Wertvolle Bücher Autographen Illustrierte Werke Graphik

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Wertvolle Bücher Autographen Illustrierte Werke Graphik
Wertvolle Bücher
Autographen
Illustrierte Werke
Graphik
51. Verkaufsausstellung 2012
Württembergischer Kunstverein
Schloßplatz 2, Stuttgart
Verband Deutscher Antiquare e.V.
Die Vereinigung von Buchantiquaren,
Autographen- und Graphikhändlern
Verband Deutscher Antiquare e. V.
Die Vereinigung von Buchantiquaren,
Autographen- und Graphikhändlern
Geschäftsstelle:
Seeblick 1, 56459 Elbingen
Telefon (0 64 35) 90 91 47 · Fax (0 64 35) 90 91 48
[email protected] · www.antiquare.de
Vorstand:
Eberhard Köstler, Vorsitzender
Christian Hesse, stellvertretender Vorsitzender
Michael Trenkle, Schatzmeister
Ulrich Hobbeling und Wolfgang Mecklenburg, Beisitzer
Katalogredaktion: Dr. Barbara Werner van Benthem
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Norbert Munsch, Geschäftsstelle
Dr. Barbara Werner van Benthem
Gesamtherstellung:
AMDO GmbH & Co. KG, 91560 Heilsbronn
51. Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 27. bis 29. Januar 2012
Freitag 11 bis 19.30 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr
Die Eintrittskarten für die Stuttgarter
Antiquariatsmesse gelten gleichzeitig für die
Antiquaria / Ludwigsburg
Die Messe im Internet:
www.antiquare.de und
www.stuttgarter-antiquariatsmesse
Losverfahren:
Die im Messekatalog angezeigten Titel dürfen
in den ersten 45 Minuten nach der Eröffnung
nur reserviert, nicht aber verkauft werden. Alle
Interessenten, die eines oder mehrere dieser Objekte erwerben möchten, tragen sich am Stand
der Aussteller in eine von der Messeleitung
vorbereitete Liste ein. Eingetragen werden der
Titel aus dem Messekatalog, der Name des
Interessenten und eine Eingangsnummer. Nach
45 Minuten entscheidet das Losverfahren, wobei
die höchste gezogene Nummer gewinnt.
Wichtig: Der Interessent muss während der
Auslosung am Stand sein. Pro Titel aus dem
Messekatalog darf sich jeder Interessent nur
einmal in die Liste eintragen. Der Eintrag muss
vom Aussteller abgezeichnet bzw. abgestempelt
werden. Eingereichte (oder hingeworfene)
Visitenkarten werden für die Auslosung nicht
berücksichtigt.
Aussteller dürfen am Losverfahren nicht teilnehmen.
Ausstellerverzeichnis
Name und Ort
Abeceda, München
Ahnert, Knut, Berlin
Aix-la-Chapelle, Aachen
Banzhaf, Michael, Tübingen
Bibermühle – H. Tenschert, Ramsen (CH)
Blank, Herbert, Stuttgart
Boerner, C.G., Düsseldorf
Bosze, Adam, Budapest (HU)
Botanicum, Lynden (USA)
Braecklein, Wolfgang, Berlin
Brockhaus/Antiquarium, Kornwestheim
Burgverlag, Wien (A)
Carlsen, Holger, Kiel
Donhofer, Norbert, Wien (A)
Eckert & Kaun, Bremen
Eigl, Ralf, Rosenheim
Engel & Co., Stuttgart
EOS Benz, Zürich (CH)
Fichter, H.W., Frankfurt
Földvári, Zoltán, Budapest (HU)
Fons Blavus, Renningen
Forum, ’t Goy-Houten (NL)
Geisenheyner, Winfried, Münster-Hiltrup
Govi, Alberto, Modena (I)
Goyert, Köln
Gruber, Gerhard, Heilbronn
Haas, Norbert, Bedburg-Hau
Haufe & Lutz, Karlsruhe
Heckenhauer, J.J., Tübingen
Inlibris, Wien (A)
Junk, Amsterdam (NL)
Kainbacher, Dr. Paul, Baden bei Wien (A)
KaraJahn, Berlin
Keune, Sabine, Duisburg
Kiefer, Peter, Pforzheim
Klittich-Pfankuch, Braunschweig
Knigge, Meinhard, Hamburg
Köstler, Eberhard, Tutzing
Kotte, Roßhaupten
Kuhn, Winfried, Berlin
Stand
21
35
9
56
65
60
16
33
50
76
40
25
30
12
51
47
55
67
7
48
42
73
24
14
4
37
1
53
27
23
62
66
32
46
54
13
41
10
22
39
Name und Ort
Stand
Laube, August, Zürich (CH)
75
LEG – Libreria Editrice Goriziana, Gorizia (I) Lindner, Hans, Mainburg
Linke, Günter, Berlin
Löcker, Erhard, Wien (A)
Lörcher, Margot, Aystetten
Meda Riquier, London (GB)
Meindl & Sulzmann, Wien (A)
Müller & Gräff, Stuttgart
Müller, Johannes, Salzburg (A)
Neidhardt, F., Böblingen
Nosbüsch, Manfred, Euskirchen-Kuchenheim
Pahor, Daša, München
Patzer & Trenkle, Konstanz
Raab, Dr. Michael, München
Reiss & Sohn, Königstein
Rotes Antiquariat, Berlin
Schlicht, Rainer, Berlin
Schmidt & Günther, Kelkheim
Die Schmiede, Amsterdam (NL)
Schmitz, Hans-Martin, Köln
Schreyer, Hanno, Bonn
Schumann, Hellmut, Zürich (CH)
Seidel + Richter, Fürstenberg
Siegle, Franz, Mühlhausen
Solmi, Ozzano Emilia (I)
St. Gertrude, Hamburg
Stargardt, J.A., Berlin
Stenderhoff, H., Münster
Strehler, Sindelfingen
Struck, Nikolaus, Berlin
Tasbach, Elvira, Berlin
Tresor am Römer, Frankfurt
Truppe, Matthäus, Graz (A)
Turszynski, Uwe, München
Tusculum, London (GB)
Utzt, Inge, Stuttgart
Valentien, Stuttgart
Voerster, J., Stuttgart
Wölfle, Robert, München
72
29
17
26
78
59
52
45
18
63
69
6
44
68
11
43
68
20
57
8
15
49
28
24
36
3
71
61
70
5
38
58
31
19
34
64
2
77
74
III
Fair information
Messehinweis
Place: Württembergischer Kunstverein,
Schloßplatz 2, Stuttgart
Phone during the fair:
+49 (0)6435 909147
Internet: www.antiquare.de
and www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de
Ort: Württembergischer Kunstverein,
Schloßplatz 2, Stuttgart
Öffnungszeiten:
Freitag, 27. Januar bis Sonntag 29. Januar 2012
Freitag 11 bis 19.30 Uhr.
Samstag, Sonntag 11 bis 18 Uhr
Eintrittspreis: Euro 5,–
Kinder bis 12 Jahre frei
Verkaufsbedingungen: Alle Angebote dieses Kataloges sind bei Messeeröffnung an Anwesende
ver­käuflich. Gibt es mehrere Interessenten für ein
Objekt aus dem Messekatalog, entscheidet 45 Minuten nach der Eröffnung das Losverfahren. Vor
der Auslosung müssen sich die Interessenten in eine
Liste eintragen. Während der Auslosung müssen sie
am Stand anwesend sein. Telefonische oder schriftliche Bestellungen direkt an die Aussteller können
erst am zweiten Messetag berücksichtigt werden.
Die Katalogpreise sind in Euro und beinhalten die
gesetzliche Mehrwertsteuer. Ausgenommen sind
diejenigen Objekte, die von den Ausstellern margenbesteuert angeboten werden. Sie sind im Kata­log
mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Alle Aussteller
garantieren die einwandfreie Herkunft und korrekte
Beschreibung ihrer Waren.
Katalogpreis: Euro 10,–
Telefon während der Messe: +49 (0)6435 909147
Internet: www.antiquare.de
und www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de
ILAB Statement
Erklärung der Ilab
This Antiquarian Book Fair is officially endorsed
by the largest professional association of Antiquarian Booksellers (ILAB). This means: Purchasers
can rely upon the experience and expertise of the
merchants as well as the authenticity of the merchandise. All books, manuscripts, autographs and
prints have been thoroughly examined, authenticated and fully bibliographed. Any defects will
be listed, and particularly valuable objects usually
come with an individual, detailed description. Please
read this description carefully. Any purchase may
be returned for a full refund if the object is found to
have significant, not previously described defects or
has been incorrectly identified in the bibliography.
Any returns must be requested within 30 days
from the end of the Fair, and the object must be
returned in the same condition as it was at the time
of the purchase. All members of ILAB are required
to offer this warranty. In case of violation of these
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the association.
Diese Antiquariatsmesse wird offiziell von dem
weltweit größten Berufsverband für Antiquare, der
Internationalen Liga der Antiquariatsbuchhändler (ILAB), empfohlen. Dies bedeutet: Der Käufer
kann sich auf die Erfahrung und die Sachkenntnis
der Aussteller sowie die Echtheit des Angebotes
verlassen. Alle Bücher, Manuskripte, Autographen
und Graphiken sind entsprechend ihrem Wert eingehend geprüft und bibliographisch bearbeitet. Etwaige Mängel sind angeführt, wertvollere Objekte
zumeist mit einer separaten, ­detaillierten Beschreibung versehen. Bitte lesen Sie diese Erläuterung
sorgfältig. Jeder Kauf wird rückgängig gemacht und
der Preis erstattet, wenn das Objekt wesentliche,
nicht beschriebene Mängel aufweist oder bibliographisch ­unrichtig beschrieben ist. Die Reklamation muss i­nnerhalb von 30 Tagen nach der Messe
erfolgen und das Objekt muss bei der Rückgabe in
dem Zustand sein, in dem es sich zum Zeitpunkt
des Kaufes befunden hat. Alle ILAB-Mitglieder
müssen sich an diese Gewährleistungspflicht halten.
Bei eventueller Nichteinhaltung kann der Aussteller
aus dem Verband ausgeschlossen werden.
Anfragen sind zu richten an den
Verband Deutscher Antiquare e.V.
Seeblick 1, 56459 Elbingen
Opening hours:
Friday, 27th January – Sunday, 29th January 2012
Friday 11 a.m. – 7.30 p.m.
Saturday, Sunday 11 a.m. – 6 p.m.
Admission fee: Euro 5,–
Children up to 12 years free
Conditions of sale: All the objects displayed in this
catalogue will be available for sale on the stands at
the opening of the fair. If there is more than one
customer who wants to buy an item from the catalogue there will be a decision by lot 45 minutes after
the opening. Customers have to enter an official list
and must be present at the booth when the decision
takes place. No exhibitor may sell or reserve an item
beforehand. Orders by phone or written orders
directly to the exhibitors cannot be considered until
the second day of the fair. All prices are in Euro and
include the legally required value added tax except
the objects marked with an asterisk (*). All exhibitors guarantee the incontestable origin and correct
description of their merchandise.
Catalogue price: Euro 10,–
Verband Deutscher Antiquare e.V.
Seeblick 1, 56459 Elbingen, Germany
Katalog
Abeceda
Stand 21
Christof Groessl
Lilienstraße 73 · 81669 München
Telefon +49 (0)89 23 07 74 99 · Fax +49 (0)89 23 07 75 04 · Mobil +49 (0)179 29 43 921
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Seltene Bücher · Art on Paper
1-ja Vseobschtschaja Germanskaja Chudoschestvennaja Vystavka (Erste allgemeine deutsche Kunstausstellung). Moscow-Leningrad, Meschrabpom, 1924. 8°. 40 S. mit 14 s /w Abbildungen,
einer Einleitung und einem Verzeichnis aller ausgestellten Werke. Typographisch gestaltete Orig.Broschur. € 3000,–
Vgl. Berlin – Moskau / Katalog 1995, S. 187 f. – Äußerst seltener Katalog zur ersten Ausstellung moderner
Kunst aus Deutschland in der Sowjetunion. Sie war eine
Art Gegenausstellung zur „1. Russischen Kunstausstellung“, die zwei Jahre zuvor in Berlin stattgefunden
hatte, und wurde vom Internationalen Arbeiter-hilfskomitee organisiert, das bereits an der Berliner Ausstellung beteiligt war. Die Ausstellung war ein großer
Erfolg, sie schlug alle damaligen Besucherrekorde und
fand auch große Beachtung in der Presse. Entscheidend
war der Anstoß, den sie für die Vertiefung der deutschrussischen Kulturbeziehungen gab, so erschienen in der
Folge vermehrt Übersetzungen und auch russische Publikationen zur deutschen bildenden Kunst. – Das Ausstellungsverzeichnis führt insges. 483 Nummern auf. –
Die Tafeln zeigen Werke von Peri (‚Pamatnik Leninu‘,
als Frontispiz), Oskar Schlemmer, Emil Nolde, George
Grosz, Otto Dix, Walter Dexel, Oskar Fischer, Heinrich
Campendonk, H. Zille, Käthe Kollwitz, Otto Nagel,
Erich Johanson, Oswald Herzog, u. Max Pechstein. –
Umschlag papierbedingt etwas gebräunt u. berieben.
Innen vereinzelt gering fleckig, sonst sehr gut erhalten.
Bauhaus – Schlemmer, Tut. „Liste der Bauhäusler“. Typoskript, tls. Xerokopie bzw. Durchschrift.
41 Bl. Stuttgart, Weihnachten 1954. € 800,–
Verfasst u. verschickt von Tut Schlemmer (1889–1987),
der Witwe von O. Schlemmer. Im Herbst 1920 heiratete
er Anna Helene Tutein. Noch im selben Jahr berief ihn
W. Gropius an das Bauhaus in Weimar. Dort wurde ihm
u. a. die Leitung der Werkstatt für Wandbildmalerei
übertragen. Nach Schlemmers Tod 1943 engagierte sich
seine Witwe für die Tradition des Bauhauses ebenso wie
für das künstlerische Erbe ihres Mannes. – Die Liste ist
untergliedert in „Zusammenstellung nach Städten“ (4
Seiten), „Europäische Länder“ und „Übersee“ (je eine
Seite), „Kreis der Freunde des Bauhauses“ (2 Seiten),
sowie 38 Blätter mit alphabetisch nach Namen geordneten Einträgen. Diesen kann man beispielsweise
entnehmen, dass Walter u. Ilse Gropius 1954 in der
Baker Rd. in South Lincoln, MA leben, George Grosz,
„jetzt“ ‚Ben David Slomoh‘ heißt und in Tel Aviv in
6
der Achad Haamstraße lebte. – Mit einem Anschreiben von Tut Schlemmer: „Liebe Bauhäusler, Diese beiliegende Bauhausliste ist seit manchen Jahren im Entstehen. Da die Orginallisten 1933 vernichtet wurden,
fußt sie auf einigen privat vorhandenen Listen und auf
meinen Nachforschungen. (…) Diese Liste ist weder
vollständig noch fehlerfrei. Trotzdem schicke ich sie
nun in etwa 200 Exemplaren hinaus mit der Bitte, Veränderungen, Fehler und vor allem neue Namen und
Adressen anzugeben, damit ich diese Liste auf dem
Laufenden halten kann. (…). Ich grüße Euch in aller
Welt!“ – Sehr selten!
Herzfelde, Wieland. Sulamith. Berlin, H. Barger
Vlg. (eigtl. Vlg. Neue Jugend/Malik Vlg.), 1917.
4°. 11 Bl. Orig.-HPrgt. mit silbergeprägtem RTitel u. Deckelvignette nach Entwurf v. W. Herzfelde. € 1200,–
Herzfelde/Malik B 6. Rodenberg, S. 148. Raabe/Autoren 120.1. – Erste Ausgabe. Nr. 145 von 200 Expl.,
von Herzfelde im Impressum num. u. sign. – Eine der
drei „Kriegsdrucke“ der Cranach-Presse, gedruckt auf
Zanders-Bütten. – Hier die Einbandvariante nur mit
der Vignette v. Herzfelde. – Das (widerrechtliche) Erscheinen des Buches unter dem Verlagsnamen „H. Barger Vlg.“ war u. a. Anlass für das endgültige Zerwürfnis
Herzfeldes mit H. Barger. Beide hatten zusammen mit
J. Heartfield den Vlg. Neue Jugend betrieben. Mit der
Trennung von Barger wurde der Vlg., in dem vorher die
„Erste Grosz-Mappe“ erschienen waren, in Malik-Vlg.
umbenannt. – Einband leicht berieben.
Léger, Fernand (Illustr.) und Iwan Goll. Die Chapliniade. Eine Kinodichtung. Dresden, R. Kaemmerer, 1920. Gr. 8°. 42 S., 1 Bl. Mit 4 ganzs. Illustrationen von Fernand Léger. Illustr. Orig. Broschur mit
2 farbigen DSchildern. € 800,–
Raabe / Autoren 86, 12. Saphire, Fernand Léger, The
Complete Graphic Work, S. 299. – Erste Ausgabe dieses „Kleinen Kinos der Menschlichkeit“. Mit einer
Zeichnung von Hans Blanke auf dem Vorderdeckel u.
den eindrucksvollen Illustrationen von F. Léger. – Umschlag papierbedingt gebräunt u. etwas berieben. VDeckel mit Knickspur u. kleinen Randläsuren.
Russische Avantgarde – Kazansky, Konstantin.
„UFA“. Collage auf Papier, um 1925. 326 × 248
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20er Jahre. Eindrucksvolle Collage, u. a. mit den Porträts von F. Murnau u. F. Lang, u. Standphotos aus
dt. Stummfilmen. – Wohl Maquette für das russische
Avantgarde-Kinomagazin „Teatr-Kino“. Am Rand mit
handschriftl. Druckanweisungen in Bleistift (Kyrillisch). (Siehe die Abbildung)
Schwitters, Kurt. Merz. Auguste Bolte: Tran Nr.
30 (ein Lebertran). „Fünfte Auflage“. Berlin, Verlag
Der Sturm, 1923. Gr. 8°. 46 S. u. 1 Bl. mit Verlagsanzeigen. Illustr. Orig.-Broschur. € 1200,–
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Andel, Avant-garde Page Design 156. Schwitters-Archiv 978. Verkauf 182. Erste Ausgabe (die Bezeichnung
als „Fünfte Auflage“ nur fingiert) von Schwitters novellistischer Groteske, die er selbst als „Doktorarbeit mit
Fußnoten“ bezeichnete. – Obere Ecke des Vorder- u.
RDeckels fachmännisch restauriert. Innen durchgg. papierbedingt gebräunt. – Sehr selten.
7
Knut Ahnert
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Andersen, Hans Christian. Den onde Fyrste. Eventyr for Børn og Voksne. Forord og Moral af Aage
Hermann. København, Alex. Vincents Kunstforlag (1947), 10 Bll. mit 11 ganzseitigen farb. Bildern
(inkl. Einband) von Palle Wennerwald, Quer-4°, ill.
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Der erste Ausstellungskatalog der Berliner Künstlerin.
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Blattgold 5,5 × 4,5 cm. Es wurden 30 Exemplare jeweils
als Unikat hergestellt.
Erstausgabe mit diesen Illustrationen. Tolles Anti-Hitler-Buch im Stil eines Kinderbuches. H. C. Andersen
schrieb 1840 die Fabel vom bösen Fürsten, der sich die
ganze Welt zu Untertan machen will und sich sogar mit
Gott anlegt. Das hat Folgen: eine Mücke fliegt in sein
Gehirn und lässt ihn wahnsinnig werden. Der Illustrator Palle Wennerwald macht Hitler zum bösen Fürsten:
in plakativen Farben zeigt er das Unheil, dass die Nazis
über die Welt bringen. Am Ende wird der böse Adolf
davongejagt. Sein Gesicht ist schmerzverzerrt, der Uniformrock aufgerissen. Schönes Exemplar.
Fallada, Hans. Geschichten aus der Murkelei. Bln.,
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Patz, OPp. m. farb. Deckelzeichnung € 550,–
Dichgans, Christa. Bilder 1967–1972. Ausstellung
in der Galerie Springer 13. Oktober – 22. November
1972. Bln., Galerie Springer 1972, 40 Bll. m. 33 Abb.
u. einem signierten Original auf Blattgold € 900,–
Erstausgabe. Privatdruck. Mileck III, 231. Mit eigenhänd. Gruß und Unterschrift Hesses für ‚Herrn Dr. U.
Münzel von s. H.Hesse‘ (Hesses Apotheker in Baden).
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Erstausgabe. Einer der seltensten Fallada-Titel. Die
witzigen Illustrationen in kräftigen Farben. Papier
schwach gebräunt. Schönes Exemplar mit dem meist
fehlenden Rücken.
Hesse, Hermann. Beschwörungen. Rundbrief im
Februar 1954. St. Gallen, Tschudy 1954, 29 S., Kl.8°, OBr. € 200,–
dieser Zeit erinnern wohl nicht zufällig an die Gruppe
COBRA. Vorliegende Radierung entstand 1962 in
Berlin und wurde in nur 25 Exemplaren gedruckt und
ausschließlich an Freunde verschenkt. Rückseitig mit
kleinem Berliner Zollstempel. Beiliegt eigenhändige
Kunstpostkarte mit Unterschrift an seinen Berliner Galeristen Rudolf Springer, Beverly Hills, 26.1.67.
Nolde, Emil. Das eigene Leben. Bln., Bard 1931,
204 S. mit 1 mont. Bildnis u. 40 Abb. auf Taf.,
blaue OLwd. (Vorderteil des Umschlages liegt
bei) € 650,–
Erstausgabe. Erster Teil der Autobiographie (1867–
1902). Vorsatz mit eigenhändiger Widmung ‚Freundlichst grüßt Sie Emil Nolde. 12.11.31‘.
Hofer, Karl – Hatzfeld, Adolf von. Liebesgedichte.
Zehn (recte 12) Lithographien. (Bln. u. Dsdf.), Verlag der Galerie Flechtheim 1922, (=21. Druck der
Galerie Flechtheim), 16 Blätter mit 12 ganzseitigen, signierten Origin.-Lithographien von Karl
Hofer, Kl.-Folio, OHpgt. mit Bastheftung im
­Schuber € 5600,–
Erstausgabe. Eines von 125 num. Exemplaren, Druckvermerk von Autor und Künstler signiert. Hinterdeckel
an einer Ecke mit unbedeutender Knickspur. Schönes
Exemplar.
Kellermann, Bernhard und Georg Salter. Der
Tunnel. Roman. Bln., S. Fischer 1931, 1.-25. Tsd.
der Sonderausgabe, 402 S., OLwd. m. farb. Origin.Umschlag von Georg Salter € 350,–
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Hans Baluschek. Der fabelhafte Umschlag zeigt einen
rasenden Expresszug in einem finsteren Tunnel. NaV.,
Schnitt min. stockig.
Kubin, Alfred. Am Rande des Lebens. Zwanzig Federzeichnungen (hier 21). Mnch., R. Piper 1921, 2
Bll., 1 Bl. Inhaltsverzeichnis u. 21 Federzeichnungen
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Erstausgabe. Marcks A 52. Raabe 139. Eines von 150
num. Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der zusätzlichen Tafel ‚Der Überfall‘. Impressum von Kubin
signiert. Vorderdeckel teils etwas verblasst, Titelblatt
leicht gebräunt, die 2 (Text-)Blätter etwas stockig, wenige Passepartouts vereinzelt im Rand unbedeutend u.
2 Graphiken ganz schwach stockig.
Miller, Henry. Signierte Originalradierung 27,8 ×
38,0 cm (Plattengröße 15,5 × 20,5 cm), No. 1/25,
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Henry Miller erlernte 1961 bei Palle Nielsen in Kopenhagen die Technik der Radierkunst. Die Arbeiten aus
Rágóczy, Joachim. Mitmachen kann ich da nicht.
Malerbriefe 1928 bis 1939 an seine Frau. Irma. Auswahl Hannes Schwenger. Nachwort Eberhard Roters. Bln., Mariannenpresse 2000, (=103. Druck der
Mariannenpresse), 37 S. m. handkol. Abb. u. 4 Origin.-Holzschnitten von Joachim Rágóczy auf Japan,
2 Bll., Gr.-Folio, ill. OHlwd. € 350,–
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-Sekretärs) und Malers Joachim Rágóczy. Eines von 80
(gesamt 90) num. Exemplaren. Von der Illustratorin Gisela Mott-Dreizler, diese hat die Bilder handkoloriert,
im Impressum signiert.
Remarque, Erich Maria. Im Westen nichts Neues.
Roman. Bln., Propyläen (1928), 287 S., gelber
OKart. € 1200,–
Erstausgabe. Unkorrigierter Vordruck. Dieser Rohdruck wurde vom Propyläen-Verlag Ende Dezember
1928 als Rezensionsexemplar verschickt; die endgültige Buchhandelsausgabe erschien 4 Wochen später im
Januar 1929. Berühmtestes Antikriegsbuch der Weimarer Jahre. ‚Die Feinde von gestern, Engländer und
Amerikaner, haben es als untendenziös, neutral und
als impulsivste, dichterische Schöpfung des Krieges
erkannt….‘ (Verlagswerbung). Beiliegt ein Verlagsprospekt mit Stimmen zum Buch. Rücken gebräunt und
schwach angerändert, sonst gutes Exemplar.
Torrilhon, Tony. Judith et Holopherne d’après le
livre ‚Judith‘ de la Bible. 30 gravures. Bln., Hochschule der Künste 1967, 16 unpagn. S. mit 30 Origin.-Kupferstichen von Tony Torrilhon, Folio,
OPp. im OSchuber € 1250,–
Privatdruck. Frühes Werk des 1931 in Paris geborenen
Künstlers, der heute in Rheinsberg lebt. Eines von 10
num. und signierten Exemplaren auf Bütten. ‚Winter
1965/66 – Ich bin in Berlin…Am Steinplatz liegt die
Hochschule der Künste. Wie sieht es drinnen aus? Und
sofort gefällt mir die Stimmung hier. Hier möchte ich
etwas tun. Ich melde mich an. Ich bin 34. Ein altes Semester. Es ist egal. Bis 1972 werde ich an der HdK bleiben. Sechs fruchtbare Jahre…‘ (Torrilhon).
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Antiquariat Aix-la-Chapelle
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Eberhard B. Talke
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Holzschnitt-Bücher
Cicero, Marcus Tullius. Officia. Ejn Buch, so
Marcus Tullius Cicero der Römer zu seinem Sune
Marco. Von den tugentsamen ämptern … in Latein
geschriben , welchs auff begere herren Johansen
von Schwartzenberg etc. verteütschet…[von Johann Neuber]. Augsburg: Heinrich Steyner 29.
April 1531. 8 nn. Bll., XCI Bll., 1 nn. Bl., mit großem
Titelholzschnitt, 1 ganzseitigen Holzschnitt-Porträt (Johann von Schwarzenberg nach Dürer), 103
großen Textholzschnitten und 8 Holzschnitt-Initialen von Hans Weiditz, flexibles Pergament des 17.
Jahrhunderts (Notenhandschrift), folio (30,5 × 21
cm). € 6500,–
Zweiter Druck (erster Druck 16. Februar 1531) der
ersten Ausgabe von Johann Neubers Übersetzung,
die dieser auf Veranlassung des Mäzens Johann von
Schwarzenberg besorgte. VD16 C 3239; Fairfax Murray 118; Schoeller 100; Dodgson II, 143; Friedländer, S.
11f.; Butsch I, Tafel 31 (für die Initialen und Zierstücke).
100 Holzschnitte des prächtig illustrierten Werks stammen von H. Weiditz, wovon 33 bereits in der Steinerschen Petrarca-Ausgabe Verwendung gefunden hatten;
die übrigen wurden für den Cicero neu geschaffen. 1
Holzschnitt stammt von H. Burgkmair, zwei weitere
sind anonym. Zusätzlich ist der Druck mit zahlreichen
Zierstücken des vom Petrarca-Meister beeinflussten
Meisters DS und mit Initialen ausgestattet. 6 Seiten
etwas fleckig, leichter Wasserrand gegen Ende, meist
im Rand; insgesamt schönes Exemplar.
Jura – Worms. Satzung, Statuten und Ordnungen
Beständiger, gutter Regierung. Einer billichen ordenlichen Policei, In iedem Rechten gegründtes
Ebenbild … Weilant in des H. Reichs Statt Worms
fürgenomen… Frankfurt: Christian Egenolph 1531.
6 nn. Bll., LXXX Bll., mit 1 großen und 5 kleinen
Titelholzschnitten von Hans Weiditz, 1 ganzseitigen Holzschnitt-Musterstammbaum und 2 figürlichen Holzschnittleisten, flexibles Pergament des 17.
Jahrhunderts (Notenhandschrift), folio (30,5 × 21
cm) € 1250,–
10
Erste in Frankfurt erschienene Ausgabe des Wormser
Stadtrechts. (Erste Ausgabe Speyer, 1499). VD16 W
4387; Benzing, Egenolff 17; Röttinger 6; Heitz I, Tafel
XXVII verso (für die Druckermarke) = erstes Frankfurter Druckerzeichen. ‚Ein umfassendes Gesetzbuch
in 6 Büchern, von denen die drei ersten ausführlich den
Proceß, das vierte und fünfte das Privatrecht und das
sechste das Strafrecht behandeln‘ (Stintzing-L. I, 542).
Schöner Druck von Christian Egenolff, ‚den man mit
Recht als einen Meister der schön gedruckten Rechtsbücher herausstellen kann‘ (Kaspers 263). Sehr schönes Exemplar.
Jura – Bambergische Halßgerichts und Rechtlich ordnung in peinlichen sachen zu volnfarn allen
Stetten, Communen, Regimenten, Amptleuten …
Darauß auch diß büchlein gezogen, und fleissig
gemeynem nutz zugut gesamelt und verordnet ist.
Mainz: Johannes Schoeffer 20. Mai 1531. 6 nn. Bll.,
XLIIII (recte XLIII) Bll., 1 nn. Bl. (weiß), mit 22
(4 ganzseitigen) Textholzschnitten (teils von 2 Stöcken), Holzschnitt-Druckermarke, flexibles Pergament des 17. Jahrhunderts (Notenhandschrift),
folio (30,5 × 21 cm). € 4850,–
Sechste (5. Schöffersche) Ausgabe der ersten Fassung
von 1507. VD16 B 262; Roth 150; BMSTC German
books 64; Lipperheide Cg 18; Heitz II, 10 (für die Druckermarke). Nach Entwurf von Johann von Schwarzenberg erlassen 1507 von Bischof Georg III. Schenk
von Limpurg. ’Ein Werk, das sich durch Verarbeitung
und Verbindung von einheimischen und fremden, der
italienischen Strafrechtsdoktrin entlehnten Gedanken
weit über die Strafgesetzgebung der Zeit erhob und
zum Bahnbrecher der Gerechtigkeit in einer Welt der
verwilderten Strafrechtspflege werden sollte. (Conrad
II, 407 f.). Die schönen Holzschnitte, meist teilweise
veränderte Kopien der Bamberger Ausgabe von 1507,
unter Hinzufügung einiger kleineren Stöcke aus Schöffers Livius-Ausgabe von 1523, stellen den Ablauf eines
Strafprozesses im 16. Jahrhundert dar: Verhaftung, Verhör, Folter, Urteilsspruch und Vollstreckung. Schönes
sauberes und breitrandiges Exemplar.
Hauptwerk des nach diesem Buch benannten Petrarca-Meisters Hans Weiditz
Petrarca, Francesco. Hülff Trost und Rath in allem
anligen der Menschen. Francisci Petrarche… zwei
Trostbücher Von Artznei und Rath beyde im güten
und widerwertigen Glück. [Vorwort in Versform
von Sebastian Brant]. Frankfurt: Christian Egenolffs
Erben 1559. 6 nn. Bll., 222 römisch nummerierte
Bll., mit schwarz und rot gedrucktem Titel, großem
Titelholzschnitt und 259 teils blattgroßen Textholzschnitten von Hans Weiditz, blindgeprägtes
Schweinsleder der Zeit über Holzdeckeln, schwarz
geprägtes Wappen auf Forderdeckel mit den Initialen V.E.P., datiert 1562, 2 Schließen, folio (30,4 × 19,5
cm). € 6800,–
STC German Books 686; VD 16 P 1728; Dodgson II,
158, 77; Röttinger, Weiditz 24; Musper L 202; Fiske, A
Catalogue of Petrarch Books. Ithaca, NY 1882, p. 23
– Nach der Augsburger Ausgabe von 1532 gedruckte
vierte deutsche Ausgabe von Petrarcas ‚De Remediis
utriusque Fortunae‘. Eines der schönsten deutschen
Holzschnittbücher der Renaissancezeit mit den teils
blattgroßen und meist halbseitigen Holzschnitten des
nach diesem Werk benannten Petrarca-Meisters, dessen
Identität von Röttinger Hans Weiditz (um 1495–1536)
zugewiesen wurde. Rücken erneuert, einige Holzschnitte in schwächeren Abdrucken, teils leicht bebräunt, insgesamt gutes Exemplar.
11
Antiquariat Banzhaf
Stand 56
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Illustrierte Bücher · Photographie · Naturwissenschaften · Buchwesen
Scheuchzer, J(ohann) J(akob). Herbarium diluvianum. Editio novissima, duplo auctior. Leiden,
Van der Aa 1723. Gest. Titel mit großer Vignette
v. Huber nach Füssli, gest. Porträt Scheuchzers
vor landschaftlichem Hintergrund von Nutting
nach Füssli, 14 Kupfertafeln. (4) mit gest. Titelvignette, 119 (5) Seiten. Pergamentband d. Zeit auf
fünf Bünden mit kalligr. Rückentitel. Folio. Gering fleckig. Rückenbezug mit zwei kleinen Einrissen. € 2000,–
Nissen BBI, 1752. Poggendorff II, 792. Hunt II, 456.
Schuh 2807. Zweite Ausgabe. Gegenüber der EA von
1709 um 4 Tafeln und 50 Seiten Text bedeutsam erweitert. Sehr schönes breitrandiges Exemplar. Die Tafeln sind jeweils einem bedeutenden Wissenschaftler
gewidmet, so Tafel II Isaac Newton; Tafel III Jean
Paul Bignon; Tafel VII William Sherard und Tafel XI
Herman Boerhaave. „(Scheuchzer) is also considered
the founder of paleobotany … and of European paleontology … and his work ‚Herbarium diluvianum‘
remained a standard through the nineteenth century“
(P. E. Pilet in DSB XII, p. 159).
Jungmann, Gustav Adolph. Die Auvergne in
Frankreich in vier und dreißig Originalzeichnungen. London: Fitzroy Mansion, 90 Charlotte
Street W. und Paris: 110 rue Richelieu près le Boulevard des Italiens um 1869–1870. Kalligraphisch
gestaltetes Titelblatt, 33 (statt 34) auf Kartons
mont. und überwiegend aquarellierten Originalbleistiftzeichnungen, verschiedene Größen (oktav
bis folio). Lose eingelegt in grüner Maroquinkassette über Holz mit goldgeprägten Rückenfileten.
Vorderdeckel eingefasst von breitem goldgeprägten Rahmen mit Füllung. Mittig goldgeprägte
Widmung „Ihrer Majestät der Kaiserin Augusta
in tiefster Ehrfurcht gewidmet“. Eck- und Stehkantenvergoldung. Doublüre. Vorderer Spiegel
mit gewässerter Seide belegt, eingefasst von grünem Maroquinrahmen mit reicher Goldprägung.
Innenseiten mit gewässertem Seidenbezug. Seitenteile der Kassette mit Goldfarbe bemalt. Metallschließe und Hafte. Gr-Folio (585 × 430 mm).
Kanten berieben, Ecken wenig bestoßen. Schlüssel
für Schließe fehlt. € 6500,–
Imposantes Geschenk für Augusta Marie Luise Katharina von Sachsen-Weimar-Eisenach (1811–1890),
als Ehefrau Kaiser Wilhems I. deutsche Kaiserin und
12
Königin von Preußen. Beiliegend: 4 Quart-Seiten mit
eigenhändigem handschriftlichem Verzeichnis der
enthaltenen Sujets. Dort ist auch alt angemerkt, dass
die Nummer 34 fehlt, da die Originalzeichnung als
Vorlage für einen Holzstich (Buch- oder Zeitungsillustration ?) verwendet wurde. Die Blätter teils unter
Passepartout gelegt. Einige mit Anmerkungen auf den
Unterlagekartons. Ein Blatt mit kleiner Bereibung.
Die Zeichnungen im Bild signiert und datiert 1869
(bis auf eine mit 1870) wohl dem Zeitpunkt der Reise.
Sie zeigen Landschaftsstudien, Ansichten von Städten, Dörfern und einzelnen Gebäuden sowie Genreszenen von Jahrmärkten, Straßen und Plätzen.
Lediard, Thomas. Eine Collection curieuser Vorstellungen, in Illuminationen und Feuer-Wercken
so in denen Jahren 1724 biß 1728 inclusivè, bey
Gelegenheit einiger Publiquen Festins und Rejouissances in Hamburg und mehrentheils auf
dem Schau-Platze daselbst, unter der Direction
und von der Invention Thomas Lediards … sind
vorgestellet worden; In sechszehn großen Kupfer-Platen sauber gestochen und auff das accurateste abgebildet; Nebst derselben besondern, vollkommenen und ausführlichen Beschreibungen: In
welchen etliche Hundert dabey vorgestellte SinnBilder, nebst dazu gehörigen Lateinischen und
in Teutschen Versen explicirten, emblematischen
und andern Inscriptionibus und Titeln enthalten.
Hamburg, Stromer 1730. Gest. Porträt Lediards
von Fritzsch in reichem allegorischen Rahmen,
45 nn. Bll., Titel in Rot- und Schwarzdruck mit
zahlr. Kopf- und Schlussvignetten in Holzschnitt,
18 (17 teils mehrfach gefalt.) Kupfertafeln von
Fritzsch, Böcklin, Krügner und Brühl nach Lediard. Brokatpapiereinband d. Zeit. Folio. Vorderdeckel mit ergänzter Eckfehlstelle, Umschlag
hinterlegt. € 8000,–
Nicht bei Philip. Lotz, Feuerwerk S. 95. Ornamentstichkat. Berlin 2889. Vinet 726. Ruggieri 987. Vgl.
Watanabe-O’Kelly, Festivals and ceremonies 2842
(nur zwei Teile). Erste und einzige Ausgabe dieses
seltenen Festbuches. Enthält insgesamt 10 Teile mit
Zwischentiteln, jeweils einem zeitgenössischen Herrscher gewidmet. Die Tafeln mit Darstellungen der
Festbeleuchtungen, Feuerwerke und sonstigem Festschmuck, entworfen von Lediard. „Thomas Lediard,
Sekretär des englischen Gesandten in Hamburg, der
auch von 1722–1728 Direktor des dortigen Opernhauses war, schaltete bei Gelegenheit fürstlicher Geburtstage und anderer Feiern in Opern und Serenaden
Zwischenszenen mit zentralperspektivischen Dekorationen in festlicher Beleuchtung ein. Meist waren
auf ihnen auch Ansichten aus dem Lande des gefeierten Fürsten dargestellt, zum Beispiel London, davor
Wache haltende Grenadiere, aus deren hohen Blechmützen kleine Raketen und andere Feuerwerkskörper aufstiegen. Lediard mag der Erfinder dieser besonderen Form von Illuminationen und Feuerwerken
gewesen sein, er behauptet auch in dem Druckwerk,
das von ihnen Kunde gibt, er „musste das Project
eines illuminirten Theatri entwerffen, auch selbiges
zur Execution bringen“ weil „kein eigentlich dazu
bestellter Mahler … bei der Opera engagirt gewesen“.
Aber wir wissen jetzt, dass gerade zu jener Zeit, als
diese Veranstaltungen stattfanden, 1724–1728, Jacopo
Fabris als Theatermaler am Hamburger Opernhause
tätig war. Und letzterer wird es auch gewesen sein,
der die Bühnendekorationen nach den Angaben Lediards ausführte“ (Lotz, S. 45). Erste und letzte Blatt
mit kleinen Eckläsuren. Textblatt mit vereinzelt stärkeren Randbräunungen, Tafeln auf starkem Papier
nicht betroffen. Zwei Tafeln mit hinterlegten Falzeinrissen, zwei Tafeln mit bräunendem Fleck. Insgesamt gutes Exemplar.
Mechanik – Erklärung der nothwendigsten
­Begriffe und Woerter, so bey der BewegungsKunst fürkommen (Kopftitel). Deutsche Handschrift auf Papier. Ohne Ort und Jahr (Deutschland um 1750). 328 nummerierte Seiten (recte
329 – Seite 42 doppelt gezählt) mit über 250 sehr
fein und detailliert ausgeführten Federzeichnungen mit Abbildungen von Versuchsanordnungen,
Maschinen und geometrischen Konstruktionsdetails. Halblederband um 1800 mit goldgeprägtem Rücken­
schild ‚Mekanik‘ und Filetenvergoldung auf Rücken. Gr- 4to (320 × 240 mm).
Rückenbezug am Kopfkapital restauriert, Deckel
beschabt, Kanten bestoßen. Auf vorderem Spiegel älterer Namensstempel von Valdemar Borgesen. € 7000,–
Sehr sorgfältig ausgeführtes Manuskript über alle
Aspekte der Mechanik. Neben den ausführlichen mit
zahlreichen Rechenbeispielen erläuterten und fundierten theoretischen Aspekten werden auch zahlreiche mechanische Maschinen und ihre Wirkungsweise
in Text und Bild erklärt, darunter verschiedene Waagenformen, eine Berghaspel und eine Erdwinde, ein
Wegmesser oder Meilen Karren, ein Neigewagen, eine
Maschine zur Untersuchung des Verhältnisses von
Kraft und Last, diverse Pressen, diverse Schraubenmechaniken und Lastzüge mit Übersetzungmechanismus sowie Bock- und Hebezeuge. Zu Beginn ein
weißes Blatt vorgebunden (für den nicht mehr fertiggestellten Titel ?), letztes Blatt verso weiß. Sehr gut
erhaltene, in einer vorzüglich lesbaren Handschrift
ausgeführte Handschrift, ungewöhnlich reich illustriert mit feinen und bis in Details hinein ausgestal-
teten Federzeichnungen eines unbekannten Autors,
der gleichwohl ein Fachmann und Kenner der Materie war. Vereinzelt wenig braunfleckig, ein sehr schönes breitrandiges Exemplar auf festem Büttenpapier.
Roppelt, Johann Bapt(ist). Practischer Entwurf
eines neu zuerrichtenden Urbariums, Saal- oder
Lager-Buchs, zum Gebrauch der Lehenherrschaften, Beamten, Amtverwalter, Kameralisten, Feldmesser … Mit vielen Kupfertafeln. 2 Teile in einem
Band. Nürnberg, Raw’schen Buchhandlung um
1792. Gest. Titel in prachtvoller Rahmung mit
Feldmessergerätschaften von G. Vogel nach J. E.
Ihle, (4). 24 Seiten; 55 (1) Seiten. Mit 13 (3 teils
mehrfach gefalt. und 9 doppelblattgr.) Kupfertafeln wovon 12 in prachtvollem zeitgenössischen
Kolorit. Halblederband d. Zeit. Deckel mit Marmorpapier bezogen. Folio. Kapitale unauffällig
restauriert. € 7500,–
Erste Ausgabe. Text auf bläulichem starken Büttenpapier gedruckt. Schönes breitrandiges und annähernd fleckenfreies Exemplar.
Rath, Carl. Koenigreich Württemberg und die
Fürstenthümer Hohenzollern etc. Tübingen, Carl
Rath 1833. Farbig bemalte Gipskarton-Reliefkarte
mit Inletkarte in der linken unteren Ecke „Der
Bodensee mit seinen Tiefen“. In schwarzem Holzrahmen der Zeit mit goldfarbenem Zierrähmchen.
Gr- Folio (730 × 580 mm – Bildbereich). Zwei
kleinere Absplitterungen in den Rändern (ohne
Berührung des Kartenbildes), das Relief mit wenigen kleinen Bereibungen. € 8500,–
Sehr detailliert ausgeführte Karte, mit Einzeichnung
der Weiler, Dörfer und Städte, das fein ausgearbeitete Höhenrelief verleiht der Karte dreidimensionale
Wirkung. Über den außergewöhnlichen Lebensweg
des Verfassers, vgl. Thomas Rathgeber: Zum 175-jährigen Jubiläum der Erpfinger Bärenhöhle wurde das
erstaunliche Leben des angeblich verschollenen Karl
Rath (1802–1876) in Brasilien bekannt. (In: Laichinger Höhlenfreund, Jg. 44, Seiten 228–231). Karl Rath
(Stuttgart, 1802 – Sao Paulo, 1876) Konservator am
Naturalienkabinett in Tübingen, publizierte 1834 die
24-seitige Broschüre „Beschreibung der bei Erpfingen … neu entdeckten Höhle“. Sie gilt als erster
Schauhöhlenführer der Schwäbischen Alb und ist
ein Meilenstein der Höhlenforschung in Württemberg. Nach seiner Entlassung in Tübingen und weiteren Zwischenstationen in Öhringen und Heilbronn
wanderte Rath 1845 nach Brasilien aus. Seine dortigen
Aktivitäten galten vor allem der geologischen Untersuchung von Rohstofflagerstätten und der Landvermessung und kartographischen Erfassung von Gebieten im Staate Sao Paulo. Im Lauf des Jahres 1850
wurde er in der Stadt São Paulo sesshaft. Bereits ein
Jahr später bekam er einen ersten Regierungsauftrag
als Ingenieur zum Bau einer Straße. 1854 beantragte
er die brasilianische Staatsbürgerschaft. 1876 starb
er in Sao Paulo. – Unikale und dekorative Karte des
Königreiches Württemberg.
13
Bibermühle – Heribert Tenschert
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Illuminierte Manuskripte · Schöne und seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts
Biblia latina. Bologneser Prachtbibel für Karmeliter, aus der Zeit kurz nach 1300, zweifach signiert
vom Schreiber Magister Cabrinus aus Cremona, illuminiert von der Werkstatt des Jacopino da Reggio,
um 1300–10. € 850 000,–
74 Bilder: darunter die Prachtseite zu Beginn der
Genesis mit Bildleiste in voller Kolumnenhöhe und
drei Bildern im unteren Randstreifen; der Beginn des
Alten Testaments mit großer historisierter Initiale
und dreiseitiger Bordüre mit zwei Bildmedaillons;
kolumnenbreites Bild und 67 historisierte Initialen
unterschiedlicher Größe, vorwiegend für die Anfänge der Bibelbücher mit unterschiedlich stark in
den Rand ausstrahlendem Blattwerk.
Illuminierte Handschrift in lateinischer Sprache in
Schwarz und Rot auf Pergament, in gotischer Bücherminuskel. 541 Blatt. Folio (Blattgröße: 308 × 224 mm).
Einband: Blindgeprägter Kalblederband des 16. Jhdts.,
Rücken später ergänzt.
Vollständig und vorzüglich erhalten. Anweisungen für
den Rubrikator in kleiner schwarzer Kursive; ebenso
meist die Einstiche für die Reglierung, das sogenannte
pricking, was darauf schließen läßt, daß der Band so gut
wie unbeschnitten ist. Ursprünglich wohl zweibändig,
heute als Pandekt gebunden.
Vom Schreiber Magister Cabrinus von Cremona am
Ende der Apokalypse und am Ende der Interpretationen der hebräischen Namen signiert: „Gratia domini
nostri Ihesu Christi eiusdemque matris virginis Marie,
magister Cabrinus de Cremona hunc librum scripsit.
Deo gratias“ (fol. 495r) und „Expliciunt interpretationes bibliotece. Deo gratias Cabrinus scripsit“ (fol. 534).
Seines Titels Magister wegen wird Cabrinus in einer
Universität – Bologna oder Paris – studiert haben; der
Toponym „von Cremona“ schließt die Entstehung der
Bibel dort aus. Die Buchmalerei deutet auf Bologna als
Entstehungsort; die drei Darstellungen von Karmelitern (fol. 10, 13 und 241v) lassen an das Karmeliterkloster von San Martino in Bologna zumindest als Bestimmungsort denken.
14
Zum Stil
Im Gegensatz zu den Bologneser Bibeln des primo
stile, vertritt das vorliegende Exemplar eine üppigere
und durch das viele bombierte Blattgold auch schon
von Anfang an teurere neue Stufe der Buchmalerei
von Bologna. Sie entstand in jener Zeit, in der Dante
seine berühmten Sätze über die Buchmaler von Bologna schreibt. Ausgerechnet unter die Hochmütigen
reiht er den schon vor 1300 verstorbenen Oderisi da
Gubbio ein und stellt ihm den ebenso hochmütigen
Francesco da Bologna gegenüber (Divina Commedia,
Purgatorio XI, 79 ff.).
Die Entstehungszeit kann um 1300/10 angesetzt werden, zu jenem Zeitpunkt verfügen die Buchmaler in
Bologna über eine sehr viel reichere und strahlendere
Palette als in den vorangegangenen Generationen. Das
zeigt sich hier im hinreißend farbstarken Kolorit. Der
Akanthus ist voll entwickelt; mit falschen arabisch wirkenden Buchstaben wird gespielt.
Die kräftig gestalteten, dunkel modellierten Gesichter
lassen an den Kreis des Illuminators denken, den man
als Jacopino da Reggio anspricht, seit seine Signatur in
einem Exemplar von Gratians Decretum aufgetaucht ist
(Biblioteca Apostolica Vaticana, Vat.lat. 1375).
Ein Musterbeispiel jener Buchkunst der Universitätsstadt Bologna, die zu gutem Recht in jener
Zeit das Buchwesen ganz Italiens und wenig später
über die Verbindungen mit Prag auch weite Teile des
Nordens entscheidend geprägt hat. Heute sind nur
noch ein, zwei Bibelhandschriften solcher erstaunlichen Qualität in Privathand. Die Abstraktion der
Buchmalerei des ersten Bologneser Stils mit ihrem
strengen Farbkanon ist hier überwunden und man
geizt nicht mehr mit Gold. Diese neue Stilperiode
setzt alles daran, die hohe Tradition der Bologneser
Buchmalerzunft zu wahren und wenn möglich noch
zu erhöhen.
Sehr ausführliche, erschöpfende Beschreibung in unserem soeben erschienenen Katalog 67: Unterwegs zur
Renaissance, H. Tenschert (Hrsg.), 2011, Nr. 3. (Siehe
Tafel 1 und 2)
15
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Balzac, Honoré de. La Peau de chagrin. Études
sociales. Paris, Delloye/Lecou, 1838. Titel, 402 S.,
1 Bl. Mit Titelvignette und 100 Textillustrationen
von Baron, Janet-Lange, Gavarni u.a., in Stahl gestochen von Brunellière, Nargeot, Langlois u.a.
Vermehrt um eine Extra-Suite von 84 Illustrationen
auf China, teils montiert auf starkem Papier, und
um 6 Extra-Abzüge in kleinerem Format. Dunkelblauer Halbmaroquinband der Zeit mit Lederecken,
Kopfgoldschnitt und dekorativer Rückenvergoldung. 4°. € 7000,–
Goethe, (Johann Wolfgang). West-oestlicher
Divan. Stuttgard, Cotta, 1819. Titelkupfer, gestochener Titel, 556 S. Dekorativer Halblederband im
Stil der Zeit mit farbigem Rückenschild und -vergoldung. € 4500,–
Erste Ausgabe in der Vorzugsausgabe auf Velin mit dem
ursprünglichen Druck der Seiten 7–10, die Goethe verärgerten. Fleckenfreies Exemplar, die korrigierten Seiten 7–10 zusätzlich am Schluss eingebunden.
„Balzac illlustré“. – Erster Druck dieser ersten illustrierten Ausgabe, splendid ausgestattet. – Carteret
III,41–46 – Vicaire I,184 – Sander 43 – Über diese Ausgabe und ihre Erwerbung auf einer Münchner Auktion
1916 berichtet ausführlich und amüsant Walter Benjamin in: „Ich packe meine Bibliothek aus“.
Nestroy, Johann. Zwei Sammelbände mit 9 Erstausgaben und der Erstveröffentlichung in 2. verbesserter Auflage. Wien, Wallishauser, 1838–1849.
Halbleinenbände der Zeit mit Rückentitel (verblasst). € 5000,–
Baudelaire, Charles. Théophile Gautier. Notice
littéraire précédée d’une lettre de Victor Hugo.
Paris, Poulet-Malassis et de Broise, 1859. Frontispiz mit Porträt Gautier von Émile Thérond. Vortitel, Titel in Schwarz und Rot, III, 68 S. auf papier
de Hollande. Blauer Halblederband der Zeit mit
Rückentitel und -verzierung in Gold, Lederecken,
Kopfgoldschnitt. € 2000,–
Sammlung fast aller zu Lebzeiten des Autors erschienenen Theaterstücke, mit allen 8 Titelkupfern. Gutes,
kaum gebräuntes Exemplar, die Kupfer in frischem Kolorit. – Enthält: Der böse Geist Lumpacivagabundus.
1838. – Eulenspiegel, oder Schabernack über Schabernack. 1841. – Die verhängnisvolle Faschingsnacht. 1841.
– Der Talisman. 1843. – Einen Jux will er sich machen.
1844. – Glück, Mißbrauch und Rückkehr. 1845. – Das
Mädl aus der Vorstadt. 1845. – Der Zerrissene. 1845. –
Unverhofft. 1849. – Der Unbedeutende. 1849.
Erste Ausgabe, sehr selten, in der Vorzugsausgabe auf
papier hollande. Einband gering berieben, sonst sehr
gut erhalten. – Carteret I,126 – Vicaire I,345 – Essay
Baudelaires über den Schriftsteller und Freund Gautier,
dem er „Les Fleurs du Mal“ gewidmet hat.
Blanqui, A(guste). L’éternité par les astres. Hypothèse astronomique. Paris, Baillière, 1872. 77 S.
Orig.-Broschur. € 1200,–
Erste Ausgabe, sehr selten, entstanden während des
letzten Gefängnisaufenthalts des Sozialisten und Politikers. – Die Abhandlung wurde 1937 Walter Benjamin
zum Schlüsselerlebnis für die eigene Baudelaire-Arbeit.
– Titel mit Besitzvermerk, sonst frisches Exemplar.
