EATA Newsletter, February 2016

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EATA Newsletter, February 2016
EATA Newsletter, February 2016
Was wir lernen können: Reflexionen zum EATA-Kongress zu Forschung, in Rom, 2015
Während wir uns jetzt auf den nächsten EATA-Kongress in Genf freuen, können wir auch an den Kongress
vom letzten Sommer in Rom denken.
Das Wissenschafliche Komitee (unter dem Vorsitz von Laura Bastianelli, mit Enrico Benelli, Günter Hallstein,
Roland Johnsson, Susanna Ligabue, Barbara Loi, Günther Mohr und Trudi Newton) diskutierte, was wir aus
der Erfarhung lernen können. Sie betrachteten den Kongress als solchen - Die Entwicklung der TA-Theorie
und Praxis durch Forschung verifizieren- und den Prozess während des Kongresses.
Im vorhergehenden Newsletter haben wir den erfolgreiche Kongress in Rom gefeiert: gemeinsam
organisiert von den sieben Italienischen Gesellschaften und ermöglicht durch all die Freiwilligenarbeit vieler
Kolleg/-innen im Organisationskomitee.
Wir hatten 500 Teilnehmende und mit 23 Workshops von 120 Minuten, 36 Workhsops von 90 Minuten, 45
Briefing-Papieren à 30 Minuten und 7 Posters ein Total von 111 Präsentationen. Wir haben zwei
Evaluationen ausgeführt. Zuerst eine Evaluation welche gewissen transaprenten Kriterien zum
Präsentationsvorschlag folgte und zweitens eine Evaluation der Präsentationen, mittels dem EPEF15
Format, und wir haben unterdessen die Evaluation evaluiert, so dass wir sie zukünftig verbessern können.
Wir schätzen es, dass wir eine lebendige, forschungsbasierte Dynamik schufen, die sich meist wie echtes
Mitteilen und Austauschen anfühlte und Indikatoren für zukünftige Entwicklungen aufzeigte. Der Input von
Nicht-TA-Vortragenden (John McLeod and Omar Gelo) war wichtig und herausfordernd für uns als
Gemeinschaft. Der Kongress war ein beachtliches Unterfangen, eine Herausforderung aus verschiedenen
Perspektiven, wo, so glauben wir, alle ihre Beteiligung auf der Basis einer liebenden, respektvollen Haltung
einbrachten , die in einigen lebhaften Diskussionen, die wir führten, grundlegend wichtig war.
Einige der Herausforderungen, die wir reflektierten
das Thema: Forschung in TA ist ein sich entwickelndes Interessenfeld (manchmal mit Verdacht betrachtet)
und die Idee war, sowohl die Offenheit für Bezugsrahmen von Nicht-TA-Forschung zu erhöhen und die
Praxisforschung der TA-ler/-innen in den verschiedenen Feldern mitzuteilen, als auch die Forschung besser
anzupassen, zugänglicher zu machen, nützlich und einfach, wenn möglich.
die Art von Organisation: Wir mussten den Kongress so konzipieren, dass für eine grosse Menge Leute Platz
da war, die sich daruaf freuten, ihre Beiträge zu präsentieren und am Anlass teil zu nehmen. Die
Herausforderung bestand auch darin herauszufinden, wie die Wahl des Einladens "grosser Namen",
bekannte Experten auf ihrem Forschungsgebiet und das Schaffen einer "gemeinsamen Basis" durch die
Plenartreffen, mit der Gewilltheit, direkter sogar in den kollektiven und grösseren Momenten teil zu
nehmen, zu verbinden sei. Auch wenn wir wussten, dass Plenartreffen gut vorbereitet und moderiert sein
müssen, könnten wir sagen, dass die Leute die Möglichkeit hatten, sich an den verschiedenen Lernkulturen
zu freuen (oder sie midnestens zu tolerieren), die innerhalb der TA-Gemeinschaft neben einander
bestehen.
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Sprache: Wie können wir mit dem Sprachenthema in internationalen Treffen wie diesem umgehen: wo,
wann und wie wird übersetzt und wie wird interantionales Englsich so bentutz, dass es auch Raum lässt für
die unterschiedlichen Muttersprachen (die Erhältlichkeit von simultaner Übersetzung, wenigstens für
Plenartreffen, könnte helfen).
klare Verträge schliessen: gute Kommunikationsprozesse ermöglichen und klare Grenzen, netzwerken
zwischen SC und OC, mit gemeinsamen/geteilten Räumen auf verschiedenen Ebenen, Einplanen von
Möglichkeiten für Kontakt und Austausch zwischen Präsentierenden und Delegierten, einschliesslich
informeller Sitzungen wie frühmorgendliche Prozessgruppen. All das kann verbessert werden.
Resultate der Abschluss-Plenarsitzung
Im abschliessenden Plenartreffen luden wir die Leute ein, in Gruppen der jeweiligen Felder gemeinsam zu
diskutieren.
Das Feld Psychotherapie hatte mehr Teilnehmende, doch war die Diskussion in jeder Gruppe lebhaft und
kompetent. Wir teilen hier einige allgemeine Resultate mit.
Das Bedürfnis nach Verbindung wurde in jedem Feld unterstrichen, sowohl mit anderen (ausserhalb der
EATA) Quellen der Forschung (Instituten, Gesellschaften, Theorie und Forschungspraxis) und innerhalb der
EATA (unter verschiedenen Feldern) und die Verbindung von Erfahrung in verschiedenen Ländern.
Die grösste Wirkung erzielte dieser Kongress für alle mit der Möglichkeit, andere Transaktionsanalytiker/innen zu treffen und zu reden, Informationen auszutauschen, Ideen und Möglichkeiten.
Wir diskutierten potentielle Wege des Netzwerkens und der Unterstützung füreinander. Es gibt immer eine
grosse Menge an Forschung und Theoriefortschritt zu tun, die mit jedem Feld verbunden werden können.
In Antwort auf die Frage: "Welche Ideen und neuen Entwicklungen in TA Theorie fandest Du relevant für
Dein Feld und Deine Praxis?" kam das Folgende:
- C-E) die TA-Terminologie mehr in Alltagssprache des 21. Jahrhunderts modernisieren, wie z.Bsp. nicht
"negativ kontrollierender Elternteil" sondern "orientierender" Elternteil (C-E)
- das Bedürfnis nach "Übersetzung" in der Anwendung von Theorie von einbem Feld zum anderen (C-E)
- betrachtet den Einfluss, den das Feld Pädagogik/Erwachsenenbildung auf andere haben kann, die über
seine Reichweite nicht informiert sind. Bspw. der Wokshop, der SCTA und Lern-Imagos kombinierte,
welcher von PTSTA's besucht wurde, die wenig Wissen über Lerntheorie haben, inner- oder ausserhalb der
TA (E)
- sich getrauen, Forschung als ein plus zu gebrauchen und Forschung mit Qualitätsentwicklung verbinden
(O)
- Beispiele von Forschung, die im selben Feld oder verschiedenen Feldern gemacht wurden, einander
mitteilen und sie vergleichen (C-E-O-P)
- definieren, welche Art von Forschung wir machen oder machen wollen und verschiedene Weisen finden,
Forschung zu betreiben (siehe die Vorschläge von Gelo und McLeod) (P)
- Bedarf nach empririscher Validation der Theoriekonstrukte und klinischer Praxis (P)
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- Netzwerken für bestimmte Themen, wie bspw. Depression, Angst und andere (P)
- Forschung mit Praxis verbinden, bspw. Internventionsforschung (P-C-O)
und für die Frage: “Welche Ideen über die Wichtigkeit des Betreibens von Forschung und der Art, wie das
in Deinem/Eurem Feld und Praxis getan wird, nimmst Du vom Kongress mit?" waren die Antworten:
-bis jetzt wird für Beratung wenig Forschung betreiben. Es ist wichtig, mehr Forschung in Verbindung mit
unserer täglichen Arbeit zu haben, wie bspw. mit einer Frage beginnen, Antworten dazu suchen, blinde
Evaluation von Sitzungen, welche von Psychotherapeut/-innen und Berater/-innen evaluiert werden und
die Resultate diskutieren (C)
- definieren und erklären von Typen von Forschung (die Hauptrede von Omar Gelo war dafür sehr dienlich).
Forschung in Pädagogik/Erwachsenenbildung ist sehr unterschiedlich von Klinischer Forschung, teilweise in
der Methodik, wie bspw. Gruppenstudien anstelle von Individualstudien (E)
- im IJTAR und im TAJ publizieren, um Forschung durch SAGE ausserhalb der TA-Welt zugänglich zu machen.
(Wir haben auch beobachtet, dass die "grünen" Linien in Gelos Analyse kürzer waren als für andere Felder
aber proportional zur Grösse des Feldes länger, bspw. reichen Menschen aus dem Feld
Pädagogik/Erwachsenenbildung relativ mehr Papiere ein!) (E)
- Forschung in Pädagogik/Erwachsenenbildung, welche in verschiedenen Ländern stattfindet, bekannt
machen. Dies unterstrich, was wir "zwei Arten von Übersetzung" nannten - in andere Sprachen und auch in
andere Felder - und wie wir auf gleicher Höhe bleiben können in unserem Gewahrsein und für das
Austauschen von Information und Ideen (E)
- lernen zum Fokus der Studie machen - das meint nicht nur Forschung in Schulen etc. sondern auch
Beforschung des Bildungsprozesses im TA-Training (E)
- Vorurteile über Forschung überwinden und sich getrauen, Forschung als plus zu nutzen (O)
- die Vorurteile über die Schwierigkeit, Forschung zu betreiben überwinden und die finanzielle Knappheit
durch gegenseitige Kooperation überwinden (P-C)
- den Prozess des Verbindens von theorie und Forschung verbessern und Ausschauen nach der Integration
von TA mit verschiedenen Modellen (P)
- sich getrauen, verschiedene Felder zu verbinden (P)
und schliesslich für die Frage: “Welche praktischen Vorschläge machst Du der EATA, um in Deinem Feld und
Praxis Forschungsentwicklung zu unterstützen?" waren die Antworten:
- die Entwicklung der vier Felder in verschiedenen Ländern beforschen und zusehen, wie die Unterschiede
interpretiert werden können (C)
- die Entwicklung der Beratung in verschiedenen Ländern beforschen (C)
- verschiedene Perspektiven und Zugänge zu Beratung aufzeigen, bspw. unter Gebrauch von Widdowson's
Modell aus dem Artikel "Wie man eine Fallstudie macht" (C)
- unsere EATA Webseite als Ressource nutzen für Materialien zu Forschung, Entwicklung und Praxis (C)
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- Bildungsnetzwerke einrichten, um Menschen zusammen zu bringen, die ähnliche arbeit leisten, um zu
netzwerken und einander zu unterstützen. Es wird viel Forschung betrieben und Entwicklung von
Bildungstheorie in mehreren Ländern (E)
- Unterstützung anbieten und das Isolationsgefühl einiger Praktiker/-innen vermindern (E)
- proaktiv sein, die Diskussion über Email fortführen mit dem Blick auf das Einreichen von Vorschlägen bei
der EATA (E)
- mit Studierenden, Trainees und qualifizierten Praktiker/-innen netzwerken (O-P)
- mehr Web-Möglichkeiten nutzen: soziale Medien, Webinars, Veröffentlichungen (bspw. freier Zugang zu
TAJ) (O-P)
- die bestehenden Ressourcen verbinden (Schulen, Professionelle, Institute, Veröffentlichungen etc) (P)
- die Forschung mit Training verbinden, Trainees als Ressource nutzen (bspw. Forschung integrieren mit
dem Format der CTA-Examen (P-C) )
Zum Abschluss ein Satz von Joseph Beuys: "die Revolution sind wir". Wir haben vom Kongress gelernt,
dass es eine wahre Herausforderung ist, ein vielfältiges und internationales Bild von Forschung zu erhalten
und nicht nur auf die englischsprachigen Fachzeitschriften und Literatur abzustellen. Wir fühlten auch den
kulturellen Wandel unserer Tage, von der vorgehenden Orientierung mit dem Fokus auf "grosse Namen" im
psychologischen Kontext, hin zu einem Zugang einer demokratischen Kompetenz, welche von jedem/jeder
Vortragenden und Teilnehmenden mitgetragen wird.
Und der wichtigste Gedanke (vom Abschluss von Wilma Bucci's Interview mit Bill Cornell zu Forschung)
"Wirf weiter Fragen auf..."
Trudi Newton und Susanna Ligabue, für das Wissenschaftliche Komitee
In Gedenken an Michael Reddy
Über die Entstehung der Europäischen Gesellschaft für Transaktionsanalyse nachdenkend, schrieb
Michael Reddy (EATA Newsletter, Juni 1984)
"EATA fing in einer Bar an. Mindestens gefällt es mir, das zu denken. Um genau zu sein, war es die
Bar des Club Mediterranée in Villars, im Sommer 1975. Mindestens denke ich, dass es das war. Wir
waren zu dritt, die darin tranken - Arnold van Westering, Konstanz Robertson---Rose und ich. Ich
denke zumindest, dass ich es war."
Wie aus der grossen Teilnahme an diesem ersten Europäischen TA-Kongress in Villars, Schweiz,
ausgerichtet von der ITAA, deutlich wurde, waren 1975 bereits viele Europäer/-innen mit TA
unterwegs. Michael erinnerte sich von seinem Barstuhl aus: "Dann, plötzlich, entdeckten wir: wir
sind wahrscheinlich ein paar hundert. Und siebzig oder so sind bereits im Yoga-Raum des Club
Mediterannée versammelt, um ernsthaft die Gründung der EATA zu diskutieren."
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Ich war einer dieser siebzig oder so, ein frisch lizenzierter Psychologe aus Schweden, und auch mit
gerade frischem Abschluss von Ted Noveys TA 101 in Villars. Im Herbst 1975 wollte ich mit
meinem Freund und Kollegen Roland Johnsson nach Kalifornien und ans Western Institute für
Gruppen- und Familientherapie, um mit Bob und Mary Goulding TA zu trainieren. Der Kongress in
Villars war mein erster direkter Kontakt mit der internationalen TA-Gemeinschaft. Der Funke, der
durch den Villars-Kongress in mir entzündet wurde, entfachte ein Feuer, das auch 2016 noch
brennt. Bob und Mary, Jacqui Schiff, Fanita English, Jack Dusay, Ted Novey, Muriel James und
vielen anderen zu begegnen hat nukleare Energie geliefert, die immer noch weiter wirkt.
Den ersten beiden Europäischen Lehrtrainer/-innen und -supervisor/-innen, Gisela Kottwitz und
Michael Reddy zu begegnen, inspirierte mich zur zukünftigen TA-Karriere, welche ich immer noch
lebe. Michael Reddy, ja, er war es wirklich, begann die EATA. Nicht allein, aber wenn es je eine
Bronzestatue, Diamantmedaille oder goldene Gedächtnisauszeichnung für den Urführer von
Europa geben sollte, muss dies an Michael. Nicht, dass ich dächte, dass Michael Bronze, Diamant
oder Gold viel bedeuten würde, doch wenn der Preis die Leute irgendwie amüsieren würde, wäre
er einverstanden.
Wir waren zwei Kandidat/-innen in diesem Yoga-Raum, die Schweden repräsentieren wollten,
Berit Robrets-Jones und ich. Wir einigten uns, dass Berit bis 1976 dem Steuerungskomitee
beitreten würde und ich wäre der erste Schwedische Delegierte im ersten EATA-Rat, der 1976
gebildet würde. Michael Reddy war der natürliche Vorsitzende. Ich arbeitete mit Michael für den
EATA-Rat und dann bis ich 1984 mein TSTA-Examen bestanden hatte.
Michael war mein Supervisor. Michael starb in der Karibik im Spätherbst 2015, im Alter von 82
Jahren. Ich weiss nicht, wieviele der "siebzig oder so" aus Villars noch am Leben sind und aktiv in
der TA. Ich bin es, denke ich, und ich möchte einige Erinnerungen an Michael teilen. Drei Aspekte
in Michaels Führungsstil beeindruckten mich zutiefst: spätes und klares Treffen von
Entscheidungen, fortwährendes und humorvolles Gewahrsein des Prozesses und seine
"Wurmbüchse"-Technik, um unbändige Diskussionen einzuschränken.
