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Plattenbörsen
Oldie Markt 07/03
Plattenbörsen 2003
Schallplattenbörsen sind seit einigen
Jahren fester Bestandteil der europäischen
Musikszene. Steigende Besucherzahlen
zeigen, daß sie längst nicht mehr nur
Tummelplatz für Insider sind. Neben teuren Raritäten bieten die Händler günstige
Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften,
Bücher, Lexika, Poster und Zubehör an.
Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein
in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt
veröffentlicht als einzige deutsche Zeitschrift monatlich den aktuellen Börsenkalender. Folgende Termine wurden von
den Veranstaltern bekanntgegeben:
Datum
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
29. Juni
Dortmund
Westfalenhalle-Goldsaal
Manfred Peters  (02 31) 48 19 39
29. Juni
Linz/Österreich
Volkshaus Bindermichl
Marylyn Stoschek  (085 09) 26 09
5. Juli
München
Kolpinghaus
Marylyn Stoschek  (085 09) 26 09
31. Juli
Berlin
Statthaus Böcklerpark
Kurt Wehrs  (030) 425 03 00
3. August
Köln
Open Air
Blue Velvet  (02 71) 33 44 51
28. August
Berlin
Statthaus Böcklerpark
Kurt Wehrs  (030) 425 03 00
30. August
Berlin
Berlin Arena
First & Last  (03 41) 699 56 80
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Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
News
Oldie Markt 07/03
News • News • News • News • News • News • News
* Neil Young, wird im Herbst ein Konzeptalbum namens Greendale auf den Markt
bringen, das von einem Film begleitet
werden wird. Zu der Geschichte gehören
Anti-Kriegs Aktivitäten, ein Polizistenmord,
die Erschießung einer Hauskatze durch den
FBI und verschiedene Auftritte des Teufels.
Während seiner akustischen Konzerte im
Londoner Hammersmith Odeon gab Young
einen kompletten Überblick über das Album
und erzählte viel von der dahinter stehenden
Geschichte. Neben der CD wird eine DVD
mit einem einstündigen Film veröffentlicht
werden, bei dem Young selbst Regie führte. Obwohl übrigens die Auftritte seiner
Europa-Tournee sämtlich akustisch gehalten waren, wird er in den USA auf seiner
Sommer-Tour, die ab dem 8. Juni läuft und
deren Vorprogramm von Lucinda Williams
gebildet wird, von Crazy Horse begleitet und
elektrisch agieren.
* Arthur Lee stellte 36 Jahren nach der Veröffentlichung des Meilenstein-Albums Forever Changes von Love das Opus komplett
mit einer neuen Ausgabe von Love in der
New Yorker Town Hall vor. Lee, der zuvor
erklärte, die LP 1967 als Nachruf auf die Ära
und sich selbst konzipiert zu haben und nach
seiner Gefängnisstrafe von 6 Jahren, die er
erhalten hatte, weil er bei einem Streit mit
einem Nachbarn eine Pistole gezogen hatte,
wesentlich lockerer und witziger wirkte als
früher, spielte das ganze Material des Albums und wurde dabei teilweise von Bläsern
und einem Streichorchester unterstützt.
* Izzy Stradlin, Ex-GunsʼnʼRoses wird im
Herbst sein sechstes Album Like A Dog veröffentlichen, das er im April und Mai in Dallas aufnahm. Diese Platte wird er auch durch
eine Tour unterstützen. Derweil haben seine
ehemaligen Kollegen Slash, Duff McKagan
und Matt Sorum (Schkagzeug) nicht nur mit
Scott Weiland (Stone Temple Pilots) den endgültigen Frontmann ihrer Band vorgestellt,
sondern mit Velvet Revolver auch einen Namen. Tour und Platte sollen noch in diesem
Jahr folgen, allerdings gibt es das Problem,
dass Weiland am 11. Juli in Burbank wegen
Drogenbesitzes (Kokain) vor Gericht steht.
Dort droht ihm eine Gefängnisstrafe von
einem Jahr, die er wegen einiger Vorstrafen
auch absitzen müsste. Trotz dieses Engagements von Weiland wollte das Management
der Stone Temple Pilots das Ende dieser
Band noch nicht bestätigen – ganz im Gegensatz zu Slash, der die Gruppe bereits ad
acta legte.
* Brian Wilson wird im Februar 2004 das
legendäre Beach Boys-Album Smile erstmals
live präsentieren. 1967 sollte dieses Album
als Nachfolger von Pet Sounds erscheinen,
doch Brian konnte sich mit seinem Konzept,
das er selbst als Antwort auf Sgt. Pepperʼs
von den Beatles sah, nicht gegen seine Kollegen durchsetzen, so dass es nie auf den
Markt kam. Vom 20. bis zum 24. Februar
wird er nun mir seiner Band The Wondermints Smile in der Royal Festival Hall zu
London aufführen.
* Linkin Park haben aufgrund einer Erkrankung ihres Sängers Chester Bennington sämtliche geplanten Europa-Auftritte
abgesagt, darunter auch ihre Gigs bei Rock
am Ring/Rock im Park und in Berlin am 15.
Juni. Allerdings soll das Konzert in Berlin
im Herbst nachgeholt werden. Die Karten
behalten ihre Gültigkeit. Bennington klagte laut Aussagen des Managements über
Bauch- und Rückenschmerzen und wird
derzeit in einem Krankenhaus in Los Angeles stationär behandelt. Für Linkin Park
wurde Placebo für das Rock am Ring/Rock
im Park-Festival verpflichtet.
* Led Zeppelin bleiben auch 25 Jahre nach
ihrem Ende ein echtes Phänomen: Von ihrem
neuen 3 CD Live-Album How The West Was
Won wurden in der ersten Woche in den USA
150.000 Stück abgesetzt, womit sie Staind
vom ersten Platz der Charts verdrängten.
Auch die parallel veröffentlichte DoppelDVD mit dem Titel DVD setzte 120.000
Stück ab – soviel wie keine DVD vor ihr.
* The Rolling Stones bestätigten bei ihrer
Pressekonferenz, dass die Böhsen Onkelz
trotz ihrer rechtsradikalen Vergangenheit
Vorgruppe für das Konzert in Hannover bleiben werden. Nach ihrer Aussage schlug die
deutsche Plattenfirma den Act vor und man
wolle ihnen auch die Chance geben, sich
von dieser Vergangenheit zu distanzieren,
Die Böhsen Onkelz ihrerseits dementierten
jegliche Nähe zur rechtsradikalen Szene.
* Dave Rowberry, Ex-Keyboarder der
Animals, wurde am 6. Juni tot in seinem
Londoner Appartement aufgefunden. Die
Todesursache des 62-jährigen ist noch unbekannt. Er kam 1965 als Ersatz von Alan
Price zu den Animals und war bei der Nachfolgerband Friends Of The Animals tätig, die
jetzt in Polen auftreten sollte.
* Phil Spector hat erstmals zu seiner
Verhaftung im Zusammenhang mit dem
Tod der Schauspielerin Lana Clarkson in
seinem Haus in Beverly Hills im Februar
Stellung genommen: „Sie bat mich um eine
Fahrt nach Hause, dann wollte sie mein
„Schloss“ sehen. Sie war laut – sie war laut
und betrunken schon bevor wir The House Of
Blues verließen und nahm sich eine Flasche
Tequila von der Bar mit. In meinem Haus
küsste sie die Pistole und brachte sich um.
Die Polizei hat die Pistole – ich weiß nicht,
wo oder wann sie sie bekam. Es gibt keinen
Fall. Es war Selbstmord.“ Spector ist gegen
eine Kaution von 1 Million auf freiem Fuß.
Bislang wurde noch keine Anklage gegen ihn
erhoben. Der Sprecher des Sheriffʼs von Los
Angeles erklärte, man würde sich sehr gerne
mit Spector unterhalten, doch er habe bisher
keine detaillierten Aussagen gemacht.
* Ian Copeland hat seine Klage gegen die
Doors (wir berichteten) nach einer außergerichtlichen Einigung, deren genaue Modalitäten nicht bekannt sind, zurückgezogen. Er
erklärte: „Sie sind eine großartige Band und
man sollte sie sich ansehen.“
* Paul McCartney und seine Frau Heather
erwarten später in diesem Jahr ihr erstes
Kind. Derweil erhielt McCartney in Petersburg vom dortigen Konservatorium
einen Eherndoktor. Die Fans feierten ihn
derart enthusiastisch, dass er von der Polizei beschützt werden musste. Am 24. Mai
gab er auf dem roten Platz in Moskau ein
Konzert und stimmte dort unter anderem
Back In The USSR an.
* Ike Turner wurde die Einreise nach Japan wegen seiner Gefängnisstrafe wegen
Drogenbesitzes in den USA verweigert. Er
sollte die viertägige Tour 2003 Blues Carnival, die durch Westjapan und Tokio gehen
sollte, anführen.
* Rod Stewart lässt sich von seiner längst
getrennt lebenden Frau Rachel Hunter
scheiden. Nach seinen Worten hat man sich
über die finanziellen Modalitäten geeinigt
und wird in wenigen Wochen getrennte
Wege gehen. Das heißt nicht, dass er Penny
Lancaster, mit der er seit dreieinhalb Jahren
zusammen ist, heiraten wird.
* Michael Jackson wurde jetzt nach den
zahlreichen anderen juristischen Problemen
(wir berichteten) mit einer Klage seiner Finanzberater konfrontiert, die am 18. Juni
verhandelt werden soll. Offensichtlich hat
er ihre Honorare nicht bezahlt, weil er laut
der Darstellung seiner Finanzberater stark
verschuldet sein und kurz vor dem Bankrott
stehen soll. Jackson beschwerte sich derweil
bei dem Kongressabgeordneten der Gegend,
dass es bei ihm kein Taco Bell gebe.
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Top 20/40
Oldie Markt 07/03
Die teuersten Platten des Monats:
Top 20
Juni
6 Wolfgang Dauner Trio
Klavier-Feuer (M-/M-)
CBS S 62986 (67/D)
65,25 €
14 T-Bone Walker
Sings The Blues (Mono, M/M-)
London HA-P 30 (D)
36,90 €
7 Rolling Stones
CD-Promo-Single (M/M)
Abkco (02/D)
59,44 €
15 Pat Boone
Singt Elvis Hits (M/M-)
Dot London SHA-D 62 (D)
36,86 €
8 Erlkönig
Same (Promo, M/M-)
Privatpressung (73/D)
51,52 €
16 Kraftwerk
Same (M-/VG+)
Philips 6305 058 (72/D)
35,77 €
9 Hairy Chapter
Progressiv Music(M-/M-)
Opp 5-21 (71/D)
46,83 €
17 Edenʻs Children
Same (Foc, M/M-)
ABC ABCS 624 (68/US)
33,45 €
1 Dusko Goykovich
Swinging Macedonia (M-/VG+)
Twen Philips 843 942 (67/D)
247,27 €
2 Silberbart
4 Times Sound Razing (M-/M-)
Philips 6305 095 (71/D)
87,13 €
10 Frumpy
46,38 €
All Will Be Changed (Plasticbag-Cover, M-/M-)
Philips 6305 067 (71/D)
18 Black Sabbath
Same (Clubpressung, VG+/M-)
Vertigo 28621 (70/D)
30,66 €
3 The Kinks
Same (Mono, M-/M-)
Pye NPL 18906 (64/UK)
71,70 €
11 Sam Apple Pie
Same (M-/VG+)
Decca SLK 16637 (69/D)
44,26 €
19 Johnny Teupen
Harpadelic (M-/M-)
MPS 15247 (69/D)
30,10 €
4 Buffalo Springfield
First (M/M-)
ATCO SD 33-200 (66/D)
69,07 €
12 Gravestone
War (M/M)
Privatpressung (80/D)
39,30 €
20 England
Garden Shed (M-/M-)
Arista ARTY 153 (UK)
29,50 €
5 Andrzej Kurylewicz
Go Right (Mono, M-/VG+)
Muza XL 0186 (PO)
65,83 €
13 Gary Farr
Strange Fruit (M/M-)
CBS 64138 (70/UK)
38,97 €
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 296 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte
Gebot und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht
identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion)
an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine
Berücksichtigung.
Die ewigen Price-Charts
Top 40
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - Whatʻs Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
6 Johnny Burnette & The RockʻnʻRoll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
887,00 € (5/94)
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
24 Five Royals - Rockinʻ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - RockʻnʻRoll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
10 C. A. Quintet - Trip Thruʻ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
11 Langʻsyne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
942,02 € (12/93)
910,16 € (5/99)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem
die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
6
Kunst mit Platten/ Impressum
Oldie Markt 07/03
Vergessene
Edelsteine
Die einzige LP des Trios
Quatermass war musikalisch
ein echtes Unikat.
Normalerweise sind Gruppen von Musikern, die ihr Brot hauptsächlich im Studio
verdienen, nicht gerade für ihre Originalität
berühmt.
Aber jede Regel hat ihre Ausnahme und eine
von dieser hieß 1970 Quatermass. Hier taten
sich der Keyboarder Peter Robinson - klassisch ausgebildeter Pianist, der zuvor in der
Band The Hill von Chris Farlowe mitgewirkt
hatte - der Bassist Johnny Gustafson (in Merseybeat-Tagen bei Cass&The Casanovas und
The Big Three) und der Schlagzeuger Mick
Underwood (in den frühen 60ern in den
Outlaws, später bei Episode Six) zusammen, nachdem sie sich am Anfang in einer
sechsköpfigen Experimental- Band getroffen
und auf Anhieb sympathisch gefunden hatten. Dann passierte die Sensation: Trotz ihrer unterschiedlichen Ansätze entstand eine
Platte, die bis heute eines der hartnäckig
unterschätzten Einzelstücke der Rockmusik
blieb. Trotz der damals mehr als unüblichen
Besetzung fiel das Fehlen eines Gitarristen
nie auf, sondern die Orgel von Robinson,
die mal wuchtig, mal eher verspielt wirkte,
bestimmte zu jeder Zeit den Sound, während
die beiden anderen mit ihrer grundsoliden
Rhythmus-Arbeit den Grundstock für den
federleichten wie transparenten Sound
legten. Und wo das nicht ausreichte, halfen
die von Robinson fein ziseliert arrangierten
Streicher-Arrangements aus. Zudem waren
Robinson, Gustafson und ihrem Studio-.Kollegen Steve Hammond etliche herausragende
Songs eingefallen wie die erste Single Black
Sheep Of The Family oder die atmosphärisch
dichte Einleitung durch das Instrumental
des US-Singer/Songwriters Shawn Phillips
trafen. In den 90er Jahren gab es noch einmal
eine Neu-Auflage: 1997 versuchten sich die
drei an einer Wiederholung, Quatermass II
aber scheiterte daran, dass sich die frühere
Magie nicht mehr einstellen wollte. Immerhin bekommt man die LP inzwischen sowohl
als das seltene Original (mit Klapphülle),
als Reissue aus den späten 70ern und als
CD. Drei Möglichkeiten, um sich eines der
großen Unikate der Rockmusik einmal anzuhören. Es lohnt sich!
Oldie-Markt
07/03
Nr. 274 Juli 2003
26. Jahrgang
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Computer Communication
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,
Bernd Vogel, Kurt Wehrs
Harvest EMI 1C062-91248.
Entropy oder das majestätische Gemini: Höhepunkte gab es genug, doch das Echo blieb
höchst bescheiden, obwohl auch das Design
dem Inneren entsprach und eine der
herausragenden Plattenhüllen hervorbrachte,
das mit den Archaeopterixen vor Glaswänden moderner Hochhäuser unvergesslich
blieb. So gingen die drei Herren zurück zu
ihren Jobs in den Studios, wo sich Gustafson
und Robinson beispielsweise in der Band
Oldie - Markt
Oldie-Markt 08/03
(= Heft 275)
Oldie-Markt 09/03
(= Heft 276)
Erscheinungsdatum:
4. August 2003
Erscheinungsdatum:
8. September 2003
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
7. Juli 2003
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
11. August 2003
Auktions-Schluß für Auktion 297
(Poststempel) am:
7. Juli 2003
Auktions-Schluß für Auktion 298
(Poststempel) am:
11. August 2003
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen OldieMarkt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der
Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie
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(Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser
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Kiss 1978 in England (vorne v.l.): Peter Criss, Ace Frehley, Gene Simmons. Hinten: Paul Stanley
Queen: Erfolg alleine und gemeinsam
Oldie Markt 07/03
Alleine
und
zusammen
Ob solo oder gemeinsam: Die einzelnen Bestandteile von Queen
besaßen in beiden Konfigurationen die Fähigkeiten des König
Midas: Alles, was sie berührten, wurde zu Gold.
Queen 1985 in zivil (v.l.): Roger Taylor, Brian May, Freddie Mercury und John Deacon
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Oldie Markt 07/03
In der Rockmusik gibt es einen gewissen
Punkt in der Karriere einer Band, den man
als Punkt ohne Wiederkehr bezeichnen könnte. Von da an wird alles, was die Gruppe
tut, selbstverständlich eine Meldung und sie
muss sich um solch banale Dinge wie Publicity oder Hitparadenplatzierungen keine
Sorgen mehr machen. Mit anderen Worten:
Man ist zum Klassiker gereift, dessen Namen
in Thailand genauso bekannt ist wie im Iran.
Wann Queen genau diesen Status erreicht
hatten, ist nicht ganz einfach zu definieren,
aber 1985 war es entschieden so weit.
Das warf natürlich auch Probleme auf. Zum
einen waren alle vier Mitglieder längst der
Notwendigkeit enthoben, mit ihrer Musik
Geld verdienen zu müssen. Man konnte
das, was man einmal als Liebhaberei angefangen hatte, inzwischen tatsächlich als
solche betreiben. Zum zweiten aber lieferte
die Plattform Queen die ideale Startrampe
für Solokarrieren, was 1985 Freddie Mer-
D-Single: EMI 1C006-63566
cury nützte, nachdem er schon 1984 mit
seinem Beitrag zu dem Soundtrack des neu
aufbereiteten Stummfilmklassikers von Fritz
Lang, Metropolis, Love Kills, debütiert hatte:
Im Gegensatz zu seinen Kollegen kam Mr.
Bad Guy auf CBS heraus und kratzte mit
den Singles I Was Born To Love You und
Foolinʼ Around (aus dem Soundtrack des
Films Teachers) immerhin die Top Ten zuhause, während in den USA das Ganze doch
erheblich weniger Widerhall fand.
Seine Kollegen blieben mit Ausnahme
von Roger Taylor untätig, der sich gleich
zweimal erfolgreich als Produzent betätigte:
Zum einen zeichnete er für den UK-Nr.3-Hit
von Jimmy Nail, Love Doesnʼt Live Here
Anymore in dieser Funktion verantwortlich,
zum anderen betreute er auch den Nr. 26
Treffer Loving You von Feargal Sharkey,
der allerdings mit ihm die Regler bediente.
