MediClin Seidel

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MediClin Seidel
QUALITÄTSBERICHT REHA 2007
MediClin Seidel-Klinik, Bad Bellingen
Prävention | Akut | Reha | Pflege
qualitäts-zertifikate
Wir planen und optimieren unsere Patientenversorgung nach anerkannten Qualitäts­
standards, um nachhaltig und mit Erfolg bestmögliche Behandlungsergebnisse für unsere
Patientinnen und Patienten zu erzielen.
Die MediClin seidel-klinik hat ihr Qualitätsmanagementsystem nach den Anforderungen der
DIN EN ISO 9001:2000 aufgebaut. Eine Zertifizierung des QM-Systems erfolgt im Jahr 2008.
Vorwort
Vorwort
RALF BAUMANN
Kaufmännischer Direktor
PROF. DR. MED.
FRANZ X. GLOCKER
Ärztlicher Direktor
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
die Leitung der MediClin Seidel-Klinik freut sich, Ihnen den strukturierten Qualitätsbericht Rehabilitation für das Jahr 2007 vorzulegen. Er gibt einen Überblick über unser Leistungsgeschehen und die
aktuellen Entwicklungsprojekte.
Die MediClin Seidel-Klinik bietet ein umfassendes Leistungsspektrum für rheumatologische, neuroorthopädische und neuromuskuläre Erkrankungen an. Dazu gehören ambulante und prästationäre Diagnostik und Beratung, akutstationäre Krankenhausbehandlung, stationäre Rehabilitationsbehandlung sowie poststationäre Therapie- und Verlaufsbeurteilung.
Der Schwerpunkt der MediClin Seidel-Klinik liegt auf der Behandlung von Wirbelsäulenleiden
einschließlich der Frührehabilitation nach operativen Eingriffen an der Wirbelsäule, ferner auf der
Behandlung sämtlicher entzündlicher und degenerativer Gelenkerkrankungen sowie neuroorthopädisch-neuromuskulärer Erkrankungen. Unser besonderes Augenmerk liegt auf der konservativen
Behandlung des Bandscheibenvorfalls der Hals- und Lendenwirbelsäule und der Nachbehandlung
nach Bandscheibenoperationen. Unser Haus hat sich dem Modell eines integrierten, fachübergreifenden Ansatzes verpflichtet.
In den vergangenen Jahren konnte unsere Klinik ihr Leistungsangebot konsequent weiterentwickeln. Besonders hervorzuheben ist hierbei die komplette Modernisierung und Digitalisierung
der radiologischen Diagnostik, von der im Haus sowohl Akut- als auch Rehabilitationspatienten
profitieren.
Das seit Jahren bei uns praktizierte Konzept einer sektorenübergreifenden Versorgung, bei dem die
Akutmedizin nahtlos in die Rehabilitation übergeht, gilt inzwischen als modellhaft. Es findet zunehmende Aufmerksamkeit, Unterstützung und Wertschätzung bei nahezu allen Kostenträgern.
Bei den zuweisenden Ärzten und ihren Patienten erfährt unsere hoch spezialisierte Einrichtung,
trotz einem stark von Wettbewerb geprägten Umfeld, weit reichende überregionale Akzeptanz.
Der für die Patienten bedeutende Vorteil, beim Übergang vom Akutkrankenhaus in die Rehabilitation keinen personellen und räumlichen Wechsel hinnehmen zu müssen, ist sowohl aus
ökonomischer als auch aus organisatorischer Sicht sinnvoll. Auf diese Art gelingt es, Verluste
jeglicher Art an den Sektorenschnittstellen zu vermeiden, was wiederum die Genesung unserer Patienten beschleunigt.
Wir möchten Ihnen im diesjährigen Qualitätsbericht insbesondere unseren integrierten Rehabilitationsansatz, das damit verbundene Nachsorgekonzept und einige Methoden vorstellen,
mit deren Hilfe wir den nachhaltigen Erfolg dieser Art der Versorgung messen.
Die Klinik gehört zur MediClin, einem der großen Anbieter von stationären Leistungen zur
medizinischen Rehabilitation in Deutschland. Zur MediClin gehören 33 Klinikbetriebe (Akutkliniken und Fachkliniken für medizinische Rehabilitation), acht Pflegeeinrichtungen, drei
Medizinische Versorgungszentren und ein Zentrum für Gesundheit und Prävention.
Für die Strukturierung unseres Qualitätsberichts haben wir uns an den ersten bundesweit
einheitlichen Vorgaben zur Qualitätsberichterstellung für Rehabilitationskliniken orientiert,
die das Institut für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen (IQMG) im Auftrag des
Bundesverbandes der Privatkliniken e.V. herausgegeben hat. Damit stellen wir uns in der
Qualitätsberichterstattung zukünftig auch dem bundesweiten Vergleich.
Der Bericht ist in einen Basis- und einen Systemteil gegliedert. Der Basisteil enthält allgemeine und fachspezifische Informationen zum Leistungsspektrum der Klinik. Im Systemteil stellen
wir die vielfältigen Aktivitäten im Qualitätsmanagement dar.
Bedanken möchten wir uns mit diesem Bericht bei allen Kooperationspartnern für die angenehme Zusammenarbeit zum Wohle unserer Patienten sowie bei unseren Mitarbeitern, die
mit Engagement und Empathie für die Ziele der Klinik eintreten.
Ralf Baumann
Kaufmännischer Direktor
Prof. Dr. med. Franz X. Glocker
Ärztlicher Direktor
Anmerkung: Für eine bessere Lesbarkeit des Qualitätsberichts verwenden wir nur eine
Geschlechtsform – wir bitten um Ihr Verständnis.
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
INHALT
Vorwort
3
MERKMALE DER STRUKTUR- UND LEISTUNGSQUALITÄT
7
B1
Allgemeine Klinikmerkmale
8
B 1-1
Anschrift der Klinik
8
B 1-2
Institutionskennzeichen
8
B 1-3
Träger
8
B 1-4
Kaufmännische Leitung
8
B 1-5
Ärztliche Leitung
8
B 1-6
Weitere Ansprechpartner
9
B 1-7
Patientendisposition
9
B 1-8
Fachkliniken
9
B 1-9
Kooperationen
BASISTEIL
10
B 1-10 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten
11
B 1-11 Leistungsformen
11
B2
Medizinisches Leistungsspektrum der Fachkliniken
12
B 2-1
Innere Medizin/Schwerpunkt Rheumatologie
12
B3
Personelle Ausstattungsmerkmale der Klinik
15
B 3-1
Medizinisch-therapeutisches Personal
15
B 3-2
Weiteres Personal
16
B 3-3
Anteil der examinierten Pflegefachkräfte
17
B4
Diagnostische Ausstattungsmerkmale der Klinik
18
B 4-1
Medizinisch-technische Ausstattung und diagnostische Möglichkeiten 18
B5
Therapeutische Ausstattungsmerkmale der Klinik
19
B 5-1
Therapeutische Behandlungsschwerpunkte
19
B 5-2
Therapeutisches Leistungsspektrum der Fachkliniken
20
B6
Räumliche Ausstattungsmerkmale der Klinik
21
B 6-1
Funktionsräume
21
B 6-2
Patientenaufenthaltsräume
21
B 6-3
Patientenzimmer
22
5
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
SYSTEMTEIL QUALITÄTSMANAGEMENT
6
23
S1
Qualitätspolitik und Qualitätsziele
24
S 1-1
Qualitätspolitik
24
S 1-2
Qualitätsziele
25
S2
Konzept des Qualitätsmanagements
26
S 2-1
Aufbau des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements
26
S 2-2
Patientenorientierung
28
S 2-3
Mitarbeiterorientierung
29
S3
Qualitätssicherung - Verfahren und Ergebnisse
30
S 3-1
Verfahren zur Qualitätsbewertung
30
S 3-2
Ergebnisse der internen Qualitätsbewertung
32
S 3-3
Ergebnisse der externen Qualitätsbewertung
37
S4
Qualitätsmanagementprojekte
39
GLOSSAR
41
MERKMALE DER STRUKTUR- UND LEISTUNGSQUALITÄT
B
merkmale der Struktur- und
leistungsqualität
Basisteil
BASISTEIL
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
B
MERKMALE DER STRUKTUR- UND LEISTUNGSQUALITÄT
B1
Allgemeine Klinikmerkmale
Die MediClin Seidel-Klinik in Bad Bellingen ist Fachkrankenhaus und Interdisziplinäres Zentrum für
Rheumatologie, Wirbelsäulenleiden und Neuromuskuläre Erkrankungen. Es werden Patienten sowohl im
Rahmen der medizinischen Rehabilitation als auch akutmedizinisch behandelt.
B 1-1 Anschrift der Klinik
Name der Klinik
Straße
PLZ / Ort
Telefon
Telefax
E-Mail
Internet
MediClin Seidel-Klinik
Hebelweg 4
79415 Bad Bellingen
07635/30-0
07635/30-177
[email protected]
www.mediclin.de/seidel
Im Frühjahr 2007 hat unsere Klinik den Namen geändert. Mit dem Zusatz des Namens MediClin soll die
Zugehörigkeit zur MediClin-Gruppe unterstrichen werden. Alle übrigen Kontaktdaten blieben dabei
unverändert.
B 1-2 Institutionskennzeichen
Institutionskennzeichen
510831528
B 1-3 Träger
Klinikträger
MediClin GmbH & Co. KG Zweigniederlassung Bad Bellingen
B 1-4 Kaufmännische Leitung
Name
Position
Telefon
Telefax
E-Mail
Ralf Baumann
Kaufmännischer Direktor
07635/30-195
07635/30-177
[email protected]
B 1-5 Ärztliche Leitung
Name
Facharztbezeichnung
Telefon
Telefax
E-Mail
8
Prof. Dr. med. Franz X. Glocker
Facharzt für Neurologie
07635/30-195
07635/30-177
[email protected]
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
B 1-6 Weitere Ansprechpartner
Name
Position
Telefon
Telefax
E-Mail
Dr. med. Michael Kottlors
Leitender Oberarzt und Qualitätsbeauftragter
07635/30-215
07635/30-177
[email protected]
Name
Position
Telefon
Telefax
E-Mail
Dr. Ralf Bürgy
Leiter Qualität, Organisation, Revision; MediClin
0781/488-198
0781/488-214
[email protected]
Name
Position
Telefon
Telefax
E-Mail
Gabriele Eberle
Leiterin Public Relations; MediClin
0781/488-180
0781/488-184
[email protected]
B 1-7 Patientendisposition
Haben Sie Interesse unsere Leistungen in Anspruch zu nehmen oder sich über unser umfangreiches
Leistungsangebot zu informieren? Unser Team in der Patientenaufnahme hilft Ihnen gerne weiter.