Fontane, Theodor. Effi Briest. Roman. Berlin, Fontane, 1896. 2 Bl., 520 S. Blauer Orig.-Leinenband mit
Rücken- und Deckeltitel. € 4500,–
Erste Ausgabe. – Gutes Exemplar, Papier leicht gebräunt. Kleiner Name auf Titel.
16
Nietzsche, Friedrich. Der Fall Wagner. Ein Musikanten-Problem. Leipzig, Naumann, 1888. Titel, 3
Bl., 58 S. Dekorativer Halblederband mit Rückentitel und -vergoldung, Kopfgoldschnitt. € 3500,–
Erste Ausgabe, sehr selten. Schönes Exemplar, Titel mit
kleinen Stockflecken.
Schreber, Daniel Paul. Denkwürdigkeiten eines
Nervenkranken nebst Nachträgen und einem Anhang. Leipzig, Mutze, 1903. XV S., 1 Bl., 516 S., 2
Bl. Orig.-Halblederband. € 3000,–
Erste Ausgabe, von großer Seltenheit. Die Familie des
Autors soll die Auflage aufgekauft und aus dem Verkehr gezogen haben. – Dem Buch widmete Freud 1911
einen bedeutenden Aufsatz zum Problem der Paranoia.
– Gutes Exemplar.
Morgenstern, Christian. Galgenlieder. Berlin,
Bruno Cassirer, 1905. 4 Bl., 48 S., 1 Bl. auf
Bütten. Illustrierte Orig.-Broschur. Umschlagzeichnung von Karl Walser. € 1200,–
Erste Ausgabe. Mit handschriftlicher Widmung
Morgensterns für den Freund Julius Moos, datiert Berlin, März 1905. – Rücken handschriftlicher
Titel; sehr gutes Exemplar.
Roth, Joseph. Rechts und Links. Roman.
Berlin, Kiepenheuer, 1929. 370 S., 1 Bl. Orig.-­
Leinen. € 5500,–
Erste Ausgabe. Mit handschriftlicher Widmung
des Autors für Walther Brecht (1876–1950): „Dem
geliebten Professor Walther Brecht sein dankbarer
Schüler Joseph Roth.“ – Mit Walther Brecht verband Roth seit seiner Wiener Studienzeit 1914–1916
eine persönlich-freundschaftliche Beziehung. Ihm
verdankte er bedeutsame Einflüsse und Förderung.
– Wie alle Widmungsexemplare Roths von großer
Seltenheit. – Einbandrücken ausgeblichen, sonst
frisches Exemplar.
Maillol – Vergil. Die Eclogen. In der Ursprache und
deutsch. Übersetzt von Rudolf Alexander Schröder.
Weimar, Cranach-Presse, 1926. Mit 43 Orig.-Holzschnitten von Aristide Maillol und 16 Initialen von
Eric Gill. Roter Maroquinband in Halbpergamentmappe. – Mit einer Extra-Suite aller Holzschnitte
in Rotdruck auf Alt-China, alle unter Passepartout.
4°. € 24 000,–
Schnitzler, Arthur. Liebelei. Schauspiel in drei
Akten. Berlin, S. Fischer, 1896. 142 S., 1 Bl. Orig.Broschur. € 2000,–
Ein Meisterwerk der Buchkunst des 20. Jahrhunderts
in bester Erhaltung. Eines der 36 Luxusexemplare auf
Kessler-Maillol-Seidenpapier. Hier mit der seltenen
Extra-Suite der Holzschnitte in Orig.-Halbpergamentmappe und Schuber. (Siehe die Abbildung)
Scholem, Gerhard. Amtliches Lehrgedicht der
Philosophischen Fakultät der Haupt- und StaatsUniversität Muri. Zweite umgearbeitete und den
letzten approbierten Errungenschaften der Philosophie entsprechende Ausgabe. Muri, Verlag der
Universität, (1928). 38 S. als Blockbuch. Orig.-Karton. € 1500,–
Benjamin, Walter. Einbahnstrasse. Berlin, Rowohlt,
1928. 83 S. Orig.-Broschur. Umschlagentwurf von
Sasha Stone. € 8000,–
Sehr seltene erste Ausgabe. Frisches Exemplar. In
diesem Zustand kaum mehr aufzufinden.
George, Stefan. Die Bücher der Hirten- und Preisgedichte, der Sagen und Sänge, und der hängenden
Gärten. Berlin, Verlag der Blätter für die Kunst,
1895. 110 S., 1 Bl. auf Bütten. Orig.-Umschlag mit
Titelaufdruck. € 3000,–
Erste Ausgabe, erschienen als Privatdruck in nur 200
Exemplaren, sehr selten. Gut erhaltenes Exemplar.
Erste Ausgabe. Mit handschriftlicher Widmung des
Autors: „Herrn Prof. Dr. Frh.-v.Berger in dankbarer
und herzlicher Verehrung“, datiert Wien, 4.3.1896. –
Gutes Exemplar.
Privatdruck, erschienen in 250 nummerierten Exemplaren; sehr selten. Mit der Druckwidmung: „Seiner
Magnifizenz Walter Benjamin, Rektor der Universität
Muri, damals wie heute gewidmet zum 5. Dezember
1927 vom Verfasser.“ – Gutes Exemplar.
Valéry, Paul. La jeune parque. Paris, Éditions de la
Nouvelle Revue Française, 1917. 48 ungezählte Seiten auf vergé d’arches. Dekorativer Halblederband
mit Lederecken, Kopfgoldschnitt, Orig.-Broschur
eingebunden. 4°. € 1500,–
Erste Ausgabe. Frühes Hauptwerk Valérys, erschienen
in 575 nummerierten Exemplaren. Schönes Exemplar.
Kafka, Franz. Gesammelte Schriften. 6 Bände. Herausgegeben von Max Brod in Gemeinschaft mit
Heinz Politzer. Berlin, Schocken Verlag, 1935 (Bd.
1–4); Prag, Heinrich Mercy Verlag, 1936–1937 (Bd.
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Warburg, A(by). Heidnisch-antike Weissagung in
Wort und Bild zu Luthers Zeiten. Heidelberg, Winter, 1920. 102 S., 1 Bl. mit 30 Textabbildungen, 5
Tafeln. Orig.-Broschur. € 1200,–
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Erste Ausgabe, sehr selten. Exemplar aus Bibliothek
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Gmelin, Wilhelm Friedrich (1760 Badenweiler –
Rom 1820). Veduta di Monte Cavo, Rocca di Papa,
e di Palazzuola prese nell’interno del Ninfeo del
lago di Albano sotto Castelgandolfo, 1811. Kupferstich auf Velin-Papier. 271 × 342 mm, Blattmaße
462 × 653 mm. Provenienz: „FC“ in rundem und
„Pa 1“ in ovalem Prägestempel (nicht bei Lugt). Literatur: Stefan Borchardt, Wilhelm Friedrich Gmelin. Veduten und Ideallandschaften der Goethezeit,
Ausstellungskatalog Kunststiftung Hohenkarpfen,
Beuron 2010, Nr. 155. € 800,–
Gmelin, aus dem badischen Badenweiler gebürtig, gehört zu den zentralen deutschen Graphikern in den
Jahren um 1800. In Rom tätig, behauptet er eine eigene
Position, weil es sich bei seinen Arbeiten im Wesentli-
18
chen um Kupferstiche handelt oder um mit Kupferstich
überarbeitete Radierungen. Die Ansicht von Palazzuola gehört zu einer Reihe gleichformatiger Ansichten
aus der Umgebung Roms, die über Jahre entstanden
und als Einzelblätter konzipiert waren. Erst nach Abschluss des Projekts gab Gmelin die Blätter geschlossen
heraus und versah die Kupferplatten mit einer Nummerierung. Wie der Text unter der Darstellung präzise
angibt, geht der Blick aus einem antiken Nymphäum
über den Albaner See und das Kloster Palazzuola zum
Monte Cavo, auf dem in antiker Zeit ein Jupiter Tempel
stand. Die Staffagefiguren im Vordergrund geben mit
ihren Trachten gewünschtes Lokalkolorit. Der Albaner
See war ein beliebter Ort bei Touristen, die gerne solche
Blätter als Souvenir erwarben.
Sichem I, Christoffel van (1546 – Amsterdam
– 1624). Judith mit dem Haupt des Holofernes,
nach Hendrick Goltzius, ca. 1600–10. Chiaroscuro-Holzschnitt (Strich- und eine Tonplatte in
gelblichem Grün) auf Bütten-Papier. 137 × 104 mm.
Bartsch (van Sichem I nach Goltzius), S. 126, Nr.
1; Hollstein (nach Goltzius) 397; Hollstein (van Sichem I) 131; Bialler 58 II (von II). Wasserzeichen:
Gotisches p. Provenienz: ­Kennedy ­Galleries, New
York (mit deren Lagernummer a67074). € 5700,–
Christoffel van Sichem I ist der älteste Vertreter einer
Familie von professionellen Formschneidern, die
Zeichnungen in Holzschnitte umsetzten. Aufgewachsen in Amsterdam, war er zeitweise in Straßburg und
Basel tätig. 1598 kehrte er in die Niederlande zurück.
Der vorliegende Chiaroscuro-Holzschnitt entstand
Anfang des 17. Jahrhunderts, als er noch weitere Vorlagen Goltzius’ in Holz schnitt. In dem vorliegenden
Blatt ist die künstlerische Auseinandersetzung mit dem
Werk Lucas van Leydens sichtbar.
19
Musikantiquariat Adam Bosze
Stand 33
Kiralyi Pal u. 18. I/2. · 1053 Budapest, Ungarn
Telefon +36 (0)1235 07 51 · Mobil +36 (0)30 222 76 50 · Fax +36 (0)1235 07 52
E-Mail: [email protected] · Internet: www.musikantiquariat-bosze.eu
Musik · Autographen
Baillot, Pierre Marie François de Sales. L’Art du
Violon. Nouvelle Méthode. Dédiée à ses eleves par P.
Baillot. Membre de la Legion d’Honneur de la musique particuliére du Roi et Professeur au Conservatoire de musique. Traduction allemande par J. D.
Anton [Cah. 1–5 in 2 Bände, komplett] – Mayence et
Anvers, [1836], B. Schott. PN 4260. Cah. 1. 3 Tafel,
[4], 41, [1] p. Cah. 2. [1], p. 42–84. Cah. 3. p. 85–134,
[2]. Cah. 4. p. 135–187, [1]. Cah. 5. [1], p. 188–283,
[1] p. 340 mm – Hofmeister Januar-November 1836.
Otto Haas 45/3 (Seitenzahl nur 279). Erste deutsche Ausgabe (die französische Erstausgabe erschien
1834). Einband der Zeit mit Original-Umschlägen
(gestempelt). Breitrandiges, verlagsfrisches Exemplar. € 320,–
Sehr seltenes Werk von Baillot, der als Komponist die
Literatur seines Instruments durch eine große Zahl
wertvoller Werke bereichert hat. Die 1834 veröffentlichte „L’art du violon“ hat eine ebenso weite Verbreitung gefunden wie die 24 Etuden für Violine und Begleitung einer zweiten Violine von 1851, als Folgewerk
des Werkes L’Art du violon.
Bartók, Béla. Volksmusik der Rumänen von Maramureş von Béla Bartók. In: Sammelbände für vergleichende Musikwissenschaft. Herausgegeben von
Carl Stumpf und E. M. von Hornbostel. Vierter
Band – München, 1923, Drei Masken Verlag. 1 Bildbeilage, I-XXXVII, [3], 226, [4] p. 260 mm – Erstausgabe der höchstbedeutenden volksmusikalischen
Schrift von Béla Bartók. Original-Ganzleinenband mit Goldprägung. Winzige Gebrauchsspuren. € 290,–
„Bartók kam am 14. März 1913 von Budapest nach
Sighet-Maramureş. In Sighet mietete er auf dem Markt
einen Zweispänner und legte mit ihm den 45 km langen Weg bis Ieud zurück. Er hielt vor meiner Wohnung
und entstieg dem Wagen: ein magerer Mann von mittlerer Statur mit Brille, mit nach hinten gekämmtem,
kastanienbraunem Haar, stets nachdenklich, nicht gesprächig, der, wenn er sprach, so nur über das, was mit
dem Sammeln der Volksmelodien im Zusammenhang
stand. Er hatte eine breite gewölbte Stirn und Augen
mit tiefdringendem Blick. Da er magenleidend ist, bat
er meine Frau, beim Kochen keinen scharfen Paprika
zu benutzen. Er war ständig abgespannt, jedoch unermüdlich bei der Arbeit. Unter seinem Gepäck befand
sich auch ein Phonograph, den er zur Aufnahme der
Lieder benutzte. Außerdem waren da einige Schachteln
20
mit Walzen, die die Stimmen der Sänger automatisch
fixierten. Nach der 4–5 Stunden dauernden Reise auf
der schlechten Straße machte er nur kurze Zeit Rast
und begann alsbald mit der Arbeit. Groß war das Staunen, als nach Beendigung des Gesanges die Lieder aus
dem Apparat von neuem ertönten. Nachdem wir das
Sammeln in der Gemeinde Ieud abgeschlossen hatten,
begaben wir uns in andere Gemeinden. Manchmal
schickten uns auch die Geistlichen von einem Dorf zum
anderen, da wir in jedem Dorfe beim Dorfpfarrer Logis
nahmen, der uns dann versorgte und uns behilflich war,
die Sänger, Geiger usw. herbeizuschaffen. Da zu dieser
Zeit im Tale von Maramureş sowie in den Tälern von
Iza, Cos, Visau und Mara weder eine Eisenbahn noch
Autobusse oder Lastautos verkehrten, bereisten wir
die Gegend auf diese patriarchalische Art.“ (Bîrlea, I.:
Béla Bartók şi legăturile sale cu Maramureşul. In: Studii
Muzicologice, Bucureşti, 1957. p. 57–80.)
Böheim, Joseph Michael. Auswahl von Maurer
Gesängen mit Melodien der vorzüglichsten Componisten. Erste, Zweite [und Dritte] Abtheilung.
Gesammlet und herausgegeben von J. M. Böheim.
Neue Ausgabe – Berlin, 1817, 1819, 1814, Friedrich
Maurer. I-XI, [1], 181, [1] p.; I-X, 330 p.; III-X, 232
p., Quer-Format, 220 mm € 1600,–
Eitner Bd. 2. p. 85. (zeigt nur 2 Abteilungen), Kinsky
p. 578–579, Kat. Rosenthal 26. Band 1–2 in Titelauflage, nach Eitners Seitenzahl (148, 316 S.) in erweiterter
Ausgabe, Band 3 wohl in Erstausgabe. Halblederband
im Stil der Zeit mit Gold- und Blindprägung. Titelseiten etwas gebräunt, die Notenseiten ausgezeichnet
erhalten. Titel gestochen, Noten in Typendruck. Dritte
Abteilung ohne Titelblatt. Enthält Lieder von Mozart,
Ambrosch, Wessely, Pleyel, André, Naumann, B. A.
Weber, Gürrlich, Weber, Enslin, Schulz, W. F. Schulz, J.
A. P. Schulz, Grosheim, Hurka, Franz, Nägeli, Schick,
Sterkel, Himmel, Kloß, Schmidt, Leib, Zelter, Call,
Sutor, Klipfel, Seidel, Gossec, Vogler, Righini, Reichard,
Händel, Hellwig, Salieri, E. Bach, Ebell, Schuster, Ant.
André, Moritz, Kozeluch, Seidelmann, Homilius, Halter, Lauska, Satzenhoven, Rungenhagen, Berls, Gresnich, Eunike, Haydn, Willmann, Concialini, Fischer,
Gombart, W. F. E. Bach, Beczwarzowsky, Schneider,
Leib, Olivier, Kaufmann, Meitzner, Hansmann, Beethoven, Clemens und Rößler. Äußerst selten.
Jankó, Paul von. Eine neue Claviatur. Theorie und
Beispiele zur Einführung in die Praxis – Wien, 1886,
Th. Rättig. 1 TBild, 2 Bll., I-X, [2], 11, [3], 68, I-IV p.
270 mm – Erstausgabe. Sehr selten. Vorderseite des
Original-Umschlags aufgezogen. Seiten etwas vergilbt und gebräunt, einige Eintragungen in Blei und
Farbstift. € 320,–
Paul von Jankó (1856–1919) machte 1882 von sich
reden: er stellte der Musikwelt die von ihm neu entwickelte und nach ihm benannte Jankó-Klaviatur vor.
Bei seiner Erfindung ging er von der Voraussetzung
aus, dass die normale Klaviatur die Gleichwertigkeit
der zwölf Halbtöne in der Oktave und die daraus resultierende musikalische Gleichwertigkeit aller Tonarten spieltechnisch nicht zum Ausdruck bringt. Der
größte spieltechnische Vorteil der neuen Klaviatur bestand darin, dass jede Tonart mit dem gleichen Fingersatz gespielt werden konnte, weil eine bestimmte Bewegung immer das gleiche Intervall ergibt, gleichgültig
von welcher Taste ausgegangen wird. Die angeblich
natürlichere Handhaltung und der vereinfachte Fingersatz sollten das Erlernen des Klavierspiels für Schüler
bzw. das Vermitteln für Lehrer erleichtern. Jankó, der
Mathematik und Klavier studiert hatte, lebte seit 1892
in Konstantinopel als Beamter der Tabakregie. Seine
Erfindung versuchte er in einigen Schriften inhaltlich zu
stützen, seit 1896 ging er auf Konzertreisen, um seine
Klaviatur einem breiteren Publikum vorzustellen. 1905
wurde in Wien der Jankó Verein ins Leben gerufen, der
durch Konzerte und Vorträge, belehrende Schriften,
Verleihung von Stipendien und billiger (auch kostenloser) Überlassung von Klavieren mit Jankó-Klaviatur die
Verbreitung derselben fördern wollte. Trotz aller Bemühungen von seiten Jankós, seines Klavierlehrers am
Wiener Konservatorium, Hans Schmitt (1835–1907),
der Etüden für die Jankó-Klaviatur herausgab, und des
Vereins konnte sich die neue Klaviatur nicht durchsetzen. Wohl gab es einige Pianisten, die sich die Mühe
machten, ihr Spiel auf die Jankó-Klaviatur umzustellen,
und ein Berliner Konservatorium, in dem 1906 das Spiel
auf der Jankó-Klaviatur als Lehrfach eingeführt wurde.
Jedoch die Jankó-Klaviatur war und blieb ein Sondergebiet im Klavierbau, wenn auch eine Firma wie Carl
A. Pfeiffer bereit war, das Jankó-Tastenwerk, das sie in
ganz einzigartiger, allem Bisherigen überlegener Weise
vervollkommnet hat, in ihr Programm aufzunehmen.
[Mozart, Wolfgang Amadeus] – Textbuch. Theatralische Abentheuer. Eine komische Oper in zwey
Aufzügen, nach dem Italienischem. Die Musik ist
von Cimarosa und Mozart. Aufgeführt auf dem
Hochfürstlich Esterházyschen Theater in Eisenstadt
– Eisenstadt, 1807, Fürstliche Hofbuchdruckerey.
72 p. 160 mm – Umschlag der Zeit. € 150,–
Ehem. Bibliotheksexemplar. Äußerst selten.
Walter, Bruno – Porträtphotographie mit eigenhändiger Unterschrift („Bruno Walter“) des Dirigenten. Ohne Ort und Datum. € 400,–
Photographie aus dem Atelier von Vajda M. Pál. Dunkelblaue Tinte. 135 × 85 mm – Vormals geklebt, sonst in
schönem Erhaltungszustand.
[Zweig, Stefan] – Hinterberger, Heinrich. [1.] Katalog IX. Original-Manuskripte deutscher Dichter
und Denker. Musikalische Meister-Handschriften
deutscher und ausländischer Komponisten. Eine
berühmte Sammlung repräsentativer Handschriften. I. Teil – Wien, [1936], Heinrich Hinterberger.
1 Titelbild, [6], 80, [2], Tafeln: I-LIX, [3] p. 240
mm – Gut erhalten. [2.] Katalog XX. Interessante
Autographen. I. Musiker. II. Dichter, Schriftsteller, Gelehrte, Fürsten, Militärs, Staatsmänner etc.
III. Nachtrag darunter mehrere Dokumente von
Präsidenten der USA – Wien, [1936], Heinrich
Hinterberger. I-III Tafeln, 1 Titelbild, [2], 100, IVXXIII Tafeln. 240 mm – Etwas gebraucht. [3.] Katalog 18. Autographen und historische Dokumente.
Im Nachtrag einige interessante Autographen von
Schweizer Dichtern und Gelehrten – Wien, [1937],
Heinrich Hinterberger. 48 p. 230 mm – Restauriert.
Äußerst selten. € 560,–
Zweig, der einer der kostbarsten Autographensammlungen der Welt damals zusammenstellte (um 1000
Manuskripte), entschloss sich wegen des Faschismus,
einen größeren Teil der Autographensammlung abzugeben. Ende 1935 teilte er dies erstmals in einem
Brief an seinen Sammlerfreund Karl-Geigy Hagenbach
in Basel mit, und kurz danach schrieb er sarkastisch an
Romain ­Rolland: „Das alles hängt mit der Reorganisation meines Lebens dank Herrn Hitler und den übrigen Gescheh­nissen unserer Zeit zusammen.“ Das Antiquariat Hinterberger wurde 1935 gegründet. Heinrich
Hinterberger, der für sein ungeheures Arbeitstempo
bestens bekannt war, sah darin, Teile der in Fachkreisen berühmten Sammlung Zweig zu verkaufen, die
seltene, wenn nicht einmalige Chance, die Bedeutung
seines jungen Unternehmens zu steigern. Bereits Ende
Januar 1936 war der Katalog mit 305 Nummern fertig.
Lediglich ein Stück daraus stammte nicht aus Zweigs
Sammlung, es war ein Musikmanuskript von Johannes
Brahms, dem einzigen bedeutenden Komponisten, von
dem Zweig kein Autograph zum Verkauf bereitgestellt
hatte, worauf Hinterberger ein Manuskript aus seinem
Lager als Nummer 240a in den Katalog einfügte. Mit
den weiteren Katalogen, in denen Titel auch wiederholt
aufkommen, sind die durch Hinterberger zum Verkauf
angebotene Sammlung Zweigs komplett dargestellt.
(Siehe die Abbildung)
21
Antiquariat Botanicum
Stand 50
Inhaber Eugene L. Vigil
1113 Bridgeview Dr. · Lynden, Washington 98264 WA, USA
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Bajeri, Joh. Jacobi. Oryktographia Norica, sive
rerum fossilium et ad minerale regnum pertinentium
in territorio Norimbergensi ejusque vicinia observatorum succincta descriptio. Cum Iconibus Lapidum Figuratorum. Norimbergae: Michahelles, 1708.
8vo Contemporary marble boards, spine repaired.
[10], 1–102 p., eng. title, 6 copper pl. of fossils, fossils
shells and minerals. € 2500,–
Rare. A classic work on the fossils and some minerals
found in the region surrounding the city of Nürnberg
in Germany. Baier’s Oryctographia Norica was a new,
systematic attempt to organize the natural mineral objects he found around his home city into a coherent
classification. Baier did not believe in sweeping theoretical pronouncments, instead the specimens are fully
described with many of the most interesting fossils
depicted on the finely engraved plates. By this means
he laid the foundation for the investigation of Jurassic fauna and of scientific paleontology in general and
help disprove the notion that fossils were simple jests
of nature. Baier was educated at Jena and Halle, becoming professor of medicine in Altdorf, Switzerland in
1704. In 1731, he was appointed personal physician to
the Emperor. Baier was elected a member and ultimately president of the Leopoldina Academy [Academy
of Natural Scientists]. – Hoover Collection: no. 75;
Nissen, ZBI 189.
Falconer, John [J. F.]. Cryptomenysis Patefacta:
Or the Art of Secret Information Disclosed without a Key. Containing, Plain and Demonstrative
Rules, for Decyphering all Manner of Secret Writing… And the several Mysterious Proposals for
Secret Information, mentioned by Trithemius, &c.
By J. F. London: Printed for David Brown, 1685.
8vo Modern speckled calf; ruled cover and spine.
[xx], 180 pp. Text block tightly trimmed occasionally affecting edge of letter at fore edge of marginal printing or ink marginalia. Paper flaw on D1, p.
23/24. € 1250,–
First Edition. This is the second English book on cryptology which excelled and its high quality is all the
more surprising when on considers that John Falconer
had written Cryptomenysis Paatefacta in France some
thirty years before its first publication in 1685 while serving the Duke of York, the future King James II, during
his period of exile there (1652–1660). Falconer who was
entrusted with the Duke’s private cipher until he died
22
in France, was a master of the trade. The middle of the
17th century saw the first adequate English handbook
of cryptology finally written.(By Karl de Leeuw The
history of information security: a comprehensive handbook p.303) – Galland, p.62.
Garsault, François a de. Le nouveau Parfait Marécha Ou La Connoissance Génêrale Et Universelle
Du Cheval Divisé En Sept Traités 1o De Fa Construction. 2o Du Haras. 3p De L Ecuyer & Duharnois. 4o Du Médecin Ou Traité Des Maladies Dcs
Chevaux. 5o Du Chirurgien & Des Opé Rations.
6o Du Maréchal Ferrant. 7o De L Apoticaire, Ou
Des Remedes. Avec Un Dictionnaire Des Termes
De Cavalerie Le Tout Enrichi De Cinquante Figures En Taille-Douces… Troisième Edition Dédiée À
Monseigneur Le Comte De Maurepas. Paris: Chez
Prault, [C.F. Simon, Fils], 1755. 4to Contemporary
mottled calf; spine laid down on new back; corners
repaired. [36], 641 pp. + eng. Port. + 49 eng. Pl. labeled I- xxix (Equestrian, 1 botanical & 1 insect and
rodent); 1–20 (Botanical). All edges red, dusting to
title page and portrait, dedication page without vignette and historiated capital “M,” occasional minor
damp staining to head, gutter by tail, and fore edge/
tail area which extends into edge of text, some minor
foxing to text and plates. € 1000,–
Garsault was a French writer with this book considered
the best work on horses. The book provided thorough
treatment of all aspects of horse care, riding, and medicinal treatment with remedies prepared from different
plant extracts. The Apoticaire section at the back of the
book contains 20 plates of plants and numerous recipes for preparing botanical treatments for ailments of
horses. All plates, horse and plant are carefully engraved with sufficient detail. The plates are not signed. –
Brunet, 7725 p.1496; Graesse III, 31; Nissen, ZBI, 1482.
Linnaeus, Carl. Oratio de telluris habitabilis incremento (habita cum… Johannem Westmannum
Medicinae Doctorem in Academia Regia Upsaliensi
anno MDCCXLIII Aprilis 12… rnunciaret). Et Andreae Celsii Oratio de Mutationibus Generalioribus
Quae in Superficie Corporum coelstium Contingunt. Lugduni Batavorum (Leiden): Apud cornelium Haak, 1744. 8vo. Quarter black cloth with marbled boards. [ii], [12]3–16; 17–104 pp. Some damp
stain on upper edge on a few pages. € 2800,–
Scarce first edition. Famous oration on the increase of
the earth over time, i.e. the increasing proportion of
dry land versus seas, and which contains his remarkable
ideas about the origins of biological diversity. Linnaeus
proposed that at the time of Creation there was a sole
island surrounded by vast seas (this theory had also
been proposed by Isaac Newton). A small number of
type species of plants and animals inhabited the island,
and as more land appeared these species migrated and
hybridized. Thus the present day abundance and diversity of species arose through hybridization of this small
number of initial type species and their descendants.
Darwin was familiar with this thesis and referred to it
on p 154 of his “Transmutation of Species” note book
of 1837–38: “If species made by isolation, then their
distribution (after physical changes) would be on rays
from certain spots. Agrees with old Linnaean doctrine
…). – Soulsby 1377; Hulth 41; Sandberg Cat. 12, 355.
[Lister, Martin] – Martini, Friedrich Heinrich Wilhelm. Martin Lister’s Naturgeschichte der Spinnen
überhaupt und der Engelländischen Spinnen insonderheit aus dem Lateinischen übersetzt und mit
Anmerkungen vermehret von D. Friedrich Heinrich Wilhelm Martini; nach dessen Handschrift aber
zum Druck befördert, und mit neuen Zusätzen versehen von Johann August Ephraim Goeze. Quedlinburg und Blankenburg: Christoph August Reußner, 1778. 8° Contemporary blue paper boards, ink
labeling on spine. Minor wear to covers, sunning on
spine. xxviii, 302, [13- Register/ index] pp.+ 5 eng.
Pl. € 1000,–
superb engravings by Adamo Ghisi, an artist of the
school of Marcantonio Raimondi. The eleven ­copper
engraved plates are scenes which depict the many ­places
on the human body (forehead, under the tongue, arms,
legs, ball of the foot and other areas) which may be used
for bloodletting. Bloodletting has been ­practiced for
thousands of years and has been utilized in the ­attempt
to cure almost every ailment known to mankind. –­
Cushing M78; Durling 2905; Eimas, M
­ ortimer, H
­ arvard
Sixteenth-Century Italian Books, II, 267; Waller 6142;
Wellcome I, 3959. (See the illustration)
Torricelli, Evangelista. Lezioni Accademiche. Florence: Jacopo Guiducci, 1715. 4to. Large paper
uncut copy. Full red sheep in 18th century Italian
style. [2], xlix, [1], 96 pp. Minor staining to edge of
page. € 5000,–
First edition of Torricelli’s twelve unpublished lectures
delivered to the Accademia della Crusca, the Studio
Fiorentino, and the Academy of Drawing. The lectures relate mainly to physics, and include discussions of
impact, wind, and military architecture. Bonaventuri’s
preface contains a biography of Torricelli and a good
overview of his work; Torricelli’s letters on the barometric experiment in response to Ricci’s concerns. Evangelista Torricelli was Galileo’s most distinguished pupil.
Torricelli experimented and discovered that liquids are
pushed up in a tube by the pressure of the atmosphere
on the surface of the liquid outside the tub – thus, the
barometer or Torricellian tube. – Dibner149; Norman,
2088; Sparrow, Milestones of Science.
There are two sections of bibliography, the first in
the preliminaries and the second on pp. 219–302 covers literature for spiders not included in the works
of Linnaeus. This is the first translation into German
of Lister’s Historiae animalium Angliae tres tractatus.
Unus de Araneis. (London, 1678). Lister’s text has been
enlarged by Martini and Goeze who also arranged the
spiders according to Linnaean classification. Very fine
copy of this rare work on spiders. Although Lister was
a physician and naturalist, he is most known for his
publications on shells, the original issue of Historia
animalium… was the first written work on spiders.
The German translation by Martini and Goeze added
immensely to Lister’s work with additions and excellent
bibliographic data. – Nissen, ZBI, 2528; BMC Natural
History p. 1155.
Magni Pietro Paolo. Discorsi intorno al ­sanguinar
i corpi humani, il modo di ataccare le sanguisuche
e ventose e far frittioni e vescicatorii con buoni et
vtili Überhang (zuviel Text) avertimenti.. Rome:
Bartolomeo Bonfadino e Tito Diani, 1584. 1st
­
­Edition. 4to. [xii], 106, [2] pp. + engraved titlepage, 11 copper engraved plates,1 text diagram.
Eighteen century calf, rebacked -rubbed and ­corners
­bumped. € 6500,–
Magni, an Italian surgeon of Piacenza, was a practitioner of phlebotomy and wrote this treatise as well as on
cautery. A fine and rare first edition of this beautifully
illustrated treatise on blood-letting, containing eleven
23
Wolfgang Braecklein
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Deutsche Literatur des 17. bis 19. Jahrhunderts · Reisen · Kulturgeschichte · Illustrierte Bücher
(Brant, Seb. Übers.?) – (Bouchet, Jan (Verf.). Eines
alten Tugendhafften Teutschen Rechtmäßiger Eifer
Uber die Losen Füchse dieser Welt. Mit 10 Textholzschnitten. Neuer Pp. mit RSchild. Ohne Ort,
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Sehr seltene Ausgabe dieser beißenden Satire auf Heuchelei (bes. der Mönche), falschen Adel, überflüssige
Kleiderpracht, Wucherer und Räuber, geistliche und
weltliche Kirchenräuber, Unkeuschheit usw. Die hübschen Holzschnitte zeigen den Fuchs in verschiedenen menschlichen Rollen, jeweils passend zum Text.
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Sammlung kurzer Essays zur Erziehung junger Männer
zum „perfekten Gentleman“ und Hausvater. – Seit 1950
nicht im JAP und nicht im VD17.
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reicher Vergoldung, nach innen und außen zeigenden Dentelles, großen goldgeprägten Wappensupralibros Ludwig XIV. und Partout-Vergoldung
mit Bourbonenlilien auf den Deckeln. Goldschnitt.
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Rawles/Saunders F.181. Brunet I 1835.
Dixon, George (Hrsg.). Der Kapitäne Portlock’s
und Dixon’s Reise um die Welt. Übersetzt u. mit
Anmerkungen … von Johann Reinhold Forster. Mit
gefalt., gestoch. Karte und 13 KTafeln. 4°. Lederbd d.
Z. mit reicher Vergoldung. Berlin 1790. € 3800,–
Erste deutsche Ausgabe. Vor allem für die Kenntnis
Alaskas bedeutende Handelsreise.
(Franck, S.). Sprichwörter, das ist, Schöne, weise
und kluge Reden, darinnen Teutscher und anderer
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Franck’sche Sprichwörtersammlung.
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Abentheuerlicher, und mit allerhand seltsamen, fast
unerhörten Begebenheiten angefüllter Lebens-Wandel … 3 Bde. Mit zus. 3 gestoch. Frontisp. (eins doppelblattgr.), 2 gestoch. Titeln und 47 Kupfertafeln.
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Erste Ausgabe der gesammelten Werke Grimmelshausens und erste posthume Ausgabe des ‚Simplicissimus‘, alle Bände im Erstdruck. Eins der wenigen
erhaltenen Exemplare, mit allen Kupfertafeln – bis auf
eine, täuschend nachgedruckte. „Die berühmte erste
Gesamtausgabe, vom Verleger Felssecker aufs reichste
mit Kupfern ausgestattet“ (Breslauer im Kat. der Slg.
Grisebach). – In dieser Vollständigkeit kaum noch auffindbar! – VD17 23:233332L, 233334A und 659364M
(mit weniger Kupfertafeln und teils irrigen Kollationen). Dünnhaupt 1.I.1, 1.II.1 (irrige Tafelangabe) und
1.III.1. (Siehe Tafel 3)
(Harsdörffer, Gg Ph.). Der grosse SchauPlatz Jämerlicher Mord-Geschichte. Erster (-achter) Teil
(alles). 8 Teile in 2 Bdn. Mit Kupfertitel. 12°. Lederbd d. Z. und (Teile 5–8) Pergt d. Z. Hamburg,
1649–1651. € 2500,–
Vollständiges Exemplar der berühmten ‚Mordgeschichten‘ in den fast unauffindbaren Frühausgaben; so sehr
selten. – Dünnhaupt 49.1 bzw. 2.
(Hohberg, W. H. Frhr v.). Die Mit Teutschen Saiten
überzogene Heilige Kron-Harffe; Oder Verfassung
des gantzen Psalter Davids in Teutsche Reim-Gebände. Beiband: (Gerhard, Johann. Tägliche Ubung
der Gottseeligkeit). Mit 149 (st. 150) beidseitig bedruckten (teils botanisch-)emblematischen Kupfertafeln von Eimmart sowie zahlr. Noten im Text. Lederbd d. Z. mit 2 restaurierten Schließen. Nürnberg,
Endter, 1680. € 3800,–
Außerordentlich seltene zweite Ausgabe des erstmals
1675 unter dem Titel ‚Lust- und Artzney-Garten des
Königl. Propheten Davids‘ erschienenen Werkes, noch
seltener als die erste Ausgabe. Eines der schönsten
Bucherzeugnisse des Barock in der ungekürzten Fassung. – VD17 12:651503R. Dünnhaupt 9.I.2 und 9.II.
Kerssenbro(i)ck, H. v. Wahrhaffte Lehr- und Lebensbeschreibung der Wiedertäufer … In lateinischer Sprache beschrieben … aber in teutsch übersetzt. Deutsche Handschrift auf Papier. 401 numer.
S. Fol. Hldr d. 18. Jahrh. Um 1720. € 2500,–
Handschrift einer deutschen Übersetzung. Wichtige
Geschichte der Wiedertäuferbewegung in Münster,
die neben der Darstellung Heinrich Gresbecks eine
Hauptquelle für das Münsteraner Täufertum darstellt.
– Gutes Exemplar.
(Kieser, E.). Todten Dantz Durch alle Stände und
Geschlecht der Menschen etc. Prächtiger Kupfertitel
und 60 Kupfertafeln von E. Kieser nach Holbein. 4°.
Schöner Lederbd d. 20. Jahrh. auf 4 Bünden mit Rückentitel und Rückenvergoldung sowie Deckelbordüren, Blindprägung und vergold. Einfassung um
ein dunkles Mittelfeld mit Eckfleurons. (Frankfurt
am Main, Kieser) 1617. € 12 000,–
Außerordentlich seltene, prachtvolle Totentanzfolge
des Frankfurter Künstlers Eberhard Kieser, eine große
Rarität unter den Totentanzfolgen. Die deutschen
Reime zu den Bildern stammen von Kaspar Scheidt. –
VD17 1:083495Q (nur drei komplette Exemplare; ohne
Unterscheidung der Erscheinungsjahre).
Mengering, A. Perversa ultimi seculi militia, Oder
Kriegs-Belial, Der Soldaten-Teufel, nach Gottes
Wort und gemeinem Lauff der Zeit beschrieben …
Mit 6. neuen Capiteln ergäntzet, Lederbd d. Z. Leipzig, Lüderwaldt, 1687. € 1200,–
Letzte und umfangreichste Ausgabe der Sammlung von
Episteln wider die Greuel des Dreißigjährigen Krieges.
– VD17 23:242589F. Faber du Faur II 82b. – Mit Beiband dess. Autors: Theologischer Bericht und Antwort,
auf die Gewissens-Frage … Leipzig 1686. – Eindringliche Predigten gegen den Verfall des Rechtsbewusstseins im 17. Jh. – VD17 23:282201Q.
Milchmeyer, Joh. P. Kleine Pianoforte-Schule für
Kinder, Anfänger und Liebhaber. Nach steigender Schwierigkeit des Spiels geordnet, mit Ausdruck, Manieren und Fingersatz für kleine und
große Hände bezeichnet. 7 Hefte (alles). Mit gestoch. TVignette in Heft 2 und zahlreichen Noten.
Quer-fol. Pp d. Z. Dresden 1801. € 1800,–
Erste Ausgabe, so vollständig mit allen sieben Teilen
außerordentlich selten. – Nicht im JAP seit 1950. –
Eitner VI 476.
Moritz, K. Ph. Ueber die bildende Nachahmung des Schönen. Pappbd d. Z. Braunschweig
1788. € 5500,–
Außerordentlich seltene erste Ausgabe von Moritz’ ästhetischem Hauptwerk, aus Unterhaltungen mit Goethe in Rom hervorgegangen – Seit über 50 Jahren nur
ein weiteres Exemplar im Handel nachweisbar. – Goed.
V 41, 8, 11. Kippenberg 782. Nicht in der Sammlung
Miller.
Pauli, C. Fr. Allgemeine preußische Staats-Geschichte. 8 Bde. Mit 7 gestoch. Porträts, zahlr. Vi-
gnetten und 1 gefalt. Stammtafel. 4°. Schöne Lederbde d. Z. mit reicher RVergoldung. Halle,
Francke, 1760–1769. € 2400,–
Seltenes Monumentalwerk zur brandenburgisch-preußischen Geschichte. – Dekorativ. – Wegele 944.
Spee, Fr. v. Trutz Nachtigal. Mit gestoch. Titel und
24 Bl. gestoch. Noten. Pergamentbd d. Z. Köln,
Friessem, 1654. € 1800,–
Zweite Ausgabe des Gedichtzyklus’ Spees, zuerst 1649
erschienen, gehört zu dem Besten, was die geistliche lyrische Poesie hervorgebracht hat. – VD17 23:249683V.
Dünnhaupt 3.2.
(Venator, Balthasar). Traum Geschicht von Dir
und Mir. 103 S. incl. gestoch. Titel. 12°. Kalblederbd
um 1900. O. O. und Dr., (1660). € 2000,–
Sehr seltene zweite (?) Ausgabe dieser interessanten
Traumschrift, die seit ihrer Aufnahme in die erste Gesamtausgabe von Grimmelshausens Schriften diesem
zugeschrieben wurde. – VD17 23:299077D. Dünnhaupt F 1.2 (unter Grimmelshausen, ohne Kollation
und Standortnachweis).
Voltaire, Fr. M. A. de. Erzählungen und Abhandlungen aus seinen neuesten Schrifften. Mit gestoch.
Titelvignette. Dekorativer HLederbd im Stil d. Z.
Frankfurt u. Leipzig 1768. € 2200,–
Sehr seltene erste deutsche Ausgabe dieser Erzählungen
und Betrachtungen. – Nicht im JAP seit 1950. Nicht
bei Fromm.
Wolley, Anna. Frauen-Zimmers Zeit-Vertreib Oder
Reiches Gemach von Außerlesenen Experimenten
und Curiositäten betreffend die rechte Praeservirund Candier-Kunst … Dazu auch … eine kleine
Frauen-Zimmers Apothecke. Gestoch. Titel, 173 Bl.
12°. Pergt d. Z. Hamburg, Schultz, 1674. € 3750,–
Außerordentlich seltene erste dt. Ausgabe des frühen
von einer Frau geschriebenen Kochbuchs, aus dem
Englischen übersetzt. – Gutes Exemplar der großen
Seltenheit. – VD17 14:710926H. Paisey W1216.
Zeiller, Martin. Itinerarium Germaniae. Das ist:
Reisbuch Durch Hoch- und Nider-Teutschland … –
3 Tle in 1 Bd. Mit gestoch. Titel und 2 großen gefalt.
gestoch. Karten. – (Anhang:) Kurtze Beschreibung
etlicher Stätte, Schlösser und Dörffer welche Umb
Straßburg gelegen … Mit großer gestoch. Karte und
3 doppelblattgroßen gestoch. Armee-Aufstellungen. Folio. Pergt d. Z. mit vergold. Wappensupralibros Siegmund Casimir Graf zu Lynar auf beiden
Deckeln. Straßburg, Pauli, 1674 und (Anhang) ohne
Ort 1675. € 2500,–
„Der erste Baedeker in deutscher Sprache“ (ADB).
Umfassendes geographisches Kompendium in einem
ganz vollständigen Exemplar. Mit der fast immer fehlenden Straßburg-Fortsetzung von Joh. Caspar Bernegger. – VD17 3:003586V.
25
Brockhaus / Antiquarium
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Alte Reisen in ferne Länder · Reisebeschreibungen · Reiseführer · Geographie · Völkerkunde
Eiskalt erwischt
Egede Saabye, Hans. Bruchstükke eines Tagebuches, gehalten in Grönland in den Jahren 1770 bis
1778. Aus dem Dänischen übersetzt von G. Fries.
Hamburg, Perthes und Besser, 1817. Mit 1 gefalteten Kupferkarte. 2 Bll., XXVII, 190 S., 1 Bl. Grüner
Pappband der Zeit mit rotem, goldgeprägtem Rückenschildchen. € 1400,–
„Mit einer Vorrede des Uebersetzers, enthaltend einige
Nachrichten von der Lebensweise der Grönländer, der
Mission in Grönland, samt andern damit verwandten Gegenständen, und einer Karte über Grönland.“
– Hans Egede Saabye war ein Neffe des „Apostel der
Grönlander, Hans Egede. Er wirkte ebenfalls missionarisch in Grönland, in den Distrikten Claushavn und
Christianshaab. „Seine Bruchstücke eines Tagebuches
bereicherte die Kunde Grönlands.“ – Einband etwas
fleckig, schwacher, alter Stempelabdruck auf dem Titelblatt, sonst ein gutes, sauberes Exemplar.
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Franklin, John. Narrative of a Journey to the
Shores of the Polar Sea, in the Years 1819, 20, 21, and
22. With an appendix on various subjects relating to
science and natural history. London, Murray, 1823.
Mit koloriertem Aquatinta-Frontispiz, 30 Tafeln
(davon 7 kolorierte Kupfertafeln und 4 kolorierte
Aquatinten) und 4 gestochenen Faltkarten. Mit
dem oft fehlenden Errata-Slip. XVI, 768 S. Quarto.
Etwas späterer, brauner Halblederband. € 2800,–
Äußerst seltene erste Ausgabe dieses berühmten Expeditionsberichtes. – Der englische Seeoffizier und
Polarforscher Franklin (1786–1847) führte zusammen
mit John Richardson, George Back und Robert Hood
1819–22 diese erste nordkanadische Küstenexpedition
durch. Von der Hudson-Bai gelangten sie dabei im Juni
1821 über den Athabasca- und Großen Sklavensee zur
Mündung des Coppermine River und folgten von hier
aus der Küste nach Osten bis zum Kap Turnagain auf
der Halbinsel Kent. Unterwegs wurde Hood von Indianern getötet. Nach größten Entbehrungen kehrte
die Expedition im November 1822 nach England zurück. – An den Gelenken etwas berieben. Exlibris auf
Vorsatz, alter Namenszug in schwacher Tinte auf dem
Schmutztitel. Das Titelblatt mit schwachem Abklatsch
vom Frontsipiz und 2 Quetschfalten. Ansonsten ein
sehr schönes und sauberes Exemplar!
Herbert, Wally. Opposite Poles. Voyages and
Journeys to the North and South Poles. London
1999. 20 farbig lithographierte Tafeln. Groß-Folio (jedes Blatt ca. 52 × 69 cm.). In OriginalleinenMappe. € 4000,–
Nr. 4 von 40 nummerierten Exemplaren des ‚Collectors
Portfolio‘, jede Tafel nummeriert und signiert. 2 der
Tafeln hinter Glas gerahmt. Wally Herbert ist einer
der bekanntesten Polarforscher unserer Zeit. Seit über
40 Jahren beschäftigt er sich mit den Polen, insgesamt
14 Jahre weilte er in arktischen Regionen und legte mit
Hundeschlitten und offenen Booten über 40000 km
zurück. – Die Sammlung enthält Szenen aus seinem
eigenen Forscherleben, aber auch historische Szenen,
zu denen er durch alte Photographien oder andere Abbildungen angeregt wurde. Gezeigt werden die ‚Endurance‘, ‚Fram‘ und ‚Terra Nova‘ im Eis, 2 Szenen
mit der ‚James Caird‘, Hundegespanne, Porträts von
Peary, Shackleton und ein Selbstporträt. (Siehe die Abbildung).
Kerguélen-Trémarec [Yves Joseph de]. Relation
d’un voyage dans la Mer du Nord, aux Côtes d’Islande, du Groenland, de Ferro, de Schettland, des
Orcades & de Norwége; Fait en 1767 & 1768. Paris,
Prault, 1771. Mit gestochener Titelvignette, 2 gestochenen Kopfvignetten, 10 (3 gefalteten) Kupfertafeln und 8 (7 gefalteten) Kupferkarten. VIII
S., 2 Bll., 220 S. Quarto. Marmoriertes Leder der
Zeit mit goldeprägtem Rückenschild, hübscher
Rückenvergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung. € 3300,–
Erste Ausgabe. Kerguélen-Trémarec (1745–1797) beschreibt hier seine beiden Reisen in den Norden mit der
Fregatte „La Folle“. Er war von Ludwig XV beauftragt
worden, französische Interessen beim Kabeljaufang in
den Gewässern um Island zu vertreten. – Die Tafeln
zeigen einen Finnmärker im Kampf mit einem Bären,
Lappen mit Rentierschlitten, Samojeden mit Skis, isländische Trachten sowie Ansichten von Küsten und Inseln. – 2 Ecken fachmännisch repariert, Vorderdeckel
mit kleinem Fleck. Nur wenige Seiten minimal stockfleckig, schönes, breitrandiges Exemplar.
Krascheninnikow, Stephan. Opisanie Zemli Kamtschatki … d. i. Beschreibung des Landes Kamtschatka verfasset von … 1755 in einem Auszuge
in Englischer Sprache bekant gemacht von Jacob
Grieve … nun in das Deutsche übersetzt und mit
Anmerkungen erläutert von Johann Tobias Köhler. Lemgo, Meyer, 1766. Mit 2 Kupferkarten und
5 gefalteten Kupfertafeln. XVI, 344 S. Quarto.
Schlichter Pappband der Zeit mit Rückenschildchen. € 4000,–
Krascheninnikow begleitete Johann Georg Gmelin auf
seiner Sibirien-Reise im Rahmen der russischen ‚Großen Nordischen Expedition‘ in den Jahren 1733–43. Er
trennte sich 1736 in Jakutsk und erforschte, teilweise gemeinsam mit Georg Wilhelm Steller, von 1737 bis 1743
die Halbinsel Kamtschatka. In seiner Natur- und anthropogeographischen Beschreibung von Kamtschatka
verwertet er auch Materialien des 1746 verstorbenen
Steller, dessen Werk erst 1774 separat herausgegeben
wurde. „Krascheninnikows Reisebericht ist die erste
detaillierte wissenschaftliche Beschreibung von Kamtschatka.“ (Griep/Luber 732 zur franz. Ausg.). – „Das
Werk ist der Ausgang der wissenschaftlichen Kenntnis
eines Landes, das (…) zuvor von niemandem glaubwürdig beschrieben worden war.“ (Henze III, 75.). Das umfangreiche, über 800 Seiten starke russische Werk wurde
zunächst ins Englische übersetzt und gekürzt, und dann
wiederum ins Deutsche übersetzt. und mit Erläuterungen und Fußnoten versehen. – Einband angestaubt. Titelblatt und die ersten 8 Ss. oben rechts mit Wasserrand.
Alter Stempel auf dem Titelblatt. ­Ansonsten durchgehend nur vereinzelt etwas fleckig.
Nansen, Fridtjof (Hrsg.). Arktis. Vierteljahresschrift der internationalen Gesellschaft zur Erforschung der Arktis mit Luftfahrzeugen. I.-IV. Jahrgang in 10 Heften. Gotha, Perthes, 1928–31. Mit
Karten, Diagrammen, Tabellen und photographischen Abbildungen auf 59 teils gefalteten bzw. farbigen Tafeln. Quarto. Originalbroschur. € 2500,–
Einzige Ausgabe, mehr nicht erschienen. Die von Nansen begründete und herausgegebene Schrift „contains
articles by leaders in arctic research, on a wide range of
subjects; with reports and news of the Society’s meetings and activities“, darunter wichtige Beiträge von
Nansen selbst, Nordenskjöld, Sverdrup, Angströn,
Wegener, Drygalski und Ulmer. Ab dem III. Jahrgang
wurde die Vierteljahresschrift von Berson, Breitfuß und
Bruns herausgegeben. – Umschläge leicht angestaubt,
Ecken etwas bestoßen, sonst sehr gutes Exemplar.
Nord-Polarländer. Nach ältern und neuesten Reisebeschreibungen. 3 Bändchen. Pesth, Hartleben,
1822. Mit 12, davon 6 gefalteten, Kupfertafeln und 1
mehrfach gefalteten Karte. 176, 190, 192 S. Duodez.
Illustrierte Original-Interimsumschläge. = Miniaturgemälde aus der Länder- und Völkerkunde…,
26., 27., 28. Bändchen. € 1000,–
In dieser guten Erhaltung und im Originaleinband
sind diese hübschen Bändchen nicht häufig! „Nach
ältern und neuesten Reisebeschreibungen namentlich
nach den Berichten Mackenzie’s, Scoresby’s, desgleichen der Seefahrer Roß, Parry und Otto v. Kotzebue,
und mit Benutzung der Werke Hooker’s, Henderson’s,
Anspach’s etc.“ Mit sehr hübschen Abbildungen von
Land und Leuten. – Die Interimsumschläge etwas angestaubt. Die Bändchen sind unbeschnitten und innen
sehr gut erhalten.
27
Antiquariat Burgverlag
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Inhaber Robert Schoisengeier
Burgring 1 + 3 · 1010 Wien, Österreich
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Alte Drucke · Naturwissenschaften · Kunst · Geographie · Graphik
Aegidius [Columna] Romanus. In Aristotelis analytica posteriora commentum. Venedig, Bonetus
Locatellus, für Octavianus Scotus 6. Mai 1488. gr.4°. 127 n. Bll. (64-zeil.) HLdr. d. 19. Jhdts. Fol. a1
(weiß) fehlt. Stellenw. wasserrrand. Einzelne zeitgen. hs. Annotationen. € 7500,–
Goff A65; Walsh 2271; Hain 136; GW 7192 – Beigebunden: Ders. Expositio super libros elenchorum Aristotelis. Venedig, Octavianus Scotus per Bonetuz Loca(s)
tellum Bergomesem. Idus Februar 1496. 71 Bll. Mit 6
Diagrammen, 75 Initialen. 65-zeil. Druck. (Hain 140)
Celan, Paul [eig. Paul Ancel]. Atemwende. Gedichte. FfM. (Suhrkamp 1967). 103 S., 3 Bll. OLn.
m. OU. Tadellos. EA. € 1500,–
Mit eh. Widmung d. Verf. a. d. Titelbl., dat. 1967.
Chagall – Brion, Marcel. Marc Chagall. Paris,
Galerie Somogy im Bertelsmann Lesering (1959).
85 (1) S. Mit mehreren farb. Taf. OLn. m. farb.
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Mit eh. Zeichnung und Widmung Chagalls a. d. Vortitel, dat. 1963.
Comenius, Johann Amos [eig. Jan Amos Komenský]. Orbis sensualium picti. Pars prima (& pars
secunda) Hoc est principalium in mondo rerum
… Der sichtbaren Welt Erster Theil (und Anderer
Theil). Das ist: Aller vornehmsten Weltdinge, und
menschllichen Handlungen Abbildung und Benahmung. Aufs neue aufgelegt, an unzählichen Orten,
nebst einem Titel- und Wörter-Register verbessert;
auch mit ganz neuen, schönen und deutlichern Figuren versehen. / Orbis sensualium picti. Pars secunda
… Der Neu-vermehrten Sichtbaren Welt anderer
Theil, mit 150 Figuren erläutert, und durchgehends
auf das sorgfältigste verbessert … 2 Teile in 1 Bd.
Nürnberg, Bibliopolio Joh. Andr. Endt 1769. 8°.