Die Gruppe selbst ließ es nur zweimal live
Queen: Erfolg alleine und gemeinsam
Oldie-Markt Discographie
Queen (12)
von Frank Küster
Die Soloplatten (3)
Freddie Mercury (2)
1985
Promo-12“: Freddie Mercury: I Was Born To Love You / Third World: Sense Of Purpose
JP: CBS Sony XDAP 93127
Single: I Was Born To Love You / Stop All The Fighting
D/UK/NL/IT/P/SP: CBS A 6019, US/CA: Columbia 38-04869, JP: CBS Sony 07SP 886, AR:
CBS BA 3286, BR: CBS 43604
Double-Single: I Was Born To Love You / Stop All The Fighting // Love Kills (Extended) /
Stp All The Fighting (Extended)
UK: CBS DA 6019 (Foc)
Maxi-Single: I Was Born To Love You (Extended) / Stop All The Fighting
D/NL/SP: CBS A 12.6019, UK: CBS TA 6019, US: Columbia 44-05197, JP: CBS Sony 12AP
3036, CA: Columbia 12CXP-05197, HK: CBS Sony CSA 1025, ME: CBS 35048 (Clear Red
Wax), 35948 (Green Wax), NZ: CBS BA 12130
Maxi-Single: I Was Born To Love You (Remix) / Living On My Own
YV: CBS MS 4022
Promo-Single: I Was Born To Love You (Edit) / Mr. Bad Guy (Edit)
AR: Columbia DEP 395 (Spanish Titles)
Promo-Single: Made In Heaven (Onesided)
SP: CBS A 6413
Various Artists: Promo-EP: Pepsi Cola
BR: CBS 640012
Freddie Mercury: Made In Heaven
Promo-EP: Various Artists: 4 Hits International
BR: Epic 22-521
Freddie Mercury: Made In Heaven
Single: Made In Heaven / She Blows Hot And Cold
D/UK/NL/P/SP: CBS A 6413 (Diff. Covers), UK: WA 6413 (Shape/Uncut Picture Disc), AU:
CBS BA 3325
Single: Made In Heaven (Remix) / Living On My Own
JP: CBS Sony 07SP 908
Maxi-Single: Made In Heaven (Extended Remix) // (7” Remix) / She Blows Hot And Cold
(Extended)
D/NL: CBS A 12.6413, UK: CBS TA 6413, AU: CBS BA 12151
Maxi-Single : Freddie Mercury: Made In Heaven + 3 Other Artists
BR: CBS 52-036
Album: Mr. Bad Guy
D/UK/NL/SP: CBS 86312 (Diff. Letters, Clubpressing D: CBSCL 32309-7), US/CA: Columbia
FC 40071, JP: CBS Sony 28AP 3030 (+ 3 Posters), AR: Columbia 20632 (Diff. Cover, Spanish
Titles), BR: CBS 138623 (Also As Promo With Press Release), HK: CBS Sony CYA 1080 (+
Lyrics & Chinese Sticker), ME: CBS TVCLS 146 (Spanish Titles), TW: CBS Himalaya CBR
8463 (+ Lyrics), RI 1990 RU: Santa ATR 30208 (Diff. Cover). CD: 1985 D/
Queen: Erfolg alleine und gemeinsam
krachen: Im Januar spielte man beim MegaFestival Rock In Rio auf und am 13. Juli trat
man auf dem englischen Teil des Live-Aid
Spektakels im Wembley Stadion auf und
sorgte laut vieler Beobachter für einen der
Höhepunkte dieses Rockstar-Auftriebs für
eine gute Sache.
Immerhin gab es auch noch im November
etwas Neues von dem Quartett zu hören:
Zu dem Soundtrack des Films Iron Eagle
steuerten sie One Vision bei, das in England
einen respektablen 7. Platz belegte, in den
USA im Januar 1986 allerdings nur auf den
61. Rang kletterte. Dies sollte für die nächsten Jahre das Muster bleiben: Während man
in England beinahe mühelos immer wieder
die höchsten Regionen der Charts erreichte,
stellte sich dasselbe Unterfangen in den USA
wesentlich schwieriger und ab einem gewissen Zeitpunkt als unmöglich dar. In England
war One Vision der ideale Weckruf für den
ersten umfassenden Karriere-Rückblick: The
Oldie Markt 07/03
UK/F: CBS CDCBS 86312, US/AU: Columbia CK 40071 (US: Longbox), JP: CBS Sony 32DP
227 (D/UK/F/JP + Extended Versions Of: Letʼs Turn It On / I Was Born To Love You / Living
On My Own) , RI 1990 RU: IFM 064 190A (+ Foc-Lyrics), RI 1996 RU: 888-25 (Picture Disc,
No Booklet)
A: Letʼs Turn It On / Made In Heaven / I Was Born To Love You / Foolinʼ Around / Your Kind
Of Lover
B: Mr. Bad Guy / Man Made Paradise / There Must Be More To Life Than This / Living On My
Own / My Love Is Dangerous / Love Me Like Thereʼs No Tomorrow
Promo-Single: Living On My Own (Onesided Promo)
SP: CBS A 6555
Promo-Single: Living On My Own / Same
US: Columbia 38-05455
Single: Living On My Own / My Love Is Dangerous
D/UK/NL/SP: CBS A 6555
Single: Living On My Own / She Blows Hot And Cold
US: Columbia 38-05455
Maxi-Single: Living On My Own (Extended) / My Love Is Dangerous (Extended)
D/NL: CBS A 12.6555, UK: CBS TA 6555 (GTA 6555: Foc), US: Columbia 44-05314
Maxi-Single: Living On My Own (Different Extended Version) / (Edit)
US: Columbia 44-05314 XSS 174772, BR: CBS 57002
Promo-12”: Love Me Like Thereʼs No Tomorrow (Extended) / Same
UK: CBS TA 6725
Single: Love Me Like Thereʼs No Tomorrow / Letʼs Turn It On
UK: CBS A 6725
Maxi-Single: Love Me Like Thereʼs No Tomorrow (Extended) / Letʼs Turn It On (Extended)
UK: CBS TA 6725
Doppel-Maxi: Love Me Like Thereʼs No Tomorrow (Extended) / Letʼs Turn It On (Extended)
// Living On My Own (Extended) / My Love Is Dangerous (Extended)
UK: CBS TA 6555/6725 (Shrinkwrapped)
1986
D-Single: EMI 1C006-63890
Complete Works versammelte auf seinen 14
Platten alle bis dahin veröffentlichten Studioplatten, wobei anstelle der Greatest HitsKompilation eine Bonusplatte mit vorher nur
auf Single erhältlichen Titeln den Kaufanreiz
darstellte.
Dennoch war 1986 zunächst erneut den
Aktivitäten der einzelnen Mitglieder vorbehalten: Nachdem John Deacon und Brian
May im November 1985 Elton John bei den
Aufnahmen zu seinem neuen Opus Ice On
Fire unterstützt hatten, steuerte Freddie
Mercury im April 1986 drei Songs zu dem
Dave Clark-Musical Time bei, von denen
der Titeltrack in England immerhin den
32. Rang schaffte, während John Deacon
die Immortals ins Leben rief, mit denen
er seinen Beitrag für den Soundtrack des
Science Fiction-Films Biggles, No Turning
Back, einspielte. Doch als der im Mai 1986
erschien, gab es bereits das erste Lebenszei-
CD-Promosingle: Love Kills (Remix)
US: Hollywood PRCD 10235-2
CD-Promosingle: Time / (Radio)
US: Hollywood PRCD 10308-2
Single: Time / (Instrumental)
D: EMI 1C006 20 1257 7, UK: EMI 5559 (+ Inner Sleeve), AU: EMI 1771, NL: EMI 1A006
20 1257 7
Maxi-Single: Time (Extended Mix) // (7”) / (Instrumental)
D: EMI 1CK060 20 1256 6, UK: EMI 12EMI 5559
Laserdisc: Freddie Mercury EP
JP: CBS Sony 58 LP 108
Tracks: I Was Born To Love You / Made In Heaven / Living On My Own / Love Me Like
Thereʼs No Tomorrow
1987
Promo-Single: The Great Pretender / Same
US: Capitol P-B-5696
Single: The Great Pretender / Exercises In Free Love
D: Parlophone EMI 1C006 20 1647 7, UK : Parlophone R 6151 (RP 6151: Shape Incl. Plinth
Or Uncut Picture Disc), US/CA : Capitol B 5696, JP: EMI Toshiba EMS 17697, AU: Parlophone
A 1917, F/P: Parlophone EMI 2016477 (P: Diff. Back), IT: Parlophone EMI 06 2016477, NZ:
EMI 887, PI: Parlophone PAL 61202, SP: Parlophone EMI 006-20 1647 7. ZA: EMI EMIJ
2016477
Maxi-Single: The Great Pretender (Extended) // (7”) / Exercises In Free Love
D: Parlophone K060 20 1646 6, UK: Parlophone EMI 12R 6151 (10”: 10R 6151), US: Capitol
V 15291, AU: Parlophone ED 250, BR : Parlophone EMI 31C052 20 1646 Z, CA : Capitol SP
75189, ZA : EMI EMIL© 2016466
9
10
Oldie Markt 07/03
chen der kommenden Queen-LP, A Kind Of
Magic, in Form der ersten Single, des Titeltracks, die zuhause den 3. Platz erreichte.
Eigentlich war sie und die B-Seite A Dozen
Red Roses For My Darling als Beitrag zu
dem Film Highlander erschienen. Klar, dass
die LP nach ihrer Veröffentlichung am 14.
Mai unmittelbar auf den Platz an der Sonne
in den englischen Albumcharts schoss. Wie
bereits oben angedeutet, verhielt sich das in
den USA anders: Die erste Single kletterte
gerade einmal auf 42, das Album auf 46.
Das war vielleicht ein Grund für die Tatsache, dass die folgende Tour sich nur
in Europa aufhielt, wo die Auftritte im
Wembley Stadion und im Budapester Nep
Stadion – wo Queen der erste westliche Act
seit Louis Armstrong 1964 waren – verfilmt
wurden. Den Abschluss bildete ihr Gig beim
alljährlichen Knebworth Festival am 9. August, dem 658. Konzert in ihrer Karriere. Das
ist deswegen eine wichtige Zahl, weil es das
letzte Mal war, dass das Quartett gemeinsam auf einer Bühne stand. So sollte man
D-Single: EMI 1C 006 1655327
sie nie mehr live sehen. Als ob die Fans das
gewusst hätten, besuchten statt der erlaubten
120.000 200.000 Zuschauer den Gig in dem
Park des nahe London gelegenen Schlosses,
wo neben dem Konzertgelände ein Jahrmarkt
aufgebaut worden war, um einen allzu großen Verkehrsstau zu verhindern. Vergebene
Liebesmüh: Er wurde der größte in der Geschichte Englands.
Als dann die Stars während des Teils von
Big Country im eigens mit dem Schriftzug
Queen-A Kind Of Magic lackierten Hubschrauber einflogen, bordete die Stimmung
erstmals über, die nur noch durch die Show
der 4 übertroffen werden sollte, die ablief
wie viele davor, sieht man davon ab, dass
während unten die Originale spielten, vier
Luftballone in der Form der Herren über das
Feld flogen.
Fortsetzung folgt
Queen: Erfolg alleine und gemeinsam
Maxi-Single: The Great Pretender (Extended) / The Pet Shop Boys: Itʼs A Sin (Disco Mix)
HK: EMI 12HK1 (Also On Clear Wax)
CD-Promosingle: Hold On
D: EMI P 195612
& Montserrat Caballé
1987
Single: Barcelona (Edit) / Exercises In Free Love
D/AU/F/NL/NZ/P/SP : Polydor 887 075-7, UK : Polydor POSP 887 (Lim. With Foc), JP: Polydor
5DM 0204, HU: Pepita SPSK 70798
Maxi-Single: Barcelona (7”) / Exercises In Free Love // Barcelona (Extended)
D/AU/SP : Polydor 887 075-1 (Promo SP : Polydor 871 305-1, Diff. Cover), UK: Polydor POSPX
887 (Lim. With Foc, POSPP 887: Picture Disc), JP: Polydor 13MM7057
CD-Single: Barcelona / Montserrat Caballé: Exercises In Free Love / Freddie Mercury & Montserrat Caballé: Barcelona (Extended)
UK: Polydor POCD 887 (Promo: POCD 897, Incl. Autographed Card)
CD-EP: Ensueño / Barcelona (7”) / Exercises In Free Love / Barcelona (Extended) / (Video)
UK: Polydor 080 548 2
Promo-Single: The Golden Boy / Hothouse Flowers: Iʼm Sorry
JP: London DDI 3006
1988
Promo-Single: The Golden Boy (Radio) / The Fallen Priest
UK: Polydor PODJ 23.
Single: The Golden Boy (Edit) / The Fallen Priest
D/AU: Polydor 887 787-7, UK: Polydor PO 23, JP : Polydor DDI 300 (Diff. Cover). 3” CD:
JP: Polydor P10 P40002
Maxi-Single: The Golden Boy // The Fallen Priest / The Golden Boy (Instrumental)
D: Polydor 887 787-1, UK: Polydor PZ 23. CD: D: Polydor 887 787-2, UK: Polydor PZCD
23
CD-EP: The Fallen Priest / The Golden Boy / (Instrumental) / (Video)
UK: Polydor 080 580 2
Album: Barcelona
D/NL: Polydor 837 277-1, U: Polydor POLH 44, BR: Polydor 837 277-1 (No Embossed Cover), YV: Polydor 30576, RI 1992 LI: Aufon CTEPEO92-00257-8, RU: Santa ATR 30022. CD:
D/AR/NL: Polydor 837 277-2, UK: Polydor POLD 44, JP: Polydor P32P 20193, RI 1992 US:
Hollywood HR 61366-2 (Long Box)
A: Barcelona / La Japonaise / The Fallen Priest / Ensueño
B : The Golden Boy / Guide Me Home / How Can I Go On / Overture Piccante
1989
Promo-12”: How Can I Go On (3:59, Onesided)
HK: Polydor No Number
Single: How Can I Go On / Overture Piccante
D: Polydor 871 394-7, UK: Polydor PO 29 (Picture Disc: POP 29), BR: Polydor 2801318
Maxi-Single: Guide Me Home / How Can I Go On // Overture Piccante
UK: Polydor PZ 29. 3” CD: JP: Polydor P13 P37010. CD: D: Polydor 871 394-2, UK: Polydor
PZCD 29 (Picture Disc)
1992
Promo-Single: Barcelona (Edit) / Barcelona
SP: Polydor 863 274-7 (Special Cover)
CD-Promosingle: Barcelona (Extended) / Barcelona
F: Polydor 863 262-2 (Flame-Cover)
3” CD-Promosingle: Barcelona / Guide Me Home
JP: Polydor DCI-3047 (Silver Cover)
CD-Single: Barcelona / Exercises In Free Love
F: Polydor 863 262-2 (Olympics Sticker On Cover)
Robert Jan Stips: Kleinvieh macht auch Mist
Oldie Markt 07/03
Der Sessionmann
Obwohl der Name von Robert Jan Stips nicht zu den
bekanntesten der holländischen Szene gehört, war er an einer
Unmenge von Projekten und Gruppen beteiligt.
Fleiß ist auch da eine Tugend, wo man sie im
allgemeinen nicht erwartet. Musiker werden
üblicherweise so eingeschätzt, dass sie dem
süßen Leben ergeben sind und nur dann ihrer
Arbeit nachgehen, wenn es Spass macht und
für den Lebensunterhalt nötig ist. Natürlich
ist das ein Klischee. Wie bei allen anderen
Berufen gibt es auch bei den Rockmusikern
das gesamte Spektrum der Persönlichkeiten
– vom absoluten Chaoten bis zum Beamtentyp. Zu welcher Kategorie der 1949 in Den
Robert Jan Stips im Kreis der Band, in der
er am längsten aktiv war: The Nits (v.l.):
Robert Jan Stips, Henk Hofstede und Rob
Kloet
Haag geborene Robert Jan Stips zählt, ist
nicht ganz sicher, aber zwei Eigenschaften
kann man ihm sicherlich zubilligen: Kreativität und Fleiß. Tatsächlich brachte er in
allen Formationen, in denen er mitwirkte,
seine Persönlichkeit nicht nur als MusikArbeiter ein, sondern auch als Komponist.
Das fing bereits auf dem Gymnasium in Den
Haag an, wo er mit drei Schulkameraden
Sweet OK Supersister gründete, die zuerst
auf den üblichen Veranstaltungen auftraten,
doch eben nicht nur das: Im Jahr ihrer Gründung 1968 standen sie zusammen mit den
zwei anderen renommierten Bands aus Den
Haag, Groep 1850 und den Golden Earrings
beim Fest zur Gründung des bis heute exis-
tierenden Rockclubs Paradiso auf der Bühne
und erhielten kurz danach einen Vertrag mit
Polydor – bei der Firma also, wo auch die
Kollegen von den Golden Earrings unter
Kontrakt waren. Ihr Repertoire war typisch
für Oberschüler der damaligen Zeit: Ein Mix
aus Einflüssen von Bands wie den Mothers
Of Invention, Soft Machine sowie Jazz, Blues
und Rock-Elementen. Das tendierte häufig in
Richtung Jazz genauso wie zum Rock, was
die Mitwirkung solcher Musiker wie Charlie
Mariano und Elton Dean erklärt, die ihren
Beitrag zu einigen der interessantesten RockLPs aus dem progressiven Bereich aus den
Niederlanden beitrugen. Nur: Große Erfolge
konnte das Quartett damit bei den Fans nicht
11
12
Oldie Markt 07/03
einheimsen und so war 1974 die erste Stufe
der Karriere unseres Helden ausgebrannt
– was bis zu einer überraschenden Reunion
2000 anhielt, als sich das Quartett in der
Originalbesetzung auf dem Progfest Festival
zusammenfand und die Fans in Erinnerungen
schwelgen ließ. Wie groß übrigens der Ruf
des Quartetts bis heute ist, merkt man auch
daran, dass Fans in Mexiko genauso von den
Platten begeistert sind wie die in Holland,
Deutschland oder Norwegen.
Doch dafür konnten sich die beteiligten Herren 1974 nichts kaufen. Tatsächlich wurde
die Auflösung mehr oder weniger durch die
mangelhaften Einspielergebnisse erzwungen. Robert Jan Stips jedoch fiel weich:
Die Freunde von Golden Earring brauchten
einen Keyboarder, um ihren Klang modern
aufzufrischen und was lag näher, als sich
aus dem Reservoire von Den Haag zu versorgen. Das war natürlich eine ganz andere
Baustelle und das überraschte Stips denn
Robert Jan Stips: Kleinvieh macht auch Mist
Oldie-Markt Discographie
Golden Earring (8)
von Frank Küster
Die Soloplatten (3)
Robert Jan Stips (2)
1982
Single: Wake Up / Camera
NL: CBS 2035
Album: U.P.
NL: CBS 85424. CD: 1988 NL: CBS Sony Music 462627 2
A: Money Makers / Wake Up / Tomorrow (Is Another Day) / Shivers / Nuts In A Shell / Camera
B: No More Mondays / Much Better / Welcome Tourists / Fortune & Fame / How The West
Got Lost / Fortune & Fame (Instrumental)
With The Nits
NL-LP: Polydor 2310 205
doch: Diese Häufigkeit von aufeinander
folgenden Konzerten, dieser Rummel um
die Musiker und die ständigen Aktivitäten
war er schlicht und ergreifend nicht gewohnt
und das wollte er auch nicht - so stieg er
nach zwei LPs und den passenden Touren
aus. Zweifellos gehören Switch und To The
Hilt zu den klangmäßig ausgefallensten
Produktionen von Golden Earring, aber
gleichzeitig zählte gerade die Tour 1976
im Anschluss an To The Hilt, die schlecht
beraten als Headliner durch die USA führte,
zu den Flops der Gruppen-Geschichte.
So ging Stips 1976, um jedoch in Zukunft
immer wieder den Kollegen als Mietmusiker
zur Verfügung zu stehen. Zuhause wendete
er sich dem nächsten Unternehmen zu:
Mit dem Sänger und Saxofonisten Bertus
Borgers (zuvor bei Sail), dem Bassisten
Herman Deinum und dem Drummer Hans
Lafaille (beide vormals bei Chain Of Fools)
1983
Single: Nescio / Man Of Straw
D/NL: CBS A 3201
Album: Omsk
D/NL: CBS 25364. CD: 1988 D/NL: CBS Sony Music 460652 2 (+ Man Of Straw / Clean Shirt
In Paris / Indoor Painting (Outdoor Sketching)
A: A Touch Of Henry Moore / Unpleasant Surprise / The Vermillion Pencil / Springtime Coming
Soon / Tons Of Ink / Jardin dʼhiver
B: Nescio / Walls Have Ears / Spirits Awake / Walter And Connie / The Cold Eye / Shadow Of
A Doubt
Single: The Vermillion Pencil / Clean Shirt In Paris
D/NL: CBS A 3404
Single: Sketches Of Spain / Bild am Sonntag
D/NL: CBS A 3885
Mini-Album: Kilo
D/NL: CBS 25670
A: Sketches Of Spain / Bild am Sonntag (As Usual) / Aces Of Tintoretto
B: Dapper Street / Memories Are New III / Your Next Tyres
1984
Single: Bild am Sonntag / Nickel And Wood
D/NL: CBS A 4095
Single: Mask / Mountains In Minutes
D/NL: CBS A 4778
Album: Adieu, Sweet Bahnhof
D/NL: CBS 25985, JP: Epic Sony 28.3P-634. CD: 1984 D/NL: CBS CDCBS 25985, RI 1988
D/NL: CBS Sony Music 462630 2 (+ Mountains In Minutes / Fanfare)
A: Woman Cactus / Silly Fool / Think It Over / Mask / Adieu, Sweet Bahnhof
B: The Tender Trap / The Infant King / Vah Hollanda Seni Seni / Poor Manʼs Pound / Villa
Homesick / The Ballroom Of Romance
Single: Vah Hollanda Seni Seni / Fanfare
D/NL: CBS A 4846
1985
Single: Adieu, Sweet Bahnhof / Mask (Live)
D/NL: CBS A 6005
1986
Single: Sleep (What Happens To Your Eyes) / The Potato Eaters
Robert Jan Stips: Kleinvieh macht auch Mist
sowie dem Gitarristen Paul Smeenk rief er
Sweet dʼBuster ins Leben, die stilistisch
ein ganz neues Kapitel in seiner Karriere
aufblätterten: Funkrock war angesagt und
vor allem durch unablässige Auftritte schuf
man sich eine begeisterte Fangemeinde, die
schon 1976 zur ersten Platte (die 1977 noch
einmal auf den Markt geworfen wurde) und
in der Folge zu einer Mittelklasse-Existenz
in der holländischen Rockszene führte. Drei
Jahre lang beackerte man die Säle der niederländischen und belgischen Provinz, ehe
man Abnützungserscheinungen feststellte.
