Pressemitteilung der IG Metall Waiblingen

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Pressemitteilung der IG Metall Waiblingen
IG Metall Waiblingen
Fronackerstr. 60
71332 Waiblingen
An die Vertreterinnen und Vertreter der Medien
Pressemitteilung der IG Metall Waiblingen
Arbeitsplätze und Einkommen für Beschäftigte
statt Speck für Sal. Oppenheim.
Frankfurt/Main. Weru-Beschäftigte demonstrieren vor dem Finanzinvestor Triton
und der Privatbank Sal. Oppenheim, die selbst Investor bei dem Private Equity
Fund Triton ist. Unterstützt wurden die Weruaner von einem weiteren TritonOpfer, dem Fördertechnikhersteller Dematic aus Offenbach und Kolleginnen der
IG Metall Frankfurt.
Im aktuellen Konflikt geht es um den Erhalt von 143 Arbeitsplätzen bei dem
Fensterbauer Weru in Rudersberg. Vorstand und Aufsichtsrat hatten angekündigt
die Kunststofffenster- und -türenproduktion in das thüringische Triptis zu
verlagern.
Der Finanzinvestor Triton war 1999 beim Fensterbauer eingestiegen und hatte
bereits ein Jahr später 80 Mio. € Dividende ausgeschüttet. Die Abschöpfung der
Gewinne erfolgt durch die luxemburgische WERU Luxco S.a.r.l. „Dies gehört zur
Strategie eines Private Equity Fund, Betriebe werden aufgekauft, Kapital
abgeschöpft und wieder Verkauft“, so Christian Friedrich, Gewerkschaftssekretär
bei der IG Metall in Waiblingen. Werner Bohner Betriebsratsvorsitzender bei
Weru unterstreicht: „Wir befürchten, dass das Unternehmen ohne Rücksicht auf
die bestehenden Arbeitsplätze zum Verkauf vorbereitet werden soll.“
„Die Beschäftigten bei Weru sind wütend“, so ein Weru-Beschäftigter, „wir haben
in den letzten Jahren auf Sonderzahlungen verzichtet und unbezahlte Mehrarbeit
geleistet und jetzt stehe ich vor dem aus. Und diese Blutsauger leben hier wie
die Made im Speck.“
Durch die Abschöpfung des Kapitals durch die „Heuschrecke“ Triton fehlte in den
letzten Jahren die notwendigen Investitionen. Diese müssen jetzt vom Investor
eingefordert werden. „Wir brauchen neue Anlagen statt Arbeitsplatzabbau“ so
Bohner.“ Trotz des fehlende Invest haben die Beschäftigten Gewinne
erwirtschaftet. Wir fordern, dass ein Teil des abgeschöpften Kapitals und der
Gewinne wieder in den Standort Rudersberg investiert wird. Gemeinsam mit dem
von uns beauftragten IMU-Institut und den Beschäftigten werden in den
nächsten Tage und Wochen Alternativkonzepte entwickelt.“
IG Metall Waiblingen
Fronackerstr. 60
71332 Waiblingen
In einer spektakulären Aktion machten die Beschäftigten deutlich, dass Weru in
den letzten Jahren durch Triton ausgepresst wurde.
Aktuell befinden sich die Beschäftigten der Holz- und Kunststoffverarbeitenden
Industrie zusätzlich in der Tarifrunde um mehr Lohn- und Gehalt. „Die ungleiche
Verteilung von Einkommen der vergangenen Jahre hat erst dazu geführt, dass
Privatbanken wie Sal. Oppenheim „Heuschrecken“ wie Triton damit beauftragen
konnten die Profite ohne jegliche Moral zu maximieren. Der Verteilungskampf für
mehr Einkommen der Beschäftigten im aktuellen Tarifkonflikt führt dazu, dass
mehr Gerechtigkeit hergestellt wird. Einkommen in den Taschen der
Beschäftigen, können nicht zu Spekulationszwecke missbraucht werden“, so
Friedrich.