Name
Telefon
Telefax
E-Mail
Erreichbarkeit
Patientenaufnahme
07635/30-176
07635/30-177
[email protected]
Mo – Fr 09:00 – 17:00 Uhr
Darüber hinaus steht Ihnen das zentrale Serviceteam der MediClin ebenfalls gerne zur Verfügung und wird
Ihre Fragen oder Ihr Interesse an unserer Klinik weiterleiten.
Sie erreichen das Zentrale Serviceteam der MediClin: Mo – Fr 08:00 – 18:00 Uhr unter der Nr.: 0800/44 55
888
B 1-8 Fachkliniken
Die MediClin Seidel-Klinik vereint sowohl ein Fachkrankenhaus als auch eine Rehabilitationsklinik unter
einem Dach.
Fachabteilung
Innere Medizin/Schwerpunkt Rheumatologie
Anzahl der Betten
Behandelte Patienten
72
808
Im Jahr 2007 wurden insgesamt ca. 2400 Patienten akutstationär und rehabilitativ behandelt (inkl.
Integrierte Versorgung gem. § 140 SGB V)
9
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
B 1-9 Kooperationen
Die MediClin Seidel-Klinik ist im Regionalen Reha-Netz am Universitätsklinikum Freiburg verankert, einem
Zusammenschluss umliegender Rehabilitationskliniken. Patienten, die für die Anschlussheilbehandlung
über die gesetzliche Krankenversicherung versichert sind, werden auf Wunsch nach dem Akutaufenthalt
intern und ohne zeitliche Verzögerung innerhalb der MediClin Seidel-Klinik in die Anschlussheilbehandlung
übernommen. Das Gleiche gilt für berufstätige Patienten, die über die Deutsche Rentenversicherung Bund
versichert sind.
Ein zentraler Aufgabenbereich der MediClin Seidel-Klinik stellt die präoperative Wirbelsäulendiagnostik
dar. Um dem Leitgedanken einer umfassenden Versorgung Rechnung zu tragen und die Diagnostik und
Therapie nicht auf konservative Maßnahmen zu begrenzen, besteht eine enge Kooperation mit der
Neurochirurgischen Universitätsklinik Freiburg. So können die Patienten nach der Operation nahtlos in die
Rehabilitation übernommen werden.
Zum Selbstverständnis der MediClin Seidel-Klinik gehört außerdem die Kooperation mit externen Kliniken
und Institutionen aus den Bereichen Neurochirurgie, Neurologie, Orthopädie, Rheumatologie,
Neuropädiatrie und Neuropathologie.
Es bestehen folgende Kooperationen und Projekte:
Kooperationspartner
Ort
Neurologische Universitätsklinik:
Wöchentliche Muskelsprechstunde des Ärztlichen Direktors der MediClin SeidelKlinik
Freiburg
Neurochirurgische Universitätsklinik:
Gemeinsame interdisziplinäre Fallbesprechungen
Freiburg
Neurozentrum der Universität:
Gemeinsame monatliche interdisziplinäre „Neuropathologisch-klinische
Fallkonferenz neuromuskulärer Erkrankungen“
Freiburg
Abteilung für Neuropädiatrie der Universität:
Gemeinsames Forschungsprojekt mit dem Leitenden Oberarzt der MediClin
Seidel-Klinik mit dem Schwerpunktthema „Bindegewebsreaktion bei
Muskeldystrophien“
Freiburg
Universitätsklinik:
Mitglied in der AG Reha-Netz
Freiburg
Verschiedene große gesetzliche Krankenkassen:
Sektorenübergreifende integrierte Patientenversorgung gem. § 140 SGB V
Bad Bellingen
10
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
B 1-10 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten
Anders als in der Akutmedizin erbringen wir in unserer Klinik keine ambulanten bzw. teilstationären
Rehabilitationsleistungen außer das Ambulante Stabilisierungsprogramm (ASP) und das Intensive
Rehabilitationsnachsorgeprogramm (IRENA).
B 1-11 Leistungsformen
Zur MediClin Seidel-Klinik gehört neben der gemäß § 40 SGB V anerkannten Rehabilitationsklinik auch ein
Akutkrankenhaus mit dem Versorgungsspektrum der Grund- und Regelversorgung. Somit vereint die
Einrichtung akutstationäre und rehabilitative Leistungen unter einem Dach. In der Rehabilitation besteht
ein Versorgungsvertrag nach § 111 SGB V mit der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Mit der
deutschen Rentenversicherung bestehen auf Bundes- und Landesebene ebenfalls Kooperationen.
Selbstverständlich können auch Patienten ohne Kostenübernahmeerklärung durch eine Krankenkasse oder
Rentenversicherung unsere Leistungen im Rahmen unserer Selbstzahlerprogramme in Anspruch nehmen.
Die folgende Aufstellung der verschiedenen Leistungsformen zeigt das Angebot an
Rehabilitationsmaßnahmen in unserem Haus:
n Stationäre Rehabilitationsmaßnahmen nach § 40 SGB V
- Anschlussheilbehandlung (AHB)
- Anschlussrehabilitation (AR)
- Anschlussgesundheitsmaßnahme (AGM)
- Heilverfahren (HV)
n Beihilfefähige stationäre Behandlungen
n Berufsgenossenschaftliche stationäre Behandlungen
n Stationäre Krankenhausbehandlungen nach § 39 SGB V
n Sektorenübergreifende „Integrierte Versorgung“ nach § 140 SGB V mit mehreren großen
Krankenkassen
n Ambulantes Stabilisierungs-Programm (ASP)
n Intensiviertes Rehabilitationsnachsorgeprogramm (IRENA)
n Neurologische und Rheumatologische Ermächtigungsambulanz
n Alle „Plus-Programme“ aus dem Angebot der MediClin (indikationsbezogene Gesundheitsangebote
für Selbstzahler)
Die Modalitäten sind abhängig vom jeweiligen Versichertenstatus eines Patienten.
11
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
B2
Medizinisches Leistungsspektrum der Fachkliniken
B 2-1 Innere Medizin/Schwerpunkt Rheumatologie
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Franz X. Glocker
B 2-1.1 Medizinische Behandlungsschwerpunkte
Akutkrankenhaus und Rehabilitationsklinik
Interdisziplinäres Zentrum für Rheumatologie, Wirbelsäulenleiden und neuromuskuläre Erkrankungen
Leistungsspektrum
Schmerzen, speziell Rückenschmerzen und Schmerzen des Gelenkapparates, sind ein unspezifisches
Symptom, welches verschiedene Ursachen haben kann. Hier bewährt sich der multidisziplinäre Ansatz der
MediClin Seidel-Klinik, da eine einzelne Facharztdisziplin die vielen Ursachen von Rückenschmerzen nicht
abdecken kann - vielmehr bedarf es eines intensiven Austauschs mehrerer verschiedener Fachrichtungen.
Dabei ist es notwendig, dass der Patient einem Arzt zugeordnet ist, der diesen vom akutstationären
Aufenthalt bis hin zur Rehabilitation und teils auch noch ambulant betreut. So können wir den
Informationsverlust, die Doppeluntersuchungen und die damit verbundenen Nachteile und den Zeitverlust
minimieren. Die Verknüpfung von Akutmedizin und Rehabilitation trägt dazu bei, das Problem des bei
Klinikwechsel vielfach auftretenden Informations- und Reibungsverlusts zu vermeiden.
Im Einzelnen sind in der MediClin Seidel-Klinik folgende Fachdisziplinen vertreten:
Neuroorthopädie, Neuromuskuläre Erkrankungen
Leitender Oberarzt Dr. Michael Kottlors
Facharzt für Neurologie
Physikalische Therapie und Rehabilitation
Oberarzt Andreas Leipold
Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin
Rheumatologie und Innere Medizin
Chefarzt PD Dr. Max-Jürgen Storch
Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie
Orthopädie
Dr. Ferdinand Kleinn
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
12
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Psychiatrie und Psychosomatik
Dr. Mark Wolf
Facharzt für Psychiatrie
Dr. Gotthardt v. Stackelberg
Facharzt für Psychiatrie und Psychosomatik
Radiologie und Computertomographie
Dr. Gudrun Jockers
Fachärztin für Radiologie
Sozialmedizin
Dr. Helmut Flacker
Facharzt für Innere Medizin und Sozialmedizin
Die besonderen Versorgungsschwerpunkte der MediClin Seidel-Klinik sind:
n Bandscheibenvorfall, Ischias-Beschwerden, Rückenschmerzen
n Rückenbeschwerden bei stark übergewichtigen Patienten
n Wirbelsäulen-Krankheiten (Diszitis, Spondylodiszitis)
n Rheuma (Rheumatoide Arthritis, Bechterew, Arthrose, Fibromyalgie)
n Muskelerkrankungen (Myopathie, Myositis, Muskeldystrophie)
n Motoneuronerkrankungen
n Nervenentzündungen (Neuritis, Polyneuropathie, Polyradikulitis)
n Periphere Nervenverletzungen
n Knochenschwund (Osteoporose)
n Sonstige akute Schmerzzustände der Knochen und der Muskulatur
n Morbus Sudeck, komplexes regionales Schmerzsyndrom
In der Rehabilitationsphase stehen folgende Punkte im Vordergrund:
n Rehabilitationsziel
Entscheidend für die Festlegung der Rehabilitationsziele ist nicht die Diagnose. Es kommt vielmehr
auf Art und Umfang der Symptomatik an sowie die Beeinträchtigung verschiedener Lebensbereiche
einschließlich deren Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit im Erwerbsleben (Krankheitsmodell
nach ICF, International Classification of Functioning, Disability and Health).
Vor allem bei Patienten im Ruhestand kommt es bei der Rehabilitation entscheidend darauf an,
inwieweit ihre Teilhabe an den verschiedenen Lebensbereichen beeinträchtigt ist. Die individuell
angepassten Therapieziele werden im Aufnahmegespräch mit dem Patienten diskutiert und
festgelegt.
13
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
n Schmerzlinderung und Besserung der Funktionsstörung
Im Laufe der Behandlung überwachen und erfassen wir ständig den Grad der Funktionsstörungen in
ihrem Verlauf. So können wir frühzeitig mit unterschiedlichen Behandlungsmethoden (multimodal)
einer Chronifizierung des Schmerzes entgegenwirken.
n Überprüfung der Diagnose und Behandlungsstrategie
Es ist bekannt, dass jeder zweite Bandscheibenvorfall, der im CT (Computertomograph) oder
Kernspin nachgewiesen wird, keinerlei Beschwerden macht. Daher muss z.B. bei Therapieresistenz
auch in der Rehabilitationsphase geklärt werden, ob die Beschwerden des Patienten mit dem
Bandscheibenvorfall zusammenhängen oder ob eine andere Schmerzursache vorliegt - das kann z.B.
eine Muskelerkrankung, Gelenkerkrankung, Nervenentzündung, psychosomatische Erkrankung
oder eine Abhängigkeitserkrankung sein.