11 Bll., 315 S. 54 Bll.; 449 S. 30 Bll. Mit 1Titelvign.
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HPgmt. d. Zt. Mit farb. Rückensch. u. reicher, arabeskenhafter Rückengoldpräg. 2 Bll. (Ss. 7–10) d. 2.
Tls. fehlen. 1 Eckabriss restaur. In sehr gutem Zustand. € 1400,–
Pilz 214 ff. – Diese Ausgabe nicht bei Wegehaupt, Seebaß etc. Lateinisch-deutsche, erstmals 1658 in Nürnberg erschienene Ausgabe des ersten Bildwörterbuches.
– „Ein Meilenstein in der Geschichte des Unterrichtswesens“. (Carter-Muir)
28
Däubler, Theodor. Das Nordlicht. Florentiner Ausgabe. Bde. 1. u. 2. (v. 3). 1. Erster Theil: Das Mittelmeer. 2. Pan / Orphisches Intermezzo. Mchn.,/
Lpz. G. Müller 1910. kl.-4°. 4 Bll., 429; 4 Bll., 151 S.
OKart. In Kassette. EA. € 1300,–
W.-G.² 1; Raabe 45.2 – Erstausgabe des Erstlingswerkes.
Mit je einem kurzen eh. Gedichtvers des Verfassers a. d.
Vortit. jeden Bandes, datiert 1928.
Döblin, Alfred. Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte von Franz Biberkopf. 21.-30. Aufl. Bln.,
S. Fischer 1930. 528 S., 3 Bll. OLn. Vors., Einbd. u.
Schnitt leicht fleckig. € 650,–
Mit eh. Signatur des Verfassers a. d. Titelbl., datiert
[19]31.
Fabricius, Tobias (Übers.). – [Alard, Frans].
­Unterricht des Römischen Grempelmarcks: guldenes Rauchfäßle und Römischen Meßkrams: Darinnen I. Die Summarische erzehlung/ der Römischen
Kirchen Menschlichen Auffsätz/ von den Zeiten
Christi und seiner Apostelen/ biß auff diese unsere
Zeiten/ [et]c. II. Eine außlegung und Ergründung
des Römischen Meßkrahms/ sampt einem Bericht
von den Mißbräuchen der Meß etc. III. Gründlicher und Schrifftmässiger Bericht/ von Anruffung
und verehrung der verstorbenen Heiligen/ deren
Reliquien und hinderbliebenen Gebeinen/ wie auch
Bildnussen etc. / Allen recht Catholischen Christen … zusammen getragen Neustadt an der Hardt,
[Frankfurt], Heinr. Stack, Joh. Carl Unckel 1619. 8°.
15 (1) S. Mit 1 gr. Holzschn. Ldr. d. Zt. über Holzdeckel. Mit Blindpräg. auf beiden Deckeln. Kanten
stärker berieb. Erste Bll. m. Wurmgängen. 2 intakte
Schließen. € 1800,–
VD17 12:108502M; ADB I, 171f. (Alard) – Beigeb.: 2.
[Forts.] Ders. Der Römische Grempelmarck: Das ist/
Summarische Erzehlung/ der fürnehmbsten Menschlichen Auffsätze der Römischen Kirchen/ von den Zeiten Christi … Newstadt, Schamm 1616. 174 S., 5 Bll.
(Nicht im VD17). – Beigeb.: 3. MUSCULUS, W. Missale Romanum, Das ist: Römischer Meß-Kram: … Und
ist diß der ander Theil deß Römischen Grempelmarcks.
Ebda. 1618. 198 S., 2 Bll. – Beigeb.: 4. FABRICIUS, Tobias. Das römische guldene Räuchfaß. Das ist Gründlicher
und schrifftmessiger Ebda. 1616. 175 S. (4) S. – Beigeb.:
5.: Palaeus, Johann Friedrich. Jesuitisch Eulengeschrey/
Das ist: Gründtliche Ableynung deß Geistlosen Schreyens
und Schreibens/ welches ein grimmiger Papist unter dem
Namen Johannis à Werda,… Mannheim, Schramm 1609.
189 S. – Enthält den Text des „Jesuiter Latein“ von Peter
Danais (Psd. Christmannus) als Antwort auf Johann Hammers „Praedikanten Latein“.
[Goethe, Johann Wolfgang v.]. Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand: Ein Schauspiel
Zwote Auflage. FfM., Eichenberg 1774. 8°. 192
S. Kupfertit. m. Wappenvignette. Pagina springt
von 132 auf 173. HLdr. d. Zt. Kl. Eckabriss a. d.
Tit. € 750,–
Goed. IV/III, 143, 2; Hagen 49 – Die von Goethe selbst
korrigierte 2. Aufl. des im Jahr zuvor erstmals erschienen Werkes. – Fünf weitere Werke sind beigebunden.
Lasker-Schüler, Else. Essays. 2. Aufl. Bln., Cassirer
1920. 103 S. OKart. Mit Einbandill. der Verf. Einbd.
berieb., Klammerrost. € 2300,–
Mit eh., 3-zeil. Widmung und
eh. Zeichnung der Verfasserin a.
d. Titelbl., dat. 1921. „Jussuf, der
Prinz von Theben“.
Leonardo – Bossi, Giuseppe.
Del cenacolo di Leonardo da
Vinci. Libri quattro. Milano,
Stamperia Reale 1810. 2°. 263
(1) S. Mit gest. Titelportr. u. 6
rad. Taf. (tlw. in Rotdruck) nach
Zeichn. Leonardos. Pbd. d. Zt.
Kanten berieb. Feuchtigkeitsrand am Frontisp. € 3000,–
Cicognara 3373; Thieme-B. IV,
406 – Auf Büttenpapier. Mit eh.
Widmung d. Verf. a. d. Vortitel.
– Die Taf. nach Zeichnungen
Leonardos gest. von Francesco
Rosaspina, Giuseppe Benaglia u.
Giuseppe Longhi. – „L’edizione
splendissima à ornata d’un bellissimo ritratto di Leonardo, e di
varie tavole tratte da disegni originali del Vinci con una
fedeltà, e un gusto insuperabile“ (Cicognara). (Siehe
die Abbildung)
Livius, Titus – Florus, Lucius. Von Ankunfft vnd
Ursprung deß Römischen Reichs / der alten Römer
herkommen /Sitten/Weyßheit/Ehrbarkeit / löblichem Regiment / Ritterlichen Thaten … Jetzund
auffs neuw auß dem Latein verteutscht/ und mit
ordentlicher verzeichnuß der fünemsten Historien/
Jarrechnung/ kurtzer Liuischen Chronica/ und Register/ in den Truck verfertiget Durch Zachariam
Müntzer. Mit schönen Figuren geziert/ … Frankfurt, G. Rab, S. Feyerabend u. W. Han 1568. 4°. 494
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Exemplaren auf Japanpapier in Wildleder gebunden.
Rüff, Iacob. De conceptu, et
generatione hominis: De Matrice et eius partibus, nec non
de conditione infantis in utero,
& granidarum cura & officio:
De partu & parturientium, infantiumq[ue] cura omnifaria:
De differentiis non naturalis
partus & earundem curis…
(Frankfurt., P. Fabricius 1587).
8°. Tit. in Rot u. Schwarz. Mit
gr., kolor. Titelholzschn., 4 Bll.,
1 w. Bl., 92 num. Bll. Mit 69
(dav. 13 ganzseit.) Holzschn. v.
Jost Amann. Pbd. d. 18. Jhdts.
m. Rückensch. Berieb. Tit. m.
Fehlstelle am unt. Rd. Leicht
gebräunt. € 3300,–
VD16 R 3583; Adams R 868; BM
STC 759 – Dritte lateinische Ausgabe des erstmals 1554 erschienenen Werkes über Geburtshilfe,
zugleich 2. Ausgabe mit den Holzschn. v. J. Amann.
Erst diese illustrierte Ausgabe machte das Buch zu
„one of the most famous illustrated medical books“
(Hagelin II, 19).
Schnitzler, Arthur. Reigen. Zehn Dialoge. (Bln. u.
Wien, B. Harz 1923). 4°. 126 (1) S. OLdr. m. Goldpräg. u. Kopfgoldschnitt. Kl. Bereibungen am Vorderdeckel. € 700,–
Hayn-Got. IX, 534; Allen C13.6 – Eines von 1000 num.
Expl., vom Verf. eh. signiert.
Trotzki, Leo Davidovitch [eig. Leib Bronstein].
Verratene Revolution (Was ist die U.S.S.R. und
wohin treibt sie?). Uebersetzt aus dem russischen
Manuskript von Walter Steen. Antwerpen, Editions
de Lee (Dynamo Vlg. Zürich – Antwerpen – Prag)
o. J. [1936]. 8°. 395 (3) S. OKart. Mit einigen Textunterstreichungen. € 1800,–
Mit eh. Signatur Trotzkis a. d. Titelbl., dat. 1938.
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Clausewitzstraße 5 · 24105 Kiel
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Baudouin, S. R. Exercice de l’infanterie
françoise. Mit gestochenem Titel, Vorrede
umd „Table“, 63 Kupfertafeln (inklusive
Frontispiz), 16 Seiten gestochener Text,
Lederband der Zeit,
47 × 32,5 cm, (Paris)
1757. Einband berieben und bestoßen, Gelenke unten angebrochen, innen etwas
gebräunt, Deckel mit
goldgeprägten Wappensupralibros des C.-A.-C. de Choiseul-Beaupré. € 3600,–
Großformatiges Tafelwerk zum 1755 in Frankreich
eingeführten Exercier-Reglement für die Infanterie.
Die Tafeln zeigen Soldaten bei der Ausführung der verschiedenen Exerzierbefehle.
Benningsen, L. A. G. Freyherr von. Gedanken
über einige dem Officier der leichten Reuterrey
nothwendige Kenntnisse. Mit 14 Abbildungen auf
13 teils gefalteten Kupfertafeln, 246 Seiten, 1 Blatt,
Halblederband der Zeit, 21 × 18,5 cm, Riga, Müller,
1794. Deckelbezüge etwas berieben, innen an den
Rändern leicht gebräunt. € 1200,–
Auf bläulichem Papier gedruckt.
Carnot, (L.N.). Anweisung zur Vertheidigung der
Festungen. Nach der 3. Auflage aus dem Französischen übersetzt von F. von Bressensdorf. Mit 11
gefalteten Kupfertafeln. XXXII, 542 Seiten, 1 Blatt,
roter Ganzledereinband der Zeit mit dezenter Rückenvergoldung, goldgeprägten Filete und Bordüre
auf den Deckeln, Steh- und Innenkantenvergoldung sowie dreiseitigem Goldschnitt, 25,5 × 21,5 cm,
Stuttgart, Cotta, 1820. Hinterer Einbanddeckel im
unteren Bereich leicht berieben, sonst in sehr schönem Zustand. € 1400,–
Übersetzung von Carnots berühmtem „Traité de la défense des places“, den der ehemalige Kriegsminister Napoleons auf dessen Aufforderung hin verfasste.
30
Coxe, William. Herzogs Johann von Marlborough
Leben und Denkwürdigkeiten (6 Bände). nebst
dessen Original-Briefwechsel aus den FamilienArchiven zu Blenheim und anderen echten Quellen
gezogen. Mit 1 Porträt, 1 gefalteten Karte, 12 gefalteten Tabellen, Halblederbände der Zeit, 21 × 19 cm,
Wien, Schaumburg und Comp., 1820/22. Einbände
etwas berieben, Ecken bestoßen, handschriftliche
Lagernummer auf dem Vorsatz, Titelblätter und
hintere Vorsätze mit Stempel. € 680,–
Helmuth, (Arnold). Der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig, seine Betheiligung an den
Unternehmungen Oesterreichs in Norddeutschland und sein Zug nach der Nordsee 1809. Deutsche Handschrift auf Papier, 65 unpaginierte Seiten,
Lederband der Zeit mit Goldprägung, Vorderdeckel
mit umkränztem Titel, Hinterdeckel mit Totenkopf, 33 × 24 cm, „Ein Vortrags, gehalten vom Premier-Lieutnant Helmuth im Königlich Preußischen 2ten Magdeburger Infanterie-Regiment No.
27 auf der Kriegs-Akademie in Berlin“, ca.1865.
Einband etwas beschabt, Vorsätze etwas leimschattig. € 950,–
Vortrag des späteren Militär-Schriftstellers Arnold Helmuth (1837–1881) über die Kämpfe Herzog Friedrich
Wilhelm von Braunschweig und seiner „Schwarzen
Schar“ gegen die Franzosen und deren Zug durch
Deutschland bis an die Nordsee (Evakuierung nach
England) im Jahre 1809.
dreiseitigem Rotschnitt, 29,5 × 23 cm, Amsterdam und Leipzig, Arkstee & Merkus,
1757. € 1600,–
(Kriegsrecht). Corpus juris militaris, auctum et
emendatum; oder vollkommenes Kriegs-Recht (2
Teile in 1), … Der hohen Potentaten in Europa
… Sächs. und Preussen-Brandenburgischen …
Braunschw. Lüneburgischen Zellische, Heßische,
Würtenjb. … Kriegs-Artickel. Mit gestochenem
Frontispiz, 16 Blatt, 856 (recte 854) Seiten, 1 gefaltete Tabelle, 472 Seiten., 17 Blatt, Lederband der Zeit
mit reicher Rückenvergoldung, 21,5 × 19 cm, Frankfurt, Völcker und Knoch, 1709. Einband etwas berieben, innen etwas gebräunt. € 650,–
Montecuccoli, Raimondo. Commentari bellici
juncto artis bellicae systemate ex Augustissimae Bibliothecae authographo nunquam hactenus edito….
Mit gestochenem Frontispiz, 2 gefalteten Kupfertafeln, 29 Textkupfern, 5 Blatt, 216 Seiten, Lederband der Zeit, 31,5 × 20,5 cm, Wien, Voigt, 1718..
Einband etwas berieben und bestoßen, Rückenvergoldung verblichen, Rücken oben mit wenigen
kleinen Wurmspuren. € 1200,–
Erste lateinische Ausgabe des erstmals 1704 in italienischer Sprache erschienen Werkes zu allen Bereichen der Kriegskunst. Der
2. Teil des Werkes enthält
Betrachtungen über den
Türkenkrieg 1663/64.
Monte­cuccoli beendete
diesen Krieg mit seinem
großen Sieg über die türkischen Streitkräfte bei St.
Gotthard im Jahre 1664.
Die Seite 216 endet mit der
Kustode „Facul“, die sich
auf „Facultas“ der Titel­
rückseite bezieht.
Moritz von Sachsen. Mes reveries. Ouvrage posthume. Augmenté d’une histoire abrégée de sa vie
… par l’abbé Pérau. (2 Bände). Mit 84 teils gefalteten, teils doppelblattgroßen (3 teilkolorierten) Kupfertafeln, 4 Blatt, CXXXIV, 159 Seiten;
1 Blatt 259 Seiten, Halblederbände der Zeit mit
Zweite Ausgabe eines der bedeutendsten
kriegswissenschaftlichen Werke des 18. Jh. „Ce
maréchal pourrait être le professeur de touts
les généraux de l’Europe“ (Friedrich d. Gr.).
Enthält anfangs die Biographie des französischen Marschalls aus der Feder des Abbé Perau.
„Unter all’ den individuellen Arbeiten über
Kriegskunst sind sie die individuellste. Es sind
Einfälle eines wohlmeinenden, vielgewandten
grossen Herrn, der früh an breite Auffassung
des Lebens gewöhnt, sich eine Unbefangenheit
des Urteils bewahrt hat, die sich oft zur Naivität steigert und sich auf das Ungezwungendste
‚cavalièrement‘ äussert“ (Jähns). Die Tafeln mit
Uniformen und Pferden, Truppenformationen,
Kriegsgeräten und Standarten etc. Einbände etwas berieben, sonst in guter Erhaltung.
Puysegr, J. F. de. Art de la guerre (2 Bände). Par
Principes et par Régles. Mit 2 gestochenen Titelvignetten, 1 gestochenen Porträt, 2 gestochene Kopfvignetten, 41 gefalt. Kupfertafeln. 2 Blatt, VI, 176
Seiten; 3 Blatt, 210 Seiten, Lederbände der Zeit
mit reicher Rückenvergoldung, 42,5 × 27,5 cm, Den
Haag, Scheurleer, nouvelle edition 1749. Einbände
etwas berieben und beschabt, Band 2 unten am Rücken kleinere Wurmspuren, innen sauber und frisch,
auf starkem Papier gedruckt. € 1800,–
Die Tafeln zeigen schematische Marsch- und Schlachtordnungen, Karten und Pläne, darunter Umgebungskarten von Freiburg im Breisgau und Paris sowie Pläne
der Schlacht bei Nördlingen (1645).
Veltze, Alois (Herausgeber). Ausgewählte Schriften des Raimund Fürsten Montecuccoli (4 Bände
& Kartenschuber) General-Lieutenant und Feldmarschall. Mit 1 Porträt, 3 Faksimiles, 12 gefaltete
Karten (separat). CXXXIX, 387 Seiten; VI, 619
Seiten; VI, 472 Seiten, II, 530 Seiten, etwas spätere
Halbleinenbände, 24 × 16,5 cm, Wien, Braunmüller,
1899/1900. € 580,–
Gut erhalten.
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Norbert Donhofer
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Felibien, Jean-Francois. Recueil historique de la vie
et les ouvrages de plus celebres architectes. Amsterdam, Estienne Roger, 1706. Mit gestochenem
Frontispiz. 177, (14) SS. Kl. 8°. Leder der Zeit mit
Rückenschildchen. € 450,–
Noch frühe Ausgabe des zuerst 1687 erschienenen und
noch immer brauchbaren Buches. Breiten Raum nimmt
auch die Beschreibung der wichtigsten Kathedralen von
Frankreich ein. Text etwas gebräunt, Einband etwas
abgegriffen und leicht fleckig, sonst gutes Exemplar.
Hart, J. Die Werkzeugmaschinen für den Maschinenbau zur Metall- und Holzbearbeitung. 2. umgearbeitete und erweiterte Auflage. Neue unveränderte Ausgabe. Text- und Atlasband. München,
Bassermann, 1879. Mit einem Atlas mit 72 lithographierten Tafeln. XI, 407 SS. 8° und Quer-2°. Original-Halblederbände. € 280,–
Vollständig mit dem meist fehlenden Atlas mit den
72 lithographierten Tafeln. Einbände etwas fleckig,
Textband leicht gebräunt, Bindung des Atlasbandes
etwas gelockert. Insgesamt noch gutes und vollständiges Exemplar des nicht mehr häufigen Werkes.
Pozzo, Andrea. Perspectivae pictorum atque architectorum, I. (et II.) pars. Der Mahler und Baumeister
Perspectiv, Erster (und zweiter) Theil… 2 Bände.
Augsburg, Johann Friedrich Probst (Jeremiä Wolffs
seel.Erb.), o.J. Mit 2 gest.Front., 4 unnum.Tafeln, 1
gest.Porträt und 218 (100 in Tl.1 und 118 in Tl.2)
Kupfertafeln. 58; 56, (3) ff. Folio. Lederbände der
Zeit mit reicher Rückenvergoldung und Rückenschildchen. € 3800,–
Riccardi I,238; Fowler 253; Comolli III,p174 (Ausgabe von 1706–09); De Backer-S. VI/1144,1; Kat.Ornamenstichsammlung Berlin 4726. Variante der zweiten
deutschen Ausgabe (1708–09), mit geändertem Druckvermerk, des klassischen Architekturwerks mit besonderem Bezug zur jesuitischen Architektur. Die Kupfer,
darunter die beiden Frontispizien, je zwei ungezählte
Kupfertafeln in den beiden Teilen und die 218 Tafeln,
wurden von den Augsburger Kupferstechern Johann
Boxbarth und Georg Konrad Bodenehr gestochen. Die
ungezählten Kupfertafeln in Band 1 zeigen Werkzeuge
der Maler und Architekten bzw. Säulenordnungen nach
Palladio und Scamozzi (diese zwischen Tafel 52 und 53
eingebunden), zwei Figuren vor einem Brunnen und
Maler bei der Anfertigung eines Freskos (beide in Teil
2). Neu dazugekommen ist gegenüber allen vorheri-
32
gen Ausgaben das gestochene Poträt Pozzos (Probst
nach Hofmann). Andrea Pozzo hält dabei ein geöffnetes Buch in der Hand, das auf der einen Seite den
Titel seines Hauptwerks zeigt, auf der anderen Seite ist
sein Todestag (Wien, 31.August 1709) zu lesen. Unser
Exemplar ist absolut vollständig und innen hervorragend erhalten und völlig fleckenfrei. Die schönen
zeitgenössischen Einbände mit kleinen, restaurierten
Stellen an den Kapitalen.
Rausch de Traubenberg, Franz. Elementa Architecturae ad structuras oeconomicas applicatae
in usum Academiarum per Regnum Hungariae et
eidem adnexas provincias. Buda, typis regiae Universitatis, 1779. Mit 11 gefalteten Kupfertafeln. XVI,
158 SS. 8°. Pappband der Zeit. € 280,–
Petrik III,184; Poggendorff II,576; Wurzbach XXV,46f.
Erste Ausgabe des verdienstvollen Lehrbuches. Der
Verfasser unterrichtete am Wiener Theresianum und
an der Universität in Pest. Vollständiges Exemplar, der
Textblock nur wenig gebräunt, die Tafeln sauber. Einband an Ecken und Kanten berieben und bestoßen.
Schübler, Johann Jacob. Nützliche Anweisung zur
unentbehrlichen Zimmermanns-Kunst, Worinnen
Von den antiquen und modernen proportionirten
Dächern die nöthige Projection in einem deutlichen
Zusammenhang Geometrisch vorgestellet, und daraus die Italiänische, Französische und Teutsche
Heng- und Spreng-Wercke… Nürnberg, Christoph
Weigel, 1749. Mit 44 Kupfertafeln (inkl.Titelkupfer).
152, 4 SS. Folio. Lederband der Zeit mit Rückenschildchen. € 1200,–
Vorgebunden: ders.; Sciagraphia Artis Tignaria, Oder
… Eröffnung zu der Holtz-Verbindung, Bey dem
Gebrauch der … Zimmermans-Kunst… Nürnberg,
Christoph Weigel, 1749. Mit 44 Kupfertafeln (inkl.
Titelkupfer). 10, 148 SS. – Ornamentstichsammlung
Berlin 2182; Thieme-B. XXX,309 (beide für die erste
Ausgabe von 1731/36). Klassisches Lehrbuch der
Zimmermannskunst. Die Kupfertafeln zeigen Dächer,
Treppen, Brücken, Holzverbindungen, Maschinen usw.
Die Vorzeichnungen zu den Kupfertafeln stammen von
Schübler selbst, gestochen wurden sie von seinem Sohn
Andreas Georg Schübler. – Beim beigebundenen Werk
fehlt der typographische Titel, sonst sind beide Werke
vollständig, kaum gebräunt, fleckenfrei und in einem
dekorativen, zeitgenössischen Einband.
Sirigatti, Lorenzo. La pratica di prospettiva. 2 Teile
in einem Band. Venice, Girolamo Franceschi, 1596.
Mit gestochenem Titel, ganzseitiger Druckermarke
am Ende des ersten Teiles und 65 (inkl.Titel zum
2.Teil) Kupfertafeln. 70 ff. Groß-Folio. Geglätteter englischer Kalbsledereinband des 18. Jahrhunderts. € 12 500,–
Fowler 336 (inkomplettes Exemplar); Mortimer 479;
Ornamentstichsammlung Berlin 4700; Cicognara 860;
Adams S 1224. Erste Ausgabe, von Sirigatti am 20. Juli
1596 dem Ferdinando de Medici gewidmet. Das Verzeichnis der Druckfehler auf Blatt A4v beklagt die von
einem „stampatore forestiero“ begangenen Fehler. Der
gestochene Titel innerhalb einer Bordüre aus architektonischen Versatzstücken, an deren oberen Ende zwei
Putten das Wappen der Medici halten. Am unteren
Ende zwei weibliche Figuren mit Zeichengeräten und
dem Wappen Sirigattis. Ein nicht nummeriertes Blatt
am Ende des ersten Teiles mit der beinahe blattgroßen
Druckermarke „Pax“ des Girolamo Franceschi und
dem Kolophon. Tafel 44 ist das Titelblatt zum zweiten Teil („Libro secondo“) und mit einer verkleinerten
Form der Bordüre des Haupttitels. Die Tafeln in Teil
eins mit Diagrammen, diejenigen zum zweiten Teil zeigen architektonische und geometrische Formen in perspektivischer Ansicht. Der dazugehörige Text mit den
Tafelerklärungen meist gegenüberliegend und damit
auf die Rückseite der Tafeln gedruckt. Teil zwei, der
die Tafeln 44 bis 65 enthält, ohne jeden Text. Etwa ein
Dutzend der Tafeln in diesem zweiten Teil zeigen spektakuläre Entwürfe mathematischer Formen und Ornamente. Unser Exemplar ist vollständig und sehr gut
erhalten, ohne Flecken und Bräunungen. Der schöne,
gestochene Titel wurde zur Gänze auf altes Papier
montiert und mit winziger Fehlstelle im rechten Rand.
Wie beinahe immer ist dieser gestochene Titel, der im
Format größer als der Rest des Buches ist, im oberen
Rand beschnitten. Altes Exlibris im vorderen Innenspiegel („South Library“, der Manchester Grammar
School?), ein kleiner Stempel von eben dieser Bibliothek findet sich auf den ersten drei Blättern. Kleines
Rückenschildchen in Rot. Sehr schönes Exemplar dieses seltenen Buches.
Stieglitz, C.L. Archaeologie der Baukunst der
Griechen und Römer. 2 Bände. Weimar, IndustrieComptoir, 1801. Mit 43 Kupfertafeln und zahlr.
Vignetten. 2 Bll., 331 SS.; 1 Bl., 326 SS. 8°. Zeitgenössische Halbledereinbände. € 640,–
Band I und II/1.Abteilung, so komplett? Durchgehend
gebräunt, stockfleckig. Handschriftlicher Besitzvermerk, Einbände berieben und bestoßen.
Vauban, Sebastien le Prestre. De l’attaque et de
la defense des places. 2 Bände. Den Haag, Hondt,
1737–42. Mit 47 (36 + 11) mehrf. gef. Kupfertafeln.
(20), 216; (16), 180, (36) und Lage E* (SS 33–40) zusätzlich. 4°. Original-Pappbände. € 1600,–
Jähns II,1435. Erste Ausgabe des Hauptwerkes des
großen Militärtheoretikers, nur diese erste französische Ausgabe erschien im größeren Quartformat. Dieses Werk beruht, wie die meisten des großen barocken
Militärarchitekten, auf hinterlassenen Handschriften,
die posthum herausgegeben wurden. Dabei wurden
oftmals Dinge hinzugefügt, die definitiv nicht von Vauban stammen können. In diesem Fall wäre das beispielsweise der Hinweis auf die Einschließungen von Ypern
von 1710, die Vauban natürlich nicht wissen konnte, da
er bereits 1707 gestorben war. Unser Exemplar ist absolut vollständig mit den Tafeln 14*, 18* und 19* in Band
1, sowie der neu gedruckten Lage E* (Seiten 33–40) in
Band 2. Unaufgeschnitten, unbeschnitten und absolut
fleckenfrei, die Tafeln in klaren und gratigen Abdrucken. Zu Beginn des ersten Bandes ist eine Lage lose, in
den schlichten, aber originalen Pappbänden.
Vauban – Cambray, Chevalier de. Nouvelle maniere de Fortifier de Mr.de Vauban. Avec un Traité
de geometrie qu’on a mis à la tete, pour avoir une
parfaite intelligence des Fortifications. – Neue manier Von der Fortification von Monsieur de Vauban.
Mit noch einem Tractat von der Geometri. Paris,
Cramoisy, 1692. Mit 24 gestochenen und gefalteten
Tafenl. 136, (8), 194, (14) SS. 8°. Zeitgenössischer
Ganzpergamentband. € 1600,–
Architekt und Ingenieur, HAB-Wolfenbüttel 1984,
No.339. Schon während seiner Lebzeiten waren zahlreiche Publikationen zu Vaubans Werk durch seine
Kollegen und Mitarbeiter erschienen. Auch der Chevalier de Cambray diente unter Vauban als Ingenieur.
Er gab sein fachkundiges Urteil über das Werk des
Meisters 1689 in einem zweisprachigen Werk heraus,
welches Vaubans Arbeit weithin bekannt machte. Die
vorliegende Ausgabe ist die zweite Ausgabe. Es fehlt
das gestochene Frontispiz.
33
Antiquariat Eckert & Kaun
Stand 51
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Erste deutsche Ausgabe. – Spielmann 166 d (Baumeister). – Eines von 60 nummerierten Exemplaren. Hier
Exemplar Nr. 18 (Grafik abweichend Nr. 17).
Bill, Max. Original-Collage. Entwurf für einen
Schutzumschlag für das Buch: Eugen Gomringer. Worte sind Schatten. Reinbek, Rowohlt 1969.
25,8 × 19 cm auf Karton in Passepartout und Rahmen. Rückseitig gestempelt „professor max bill /
architekt baa“. € 1500,–
Das Buch in der ersten Ausgabe mit dem eigenhändigen
Namenszug des Schriftstellers Arnim Juhre liegt bei.
Der Umschlag weist im Vergleich zur Original-Collage einige Abweichungen auf. (Siehe die Abbildung).
Haeckel, Ernst. Kunstformen der Natur. Hundert Illustrationstafeln mit beschreibendem Text,
allgemeine Erläuterung und systematische Übersicht. Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut 1904. Folio, 100 Bildtafeln (35 davon mit einem
transparenten Überblatt) und 100 Texttafeln sowie
51 S. „Supplementheft“, illustrierter Orig.-Leinenband. € 2200,–
Schopenhauer, Arthur. Die Welt als Wille und Vorstellung: vier Bücher, nebst einem Anhange, der die
Kritik der Kantischen Philosophie enthält. Leipzig,
Brockhaus 1819. XVI, 725, (1) S. Mit 1 gefalteten
Tabelle. Etwas späterer Halbpergamentbd mit goldgeprägtem Rückenschild u. reicher floraler Rückenvergoldung. € 19 000,–
Erste Buchausgabe. – Zuvor von 1899 bis 1904 in Lieferungsheften erschienen. – Haeckels Vorlagenwerk
war von großem Einfluss auf die Kunst der Jahrhundertwende. – Hinterdeckel gering fleckig, schönes
Exemplar.
Seltene erste Ausgabe des Hauptwerkes von Schopenhauer. – Gedruckt auf fein geripptem Bütten in
einem bemerkenswert schönen und nahezu fleckenfreien Exemplar. – Grisebach S. 12; Neufforge 561;
Carter/Muir 279. – Einband leicht fleckig u. gering
bestoßen, die erste Seite mit zwei kleinen Flecken, die
letzten Seiten im äußersten weißen Rand durch Verfärbung des Rotschnitts schwach fleckig, die Tafel mit
2 kleinen Randeinrissen.
Baumeister, Willi – Char, René. Das bräutliche
Antlitz. (Gedichte). Übersetzung von Johannes
Hübner und Lothar Klünner. Frankfurt, Meta Verlag K. O. Götz 1952. gr.-8° (25 × 21 cm), 23 (1) S. mit
einer lose beiliegenden, nummerierten und signierten Orig.-Farblithographie von Willi Baumeister,
Orig.-Pappband. € 900,–
34
Janssen, Horst. Konvolut von 17 Briefen (zwischen einer und 4 Seiten), 8 Postkarten, zwei Zeichnungen und einem Leporello mit Originalfotos an
Fritz Gutsche, zwei davon auch an Friederike Gutsche. Aus der Zeit vom 14.3.71 bis 16.5.73. Neun
der Briefe haben mindestens eine halbseitige Zeichnung, teilweise sogar aquarelliert, 5 haben eine
kleine Zeichnung, einer ist mit 2 Originalfotos versehen. € 6800,–
Schönes Dokument der engen Freundschaft zur Familie Gutsche. Adressiert sind die Briefe meist an „Herrfritz Gutsche“. – Dabei 2 handschriftliche Briefe und 1
Karte von Gesche Tietjens an Familie Gutsche. (Siehe
die Abbildung).
Kafka, Franz. Das Urteil. Eine Geschichte. Leipzig,
Kurt Wolff 1916. 28 (3) S. OKart. m. Orig.-Umschlag. € 1000,–
Schlotter der handschriftliche Hinweis, dass von den
Zinkplatten keine hundert Abzüge gemacht werden
konnten, Beides datiert 9.V.03. – Schuber mit einigen
schwachen Flecken, schönes Exemplar.
Surrealismus – Bellmer, Hans. Petite anatomie de
l’inconscient physique ou l’anatomie de l’image.
Paris, Le terrain vague 1957. gr.-8°, 34 unpag. Bll.
mit 9 Abbildungen nach Zeichnungen von Hans
Bellmer, OKart. € 800,–
Erste Ausgabe. – Eines von 950 (gesamt 1016) Exemplaren, hier ohne Nummer. – Unaufgeschnittenes
Exemplar, kleiner Einriss am Rücken kaum sichtbar
geschlossen.
Erste Ausgabe. – Dietz 31; WG. 4. – (= Der jüngste Tag
34). – Der Umschlag papierbedingt etwas gebräunt und
mit zwei kleinen Läsuren, dadurch die Umschlaginnenklappen gering gebräunt.
Miró, Joan. Originalbuntstiftzeichnung (20 × 30
cm) mit eigenhändiger Widmung, dat. 2.XI.49. In: A.
Cirici-Pellicer. Miró. Y la Imaginación. Barcelona,
Ediciones Omega 1949. gr.-8°, 41 S. Text, 60 Tafeln,
Orig.-Halbleinen mit Orig.-Umschlag. € 1800,–
Vorsatz etwas fleckig, dadurch auf eine Seite der Zeichnung etwas durchscheinend. (Siehe die Abbildung).
Schmidt, Arno. Tina oder über die Unsterblichkeit. (Mit 13) Radierungen von Eberhard Schlotter.
Darmstadt, Josef Gotthard Bläschke Presse 1964.
4°, 68 S. 1 Bl. Orig.-Halbpergamentband in Orig.Pappschuber. € 2500,–
Erste Ausgabe. – Eines von 200 nummerierten und
von Arno Schmidt und Eberhard Schlotter signierten
Exemplaren. – WG. 34; Müther S. 143, 31.12.64; Bock
1.1.9.2. – Hier ein Exemplar mit den Original-Radierungen von Schlotter, alle vom Künstler signiert. – Da
die Orig.-Platten kaum 100 einwandfreie Abzüge zuließen, hat der Verleger gegen Schlotters ausdrückliches
Verbot Offsetlithographien anfertigen lassen und diese
Exemplare später als Pappband binden lassen. – Auf
Titel zusätzlich eigenhändige Widmung von Eberhard
Schlotter und gegenüber dem Impressum, ebenfalls von
Surrealismus – La Carte Surrealiste. Première
Série. Vingt et une cartes. (Paris), 1937. 21 Postkarten in unterschiedlichem sanft grünlichen Farbton und beiliegend blaues Kärtchen (Titel-Etikett).
„La Carte Surrealiste – Premiere Serie – vingt et une
cartes – 1937“. € 2200,–
Abbildungen von Gemälden, Skulpturen, Ready Mades
und Fotomontagen von Hans Arp, Hans Bellmer,
André Breton, Jacqueline Breton, Salvador Dali, Oscar
Dominguez, Duchamp, Paul Eluard, Nusch Eluard,
Ernst, Hugnet, Marcel Jean, Dora Maar, Magritte,
Miro, Oppenheim, Wolfgang Paalen, Roland Penrose,
Picasso, Ray, Tanguy. – Alle rückseitig betitelt und mit
dem gedruckten Stempel „La Carte Surrealiste – Garantie“ versehen. – Sehr schönes Exemplar. (Siehe die
Abbildung).
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Antiquariat Ralf Eigl
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Bergs Tafelwerk zur Ost-Asien-Expedition!
Berg, Albert. Die Preussische Expedition nach OstAsien. Ansichten aus Japan, China und Siam. Atlas
in 2 Bänden. Berlin, Verlag der Kgl. Geheimen
Ober-Hofbuchdruckerei, R. von Decker, 1864–73.
Titelblatt mit Wappen des preussischen Königs und
60 Tafeln, davon 20 farbige in Chromolithographie
und 15 Bl. Text in dt., engl. und frz. pro Band. 2
sehr schön gebundene Halblederbände im Stil der
Zeit auf Bünden, mit Rückenschild und Rückenvergoldung, marmorierten Deckeln und marmoriertem Schnitt. Groß-Folio. – Das Werk erschien
laut Cordier in 8 Lieferungen, dazu insgesamt ein
Titelblatt, welches hier in Band 1 eingebunden ist.
In Band 2 wurde als zusätzlicher Titel der OriginalBroschurdeckel der 7. Lieferung eingebunden. Alles
komplett! € 59 000,–
Vollständig und in so guter Erhaltung von größter Seltenheit! Der vorliegende Atlas erschien separat zu dem
4bändigen Textwerk und ist im Antiquariatshandel
kaum mehr aufzufinden. – Albert Berg (1825–1884)
war Diplomat und Reisender. Auch ohne künstlerische
Ausbildung brachte er es zu ausgezeichneten Fähigkeiten als Zeichner, so dass man ihn als Maler für die
große preußische Expedition nach Ostasien anstellte.
Die Ergebnisse waren von größter Bedeutung für die
Erforschung und Öffnung Japans und Chinas. Die Expedition wurde von Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg mit 5 Schiffen durchgeführt. Teilnehmer waren
u.a. auch M. von Brandt, W. Heine und Freiherr von
Richthofen. – Die hervorragenden Tafeln sind in die
Abteilungen China, Japan und Siam getrennt. – Cordier, Japonica 559; Sinica, 2522. Cordier, Indosinica 989;
Henze II,185; Thieme/Becker 3384 f.
Wohl das einzig existierende Dokument, das ein
Beispiel von Omais Handschrtift enthält!
James Cook – Omai. Handgeschriebener Brief in
der dritten Person, der von einem nicht zu ermittelnden Schreiber aus Omais nächster Umgebung
in Omais Auftrag geschrieben wurde. Mit größter Wahrscheinlichkeit mit Omais eigenem, handgeschriebenen Namenszug (s.u.). Ohne Datum. 2
1/2 Zeilen, auf gefaltetem Blatt in 4°. Ursprünglich
3fach auf 16° gefaltet, auf der Rückseite die Reste
eines Siegels und die Anschrift des Empfängers. Von
sehr guter Erhaltung! € 75 000,–
36
Von allergrößter Bedeutung! Der Text lautet: ‚Mr.
Omai presents his Compliments to Mr. Pigott, & if in
town intends doing himself the Honor of waiting on
Mr. Bosville on Thursday next. Tuesday Morn[in]g‘. –
Die Handschrift des vorliegenden Dokumentes zeigt
lange Übung und kann wohl nicht Omais sein. Am
rechten, unteren Rand findet sich jedoch, von einer
anderen, deutlich schlichteren, ungeübteren Hand, der
Name Omai – sehr wahrscheinlich von diesem selbst
geschrieben! Bei korrekter Faltung des Briefes, wie ursprünglich vorgesehen, so dass das Siegel als Ganzes
erscheint, steht der Name nach dem ersten Auffalten
ganz oben in der Mitte- also wie eine Überschrift – was
unsere Vermutung stark bekräftigt! Weiterhin fällt auf,
dass das ‚O’ am Anfang des Namens klein geschrieben
ist – ein Fehler, wie ihn kein geübter Schreiber machen
würde! – Omai lernte bei Granville Sharp lesen und
schreiben, wobei er wohl dem Unterricht nicht besonders aufmerksam folgte. Sein Biograph, Richard
Connaughton (Omai: The Prince Who Never Was,
2005, p. 135) schreibt ‘Apparently, Omai could now
(June 1775) read and write sufficient English to be able
to hold a conversation’. Er weist darauf hin, dass es
keinerlei handschriftliche Dokumente von Omai gibt:
‚There are no surviving examples of Omai‘s written
work.’ (p.135). Das vorliegende Dokument, bei Connaughton nicht erfasst, könnte somit das einzig existierende mit Omais Schriftzug sein! – Es gibt zwei weitere
Dokumente, die eindeutig von der Person stammen, die
den vorliegenden Brief für Omai schrieb. Es handelt
sich dabei um ‚Amount of the Bills for Omai‘ – siehe
hierzu die Abbildung in Connaughton S. 110/11. Dieses Schriftstück befindet sich unter den Unterlagen von
Joseph Banks in der National Library of Australia. Das
zweite ist eine gedruckte Visitenkarte mit einer Vignette
von ‚Hughes‘, welche handschriftlich von derselben
Person ausgefüllt wurde, die auch den vorliegenden
Brief für Omai schrieb. Siehe hierzu die Abbildung
in Sotheby’s Katalog ‚English Literature and History’
vom 15 Dezember 1987, Lot 255. Die drei Dokumente
müssen eindeutig von jemandem aus Omais allernächster Nähe in seinem Auftrag geschrieben worden sein,
wahrscheinlich eine Person, die er regelmäßig traf. Die
Personen, die am meisten in Frage kommen, sind Joseph Banks, Daniel Solander und Thomas Andrews.
Ein Vergleich zeigt, dass Banks wohl nicht in Frage
kommt, aber möglicherweise Andrews, Arzt an Bord
der ‚Adventure‘, der in England zusammen mit Omai
eine Wohnung teilte, seine Sprache gut beherrschte und
von Connaughton als ‚his companion‘ beschrieben
wird. Weiterhin käme James Burney, Bruder von Fanny
Burney, in Betracht, der auf der Resolution und der Adventure und als Dolmetscher für Omai diente und das
Tahitianische am Besten beherrschte: ‚He was marked
out as speaking more Otaheite than any of the ship‘s
Crew’. Der in diesem Brief genannte Mr Boville könnte
William Boville (1745–1813) gewesen sein, ein bekannter Bon Vivant, der in der Welbeck Street wohnte. – Der
vorliegende Brief stammt aus den Unterlagen der Astronomen Edward Pigott (fl. 1768–1807) und Nathaniel
Pigott (d. 1804).
Die erste russische Weltumsegelung!
Lisiansky, Urey. A Voyage round the World, in the
Years 1803-(06), performed by order of his Imperial
Majesty Alexander the First, Emperor of Russia, in
the ship Neva. London, John Booth, 1814. XXI, (II),
(S. III/IV=Widmungsblatt nach VI gebunden), 388
Seiten. Mit 1 gestochenen Porträt, 8 (davon 3 gefalteten) handkolorierten Faltkarten, 2 handkolorierten lithographischen Tafeln und 3 gestochenen Tafeln. Dekorativer neuer Halblederband, sehr sauber
im Stil der Zeit gebunden, Rücken auf Bünden, mit
Rückenvergoldung und rotem, goldgeprägtem Rückenschild, marmorierte Deckel. 4°. St. a. T. Vorsätze und Rückseite der Weltkarte braunfleckig,
Abklatsch von den Tafeln/Karten auf den Text, die
Tafeln jedoch sauber! 1 Karte stockfleckig. Ein sehr
gutes, attraktives Exemplar! € 37 000,–
Von größter Bedeutung für die Erforschung der amerikanischen Nordwestküste! – Überaus bedeutende
und sehr seltene erste englische Ausgabe des Berichts
des Kommandeurs der Neva auf Krusensterns Weltreise, der sich hauptsächlich mit den Entdeckungen an
der Nordwestküste Amerikas beschäftigt. Weitere Teilnehmer an der Expedition waren H. von Langsdorff, F.
G. von Bellingshausen und, damals noch Seekadett, O.
von Kotzebue. Lisiansky hatte andere Anweisungen
als Krusenstern auf der Nadeshda und so landete er mit
der Neva alleine auf der Osterinsel und blieb länger in
Hawaii als Krusenstern, wo er die nach ihm benannte
Insel entdeckte. Auch hielt er sich länger in Alaska
auf und nutzte die Zeit für eingehende Beobachtungen sowie auch für den Pelzhandel. In Sitka wurde er
Zeuge der Wiedereroberung des russischen Forts, das
die Tlingit Indianer besetzt hatten. Von Kodiak ging
er nach Kanton und dann nach Kronstadt, wo er vor
Krusenstern ankam. Das Verdienst, die erste russische
Weltumsegelung durchgeführt zu haben, ging dennoch
an Krusenstern als Kommandeur der Expedition. –
Die ausgezeichneten Karten wurden nach Lisianskys
Vermessungen ausgeführt, die große Karte zeigt die
Reiseroute. Die beiden wundervollen Farbtafeln von
Kodiak und Sitka wurden ebenfalls nach seinen Zeichnungen lithographiert. Die englische Ausgabe wurde
von Lisiansky selbst aus dem Russischen übersetzt. –
Abbey Travel 4; Arctic Bibliography 10209; Hill 1026;
Du Rietz 740; Lada-Mocarski 68 (russiche Ausgabe);
Sabin 41416. (Siehe die Abbildung)
37
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Engel, Samuel. Nachrichten und Anmerkungen
über die Lage der nördlichen Gegenden von Asia
und Amerika, und dem Versuch eines Wegs durch
die Nordsee nach Indien. Serini, Basel 1777. 3 Bl.,
304 S., 1 Bl. mit 3 kolor. Kupferstichkarten. 4°.
Neuer Ppbd. im Stil der Zeit. Titelbl. mit hinterlegtem Ausschnitt. Frisches Exemplar. Sehr selten. € 2200,–
Zweite deutsche Ausgabe, die vom Verfasser selbst
durchgesehen und ergänzt wurde. Der Schweizer Ökonom Engel (1702–1784) interessierte sich neben seiner
Tätigkeit als Landvogt vor allem für Geographie. „Er
verfaßte eine große Zahl teils Aufsehen erregender
Schriften, die vorwiegend die nördlichen Gegenden der
Erde zum Gegenstand haben. Mehr noch als die ökonomische trug seine geographische Tätigkeit seinen Ruf
als Gelehrter ins Ausland. Seine Untersuchungen über
die umstrittene nördliche Durchfahrt vom Atlantischen
in den Stillen Ozean, für die er der Nordostroute den
Vorzug gab, vermochten die britische Admiralität zu
Versuchsfahrten zu veranlassen. Wenn diese zunächst
auch mißglückten, so gab ihm doch ein Jahrhundert
später Nordenskjölds gelungene Durchfahrt recht.“
NDB IV, 506f. Engel versuchte außerdem, die zu dieser Zeit noch verbreitete Vorstellung, dass Kalifornien
eine Insel sei, zu wiederlegen, ein Thema, mit dem er
sich in einem Kapitel des vorliegenden Werks ausführlich befasste: „Californien ist keine Insel, sondern eine
Halbinsel“. – Die Karten zeigen u. a. die arktische Küste
Nordamerikas.
Linné, Karl von. Flora Lapponica, exhibens plantas
per Lapponiam crescentes, secundum systema sexuale, … additis synonymis, et locis natalibus omnium, descriptionibus et figuris rariorum, viribus
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Pritzel 5410.
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Berichte der schönen und nützlichen Kunst zu destilliren…Ingleichem Von den fürnehmsten Thieren …
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Ulm 1703. 2 Bl. 750 S., 12 Bl. mit über 800 Holzschnitten. Folio. Pergament d. Zeit. Etwas fleckig u.
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Nissen 1228 nennt (ebenso wie Pritzel) als früheste
Ausgabe von Bartholomä die von 1713.
Michaux, A. Geschichte der Amerikanischen Eichen, oder Beschreibungen und Abbildungen aller
Arten und Abarten der Eichen des nördlichen Amerika; nach ihrer Kennzeichen, ihrem Anbau und
Nutzen. Übers. u. mit illuminirten Abbildungen
begleitet v. J. S. Kerner. 2 Hefte. Stgt. 1802 u. Hahn,
Hannover 1804. 4°. 1 Bl. S. 1–16, 1 Bl. S. 17–28
mit 14 (11 handkolor.) Kupfertafeln. Brosch. Ohne
Umschl. Unbeschn. Einige Bl. lose u. an den Rändern mit kl. Einrissen. Text etwas stockfl., die Tafeln
nur gering. Breitrandiges unbeschnittenes Exemplar. € 1850,–
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Mit 1 gest. Porträt, lithogr. Titel, 26 HolzschnittAbb. u. 164 (132 kolorierten) Kupfertafeln. 8° u.
4° (Atlas). Marmorierte Halblederbände der Zeit
mit Rückenverg. u. rotem u. blauem Rückenschild.
Einbände kaum bestoßen und berieben. Vorsätze
leimschattig. Tafelband Gelenke locker. Teils etwas
gebräunt u. stellenw. stockfleckig. Schönes Exemplar. € 2000,–
Nissen ZBI 3006.
Überaus seltene erste deutsche Ausgabe. Die Französische erschien (mit anderen Illustr.) bereits 1801. Junk,
Rara S. 64; Pritzel 6194; Nissen 1359. – Die herrlich
kolorierten Kupfer stammen von Johann Simon Kerner, der nicht nur Lehrer von Cuvier war, sondern auch
bedeutende Werke zur Württembergischen Flora verfasste. Er verfügte über ein außergewöhnliches zeichnerisches Talent.
Quenstedt, Fr. Aug. Der Jura. 4 Bände. Laupp,
Tüb. 1856–58. 842 S. mit 3 gefalt. kolor. lithogr.
Übersichtstaf. 42 Holzschnitten u. 100 lithogr. Tafeln. Gr.-8°. Hldr. d. Zeit mit Rückensch. Etwas berieben u. bestoßen, Gelenke etwas beschäd. Gutes
frisches Exemplar der seltenen Erstausgabe mit den
eingebundenen Orig.-Lieferungsumschl. (diese gestempelt). € 1100,–
Nissen 3263. Bahnbrechende und maßgebliche Monographie über den Jura. „er hat Bedeutendes für Krystallographie und Mineralogie geleistet… Seines Lebens
eigentlichste Arbeit aber galt den Versteinerungen und
der Gliederung der Juraformationen, wobei er eine erstaunliche Fülle von Details zu Tage förderte“ (ADB
53, 179).
Varia
Arnold, Gottfried. Unpartheyische Kirchen- und
Ketzer-Historie, vom Anfang des Neuen Testaments biß auf das Jahr Christi 1688. Und: Fortsetzung und Erläuterung oder Dritter und Vierdter
Theil der unpartheyischen Kirchen- und KetzerHistorie bestehend in Beschreibung der noch übrigen Streitigkeiten im XVIIden Jahrhundert. Nebst
den Supplements und Emendationibus über alle
vier Theile. 4 Tle. in 2 Bänden. Thomas Fritschens
Erben, Franfurt am Main 1729. 9 Bl., 1202 S., 18 Bl.
u. 4 Bl., 1488 S., 8 Bll. mit 2 gestoch. Titelvignetten. 4° (29 × 22 cm). Leder auf 6 Bünden. Beschabt
und bestoßen. Rückenkanten beschädigt, Rückenu. Stehkanten-Vergoldung nur schwach sichtbar.
Innen meist gut erhalten, kaum stockfleckig, bei Bd.
I. ca 100 S. braunfleckig und dadurch auch leicht beschäd. am oberen weißen Rand. € 1200,–
„Kirchenhistorisches Hauptwerk von Gottfried Arnold (1666–1714), verfaßt 1696–1699, erschienen in
vier Teilen 1699/1700, ein Ergänzungsband folgte 1703.
Arnold stand während der Abfassungszeit der radikalspritualistischen Richtung des Pietismus nahe. Da für
Arnold nicht die Verteidigung der Lehrbekenntnisse,
sondern die Christusnachfolge, das rechte geistliche
Leben, das Kriterium evangeliumsgemäßen Christentums ist, vollzieht er in seiner Kirchen- und KetzerHistorie eine grundsätzliche Rehabilitation der Außenseiter der institutionellen Kirche.… Besonders ausfühlich
sind die Spiritualisten des 16. und 17. Jh.s dargestellt.…
In der Beschreibung des inneren Standes der Kirche …
und der psychologischen Betrachtungsweise und individuellen Charakterisierung wie in ihrer ökumenischen
Weite ist Arnolds Kirchen- und Ketzer-Historie bis
heute wegweisend.“ (Kindlers neues Literaturlexikon
1, 743).
Schelling, Fr. W. J. von. Sämmtliche Werke. 2 Abteilungen in 14 Bänden. Teils (9 Bde.) anastatische
Nachdrucke. Cotta, Stgt. 1856–1861. Ln. mit Rückenvergold. Rückenkanten bestoßen, 6 mit kl. Einrissen, 3 mit Fehlstellen (kl. Teilchen fehlt). Vorsätze
gebräunt, 1 lose. Vereinzelt stockfleckig. Innen bemerkenswert gut erhaltenes Exemplar. € 1400,–
Erste Gesamtausgabe. – Abt. I mit zahlr. Erstdrucken
aus dem Nachlass. – Abt. II gänzlich aus dem Nachlass gedruckt. Von der Philosophie der Mythologie u.
Philosophie der Offenbarung erschien bereits 1847 ein
unrechtmäßiger Druck. – Selten.
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dorpen, beginnende van Uytrecht en met Muyden
besluytende. Visscher, Amsterdam 1719. gest. Titel,
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Vecht-stroom, op de uitgegeevene gezichten van de
Zeegepraalende Vecht. Amsterdam o. J. 39 S. Hpgt.
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Heckel – Ausstellung Kunsthütte Chemnitz
Erich Heckel. Chemnitz, Städtisches Museum,
1931. 15 (1) S. Mit 16 Tafeln (Ausstellungsobjekte).
Orig.-Umschlag mit zweifarbigen Holzschnitten
illustriert von Erich Heckel. € 500,–
Ausstellungskatalog des Städtischen Museums von
Chemnitz zur Ausstellung vom 18.-30. April 1931. –
Die Holzschnitte mit Deckeltitel und Ausstellungsdaten, einer Künstlergruppe und Erich Heckel auf dem
Hochseil über der Stadt Chemnitz. – Mit 2 Zeitungskritiken (davon eine montiert) und einem montierten
Porträt des Künstlers. – Etwas stockfleckig. Der Umschlag berieben, leicht angestaubt und knitterfaltig.
(Siehe die Abbildung)
Toyen – Breton, André, Heisler, Jindrich und
Péret, Benjamin. Toyen. Paris, Sokolova, 1953.