Zum Abschied von Stips, der 1979 ging, gab
es noch die Liveplatte Gigs. Stips dagegen
nahm für sich selbst die neuen Trends aus
England auf und rief Transister ins Leben,
mit Huberta de Graf (Gesang, Violine), Dick
Schulte (Baß) und Henk Wijtman (Schlagzeug), die sich vom Klang her deutlich an
der New Wave aus England orientierten.
Der Erfolg stellte sich jedoch nicht ein und
Oldie Markt 07/03
D/NL: CBS A 7155
Album: Henk
D/NL: CBS 26870. CD: 1987 D/NL: CBS Sony Music 450471 2 (+ Kilo)
A: Bike In Head / Port Of Amsterdam / Typist Of Candy / Home Before Dark / The Singing
Telegram / Erom On
B: Sleep (What Happens To Your Eyes) / Pillow Talk / Cabins / Under A Canoe / Crane-Driver
/ 5 Hammering Men
Single: Typist Of Candy / Her Second Office
D/NL: CBS A 7292
Single: Cabins (Studio) / (Live)
D/NL: CBS Sony Music 650151 7
1987
Single: In The Dutch Mountains / Strangers Of The Night
D/NL/SP: CBS Sony Music 651160 7, UK: Epic CBS NITS 1
12”-EP: In The Dutch Mountains / Strangers Of The Night // Moon And Stars / The Magic Of
Lassie II
D/NL/SP: CBS Sony Music 651160 6, UK: Epic CBS NITS T1
Album: In The Dutch Mountains
D/UK/NL/SP: CBS Sony Music 460071 1. CD: D/NL: CBS Sony Music 460071 2, RI 1988
D/NL: CBS Sony Music 467417 2 (+ Strangers Of The Night / The Magic Of Lassie / Moon
And Stars
A: In The Dutch Mountains / J.O.S. Days / Two Skaters / Pelican & Penguin / In A Play (Das
Mädchen im Pelz) / Oom-Pah-Pah Men
B: The Panorama Man / Mountain Jan / One Eye Open / An Eating House / The Swimmer /
Good Night
Single: J.O.S. Days / Yksi Kaksi Kolme
D/NL: CBS Sony Music 651308 7
3” CD-EP: J.O.S. Days / Yksi Kaksi Kolme / The Magic Of Lassie II / Mountain Jan
D/NL: CBS Sony Music 651308 2
1988
D-LP: Polydor 2485 134
so war nach einem Jahr und einem Album
schon wieder Schluss, was unserem Helden
zum ersten echten Alleingang in seinem
Musikerleben verhalf: Für CBS spielte er
1982 die LP U.P. ein, aus der zwei Singles
ausgekoppelt wurden und die eigentlich
eine elektronischere Weiterentwicklung
des Transister-Projektes darstellte
Die holländischen Hitparaden setzte er damit
freilich ebenfalls nicht in Brand und so kam
ein Angebot der Nits wie gerufen, bei ihnen
einzusteigen. Der auf keinen Stil festzulegende, melodische und witzige Klang der
aus der New Wave hervorgegangenen Band
um Henk Hofstede war wie geschaffen für
Robert Jan Stips und so war es keine Überraschung, dass er von 1983 bis 1996 dort
bleiben und am Ende fast so wichtig sein
sollte wie der Gründer selbst. In diese Zeit
fiel die Transformation von einer poppigen
New Wave-Truppe zur wohl ideenreichsten
12”-EP: J.O.S. Days / Yksi Kaksi Kolme // Bike In Head / Mountain Jan
D/NL: CBS Sony Music 651308 6
Single: Panorama Man / Panorama Man (Retired)
NL: CBS Sony Music 651520 7
3” CD-EP: Panorama Man / Oom-Pah-Pah Men / Good Night / Panorama Man (Retired)
D/NL: CBS Sony Music 651520 2
Single: In A Play / The Panorama Man
D: CBS Sony Music 651631 7
12”-EP: In A Play / Oom-Pah-Pah Men // The Panorama Man / Good Night
D: CBS Sony Music 651631 6
Single: The Dream / The House
D/NL/SP: CBS Sony Music 653069 7
Mini-LP: Hat
D/NL/GR: CBS Sony Music 463142 1. CD: D/NL: CBS Sony Music 463142 2
A: The Train / Blue / The Dream
B: The Hat / The Bauhaus Chair / The House
1989
Single: The Train / Blue
D/NL: CBS Sony Music 654636 7 (Misprint On First Pressings: Bluf)
12”-EP: The Train / Hook Of Holland // Adieu, Sweet Bahnhof / Hands Of The Watch
D/NL/SP: CBS 654636 6. 3” CD-EP: D/NL: CBS Sony Music 654636 3 (Changed Sequence)
3 LP: Urk (Live)
D/NL: CBS 465843 1. 2 CD: D/NL: CBS Sony Music 465843 2 (Limited Edition + Book:
465843 9)
A: The Train / Adieu, Sweet Bahnhof / J.O.S. Days / Sketches Of Spain / In The Dutch Mountains
13
14
Oldie Markt 07/03
Gruppe Hollands, die ihre anfangs oft aufwendigen Klang-Landschaften im Laufe der
Zeit so auf die wesentlichen Teile reduzierte, dass zum Beispiel die 1987er LP In The
Dutch Mountains, die mit dem Titelsong
einen Hit in Holland und Deutschland
feierte und international den endgültigen
Durchbruch bedeutete, im bandeigenen
Übungsraum auf einer 2-Spur Tonbandmaschine eingespielt wurde, ohne dass jemand
am Endergebnis irgendeinen technischen
Abstrich hätte machen können.
Für Stips schloss sich eigentlich ein Kreis,
denn ähnlich wie Supersister bezogen sich
die Nits in ihrer Musik ganz bewusst auf die
europäische Kultur, ließen sich für die oben
angesprochen erfolgreichste Platte von einem
Roman des holländischen Autors Cees Nooteboom inspirieren oder arbeiteten für Hjuvi
1992 mit dem Netherlands Radio Symphony
Orchestra zusammen. Deswegen war es auch
keine Überraschung, dass Stips zusammen
Robert Jan Stips: Kleinvieh macht auch Mist
B: The Dream / The Swimmer / The House / Two Skaters
C: Cabins / Nescio / Pelican & Penguin / Telephone Song / Dapper Street
D: Port Of Amsterdam / Bike In Head / Mountain Jan / Walter & Connie / A Touch Of Henry
Moore
E: The Bauhaus Chair / Under A Canoe / Shadow Of A Doubt / Mask / Home Before Dark
F: The Panorama Man / Slip Of The Tongue / An Eating House / Red Tape / Tons Of Ink
Single: Adieu, Sweet Bahnhof / In The Dutch Mountains (Acoustic)
D/NL: CBS Sony Music 655256 7. 3” CD: D/NL: CBS Sony Music 655256 1
12”-EP: Adieu, Sweet Bahnhof / In The Dutch Mountains // Bike In Head / Mask
D/NL: CBS Sony Music 655256 6. 3” CD: D/NL: CBS Sony Music 655256 3
1990
Video: Urk
NL: CMV 49843-2
Tracks: The Dream / Two Skaters / Sketches Of Spain / Adieu. Sweet Bahnhof / A Touch Of
Henry Moore / An Eating House / Nescio / The Hat / Port Of Amsterdam / Mask / In The Dutch
Mountains (Acoustic) / Cabins / Tons Of Ink
Single: Home Before Dark / Jardin dʼhiver
D/NL: CBS Sony Music 655535 7. 3” CD: D/NL: CBS Sony Music 655535 1
Single: Radio Shoes / Solid To Gas
D/NL: CBS Sony Music 656327 7. 3” CD: D/NL: CBS Sony Music 656327 1
Album: Giant Normal Dwarf
D/NL: CBS Sony Music 467496 1. CD: D/NL: CBS Sony Music 467496 2
A: Radio Shoes / Ice Princess / Boy In A Tree / There From Here / Sugar River / Around The
Fish / Fountain Man
B: Apple Orchard / Long Forgotten Story / Giant Normal Dwarf / Moon Moon / The Night-Owl
/ House Of The Sleeping Beauties / The Infinite Shoeblack
Single: Giant Normal Dwarf / King Of Belgium
D/NL: CBS Sony Music 656495 7. 3” CD: D/NL: CBS Sony Music 656495 1
1991
Single: Long Forgotten Story / Yöpöllö
D/NL: Columbia Sony Music 656663 7. 3” CD: D/NL: Columbia Sony Music 656663 1
CD-EP: Long Forgotten Story / Yöpöllö / De rode vaas / The Yellow Hotel
D/NL: Columbia Sony Music 656663 2
D-CD: CBS Sony Music 467496 2
mit Hofstede zum prägenden Songschreiber
der Gruppe mutierte – schließlich war er bei
allen seinen Stationen auch als Komponist
tätig geworden und hatte zwischendurch
ja auch als Produzent – beispielsweise für
die in Holland enorm erfolgreiche Gruppo
Sportivo gearbeitet.
Dennoch zog er es 1996 vor, sich wieder
auf die eigenen Füße zu stellen, nachdem er
schon 1989 als De Familie zusammen mit
Wouter Stips Oudenrijn eine Platte neben
den Nits vorgelegt hatte. Ironisch nannte er
das Duo zusammen mit dem vorher ebenfalls
bei den Nits tätigen Martin Bakker Egotrip,
doch die 1998er CD blieb ein Insidertip, wie
so viele Projekte des rührigen Musikers.
Dennoch ließ er es sich nicht verdrießen
und ist seitdem als Musiker, Komponist und
Produzent tätig geblieben, obwohl er nicht
mehr nur ausschließlich im Rock-Bereich
agiert. Fast alle seine Platten sind für Fans
von Interesse.
1992
Single: Soap Bubble Box / Tear Falls
D/NL: Columbia Sony Music 658304 7. 3” CD: D/NL: Columbia Sony Music 658304 1
CD-EP: Soap Bubble Box / Tear Falls / Bird In The Back / Table Town
D/NL: Columbia Sony Music 658304 2
CD: Ting
D/NL: Columbia Sony Music COL 472213 2 (Limited Edition With Booklet On Transparent
Paper: 472213 9)
Tracks: Cars & Cars / Ting / Soap Bubble Box / Fire In My Head / House On The Hill / Christineʼs
World / Bus / River / Tree Is Falling / White Night / All Or Nothing / Night Fall / I Try / Yellow
Boat / S.L.A.
CD-EP: Cars & Cars / (& Radio Symphony Orchestra) / Moved By Her / Room Number 3
D/NL: Columbia Sony Music 658839 2
1993
CD-EP: Ting / Mrs. Sandman / Time Machine / Maria & The Iceman
D/NL: Columbia Sony Music 659060 2
CD: Hjuvi-A Rhapsody In Time (& The Netherlands Radio Symphony Orchestra)
D/NL: Columbia Sony Music COL.472920 2
Tracks: Room No. 1 / No. 2 / No. 3 / No. 4 / No. 5 / No. 6 / No. 7-Moved By Her / Room No.
8 / No. 9-Cars&Cars / Room No. 10 / No. 11-Night Fall / Room No. 12
Fortsetzung folgt auf Seite 37
Chicago: Stars trotz Anspruch
Oldie Markt 07/03
Das Ende einer Ära
Mit dem dritten Doppel-Album und dem vierfachen Livepack
waren Chicago am Ende ihrer progressiven Tage angelangt.
Chicago 1971 (v.l.): Robert Lamm, Peter Cetera, Lee Loughnane, Terry Kath, James Pankow, Danny Seraphine, Walter Parazaider
15
16
Chicago: Stars trotz Anspruch
Oldie Markt 07/03
1970 hatten Chicago den Härtetest für jede mit
ihrem Debüt erfolgreiche Band mit Bravour
bestanden: Trotz 300 Gigs im Jahr war ihnen,
wie es Walter Parazaider formuliert hatte, „im
Flug“ ein kommerziell noch erfolgreicherer
Doppelpack geglückt, der mit der Robert
Lamm-Komposition 25 Or 6 To 4 und den
beiden James Pankow-Stücken Make Me
Smile und Colour My World gleich drei Top10-Hits in den USA generierte, während das
Doppel-Album bis auf Platz 4 der LP-Charts
vorschoss.
Dennoch waren die Treffer bis zu diesem Zeitpunkt in ihrer Karriere eher Zufälle, denn, so
James Pankow, „unsere Herangehensweise an
die Musik kreiste nicht um Hitsingles – sie war
an der klassischen Musik ausgerichtet, mit ausgedehnten Solo- und Instrumental-Passagen.
Deswegen waren wir der Meinung, dass zwei
Platten absolut essentiell waren, um unser ganzes Spektrum abzudecken.“ So extrem wie auf
ihrem dritten Doppelpack allerdings hatten sie
die Möglichkeiten noch nie ausgereizt und dies
D-Single: CBS 7348
unterstreicht die Aussage von Robert Lamm:
„Wir wurden nie abgehalten, lange Stücke zu
schreiben oder die Möglichkeiten, innerhalb
der Popmusik zu komponieren anstelle nur
Songs zu schreiben, auszureizen – was toll
war, weil wir selbst nicht genau wussten,
wohin es eigentlich ging. Wir waren nur so
kreativ wie wir das irgend sein konnten.“
Das schlug sich auf III in ein Spektrum zwischen fein ziselierten Rock- und Popsongs,
Jazz und Avantgarde (vor allem die von Terry Kath verantwortete Suite An Hour In The
Shower) nieder, die die dritte Dröhnung zur
problematischsten Platte des Septetts machte,
da teilweise das Spagat zwischen Kunst und
Kommerz zu gewollt ausgefallen war. Dennoch erreichten die zwei LPs neue Höhen und
schafften den 2. Platz in den amerikanischen
LP-Charts, obwohl die Singles Free und Lowdown nur die Ränge 20 und 35 erkletterten.
Dennoch hatten die Arbeiten an dem Werk,
Oldie-Markt Discographie
Chicago (3)
von Frank Küster
1979
Doppel-Album: The Ultimate Collection
CA: CBS Direct DME2-056
A: Colour My World / Questions 67 And 68 / No Tell Lover / Old Days / If You Leave Me
Now
B: 25 Or 6 To 4 / Another Rainy Day In New York City / Alive Again / Lowdown / (Iʼve Been)
Searchinʼ So Long
C: Make Me Smile / Iʼm A Man / Baby What A Big Surprise / Call On Me / Feeling Stronger
Every Day
D: Does Anybody Really Know What Time It Is? / Saturday In The Park / Beginnings / Just
YouʼnʼMe / Wishing You Were Here
Promo-Single: Must Have Been Crazy / Same
US: Columbia 1-11061 (White Label)
Single: Must Have Been Crazy / Closer To You
US/CA: Columbia 1-11061
Promo-Single: Street Player / Same
US: Columbia 1-11124 (White Label)
Promo-Maxi: Street Player (Long) / (Short)
US: Columbia AS 1138
Single: Street Player / Window Dreaminʼ
US: Columbia 1-11138
Maxi-Single: Street Player (Extended) / Mama Take
F: CBS 12-7952
Single: Mama Take / Closer To You
D: CBS 7891 (Also As Blitzinformation-Promo With Special Cover)
Album: Chicago XIII
D/UK/NL: CBS 86093, US: Columbia FC 36105. CD: 1986 D/UK: CBS CDCBS 86093, US:
Columbia CK 36105, RI 1999 D: CNR Zyx ARC 10016-2, US: Chicago Records CRD 3013
A: Street Player / Mama Take / Must Have Been Crazy / Window Dreaminʼ / Paradise Alley
B: Aloha Mama / Reruns / Loser With A Broken Heart / Life Is What It Is / Run Away
1980
Promo-Single: Thunder And Lightning / Same
US: Columbia 1-11345 (White Label)
Single: Thunder And Lightning / Iʼd Rather Be Rich
US: Columbia 1-11345
Promo-Single: Song For You / Same
US: Columbia 1-11376
Single: Song For You / Iʼd Rather Be Rich
D: CBS 8921
Album: Chicago XIV
D/UK/NL: CBS 86118, US: Columbia FC 36517. CD: RI 1999 D: CNR Zyx ARC 10017-2, 1986
D/UK: CBS CDCBS 86118, EU: CNR Music 2002633, US: Columbia CK 36517, US: Chicago
Records CRD 3014
A: Manipulation / Upon Arrival / Song For You / Where Did The Lovinʼ Go / Birthday Boy
B: Hold On / Overnight Café / Thunder And Lightning / Iʼd Rather Be Rich / The American
Dream
1981
Single: Make Me Smile / 25 Or 6 To 4
Chicago: Stars trotz Anspruch
die fast den gesamten Sommer 1970 über
dauerten, zwei Dinge deutlich gezeigt: Zum
einen die Fähigkeit der Gruppe, den Versuch
zu unternehmen, die eigene Kreativität soweit
wie möglich auszudehnen wie auch die Bereitschaft jedes einzelnen Musikers, seinen
Teil dazu beizutragen. Das klingt auch in der
Aussage von Walter Parazaider an: „Jeder trug
einen Teil bei und ich würde nie etwas negatives über jemanden in der Gruppe sagen, der
seitdem gestorben ist oder sie verlassen hat:
Das dritte Doppel-Album war eine fantastische Mannschafts-Leistung. Wenn ich mich
an die Experimente erinnere, die wir damals
machten frage ich mich unwillkürlich, ob das
irgendjemandem im Musikgeschäft heute
gestattet wäre?“
Ähnlich lautet die Aussage von James
Pankow: „Als wir anfingen, war jeder bei
CBS, vom Pförtner bis Clive Davis, in dem
Geschäft, weil er die Musik liebte. Es war
ein musikalisches Fest in jenen Tagen und
es hat sich in pure Ökonomie verwandelt.
D-Single: CBS 7535
Acts werden gebildet und vermarktet, um die
größtmögliche Anzahl an Dollars zu verdienen
und sie werden verpackt wie Zirkusnummern.
Wenn sie ausgebrannt sind, werden sie ersetzt.
Wir versuchen in diesem Umfeld zu überleben.
