Eisaufbruch - WSA Lauenburg

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Eisaufbruch - WSA Lauenburg
Wir machen Schifffahrt möglich.
Eisaufbruch
Weitere Informationen:
Wasserstraßen- und
Schifffahrtsamt Lauenburg
Dornhorster Weg 52
21481 Lauenburg
www.wsa-lauenburg.wsv.de
Wir machen Schifffahrt möglich.
Eisaufbruch
Im Regelfall muss die Schifffahrt auf der Elbe bei anhaltenden Frösten und starkem Eisgang eingestellt werden. Der Aufbruch einer geschlossenen Eisdecke erfolgt rechtzeitig bei einsetzendem
Tauwetter und dient sowohl der schnellstmöglichen Wiederaufnahme der Schifffahrt, aber
insbesondere auch der Verhinderung von Schäden an den Ufern und baulichen Anlagen durch
unkontrolliert abgehende Eishochwässer.
Die Eisbildung an der Elbe beginnt zunächst mit der Bildung von Grundeis auf der Flusssohle und
Randeis in den Buhnenfeldern. Durch aufschwimmendes Grundeis in Verbindung mit abbrechendem Randeis bilden sich die typischen runden Treibeisschollen. Bei starker Treibeisbildung
kommt das Eis zum Stehen und bildet eine geschlossene Eisdecke. Bei hohen Abflüssen beginnt der
Eisstand in der Regel im Tidebereich unterhalb von Geesthacht, bei geringeren Abflüssen im
Staubereich des Wehres. Ein Eisstand setzt sich schnell nach Oberstrom fort und kann mehrere
100 km Ausdehnung erreichen. So reichte der Eisstand 1996/97 von Geesthacht bis Barby.
In exponierten Bereichen wie z. B. in starken Krümmmungen, in Unstetigkeitsstellen im Gewässerbett, im Bereich starker Geschiebebänke oder unterhalb des Wehres Geesthacht im Tidebereich kann
sich das Eis dabei auch zu massiven Eisversetzungen zusammenschieben. Diese behindern den
Abfluss stark, so dass sich das Wasser hinter einer derartigen Barriere schnell aufstaut und massive
Gefahren für den Hochwasserschutz darstellt. Unkontrolliert brechende Eisbarrieren und
abschwimmende Treibeisfelder stellen ebenfalls eine Gefahr für Deiche und Bauwerke dar.
Der Eisaufbruch an der Elbe kann nur von Unterstrom her erfolgen, da die gebrochenen Eismengen
abfließen müssen. Daher sind die für den Eisaufbruch erforderlichen zehn Eisbrecher mit Leistungen
von bis zu 1170 PS dem Wasser- und Schifffahrtsamt Lauenburg zugeordnet.
Bei Eintritt kritischer Eislagen werden acht Eisbrecher nach Hamburg verlegt, um von dort aus im
Tidebereich bei Ebbstrom das Eis in Bewegung zu halten bzw. den Eisaufbruch dort zu beginnen.
Zwei Eisbrecher verbleiben ständig im Bereich der Staustufe Geesthacht, um hier die Eisabfuhr
sicherzustellen. Der Eisaufbruch erfolgt in der Regel auf einer Breite von 80 bis 100 m mit fünf bis
sechs Eisbrechern nebeneinander. Dieses ist zwingend erforderlich, damit das gebrochene Eis auch
ungehindert hinter den Eisbrechern abschwimmen kann. Im Rückraum dieser Eisbrecher verbleiben
weitere zwei bis drei Eisbrecher, die das gebrochene Eis in Bewegung halten, damit es nicht erneut
zum Stehen kommt und neue Eisbarrieren bildet.
Weitere Informationen:
Wasserstraßen- und
Schifffahrtsamt Lauenburg
Dornhorster Weg 52
21481 Lauenburg
www.wsa-lauenburg.wsv.de