Die ersten Ratsmitglieder konnten sprechen. In vielen Sprachen und über alle möglichen Themen.
Wir hatten alle gelernt, uns nicht einfach abwerten zu lassen. Carlo Moiso, Margaret Turpin,
Raymond Hostie, Salomon Nasielski und viele andere hatten kluge Ideen und ausgezeichnete
verbale Fertigkeiten. Wir wollten alle beim Bilden der EATA auch unser Sagen haben. Nichts war
geklärt und Panik vor dem Chaos näherte sich. Dann, am letzten Nachmittag, als alle erschöpft
waren, brachte Michael mit kristallklarer Logik alles zusammen und schlug naheliegende Lösungen
vor, Punkt für Punkt, über die wir rasch entschieden. Am Ende hatten wir alle unseren Bedarf an
Anerkennung befriedigt und gemeinsam schafften wir es, die Grundlage stark genug zu machen,
dass sie noch heute das zusammen hält, was die weltgrösste TA-Organisation ist.
Michael war ein wahrer Transaktionsanalytiker. Er war sich zum Zeitpunkt des Geschehens gewahr
was vorging. Er wusste, wie Humor in Bull's eye (Stierenauge) - Transaktionen einzusetzen, um
sein Gewahrsein auszudrücken. Humor ist eine kraftvolle Sprache des Gewahrseins und Michael
sprach ihn fliessend. Einmal gingen Roland und ich an Michaels Tür anklopfen, irgendwo in Europa.
Michael bereitete sich auf ein wichtiges Treffen vor und wir waren etwas ängstlich, ihn mit
unseren nicht---so---wichtigen Fragen zu stören. Aber wir klopften, Michael rief "Herein!" und wir
traten ein. Zu unserer Überraschung bereitete sich Michael vor, indem er das Kartenspiel Solitaire
spielte. Da ich nicht wusste, was sagen, fragte ich ihn, ob er gewinne. Er schaute mich überrascht
an und sagte: " Natürlich, weshalb sonst würde ich spielen?". Wir brachen alle in Gelächter aus.
Nun zur Wurmbüchse.
In Ratsversammlungen, wenn unsere Kleine Professor Ich-Zustände zu hochherzig wurden mit
weltverbessernden, doch unbedeutenden neuen Beobachtungen, schaute Michael die zukünftigen
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Propheten and sagte: " Nun, lasst uns diese Wurmbüchse jetzt nicht aufmachen...". Lächeln, Ende
der Diskussion, und der vor uns liegende Weg war wieder klar sichtbar.
Michael besuchte uns in Schweden. Das erste Mal supervidierte er den ersten TA 101-Kurs, den
Roland ich hielten. Michael war auch Rolands Supervisor.
Das Feedback, welches wir erhielten, war kurz und präszise: " Ihr Typen seid so nett, ihr würdet
mit Mord ungestraft davon kommen." So viel zur Wichtigkeit des Prozesses in Bezug zum Inhalt.
Er lehrte uns zu dieser Zeit auch noch etwas anderes.
Sein Flugzeug hatte Verspätung wegen Nebels und er kam erst einen halben Tag später an, als wir
vertraglich vereinbart hatten. Wir baten ihn, seine Gebühr entsprechend zu senken. Er war nicht
damit einverstanden, da er auf dem Weg gewesen war und er nicht für die Verspätung
verantwortlich war. Wir haben den Punkt nicht bestritten und wir lernten, unsere eigene Zeit als
Lehrende Wert zu schätzen.
Michael und ich hatten ähnliche Familiensituationen. Unsere Ehefrauen waren beide aus anderen
Ländern und wir hatten beide zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen. Als ich ihm von meiner
neugeborenen Tochter erzählte, der Jüngsten, gratulierte er mir und sagte, dass wir nun perfekte
Leben hätten. Und er fügte mit einem Lächeln hinzu: "natürlich".
Dann wuchs Michael über die EATA hinaus. Zu viele Regeln änderten sich zu schnell und zu oft für
seinen Geschmack. Wenigstens erzählte er mir das. Für viele Jahre verlor ich ihn aus dem Blick und
wusste nur, dass er erfolgreich seine eigene Beratungsorganisation aufgebaut hatte. Und dass er
seinen Fokus von Klinischer Psychologie zu Unternehmensentwicklung und Industrieberatung
geändert hatte.
Er liess uns trotzdem nicht führungslos zurück. Sein Buch, The Managers Guide to Counselling at
Work, 1987, steht immer noch zwischen meinen TA-Büchern in meinem Bücherregal. Ich
betrachte es als bestes nicht-TA TA-Buch, das je geschrieben wurde und habe es in meiner
Lehrendentätigkeit oft benutzt.
Dann, eines Tages im Jahr 2002, kehrte er plötzlich nach Schweden zurück. Es war der Tag nach
meinen 30 Sekunden auf dem Gipfel des Parnassus-Bergs in der Kathedrale von Lund, mit LorbeerBlättern um mein Haupt und Tausenden von Augen, die zuschauten. Reiner Zufall, natürlich, aber
irgendwie passend, da ich mich in meiner Doktorarbeit mit TA-Therapie befasste.
Michael war herum gereist, um alte Freunde zu besuchen und meine Frau und ich waren glücklich,
ihn für einen Brunch in unserem Haus zu haben, während wir immer noch in Hochstimmung und
aufgeregt waren über die akademische Promotion am Tag zuvor. Michaels Zeitplanung war
perfekt. Natürlich. Danach fuhr ich ihn zum Bahnhof, von wo aus er nach Kopenhagen Flughafen
weiter reisen wollte. Die Warteschlange am Fahrkarten-Automat war lang, und wir mussten die
Treppe runter laufen und hinaus auf den Bahnsteig. Ernsthaft ausser Atem schaffte es Michael
noch gerade bevor die Zugtüre sich schloss. Er lächelte und stiess hervor:"Ein weiterer Sieg!" Und
dann war er fort. Die EATA bleibt.
Wenigstens denke ich, dass sie das tut. Ich hoffe es. Michaels EATA-Erbe hat in unseren bewegten
Zeiten eine wichtige Rolle zu spielen. Das weiss ich.
10. Januar 2016
Thomas Ohlsson
Transaktionsanalyse in der heutigen Psychotherapie
von Richard G. Erskine, PhD
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Publiziert von Karnac Books, London (SBN 13: 9781782202639)
Erhältlich: elektronisch oder in Papierform über www.Karnacbooks.com
Richard Erskine hat ein Buch mit dem Titel Transaktionsanalyse in der heutigen
Psychotherapie editiert, welches kürzlich (2016) von Karnac Books, London, publiziert
wurde. Das Buch beschreibt und illustriert die Entwicklungen und Verfeinerungen in der
Theorie und Methodik der Transaktionsanalyse, wie sie auftauchte, seit Eric Berne 1961
Transaktionsanalyse in der Psychotherapie veröffentlichte.
Die vielfältigen Kapitel sind verfasst von William F. Cornell (USA) , Elana Leigh
(Australien), Ray Little (Schottland), Gloria Noriega Gayolm (Mexiko), Amaia MaurizEtxabe (Baskenland, Spanien), Karen Minikin (GB), John R. McNeel (USA), Charlotte Sills
(GB), Jo Stuthridge (Neuseeland), Moniek Thunnissen (Niederlande), Maria Teresa Tosi
(Italien), Keith Tudor (Neuseeland), Tony White (Australien), and Richard Erskine
(Kanada). James R. Allen hat das Vorwort verfasst.
Über die letzten 50 Jahre sind viele Konzepte und Methoden in der Transaktionsanalyse
aufgetaucht. Einige Konzepte wurden verfeinert und erweitert, vielfältige Methoden wurden
Klinischen Experimenten unterworfen und einige Ideen werden nicht mehr weiter benutzt.
Dieses Buch reflektiert diese Entwicklungen und Verfeinerungen. Es schliesst Beiträge
von mehreren Autor/-innen ein. Jede/-r von ihnen steht für ihren oder seinen einmaligen
Fokus im Unterrichten der TA und dafür, wie sie die Konzepte in ihrer
psychotherapeutischen Praxis benutzen.
Dieses Buch befasst sich mit der therapeutischen Wirksamkeit der unterschiedlichen
Methoden in der TA und deckt eine Vielfalt von Themen ab, wie: unbewusste Erfahrung,
Übertragung-Gegenübertragung,
die
Transparenz
der
Therapeut/-innen,
transgenerationale Skripts, Psychotherapie der Kind-Ich-Zustände, psychologische Spiele,
der/die selbst-destruktive Klient/-in, ein integrativ/relationaler Zugang zur Psychotherapie
der Zwangsstörung, Gender-Psychopolitik und Psychotherapie aus sozial-kognitiver
Perspektive. Dieses Buch wurde geschrieben für Psychotherapeut/-innen und Berater/innen, welche lernen und ihr Wissen über die heutigen TA-Methoden, die mit heutigen
Klient/-innen am Wirksamsten sind, verfeinern wollen.
Viele Transaktionsanalytiker/-innen haben dieses Buch gepriesen:
Gordon Hewitt (Neuseeland) sagte "Richard Erskine hat Beiträge von vielen der
respektiertesten Denker/-innen und Autor/-innen unter modernen Tranaktionanalytiker/innen zusammen gebracht. Die Kapitel, die für dieses Buch verfasst wurden, geben viele
umsichtige Perspektiven über den Platz der TA in den Arbeiten der Schreibenden,
begleitet von Fall-Vignetten, die Einsichten ermöglichen in ihre Praxen.
Transaktionsanalytiker/-innen, Trainer/-innen und Trainees, werden wahrscheinlich fest
stellen, dass dieses Buch die Art verändert, wie sie arbeiten."
Marco Mazzetti (Italien) schrieb:" Von den ersten Seiten an hat mich dieses grossartige
Buch in seinen Bann gezogen und fasziniert. Es kombiniert beides: neue Ideen mit soliden
und tiefgründigen Sichtweisen über klassische TA-Theorie. In jedem Kapitel werden die
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vielfachen Methoden vorgestellt, mit ihren historischen Wurzeln und in ihrer lebendigen
Aktualität, vervollständigt mit wirklichen Fallbeispielen. Dieses Buch sprach mich sowohl
als TA-Historiker an als auch als Praktiker, der den leidenschaftlichen Wunsch hat, auf
dem neuesten Stand zu sein."
Vann S. Joines (USA) sagte: "Dieses Buch bietet viele ausgezeichnete Beispiele für die
Anwendung von TA in der heutigen Psychotherapie und zeigt seine Nützlichkeit als Modell
für das Verständnis von Beziehungsdynamik. Ich kann es Euch sehr empfehlen."
Julie Hay (GB) hat dieses Buch beschrieben als "eine bedeutsame Neuaufnahme zur
Transaktionsanalyse-Literatur und eine faszinierende Aktualisierung und Erweiterung des
vorhergehenden Materials von gut bekannten TA-Autor/-innen. Häufige Fallstudien
bringen die Konzepte zum Leben, während auch die individualistische Natur der
Psychotherapie und der Reichtum der verschiedenen Zugänge aufgezeigt werden."
Erhältlich: elektronisch oder in Papierform über www.Karnacbooks.com
Liebe TA-Kollegin, lieber TA-Kollege
Es ist wichtig, dass wir uns unserer intellektuellen Schätze gewahr und stolz auf sie sind. Das
EBMA Komitee ist der Anerkennung von Transaktionsanalyse Konzepten und Arbeit gewidmet, die
erinnert und in der Zukunft bedeutsam sein werden. Für eine Liste früherer EBMA Gewinner/-innen
und die Arbeit, für welche sie die Auszeichnung gewannen, gehe zu https://itaaworld.org/itaaawards.
Wir schreiben Euch jetzt, damit ihr uns helft, den Aufruf für die Nominationen für den 2016 Eric
Berne Gedächtnispreis in Transaktionsanalyse zu veröffentlichen und unsere Mitglieder zu
ermutigen, Nominierungen für die Auszeichnung einzureichen.
Zusätzlich würden wir es schätzen, wenn ihr uns dabei assistiert, Freiwillige zu finden, die im
einsetzenden Überprüfungs-Prozess im EBMA-Komitee als Mitglieder oder Beratende wirken.
Hier sind die Dinge, die ihr tun könnt, um eure Mitglieder zur Teilnahme zu unterstützen und zu
ermutigen:
1. Die Grundsätze und Abläufe mittels eurer lokalen Gesellschaft in Fachschriften und
Newslettern veröffentlichen, mit den Materialien, welche diesem Schreiben beigefügt sind
und indem ihre diese Materialien für Gesellschaften und Individuen direkt zugänglich
macht.
2. Wenn möglich Teile der Grundsätze und der Abläufe in diejenigen Sprachen übersetzen,
welche eure Mitglieder benutzen.
3. Ermutigt eure Mitglieder, Nominierungen für die Auszeichnung 2016 zu machen. Wenn
Mitglieder Rat wollen, wie eine Nominierung zu machen ist, gebt ihnen bitte meine EmailAdresse.
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4. Schickt mir die Namen und Email-Adressen der Personen in euren Gesellschaften,
welche interessiert dran sein könnten, als EBMA-Komitee-Mitglieder und/oder Beratende
bei der Überprüfung der Nominierungen für die Auszeichnung zu wirken.
Für eure Information hier beigelegt ist eine abgekürzte Kopie der Handlungsanweisung für den Eric
Berne Memorial Award in Transaktionsanalyse, der einschliesst:
1. Eine kurze Ankündigung, die ihr mit jedwelchen Medien in eurem Gebiet brauchen könnt, wenn
es nützlich scheint. (siehe Anhang)
2. Eine allgemeine Beschreibung der Auszeichnung und des Auszeichnungs-Prozesses
3. Einen Zeitplan für die Aktivitäten und Fristen des EBMA Komitees
4. Grundsätze und Abläufe für die Ernennungen ins EBMA Komitee
5. Einen Aufruf für die Nominierungen für den EBMA
Abschliessend will ich unsere Wertschätzung für eure Hilfe ausdrücken. Nominierungen müssen
im Format, wie es im Aufruf für Nominierungen für den EBMA beschrieben ist, beim EBMAKomitee eingereicht werden, und zwar beim ITAA-Büro [email protected] oder beim Vorsitzenden
[email protected], am oder vor dem 1. Dezember 2015, um für 2016 in Betracht zu
kommen.
Empfehlungen für Personen, welche als Berater/innen oder Komitee-Mitglieder wirken können,
sind jederzeit willkommen unter [email protected].
Wenn ihr Fragen habt oder Hilfe möchtet, um Ankündigungen vorzubereiten, zögert bitte nicht
mich zu kontaktieren: Thomas Steinert, Vorsitzender des EBMA Komitee, unter [email protected].
Vielen Dank für eure Unterstützung und Bemühungen!
Herzlich
Thomas
Anhang 2 Kurzform
bitte in eure Sprache übersetzen und veröffentlichen
AUFRUF FÜR DIE NOMINIERUNGEN FÜR DEN 2016 ERIC BERNE MEMORIAL AWARD
(GEDÄCHTNISPREIS) IN TRANSAKTIONSANALYSE
Der Eric Berne Gedächtnispreis in Transaktionsanalyse wird für hoch-originelle und innovative,
veröffentlichte Konzepte oder Ideen vergeben, die einen wichtigen theoretischen oder praktischen
Fortschritt im Feld der Transaktionsanalyse darstellen und einen grossen Einfluss auf die
Transaktionsanalyse Gemeinschaft ausüben. Der EBMA wird nicht für das Gesamtwerk eines
Autors/einer Autorin vergeben.
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Um für eine Nominierung in Betracht gezogen zu werden, müssen einige nützliche Informationen
in elektronischer Form (Microsoft Word oder PDF) bis spätestens am 1. Dezember 2015 an das
Eric Berne Memorial Award Komitee, zu Handen des Vorsitzenden Thomas Steinert
([email protected]) oder zu Handen des ITAA Büros ([email protected]) eingereicht
werden. Für weitere Einzelheiten über was alles an einer Nominierung beteiligt ist, siehe
https://itaaworld.org/itaa-awards. Dort findet ihr auch eine Liste der vorangehenden Gewinner/innen und die Arbeit, für welche sie die Auszeichnung erhielten.
