Um den Maibaum

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Um den Maibaum
Der Maibaum
ist eine jahrhundertealte Tradition in Mardorf. Früher war es jedes Jahr eine lange Birke mit Krone (Foto ganz links von 1997) um die man sich immer am 1.Mai
versammelte. Man hielt Gemeindeversammlung („Ding“). Am 7.4.1999 ist mit einer Höhe von knapp 16 Metern erstmals eine Fichte zum dauerhaften Einsatz gerichtet worden (2.Foto links
Drehleiter der Feuerwehr Neustadt beim Befestigen der Schilder). Unter Leitung des damaligen Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft Mardorf e.V. Jupp Boslar wurden 23 Metallschilder von
der DEULA in Nienburg (heute als goldenes Symbol auf der Baumspitze) gefertigt. Maler Dieter Hengstmann gab den Mardorfer Berufen die charakteristischen Farben. Bei der Maifeier wird
seitdem der frisch gebundene Ehrenkranz (Fotos weiter unten) hochgezogen. Am 16.12.2005 um 11 Uhr beim Orkan „Christian“ fällt der Maibaum auf dem Aloys-Bunge-Platz ohne weitere
Schäden um (2.Foto rechts). Er wird restauriert an gleicher Stelle 2006 mit einem neuen stärkeren Sockel vom örtlichen Bauunternehmer Heinrich Thürnau (Foto ganz rechts) wieder
aufgebaut.
So erfreute uns der schöne Maibaum für weitere 7 Jahre (Fotos unten von der Maifeier 2007 und auf der nächsten Seite der letzte Kranz am 1.5.2013) …….
………. bis er wieder bei einem Orkan am 28.10.2013 – diesmal aber nach Norden – ohne Schaden umfiel (Foto unten links). Diesmal musste somit eine neue Fichte her und wieder vom
Bannsee. Sie wurde am 18.12.2013 gefällt, 18 Meter lang ins Dorf transportiert, von der Rinde befreit, getrocknet und imprägniert, mit allen 23 frisch restaurierten Berufs-Schildern und der
Kranzhalterung versehen und mit einem großen Autokran am 28.4.2014 aufgestellt in die neue nochmals verstärkte Bodenhalterung. Jetzt zeigen die Schilder in alle 4 Himmelsrichtungen
und bieten damit dem Wind weniger Fläche. Mit 11,5 Meter hat der Stamm ohnehin eine ungefährliche Höhe.
Die südliche Ansicht ist vom „Carl-Mardorf-Weg“ her – wenn man DEULA lesen kann – und links und rechts sind die nachfolgenden Handwerke zu sehen:
3 – Schneider (steht auch für Näher)
1 – Landwirtschaft (auch für Fischer, Jäger, Vogelfänger, Bauern, Hirten und Schäfer)
4 – Fleischer (auch Haus-Schlachter)
2 – Schuhmacher (auch Schuster)
7 – Bauhandwerk
5 – Tischler (auch Stegbauer)
8 – Schmied
6 – Drechsler (auch Böttcher
11 – Bäcker (auch Konditor)
9 – Maurer
12 – Müller
10 – Dachdecker (auch Zimmermann)
15 – Kohlenhändler (auch Bergmann)
13 – Maler
16 – Schornsteinfeger
14 – Frisör (auch Putzer, Barbier)
19 – Kraftfahrzeughandwerk
17 – Mechaniker (auch Schlosser)
20 – Elektrohandwerk
18 –Landmaschinen (auch für Stellmacher, Rademacher)
21 – Bootsbauer (auch Segelmacher)
22 –Zahnarzt (auch Zahntechnik)
Von Osten sieht man vorn und hinten die nachfolgenden Handwerke:
Der Brunnen
an der östlichen Museumswand (Foto rechts) in Form einer alten Schwengelpumpe ergießt sich in einen
ehemaligen Schweinetrog aus Sandstein.
Die Grabplatten
an der östlichen Museumswand (Foto links) stammen von der aufgelösten Grabstelle des ehemaligen
Mardorfer Lehrer-ehepaars Wilhelm Carl und Julie Wölthje. Als bekannter Heimatschriftsteller nannte er sich „Carl Mardorf“ (siehe
Infotafel).
Das Fischerboot
(Foto unten) kommt ursprünglich aus Steinhude
(Baujahr nach 1900) und war dort viele Jahre auf dem Meer im Einsatz.
Bemerkenswert das wasserdurchlässige Fischlager in der Mitte. Es diente
auch als Torfkahn. Nach 1970 kaufte es der Verleger und Herausgeber
(Neustädter Zeitung) Nülle für sich privat und schenkte es nach 1990 der
Dorfgemeinschaft Mardorf. Am 1.5.2016 erhält es den Namen „Heske Deern“.
Der Name soll auf den Ursprung hinweisen, denn Steinhude war für Mardorfer
früher schon Hessen und dort wäre ein Mädchen „Meiken“, in Mardorf aber
eben „Deern“.