Aber die alten Verhältnisse erlaubten es uns,
absolut frei zu sein.“
Das bedeutete freilich gleichzeitig, dass sie
arbeiten mussten wie die Weltmeister. So
folgten auf die Studio-Arbeiten im Juni/Juli
1970 wieder die gewohnten Konzerte, die von
Juli bis November 1970 beinahe jeden freien
Tag besetzten. Die größte Zahl an Freizeit in
diesem Zeitraum waren fünf Tage, ansonsten
gab es jeden Tag irgendwo einen Auftritt,
nach wie vor hauptsächlich an Universitäten
oder Colleges in den USA. Und das ging
1971 unvermindert weiter, wobei man vom
5.-10. April in der New Yorker Carnegie Hall
gastierte, wo diesmal die Bandmaschinen mitliefen und den Auftritt für den ebenfalls noch
Oldie Markt 07/03
US/CA: Columbia Hall Of Fame 13-33193
Single: Beginnings / Questions 67 And 68
US/CA: Columbia Hall Of Fame 4-33201
Single: Iʼm A Man / Colour My World
US/CA: Columbia Hall Of Fame 13-33210
Single: Old Days / Harry Truman
US/CA: Columbia Hall Of Fame 13-33279
Single: If You Leave Me Now / Make Me Smile
D: CBS A 1417
Album: Greatest Hits Vol. II
D/UK/NL: CBS 85444, US: Columbia 37682, JP: CBS Sony 25AP 2252. CD: 1986 US: Columbia
CK 37682, RI 1999 US: Chicago Records CRD 3015
A: Baby What A Big Surprise / Dialogue / No Tell Lover / Alive Again / Old Days
B: If You Leave Me Now / Questions 67 And 68 / Happy Man / Gone Long Gone / Take Me
Back To Chicago
1982
Single: Hard To Say Iʼm Sorry / Sonny Think Twice
D: Full Moon WEA FM 79301, UK: Full Moon WEA K 79301, US: Full Moon WEA 7-29979,
JP: Full Moon Pioneer P-1680, CA: Full Moon WEA 92 99797
Single: Hard To Say Iʼm Sorry / Getaway // Sonny Think Twice
BL: Full Moon WEA 79.301
Maxi-Single: Hard To Say Iʼm Sorry / Get Away // Love Me Tomorrow
D: Full Moon WEA 79337
Single: Love Me Tomorrow / Bad Advice
D/NL: Full Moon WEA FM 79338, US: Full Moon WEA 7-29911, JP: Full Moon Pioneer P1715
Single: Love Me Tomorrow / Rescue You
IT: Warner Brothers WEA WB 259 948-7
Promo-Single: What Youʼre Missing / Same
US: Full Moon WEA
Album: Chicago 16
D/UK/BL/NL: Full Moon WEA K 99235, US: Full Moon WEA 1-23689, JP: Full Moon Pioneer
P-11219, CZ: Supraphon 11 13 3727 ZN. CD: 1984 D: Full Moon WEA 9-9235-2, RI 1991 D:
Full Moon WEA 7599-23689-2, US: Full Moon WEA 23689-2
A: What Youʼre Missing / Waiting For You To Decide / Bad Advice / Chains / Hard To Say Iʼm
Sorry-Get Away
B: Follow Me / Sonny Think Twice / Rescue You / What Can I Say / Love Me Tomorrow
Album: If You Leave Me Now
D/UK: CBS 25133, US: Columbia PC 38590, NL: K-Tel TG 1425, RI 1986 D/UK/NL: CBS
32391. CD: 1986 D/UK/NL: CBS CDCBS 32391, RI 1999 CNR Zyx ARC 10019-2
A: If You Leave Me Now / Saturday In The Park / Feelinʼ Stronger Every Day / (Iʼve Been)
Searchinʼ So Long / 25 Or 6 To 4
B: Baby What A Big Surprise / Wishing You Were Here / No Tell Lover / Another Rainy Day In
New York City / Does Anybody Reall Know What Time It Is? / Song For You
1983
Single: What Youʼre Missing / Bad Advice
US: Full Moon WEA 7-29798
1984
Promo-Single: Stay The Night / Same
US: Full Moon WEA 7-29306
Single: Stay The Night / Only You
D/NL: Full Moon WEA 929 306-7, UK: Full Moon WEA W 9306, US: Full Moon WEA 7-29306,
JP: Full Moon Pioneer P-1818, CA: Full Moon WEA 92 93067
Promo-Maxi: Hard Habit To Break (Long) / (Short)
US: Full Moon WEA AS 2183
17
18
Chicago: Stars trotz Anspruch
Oldie Markt 07/03
1971 auf den Markt geworfenen Viererset
IV-Live At The Carnegie Hall konservierten,
der mit einer verschwenderischen Austattung
daherkam: In der Normalausgabe war ein
opulentes Booklet und ein Poster enthalten,
doch wer schnell genug dran war, bekam in
Europa sogar 3 Poster.
Wie bei vielen Live-Dokumentationen anderer
Gruppen bedeutete auch diese Box für Chicago das Ende einer Ära: Gerade oder weil sich
der 4 LP-Set sensationell verkaufte – er belegte den dritten Platz in den amerikanischen
LP-Hitparaden – war der Band klar, dass sie
nicht so wie bisher weitermachen konnte. Das
hatte drei Gründe: Zum einen begann sich das
Umfeld zu ändern. Die Radiosender weigerten
sich, längere Tracks zu spielen, geschweige
denn ganze Suiten. Zum zweiten hatten die
ersten drei Doppelpacks das kreative Potential der Formation voll ausgeschöpft. Gerade
weil man ständig unterwegs war, fehlten die
für die Kreativität so wichtigen Ruhepausen
und das führte vor der Produktion des fünften
Single: Hard Habit To Break / Remember The Feeling
US: Warner Brothers WEA 7-29214, UK: Warner Brothers WEA W 9214, CA: Warner Brothers
WEA 92 92147
Single: Hard Habit To Break / Please Hold On
D/NL: Warner Brothers WEA 929 197-7 (12”: 920 248-0), JP: Warner Brothers Pioneer P1869
Promo-Single: Youʼre The Inspiration / Same
US: Warner Brothers WEA 7-29126
Single: Youʼre The Inspiration / Once In A Lifetime
D: Warner Brothers WEA 929 126-7, UK: Warner Brothers WEA W 9126, US: Warner Brothers
WEA 7-29126
Single: Youʼre The Inspiration / Remember The Feeling
JP: Warner Brothers Pioneer P-2129
Promo-Maxi: Along Comes A Woman (Dance Mix) / Same
US: Warner Brothers WEA PRO 2256
Single: Along Comes A Woman / We Can Stop The Hurtinʼ
D/NL: Warner Brothers WEA 929 028-7, UK: Warner Brothers WEA W 9028, US: Warner
Brothers WEA 7-29082, CA: Warner Brothers WEA 92 90827
Maxi-Single: Along Comes A Woman (Extended) // (7”) / We Can Stop The Hurtinʼ
D: Warner Brothers WEA 920 337-0
Album: 17
D/UK/NL: Warner Brothers WEA 925 060-1, US: Warner Brothers WEA 9 25060-1. CD: 1984
D/UK: Warner Brothers WEA 925 060-2, US: Warner Brothers WEA 9 25060-2, RI 1991 D:
Warner Brothers WEA 7599-25060-2
A: Stay The Night / We Can Stop The Hurtinʼ / Hard Habit To Break / Only You / Remember
The Feeling
B: Along Comes A Woman / Youʼre The Inspiration / Please Hold On / Prima Donna / Once In
A Lifetime
1985
Album: Take Me Back To Chicago
D/NL: CBS 26172, UK: CBS SPB 8046
A: Listen / Free / Thunder And Lightning / Lowdown / Iʼm A Man / Prelude (Little One)
B: Little One / You Are On My Mind / Take Me Back To Chicago / Mongonucleosis / Harry
Truman
D-Single: CBS 7218
Albums dazu, „dass wir in punkto Material
auf dem Zahnfleisch daherkamen“, wie sich
Robert Lamm erinnert, der 7 der 10 Songs
beisteuerte.
Und schließlich hatte die Musikindustrie vor
Album V beschlossen, pro Platte nur noch 10
Copyrights anzuerkennen, so dass die frühere
Praxis von Chicago, Suiten in einzelne Teile
aufzusplitten, obsolet geworden war. Dies
alles führte zu einer Komprimierung der
gewohnten Musik, ohne jedoch eine Verengung darzustellen: Tatsächlich fand sich auf
der einen Platte nach wie vor das gesamte
Spektrum, von dem poppigen Hit Saturday
In The Park über das bluesige State Of The
Union mit dem gewohnt politischen Text bis
zu dem fast freien A Hit By Varese, das durch
die Werke des E-Musikers beeinflusst war.
Und der Erfolg stellte sich sofort ein: Die LP
kam auf Rang 1, A Saturday In The Park auf
3. Fortsetzung folgt
1986
Promo-Maxi: 25 Or 6 To 4 (Long) / (Short)
US: Warner Brothers WEA PRO 2560
Promo-Single: 25 Or 6 To 4 / Madonna: True Blue
IT: Sire WEA PROMO 275 (White Label)
Single: 25 Or 6 To 4 / One More Day
D/NL: Warner Brothers WEA 928 628-7, UK: Warner Brothers WEA W 8628, US: Warner
Brothers WEA 7-28628, JP: Warner Brothers Pioneer P-2165, CA: Warner Brothers WEA 92
86287
Maxi-Single: 25 Or 6 To 4 // One More Day / Hard Habit To Break
D: Warner Brothers WEA 920 565-0, UK: Warner Brothers WEA WT 8628
Single: 25 Or 6 To 4 / Will You Still Love Me?
CA: Warner Brothers WEA 92 85127
Promo-Single: If She Would Have Been Faithful / Same
US: Warner Brothers WEA 7-28424
Single: If She Would Have Been Faithful / Forever
D/NL: Warner Brothers WEA 928 424-7, UK: Warner Brothers WEA W 8424, US: Warner
Brothers WEA 7-28424, CA: Warner Brothers WEA 92 84247
Maxi-Single: If She Would Have Been Faithful // Forever / 25 Or 6 To 4
UK: Warner Brothers WEA WT 8424
Promo-Single: Niagara Falls / Same
US: Warner Brothers WEA 7-28283
David Bowie Update IV
Oldie Markt 07/03
Keine
Überraschungen?
Mitte der 90er Jahre schien es so, als ob David Bowie zumindest
musikalisch die extremen Ausschläge der 70er zugunsten
Berechenbarkeit aufgegeben hätte.
David Bowie mit Gemahlin Iman in der Öffentlichkeit
19
20
David Bowie Update IV
Oldie Markt 07/03
Die Frage, ob Rockmusik mehr zur Kunst oder
zum geschäftlichen Teil des Lebens zählt, ist
vielleicht die zentrale Problematik, um die das
Leben eines Rockstars kreist. Auf der einen
Seite wollen die Firmen, die an ihm in der
Form von Verträgen partizipieren, durch ihn
und seine Platten profitieren und sind deswegen an der möglichst guten Verkäuflichkeit
seiner Produktionen interessiert, wobei es
immer wieder fraglich ist, was diese Absätze
nun garantieren soll. Auf der anderen Seite
steht der Künstler, der sich im Optimalfall
ausdrücken will oder im Negativfall schlicht
ein Handwerksprodukt herstellt.
Dass diese Diskrepanz nicht gerade leicht zu
überbrücken ist, liegt auf der Hand. David
Bowie sagte einmal in einem Interview 1999
zu der Kommerzialität seiner Musik: „Ich
verkaufe ungefähr eine Million Alben pro
Jahr. Das ist seit den 70er Jahren so. Eine
experimentelle Platte wie Outside geht so oft
weg wie die bekanntesten meiner Werke, Station To Station oder Heroes. Ich habe eine sehr
treue Fangemeinde und daran ändert sich nur
UK-P: London Talk Records 17383
etwas, wenn ich ein richtig schlechtes Album
herausbringe. Dann verkaufe ich auf einmal
wirklich viel. Werke wie Tonight und Never
Let Me Down haben mich reich gemacht und
trotzdem fast meine Karriere zerstört.“
Besser hätte man es nicht auf den Punkt
bringen können als der gewohnt sarkastische Bowie: Kunst und Kommerz lieben
sich nun einmal nicht unbedingt, sie gehen
bestenfalls eine Vernunftehe ein. Genau zu
diesem Schluss war Bowie selbst auch spätestens 1996 gekommen, als er von David
Byrne im New Yorker Waldorf Astoria Hotel
im Januar in die RockʼnʼRoll Hall Of Fame
eingeführt wurde. Folglich erschien er nicht
einmal selbst zu dieser Zeremonie, die seinem
Selbstverständnis so gar nicht entsprach: Der
Musiker als Ikone vielleicht schon, aber als
unbewegliches Denkmal?
Oldie-Markt Discographie
David Bowie (4)
von Frank Küster
1996
CD-EP: Hallo Spaceboy (Remix) / Under Pressure (Live) / Moonage Daydream (Live) / The
Hearts Filthy Lesson (Bowie Mix)
D/NL/UK: Arista BMG 74321 35382 2, ZA: Arista BMG CDBMGS (WS) 216 (Diff. Cover)
CD-EP: Hallo Spaceboy (Remix) / Under Pressure (Live) / Moonage Daydream (Live) / The
Hearts Filthy Lesson (Rubber Mix)
JP: Arista BMG BVCA-8820/74321364282
CD-Single: Telling Lies (Feelgood Mix) / (Paradox Mix)
D/NL: Arista BMG 74321 397402
CD-Maxi: Telling Lies (Feelgood Mix) / (Paradox Mix) / (Adam F Mix)
D/NL: Arista BMG 74321 397401
Promo-CD: BBC Sessions 1969-1972 (Sampler)
UK : BBC Worldwide Music NMC
Tracks: Hang On To Yourself (1972) / Ziggy Stardust (1972) / Space Oddity (1972) / Andy Warhol
(1971) / Waiting For The Man (1970) / Interview With Brian Matthews (1969) / Let Me Sleep
Beside You (1969)
CD: London Boy
D: Spectrum Music 551 706-2, RI 1997 D: Blue Chip Spectrum 551 706-2 (As The Laughing
Gnome, Diff. Cover), RI 1997 UK: WZ 93213 / 107 043-2 (As When I Live My Dream), RI 1998
D: Rotation Polymedia (As Space Oddity)
Tracks: Space Oddity (Original Version) / Did You Ever Have A Dream / There Is A Happy Land
/ Rubber Band / Let Me Sleep Beside You / Maid Of Bond Street / We Are Hungry Men / When
I Live My Dream / Karma Man / The Laughing Gnome / Sheʼs Got Medals / Little Bombardier /
Please Mr. Gravedigger / The Gospel According To Tony Day / Sell Me A Coat / Join The Gang
/ Love You Till Tuesday / The London Boys
Doppel-CD: A Portrait In Flesh (Live At The Los Angeles Universal Amphitheatre)
AU: RCA Castle 070459-1
Tracks CD 1: Introduction / 1984 / Rebel Rebel / Moonage Daydream / Sweet Thing / Changes /
Suffragette City / Aladdin Sane / All The Young Dudes / Cracked Actor
Tracks CD 2: RockʼnʼRoll With Me / Knock On Wood / Itʼs Gonna Be Me / Space Oddity / Diamond
Dogs / Big Brother / Time / The Jean Genie / RockʼnʼRoll Suicide / John Iʼm Only Dancing
1997
CD-EP: The Space Oddity EP
GR: Decca PolyGram 438-2 (With The January 1997-Issue Of The Greece Magazine Zoo)
Tracks: Space Oddity / The Laughing Gnome / Rubber Band / Love You Till Tuesday
CD-Promosingle: Little Wonder (Edit, 3:40) / (Album Version, 6:02)
D/NL: Arista BMG LWO 1, UK: Arista BMG LWO 2
Promo-12”-EP: Little Wonder (Juniorʼs Club Mix) / (Club Dub) // (Danny Saber Dance Mix) /
(Juniorʼs Club Instrumental)
UK: RCA BMG LWO 3
Promo-12”-EP: Little Wonder (Juniorʼs Club Mix) / (Album Cut) // (Danny Saber Dance Mix)
/ (Club Dub Junior Mix)
US: Virgin SPRO-12217
Promo-CD-EP: Little Wonder (Single Edit) / (Video Edit) / Call Out Research Hook #1 / #2
US: Virgin DPRO-11595 / 7087 6 11595 2 3
Maxi-Single: Little Wonder (Juniorʼs Club Mix) / (Danny Saber Mix)
D/NL: Arista BMG 74321 447771
Maxi-Single: Little Wonder (Juniorʼs Club Mix) // (Danny Saber Mix) / Telling Lies (Adam F
Mix)
UK: Arista BMG 74321 452071
David Bowie Update IV
Sicher nicht, dazu sah er sich selbst viel zu flexibel, was eine Antwort von ihm auf die Frage
nach seinem Standpunkt 1999 beweist: „Ich
bin unberechenbar. Erst in den 90er Jahren hat
sich meine Karriere so entwickelt, wie es mir
gefällt.“ Und zu seiner Rolle in der Musikindustrie gab er zu Protokoll: „Ich habe über die
Jahre nie groß den Umgang mit Leuten der
Musikindustrie gepflegt und ich habe absolut
keine Lust, jetzt noch damit anzufangen. Diese
Form der Organisiertheit lehne ich ab.“
Eine solche Einstellung muss man sich
natürlich auch leisten können und David
Bowie konnte das. Zum einen war er seit
den von ihm selbst verteufelten LPs Tonight
und Never Let Me Down wirtschaftlich völlig unabhängig und zum zweiten hatte er
mit Outsider 1995 ein Comeback nach Maß
geschafft, das zwar weniger die Hitparaden
als die ästhetische Komponente betraf, die
aber umso mehr: Zusammen mit Brian Eno
hatte er sich einmal mehr musikalisch neu
definiert und war mit einem Schlag mitten in
dem modernen Techno-Mainstream gelandet
D-Single: EMI America 1C006 20 0787 7
– ohne typische Merkmale seines Sounds
wie den Gesang oder die Melodieführung zu
verraten. Einmal mehr zeigte es sich, dass er
sich im Gegensatz zu vielen Musikern einfach mehr erlauben konnte, da seine Fans die
Wandlungsfähigkeit besonders schätzten. Dies
schlug sich auch im Chartserfolg nieder: Hallo
Spaceboy belegte im März 1996 den 12. Platz
in England und dort nahm er auch an einer
Ehrung teil, als ihm im Februar die Trophäe
für herausragende Verdienste für die britische
Musikindustrie verliehen wurde, wohl, weil
er wie die Pet Shop Boys an diesem Abend
auch live auftrat.