Wir ermutigen die Mitglieder, Nominierungen für diese Auszeichnung zu machen. Wenn ihr
Fragen habt oder Rat dazu braucht, wie man eine Nominierung macht, kontaktiert bitte
Thomas Steinert unter [email protected].
Thomas Steinert
Vorsitzender des EBMA-Komitee
II. ALLGEMEINE BESCHREIBUNG DES ERIC BERNE MEMORIAL AWARD (ERIC BERNE
GEDÄCHTNISPREIS)
A. Der Eric Berne Gedächtnispreis in Transaktionsanalyse wurde eingerichtet, damit Autor/-innen,
welche wichtige Beiträge zur Transaktionsanalyse erbrachten, Anerkennung erhalten.
B. Der EBMA wird für hoch-originelle und innovative veröffentlichte Konzepte oder Ideen verliehen,
welche einen wichtigen theoretischen und praktischen Fortschritt im Feld der Transaktionsanalyse
darstellen und einen bedeutsamen Einfluss auf die Transaktionsanalyse-Gemeinschaft ausüben.
Der EBMA wird nicht für das Gesamtwerk eines Autors/einer Autorin verliehen
IV. Ablauf der Auszeichnung
A. Nominierungen
1. Nominierungen für die Auszeichnung werden jedes Jahr geprüft. Die Auszeichnung ist auf eine
pro Jahr begrenzt, ausser im Fall einer unlösbaren Gleichrangigkeit zwischen zwei würdigen
Nominierungen.
2. Alle Nominierungen für den EBMA müssen bis spätestens am 1. Dezember empfangen worden
sein, um für den EBMA im folgenden Jahr in Betracht zu kommen. Die erforderlichen Materialien,
um eine Nominierung zu machen, sind im Anhang 2 ("Aufruf für Nominierungen für den Eric Berne
GEdächtnispreis in Transaktionsanalyse") im Einzelnen beschreiben. Diese Information ist durch
die TA Gesellschaften vertrieben und im Transaktions Analyse Journal TAJ, dem Script, dem
Newsletter und anderen TA-Publikationen veröffentlicht.
3. Um für die Nominierung wählbar zu sein, muss der Beitrag in einer professionellen Fachschrift,
einem Buch oder einer anderen Publikation veröffentlicht worden sein. Unveröffentlichte
Dissertationen sind für den EBMA nicht wählbar.
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4. Alle veröffentlichten Beiträge, die in der Nominierung eingeschlossen sind, müssen vor dem 31.
Dezember veröffentlicht worden sein (3 Jahre vor der Jahres-End-Frist). Bspw. für den 2016
EBMA, werden nur Beiträge, die vor dem 31. Dezember 2012 veröffentlicht wurden, berücksichtigt.
Michael Reddy (2)
Dr. Michael Reddy verstarb am 25. November 2015, als er mit seiner Familie in der Karibik im Urlaub weilte.
Er war 82 Jahre alt. Michael war ursprünglich ein Jesuitenpater, ein Klinischer und Beratender Psychologe
und das erste Lehrende Mitglied (heute TSTA) in Grossbritannien. Er trainierte in den USA, hauptsächlich
mit Bob und Mary Goulding und hat das Transaktionsanalyse-Training in GB inspiriert und entwickelt.
Es war Michael Reddy, der eine Steuergruppe bildete, zusammen mit MargaretTurpin, Alan Byron, John
Allaway und anderen, und dann 1974 das Institut für Transaktionsanalyse (heute UKATA) gründete, dessen
erster Vorsitzender er war. Als eines der ersten Mitglieder und Mitglied des ersten Rates, war ich durch
seine Führung und sein geerdetes Engagement inspiriert. Ich erinnere mich an diese Treffen in Nord
London, an denen er mit lakonischem, gutem Humor und scharfer Wahrnehmung in der Lage war, die
Themen klar zu sehen und die Optionen für uns zu umreissen. Seine inspirierende Vision und ruhige
Präsenz motivierten uns sicherzustellen, dass die TA-Akkreditierung und das Training blühen würden. Er
trug diese Vision über Grossbritannien hinaus nach Europa als Ganzem und muss dafür anerkannt werden,
dass er half, die TA im übrigen Europa zu etablieren, indem er die Europäische TA Gesellschaft (EATA)
gründete und ihr erster Präsident wurde. Der Erfolg dieser Organisationen heute verdankt viel der Hingabe,
Vision und den hohen Standards von Michael Reddy.
Ich erinnere mich an die TA Training Workshops, die er in den 70- er und 80-er Jahren in London
durchführte, zusammen mit Leuten wie Ken Mellor, George Thompson, Jacqui Schiff und Shea Schiff. Ich
erninnere mich an die Art, wie er manchmal hinter jemanden stand, seine Hand fest auf ihre Schultern
legte und die Worte sprach, welcher der darunter liegende Teil nicht mitteilte. Welche Einsicht und
Weisheit er hatte!
Michael Reddy fokussierte dann auf Organisationsarbeit und wurde eine führende Figur in der Entwicklung
von Beratung am Arbeitsplatz und leistete einen riesigen Beitrag zum Feld der EAP in Grossbritannien und
ausserhalb. Er war der Gründer von ICAS, welche eine hochangesehene und erfolgreiche internationale EAP
und Wellness Organisation wurde, mit mehr als 400 Angestellten rund um die Welt.
Nachdem AXA PPP ICAS 2007 erwarb, stürzte sich Michael in neue Projekte. Interessiert, über individuelle
Angestellten-Unterstützung hinaus zu gehen, um giftige Unternehmensführung und kulturelle Fragen
anzugehen, entwickelte er ein Audit für Humankapital Management für Unternehmen, um eine
systemische Sicht auf ihre Leute, als ihrem grössten Risiko und Gut, zu gewinnen. Es waren diese beiden
Hauptsorgen - die Angestellten und die Arbeitsumgebung - für welche er sich bis zu seinem Hinschied
engagierte. Seine letzten veröffentlichten Stücke sind auf seinem Blog für das Herunterladen bereitgestellt:
www.thewatchmanpublishing.com.
Michael wurde immer gut gemocht, war hoch respektiert und bewundert. Alle Organisationen, welche er
gründen half, waren der Exzellenz und der Integrität verpflichtet und ich denke, alle Individuen, die er
inspirierte, betrachten seine Ruhe und geerdete Präsenz als soliden Fels für Wachstum und den Mut zur
11
Veränderung. Michael wird traurig vermisst werden und immer geehrt für seinen grosszügigen Beitrag zur
Transaktionsanalyse in Europa.
Er hinterlässt eine Frau, Mercedes, einen Sohn und eine Tochter und zwei Enkelkinder.
Adrienne Lee TSTA
The Berne Institute
Giovanni Greco
Giovanni Greco, 61 Jahre alt, Vorsitzender und Direktor der Schule für Transaktionsanalyse (SIFP),
schied am Sonntag, 22. November, unerwartet dahin.
Als Psychologe und Psychotherapeut mit multiplen Interessen, arbeitete er in seinem Beruf in
mehreren Feldern: von Arbeit zu Bildung, von Organisation zu Klinischer Arbeit. Er war Berater für grosse
italienische und multinationale Industriegruppen und er war aktiv im Gesundheitswesen. Für mehrere
Institutionen war er im Qualitäts-Assessment in der Bildung tätig. Er war ebenfalls in verantwortlichen
Rollen engagiert in der Berufspolitik, als Vize-Vorsitzender der SIPAP (Italienische Gesellschaft für
Psycholog/-innen des Privaten Professionellen Bereichs) und als Mitglied der ENPAP (Nationale
Körperschaft für die Vorsorge und Hilfe für Psycholog/-innen).
Die andere Seite seiner Seele, welche den meisten am unbekanntesten war, gehörte dem Theater.
Er schloss die Akademie für dramatische Künste ab und spielte und leitete in den berühmtesten Theatern
Italiens.
Seine letzte Errungenschaft, als Zusammenfassung seiner vielfältigen Fertigkeiten, war die Gründung der
Schule für Psychotherapie und sie auf den derzeitigen Funktionsstand zu bringen. Heute ist die Schule im
vierten Jahr.
Seine Freundlichkeit, Intelligenz, Enthusiasmus und die Vision und Originalität seiner Ideen wird
schrecklich vermisst.
Schule der Transaktionsanalyse SIFP - Rom
Ein Netzwerk schaffen: Transaktionsanalyse in Universitäten
Maria Teresa Tosi (Hg.), Enrico Benelli, Kristina Brajovic, Carla de Nitto, Cesare Fregola, Henning
Schulze, Mark Widdowson
12
Es freut uns sehr, das Transkript des Runden Tisches des ersten EATA-Kongresses, 9.-11. Juli 2015,
in Rom, welcher der Forschung und Theorieentwicklung gewidmet war, anzubieten:"Über die
Grenzen hinweg. Verifizieren der Entwicklung der TA-Theorie mittels Forschung."
Der Runde Tisch zu "Schaffen eines Netzwerks: Transaktionsanalyse an Universitäten" hatte die
Absicht, einigen Professor/-innen, die Transaktionsanalyse an Europäischen Universitäten lehren,
einen Raum anzubieten, um Fragen zu besprechen wie: Forschungsnetzwerk schaffen, Stärken und
Schwächen der Transaktionsanalyse in akademischen Kontexten, Erfahrungen über das Lehren von
TA und so weiter.
Dieser interessante Dialog, moderiert von Resi Tosi (TSTA, P), wurde belebt von Enrico Benelli
(PTSTA, P), Kristina Brajovic Car (CTA, P), Carla de Nitto (TSTA, P), Cesare Fregola (PTSTA, E),
Henning Schulze (TSTA, O) und Mark Widdowson (TSTA, P).
Wir hoffen, dass die Lesenden sich am Reichtum in der Arbeit und dem Denken der
Präsentierenden freuen und sich stimuliert fühlen, sich an einigen der Projekte oder in Richtungen,
welche sie weisen, zu beteiligen
Resi Tosi:
Es ist ein grosser Erfolg, hier zu sein, über Transaktionsanalyse an Universitäten zu sprechen, weil,
wie wir wissen, die Transaktionsanalyse sich gerade ausserhalb akademischer Kreise und grossen
Forschungszentren entwickelte. Diese besondere, eigenwillige Geschichte der Transaktionsanalyse
bietet einige Vor- und Nachteile: unter den Vorteilen sehe ich die Kreativität und die Freiheit,
durch welche die Transaktionsanalyse von Berne und vielen anderen entwickelt wurde; die
Wichtigkeit, welche der Klinischen Arbeit und Praxis beigemessen wird und die Möglichkeit, vier
Felder der Spezialisierung zu entwickeln, die auf dem Modell der Transaktionsanalyse aufbauen.
Ich denke, dass es sehr wichtig ist, die Idee der sozialen Konstruktion von Wissen zu entwickeln,
worüber McLeod am Morgen gesprochen hat. So dass wir Netzwerke bilden müssen, wpollen wir
dieses Wissen ko-kreieren, wissenschaftliche Netzwerke. Vielleicht müssen wir diesen "Cowboy
Zugang" der ersten TA-Autor/-innen, über den Jim Allen manchmal spricht und über den wir auch
stolz sind, etwas verlassen und wahrscheinlich müssen wir in einen kollaborativeren Zugang
wechseln, in ein Netzwerk. Dieses Podium ist bedeutsam, weil diese Kolleg/-innen, welche die
Transaktionsanalyse in die Universitätscurricula gebracht haben, uns eine Übersicht über ihre
Arbeit und Kollaboration in wissenschaftlichen Kontexten anbieten.
Ich war beeindruckt über Eure CV's, ihr macht wundervolle Arbeit in einigen Universitäten, lehrt
und arbeitet mit Forschung an und mit TA. Ich war auch interessiert an der Weise, wie ihr über
Forschung denkt, weil ihr unterschiedliche Ideen zu haben scheint, was Forschung ist, wozu sie
dient und wie ihr sie in unterschiedlichen Bereichen und Kompetenzfeldern brauchen könnt. So
freue ich mich, von euch zu hören!
13
Carla de Nitto:
Ich bin Carla de Nitto, TSTA im Feld Psychotherapie. Ich lehre an der Fakultät für Pädagogik an der
Potifikalen Salesianischen Universität (UPS) in Rom (www.unisal.it). Diese Universität, auch wenn
sie in Rom ist, ist keine Italienische Universität, weil sie dem Pontifikalen Staat angehört, so dass
sie eine fremde Universität in Italien ist. Die UPS ist charakterisiert durch die Internationalität: sie
wird von Studierenden aus mehr als 130 Ländern der Welt besucht, welche Sprecher/-innen
verschiedener Realitäten und Kulturen sind. Ich fühle mich sehr stimuliert als Lehrende in diesem
besonderen Kontext, weil die Vielfalt der Gebiete, aus denen unsere Studierenden, mit
unterschiedlicher Vorbildung und Motivationen kommen, mich zum Anpassen meines Lehrens
stimuliert, damit ich die Anwendung der theoretischen Konzepte in den verschiedenen Realitäten
vorwärts bringen kann, so dass alle sie verstehen und ihr Gelerntes in ihrem eigenen
Herkunftskontext anwenden können.
An dieser Universität unterrichte ich verschiedene Fächer in Bezug zur Klinischen und
Dynamischen Psychologie im weiteren Sinne. Im Besonderen sind dies Dynamische Psychologie,
Klinische Psychologie, Modelle der Intervention in Klinischer Psychologie und Gemeinde,
Beziehungsdynamiken und Teamarbeit. Ich leite auch das Laboratorium für Interventionsmodelle,
in welchem Transaktionsanalyse das Standard-Arbeitsmodell ist.
TA ist eines der theoretischen Modelle, die ich als Bezugsrahmen in meinen verschiedenen Kursen
benutze, weil es so wandelbar ist und verschiedene Perspektiven ermöglicht: seine motivationale
Theorie, seine Persönlichkeits-, Entwicklungs- und Psychpatholgie-Theorie und schliesslich seine
Theorien der Methoden. So wird all dies für mich zum "roten Faden" in meiner Lehre. Ich
betrachte es auch als grosse Herausforderung, mit TA-Konzepten zu spielen sowie eine erweiterte
theoretische Perspektive anzuschauen und ich wäre froh, dies mit euch allen zu teilen und eure
Ideen zu diesen Fragen zu erfahren. Zum Beispiel: Wie rahmt ihr Berne und seine Theorie
innerhalb der Dynamischen Psychologie? Und wie innerhalb der Ich-Psychologie? Und zusätzlich
auch, wie vergleicht ihr TA-Konzepte, bspw. das Skript-Konzept, mit verschiedenen anderen
theoretischen Modellen?
Eine anderer Teil meines professionellen Trainings: Ich bin Psychotherapeutin, Supervisorin und
Lehrende in verschiedenen Schulen der Psychotherapie, eine davon ist die Pontifikale
Salesianische Universität, welche ich während acht Jahren leitete und in welcher
Transaktionsanalyse eine der Haupttheorien und Anwendungsmodelle ist.
Betreffend einer der Stimuli an diesem Runden Tisch, unsere Hauptthemen in der Forschung, teile
ich mit euch etwas von dem, an was ich als Professorin einer Arbeit auf verschiedenen Ebenen,
ersten Grades, Lizensierung und auch Doktorat in Geisteswissenschaften, beteiligt war. Eines der
ersten war das "Skript" Konzept, eine Art der Suche mittels Zusammentragen, die in die Analyse
der Evolution des Konzeptes in der TA-Literatur mündete. Andere Forschungen, empirischer Art,
mündeten in der Studie der Beziehung zwischen TA-Konzepten und anderen theoretischen
Konstrukten, wie bspw. die "Fühl nicht"-Einschärfung und Alexithymie oder zwischen IchZuständen gemäss Sozial-Kognitiver TA und anderen Konzepten, wie Einschärfungen, angewandt
auf verschiedene Felder. Diese Art von Forschung folgt einer lange Reihe von Forschung, welche
von Scilligo zu Ich-Zuständen, Gegeneinschärfungen und Einschärfugnen voran getreiben wurde
(Bastianelli, et al., 2004; Guglielmotti, et al., 2004; D’Aversa et al., 2004; Bove et al., 2004; Caizzi,
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et al, 2004; Focà, de Nitto et al., 2005; Ceridono et al, 2005; Giacometto et al., 2006; Bastianelli et
al., 2006; Ceridono et al., 2008; de Nitto et al., 2008). Mein bevorzugtes Forschungsgebiet ist der
Therapeutische Prozess und seine Wirksamkeit.