8°. 104 (2) S. Mit 1 mont. farb. Tafel und 40 Seiten­
tafeln mit Gemäldeabbildungen von To­yen. Orig.-­
Broschur. € 420,–
Toyen, eigentlich Marie Cermínová (1902–1980), war
eine tschechische surrealistische Malerin, Zeichnerin
und Grafikerin, Vertreterin des Poetismus. Sie studierte
zunächst in ihrer Heimatstadt an der Kunstakademie,
bevor es sie nach Paris zog, wo sie sich dem Kreis um
André Breton anschloss. – Durchgehend im Rand
etwas gebräunt. Unaufgeschnitten. Broschur knitterfaltig und berieben. (Siehe die Abbildung)
Pestalozzi, Johann Heinrich. Figuren zu meinem
ABC Buch oder zu den Anfangsgründen meines
Denkens. Basel, Samuel Flik, 1797. 8°. 324 S. Pappband mit Kleisterpapierbezug. € 1700,–
Goedeke IV/1, 611, 87, 4. – Lonchamp 2282. – 233
kleine Geschichten und Fabeln entstanden „über den
40
langen Zeitraum eines Jahrzehnts von 1780 bis 1790 und
die einzelnen Geschichten sind – wie die noch vorhandenen Handschriften zeigen – von Pestalozzi wieder
und wieder umgearbeitet und sprachlich ausgefeilt worden. Die einzelnen Fabeln dieser Sammlung haben für
heutige Leser eine sehr unterschiedliche Qualität und
Länge: einmal sind sie kurz und allgemein verständlich
und ihre Aussage erschließt sich leicht, ein andermal
sind sie schwer zu lesen und ohne Vorkenntnisse der
Zeit und der persönlichen Verhältnisse Pestalozzis
kaum verständlich“ (G. Kuhlemann u. A. Brühlmeier).
– Durchgehend leicht stockfleckig und gebräunt. Einband berieben und bestossen.
Pestalozzi, Johann Heinrich. Christoph und Else.
Mein zweytes Volks Buch. 2 Bände. Zürich und
Dessau, Joh. Caspar Füessly, 1782. (10) 368 S.; (2)
270 S. Pappbände der Zeit mit Kleisterpapierbezug
und je 2 Rückenschildchen. € 2100,–
Goedeke IV, 611, 3. – Holzmann/Bohatta I, 9409. –
Erste Ausgabe dieses zweiten pädagogischen Wer-
Santomaso – Catalogue raisonné 1931–1974.
Venedig, Alfieri, 1975. 4°. 271 S., davon 126 S.
mit ganzs. Abb., teilw. farbig, ab S. 209 Katalog
mit kleinen Abb. Auf dem Vortitel eine OriginalZeichnung von Santomaso in blauer Tinte, signiert
und datiert 1987. Orig.-Leinenband mit Schutzumschlag. € 580,–
kes von Johann Heinrich Pestalozzi (1746–1827). Das
Bauern­ehepaar Christoph und Else liest mit dem Knaben Friz und dem Knecht Joost jeden Abend im ersten
Band von Lienhard und Gertrud. Pestalozzi liefert am
Anfang eine Auflistung des Inhalts und lässt die vier
Personen danach über diesen diskutieren. Da das Buch
in dieser didaktischen Form wenig Beachtung fand,
verarbeitete Pestalozzi den Stoff später in die Bände
2–4 von Lienhard und Gertrud. – Durchgehend etwas
gebräunt und stockfleckig. Einbände berieben und bestossen. Band II mit grösserer Schabstelle.
Herder, J(ohann) G(ottfried). Eine Metakritik der
reinen Vernunft. (1. Teil:) Verstand und Erfahrung.
(2. Teil:) Vernunft und Sprache. Mit einer Zugabe
betreffend ein kritisches Tribunal aller Fakultäten, Regierungen und Geschäfte. 2 Teile in 1 Band.
Frankfurt und Leipzig, o. Dr., 1799. 8°. XXX, 304
S., VIII, 254 S. Pappband der Zeit, Rücken grün gefärbt, rotes Rückenschild. € 340,–
Herders (1744–1803) Auseinandersetzung mit der ihm
verhassten Philosophie Kants. „Doppelt unangenehm
daher fällt die declamatorisch-leidenschaftliche Heftigkeit des Angriffs auf“ (ADB XII, 96 f. Nachdruck im
Jahr der Erstausgabe, die bei Hartknoch erschien. – Mit
Exlibris Paul Scherer-Bylund, ehemaliger Direktor der
Zentralbibliothek. – Durchgehend etwas stockfleckig
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„Monografie d’arte moderna“. – Text zum Teil viersprachig. Mit Beiträgen über die verschiedenen Schaffensperioden von Giuseppe Santomaso von Nello Ponente,
Herbert Read, Pierre Francastel, Werner Haftmann und
Luisa Alfieri. – Schutzumschlag mit Gebrauchsspuren.
(Siehe die Abbildung)
Blass, Ernst (Hrsg.). Die Argonauten. Eine Monatsschrift. Heidelberg, (Druck W. Drugulin, Leipzig,
für) Richard Weissbach, 1914–15. Gr.-8°. 287 (1) S.,
271 (1) S., (2) Bl. Privater Pergamentband mit goldgepr. Rückentitel und Kopfgoldschnitt. € 1700,–
Raabe: Die Autoren und Bücher des literar. Expressionismus, S. 65/66, Nr. 10. – Exemplar Nr. 79 von 50
auf Old Stratfod, aus einer Auflage von 82. Nebst Gedichten von Ernst Blass (1890–1939) enthält diese erste
Folge der Argonauten Werke von Franz Werfel, Franz
Blei, Ernst Bloch, Rudolf Borchardt, Max Brod, Dostojewskij, Briefe in erster deutscher Ausgabe, Robert
Musil, Carl Sternheim u.a. – Papier im Schnitt wenig
stockfleckig. Der Pergamenteinband angestaubt und
leicht fleckig.
Droste-Hülshoff, Annette Freiin v. Gedichte.
Stuttgart u. Tübingen, Cotta, 1844. 8°. VIII, 575
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Zeichnungen · Aquarelle · Gemälde · Graphiken des 18. und 19. Jahrhunderts
Carus, Carl Gustav (1789 Leipzig – Dresden 1869).
Arzt und Maler. Lithographie von Carl Koch (1806–
1900) nach einem Gemälde von Julius Hübner von
1844, unten links im Stein signiert: „Gem. v. J.
Hübner lith. v. C. Koch“, unten rechts bezeichnet:
„Gedr. Bei Fr. Hanfstaengel in Dresden.“, darunter mit faksimilierte Unterschrift von Carus und
Bezeichnung: „Geheimer Medicinal-Rath Leibarzt
Sr. Majestät des Königs v. Sachsen geb. 1789 gemalt
1844.“, Papiermaß: 33,6 × 43,1 cm, Darstellungsmaß:
21,3 × 27,0 cm. € 1100,–
Gall, Franz Joseph (1758 Tiefenbronn bei Pforzheim – Montrouge bei Paris 1828). Arzt und Anatom. Kupferstich von Heinrich Schmidt (um 1780
Berlin – nach 1809) nach einem Gemälde von Ferdinand Jagemann. In der Platte bezeichnet: „Dr.
Franz Ios. Gall.“, darunter in der Platte bezeichnet und signiert: „Gemahlt v. Ferd. Iagemann. Gestoch. v. Heinr. Schmidt. in Weimar. Weimar, im
Verl. des F. S. pr. Landes-Industrie-Compotirs.“,
Papiermaß: 36,4 × 26,0 cm, Plattenmaß: 31,6 × 22,8
cm. € 1000,–
Mendelssohn, Moses (1729 Dessau – Berlin 1786).
Philosoph. Lithographie von Friedrich Jentzen
(1804 Berlin – Weimar 1875) nach einem Gemälde
von Anton Graff. Unterhalb der Darstellung typo-
42
graphisch bezeichnet und signiert: „Gem. von Graff.
Druck des Königl. litho. Instituts zu Berlin. Lith.
von Fr. Jentzen.“, darunter mit Sinnspruch, faksimilierter Unterschrift, Lebensdaten und Bezeichnung. Papiermaß: 56,0 × 38,7 cm, Darstellungsmaß:
29,2 × 24,9 cm. € 650,–
Wächter, Leonhard, gen. Veit Weber (1762 Uelzen
– Hamburg 1837). Schriftsteller. Lithographie von
Friedrich Carl Gröger (1766 Plön – Hamburg 1838)
nach eigenem Gemälde. Unter der Darstellung singiert und bezeichnet: „gemalt und auf Stein gezeichnet von F. C. Gröger 1821. Leonhard Wächter
zugenamt Veit Weber“. Papiermaß: 44,4 × 32,9 cm,
Darstellungsmaß: 25,7 × 21,3 cm. € 800,–
Stein, Heinrich Friedrich Karl vom und zum
(1757 Nassau – Cappenberg 1831). Preußischer
Staatsmann. Schabkunstblatt von Peter Joseph Lützenkirchen (1775 Köln – Frankfurt am Main 1820)
nach eigenem Gemälde. In der Platte unterhalb der
Darstellung signiert, bezeichnet und betitelt: „gemalt und geschabt von P. J. Lützenkirchen Frankfurt a/m. Freiherr vom Stein Staats=Minister.“. Papiermaß: 48,6 × 33,9 cm, Plattenmaß: 33,3 × 25,8
cm. € 800,–
Wieland, Christoph Martin (1733 Oberholzheim
– Weimar 1813). Dichter. Punktierstich von Carl
Hermann Pfeiffer (1769 Frankfurt am Main – Wien
1829) nach eigenem Gemälde von Friedrich Tischbein. Unterhalb der Darstellung signiert, bezeichnet
und betitelt: „Gemahlt von F. Tischbein. Gestochen
von C. Pfeiffer. Wieland. Nürnberg, bey Johann
Friedrich Frauenholz. 1800.“. Papiermaß: 47,2 × 34,6
cm, Plattenmaß: 38,7 × 27,8 cm. € 1200,–
Bertuch, Friedrich Justin (1747 Weimar 1822).
Verleger. Schabkunstblatt von Daniel Beyel (1760
Zürich – 1823) nach einem Gemälde von Christoph
Gutbier. Unterhalb der Darstellung in der Platte signiert und bezeichnet: „Gutbier pinx. D Beyel sculp.
F. I. Bertuch.“. Papiermaß: 42,3 × 31,5 cm, Plattenmaß: 35,4 × 26,6 cm. € 900,–
Lavater, Johann Caspar (1741 Zürich 1801). Philosoph und Schriftsteller. Punktierstich von Carl
Hermann Pfeiffer (1769 Frankfurt am Main – Wien
1829) nach einem Gemälde von Friedrich Oelenhainz. Unterhalb der Darstellung in der Platte signiert und bezeichnet: „Gemahlt von Oelenhainz.
Gestochen von C. H. Pfeiffer. Lavater.“. Papiermaß:
34,8 × 47,0, Plattenmaß: 28,0 × 38,8 cm. € 750,–
Villers, Charles de (1765 Boulay-Moselle – Göttingen 1815). Philosoph. Lithographie von Friedrich Carl Gröger (1766 Plön – Hamburg 1838) nach
eigenem Gemälde. Unterhalb der Darstellung im
Stein signiert und betitelt: „Gemalt 1809 und auf
Stein gezeichnet von F. C. Gröger. Hamburg 1819.
Carl von Villers.“. Papiermaß: 43,1 × 30,3 cm, Darstellungsmaß: 26,5 × 21,4 cm. € 650,–
43
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Sturm, Johann Christoph. Collegium Experimentale, Sive Curiosum, in quo Primaria hujus Seculi
Inventa & Experimenta Physico Mathematica, (…)
Johannes Chistophorus Sturmius, Phil. M. Mathem.
ac Phys. in Incluta Altdorffina P. P. & h. t. Univers.
Rector. Tentaminum Collegii Curiosi (…). Norimbrgae (Nuremberg), 1676. Wolfgang Mauritz Endt
(Wolfgangi Mauritii Endteri). 4°, (1), [1], (22), 168
p. and 4 folding engraved plates, 122, (12), [2]
p. € 1500,–
First edition of the first volume (second volume was
published in 1685). In contemporary vellum. With
about a hundred of engraved illustration. Some foxing,
more in the second part, otherwise in good condition.
Fine copy. – Johann Christoph Sturm (1635–1703) was
a scientist, professor of mathematics and physics at the
University of Altdorf, considered the most skillful experimenter in Germany of his time. During the second
half of the 17th century systematic experimentation
had increasingly come to be seen as a crucial means of
producing and testing natural philosophical theories.
In Germany the institution for applying experimental method, the Collegium Curiosum was founded by
Sturm in imitation of the Royal Society in London or
the Accademia del Cimento in Florence. Sturm experiments that were performed in the presence of twenty
men (to guaranteed the truthfulness) resulted in this
book, the Collegium Experimentale sive Curiosum.
Kircher, Athanasius. Arithmologia sive De abditis Numerorum mysterijs. qua origo, antiquitas &
fabrica numerorum exponitur; abditae eorundem
proprietates demonstrantur; Fontes superstitionum
in amuletorum fabrica aperiuntur; denique post
Cabalistarum, Arabum, Gnosticorum, aliorumque
magicas impietates detectas, vera & licita numerorum mystica significatio ostenditur. Rome, 1665.
Ex Typographia Varesij (Varesius). 4°, (16), 261, (1),
[2] p., with 3 folding plated, one printed in red and
black. € 6000,–
First edition in contemporary vellum. With numerous
woodcut initials and illustrations, an armorial woodcut on verso of title, engraved frontispiece. Very nice
copy. – Athanasius Kircher (1601 or 1602–1680) was
a German Jesuit scholar of oriental studies, geology
and medicine, considered as the founder of Egyptology by his study of Egyptian hieroglyphs, he was also
fascinated with Sinology and wrote an encyclopedia
44
of China. He has been compared even to Leonardo da
Vinci for his enormous range of interest, and has been
honored with the title „master of a hundred arts“. This
book of Kircher is a comprehending work on numerology, particularly the mystical and Cabalistic properties
of the numbers. Beginning with a speculative history of
the origin of numbers and including much on ancient
Near East, Gnostic, Cabalistic, and Neo-Pythagorean
doctrines. Also devoted to magic squares, from order
three to nine are demonstrated. The magic square of the
frontispiece is the second known use of it in Western
Art after Albrecht Dürer’s Melancholia, 1514.
[De Backer I, 428., Dunnhaupt 2341, 18.1., Brunet III,
666., Graesse IV, 21., Poggendorff I, 1259., Caillet II,
5769., Wellcome III, 395., Dorbon-Aine 2377.] (See
the illustration)
Schooten, Frans (Franciscus) van. De Organica
Conicarum Sectionum in Plano Descriptione, Tractatus. Geometris, Opticis; Praesertim verò Gno-
studied mathematics at the University of Leiden where
he was introduced to Descartes in 1632. After graduating, he began teaching at the Engineering School at
Leiden where he met again with Descartes. His work
„Discours de la Méthode“ with the appendix „La Géométrie“ had not been published and Descartes asked
van Schooten to making the illustrations. Van Schooten was talented in art as his uncle was a painter, who is
known for his pupil Rembrandt. He also made a portrait of Descartes, one of the few that exist. Schooten
translated and published the first Latin version of of „La
Géométrie“ in 1649 (see below). In „De Organica“ van
Schooten studying the problem of constructing a cyclic
quadrilateral of given sides, one side being required to
be a diameter of the circle, the problem of drawing ellipse sections mechanically. He gave the now standard
method of drawing an ellipse with the piece of string
whose ends are attached to two pegs. (J. J. O’Connor,
E. F. Roberston: Frans van Schooten). This is the first
printed work that contains a mechanical description of
the ellipsis, parabola and hyperbola without considering them as conics. The book is among the 24 highlights
of the Elsevier Heritage Collection. [EHC 04.1646.
Sch., Willems 607.] (See the illustration)
monicis & Mechanicis Utilis. Cui subnexa est Appendix, de cubicarum Aequationum resolutione.
Lugd. Batavor (Leiden), 1646. Ex Officinâ Elzeviriorum. 4°, (16), 117, [3] p. € 4000,–
First edition in contemporary vellum. Title page in
red and black. Printed on thick paper with marvellous
typography and illustrations. Mathematical notes on
last page in ink. Clasps are missing otherwise in a very
good condition. – Frans van Schooten (1615–1660) was
a Dutch mathematician, most known for popularizing
the analytic geometry of René Descartes. Van Schooten
Brothers Grimm (Jacob and Wilhelm Grimm)
Deutsche Märchen. Erzählt von den Gebrüdern Grimm. Mit Zeichnungen von Leopold von
Kalckreuth. Berlin, (1918). Bruno Cassirer. 94, (2)
p. € 450,–
In original gilt leather binding. Limited edition up to
100, this copy holds the number 8. 3rd volume of “Das
Märchenbuch”. Printed on handmade paper. Pages
uncut. Mint copy.
With a full-page, colored illustration and numerous of
text illustrations by Leopold von Kalckreuth (1855–
1928) German painter, strongly influenced by the impressionists, one of founder of the Secessionist movement. (See the illustration)
45
Fons Blavus Antiquariat
Stand 42
Hans-Günter Bilger
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Schöne und wertvolle Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts · Literatur · Naturwissenschaften
Bauernkrieg – [Peringer, Diepold]. Ain schön
Außlegu(n)g über das Götlich Gebet, Vater vnser,
Das vnß Gott selbs gelernet hat. Das hat Betracht
ain Armer Bawr, der weder lesen noch Schreyben
kan. gar Hüpsch vnd Nutzlich, allen Christgläubigen Menschen zu gut, auch auß Brüderlicher Trew.
[Augsburg: Johann Schönsperger 1522]. Mit großem
Titelholzschnitt. Vier Blatt, das letzte weiß. Schlichter, neuerer Kartonumschlag. 4to. € 1400,–
Früher Druck von Diepold Peringers erster Predigt
in einem sehr schönen Exemplar. Mit größter Wahrscheinlichkeit war Peringer mit in dem konspirativen
Netzwerk um Müntzer, Kettenbach, Rott, von Hutten,
Sickingen u.a. Aufenthalte sind nachweisbar in Augsburg, Nürnberg, Kitzingen, Rothenburg und Schweinfurt, wo sich 1525 seine Spur verliert. Der prächtige Titelholzschnitt zeigt einen knienden Bauern beim Gebet
unter einem Schriftband „Vater unser der du bist“, alles
im Rund eingefasst von einem Rosenkranz. – Sehr schönes, breitrandiges und frisches Exemplar. Seitlich und
unten unbeschnitten. Titelblatt mit Rest eines Blattweisers und hs. Eintrag („8.“). Das weiße Blatt verso
fleckig. – (Clemen S. 87; Hohenemser 3935; Pegg 1738;
vgl. Rosen: Neufforge 93; VD 16 P 1393).
Hauff, Wilhelm. „Othello. Novelle von Wilhelm
Hauff. Herausgeber der Memoiren des Satan“.
(Nr. 66 – Nr. 76. 18.03.1826–30.03.1826) und „Demoiselle Sonntag in Paris“. (Nr. 151 – Nr. 152.
26.06.1826–27.06.1826). In: Abend-Zeitung auf das
Jahr 1826; herausgegeben von Theodor Hell [Pseud.
für Karl Gottfried Theodor Winkler] und Friedrich Kind. Erster Band. Januar-März. Nrn. 1–77. (Zweiter Band. April-Juni. Nrn. 78–155). In einem
Band gebunden. Dresden: Arnold 1826. 620 Seiten.
Sprenkelschnitt. Marm. Pappband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild. 4to. € 1200,–
Novelle und Theaterbericht aus Paris von Wilhelm
Hauff in erster Auflage in der berühmten Dresdener Abend-Zeitung, dem „gelesensten und einflussreichsten belletristischen Organ der Zeit“. „27. Februar
[1826]: [Hauff] sendet Winkler die Novelle „Othello“
für die Abend-Zeitung. – W. Waiblingers Gedicht
„Hemlink’s St. Christophorus“ als Erstdruck in Nr.
98. (Mygdales 11). – Kapitale begriffen. Spiegel und S.
395 gestempelt. Fl. Vorsatz mit mont. Blatt zu K.G.Th.
Winkler. Etwas bestoßenes und wenig gebräuntes,
gutes, nahezu fleckenloses Exemplar. – (Goedeke IX,
5, 1 und 2).
46
Kirchheim/Teck – Inventarium des Freihofs. „Inventarium und Respective Muetterliche VermögensUntersuchung über der Reichshochwohlgebohrnen
Frawen Sophia Charlotte Freyfrau von Degenfeld,
gebohrne von Bärner, aigenthümblich zeittliche Verlassenschaft“. Umfangreiche Deutsche Handschrift
auf Papier. 95 Seiten in deutscher Currentschrift.
Zweifach gesiegelt, datiert „Freyhof bey Kirchheim 23. August 1719“ und signiert von Johannes
Georgius Conz, öffentlich kaiserlicher Notar. Folio.
In neuer HPgmt.-­Kassette. € 2400,–
Sehr ausführliche, originale notarielle Erfassung des
reichhaltigen Inventars und Hinterlassenschaft der Sophia Charlotte von Degenfeld (geb. Barner, 1684–
1713). Sie hatte den Kirchheimer Freihof als Mitgift
in ihre Ehe mit dem kaiserlichen Obristen Christoph
Ferdinand von Degenfeld (1677–1733) gebracht. – Der
Kirchheimer „Freihof“, außerhalb der Stadtmauer gelegen, aber von einer eigenen Mauer umgeben und mit
Privilegien wie Steuerfreiheit und niederer Gerichtsbarkeit ausgestattet, bildete über Jahrhunderte einen
Sonderbezirk. – Zahlreiche Ecken knittrig, erstes und
letztes Blatt angestaubt, etwas fleckig und mit Fehlstellen, jedoch ohne Textverlust. Kordelheftung auf
fünf Bünden, durch die beiden Siegel gesichert. Heimat- und kulturgeschichtlich bedeutendes, hochinteressantes Dokument im originalen, vollständigen Zustand. – (Vgl. R. Götz: Der Freihof in Kirchheim unter
Teck. Kirchheim: Stadtarchiv 1989).
Lonicer Bibel. Das Newe Testament. Auffs new
mit schönen Figuren, ordentlichen Registern, Summarien, Concordantzen, Calender vnd Cisioiano,
Reimenweise, jetzt new zugericht. Sampt eim Zeiger
Büchlin fürnemer Puncten der Heiligen Schrifft, zu
ende angehencket. Frankfurt: (Johann Adam Lonicer für Egenolphische Erben, als Barbare Doct.
Johan. Cnipij, vnd Marie Pauli Steinmeyers beider nachgelassenen Witwinnen) 1590. Titel in RotSchwarz-Druck. 16 nnum. Blätter, 323 num. Blätter,
21 nnum. Blätter. 136 qualitätvolle Textholzschnitte
nach Virgil Solis. Schöner, reich mit Rollen- und
Plattenstempeln verzierter Schweinslederholzdeckelband der Zeit auf drei echten Doppelbünden. Altes, hs. Rückenschild. Eine intakte Schließe
(von 2). Kl.-8vo. € 6500,–
Das einzige, nachweisbare Exemplar dieser Bibelausgabe in einem sehr wohlerhaltenen, originalen Zustand.
Der Drucker, Johann Adam Lonicer (Frankfurt 1557–
1615 Wolfenbüttel) hatte zunächst in Wittenberg ohne
Abschluss Medizin studiert und wurde dann Mitarbeiter im Frankfurter Verlagshaus Egenolffs Erben. Außer
diesem hier vorliegenden lassen sich nur drei weitere
Drucke von ihm nachweisen. Er wurde 1599 von Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel
zum herzoglichen Bibliothekar in Wolfenbüttel ernannt, wegen Unregelmäßigkeiten aber 1611 entlassen.
(vgl. Richter: Sp. 487 ff. a.a.O.). – Alt montiertes Papierschild am Titelblatt mit hs. Besitzeintrag von 1590. Darunter kleiner quadratischer Ausschnitt des Titelblatts.
Vier Stempel von Kapuziner-Bibliotheken am Titelblatt
(3) und Spiegel (1). Vereinzelt stockfleckig und durchgehend etwas fingerfleckig. (Vgl.: G. Richter: Christian
Egenolffs Erben 1555–1667 in: Archiv für Geschichte
des Buchwesens VII, 1967. Mehrfach (s.o.) und Spalte
1076, Nr.776; nicht im VD 16).
(I.): Nivicellensis, Johannes (Pseudo). Concordantiae Bibliae et Canonum. [Basel: Nikolaus Kessler 1488]. 50 nnum. Blätter, das letzte weiß. (II.):
Pelbartus de Themeswar. Expositio compendiosa
et familiaris. Hagenau: Heinrich Gran für Johann
Rynmann von Öhringen 1504. CXXXIX gez. Blätter. Ein Blatt weiß. (III.): Albertus Magnus. Opus
tripartitum. Köln: Heinrich Quentel [Erben] 1503.
12 ungez. Blätter, XXXVIII gez. Blätter, 81 ungez.
Blätter, ein Blatt weiß. Kalbslederband der Zeit über
kräftigen Holzdeckeln auf drei echten Doppelbünden. Mit reicher Rollen-, Stempel- und Plattenstempel Blindprägung. Acht originale Eckbeschläge.
Eine intakte Schließe (von 2). Folio. € 7500,–
Renaissance-Sammelband im zeitgenössischen Einband
mit einer Inkunabel und zwei Post-Inkunabeln. Zu
(I.): GW M14407, Hain 9412; zu (II.): VD16 P 1162;
zu (III.): Enthält die drei Teile: 1. Summa de Officio
missae. VD16 A 1358; 2. Summa de sacramento Eucharistiae. VD16 A 1359; 3. Sermones XXXII super verbo
Venite comeditae. VD16 A 1355. (III.) mit zahlreichen
Zier-Initialen. Der Einband mit reicher, ornamentalfloraler Blindprägung. Rolle mit Lilienblüten, Stempel
mit Adler und Greif. – Erfreulich frisches Exemplar.
Durchgehend, teils etwas stärker fleckig und fingerfleckig im Außensteg. Die letzten Lagen schwach feuchtrandig. Die drei letzten Blätter mit kleinen Fehlstellen im Außensteg. Das letzte, weiße Blatt mit Ausriss.
Spiegel und erstes Blatt mit späterem hs. Besitzvermerk.
Beide Spiegel mit montiertem ‚Makulaturblatt‘ (hier
Blatt t3 und t2 aus (III.)). Einband wenig berieben. Rückenleder rauh und rissig. Beide Kapitale fachgerecht
restauriert. – Erfreuliches Exemplar im originalen Zustand und im alten Einband.
Reutlingen – [Schradin, Johannes]. „Warhaffte
Ja offenbare erzelung der bösen anschleg vnnd
practica, so wider die löbliche protestirende stende
vnd Evangeliumbs Ainungs verwanten, Durch gottes vnd seiner Kirchen feinde, den papst und seinen
Anhang, zu enntlichem verderben vnd vntergang,
soin des Teütschen lanndes fürgenomen vnnd ertacht seind. Item Ursach der genötigten und getrungenen Defension vnd gegenwehr auch wie sich dar
Jnnen zu halten sey. / Verbum Domini manet in eternum. / 1546“. Deutsche Handschrift auf Papier. 12
nnum., beidseitig beschriebene Blätter. Mit zahlreichen Marginalien im Bund- und Außensteg. Schriftspiegel: 16,5 cm × 9,5 cm. Blattgröße: 19,5 cm × 14,8
cm. Neuerer, marmorierter Halbpergamentband.
4to. € 3600,–
Zeitgenössische Handschrift von Johannes Schradins
Gedicht zum Schmalkaldischen Krieg in Knittelversen
im hervorragenden Erhaltungszustand. „Dieses Gedicht gehört zum Besten, was an Manifesten und Flugschriften damals die Welt durchflog“ (Votteler, Seite
58, a.a.O.). – Johannes Schradin (Reutlingen um 1500
– um 1561 Reutlingen) war nach dem Studium in Tübingen neun Jahre lang Lehrer an der Reutlinger Lateinschule. Befreundet mit Melanchthon, Brenz, auch mit
Schweizer Reformatoren, stand er den Gedanken der
Reformation sehr nahe und schloss sich dem Reutlinger
Reformator Matthäus Alber an. – Im Falz fachgerecht
mit Japan verstärkt. Etwas knapp beschnitten mit Verlust einzelner Buchstaben einiger Marginalien. Gutes,
wenig gebräuntes und teils fingerfleckiges Exemplar
in vorzüglicher Erhaltung. – (Zu Schradin vgl.: Prof.
Votteler: J. Schradin, der Genosse Matthäus Albers. In:
Programm des Gymnasiums in Reutlingen 1892/93).
Schwenckfeldt, Caspar. Vom worte Gottes. Das
khein ander wort Gottes sei, aigentlich zureden,
denn der Su[o]n Gottes Jesus Christus, Bewerung.
Damit auch auff Matthie Illyrici schmachbüchlein,
mit auffdeckung seiner vilfaltigen Irrthumb wirt geanthwurt. Item, Judicium vber Osianders leere von
der Justification. S.l, s.n., s.a. [Ulm: Hans Varnier
d.J. 1554]. Titelblatt, 3 nnum. Blätter, 147 num. Blätter, ein Blatt weiß. Farbschnitt. Pergamentband der
Zeit mit fünf durchgezogenen Bünden. Schließbänder entfernt. Auf den Decken je umlaufende dreifach Streicheisen-Fileten und blindgeprägte Eckfleurons, die in der Mitte einen zentralen Vierpass
bilden. Späteres, handschriftliches Rückenschild.
Kl.-4to. € 2900,–
Eines der Hauptwerke des spirtualistischen Theologen
Caspar Schwenckfeldt (Ossig bei Liegnitz 1489–1561
Ulm) in erster Auflage und in einem originalen, wohlerhaltenen Exemplar der Zeit. – (VD 16, S 5035; zu
Schwenckfeldt: LTHuK IX, 382 f.; RGG V, 1620 f.).
Tübingen – Stiftsordnung. Summarischer EXTRACT Einiger In das Hoch-Fürstl. Theologische STIPENDIUM zu Tübingen, Der Studiorum,
Morum, und Disciplin halber, bey denen gehaltenen
VISITATIONEN Nach und nach ausgeschriebener
Hoch-Fürstl. Rescripten, Decreten, Recessen, und
Resolutionen. Stuttgart: Rößlin 1704. 84 Seiten, 13
nnum. Blätter INDEX, 2 Bll. weiß. Sprenkelschnitt.
Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. € 1900,–
Die von Eberhard Ludwig erlassene Disziplinar- und
Studien-Ordnung. (Seck et al.: Bibliographie z. Gesch.
der Uni Tübingen 3922; nicht bei Heyd!).
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Splendid description of the orchids from the
Dutch East Indies and Japan
The first ethnographic survey
of the Russian Empire
Blume, Carl Ludwig. Collection des orchidées les
plus remarquables de l’Archipel Indien et du Japon.
Amsterdam, C.G. Sulpke, 1858 [–1859]. Large folio
(44.5 × 29 cm). With hand-coloured lithographed
frontispiece and 70 lithographed plates (of which
56 hand-coloured, including 1 double-page). Contemporary brown half roan. € 17 500,–
Georgi, Johann Gottlieb. Rußland. Beschreibung
aller Nationen des rußischen Reiches, ihrer Lebensart, Religion, Gebräuche, Wohnungen, Kleidungen und übrigen Merkwürdigkeiten. Leipzig,
Dyk, 1783. 2 volumes. 4to. With 2 etched handcoloured frontispieces by Schoenberg (coloured by
Capieux), and several delicate engraved head- and
tailpieces in text by C.M. Roth. Contemporary half
calf. € 4500,–
Elaborately illustrated work on the orchids of the
Dutch East Indies and Japan, with a double-page plate
showing the exuberant Iridorchis gigantea. The work
was the fruit of Blume’s meticulous research conducted
in the Dutch East Indies, where he was director of
the Botanical Garden of Bogor, Java. “This amateur
draughtsman and author has been of great significance
for his publications …” (Haks & Maris). – Binding
slightly chafed. Otherwise a fine copy. – Cordier, Japonica, col. 538; NCC (3 copies); Nissen, BBI 175;
Pritzel 847; Stafleu & Cowan 569; cf. Haks & Maris, p.
37. (See the illustration).
48
Second German edition of “the first ethnographic survey of the Russian Empire” (Wortman). Georgi was
part of an ambitious scientific expedition prompted by
Catherine the Great to study the economic, cultural and
geographical characteristics of the various regions of the
Russian Empire. The 2 frontispieces show 39 different
peoples in their respective dress. The last page with
etched musical score. – Occasional spotting. Fine set. –
Colas 225; Hiler, p. 365; cf. Wortman, “Texts of Exploration”, in: Whittaker (ed.), Russia Engages the World,
pp. 97–99; this edition not in Lipperheide.
Guicciardini’s celebrated description of the Low
Countries. With the plates in contemporary
hand-colouring
Guicciardini, Ludovico. Descrittione … di tutti
i Paesi Bassi, altrimenti detti Germania inferiore.
Antwerp, Willem Silvius, 1567. Folio. With titlepage within woodcut borders, coat of arms and
portrait of Philips II within the same borders, and
17 double-page plates, maps and views (15 woodcuts, 2 engravings), all in contemporary handcolouring. Contemporary limp vellum, all edges
gilt. € 42 500,–
A coloured copy of the original edition of the first illustrated description of the Low Countries. Most of the
cities shown in the plans and views had never before
been depicted in a book. Not only was Guicciardini’s
book a great success, going through dozens of editions
in a wide variety of languages, its maps, plans and views
were also copied for decades, both for use in other
books and for separate publication. – Some insignificant old restorations to binding. Some minor defects.
A fine copy. – Belg. Typ. 1360; Guicciardini illustratus
1; Tiele, Bibl. 420; STCV (2 copies, 1 incomplete). (See
the illustration).
A highlight in botanical literature
Linnaeus, Carolus. Hortus Cliffortianus Plantas
exhibens quas in Hortis tam vivis quam siccis,
Hartecampi in Hollandia. Amsterdam, [for George
Clifford], 1737 [= 1738]. Folio. With title-page
printed in red and black, engraved frontispiece
and 36 numbered engraved plates by Jan Wandelaar after designs by Georg Dionysius Ehret and
Wandelaar. Late 18th-century marbled calf, with
gold-tooled spine and sides, and marbled endpapers. € 12 500,–
First edition of a detailed description of the Hartecamp gardens at Heemstede and the most sumptuously produced work of Linnaeus. It was produced at
the expense of George Clifford (1685–1760), a wealthy
Dutch banker and a director of the Dutch East India
Company, who asked Linnaeus to catalogue the plants
in the gardens of his summer estate Hartecamp. Besides
the plants, Linnaeus also describes the extensive botanical library of Clifford, which contributed greatly to his
research. – In very good condition. – Dunthorne 186;
Hunt 504; Nissen, BBI 1215 (coloured plates); Stafleu
& Cowan 4719.
A utopian civilisation in the
Unknown Southland
[Smeeks, Hendrik]. Des Herrn Juan de Posos Beschreibung des mächtigen Königreichs Krinke Kesmes … nebst dem holländischen Robinson … Vierte
und verbesserte Auflage. Schweinfurt & Leipzig,
[no publisher], 1776. 8vo. With 7 full-page etched
plates. Contemporary boards. € 6500,–
A rare German translation of this utopian novel, inspired by the Dutch disasters on Australia’s western
coast in the 17th century. In the Southern Continent the
protagonist discovers the utopian Kingdom of Krinke
Kesmes. De Posos is guided through the capital by Elho, a former castaway who had arrived in the Southland
as part of an expedition to search for the wrecked VOC
ship De Vergulde Draeck. The novel furthermore includes the story of the Dutch castaway Heinrich Texel
who survived 30 years in the Unknown Southland.
An account of the Southlanders concludes the work.
– Some faint stains; binding rubbed. Very good copy. –
Gove, p. 212; Ullrich, p. 104; WorldCat (4 copies); cf.
Fausett, Images of the Antipodes, pp. 145–157.
Presentation copy of the Leiden University
for Bonaventura Elzevier
Velde, Jan van de. Duytsche exemplaren van alderhande gheschriften, seer nut ende bequaem vopor
de Duytsche schoolmeesters ende alle beminders
der pennen. Haarlem, David van Horenbeeck, 1620.
Folio (31.4 × 21 cm). Wholly engraved writing book,
with title-page, dedicatory, 24 sample texts on 8
leaves, and sample alphabets, etc., on 2 leaves, all engraved by Gerardus Gauw. Contemporary vellum
over boards with centre-piece with the coat of arms
of Leiden on both sides. € 4250,–
Rare and very beautiful engraved writing book by the
great Dutch calligrapher Jan van den Velde at the height
of his career, with an elaborately flourished calligraphic
title-page and dedicatory letter, Dutch-language sample
texts in a wide variety of hands, arranged three to a page
on eight leaves, and sample alphabets of three gothic
and four Latin hands on the last two leaves.
With a presentation leaf according to which the present
copy was presented in April 1651 by the Leiden University to ‘Bonaventur Elzevier’: to all probability the
son Bonaventura (1639–1679) of the famous publisher
Bonaventura Elzevier (1583–1652). – A bit short cut;
some defects, but still a good copy from the library of
Marcus J. Bard. – Berlin Kat. 5020 (1); Bonacini 1927
(1); Croiset van Uchelen, De schrijfmeester Jan van
den Velde, pp. 96–102 & bibliogr. 7; cf. Spoelder, Prijsboeken, pp. 624–625 (Leiden 2).
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Jugendbewegung – Jungentrucht. Der große
Wagen. 1.–3. Reihe in 13 Heften. Mit zahlreichen
Illustrationen. Potsdam, Berlin und Plauen. Hüttmann, G., und Günther Wolff, 1932–35. Illustrierte
Originalbroschuren. € 1400,–
Außerordentlich seltene, komplette Zeitschrift der Jugendbewegung „Deutsche Jungentrucht“, begründet
von Karl Christian Müller (1900–1975); sie war der
DJ.1.11. angeschlossen. – Bemerkenswert gut erhalten.
Spektakulärer Kindesraub
Löwen, Alexander von. Anna, das geraubte Kind.
Zur Erinnerung an Anna Böckler, das von Zigeunern frechgeraubte Töchterchen des Domainenpächters Böckler aus Treuen – für Jung und Alt als
warnendes Beispiel erzählt. Mit 6 altkolorierten lithographierten Tafeln. Ohne Ort, Drucker und Jahr.
(Duisburg, Steinkamp?, ca.1872). Groß-8vo. Originalpappband mit farblithographierter Illustration.
16 SS. € 1800,–
Bilderbuch von außerordentlicher Seltenheit, das auf
dem Hintergrund eines der spektakulärsten Kriminalfälle Mitte des 19. Jahrhunderts entstand. – Ausführliche Beschreibung auf Anfrage.
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Spiele
Polizei- und Feuerspiel. Zur gesellschaftlichen Unterhaltung und Belehrung für Kinder und Erwachsene. 3. Auflage. Mit 1 mehrfach gefalteten altkolorierten Kupfertafel mit 64 Abbildungen. Leipzig.
Industrie Comptoir, (ca. 1820). 8vo – Kupfertafel
ca. 52,5 × 43.5 cm. Pappband um 1900 (Originalumschlag beigebunden). 13 SS., 3 SS. Verlagsanzeige. € 980,–
Gut erhaltenes Unterhaltungsspiel mit der seltenen
Spielanweisung, in der der unbekannte Verfasser in
einem kleinen Vorwort angibt, sich „belohnt zu fühlen,
wenn es gelingt, Kinder frühzeitig zu belehren, daß sie
mit Feuer und Licht vorsichtig umgehen, und auf die
schrecklichen Folgen der Unbedachtsamkeit damit,
aufmerksam gemacht werden“. – Vereinzelt etwas fleckig, insgesamt jedoch sehr gut erhalten; der Spielbogen
breitrandig und unbeschnitten.
Gellert – Sturm, Anton. Das Fabelspiel für die Jugend, oder zwanzig bewegliche Fabeln aus Gellert.
Gewählt und eingerichtet nach der jugendlichen
Fassungskraft von A. Sturm, und ins Französische
übersetzt von Abbé Libert. – Jeu de Fables pour la
einer vorbezeichneten Stelle auf dem Landschaftsplan
aufgesteckt werden. Ist das Kind unsicher, so kann es
anhand einer verkleinerten gestochenen Tabelle im Anhang des Buches, die auf 20 Abbildungen die jeweiligen Figuren in der Fabellandschaft zeigt, die Position
seiner Figur überprüfen“ (Handbuch der Kinderliteratur 1800–1850, Nr.264). Slg. Hürlimann 407 und Wegehaupt III, 1116 (beide ohne die Landschaftstafel und
die Spielfiguren). Nicht in der Fabelsammlung Metzner. – Es fehlt wohl die Sitzgruppe zur 12. Fabel („Die
Nachtigall und der Guckguck“; beide Vögel sind aber
vorhanden) – Exemplare in diesem unbenutzten Zustand sind von großer Seltenheit.
Jeunesse … Mit altkolorierter Landschafts-Kupfertafel, 29 altkolorierten Spielfiguren und einer Kupfertafel mit 20 Abbildungen. Wien. Müller, H.F., am
Kohlmarkt 1218, (1819). 19,3 × 13,5 (Schuber). Marmorierter Originalpappband in Originalschuber mit
Titelschild und Original-Papier-Figurentasche. 51
SS. € 3800,–
Nahezu neuwertiges, unberührtes Exemplar eines außerordentlich seltenen Spielbuches aus dem für diese
Art von qualitätvollen Kinderbüchern berühmten Wiener Verlag Heinrich Friedrich Müller. – „’Zur Belehrung und zugleich zur Ergötzung der lieben Jugend’
gedachtes zweisprachiges Fabelspiel mit 20 Gellert-Fabeln. Als spieldidaktisches Mittel ist diesen ein altkolorierter Landschaftsplan mit altkolorierten Steckfiguren
beigefügt, anhand derer die Leser Personen und Tiere
aus der Fabel in Handlung umsetzen können. Aus den
20 Fabelgestalten sollen die ausgewählt werden, deren
Geschichte das Kind hören bzw. lesen will und die an
Aus der Sammlung Arthur Rümann
Zindel, Christian Sigmund. Der Eislauf oder das
Schrittschuhfahren (sic) ein Taschenbuch für Jung
und Alt. Mit Gedichten von Klopstock, Göthe, Her
der, Cramer, Krummacher etc. Mit gestochenem
Frontispiz und 5 Kupfertafeln von Johann Adam
Klein. Nürnberg. Campe, F., 1825. Illustrierter Originalpappband (etwas fingerfleckig, Ecken bestoßen). IV, 180 SS. € 3400,–
Erste und einzige Ausgabe. – „Schon der Originaleinband ist durch seinen bildnerischen Schmuck bemerkenswert, allegorische Beziehungen auf den Winter
darstellend. Das Titelkupfer zeigt die ‚Schrittschuhbahn‘ Nürnbergs, den beliebten Dutzendteich, mit
einer großen sich auf dem Eis tummelnden Menschenmenge. Andere Kupfer zeigen die Formen der Schrittoder Schlittschuhe und die Figuren des Eislaufs. Mit
besonderer Gründlichkeit erklärt der beigegebene Text
die Kupfer. Klopstocks Ode über den Eislauf durfte
nicht fehlen, und ein Brief C.Fr. Cramers aus Kiel an
den Dichter beginnt: ‚O Klopstock! Klopstock; großer
Apostel des Eislaufs‘. Weiter: über Wettläufe, Schnelligkeitsrekorde, Eisfeste und Pariser Novitäten und
Curiositäten gibt es da manche Bemerkung, und natürlich spielen die Toiletten keine geringe Rolle“ (Lanckeronska-R. 164). – Alle Kupfer hier im letzten Zustand,
d.h. die Gesichter der Personen sind von dem Stecher
Fleischmann in Nürnberg überarbeitet; „Der Verleger
war mit den Gesichtern der Figuren nicht zufrieden
und ließ dieselben durch den genannten Stecher nach
dem Geschmack der Modejournalgesichter verschönern“ (Jahn 265–70). – Das Werk enthält auch zwei Gedichte Goethes „Die Eisbahn“ und „Muth“ sowie das
Gedicht „Die Eisfahrer“ von Herder“ (S.147).
51
Libreria Alberto Govi
Stand 14
Di Fabrizio Govi Sas
Via Bononcini 24 · 41124 Modena, Italien
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of Early German Books in the Library of C. Fairfax
Murray, London, 1962, I, pp. 95–96, no. 60). The figures, depicting Christ’s life, are ascribed partly to the
“Meister der Bereittung”, partly to the so-called “Meister des Heintz Narr” (cf. F. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration, Basel, 1984, I, no. 44). I: GKW,
4175; HC, 2993; BMC, III, 753; Goff, B-506; II: VD 16,
S-5890; III: VD 16, J-438. (See the illustration)
Dedication copy
The second Helvetic confession
Incunable illustrated with 36 colored woodcuts
[Bertholdus (Huenlen, Berthold, fl. 1350)]. Horologium devotionis circa vitam Christi. [Basel, Johann Amerbach, ante 1490]. (bound with:) [Thomas
Aquinas, Sanctus (1225–1274)]. [De septem peccatis
mortalibus] Nonuum insigneq[ue] opusculu[m] pro
Christi verbu[m] eva[n]geliza[n]tibus. Ubi plures
et copiosi: et aurei sermones co[n]tinentt[ur]: de
septe[m] peccatis mortalibus. (Basel, Michael Furter,
March 28, 1514). (bound with:) Johannes Chrysostomus, Sanctus (ca. 344–407). Libellus cui est titulus Neminem posse ledi nisi a semetipso. Jn quo
sacre scripturęauctoritate rationibusq[ue] evidentibus sequentia probat. [Basel, Adam Petri], (August,
1509). Three works in one volume, 8vo; precious
contemporary binding in blind-stamped pigskin
over wooden boards, one clasp, manuscript title
on spine; two tiny unobstrusive wormholes, small
stamp on first title-page, otherwise a very nice
copy. € 35 000,–
First Basel edition (first edition: Cologne, 1488) of the
Hologium devotionis by the Dominican preacher Bertholdus (fl. 1350). “The author’s name is given on a2…
The reason of the title is given below, which is that of
the Life of Christ is, like the natural day, divided into 24
hours, a summary of the main events in the Life being
given on a2v-3. Thus, the 1st hour is the Annunciation
and so on to the 24th hour, which is the Day of Judgment… Contains 36 remarkable woodcuts of early appearance, mostly in outline and with double-line borders forming solid black squares at the angles… All
have the original coloring” (H.W. Davies, Catalogue
52
[Bullinger, Heinrich (1504–1575)]. Confessio et
expositio simplex orthodoxae fidei, et dogmatu(m)
Catholicorum synceræ religionis Christianæ, concorditer ab Ecclesiæ Christi ministris, qui sunt in
Helvetia, Tiguri, Bernæ, Scaphusij, Sangalli, Curiæ
Rhetorum et apud confoederatos, … Zürich, Christopher Froschauer, March 1566. (bound with:) – –
–. Bekanntnuß deß waaren Gloubens, unnd einfalte erlüterung der rächten allgemeinen Leer un(d)
houpt­artickel der reinen Christlichen Religion, von
den Dienern der kyrchen Christi in der Eydgnoschaft, die da sind zu Zürych, Bern, und Schaffhusen,
in der Statt Sant Gallen, in der Statt Chur, unnd in
den dryen Pündten, ouch zu Müllhusen und Byell,
zu welchen sich auch gethon habend, die Diener
der kyrchen zu Genf, einhällig ußgangen yederman zu bezügen, daß sy in der einigkeit der waaren,
uralten, Christlichen kyrchen bestond… Zürich,
Christopher Froschauer, March 1566. Two parts in
one volume, 4to; old boards (preserved in a modern
cloth case); some light browning, two small stamps
on the first title-page, otherwise a very fine, widemargined copy. On the bottom of the title-page of
the Latin redaction is found the autograph dedication by Henrich Bullinger to Wilhelm Meyer von
Knonau (d. 1570), who was the latter’s pupil in the
Zürich Academy. Wilhelm’s father Gerold (b. 1509)
was Zwingli’s step-son. Gerold died as his stepfather in the battle of Kappel (October 11, 1531).
Wilhelm’s mother Anna died in 1538 and it can be
presumed that he then was supported by Heinrich
Bullinger. In 1551 Wilhelm became a member of
the Zürich Great Council as “Achtzehner von der
Constaffel” and in 1560 treasurer of the chapter of
the Zürich Grossmünster as well as a member of
the guild “Zum Schneggen” (cf. H. Schulthess, Das
Junker- und Gerichtsherrengeschlecht der Meyer
von Knonau, in: “Kulturbilder aus Zürichs Vergangenheit”, 1, Zürich 1930, pp. 157–163). € 32 000,–
Extremely rare first editions (first issues) of both the
Latin and German redaction of the so-called Second
Helvetic Confession, Bullinger’s crowning achievement, the most comprehensive and authoritative Reformed confession of faith. It not only became the international standard of belief for many of the Reformed
churches and a key frame of reference for new doctrinal
departures, but also remains part of the Reformed heritage even today (F. Blanke, Die Entstehung und Bedeutung des Zweiten Helvetischen Bekenntnisses, in: “Reformatio”, 15, 1966, p. 577). VD 16, B-9590 and B-9593;
Index Aureliensis, 127.433 and 127.432; J. Staedtke, ed.,
Heinrich Bullinger Werke. Vol. I: Beschreibendes Verzeichnis der gedruckten Werke von Heinrich Bullinger,
Zürich, 1972, nos. 433 and 465; M. Vischer, Bibliographie der Zürcher Druckschriften des 15. und 16. Jahrhunderts, Baden-Baden, 1991, C-768 and C­766. (See
the illustration)
Mercator, Gerhard (1512–1594), Hondius, Jodocus (1563–1612). Gerardi Mercatoris Atlas sive cosmographicae meditationes de fabrica mundi et fabricati figura. Amsterdam, Jodocus Hondius, 1606.
Folio; contemporary Dutch binding in stiff vellum,
red edges; with 5 engraved title-pages and 145 engraved maps (1 repeated, that of Cyprus), all but one
on double page (the map of Cuba, Hispaniola, etc,
has been taken from the French edition of 1628 and
inserted in the volume at the time; according to Van
der Krogt, other copies share the same repetition of
the map of Cyprus); some browning, small loss in
the outer corner of pp. 5/6 and p. 184 not affecting
the text, otherwise a very nice copy. € 55 000,–
First Hondius edition of one of the major atlases of the
Renaissance. During his life-time Gerhard Mercator
had the opportunity to publish only pieces of his project of an universal atlas. In 1585 appeared the 51 maps
of France, Switzerland, the Netherlands and Germany; in 1589 the
23 maps of Italy, “Sclavonia” and
Greece. In 1595 his son Rumold
issued a posthumous edition augmented with 33 new maps, bringing the total number of maps to
107, of which 102 realized by
Mercator himself. But the atlas
was still uncomplete, lacking the
maps of Spain and the non-European continents. Probably for
that reason it did not sell well. “Apparently disappointed by sales, [Mercator’s grandsons] sold the plates
to the family of Jodocus Hondius (1563–1612), who ran
a successful engraving and publishing business in Amsterdam. Hondius and his sons had a two-fold strategy
for challenging the less meaty but still popular [Ortelius’] Theatrum. In 1606 they published a new, more
geographically complete edition with thirty-seven additional maps. Recognizing the value of a brand name,
Hondius listed Mercator as the author and himself as
the publisher… Translation of Mercator’s Latin narrative into Dutch, French, German, and English created a
still wider market for the thirty editions of the full-size
Mercator-Hondius Atlas published between 1606 and
1641. (M. Monmonier, Rhumb Lines and Map Wars.
A Social History of the Mercator Projection, Chicago,
2004, pp. 31–46). P. Van der Krogt, Koeman’s Atlantes
Neerlandici, Niewkoop, 1997, I, pp. 61–68. (See the illustration)
Münster, Sebastian (1488–1552). Sei libri della cosmografia universale, (Basel, Heinrich Petri, March
1558). Folio; contemporary blindstamped pigskin
over wooden boards; with 14 maps on double page
and 930 woodcuts in the text, including 38 views
of towns on double page and 3 on four pages; two
stamps on title­page, small hole (cm 2) at p. 172 with
loss of text, light dampstain in the upper margin of
a group of pages at the center of the volume, otherwise a nice copy. € 39 000,–
First Italian edition of the most important and celebrated 16th century cosmography. “Sebastian Münster’s
Cosmographia was an immensely influential book that
attempted to describe the entire world across all the
human history and analyse its constituent elements of
geography, history, ethnography, zoology and botany.
First published in 1544 it went through thirty-five editions and was published in five languages, making it one
of the most important books of the Reformation period” (cf. M. McLean, The ‘Cosmographia’ of Sebastian
Münster. Describing the World in the Reformation, St.
Andrews, 2007). VD 16, M-6712; J. Sabin, Dictionary of
Books Relating to America. From the Discovery to the
Present Time, New York, 1956, no. 51402; K.H. Burmeister, Sebastian Münster. Eine Bibliographie, Wies­
baden, 1964, p. 85, no. 99; H.J.W. Horch, Bibliographische Notizen zu den Ausgaben der ‘Kosmographie’
Sebastian Münsters in italienischer Sprache, in: “Gutenberg Jahrbuch”, 1976, pp. 237–247. (See the illustration)
53
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Perronet, (Jean-Rodolphe). Description des Projets et de la Construction des Ponts de Neuilly, de
Mantes, d’Orléans et autres, du Projet du Canal
de Bourgogne, Pour la communication des deux
Mers par Dijon, et de celui de la conduite des
Eaux de l’Yvette et de Bièvre à Paris. 2 Bände.
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Stevin, Simon. Festung-Bawung. Das ist Kurtze
und eygentliche Beschreibung, wie man Festungen
bawen, unnd sich wider allen gewaltsamen Anlauff
der Feinde zu Kriegszeiten auffhalten, sichern und
verwahren möge… in hochteutscher Sprach beschrieben Durch M. Gothardum Arthus. Frankfurt. Richter für Hulsius. 1608. (19 × 14,5 cm). (8)
132 S. Mit Holzschnitt-Titelvignette, 5 (4 gefalteten) Holzschnitt-Tafeln und zahlreichen Textholzschnitten. Moderner Pergamentband unter Verwendung eines alten Manuskriptblattes in Rot und
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Seltene erste deutsche Ausgabe der „Sterckten-Bouwing“.
