden Auszubildenden nach
Abschluss der Lehre weiterbeschäftigt“, sagt Zürn.
Ein gutes Drittel des Geschäfts sei der Schließanlagenbau, berichtet Zürn. Das Unternehmen baut mechanische und elektronische Schließanlagen sowohl
für Privathaushalte als auch für gewerblich genutzte
Gebäude. Die Liste der Kunden kann sich sehen lassen und deckt ganz Deutschland ab – „wir sind von
Passau bis Hamburg unterwegs“, wie es Erich Zürn
formuliert. So hat Grabowski unter anderem das Einkaufscenter „Limbecker Platz“ in Essen mit einer
Schließanlage ausgestattet – und natürlich auch das
Palais Vest im heimischen Recklinghausen. In ganz
Deutschland gebe es auch nur sechs bis sieben Mitbewerber, die eine vergleichbare Größe haben wie die
Recklinghäuser Firma, so Zürn.
Neben Schließanlagen bietet Grabowski seinen Kunden auch mechanische Absicherungen nach VdS-Vorgaben von Firmen und Privathäusern zur Einbruchsprävention an. Dabei arbeitet das Unternehmen eng
mit der polizeilichen Beratungsstelle zusammen. Außerdem berät Grabowski in Sachen Fluchtwegssicherung, Tresore und Rauchmelder – „in diesem Bereich
sind wir DIN-zertifiziert.“
n
Info
Grabowski Sicherheitstechnik GmbH
Kemnastraße 1, 45657 Recklinghausen
( 0 23 61 / 1 58 66
www.re-sicher.de
Termine im Überblick
13. 4. 2016
18 Uhr , „Duales Studium“, Infoveranstaltung für Unternehmen, Westfälische Hochschule, RE
17. 4. 2016
11 bis 17 Uhr, Hertener Immobörse „wohnbar“, Glashaus
24. 4. 2016
Wohnen, Leben, Arbeiten in RE, Rathaus
1. 5. – 19. 6. 2016
Ruhrfestspiele, Ruhrfestspielhaus u.a., RE, Kulturvolksfest
zur Eröffnung am 1. Mai
7./8. 5. 2016
Altstadtfest – Frühlingsfest mit Verkaufsoffenem Sonntag,
Altstadt, RE
15./16. 5. 2016
11 bis 19 Uhr, Kunstmarkt, Schloss Herten
19. 5. 2016
Hochschulgespräch, Westfälische Hochschule RE
20. 5. 2016
Internationales Marktplatzspringen, Altstadt, RE
21./22. 5. 2016
10 bis 18 Uhr, Hertener Blumen- und Gartenmarkt,
Innenstadt Herten
28./29. 5. 2016
Handwerker-/Bauernmarkt, Alter Dorfkern Suderwich, RE
2. 6. 2016
6. Netzwerktreffen, RE
4./5. 6. 2016
9. Hafenfest und „Day of Song“, Stadthafen, RE
10. 6. – 10. 7. 2016
Public Viewing zur Fußball EM, Rathausplatz, RE
16. 6. – 19. 6. 2016
Weinfest, Altstadt, RE
20. 6. 2016
Wirtschaft im Kontakt im Autohaus Kroppen, Herten
25. 6. 2016
Extraschicht – Nacht der Industriekultur,
Umspannwerk Recklinghausen;
Zechen Ewald + Schlägel & Eisen, Herten; 8 - 2 Uhr
Die nächste WIB erscheint im Juni 2016.
Impressum
Herausgeber (v.i.S.d.P.):
Stadt Recklinghausen, FB 15 - Wirtschaftsförderung, Standortmanagement, Stadtmarketing, Rathausplatz 3, 45657 Recklinghausen,
( 0 23 61/ 50 - 50 50, www.recklinghausen.de/wirtschaft
Stadt Herten, Wirtschaftsförderungsagentur
ZukunftsZentrum, Bauteil A, Erdgeschoss,
Konrad-Adenauer-Straße 9-13, 45699 Herten , ( 0 23 66 / 3 03 - 6 17,
www.herten.de/wirtschaft-arbeit
Redaktion: NB Medienservice GmbH & Co. KG, Matthias Heselmann,
Hagenstraße 15, 45894 Gelsenkirchen, ( 02 09 / 1 47 79 44,
www.nb-medienservice.de, E-Mail: [email protected]
Lektorat / Satz / Layout / Druck / Vertrieb:
Verlag J. Bauer KG, Kampstraße 84b, 45772 Marl,
( 0 23 65 / 107 - 11 02, E-Mail: [email protected]
Anzeigen/Werbung:
Verlag J. Bauer KG, Kampstraße 84b, 45772 Marl
( 0 23 61 / 18 05 22 10, Andreas Köhler
( 0 23 66 / 10 00 32 06, Sylvia Lühring
( 0 23 61 /6 65 60, Rasmus Thiess
( 0 23 68 / 5 80 13, Rainer Völkel
Erscheinungsweise: vierteljährlich, Redaktionsschluss 1 Monat vor
Erscheinungstermin • Verteilung: Post/Porto • Auflage: 6.800