Deshalb muss auch im Verlauf der Rehabilitationsphase die Diagnose ständig überprüft werden. Bei
nachgewiesener Nervenkompression und Therapieresistenz entscheiden wir gemeinsam mit dem
Patienten, je nach Ergebnis dieser Überprüfung, ob eine weitere konservative oder eine operative
Behandlung angezeigt ist. Ca. 70-80% unserer Patienten können wir erfolgreich konservativ
behandeln, die verbleibenden bedürfen in der Regel einer Operation zur Beschwerdebeseitigung.
n Nachbehandlung
Auch die ambulante Nachbehandlung kann ein wichtiger Teil der Rehabilitationsphase sein. Sie
muss gegebenenfalls individuell auf den Patienten abgestimmt werden.
B 2-1.2 Die häufigsten Diagnosen im Jahr 2007
Mit der folgenden Tabelle geben wir einen Überblick über das Behandlungsspektrum unserer Klinik in der
Rehabilitation. Hier sind die häufigsten Hauptdiagnosen nach der ICD-Klassifikation mit Kurzbeschreibung
angegeben.
Hauptdiagnosen
ICD-10
Beschreibung der Diagnose
M51
Bandscheibenschaden der Lendenwirbelsäule
382
M47
Gelenkverschleiß (Arthrose) der Wirbelsäule
79
M48
Sonstige Krankheit der Wirbelsäule
53
M54
Rückenschmerzen
30
M80
Knochenbruch bei normaler Belastung aufgrund einer Verminderung
der Knochendichte - Osteoporose
28
M43
Verformung der Wirbelsäule bzw. des Rückens
28
Z48
Sonstige Nachbehandlung nach operativem Eingriff
25
M50
Bandscheibenschaden im Halsbereich
25
M16
Gelenkverschleiß (Arthrose) des Hüftgelenkes
25
M81
Verminderung der Knochensubstanz (Osteoporose) ohne Knochenbruch
bei normaler Belastung
21
G72
Myopathie/Myositis
20
M05
Anhaltende (chronische) Entzündung mehrerer Gelenke mit im Blut
nachweisbarem Rheumafaktor
16
14
Anzahl
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Hauptdiagnosen
ICD-10
Beschreibung der Diagnose
G62
Polyneuropathie
Anzahl
15
M06
Sonstige anhaltende (chronische) Entzündung mehrerer Gelenke
12
Z96
Vorhandensein von anderen eingepflanzten Fremdteilen (Implantaten),
die eine bestimmte Funktion im Körper erfüllen
11
Aufgrund der fachlichen und personellen Ausstattung der Klinik werden Rehabilitationsmaßnahmen bei
Patienten mit neurologischer Komorbidität (z.B. Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Myopathien,
Neuropathien) besonders häufig nachgefragt und durchgeführt.
B3
Personelle Ausstattungsmerkmale der Klinik
Der nachfolgende Abschnitt gibt Auskunft über die Anzahl und Qualifikation der Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen im ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Dienst zum 31.12.2007.
B 3-1 Medizinisch-therapeutisches Personal
Im medizinischen Dienst waren insgesamt 15 Ärzte beschäftigt, 14 davon mit abgeschlossener
Facharztweiterbildung. Dies entspricht einem Personalschlüssel von 11 Vollzeitkräften.
Innere Medizin/Schwerpunkt Rheumatologie
Ärzte und psychologisches Personal
Anzahl
Qualifikationen
Chefarzt/-ärztin
3
FA Orthopädie und Unfallchirurgie,
FA Innere Medizin,
FA Innere Medizin SP Rheumatologie,
FA Neurologie,
FA Physikalische und Rehabilitative Medizin,
Sozialmedizin
Oberarzt/-ärztin
3
FA Innere Medizin,
FA Neurologie,
FA Physikalische und Rehabilitative Medizin
Funktionsarzt/-ärztin
2
FA Psychiatrie und Psychotherapie,
FA Radiologie
Stationsarzt/-ärztin
6
FA Arbeitsmedizin,
FA Innere und Allgemeinmedizin (Hausarzt),
FA Innere Medizin,
FA Physikalische und Rehabilitative Medizin,
Sozialmedizin
Assistenzarzt/-ärztin
1
15
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Weiterbildungsermächtigungen
Wir bieten dem ärztlichen Personal in unserer Klinik die Möglichkeit, sich in folgenden Fachbereichen
weiterzubilden.
Fachbereich
Neurologie
Innere Medizin
Rheumatologie
Physikalische und Rehabilitative
Medizin
Dauer
24 Monate
12 Monate
24 Monate
36 Monate
Person
Prof. Dr. Franz X. Glocker
PD Dr. Max-Jürgen Storch
PD Dr. Max-Jürgen Storch
Andreas Leipold
B 3-2 Weiteres Personal
Therapiebereiche
Personal
Anzahl
Spezielle Qualifikationen
Ergotherapeut/–in
1
Alltagsorientiertes Training,
Aphasietherapie,
Armfähigkeitstraining,
Dysarthrietherapie,
Facialistherapie,
Forced Use Therapie,
Funktionelle Dysphagie-Therapie,
Gedächtnistraining,
Hilfsmittelversorgung,
Hirnleistungstraining,
Kognitives Training,
Neglecttherapie,
Prothesentraining,
Rückenschule
Diätassistent/–in
1
Unsere Diätköchin befindet sich derzeit in der
Weiterbildung zur Ernährungsberaterin.
Physiotherapeut/–in
10
Bindegewebsmassage,
Bobath-Konzept,
Elektrotherapie,
Feldenkrais-Methode,
Funktionelle Bewegungslehre (FBL),
Fußreflexzonenmassage,
Manuelle Lymphdrainage,
Manuelle Therapie,
McKenzie Konzept,
Propriozeptive Neuromuskuläre Faziliation (PNF),
Rückenschule,
Schlingentischtherapie,
Sportphysiotherapeut,
Therapie nach Cyriax,
Wirbelsäulentherapie nach Dorn und Preuss
16
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Therapiebereiche
Personal
Anzahl
Masseur/–in und med. Bademeister/–in
4
Sozialarbeiter/–in
1
Spezielle Qualifikationen
Atemresonanzmassage,
Feldenkrais-Methode,
Fußreflexzonenmassage,
Manuelle Lymphdrainage,
Marnitz-Therapie,
Medizinische Fußpflege,
Rückenschule,
Shiatsu
Pflege
Personal
Anzahl
Gesundheits– und Krankenpfleger/–in
21
Pflegedienstleitung
1
Spezielle Qualifikationen
Medizinische Fußpflege,
Fachausbildung für Anästhesie und Intensivpflege
Sonstige Bereiche
Personal
Anzahl
Arzthelfer/–in
6
Spezielle Qualifikationen
Insgesamt sind 6 Mitarbeiterinnen im Röntgen- und
Funktionsdienst beschäftigt. Es finden regelmäßige
Schulungen zu Themen wie Strahlenschutz und
Hygiene statt.
B 3-3 Anteil der examinierten Pflegefachkräfte
Die MediClin Seidel-Klinik beschäftigte am 31.12.2007 im Pflegebereich insgesamt 22 Mitarbeiter in circa
15 Vollzeitstellen.
Ausbildung
Anteil (%)
Pflegefachkräfte mit dreijähriger Ausbildung
73
Pflegefachkräfte mit dreijähriger Ausbildung und Fachweiterbildung
14
Zum 31.12.2007 waren insgesamt 55% aller Pflegekräfte seit über 10 Jahren in der MediClin Seidel-Klinik
beschäftigt.
17
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
B4
Diagnostische Ausstattungsmerkmale der Klinik
B 4-1 Medizinisch-technische Ausstattung und diagnostische
Möglichkeiten
In unserer Klinik haben wir neben der allgemeinen Ausstattung folgende Geräte zur Diagnostik und
Therapie zur Verfügung:
n Computertomographie
Eigener Computertomograph im Haus vorhanden.
n Dopplersonographie
Arteria temporalis, periphere Gefäße, Halsgefäße
n Echokardiographie
n Elektroenzephalographie (EEG)
n Elektrokardiographie (EKG) - Langzeit
n Elektrokardiographie (EKG) unter Belastung
n Elektromyographie (EMG)
n Elektroneurographie (ENG)
n Evozierte Potentiale (VEP, AEP, SSEP)
n Kernspintomographie
In Kooperation mit anderen Einrichtungen
n Knochendichtemessung
n Labormedizinische Diagnostik
Basislabor, Notfalllabor
n Langzeit-Blutdruckmessung
n Liquordiagnostik
Basislabor
n Lungenfunktionsprüfung
n Magnetisch evozierte Potentiale (TCS)
n Magnetresonanztomographie (MRT)
In Kooperation mit anderen Einrichtungen
n Myelographie
Die Myelografie ist ein bildgebendes Verfahren unter Verwendung von Kontrastmittel zur Darstellung
des Wirbelkanals.
n Punktion / Biopsie
Liquorpunktion, Gelenkpunktion
n Röntgen
n Sonographie
Abdomen, Gelenke, Schilddrüse, Muskel
n Synovia-Analyse
n Szintigraphie
In Kooperation mit anderen Einrichtungen
Von unserem umfangreichen diagnostischen Angebot, das wir insbesondere aufgrund unseres Akutstatus
vorhalten, profitieren auch unsere Rehabilitationspatienten.
18
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
B5
Therapeutische Ausstattungsmerkmale der Klinik
B 5-1 Therapeutische Behandlungsschwerpunkte
Die multidisziplinäre Betreuung der Patienten ist ein besonderes Merkmal unserer Klinik. Wir verfolgen
einen fachübergreifenden Behandlungsansatz und passen die jeweiligen Therapieschwerpunkte an den
individuellen Bedarf unserer Patienten an. So stehen z.B. bei den Patienten mit Bandscheibenproblemen
krankengymnastische Behandlungsformen im Vordergrund. Ergänzend dazu zeigt die nachfolgende
Tabelle die therapeutischen Möglichkeiten in den einzelnen Behandlungsschwerpunkten auf.
Innere Medizin/Schwerpunkt Rheumatologie
Behandlungsschwerpunkt
Erläuterung
Physiotherapie
Ziel der Physiotherapie in unserem Hause ist es Funktionsstörungen zu
verbessern, Fehlstellungen zu vermeiden und den Heilungsvorgang zu
unterstützen. Dieses Ziel wird mit planmäßigem und gezieltem Einsatz von
passiven Maßnahmen (Massagen, Elektrotherapie, Ultraschalltherapie,
Kaltluft, Fango) und aktiven Maßnahmen (PNF, Mc Kenzie, Krafttraining,
Funktionelle Bewegungslehre) in der Einzel- wie auch in Gruppenbehandlung
(Nordic Walking, Wassertherapie) verfolgt und umgesetzt.