Ich bin glücklich, unter uns, als Teilnehmenden an diesem Kongress, eine der Personen zu sehen,
die ich in seiner Doktorarbeit begleitete. Er benutzte die Sozial-Kognitive TA (SCTA, Scilligo 2009),
um den Einfluss des Krieges auf die Konstruktion der Ich-Zustände anhand einer Stichprobe zu
studieren, die vom Balkan kam. Er benutzte dazu einen besonderen Fragebogen zu Ich-Zuständen.
Als Synthese sehen wir, aus einer Breite von theoretischen Forschungen - zur Validierung von
Konstrukten, und Empirischen - besonders Korrelationsstudien, wie die Transaktionsanalyse
genutzt werden kann, um positive Prozesse in verschiedenen Anwendungskontexten zu fördern,
bspw. in religiösen Gemeinden oder angewandt auf Elterntrainings.
Kristina Brajovic Car:
Ich werde weitermachen und über meinen etwas anderen professionellen Kontext berichten. Und
ich möchte erklären, wehsalb ich denke, dass das System der höheren Bildung in Serbien grosse
Unterstützung für seine Entwicklung verdient. Dazu will ich aus meiner Sicht eine Geschichte
meiner persönlichen Arbeit, die ich in den Forschungs- und professionellen Aktivitäten erlebte,
erzählen. Für mich bedeutete es, eine Thesis (Masterarbeit) zu verteidigen, und dass quantitative
Forschung zu der Zeit für Psychologiestudent/-innen obligatorisch war, wollte ich einen
akademischen Grad erlangen, selbst auf Bachelor-Niveau. Da ich mich zu der Zeit bereits mit TA
beschäftigte, entschied ich mich dafür, einige TA-Konzepte zu untersuchen. Fast gleichzeitig lernte
und studierte ich die TA-Konzepte und folgte der Strategie einer Forschenden. Ich will mit euch die
Resultate dieser Forschung teilen, die von den "Paare und Befriedigungs-Indikatoren" handelte.
Ich würde sagen, dass ein wichtiger Fund ist, dass die komplementären Ich-Zustands-profile der
Aspekt der Beziehungs-Zufriedenheit sein könnten, was im Gegensatz zur theoretischen
Hypothese von Dusey steht (Dusey, K., 1985). Ich bin von dieser Hypothese ausgegangen, um sie
auf empirische Weise zu testen, indem ich eine Reihe von Beziehungsfragebogen nutzte, welche
die Zufriedenheit messen und den überarbeiteten Ich-Zustands-Fragebogen ESQ (Loffredo et al.
2004). Wir als Forschende müssen uns oft an das innewohnende Risiko der reduktionistischen
Natur des quantitativen Paradigmas der Bestätigung der Hypothese erinnern. Mit anderen Worten
meint dies, dass wir auch die Annahmen, welche die Forschung im Sinn hat, wenn sie Instrumente
und Methodologie erstellt, auch die möglichen Fragen beeinflusst und die Auswahl der
Teilnehmenden. Auf der anderen Seite konnte ich bei der Interpretation der erwähnten Resultate
Bestätigung der Hypothese einerseits feststellen und andererseits gab es eine Menge an
zufriedenen Paaren unter den Teilnehmenden, die in die der Forschung zugrunde liegende
Hypothese nicht reinpassten. Dort getraute ich mich, die Frage zu stellen, wie es kommt, dass eine
bedeutende Anzahl Teilnehmender, einfach zufrieden sind mit ihrer Beziehung aber ausserhalb
des in der TA bekannten interpretatitiven Bezugsrahmens. So konnte die empirische Forschung
valide sein und gleichzeitig waren die Resultate (oder besser die Antworten), die man von der
Forschung wollte, nicht eingetreten. Und wenn das geschieht, hat man viele Möglichkeiten. Eine
davon ist es, ähnliche Forschung mit anderer Methodologie zu betreiben, nicht nur quantitative
15
Methodologie, sondern auch qualitative. Das Problem ist, dass Master- oder DoktoratsProgramme üblicherweise den Imperativ der quantitativen Methodologie-Anwendung verlangen.
Auf der anderen Seite verlangt TA-Theorie-Entwicklung mehr Kreativität und Innovation in der
Forschung auf verschiedene Weisen, bezüglich dem Führen von Interviews, nicht nur Befragung,
und auch in Bezug auf extensive konzeptuelle Analyse zwischen TA und verschiedenen Zugängen.
Zum Beispiel: Wie kann TA aus einer anderen Perspektive aussehen, wie kann auf sie aus anderen
Augen als der sozial-konstruktivistischen Sicht geschaut werden? Forschung muss eine Suche sein,
nicht nur eine Weise, unsere Hypothese zu bestätigen, sondern Theorie bildend, herausfordernde
theoretische Fragen stellend. Dies ist meine Strategie für zukünftige Entwicklungen als
Forschende, aber gleichzeitig bin ich als Lehrerin auch daran beteiligt, zwei Gruppen von
Studierenden zu unterrichten, Kommunikationswissenschaftler/-innen und Psychologie-Student/innen. TA hat als Theorie für die Kommunikationswissenschaftler/-innen viel zu bieten, weil sie
ihnen nützliche Konzepte liefert, um Gruppendynamik zu analysieren, um zu verstehen, was in den
Klassen vorgeht, um ihre sozialen Fertigkeiten zu verbessern etc. Wenn es zur Ausbildung von
Psychologiestudent/-innen kommt, hat TA eine riesige, wichtige Basis in der Ausbildung von
Kliniker/-innen, besonders in Bezug auf Selbstreflexion und der Fähigkeit für Meta-Ebenen-Analyse
der zukünftigen Praktiker/-innen.
Enrico Benelli:
Ich bin Enrico Benelli, CTA-P, Doktor der Geisteswissenschaft, ausserordentlicher Professor der
Dynamischen Psychologie an der Universität von Padua, ausserordentlicher Professor der
Forschung in Psychotherapie und Assessment in Multidimensionaler Diagnostik an der Chieti
Pescara Universität.
Bezüglich Fallstudien-Forschung: meine Forschungsprojekte zur Wirksamkeit von TA-Therapie
mittels systematischer Fallstudien-Forschung wurden 2013 und 2014 von der EATA finanziell
unterstützt. Mein Ziel ist es, die systematische Forschung innerhalb der Italienischen Institute der
Transaktionsanalyse mittels hermeneutischen Einzelfall Wirksamkeitsdesigns (HSCED)
auszubreiten. Im Besonderen glaube ich, dass HSCED's die Wirksamkeit der TA-Psychotherapie
aufzeigen und die Unterstützung für die Anerkennung von TA innerhalb der weltweiten
Gemeinschaft von Psychotherapeut/-innen und Forschenden in der Psychotherapie erwirken
können. Tatsächlich repräsentieren HSCED die umfassendste Anlage von Methodologie, welche es
Praktiker/-innen erlaubt, Forschung innerhalb ihrer Klinischen Settings zu betreiben und die
Psychotherapie so zu erkunden, wie sie wirklich betrieben wird, eher ökologisch als im
Laborsetting. Kürzlich veröffentlichte ich eine systemische Überarbeitung von HSED Forschung,
welche verschiedene Niveaus von methodologisch zwingender Beweisführung darstellt, um HSCED
Studien durchzuführen, je nach Menge der verfügbaren Daten (Benelli et al., 2015).
Bezüglich Neurowissenschaft für angewandte Psychotherapie untersuchte ich neuronale Korrelate
der emotionalen Regulation (Benelli et al., 2012) und die Resultate gehen in Richtung davon, dass
emotionale Regulation durch den retrosplenialen Kortex moduliert wird, einem neuronalen
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Bereich, welcher allgemein nicht mit emotionaler Regulation in Verbindung gebracht worden war.
Dieser Bereich ist assoziiert mit den Aktivitäten des autobiographischen Gedächtnisses, des
semantischen Gedächtnisses und des Default Mode Network DMN. Im Besonderen scheint dieser
Bereich assoziiert mit der Funktion, welche am besten die Konsequenzen unseres Verhaltens
voraussagen kann, gegründet auf vorhergehende Erfahrungen. Dies ist wahrscheinlich ein Korrelat
der TA-Konzepte des Skript, Skript-Glaubenssätze, Skript-Entscheidung, Bezugsrahmen und so
weiter. Meine letzten Studien erforschten die biophysiologischen Korrelate (Herzrhythmus und
Hautleitfähigkeit) der psychotherapeutischen Beziehung, durch das Messen der Patient/-in und
Therapeut/-in Synchronizität in einer Kurzzeit-TA-Psychotherapie, welche auf Abruf,
Neueinschätzung und Neuentscheidung von archaischem relationalem Trauma fokussierte.
Cesare Fregola:
Ich habe über die Tatsache nachgedacht, dass ich seit einer Weile Forschungsaktivitäten betreibe
und ein wenig durch Zufall habe ich in der Zwischenzeit ein Interesse für TA entwickelt.
Ich habe den Weg vollendet, ein PTSTA im Feld Pädagogik/Erwachsenenbildung zu werden, um
die allgemeineren Themen des Lernens in der Tiefe ergründen zu können, weil ich mir selber oft
sage, dass für jemand der/die mit emotionalen Variablen zu tun hat, die Verbindung mit
Lernumgebungen einen Garten zur Erkundung bietet.
Innerhalb meiner Bildungsbasis, ein wenig als Mathematiker, ein wenig als Pädagoge, haben
emotionale Variablen meine Aufmerksamkeit eingefangen im Hinblick auf Interaktionen, die ich
mit Studierenden oder Erwachsenen hatte, besonders mit den Lehrer/-innen, welche meine Kurse
besuchten.
Lehrer/-innen, haben als Teil ihrer Rolle zur Aufgabe, absichtsvoll mit emotionalen Variablen zu
handeln und weil dies so ist, habe ich mich gefragt, wie diese sowohl die Motivation als auch die
Ermöglichung von Lernen beeinflussen mögen. Deshalb führten mich vielfältige Erkundungen zum
Fokussieren darauf, wie die Beziehung zum eigenen Lernen inspiriert und geleitet werden mag
davon, eine Filigranarbeit zu werden, welche die Entwicklung des Wissens der Person unterstützt,
das sowohl kann-tun als auch kann-sein, um sich selber auf bestmögliche Art auszudrücken,
während man gleichzeitig lernt.
Ich fragte mich manchmal, ob es möglich ist, den Lernprozess dank Verstärker-basierten
didaktischen Wegen zu optimieren, wie das oft in Schulen geschieht, oder ob es möglich ist, ein
Dorf des Lernens zu bilden, und bedingte und unbedingte Strokes zu geben und zu bekommen,
sowie einen Sinn für Selbstwirksamkeit zu entwickeln und Autonomie im Sinn eines BildungsVertrages, dank der TA, zu beeinflussen.
Ich fragte mich auch, ob es möglich ist, die eigene verlorene Motivation mit dem Gefühl des nichtok oder sogar des Aktivierens des Discount-Prozesse, der in der eigenen Studentengeschichte
aufgezeichnet sein mag, wieder abzurufen.
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Zuletzt noch eine häufige Frage, die ich mir stellte, und die wir [1] uns gestellt haben, welche die
Integration zwischen Inhalten, dem Lernziel und der Beziehungsmodalität des Lehrers/der Lehrerin
betrifft, d.h. zu studieren, ob diese mit dem persönlichen Stil des Lehrers, der Lehrerin oder
spezifischen Kompetenzen verbunden werden können, welche entwickelt werden können
(Emmerton and Newton, 2004; Hay, 2009).
Dank diesen Fragen, die ich anfänglich etwas abstrakt betrachtete, begann ich zu realisieren, dass
die TA weiterhin Struktur, Form und Richtung für die Pfade bot, die ein/-e Lehrer/-in verfolgen
kann, um die emotionalen Variablen auf eine "nützliche" Weise, sowohl als Resultat für die
Schüler/-innen als auch für die Entwicklung der Person, zu beeinflussen.
Mit Beginn 2005 wandelten sich diese Fragen, die ich mir stellte, mit der Zeit von unverbunden zu
strukturiert, so dass klar wurde, dass eine problematische Situation mehr und mehr definiert wird.
Eine Situation in Bezug auf Training, die ich für zukünftige Lehrer/-innen, arbeitstätige Lehrer/innen und auch Trainer/-innen erbringe. Die ersten Forschungshypothesen betrafen tatsächlich
das Integrieren von emotionalen Variablen mit anderen Variablen: kognitiven, meta-kognitiven,
relationalen, psychomotorischen. Dann zu studieren wie es möglich ist, durch das Beeinflussen
des Lernens und der eigenen Studienresultate, indirekt auf Autonomie in einem Berne'schen Sinn
verstanden, zu intervenieren (Berne, 1971; Montuschi, 1993) und auch direkter auf die
Selbstwirksamkeit (Bandura, 2000). Das Hauptziel der Forschung wurde deshalb die Entwicklung
der Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen der Zukunft und der arbeitenden Lehrer/-innen,
sie sich um ihre werden-können organisieren zu lassen, innerhalb der sozialen Komplexität, welche
unsere Zeit charakterisiert (Fregola, 2012.a).
Eine anfängliche Gefahr, die immer noch etwas lauert, betrifft die Forschung der TA-Inhalte auf
Master-Niveau (sie beherrschen), nützlich für Lehrer/-innen auf der Basis eines Bildungsvertrages,
der auf ethischen Kriterien gründet und innerhalb der Grenzen des Feldes
Pädagogik/Erwachsenenbildung. Ich habe hypothetisiert, dass diese Gefahr auch einige
persönliche Bedeutung haben mag für mich, da ich weiterging auf meinem Pfad zur Zertifizierung
zum CTA im Feld Pädagogik/Erwachsenenbildung, und auch in der Vorbereitung auf den TEW mit
einer Gruppe von Kolleg/-innen aus verschiedenen Feldern, hauptsächlich dem Klinischen Feld.
Ich konnte beobachten, wie meine Vorbereitung im Feld der Bildung mit seinen Besonderheiten
definiert werden würde, jedoch durch Eliminierung, auch durch etwas, das den Fokus anderer
Felder betrifft, welchen sie in den Mittelpunkt der Hilfsbeziehung stellen. Die Vorwarnung,
innerhalb der Grenzen zu bleiben, brachte mich anfänglich zur Verlangsamung meiner Interaktion
mit einigen emotionalen Variablen und dazu, meine Aufmerksamkeit darauf zu richten, was nicht
zu tun sein, welche Aktivitäten nicht ausgeführt werden sollten (Barrow und Newton, 2015;
Napper, 2015).
Begreifen, Wissen und Gewahrsein kombinieren sich wie in einem Kaleidoskop und können im
Hier und Jetzt Gedanken stoppen, Gefühle und Verhaltensweisen, die mit einer Phänomenologie
organisiert werden, mit welcher die beobachteten Verhaltensweisen auf bekannte Phänomene
18
zurückgeführt werden können. Aufgrund dieser Voraussetzungen betraf die erste Forschung
Antreiber.
Der erste Fragebogen wurde von einer bedeutsamen Stichprobe von ca. 1'800 Subjekten validiert,
zum Grössten Teil Studierende, die eben den abschluss machten und sich auf beruflich
qualifizierendes Examen vorbereiteten. Derselbe Fragebogen, wenig modifiziert, begann auch in
der Bildung von Studierenden der Mathematischen Didaktik für den Integrationskurs, den ich
gebe, wichtige Resultate zu ergeben [2].
Ich realisierte, dass die Studierenden lernten, einige Kernaspekte der Antreiber zu identifizieren,
sie auch in der Aktion im Lernprozesses zu erkennen. Sie fanden viele Vorteile in der
Studienplanung, bei Aktivitäten, die zum Studium gehören und auch in der Handhabung dieser
internalen Phänomene, welche das Lernen behindern. Die gleichen Prozesse, welche einsetzen,
wenn der Antreiber sich automatisch startet. Sogar wenn auf eine pädagogische Weise, indem auf
den Verhaltensablauf fokussiert wird, Erlaubnis-Transaktionen für die unterschiedlichen AntreiberProfile verwendet wurden (Fregola, 2007).