Es wäre genau der falsche Ansatz, ihn deswegen zu kritisieren, weil er sich vom Markt
entfernt hatte. Das eben war nicht der Fall:
David Bowie kreierte sich während seiner
gesamten Laufbahn neu und das tat er in den
Oldie Markt 07/03
CD-EP: Little Wonder (Edit, 3:40) / (Ambient Junior Mix) / (Club Dub Junior Mix) / (4/4 Junior
Mix) / (Juniors 7“ Mix)
UK: Arista BMG 74321 452072
CD-EP: Little Wonder (Edit, 3:40) / Telling Lies (Adam F Mix) / Jump They Say (Leftfield
12” Vocal Mix) / Little Wonder (Danny Saber Mix)
UK: Arista BMG 74321 452082
CD-EP: Little Wonder (Album Version) / (Ambient Mix) / (Club Dub Junior Mix) / (Danny
Saber Dance Mix)
US: Virgin
CD-EP: Little Wonder (Edit, 3:41) / (Juniors Club Mix) / (Danny Saber Mix) / (Club Dub Junior
Mix) / (4/4 Junior Mix)
JP: Arista BMG BVCA-8838 / 74321 45796 2
Jukebox-Promosingle: Dead Man Walking (Edit) / Little Wonder (Video-Edit)
US: Virgin S7-19517
12” Promo-EP: Dead Man Walking (Moby Mix 1) / (House Mix) / (Album Version) / Moby
Mix 2)
UK: RCA BMG DMW 02, US: Virgin SPRO 12249
Maxi-Single: Dead Man Walking (Moby Mix 1) / (House Mix)
D/NL: Arista BMG 74321474801
Maxi-Single: Dead Man Walking (This Oneʼs Not Dead Yet Remix) / (Vigor Mortis Remix)
D/NL: Arista BMG 74321476141
Maxi-Single: Dead Man Walking (House Mix) / (Vigor Mortis Remix) // Telling Lies (Paradox
Mix)
UK: RCA BMG 74321475841
Single: Seven Years In Tibet (Edit) / (Mandarin Version)
UK: BMG RCA 74321512547 (Clear Wax)
CD-Maxi: Seven Years In Tibet (Edit) / (Mandarin Version) / Pallas Athena (Live)
UK: RCA BMG 74321 51255 2 (Limited: 51254 2, Diff. Cover)
Live-Maxi-Single: Pallas Athena / V-2 Schneider
UK: RCA BMG 74321 51254 1 (Limited To 2000; As Tao Jones Index; Live From The
Earthling-Tour)
CD-Promo-Maxi: Looking For Satellites (Edit) / Seven Years In Tibet (Edit) / Iʼm Afraid Of
Americans (Edit)
US: Virgin DPRO 12257
12”-EP: Iʼm Afraid Of Americans (V 1) / (V 2) / (V 3) / (V 4) // (V 5) / (V 6)
US: Virgin 7243 8 38618 1 1 / Y-38618. CD: US: Virgin 7243 8 38618 2 8
CD-EP: Iʼm Afraid Of Americans (Edit, V 1) / (Original Edit) / (V 3) / (Clean Edit, V 1)
US: Virgin 7087 6 12749 2 9 (Promo: DPRO 12749)
CD-Promo-Maxi: Limited Edition 3 Track Sampler
F: Arista BMG 74321 45826 2
Tracks: The Hearts Filthy Lesson (Live Phoenix UK, July 1996) / Hallo Spaceboy (Live Phoenix)
/ Pallas Athena (Donʼt Stop Praying Remix)
CD-Single: A Fleeting Moment
HK: Arista BMG 74321 43077 2 (Issue To Celebrate The Handover From Hongkong To China;
Available Only As A Bonus-CD With Hongkong-Issue Of Earthling)
CD: Earthling
D/UK/HK/NL: Arista BMG 7432143077 2, JP: BMG BVCA-721 / 74321 45177 2, F: Arista
BMG 74321458262 (1st Edition + Limited Edition 3 Track Sampler), KR: BMG AD-2146 (+
Under Pressure), RU: JPCD 9702196
Tracks: Little Wonder / Looking For Satellites / Battle For Britain (The Letter) / Seven Years
In Tibet / Dead Man Walking / Telling Lies / The Last Thing You Should Do / Iʼm Afraid Of
Americans / Law (Earthlings On Fire)
CD-Promosingle: The Bowie Collection
SP: EMI PE 97004
Tracks: Ashes To Ashes / Dancing In The Street
CD-Maxi: I Canʼt Read (Short) / (Long) / This Is Not America
D: Velvel Zyx 8757-8, SW: Velvel MNW ILR VEL CD 4504, RI 1998 AU: Shock Records
CORX047CD
21
22
David Bowie Update IV
Oldie Markt 07/03
90er Jahren erneut: Zum einen musikalisch
als dem Techno nahestehender Musiker, zum
anderen als eine Mixtur aus den verschiedenen
Persönlichkeiten seiner Vergangenheit, aus
der der abgeklärte Künstler jedoch eindeutig
herausragte, der es nicht mehr nötig hatte,
Kompromisse mit dem Massengeschmack
einzugehen. Folglich veröffentlichte er 1997
als Nachfolger von Outside das stilistisch
ähnliche Earthling, das er diesmal selbst
produzierte und das noch mehr als das Opus
zuvor in die Richtung der angesagten, synthetisch hergestellten Klänge von Jungle,
DrumʼnʼBass oder eben Techno ging.
Kritiker, die wie derjenige der Zeit wehleidig
von der fehlenden emotionalen Komponente
der Musik jammerten, übersahen dabei leicht
verlogen, dass gerade das eher nicht die Qualität gewesen war, die die Platten von Bowie
ausgezeichnet hatte, sondern seine kalte,
distanzierte Dokumentation der veränderten
Zeiten und der Verhaltensweisen, die damit
einhergingen.
Den Geschäftsmann Bowie brauchten solche
EU-CD-EP: Arista BMG 74321 13696 2
Verrisse eh nicht zu verstören. Der landete im
Januar 1999 seinen bis dahin größten Coup:
Mit Hilfe der New Yorker Investment-Bank
Fahnestock&Co. ging er unter seinem Namen
an die Börse, wobei er als Basis die Rechte
an seinen Songs anbot, die er kurz zuvor
zurückgekauft hatte und erlöste dabei 55
Millionen Dollars. Dieser Trick machte ihn
zu dem damals angeblich reichsten Musiker
Englands, mit einem Privatvermögen über 917
Millionen Dollars. Was dazu Paul McCartney
sagte, der schon seit den 80er Jahren auf über
eine Milliarde geschätzt wurde? Egal: Trotz
dieser eher an die Rente denn an einen arbeitenden Musiker erinnernde Aktion sah der sich
durchaus nach wie vor als aktiven Bestandteil
der Rockmusik-Szene und das sollten seine
kommenden Aktivitäten unterstreichen.
Fortsetzung folgt
CD: The Forgotten Songs Of David Robert Jones
UK: SPQR Records SPQR5D
Tracks: The Lower Third: Thatʼs A Promise / Silly Boy Blue / David Jones: Love You Till
Tuesday (Additional Lyrics) / Over The Wall We Go / When I Live My Dream (Demo) / Let
Me Sleep Beside You / Karma Man (Demo) / Threepenny Pierrot (Demo) / Columbine (Demo)
/ The Mirror (Demo) / When I Live My Dream (Demo) / In The Heat Of The Morning (Demo)
/ London Bye Ta Ta (Demo) / Life Is A Circus / Lover To The Dawn / Love Song (Demo) /
Little Toy Soldier / Waiting For The Man (Demo) / Rupert The Riley (Demo) / Buzz The Fuzz
(Live) / Right On Mother (Demo) / He Was All Right (A Song For Marc) (Demo)
CD: The Deram Anthology 1966-1968
UK: Deram PolyGram 844 784-2
Tracks: Rubber Band (7” Version) / The London Boys / The Laughing Gnome / The Gospel
According To Tony Day / Uncle Arthur / Sell Me A Coat / Rubber Band / Love You Till Tuesday
/ There Is A Happy Land / We Are Hungry Men / When I Live My Dream / Little Bombardier /
Silly Boy Blue / Come And Buy My Toys / Join The Gang / Sheʼs Got Medals / Maid Of Bond
Street / Please Mr. Gravedigger / Love You Till Tuesday (7” Version) / Did You Ever Have A
Dream / Karma Man / Let Me Sleep Beside You / In The Heat Of The Morning / Ching-A-Ling
/ Sell Me A Coat / When I Live My Dream / Space Oddity
CD: The Best Of David Bowie 1969/1974
D/NL: EMI 8 21849 2, UK: EMI 7243 8 21849 2 8 (Promo: CDDP 029), EU: EMI 7243 8
21683 2 4 (Jewel Box), US: Capitol EMI 7243 21320 2 8 (Digipak, Diff. Cover, Wrong Linernotes), JP: EMI Toshiba M033647 (Without Suffragette City, + Lady Stardust). 2 LP: UK:
EMI 7243 8 21849 1
Tracks: The Jean Genie / Space Oddity / Starman / Ziggy Stardust / John, Iʼm Only Dancing
(Sax Version) / Rebel Rebel / Letʼs Spend The Night Together / Suffragette City / Oh! You
Pretty Things / Velvet Goldmine / Drive-In Saturday / Diamond Dogs / Changes / Sorrow /
The Prettiest Star (Stereo) / Life On Mars? / Aladdin Sane / The Man Who Sold The World /
RockʼnʼRoll Suicide / All The Young Dudes (Studio)
CD-EP: Earthling In The City
US: GQ N2K (Came With The November Issue Of The GQ Magazine)
Tracks: Little Wonder (Live January 9, 1997) / Seven Years In Tibet (Edit) / Pallas Athena (Live
In June 1997, Amsterdam) / The Hearts Filthy Lesson (Live January 9, 1997) / Telling Lies
(Paradox Mix By A Guy Called Gerald) / Seven Years In Tibet (Mandarin Version)
CD: Various Artists: The Bridge School Concert
US: Reprise WEA 9 46824-2 (Benefit For The Bridge School)
David Bowie: Heroes (Live Acoustic In Mountain View, Shoreline Amphitheatre, 20-20-96)
1998
CD: The Best Of David Bowie 1974/1979
EU: EMI 7243 4 94300 2 0 (Promo UK: CDDP 048), US: Virgin
Tracks: Sound And Vision / Golden Years (Single Edit) / Fame / Young Americans (7” Version)
/ John, Iʼm Only Dancing (7” Version) / Can You Hear Me / Wild Is The Wind / Knock On
Wood (Live) / TVC 15 (7” Version) / 1984 / Itʼs Hard To Be A Saint In The City (From The
Sound & Vision 3 CD-Boxset) / Look Back In Anger (7” Version) / The Secret Life Of Arabia
/ DJ (7” Version) / Beauty And The Beast / Breaking Glass / Boys Keep Swinging (7” Version)
/ Heroes (7” Version)
CD: Various Artists: Atlanta 99X Live Shows
US: Atlanta 99X April 1998 (Radiostation In Atlanta; Available Only In Blockbuster-Stores
In The Atlanta Area)
David Bowie: Dead Man Walking (April 8, 1997)
1999
CD-Promosingle: Thursdayʼs Child (Radio Edit) / (Rock Mix) / (Album Version)
UK: Virgin VSCDJ 1753
CD-Promosingle: Thursdayʼs Child (Radio Edit) / (Call Out Hook #1) / (Call Out Hook #2)
US: Virgin US-045-99-0023-0
Roger Chapman: Die CD-Box
Oldie Markt 07/03
Chappo in der Box
Mit fünf CDs beleuchtet Family & Friends die
bisherige Karriere eines der herausragenden
Sänger der Rockmusik: Roger Chapman
Roger Chapman als Prophet zu bezeichnen, wäre sicher etwas problematisch – und
doch trifft der berühmte Satz der Prophet
gilt nichts im eigenen Land geradezu exemplarisch auf den ewigen Rocker mit der
so typischen Reibeisenstimme zu. Viele der
Platten, die ihn hierzulande zu einem Star
werden ließen, kamen in seiner Heimat
nicht einmal auf den Markt und wenn er
überhaupt dort noch einen Namen hat, so
nur wegen seiner Jahre mit Family, für die
seine Landsleute immer noch sehr viel übrig
haben. Deswegen ist es auch kein Wunder,
dass Family & Friends (Mystic Records
MYS CD 161/Zomba BMG) auf der ersten
Platte alleine den Höhepunkten der ursprünglich aus Leicester stammenden Band
vorbehalten ist, so dass man noch einmal die
Faszination solcher Songs wie Burlesque, In
My Own Time oder A Song For Me erleben
kann. Hervorzuheben ist, dass die drei Live-
Fassungen bislang so noch nicht zu hören
waren, was besonders deswegen erfreulich
ist, weil Family als superbe Live-Gruppe
galten. Wie prominent die Formation war,
die ihre Popularität nie hundertprozentig in
Plattenverkäufe umsetzen konnte, beweist
die Tatsache, dass als eine der Beilagen ein
Programm ihres heimischen Fussballclubs
zu finden ist. CD Nummer 2 kümmert sich
dann um den Family-Ableger Streetwalkers,
bei dem Chapman die kommenden Jahre
verbrachte und der kommerziell eine Kopie
der Vorläufergruppe war: Berühmt für die
Konzerte und gelobt für die Platten, blieben
die Hits aus und damit war nach vier Jahren
und Studio-LPs (das Live-Doppel wurde 78
nachgeschoben) die Bandphase vorbei, die
es trotzdem nicht verdient hat, mit sechs
Tracks auf der zweiten CD abgespeist zu
werden, obwohl drei davon unveröffentlicht
im Archiv schlummerten. Danach begann
die eingangs erwähnte, eigentlich bis heute
andauernde Zeit, als der Berserker auf der
Bühne zuhause vernachlässigt und dafür auf
dem Kontinent gefeiert wurde. Chappo hieß
das Opus, das zuhause fast völlig ignoriert
wurde, während es hierzulande von Presse
und Fans gleichermaßen gefeiert wurde, was
den Mann bewog, seine Aktivitäten dorthin
23
zu verlegen, wo er beliebt war: „Als ich die
Gelegenheit bekam, auf dem Kontinent zu
spielen, wo ich nicht verrissen und vielleicht
sogar respektiert wurde, dachte ich mir:
Warum nicht?“ Dies führte, beginnend mit
dem klassischen Konzertmitschnitt Live In
Hamburg zu einer engen Liebesbeziehung
mit dem deutschen Publikum, dass ihn
von Mail Order Magic bis zu dem 1999er
Live-Opus In My Own Time unterstützte
und dadurch am Leben erhielt. Typisch für
die Wahrnehmung in seiner Heimat ist, dass
die Linernotes die beiden letzten Platten gar
nicht zur Kenntnis nehmen, sondern mit dem
1996er Werk für Polydor, Kiss My Soul, abschließen. Dies wirft ein Schlaglicht auf ihre
Qualität, die mit der fehlenden Diskografie
fortgesetzt wird. Genauso typisch dafür ist
die Bonusdisc: Hier finden sich mit zwei
Ausnahmen bislang auf Platte nicht zu habendes Material, vor allem Livetracks aus
den Jahren 1977-1981, die noch einmal seine
großen Fähigkeiten als ein Bühnenarbeiter
unter Beweis stellen, der ihn in England
wie in Deutschland zu einem Held für seine
Fans werden ließ. Diese Box gibt einen guten Überblick über seine gesamte Laufbahn,
die auch für seine deutschen Fans durch die
vielen raren Songs ihren Wert hat.
24
Sophia Loren: Musik und Film
Oldie Markt 07/03
Sophia:
Bild+Ton
Mit der 2 CD und 1 DVD-Box Wie
herrlich eine Frau zu sein errichtet Bear
Family Sophia Loren ein Denkmal der
besonderen Art.
Warum genau eine Schauspielerin zur Ikone wird, ist nicht so einfach zu sagen. Bei
Sophia Loren jedoch sind die Punkte, die
sie zu einer Nationalheldin werden ließen,
relativ einfach herauszuarbeiten: Ihre einfache Herkunft aus dem Volk, ihre Schönheit
und gleichzeitig ihre Eigenschaften, die
sie zu einer beinahe automatischen Identifikationsfigur für ihre Landsleute werden
ließen sorgten dafür, dass sie bis heute einen
mythischen Namen hat, der in ihrem Fall
auch noch mit einem mehr als beachtlichen
Können einhergeht, der sie nach ihren
Busen-Anfängen zu einer auf der ganzen
Welt respektierten Schauspielerin werden
ließ. Dass sie jedoch nicht nur auf dem
einen Gebiet begabt war, demonstriert die
Box Wie herrlich eine Frau zu sein (Bear
Family BCD 16398 CM) auf den zwei CDs,
sammen mit Peter OʼToole vor der Kamera
stand und die Songs ihrer Rolle selbst einsang - ohne dass man etwas negatives sagen
könnte. Tatsächlich gilt für ihre Leistungen
in den Plattenstudios dasselbe wie für die
vor der Kamera: Sie zeigte sich den Anforderungen immer gewachsen. Das reicht vom
1954er Mambo Bacan über den internationalen Hit 1960 Goodness Gracious Me, den
sie im Duett mit Peter Sellers intonierte, bis
zum Duett mit Luca de Filippo aus dem Jahr
92, Rosi...Peppi. Wie man anhand der vielen
Lieder feststellen kann, denen Bear Family
natürlich wieder einige Raritäten zugegeben
hat, kam das eben nicht nur aus dem Grund
zustande, weil sie in so vielen Filmen dabei
war, sondern weil sie wirklich singen konnte
- auch wenn die Behauptung, die man ab
und zu über Marilyn Monroe hören konnte,
Die Box
Das Buch
die insgesamt 43 Songs aus den Jahren 19541992 bringen, wobei die Quellen ebenso
unterschiedlich sind wie die Qualität dieser
Lieder. Denn obwohl natürlich alle Songs
von Soundtracks stammen, war die Bandbreite der Beiträge gewaltig: Das ging vom
naturgemäß üerwiegenden leichten Pop bis
zu Liedern des Musicals über Don Quichotte,
The Man From La Mancha, bei dem sie zu-
dass ihr Gesang eigentlich sogar ihre herausragende Fähigkeit gewesen sei, auf sie
nicht zutrifft. Aber über dem Durchschnitt
liegt sie und das macht die Lieder über weite
Strecken zu einem Genuss.
Doch die zwei CDs sind nur ein Teil von der
Box. Es gibt noch eine DVD und das Buch,
die dieses Teil erst zu dem machen, was es
für jeden Film-Fan ist: Eine Ohren- und
Augenweide! Denn auf der DVD sind die
Trailer von 38 Filmen zu sehen, von Aida,
erst dem dritten Film, auf dem die gebürtige
Neapolitanerin Sofia Scicolone, die von ihrer Mutter zu Schönheitswettbewerben aller
Art geschleppt wurde, um dem deprimierenden Arbeiterviertel zu entkommen, 1953 mit
dem von ihrem Mann Carlo Ponti kreierten
Namen Sophia Loren antrat, bis zu dem 1994
gedrehten Altman-Streifen Prét A Portér, der
ihren inzwischen erreichten Status als eine
der großen Göttinnen der Filmindustrie auf
ironische Art und Weise zitierte. Doch das
eigentliche Schaustück dieser Box ist das
schlicht überragende Begleitbuch, das alle
Wünsche erfüllt, die man an ein solches
Werk hat: Ob die relativ kurze Biografie, die
dennoch kaum Fragen offen lässt, die vielen
ausgezeichneten Fotos oder schließlich die
zig Filmplakate und Szenenfotos aus ihrer
ganzen Karriere – das alles ist derart stark,
dass es wohl die Träume der meisten Fans erfüllt. Zusammen ergibt das einmal mehr eine
der auf dem Markt konkurrenzlosen Boxen
von Bear Family, wobei diese wie eigentlich
keine andere zuvor die Ebenen der populären
Kultur verbindet: Das Zelluloid, das Papier
und das Vinyl. Auf allen drei vermag Sophia
Loren zu faszinieren.
Repertoire-CDs
Oldie Markt 07/03
Beat
und
Rock
Ab der Mitte der 60er Jahre schälte sich
aus dem Beat der Rock hervor. Die 5 CDs
auf dieser Seite bringen Beispiele für beide
Seiten.
Dank der Beatles war die Beatmusik von der
Insel lange tonangebend, auch dank der vielen Gruppen, die nachdrängten, auch wenn
sie es nie jenseits des Atlantiks schafften.
Ein gutes Beispiel für die letztere Spezies
ist die Big Roll Band des Keyboarders Zoot
Money, die im R&B-verrückten London zu
den hipsten Formationen zählte, auf Platte
aber nie den großen Hit landete, weil sie
im Studio nicht an ihre Leistungen live
heranreichen konnte. Das beweist As&Bs
Scrap Book (Repertoire REP 4796), das
sämtliche Singles der Band und zwei Solo-
Quintett Plastic Penny, das vor allem Hits
landen wollte. Das klappte aber nur höchst
unzureichend: Nur die erste Single, der
Box Tops-Song Everything I Am chartete,
danach war Sense. Dennoch ist The Best
Of & Rarities (Repertoire REP 4766) eine
beachtliche Leistungsschau, auch weil sie
beweist, wie gut auch Gruppen der zweiten
englischen Liga sein konnten. Sieht man
sich die Namen der beteiligten Musiker an,
übrigens kein Wunder: Mick Grabham, Tony
Murray, Nigel Olsson und Paul Raymond
bewiesen danach bei Stationen wie Chicken
Shack, Cochise, Procol Harum oder Elton
John, welches Potential hier schlummerte.
Musikalisch waren die US-Kollegen Paul
Revere & The Raiders ähnlich gelagert,
nur mit deutlich mehr Erfolg. So gelang
ihnen auch mit Hard And Heavy (With
Marshmallows) (Repertoire REP 4999)
ein großer Erfolg und mit der Single Mr.
Sun, Mr. Moon ein Top-20-Hit in den USA
- doch als sich kurz darauf ihr Leadsänger
25
pagierten und dies so gut machten, dass sie
mit ihren ersten vier Alben zu den besten
Gruppen des Stils gerechnet wurden. Album
Nr. 4 kam in den USA als Waterfall (Repertoire REP 4998) heraus und überzeugte
erneut durch die kraftvollen Bläsersätze, die
ebenso diffizilen wie melodischern Songs
und die virtuosen Instrumentalisten, die die
Lücke zwischen Jazz und Rock zumindest
teilweise schlossen. Weil der große Erfolg
ausblieb, löste man sich danach das erste
Mal auf. Die Bonustracks mit der Single
You In Your Small Corner runden das Teil
vorzüglich ab.
Mit Get Your Dog Off Me (Repertoire REP
4994) von Beggars Opera verhält es sich
etwas anders. Tatsächlich war es ein Versuch
der deutlich umbesetzten Band, einen neuen
7“es von Money und seinem Sänger Paul
Williams enthält, obwohl das guter R&B
und Beat ist.