Varignon, (Pierre). Nouvelle mécanique ou statique, dont le projet fut donné en M.DC.LXXXVII.
2 Teile in 1 Band. Paris. Jombert. 1725. (26,5 × 19,5
cm). (28) 387 S.; (4) 478 (2) S. Mit 64 Kupfertafeln.
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Erste Ausgabe eines der schönsten Werke über Brückenbau; auf kräftigem Papier. – 1789 erschien noch
ein Supplementband, der hier, wie meist, fehlt. (Siehe
die Abbildung)
Revidierte Baw-Ordnung, Deß Hertzogthumbs
Würtemberg. Stuttgart. Rößlin. 1669. (30 × 18
cm). 186 (richtig 192) (8) S. Mit großem Wappenholzschnitt auf Titel. Moderner Halbpergamentband. € 1750,–
Seltene Neuausgabe der Bauordnung von 1655.
Erste Ausgabe, posthum veröffentlicht. – Insgesamt
dekoratives Exemplar in guter Erhaltung.
Wiebeking, Carl Friedrich von. Description du
Port Près de Lindau sur le lac de Constance. Beschreibung des… im Jahr 1812 angelegten Seehafens
am Constanzer-See bey Lindau. München. Zängl.
1812. (26 × 20 cm). 24 S. Mit 2 (1 gefalteten) Kupfertafeln und 3 gefalteten lithographierten Tafeln von F.
Bollinger. Pappband der Zeit. € 1900,–
Seltener Sonderdruck aus seiner theoretisch-praktischen Wasserbaukunst, mit französisch-deutschem
Text. (Siehe die Abbildung)
(Schinkel, Karl Friedrich). Anweisung zum Bau und zur Unterhaltung
der Kunststraßen. Berlin. 1834. (33 × 26
cm). (2) 111 S. Mit gestochenem Frontispiz, gestochenem Titel und 14 (4 gefalteten) Kupfertafeln. Dekorativer moderner
Halblederband im Stil der Zeit mit reicher
Rückenvergoldung. € 3400,–
Einzige Ausgabe dieser für die Entwicklung
der Infrastruktur in Preußen wichtigen Dokumentation.
Schübler, Johann Jacob. Perspectiva
geometrico-practica. Welche nach unterschiedenen Methoden lehret, wie aus sichern Gründen die militarischen Werke,
theoretisch und practisch, können pro-
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Tooley’s Dic. of Mapm. S. 226. – von Freusberg war Ingenieur u. württembergischer Kartograph. – Die Karte
am rechten Rand mit großer Titelkartusche. – Unten
rechts Ansicht des Berges u. der Burg Hohenzollern.
– Unten links übergroße Kartusche mit Erklärungen,
Legende u. Maßstab. – Alle umliegenden Städte u.
Dörfer mit kl. Vogelschauansichten. – Zeigt das Gebiet
Tübingen u. Rottenburg/Neckar, Balingen, Hettingen
u. Erpfingen. – Extrem selten!
Neapel. Panorama von Neapel (‚Napoli‘). gouachierte u. eiweißerhöhte Aquatinta v. F. Campi n.
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Thieme-Becker, Bd. IV, S. 407. – Schöne Ansicht von
einem Dach oberhalb des Palazzo Reale aus mit Blick
über die Bucht u. zahlreiche Schiffe auf den rauchenden Vesuv, im Vordergrund auf dem Largo di Palazzo
Truppenparade vor Zuschauern, auf den Hausdächern
links spielende Kinder.
Paris. Gesamtansicht von der Napoleon Laterne
im Park von Saint-Cloud. (‚Vûe de la Ville de Paris
prise de la Lanterne Napoleon, dans le jardin de St.
Cloud‘), aquarellierte Umrissradierung v. Klein n.
Friedrich Ferdinand Runk b. Artaria & Comp. in
Wien, um 1800, 43,5 × 68 cm. € 5000,–
Thieme-Becker, Bd. XXIX, S. 211f. – Ferdinand Runk
(1764 Freiburg /Breisgau – 1834 Wien) war Landschaftsmaler und Radierer und Schüler der Akademie
in Wien. – Feinste Ausführung des sehr seltenen Blattes
in frischen Farben.
Riesengebirge – (Karkonosze) / Polen. Panorama
vom Riesengebirge. (‚Das Riesengebirge aufgenommen am Wege zwischen Warmbrunn und Merzdorf‘), aquarellierte Umrissradierung b. Rieden
& Knippel in Schmiederberg (Schlesien), n. 1827,
41 × 93,5 cm. € 4500,–
J. Rieden, der seinen Verlag mit Ernst Wilhelm Knippel
in Schmiedweberg führte starb 1858 in Schmiedeberg.
– Danach übernahm Knippel (geb. 1811 in Steinseiffen
unter der Schneekoppe) den Verlag. – Er starb als ältester Bürger der Stadt erst im Jahre 1900. – Der Verlag
sorgte für eine lebhafte Veduten-Herstellung für den
beginnenden Tourismus. – Das Panorama zeigt Stangenberg mit der Heinrichsburg bei Stonsdorf, Forst
u. Schmiedeberger Kamm, Gräbelberg u. St. Anna
Kapelle, Seidorf, Schneelehne, Schneekoppe, Seifenlehne, Seifengrube, Hampelbaude, Teichrand, Dreisteine, Mittagstein, Silberrand, Sturmhaubenköppel,
Kl. Sturmhaube, Schwarze Berg, Hainhäuser, Giersdorf, Ludersteine, Saalberg, Mädelkamm, Mädelsteine,
Saalberg, Gr. Sturmhaube, Gr. Rad, Grubenhaus, Rübezahl Kanzel, Agnetendorf, Schneegrube, Corallensteine, Gr. u. Kl. Schneegrube, Heerdberg, Ruine Kynast, Schweinsteine, Reisträger, Ursprung d. Kochel,
Wachstein, Hummelberg, Torfschuppen, Hermsdorf,
Felsen des Vogelnests, Schreiberhau, Hochstein, Petersdorf, Weihrichsberg, Wernersdorf und Biberstein.
– Das Panorama mit schwarzer Umfassungslinie auf
grau gouachiertem Rand. – Feinste Ausführung in
Gouachefarben! – Extrem seltene Vedute in einem perfekten Zustand!
Steinheim/Norden. – Oben rechts Titelkartusche mit
Allegorien u. Stadtansichten von Ulm (4x), Leipheim
u. Geislingen. – Unten rechts allegorische Kartusche
mit Wappen u. Maßstab. – Unten links weitere Titelkartusche mit Allegorien. – Die Städte u. Dörfer mit
kleinen Ansichten.
Wertheim. ‚Comitatus Wertheimici. Finitimarumque Reglionum Nova Et Exacta Descriptio, Qua
Generoso Et Illustri Domino, Dno. Ludovico, Seniori Comiti in Leonstein & Wertheim Dno in
Scharpfeneck Et Breuberg Caes Mai. A Consil
Domino Suo Clementi Officiose D D. Bernhardus
Cantzler‘: Kupferstich v. Bernhard Cantzler, 1617,
27 × 35,5 cm. € 1800,–
Oehme, Die Geschichte der Kartographie des deutschen Südwestens, Karte Abb. 14.. Schuller 35. Mälzer/
Pabel 21 u. Abb S. 32. „Der Mathematiker Bernhard
Cantzler war Kellermeister beim Grafen von Erbach in
Michelstadt“. – Einen weiteren Hinweis auf Cantzler
u. die Wertheim-Karte bei Oehme/Meurer, Bernhard
Cantzler und seine Karte der Grafschaft Erbach, S. 2/4
u. 6. – Vorliegendes Exemplar ist der 2. Zustand der
Wertheim-Karte, im Gegensatz zum 1. Zustand von
1603, ohne die Verlegeradresse von Levin Hulsius in
Frankfurt. – Oben rechts Titelkartusche. – Am linken
unteren Rand Maßstab u. Kompass. – Selten!
Württemberg. ‚Carte Tres Particuliere Du Duché
De Wirtemberg Dreßée sur les Memoires de Jean
Weyrich Rolslin, Par N. de Fer Geographe de Monseig.eur Le Dauphin A Paris dans l‘Isle du Palais sur
le Quay de l’Orloge a la Sphere Royale, Avec Privilege du Roy. 1703. – H. van Loon Sculpsit.’: Kolorierter Kupferstich von 2 Platten gedruckt v. Herman van Loon n. Johann Weyrich Rößlin b. Nicolas
de Fer in Paris, dat. 1703, 60,5 × 60,5 cm € 3250,–
Schwäbisch Hall. ‚Hall mit seinen interessantesten
Umgebungen‘, gouachierte u. eiweißerhöhte Lithographie v. Wilhelm Haff (Haaf) n. F. Bonhöfer, um
1850, 35 × 45,5 cm. € 3200,–
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oben rechts Dedikation von de Fer; unten links u. rechts
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des Ulmer Landes mit dem Gebiet zwischen Merklingen/Westen, Illerkirchberg/Süden, Medlingen/Osten u.
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Das ABC cum notis variorum. Hrsg. von einem,
Dessen Nahmen im A.B.C. stehet. 2 Bände in 1.
Leipzig u. Dresden, J. C. Mieth u. J. C. Zimmermann 1695–1703. 8°. Titel in Rot u. Schwarz, 210
(recte 212) S.; 287 S. mit Titel in Rot u. Schwarz, 1
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Benzing, Zur Entstehung der Hahnenfibel (in: Philobiblon III, 1959, Heft 1) Nr. 16 (mit Abb. 3). Rosenthal, Bibl. paedagogica 3/4. Seebaß II, 1 (nur Teil I).
Teistler 94.1. VD17 39:120961M. – Erste Ausgabe.
– Sehr seltene anonym erschienene Sammlung von
Anekdoten, Rätseln, kuriosen Begebenheiten, Sprachgeschichtlichem, Historischem etc., häufig humoristisch und satirisch, rund um das Alphabet. – So wird
zum Buchstaben „R“ u. a. eine Rede abgedruckt, die
das „R“ ganz auslässt, zuerst veröffentlicht von Weise
in seinen „Drey Ertz-Narren“. Im zweiten Teil sind u.
a. zahlr. Tabellen zum Kalender, zum Hexameter etc.
enthalten. – Rücken mit größeren Fehlstellen, Deckel
leicht berieben, vorderer freier Vorsatz lose, zeitgenöss.
Besitzvermerk auf dem Titel von Teil I, eine Falttabelle
in Teil I mit hinterlegtem Einriss, nur stellenweise etwas
gebräunt, gut erhaltenes Exemplar.
Allgemeines Haushaltungs-Lexicon. Darinnen
nicht allein alles dasjenige zu finden ist, Was zu Erhaltung der Gesundheit zu wissen nöthig, sondern
auch wie ein jeder ein Vermögen erlangen, dasselbe
vermehren und erhalten soll; … wie allerhand Arten
von Viehzucht glücklich anzustellen, und was zur
Jagd- und Forst-Wesen, Fischereyen, Fortpflantzung und Verbesserung der Holtzungen gehöret …
Endlich was zu allerley Künsten … gehöret. Diesem ist zu Anfange des ersten Theils ein Haushaltungs-Calender beygefüget, worinnen angewiesen
wird, was … vorzunehmen ist. 3 Teile in 1 Band.
Leipzig, Blochberger 1749–1751. Gr.-8°. 34 Bl., 770
(recte 760) S.; Titel, 758 S.; Titel, 814 S. mit Titel in
Rot und Schwarz, gestoch. Frontispiz und 5 gefalt.
Kupfertafeln. HPrgt. d. Zt. mit handschr. Rückentitel. € 1400,–
Slg. Dittmar 399 (nur Teil I u. II). Humpert 252g. Weiss
84. Zischka 254. – Erste Ausgabe. – Vollständig sehr
seltenes Hausvater-Lexikon mit interessanten Artikeln
aus allen Bereichen der Haus-, Land- und Forstwirtschaft, über Jagd und Fischerei, Hypologie, Medizin
und Pharmazie, Zoologie und Botanik, Weinbau u.v.m.
60
– Die Kupfertafeln zeigen verschiedene Geräte, Öfen,
eine Baumschule, einen Barometer sowie Gebäude.
– Deckel stärker berieben, Innengelenke mit Wurmspuren und angeplatzt, Kupfertafeln teils etwas fleckig
und mit Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhaltenes
sauberes Exemplar.
Alsted, Johann Heinrich. Diatribe de mille annis
apocalypticis, non illis chiliastarum & phantastarum, sed. BB. Danielis & Johannis. Frankfurt (am
Main), C. Eifri(e)d 1627. Kl.-8°. 278 (i. e. 178) S.
mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel u. 2
(1 gefalt.) Tabellen. Prgt. d. Zt. € 750,–
VD17 14:649938B. – Sehr seltene erste Ausgabe. – Das
Werk, in welchem Alsted den Anbruch des Tausendjährigen Reiches auf 1694 berechnet hat, erschien in 2.
Auflage 1630. – Johann Heinrich Alsted (1588–1638),
gilt als Hauptvertreter der reformierten Scholastik (F.
W. Bautz in BBKL I, Sp. 124 f., erwähnt das vorliegende
Werk mit dem Titel „Tractatus de mille annis“ nach
der Bibliographie bei Jöcher I, 302 f.). Zu J. H. Alsted
siehe auch ADB I, 354 f. – Einband etwas stockfl., Rücken am Kapital und vorderen Gelenk angeplatzt und
mit kl. Fehlstellen, sonst sehr gut erhaltenes sauberes
Exemplar.
Deutsche Sprichwörter. Eine Auswahl vorzüglicher alter Denk- u. Weisheits-Sprüche zur Veredlung des Geistes und Herzens. Zum bessern Eindruck für die Jugend in bildlichen Darstellungen
gegeben und mit Versen erläutert. Ein Bilderbuch
für die Jugend in gruppirten, fein illuminirten Darstellungen. I. Heft (von 2). Nürnberg, G. N. Renner
& Schuster o. J. (1836). Quer-4°. 12 gestoch. Tafeln
mit 72 handkol. Illustrationen. OPbd. mit Deckeltitel in Rankenrahmen. € 1600,–
Hauswedell 329 (mit Abb. auf Tafel 26). Rammensee
1455. – Sehr seltenes großformatiges Biedermeier-Bilderbuch mit reizvollen zeittypischen Illustrationen zu
bekannten Sprichwörtern wie: „Man muß das Eisen
schmieden, dieweil es warm noch ist…“; „Auf einen
groben Klotz, gehört ein grober Keil…“ oder „Glück
und Glas, wie bald bricht das…“ – Rücken und Ecken
des Vorderdeckels mit Leinwand überzogen, vorderer
freier Vorsatz fehlt, vorderes Innengelenk mit Papierstreifen überklebt, die Tafeln vereinzelt leicht stockfleckig und gebräunt.
Helding, Michael, Bischof von Merseburg. Postilla
/ Das ist / Predig und auß= / legung Nach Catho-
lischer lehre / aller Sontäglichen Evangelien / vnd
/ mit etlichen den fürnembsten Festen / vom ersten Sontag / deß Aduendts biß zu ende des Jahrs. /
jetzo zum / dritten mal vbersehen / vnd mit vielen /
Predigen gemehret. 4 Teile in 1 Band. Mainz, Kaspar
Behem 1587. Folio. 5 unbez. Bl., CLXVI (recte 165)
Bl.; XXXIX Bl.; 5 unbez. Bl., CCXXVI (recte 226)
Bl., 1 unbez. Bl.; 1 unbez. Bl., LXXXII (recte 83)
Bl. mit Titel in Rot und Schwarz, 3 großen Wappenholzschnitt, 4 wdh. Holzschnitt-Porträts, 1 großen
Holzschnitt (Christus am Kreuz) und 78 Textholzschnitten mit illustr. Ornamentrahmen sowie verzierten Initialen. Moderner Schweinsledereinband
auf 5 Bünden, über Holzdeckeln und reicher ornamentaler Blindprägung auf beiden Deckeln im
Stil der Zeit. € 1400,–
VD 16 H 1606. Vgl. ADB XXXIV, 166. BBKL II, Sp.
696 ff. Nicht bei Adams und im British Museum. – Erweiterte zuerst 1565 von Philipp Agricola herausgegebene und bearbeitete Predigtsammlung aus der Mainzer
Zeit des Merseburger Bischofs. – Die schönen Holzschnitte mit breiten Renaissancebordüren in kräftigen
Abdrucken des Meister H. M.: „Unbekannter Formschneider oder vielmehr Zeichner, welcher der späteren
sächsischen, noch unter dem Einflusse des Lucas Cranach stehenden Schule angehört…“ (Nagler III, 1251,
3, Ausgabe von 1568). – H. war ein besonnener Gegner
der Reformation und maßvoller Apologet seiner Kirche. Unter den katholischen Predigern des 16. Jahrhunderts nimmt er einen hervorragenden Platz ein. Seine
Predigten fanden weite Verbreitung, besonders die von
der heiligsten Messe, die eine erregte Kontroversliteratur veranlaßte“ (F. W. Bautz). – Einband fachgerecht
erneuert, Titelbatt mit zeitgenöss. Besitzvermerk und
größerem hinterlegten Einriss, 2 Bl. mit größerem rest.
Eckabriss (geringer Text und Bildverlust), 1 S. mit kl.
Tintenfleck, 2 Bl. mit kl. Randeinrissen, sonst sehr sauberes und dekorativ gebundenenes Exemplar.
Verlag 1923. Gr.-8°. Farbig illustr. handkol. Titel,
19, (1) S. mit handkol. Illustrationen. Farbig illustr.
OPbd. € 2800,–
Stuck Villa II, 148. Nicht bei Goebel, Kurt Wolff Verlag, Kosch u. Raabe. – Einzige Ausgabe des sehr seltenen expressionistischen Künstler-Bilderbuchs aus dem
berühmten Münchner Verlag. – Mit humoristischen
Kinderversen des bedeutendenen Schriftstellers und
Dramatikers Hans Reimann, eig. Albert Johannes Reimann (1889–1969) zu bemerkenswerten Illustrationen
von Dorothea Bródy (biogr. Daten unbekannt). – Rücken und Kanten etwas berieben, Deckel leicht aufgeworfen, sehr gutes Exemplar.
Spiele – Der große und der kleine Klaus. Bildbaukasten entworfen von Erich Clauss. Georgenthal / Thür. Franz Schmidt & Co. o. J. (um 1930).
21,5 × 28,5 cm. Vorlagenheft 1 (12 S. inkl. Umschlag),
Bildrahmen aus schwarz lackiertem Holz mit Auflegegrund in grauem Filz und Aufhängevorichtungen sowie zahlr. in geometrischen Formen ausgestanzte Filzstücke in Rot, Grün, Braun und Weiß,
geordnet in 20 num. Fächern. Farbig illustr. Orig.Pappschachtel in Schwarz und Rot, Deckeltitel in
Sütterlin-Schrift. € 1200,–
Von uns bibliogr. nicht nachweisbares Legespiel im
Bauhaus-Stil. – Mit den in verschiedenen geometrischen Formen ausgestanzten Filzstücken können farbige Ornamente und Bilder (Rotkäppchen, Der große
und der kleine Klaus, Ballspielender Clown, Kinderspielzimmer u.a.) gelegt werden. – Laut einer Verlagsanzeige auf Rückseite des Vorlagenhefts waren weitere
Kästen zur Erweiterung in Vorbereitung, welche wohl
nicht erschienen sind. Der Kasten kann mit Hilfe einer
zusammensteckbaren Kartonvorrichtung schräg aufgestellt werden. – Deckel der Schachtel mit leichten Gebrauchsspuren, Seiten des Vorlagenhefts teils lose, sonst
sehr gut erhalten. (Siehe die Abbildung)
Hess, Ernst Ferdinand. Flagellvm Ivdeorvm. Juden
Geissel, Das ist Ein Newe sehr nütze und gründliche Erweisung, daß Jesus Christus … der wahre …
Messias sey. Wider alle … verstockte … Juden, deren
… Messias noch kommen … soll. Darbey auch angehengt von des Machomets un(d) aller Türcken
ursprung, Glaube(n) und Gottesdienst … 3 Teile in
1 Band. O. O. u. Dr. (Fritzlar ?) 1598. Kl.-8°. Titel
in Rot und Schwarz, 19 Bl., 139 (richtig 141), (1)
S. mit 1 Holzschnitt-Porträt. Moderner Ledereinband. € 750,–
Fürst I, 389 (dat. fälschlich 1589). VD 16 H 2733. –
Sehr seltene erste Ausgabe. Der antisemitische Traktat
wurde noch bis 1624 in Straßburg, Erfurt, Hamburg
und Paderborn aufgelegt. – E. F. Hess war ein konvertierter Jude und Arzt aus Fritzlar. – Das Porträt neu
eingeheftet und im oberen Rand geringf. beschädigt
(kein Bild oder Textverlust), stellenw. etwas gebräunt,
sonst gut erhalten.
Reimann, Hans. Wenn der Walfisch Flügel hätte.
Bilder von Dorothea Bródy. München, Kurt Wolff
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Antiquariat J. J. Heckenhauer oHG
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Polen – Anonym. (Dmochowski Franciszek, Potocki Ignacy, Kollatai, Hugo). Vom Entstehen und
Untergange der Polnischen Konstitution. Aus dem
Polnischen von Samuel Gottlieb Linde. (Lemberg)
(Leipzig), Fleischer, 1793. Halb-Pergament Bände
der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und Deckelbezügen aus grüner Pappe. Einbände etwas
berieben, anfangs etwas stockfleckig, Gelenke rissig. € 780,–
Sehr seltenes und wichtiges Dokument der polnischen
Freiheits-Bewegung, die von der französischen Revolution beeinflusst war. Der letzte Satz in Band 2 lautet,
(vermutlich ein Zitat von Voltaire): „Polen! Könnt ihrs
nicht verhüten, daß euch die Nachbarn verschlingen,
so verhütet, daß Sie euch nicht verdauen!“ Am Schluss
des ersten Bandes steht, dass der Druck dieses Werkes
sich durch die politischen Verhältnisse erschwert hat.
Russland – Döderlein, Alexander. Slavonisch-russisches Heiligthum mitten in Teutschland; Das ist,
der grosse Heilige und Märtyrer, Pheodor Stratilat, oder Theodorus Dux, aus einer/ in der HochAdel-Rieterischen Kirche zu Kalbensteinberg, unweit Weissenburg am Nordgau aufgehaltenen mit
uhr-alten Gemählden und alt-russischen, oder slavonischen Beyschrifften gezierten sehr alten Tafel,
nach unterschiedlichen Menæis und Martyrologiis,
beeder so wohl der morgen- als auch der abendländischen Kirchen. Nürnberg, Endter, 1724. Oktav.
142 Seiten, 1 Blatt. Moderner Halbpergamentband.
Die Tafel mit einem kleinen hinterlegten Einriss
sonst gut erhalten. € 480,–
Erste Ausgabe. – Döderlein war Rektor in Weißenburg
und macht sich besonders durch seine Forschungen
auf dem Gebiet der Geschichte und Archäologie einen
Namen. Die prachtvolle Tafel mit Darstellung verschiedener Heiligenszenen.
Karten – Der westliche Theil von Russland. Squelette der Kriegsstrassenkarte von Russland. ca 1837
Oktav. 16 gefaltete Blatt auf Leinen aufgezogen.
Teils flächen- und grenzkoloriert sowie Kolorit der
Straßen. 42 × 54 cm. In Original Schuber. Gut erhalten. € 1800,–
Auf der Übersichtskarte von Hand zusätzliche Eintragungen zu Schifffahrtskanälen, Chausseen, Eisenbahnen, Telegraphenlinien, Festungen. Selten, komplette
Kartensammlung, die Uleaborg im heutigen Finnland,
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St. Petersburg, Moskau, Warschau und im Süden das
nördliche Schwarze Meer nebst Odessa, Simferopol
und Tiflis umfasst. Alle Namen und Bezeichnungen
auf Deutsch. Mit dem Blindstempel einer K.u.K. Institution mit Doppeladler.
Schischkoff, Alexander. Kurzes Tagebuch während
des Krieges mit Frankreich im Jahre 1812 und in den
folgenden. Übersetzt von K.F. von Grossheinrich.
4 Bände. St. Petersburg, Kaiserlich russische Akademie, 1841. 157; 143; 165; 174 Seiten. Interims-Broschuren. Breitrandige unaufgeschnittene Broschuren. Außen leicht am Kopf und Fußsteg bestoßen,
innen gut erhalten. € 1800,–
Sehr seltene Kriegs-Schilderungen von Admiral
Schisch­koff, nur in 2 Bibliotheken weltweit nachweisbar. Der Verfasser war von 1824–1828 kaiserlich russischer Admiral Minister des öffentlichen Unterrichtsund Generaldirektor der geistlichen Angelegenheiten
aller in Rußland tolerirten fremden Confessionen. Ein
wissenschaftlicher, gebildeter Mann und ausgezeichneter Schriftsteller. siehe Brockhaus, Allgemeine Real-Enzyklopädie, Band 9, 1831.
Timm, Georg Wilhelm. Russkii khudozhestvennyi
listok. (Russisches Kunstblatt). St. Petersburg, A.
Münster, 1851 ff. Quer-Folio. (36 × 52,5 cm). Mit
teils farblithographischen, teils lithographischen Tafeln auf Tonplatte von Georg Wilhelm Timm. Vorhanden sind aus Jahrgang 1851:St 36 Blatt / 1852 :
37 Blatt. Lose beigefügt: 1853 20 Lithographien:
6, 8, 9, 11, 12, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 22, 23, 24, 25,
26, 28, 30, 31, 24. 1854 18 Lithographien: (1), 2, 3,
5, 7, 8, 9, 11, 13, 15, 16, 18, 20, 21, 26, 27, 28, 32,
25. Halblederband der Zeit mit adligem Wappensupralibros. Einband stärker fleckig, durchgehend
stockfleckig, die lose beiliegenden Tafeln mit Randschäden. € 8800,–
Die sehr seltenen ersten beiden Jahrgänge und Teile
der folgenden Jahre einer der bedeutendsten russischen
Zeitschriften mit Original-Lithographien im mittleren
19. Jahrhundert. – Vereshagin 860 – vgl. Schmidt, 150
Jahre russische Graphik 1813–1963, S. 200 (nur Jahrgang 1856 mit 36 Lithographien u. Abbildungen. Seite
14/15) und Fekula Collection II, 6577 (nur 35 Lithographien) – Thieme-Becker XXXIII, 178. Georg Wilhelm
Timm (1820–1895) ist vor allem als Schlachten- und
Genremaler bekannt, nach seinem Studium in St. Pe-
tersburg, war er von 1843–1846 in Paris, anschließend
lebte er wieder in St. Petersburg und zog dann nach Berlin um. ‚Russkii khudozhestvennyi listok‘, ist von 1851
bis 1862 unter Mitarbeit von G. Gagarin, I. Aivazovsky
und anderen erschienen. Pro Jahr erschienen 36 Blatt.
Lithographien. Dargestellt sind Stadtansichten, Landschaften, Kriegs-Szenen, Porträts und volkskundliche
Darstellungen. Hier vorliegend die nicht gefalteten
Plano Lieferungen, die gebunden erschienen und in
diesem Fall ohne die Textblätter. (Siehe die Abbildung)
Geissler, Robert. Album von Posen. 18 Erinnerungs-Blätter. Posen, Rehfeldt, 1872. Quer-Oktav.
20 nicht numerierte Blatt. Original-Halb-Leinen.
Gut erhalten, die Tafeln teils im Randbereich leicht
stockfleckig. € 900,–
Selten, laut KVK nur in einer deutschen Bibliothek
nachweisbar. Die schönen Tafeln in Lithographie, nebst
einer Legende. Der Grafiker und Maler Geissler lebte
in Göttingen (1819–1893) und hat mehrere Ansichten
Alben geschaffen, darunter auch eines von Brandenburg · Siehe – Thieme/Becker Bd. 13, S. 354 f.
Graphik – Rainer, Arnulf. „Ahnt“ Wien, SchrollPresse, 1967. Folio Radierung mit rosafarbener Tonplatte auf Kupferdruckpapier. ca. 29 cm × 38,5 cm.
– Sehr gut erhalten. Unter Passepartout. € 880,–
Nummer 76 von 80 nummerierten Exemplaren, handsigniert. Siehe Breicha. R 68.
Schlichter, Rudolf. Wassergestein. 1939. Plattengröße: 24,5 × 19,5, Blattgröße 35 × 30 cm Original-Rohrfederzeichnung über schwacher BleistiftVorzeichnung auf Schoellers Parole Papier (mit
Prägestempel rechts unten), links Titel „Wassergestein“ in Bleistift sowie Signatur in Bleistift rechts
unten „Rudolf Schlichter 1939.“ Gut erhalten, montiert und unter Passepartout. Verso in Rohrfeder
„-260“ notiert. € 2200,–
Seltenes Werk, vermutlich aus seiner Münchner Zeit,
wo er ab 1939 wohnte. Geographisch aber vermutlich
eine Schwarzwald-Landschaft. Ein Teil seiner Arbeiten ist 1942 bei einem Bombenangriff zerstört worden.
Von 1906 bis 1909 besuchte Schlichter (1890 Calw –
München 1955) die Kunstgewerbeschule in Stuttgart;
ab 1911 studierte er an der Kunstakademie in Karlsruhe. Schlichters Lehrer waren u. a. Wilhelm Trübner
und Hans Thoma. – Weitere Graphiken von Rudolf
Schlichter und anderen süddeutschen Künstlern finden
Sie an unserem Stand.
Stieler, Robert. Blick auf Stuttgart. Gesamtansicht
im Vordergrund eine Anhöhe, in der Bildmitte das
Panorama mit Kirchen und Schloss. Stuttgart, Paul
Neff, 1878. Plattengröße 18 × 25 cm, Blattgröße
30 × 40 cm. 1 Blatt, Lithographie mit Tonplatten.
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Einzelblatt aus dem Werk: Paulus. „Aus dem Schwabenland, Malerische Ansichten in Landschaft und Architectur.“ – Weitere Einzelblätter auf Anfrage.
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Droste-Hülshoff, Annette von, Schriftstellerin
(1797–1848). „Das alte Schloß“. Eigenhändiges Gedicht. [Meersburg, wohl Anfang 1842]. 1½ SS.­
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Fünf achtzeilige Strophen, unter dem Gedicht von
der Hand Levin Schückings der Name der Verfasserin „Annette Freiin Droste zu Hülshoff“. Diese Reinschrift des Ende 1841/Anfang 1842 entstandenen Gedichts fertigte die Dichterin für den geplanten Druck
an; Anfang Februar 1842 sandte Schücking das Gedicht
(neben anderen) an das „Morgenblatt“, das es allerdings
nicht druckte. „In dem Schloß haus’ ich am Berge, |
Unter mir der blaue See, | Höre nächtlich Koboldzwerge, | Täglich Adler aus der Höh’, | Und die grauen
Ahnenbilder | Sind mir Stubenkameraden | Wappentruh’ und Eisenschilder | Sopha mir und Kleiderladen
[…]“. – Historisch-kritische Ausgabe Bd. I.1, S. 85 (mit
abweichendem Gedichtanfang „Auf der Burg haus’
ich am Berge“); das Autograph ist dort im Kommentar (Bd. I.2, S. 893) als „H2“ verzeichnet. Von großer
Seltenheit.
Günderrode, Karoline von, Dichterin (1780–
1806). „Morgenlicht! Morgenlicht“. Eigenhändiges
Gedichtmanuskript (26 Zeilen). O. O. u. D. [wohl
1804/05]. 1½ SS. Gr.-8vo. Auf grünem Papier mit
etwas unregelmäßig beschnittenem Oberrand. Mit
einer Beilage (s. u.). € 35 000,–
Die „verschollene Fassung“ (Morgenthaler III, S. 228;
s. u.) der berühmten, unter dem Titel „Des Knaben
Morgengruß“ bzw. „Des Knaben Abendgruß“ überlieferten Gedichte. Der Kommentar der „HistorischKritischen Ausgabe“ zitiert hierzu Max Büsing (s. u.,
S. 90f.): „Die erste Fassung des Morgen- und Abendgrußes (Morgenlicht! Morgenlicht! Mitternacht! Mitternacht!) steht auf einem an der Randseite beschnittenen weißen, die zweite auf einem glänzend grünen
Bogen: das Papier ist dasselbe wie bei den Sonetten an
Novalis […]“. Es handelt sich demnach bei dem vorliegenden Blatt um die zweite Fassung des wohl um
1804/05 entstandenen Gedichtes, das 1899 erstmals
von Ludwig Geiger (s. u., S. 182) veröffentlicht wurde
und zu dessen Titel Morgenthaler anmerkt: „Der Titel
‚Des Knaben Abendgruß‘, den auch Geiger (E = Erstdruck) verwendet, dürfte demnach auf X (= verschollener Textzeuge) zurückgehen“. Da nun dieser, unser
„verschollener Textzeuge“, auch keinen Titel aufweist,
liegt der Gedanke nahe, dass der Titel von Geiger selbst
herrührt. – Beiliegend ein ms. Brief mit eigenh. U. Gei-
64
gers vom 30. August 1909 an einen namentlich nicht genannten Adressaten, in dem er über den Nachlass der
mit nur 26 Jahren aus dem Leben geschiedenen Dichterin wie folgt berichtet: „[…] Den gesamten Nachlass der Karoline von Günderode habe ich vor etwa
15 Jahren erworben, habe ihn aber meiner Frau geschenkt, sodass ich keine Verfügung über diese Blätter
habe. Ich denke mir, dass meine Frau Ihnen ein Blatt
beilegt und ich erkläre hiermit ausdrücklich, dass es
wenn auch nicht mit Karoline Günderode unterzeichnet, durchaus von ihrer eigenen Hand geschrieben ist.
Allerdings muss ich bemerken, dass Sie den Inhalt des
Blättchens nicht veröffentlichen dürfen, das Blatt selbst
aber können Sie ruhig als Ihr Eigentum verwahren“.
– Provenienz: Frankfurter Privatbesitz, um 1894 Ankauf durch Ludwig Geiger, 1909 Geschenk an einen
unbekannten Herrn. – Literatur: Walter Morgenthaler
(Hg.), Karoline von Günderrode. Sämtliche Werke und
ausgewählte Studien. Historisch-kritische Ausgabe.
Basel und Frankfurt a. M., Stroemfeld/Roter Stern,
1990. Bd. I. Texte. S. 388f. Bd. II. Varianten. S. 204f.
Bd. III. Kommentar. S. 228f. Nachlass, Nr. 60. Max
Büsing, Die Reihenfolge der Gedichte Karolinens von
Günderrode. Berlin, Univ. Diss., 1903, S. 90f. Ludwig
Geiger, Ungedruckte Dichtungen von Karoline von
Günderrode. In: Dichter und Frauen. Abhandlungen
und Mittheilungen. Neue Sammlung. Berlin, Paetel,
1899. – Der handschriftliche Nachlass zum dichterischen Werk umfasst 66 Textstücke, die ausnahmslos in
öffentlichen Institutionen, vor allem in der Stadt- und
Universitätsbibliothek Frankfurt, verwahrt werden.
In Privatbesitz befindliche Textzeugen konnten für
die Herausgabe der „Historisch-Kritischen Ausgabe“
nicht aufgefunden werden (vgl. Morgenthaler I, 40 f.).
– Von größter Seltenheit.
Kandinsky, Wassily und Franz Marc (Hrsg.). Der
Blaue Reiter. München, R. Piper & Co., 1912. (2),
131, (1), 2, (2), (133–) 140, (10) SS. Vollständig mit 41
Tafeln (davon 4 handkoloriert) sowie 3 gefalt. Tafeln
Musikbeilagen (von Schönberg, Webern u. Berg).
Farbig bedr. Originalleinenband. Dreiseitiger Farbschnitt. Lesebändchen. Kl.-Folio. € 12 000,–
Erste Ausgabe des berühmten Almanachs, dessen Titelillustration der Künstlergruppe, einer der bedeutendsten des ganzen Expressionismus, ihren Namen
gab. – Vorliegend das Exemplar des kunstsinnigen
Wiener Unternehmers Konrad „Kurt“ Wittgenstein
(1878–1918), der als einziges der zahlreichen Kinder
des Wiener Stahlindustriellen Karl Wittgenstein in die
Ein guter
Vorsatz
zum neuen
Jahr
väterlichen Fußstapfen trat. Anderthalb Jahre nach dem
Erscheinen des Bandes setzt er auf den Vorsatz die rätselhafte und prophetisch anmutende Bemerkung: „Zu
besprechen im Jahre 1933. KW. Nov. 1913“. Der Kommentar scheint einige Verwirrung angesichts der „neuen
Kunst“ zu verraten, jedoch nicht ihre kategorische Ablehnung, und vertagt das Urteil so hilflos wie souverän
um zwei Jahrzehnte. Welche Zäsur das Jahr 1933 aber
tatsächlich für das moderne deutsche Kunstschaffen
bedeuten sollte, welche Diffamierung die Werke Kandinskys, Marcs, Mackes und Kirchners, die Schönbergs, Bergs und Weberns als „entartete“ Kunst und
Musik noch erfahren sollten und welche Rolle dabei
jener ehemalige Mitschüler von Kurts kleinem Bruder
Ludwig spielen sollte, der (eben zehn Jahre vor der
Niederschrift dieser Worte) an derselben Linzer Realschule so jämmerlich versagt hatte, wie der spätere
Philosoph brillierte, davon konnte Kurt Wittgenstein
freilich keinen Begriff haben. Der musikbegabte, ansonsten als Lebemann geltende Industrielle, der ein Jahr
zuvor das Erbe des Firmenpatriarchen Karl angetreten
hatte, sollte es auch nicht erleben, viel weniger besprechen: 1917 endlich aus Amerika zurückgekehrt, trat er
sogleich als Rittmeister in die k. k. Landwehr ein, um
im Weltkrieg seinen Beitrag zu leisten; aus bis heute ungeklärten Gründen nahm er sich kurz vor dem österreichischen Rückzugsbefehl, vierzigjährig, an der italienischen Front das Leben. – Einband minimal berieben;
am oberen Rand durchgehend schwache Feuchtigkeitsspur; das Seidenhemdchen des farbigen Frontispizes
leicht knittrig. Über Kurts Schwester Margarethe, seit
1905 verehel. Stonborough, gelangte der Band in den
Besitz von deren Sohn Thomas. Hernach in der Sammlung von dessen Sohn Pierre Stonborough und seiner
Gattin Françoise; aus jener direkt erworben. – Herausragend individualisiertes Exemplar einer Ikone der
Klassischen Moderne. (Siehe die Abbildung)
Kraus, Karl, Schriftsteller (1874–1936). „Eine prinzipielle Erklärung“. Eigenhändiges Manuskript.
Wohl Wien, [November 1917]. 10 SS. auf 10 num.
Bll. 8vo. € 15 000,–
Für den Druck in der „Fackel“ (Nrn. 484–498 von
Oktober 1918, S. 232–240) bearbeitetes Manuskript
jener Rede, die Kraus erstmals am 11. November 1917
in einer seiner Vorlesungen gehalten hatte und in der
er seiner Enttäuschung über den österreichischen Außenminister Ottokar Graf Czernin Ausdruck verlieh,
der in Absprache mit Kaiser Karl I. an Verhandlungen
teilgenommen hatte, die unter anderem Gebietsabtretungen der Mittelmächte vorsahen, um einen schnellen
Frieden mit der Entente zu erreichen, dann aber wieder ins andere Lager übergewechselt war. Im Anschluss
an die Vorlesung hatte Kraus damals an Sidonie von
Nádherny geschrieben: „[…] Die Vorlesung […] Nun
ist sie vorbei, und die Wirkung jener so wichtigen, unaufschiebbaren Rede (‚Verständigungsfrieden‘, Czernin
etc.) hat alles übertroffen. Der Saal war ganz starr und
fand sich dann in einer Raserei, wie ich sie noch nie gehört habe […]“. 1919 nahm Kraus die Rede in den ersten Band der Sammlung „Weltgericht“ auf. – Arbeitsmanuskript mit zahlreichen Einschüben, Korrekturen
und Streichungen, jeweils die Vorderseite beschrieben,
am Kopf nummeriert, alle Blätter auf Korrekturabzüge
der Zeitschrift „Die Fackel“ fest montiert; auf 3 Bll.
Zeitungsausschnitte aufgeklebt; 2 Bll. in Größe und
Papierqualität abweichend.
Lichtenberg, Georg Christoph, Schriftsteller (1742–1799). „Silhouetten | Fragment von
Schwäntzen“. Eigenh. Manuskript. O. O., [1777].
4 SS. auf Doppelblatt. 4to. Mit drei Federzeichnungen. € 28 000,–
Arbeitsmanuskript des ersten Teils seiner berühmten Satire auf Lavaters damals in Erscheinung begriffene „Physiognomische Fragmente zur Beförderung
der Menschenkenntnis und Menschenliebe“ (1775–
1778), die europaweit Furore machten. Lichtenberg
parodiert meisterhaft Lavaters larmoyante Art, seine
zum Teil minimalistischen Darstellungen von Nasenprofilen oder Ohren mit großartigen Charakterattributen zu versehen, die er im Text dann ausführlich erläutert. Die ersten zwei Zeichnungen zeigen
zwei „Heroische, kraftvolle“ Schwänze, nämlich „Ein
Sauschwantz“ und „Englischer Doggen Schwantz“,
die dritte Zeichnung vereinigt die beiden Schwänze
in Cameo-Form. Darunter eine Echtheitsbestätigung
von Lichtenbergs Schüler Friedrich Kries (1768–1849):
„Daß Vorstehendes des Götting. Lichtenbergs eigene
Handschrift ist, kann ich bezeugen. Gotha den 16t Januar 1847. Fr. Kries“. Lichtenbergs Göttinger Kollege,
der Arzt Ernst Gottfried Baldinger (1738–1804), ließ
die Satire 1783 ohne Wissen Lichtenbergs im „Neuen
Magazin für Ärzte“ (Bd. 5) veröffentlichen. Das vorliegende Manuskript weist einige Abweichungen gegenüber dem Druck auf; auch fehlt im Druck die hübsche Cameo-Vignette am Schluss des Manuskripts.
– Geringfügig stockfleckig, kleine Einrisse in der Faltung. Beiliegend der Separatabzug des Erstdrucks, zusammengebunden mit zwei Lichtenberg betreffenden
Nummern des „Morgenblatts für gebildete Stände“
von 1807 (Halblederband von etwa 1870 mit goldgeprägtem Rückenschildchen; Innendeckel mit dem
Exlibris Eduard Grisebach).
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Agassiz, L. Untersuchungen über die Gletscher. Solothurn, Jent & Gassmann, 1841 (text) & Neuchâtel, H. Nicolet, 1840 (atlas). 2 volumes. 8vo (text,
216 × 142mm) & folio (atlas, 500 × 335mm). pp.
xxii, 326, (1), with 18 lithographed plates by Joseph
Bettannier and 14 lithographed slightly smaller
outline key plates. Contemporary half cloth, gilt
lettering on spine (text) and original printed yellow
wrappers, with large illustration (atlas). € 7950,–
First German edition. The first French edition was
published almost simultaneously ‚Die deutsche Bearbeitung dieses gleichzeitig französisch erschienen
Werkes verdank ich meinem Freunde Dr. Carl Vogt‘
(from the introduction). „Great work of the ‚founder
of glacial geology‘„ (Horblit, ‚One hundred books
famous in science‘, 1). Louis Agassiz 1807–1873 who
was to become the foremost of the early proponents
of the idea of a recent ice age, was born into a family
of a Swiss Calvinist minister. He attended courses at
several universities, graduating as a doctor of philosophy at Erlangen and as a doctor of medicine at Munich. „Agassiz then took a new interest: superficial
deposits and landscape features of Switzerland and
Germany that were attracting attention as being possibly related to a previous much wider extent of the
alpine glaciers. This activety culminated in 1840 in his
‚Études sur les glaciers‘, in which he was able to show
that Switzerland had recently been covered by a vast
ice cap, and from which meltwater carried far and wide
great spreads of sand, gravel, and huge erratic boulder.
The thesis brought the author to the immediate notice
of European and American geologists“ (Hancock &
Skinner, ‚The Oxford Companion to the Earth‘, p. 8).
The German edition seems to be much rarer than the
French one. – PMM 309 (French edition); Norman 17
(French edition); Sparrow, ‚Milestones of Science‘, 2
(German edition); Horblit 1 (French edition).
Besler, M. R. Gazophylacium rerum naturalium
e regno vegetabili, animali & minerali depromptarum… Leipzig and Frankfurt, Johann Herbort
Kloss, 1716. Folio (386 × 264 mm). ff. 36, comprising title in red and black with engraved vignette,
letterpress index leaf, and 34 engraved plates numbered (2–36, the title counting as plate one according to the index); a very good copy in contemporary sheep-backed speckled boards (skilful repair
to hinges and edges worn). € 9400,–
66
Second edition (first 1642). Basil Besler’s Wunderkammer was inherited and added to by his nephew Michael
Rupert, who here published a catalogue of his additions. This ‚treasury of natural things from the vegetable, animal, and mineral kingdoms‘ exhibits such
typical Wunderkammer contents as a unicorn horn, a
hyoidal bone of a swan, a beak of a hornbill, a bird of
paradise, a carved nautilus shell, an ‚Arcimboldo‘ grotesque of shells, pyritised ammonites, asbestos, ‚ruin‘
marble, engraved gems and antique coins, along with
such unica as Johann Zizka’s sword. Many rare plants
and birds are figured, along with ethnographic objects such as a Brazilian Indian girdle made from the
nuts of the Brazilian tree Cerbera ahovai. The image
of this plate was used for the border of Valentini’s
Museum museorum, Frankfurt 1714. Michael Rupert
(1607–61), a physician and pharmacist in Nuremberg,
was a virtuoso scholar-collector, and also assembled
an important collection of art and antiquities. These
plates were first published in 1642, reissued in 1716,
and again in 1733. The engraved title of the 1642 edition was replaced here by a letterpress title with engraved vignette. Apart from the index leaf there was
no further text, and the plates were printed from the
original coppers. – Cobres p. 102 n 10; Nissen ZBI,
346. (See the illustration)
Curtis, J. British Entomology; being illustrations
and descriptions of the genera of Insects found in
Great Britain and Ireland; containing coloured
figures from nature of the most rare and beautiful
species, and in many instances of the plants upon
which they are found. London, printed for the author, 1823–1840. 8 volumes, bound in 13. Royal8vo (240 × 148mm). With 770 handcoloured engraved plates. Contemporary half calf, richly gilt
decorated spines in 6 compartments, with 2 red gilt
lettered labels. € 6900,–
First edition, with all plates finely engraved. In later
editions many of the plates are reproduced in litho­
graphy, which makes them less attractive. This work
was originally published in parts, and once described
by Cuvier as ‚the paragon of perfection‘. The treated
insects are depicted together with flowers or plants,
which render the plates particularly charming. John
Curtis was born in Norwich in 1791, son of an engraver, and his mother was described as a ‚cultivator
of flowers‘. At the age of sixteen he went to work for
a local solicitor and began to supplement his income
by collecting and selling insect specimens to the gentlemen entomologists of the day and learnt the art of
scientific illustration. His first published illustrations
appeared in Kirby and Spence’s bestseller ‚Introduction to Entomology‘ (1815–26). In 1817 he went to
London where he met many of the leading natural historians of the day, such as Sir Joseph Banks.
„John Curtis is described as the first entomologist to
earn a living, albeit a rather poor one, as a scientist.
He liked to travel although it proved difficult because
of his financial problems but he collected extensively
in Britain, Ireland and Europe. In 1825 he travelled to
Scotland by steam packet and returned by land, walking most of the way and collecting insects and adding
thirty-two new species to the British list – all material for his dream work ‚British Entomology‘„ (Gilbert p. 142). Provenance: Name of John S. A. Sydenham on inside frontcover. – Horn & Schenkling 4184;
Nissen ZBI, 1000.
Esper, E. J. C. and Toussaint von Charpentier. Die Schmetterlinge in Abbildungen nach der
Natur mit Beschreibungen von Eugenius Johann
Christoph Esper. Herausgegeben mit Zusätzen von
Toussaint von Charpentier. Europäische Gattungen. Leipzig, T.O. Weigel, (1829–1839). 7 volumes
(5 volumes of text and 4 supplements bound in 5 &
2 volumes of plates in portfolio). 4to (270 × 215mm,
text) & oblong-4to (235 × 300mm, atlas). pp. xxii,
388, (2), 190; 234; 396; 1–372; (4), 373–698, 85,
(1); 276; (2), 120, 52, 104, 48, with 441 beautifully
handcoloured engraved plates. Uniform 19th century half calf, gilt ornamented spines with blue gilt
lettered label. € 18 000,–
A fine complete copy of the second and most complete edition of this beautiful lepidopterological classic complete with the supplements. ‚With Esper a real
scholar arrives on the scene, and while so far we have
seen a constant rise in the artistic quality of illustration, we are now aware for the first time of the socalled scientific approach, which did so much damage
to Europe‘s culture in the nineteenth century. Esper
did not hesitate to show one wing of inherently beautiful butterflies as seen from above, and the other one
as seen from below’ (Pfeiffer). Still, even Pfeiffer admits that this method offered new possibilities of comparative evaluation to the scholar, and Esper cannot be
denied a strong artistic gift, which was greatly helped
by the Nuremberg engraver Johann Carl Bock (fl.
1757–1806). During a stay in the Low Countries Bock
was encouraged even more by artists of the school of
Maria Sibylla Merian, who had formely worked in
Nuremberg“ (Nissen, Bestiaries pp. 71–72). Its fine
plates are exceptionally delicately handcoloured and
engraved by Bock, Sturm, Tyroff, Volkart, Walbert,
a.o. after Esper’s own drawings. Eugen Johann Christoph Esper (1742–1810) was a German entomologist
and phycologist, professor at Erlangen and director of
the Natural History Museum. His other major works
are ‚Icones Fucorum‘ published from 1797–1808 and
‚Die Pflanzthiere‘ published from 1788–1830. – Horn
& Schenkling 6085; Nissen ZBI, 1316. (See the illustration)
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Antiquariat Dr. Paul Kainbacher
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11 kolorierte lithographische Tafeln. Abtheilung III:
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parte, de la historia del Peru, que se mando escrevir. Contiene la primera, lo succedido en la Nueva
España y en el Perù, sobre la execucion de las nuevas
leyes: y el allanamiento, y castigo, que hizo el Presidente Gasca, de Gonçalo Piçarro y sus sequaces.
La segunda, contiene, la tyrannia y alçamiento delos
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1890–1945. Sehr umfangreiche Sammlung, wohl
einmalige über ca. 25 Jahre gesammelte Ansichtskartensammlung aus Jena (und wenige aus der Umgebung). € 6000,–
Ca. 1200 Postkarten meist gelaufen, gesteckt in vier
unterschiedliche Postkartenalben. Um 1890–1940 teils
gelaufen und Marken entfernt, wenig knickspurig, insgesamt gut. Enthält praktisch nur hochwertige Karten,
diverse farbige resp. chromolithographische, studentische, zu Sport, Gastronomie, Straßen etc.
Architektur – Rüdenauer, Adolf C(arl). Umfangreicher Foto-Nachlass des süddeutschen Architekten in ca. 650, vereinzelt farbigen Original-Photographien. Vintages, Silbergelatine, meist gesteckt, teils
montiert. Dazu gedruckte Artikel über ihn, zwei
Mustermappen ausgeführter Möbel nach seinem
Entwurf u.a. Geordnet in neun aufwendigen Leder-Mappen, zwei großen Leinwand-Mappen, vier
unterschiedlich gebundenen Sammelbänden sowie
einer Sammlung loser Original-Photographien und
Zeitschriftenartikel. Um 1950–62. Überwiegend nur
kleine Alters- und Gebrauchsspuren, wenig angestaubt, insgesamt gut erhalten. € 15 000,–
Die Fotos sind ganz überwiegend im Format 18 × 24
cm, wenige sind größer bis zu 40 × 50 cm, einige kleiner.
Unter den Fotostudios u.a.: H. Wöckener (Tübingen),
Gauss, Hatt, Lang-Kurz und Kratzmann (Stuttgart). –
Ausführliche Beschreibung des Nachlasses gerne auf
Anfrage!
70
Art Déco – L’art décoratif à Paris. Mappe mit 64
teils farbigen Lichtdrucken (so komplett!) nach
Arbeiten der berühmtesten französischen modernistischen Künstler. Paris 1928. 4°, HalbleinwandMappe mit Bindebändern, Mappe etwas bestoßen
und fleckig, Bindebänder lädiert, innen fehlen Titelblatt und Inhaltsverzeichnis, Abbildungsteil vollständig, insgesamt gut. € 4800,–
Dokumentiert Arbeiten aus den Bereichen Graphik,
Werbung, Architektur, Photographie u.a. Unter den
Künstlern: Man Ray (zwei Tafeln), Jean Carlu, Cassandre, Sonia Delaunay, Raoul Dufy, Giorgio de Chirico, Rene Kieffer, Andre Lurcat, Alexei Brodovitch,
Paul Colin, Robert Mallet-Stevens, Da Silva Bruhns,
Jean Cocteau u.a.
Autographen – Ebner-Eschenbach, Marie von.
Sammlung von 41 eigenhändig beschriebenen, teils
farbigen Postkarten an die Nichte Gräfin Marie
von Waldburg auf Schloss Kisslegg. 1898–1906.
Alle Karten gelaufen und mit Stempel und Marke,
teils etwas beschabt, bestoßen und knickspurig, die
Schrift nur selten gering verwischt, insgesamt gut
erhalten. € 4500,–
Ausführliche Beschreibung gerne auf Anfrage!
Erotik – Zichy, Michael (Michaly) von. Liebe. 40
Zeichnungen (in Heliogravüren reproduziert). Mit
einem Vorwort von „Dr. R. L.“ (d.i. ?) O.V., Leipzig
1911. 4, 40 S., Quer-Folio, Original-Halbpergament,
gering beschabt, bestoßen und angestaubt, papierbedingt gering gebräunt, insgesamt gut. € 6500,–
Eines von nur 300 nummerierten Exemplaren der Ausgabe. Die Platten wurden nach dem Druck vernichtet.