Mit der ersten Thesis [3] haben wir die Forschungsprotokolle bezüglich der Antreiber in Aktion
definiert, währenddem Kinder den Lernprozess der Rechenoperationen unternahmen (Fregola,
2010.a; 2015.a)
Vom Bedürfnis nach Unterstützung zum Hypothetisieren über Antreiber in Aktion realisierten wir,
dass es möglich war, einige Fragebogen für alle Altersgruppen zu erarbeiten. Von da aus
entwickelten wir die systematische Forschung, die uns valide Fragebogen erstellen liess, für jedes
Jahr der Primarschule, der Mittelschule, Hochschule und kürzlich der Vorschule. Diese Fragebogen
sind mit Items strukturiert, welche Cartoons und auch andere Stimulus-Situationen benutzen, die
dazu dienen, den Kindern Reaktionen zu erlauben, die aktivieren und die sich von den Antreibern
in Aktion herleiten (Fregola 2015.b).
Am Anfang sagte ich, dass ich durch Zufall Forscher geworden sei.
Ich komme aus der Welt der Bildungsforschung. Das Ziel dieser Forschung ist hauptsächlich
dadurch geleitet, Bildungsentscheide zu treffen, die wahrscheinlicher wirksam sind für Lernen.
Bildungsforschung fokussiert hauptsächlich auf der Idee, dem Design, den Werkzeugen für
Experimente, Abläufen und Prozessen, die nützlich sind, um wirksame Lernumgebungen zu
schaffen und an der Entwicklung anderer Zugänge, die sich vorwiegend auf Forschungsaktivitäten
beziehen (Trombetta und Rosiello, 2000). Einer der kritischen Punkte in der Bildungsforschung ist,
wie man das Gleichgewicht der Komplexität der Anteile von quantitativen und qualitativen
Anteilen hält.
Nach der Arbeit über Antreibern, welche uns erlaubte, die Werkzeuge, die Abläufe und die
Prozesse der Forschung zu validieren, ist der Einsatz unserer Arbeit am Vorhandensein von
Lernsituationen aufgebaut, in welchen unterschiedliche TA-Inhalte im Lern-Lehr-Prozess beforscht
wurden [4].
19
Unsere heuristische Forschung, sowohl empirisch als auch qualitativ, führt die Studierenden dazu,
die Bildungsaspekte mit den didaktischen zu verbinden, die Besonderheiten der TA bedenkend,
sich der Linie zwischen Bildungs- und Psychologischer Forschung gewahr, den Besonderheiten von
beiden, den Bereichen möglichen Konflikts und denen möglicher Synergien. Die Aufmerksamkeit
auf Grenzen zwischen Bildungsaktionen und didaktischen zeigt uns oft, wie es der nötigen
Aufmerksamkeit bedarf, damit die beiden Welten kommunizieren. Das Ko-Kreieren adäquater
Methoden, welche die Aktion zwischen den zwei disziplinarischen Bezügen erlaubt, wurde zum
Ziel unserer Forschung. Wir beabsichtigen, diese Zonen der proximalen Entwicklung (Wygotsky,
1990) und die Lerntheorien, die auf der bildenden und didaktischen Seite das Risiko laufen, eher
als mögliche Metaphern betrachtet zu werden, denn als wertvolle Ressourcen, die im Lehrberuf
verwendet werden (Olmetti, Fregola und Zona, 2015), zu beforschen.
Eine qualitative Forschung, die wir vorstellten, wurde kürzlich veröffentlicht. Unsere Studierenden
gehören mehrheitlich der Generation APP an, der nach den digitalen Ureinwohner/-innen. Wir
stellen fest, dass das Eintauchen in Lernkriterien oft unterschiedlich ist von demjenigen der
Generation der digitalen Migrant/-innen. Einige der Situationen können direkt beobachtet
werden, zum Beispiel die Modalitäten der Teilnahme am Klassenleben, die Fokussierungszeit der
Studierenden, Abstraktionsprozesse, Lesemodalitäten, Aktionen in Problemlösesituationen,
Entscheiden, der Geb rauch von Imagination und Fantasie [5].
Wir haben noch nicht viele Elemente, aber die Hypothese, dass der weit verbreitete Kulturelle
Elter ein Element der Trübung des Erwachsenen sein könnte, sowohl im intergenerationalen
Integrationsprozess als auch in der Interpretation der jetzigen sozialen Situation, ist sehr stark und
spürbar.
Wir haben dies mit bedeutsamen Stichproben unserer eigenen Studierenden validiert und acht
beobachtbare Verhaltenskategorien (Fregola, 2015.c) ausgeschieden, welche auf eine Weise diese
Hypothese unterstützen können und eine integrierte Studie eröffnen, die internationale Synergie
zwischen unterschiedlichen TA-Feldern benötigen könnte.
Henning Schulze:
Hallo, ich bin Henning Schulze und ich bin aus Deutschland. Ich bin Professor für Maerketing und
Dienstleistungs-Management an der THD - Technische Hochschule, Universität für Angewandte
Wissenschaften, in Deggendorf. Es ist eine kleine Universität, mit rund fünfeinhalb Tausend
Studierenden. Ich arbeite da auch als Psychologischer Berater für die Studierenden. Ich bin derzeit
Präsident der Deutschen Gesellschaft für TA, der DGTA. Ich arbeite auch ausserhalb der Universität
mit und innerhalb von Organisationen, mit Einzelpersonen und Gruppen, als Coach und
Supervisor, Trainer und Berater. Ich liebe wissenschaftliches Arbeiten. Ich denke, ich bin der
einzige auf diesem Podium, der keine empirische Arbeit macht. Meine Arbeit ist eine beschreibend
Hermeneutische.
Das TA-Training an der Universität mache ich seit 1999. Ich kam nicht zufällig zur TA, sondern
durch meine eigene Entscheidung. Ich begann, Wirtschaft und Dienstleistungs-Marketing zu
studieren. Als ich versuchte, die Marketing-Psychologie zu verstehen, versagte ich. So nahm ich ein
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zweites Studium auf: das Studium der Psychologie. Hier hatte ich meinen ersten Kontakt mit TA
und es war mir möglich zu verstehen, was in Märkten und auch in Organisationen zwischen
Menschen abläuft. Seit dieser Zeit habe ich begonnen, die Konzepte der TA in meiner Arbeit zu
verwenden. Für meine Doktorarbeit machte ich Forschung über internales Marketing von
Dienstleistungs-Organisationen und die Möglichkeiten, TA anzuwenden. Heute befasst sich meine
Forschung hauptsächlich mit Führung, Burnout, Resilienz und Beziehungen in DienstleistungsOrganisationen.
Seit 1999 gebe ich 101-Kurse als Teil des Curriculums der Dienstleistungs-Management-Kurse an
meiner Universität. Soviel ich weiss, ist dies bis heute der erste und einzige TA-Kurs in ganz
Deutschland, der in einem Curriculum des Studiums der Betriebsökonomie fest geschrieben ist. In
Deutschland ist es schwierig, TA-Kurse an Universitäten einzusetzen.
Mark Widdowson:
Ich wuchs in einer sozial benachteiligten Gegend auf und ich war die erste Person in meiner
Familie, die zur Universität ging. Als ich heranwuchs waren die einzigen Leute, die an der
Universität waren, meine Lehrer/-innen an der Schule und die Hausärzt/-innen. Zurzeit arbeite ich
an der Universität von Salford, wo wir einen sehr hohen Anteil an Studierenden haben, welche die
ersten ihrer Familien sind, die an die Universität gehen und die aus armen Verhältnissen stammen,
aus sozial benachteilgiten Hintergründen. Meine Kolleg/-innen in Salford und ich sind sehr stolz
darauf. Ich arbeite in der Abteilung Beratung und Psychotherapie. Beratung und Psychotherapie
sind typischerweise Mittelklasse und elitäre Berufe. Was in Salford geschieht ist, dass wir junge
Leute anziehen, die aus diesen sozial benachteiligten Hintergründen stammen und so eine neue
Generation von Berater/-innen und Therapeut/-innen in die Welt bringen. Ich bin sehr stolz
darauf, Teil davon zu sein.
In Grossbritannien werden Beratung und Psychotherapie tendenziell als ein und dasselbe
angesehen: wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen. Zudem sind Beratung und
Psychotherapie zwei verschiedene Disziplinen und werden nicht automatisch als Teil der
Psychologie betrachtet. Ich bin nicht Psychologe - ich bin Psychotherapeut. In Salford haben wir
Bachelor- und Masterprogramme in Beratung und Psychotherapie. An der Universität, an der ich
unterrichte, haben wir zur Zeit nicht sehr viel TA im Curriculum, aber ich führe Studierende in die
TA ein und gebe jeden Sommer einen TA-101, der allen unseren Studierenden offen steht. Das
Feedback der Studierenden ist ausgezeichnet und die Studierenden, welche den 101 abschliessen,
machen immer gute Werbung für TA! Ich bin Teil der Schule für Krankenpflege, Geburtshilfe,
Sozialarbeit und den Sozialwissenschaften und gebe auch wenige Vorlesungen zu TA für die
Krankenpflege-Studierenden im 3. Jahr. Die Schule ist fest der multidisziplinären Arbeit
verpflichtet und das Training unserer Studierenden in Kommunikations-Fertigkeiten rüstet sie mit
den Fertigkeiten und dem Wissen aus, das ihre persönliche und professionelle Resilienz erhöht.
40% meiner Arbeit ist Forschung. Salford ermutigt pragmatische Forschung und meine eigene
Forschung war grösstenteils auf Depression und Fallforschung ausgerichtet. Ich bin auch
interessiert daran, den Prozess und die Veränderungsmechanismen anzuschauen. Ich will
21
herausfinden, was besonders wirksam ist, was wir tun können, um die Therapie wirksamer zu
gestalten, auf der Mikro- und der Intervention-für-Intervention-Ebene.
Resi Tosi:
Es war sehr interessant, über eure verschiedenen Aktivitäten an Universitäten und die
verschiedenen Arten von Forschung, an der ihr beteiligt seid, zu erfahren. Jetzt will ich euch nach
eurer Meinung zu den Stärken und Schwächen der Transaktionsanalyse als Modell für den
Unterricht an Universitäten fragen .
Mark Widdowson:
Ok, ich denke, dass es hier eine Reihe von Dingen gibt. Eine der Stärken von Transaktionsanalyse
ist, dass sie einfach verstehbar ist. Wir haben sehr einfache Konzepte. Aber in anderer Hinsicht
kann das eine Schwäche sein. Es ist nicht unüblich, dass leite denken, dass die zugänglichkeit der
TA bedeutet, dass sie oberflächlich ist, wovon die TA weit entfrent ist. Ich dneke auch, dass wir die
Sprache der TA erneuern müssen, weil wenn wir von alten Konzepten sprechen, die nicht mehr
Teil der Alltagssprache sind, die TA weniger zugänglich wird. Weil Kultur und Sprache sich
wandeln, müssen auch wir die Sprache der TA anpassen. Wir können nicht mehr bei der Sprache
der 1960-er in Kalifornien verharren. Aus meiner Sicht ist es eine Schwäche der TA, dass wir nicht
genügend Forschung haben. Die meisten Universitäten wollen ihren Studierenden
Therapiemodelle lehren, die eine wesentliche Beweisführung aufführen, um sie zu unterstützen.
Bis wir mehr Beweismittel über die Wirksamkeit dre TA haben, denke ich, dass es schwierig ist,
fest in der akademischen Welt akzeptiert zu werden.
Henning Schulze:
In Deutschland ist die grösste Schwäche der TA das fehlende Gewahrsein von ihr in der
akademischen Welt. Dies finden wir besonders in der akademischen Welt der Psycholog/-innen.
Sie wurde wie eine Mickey-Maus-Psychologie verwendet und viele ältere Entscheidungsträger/innen in der akademischen Welt und in Organisationen hatten den ersten Kontakt mit TA zu der
Zeit.
Im Feld der Betriebsökonomie an den Universitäten gibt es heute viel mehr Gewahrsein über die
TA. Innerhalb ist es schwierig, wie ich schon sagte.
Eine wahre Stärke der TA ist, dass sie einfach zu erfassen ist und deshalb einfach zu unterrichten.
Bei mir, in meinem Unterricht, verstehen die Studierenden die Konzepte (ich nenne sie
"Landkarten") sehr schnell und sie lernen sie in Feldern wie Marketing, Personalentwicklung,
Konfliktmanagement in Führungsprozessen und so fort anzuwenden.
Carla de Nitto:
Aus meiner Perspektive bringt das Unterrichten von TA-Modellen im Universitätskontext, in
psychologischen Disziplinen, viele Vorteile und Möglichkeiten für die Studierenden.
22
Erstens ist TA als artikulierte und kohärente Theorie formuliert, die für das Verständnis von
Menschen und ihren Krankheiten nützliche Rahmen bietet und ermöglicht, die Grundlage für eine
bestimmte Methodentheorie zu legen: wie ich schon sagte, können wir leicht die
Motivationstheorie, die Persönlichkeits-/Entwicklungstheorie, eine psychopathologische Theorie
und eine Methodentheorie identifizieren. Ich betrachte dies als unterschiedliche Facetten des
Lehrens von TA in verschiedenen Disziplinen, mit verschiedenen Foki in verschiedenen Disziplinen.
Zusätzlich benutzt TA eine "einfache" Sprache, manchmal sogar intuitive, um intrapsychische und
interpersonale Prozesse zu erklären und dann entleiht sie sich auch noch gut, um komplexe
Konzepte, wie Persönlichkeitsstruktur, in einer Lernumgebung, in der Studirende anfangen,
theotretische Rahmen zu konstruieren, um Menschen und ihre relationalen Dynamiken zu
verstehen. Die "Einfachheit" der Sprache ist ein Wert, aus meiner Sicht. Gleichzeitig finde ich es als
TA-Lehrende relevant, die "Komplexität" dieses Modells zu betonen, aufzuzeigen, wie
Persönlichkeitsstruktur grundsätzlich verbunden ist mit Motivationstheorie sowie auch mit
Psychopathologie-Theorie. Alle zusammen sind relevant, um eine folgerichtige Theorie der
Methoden und des Wandels zu identifizieren. Es ist nützlich, diese Art von Verbindung explizit zu
machen, um ihnen zu helfen, Konzepte zu integrieren (de Nitto, 2006); das Risiko zu reduzieren,
mit unsauberer Verwendung, das Modell zu trivialisieren, eine einfache Sprache in ein
simplizistisches Modell zu verwandeln. Dies ist eine der Missbrauchsformen von TA, die aus
meiner Sicht verantwortlich dafür sind, dass die TA in der akademischen Welt nicht mehr
vorhanden war.
Ein anderer valider Grund, TA an Universitäten zu unterrichten, ist mit den verschiedenen
Anwendungsfeldern verbunden. Ich glaube fest, dass es wichtig ist, zukünftigen Psycholog/-innen,
die vielleicht nicht so klar orientiert sind, einen Strauss an möglichen Anwendungen der
theoretischen Modelle aufzuzeigen. TA bietet vier definierte Felder. So denke ich, dass es nützlich
sein könnte zu wissen, dass TA sogar in den Feldern Organisation und
Pädagogik/Erwachsenenbildung angewandt werden kann und dazu noch in den Feldern
Psychotherapie und Beratung. Tasächlich denke ich, dass wir in der Zukunft den Beitrag betonen
müssen, den TA sogar in den Feldern bietet, die weniger augenscheinlich sind, besonders in
unserem Land.