Vom anderen Spektrum des Beats kam das
und hauptsächlicher Songschreiber Mark
Lindsay verabschiedete, sahen viele das
Ende gekommen, aber dem war nicht so:
Mit Indian Reservation gelang ihnen erst
danach ihr größter Hit. Im übrigen hat der
Sound wenig überraschend nichts mit Hardrock zu tun.
Aus einer ganz anderen Ecke kamen If,
die ab 1969 in London den Jazzrock pro-
Weg jenseits des Artrocks einzuschlagen, der
die kommerziellen Erwartungen nicht erfüllt
hatte. Zwar gab es noch ein Remake von
Classical Gas, aber ansonsten war das eine
ganz neue, wesentlich rockiger und an deutlich kürzeren Songs orientierte Band, die mit
der früheren Formation nichts mehr zu tun
hatte. Die Single Two Timing Woman / Lady
Of Hell Fire ergänzt das 1973er Album perfekt und zeigt, dass das zwar überraschend,
aber keineswegs schlecht war.
26
US-CDs aus den 60ern und 70ern
Oldie Markt 07/03
US-Beat
dass sie die Nachfolgeband der legendären
Mountain Bus sind, die nach einer qualitativ
beeindruckenden LP auf Sundance wegen
der Pressionen der Industrie das Zeitliche
segneten. Genau diesen Sound bekommt
Alle CDs auf dieser Seite hatten
ihren Ursprung beim Beat.
Wenige Bands hatten auf die Entwicklung
der Rockmusik einen solchen Einfluss wie
die Beatles. Gerade in den USA veränderten
sie durch ihren Erfolg die gesamte Musikszene. Das Ergebnis waren Formationen wie
The Palace Guard (Gear Fab GF-196/Clear
Spot, Hermelijnkoog 25, 1822 CA Alkmaar,
NL), die in Los Angeles 1965/66 die lokale
gilt das, was man auch zu den Aufnahmen
von The Palace Guard sagen konnte: Beat
mit guten Songs, denen jedoch zu oft das
gewisse Etwas fehlt. Allerdings legte das
Quintett mehr Wert auf die Gitarrenarbeit
als auf den Gesang, was sicherlich auch von
dem Umstand herrührt, dass die Jungs vor
allem live eine Attraktion darstellten.
War es zunächst vor allem die neue Musik
und der Erfolg der Beatles, der die Jugend
begeisterte, so wurde es mit der Zeit ihre
Fähigkeit zur Innovation, wofür als Begriff
Sgt. Peppers stehen soll. Von dem Werk
wurden auch Paper Garden aus New York
angeregt, ihre eigene Version des Unikats
in der Popmusik anzufertigen, was sie mit
ihrem einzigen Album 1968 (Gear Fab GF194/Clear Spot) versuchten. Das haute zwar
nicht so hin wie geplant, aber eine nette LP
im damals gebräuchlichen Psychpop-Sound
man hier wieder von dem aus Live-Tracks,
Demos und Singles zusammengesetzten Material. Viel Soli, entspannte Atmosphäre und
eine deutliche Nähe zum Jazz kennzeichnen
die reichlich 64 Minuten.
Eine andere Weiterentwicklung aus den USA
war der spezifische Hardrock, der vor allem
im Mittleren Westen beliebt war und auf dem
harten Rhythmus, der donnernden Gitarre
und dem dominanten Sänger beruhte. Cain
war eine der Bands, die das von 1970 an bei
fast ständigen Auftritten brachte, was ihnen
letztlich einen Plattenvertrag mit ASI einbrachte, der zuerst 1975 A Pound Of Flesh
Abart der Beatles gaben, komplett mit Uniformen und der entsprechenden Musik. Ihre
Singles aus der Zeit liefern das musikalische
Bild dazu.
Etwas weniger professionell wirkte The
Echoe Band aus Miami, von denen die
Herren aus Miami die Complete Recordings
(Gear Fab GF-195/Clear Spot) vorlegen, die
von 1966-1969 entstanden. Für diese Singles
legten sie durchaus vor. Wer sich von der
damals üblichen Spieldauer von knapp 28
Minuten nicht abschrecken lässt, wird ein
typisches Artefakt der psychedelischen Ära
entdecken.
Gleichzeitig holten sich die USA mit der
aus San Francisco stammenden Musik das
Gesetz des Handelns wieder zurück und so
eine Band wie Skyfarmer (Gear Fab GF191/Clear Spot) konnte nur aus den Staaten
kommen. Was diese CD für Sammler vor
allem interessant macht, ist die Tatsache,
(Monster Records MCD 020/Clear Spot)
ergab, das versuchte, den Bühnensound
ins Studio zu transportieren. Das gelang
jedoch nur teilweise, weil sich eine gewisse Sterilität einschlich, die die Atmosphäre
eines Abends in einem Club nicht vermitteln
konnte. Auf der Habenseite stehen jedoch die
teilweise ansprechenden Songs, die freilich
häufig in die Klischees des Stils verfallen,
was die Güte der Platte minderte.
Neue DVDs
Oldie Markt 07/03
Rock im Bild
DVDs sind die Alleskönner der
Tonträger, auf denen man Gigs
ebenso wiedergibt wie
Fernsehshows.
Ob die Verfilmung eines Konzerts für die
DVD der Königsweg bleiben wird, sei
dahingestellt – Tatsache ist, dass bislang
die meisten der neuen Tonträger in diese
Sparte fallen. Das muss aber nicht heißen,
dass man nur eine Band bekommt. Die
englische Fernsehshow Later hat dasselbe
Konzept wie früher der Rockpalast, sprich:
Die Gäste treten live im Studio auf, moderiert von niemandem geringeren als dem
ehemaligen Squeeze-Keyboarder Jools
Holland. Er führt auch durch das Programm
der DVD Later... Louder (Warner Vision
0927 49970-2) die die Highlights der Show
aus den letzten Jahren präsentiert. Und das
ist ein veritables Who Is Who der aktuellen
Musikszene, die Liste der Gäste reicht von
Metallica bis zu den White Stripes und ist
sowohl stilistisch wie von den Namen her
absolut beeindruckend. Dazu gibt es noch
exklusive Interviews mit vielen der Gäste
wie den Hives, Black Crowes, New Order,
Metallica und und und. Sowohl von der Auf-
interessant und sehr sympathisch. Bleibt nur
noch zu erwähnen, dass die Bild- und TonQualität den höchsten Ansprüchen genügt.
Das ist eine DVD, die Oldies-Fans und die
Anhänger der aktuellen Rockmusik genauso
zufrieden stellen dürfte.
Zwar liegen die großen Erfolge von Edgar
Winter & Rick Derringer nicht ganz so
lange zurück wie die ihrer Kollegen aus Los
Angeles, aber seit den 80er Jahren hat man
nicht mehr viel von ihnen gehört. Die Show,
die für In Concert-Ohne Filter (in-akustik
0166511) konserviert wurde, fand am 30.
machung wie vom Inhalt her ist das absolut
erstklassig und niemand, der Liverock mag,
sollte sich das entgehen lassen.
In der Sendung von Jools Holland tauchten
die Electric Prunes zwar nicht auf, aber sie
bereisten im letzten Jahr tatsächlich die englischen Inseln und ihr Auftritt in Brighton
wurde als Rewired (Snapper Music) mitgeschnitten. Was wahrscheinlich kaum jemand
für möglich gehalten hätte, trat tatsächlich
ein: Die Shows waren nie in der Gefahr, zu
einem Nostalgiefest zu verkommen - die
Routiniers waren tatsächlich fähig, ihre Hits
von 1967/68 so zu spielen, dass sie wie Songs
wirkten, die gerade erst geschrieben wurden.
Das ist schlicht guter Rock mit viel Drive
und Biss. Darüberhinaus stimmen auch noch
die Extras: Sowohl das übliche Feature über
die Entstehung der DVD und der Gigs, als
auch die Blicke hinter die Kulissen der Tour,
die neben England und Schottland auch noch
einen Abstecher nach Athen machte, wirkt
3.1990 im Rahmen der gleichnamigen Show
im damaligen Südwestfunk statt, als Edgar
Winter die aktuelle CD Mission Earth auf
den Markt gebracht hatte. Allerdings tauchte
von der kein Titel auf dem Programm auf,
dafür praktisch jeder Klassiker, den die beiden im Laufe ihrer Karriere aufgenommen
haben. Folglich lag der Akzent hauptsächlich auf dem Blues und das war gut für die
Musik und den Abend, weil da die beiden
Musiker par excellence ihr ganzes Können
sowohl als Sänger wie als Instrumentalisten
ausspielen konnten. Vor allem Edgar Winter überzeugte sowohl als Vokalist wie als
Saxofonist, während Derringer vor allem
als Gitarrenheld brillierte, obwohl er den
Klassiker der McCoys, Hang On Sloopy,
intonieren durfte. Wie üblich bei den Ohne
Filter-DVDs gibt es als Zugabe ein Interview mit dem Producer der Show und eine
Liste aller Konzerte, die im Rahmen dieser
leider eingestellten Reihe stattfanden. Rock
und Blues der besten Art sind garantiert und
die Bild- wie Tonqualität ist schlicht und
ergreifen messerscharf.
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28
Neue Bücher uns Faszines
Oldie Markt 07/03
Musik zum Lesen
Ein neues Oldie-Lexikon, ein Buch
über den Reggae und Fanzines sind
diesmal die Themen.
Bei der derzeitigen Struktur der Musikindustrie, bei der die Umsatzzahlen für Platten, die
die Vergangenheit der Rockmusik betreffen,
einen kräftigen Anteil an den Verkäufen der
Firmen insgesamt einnehmen, verwundert es
etwas, dass Literatur über die Helden der
60er Jahre, wenn sie nicht den ganz großen
Namen haben, sehr dünn gesät ist. Jetzt wird
ihnen ein Werk an die Hand gegeben, das
diesem Umstand zumindest teilweise abhilft:
Yesterdayʼs Hero 2001 (Star Cluster Music,
Gehringer Schlade 19, 58802 Balve, ISBN:
3-925005-63-3, 40,80 €) von Jürgen Wan-
da hat allerdings nicht vor, die Karrieren der
alten Helden aus den 60ern noch einmal aufzuarbeiten, sondern ihm geht es nur um die
aktuellen Veröffentlichungen der Helden von
gestern. Das bedeutet, dass man hier nicht
die Platten finden wird, die zu der großen
Zeit eingespielt wurden, dafür aber die, die
seit 1985 erschienen. Das ist ein Ansatz, der
Sinn macht. Was allerdings problematisch
ist, ist zum einen die Auswahl der Künstler.
Beispielsweise sind Roxy Music in einem
solchen Buch streng genommen deplaziert,
weil sie nie wirklich in der Versenkung verschwanden, sondern sich aufgelöst haben.
Ähnliches gilt für ELO, Moody Blues und
Fleetwood Mac, um nur drei Beispiele von
etlichen zu nennen. Das zweite Beispiel betrifft die aufgelisteten Veröffentlichungen.
Gerade bei Oldies-Acts ist es so, dass sie
international sehr unterschiedliche Platten
auf den Markt bringen. Da eine umfassende Diskografie zu erstellen, ist beinahe
unmöglich. Das im Gedächtnis muss man
Wanda jedoch bescheinigen, einen guten
Job abgeliefert zu haben. Sowohl die Breite
der Künstler als auch die Fülle der Platten,
was auf Neuproduktionen ebenso zutrifft
wie Sampler, überzeugt und dazu kommen
noch die Illustrationen, die sich zwar vor
allem auf die Plattencover beziehen, aber
manchmal auch die Künstler betreffen.
Deswegen ist dieses Buch für Oldies-Fans
durchaus empfehlenswert, zumal Größe
(DIN A4) wie Aufmachung ausgesprochen
edel ausgefallen sind.
Da kann Bass Culture (Hannibal Verlag/
Koch, ISBN: 3-85445-209-8, 29,90 €) von
Lloyd Bradley nicht ganz mithalten, aber
ansonsten durchaus. Bislang war die Bob
Marley-Biographie Catch A Fire von dem
Journalisten Timothy White auch noch die
beste Darstellung des Reggae, doch den
Titel muss sie nun an dieses Buch abgeben
- der Grund ist leicht einsehbar: Während
White den Reggae im Zusammenhang mit
seinem Helden behandelte und dabei auch
die Rastafaris streifte, geht Bradley global
an das Thema heran: Ihm geht es um die
Geschichte der Musik im Zusammenhang
mit der Kultur des Landes und er hört mit
dem Tod von Marley nicht auf, sondern
verfolgt das Schicksal der Musik bis zum
Druckschluss der originalen Ausgabe aus
dem Jahr 2000. Das ist der eine Vorteil. Der
andere ist die Tatsache, dass Lloyd Bradley
seinen Stoff so aufbereitet hat, dass sich das
Buch manchmal beinahe wie ein Krimi liest.
Wie er beispielsweise die Zitate der von ihm
interviewten Musiker in seinen Text eingearbeitet hat, ist richtig gut, ganz abgesehen
davon, dass er offensichtlich fast jeden gesprochen hat, der für diese Musik je wichtig
war. Deswegen ist dieses Buch für jeden, der
Reggae mag , unerlässlich. Es ist aber auch
für jeden, der sich für die populäre Musik
insgesamt interessiert, ein echter Tipp, da
Bradley am Reggae exemplarisch zeigt,
wie ein Stil von einem regionalen Sound zu
einem weltweit populären Klang aufsteigt
und auch wieder zurückfällt. Für den Preis
sind die 473 Seiten ein Schnäppchen.
Zu den Fanzines, bei denen die ständigen
Vertreter auf diesen Seiten zunächst genannt werden sollen: Vom RockʼnʼRoll
Musikmagazin (5 € inkl. Porto von Rock
And Roll Musik Verlag, Zweigstr. 5, 26135
Oldenburg) liegt das Heft 2/2003 (148) vor,
mit Adam Faith, Rosemary Clooney, Lew
Williams und mehr. Die Rock Biographien
(6,14€ von Rolf Reupke, Deichstrenge 11a,
27628 Sandstedt) beschäftigen sich in der
Ausgabe 2/2003 unter anderem mit Roger
Daltrey, John Entwistle, Tim Finn und den
Rainbirds. Außerdem schneite auch noch
ein neues Exemplar des Rolling StonesFanzines Basement News (6 Hefte für
25€ von Günter Beetz, Waldstr. 59, 63110
Rodgau) herein, das mit einer faustdicken
Überraschung aufwartet: Dieter Hoffmann
verkündet nämlich die Fortsetzung des
Weißbuches. Doch gemach: Tatsächlich
will er nur eine Fortsetzung des Recording
Indexes unter die Leute bringen.
Plattenkritiken I
Oldie Markt 07/03
Willi Forst
Bel Ami
Duo-phon 05 20 3
Cream
BBC Sessions
Polydor 076 048-2
Mike Hurst Orchestra
Drive Time
Angel Air SJPCD 125
Sowohl als Darsteller wie
als Regisseur war der als
Wilhelm Anton Frohs in
Wien geborene Mann in
den 30er und 40er Jahren die
Verkörperung des Charmes
seiner Heimat, was ihm am
besten in dem Film gelang,
der der Zusammenstellung
seiner Film-Lieder den
Namen gab. Folglich überrascht es kaum, dass das
Thema Liebe die 24 Songs
beherrscht, da sein leichter
Ton dort am besten zur
Geltung kommt (Duophon,
Eislebener Str. 4, 10789
Berlin).
Wie viele andere britische
Bands trat auch das wohl
berühmteste Rocktrio in
seiner Karriere häufig im
Staats-Sender Englands auf
und die Ergebnisse gibt es
zusammen mit vier Kurz-Interviews mit Eric Clapton.
Das 1967/68 entstandene
Material zeigt nicht die live
oft ausufernden Improvisationen, sondern die disziplinierte, gut aufeinander
eingespielte Einheit, die
ein breites Spektrum zwischen Pop, Rock und dem
Blues abdeckte und in allen
Sätteln gerecht war.
David Bowie
Ziggy Stardust (2 CD)
EMI 5 81799 2
Pink Floyd
The Dark Side Of The
Moon
EMI 582136 2
Wie ereignisreich 1973 in
der Rockmusik war, zeigt
das 30-jährige Jubiläum
des bis heute klassischen
Albums der Band, das zum
Jubiläum als SACD veröffentlicht wird. Auf ihm
verwirklichte das Quartett
die perfekte Umsetzung des
einstmals avantgardistischen
Klangs in eine kommerziell
akzeptable Form, die Roger
Waters zum Dominator der
Gruppe machte, der er bis
zum ersten Ende bleiben
sollte. Bis heute wirkt die
Musik brilliant, der Sound
ist deutlich besser.
1972 hatte der Mann
mit Rise & Fall of Ziggy
Stardust seinen ersten
Meilenstein veröffentlicht
und die anschließende Tour
definierte ihn als den Superstar der 70er, der mit dem
androgynen Image viel von
dem vorwegnahm, was nach
ihm die Glitter-Bands auf
die Spitze treiben sollten.
Die Tour wurde verfilmt und
den Soundtrack dazu gibt es
auf den beiden CDs, die sein
damaliges Repertoire aus
weniger bekannten Tracks,
den Hits und Covern perfekt
vorführt.
29
Die Idee zu dieser Platte
kam vom damaligen Chef
von Metromedia, Len
Levy, der den Manager
von Cat Stevens und als
Produzenten beschäftigten
Mike Hurst beauftragte,
eine Orchesterplatte im
von Decca entwickelten
Phase 4-Klang zu erstellen.
Hurst tat das und fabrizierte
eine Art progressive Abart
des Easy Listening, die er
clever aus Pop-Hits und
Film-Musik mischte. Das
hat immer Tempo (Angel
Air, Stowmarket, Suffolk,
IP14 1EN, UK).
Uriah Heep
Look At Yourself
Castle CMRCD 671 /
Sanctuary
Waren die ersten zwei
Platten noch etwas unausgegoren ausgefallen, zeigte
das Quintett mit dem 1971er
Opus, wo der Zug hingehen
sollte: Zum Hardrock. Zum
ersten Mal tauchte der
spezifische Mix der Band
aus dem Gesang von David
Byron, der Orgel von Ken
Hensley und der Gitarre
von Mick Box auf, der fortan zum Gütesiegel werden
sollte. Der edel im Schuber
aufgemachte Rückblick bietet mit einem dicken Booklet und sieben Bonustracks
eine Menge.
Uriah Heep
Demons And Wizards
Catsle CMRCD 672 /
Sanctuary
1972 zeigte sich eine neue
und alte Gruppe: Neu, weil
mit Bassist Gary Thain und
Schlagzeuger Lee Kerslake
andere Musiker dazu gestoßen waren; alt, weil der
Sound vom Jahr zuvor nur
noch perfektioniert worden
war. Vom Roger Dean-Cover bis zu der Thematik
der Songs war das 1972er
Album wohl eines der geschlossensten des Quintetts
und sicher eines der erfolgreichsten. Das klingt heute
ab und an etwas veraltet,
aber das Booklet und die
fünf Bonustracks erfreuen.
Alvin Lee
On The Road To
Freedom
Repertoire REP 4780
Mit seinem ersten SoloTrip überraschte der Chef
von Ten Years After 1973
– nicht nur, weil er ihn gemeinsam mit dem Gospelsänger aus den Südstaaten,
Mylon LeFevre, anpackte,
sondern weil das mit Blues
absolut nichts am Hut hatte.
Das war stets entspannter,
melodischer Rock mit viel
Country und Pop, den er in
seinem Studio mit prominenten Gästen wie George
Harrison angerichtet hatte.
Abgesehen von ein-zwei
zu idyllischen Tracks ist
das klasse.
Duster Bennett
Fingertips
Castle CMRCD 711 /
Sanctuary
Auf seiner letzten Platte,
die 1975 nur in Australien
auf den Markt kam, warf
der ursprünglich dem puren
Blues verpflichtete Brite das
Ruder etwas herum: Die
ersten fünf Titel bringen
Soul, erst danach gibt es
Bluesrock. Zusammen mit
sechs Tracks, die ebenfalls
bei den Aufnahmen damals
entstanden, zeigt sich,
wohin der Weg des Mannes gegangen wäre, wäre
er nicht 1976 verstorben.