Ergotherapie
Die Ergotherapie begleitet, unterstützt und befähigt Menschen, die in ihren
alltäglichen Fähigkeiten eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind.
Durch individuelle Arbeitsplatzberatung, kognitive Übungstherapie und
Esstraining bei motorischen Störungen fördern und unterstützen wir unsere
Patienten ihre Selbstständigkeit im privaten und beruflichen Alltag aufrecht
zu erhalten bzw. wieder herzustellen.
Schulungen und Vorträge
Neben der Diagnostik und der Therapie sind indikationsspezifische
Schulungen und Vorträge wichtige Behandlungsschwerpunkte in unserem
Haus. Neben Gesundheitsvorträgen, wie beispielsweise „Osteoporose“,
„Schmerzentstehung und Schmerzbehandlung“, „Hüftgelenkserkrankung
und Hüftgelenksprothese“ oder „Rücken- und Haltungsschule“, die sowohl
von Ärzten als auch von Therapeuten gehalten werden, bieten wir unseren
Patienten auch Vorträge zu Ernährungsthemen an.
Übergeordnete Gesundheitsthemen wie beispielsweise „Genuss- und
Alltagsdrogen“, „Schlafstörung“ oder „Stressbewältigung“ haben wir
ebenfalls im Programm.
Beratung
Praktische Tips und einen interessanten Erfahrungsaustausch bieten wir
unseren Patienten beispielsweise im Rahmen einer Sozialberatung. Für
individuelle Ernährungsthemen bieten wir Diätberatungen an.
Schmerztherapie
Das Leitsymptom „Rückenschmerz“ ist einer der häufigsten Gründe für eine
stationäre Einweisung. Da es sich bei Rückenschmerzen um ein
unspezifisches Symptom handelt, können die Ursachen sehr
unterschiedlicher Natur sein, so dass sie diagnostisch und therapeutisch einer
fachübergreifenden Beurteilung und Behandlung bedürfen. Während der
Behandlung wird der Grad der Funktionsstörungen ständig in ihrem Verlauf
überwacht und erfasst. So können wir frühzeitig mit unterschiedlichen
Behandlungsmethoden (multimodal) einer Chronifizierung des Schmerzes
entgegenwirken.
Bsp.:
• Paravertebralblockade (LWS und HWS)
• Sympathikusblockade (Guanethidinblockade)
• Gelenkinfiltration
19
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Innere Medizin/Schwerpunkt Rheumatologie
Behandlungsschwerpunkt
Erläuterung
Psychotherapie
Die Schmerzentstehung muss nicht immer organische Ursachen haben. Oft
kommt es vor, dass eine psychische Belastung der Auslöser dafür ist. In
solchen Fällen bieten wir im Haus eine umfangreiche psychiatrische
Kompetenz in Bezug auf Diagnostik und Therapieangebot wie
beispielsweise:
• Psychoedukation
• Vermittlung von Schmerzbewältigungsstrategien
• Psychotherapeutische Beratung über Weiterbehandlung
• Krisenintervention
B 5-2 Therapeutisches Leistungsspektrum der Fachkliniken
Die medizinisch-therapeutischen Behandlungsleistungen in der MediClin Seidel-Klinik werden über die
Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL) beschrieben, einem standardisierten System der Deutschen
Rentenversicherung zur Definition und Dokumentation therapeutischer Einheiten. Sie werden durch ein
multiprofessionelles Therapeutenteam gewährleistet. Die folgende Tabelle dokumentiert die häufigsten
therapeutischen Leistungen in der medizinischen Rehabilitation des Jahres 2007.
Innere Medizin/Schwerpunkt Rheumatologie
KTL-Code
KTL-Beschreibung
B01
Physiotherapeutische Einzelbehandlung
B02
Physiotherapeutische Behandlung in der Kleingruppe
460
B03
Physiotherapeutische Behandlung in der Gruppe
3924
B06
Physiotherapie im Bewegungsbad in der Gruppe
14902
C05
Vortrag: Gesundheitsinformation
3703
C06
Vortrag: Indikationsspezifische Krankheitsinformation
3798
C10
Ernährungsberatung in der Gruppe
2639
C14
Aktive Rückenschule
3540
E02
Arbeitstherapie einzeln
1306
E08
Funktionstraining indikationsspezifisch einzeln
487
E09
Funktionstraining indikationsspezifisch in der Kleingruppe
170
E17
Hilfsmittelbezogene Ergotherapie
F09
Durchführung des Entspannungstrainings in der Gruppe
F11
Hirnleistungstraining in der Kleingruppe
1394
K14
Mittelfrequenztherapie
14066
K16
Ultraschalltherapie
K23
Massage
K30
Bindegewebsmassage
K32
Manuelle Lymphdrainage
20
Anzahl
1778
27
2054
9
106
10109
152
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
B6
Räumliche Ausstattungsmerkmale der Klinik
B 6-1 Funktionsräume
Alle diagnostischen Einrichtungen befinden sich im Untergeschoss unserer Klinik (Röntgen, CT, EKG, usw.).
Alle zentralen Therapiebereiche sind in der zweiten Etage gut für die Patienten erreichbar.
n Räume für Entspannungstherapie
n Räume für Ergotherapie / Beschäftigungstherapie
n Räume für Ernährungsberatung und Ernährungstherapie
n Räume für Information, Motivation, Schulung
n Räume für Physikalische Therapie
n Räume für Physiotherapie
unter anderem ein Medizinisches Bewegungsbad zur Durchführung von Wassertherapien, Fitnessraum
mit Ergometer, Laufband, Zugapparate, Cross-Trainer, Funktionsstemme, Schulterstuhl,
Motorbewegungsschiene
n Räume für Sozial- und Berufsberatung
n Räume für Sport- und Bewegungstherapie
Für Gruppentherapieeinheiten steht ein großer Therapieraum zur Verfügung.
B 6-2 Patientenaufenthaltsräume
Zur Klinikanlage gehören Aufenthaltsbereiche, eine Cafeteria und eine Gartenanlage. Der Speisesaal
erstreckt sich in einem Pavillon in die Gartenanlage hinein.
Darüber hinaus stehen unseren Patienten folgende Räumlichkeiten zur Verfügung.
n Cafeteria
Hier werden Kaffee und Kuchen sowie kalte Getränke und kleine Speisen (Vesper) angeboten.
Sitzplätze innen und außen.
Öffnungszeiten: Mo – So jeweils von 10:00 – 19:00 Uhr
n Friseur
Als ergänzendes Serviceangebot können unsere Patienten nach vorheriger individueller Absprache
Friseurdienstleistungen in Anspruch nehmen.
n Gemeinschaftsraum
n Kiosk, Laden
Angeboten werden Dinge des täglichen Bedarfs.
Öffnungszeiten: Mo – So jeweils von 10:00 – 19:00 Uhr
n Konferenzraum
n Leseecke
Unsere Leseecke für die Patienten kann rund um die Uhr genutzt werden
n Med. Fußpflege
21
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Unser Pflegeteam ist in medizinischer Fußpflege geschult und bietet diese Leistung unseren Patienten
an.
n Medienraum
Radio- und TV-Geräte gehören zur Standardausstattung der Patientenzimmer (kostenlose Benutzung)
n Schwimmbad
Therapiebecken für Wassertherapie
n Sonnenterrasse
Befindet sich in der Gartenanlage mit Anschluss an die Cafeteria
n Speisesaal
n Trainingsraum
Unseren Patienten steht ein Trainingsraum zur Verfügung, der nach Rücksprache und nach ärztlicher
Anordnung zu den üblichen Behandlungszeiten genutzt werden kann.
n Vortragssaal
In unmittelbarer Nähe zur MediClin Seidel-Klinik (5 Min Fußweg) befindet sich ein großes Thermalbad mit
Dampfbad, Saunabereich und Außenanlagen.
B 6-3 Patientenzimmer
Die MediClin Seidel-Klinik verfügt über 108 Betten. Im Reha-Bereich befinden sich 72 Betten in gemütlich
eingerichteten Ein- oder Zweibettzimmern mit Dusche, WC, Telefon, Radio (kostenlos), Fernseher
(kostenlos) sowie Balkon oder Terrasse.
Raum
Anzahl
Erläuterung
Ein-Bett-Zimmer mit eigener Nasszelle
(WC/Dusche)
25
10-16 m²
Zwei-Bett-Zimmer mit eigener Nasszelle
(WC/Dusche)
19
14-25 m²
Drei-Bett-Zimmer mit eigener Nasszelle
(WC/Dusche)
3
ca. 30 m²
Die meisten Zimmer sind mit behindertengerechten Bädern und Duschen ausgestattet. Bei der
Zimmerzuteilung nehmen wir in erster Linie Rücksicht auf Patienten die in ihrer Mobilität eingeschränkt
sind.
Weitere Serviceleistungen:
n Empfangs- und Begleitdienst für Patienten und Besucher
n Faxempfang für Patienten
n Wäscheservice, es stehen Münzwaschmaschine und -trockner zur Verfügung. Bei Bedarf kann auch
ein externer Wäscheservice genutzt werden.
n Maniküre/Pediküre, wird über unser hauseigenes Personal angeboten
n Kostenlose Parkplätze für Besucher und Patienten
22
QUALITÄTSMANAGEMENT
S
qualitätsmanagement
SYSTEMteil
SYSTEMTEIL
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
S
QUALITÄTSMANAGEMENT
Im Basisteil des Qualitätsberichts haben wir über das Behandlungsspektrum, die Therapiemöglichkeiten
und die Ausstattungsmerkmale der MediClin Seidel-Klinik Bad Bellingen berichtet. Im nun folgenden
Systemteil informieren wir über das Qualitätsverständnis der Klinik und die Qualitätsziele, die wir uns
gesetzt haben. Außerdem erläutern wir den Aufbau unseres internen Qualitätsmanagementsystems sowie
einige Ergebnisse aus der laufenden Patientenbefragung. Mit der Darstellung von Projekten zur
Entwicklung und Verbesserung der Behandlungs- und Versorgungsqualität informiert die Klinik schließlich
über wichtige qualitätsbezogene Maßnahmen und Projekte im Berichtsjahr 2007.