Kristina Brajovic Car:
Es scheint mir, als würdet ihr meist davon sprechen, wie TA für Klient/-innen und Praktiker/-innen
nützlich ist. Und ich will noch eine andere Perspektive beifügen. Die Stärken der TA liegen nicht
nur in der Befähigung (Empowerment) der Klient/-innen, sondern auch in den Perspektiven der
Praktiker/-innen und der Forschenden. Wir sollten nicht vergessen, dass TA die interpersonalste
Psychotherapie ist, und eine, die sehr offen ist für Interaktion. Vielleicht ist sie aus einem
Standpunkt weniger und aus einem anderen interaktiver, aber zumindest haben wir drei
verschiedene Schulen des Denkens und der Techniken innerhalb der TA, welche alle in der Praxis
gut entwickelt und von Literatur unterstützt sind. So denke ich, dass es wirklich einer der Vorteile
ist, aus dem heraus wir die Forschung zusammen stellen können und ich denke auch, dass neben
der empririchen Forschung, welche es für die Theorie-Validation braucht, wir auch als Praktiker/inner und Wissenschaftlre/-innen Validation benötigen. Wir müssen nachdenken und einen Dialog
eröffnen zwischen Disziplinen und zwischen Theorien und Modalitäten, weil ich zum Beispiel in
23
anderen Theorien (sozialer Konstruktivismus, kollaborative Therapie und relationale Theorie)
Konzepte gefiunden habe, die ähnlich den TA-Konzepten heutzutage sind und in meiner
Dissertation bspw. habe ich über die Verbindung zwischen TA und von anderen zeitgenössischen
Autor/-innen aus verschiedenen Paradigmen diskutieren wollen und wie sie sich unterstützen, was
mir Enthusiasmus bei meinen Co-Autor/innen, Kolleg/-innen aus verschiedenen Paradigmen,
eingetragen hat. So scheint es mir diesen Zusammenstoss zu geben, dessen wir uns bewusst sein
müssen, dass es sogar in der Wissenschaft Hindernisse gibt. Wir sollten mehr Anstrengung in
unsere Stimmen und legen und Vereinbarungen treffen über Verbindungen zwischen Theorien. Es
ist nicht aus allen Blickpunkten willkommen. Das fragliche Konzept handelt vom reflecting team,
eine sehr wichtige Technik, um Supervision in einer systemischen Praxis und Therapie zu machen
(Anderson & Goolishian, 1990). Ihr arbeitet mit Familien und dann ist da ein Team, dass eure
Arbeit mit der Familie beobachtet und diese Dinge bewegen und ihr könnt Platz wechseln und die
Familie diskutiert darüber, wie sie von den Praktiker/-innen behandelt wird. Wenn man also die
gleichen Prinzipien anwendet, die gleiche Analyse, und man Platz wechseln kann, zwischen Klient/innen und uns und die Klient/-innen können fragen beantworten ¨über die Art der Behandlung
und Diagnose", ist das sehr ähnlich der Berne'schen Gruppe, die er in der Psychiatrischen Klinik in
San Francisco leitete (1966). So habe ich diese Verbindungen gemacht und sie tiefgründig studiert,
trotzdem es unter sozialen Konstruktivist/-innen ein Tabu war.
Enrico Benelli:
Ich unterrichte Dynamische Psychologie an der Universität. Inspiriert fühle ich mich durch drei
Prinzipien, welche Berne's theoretische Grundlagen durchdringen, welche ich als Hauptstärken der
TA erachte. Erstens, die psychodynamischen Theorien und Neurowissenschaften zu verbinden.
Zweitens, die Theorie nahe an der phänomenologischen Erfahrung anzusiedeln, so dass Konzepte
mit Alltagsleben und -sprache verbunden sind. Drittens, die Prinzipien der Psychotherapie an so
viele Menschen wie möglich zu verbreiten. Ich denke, dass ich durch das Unterrichten von TA den
Studierenden ermögliche, die Prinzipien psychoanalytischer Theorien (klassische Triebtheorie, IchPsychologie, Objektbeziehungstheorie, Selbstpsychologie, Relationale und Interpersonale
Psychologie) aufzunehmen und sie so zu befähigen, die Theorien mit ihrer Erfahrung zu verbinden
und ihre Reflexionsfähigkeit über ihr eigenes Leben zu verbessern.
Trotz diesen Stärken denke ich, dass die Transaktionsanalyse in Italien innerhalb der Universitäten
nicht die angemessene Anerkennung erhält. In Italien haben wir zwei akademische Felder, die
Psychotherapie und Psychotherapie-Forschung umspannen: Klinische Psychologie (M-PSI/08,
meist kognitiv verhaltenstherapeutisch orientiert) und Dynamische Psychologie (M-PSI/07, meist
psychodynmisch orientiert). Es ist nicht so klar, wo Transaktionsanalyse hin platziert werden
könnte, wahrscheinlich stellen wir eine Brücke zwischen diesen beiden Zugängen dar. Derzeit ist
unsere Hauptschwäche, dass TA keine feste und anerkannte Tradition in der Forschung hat, und
ohne solchen Hintergrund ist es für die TA nicht möglich, einen Platz an Universitäten zu
gewinnen. Glücklicherweise, so denke ich, dass die TA Trainingsstruktur eine der best entwickelten
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ist und eine rasche Integration zwischen Training und systematischer Fallstudien-Forschung
erlauben würde.
Cesare Fregola:
Ich denke, dass das Feld der Pädagogik/Erwachsenenbildung wichtige Perspektiven hat, zu einer
zeit, in der Lernen von komplexen Kontexten beeinflusst ist, welche von uns erfordern, über die
Stringenz der methodologischen, technischen und wissenschaftlichen Bezugsrahmen
hinauszugehen; Kriterien, welche eine Diskussion über einige wichtige Paradigmen der
verschiedenen Felder aktivieren mögen.
Lernen und Bildungsprozesse restrukturieren sich in komplexen Kontexten selber. Die Komplexität
generiert Unwohlsein, weil die Struktur komplexer Systeme einige, der Unsicherheit, der
Gleichzeitigkeit einiger Vorkommnisse und dem Auftreten von paradoxen und manchmal
widersprüchlichen Situationen zuordnungsbare Bedingungen definiert (Morin, 2000). Das
traditionelle didaktische Wissen scheint den Lernprozess nicht genügend zu steuern, wohingegen
die TA ein Bündel von methodologischen Möglichkeiten anzubieten scheint, die diese selben
Themen betreffen, welche einige psychologische Grundlagen, die Ok-ness-Philosophie und andere
Konstrukte, in Synergie bringt mit Erziehungswissenschaften (Fregola, 2010b).
Die Herausforderung der Komplexität ist eine anthropologische, es ist nicht ein simpler
Paradigmenwechsel wegen der Multiplizität der ineinander verflochteten Dimensionen.
Unsere Forschung zielt auf die Integration von TA unter die Kompetenzen der Lehrer/-innen ab, so
dass mit Studierenden arbeiten woirksamer wäre, mit dem Ziel, die Definition der Beziehung, die
sie mit ihrem eigenen Lernen haben, und das sich in den Möglichkeiten zeigt, zu lernen um die
Komplexität und innerhalb von Komplexität zu lernen. Für die an unserer Forschung beteiligten
lehrer/-innen war es möglich, die folgenden Vorteile zu beobachten:
● Sie ziehen Vorteil aus einigen zusätzlichen Elementen, um sich selber besser zu verstehen
und der anderen Person zu begegnen, bevor sie dieser als Schüler/-in begegnen oder als
Elter oder Kollege/Kollegin oder Schulmanager/-in. Dies kann erreicht werden, ohne dass
notwendigerweise die tiefen Grenzen der Selbsterkenntnis überschritten werden, beim
beobachtbaren Innerern bleibend, diejenigen inneren Bereiche erkundend, die zwischen
dem möglichen Wissen und dem Gewahrsein des Wissens über das eigene andere Selbst,
die Situationen, liegen.
● Sie sind in der Lage, die Kompetenzen im Lehr-Lernprozess der Disziplinen zu integrieren:
Mathematik, Sprachen, Geschichte oder Wissenschaften...
● Sie können interkulturelle Prozesse und auch Kommunikation anleiten. Einige Rollen sind
immer noch grundlegend, diejenigen von Mediator/-innen zum Beispiel, aber wo es
möglich war, einige Bildungsprozesse in der von TA-Kompetenzen unterstützten Schule
direkt mit den Mediator/-innen zu teilen, waren die Resultate klar erwiesen.
● Sie sind fähig, professionelle Netzwerke zu bilden, welche integrieren, um die didaktische
Aktivität der Schule direkt oder indirekt zu unterstützen. Ein wichtiges Beispiel: wenn es in
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der Schule Kinder mit Lernschwierigkeiten gibt, ist einer der kritischen Punkte für die
Sonderpädagog/-innen [6], ihre/seine Integration in das Netzwerk der anderen Rollen in
der Schule, und ebenfalls diejenige anderer Expert/-innen, wie Psycholog/-innen und
Psychopädagog/-innen. Wenn das Kind Giorgio heisst, bentutzt jede Person, jede/-r
Professionelle seinen Namen, aber in der Beschreibung von Giorgios Bedürfnissen durch
die verschiedenen Berufsgruppen-Angehörigen, schaut es oft so aus, als ob jede/-r von
einem anderen Kind sprechen würde.
Ich glaube, dass eine separate Betrachtung das Evaluationssystem der Schule betrifft. Ich habe
gelernt, und ich lerne noch, über die macht des Lern-Evaluationsmodells und über unser EATATraining. Die Erfahrung dieser letzten Tage in Rom ist meine zweite als Prüfer. Ich habe gerade die
Bestätigung gehabt über das Potential, das bezüglich der Beurteilungslogik, in welcher die ganze
gelehrte Evaluation reduziert ist, da sein mag: der Beweis, des gut bekannten Merksatzes, dass
nicht alles was zählt, kann gezählt werden und auch, dass alles was gezählt werden kann, zählt.
Die Schwierigkeiten: ich nehme es als ziemlich schwierig für die TA wahr, eine Systemdisziplin zu
werden. Meine Erfahrung war möglich, weil es einen Akademiker gab, der mir Raum gab für
methologisch stringentes Experimentieren der pädagogischen Forschung, die sorgfältige
Überprüfung des Experimentierens und der Wieder-Erarbeitung jeder Hypothese, beginnend beim
Kompetenz-System der Lehrer/-innen. Die Schwäche ist, dass es für die Entwicklung einer
Systemintegration der Lehrer/-innen-Kompetenzen nötig sein könnte, eine systematische
Forschung zu entwickeln, mit vorgegebenen Kosten und Modalitäten, die mit einem oder mehr
Lehrstühlen nicht aufrechtzuerhalten sind.
Resi Tosi:
Es scheint, dass ihr nicht denkt, dass die Transaktionsanalyse innewohnende Schwäche aufweist,
ihr denkt, dass sie innewohnende Validität hat. Ihr denkt, dass die Transaktionsanalyse etwas
theoretisch wichtiges zu bieten hat, in verschiedenen Feldern und auf verschiedene Weisen. In
diesem Sinne schlägt ihr eine sehr positive Perspektive vor.
Carla de Nitto
Ich finde deine Reflexion über unsere Antworten stimulierend: du sagst, dass es keine intrinischen
Grenzen in der TA-Theorie gebe. Ich nehme diese Gelegenheit wahr und füge einen weiteren
Aspekt hinzu, über den ich jetzt gerne mit euch austauschen will.
Vor einer Weile habe ich über die Risiken einer Über-Simplifizierung der TA-Modelle gesprochen
und dies als Schwäche betrachtet. Wenn ich deinen Kommentar höre, füge ich einen anderen
Schwächepunkt hinzu: sogar wenn wir in der TA auf eine kohärente und solide Theorie und
Methodologie zählen mögen, geben wir dem offenen Dialog mit anderen theoretischen Zugängen,
für den Austausch von Ideen beispielsweise, über theoretisch relevante Konzepte in der TA, wie
Skript, Selbst, Ich etc. wenig Raum. Deshalb stelle ich fest, dass wir, als Transaktionsanalytiker/innen, diese Art von Dialog eröffnen müssen, um uns auszutauschen und zu einem
Gemeinschaftlichen Wissen in der Wissenschaftlichen Gemeinde zu gelangen.
26
Eine zusätzliche Herausforderung könnte auch der Dialog unter uns sein, als TA-Gemeinschaft, um
die TA-Theorie zu entwickeln, welcher die derzeitigen Entdeckungen im Feld mitberücksichtigt: ein
konkretes Beispiel ist der Dialog, den wir zu Ich-Zustands-Konzepten eröffneten, gemäss der Sozial
Kognitiven TA (SCTA), die an diesem Kongress auch Raum haben wird:
Das Herausgabe-Komitee unseres (IFREP) Journals, Psicologia, Psicoterapia e Salute haben einige
ausgewählte Artikel aus dem Sozial Kognitiven Transaktionsanalyse-Modell (Scilligo, 2004; Scilligo,
2006; De Luca M.L., Tosi, M.T., 2011) geteilt, und mit nationalen und internationalen TSTA's einen
Dialog über die Ich-Zustands-Konzepte in der SCTA eröffnet, indem sie ihnen vier Fragen stellten,
bspw. zum Ich-Zustandskonzept in TA und in SCTA und drei weitere Fragen. Wir hatten
wundervolles und stimulierendes Feedback, wirklich herausfordernd und reich. Wir publizierten es
in einem Sonderheft (AA.VV., 2014), in Italienisch und Englisch, und es wird auch an diesem
Kongress diskutiert werden. Ich hoffe, dass wir weiter solche Arten von theoretischen
Diskussionen in offener Weise führen könnten, um zur Vertiefung der TA-Theorie beizutragen.
Ich schliesse mit der Identifikation eines Aspekts, der meiner Meinung nach in der TA-Theorie
einer zusätzlichen und expliziten Klärung bedarf, der Motivationstheorie: ich nehme an, dass die
Berne'sche Motivationstheorie grundlegend aus Intuition erwachsen ist. Ich denke, dass heute die
Zeit reif ist, um theoretische Reflexionen anzustellen, welche Motivationswurzeln klären, so dass
die TA im Dialog mit anderen Modellen weitere theoretische Konsistenz erwerben mag.
Resi Tosi:
Ich stelle eine letzte Frage, auch an das Publikum. Was ist eure Vision für die Zukunft der
Transaktionsanalyse an Universitäten, in der Forschung und in der Wissenschaftlichen Gemeinde?
Mark Widdowson:
Es gibt eine einfache Antwort darauf, und es ist "Macht einfach mehr Forschung". Ich denke, dass
die Zukunft der TA nur garantiert werden kann, indem wir die Wirksamkeit der TA mehr
erforschen. Ich denke, dass wenn wir die Menge an Forschung, die wir als Gemeisnchaft
produzieren, nciht radikal erhöhen, wir leiden werden. Ich realisiere, dass viele Leute nciht
Forschung betreiben, weil sie beschäftigt sind und keine zeit haben, aber vielleicht können sie
einige Stunden dafür aufwenden. Wenn ihr alle einige Stunden daran geben könnt, ist das d^^fein,
ihr müsst nicht ein ganzes Forschungsprojekt allein machen, aber ihr könnt diejenigen
unterstützen, welche Forschung betreiben - es gibt immer Aufgaben, die jemand übernehmen
kann und tun wird, mit den wenigen verfügbaren Stunden und so etwas zu tun ist eine grosse Hilfe
für diejenigen, welche die Forschung betreiben. Wir können sie nicht allein machen - Forschung
beruht auf der Hilfe von vielen Menschen. Ich denke, dass die Zukunft der TA von der aktiven
Teilnahme von so vielen Mitgliedern der TA-Gemeinschaft, die sich interessieren und sich
beteiligen, wie möglich abhängt.
Henning Schulze:
27
Meine Vision für die TA ist, dass ich mehr Anerkennung an Deutschen Universitäten will und in
unserer akademischen Welt. Vielleicht eines Tages, werden wir TA an unseren Universitäten
lehren, wie ihr, Kolleg/-innen aus Italien und Grossbritannien heute. Um das zu erreichen, müssen
wir einen weiten weg gehen. Wir müssen empirische Arbeit leisten und auch beschreibende
hermeneutische Arbeit und wir müssen die Resultate unserer Arbeit in Fachschriften und Büchern
publizieren, viel mehr, als wir das bis Mitte der 90-er Jahre des letzten Jahrhunderts getan haben.
In der DGTA arbeiten wir viel zu diesem Punkt.
Ich selbst publiziere wissenschaftliche Artikel und Bücher über TA in Organisationen, Marketing,
Führung und so weiter, seit 1991.
Danke.