Hier die großformatige Edition (es gibt auch eine im
viel kleineren Quart-Format). Angeblich war der Zyklus der Original-Zeichnungen im Besitz des Zaren. –
Hayn/G. IX, 639 – Stern-Szana 250 – Bilder-Lexikon
II, 925 – Zichy (1827–1906) ist einer der bedeutendsten Künstler der ungarischen Romantik. Sein Werk ist
heute vor allem durch seine vorurteilslose Behandlung
des Themas „körperliche Liebe“ bekannt. Sein Schwerpunkt lag aber in der Darstellung des Phantastischen,
Übersinnlichen und Grauenhaften. In Zeichnungen,
Aquarellen und Ölgemälden behandelte er vorzugsweise Stoffe, deren mystische, spekulative und transzendentale Tendenz sich der Darstellung durch die Malerei
entzogen. Am vorl. Zyklus soll er viele Jahre gearbeitet
und Tausende von Skizzen gezeichnet haben, von denen
er aber die meisten wieder vernichtete, weil sie seinem
Anspruch an den Ausdruck nicht genügten.
– Birkner, K. Sammlung von 30 farbigen, erotischen,
karikaturhaften Mädchendarstellungen. Mischtechniken (Tusche, Bleistift, Gouache und Aquarell) auf
leinenartig strukturiertem Papier. 1946–1948. Im
linken Rand gelocht ohne Bildverlust, Arbeit auf
bräunlichem Papier, insgesamt gut. € 1600,–
Sign. „K. Birkner“ und dat. 1947, Blätter gebräunt,
Blattmaß 20,5 × 19 cm. Künstlerinfo: dt. Graphiker, Illustrator, Karikaturist und Buchgestalter (1919 Leipzig
bis 1995 Leipzig), 1935–39 Lehre als Tiefdrucker und
Chemigraf in Leipzig, stud. 1943–50 an der Ingenieurschule für Polygraphie und an der HGB Leipzig, Mitgl.
des VBK-DDR, tätig in Leipzig, Quelle: AKL, Eisold
„Lexikon der Künstler in der DDR“ und Internet. –
Typische Erotik der 1940er und 1950er Jahre.
Film – Sammlung von über 500 Einladungskarten
von Filmproduzenten, Verleihern und Kinobetreibern zu Premieren von meist internationalen Filmen. Postkartenformat, einige auch größer. Überwiegend als Klappkarten gestaltet. Meist aus den
1950er und 1960er Jahren stammend. In Folien gesteckt und in 5 Ringordner eingehängt. € 3500,–
Außergewöhnliche Sammlung von Premieren-Einladungskarten von Filmproduktionsfirmen (UFA,
Tobis, MGM, Universal, Allianz etc.), Verleihfirmen
bzw. Lichtspielhäusern. – Ganz vereinzelt knickspurig
und etwas fleckig, insgesamt sehr gut erhalten.
Jugendstil – Rauth, Leo. Mappe mit 14 lithographierten und partiell handkolorierten Reproduktionen von Arbeiten des Künstlers. o.V., o.O.
(München?) um 1913. Folio, illustrierte OFlügelmappe, gering bestoßen und beschabt, ein Flügel
fehlend, die Bilder minimal bestoßen, insgesamt sehr
gut. € 7500,–
Sehr seltener Beleg für die Arbeiten des frühverstorbenen Künstlers (1884–1913), der ein Schüler von Franz
von Stuck war. Von Rauth stammen nicht nur Illustrationen und Bucheinbände, er schuf auch Plakate und
Porzellanfiguren für Rosenthal. Die Mappe, wohl zum
Tode des Künstlers erschienen (die Arbeiten sind datiert
1910–1912), ist für uns nicht weiter belegbar, in deutschen Bibliotheken scheint kein Exemplar vorhanden
zu sein. Die sehr dekorativen Arbeiten erinnern an die
von Künstlern aus dem Umfeld des Münchner Simplicissimus, etwa an die von Ferdinand von Reznicez.
Photographie – Sieber, Claude. Hommage an New
York / Homage to New York. Four vintage large
format original photographs. Printed on PE paper.
Signed and numbered by the artist. Vier OriginalPhotographien. Vintages. Abzüge auf PE-Papier.
Quintessenz / edition Q, Berlin 2002. Folio, Original-Mappe, Mappe gering bestoßen und beschabt,
die Bilder und insgesamt schön. € 3500,–
Mappe mit vier bemerkenswerten Original-Photographien aus New York, 1999 aufgenommen und 2002 mit
dieser Mappe ediert. Vintages. Abzüge auf PE-Papier.
Format ca. 37 × 48 cm. Eines von nur 10 Exemplaren der
Ausgabe, bei der alle Bilder vom Künstler nummeriert
und signiert sind.
– Album mit 27 Original-Photographien aus Papua-Neuguinea. Vintages. Silbergelatine. Montiert.
um 1896. Quer-8°, Halbleder der Zeit, gering bestoßen und beschabt, Vorsätze erneuert, Träger gering
wellig und teils gering braunfleckig, Bilder selten
etwas verblasst, kaum Schichtschäden, insgesamt
gut. € 2800,–
Die privat aufgenommenen Bilder in den Formaten
10 × 15 bis 14 × 18,5 cm. Teils mit einkopierter Legende und Datum, teils mit Marginalie auf dem Träger.
Gezeigt werden: gestrandetes Schiff „Apia“, Hütten,
Landschaftsszenen, Küsten von Pago-Pago und Cooktown, ein Torpedo, ein getöteter Hai, Einheimische
in deutschen Diensten (Herbertshöh), Mädchen und
Frauen der Eingeborenen, Szenen aus Mankai, Nautu
und Jaluit u.a.
– Album mit über 90 Original-Photographien,
häufig des Studios Bonfils. Vintages. Albuminabzüge. Montiert. Dazu 7 montierte Photochrome.
um 1876.Folio, Halbleder, gering bestoßen und beschabt, die Träger etwas gewellt und braunfleckig,
die Bilder mit nur kleinen Schichtschäden, insgesamt
gut. € 4800,–
Formate überwiegend ca. 21 × 28 cm. Oft mit einkopierter Legende und dem Namen des Studios Bonfils, auf
den Trägern oft mit handschriftlichen Legenden in
englischer Sprache. Zeigt überwiegend Landschaften,
alte und neue Gebäude und Einheimische. Unter den
dokumentierten Orten: Tripolis, Beirut, Baalbek (ausführlich), Wadi Bassada, Damaskus (ausführlich), Sidon,
Tyrus, Berg Carmel, Jaffa, Caesarea, Bethlehem (zweiteiliges Panorama), Grabeskirche, Hebron, Gaza u.a.
Werbung/Reklame – Das Plakat. Mitteilungen
des Vereins der Plakatfreunde Berlin. 1. Jahrgang
(1910). Heft 4 (von vier Heften des Jahrgangs). Mit
teils farbigen und montierten Abbildungen. Verein
der Plakatfreunde, Berlin 1910.75–98 S., 4°, Illustrierte Original-Broschur, gering bestoßen, nachgedunkelt und fleckig, innen Klammerung etwas
angerostet mit kleiner Papierverfärbung, Mittellage
dadurch lose, sonst innen sauber und insgesamt sehr
gut. € 5400,–
Rarissimum der frühen deutschen Plakatliteratur, das
letzte Heft aus dem ersten gedruckten und offiziell
erschienenen Jahrgang, der insgesamt aus vier Heften
bestand. Zuvor erschienen die Mitteilungen nur in hektographierter Form in Minimal-Auflage, aber auch die
Auflage der ersten beiden „öffentlichen“ Jahrgänge lag
im unteren bis mittleren dreistelligen Bereich (ca. 200
bis 500 Stück). Ausführliches zur Zeitschrift und zum
Verein findet sich in unserem Katalog „Das Plakat“, der
bei uns am Stand zu erwerben ist. Das hier angebotene
Heft enthält einen langen Artikel zu Emil Cardinaux,
einen zu Verpackungen, kleine Mitteilungen, Ergänzungen zur Mitglieder-Liste sowie das Gesamt-Inhaltsverzeichnis des Jahrgangs.
71
Antiquariat Sabine Keune
Stand 46
Friedrich-Alfred-Straße 79 · 47226 Duisburg
Telefon +49 (0)2065 596 19 · Fax +49 (0)2065 568 27
E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-keune.eu
Kinderbücher · Miniaturbücher · Illustrierte Bücher
Claudia
Grasse
Andersen, Hans Christian. Svinopas. Skazka (Der
Schweinehirt. Ein Märchen). Mit farblithogr. Innenspiegelill., farblithogr. Titelill. und 14 farblithogr.
Ill. von M(stislav) V(alerianovic) Dobuzhinskij. St.
Petersburg. Grzhebin 1922. 30 × 23 cm. 14 S. Silbergepr. OPp. € 1200,–
Mit hervorragenden Illustrationen. Der Maler, Bühnenbildner und Illustrator Mstislav Dobushinskij (Novgorod 1875–1957 New York), ein bekanntes Mitglied der
Künstlergruppe ‚Mir iskusstva‘, studierte in St. Petersburg Kunst und Jura. Er übersiedelte 1924 nach Riga,
1939 emigrierte er in die USA. Der Verleger und Karikaturist Zinovii Grzhebin publizierte in seiner Berliner Zeit von 1920 bis 1924 fünf Kinderbücher, das vorliegende mit Ill. von M. V. Dobushinskij und vier mit
Illustrationen von V. Konaschevitch. Lemmens/Stommels S. 133, 134, 135 und farbige Abb. S. 133. Gankina
Abb. S. 81. Cotsen 402. Neu eingehängt. Rücken fachgerecht restauriert.
Brentano, Clemens. Gockel und Hinkel. Mit handkoloriertem Frontispiz, 11 ganzs. handkolorierten
Illustrationen, 1 handkolorierten Ill. im Text und
zahlr. Textill. von Hans Fischer. Zürich. Tellurium
1944. 27,4 × 19,5 cm. 122 S. Kopfgoldschnitt. Priv.
Pergament. € 480,–
Eins von 300 nummerierten und von Hans Fischer (fis)
signierten Exemplaren. Auf unbeschnittenem breitrandigen Bütten. Typographie von Imre Reiner. Mit
meisterhaften Tierzeichnungen von Hans Fischer. Text
72
nach dem Ur-Gockel nach der Original-Handschrift
des Dichters. Zu dem Maler und Illustrator Hans Fischer (1909–1958) s. Schweizer Bilderbuch S. 23. Mit
kl. Prägestempel.
Grasse, Claudia. Nachtgefischtes. Ein Buchstabenmärchen. Mit 12 handkolorierten Holzschnitten
und Holzschnitt-Vignetten von Claudia Grasse.
(Hamburg). (Museum der Arbeit) (2011). 24,2 × 32,5
cm. 13 nn. Doppelbl. Silbern gepr. Japan-OU. mit
Blockbuchbindung. € 650,–
Ein Buchkunstwerk. Erste Ausgabe. Eins von 5 handkolorierten, signierten und datierten Exemplaren. Die
Gesamtauflage beträgt 12 Exemplare. Auf Japanpapier.
Mit Bleilettern handgesetzt und gedruckt. Der Skarabäus rollt seit 4000 Jahren eine Kugel und hat darüber
Lesen und Schreiben verlernt. Er wünscht sich nochmals von neuem zu beginnen. „Mit solch schönen
Schriftzeichen, wenn ich sie finde, könnte ich dann ein
berühmter Dichter oder wenigstens Kugelschreiber
werden.“ (Siehe die Abbildung)
Grimm, Brüder. Six Fairy Tales from the Brothers
Grimm. Mit 39 teilw. ganzs. Radierungen und 5
in der Suite beiliegenden Radierungen von David
Hockney. 2 Tle. London. Petersburg-Press 1970.
46 × 32,2 cm. 31 nn. Bl. Blaue O-Kalbsldr. Bde. in
blauem O-Kalbsldr.-Schuber. € 4500,–
Eins von 100 nummerierten, von David Hockney
handsignierten Exemplaren der Ausgabe B. Die separate Suite enthält 5 (von 6) lose, von David Hockney
signierte und auf der Rückseite num. Radierungen. Es
fehlt die Radierung ‚Inside the Castle‘. David Hockney
suchte die sechs Märchen der Brüder Grimm selbst
aus und illustrierte sie mit meisterhaften Radierungen.
Enthält: Die kleine Seejungfrau; Rapunzel; Fundevogel;
Von Einem der auszog das Fürchten zu lernen; Oll Rink
Rank; Rumpelstilzchen. Das Frontispiz zeigt die Märchenerzählerin Catherina Dorothea Viehmann. Horne
248. Der Schuber schwach berieben.
Grimm, Brüder. Das Dietmarsische Lügen­märchen.
Mit 14 meist doppels. und farbigen Orig.-Linol­
ätzungen, Orig.-Linolschnitten und Orig.-Moosgummischnitten, farbig aquarellierten Vor­
sätzen
und handgeschriebenem Text von Gisela MottDreizler. Witzwort. Quetsche Verlag für Buchkunst (2002). 14,7 × 28,6 cm. 16 nn. Bl. (42. Druck
der Quetsche). Handbemaltes OPgt. in ill. OPp.Schuber. € 1200,–
Erste Ausgabe. Sonderausgabe. Einziges Exemplar in
handgebundenem Pergamentband von Michael Knop
mit farbiger Bemalung und aquarellierten Vorsätzen
von Gisela Mott-Dreizler. Eins von 38 nummerierten
und signierten Exemplaren. „1 gemaltes Exemplar im
Pergament-Einband (Entwurf)“. (Schön- & Widerdrucke. Die Pressendrucke der Quetsche aus 25 Jahren,
S. 97). Der humorvolle Text der Brüder Grimm von der
Malerin und Illustratorin Gisela Mott-Dreizler (geb.
1941 in Riesa an der Elbe) hinreißend illustriert.
Leistikow, Hans. ABC. Mit farbigen Ill. von Hans
Leistikow. Potsdam. Stichnote (1947). 15 × 10,5 cm.
8 nn. Bl. in Leporellofaltung (inkl. Einband). Farbig
ill. OU. € 250,–
Erste Ausgabe. Doppelseitig bedrucktes Leporello. Mit
raffiniert komponierten Buchstaben und Illustrationen des Grafikers Hans Leistikow (Elbing 1892–1962
Frankfurt am Main). Weismann 1. Muck II, 6.
(Le Prince, Xavier) – Les jeux des jeunes garcons,
représentés par un grand nombre d’Estampes, accompagnées de l’Explication des Règles, de Fables
inédites (par Mm. Le Franc, Armand Gouffé etc.)
et d’Anecdotes. Mit gestochener Titelvignette und
24 Aquatinta-Tafeln von Xavier Le Prince. Paris.
Firmin Didot. Nepveu Libraire (1822). (5. Aufl.).
14 × 20,5 cm. 154 S. Rotes HLdr. d. Zeit mit goldgepr. Rückenschildchen. € 1100,–
Schönes Buch über Spiele für Knaben in völlig neu bearbeiteter fünfter Auflage. Enthält Tennis, Schlittschuhlaufen und verschiedene Ballspiele ebenso wie Blinde
Kuh, Kreisel, Drachensteigen und Federball. Mit Tafeln
von Xavier Le Prince (1799 Paris – 1826 Nizza), die für
diese Auflage neu gestochen wurden. Geßmann 1306.
Gumuchian 3766. S. Thieme-B. 23, 107. Tlw. etwas gebräunt. Gering berieben.
Mauder, Josef. Schneeräumen im Frühling. Aquarell und Deckfarben über Bleistift (um 1927). Darstellungsmaß 36 × 27 cm. Signiert. Verso mit dem
Stempel der Meggendorfer-Blätter. Unter Passepartout. € 540,–
Josef Mauder
Original-Vorlage für ein Titelbild der Zeitschrift ‚Fliegende Blätter‘. Witzige Darstellung des Illustrators
und Karika­turisten Josef Mauder (München 1884–1969
­Pullach/Isartal), der auch für die ‚Meggendorfer Blätter‘
tätig war. (Siehe die Abbildung)
Miniaturbücher – Biedermeier-Nähkasten. EtuiBibliothek der Deutschen Classiker. Bd. 1–60 in
60 Bdn. Mit 60 gestochenen Ill. als Frontispize.
Zwickau. Gebr. Schumann, Aachen. Forstmann,
Heilbronn. Strasser 1815–1821. 98 × 80 mm. Goldschnitt. Goldgepr. marmorierte Pp. d. Zeit. In achteckigem mit gold- und farbig floral bedruckter Seide
bezogenem Nähkasten mit zwei Messinggriffen und
Messingschloss. € 3600,–
Sechzig dekorativ gebundene Bände der von dem
Zwickauer Buchhändler und Verleger Friedrich August Gottlob Schumann (1773–1826) seit 1810 herausgebrachten günstigen Sammlung deutscher Klassiker
im handlichen Taschenformat. Der Verleger und Vater
von Robert Schumann kann als Erfinder des Taschenbuchs betrachtet werden. Der um 1820 handgefertigte
Nähkasten enthält außerdem ein die Bücher abdeckendes herausnehmbares Einsatzstück mit 99 drehbaren
beinernen Garnrollen, davon 75 mit farbigem Nähgarn. Mit im Innendeckel montiertem handschriftlichen Brief an „Mademoiselle Lilli Kemmeter – Dahier.
Es sollte mich freuen, wenn dir meiner Hände Arbeit
den freundschaftlichen Antheil beweisen kann, den ich
am heutigen Tage nehme. F. N. W. Kutscher F(rank)
furt a/Mayn den 21ten Januar 1821.“ Unter dem Brief
weiterer montierter Text. Der Seidenbezug des Kasten
tlw. verschossen.
73
Antiquariat Peter Kiefer
Stand 54
Steubenstraße 36 · 75172 Pforzheim
Telefon +49 (0)7231 923 20
E-Mail: [email protected] · Internet: www.kiefer.de
Alte Drucke · Handschriften und Theologie · Genealogie · Heraldik · Politik · Sozialismus · Wirtschaft
Album von Stuttgart und Umgebung. Stgt., J. Weise
(um 1870). Qu.Fol. Mit illustr. lith. Titel mit lith.
Illustration (Försterhäuschen auf dem Hasenberg)
und 11 farb. Lithographien von Wagner bei Gatternicht. 1 Bl. In mod. Hlwd. (Titel im Vdeckel eingefasst). € 4800,–
Brillat-Savarin, (J. A.) Physiologie du Gout… 2
Bde. Paris, Piazza (1930). 4°. Mit 1 Orig.-Aquarell
v. Charles Huard, 10 Farbtaf., 91 rad. Vignetten u. 2
Extra-Suiten (101 sw.-Taf. u. 10 farb. Taf.). 201 S., 1
Bl.; 211 S., 1 Bl. Obrosch. in Orig.-Decken u. Schuber. (Etw. berieb. u. best.). € 2400,–
Nr. 27 v. 30 Ex. (GA: 150) auf Japon Imperial mit den
beiden Extra-Suiten auf Japon Mince u. dem Orig.Aquarell. Dieses Ex. enthält außerdem 2 Orig.-Tuschezeichnungen, jwls. auf Vors. mont. „Das berühmteste
Buch, das je über die Gastronomie geschrieben wurde“.
(Schraemli 78). – Buchblock gebrochen.
Europakarte. Europa recens descripta. Kupferstich
leicht alt koloriert, ganz Europa mit den angrenzenden Ländern umgeben von neun Prospecten bzw.
Plänen von europäischen Städten (Amsterdam, Prag,
Konstantinopel, Venedig, Rom, Paris, London, Toledo und Lissabon) sowie zehn Paaren verschiedener Nationen in deren Landestracht, oben rechts
Rollwerkkartusche mit Verlegervermerk „Guilielmo
Blaeuw“, Platte 41,5 × 55,2 cm, aus Willem Janzoon
Blaeu (1571–1638) „Theatrum orbis terrarum, sive,
Atlas novus“ 2. Hälfte 17. Jhd. € 4200,–
Koehler, Mela. Sechs signierte Tuschzeichnungen
(Vorzeichnungen) zu ihren bekannten Osterkarten
um 1923. € 4800,–
Melanie Leopoldina Köhler (* 18. November 1885 in
Wien; ? 15. Dezember 1960 in Stockholm), verh. Broman war Malerin, Grafikerin, Illustratorin, Aquarellistin und arbeitete als Mitarbeiterin der Wiener Werkstätte.
Kubin – Kubin, A. Nach Damaskus. Achtzehn
Steinzeichnungen (zu Strindbergs Drama „Till Damaskus“). Mchn., G. Müller 1922. Fol. Mit sign.
lithogr. Titel u. 18 sign. Orig.-Lithographien von
A.Kubin. 6 Bl. Text. Lose in Oprgt.-Mappe mit
goldgepräg. Titel. € 3000,–
74
Nr. IX von L (GA: 350) Ex. der Vorzugsausgabe auf
echtem Pan-Bütten.
Ranft, M. Tractat von dem Kauen u. Schmatzen der
Todten in Gräbern, Worin die wahre Beschaffenheit
derer Hungarischen Vampyrs und Blut-Sauger gezeigt. Lpz., Teubner 1734. Mit gest. Front. v. Sysang.
6 Bl., S. 5–14 u. 17–291, 5 Bl. (so komplett). – Vorgebunden: Garten-Geheimnüsse, Wohl-Bewährte,
wie Pflantzen und Blumengewächse zu tractiren.
Nebst Sympathetischen Würckungen der Natur
und einem Anhang, von der rechten Baum-Zucht…
Dritte, vermehrte Auflage. Mit gest. Front. u. 8
Kupfern (Baumschnitte). Nürnberg: Monath 1738.
3 Bl., 370 S. 3 Bl. – Nachgebunden: Philosophische
und in der Natur gegründete Abhandlung Des Physicalischen Problematis: Woher dem Meere seine
Saltzigkeit entstehe?: Wobey zugleich eine kurtze
Nachricht von dem Ursprunge, Natur und Nahrung der 3 feuerspeyenden Bergen, Hecla, Vesuvius
und Aethna gegeben wird. Gothenburg 1737. 4 Bl.,
86 S. Ldr. d. Zt. (Rckn. mit kl. Loch, kl. Läs., beschabt). € 5000,–
I. Ackermann, Geh. Wiss. 1, 640: „Seltenes und sehr
interessantes Werk“. – Seltene erste deutsche Ausgabe
(latein.: 1728) vermehrt um: „die Acten-mäßige Relation v. den Vampyren aus den Grund-Sätzen meiner
Hypothesis“ u. „alle Schrifften, die bißher v. den Vampyren ans Licht gekommen, in einem kurtzen Auszuge“. Zum Verfasser (1700–74, Diakon im sächsischen
Nebra) siehe ADB XXVII, 228. – Papierbedingt leicht
gebr. u. etw. stockfleckig. Front. etwas über den Bildrand beschnitten (minimaler Bildverlust). – Vorgebundenes Werk: Dochnahl, S. 53 (Ausgaben 1734, 1752 u.
1756). – Sehr selten. – Nachbindung: VD18 10218955.
Sehr selten.
Rauwolf, L. Aigentliche beschreibung der Raiß, so
er … inn die Morgenländer, fürnemlich Syriam, Iudaeam, Arabiam … selbs vollbracht … 3 Tle. in 1 Bd.
Lauingen, Reinmichel 1582. Kl.4°. Titelbl. mit Titelholzschnitt, 7 Bll., 487 S. mit 2 Tit.-Holzschn. Prgt.
über Holzdeckel (Stärk. beschabt, Eckbeschläge u.
Schließen fehlen, die figurale Blindpäg. auf d. Vdeckel nur noch schwach vorhanden). € 3600,–
Bucher, Lauingen 121. Tobler 79; vgl. Adams R 188
(Frankfurter Nachdruck v. 1582). – Seltene, erste Ausgabe. Erst zur zweiten Lauinger Ausgabe von 1583 er-
schien ein vierter Teil unter d. Titel „Der Vierte Thail
etlicher schöner ausländischer Kreüter“ im Umfang
von 27 Bl. (Bucher 130). – Der Reisebericht enth. die
früheste in Europa gedruckte Kunde vom Kaffee u.
eine Fülle von Beobachtungen, die Rauwolf als einen
namhaften Arzt u. Botaniker kennzeichnen. (Mueller
S. 173). – Durchgeh. wasserrandig (anfangs stärker),
gebräunt. Mit einig. hs. Marginalien.
Rops – Ramiro, E. (d. i. E. Rodrigues). L’oeuvre
lithographié de Félicien Rops. Orné de sept reproductions de lithographies en taille douce. Paris, L.
Conquet 1891. 4°. Mit zus. 10 radierten Reproduktionen von Lithographien (7 verschiedene Blätter,
davon 5 mit Remarquen, von denen zusätzlich 3
auch ohne Remarquen vorhanden sind sowie 7 Textillustrationen (Fleurones et Culs-de-Lampes), von
denen 3 doppelt und 4 einfach auf Tafeln wiederholt sind. Zusätzlich eingefalzt sind 54 Blätter der
Zeitschrift „Uylenspiegel“, davon 53 Blätter mit 75
Orig.-Lithographien von Rops sowie 43 weitere, tls.
eingefalzte, tls. auf Tafeln aufgeklebte Illustrationen
in Offset oder Holzstich nach Lithographien von
Rops. 3 Bl., XVII S., S. 3–137, 3 Bl. Dunkelbrauner Maroquinbd. mit Filetenvergoldung auf Rckn.,
Deckeln, Kanten u. Innenkanten, mit dunkelgrünen Einlagen zwischen den Fileten am Rücken u.
auf d. Deckeln, goldgepr. Rtit. u. Goldschnitt, signiert P.Affolter 1921. In läd. Hmaroquin-Schuber. € 3200,–
Exemplar einer wohl sehr kleinen Auflage auf Japan.
Mit den zusätzlichen Beilagen ein Unikat möglicherweise vom oder aus dem Umkreis des Verlegers.
Schwetzingen – Graff, Anton. (Winterthur 1736–
1813 Dresden), 5 Architekturrisse und Schnitte der
Moschee im Schlosspark von Schwetzingen. Aquarellierte Federzeichnungen auf gelblichem festen
Zeichenpapier. Alle Bl. sign., eines auch datiert.
Schwetzingen 1799. Verschied. Formate. – Stellenw. mit restaurierten Randschäden (tls. tiefere
Ein- und wenige Ausrisse), kaum fleckig und gebräunt. € 12 800,–
Die Zeichnungsfolge ist als Vorlage für kolorierte Kupferstiche entstanden, die Graff 1799 von den Bauten
des kurfürstlichen Schwetzinger Schlossparks angefertigt hat. Es handelt sich dabei um Architekturrisse
zur exakten Dokumentation des baulichen Bestandes
– was angesichts der Tatsache, dass der als Porträtmaler bekannte Graff sonst nicht als Architekturzeichner in Erscheinung getreten ist, zu erstaunen vermag.
Es ist jedoch nicht davon auszugehen, Graff habe für
seine Zeichnungen bzw. Stiche eigene Bauaufnahmen
angefertigt. Vielmehr dürften ihm Baupläne, vielleicht
des Architekten Nicolas de Pigage (1723–1796) selbst,
vorgelegen haben, die er mit größter Detailtreue zu
Stichvorlagen umgearbeitet hat. So konnten etwa bei
der vor wenigen Jahren erfolgten Restaurierung des
Schwetzinger Badehauses Rekonstruktionen des ursprünglichen Bestands und der Farbigkeit anhand der
Stiche Graffs vorgenommen werden. Die Stiche sind
indessen von größter Seltenheit. Sie waren wohl nicht
zur weiteren Verbreitung vorgesehen. – Der von 1779–
1793 im kurfürstlichen Schlosspark von Schwetzingen nach Plänen von Pigage errichtete Moscheebau ist
eines der frühesten Beispiele für den orientalisierenden Baustil in Deutschland, der sonst erst um 1830 im
Zuge des Historismus aufgekommen ist. Andererseits
gilt er als wichtiges Zeugnis der Türkenmode des 18.
Jahrhunderts. Der größte der Pläne (73,5 × 120,5 cm)
bildet den gesamten Grundriss der Moscheeanlage ab,
also einschließlich des von vierseitigen Wandelgängen
eingefassten Vorhofes mit Tor- und Eckpavillons. In
vergrößertem Maßstab liegen der Grundriss (49 × 69,5
cm), ein Querschnitt (57 × 51,8 cm) sowie die Hauptfassade (57 × 71,6 cm) des Moscheegebäudes vor. Ein
„Profil durch die Mitte des Vorhofes“ (43,9 × 123,4
cm) zeigt weiterhin den inneren Fassadenaufriss des
östlichen Wandelgangs mit Torbau und Eckpavillons
sowie Schnitte durch die beiden seitlichen Pavillons,
„Priesterkabinette“ genannt, die über kurze Treillagegänge zu erreichen sind (ebenfalls im Querschnitt zu
sehen). Sehr exakt ist die Farbigkeit in klarem, frischem
Kolorit wiedergegeben, vor allem auch der gemalten
Ornamente im Inneren der Gebäude. Die vorliegenden Pläne geben damit ein authentisches Bild vom ursprünglichen Bestand und der Farbfassung des Baus,
was für künftige Restaurierungen von Bedeutung sein
könnte. – Alle Blätter mit Maßstäben.
Warhol, Andy. The philosophy of Andy Warhol.
(From A to B and Back Again). New York/London, Harcourt Brace Jovanovich 1975. Zweifarb.
Ohlwd. € 2000,–
Erste Ausgabe. – Vortitel mit eigenhändiger Widmung
des Künstlers – „to Valerie“, datiert 1975 sowie sign.,
kleine flüchtige Orig.-Dosen-Zeichnung von Andy
Warhol („Campbell Tomato Rice Soup“); mit schwarzem Farbstift, Format ca. 2,5 × 1,5 cm. – First edition.
Red cloth and yellow boards without Dustjacket. Inscribed by Warhol to Valerie on half title and with a
small, hurried sketch of a soup can, sketch initialed
„aw“.
Weltkarte. Nova Totius Terrarum Orbis. Kupferstich alt koloriert, gesamte Weltkarte mit den Polkappen in Einzelansichten, oben Allegorien der sieben Planetengötter „Luna“, „Mercurius“, „Venus“,
„Sol“, „Mars“, „Jupiter“ und „Saturnus“, links Allegorien der vier Elemente „Ignis“, „Aer“, „Aqua“
und „Terra“, rechts Allegorien der vier Jahreszeiten
„Ver“, „Aestas“, „Autumnus“ und „Hyems“ und
unten Darstellungen der sieben alten Weltwunder
„Murus Babyloniae“, „Colossus“, „Pyramides“,
„Mausoleum“, „Diana Templum“, „Jupiter Olympicus“ und „Pharos“, oben rechts Verlegervermerk
„Guilielmo Blaeuw“, unten rechts Stechervermerk
„Jan vanden Ende sculpsit.“, Platte 41 × 54,5 cm, aus
Willem Janzoon Blaeu (1571–1638) „Theatrum orbis
terrarum, sive, Atlas novus“ wohl 1635, sehr guter
Zustand, Ausschnitt 42 × 55 cm, sauber modern gerahmt und verglast mit Pp. (58,5 × 72 cm), rückseitig
verglast mit sichtbarem Text. € 11 800,–
75
Antiquariat Klittich-Pfankuch
Stand 13
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Bibel. Die Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments … 2 Bde. Stuttgart, Hallberger, ca. 1876.
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Literatur – Die Erzählungen aus den Tausend und
ein Nächten. Vollständige deutsche Ausgabe in 6
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… übertragen von E. Littmann. 6.-12. Ts. Leipzig,
Insel, 1934–1939. 8°. Orig. grüne Leinenbde. mit
reicher Vergoldung. (Sarkowski 1719a) € 125,–
Angebunden sind: Gesangbuch … für die Länder
Cleve, Gülich, Berg und Marck. 2 Teile. Basel, 1770–
1771. Mit Noten. 8 Bll., 156 S., 2 Bll. Register; 131 S. /
Neue Sammlung auserlesener geistlichen Lieder … 2.
Auflage. Cleve, Sitzmann, 1775. Mit Noten. 296 S., 3
Bll. / Catechismus … 64 S. Lex. – 8°. Sammelausgabe.
Geschichte – Morhof, Daniel G. Polyhistor, in tres
tomos, literarium … philosophicum et practicum
… opus posthumum … 3 Bde. in einem. Lübeck,
Böckmann, 1708. 4°. (Porträt Morhofs fehlt) Pergamentband der Zeit. € 225,–
Der Autor gilt als Begründer der allgemeinen Literaturgeschichte. Seine Werke hatten in der Barockzeit große
Bedeutung. Innen gebräunt, mit Anstreichungen.
– Wachholtz, J. v. Uniformmanuskript. Die Königlich Hannoverische 1864. Armee. 1864. In 21 Tafeln
gezeichnet und gemalt von … Vollendet am 12. Februar 1876. Blattgröße der Darstellungen 8 × 14 cm.
Als Leporello im orig. blauen Umschlag mit handschriftl. Titel auf dem Vorderdeckel. € 2800,–
Nicht publiziertes Manuskript. Die ausgezeichneten
Aquarelle zeigen die farbigen Uniformen in sachge-
– Hamann, J. G. Hamann’s Schriften. Hrsg. von F.
Roth und (Bd. 8) von G. A. Wiener. 8 in 9 Bänden.
Berlin, Reimer, 1821–1843. 8°. Mit 1 Porträt. Braune
Halblederbde. mit goldgeprägtem Rückentitel und
Bandangabe. € 680,–
Schulte – Str. 19, 49. Erste Gesamtausgabe mit dem
meist fehlenden 8. Band.
– E. T. A. Hoffmanns Tagebücher u. literarische
Entwürfe. Mit Erläuterungen … hrsg. von H. v.
Müller. 1. Band. Berlin, Paetel, 1915. 8°. CVII, 352
S. Orig. roter Halblederband mit Vergoldung und
Kopfgoldschnitt. € 85,–
Alles Erschienene. Maßgebliche Zusammenstellung.
– Kleist, C. E. v. Sämtliche Werke. 2 Teile in einem
Band. Berlin, Voß, 1760. 8°. Mit Kupferstichfrontispiz und 25 Vignetten von J. W. Meil, 2 davon als
Titelvignetten. 1 Bl. weiß, 8 Bll., 192 S.; Titelbl., 192
S., 1 Bl. weiß. Brauner marmorierter Kalblederband
der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und Rückenvergoldung. € 125,–
Erste Ausgabe. Vom Verleger als Ehrengabe für den
gefallenen Dichterfreund ediert und mit Illustrationen
ausgestattet. Innen etwas gebräunt.
– Meyerheim, P. A B C. Verse von Johannes Trojan.
Berlin, Brandus, 1916. 4°. Mit 1 kolorierten Titelbild (wiederholt beim Vorwort) und 25 ganzseitigen
handkolorierten Holzstichen. Zus. 28 Blätter. Orig.
Pergamentband mit farbiger Deckelvignette. Kopfgoldschnitt. € 225,–
Seebaß 1264: „Wundervolles Buch …“. Eines von 430
Exemplaren, auf kaiserlichem Japan gedruckt und mit
der Hand koloriert.
76
– Schopenhauer, Adele. Gedichte und Scheerenschnitte (sic). Hrsg. von H. H. Houben und Nachwort von Hans Wahl. Text- und Tafelband. Leipzig,
Klinkhardt, (1920). Quer – 12°. Mit 23 Abbildungstafeln, zum Teil auf farbigem Karton. 3 Bll., 222 S.; 3
Bll., 15 S. Nachwort. Orig. marmorierte Pappbände
mit Titelschild. € 125,–
Erste Ausgabe, nach dem Manuskript aus dem Nachlass in nummerierter Auflage gedruckt.
Landeskunde – Le Rouge, G. L. Atlas nouveau
portatif à l’Usage des Militaires. Tome I.er. Contenant 91 Cartes Dressées … Paris 1756. 4°. Mit
altkolorierten Titel und 90 altkolorierten Kupferstichkarten und 1 unkolorierten Flaggentafel. VI, 1
Blatt, 36 S. (introduction à la Géographie), 1 Blatt
Tafelverzeichnis. Brauner Halblederband der Zeit
mit Goldverzierung. € 2800,–
Vergl. Philipps 607. Die schöne und komplette Ausgabe
enthält in leuchtendem Altkolorit u. a. eine Weltkarte,
Stern- und Globenkarten, Karten von Europa, Afrika,
Ägypten, Asien, China, Frankreich, Deutschland, Inseln, Japan etc. Erster Band der gesuchten Atlasausgabe.
Innen leicht gebräunt. Der Einband ist gering berieben.
– (Baße, G.) Hercynia. Ein Erinnerungsbuch für
Harzreisende. Quedlinburg & Leipzig, Baße, 1823.
8°. Mit Kupferstichfrontispiz (Ansicht von Alexisbad) und gestochenem Titel. XVI, 312 S. Neuer
dunkelbeiger Pappband mit aufgeklebten Teilen des
orig. Einbands. € 185,–
Eine nach der Reiseroute geordnete Gedichtsammlung.
– Lima, A. G. Brasilien. Atlas Escolar. Segundá
parte (von 3) Brasil. 5 Milheiros. Edição da Livraria do Globo, Porto Alegre, 1932. 4°. Mit 42 farbigen Landkarten mit erläuternden Texten. 3 Bll. =
Titel Vorwort und Inhalt. Orig. illustrierter Halbleinenbd. € 285,–
Rechtswissenschaft – Code Napoléon. Napoleons
Gesetzbuch … Einzig officielle Ausgabe für das
Königreich Westphalen. Straßburg, Levrault, 1808.
Lex.-8°. 4 Bll., 1054 S., 1 Bl. Brauner Halblederband mit Rückenvergoldung und goldgeprägtem
Rückenschild. € 280,–
Bedeutende erste Ausgabe mit deutschem und französischen Text.
– Eichorn, K. F. Deutsche Staats- und Rechtsgeschichte. 2. verbesserte Aufl. 4 Bände. Göttingen,
Vandenhoeck & Ruprecht, 1818–1823. 8°. Braune
marmorierte Pappbände der Zeit mit Rückenvergoldung und goldgeprägten Rückenschildchen mit
Titel und Bandzahl. € 225,–
Das bedeutendste wissenschaftliche Werk des Verfassers und die erste quellenorientierte Gesamtdarstellung
zum Thema. Innen etwas gebräunt.
– Zachariä, (H. A.). Deutsches Staats- und Bundesrecht. 3 Bd. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht,
1841–1845. 8°. Braune marmorierte Pappbände der
Zeit mit Rückenvergoldung und goldgeprägten Rückenschildchen. € 280,–
Varia – Barfuß, F. W. Die Kunst des Böttchers oder
Küfers in der Werkstatt wie im Keller, enthaltend
eine vollständige Anweisung, den Inhalt aller Arten
von Gefäßen … zu finden und jedes Gefäß nach verlangtem Gehalt zu verfertigen, sowie eine vollständige Angabe aller Mittel, Vortheile und Werkzeuge,
welche man bei Ausarbeitung der Dauben und Fertigung der Fässer, Bottiche, Bütten, Wannen, Eimer
u.s.w. anwendet. 3. verbesserte und vermehrte Aufl.
Mit einem Anhange über die Verrichtungen des
Küfers im Bier- und Weinkeller von C. H. Schmidt.
Weimar, Voigt, 1855. 8°. Mit 25 lithographierten
Tafeln. XX, 311 S. Schwarzer Halblederband mit
Rückenvergoldung und goldgeprägtem Titel und
aufgeklebtem orig. Vorderumschlag. € 180,–
„Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke“ Bd.
21. Innen fleckig und teilweise stärker randig.
– Köhler’s Medizinal-Pflanzen in naturgetreuen
Abbildungen mit kurz erläuterndem Texte. Atlas
zur Pharmacopoea germanica, austriaca, belgica,
danica, helvetica, hungarica, rossica, suecica, Neerlandica, British pharmacopoeia, zum Codex medicamentarius, sowie zur Pharmacopoeia of the United
States of America. Herausgegeben von G. Pabst. 2
Bände. Gera – Untermhaus, Köhler, (1883–1890) 4°.
Mit zusammen 203 farbigen lithographierten Tafeln.
3 Bll., 54 S. Inhaltsverzeichnis; 2 Bll. und jeweils 1–4
Blätter mit Erklärungen zu den Tafeln. Originale
braune Halblederbände mit Rückenvergoldung und
goldgeprägtem Titeldruck. € 1850,–
Nissen BBI 1085. Die großformatigen Tafeln zeigen
jeweils eine Pflanze mit Blüten, Samen, teilweise mit
Früchten. Die Tafeln sind systematisch in der Reihenfolge der Pflanzenfamilien gebunden. Der Erwerber
folgte der Empfehlung des Verlages und ließ die beschreibenden Textseiten in der Buchbinderei mit Paginierungen versehen. Der etwas spätere Ergänzungsband „Neueste Medizinalpflanzen“ fehlt.
– Royer, Johann. Beschreibung Des ganzen Fürstl:
Braunschw. gartens zu Hessem, mit seinen Künstliche(n) Abtheilungen, Quartiren, gehegken, gebeuden, Lauber Hütten, Wasser Künsten, brunnen und ausgehawenen Bildern … so von 1607 bis
in daß 1651. Jahr, darinnen mit grosser Lust und
Verwunderung gezeiget worden. (Braunschweig),
Andreas Duncker 1651. Mit 1 gestochenen Titel
und 14 Kupfertafeln. 6 Bll., 130 S. Privater Pappband. € 1800,–
Seltene 2. Ausgabe. Die Beschreibung des berühmten
Gartens, seiner Pflanzen und deren Nutzanwendung,
Pflege, Düngung etc. Dazu Beschreibung der Pflanzen
in der Umgebung. Die Kupfer zeigen Landschaftsansichten, auch der Umgebung, Brunnen, geschnittene
Hecken und Ansichten des Parks. Titelblatt beschnitten
und auf altes Papier aufgelegt, ebenso das letzte Kupfer.
Text etwas gebräunt und fleckig.
77
Antiquariat Meinhard Knigge
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Alban, Ernst. Die Hochdruckdampfmaschine.
Richtigstellung ihres Werthes in der Reihe der übrigen Dampfmaschinen-Systeme, Vortheile ihrer
allgemeineren Anwendung, so wie Vorschläge zu
einer zweckmäßigern Construction derselben, um
die Dämpfe möglichst Brennmaterial ersparend und
gefahrlos in ihr benutzen zu können. Mit 5 gefalt.
lithogr. Tafeln. Rostock u. Schwerin, Stiller, 1843.
8vo. (21,1 × 12,1 cm). XII, 539 S. Halblederband d.
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Ernst Albans Werk hat eine „hervorragende Stelle in
der gesamten Dampfmaschinenliteratur“ inne (Matschoss: Entwicklung der Dampfmaschine II, S. 717).
– NDB I, S. 121.
Die badische Eisenbahn. Sammlung von Constructionen der hauptsächlichsten Bauwerke, Maschinen und Fahrzeuge. 2 Bände. Mit 2 lithogr. Titeln, 2 lithogr. Inhaltsverzeichnissen u. 105 Tafeln in
Lithographie u. Stahlstich. Karlsruhe, (A. Bielefeld
u. G. Braun), [1845] u. 1853. Quer-Folio (ca. 40 × 52
cm). Halblederband d. Zt. u. Orig.-Halbleinwandband. € 5000,–
de l’Architecture… Festungs=Ziel / oder Hand=Büchlein Der ietzt=üblichen Kriegs=Bau=Kunst…
Von neuen corrigiret, und das Teutsche nebenst dem
Frantzösischen ordentlich vorgestellet und herausgegeben von A(ugust) W(ilhelm) U(lich). 2 Teile in 1
Band. Mit 107 Kupferstichen u. 3 gefalt. gest. Tabellen. Leipzig, Chr. Kirchner, 1670. 12mo. (12,9 × 7,3
cm). 1: 6 Bl., 285 S., 1 l. Bl. 2: 107 Kupferstiche. Pergamentband d. Zt. € 1500,–
Zweite deutsche Übersetzung des seit 1648 wiederholt
aufgelegten Werkes des französischen Mathematikers
G. Fournier zum Festungsbau. – „Das Hauptinteresse
der kleinen Arbeit liegt in der Abbildung vieler, z. T.
sonst selten dargestellter Festungen und Forts, u.a. solcher der Levante“ (Jähns S. 1338). – VD 17 23:313583G.
– Bircher B 13740–13741. – Jordan 1282.
Außergewöhnlich umfassende Dokumentation zu allen
Aspekten der ersten Eisenbahnen in Baden. Verantwortlich für die Ingenieurbauten war Franz Keller,
Hochbauten u. Architektur lagen in der Hand von
Friedrich Eisenlohr. – Unter den Ingenieurbauten von
besonders großem Interesse sind die Darstellungen der
ersten deutschen gusseisernen Eisenbahnbrücken über
die Kinzig bei Offenburg u. den Elz-Kanal bei Sexau.
– Weech I, S. 220ff. (Eisenlohr) u. S. 453ff. (Keller). –
Pottgießer: Eisenbahnbrücken S. 41ff.
Couche, Ch[arles Henri François]. Voie matériel
roulant et exploitation technique des chemins de fer.
3 Text- u. 3 Tafelbände. Mit 165 doppelblattgr. gest.
Tafeln u. 1 gefalt. Tabelle. Paris, Dunod, 1867–1876.
Gr.-8vo. (23,4 × 15,0 bzw. 26,3 × 28,7 cm). Halblederbände d. Zt. mit Rückenvergoldung. € 1500,–
Couche lehrte von 1846 bis zu seinem Tod 1879 Eisenbahnwesen an der „École des Mines“ in Paris u. gibt
in diesem Werk eine beeindruckende Übersicht über
die Eisenbahntechnik seiner Zeit. – Metzeltin: Lokomotive S. 49.
(Fournier, Georges). Punctum fortificatorium, où
Traité des fortifications contenant, Les maximes
78
Graffenried, [Karl Adolf] und [Ludwig Gabriel
Rudolf] Stürler. Architecture Suisse, ou choix de
maisons rustiques des Alpes du Canton Berne. Mit
farbig lithogr. Titel u. 32 (4 farbigen, 6 getönten)
lithogr. Tafeln. Bern, in Kommission bei J. J. Burgdorfer, 1844. Groß-Folio (55,0 × 39,5 cm). 20 S.
Orig.-Pappband. € 1800,–
„…ein Inv[entar] von Bauernhäusern mit exakt gez.
Bauaufnahmen. Dieses Werk ist ein wichtiger Beitr.
zur Entwicklung und Popularisierung der Schweizer
Holz-Archit. und liefert den ersten wiss. Ansatz zu
diesem Thema“ (AKL 60, S. 112). – Die Farbtafeln mit
prächtigen Gesamtdarstellungen, die übrigen zu Konstruktion u. Details. – Kat. Vorlagenwerke Berlin 1470.
Angelica, Archangelica, Rumia, Aegopodium, Myrrhis u. Bifora. – Mit Gesamtdarstellungen u. Details von
Wylia radians, Krubera leptophylla u. Zosima orientalis. – Pritzel 4140. – Nissen 894. – Junk: Rara II, S. 235.
– Stafleu/Cowan 2895.
Platz, Johann Christoph. Die Teutsche Heb-Kunst
in der Edlen Arithmetica, Mit 70. neu-erfundenen Regeln erkläret, Und durch mehr als 200. ela­
borirte Exempla bewähret… in Zwey Theilen her­
ausgegeben. Mit gest. Frontispiz. Frankfurt a. M.,
Bey Stocks seel. Erben und Schilling, 1740. 8vo.
(17,1 × 9,9 cm). 4 Bl., 137 S., 3 Bl.; 5 Bl., 260 S. Kalb­
lederband d. Zt. mit Rückenvergoldung u. goldgeprägtem Jahr „1745“ sowie Initialen „F. G. Z. S.
H. u. W.“ auf dem Vorderdeckel [d.i. Friedrich Graf
zu Sayn Hohenstein und Wittgenstein]. € 1500,–
J. Chr. Platz war Evangelisch-Lutherischer Praeceptor
in Heidelberg u. behandelt im ersten Teil die mathematischen Grundlagen. Der zweite Teil widmet sich in
vielen Absätzen der Wirtschaftsrechnung beginnend
mit Reductions-Tabellen für unterschiedliche Münzen,
über spezielle Handlungs-Rechnungen, Cambio commune, Agio Conto, Cambio Reale, Regula Societatis bis
hin zur Gewinn- u. Verlustrechnung.
Hoch-Fürstlich-Würtembergische Anstallten Zu
hoch-feyerlicher Begehung Des wegen Ubergab der
Augspurgischen Confession, Auf den 25. Junii Anno
1730. angeordneten Zweyten Evangelischen JubelFests… Ludwigsburg u. Stuttgart, Gedruckt und
zu finden bey Daniel Benjamin Faber, (1730). 8vo.
(15,9 × 9,2 cm). 14 Bl., 103, 93 S., (3 S.), 12 Bl. Pergamentband d. Zt. mit reicher Vergoldung aus floralen Mustern, kleinen Vögeln u. französischer Lilie;
Blüten u. Blätter teilweise durch Bemalung mit Silber hervorgehoben; Brokatpapierspiegel. € 900,–
Früher Druck des Hochfürstl. Hof- und CantzleyBuchdruckers D. B. Faber in einem gut erhaltenen,
spätbarocken Pergamenteinband, aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer Stuttgarter Werkstatt. Es kommen
ev. Wolfgang Jakob Dieterich oder sein Bruder Eberhard Friedrich Dieterich in Frage. – Vgl. Kyriss: Stuttgarter Buchbinder von der Mitte des 16. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. In: Zs. f. Württ. Landesgesch.
XII. Jg. 1953, S. 310–326.
Hoffmann, Georg Franz. Plantarum umbelliferarum genera eorumque characteres naturales secundum numerum, situm, figuram et proportionem
omnium fructificationis et fructus partium. Editio
nova… Vol. I. P. I, II [Alles]. Mit gest. Titel mit
­Vignette u. 5 gefalt. gest. Tafeln. Moskau, N. S. Vsevolozskianis, Leipzig, in Kommission bei J. B. G.
Fleischer, 1816. 8vo. (20,9 × 13,2 cm). 2 Bl., XXXIV
S., 1 Bl., 222, 20, 4, 34 S., 1 Bl. Halblederband d.
Zt. € 800,–
G. F. Hoffmann – Direktor des botanischen Gartens in
Moskau – beschreibt u.a. Cicuta, Pimpinella, Selinum,
Tragium, Caucus, Turgenia, Pastinaca, Coriandrum,
Schurtz, Georg Niclaus. Neu-eingerichtete Material-Kammer: Das ist / Gründliche Beschreibung
aller fürnehmsten Materialien und Specereyen…
Wobey angehängt Ein außführlicher Bericht des
Walfisch-fanges… und hernach Eine kurtze Revision oder Wiederholung meines in An. 1662. außgegangenen Buchhaltens… Mit gest. Frontispiz u.
3 gest. Tafeln. Nürnberg, Chr. Endter, 1672. Folio
(30,8 × 19,5 cm). 14 Bl., 112 (recte 110) S., 1 Bl. Register. Pergamentband d. Zt. € 5000,–
Erste Ausgabe der „ersten Drogenkunde des Kaufmanns“ (Ferchl) mit u.a. folgenden Stichworten:
Ambra, Bombax, Crocus, Ficus, Gummi, Indigo, Lebkuchen, Muscus, Manna, Margarita, Olium Olevarum,
Piper, Sacrum, Spermaceti u. Tamarindi. – Wichtig auch
die „Revision“ des Buchhaltens, in der Schurtz zahlreiche Ergänzungen zum Text dieses Werkes liefert. – VD
17 23:634400U. – Hausdorfer S. 221: „Indicated the use
of periodical balances – quarterly. In addition to trial
balances he gave complete journal postings for closing
entries, and a final balance after items had been entered.“ – Hoock/Jeannin II/S23.2. – Herwood Libr. 565.
Wasser-Ordnung im Breyßgaw. MDCLVII. Mit
großem Wappenholzschnitt der Stadt Freiburg auf
dem Titel. Getruckt zu Freyburg im Breyßgaw
durch Theodorum Meyer. 1657. 4to. (20,3 × 15,7
cm). Titel, 12 Bl. Heftstreifen. € 600,–
Diese auf Veranlassung von Erzherzog Ferdinand Carl
von Österreich nach den „Verenderungen“ des 30jährigen Krieges herausgegebene Wasserordnung ersetzte
die Ordnung von 1576. Sie bezieht sich auf die Flüsse
Dreisam, Elz u. Glotter u. behandelt Wehre u. Mühlen, Fischfang (Hecht, Forellen, Lachs), die Einsetzung eines Wasserhauptmannes u. das Einbringen der
Kosten. – Nicht im VD 17 (Stand 1. November 2011).
79
Eberhard Köstler
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Autographen und Dokumente von historischem, künstlerischem und wissenschaftlichem Interesse
„Ein Leben im Ostwind“
Guenther, Johannes von, Schriftsteller und Übersetzer (1886–1973). Freundschaftsalbum und Gästebuch mit 58 ganzseitigen Eintragungen. Mitau, St.
Petersburg, Moskau, Riga, München, Bichl, Kochel
etc., Juli 1911 bis August 1949. 4°. 88 lose Blätter
sowie beiliegender lädierter Ledereinband. – Beiliegend: 2 spätere Gästebücher mit zahlreichen Eintragungen zwischen 1953 und 1973. € 12 000,–
In den Jahren 1906–17 leistete ein 20jähriger Baltendeutscher Pionierarbeit. Der aus Mitau stammende
Johannes von Guenther, ein idealistischer, an Stefan
George geschulter Dichterjüngling, reiste nach St. Petersburg, um Kontakt mit der jüngsten russischen
Avantgarde aufzunehmen.
Er traf auf Block und Briussow, Kuzmin, Sudeikin,
Meyerhold und viele andere Literaten, Musiker und
Künstler. Für einige Jahre lebte und dichtete er deutsch
und russisch unter ihnen, ja, er gab sogar eine luxuriöse Zeitschrift heraus, bis die Oktoberrevolution
dem Künstlertreiben ein jähes Ende bereitete. Lebendig
hat er diese Zeit in seiner 1962 erschienenen Autobiographie „Ein Leben im Ostwind. Zwischen Petersburg
und München“ geschildert.