S1
Qualitätspolitik und Qualitätsziele
S 1-1 Qualitätspolitik
Die Qualitätspolitik der MediClin Seidel-Klinik basiert auf den Unternehmensgrundsätzen der MediClinGruppe. Die MediClin Seidel-Klinik hat sich dem Modell eines integrierten, fachübergreifenden Ansatzes
verpflichtet. Sie bietet ein umfassendes Leistungsspektrum für rheumatologische, neuroorthopädische und
neuromuskuläre Erkrankungen an. Darin eingeschlossen sind stationäre Rehabilitationsbehandlung,
ambulante und prästationäre Diagnostik und Beratung, akutstationäre Krankenhausbehandlung sowie
poststationäre Therapie- und Verlaufsbeurteilung.
Die Klinik richtet sich konzeptionell an Patienten mit Schmerzen - insbesondere mit Rückenschmerzen. Da
es sich bei Rückenschmerzen um ein unspezifisches Symptom handelt, können die Ursachen dafür sehr
unterschiedlicher Natur sein, so dass sie diagnostisch und therapeutisch einer fachübergreifenden
Beurteilung und Behandlung bedürfen. Diese fachübergreifende Kompetenz verwirklichen wir in der
MediClin Seidel-Klinik durch die multidisziplinäre Zusammensetzung der Ärzteschaft aus den Fachbereichen Innere Medizin/Rheumatologie, Orthopädie, physikalische Medizin und Rehabilitation,
Neurologie, Sozialmedizin und Arbeitsmedizin, Radiologie sowie Psychosomatik und Psychiatrie in
Verbindung mit einem breit ausgerichteten therapeutischen Team.
Durch die umfassenden Kenntnisse von Erkrankungen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen lassen sich
gezielt Schwerpunkte für die Rehabilitationsphase planen und umsetzen. Dabei ist unser behandelndes
Team immer sowohl in der Rehabilitation als auch in der Akutmedizin tätig.
Eine ganzheitliche Sicht des Menschen ist ein wesentliches Merkmal unseres Behandlungsverständnisses.
Das bedeutet, dass wir uns bei der Behandlung nicht nur isoliert auf einzelne Krankheitssymptome
konzentrieren, sondern vor allem die Gesamtheit der körperlichen, psychischen und sozialen Bedürfnisse
wahrnehmen und berücksichtigen.
Inhaltliche Überschneidungen einzelner Fachbereiche stehen nicht in Konkurrenz zueinander, da durch ein
gemeinsames Budget und gemeinsame tägliche Konferenzen jeder Patient multidisziplinär (orthopädisch,
rheumatologisch und neurologisch, ggf. zusätzlich psychiatrisch und sozialmedizinisch) beurteilt wird.
Die Leistungsfähigkeit und Qualität unserer Versorgung stellen wir gerne innerhalb regelmäßiger
Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte in unserem Haus oder bei der Teilnahme an Kongressen und
Tagungen, sowie durch die Bereitstellung eines umfassenden Qualitätsberichts vor.
24
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Eine wesentliche Voraussetzung für die interne Qualitätssicherung ist es, die Mitarbeiter zu motivieren, sie
vielseitig zu qualifizieren und zu aktiver Mitarbeit im Team zu befähigen. Wir fördern und fordern unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Führungskräfte sind Vorbild und arbeiten nach einem kooperativen
Führungsstil. So initiieren sie Gruppen- und Teamarbeit und sorgen dafür, dass die Mitarbeiter die für ihre
Arbeit erforderlichen Informationen erhalten. Die Klinikleitung ist sehr daran interessiert, dass die
Mitarbeiter auf dem neuesten Wissensstand sind. Daher unterstützt sie die Aus- und Weiterbildung und
die Umsetzung der Weiterbildungsinhalte.
Die zentralen Punkte der Qualitätspolitik in der Rehabilitationsbehandlung der MediClin Seidel-Klinik sind:
1.
Fokussierung auf die Rehabilitation von Erkrankungen aus den Bereichen Wirbelsäulenleiden,
Rheumatologie, Neuroorthopädie und neuromuskuläre Erkrankungen. Grundlage dafür ist der
Überschneidungsbereich der Symptomatik sowie insbesondere das Kernsymptom Schmerz
2.
Fachärztliche Kompetenz im Hause: Rheumatologie, Innere Medizin, physikalische Medizin,
Neurologie, Orthopädie, Psychosomatik und Psychiatrie sowie Radiologie und Sozialmedizin
3.
Integrierte Versorgung durch Verknüpfung von Rehabilitationsklinik, Ambulanz und
Akutkrankenhaus, - ergänzt durch nachstationäre Behandlung in enger Zusammenarbeit mit
niedergelassenen Kollegen
4.
Durchführung der notwendigen diagnostisch-apparativen Untersuchungen im eigenen Haus.
Dadurch gewährleisten wir ein hohes qualitatives diagnostisches Niveau auch in der Rehabilitation
5.
Fachübergreifende Entscheidungen in Diagnostik und Therapie
6.
Kooperation mit ausgewählten chirurgisch tätigen Abteilungen und intensiver fachlicher Austausch
mit diesen Kliniken
7.
Kontinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung der vorhandenen Strukturen, Prozesse und
Leistungen. Das Angebot soll an die sich ändernden Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst sein
8.
Wirtschaftlichkeit durch enge Verknüpfung der Versorgungsbereiche und durch Vermeidung von
Doppeluntersuchungen
S 1-2 Qualitätsziele
Neben unseren Behandlungs- und Versorgungszielen setzen wir uns regelmäßig Qualitätsziele, die im
Qualitätsausschuss definiert, diskutiert und bewertet werden.
In den vergangenen zwei Jahren hatten wir uns folgende Qualitätsziele gesetzt und diese folgendermaßen
umgesetzt:
Qualitätsziele des Jahres 2006 und Ergebnisse
n Modernisierung und Digitalisierung der Ultraschall-Diagnostik und Implementierung der Nervenund Muskelsonographie
Im Jahr 2006 wurden verschiedene Geräte getestet. Die Entscheidung trafen wir unter Einbeziehung der
Mitarbeiter, die mit diesem Gerät zukünftig arbeiten. Das Ultraschallgerät ist im Jahr 2007 angeschafft
worden.
n Digitalisierung der gesamten Röntgendiagnostik und Implementierung eines PACS-Systemes mit
WEB-basierter Anbindung an die kooperierenden Kliniken
25
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Die Modernisierung der Myelographieanlage wurde unter Einbeziehung der mit diesem Gerät arbeitenden
Mitarbeiter vorgenommen (und das Gerät 2007 angeschafft). Die gewünschte Vernetzung der
bildgebenden Daten mit der neurochirurgischen Universitätsklinik konnten wir noch nicht realisieren.
n Regelmäßige Teambesprechungen unter Einbeziehung aller patientenbezogenen Berufsgruppen zur
Erkennung und Lösung qualitätsrelevanter Probleme
Die Teambesprechungen finden kontinuierlich statt und sind abteilungsübergreifend besetzt. Sie dienen
insbesondere der Diskussion von Problemen und Fehlern sowie deren Lösungsfindung.
Qualitätsziele des Jahres 2007 und Ergebnisse
n Verbesserung der internen Kommunikation durch regelmäßige Teambesprechungen
Neben den normalen Abteilungsbesprechungen fanden im Berichtszeitraum kontinuierlich interdisziplinär
besetzte Teambesprechungen statt. Unter Einbezug aller Berufsgruppen mit Patientenkontakt diskutieren
wir neben medizinischen Themen auch qualitätsrelevante Themen mit dem Fokus auf „was können wir
besser machen“.
n Einführung einer Supervision für das Pflege- und Therapeutenteam zur Verbesserung von
Umgang/Kommunikation zwischen Patienten und Mitarbeitern
Mit der Supervision für das Pflege- und Therapeutenteam haben wir in 2007 begonnen. Des Weiteren
fand eine interdisziplinär besetzte Schulung zum Thema Kommunikation statt.
n Einführung einer Stelle für „Patientenservice“
Zur Verbesserung der nicht-medizinischen Betreuung und frühzeitigen Erkennung von Problemen im
Rahmen unserer Hotelleistungen haben wir im Berichtsjahr eine Stelle für Patientenservice eingerichtet und
eine Mitarbeiterin benannt, die sich seitdem um das nichtmedizinische Wohlergehen, Sorgen und Nöte
unserer Patienten kümmert.
n Einführung einer strukturierten Weiterbildung für das Fach Sozialmedizin
Im Berichtszeitraum wurde ein ärztlicher Mitarbeiter im Fach Sozialmedizin weitergebildet. In Ergänzung
zur ärztlichen Fachkompetenz haben wir durch diese Maßnahme unseren Wissenshorizont in der
Bewertung von Art und Umfang gesundheitlicher Störungen sowie deren Ursachen und Auswirkungen auf
die Leistungsfähigkeit im beruflichen und sozialen Umfeld erweitert.
Die Qualitätsziele für das laufende Jahr 2008 wurden zu Beginn des Jahres festgelegt. Im nächsten
Qualitätsbericht werden wir detailliert darauf eingehen.
S2
Konzept des Qualitätsmanagements
S 2-1 Aufbau des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements
Internes Qualitätsmanagement
Zur Sicherung und Weiterentwicklung unserer Behandlungs- und Servicequalität, haben wir ein
umfassendes internes Qualitätsmanagementsystem auf- und ausgebaut. Es orientiert sich an den
international gültigen Qualitätsanforderungen der DIN EN ISO 9001:2000. Im Jahr 2007 konnten wir unser
QM-System sowie die damit verbundenen Instrumente etablieren und weiterentwickeln.
26
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Die erfolgreiche Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung unserer Klinik erreichen wir durch einen
interdisziplinären Ansatz. Dieser berücksichtigt sowohl die Einzelanforderungen der verschiedenen
Professionen der Klinik (medizinische, pflegerische, therapeutische) als auch deren organisationsbezogenes
Zusammenspiel.
Zu den Grundlagen des Qualitätsmanagements in der MediClin-Gruppe und somit auch in der MediClin
Seidel-Klinik zählen:
n Darlegung und Optimierung der dienstleistungsrelevanten Arbeitsabläufe
n Systematische Bewertung der Kernprozesse auf der Grundlage interner und externer Audits
n Jährliche Bewertung des Qualitätsmanagementsystems
n Kontinuierliche unternehmensinterne Patientenbefragungen
n MediClin-internes Benchmarking u. a. im Bereich Patientenbewertungen
n Teilnahme an externen Qualitätssicherungsprogrammen
n Die Ermittlung und Bewertung der erzielten Behandlungsergebnisse
QUALITÄTSMANAGEMENTSYSTEM
Externe Anforderungen
(Patienten, Gesetzgeber, Kostenträger etc.)
Klinikleitbild, Strategie und Qualitätsziele
Optimierung
Weiterentwicklung
Mitarbeiter
Behandlungsprozess
Leitung
Unterstützende
Prozesse
Bewertung des Behandlungsprozesses
(Patientenzufriedenheit,
Behandlungsergebnis, Wirtschaftlichkeit)
Bewertung der Klinik
(Management, Ergebnisse, Qualitätsziele)
Mit Hilfe unserer konzerneinheitlichen Qualitätsmanagementstrategie wollen wir die Qualität unserer
Strukturen und Prozesse, aber auch die Ergebnisse unserer Arbeit langfristig wirksam verbessern.