Carla de Nitto:
Ich betrachte es als stimulierende und sehr reiche Herausforderung qualitative und quantitative
Forschung zu kombinieren. Im Feld der Psychotherapie, zum Beispiel, mein Feld der
Spezialisierung, betrache ich es als relevant, zwei verschiedene Perspektiven gleichzeitig zu
benutzen, die Daten aus der direkten Interaktion mit den Patient/-innen, ko-konstruiert mit dre
person - qualitative Aspekte - und die Daten die von den REsultaten aus den fragebogen, in einem
fortährenden prozess, gewonnen werden - quantitative Aspekte (Bianchini, de Nitto, 201). Dieser
Dialog könnte die Wirksamkeit in der therapeutischen Intervention fördern, indem der Prozess
von verschiedenen Seiten überprüft wird, so dass beispielsweise Daten, die von einem Fragebogen
kommen - zum Beispiel zum therapeutischen Bündnis - Bereiche beleuchten könnten, die in der
realen Erfahrung mit Patient/-innen nicht so klar in Betracht gezogen werden und wahrhaft
informativ sind zur Art der Beziehung in diesem Moment: ein kleines Beispiel der Kombination von
qualitativer und quantitativer Forschung in der Praxis.
Und dazu unterstütze ich sehr die Wichtigkeit der Identifikation der Prozesse, die an Veränderung
beteiligt sind, besonders wie Wachstumsprozesse in verschiedenen Feldern gefördert werden, und
dazu die Zusammenarbeit, um die TA als Interventionsmodell zu validieren. Es scheint, dass dies
einer der Punkte ist, den wir alle an diesem Runden Tisch bemühten. Du, Cesare, hast darüber aus
dem Feld der Pädagogik/Erwachsenenbildung geredet. Ich glaube, dass dies ein gemeinsamer
Punkt für uns, in allen TA-Feldern, sein könnte.
Kristina Brajovic Car:
Kürzlich gab es eine tolle Initiative, dass die schriftliche Arbeit irgendwie in eine gewisse
Fallstudien-Forschung entwickelt werden sollte. Vielleicht einer dre Verscuhe, die
Forschugnsaspekte zu erweitren, ist mehr Fokus darauf zu legen, ein grundlegendes
Forschungstraining innerahlb des Fortgeschrittenen-Trainings anzubieten, und auch mehr zu
fordern zum Aspekt der Kriterien zu Forschungswissens an den Prüfungen der Praktiker/-inen für
die Zertifizierung. Damit meinte ich nur, Praktiker/-innen einige Richtungen anzugeben, wie sie als
Forschende handeln können, oder wie sie etwas präsentieren können, was sie als wertvolles
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Resultat einer qualitativen Forschungsmethodologie bereits haben. Ok, es ist wichtig, neue TAbasierte Instrumente zu schaffen aber es ist auch wichtig, andere validierte Instrumente aus einer
anderen validierten theoretischen Grundlage heraus zu benutzen, um einige unsere Kernkonzepte
zu validieren. Deshalb muss man verschiedene Instrumente anwenden, will man ein Konzept
validieren, von verschiedenen Interessent/-innen herkommend, welche dasselbe oder ähnliche
psychologische
Phänomene
beschreiben.
Zum
Beispiel
Abwehrmechanismen,
Persönlichkeitsmasse etc. Sonst wiederholen wir dasselbe Wissen und fügen nichts Neus hinzu.
Deshalb ist es dies, was ich sagen wollte. Mehr Studien, mehr quantitative Forschung und
Stimulation durch Forschungskurse. Zusätzlich sollten wir während des Prozesses der
Instrumentenvalidierungen offen sein für die Zusammenarbeit mit Forschenden aus anderen
Ländern und Kulturen
Enrico Benelli:
Die Zukunft der Forschung braucht, mindestens an Italienischen Universitäten, eine starke
Zusammenarbeit unter Forschenden, TA-Trainings-Instituten und TA-Praktiker/-innen. Wir können
dieses Ziel erreichen, indem wir Psychotherapie-Praxis-Forschungs-Netzwerke (siehe bspw.
http://www.med.uottawa.ca/pprnet/eng/) schaffen. Ein Forschungsnetzwerk kann HSCED-Studien
herstellen, welche verwendet werden können, um das Wisen der TA-Theorie und Praxis unter
Studierenden zu verbreiten, Wissen um Aktivitäten der TA-Institute zu verbreiten, Daten von
Kliniker/-innen auf eine ökologische Weise zu sammeln, die Daten für Forschende innerhalb der
Universität zugänglich zu machen, einen virtuosen Zyklus zu schaffen, welcher die TA stärken
kann.
Die TA muss ihr Inseldasein aufgeben, wie die Tendenz, die TA-Forschung und das Wissen nur in
TA-Umgebungen zu verbreiten, eine isolierte Gemeinde zu schaffen. Dies war auch ein Problem
für soviele andere Modelle, wie Psychoanalyse, Humanistische und Familientherapien. Diese drei
Modelle haben auf ihr Inseldasein reagiert und sie haben angefangen Forschung zu planen und
auszuführen. Heute sind sie, zusammen mit dem kognitiven Verhaltenstherapiemodell, anerkannt
als die vier Hauptströmungen in der Psychotherapie (siehe die Spezialausgabe der
Psychotherapieforschung für das 25. Jahrhundert der Gesellschaft für Psychotherapie-Forschung).
Cesare Fregola:
Über die Erfahrungen bezüglich qualitativer und quantitativer Forschung, ihre Exploration und
Integration, wurde bereits alles gesagt. Ich möchte nur eine Bemerkung anfügen: es wurde heute
Morgen gesagt, dass es den Unterschieden und Besonderheiten der Felder Wert verleiht, wenn
wir Bildungsbündnisse eingehen, die vom Wert des Unterschieds ausgehen. Es verlangt auch eine
absichtliche Suche nach Synergien, sowie auch eine für die Konfliktbereiche, die vorhanden sind,
sie "können nicht sein" da, und es sind wichtige Bereiche. Auf der einen Seite, in einem
Kontinuum, gibt es die Konfliktbereiche, die trennenden und die kritischen, diejenigen des
extremen Vorurteils, während auf der anderen die Bereiche der möglichen Synergie liegen.
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Deshalb denke ich, dass die TA einen wichtigen Beitrag leisten kann, aber damit das geschehen
kann, muss es zuerst Absicht geben, die vielleicht auf Bildung zurückzuführen sein mag. Das
bedeutet, dass wenn ein Ziel nicht erklärt ist und nur der heuristische Aspekt benutzt wird, das
Empirische riskiert, Zufall zu werden und aus dem Zufall hinaus zu kommen ist nützlich, doch
hingegen macht "eine Schwalbe keinen Sommer".
Aus diesem Grund mag eine rigorose Forschungsmethodologie notwendig sein. Sicher ja! Als
Mathematiker beobachte ich diejenige Forschung, die nicht nur die Logik des Aristoteles benutzt diejenige von wahr oder falsch - sondern auch eine unklare Logik - d.h. eine verwirrte Logik.
Sicherlich steht in der TA verwirrt für etwas ganz anderes, während es für einen Mathematiker die
Idee ist, dass es zwischen schwarz und weiss eine unendliche Anzahl an Grauschattierungen gibt,
und uns in einen passenden Schatten zu stellen - was immer komplex ist - mag eines wichtigen
Forschungsaufwandes bedürfen.
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34. Napper R., (2015), Il genio di Berne e l’ampiezza della portata dell’AT: cultura e esplorazione del
contesto del setting, IAT Journal - I • n. 1
35. Olmetti Peja, D., Fregola, C., Zona, U., (2015), Introduzione ai processi e alle teorie dell’apprendimento,
Roma: Amazon.
36. Scilligo, P. (2004). Defining Ego States in relational and developmental terms. EATA Newsletter. 79, pp.
7-13.
37. Scilligo, P. (2006). Correlati analitico-transazionali degli stati dell’Io in termini dimensionali nella
rappresentazione cognitive-sociale del Sè e dei processi relazionali. Psicologia, Psicoterapia e Salute, 12,
2, 113-158.
38. Scilligo, P. (2009). L’Analisi Transazionale Socio-Cognitiva. Roma: LAS
39. Vygoskij, L., (1990), Pensiero e linguaggio. Ricerche psicologiche, a cura di Mecacci L., Roma-Bari:
Laterza.
Bemerkungen
[1]
Es sind Forschungen, welche ich mit Prof. Dr. Daniela Olmetti Peja, Prof. Fabio Bocci und Prof.
Umberto Zona für den Vorsitzenden der Experimentellen Pädagogik, Pädagogik und
Sondererziehung und dem Vorsitzenden der Allgemeinen Didaktik für den Studiengang der
Wissenschaft der Grundschulbildung der Erziehungswissenschaftlichen Abteilung der Tre
Universität in Rom geleitet habe. Im Besonderen habe ich das Experimentelle Pädagogische Labor
koordiniert.
[2] Die Didaktik der Mathematik für den Integrationskurs betrifft die Bildung für zukünftige
Vorschul- und Grundschul-Lehrer/-innen für den Abschluss in der Wissenschaft der GrundschulBildung der Geisteswissenschaftlichen Abteilung der L'Aquila Universität.
[3]
Das Experiment wurde in zwei Viertklassen mit 9-jährigen Kindern von Silvia Romao ausgeführt.
[4]
Wir haben einen Newsletter geschaffen, EducATional, in Italienisch, in dem Studierende ihre
eigene Arbeit zeigen können. Es ist eine Arbeit im Entstehen, bei der Papiere für den Austausch,
Feedback und Verteilung zugänglich gemacht werden. Der Newsletter kann eingesehen werden
unter http://issuu.com/mathetica/docs/educational_1/1?e=8276221/14916441
32
[5]
Es sind einige der Lebensfertigkeiten, identifiziert duch die WHO, durch welche sie defineirt
wurden als Fähigkeiten/Fertigkeiten, welche es einem erlauben, sich ein wandlungsfähiges und
positives Verhalten anzueignen, dank dem es möglich ist, den Anforderungen und
Herausforderungen des Alltagslebens in seiner Komplexität leistungsfähig zu begegnen.
[6]
In Italien ist ein/-e Lehrer/-in für Sonderpädagogik eine Person, welche diejenigen unterstützt,
welche Lernschwierigkeiten verschiedener Arten und Formen aufweisen.
In einem Anhörungsgremium sein
In dieser Serie von Artikeln zu ethischen Verfahren und Praktiken und haben wir Mediation und
Schlichtung als freiwillige Verfahren für die Handhabung von Konflikten angeschaut. In diesem
Artikel werden wir die quasi-juristische Struktur des Anhörungsgremiums anschauen. Die
Alternative zu freiwilligen Verfahren ist das Anhörungsgremium. Hier ist die Gruppenstruktur der
Peers (und manchmal Laien) als halb-juristisches Gremium genutzt, um die Beschwerde zu
evaluieren. Ich betrachte das Anhörungsgremium aus der Perspektive eines Gremium-Mitglieds.
Was ist es, wer ist mit dabei, was tut es und wie kann man sich darauf vorbereiten, falls man
Gremiums-Mitglied ist.
Was ist ein Anhörungsgremium?
Lasst uns zuerst auf die Art von Umständen schauen, auf welche ein Ethik-Komitee als Antwort auf eine
Beschwerde ein Anhörungsgremoium einsetzt. Ein Anhörungsgremium ist eher wie ein Gericht, so dass ein
Ethik-Komitee Kriterien haben wird, wann ein Anhörungsremium erforderlich ist. Im Fall der EATA muss ein
Anhörungsgremium eingesetzt werden, wenn das mögliche Resultat einer Anhörung eine Anweisung zur
Praxiseinschränkung ist, wie die Forderung, dass der/die Praktiker/-in das Praktizieren für eine gewisse Zeit
einstellt, währenddem er/sie Eigentherapie oder Supervision macht oder eine Sperrung oder Ausschluss
aus der EATA. Dies sind schwerwiegende Fälle, bei denen schwerwiegendes Fehlverhalten, wie
unangemessene Beziehungen unterstellt werden. Auch wenn die Beschwerderdeführer/-innen, eine oder
beide, sich nicht an Mediation oder Schlichtung beteiligen wollen, kann ein Ethik-Komitee entscheiden,
dass ein Anhörungsgremium angemessen ist. Hier ist die Situation weniger ernsthaft und mag nicht in
Einschränkungen der professionellen Praxis eines Mitglieds resultieren.
33
Was ist sein Zweck?
Der Zweck des Anhörungs-Gremiums ist es, ein Urteil zu fällen und zu einer Beurteilung der Beschwerde zu
kommen, die über das Verhalten eines Mitglieds einer TA-Gesellschaft erhoben wurde. Das Verhalten, über
das Beschwerde geführt wird, muss potentiell als unethisch angeschaut werden. TA-Gesellschaften nutzen
ihren Ethik-Code, um die Ethik des Verhaltens, das unterstellt wird, zu identifizieren.
Es ist dafür angelegt, ein faires und gerechtes Verfahren zu ermöglichen, in welchem beide Parteien (die
Beschwerdeführende und die Beklagte),ihren Fall darlegen können. Es wird eine klare Struktur für seine
Handlungen haben, wie Anfangs- und Schlusszeit, wer teilnimmt, in welcher Abfolge das Verfahren abläuft
und so fort. Sie haben eine klar definierte Ordnung für die Präsentation und Zeitgrenzen für diese
Präsentation. Üblicherweise stellt der/die Beschwerdeführer/-in den Fall vor und wird dann vom
Anhörungsgremium befragt. Dann stellt der/die Beklagte seine/ihre Verteidigung vor und wird befragt. Die
Befragung der beiden Parteien wird sowohl von der anderen Partei als auch vom Gremium vorgenommen.
Jede/-r Teilnehmende wird dieselbe Möglichkeit erhalten, ihren Fall zu schildern und wird etws
Unterstützung erhalten, dies zu tun. (Dies kann ein Anwalt/eine Anwältin sein oder eine andere Person, die
für die eine oder die andere Partei spricht).
Es wird Regeln darüber geben, was ein Beweis ist, was als Beweis herangezogen werden kann und was
nicht dafür dient. Es gibt klar definierte Entscheidbefugnis und es wird gefordert sein, nur die Macht
anzuwenden, die ihm per Definition zusteht. Es ist wichtig, dass die Gesellschaften diese Entscheidbefugnis
klar definiert haben, so dass alle Parteien wissen, was geschehen kann. Die Entscheidbefugnis eines
Gremiums wird einschliessen, ein Mitglied auszuschliessen oder zu sperren oder von einem Mitglied zu
verlangen, Arten von Supervision zu nehmen. Es ist jedoch zum Beispiel unwahrscheinlich, dass es die
Befugnis hat, jemandem eine Busse aufzuerlegen. (In einigen Fällen haben Gremien die Autorität,
Kompensationszahlungen für die angegriffene Partei zu fordern). Jede TA Gesellschaft wird ihre eigenen
Stukturen und Verfahren haben für ihre Anhörungs-Gremien, welche für alle Beteiligten zugänglich
gemacht werden.
Wer ist in einem Anhörungs-Gremium?
Die Mitgliedschaft für ein Gremium ist klar definiert. Gewöhnlich besteht es aus Transaktionsanalyse-Peers,
die sowohl direkt im Feld des Praktikers/der Praktikerin, welche vor ihnen erscheinen wird, engagiert und
auch neutral sind sowie keine vorhergehende Beteiligung mit jedweder Partei hatten. Sie sind
üblicherweise sehr erfahrene TA-Praktiker/-innen. Einige TA-Organisationen haben auch eine Laienperson
in ihren Gremien. Dies ist eine Nciht-TA-Person, welche die "typischen" Mitglieder der Öffentlichkeit
34
darstellt, welche diese Art von TA-Dienstleistung benutzt, welche das Gremium untersucht. Dies bietet eine
"Normalisierung" des Urteilsprozesses des Gremiums durch den Beitrag eines/einer Nicht-Professionellen.
Gewöhnlich besteht das Gremium aus drei oder vier Personen. Es gibt natürlich immer eine/-n
Vorsitzende/-n, welche/-r den Prozess leitet und dann zwei oder drei andere Personen.
Wie sich als angefragtes Mitglied vorbereiten?
Wenn ihr angefragt werdet, in einem Gremium einzusitzen, wird es eine Anerkennung der Weise sein, wie
eure Gemeinschaft euch sieht. Ihr wurdet als geschätzte Mitglieder eurer TA-Welt wahrgenommen und
eure Gemeinschaft traut euch die Fähigkeit zu, eine anforderungsreiche, schwierige und herausfordernde
Aufgabe zu übernehmen. Ihr wollt euch mit der Struktur des Gremiums, dem ihr beitretet, vertraut
machen. Ist beides klar, sowohl wie ihr vorgehen werdet als auch welche Entscheidbefugnis ihr haben
werdet? Wenn nicht, beschafft euch die Klarheit, die ihr braucht.