Ab Juli 1911 begleitete ihn auf seinen Reisen und Aufenthalten ein Freundschaftsalbum und Gästebuch, in
welches sich die Freunde, die er in den Erinnerungen
lebendig geschildert hat, eintrugen – als Spiegel einer
ganzen russischen Kunstepoche. Von Guenther schilderte etwa in seinen Erinnerungen die Entstehung des
nebenstehend abgebildeten Aquarells über Feder von
Serge Sudeikin so: „Sudeikin war eine Erscheinung,
die man nicht vergaß. Mittelgroß, schlank, beweglich,
ein sehr brünetter Typ mit gutem Kopf, schlicht anliegendem Haar, lustigen Bubenaugen, klugem Mund und
etwas zu roten Lippen, feinen musikalischen Ohren,
ein kluger, witziger, schnell parierender Mann. Er war
der König der Farben. […] Manche fürchteten ihn: Sein
Vater war ein Chef der Geheimen Gendarmerie gewesen. Aber das machte mir nichts aus. Wir freundeten uns
gleich an, und er malte schon am ersten Abend in mein
Stammbuch ein liebenswürdig ironisches, reizendes
farbiges Medaillon, in welchen ich im Cutaway, schick
80
angezogen, von drei Masken (Sudeikin, seine Frau und
Kusmin) umgeben bin, von denen eine schöne nackte
Frau, das Leben, mich fortzieht.“ (Ein Leben im Ostwind, S. 406 f.)
Unter den mehr als 50 meist ganzseitigen und dekorativen Eintragungen finden sich etwa Beiträge von dem
Großfürst und Dichter Konstantin K
­ onstantinowitsch,
dem Dichter Michael Kuzmin, dem Theater­regisseur
Wsewolod Meyerhold, den Malern Herbert von Hoer­
ner und Petras Kalpokas, dem Dichter Alexander
Block, dem Maler Serge Sudeikin, den Dichtern Serge
Tretiakow, Valeri Brjussow und Serge Makowski; dazu
die Balten und Deutschen Bruno Goetz, Karl Vollmoeller, Herbert Alberti, Henry von Heiseler, Reinhold von Walter, Walter Lampe (Noten), Rolf von
Hoerschelmann, Alexis von Engelhardt, Otto Reicher,
Max Pulver, Albert Steffen, Felix Braun, Alexander von
Guttry, Alexander Eliasberg, Alfons von Czybulka,
René Fülöp-Miller (Erzählung), Max Mell, Hermann
Ebers u. v. a.
Nach 1917 war Guenther für einige Jahre Leiter des
Münchner Georg-Müller-Verlages. Seine Lebensarbeit
bestand in oft bis heute gedruckten klassischen Übersetzungen beinahe der gesamten russischen Literatur
des 19. Jahrhunderts und der Moderne. Von Guenther
gilt als einer der wichtigsten Vermittler im russischdeutschen Kulturtransfer. Seine bedeutende russische
Bibliothek ist bereits 1996 in den Besitz der Universitätsbibliothek Tübingen übergegangen. Sie hat zu
diesem Anlass eine Ausstellung über Leben und Werk
von Guenthers zusammengestellt, zu welcher ein großformatiger Katalog erschienen ist. In dieser Ausstellung
wurden auch unsere Gästebücher gezeigt (damals noch
Familienbesitz; vgl. Ausstellungs-Katalog S. 69–73).
Die beiliegenden späteren Gästebücher mit Eintragungen von Felix Braun, John Knittel, Walter Janka, Günter Eich, Sergej Makovski, Karl Dedecius, Alfred Kantorowicz, Ernst Rowohlt, Walter Hasenclever, Eugen
Roth, Robert Gilbert, Walter Nigg sowie zahlreichen
Verlegern und Slavisten.
(Siehe Tafel 6)
Hoerner
Sudeikin
Block
Kuzmin
Meyerhold
Hoerschelmann
81
Kotte Autographs GmbH
Stand 22
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Autographen · Handschriften · Nachlässe
Brentano, Lujo (1844–1931), Nationalökonom. 4
e. Briefe mit U. und 3 e. Postkarten mit U. München,
London, Prien am Chiemsee und Baden-Baden,
[1906] bis 1925. Zusammen (4+1½+1¾+¾+1+2+1=)
12 SS. auf 11 Bll. Verschiedene Formate. Mit einer
Beilage (s. u.). € 3000.Inhaltsreiche Korrespondenz mit dem Politiker und
Volkswirtschaftler Gerhard von Schulze-Gaevernitz
(1864–1943), u. a. über Postenbesetzungen, eine Reise
nach London zur „Wiedererneuerung freundschaftlicher Beziehungen“ (27. November 1919), eine neu zu
gründende Freihandelsliga, die Gefahr der Wiedereinführung des Zollgesetzes und das „Rüsten der Arbeitgeber gegen die Arbeiter“ (11. August 1925) sowie mit
einer ausführlichen Besprechung von Schulze-Gaevernitz’ eben erschienenem Buch „Britischer Imperialismus und englischer Freihandel zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts“: „[…] Als das ökonomische Fazit
Ihrer Darstellung ergibt sich mir Folgendes: England
ist ein Rentnerstaat u. Deutschland wird ein Rentnerstaat werden, wie denn auch Frankreich heute wesentlich Rentnerstaat ist. Es ist dies die notwendige Folge
des Kapitalismus. Das Kapital sucht die Anlage, die am
meisten Gewinn bringt. Der Rentnerstaat ist nicht im
Widerspruch mit dem Freihandel, sondern sein Ausfluß. Nicht daß das Schutzzollsystem die Verwandlung des Industriestaats in den Rentnerstaat aufhalten
könnte; sie tritt auch bei ihm ein. Allein sie tritt ein im
Widerspruch mit dem Schutzzollsystem, während sie
dem Geist des Freihandels entspricht. Denn der Freihandel verlangt, daß jedes Kapital die ihm vorteilhafteste Anlage suche. Daher denn das Kapital ins Ausland
und in Colonien abströmt, sobald dort die Gewinnste
höher werden als zu Haus. Die Folge ist: Dem Inland
bleiben nur die Industrien, in denen es die größten Vorteile hat, und außerdem die Gewerbe, die für den heimischen Bedarf unentbehrlich sind. Je mehr der Staat
Rentnerstaat wird, desto mehr nehmen die letzteren zu.
Das zeigt sich schon deutlich an England. Die Renten
aus dem Ausland werden im Inland verzehrt; die Nachfrage nach Arbeitern für Bauten, Wohnungen, Luxus
aller Art im Inland nimmt zu; die Lage der darin beschäftigten Arbeiter hebt sich. [|] Die Verwandlung
Englands (und ganz Europas) in einen Rentnerstaat
heißt aber nichts anderes als fortschreitende Urbarmachung der Welt. Die vom ausgewanderten Kapital urbar
gemachten fernen Länder und Weltteile blühen auf. Sie
werden mehr und mehr die Sitze der großen Erwerbszweige. Dem Mutterland bleibt nur die alte Kultur. Es
82
gedeiht, so lange es um ihretwillen aufgesucht wird,
solange die Rentner um ihretwillen in ihm ihre Renten
verzehren. Es wird gefährdet, so bald dieses aufhört.
Fragt sich: Was ist die Bedeutung von Imperialismus
u. Freihandel für diese Frage? Imperialismus bedeutet
gewaltsame Übertragung des Schwerpunktes in die Colonien bei Unmöglichkeit, diese bei ausbrechenden Differenzen zusammenzuhalten; die Differenzen werden
um so früher ausbrechen, je mehr der Imperialismus
diese Entwicklung forci[e]rt; dann folgt eine Auflösung
des Bandes in Feindschaft. Freihandel verzichtet auf
staatliche Bindung der wirtschaftl. Verhältnisse, die bei
dem einen wie dem anderen Systeme sich gleichmäßig
entwickeln werden, verläßt sich auf die tatsächlichen
Vorzüge, die das Mutterland bietet, u. gewährt daher
größere Aussicht auf Dauer. Im einen wie im anderen
Fall wird das Ende das gleiche sein. Die Zukunft gehört
nicht den heutigen Kulturländern, sondern den neuen
Weltteilen u. Asien u. Afrika. Europa sinkt in das Verhältnis Griechenlands zum römischen Reiche. Die Führung ist nie bei einem Volke geblieben; in Zukunft wird
sie auch nicht bei einem Erdteil, bei Europa, bleiben.
Das sind hier nur angedeutete ökon. Consequenzen.
Sie ergeben sich m. E. mit Notwendigkeit aus der Natur
des Rentnerstaats. Weder Militarismus noch Imperialismus, weder Schutzzoll noch Freihandel werden daran
etwas ändern. Es heißt nur sich darauf einrichten. Sie
scheinen dagegen an die wunderwirkende Kraft einer
Weltanschauung zu glauben. Hier kann ich Ihnen nicht
folgen […]“ (aus einem undatierten, wohl 1906 geschriebenen Brief). – Teils mit einigen Stecknadeldurchstichen im linken oberen Rand, kleinen interlinear glossierten Transkriptionen von fremder Hand und zahlr.
Unterstreichungen in Blei- und Farbstift, tls. auch mit
kleinen Rostspuren und Randläsuren. – Beiliegend ein
Blatt mit Lektüreexzerpten von nicht identifizierter
Hand (1¾ SS, gr.-8°), der Br. v. 4. April 1917 mit einer
halbseitigen Antwortnotiz des Adressaten.
Marx, Karl (1818–1883), Philosoph und Nationalökonom. „Tooke. A history of prices from 1839–
1847 etc Continuatio“. Eigenhändiges Manuskript
(Fragment). [London, September/Oktober 1850]. 2
SS. auf 1 Bl. 4°. € 68 000,–
Das in Deutsch und Englisch geschriebene Manuskript
sind die ersten beiden Textseiten aus dem zweiten der
24 zwischen 1850 und 1853 angelegten „Londoner
Hefte“, in denen Marx Material für seine „Kritik der
politischen Ökonomie“ gesammelt hat. Die vorliegen-
den Exzerpte stammen aus „A History of Prices and of
the State of Circulation during the Years 1703–1856“,
dem von 1837 bis 1857 erschienenen geldtheoretischen
Hauptwerk des britischen Ökonomen Thomas Tooke
(1774–1858) und fanden unmittelbar Eingang in die
1850 gemeinsam mit Engels verfasste Artikelfolge in
der „Neuen Rheinischen Zeitung. Politisch-Ökonomische Revue“. Später griff Marx sowohl für die „Kritik
der politischen Ökonomie“ (1859) als auch für „Das
Kapital“ auf sie zurück. Diese Exzerpte aus dem Werk
des von Marx geschätzten Ökonomen gehören mithin
zu den umfangreichsten der „Londoner Hefte“; die
Lektüre lieferte Marx wichtige Anregungen, zwischen
den Funktionen des Geldes zu unterscheiden. Das Heft
wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt aufgelöst. Im
Autograph bekannt waren bis zum Zeitpunkt des Erstdrucks einzig die drei im Berliner Institut für Marxismus-Leninismus aufbewahrten Blätter; von den übrigen Blättern waren einzig Photokopien im Moskauer
Institut für Marxismus und Leninismus, nicht aber der
Verbleib des vorliegenden Blattes bekannt. Gedruckt
ist das vorliegende Fragment nach der Photokopie und
mit einigen Auslassungen auf den Seiten 84–88, Zeile 10,
in: Marx-Engels Gesamtausgabe (MEGA) Abt. IV, Bd.
7 (1983). – Die Paginierung am Kopf der zweiten Seite
mechanisch entfernt. Unfrisch, speziell die Vorderseite,
mit geringfügigen Randläsuren. Alter Sammlungsvermerk am Kopf. (Siehe die Abbildung)
„A qualified return to the gold standard would
be practicable for most countries“
Keynes, John Maynard (1883–1946), Nationalökonom. Brief mit e. U und e. Zusatz (4 Zeilen).
London 19. Januar 1933. 1 S. 4°, die Vorderseite beschrieben. Mit gedrucktem Briefkopf „46, Gordon
Square, Bloomsbury“. € 5000,–
at Cambridge is Cambridge 1152 but I am difficult
to get on the telephone there, and a telegram is preferable.“ Keynes hatte sich seit den frühen zwanziger
Jahren gegen den Goldstandard ausgesprochen, den
er als einen Auslöser der Deflation sah, die zum Zusammenbruch der Weltwirtschaft geführt hatte. Um
die Deckung der Währungen mit Gold sicherzustellen,
waren die Regierungen Anfang der 1930er Jahre gezwungen, eine restriktive Finanzpolitik zu betreiben.
Erst mit dem Ende der Goldbindung des britischen
Pfundes 1931 wurde der Teufelskreis durchbrochen;
England begann eine expansive Geld- und Fiskalpolitik. Die USA folgten dem Beispiel 1933 unter Roosevelt
mit dessen „New Deal“. William Hillman (1895–1962)
wurde später Berater Harry Trumans. Mit einem Karbondurchschlag des im Brief erwähnten Artikels „The
Future of the Gold Standard“ (6 SS., gr.-4°).
An den amerikanischen Journalisten William Hillman
(1895–1962) in London, dem er einen Artikel zu einem
seiner zentralen Themen, dem Goldstandard, schickt
(beiliegend): „[…] I enclose a copy of my article. I think
you will find it extremely innocent from the War Debt
point of view! I have not yet settled the exact date with
‚The Daily Mail‘, but there should not, I think, be any
difficulty in arranging simultaneous publication […]“.
Darunter der eigenhändige Zusatz: „My telephone no.
83
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Straßburg, Chr. Müllers Erben, 1582. 6 unnummerierte Blätter, 499 (recte 507) Seiten. Schweinslederholzdeckelband der Zeit. € 5500,–
Zweite Ausgabe und noch seltener als die erste Ausgabe von 1570. – Ritter 1784; Muller 613, 10; Sudhoff
192; nicht bei Adams, Wellcome, Durling und Waller. –
„Das Ganze ein Abdruck der No. 120 ohne andere als
orthographische Aenderungen resp. Correcturen; mit
dem ,Uebersehen aus Theophrasti Handschrift’, wovon
der Titel spricht, hat es wohl gute Wege“ (Sudhoff). –
Enthält Kapitel über Terpentin, Nießwurz, Wasserblut, Salz, St. Johannis Kraut, Magneten, Schwefel,
Vitriol, Arsen, von Schlag, Wassersucht, Korallen, Blei
etc. – Titel etwas fleckig mit altem ovalem Stempel und
handschriftlicher Nummerierung. Gelegentlich minimal fingerfleckig.
Peyer, Johannes Conrad. Exercitatio anatomicomedica de glandulis intestinorum earumque usu
& affectionibus. Cui sub-jungitur anatome ventriculi gallinacei. Amsterdam, H. Wetstenius, 1681.
14 Bl., 136 S., 3 Kupfertafeln mit 4 Figuren, 3
Bl. Texterklärung. Halblederband der Zeit (restauriert) € 1800,–
Titelauflage der Erstausgabe 1677; große Rarität. –
DSB X, 567/568; Krivatsy 8874: „A reissue of the 1677
edition with new title page“; Garrison/Morton 1100
zur Ausgabe 1677: „Includes a description of ,Peyer’s
patches’, the lymphoid follicles in the small intestine
which have an important rôle in typhoid. They were
first described by J. N. Pechlin (1644–1706) in his De
purgantium medicamentorum facultatibus exercitatio nova, 1672“. – Peyer (1653–1712) stammte aus der
angesehenen Schaffhauser Familie der Peyer mit den
Wecken. Er promovierte 1681 in Basel und ließ sich in
seiner Vaterstadt nieder. „1677 erschien in Schaffhausen die erste gedruckte Arbeit, die den Namen Peyer
der Nachwelt erhalten hat. In einem Brief an v. Muralt
betont er ausdrücklich, dass er den Mut nicht gehabt
hätte, bei seiner Jugend etwas zu publizieren, wenn
ihn nicht Wepfer und Screta dazu ermuntert hätten.
Er beschreibt im Darmkanal höherer Tiere ‚Drüsen‘
84
bald spärlich zerstreut, bald in Haufen oder Plexus
von verschiedener Form und Grösse vereinigt. Er unterscheidet also schon zwei Formen von ‚Drüsen‘, die
den Noduli lymphatici solitarii und den N. 1. Aggregati (Peyeri) der heutigen Anatomen entsprechen…
Peyer konnte die ‚Drüsen‘ dann auch bei menschlichen
Leichen nachweisen und stellte fest, dass sie im Dünndarm gegen das Ende immer grösser werden und häufiger vorhanden sind. Er fand sie in der Tunica interna
nervea, der Mucosa des Darmes und zeigte, dass sie
mit der Schleimhaut von den tieferen Schichten abgezogen werden können…“ (Brunner, Die Schaffhauser
Aerzteschule im 17. Jahrhundert, S. 30 ff., sehr ausführlich). – Für die erste Ausgabe Schaffhausen 1677, notiert
Weil in seinem Kat. XVI, 278, dass Peyer im letzten
Satz seines Buches „states that he made some drawings
to illustrate the treatise, but could not find a „Chalcographus’ at Schaffhausen, he goes on to say there are
so many hens about that everybody interested in the
,archetypus’ can see it for himself at little cost. To the
Amsterdam, 1681, reprint, three plates were added.“
Im zwischenzeitlich erschienenen VD 17 werden allerdings auch Exemplare der Ausgabe 1677 (VD17
1:090935T) mit 3 Kupfertafeln nachgewiesen, wie auch
in der National Library of Medicine. Peyer hat wohl
nach dem Druck des Textes doch noch einen Kupferstecher für seine Abbildungen gefunden und konnte
diese dann nur noch einem kleinen Teil seiner noch
nicht gebundenen Auflage beigeben. Da nach Autopsie
des Berliner Exemplars der Staatsbibliothek festgestellt
werden konnte, dass sowohl der Textsatz wie auch die
Tafeln der beiden Ausgaben identisch sind, hat also
Wetstenius die Druckbogen und die mittlerweile hergestellten Kupfertafeln übernommen und sie nur noch
mit einem neuen Titelblatt versehen. Man könnte somit
die Amsterdamer Ausgabe auch als die eigentliche erste
illustrierte Ausgabe bezeichnen. – Sauberes und nahezu
fleckenfreies Exemplar.
Thurneysser zum Thurn, Leonhardt. Pison. Das
erst (einzige) Theil. Von kalten, warmen, mineralischen und metallischen Wassern, sampt der Vergleichunge der Plantarum und Erdgewechsen 10
Bücher. Frankfurt/Oder, J. Eichorn, 1572. Folio
(32,4 × 20,5 cm). Mit breiter figürlicher Titelbordüre, ganzseitigem Holzschnitt-Porträt in breiter
Bordüre und etlichen kleinen Textholzschnitten.
10 Blätter, 420 Seiten, 27 Blätter. – Beigebunden:
Thurneysser zum Thurn, Leonhardt. Prokatalepsis
(graece) Oder Praeoccupatio, durch zwölff verschie-
denlicher Tractaten, gemachter Harm (sic!) proben… Das
59. Buch (alles Erschienene).
Frankfurt/Oder, J. Eichorn,
1571. Mit breiter figürlicher
Titelbordüre und halbseitigem Holzschnitt-Porträt in
Bordüre. 2 Blätter, LXXXV
Seiten, 1 Blatt. Blindgeprägter
Schweinslederholzdeckelband
der Zeit mit 2 Schließen (etwas
berieben, eine Schließe erneuert, Wurmspuren) € 5500,–
Erste Ausgaben. – Thurneysser
(1531–1596), Alchimist, Lehrdichter und Mediziner, ging
nach einer Goldschmiedelehre
in der väterlichen Werkstatt auf
Wanderschaft durch Frankreich
und England, nahm 1551–53
an den Kriegszügen des Markgrafen Albrecht Alcibiades von
Kulmbach-Bayreuth teil und
kehrte 1555 in seine Vaterstadt
Basel zurück. 1558 war er Leiter der Silberbergwerke in Tirol,
1559 Anatom in Innsbruck, 1560–65 auf weiten Reisen,
1571 wurde er „Hofalchimist“ und Leibarzt des Kurfürsten von Brandenburg, dessen Gemahlin er geheilt
hatte. In Berlin richtete er als dessen Günstling eine
Buchdruckerei (die erste bedeutende) im Grauen Kloster ein. Er fabrizierte Heilmittel, erstellte Horoskope,
bis er als Geisterbeschwörer verdächtigt, 1584 fliehen
musste. Von seiner dritten Frau zur gleichen Zeit des
Ehebruchs und der Verschwörung mit dem Teufel angeklagt, floh Thurneysser abermals und starb schließlich arm und elend in einem Kloster in Köln 1596. Er
war ein ebenso berühmter wie berüchtigter, viel bewunderter wie auch viel geschmähter Mann. Von den
nachfolgenden Alchemisten jedenfalls als Autorität
anerkannt. – I. – VD16 T 1183. Durling 4356. Wellcome I, 6293. Ferguson II, 452. – Das Werk beschreibt
vor allem die Flüsse Deutschlands und der angrenzenden Länder. Kurfürst Johann Georg von Brandenburg
schenkte ihm besondere Beachtung, weil es Gold- und
Edelsteinfunde den meisten Flüssen und Bergen seines Landes zuschreibt. „Ein nach Flußläufen geordnetes Werk über deutsche Bäder, das erste, das auch
eingehend Norddeutschland berücksichtigt“ (Martin,
Badewesen, 280). – „Den Flüssen wurden nicht nur
medizinische, sondern auch moralische Wirkungen zugeschrieben. Das Havelwasser z. B. sollte schwer und
ungesund sein und Frauen, die davon tränken, böse und
klatschsüchtig machen. Neben solchen phantastischen
Behauptungen enthält der ‚Pison‘ andererseits verständige Angaben über die Pflanzen und Gesteine der
Mark“ (ADB XXXVIII, 226 f.). – II. – VD16 T 1206.
Durling 4357 (ohne Bl. 2). Ferguson II, 453. MNE II,
293. – Traktat von der Urinanalyse, meist mit Thurneyssers ‚Pison‘ zusammengebunden. Beide Werke
zählen in der Summe als Thurneyssers Hauptwerke, da
er in der Mineralwasseranalyse bahnbrechend war. In
seinem vorliegenden Traktat beschreibt Thurneysser eine selbstentwickelte Methode der Wasseranalyse. „1571 verkündete er
der Welt in einer Schrift ‚Praeoccupatio‘ die großen Erfolge
seiner ärztlichen Diagnosen aus
Harnproben. Die Schrift, welche jenen Titel mit dem Zusatze
‚das 59. Buch‘ führte, erzählte
von Kranken in Frankfurt und
Berlin, welche durch seine neue
Heilmethode ihre Gesundheit
wieder erlangt hätten, und deutete an, daß die vorhergehenden
58 Bücher mit ähnlichen Krankenberichten im Drucke bald
nachfolgen würden. Sie sind jedoch niemals erschienen“ (ADB
XXXIII, 227). – Beide Werke
etwas gebräunt und braunfleckig. Von sehr guter Gesamterhaltung. (Siehe die Abbildung)
Willis, Thomas. Cerebri anatome: cui accessit nervorum descriptio et usus. London, Th. Roycroft
for J. Martyn and J. Allestry, 1664. 8° (16 × 9,5 cm).
15 Bl., 240 S., 1 Bl. Tafelerklärung nach S. 56, 15 gefaltete Kupfertafeln von Christopher Wren. Alter
Pergamentband mit handschriftlichem Rückentitel
(Rücken behutsam restauriert) € 4800,–
Erste Oktavausgabe, Norman zufolge nur wenige Wochen nach der Quartausgabe erschienen. – Garrison/
Morton 1378; Wellcome V, 442; Krivatsy 13010; Russel 867; DSB XIV, 404–409. – vgl. Norman 2243 ((4toAusgabe). – Hochbedeutendes Werk zur Anatomie
des Gehirns. „Dissatisfied with the imperfect and fragmentary descriptions in earlier accounts of the brain,
Willis devised a comprehensive and comparative program of brain dissections, which he carried out with
the aid of his pupils Christopher Wren , Richard Lower
and Thomas Millington – one of the earliest examples
of collaborative scientific research in England. Willis
classified and described ten pairs of cranial nerves, six
of which are still recognized, and was the first to grasp
the physiological significance of the ,circle of Willis’, the
circle of anastomosed arteries at the base of the brain
by which full circulation to all parts of the brain can be
maintained even when the carotid or vetebral arteries
are blocked“ (Norman). – L’Art Ancien S. 688 notiert
zu den Tafeln: „Sir Christopher Wren (1632–1723), famous architect who rebuilt London after the great fire,
1666, and who planned some of the finest buildings in
England, also dabbled in engraving and while he did
not make a profession of it, some very creditable plates
are ascribed to him“ (Crummer). – Die Seitenzahlen
auf den Tafeln beziehen sich auf die Quartausgabe und
sind, wie üblich, handschriftlich korrigiert. Drei Werke
vorgebunden.
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13,1 × 10,7 cm. Das Selbstbildnis des Künstlers. Blind­
stem­pel des Ateliers unten rechts. Erstmals erschienen im Februar 1892 in der Revue „l’Art et l’Idée“.
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L’Emoi. Holzschnitt. 1894. Sign. u. num. in Blaustift unten rechts „FVallotton 53“. Vall.-G. 135
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Nue debout de face. Rote Kreide. Monogr. FV.
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Piranesi, Giovanni Battista. Vedute di Roma dise­
gnate ed incise da Giambattista Piranesi architetto
veneziano. S.l., presso l’autore a strada Felice nel
palazzo Tomati vicino alla Trinità de’ Monti, s.d.
[but Rome, Calcografia Camerale, ca. 1850]. Plate
I, vol. I: Rome, Regia Calcografia, s.d. [post 1870].
2 voll. Imperial folio (mm 820 × 550). 139 etched
engravings (mm 400 × 545). Vol. I: engraved titlepage; Author’s preface accompanied by a beautiful
Rome and Campo Marzio plan supplied with an
index of toponyms; dedication letter to pope Clemens XIV (1769–1774) accompanied by a topographycal map of ancient Roman ruins; index of
places; plates numbered 1–66 (no. 1 title-page; no.
XXVII in Roman numeral). Vol. II: plates numbered 67–69 and 3–69, with an additional numbering 682–821 (not consecutive). Wide margins,
deckle edges, some occasional damp markings, a
small tear at inner margin of pl. 3, some light foxing
at pl. 1, vol. I (second title-page, cfr. Wilton-Ely),
but all with negligible impact on the engravings;
19th Century half-vellum binding, marbled paper
on boards, gilt titles on label at spine; small lackings at spine at vol. I, but very good general condition. € 44 000,–
Very good copy of the sumptuous gallery of
Roman views engraved by Giovanni Battista Piranesi, in 19th Century issue printed by Calcografia Camerale, containing also the two plates
engraved by Francesco Piranesi:”Veduta interna
del Pantheon volgarmente detta la Rotonda” (vol.
I, pl. 4) and “Veduta interna del Colosseo” (vol.
I, pl. 33). Plate 58 vol. I, ”Veduta della cascata di
Tivoli”, shows the engraved signing “Eques Piranensius del. Sculp. 1766”, while the beautiful view
of Roman ruins – identified by Hind as the second
title-page – shows the Regia Calcografia stamp.
Determining the exact date of Piranesi’s printings is
an extremely difficult process, for the plates, since
their first editions (printed by Piranesi himself),
were put into commerce both as separate ones and
88
as albums. Getty Library Catalogue, quoting Hind,
places the original publishing of the 138 plates collected together under the title “Vedute di Roma
disegnate ed incise” after 1778, supposing a posthumous issue. The same source reports that Robinson, on the contrary, ipothesizes a re-ordering of
earlier issues (cfr. http://library.getty.edu). Both the
authors underline that after Piranesi’s death posthumous printings knew an exceptional increase,
that continued uninterrupted until 20th Century.
In 1807 the original copper printing plates were acquired by Firmin-Didot Frères, who made several
issues out of them. The plates were then acquired
by Camera Apostolica and eventually moved to
the Roman Calcografia Camerale, renamed Regia
Calcografia since 1870, until 1945 when it finally
became Calcografia Nazionale.
Our copy is to be placed in the pediod of activity
of Calcografia Camerale and Regia, after the Firmin-Didot Frères’ modifications (these showed by
the renumbered plates). Graesse V, 303. Brunet IV,
672:”L’un des plus beaux ouvrages de la collection
[d’ouvrages sur les antiquités et l’architecture]”.
Giovanni Battista Piranesi (Mogliano Veneto, 1720
– Rome, 1778) was an illustrious architect and engraver. His art was influenced by Tiepolo and Canaletto. His frequent travels between Venice and
Rome contributed to the creation of the magnificent gallery of the Vedute di Roma.
Bibl. ref.: John Wilton-Ely, Piranesi, Milano,
Electa, 1997; Andrew Robison, Vedute di Roma
in: Piranesi: incisioni, rami, legature, architetture,
by Alessandro Bettagno, Vicenza, Pozza, 1978,
pp. 48–50; Arthur Mayer Hind, Giovanni Battista
Piranesi: a critical study […], London, Cotswold
Gallery, 1922; Giorgio Milesi, Dizionario degli incisori, Milano, Minerva Italica, 1982; http://opac.
sbn.it; http://catalogue.bl.uk; http://library.getty.
edu; http://www.georgeglazer.com.
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Stempel oben auf dem Titelblatt ersetzt: <Bestellungen
nur: Postlagernd Lago-Verlag, Berlin W. 30. Gegen vorherige Einsendung von 1. – Mk. z. Hd. Else LaskerSchüler>. Auf dem Titelblatt unten ferner eigenhändige
Zeichnung eines Frauenporträts im Profil nach links
und zwei eigenhändige Zeilen <Lieber Lieber-Else
Lasker-Schüler>. Oben rechts der eigenhändige Name
der Malerin Hannah Höch <Höch>. Die Umschlagillustration ist eine Umzeichnung des im Buch <Mein
Herz> publizierten Porträtfotos der Autorin, gezeichnet von G. Schultze, Steglitz>. Bedeutendes Dokument
zur Biographie der Dichterin. Der empfindliche Umschlag und die ersten Blätter mit kleinen, unauffällig
restaurierten Läsuren, sonst gut erhalten.
Kinderbücher
Caspari, Gertrud und Walther. Frühling, Frühling überall. Ein Bilderbuch… zu Kinderliedern
von Friedrich Güll. Leipzig, Alfred Hahn’s Verlag
[1910]. 30,2 × 23 cm. 32 ungez. Seiten mit farbigen,
teils ganzseitigen Illustrationen, farbig illustr. Vorsätze, farbig illustr. OHlwd. € 390,–
Neubert 13/1.1; Klotz 2165/5; Köster S. 73; Stuck-Villa
II, 152 – Die sehr seltene erste Ausgabe. [Verlagsnummer 6]. Der gesamte Text in Fraktur. Die letzte Seite mit
Inhaltsverzeichnis und Rätsellösungen. Innendeckel
„Mit freundlichem Weihnachtsgruß!“, datiert 10. 12.
[19]10. Ungewöhnlich frisches Exemplar mit dem illustr. Orig.-Umschlag (dieser mit unterlegten Einrissen). So schön und mit dem Schutzumschlag sehr selten.
Ehmcke, Susanne (Bilder und Reime). Zirkus. Berlin, Herbert Stuffer Verlag (1933). 24 × 21 cm. Sechs,
in der Mitte aufklappbare Doppelseiten, farbig illustr. OHlwd. € 580,–
Assel/Ehmcke 61; Bilderwelt 657; Murken/Stuffer 15;
Stuck-Villa II, 166; Die Zwanziger Jahre in München
1003c: „Susanne Ehmcke, die Tochter des Schriftkünstlers, fand in ihren Bilderbüchern eine Bildsprache, in
der konstruktivistische Abstraktion, wie sie die Forderung des >Bauhauses< an die zeitgenössische Graphik
darstellt, auf ideale Weise mit den Bedürfnissen des
Kleinkindes verbunden ist.“ (Gabriele Whetten-Indra). – Erste Ausgabe dieses bemerkenswerten Spielbilderbuchs. Der „Zirkus“ lässt sich von der Mitte aus
nach den Seiten aufklappen und zeigt dann, umrahmt
von einem begeisterten Kinderpublikum, Nummer für
Nummer die schönsten Zirkusbilder: Dressurreiter,
Löwen, Akrobaten, Seelöwen, Elefanten, Seiltänzer,
Tellerdreher, einen Jongleur und natürlich die Clowns.
Der Buchdeckel stellt den Eingang des Zirkuszeltes
dar, an dessen Vorhang zwei Clowns mit einem Schild
stehen, auf dem in Sütterlin-Schrift geschrieben steht:
„Eintritt für Kinder heute frei!“ – Gutes Exemplar.
Jansson, Tove [Text und Illustrationen]. Hur gick
det sen? (Boken om Mymlan, Mumintrollet och
lilla My). [Helsingfors], Schildts (1952). 27,8 × 20,8
cm. 24 ungez. (teils ausgestanzte) Seiten mit blattgroßen farbigen, teils doppelseitigen Illustrationen,
farbig illustr. Innendeckel, farbig illustr. OHlwd.
mit kreisförmiger Ausstanzung. € 480,–
Cotsen (Twentieth Century) 5243; LdKJL II, S. 60;
Künnemann, Profile S. 236. – Die seltene erste Ausgabe
dieses Bilderbuchklassikers. Die Buchdeckel und alle
Blätter bis auf das Titelblatt sind mit Ausstanzungen
versehen, die wie Fenster wirken und dem attraktiven
Bilderbuch einen ganz besonderen Charme verleihen.
Über die finnisch-schwedische Kinderbuchautorin und
Zeichnerin Tove Jansson (1914–2001) siehe auch Hürlimann (Welt im Bilderbuch) S. 168. – Rücken oben
leicht verblasst, sonst ungewöhnlich frisches Exemplar.
Kreidolf, Ernst (Bilder und Text). Die Wiesenzwerge. Cöln, Verlag: Schafstein & Co [Ende 1902].
30,5 × 23,5 cm. 24 ungez. Seiten mit farbig illustr.
Titel, farbigem Widmungsblatt, 10 ganzseitigen
Farbbildern, 2 Textillustrationen (Zierleisten) in Blau
bzw. Grün und 2 (1 farb.) Schlussvignetten, illustr.
Vorsätze in Dunkelgrün und Weiß, illustr. OPp.
(minimal bestoßen) mit Streifenmuster in Grün und
Weiß. € 850,–
Schweizer Bilderbuch-Illustratoren 1072 (1903); Hess/
Wachter A 3; Huggler 173; Stark/Schaffstein S. 184; Cotsen 5945; Doderer/Müller 808 und S. 214, 240 (mit Abbildung der Vignette: Zwerg-Jäger); Ries S. 659/5 und
S. 116, 126, 138, 353, 375; Bilderwelt 487: „Die >Wiesenzwerge< sind nicht nur ein Idyll naturnaher Wesen,
sie sind auch, wie die Streitszene der beiden Familien
zeigt, ein realistisches Abbild menschlichen Lebens,
bei dem selbst die Konflikte nicht ausgeklammert werden.“ (Hans Ries). – Ungewöhnlich frisches Exemplar
der seltensten Kreidolf-Erstausgabe. Kennzeichen: Verlag: Schaf(!)stein & Co. (gelbe Verlags-Vignette auf der
Rückseite des Titels), 2 einfarbige Zierleisten (Rapunzelzwerg bzw. Heimfahrt der Zwerge) nach den Bildern
3 und 5, Schlussvignette (Zwerg-Jäger) sowie Verlagsanzeigen von „Knecht Ruprecht“ bis „Miaulina“ vor
dem Titel. Die Ausgaben von 1905 (Volksausgabe) bis
um 1908 erschienen mit der Verlagsbezeichnung: Cöln
a/R., Hermann & Friedrich Schaffstein. Rücken ganz
leicht bestoßen, ungewöhnlich frisches Exemplar.
Meissen, Conny [Text und Illustration]. Das Männchen kommt zum Zauberer. Eine neue Bildergeschichte vom Männchen [=Einbandtitel]. Berlin,
Herbert Stuffer Verlag (1927). 20 × 14,5 cm. 16 ungez.
S. mit 20 handkol. Illustr. u. Versen, OPp. (leicht fleckig) mit kolorierter Deckelillust. (das Männchen
zieht einen Wagen, auf dem eine Mohrenpuppe sitzt)
und kol. Vignette auf dem Rückdeckel. € 1750,–
Cotsen 7184; Hürlimann (Europäische Kinderbücher²)
S. 223; Stuck-Villa II, 258; Murken/Stuffer 4; LdKJL II,
S. 462f.: „Von den vier zwischen 1926 und 1938 publizierten Kinderbüchern M.s haben die beiden ersten, bei
Stuffer erschienenen, kleinformatigen Bildergeschichten
von den kindlichen Streichen eines Strichmännchens
(Das Männchen, 1926…) vor allem wegen der ungewöhnlichen Zeichnungen Interesse erregt. Verglichen
mit den auf Binnengliederung und Perspektive weitgehend verzichtenden, flächigen, kräftig konturierenden, >kindertümlichen< Illustrationen vieler Bilderbücher der zwanziger Jahre weisen diese Werke M.s
einen hohen Abstraktionsgrad auf: die Körperformen
der Titelfigur sind – in Anlehnung an Kinderzeichnungen – auf Oval (Rumpf, Kopf) und Strich (Gliedmaße)
reduziert … Ausführlicher als B. Hürlimann, die 1959
in >Europäische Kinderbücher in drei Jahrhunderten<
(1959, ²1963, S. 223–224) eine >Rettungsaktion< dieser
nur einmal aufgelegten, jetzt fast verschollenden Bilderbücher versucht, beschäftigt sich Merkelbach mit der
Frage, weshalb das >Männchen< nicht >eine klassische
Figur der Kinderstube< (Hürlimann, S. 223) geworden
ist…“ (Rosemarie Rauter). – Erste Ausgabe. Rückenbezug und 1 Einriss an Blatt 3 kaum sichtbar restauriert,
insgesamt gutes Exemplar des noch selteneren zweiten
„Männchen“-Bilderbuchs, das zu den großen Bilderbuch-Raritäten gehört.
91
Antiquariat Günter Linke
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Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts · Dada · Originalgraphik · Philosophie
Arp, Hans. Mondsand. Gedichte. Pfullingen, Verlag Günther Neske 1959. 27,8 × 21,5 cm. 28 nichtgezählte Blatt, 1 Blatt Druckvermerk und 7 signierte
Originalradierungen auf festerem Karton. Illustrierter weißer Originalseideneinband in blauem Originalpappschuber. € 6000,–
Originalausgabe. Arntz 396–402. Eines von 33 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe,
in der alle Radierungen vom Künstler signiert wurden.
Mit der gedruckten Widmung an „Marguerite zum
22.8.59“. Die Gesamtauflage betrug 333 Exemplare. Im
Druckvermerk ebenfalls von Arp signiert. Tadelloses
Exemplar. In der Vorzugsausgabe sehr selten.
Beckmann, Max – Edschmid, Kasimir. Die Fürstin.
Mit sechs Radierungen von Max Beckmann. Weimar, Gustav Kiepenheuer Verlag 1918. 32,5 × 24 cm.
82 Seiten und 6 Blatt Originalradierungen. Rotbrau-
ner Originalmaroquineinband über 4 Zierbünde mit
geprägtem Rückentitel und einer großen geprägten
Deckelvignette auf dem Vorderdeckel. € 12 000,–
Originalausgabe. Glaser 101 – Gallwitz 89 – Wilpert/
Gühring 8 – Raabe/Hannich-Bode 60.6 – Lang 12, mit
Abbildungen auf Seite 144 und 145 – From Manet to
Hockney 44 – Jentsch, Illustrierte Bücher des deutschen
Expressionismus 37. Nr.101 von 130 Exemplaren der
Vorzugsausgabe gedruckt auf handgeschöpftem Zandersbütten. Jede der 6 Radierungen von Max Beckmann ist in dieser Vorzugsausgabe vom Künstler signiert worden. Die Exemplare 36–130 wurden bei E. A.
Enders in Leipzig von der Hand in Maroquin gebunden. Bis auf minimale Bereibungen an den Bünden des
Einbandes sehr schönes, unbeschnittenes und fleckenfreies Exemplar.
Bogza, Geo. Jurnal de Sex. Poeme. Paris, Colectia
Integral 1929. 22,5 × 16,5 cm. 29 Seiten und 1 Blatt
Druckvermerk. Originalbroschur. € 6800,–
Originalausgabe. Ilk, Rumänische Avantgarde, K442
mit Abbildung auf Seite 86. Als fünfter Band der Colectia Integral in Paris erschienen. Nr. XIV von 15
Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Van Gelder Bütten. Mit schöner handschriftlicher Widmung Bogzas
aus dem Jahr 1933 an seinen Anwalt S. Herscovici
kurz nach dem erreichten Freispruch im 2. Prozess,
der gegen Bogza wegen der Veröffentlichung dieses
Buches geführt worden ist. Schönes Exemplar und von
großer Seltenheit.
Ernst, Max – Péret, Benjamin. Au 125 du boulevard Saint-Germain. Conte par Benjamin Péret
avec une pointe-sèche de Max Ernst et trois dessins de l’auteur. Paris, Collection Littérature 1923.
16,2 × 11,8 cm. 32 nichtnummerierte Blätter mit
einer Originalradierung von Max Ernst und 3 Zeichnungen von Péret. Meistereinband signiert Jean de
Gonet, 1995: Rücken aus schwarzem Leder, die
Scharniere aus grau-grünem Revorim, die Deckel
mit geglättenem, pistazienfarbenem Kalbsleder, die
Innenspiegel mit blauem Wildleder bezogen, die
Originalbroschur ist miteingebunden; eingelegt in
eine Kassette mit hellgrauem Boxcalf-Rücken und
Titel in Blau, das Innere mit hellgrauem Wildleder
bezogen. € 20 000,–
Originalausgabe. Spies/Leppien 9 – Brusberg, Dokumente 3,5 – Dada, Centre Pompidou 1269 mit Abbildungen auf Seite 740 und 781. Eines der 50 mit P
92
Originalausgabe. Schöner Plakatkatalog zur Ausstellung in der Galerie René Drouin mit Werken Picabias
aus der gesamten bisherigen Schaffenszeit von 1897 bis
1949. Gezeigt wurden insgesamt 136 Arbeiten Picabias,
die sämtlich aufgelistet sind. Gedruckt in Schwarz und
Rot, mit Textbeiträgen u. a. von André Breton, Michel
Seuphor, Camille Bryen, H. P. Roche und Francis Picabia. Der im Zeitungsformat gedruckte Katalog mit
Faltspuren und geringen Bräunungen, insgesamt in
guter Erhaltung.
RAY. Art Miscellany. Miscellany of art, poetry and
ideas. Herausgeber: Sidney Hunt. Heft Nr. 2. London, 1927. 24,7 × 17,3 cm. 20 Seiten. Originalbroschur. € 9800,–
markierten Exemplare für die Presse. Die Gesamtauflage betrug 181 Exemplare. Auf dem Vorsatz mit eigenhändiger Widmung Pérets an den Schriftsteller Maurice
Martin du Gard (1896–1970): „A Maurice du Gard /
Benjamin Péret“. Das erste Buch mit einer originalgraphischen Arbeit von Max Ernst überhaupt. Die Originalradierung von Max Ernst auf Chinapapier in der
Platte signiert und auf einem weißen Unterlageblatt als
Frontispiz montiert. Schönes Exemplar des sehr seltenen Titels aus der Dadazeit in einem Meistereinband
von Jean de Gonet. (Siehe die Abbildung)
Originalausgabe. Typografisch herausragend gestaltete Avantgardezeitschrift mit dadaistischem und surrealistischem Einfluss. Im Vorwort wird die Zeitschrift
als eigenes Kunstwerk bezeichnet und mit den Werken von Moholy-Nagy und Man Ray verglichen, was
wohl auch den Namen der Zeitschrift erklären dürfte.
Auf dem Umschlag selbst als „the most beautiful / the
most expensive magazine in the world“ propagiert. Von
dieser Zeitschrift sind lediglich 2 Nummern erschienen.
Die hier vorliegende zweite Nummer enthält Text- und
Bildbeiträge u. a. von Gertrude Stein, Matthew Josephson, Hans Arp, Albert Gleizes, Theo van Doesburg,
Otto Dix, Betty Edwards, P. Capeli, Ben Nicholson,
Sidney Hunt, Kandinsky und Kurt Schwitters. Umschlag leicht stockfleckig, sonst tadelloses Exemplar
dieses „first English example of modern bookmaking“
(Vorwort). (Siehe die Abbildung)
Kandinsky, Wassily. 11 Tableaux et 7 poèmes. Editions Duwaer 1945. 28 × 36 cm. 24 nichtnummerierte
Blätter mit 1 Pochoir und 10 ganzseitigen Tafeln mit
Abbildungen. Originalbroschur (= Collection „Edition Duwaer“, dirigée par Vordemberge-Gildewart,
Nr. 1). € 2500,–
Originalausgabe. Roethel Anhang IV, 2. Exemplar
XXVIII von 30 römisch nummerierten Exemplaren
auf Van Gelder Bütten mit dem schönen Pochoir in den
Farben Rot, Dunkelgrün, Ocker, Grau und Schwarz,
das Kandinsky eigens für diese Publikation schuf. Die
Gesamtauflage betrug lediglich 200 Exemplare und enthält außer dem Pochoir 7 Gedichte von Kandinsky aus
den Jahren 1936–40 und 10 ganzseitige Abbildungen
von seinen Kunstwerken. Am Ende befindet sich ebenfalls noch ein von Vordemberge-Gildewart gestaltetes
Ankündigungsblatt für ein Album Vordemberge-Gildewarts, das im Jahre 1946 im Verlag Duwaer erscheinen sollte. Tadelloses Exemplar. (Siehe die Abbildung)
Picabia, Francis. 491. 50 ans de plaisirs. 4. mars 1949.
Ausstellungskatalog herausgegeben von Michel
Tapié. Paris, René Drouin 1949. 65 × 50 cm. Vierfach gefaltetes Blatt. Originalfaltplakat. € 1200,–
93
Antiquariat Löcker
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ihrer Cousine Johanna Christina Küsel (1665) aus der
bekannten Augsburger Künstlerfamilie. Gemeinsam illustrierten sie das kleinformatige Werk mit Kopien nach
Kupferstichen ihres Großvaters Matthäus Merian. Die
feinen Darstellungen (reine Bildgröße 3,5 × 3,3 cm) mit
gestochenen Bildbeischriften, zeigen Hauptthemen aus
dem Alten und Neuen Testament.
Miniaturbibel aus der Barockzeit – Küslin (d.i.
Küsel), [Johanna] Christiana und [Maria] Magdalena [und Maria Philippina]. Deß Alten Testaments Mittler [und] Deß Neuen Testaments Mittler.S.l. (ca. 1690). 72° (Blattgröße 5,4 × 4,2 cm). 2 w.
Bll., gest. Tit. (in Num. gezählt), 131 gez., einseitig
bedruckte Bll. (Taf.2–131, Tafel 14 in zweifacher
Ausführung), 2 w. Bll. u. 2 w. Bll., gest. Tit., 130 gez.
Bll. (Taf.133–263), 2 w. Bll. Pergamentbände der Zeit
auf 3 Bünden mit Goldprägung sowie Bemalung in
Grün und Zinnober mit Stehkantenfilet, Innenkantenvergoldung und umseit. Goldschnitt, Vorsätze
aus schabloniertem Papier; in zugehörigem Schuber in Buchform, Pergament über Pappe, auf halber
Höhe zweigeteilt, mit Titelpräg. und aufwendiger,
tlw. ausgemalter Prägung. Insgesamt in sehr frischem Zustand, rote Farbauflage großteils verblasst,
Kapitale tlw. leicht abgerieben, Schuber gedunkelt,
vereinz. wurmstichig und der Pergamentbezug an 2
Stellen abgelöst. € 5400,–
VD17 23:243702R, Le Blanc II, 478; Nagler VIII,113,2
(kennt wie Le Blanc nur unvollst. Werk mit 100 Kupfern). Äußerst seltene barocke Klein-Buchkunst aus
einer meisterlichen Augsburger Schule. Beide Folgen
der ungewöhnlichen Bilderbibel in Miniaturformat in
prachtvollen Einbänden der Zeit. Hier vorliegend mit
den nur selten kompletten 263 Kupferstich-Tafeln. Gestochen von den Schwestern Maria Magdalena (1664–
1704) und Maria Philippina Küsel (1676) zusammen mit
94
Hexenwesen – Guazzo (auch Guaccius), Francesco Maria. Compendium maleficarum in tres
libros distinctum ex pluribus authoris per fratrem
Franciscum Mariam Guaccium .. collectum, & pluribus figuris, ac imaginibus perornatum, ex quo nefandissima, & execranda in genus humanum opera
venefica, ac ad illa euitanda Diuina remedia conficiuntur. Mailand, Tradates Erben 1608 (Impr. auf
Kolophon: Mediolani, apud Bernardinum Lantonum 1608). 8°. 8 Bll. (Tit., Widm., Vorrede u.
Index), 245(1) S. Mit 1 Druckermarke auf Titel,
Wappen des Widmungsträgers verso Tit., 43 Textholzschnitten (davon 33 Darstellungen von Hexen-Praktiken (7 einfach wiederh., 2 dplt. wiederh.,
insges. 22 untersch.) in den ersten beiden Büchern
und 10 (davon 2 halbseit.) im letzten Buch (7 Sakramente, Christus am Kreuz, Madonna mit Kind)
sowie mehreren Zierleisten und Initalen in Holzschnitt. Schlichter Pergamentband d. Zeit m. goldgepr. Rü.titel u. umseit. zweifarb. Sprengschnitt.
Goldauflage größtentls. abgelöst, am unteren Kapital m. kl. Wurmgängen, Einbd. stellenw. fleckig,
Eckausriß im Titel (min. Textverlust) und einige
Ausfransungen fachmännisch unterlegt, gesamter
Buchblock durch Wassereinwirkung fleckig u. z.Tl.
im äußeren Blattrand brüchig und ausgefranst, im
Text tlw. fingerfl. € 6000,–
BM/STC Italian (17th-c.) 427, Crowe 254, Hook-N.951
(Nicht bei Graesse, Rosenthal, Dorbon etc.). Seltene,
erste Ausgabe des bedeutenden Handbuches über Hexerei, zusammengestellt von dem Bruder des Mailänder
Ambrosianer-Ordens und Dämonologen Francesco
Maria Guazzo (Lebensdaten unbekannt). „One of the
standard demonologies of the 17th century, an encyclopedic work exposing, classifying and illustrating
the practices of witchcraft. Guazzo…compiled the
work from the writings of 322 authorities, particularly
Martin Del Rio and Nicolas Remy” (Norman 951). G.
beschreibt in seinem umfassenden, dem Kardinal Orazio Maffei gewidmeten Kompendium das Wesen der
Hexerei. Er schildert die für den Pakt mit dem Teufel
notwendigen Zeremonien, diversen bösen Hexenzauber sowie die Teufelsbuhlschaft und den Geschlechtsakt mit Dämonen. Die Illustrationen zeigen u.a.: die
Anbetung des Teufels durch Afterkuss; die Opferung
eines Kindes; Teufel und Hexe in einen Wolf und in eine
Katze verwandelt; Ritt auf dem Bocksteufel; die Verteilung satanischer Schriften etc.
Schnitzler, Arthur. Komödie der Worte. Drei
Einakter. [1.-6. Tsd.]. Berlin, S. Fischer 1915. 8°.
193(1) S, 3 Bll. (Verlagsanz.). Unbeschnittene, blaue
OBrosch. m. schwarzgedr. Titel. Einband etw. gegilbt und stellenw. randrissig, an den Kapitalen m.
kleinere Fehlstellen, im Text papierbed. durchgeh.
etw. gebräunt. € 2300,–
Allen K9. EA. Enthält die drei Dramen: ‚Stunde des
Erkennens‘, ‚Grosse Szene‘ und ‚Das Bacchusfest‘. –
Schmutztitel mit eigenhändiger, signierter und datierter
Widmung des Verfassers an „Herrn Dr. Egon Friedell
mit herzlichem Gruß. Wien Oct. 915 [sic!]“ – Egon
Friedell schrieb 1931 in seiner ‚Kulturgeschichte der
Neuzeit‘ über Arthur Schnitzler: „Er hat bereits zu
einer Zeit, wo diese Lehren noch im Werden begriffen waren, die Psychoanalyse dramatisiert. Und er hat
in seinen Romanen und Theaterstücken das Wien des
Fin de siecle eingefangen und für spätere Geschlechter
konserviert…“. Schnitzler über F.: „Friedell hat Herz
und Verstand“.
Křenek, Ernst. Konzertarie „Monolog der Stella
(Goethe)“ op. 57 a für Sopran und Orchester. Autographe Partitur, signiert und datiert „Kassel, 23.2.28,
instr. Wien, 10.9.28“. Mit eh. Vermerk: „Frau Maria
Hussa-Greve gewidmet“. 24 S. auf zwanzigzeiligem
Notenpapier, 27,2 × 33,5 cm. Noten in Tinte, Taktzahlen und einige wenige Korrekturen in rotem und
blauen Buntstift, Seitenzahlen in Bleistift und Tinte.
Verlagsstempel der Universal-Edition auf der ersten
Seite. Rücken mit Papierstreifen verstärkt. Minimal
fleckig, insgesamt sehr schöner und sauberer Zustand. € 9600,–
Eigenhändige Partituren von Ernst Křenek sind äußerst
selten und seit Jahren nicht mehr im Handel anzutreffen. – Kurz nach dem Erfolg von „Jonny spielt auf“
komponierte Křenek die Konzertarie auf den Monolog
der Stella aus Goethes gleichnamigem Trauerspiel (4.
Akt, 1. Szene), er selber bezeichnete das Werk in einem
Schreiben an den Verlag als „sehr gelungen“ (BW S.
456) Die ursprüngliche Fassung für Sopran und Klavier entstand noch während Křeneks Kasseler Zeit als
Auftragswerk der Sängerin Maria Hussa-Greve (1896,
Wien -1980, Chicago). Hussa sang in der Hamburger
Inszenierung des „Jonny“ vom Juni 1927 die Anita.