Dieses Opus rundet seine
Alben für Blue Horizon
absolut passend ab.
Ashley Hutchings
Son Of Morris On
Talking Elephant TECD 051
/ Bellaphon
Die erste Kollektion mit
den traditionellen Tänzen
des englischen Landvolks
war so erfolgreich ausgefallen, dass der Bassist und
Chef-Ideologe der englischen Folkrock-Bewegung
noch einmal Freunde und
Kollegen ins Studio rief,
um 1976 dasselbe erneut zu
wagen. Wiederum herrschte
die hörbar gute Stimmung
der Premiere vor und gab
dem zweiten Unternehmen
denselben Schwung und
dieselbe Fröhlichkeit, die
auch beim Debüt so nachhaltig überzeugt hatte.
30
Plattenkritiken II
Oldie Markt 07/03
Tyla Gang
Yachtless
Mystic MYS CD 162 /
Zomba
Nachdem er mit Ducks
Deluxe nie den verdienten
Erfolg erreicht hatte, warf
sich Sean Tyla mit dieser
Band 1976 in die Punk-Bewegung. Nach einer Single
für Stiff folgte 1977 das Album, das den Rock seiner
alten Band in einer schnelleren Form neu aufarbeitete.
Mit seinen Songs und einer
starken Band gelang die
Neugeburt fast perfekt. 6
Bonustracks machen die
CD rund und untermauern
den Ruf von Tyla als einem
der besten Rocker, die aus
dem ehemaligen Pubrock
hervorgingen.
Roger Chapman
Riffburglars (2 CD)
Mystic MYS CD 165 /
Zomba
In Deutschland kam die 2.
CD als Swag 1983 auf den
Markt, in England war das
Material bislang noch nie zu
hören, wobei diese Reissue
auf der ersten Disc noch
die Funny Cider Sessions
von 1982 zugibt, die hierzulande unter dem Namen
Shortlist zu bekommen
waren. In beiden Fällen
taten sich Chappo und seine Musiker zusammen, um
völlig entspannt einige ihrer
Lieblingssongs auf Band zu
bannen. Das gelang ihnen so
gut, dass das hörbar begeisterte Resultat auch im Jahr
2003 gefällt.
Wishbone Ash
Nouveau Calls
Talking Elephant TECD 50
/ Bellaphon
Für ihre erste Reunion 1988
hatten sich Andy Powell,
Martin & Ted Turner und
Steve Upton zum Verzicht
auf Gesang entschlossen.
Das ergab eine Instrumental-Platte, die das alte Konzept der Band noch stärker
in den Vordergrund stellte,
weil die beiden Leadgitarren alleine dominierten.
Dank der guten Kompositionen und des nach wie vor
traumhaft sicheren Spiels
der beiden Protagonisten
klappte das ausgezeichnet
und man vermisste die
Stimme von Martin Turner
fast nie.
Skip Bifferty
The Story Of (2 CD)
Castle CMEDD 518 /
Sanctuary
Das Quintett, das einmal
aus Newcastle gekommen
war, gehörte zu den Bands,
die zwar innerhalb der Industrie und unter Kollegen
einen Namen hatten, aber
den nie in Erfolge ummünzen konnten. Die beiden
Discs verfolgen die ganze
Karriere der fünf, von ihren eigenen Platten bis zu
denen, die sie mit Alan
Hull oder als Heavy Jelly
und Griffin aufnahmen. So
gibt es ihr einziges Album
ebenso wie eine Fülle von
Singles und Auftritten bei
der BBC. Alle zusammen
bringen besten Psychpop.
Cliff Richard
Rockspel
Edel 0050002 ABM
Mylene Farmer
Les Mots (Best Of)
Polydor 589 746-2
Whitesnake
Best Of
EMI 5b 81245 2
Various Artists
Wie einst Lili Marleen
Classic Hits/EFA 01638-2
In Frankreich gehört die in
lasziver Pose auf dem Cover
liegende Dame zu den ganz
großen Stars, bei uns klappt
das noch nicht so ganz. Der
Grund liegt auf der Hand:
Französische Texte sind
ein echtes Handikap und
obwohl die Melodien und
Arrangements teilweise absolut internationale Klasse
besitzen, braucht es wohl
die Vermittlung beispielsweise einer Kate Ryan,
die mit ihrem Cover von
Desénchante einen großen
Hit landete. Schlechter ist
das Original allerdings gewiss nicht.
Zur Zeit steht David Coverdale wieder auf den
Bühnen – folglich muss
ein neues Produkt her und
diese CD ruft sie zurück, die
großen Zeiten seiner Band,
als er zunächst als bluesigere Fassung von Deep Purple
anfing und plötzlich in den
USA als hardrockender
Superstar auftauchte. Zum
Glück gibt es auf dem
Sampler die beiden Versionen der Band, so dass der
Hörer zwischen gepflegtem
Blues- und melodischem
Hardrock wählen kann.
Überzeugend waren beide
Versionen.
Seitdem das Lied des
Lyrikers Hans Leip und
des Komponisten Norbert
Schultze in der Version
von Lale Andersen ab 1940
jede Nacht über den Soldatensender Belgrad gesendet
und auf beiden Seiten der
Front gehört wurde, ist
es einer der ganz großen
Evergreens der Popmusik
geblieben. Auf dieser CD
gibt es 20 Interpretationen,
von der Ur-Fassung, die
Schultze am Klavier aufnahm bis zum Lili Marleen
Blues von Eisenheinrich
2003. Alle Versionen haben
einen gewissen Reiz.
Various Artists
1965 – The Soundtrack
Castle CMEDD 688 /
Sanctuary
Ein Jahr auf zwei CDs einfangen zu wollen, ist gewiß
kein leichtes Unternehmen,
besonders, wenn es musikalisch so voll gepackt war
wie das hier. Denn 1965 sah
die Anfänge von Swinging
London ebenso wie die
Explosion der zweiten
Beat-Generation, während
schon die Troubadoure
wie Donovan auftauchten.
Das alles gibt es hier, mit
kuriosen Aufnahmen (so
der Single des Vaters von
John Lennon) und den Pophits der 12 Monate wie den
kurzzeitigen Moden. Das
Booklet ergänzt ideal.
Various Artists
Thereʼs A Star Spangled
Banner
Bear Family BCD 16662
Pünktlich zum Irak-Krieg
brachte das Bremer Label
diesen Sampler heraus, der
die Nationalhymne in elf
Fassungen von CountryStars beinhaltet, wobei drei
leicht abgeändert wurden.
Wer da Hurra-Patriotismus
wittert, irrt: Nicht nur die
Linernotes, sondern auch
die Interpretationen selbst
beweisen, dass das vom
Präsidenten ausgehende
Sendungsbewußtsein hier
eher nicht besungen wird,
dafür die Liebe zu einer
Fahne, die einmal für Demokratie und Meinungsfreiheit wehte.
Der Inbegriff des Pop-Entertainments auf der Insel
hat nie einen Hehl daraus
gemacht, dass er sich als
Christ betrachtet. So nahm
er seit den 60er Jahren
neben seinen normalen
Produktionen solche mit
christlicher Musik auf.
Dieses Album bringt die
besten Tracks dieser LPs
aus den letzten 30 Jahren
und beweist, dass er textlich sicherlich ganz anders
daherkam, als auf seinen
sonstigen Platten, aber von
der Musik her nur wenige
Unterschiede aufzufinden
waren.
Plattenkritiken III
Oldie Markt 07/03
Shiva Shakti
Same
Mystic MYS CD 163 /
Zomba
Zunächst dürfte da nichts
klingeln, aber sehr wohl
beim Namen der alten
Band des Mannes: Die
hieß Quintessence und
war einige Jahre eine der
ganz wenigen Gruppen,
die fernöstliche Musik
und Rock gut miteinander
verbanden. Genau dahin
geht er zusammen mit dem
Schweizer Rudra Beauvert
zurück und kombinierte fünf
alte mit fünf neuen Tracks.
Alle gemeinsam haben sie
die Fortsetzung des alten
Sounds mit modernen
Mitteln.
Khymera
Same
Frontiers FRCD 143 / Point
Music
Der Name des Sängers des
Duos steht für die Musik,
die man erwarten darf:
Steve Walsh lieh sein Organ den größten Hits von
Kansas und in dieselbe
Richtung geht das Projekt
zusammen mit dem Gitarristen und Songschreiber
Daniele Liverani, der sich
auf dem Erstling der beiden
freilich zugunsten der Coverversionen zurück hielt,
die das Material prägen.
Das ist bester AOR mit
allen Teilen, die diesen Stil
auszeichnen, passgenau von
den beiden angerichtet.
Hess
Just Another Day
Frontiers FR CD 144 / Point
Music
Harry Hess hat sich seinen
Namen vor allem als Chef
von Harem Scarem gemacht
und den Stil der Kanadier
bringt er auch auf seinem
Solo-Debüt und das bedeutet melodischen Hardrock
mit einer kräftigen Portion
Pop. Dass er das kann, hat
er mit seiner Formation bewiesen und folglich ist die
hohe Qualität seiner Songs
keine Überraschung. Auch
wenn man sich ab und zu
etwas härtere Einsätze der
Gitarren wünschen würde,
ist das ein durchaus starkes
AOR-Opus.
Praying Mantis
The Journey Goes On
Frontiers FR CD 145 / Point
Music
Dass Musiker ihr neuestes
Album immer gerne für ihr
bestes halten, versteht sich
von selbst. Nur trifft das
leider eher selten zu und
auch das letzte Werk in der
seit 1977 laufenden Karriere der Herren, die einmal in
der New Wave Of British
Heavy Metal anfingen und
inzwischen im Hardrock gelandet sind, ist bei weitem
nicht so wie erhofft: Damit
kann man keinen großen
Staat machen, weil es nicht
mehr als Durchschnitt ist
– gutes Handwerk alleine
reicht nicht.
Alice Texas
Sad Days
Fargo FA 20335 / Fenn
Music
Alice Schneider hat aus
ihrer Herkunft ihren Bandnamen gemacht, denn sie
kommt aus Texas, obwohl
sich dieses Trio in New
York zusammengefunden
hat. Aus ihrer Heimat hat
sie auch ihren Stil importiert, denn den langsamen
Countryrock kennt man
vor allem aus dem Süden
der USA. Das ist alles
recht nett angerichtet, inklusive der behutsamen
Arrangements, aber den von
Schneider zumeist selbst geschriebenen Songs fehlt zu
oft das gewisse Etwas.
No-Man
Together Weʼre Stranger
Snapper 867/Contraire
Mad Men
& English Dogs
Same
Fox Bat FoxB 0001/Alive
Saxon und kein Ende: Nach
dem Live-Teil der ehemaligen Musiker kommen nun
Drummer Nigel Glockler
und Doug Scarratt mit
ihrem Projekt zum Zug,
das freilich nicht mehr viel
gemein hat mit dem Heavy
Metal der alten Band. Das
ist differenzierter, manchmal fast folkiger Rock mit
einigen guten Kompositionen, die nie Heavy-Charakter haben. Was allerdings
wirklich überrascht ist die
Tatsache, dass es hier nur
Instrumentals zu hören gibt
- die aber sind gut.
Baby Woodrose
Money For Soul
Bad Afro/Indigo 2514-2
One Bar Town
Say Me A Rosary
Twah! 124/SMIS
Der Name des dänischen
Labels steht seit einigen
Jahren für kernigen NeoBeat und das Quartett
um Gitarrist, Sänger und
Songschreiber Guf Lorentzen setzt diesen Stil ebenso
kurz und schmerzlos um wie
ihre Kollegen. Es ist die absolute Einfachheit, die ihren
Sound auszeichnet, die sie
glücklicherweise über weite Strecken mit einem entsprechenden Songmaterial
bestückt haben. Deswegen
macht das Spaß und ist für
alle die, die es gerne eher
unkompliziert haben.
Die Countryrocker aus
Norddeutschland haben
sich zu ihrem Vorteil leicht
umorientiert, denn sie haben
den Country-Anteil zugunsten der Gitarren runtergeschraubt und verbesserten
auf der anderen Seite das
Songwriting. Das wirkte
sich auf ihre zweite Platte
erfreulich aus. Zum einen
geht es rockiger zu und zum
anderen fallen mehr Lieder
positiv auf. Das macht ihre
zweite Platte zu einer deutlichen Steigerung gegenüber
ihrem Erstling und das gibt
Mut für die Zukunft.
Harmony
Dreaming Awake
Massacre MAS CD0350 /
Soulfood
Aus Schweden kam in
letzter Zeit vor allem eher
düstere Ware im Heavy
Metal Bereich, doch das
Quintett, das seine Existenz
als Duo um Gitarrist Markus
Sigfridsson und Dummer
Tobias Enbert begann, ist
im AOR zuhause. Doch
die Schweden besitzen
dieselben Probleme wie die
meisten ihrer Kollegen: In
punkto Arrangements mag
das alles durchaus gut klingen, doch sobald es um die
Songs geht, sehen sie nicht
mehr so gut aus, fehlen die
Höhepunkte.
Steven Wilson, der zusammen mit Sänger Tim
Bowness das Duo bildet,
ist ansonsten bei Porcupine
Tree tätig und hört man
sich die beiden an, stellt
man fest, dass sie vor allem
die Melodik dieser Band
übernommen haben, ohne
die langen Instrumentalpassagen. Deswegen ist das sowohl melodischer als auch
softer als das, was man von
Porcupine Tree gewohnt
ist, aber es kann mit seiner
eigenen Qualität bestehen.
Was jedoch fehlt, sind mehr
auffallende Songs.
31
32
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 07/03
Stormwind
Rising Symphony
Massacre MAS CD0362 /
Soulfood
Thomas Wolf und seine
Freunde aus Stockholm
setzen ihren Weg durch den
großen AOR-Dschungel
fort, mit einer deutlichen
Steigerung gegenüber der
letzten CD. Das schafften
sie vor allem durch eine klare Verbesserung der Songs,
die diesmal einen deutlich
höheren melodischen Wert
besitzen. Da passt das wuchtige Queen-Cover von White
Man genau ins Bild, denn
es verkörpert denselben
Stil wie der Rest der Platte:
Kräftigen AOR mit der Dominanz der Gitarre.
Helheim
Yersinia Pestis
Massacre MAS CD 0360 /
Soulfood
Wer sagt es denn, dass es im
Black Metal-Bereich keine
stilistischen Facetten geben
kann? Die Band aus Bergen
in Norwegen kommt zwar
sowohl vom Gesang wie
von der allgemeinen Ausrichtung her von der dunklen Seite, doch sie wartet
mit ausgefallenen Zutaten
wie einer Orgel und der
guten Gitarre auf, die nicht
als Riff-Lieferant eingesetzt
wird, sondern bluesige Soli
beisteuern darf. Das heißt
zwar nicht, dass man Songs
finden würde, aber der
Sound ist besser.
Cage
Darker Than Black
Massacre MAS CD0343 /
Soulfood
Dass Firmen, deren Beruf
es ist, neue Platten unter
die Journalisten zu bringen,
deren Qualitäten gerne
einmal übertreiben, liegt in
der Natur der Sache. Doch
hier ist die Diskrepanz
besonders groß. Denn der
als Klassiker angekündigte
große Wurf der Herren aus
San Diego entpuppt sich
als in Richtung progressive
Metal gehende Scheibe, die
vom Sound her überzeugend
sein mag, nicht jedoch vom
Songmaterial her. Deswegen ist das nicht mehr als
Durchschnitt.
Solemnity
King Of Dreams
Remedy REM 022/Zomba
Chris Jones
& Steve Baker
Smoke And Noise
Acoustic 319.1303.2
Es ist die seit Sonny Terry
und Brownie McGhee
klassische Blues-Kombination, die der Brite und der
Deutsche verkörpern. Und
die beiden ergänzen sich
perfekt, sowohl auf ihren
Instrumenten wie mit den
Stimmen. So ist das eine
feine Platte, zumal sich das
Duo live vorstellte, nur hat
sie ein nicht gerade kleines
Manko: Sie ist zu lang. Das
ist 50 Minuten durchaus
gut, aber 67 Minuten werden , je länger das dauert,
umso langweiliger, da die
Grenzen zutage treten.
Jools Holland
More Friends
Warner 0927494195 /
WSM
Das Experiment des früher bei Squeeze tätigen
Keyboarders und FernsehModerators von vor einem
Jahr, jeden Song mit einem
anderen Star zu bestücken,
scheint gut aufgegangen zu
sein – nur so kann man die
zweite Folge des Rezepts
verstehen. Abgesehen
von einem Titel sind auf
den restlichen 21 immer
mindestens ein Großer zu
finden, von Ray Davies
bis zu Jimmy Cliff. Sie alle
swingen mit der Big Band
des Mannes und die hält ihren Groove eisern durch.
David Todoran
Luck In This Life
Ulftone UTCD 064/Edel
Contraire
Als Singer/Songwriter
aus den USA sich eher
im Ausland aufzuhalten,
macht Sinn, denn da ist
die Konkurrenz geringer.
Sein drittes Album nahm
der Amerikaner in Berlin
mit Dziuks Küche auf und
das kam dem Hintergrund
seiner Musik zugute. Jetzt
geht es ruhig akustisch zu,
mit viel Atmosphäre. Doch
das Problem der ersten
zwei Platten bleibt auch
der dritten treu: So gut die
Texte sind, so selten fallen
Todoran die richtigen Melodien dazu ein.
Greg Koch
Radio Free Gristle
Favored Nations FN 22402/Alive
Bei den Gitarrenvirtuosen
gibt der Mann aus Milwaukee gern den Komiker, doch
das soll nicht heißen, dass
er seine Musik zugunsten
des Humors zurückstellen
würde. Sein Sinn für die
nicht ganz ernsten Momente im Leben zeigt sich
hauptsächlich darin, dass er
immer wieder Irritationen
in seine Songs einbaut, die
nicht nur halsbrecherisch
schnell daherkommen,
sondern auch akustisch und
melodisch glänzen können
– ein Kennzeichen für einen
Könner.
Provinz hat im Zeitalter
der Vernetzung nicht mehr
den alles verteufelnden
Ausdruck, den sie einmal
besaß. So kann eine Band
aus Augsburg stilistisch
genauso up to date sein wie
eine aus Los Angeles. Das
trifft auf das Quintett aus
der Fuggerstadt zu, dessen
progressive Metal sowohl
hinsichtlich der Arrangements wie der Kompetenz
wie der Songs mit den
besten Gruppen des Genres
mithalten kann. Da passt
der Bombast des Stils zu
den Songs.
Black Label Society
The Blessed Hellride
Spitfire Eagle 000091SPR
/ Edel
Zakk Wylde scheint die
Abwechslung zu lieben.
Während die letzte Platte
den Gitarristen kaum in
den Vordergrund stellte
und die Härte ebenfalls
zurücknahm, gibt es jetzt
wieder die vollen Bretter.
Sowohl der Chef selbst als
auch seine Songs powern
diesmal volle Kanne und
das kommt dem Ganzen
zugute. Denn nicht nur die
Lieder sind diesmal eine
ganze Ecke besser, sondern
die Beiträge von Wylde fielen auch noch imponierend
aus. Eine starke Platte eines
Gitarrero deluxe.
Rick Vito
Band-Box-Boogie
Hypertension HYP 3221 /
Fenn Music
Vielbeschäftigte Studiomusiker wie der Gitarrist haben
das Problem, dass sie unter
den vielen Jobs, denen sie
nachgehen, ihre eigene
Identität verlieren. Die des
Mannes aus Los Angeles
liegt vor allem im Blues
und den bekommt man
hier denn auch mehr oder
weniger verrockt. Doch so
gut er als Gitarrist ist – als
Songschreiber fehlt ihm das
Gespür für die zugkräftigen
Melodien und das macht
seine fünfte Platte zu einer
eher durchschnittlichen
eines Könners.
Plattenkritiken V
Oldie Markt 07/03
Mike Silver
Solid Silver
Stockfisch/Zomba
357.6026.2
Auf der Rückseite des
Booklets umarmt der Engländer eine akustische Gitarre und das macht Sinn. Denn
seine Songs werden immer
auf einer akustischen Basis
angerichtet, auch wenn ab
und zu elektrische Instrumente mit in die Arrangements einfließen. Da er als
Songschreiber zudem eine
sehr breite Basis hat und
Blues- genauso wie Folkund Pop-Stücke schreiben
kann, ist Abwechslung
geboten und dank seiner
Talente als Sänger auch
durchwegs gute Qualität.