Ihr werdet alle Beweise vor der eigentlichen Anhörung zugestellt erhalten. Das Lesen und aufnehmen
dieser Beweise kann sehr anforderungsreich sein. Gwöhnlich trifft sich das Gremium vor der Anhörung zu
einer Telefonkonferenz, um fest zuelgen, was die Anklagepunkte sind, die sie befragen. Es ist eine gute
Idee, dies in einfache Sätze der Verrhaltensbeschreibung zu fassen. Wollt ihr der Anhörung einen rAhmen
geben des "hat der/die Beklagte getan, was unterstellt wird"? Und was sind die ethischen
Begleiterscheinungen, wenn er/sie es tat?
Manchmal gibt es kein Uneinverständnis über die Verhaltensweisen, jedoch Uneinverständnis über die
Ethik davon. Andere Male gibt es Uneinverständnis über was tatsächlich vorfiel. Wo es einen Streit gibt
über die Tatsachen, werdet ihr auf der Grundlage der Wahrscheinlichkeit entscheiden müssen. Was
geschah wahrscheinlich?
Es ist für die beiden Parteien nicht unüblich, Beweise einzureichen, welche nicht wichtig sind für die
Verhaltensweisen, die eingeschätzt werden. Ihr werdet die eingereichten Beweise innerhalb des Rahmens
des Bezugs zur erhobenen Klage/zu den Klagen lesen müssen. Wo das Eingereichte nicht mit der Klage in
Bezug steht, legt es zur Seite. Während ihr die Beweisführung lest, denkt darüber nach, wo ihr klar seid und
wo ihr mehr Information benötigt. Dies wird sowohl in der Diskussion mit dem Gremium und auch für die
Befragung der beteiligten Parteien nützlich sein.
Eure Arbeit ist nicht nur zu entscheiden, ob die Verhaltensweisen, die beklagt werden, vorfielen, ihr müsst
auch zu einem Urteil kommen über die Bedeutung und die ethischen Folgen dieser Verhaltensweisen. Dies
kann zu komplexen Urteilen führen, welche am besten mit kollegialer Diskussion unter den GremiumsMitgliedern angegangen werden. Fast immer ist es nicht einfach, eine eindeutige Einschätzung zu machen.
Ihr musst die Nuancen von gut und schlecht, richtig oder falsch, gegeneinander abwägen, um zu einem
Urteil zu gelangen. Wenn ihr zur Einschätzung kommt, dass die Unterstellung vorfiel und dass es unethisch
war, dann habt ihr über eine Sanktion zu entscheiden. Was ist eine faire und gerechte Sanktion, die auf
35
diesen Fall anwendbar ist? Welche Arten von Sanktionen kann das Gremium legitim anwenden? (Dies
bezieht sich auf die definierten Entscheidbefugnisse des Gremiums). Dies wird wiederum in Diskussion mit
eurem Gremium gemacht.
Drei andere Dinge, derer ihr euch gewahr sein solltet. Zuerst ist es eine schwierige und herausfordernde
Aufgabe, also organisiert euch Unterstützung für euch selber in dieser Rolle. Durch die Natur der Sache ein
Gremiumsmitglied zu sein an sich, müsst ihr eine Entscheidung treffen, mit der ihr euch mit grosser
Wahrscheinlichkeit bei der einen oder anderen Partei unbeliebt macht und die euch unsicher macht. Also
organisiert euch Untertstützung. Dann haltet den Fokus ein und lasst euch nicht in belanglose Dinge
reinziehen, welche für die Unterstellung/-en unwichtig ist/sind. Es ist einfach, sich in unwichtige oder neue
Tatsachen reinziehen zu lassen, die durch die Befragung an die Oberfläche kommen. Im Interesse der
Gerechtigkeit müsst ihr ausschliesslich auf die ursprünglichen Klagepunkte fokussiert bleiben. Wenn
zusätzliche Foki der Besorgnis auftauchen, müssen sie im Interesse der Gerechtigkeit an einer weiteren
Anhörung, wofür sich alle Parteien vorbereiten können, damit man sie kompetent aufnehmen kann,
verhandelt werden. Schliesslich ist es einfach, wo ihr eine/-n Peer beurteilt, und ihr denkt, dass sie unweise
und unethisch handeln, eine Einschätzung ihrer therapeutischen Kompetenz machen zu wollen. Dies ist
sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, in der stressreichen Umgebung einer Anhörung zu tun. Ich denke,
dass ihr bestenfalls eine Idee davon erhält, wie ein/-e Praktiker/-in den Stress der Anhörung handhabt.
Wenn ihr Information wollt über die therapeutische Kompetenz, um euch bei der Sanktion zu helfen, die ihr
verhängen wollt, dann beauftragt eine dritte Partei, die Therapeutin/den Therapeuten einzuschätzen - tut
es nicht selber.
Schlussfolgerung
Ein Anhörungsgremium ist für die professionelle Glaubwürdigkeit der TA integral. Es erfordert engagierte
TA-Leute, die gewillt sind, unserer Gemeinschaft einen Dienst zu erweisen, indem sie beachtliche Zeit
aufwenden, um sicher zu stellen, dass die TA und ihre Praktiker/-innen haftbar sind, für was sie tun. Sie
müssen sich bei der Evaluation ihrer Peers engagieren und manchmal schwierige und herausfordernde
Entscheidungen treffen. Ohne Leute, die gewillt sind, ihre Integrität "da hinaus" zu stellen, würde unsere
Gemeinschaft aufhören, wirksam zu funktionieren. Vielleicht wärt ihr gewillt, eurer Gemeinschaft auf diese
Weise zu dienen - ich hoffe es.
Neuigkeiten aus Russland
Vielleicht wusstet ihr als Lesende nicht, das die EATA-Prüfung in Russland stattfand. Im November
2015 wurden in Sankt-Petersburg Prüfungen abgehalten. Es war ein grosser Erfolg, mit mehr als 20
Mitgliedern der EATA, einschliesslich Prüfer/-innen und Kandidat/-innen. Ich bin glücklich zu
erwähnen, dass die Veranstaltung gänzlich international war. Unsere Kandidat/-innen und Prüfer/innen waren aus verschiedenen Europäischen Ländern, wie Russland, Holland, Slowenien,
Grossbritannien, Frankreich, Italien, Ukraine, Schweiz. Auf eine Weise waren wir alle so mutig,
diese Prüfung in Angriff zu nehmen, angesichts unserer komplexen Welt. Wir haben viel aus
diesem Anlass gelernt. Zuerst, dass es möglich ist, eine Veranstaltung in Russland zu organisieren,
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trotz einigen Hindernissen. Eine andere grosse Sache war, dass die Leute voller Neugier waren. Sie
liebten es, aus ihren eigenen Erfahrungen zu lernen und definierten die Realität selber.
Ich möchte Sue Eusden, Vorsitzende des COC der EATA danken sowie der Beobachterin der EATA,
Alessandra Pierini, für ihre freundliche Unterstützung während dieser ganzen Zeit und der
Koordinatorin von Russland, Elena Soboleva.
unsere Prüfer/-innen: Marijke Arendsen Hein, TSTA (P,C) Holland , Hanna Parhodko PTSTA, (P) ,
Ukraine, Boris Volodin , PTSTA, (P ) Barbara Repinc Zupančič, Slowenien , PTSTA, (P ), Paula
Dishman , GB , PTSTA (P ) Liselotte Fassbind- Kech , TSTA (C ), Schweiz , Dmitri Shustov, TSTA (P ),
Russland Armelle Brunot, PTSTA (P ), Frankreich , Ekaterina Bulgakova PTSTA (P ), Ukraine ,
Diana Kononova , Russland , Nadezhda Zujkova , PTSTA (P ), Russland
Rat der SITA Organisation: Präsident der SITA, Mitglieder des Rates Marina Sokovnina, Alevtina
Kravtsova , (fantastisch, sie war gleichzeitg Prüfungskandidatin) Victoria Trofimova , Inna
Kochurova , Elena Soboleva .
Unsere Freiwilligen: Tatiana Williams, Irina Beliavtsova , Jlia Gradova.
Unsere Übersetzer/-innen: Anna Filinskaya , Sergey Makov , Oksana Nizhevskaya , Alexander
Shustov , Elena Smolonogina
Natürlich unsere neu geborenen CTA: Tatiana Agibalova , Alevtina Kravtsova, Victoria
Dvojnishnikova Russia , Zarina Sevalneva Ukraine.
Für mich als Russische Delegierte im EATA Rat war es eine grosse Ehre, die EATA-Prüfungen in
Russland abzuhalten. Wir haben es geschafft!
Einige Worte von Teilnehmenden:
Zarina Sevalneva, Ukraine
Ich möchte dem Rat der SITA für die Organisation der CTA-Prüfungen, die wir in St. Petersburg
hatten, danken. Ihr sei die ersten, die den Weg für neue Möglichkeiten in Osteuropa entdeckten
und zeigten. Ihr habt einen sicheren Raum für offene Kommunikation geschaffen, Sprachbarrieren
beseitigt. Die SITA gab uns Kolleg/-innen aus der östlichen Region die Erlaubnis, vorwärts zu gehen
und ausgezeichnete Resultate zu erzielen, um Transaktionsanalyse in Zusammenarbeit mit den
Europäischen Partner/-innen zu entwickeln. Duch euren Mut, die erste professionelle Organisation
zu sein und sich mit offenem Geist um die Teilnehmenden zu kümmern, fühlte ich mich sicher,
massgebend und wichtig. Es war sehr wertvolle Unterstützung im Zertifizierungsprozess.
Boris Volodin , PTSTA (P), Russland
Meine "wenigen Zeilen", auch wenn es einigen gestelzt vorkommen mag, sind für mich so:"Es ist
einer der wichtigsten Anlässe in meinem professionellen Leben. Eine wunderbare Kombination
von Prozess und unglaublich persönlicher und professioneller Tiefe."
Barbara Repinc Zupanč ič , Slowenien
37
Ich brauchte nicht viel Zeit vom Aufruf für die Suche von Prüfer/-innen bis zu meinem
Entscheid für die SPB-Prüfungen "ich gehe auch". Ich war etwas ängstlich, als ich das
Flugticket kaufte, weil ich wusste, dass es gilt. Auch wenn ich einige Erfahrungen hatte als
Mitglied von Mock-Prüfungen, war dies meine erste Erfahrung an einer "richtigen" CTAPrüfung. Die russischen Kolleg/-innen leisteten grossartige Arbeit, Kollegin Elena
Soboleva war für mich und meine Freundin Armelle aus Frankreich da, war auch immer
zugänglich für Informationen zu Visa-Verfahren, wie nach SPB gelangen und unsere
Unterkunft. Zwei Tage im schönen SPB als Touristin gaben mir genug Energie, um an den
Prüfungen aktiv zu sein. Die russischen Leute waren nett, gewillt zu helfen und zu reden.
Unglücklicherweise stürzte in dieser Zeit ein Flugzeug von SPB ab und die ganze Stadt
trauerte. Leute zu sehen, die ihre Verwandten verloren und an die Situation in der Welt zu
denken intensivierte nun meine Gedanken zu meiner Rolle in der TA-Welt und wie ich die
Leben anderer aus einer Ok-Ok-Position beeinflussen kann. Und dies geschah - ich war in
der Lage zu sehen, wie Menschen aus verschiedenen Ländern, Kulturen, Sprachgruppen,
Religionen und verschiedenen Gewohnheiten eine gute Prüfungsatmosphäre schaffen
können - von der Prüfungsvorbereitung, zum Prüfer/-innen-Essen, zu den
Prüfungsfeierlichkeiten. Es war eine Freude neue CTA-Kolleg/-innen aus Russland und
der Ukraine willkommen zu heissen und die gute Arbeit von allen Leuten zu sehen, welche
für einen runden Prüfungsablauf sorgten, sowohl von der Nationalen Organisation als
auch vom COC. Ich war auch für mich selber glücklich, für meine Lernerfahrungen und
auch für die Begegnung mit alten und neuen Kolleg/-innen. Diese Prüfungen waren auch
für die EATA ein historischer Moment, weil sie das erste Mal in Russland stattfanden und
vielleicht kann ich unsere nationale Organisation beeinflussen, ihnen zu folgen.
Elena Gamzina , Präsidentin der SITA
Elena Soboleva, unsere Delegierte in der EATA, brachte im Rat der SITA die Idee ein, die EATAPrüfungen in Russland abzuhalten. Ich bin sehr stolz, dass die SITA dies realisieren konnte. Die Examen
fanden statt! Dieses Forum war ein Treffen von ähnlich-denkenden Kolleg/-innen, Praktiker/-innen der
TA. Ich in glüclich, dass alle Kadnidat/-innen die Prüfungen bestanden haben und CTA wurden. Sie haben
es verdient.
Vielen Dank an unsere Kolleg/-innen für ihre Unterstützung. Wir könnten nicht ohne sie Prüfungen
abhalten. Vielen DAnk an Marijke Arendsen hein und Liselotte Fasbind-Kech für ihre Workshops. Es war
ein Geschenk für usn alle, die wir TA-Methoden in der Praxis anwenden.
Diejenigen, die in der Zukunft an die CTA-Prüfungen gehen, nahmen an MOCK-Examen teil. Es war eine
gute Gelegenheit, sich selber zu testen. Ich denke, dass viele von uns inspiriert davon waren. Beim
Nachtessen haben wir alle eine wunderbare Erfahrung gehabt.
Ich möchte sagen: Auf Wiedersehen und bis bald!
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Transaktionsanalytische Antwort auf die Flüchtlinge
Liebe EATA Kolleg/-innen
Ich, wie auch viele von Euch, war betroffen vom Schmerz und Leid der momentanen
Flüchtlingskrise rund um die Welt. Viele von euch werden beteiligt gewesen sein an
der Antwort auf die Situation, in einer Reihe von verschiedenen Weisen, abhängig
davon, in welchem Land ihr lebt. Ich weiss, dass einige von euch erstaunliche Dinge
tun da draussen. Danke an alle von euch, die handeln.
In Grossbritannien haben wir wenige Flüchtlinge, aber Leute versuchen, hierher zu
kommen. Im Link Centre haben wir Dinge gesammelt und senden sie an
unterschiedliche Orte weiter, um Menschen in Krisen zu helfen. Ich habe eine
Facebook-Seite eröffnet
https://www.facebook.com/TransactionalAnalystsRefugeeResponse/ , so dass wir
einander beim Helfen unterstützen können.
Im Moment haben wir 361 Menschen in der Gruppe und es bin hauptsächlich ich, die
Mitteilungen macht. Die Idee ist , dass wir alle dort Mitteilungen machen, um zu
unterstützen, zu ermutigen und zusammen daran zu arbeiten. Wegen der Art des
Facebook-Kontos kann es sein, dass ihr nicht alle Mitteilungen erhält, ausser ihr klickt
auf es, so dass ihr auf Facebook auch auf meinem anderen Konto Leilani Mitchell Link
Centre mit mir befreundet seid. Ich habe auch eine kostenlose emotionale
Unterstützungsgruppe für die Freiwilligen eröffnet, welche von Angesicht zu Angesicht
mit den Flüchtlingen arbeiten, während sie ausgebrannt werden. Ich biete etwas
kostenloses online-Training an und kostenlose Supervision. Wenn ihr gewillt wärt,
zusätzlich etwas Zeit dafür aufzuwenden, dann lasst es mich wissen und wenn ich
Training dafür anbieten kann, Supervision oder die emotionale online-Unterstützung
für die Freiwilligen oder wenn ihr einfach mehr wissen wollt, dann emailt mir unter
[email protected]. Die EATA hat sehr grosszügig Euro 350 an die Kosten
einer online Plattform für die Trainingszwecke dieses Projektes gespendet.
Ich habe auch eine Amazon Wunschliste aufgeschaltet, wo ihr Dinge kaufen könnt, die
dann an mich geliefert werden (falls ihr das Kästchen anklickt) und ich werde die
Dinge an die notleidenden Flüchtlinge weiterleiten
http://www.amazon.co.uk/gp/registry/wishlist/ref=nav_wishlist_btn
Danke im Voraus, gemeinsam sind wir stark und können Dinge ändern
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