27
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Qualitätsmanagement-Strukturen
Qualitätsausschuss
Wir verstehen den Aufbau und die Weiterentwicklung des internen Qualitätsmanagements als
Führungsaufgabe. Die Klinikleitung nimmt hier eine besondere Rolle ein, in der sie durch einen
Qualitätsmanagementbeauftragten unterstützt wird. Diese Funktion ist als Stabsstelle der Klinikleitung
zugeordnet. Die Klinikleitung und der Qualitätsbeauftragte treffen sich regelmäßig im so genannten
Qualitätssausschuss, in dem sie die Qualitätsplanung festlegen, deren Entwicklung verfolgen und zentrale
Projekte steuern.
Qualitätsbeauftragter
Der Qualitätsbeauftragte unterstützt die Klinikleitung bei der Weiterentwicklung des klinikinternen QMSystems, koordiniert und leitet Projekte und ist in alle relevanten Gremien der MediClin Seidel-Klinik
eingebunden. In Fragen der Organisation und Koordination der Qualitätsarbeit ist er Ansprechpartner für
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die zentrale Abteilung „Qualität, Organisation und Revision“ der MediClin unterstützt, schult und berät
den Qualitätsbeauftragten. Gemeinsam mit dieser Abteilung werden konzernweite Qualitätsprojekte
entwickelt und gesteuert. Daneben finden regelmäßige Arbeitstreffen und wechselseitige Audits statt. Eine
interaktive Intranetplattform sorgt zusätzlich für den konzernweiten Know-how-Transfer im
Qualitätsmanagement.
Einbeziehung der Mitarbeiter
Die Mitarbeiter sind vielseitig in das Qualitätsmanagement integriert. Sie nehmen beispielsweise an
Arbeitsgruppen zu verschiedenen qualitätsrelevanten Themen sowie internen Audits teil. Näheres zum
Thema Mitarbeiterorientierung, siehe auch Kapitel S 2-3.
Beauftragte
Um klinikweite Standards zu gewährleisten, haben wir Beauftragte ernannt, die für bestimmte
Themenbereiche wie beispielsweise Datenschutz, Hygiene, Abfallentsorgung, Gefahrstoffe, Medizingeräte,
Arbeitssicherheit, Arbeitsmedizin oder auch Strahlenschutz, verantwortlich sind.
Regelmäßig veranstalten wir themenbezogene Tagungen zu den folgenden Schwerpunkten:
n Hygienekommission
n Arbeitssicherheitsausschuss
n Arzneimittelkommission
S 2-2 Patientenorientierung
Unser Ansatz, die Klinik nicht in eigenständige Fachbereiche aufzugliedern, ist ein besonderes Merkmal der
MediClin Seidel-Klinik, um unsere Patienten in den Mittelpunkt aller Bestrebungen zu stellen. In täglichen
multidisziplinär besetzten Fallkonferenzen besprechen Spezialisten aus verschiedenen Fachrichtungen
gemeinsam die Krankheitsbilder unserer Patienten, wodurch eine medizinisch ganzheitliche Betrachtung
gewährleistet wird.
28
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Mithilfe von Fragebögen erfassen wir systematisch die Zufriedenheit unserer Patienten. Zusätzlich suchen
wir aber auch das persönliche Gespräch, z.B. in Visiten. Der direkte Kontakt bildet die Grundlage für das
Wissen um die Wünsche und Anforderungen unserer Patienten.
Intern wird die Zufriedenheit der aktuell anwesenden Patienten in regelmäßigen Besprechungen wie
beispielsweise der täglichen ärztlichen Konferenz, der Teambesprechung mit Vertretern aller Berufsgruppen oder der wöchentlichen Therapeutenkonferenz erörtert.
Wir wissen jedoch auch, dass in einem medizinischen Betrieb Schwächen und Fehler auftreten. Daher
haben wir ein systematisches Beschwerde- und Servicemanagement eingeführt, welches es dem Patienten
und dessen Angehörigen ermöglicht, sich zu Unzulänglichkeiten zu äußern. Dieses System erleichtert uns
die frühzeitige Erkennung von Mängeln und Fehlern, aber auch die Identifikation von
Verbesserungsmöglichkeiten.
S 2-3 Mitarbeiterorientierung
Motivierte und qualifizierte Mitarbeiter sind für unsere Klinik eine wichtige Voraussetzung für die
bedarfsgerechte und optimale Behandlung unserer Patienten. Durch verschiedene interdisziplinär besetzte
Arbeitsgruppen werden die interne Kommunikation sowie der notwendige Informationsaustausch
zwischen den Mitarbeitern gefördert.
Wir bilden unsere Mitarbeiter regelmäßig zu bestimmten Themen fort und fördern deren Teilnahme an
Treffen und Kongressen fachspezifischer Berufsgruppen. Einmal jährlich wird der Fort- und Weiterbildungsbedarf für das jeweilige Folgejahr in den verschiedenen Abteilungen ermittelt. Die Klinikleitung erstellt
dann auf Basis der Informationen einen bedarfsorientierten Fort- und Weiterbildungsplan.
Die Mitarbeiter sind in das Qualitätsmanagement, zum Beispiel bei der Erarbeitung von Problemlösungen,
aktiv einbezogen. Die Ergebnisse aus der Qualitätssicherung (z.B. Patientenbefragung) werden in der
MediClin Seidel-Klinik allen Mitarbeitern zugänglich gemacht. Bei Bedarf ergreifen wir entsprechende
Maßnahmen zur Optimierung der Patientenversorgung. Hierzu werden beispielsweise themenorientierte
Qualitätszirkel bzw. Projektgruppen gebildet, in denen Strategien zur Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen erarbeitet werden.
Die standardisierte Ablauforganisation der Klinik verleiht zusätzliche Sicherheit bei der Ausübung der
Tätigkeiten und unterstützt somit die Mitarbeiter, ihrer Verantwortung in der Behandlung unserer
Patienten gerecht zu werden.
Im Berichtsjahr 2007 wurden verschiedene Anschaffungen und Modernisierungen im technischen Bereich
durchgeführt (z.B. neues Ultraschallgerät, Myelographieanlage). Die Entscheidung trafen wir stets unter
Einbezug unserer Mitarbeiter, die zukünftig mit dem jeweiligen Gerät arbeiten.
Die Verbundenheit unserer Mitarbeiter mit der Klinik drückt sich unter anderem durch eine
überdurchschnittlich lange Betriebszugehörigkeit aus. Im Berichtszeitraum sind demnach 43% aller
Mitarbeiter seit über 10 Jahren und 33% sogar seit über 15 Jahren in der MediClin Seidel-Klinik
beschäftigt.
29
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Engagierte Mitarbeiter, die mit Empathie für die Ziele der Klinik eintreten, eine kontinuierliche
Weiterbildung und eine äußerst geringe Personalfluktuation sind beste Voraussetzungen, um auch in
Zukunft die bisherige Arbeit erfolgreich weiterzuführen.
S3
Qualitätssicherung - Verfahren und Ergebnisse
S 3-1 Verfahren zur Qualitätsbewertung
Wir überprüfen in unserer Klinik regelmäßig alle Arbeitsabläufe und Behandlungsergebnisse im Rahmen
des Qualitätsmanagementsystems sowohl intern als auch extern, um die Qualität unserer Arbeit stets auf
einem hohen Niveau zu halten. Wenn Defizite auftreten erfolgt eine Optimierung. Dazu stellt sich die
Klinik beispielsweise auch dem Vergleich mit anderen Kliniken in der MediClin-Gruppe.
Interne Verfahren
Internes Auditsystem
Ein wesentliches Instrument zur Bewertung unserer Qualitätsaktivitäten sind systematisch durchgeführte,
einrichtungsübergreifende Verbesserungsgespräche (Audits). Mit Hilfe eines zentralen Auditsystems
koordinieren wir den klinikübergreifenden Austausch von Qualitätsbeauftragten und ausgebildeten
Fachkollegen. Durch diesen kollegialen Dialog decken wir auf effiziente Weise immer wieder Verbesserungspotenziale auf. Gleichzeitig erleichtert das Verfahren den Know-how-Transfer zwischen den
Kliniken im Sinne des Best Practice-Ansatzes.
Interne Qualitätsbewertung im Rahmen einer mit der Deutschen Rentenversicherung BadenWürttemberg (DRV-BW) vereinbarten Studie zur Erfassung der Ergebnisqualität
Die Daten werden seit Mai 2006 systematisch im Rahmen einer Studie erfasst.
Die Struktur der Studie ist so aufgebaut, dass Parameter zu Beginn und am Ende der Rehabilitationsbehandlung erfasst werden und eine katamnestische Befragung sechs Monate nach Ende der
Rehabilitationsbehandlung erfolgt. Eingeschlossen werden alle Patienten, die über die Deutsche
Rentenversicherung Baden-Württemberg versichert sind. In die Auswertung werden diejenigen Patienten
einbezogen, die einen Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule aufweisen, welcher
konservativ behandelt wurde. Zielvorgabe ist die Erfassung von ca. 200 Patienten.
Parameter, die erfasst werden, sind:
n Systematisierter ärztlicher Aufnahme- und Entlassbefund,
n Schmerzskala (VAS),
n Funktionsfragebogen Hannover (FFbHR),
n Fragebogen zu Überzeugungen und Befürchtungen (FABQ),
n Erfassung der Arbeitsplatzbelastung und Depressionsfragebogen.
In der katamnestischen Befragung interessiert:
n die Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit
n der Zeitpunkt der Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit,
n ein möglicher Arbeitsplatzwechsel,
30
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
n eine Operation nach dem Rehabilitationsaufenthalt,
n die Weiterführung der krankengymnastischen Übungsbehandlung und
n die Selbsteinschätzung der Schmerzsymptomatik (VAS).
Auf die derzeitigen Ergebnisse dieser laufenden Studie kommen wir im Kapitel S 3-2 zurück.
Patientenbefragung
Die Qualität der Arbeit der MediClin Seidel-Klinik und deren Ergebnisse zeigen sich ganz besonders an der
Zufriedenheit unserer Patienten. Daher führen wir kontinuierlich Patientenbefragungen durch. Diese
Befragungen erfolgen anonym mittels Fragebogen und werden von der zentralen Abteilung „Qualität,
Organisation und Revision“ vierteljährlich ausgewertet. Innerhalb der MediClin-Gruppe stellen wir die
Ergebnisse der Kliniken einander gegenüber. Diese Form des Vergleichs ist eine sehr gute Orientierungshilfe für die Bewertung der Angaben.