The Possibilities
Way Out
Ulftone UTCD 065/Edel
Contraire
Auch wenn eine Band
einmal im Punk anfing, ist
es noch lange nicht gesagt,
dass sie auch heute noch
so klingt. Das Quintett
aus Bainbridge in Georgia
mag vor zehn Jahren die
Sex Pistols verehrt haben
– heute sind es eher die
Beatles. Denn 2003 sind sie
im Neo-Beat zuhause, ohne
die Energie ihrer früheren
Vorliebe zu verleugnen.
Das führt zu einem frischen,
vitalen Sound, den sie teilweise mit den passenden
Liedern ausgestattet haben.
Ein Geheimtip.
Johnny La Marama
Same
Meta 015/Note 1
Paddy Kelly
In Exile
Polydor 076 006-2
Frank Haunschild /
Norbert Gottschalk
Better Days
Acoustic 319.1293.2
Die Paarung von Gitarre
und Stimme gibt es bei
dem Label aus Osnabrück
schon öfter, immer im Jazz.
Doch das Duo ist dennoch
etwas besonderes – aus zwei
Gründen: Zum einen, weil
der singende Part Norbert
Gottschalk auch als Trompeter seinen Mann stehen
kann, was die beiden bei
einigen Instrumentals
genützt haben. Und zum
zweiten, weil sie zu einigen
Kompositionen anderer
Texte verfasst haben und
sie so liedtauglich gemacht
haben.
Bernard Allison
Kentucky Fried
Blues Live
Ruf/in-akustik 062 1091
Es ist schon witzig, wenn
der Sohn eines berühmten
Vaters nicht nur in derselben
Stilart spielt, sondern auch
noch dasselbe Instrument
benützt. Wie gut das der
Filius des großen Luther
Allison tut, davon kann
man sich hier zur Genüge
überzeugen, denn auf der
Bühne ist er vor allem ein
Gitarrist. Jeder, der eine
rockige Bluesgitarre mag,
wird diese Platte schätzen,
zumal die Songs nicht viel
schlechter sind als ihr Interpret, obwohl der Sänger
etwas zu kurz kommt.
Stimmt: Der Mann ist einer
der Macher hinter der Kelly
Family, doch das heißt
nicht, dass man hier etwas
ähnliches kriegt. Natürlich
macht er keine AvantgardeMusik, ist stilistisch näher
beim Pop als beim Rock.
Aber zum einen kann er
Songs schreiben und zum
andern auch Instrumente
spielen und beides setzte er
hier zum Besten des Ganzen
ein. Das ist guter, poppiger
Sound eines Musikers, der
ein Gefühl für Kommerzialität besitzt – das spricht
nicht gegen ihn.
Gerade bei einem weltweit
zum festen Bestandteil der
Musik gehörenden Stil wie
dem Jazz ist die regionale
Abstammung unwichtig.
Und so macht es nichts
aus, dass der Gitarrist aus
Finnland, der Bassist aus
USA und der Drummer aus
Berlin kommt. Exotisch
ist allerdings der Mix des
Trios, das sich an keinen
festzulegenden Stil gehalten
hat. Das kommt ab und zu
sogar free daher, integriert
auf der anderen Seite auch
den Gesang. Leicht zu konsumieren ist es nicht.
33
Shilf
Me
Ulftone UTCD 071/Edel
Contraire
Wenn ein Name wie der
von Chris Eckman von den
Walkabouts als Produzent
auftaucht, erwartet man
eigentlich einen ähnlichen
Sound wie den seiner Band.
Auf eine Art und Weise trifft
das auch auf die Schweizer
zu: Wie ihre Vorbilder
musizieren sie simpel und
lassen sich Zeit. Aber mit
dem Country haben sie
nichts am Hut, dafür mit
dem Gitarrenpop, den sie
auch gut beherrschen: Ob
ihre Songs oder die cleveren
Arrangements: Das ist alles
in sich stimmig.
Ray Wilson
Change
Inside Out/SPV 087-65550
Foolʼs Garden
25 Miles To Kissimmee
Polydor 589 642-2
The Men They
Couldnʼt Hang
Cherry Red Jukebox
Twah! 125/SMIS
Es ist so gut wie Gold, wenn
man als Band einen Sound
hat, der sie sofort wiedererkennbar macht. Das trifft auf
die Folkrocker aus London
zu, deren siebtes Album
klingt wie die sechs davor.
Das bedeutet, dass irisch
angehauchter Folk-Rock
das Bild beherrscht, dem
allenfalls etwas die wilde
Energie abgeht, die die
frühen Produktionen auszeichnete. Auf der anderen
Seite besitzt man nach wie
vor die guten Songs, die
den Stilmix jederzeit überzeugend umsetzen.
Den großen Hit haben die
Schwaben seit Lemon Tree
nicht mehr gelandet, aber sie
haben sich als substantielle
Rockband profiliert, was
sie mit dem neuen Werk
unterstreichen – sie haben
ein Gespür für melodischen
Rock, den sie diesmal mit
etwas mehr elektronischen
Elementen umgesetzt haben. Doch Gitarrist Volker
Hinkel und Sänger Peter
Freudenthaler haben das
Heft nach wie vor fest in
der Hand und sorgen für
die Individualität ihrer
Formation
Es gehört eine Menge Charakter und auch Selbstvertrauen dazu, von Weltstars
wieder zurück auf die
eigene Rechnung zu gehen.
Der ehemalige Sänger von
Genesis verließ das warme
Nest zugunsten einer SoloKarriere und diese Platte
zeigt die Berechtigung dieses Entschlusses. Denn er
besitzt nicht nur eine gute
Stimme, sondern ist auch
ein fähiger Songschreiber,
was er hier des öfteren unter
Beweis stellt. Die poppige
Grundrichtung setzte er in
gute Lieder um.
Plattenkritiken VI
Daniel Lanois
Shine
Anti SPV 185-254142
Es ist zweifellos ein Traum
für einen Musiker, gleich in
zwei Funktionen agieren zu
können. Der Kanadier ist als
Produzent ebenso gefragt
wie als Solist. Deswegen
dauert es immer eine Zeit
lang, ehe er wieder selbst
aktiv wird, doch wenn er
das tut, dann kann man auf
das Ergebnis gespannt sein,
wie diesmal: Das ist eine
folkige Song-Kollektion,
die auch Instrumentals
integriert und seinen typischen Sound besitzt: Die
Gitarre und seinen Gesang
im Vordergrund.
Capercaillie
Choice Language
Vertical/Indigo 2598-2
Im Rock ist ein eigener
Sound viel wert – die
Schotten haben ihn und
setzen ihn auch auf ihrem
neuesten Opus fort. Das ist
schottischer Folkrock mit
einer deutlichen gälischen
Komponente, die nicht auf
die Titel in dieser Sprache
beschränkt bleibt, sondern
bis zu irischen Zugaben
in der Musik geht. Der
Mix mit dem Rock und
den Instrumenten aus der
Tradition der Volksmusik
von der Insel macht den
entscheidenden Reiz auch
dieser Platte aus.
Oldie Markt 07/03
Meatloaf
Couldnʼt Have Said
It Better
Polydor 065 552-2
Seit seinem Comeback
mit der zweiten Ausgabe
von Bat Out Of Hell hat
sich Marvin Lee Aday rar
gemacht. Dies ist das erste Studio-Album seit dem
1996er Welcome To The
Neighborhood, aber nach
Überraschungen muss man
deswegen nicht suchen. Wer
Meatloaf bislang gemocht
hat, wird ihn auch hier
goutieren. Das ist der gewohnt großorchestrale Pop
mit der gewaltigen Stimme
des Mannes und Songs, die
diesem Klang über weite
Strecken gerecht werden.
Tony Joe White
Snakey
Munich MRCD 241
Lynyrd Skynyrd
Vicious Cycle
Sanctuary SANCD 180 /
Zomba
30 Jahre im Geschäft hat
die Southern Rock-Legende geschafft. Ein Grund
zum Feiern und das tut sie
zum einen mit dieser Studioplatte und zum anderen
mit der Tour zusammen mit
Deep Purple im Juni. Wer
ihre Musik mag, wird diese
Platte lieben, denn sie bringt
den klasisschen Southern
Rock, den man mit diesem
Namen verbindet. Auf der
anderen Seite aber regiert
hörbar die Routine, wurden
die einzelnen Elemente der
Musik zu vorhersagbar angeordnet.
Plainsong
Pangolins
Blue Rose BLU CD 0299 /
Soulfood
Es gibt zwei gute Nachrichten aus dem Langer
der Folkrock-Veteranen:
Julian Dawson ist zurück
in der Besetzung und sie
haben zwei Coverversionen integriert. Das garantiert sowohl vom Gesang
wie vom Songwriting her
größere Abwechslung und
sorgte für die beste CD des
Quartetts, seitdem es sich
in den 90er Jahren wieder
zusammengetan hat. Sowohl die Songs als auch die
Vokalharmonien wirken so
harmonisch wie lange nicht,
instrumental stimmt es eh.
Es ist eine feine Sache,
dass der Mann aus Florida
seit seinem Comeback mehr
oder weniger regelmäßig
Platten einspielt, die ihn
in der Besetzung zeigen,
die ihm am besten steht:
Gitarre, Bass, Schlagzeug
und Orgel, angereichert
mit seinem individuellen
Grummelgesang und seinen Songs. Das klappt auch
2003 wieder sehr gut, wirkt
stets echt und besitzt die
Klasse individueller, von
Hand gemachter Musik. Auf
der anderen Seite versinkt er
ab und zu im Sumpf.
35
Maria Muldaur
A Woman Alone With
The Blues
In-akustik 080 83568
Der Untertitel verrät, dass es
sich nicht um eine von der
Dame gewohnten Bluesplatten handelt, sondern dass sie
sich auf die Interpretation
von Songs beschränkte,
die entweder von Peggy
Lee berühmt gemacht oder
von ihr geschrieben wurden.
Das führte zu einem etwas
abweichenden Sound von
ihrem sonstigen. Etwas
mehr Swing und Pop finden sich, die sie in ihrer
gewohnten Souveränität
bringt. Trotz der Verehrung
von Lee gibt sie allen Songs
etwas Eigenes.
Ringo Starr
Ringorama
Polydor 076 056-2
Canned Heat
Friends In The Can
Ruf/in-akustik 062 1066
The Yardbirds
Birdland
Favored Nations FN 22802/Zomba
Wenn bei einer Band, die
immer durch ihre Gitarristen definiert wurde, nur
noch der Drummer und
der Rhythmusgitarrist von
den Originalen dabei sind,
ist das natürlich schon ein
bisschen komisch. Auf der
anderen Seite engagierte das
Duo für die Neu-Aufnahme
von acht Klassikern neben
Jeff Beck noch sieben nachgewachsene Gitarre- Legenden. Und das gibt der Platte
den Impetus, der sie mit den
sieben neuen Songs zu einer
legitimen CD der Legende
macht.
Sieht man sich die Aufmachung einiger CDs an, ist
die Musik beinahe zweitrangig. Diese neue Platte der
BluesʼnʼBoogie-Veteranen
kommt in einem Schuber, in
dem eine Blechdose steckt,
in der sich dann die Disc
und das Booklet befinden.
Das nenne ich edel. So gut
ist die Musik nicht, aber die
Band beweist einmal mehr
Charakter, bringt mit etlichen namhaften Freunden
guten bis sehr guten Bluesrock und unterstreicht, dass
sie nach wie vor zur 1. Liga
des Blues gehört.
So eifrig der ehemalige
Schlagzeuger der Beatles
auch ist – selbst seine engen
Freunde werden ihm kaum
Brillianz unterstellen. Und
so ist auch sein neuestes
Album ein interessanter
Stilmix aus englischen und
amerikanischen Genres,
die er mit seinem Gesang
zusammenbringt. Das gute
an seinen Platten ist, dass er
viele Leute ins Studio bringt
und so ist der größte Reiz
dieser CD auch der Blick
auf die Besetzungsliste.
Dieses Album ist so nett
wie sein Protagonist.
36
Platte des Monats/Flohmarkt
Oldie Markt 07/03
Platte des
Monats
Spyke legen mit ihrem Debüt
eine aberwitzige Mischung
aus Techno und Glam vor.
Einfluss in der Popmusik zeigt sich nicht
unbedingt an der Zahl der Imitate, sondern
daran, wie lange ein Sound immer wieder
in der Musik anderer Bands auftaucht. Von
da aus gesehen gehört der Glamrock zu den
einflussreicheren Genres der Rockmusik, da
seine Bestandteile seitdem immer wieder in
der aktuellen Szene aufzuspüren sind. Ein
Beispiel dafür sind Placebo, doch die 1997
in Stockholm gegründete Gruppe Spyke
ebenso. Nicht nur die reichlich verwendete
Schminke spricht dafür, sondern auch die
für Glam typischen bombastischen Arrangements, die schon Legenden des Stils wie
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Oldie Markt 07/03
Golden Earring
Fortsetzung von Seite 14
1994
CD-Single: Da Da Da / Do Do
D/NL: Columbia Sony Music 660221 1
CD-EP: Da Da Da / Do Do / If Two / Kuu Kuu
D/NL: Columbia Sony Music 660221 2
CD: Da Da Da
D/NL: Columbia Sony Music COL 475999 2, US: Tristar WK 67209, JP: Epic Sony ECSA
6042
Tracks: Da Da Da / Dreams / What We Did On Our Holidays / Mourir avant quinze ans / Homeless Boy / Whales Of Tadoussac / Chameleon Girl / Instead Of… / Day And The Night / Desert
Island Song / Sorrow / Bilbaoboa / Abandoned Mine / Orange
CD-Single: Dreams / Fishes
D/NL: Columbia Sony Music 660462 1
CD-EP: Dreams / Fishes / Abandoned Mine / Orange
D/NL: Columbia Sony Music 660462 2
CD-Single: Mourir avant quinze ans / Sometime In Winter
D/NL : Columbia Sony Music 660732 1
CD-EP: Mourir avant quinze ans / Sometime In Winter / The Hour Of Love And Pain / True
D/NL: Columbia Sony Music 660732 2
1995
CD-Single: Dankzij de dijken / Bello de hond
NL : Columbia Sony Music 661345 1
CD: Dankzij de dijken (& Freek de Jonge)
NL : Columbia Sony Music COL 478605 2. Video: NL: SMV 2006082
Tracks: Quo vadis / Vieze ouwe man / Een fantast / Sarawak / Het wijnglas / Beter zo / De
zandloper / Kijk dat is Kees / God wat ben ik blij / Doodsangst / Vaders stem / Freek doe me
een lol / Dankzij de dijken / Denken
CD-Single: Quo vadis / J.O.S. vrees
NL: Columbia 662126 1
CD-Single: Broken Wing / Moon Moon
D/NL: Columbia Sony Music 662362 1
CD-EP: Broken Wing / Moon Moon / Two Skaters / The Infinite Shoeblack
D/NL: Columbia Sony Music 662362 2 (+ CD-Single: All You Need Is Love (19.10.1989 Nighttown, Amsterdam; + CD-Single SAMP 002907: Tomorrow Never Knows / Norwegian Wood /
All You Need Is Love)
CD: Nest (Best Of)
D/NL: Columbia COL 481089 2 (Limited Edition In Green Paper Cover: 481089 9), RI 1996 As
2 CDs D/NL: Columbia Sony Music COL 481089 7 (Nest + CD-Single: Bike In Head (Live)
Tracks: Broken Wing / J.O.S. Days / Adieu, Sweet Bahnhof / Bike in Head / Nescio / The Dream
/ A Touch Of Henry Moore / Mask / In The Dutch Mountains / The Bauhaus Chair / Soap Bubble
Box / Radio Shoes / Sketches Of Spain / Red Tape / The Train / Da Da Da / Giant Normal Dwarf
/ Cars & Cars / Home Before Dark / Road Not Taken
CD-Box: Nits (Incl. CDs Nest, Quest & Video Vest)
NL : Columbia Sony Music 481089 13 (Quest Available Only In This Box)
Tracks Quest: House On House / The Concrete Brothers / Rhythm Of The Rain / Nickel And
Wood / The Magic Of Lassie II / Maria And The Iceman / Yellow Press / Yöpöllö / Bild am
Sonntag / Typist Of Candy / Fishes / Tear Falls / The Singing Telegram / Table Town / De rode
vaas / Sometime In Winter / King Of Belgium / Cold Grey Morning / Stay / The Potato Eaters
Video: Vest
NL: Columbia Sony Music COL 11.054700.40
Tracks: In The Dutch Mountains / Soap Bubble Box / Radio Shoes / Adieu, Sweet Bahnhof
37
38
Flohmarkt/Solo-DG Golden Earring
Oldie Markt 07/03
Termine 2003
Amsterdam Jaap Edenhal 20. September
Hoorn Open Air Market 28. September
Düsseldorf Philipshalle 5. Oktober (Meet
& Greet + Live Performance Sex Pistols
Glen Matlock)
Köln Messe 26. Oktober (Deutschlandʼs
größte!)
Utrecht Jaarbeurs 22. & 23. November (Part
of the International Collectorʼs days / 7 halls
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Ich suche nach wie vor das Titellied der vierfolgigen Fernsehserie Einmal im Leben, die
das Erbauen eines eigenen Hauses erzählte.
Das Lied begann mit der Zeile „Ein kleines
Haus am Stadtrand“ und wurde zumindest
teilweise (sprich: Der Text) von Klaus
Munro geschrieben. Leider sind mir weder
der Sänger noch die Plattenfirma bekannt.
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Da Da Da / Broken Wing / Giant Normal Dwarf / The Train / J.O.S. Days / The Panorama Man
/ Cars & Cars / Dreams / Long Forgotten Story / Home Before Dark / Mask / Adieu, Sweet
Bahnhof
CD-Single: Road Not Taken / Adieu, Sweet Bahnhof (Acoustic Version)
D/NL: Columbia Sony Music 662758 1
1996
12”-EP: Bike In Head (Elephant Mix) (Cuckoo Mix) / Bike In A. / Bike In Head (Live)
D/NL: Columbia Sony Music COL 662681 1. CD: D/NL: Columbia Sony Music 662681 2
Mit De Familie
1989
Album: De Familie
NL : Salt SR 668189
A: Alcohol, niet als / Krig / Private Eye Track / Stuk / Jungle Lied
B: Witte witte kerst / Verkeersbrigadier / Er is een dans / Kwetsbaar en klein / Zou ut
wel doen
Freek de Jonge Stips
1988
CD: Gemeengood
NL:
Tracks: Mijn held / Het weer / De Kuil / Madley / Dorn wirn / Hu net nog kan / Jeg kunt niet
zingen / Van de Leetkeken / Stel je was / Het Stiefkind (Steve) / Rocking Chair / Heer heb melij
(met de Belgen) / Leven na de dood
CD-Single: Leven na de dood (Vlaamse Versie) / (Karaoke Versie)
1990
CD: Rapsodia
NL: (Limited + Bonus-CD: Nu het nog kan / De Monnke / Kees / Beter zo / Leven na de dood)
Tracks: Rapsodia / Bello de hond / De Bullenkneller / Lauwe Cola ouwe Platen / De Muur /
Maynoaise / Dracula / Kauwgom / Dankzij de dijken / Rocking Chair / Wat ik geheerd heb (in
dit leven) / De Hijger (de Stalker) / Voor den Duvel / Vechten Degen du Bierkaai / Vallende
Vlokken / Heer heb melij (met de Belgen)
Mit Martin Bakker Als Egotrip
1998
CD: Same
NL: Columbia
Tracks: She Was Naked / No More Cricket / Think It Over / The Age Of Vegetarius / Smash The
Mirror / A Girl Named You / Memories Are New 3 / Dance Your Dance / Springtime Coming
Soon / Memories 1 / Radio / Corporationg Combo Boys / Pop 25
Cesar Zuiderwijk
& Livinʼ Blues
1968
Single: Murphy McCoy / My Sister Kate
NL: Philips JF 334 548
& Jasper vanʼtHoof
1984
Album: Labyrinth
NL: 21 Records 210.015
A: Between Dusk And Daylight / Give Me Back My Feelings / LoversʼLeap / Polo
B: Help Me Out / The Secret Of Love / Grimace / Step On It
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