Die Ergebnisse der Befragung werden in der Klinik allen Mitarbeitern mitgeteilt. Bei Bedarf ergreifen wir
entsprechende Maßnahmen zur Optimierung der Patientenversorgung. Einige Ergebnisse aus der internen
Patientenbefragung stellen wir im nächsten Kapitel (S 3-2) dar.
Externe Verfahren
Neben den internen Qualitätssicherungs- und -bewertungsverfahren stellt sich die Klinik auch dem
kritischen Blick von außen.
Teilnahme am Qualitätssicherungsprogramm der Gesetzlichen Krankenversicherungen „QSReha“
Wir beteiligten uns mit der Orthopädie am externen Qualitätssicherungsverfahren der gesetzlichen
Krankenversicherungen (QS-Reha®). Das übergeordnete Gesamtziel ist die Optimierung der medizinischen
Rehabilitation und die Förderung eines Qualitätsdialogs in den Einrichtungen. Um dieses Ziel zu erreichen,
wurden einheitliche Erhebungsinstrumente erarbeitet, die klinikvergleichende Auswertungen auf den
Ebenen der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität ermöglichen. Das QS-Reha®-Verfahren wird in
stationären Rehabilitationseinrichtungen indikationsbezogen alle drei Jahre durchgeführt.
Durch die Teilnahme an diesem Verfahren erhalten wir wichtige Impulse für die Weiterentwicklung unserer
Qualitätsarbeit. Einige Ergebnisse aus den Jahren 2005/2006 stellen wir im Kapitel S 3-3 dar. Sie lagen uns
bis zum Redaktionsschluss des letzten Qualitätsberichts noch nicht vor.
Bewertung durch Studenten
Die MediClin Seidel-Klinik hat sich mit der Teilnahme am Reha-Netz der Universität Freiburg auch der
Ausbildung von Medizinstudenten verpflichtet. Hier wird der Unterricht in unserer Klinik durch die
Studenten in einer durch die Universität Freiburg organisierten systematischen Befragung als äußerst
positiv bewertet.
Zertifizierung
Unserem Ziel, der Zertifizierung des aufgebauten Qualitätsmanagementsystems nach den international
anerkannten Vorgaben der DIN EN ISO 9001:2000, sind wir im vergangenen Jahr ein bedeutendes Stück
näher gekommen. Die Zertifizierung im Rahmen externer Audits durch ein unabhängiges Institut ist im Jahr
31
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
2008 geplant. Durch diesen Schritt wollen wir zusätzlich das Vertrauen unserer Patienten und
Kooperationspartner in die Leistungsfähigkeit der Klinik stärken.
S 3-2 Ergebnisse der internen Qualitätsbewertung
Die Ergebnisse klinikinterner Maßnahmen zur Qualitätssicherung und der externen Qualitätssicherungsverfahren dienen der MediClin Seidel-Klinik zur systematischen Beurteilung und Optimierung
der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität. Sie sind wichtige Daten für das interne Qualitätsmanagementsystem der Klinik und unterstützen die Sicherung und Weiterentwicklung der Behandlungs- und
Leistungsqualität.
Kontinuierliche Erfassung der Ergebnisqualität im Rahmen einer Studie in
Zusammenarbeit mit der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg (Stand
30.04.2008)
Insgesamt wurden 173 Patienten erfasst. 153 Patienten wiesen einen Bandscheibenvorfall im Bereich der
Lendenwirbelsäule auf, 20 Patienten im Bereich der Halswirbelsäule. 131 Patienten wurden im Bereich der
Lendenwirbelsäule konservativ auf Grund eines Bandscheibenvorfalls behandelt, 22 Patienten kamen zur
postoperativen Behandlung.
Von diesen 131 Patienten mit konservativ behandeltem lumbalen Bandscheibenvorfall befanden sich 127
Patienten im Arbeitsprozess. Im Mittel bestand eine Arbeitsunfähigkeit von 37,9 Tagen vor Aufnahme in
die Rehabilitationsbehandlung. Die Differenz des klinischen Scores von der Aufnahme zur Entlassung
betrug 1,56.
Der Funktionsfragebogen Hannover-Rücken spiegelt die vom Patienten selbst eingeschätzte Funktionsfähigkeit wider. Hier konnten bisher 106 von 127 Patienten ausgewertet werden. Der Score der
Funktionsfähigkeit (100% bedeutet volle Funktionsfähigkeit) stieg von 57% bei Aufnahme auf 72% bis
zur Entlassung.
Selbsteinschätzung des Funktionsniveaus bei
Aufnahme und Entlassung - Anschlussheilbehandlung -
Funktionsniveau bei
Aufnahme
Funktionsniveau bei
Entlassung
0%
20%
40%
60%
Funktionsniveau in %
32
80%
100%
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Die Katamnese, das heißt die Befragung sechs Monate nach Entlassung aus der Rehabilitationsbehandlung, erfasst unter anderem die Verbesserung/Verschlechterung der Rückenbeschwerden.
91 Patienten wurden bisher befragt, 66 (73%) schickten den Fragebogen zurück. Hiervon berichteten
61%, dass die Rückenschmerzen besser geworden seien. 27% gaben an, die Rückenschmerzen seien
unverändert geblieben und 12% klagten über eine Verschlechterung ihrer Rückenschmerzen. 71% der
Patienten nahmen ihre Arbeit unmittelbar bis sechs Wochen nach der Entlassung aus der Rehabilitation
auf.
Meine Rückenschmerzen sind…
100%
80%
60%
40%
20%
0%
besser
so geblieben
schlimmer
Insgesamt mussten sich 13% der Patienten mit lumbalem Bandscheibenvorfall nach Entlassung und im
folgenden halben Jahr einer Dekompressionsoperation unterziehen.
Die bisherigen Schlüsse, die aus der Studie gezogen werden können, sind:
1.
Sowohl von der ärztlichen Seite als auch von Patientenseite beurteilt führt die Rehabilitation zu
einer Verbesserung der Funktionsfähigkeit und zu einer Reduktion der Schmerzsymptomatik.
2.
Auch Patienten, die zu Anfang ein deutlicheres klinisches Defizit (z.B. schwere Lähmung)
aufweisen, profitieren von der Rehabilitationsbehandlung.
3.
In den folgenden sechs Monaten nach der Rehabilitationsbehandlung kommt es bei den meisten
Patienten zu einer weiteren Besserung der Schmerzsymptomatik.
4.
Die meisten Patienten können innerhalb kurzer Zeit nach der Rehabilitationsbehandlung ihre
bisherige Tätigkeit wieder aufnehmen.
5.
Nur wenige Patienten müssen sich nach der Rehabilitationsbehandlung eines lumbalen
Bandscheibenvorfalles doch noch operativ behandeln lassen. Insgesamt profitiert der Patient von
der Rehabilitationsbehandlung. Ein Vorteil bietet die integrative Versorgung, die einen nahtlosen
bzw. quasi nahtlosen Übergang aus der akut-stationären Behandlung in die Rehabilitationsbehandlung ermöglicht. Damit hat der Patient durch die schon in der Akut-Behandlung
vorgenommenen Therapien einen Vorteil hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Genesung. Ein
33
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
wesentlicher Punkt bei Durchführung einer konservativen Behandlung ist die Indikationsstellung.
Dies spiegelt die niedrige Operationsrate in der nach einem halben Jahr durchgeführten Befragung
wider.
Bewertung durch unsere Patienten
Um die medizinisch-therapeutische Versorgung auf die Bedürfnisse unserer Patienten auszurichten,
ermuntern wir alle Patienten, sich an der internen Patientenbefragung zu beteiligen. Im Jahr 2007 gaben
uns insgesamt 364 Patienten eine Rückmeldung.
Wir fragen unsere Patienten nach ihrer Zufriedenheit bezüglich
n der Unterbringung
n der allgemeinen Betreuung und erlebten Freundlichkeit
n der Verpflegung
n der ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Betreuung
n der Informations- und Beratungsleistungen sowie dem
n persönlichen Therapieerfolg.
Im Folgenden wollen wir einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der Patientenrückmeldungen aus
dem 4. Quartal 2007 geben. Die meisten Punkte der Befragung bieten die Antwortmöglichkeiten einer
Notenskala von 1 „sehr gut“ bis 5 „mangelhaft“.
Zentraler Baustein der medizinischen Leistungen ist die ärztliche Behandlung und Betreuung. Unsere
Patienten bewerteten neben der fachlichen Betreuung und dem zeitlichen Umfang die Abstimmung der
Rehabilitationsbehandlung (Verständlichkeit der Behandlungszusammenstellung und -ziele)
durchschnittlich in folgender Ausprägung:
Interne Patientenbefragung Bewertung der ärztlichen Betreuung
Fachliche Betreuung
Freundlichkeit der Ärzte
Zeitlicher Umfang der Betreuung
Verständlichkeit der
Behandlungszusammenstellung
Abstimmung der Rehabilitationsziele
mit den Patienten
mangelhaft
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ausreichend
befriedigend
gut
sehr gut
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Für die erfolgreiche Umsetzung der für die Rehabilitationsmaßnahme vereinbarten Rehabilitationsziele
steht ein multidisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und
Therapeuten aus anderen Disziplinen zur Verfügung. Sie gewährleisten die Umsetzung des ganzheitlichen
Behandlungsansatzes. Dabei spielen die Akzeptanz und die Zufriedenheit mit den verordneten
therapeutischen Leistungen eine wichtige Rolle für deren Wirksamkeit. Die Beurteilung durch die Patienten
ist in der nachfolgenden Grafik wiedergegeben:
Interne Patientenbefragung Bewertung der Behandlungen und Beratungen
Physikalische Anwendungen
Entspannungstherapien
Gesundheitsvorträge
Ernährungsberatung
mangelhaft
ausreichend
befriedigend
gut
sehr gut
Im 4. Quartal 2007 gaben 84% der Patienten in einer stationären medizinischen Rehabilitationsmaßnahme
der MediClin Seidel-Klinik eine deutliche Verbesserung der allgemeinen Leistungsfähigkeit an. Über 80%
von ihnen bestätigten eine deutliche Verbesserung ihres körperlichen Befindens.
Neben den medizinisch-therapeutischen Leistungen bewerten die Patienten auch Kost und Unterkunft. Im
Teil „Bewertung der Unterkunft“ geht es um den Gesamteindruck des Patienten vom Haus sowie von
dessen Einrichtung und der Sauberkeit der Zimmer. Die dazu ermittelten Ausprägungen für das 4. Quartal
2007 stellen sich wie folgt dar:
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MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Interne Patientenbefragung - Bewertung der Unterkunft
Gesamteindruck Haus
Einrichtung Zimmer
Einrichtung
Gemeinschaftsräume
Allgemeine Sauberkeit
mangelhaft
ausreichend
befriedigend
gut
sehr gut
Aufgrund der sowohl akut- als auch rehabilitationsmedizinischen Behandlung unserer Patienten sind
Gestaltung und Ausstattung der Zimmer stark funktional geprägt. Die oben dargestellte Bewertung der
Unterkunft zeigt, dass wir die Ansprüche der uns anvertrauten Patienten dennoch sehr gut befriedigen
können.
Auch die Verpflegung in der Klinik wird von den Patienten bewertet. Da im Rahmen eines umfassenden
Rehabilitationskonzeptes besonders diätetische bzw. vegetarische Kost eine wichtige Rolle spielt, ist uns
die positive Beurteilung unserer alternativen Kostformen besonders wichtig.
Die folgende Abbildung zeigt die durchweg positive Bewertung der Verköstigung unserer Patienten
während ihres Aufenthaltes.
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MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Interne Patientenbefragung - Bewertung der Verpflegung
Geschmack - Vollkost
Abwechslung - Vollkost
Menge - Vollkost
Geschmack - Sonstige Kost
Abwechslung - Sonstige Kost
Menge - Sonstige Kost
mangelhaft
ausreichend
befriedigend
gut
sehr gut
Insgesamt gaben über 98% der Patienten an, dass sie gerne wieder in die Klinik kommen würden und
diese auch weiterempfehlen werden.
Diese Ergebnisse der internen Patientenbefragung werden MediClin-weit nicht nur klinikintern sondern
auch in einem Vergleich mit anderen Rehabilitationseinrichtungen bewertet. Darüber hinaus werden die
Ergebnisse mit den Rückmeldungen aus den externen Qualitätssicherungsmaßnahmen abgeglichen.
S 3-3 Ergebnisse der externen Qualitätsbewertung
Im Rahmen des externen Qualitätssicherungsverfahrens der Gesetzlichen Krankenversicherungen wird die
MediClin Seidel-Klinik bezüglich folgender Dimensionen beurteilt:
n Sachliche und fachliche Ausstattung (Strukturqualität)
n Behandlung und Versorgung (über die externe Patientenbefragung)
n Behandlungsverlauf (über das Peer Review-Verfahren)
n Behandlungsergebnisse (über eine standardisierte ärztliche Einstufung des Behandlungsergebnisses)
Nach jeder Qualitätsprüfung erhält die Einrichtung einen ausführlichen Qualitätsbericht, das so genannte
„Qualitätsprofil“. Es bildet die individuellen Ergebnisse einer Einrichtung für jede der ermittelten
Qualitätsdimension ab. Diese wiederum bilden die Grundlage für eine genaue Analyse von Stärken und
Schwächen. Außerdem enthält der Bericht Angaben über den Vergleich mit anderen Häusern gleicher
Ausrichtung (Benchmarking).
Peer Review und externe Patientenbefragung
Die Prüfung der Prozessqualität beruht beim QS-Reha® Programm auf einem gemeinsam mit den
Rentenversicherungsträgern abgestimmten Beurteilungsverfahren zur Bewertung der Behandlungsqualität
(Peer Review-Verfahren). Dabei handelt es sich um eine kollegiale Beurteilung, die von so genannten Peers
vorgenommen wird, also von geschulten leitenden Ärzten aus anderen Rehabilitationseinrichtungen der
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MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
entsprechenden Indikation. Sie beurteilen die Prozessqualität auf Basis der Entlassungsberichte und der
dazugehörigen Therapiepläne.
Im Einzelnen bewertet der Peer sechs qualitätsrelevante Bereiche des Rehabilitationsprozesses:
n Anamnese
n Diagnostik
n Therapieziele und Therapie
n Klinische Epikrise
n Sozialmedizinische Epikrise
n Weiterführende Maßnahmen und Nachsorge
Mit der Beurteilung der Prozess- und Ergebnisqualität aus Sicht des Rehabilitanden erhalten wir wichtige
Informationen für die Optimierung der Service- und Behandlungsabläufe. Die Akzeptanz und Zufriedenheit
mit den erbrachten Rehabilitationsmaßnahmen ist darüber hinaus ein wichtiger Motivationsfaktor für das
gemeinsame Erreichen der vereinbarten Rehabilitationsziele.
Die folgende Abbildung gibt das erreichte Qualitätsniveau aus dem Qualitätssicherungsprogramm der GKV
zur Patientenzufriedenheit wieder. Die bestmögliche Bewertung in diesem Verfahren liegt bei 10 Punkten.
In fast allen Bereichen erreicht die Klinik mindestens 8 von 10 Punkten.
Ergebnisse aus der externen Patientenbefragung
- Orthopädie Ergebnis der
Rehabilitationsbehandlung
Gesamtzufriedenheit
Freizeitmöglichkeiten
Nichtmedizinische
Dienstleistungen der Klinik
Gesundheitsprogramm
Behandlungen
Psychologische Betreuung
Pflege
Ärztliche Betreuung
0
2
4
6
8
10
Punkte
Die Auswertung wird speziell im medizinisch-therapeutischen Bereich einer kritischen Beurteilung
unterworfen, und es wird gemeinsam nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht.
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MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
S4
Qualitätsmanagementprojekte
In den vergangenen zwei Jahren haben wir verschiedene Projekte zur Verbesserung der Abläufe und
Behandlungsmöglichkeiten in unserer Klinik durchgeführt. Im Folgenden Abschnitt werden einige von
ihnen genannt und erläutert.
Computergestützte Erfassung der Röntgen-/Computertomographie- und
Ultraschallbildgebung
Bereits im Jahr 2006 entschloss sich die Klinikleitung zu einer umfangreichen Modernisierung der
gesamten bildgebenden Diagnostik.
Nachdem verschiedene Systeme getestet und Angebote sondiert wurden, legte sich die Klinikleitung unter
Berücksichtigung der Meinungen und Anregungen der Mitarbeiter auf eine digitale Lösung fest. Die damit
verbundene Implementierung eines sogenannten PACS-Systems wurde ebenfalls 2007 angestoßen.
Was hat sich dadurch verändert?
Die qualitativ sehr hochwertigen, digitalen Aufnahmen können in den Fallbesprechungen sehr zügig aus
dem System aufgerufen und mit den Kollegen gemeinsam und interdisziplinär befundet werden. Mit
einem entsprechenden Zugangskennwort können die Bilder von jedem beliebigen Computer in der Klinik
aufgerufen werden. Aufgrund dieser EDV-gestützten Speicherung müssen Röntgenbilder klinikintern nicht
mehr angefordert und durch die Klinik transportiert werden. Die deutlich spürbare Zeitersparnis kommt
wiederum unseren Patienten zugute. Ein ebenfalls sehr wichtiger Vorteil des PACS-Systems ist die
vereinfachte computergestützte und somit Platz sparende Archivierung von Bildern. Eine aufwendige
Archivierung von analogen Röntgen-/Ultraschallbildern entfällt somit. Unsere Patienten erhalten am letzten
Tag ihres stationären Aufenthalts nur noch eine CD-Rom, auf der alle Bilder gespeichert und für den
nachbehandelnden Fach- oder Hausarzt komfortabel am Bildschirm einsehbar sind.
Einführung des Ultraschalls kleiner Gelenke
Die Anwendung der Ultraschalldiagnostik bei kleinen Gelenken ermöglicht uns eine frühe Erfassung von
Gelenksveränderungen und eine Optimierung der Therapieentscheidung bei Erkrankungen aus dem
entzündlichen/rheumatischen Formenkreis.
Einführung einer Stelle für Service- und Beschwerdemanagement
Zur Verbesserung der nicht-medizinischen Betreuung und frühzeitigen Erkennung von Problemen im
Rahmen unserer Hotelleistungen haben wir im vergangenen Jahr eine Stelle für Patientenservice und
Beschwerdemanagement eingerichtet. Dementsprechend wurde eine Mitarbeiterin benannt, die sich
seither um das nicht-medizinische Wohlergehen, Sorgen und Nöte unserer Patienten kümmert.
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MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
Wie erreichen wir unsere Patienten?
Am Anreisetag werden unsere neu aufgenommenen Patienten von unserer Mitarbeiterin für
Patientenangelegenheiten und Patientenservice begrüßt und zu einem Rundgang durch die Klinik
eingeladen. Wir fordern die Patienten auf, sich mit ihren Problemen aktiv an unsere Mitarbeiter zu
wenden. Der Patient hat somit das Gefühl, dass er nicht alleine gelassen wird, und wir haben die
Möglichkeit, Probleme frühzeitig zu erkennen und abzuwenden. Das auf diese Weise entstehende
Vertrauensverhältnis gibt den Patienten bereits bei Beginn ihres Aufenthalts die Sicherheit, bei Bedarf
einen Ansprechpartner zu haben. Der Patientenservice wird oft und gerne genutzt und hat sich in unserer
Klinik sehr bewährt, was in der Folge zu einer weiteren Steigerung der vorher schon sehr hohen
Patientenzufriedenheit geführt hat.
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Glossar
G
MediClin Seidel-Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007
GLOSSAR
AHB
Anschlussheilbehandlung
AR
Anschlussrehabilitation
Audit
Systematischer und dokumentierter Ablauf zur Ermittlung, inwieweit vorgegebene Anforderungen erfüllt
sind
BGSW
Berufsgenossenschaftliche stationäre Weiterbehandlung
DIN EN ISO
Deutsches Institut für Normung e.V. – Europäische Norm – International Organization for Standardization
DRV Bund
Deutsche Rentenversicherung Bund
ICD-10
International Classification of Diseases, eine Klassifikation der Krankheiten bei der
Weltgesundheitsorganisation WHO
ICF
Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit
(International Classification of Functioning)
KTL
Klassifikation therapeutischer Leistungen, standardisiertes Klassifikationssystem des
Rentenversicherungsträgers zur Definition und Dokumentation therapeutischer Leistungen in der
medizinischen Rehabilitation
Peer Review
„Medical Peer Review” ist ein Verfahren zur systematischen Beschreibung einzelner Behandlungsverläufe
durch qualifizierte Gutachter mit nachfolgender Beurteilung der erbrachten Leistungen. Die Gutachter
sollen in demselben fachlichen Bereich wie die zu begutachtenden Ärzte arbeiten.
PNF
Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation
QM
Qualitätsmanagement
QMS
Qualitätsmanagementsystem
QS
Qualitätssicherung
42
IMPRESSUM
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MediClin Seidel-Klinik
Hebelweg 4
79415 Bad Bellingen
Projektleitung
MediClin Offenburg
Angela Huber
Abteilung Qualität, Organisation und Revision
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November 2008
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empira Software GmbH
Köln
Präsenz der MediClin