Die vorliegende Orchesterfassung wurde – ebenfalls
mit Maria Hussa – vermutlich in Hannover uraufgeführt. Das Datum der Uraufführung laut Bowles (August 1928) ist nach den Angaben auf der hier vorliegenden Partitur eindeutig zu korrigieren: Křenek hält als
Datum der Instrumentierung den 10. September 1928
fest, wodurch die Uraufführung jedenfalls später anzusetzen ist. Lit.: Bowles S. 36 sowie B224, B1155 und
B1165; Maurer-Zenck (Hg.): Briefwechsel S. 456 ff.
Zauberrolle – „Vinculum Salomonis: exsurge & iuva !“.
Handschrift (um 1780), Pergamentrolle mit 65 (davon 1–64
lateinisch numeriert) magischen
Diagrammen in Kreis-, Polygon- und Kreuzform in verschiedenen Farben, mit christlich-jüdischen Symbolen, lateinischen
Inschriften, hebräischen und
lateinischen Buchstaben sowie
bildlichen Darstellungen in den
Diagrammen. Acht aneinandergefügte Pergamentstreifen zu je
5,4 cm Breite mit einer Länge
von insgesamt 418 cm; stellenw.
etwas angeschmutzt. € 5600,–
Sogenannte „Zauberrolle“ oder
„Salomonisches Band“ mit zahlreichen, untereinander angeordneten magischen Symbolen, Siegeln und bildlichen Figuren,
welche in verschiedenfarbiger Tusche und Goldfarbe ausgeführt
sind. Die beigefügten lateinischen
Inschriften beruhen vorwiegend
auf Textstellen des Alten Testaments, insbesondere auf dem Buch
der Psalmen. Die im Volksglauben
den Zauberrollen zugeschriebenen magischen Kräfte
sollten in den verschiedensten Lebenslagen sowohl
atropäische als auch glücksbringende Wirkung erzielen.
Das Hauptmotiv der Verwendung solcher PergamentAmulette lag aber vor allem in der Abwehr von Dämonen und Geistern, über welche gemäß alttestamentarischer Überlieferung (1. Buch der Könige, Buch der
Weisheit) König Salomon die Macht besaß.
Cartier-Bresson, Henri. America in passing. Indroduction by Gilles MORA (translated from the
French by Jaquline TAYLOR). (London), Thames
and Hudson (1991). Quadt.-4°. 149(3) S. Mit 99
photogr. Duotone-Abb. Schwarzer OLeinenbd. m.
Titel in Silberpräg. auf Rü. u. OU. Tadelloses, beinahe unberührtes Ex., lediglich Schutzumschlag mit
geringfüg. Stellspuren. – Auf flieg. Vorsatz verso u.
auf Schmutztitel montierter Text zu einer Ausstellung HCB’s. € 3800,–
Englische EA im Jahr der französischen Originalausgabe. Mit Aufnahmen aus den USA, die während einiger Aufenthalte C.-B.s in Amerika entstanden sind.
– Auf Schmutztitel mit mehrzeiliger, eigenhändiger
Widmung von Cartier-Bresson an den österr. Maler und
Graphiker Georg Eisler (1928–1998) und dessen Ehefrau Alice. «avec toute mon affection et a Georg qui m’a
.. aidé a changer d’instrument». – Mitte der 80er Jahre
begann die Freundschaft zwischen Cartier-Bresson und
Georg Eisler, Sohn des berühmten Brecht-Komponisten Hanns Eisler. Sie lernten einander in Wien kennen.
Cartier-Bresson besuchte Eisler dann mehrmals in Salzburg, als dieser an der Sommer-Akademie unterrichtete.
95
Margot Lörcher
Inhaberin Dr. Heide Bücklein
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Andô Hiroshige I. (1797–1858)
96
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Kubo Shumman (1757–1820)
Andô Hiroshige I. (1797–1858). Japanischer Farbholzschnitt der Serie „Meisho Edo hyakkei – Hundert berühmte Ansichten von Edo“. Titel: „Seidô
und der Kanda-Fluß von der Shôhei-Brücke“ –
Im strömenden Regen öffnet sich der Blick von
der Brücke auf den Kanda-Fluss zwischen steilen
Ufern. Auf dem Hügel Shôheizaka am jenseitigen Ufer liegt der Bezirk der Konfuzius geweihten Sage-Halle. Die Gründung des Schreines geht
auf das Tokugawa-Shogunat zurück, das den Konfuzianismus in Japan als Staatsreligion etablieren
wollte. € 1950,–
Kubo Shumman (1757–1820). Japanischer Farbholzschnitt. Glückwunschblatt zu Neujahr der Serie
„Ressen Gessen zu – Porträts der taoistischen Unsterblichen von Gessen“; Titel: „Shûô“ – Der Unsterbliche reitet auf einem Drachen und spielt Panflöte. Daneben zwei Gedichte: „Der Frühlingswind
bringt Pflaumenduft und streicht durch die Ärmel
des Kimonos einer Bittstellerin vor dem Schrein,
die ihre Votivtafel darreicht.“ und „An einem von
Mondlicht durchfluteten Frühlingsabend strömt
Pflaumenblütenduft durch die offenen Schiebefenster ins Obergeschoß.“ € 1600,–
Signatur: Hiroshige ga. Verlag: Uoei (d.i. Uo-ya Eikichi). Zensur: aratame. Format: ôban (ca. 35,8 × 24,5 cm).
Datum: Schlangenjahr, 9. Monat, d.i. 1857. – Tafel 47
bei Amy G. Poster u. Henry D. Smith II.: Hiroshige,
One Hundred Famous Views of Edo u.a. – Hervorragender Druck in frischen Farben mit Bokashi (Abschattung der Farben). Einzelne helle Flecken; Knick
entlang des linken Außenrandes, Außenränder leicht
angeschmutzt. Zweite Auflage. – Abbildung linke Seite.
Signatur: Shunman. Verlag: Asakusagawa. Format: shikishiban (ca. 21,3 × 18,4 cm). – Abb. 69 in Fujisawa Morihiko Collection: Surimono im Mittelpunkt. (Katalog
des Ôta-Museums der Stadt Kamogawa). – Hervorragender Druck auf Hoshôgami (dickes Papier) mit
Metallpulver und Blindprägung sowie grauen Umrisslinien in frischen zarten Farben. Leichte Knitterfalten;
verso an den Ecken Reste einer Montierung. – Selten.
– Abbildung oben.
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Meda Riquier Rare Books Ltd.
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Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts
Vesalius, Andreas. De humani corporis fabrica
libri septem. Basel: Johannes Oporinus, 1555. Folio
(415 × 270 mm), [6] ff., 824 pages, [24] ff., including
two pages with folding extensions, woodcut title,
portrait of Vesalius, 23 full page and ca 200 woodcuts
anatomical illustrations in the text, printer’s device
on verso of last leaf.
Binding: late XVIII century half calf (restored).
Partly minor waterstaining and minimal foxing, one
folding table with backed tear the other with tears
and restored white margin, title somewhat finger
stained and with few wormholes. Last page with
printer’s device remargined at bottom. In general a
very good copy with wide margins, title with ownership inscription of the Frankfurt physician Peter
Uffenbach (1566–1635). € 59 000,–
Second folio edition of one of the most important
books in the history of medicine, the foundation of
modern anatomy and physiology, the greatest work
ever published on human anatomy. „The work of Andreas Vesalius constitutes one of the greatest tresaures
of western civilization and culture. His masterpiece,
98
De Humani corporis fabrica and its companion volume the Epitome, issued in Basel in 1543, established
with startling suddenness the beginning of modern observational science and research … his book is not only
one of the most remarkable known to science, it is one
of the most noble and magnificent volumes in the history of printing. In it illustrations, text and typography blend to achieve an unsurpassed work of creative
art: the embodiment of the spirit of the Renaissance
directed toward the future with new meaning.“ (Saunders & O’Malley, The illustration from the works of
Andreas Vesalius of Brussels, Cleveland 1950) „Containing Vesalius’ s final revisions of the text, this edition is also superior for its enlarged format, improved
typography and printing, better paper, larger woodcut
initials, and changes to the lettering of the anatomical
woodcuts.“ (Garrison-Morton) „No other work of the
sixteenth century equals it, though many share its spirit
of anatomical enquiry. It was translated, reissued, copied and plagiarized over and over again and its illustrations were used or copied in other medical works until
the end of the eighteenth century.“ (PMM) GarrisonMorton 377; Durling 4579; PMM 71.
Nider, Johannes. Formicarius. Augsburg, Anton
Sorg, [ca. 1484]. Folio (the leaf 280 × 185 mm), in an
elegant blindstamped brown leather binding (20th
cent) with rich impressions on covers in the style of
the 15th cent., a wide margined and clean copy, se­
veral l eaves still with deckle edges, rubricated in red
and with many contemporary marginalia, mostly in
red ink. Ff. 192, the first and last original blank, 33
lines and head-line, Gothic type, capital spaces with
guide-letters, paragraph-marks, initialstrokes and
underlining in red. A few wormholes at beginning,
then one marginal and a couple running through the
text in the first third of the volume, some marginal
water-staining, mostly to some leaves towards the
end. € 16 000,–
Third edition of the Formicarius, written 1435–1437 by
Johannes Nider during the Council of Basel and first
printed in 1475, is the second book ever printed to discuss witchcraft. Nider dealt specifically with witchcraft
in the fifth section of the book. Unlike his successors,
he did not emphasize the idea of the witches’ Sabbath
and was skeptical of the claim that witches could fly
by night. The Formicarius is an important work as it
demonstrates that by the early fifteenth century trials
and torture of people alleged to be witches were already
taking place. Nider was one of the first to transform the
idea of sorcery to its more modern perception of witchcraft. Prior to the fifteenth century, magic was thought
to be performed by educated males who performed intricate rituals. In Nider’s Formicarius, the witch is described as uneducated and more commonly female. The
idea that any persons could perform acts of magic simply by devoting themselves to the devil scared people
of this time and proved to be one of the many factors
that led people to begin fearing magic. The idea that
the magician was primarily female was also shocking
to some. Nider explained that females were capable of
such acts by pointing out what he considered their inferior physical, mental, and moral capacity. The work
is further of note for its information regarding notably
infamous figures of the time, one of whom was the sorcerer Scavius, who reputedly escaped his enemies on
multiple occasions by metamorphosing into a mouse.
Prior to his death Scavius was responsible for the tutelage of Stedelen in witchcraft. The title is Latin for
„the ant colony“, an allusion to Proverbs 6:6. Nider
used the ant colony as a metaphor for a harmonious
society. Goff N176; HC 11832*; Pell Ms 8488 (8396);
Sack (Freiburg) 2571; Hubay (Augsburg) 1498; Hubay
(Eichstätt) 750; Voull (B) 176,5; BMC II 351; BSB-Ink
N-153; GW M26845
99
Antiquariat Meindl & Sulzmann OG
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„Anrufung des großen Bären“. Siebdrucke, Malereien, Zeichnungen, Collagen, Objekte (Unikate)
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Bildermann, Der. Herausgegeben von Paul Cassirer. 1 Jahrgang (alles Erschienene) in 18 Heften. Berlin, Cassirer, 1916. Fol. Mit 85 tls. ganzs.
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Vollständiges Exemplar dieser bedeutenden expressionistischen Zeitschrift mit allen graphischen Originalen. – In den Rändern vereinzelt minimal braunfleckig.
(Siehe die Abbildung)
Diderot, Denis et Jean d’Alembert. Encyclopedie,
ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des
métiers. 28 Bände. Lucca, Giuntini, 1758–76. Fol.
Mit 8 gest. Titelvignetten u. 2887 Kupfern. Pgt. d.
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Lough 21. – Abgesehen vom fehlenden Frontispiz ein
komplettes Exemplar der Lucceser Ausgabe. – Gestempelt, unterschiedlich fleckig und tls. gebräunt.
Ferdinand I. (1503–1564). Mandat zur Warnung
vor einem neuerlichen Türkenkrieg. Wien, (Jo-
100
hann Singriner), 23. Dez. 1536. Einblattdruck (ca.
39 × 52,5 cm. 44 Zeilen). € 2800,–
Außerordentlich seltener Wiener Einblattdruck! Druckzustand noch vor Einsetzung der Holzschnitt-Initiale
F bei Ferdinand und im Text mit Lücken für hs. Ausfüllungen. „_erdinand (!) von Gotts gnaden Römischer
Künig … geben der hohen notdurfft nach hiemit zuerkennen … das Unns, unsern Lannden … von gedachtem Türcken … in unnsere Wynndische Lannde
eingefallen ist, vil Christlichs volckhs ermört … wölle
mit ainer hilff, zu Roß und Fueß in massen solhe auff
nägst gehalltem Reychßtag zu Regenspurg … Das auch
unser Widersacher Janusch Weyda, mit seinem Tayl und
Parthey des Türckhen Anhennger, ursach und Fürdrer
dises Zugs … und aus sein des Türckhen obsygen oder
fürdrucken“. – Faltspuren. Breitrandig, unbeschnitten.
Franz Joseph I. Eh. Brief m.U., Wallsee 26. 12.
1900. 8°. 5 SS. (2 Doppelblätter, kleine Falteinrisse). € 6500,–
Sehr ausführlicher und inhaltsreicher Brief des Kaisers
an Katharina Schratt. „…Solche Beweise, daß Sie noch
immer an mich denken, thun mir unendlich wohl…Von
Ihrem, Sie innigst liebenden Franz Joseph“.
Gerstner, Franz Anton v. Über die Vortheile der
Anlage einer Eisenbahn zwischen der Moldau und
Donau. Wien, Tendler, 1824. 8°. XVI, 126 SS., 1
Bl. Mod. Hln. mit beigeb. OUmschlag (gering fleckig). € 650,–
Erste Ausgabe. – Stellenw. stockfleckig, etw. gebräunt.
Gerstner, Franz Anton v. Über die Vortheile der
Unternehmung einer Eisenbahn zwischen der Moldau und Donau. Wien, Sollinger, 1829. 4°. Mit 3 Beilagen. 48 SS. OBr. € 650,–
Erste Ausgabe. – Gestempelt. Etw. gebräunt u. stellenweise etw. braunfleckig.
Heine, Heinrich. Tragödien, nebst einem lyrischen
Intermezzo. Hamburg, Hoffmann und Campe, (um
1823–26). Kl.-8°. 2 Bll., 247 SS. Ln. d. Zt. (gering bestoßen). € 800,–
Titelauflage, die offensichtlich wesentlich seltener ist
als die 1823 bei Dümmler in Berlin erschienene Erstausgabe.
Humboldt, Alexander v. und A. Bonpland. Voyage
aux régions équinoxiales … 1è Partie, Bd. I … 3è
Partie, (Bd. I von 2) + Atlas … 4è Partie, Bde. I u.
II. – Insges. 4 Textbände u. 1 Atlasband in 5 Bänden.
Paris, Schoell, 1807–1808. Gr.-4° u. Gr.-Fol. (Atlas).
Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rtitel (lädiert, stark beschabt u. bestoßen, Kapitale tls. mit kl. Fehlstellen,
Mappe am Rücken etwas beschädigt). € 4800,–
Einzelbände des großen wissenschaftlichen Reisewerks
Humboldts, das komplett kaum zu finden ist. – Mit
Bibl.-Schildchen u. mehreren Bibl.-Stempeln, diese
bei den Karten teilweise. innerhalb des Plattenrandes.
Stellenweise fingerfleckig, Ränder tls. angestaubt. Unterschiedlich braunfleckig.
Schnitzler, Arthur. Reichtum. Erzählung. SeparatAbdruck aus der „Modernen Rundschau“. Halbmonatschrift. Herausgegeben von J. Joachim und
C. M. Kafka. Wien, Steinhardt, (1891). 4°. 23 SS.
Späterer Pp. € 450,–
Seltener Separatabdruck. – Papier gebräunt.
Schönberg, Arnold. Vier Stücke für gemischten
Chor. Op. 27. Wien, UE, (1926). 4°. 35 SS. OBr.
(Umschlag gering gebräunt, sonst wohlerhaltenes
Exemplar). € 1100,–
Seltener Erstdruck, in nur 496 Exemplaren erschienen.
Semmeringbahn – Ghega, Carl Rt. v. Malerischer
Atlas der Eisenbahn über den Semmering. Wien,
Gerold, 1854. Qu.-4°. Mit einem 18-teil. lith. Leporello (ca. 24 × 635 cm), 5 lith. Tafeln, 1 Längenprofil
u. 1 Karte. 2 Bll., 22 SS., 2 Bll. Hln.d.Zt. (Deckel u.
Vorsätze restauriert). € 1500,–
Erste Ausgabe. Mit dem großen Strecken-Panorama. –
Vereinzelt gering fleckig.
Semmeringbahn – Lokomotiven-Wettbewerb. 2
hs. Protokolle der Ergebnisse des anlässlich des
1848 begonnenen Baues der Semmeringbahn 1851
durchgeführten Lokomotiven-Wettbewerbes. Payerbach und Wien, 18.-21. Sept. 1851. Fol. 16 und
7 Blatt. Kordelheftung mit Siegel von Rt. v. Burg
(?). € 5500,–
Zwei zur Geschichte der Semmeringbahn und zur Entwicklung von Gebirgsbahnen außerordentlich bedeu-
tende Dokumente! Eigenh. unterzeichnet von Rt. von
Burg, Wurm, Exter, Felsenstein, Kirchweger, Engerth,
von Schmid, Ghega und Hornbostel. – Abgesehen von
leichten Gebrauchs- und Altersspuren wohlerhalten.
(Steinen, Wolfram von den). Kaiserin Elisabeth 24. Dez. 1839–10. Sept. 1898. (Lith. Abzug
der Handschrift. Wien 1923). Gr.-4°. 12 nn. Bll.
OKart. € 1800,–
Privatdruck, in kleiner Auflage erschienen. Mit hs. Zueignung an „HELWID“.
Viquesnel, A(uguste). Voyage dans la Turquie
d´Europe. Description Physique et Géologique de
la Thrace. 2 Bände und Atlasband in 3 Bänden. Paris,
1868 u. 1855 (Atlas). Gr.-4°. Mit 1 lith. Karte u. 33 (4
teilkol.) dblgr. Tafeln. 2 Bll., XXXVII, 636 SS.; 2 Bll.,
544 SS. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rtitel (beschabt u.
bestoßen, Kapitale mit kl. Läsuren, Atalsbd. Rücken
restauriert u. Vorsätze erneuert). € 3800,–
Atabey 1299. – Erste Ausgabe, mit dem bereits 1855
erschienenen Atlasband von großer Seltenheit. – Innendeckel mit Bibl.-Schildchen, Titel mit Bibl.-Stempel.
Papier leicht gebräunt u. vereinzelt etw. stockfleckig.,
die Tfln. gebräunt und a.d. Vorderseite gestempelt. Eine
Tfl. mit Randausriss (ergänzt) u. etw. Bildverlust.
Wiener Werkstätte – Almanach der Wiener Werkstätte. Wien, Rosenbaum, (1911). Kl.-8°. Mit 12 (4
farb.) Tafeln. 1 Bl., 126 SS. OLn. (Schnitt minimal
stockfleckig). € 620,–
Wittgenstein, Ludwig – Hänsel, Ludwig. Zahlreiche eigenh. Anmerkungen, Anstreichungen u. Streichungen mit Bleistift von L. Wittgenstein in: Hänsel,
Ludwig. Wertgefühl und Wert. Separatabdruck aus:
Wiener Zeitschrift für Philosophie, Psychologie,
Paedagogik, Bd. II, H. 3, 1949. Wien, (April) 1949.
Gr.-8°. 40 SS. OBr. (leicht gebräunt). € 20 000,–
Vgl. „L. Hänsel – L. Wittgenstein. Eine Freundschaft“
(Innsbruck, Haymon, 1994), S. 339–54. – Wittgensteins
Korrekturexemplar von L. Hänsels Abhandlung über
„Wertgefühl und Wert“. Er geht dabei teilweise sehr
hart mit seinem Freund Ludwig Hänsel ins Gericht.
Wittgenstein, Ludwig – Hänsel, Ludwig. Zahlreiche eigenh. Anmerkungen, Anstreichungen u. Streichungen mit Bleistift von L. Wittgenstein in: Hänsel,
Ludwig. Newton – Goethe – Pascal. Die Farbenlehre und das Problem der Mitte. Separatabdruck
aus: Chronik des Wiener Goethe-Vereins LII. und
LIII. Band, Festschrift zum 200. Geburtstag Goethes. Wien 1949. 4°. S. 113–146. OBr. (Ränder rissig,
Lagen lose). € 20 000,–
Vgl. „L. Hänsel – L. Wittgenstein. Eine Freundschaft“
S. 190–210. – Wittgensteins Korrekturexemplar von L.
Hänsels Abhandlung über Goethes Farbenlehre. Der
Text in „L. Hänsel – L. Wittgestein. Eine Freundschaft“
tlw. abgedruckt, jedoch ohne die Anmerkungen und
Anstreichungen von Wittgenstein.
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Widmung des Verfassers und Unterschrift.
George, Stefan. Das Jahr der Seele. Druck in
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Eins von 200 Exemplaren der Erstausgabe. – Vereinzelt
schwach stockfleckig. Erstes und letztes Blatt mit Wasserrand. Insgesamt schönes Exemplar.
Heidegger, Martin. Sein und Zeit. (Erste Hälfte).
In: Jahrbuch für Philosophie und phänomenologische Forschung. Band 8. Hrsg. v. Edmund Husserl.
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Buchausgabe im selben Jahr. – Einband etwas berieben. Stempel auf Titel. Papier etwas wellig. Insgesamt
gutes Exemplar.
Humboldt, Wilhelm von. Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluß auf die geistige Entwickelung des Menschengeschlechts. Berlin, Kgl. Akademie für Dümmler
1836. 4°. XI, 511 S. Hldr. d. Zt. € 2000,–
Borst 1795. Carter/Muir 301. Erste Einzelausgabe. –
Rücken etwas eingerissen. Vorsatz mit alten hds. Notizen. Titel und folgendes Bl. jeweils mit kl. Stempel.
Gering gebräunt, teils leicht stockfleckig. Insges. jedoch
gutes, breitrandiges Exemplar.
Sophokles. Tragoediae septem [Titelblatt griechisch
und lateinisch]. Aiax flagellifer, Electra, Oedipus
tyrannus, Antigone, Oedipus coloneus, Trachinie, Philoctetes. Mit Holzschnitt-Initialen. Frankfurt/M., [Braubach 1555]. Kl.8°. 427, (1) S., 2 (w.)
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VD16, S 7036. BM, STC, German Books S. 820. Nachdruck der Giunta-Ausgabe von 1522 und 3. Ausgabe
bei Braubach. Ausgabe in griechischer Sprache. – Einband berieben. Ohne die Schließen. Besitzvermerke
und ein Nummernstempel auf Vorsatz. Stempel auf
102
Titel. Die Jahresangabe wurde sowohl beim Titelblatt
als auch auf dem letzten Blatt ausgeschnitten. Mit Anstreichungen und Marginalien in Tinte, tls. in Rot- und
Grünstift von alter Hand. Am Fuß leichter, durchgehender Wasserrand.
[Adam, Philipp Ludwig.] Das Königreich Württemberg nebst den von ihm eingeschlossenen Hohenzollern’schen Fürstenthümern in ihren Naturschönheiten, ihren merkwürdigsten Städten… für
den Einheimischen und Fremden dargestellt. 2 Bde.
Mit gest. Titelvign. u. 47 Stahlstichtafn. Ulm, Stettin’sche Buchh. [1839–41]. Pbde. d. Zt. € 800,–
Heyd I/213. Vgl. Engelmann II/1058. Holzmann-Bohatta IV/13065. – Schönes Ansichtenwerk, erschienen
als Supplement zum „malerischen und romantischen
Deutschland“. Mit Ansichten u. a. von Blaubeuren,
Esslingen, Hohentwiel, Reutlingen, Schwäb. Gmünd,
Schwäb. Hall, Stuttgart, Tübingen, Ulm, Weingarten. –
Einbände bestoßen. Stock- und braunfleckig.
Tübingen – Zeller, Andreas Christoph. Ausführliche Merckwürdigkeiten, Der Hochfürstl. Würtembergischen Universitaet und Stadt Tübingen…
nebst vermischten Anmerckungen, etc. Tübingen,
Bauhof u. Pflickische Wittib. 1743. 5 Bll., 741 (3) S.
Hldr. d. Zt. mit Goldfirnispapierbezug. € 950,–
Heyd I/2512. Einzige Auflage und erste umfassende
Universitätsgeschichte von Tübingen. – Rücken am
Fuß und am Kopf mit kleiner Fehlstelle. Einband berieben, etwas bestoßen und auch etwas fleckig. Die 2
Registerblätter am Schluss mit Wasserfleck, sonst gutes,
kaum stockfleckiges Exemplar.
Otzen, Johannes. Baukunst des Mittelalters. Entwürfe von Studierenden der Studienjahre 1879–1883
an der Techn. Hochschule zu Berlin. 3 Bde. [=Alles].
Mit 121 lithogr. Tafn. Berlin, Wasmuth 18[80]-83. 2°.
Hldr. d. Zt. € 1500,–
GV I/9, 134. Entwürfe von Brücken, Kirchen, Wohnhäusern, Pfarrhäusern, Stationsgebäuden, Schlössern u.
a. in mittelalterlichem Stil, unter der Leitung von Professor Johannes Otzen. Jg. I: 1879/80. II: 80/81. III:
81/82 und 82/83. Selten. – Rückenbezug durch „roten
Verfall“ teilweise zersetzt. Kanten berieben. Stellenweise stockfleckig. Stempel auf Titel oder Vorsatz.
Stellenweise fingerfleckig. Bd. I ohne Titelblatt und
Inhaltsverzeichnis.
Schreiber Nr. 414. Der Verfasser (eigentlich Karl Albert Heise) war Verfasser von Schriften zu Länderund Völkerkunde, Religion und Spiritismus. Er erklärt
die in den Kinderversen auftauchenden Fremdwörter
jeweils in Fußnoten. Selten. – Vorderdeckel etwas fleckig. Rückdeckel lichtrandig. Vorderes Gelenk gebrochen. Ein wenig stockfleckig.
Hildebrandt, Lily. Klein-Rainers Weltreise. Mit
14 Farblithographien von Lily Hildebrandt. München, G. W. Dietrich 1918. Quer 4°. 16 nn. Bll. Gelber Orig.-Pappband mit farb. Deckelvignette und
Schmuckvorsätzen. € 3000,–
Jagd – Ridinger, Johann Elias. Die von verschidenen Arthen der Hunden behaezte Jagtbare Thiere.
Mit anmerckungen wie solche von denselben gejagt,
angefallen, gefangen, gehalten, nidergezogen und
theils gewürget werden. Folge von 22 num. Kupfertafeln (incl. Titel). Augsburg 1761. Fol. Hln. um
1900 mit goldgepr. Deckeltitel. € 4500,–
Nissen 3400. Erste Ausgabe. Vollständiges Exemplar
der berühmten Kupferfolge Ridingers in sauberen,
kräftigen Abzügen. Jede Tafel unterhalb der Darstellung mit ca. 10-zeil. Text. Plattengröße ca. 28,5 × 24,5
cm. Mit Darstellungen verschiedener Hirsche, Auerochse, Bär, Wildschwein, Wolf, Schwan, Luchs, Rentier, Reh, Gemse, Fuchs, Biber, Fischotter, Wildkatze,
Hase, Dachs, Marder, Iltis, und Wildente. – Wenige Tafeln in der rechten oberen Ecke leicht wasserrandig, 1
Tafel am oberen Rand mit Knickspuren und hinterlegtem Randeinriss (5 cm). Insgesamt schönes Exemplar.
(Siehe die Abbildung)
Reiten – [Hohberg, Wolf Helmhardt v.]. Die Vollkommene Pferd- und Reit-Kunst samt außführlichem Unterricht der Edlen Stüterey: Darinnen
vorgestellet werden Die unterschiedliche Arten,
Schönheit, Güte, Mängel, Zäum-Beschlag- und übrige Wartung der Pferde… Deme noch endlichen
beygefügt Ein Vorrath bewährtister Artzney-Mitteln… zu erhalten seyen. Mit 16 Textkupfern. Nürnberg, B. J. u. M. Endter 1689. 4°. 3 Bll., 144 S. Neuer
Hldr. im Stil der Zeit. € 600,–
Separatdruck des achten Buches aus dem zweiten Band
von Hohbergs „Georgica curiosa“ mit neuer Paginierung (Siehe auch Dünnhaupt II, S. 912, F 2). Enthält
die Beschreibung verschiedener Pferderassen, Zuchtund Reitanleitungen sowie die Beschreibung zahlreicher Arzneimittel zur Behandlung kranker Pferde. –
Titelblatt mit verblassten Kritzeleien in Tinte. Papier
etwas wellig.
Schreiber-Bilderbuch – Alberti, Karl. Jung Japan
beim Spiel. Mit 10 farblith. Tafn. von T. Tokikuni.
Esslingen, J. F. Schreiber [1913]. Quer 8°. 11 nn. Bll.
Farb. illustr. Ohln. € 800,–
Dietrichs Münchener Künstler-Bilderbücher, Buch 33.
– Erstausgabe dieses bedeutenden Beispiels für das
experimentelle Bilderbuch der Hölzelschülerin. „Die
Bilder wirken wie aus Buntpapierstücken zusammengesetzt und erzielen ihre Wirkung durch geometrisierte,
farbenfrohe großflächige Formen… (Brüggemann, Bd.
2, 389). Mit einer vierzeiligen eigenh. Widmung der
Stuttgarter Künstlerin (ohne Namenszug) „Meiner lieben Bertha zum Andenken an das Haus Hildebrandt,
Weihnachten 1918“. Bertha war die Haushälterin im
Hause Hildebrandt, welches nach 1919 zum Treffpunkt
der Avantgarde wurde. – Rücken berieben, Bezug am
Fuß abgestoßen. Buchblock lose im Einband. Fast fleckenfreies Exemplar.
Zeppelin – Ausschnitt-Papp-Bilderbuch zum Zeppelin L.Z. 127. Mit tls. farb. Abb. von K. Junghändel. (Friedrichshafen? um 1932). Quer 8°. 5 nn. Bll.
Ohln. € 600,–
Außergewöhnliches, sehr seltenes Bilderbuch. Erzählt
von der Amerika-Reise der LZ 127 und berichtet vom
Leben an Bord. Das Bilderbuch wurde am oberen Rand
in den Konturen eines Zeppelins ausgestanzt. – Deckel
berieben und leicht fleckig. Kleine SpielwarenladenMärkchen und Preis-Märkchen auf dem letzten Blatt.
Papier gebräunt und ein wenig stockfleckig.
Faujas de Saint-Fond, [Barthélemy]. Beschreibung
der Versuche mit der Luftkugel, welche sowohl die
Herren von Montgolfier als andre aus Gelegenheit
dieser Erfindung in Frankreich gemacht haben.
Übers. von [Johann Georg] Uebelacker. Mit einer
Abhandlung desselben, wodurch erwiesen wird, daß
ein deutscher Physiker vom XIII. Jahrhundert der
Urheber dieser Erfindung sey. 3 Tle. in 1 Bd. Mit
10 gef. Kupfern u. 1 gef. Tabelle. Wien, J. Edler von
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Ballonschifffahrt als praktisch durchführbare Möglichkeit. Die Kupfer mit Abbildungen von verschiedenen
Ballons (einer mit dem Flugversuch von Montgolfier),
geometrische Berechnungen, Ventile u. a. – Rückenbezug durch „roten Zerfall“ teilweise zersetzt. Kapital
abgestoßen. Einband berieben. Ecken gestaucht (Vorderdeckel mit Knickfalte). Etwas stockfleckig.
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Aitinger, Johann Conrad. Kurtzer und einfältiger
Bericht vom Vogelstellen. Jetzo auffs new mit Fleiß
übersehen und vermehret. Cassel, Schadewitz 1653.
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52 Kupfertafeln, Prgt. d. Zt. € 4800,–
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8 – Nissen 12 – Schlenker 2.2. – Seltene zweite Ausgabe,
erstmals mit den separat gedruckten Kupferstichen; das
bedeutendste deutsche Werk zur Technik des Vogelfangs. Titel mit hs. Besitzvermerk, leicht gebräunt u. tls.
etw. braunfleckig, gest. Titel mit leichten Randläsuren.
1 Taf. mit kl. ergänztem Ausriss, kleiner Wurmgang,
Ebd. etwas fleckig.
Decker, Paul. Fürstlicher Baumeister, oder: Architectura civilis, wie grosser Fürsten und Herren
Palläste, mit ihren Höfen, Lust-Häusern, Gärten,
Grotten, Orangerien, …anzulegen. 2 Tle. und Anhang zum 1. Teil (mehr nicht erschienen) in einem
Band. Augsburg. P. Detleffsen für J. Wolff. 1711–16.
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schönsten und repräsentativsten Werke zur deutschen
Barockarchitektur. – Front. mit fachm. ergänztem Eckabriss, tls. etw. fingerfleckig, einige Tafeln mit restaurierten Randläsuren u. Einrissen, Vorsätze erneuert,
Ebd. etw. fleckig. (Siehe die Abbildung)
Furttenbach, Joseph. Architectura recreationis,
Das ist: Von allerhand nutzlich und erfrewlichen
civilischen Gebäwen. Augsburg, Schultes 1640. Fol.
13 Bll., 120 S., mit (dplblgr.) Frontispiz, (dplblgr.)
Porträt u. 35 (dplblgr., teils gefalt.) Kupferstichtafeln. – Angeb.: Ders., Architectura civilis: Das ist:
Eigentliche Beschreibung wie ma(n) nach bester
Form, …Palläst… Kirchen, Capellen, Altär, Gotshäuser:… Spitäler, Lazareten und Gotsäcker aufführen unnd erbawen soll. Ulm, Saur 1628. 11 Bll., 78
S., mit (dplblgr.) Frontispiz u. 40 (dplblgr., tls. gef.)
Kupferstichtafeln. – Angeb.: Ders., Architectura
privata: Das ist: Gründtliche Beschreibung…, inn
was Form und Manier, ein gar Irregular, Burgerliches Wohnhauß: …erbawet. Augsburg, Schultes für
Remboldt 1641. 7 Bll., 78 S., mit 15 (dplblgr., tls. gef.)
Kupferstichtafeln, Prgt. d. Zt. € 10 000,–
ADB VIII, 250 – Kat. d. Ornamentstichslg. Berlin
1957, 1953 und 1958. – Erste Ausgaben. – Drei gesuchte
Werke des Ulmer Architekten Josef Furttenbach (1591–
1667) zur Baukunst des Barock in einem Band. – Die
prächtigen Kupfer sind zumeist von Mattheus Remboldt sowie Raphael und Jacob Custodis gestochen. –
Titel u. Frontispiz rückseitig schwach gestempelt, nur
vereinzelt gering fleckig, wenige zeitgenössische Marginalien, Rücken mit kl. fachm. ergänzten Stelle, insges.
sehr schönes, innen frisches Exemplar.
Geiler von Kaisersberg, Johann. Das Irrig Schafe.
Der helisch Lew. Kristliche Küngi. Der dreieckecht
Spiegel. Der eschengrüdel. Der Klappermul. Der
Trostspeigel. Geprediget und gegetütstt,
mitsampt den obbestimten Tratäten. Straßburg, J. Grüninger 1514. Kl. Fol. XCII
Bll., mit 8 großen Holzschn.-Illustrationen
(inkl. Titel), Hprgt. d. 19. Jhdt. € 7500,–
VD 16, G 763 – Goedeke I, 400, 15 – STC
German 335 – vgl. Adams G 320 u. Ritter,
Incunables & Livres XVIe Siecle, 1078 (nur
Ausg. 1510) – nicht in Fairfax Murray. –
Erste bei Grüninger erschienene Ausgabe im
ersten Druck. – Schönes Straßburger Holzschnittbuch. Das „Eschengrüdel“ ist eine
der ersten literarischen Darstellungen und
die erste Illustration des Aschenbrödelthemas. – Titel verso gestempelt, etw. braun- u.
tls. fingerfleckig, kl. Wurmgang, Ebd. leicht
berieben.
104
Klette, Andreas. Neu-erfundenes Trenchir-Buch.
Darinnen begriffen, wie man die Trenchir-Kunst
sichtbarlich erlernen, die Speisen nach unterschiedenen Hoff- und Landarth ordentlich uff die Tafel
setzen. (Leipzig) 1665. Quer 4°. 1 Bl., 30 S., 1 Bl.,
(31-)83 S., mit Kupfertitel, 9 (1 mehrf. gef.) Kupfertafeln u. 6 (gef.) Tabellen, Prgt. d. Zt. € 6000,–
VD17 7:665574Q (gibt als Verfasser Georg Philipp
Harsdörffer an) – Weiss 1941 – Drexel 681. – „Die Autorschaft von Klett ist sehr zweifelhaft, ist doch der Text
beinahe wortwörtlich dem Harsdörffer entnommen“
(Weiss). – Titel mit ergänztem Eckabriss, durchgehend
gebräunt u. wasserrandig, tls. etw. fleckig,
Margaritha, Anton. Der gantz Jüdisch glaub mit
sampt ainer gründtlichen und warhafften anzaygunge, aller Satzungen, Ceremonien, Gebetten,
Haymliche und offentliche Gebreuch, deren sich
dye Juden halten. Augsburg, H. Steiner 1530. 4°. 92
Bll., mod. Prgt. unter Verwendung eines alten Manuskriptblattes. € 6500,–
VD16 M 973 – BM, German Books 594 – Rosenfeld
1985, 35 – Fürst I, 330. – Sehr seltene erste Ausgabe im
zweiten Abdruck (der 1. Druck war am 16. März der
zweite am 7. April erschienen). – Berüchtigtes, noch bis
ins 18. Jh. wiederholt aufgelegtes Antisemiticum. – Titel
mit hs. Besitzvermerk u. kl. Wurmgang, Titel u. 1 Bl.
mit ergänztem Eckabriss, tls. etw. finger- od. wasserfleckig sowie einige kl. Randläsuren. (Siehe d. Abbildung)
(Riederer, Friedrich). Spiegel der waren Rhetoric:
usz Marco Tulio Cicerone und andern ­geteütscht.
Mit iren glidern cluger reden, Sandtbrieffen und
Formen mencher Contract seltzam reguliertes
Teütsch und nutzbar Exempliert. Neüwlich ge­
truckt. Straßburg, J. Knobloch u. P Götze 1517. Fol.
6 nn., 153 num. Bl., 1 w. Bl. mit großem Titelholzschnitt, Holzdeckelbd. d. Zt. mit Schweinsldr.-Rücken. € 5000,–
VD 16, R 2341 – Benzing 1566 (= Schmidt 136) – Stobbe
1, 160 – Stintzing-L. I/1, 84 – Kaspers 178 – Goedeke
I, 444.5 – Nickisch, Briefsteller 14. – Fünfte (4. rechtmäßige) Ausgabe, eines der frühesten Briefsteller in
deutscher Sprache. – Keine eigentliche Übersetzung
Ciceros (dennoch die erste Übertragung eines Textes
von Cicero ins Deutsche), sondern ein gerichtliches
Formularbuch. – Tls. etw. fleckig u. mit kl. Randläsuren, Ebd. leicht verzogen, berieben u. bestoßen, Rücken
gering aufgeplatzt, Schließbänder fehlen, insges. gutes,
sehr breitrandiges Exemplar.
Schott, Petrus. Lucubraciunculae ornatissimae.
Straßburg, M. Schott 2. Oktober 1498. 4°. 1 Bl., 187
num. Bll., 3 (st.4) nn. Bll. (ohne das letzte weiße Bl.)
zu je 34 Zeilen in einer römischen Type. Mit schöner
Druckermarke in Metallschnitt am Schluss. Hldr. d.
19. Jhdts. mit Rsch.. € 7500,–
Hain 14524 – Proctor 409 – BMC I, 96 – Schmidt, Rép.
Bibl. Strasb. II, 13 – Stillwell 296 – Goff S-321. – Sehr
seltene erste Ausgabe. – Von Jakob Wimpfeling aus dem
Nachlass zusammengestellte Sammlung von kleineren
Arbeiten Schotts. – Titel mit hs. Besitzvermerk u. untere Hälfte ergänzt, meist etw. wasserrandig, 1 Bl. mit
ergänzt. Eckabriss, einige Bll. im Bug verstärkt, tls. Pag.
etw. angeschnitten, kl. Wurmgang, Ebd. etw. berieben.
Speckle (Specklin), Daniel. Architectura von Vestungen, wie die zu unsern zeiten, an Stätten, Schlössern und Claussen, zu Wasser, Land, Berg unnd Thal,
…mögen erbawet. Jetzt aber auffs new ubersehen.
Straßburg, L. Zetzner 1608. Fol. 8 Bll., 110 num.Bll.,
2 Bll., mit gestoch. Titelbordüre, gestoch. Wappen
und Porträt im Text, 28 Textholzschnitten und 25
(24 dplblgr.) Kupfertafeln, Prgt. d. Zt. € 5000,–
Jordan 3551 – Kat. d. Ornamentstichslg. Berlin 3517
– Kruft 554, 66 u. 129 – Jähns 825: „epochemachendes
Buch“ – Dritte Ausgabe des prachtvoll illustrierten
Werkes, nun mit einer gereimten Lebensbeschreibung
u. Porträt des Verfassers versehen. – Etw. gebräunt u.
tls. braunfleckig, einige Tafeln mit hs. Ortsangabe bzw.
Textabklatsch, Ebd. fleckig.
Voigtel, Nicolaus. Geometria subterranea, Oder
Marckscheide-Kunst, darinnen gelehret wird, Wie
auff Bergwercken alle Klüffte und Gänge in Grund
und am Tag gebracht … werden sollen … Eisleben,
Dietzel 1686. Kl. Fol. 8 Bll., 152 S., 1 Bl., mit gest.
Frontispiz u. 9 (gef.) Kupfertafeln, Hprgt. d. Zt. mit
hs Rtit. € 2800,–
Poggendorff II, 1226 – Libri Rari 293 – Sotheran 14257
– Honeyman Coll. 3068. – Erste Ausgabe des seltenen deutschen Bergbaubuches u. wichtiger Beitrag
zur Entwicklung der Markscheidekunst. – Tls. mit kl.
Wurmgängen u. etw. gebräunt, Einband etw. berieben
u. fleckig.
105
Antiquariat F. Neidhardt
Stand 63
Untere Gasse 20 · 71032 Böblingen
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Seltene und illustrierte Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Naturwissenschaften · Technik · Einbände
konnte durch diesen malerischen Stoff wahre Triumphe
feiern.“ (A. Rümann, in Philobilon 10, S. 137). – 8 Tafeln mit Tinte bezeichnet, stellenw. min. stockfleckig,
sonst sehr gut erhalten. – Quadrupeds: Nissen BBI
352. – Birds: Wir können im Handel der letzten Jahrzehnte einzig das Exemplar aus der Sammlung Bradley
Martin, Sotheby’s 1989, nachweisen. Es enthielt 315
Abzüge (unser Exemplar 313). Mullens-Swann, S. 64
und Nissen, IVB, 100 nennen wohl fälschlicherweise
178 Tafeln je Band. – Hugo, The Bewick Collector, 117.
– Vgl. Rümann, Illustr. Buch d. 19. Jhdts., S. 41 ff. The
Art of Illustration, Slg. Dr. U. von Kritter, 1984, Nr. 1,
172, 191. (Siehe die Abbildung rechts unten)
Bock, Hieronymus. Kreutterbuch darin underscheidt Namen und Würckung der Kreutter, Stauden, Hecken und Beümen… Straßburg, (J. Rihel),
1572. Folio. Mit Druckermarke, Porträt und über
530 Textholzschnitten. Schweinslederbd. der Zeit
auf Holzdeckeln mit reicher Rollen- und Plattenblindprägung und zwei Messingschließen (Kopf
restauriert). € 11 000,–
Bewick, Thomas. Figures of Quadrupeds. British
Land Birds. British Water Birds. 3 Bde. Newcastle,
E. Walker, 1824–25. 4°. 3 Drucktitel mit Holzstichvignette und 537 (224, 159, 154) Separatabzüge von
je 1 Holzstich pro Tafel auf großem Velinpapier.
Uniforme Leinenbde. der Zeit mit goldgepr. Rückenschildchen. € 5000,–
Wunderschöne, sehr seltene Sonderausgabe bei der
die qualitätvollen naturwissenschaftlichen Holzstiche
Bewicks ohne Text und in besonders sorgfältigen Abzügen vorliegen. Land/Water Birds in 1. und einziger
Ausgabe, eines von nur 100 gedruckten Exemplaren.
Die Quadrupeds in zweiter Separatausgabe. – „Künstlerisch bedeutend höher stehen freilich die Abbildungen, die Thomas Bewick (1753–1828), der berühmte
Erfinder des Holzstichs für seine History of British
Birds schuf. Mit Recht bilden die… Bände ein begehrtes Objekt der Büchersammler.“ (Nissen, Schöne Vogelbücher, S. 19). „Bewicks neue Holzschnitt-Technik
106
Außergewöhnlich gut erhaltenes, komplettes Exemplar im dekorativen ersten Einband. – Achte illustrierte
deutsche Ausgabe eines der populärsten Kräuterbücher
der Renaissance. Bock wird neben L. Fuchs und O.
Brunfels als einer der drei Väter der Botanik bezeichnet. Bock war der erste der drei, dessen Text ausschließlich auf eigenen Aufzeichnungen beruhte und den er in
einer volksnahen Sprache zu verfassen verstand. Das
Werk erschien zunächst 1539 unillustriert, ab 1546 mit
den schönen, teils mit figürlicher Staffage gezierten
Holzschnitten von Davin Kandel und wurde sukzessiv
erweitert. – Nissen BBI 182. Pritzel 866. Stafleu-C. 575.
– Vlg. Heilmann SS. 198–203.
Der Stat Nurmberg verneute Reformation.
Nürnberg, V. Geißler, 1564. Folio. Mit Holzschnitt-Titel und 2 (1 doppelblgr.) Holzschnitt-Tafeln. Schweinslederbd. der Zeit auf Holzdeckeln mit
reicher Rollenblindprägung (Schließen fehlen, Rücken restauriert). € 1500,–
Erste Ausgabe der „neuen“ Nürnberger Reformation
von 1564. Diese letzte Kodifikation des Nürnberger
Stadtrechts wurde noch mehrmals gedruckt und war
Vorbild für andere Partikulargesetzgebungen. – Der
Druck ist großzügig ausgestattet und mit 2 schönen
Holzschnitten des Monogrammisten „M.S.“ versehen.
Geringfügige Gebrauchsspuren, stellenw. leicht stockfleckig, insgesamt gutes, breitrandiges Exemplar. – VD
16 N 2029. Lentner 9492. Conrad II, 369. Schwartz 28.
Stobbe II, 304 f.
Elwes, John Henry. A monograph of the genus
Lilium. Illustrated by Walter Hood Fitch. London,
Selbstverlag 1880. Gr.-Folio. Mit Holzstich-Titel,
kolor., lithogr. Karte, Fotographie und 48 kolor.,
lithogr. Tafeln. Halblederbd. der Zeit mit Rückenvergoldung (Gelenke restauriert). € 12 000,–
Elwes (1846–1922) war Botaniker und Zoologe, sein
prächtigstes Werk ist die recht seltene Lilien-Monographie. Blunt, The Art on Botanical Illustration, schreibt
sehr ausführlich zum Illustrator: „The most profilic of
all botanical artists…a typical product of the Victorian
era… his virtuosity is almost unbearable“ (S. 223 ff.).
– Das Werk wurde mit Supplementen 1940 und 1962
fortgesetzt, das komplett vorliegende Hauptwerk enthielt fast alle damals bekannten Lilienarten. – Nissen
BBI 594. Stafleu-C. 1664. Great Flower Books 56.
(Siehe die Abbildung links)
Kretz, Caspar. Erbauliches Communion-Buch…
Gesang-Buch. 2 Tle. in 1 Bd. Augsburg, J.M. Wagner, 1757. Schmal-8°. Mit gestoch. Frontispiz und
3 Kupfertafeln. Prächtiger Silbereinband aus drei
Teilen, getrieben und ziseliert, gegossene Schließen,
ca. 18 × 9 × 3 cm. € 6900,–
Der originale Silbereinband des vorliegenden Gebetbuches ist von flächendeckendem Rocaillendekor geprägt, der von Blumengirlanden durchzogen ist. Der
Vorderdeckel mit dem Motiv „Moses schlägt Wasser
aus dem Felsen“, der Hinterdeckel zeigt „Jesus und
die Frau am Brunnen“. Die Schließen innen mit einem
Beschauzeichen (?) und Meisterzeichen (?) versehen. –
Der Drucktitel am Innensteg etwas gelöst, insgesamt
hervorragend erhalten. (Siehe die Abbildung oben)
Im Tafelteil (9–10) beschrieben und abgebildet:
Knorr, Georg Wolfgang. Auserlesenes NaturalienCabinet… 1766–67. € 26 000,–
Meyer, Johann Daniel. Betrachtung… allerhand…
Thiere. 1748–56 € 30 000,–
107
Antiquariat Manfred Nosbüsch
Stand 69
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Brucker, Jacob. Historia critica philosophiae a
mundi incunabulis ad nostram usque aetatem deducta. Bände 1–3, 4 (1. und 2. Teil) und 6 (= Alles
Erschienene) in 6 Bänden. Leipzig, Breitkopf, 1742–
1744, und Weidemann und Reich (Band VI), 1767.
Mit gest. Porträt-Fronitispiz, 6 (5 wiederholten)
gest. Titelvignetten, 6 Kupfertafeln und 5 Textkupfern. Geglättete Pergamentbände der Zeit mit hs.
Rückenschild. € 2400,–
Erste Ausgabe. – Sehr gutes Exemplar.
Bruzen de la Martinière, A. A. Historisch-Politisch-Georgraphischer Atlas der gantzen Welt;
oder Grosses und vollständiges Geographisch- und
Critisches Lexicon darinnen die Beschreibung des
Erd-Kreises enthalten. 13 Bände. Leipzig, Heinsius,
1744–1750. Folio. Pergamentbände der Zeit mit hs.
Rückenschild. € 9000,–
Erste deutsche Ausgabe. – Einbände etwas fleckig.
Alter Stempel auf Titel. Sehr gutes Exemplar.
Cervantes Saavedra, Miguel de. Leben und Thaten des scharfsinningen Edlen Don Quixote von
la Mancha. Übersetzt von Ludwig Tieck. Neu herausgegeben mit 16 Originalradierungen von Karl
Walser. 4 Bände. Berlin, Bruno Cassirer, 1909. Mit
16 Orig.-Radierungen von Karl Walser. Orig.-Wildlederbände nach Entwurf von Walser mit Rückenschild, blind- und goldgeprägten Deckelvignetten,
Kopfgoldschnitt. € 1500,–
Badorrek-Hoguth A 6. – Als Text wurden die unbeschnittenen Orig.-Druckbögen der 3. Auflage (Berlin, Reimer, 1830–32) benutzt. Hinzugefügt wurden
zusätzliche Titelblätter und die Radierungen Walsers.
– Stellenweise gering fleckig und gebräunt. Schönes
Exemplar.
Dali, Salvador – Dante Alighieri. La Divine Comédie. L’Enfer. Le Purgatoire. Le Paradis. Illustrations de Dali. 3 Teile in 6 Bänden. Paris, Editions d’Art Les Heures Claires, 1963. 4to. Mit 100
farbigen Holzschnitten nach Salvador Dali. Lose
Bogen in Orig.-Umschlag in illustr. Orig.-Kassetten. € 4500,–
Eins von 3900 (GA 4765) num. Exemplaren auf Vélin
de Rives. – Sehr gutes Exemplar.
Bayern – Des löblichen Hauß und Fürstenthumbs Obern unnd Nidern Bayren Freyheiten,
108
von ainem Regierenden Fürsten von Bayren, auff
den andern, gemainem Landt gegeben, vernewt
und bestettigt. Die auch von Kaisern und Königen
zugelassen und Confirmiert sein, jetzt gemehrt und
widerumb getruckt zu München. München, Adam
Berg, 1568. Kl.-Folio. 2 Bll., 237 S., 7 Bll. (das letzte
„Errata“). Mit Titelvignette (Wappenholzschnitt).
Blindgeprägter Lederband der Zeit. € 1200,–
Zweite, wesentlich vermehrte Ausgabe. Die erste Ausgabe von 1514 umfasste 40 Blätter. – Einband mit wenigen Wurmspuren. Mit Marginalien von alter Hand.
Gutes Exemplar.
Frauberger, Heinrich (Hrsg.). N. R. Fränkel’s Uhrensammlung. Text- und Tafelband in 1 Band. Düsseldorf, Schmitz & Olbertz, 1913. Folio. VIII, 65 S.
Mit Porträt des Sammlers, 44 (14 farb.) Tafeln und
64 Textabbildungen. Halblederband der Zeit mit geprägtem Rückentitel, Rückenvergoldung und eingebundenem Orig.-Umschlag. € 750,–
In 200 Exemplaren gedruckt. – Sehr gutes Exemplar.
Hartman, Carl Vilhelm. Archaeological Researches in Costa Rica. Illustrations by J. Cederquist, Photo-Engraver in Stockholm. Stockholm,
Haeggström, 1901. Folio. (10), 195 S. und (176) S.
Tafeltext. Mit 1 Karte, 2 doppelblattgroße Pläne, 87
(21 kolorierte oder teilkolorierte) Tafeln in Photogravüre und zahlreichen Textillustrationen. Orig.
Halbleder mit Goldprägung. (The Royal Ethnograpical Museum in Stockholm). € 1200,–
Erste Ausgabe. – Mit einer Widmung des Autors auf
dem Vorsatz. – Sehr gutes Exemplar.
Helyot, Pierre Hippolyt. Ausführliche Geschichte
aller geistlichen und weltlichen Kloster- und Ritterorden für beyderley Geschlecht, in welcher deren
Ursprung, Stiftung, Regeln, Anwachs, und merkwürdigste Begebenheiten, die aus ihnen entstandenen oder auch nach ihren Mustern gebildeten
Brüderschaften und Congregationen, imgleichen
der Verfall und die Aufhebung einiger, nebst der
Vergrößerung anderer, durch die mit ihnen vorgenommenen Verbesserungen, wie auch die Lebensbeschreibungen der Stifter und Verbesserer hinlänglich vorgestellt, und die besonderen Kleidungen
eines jeden Ordens nebst den Ordenszeichen der
Ritter in vielen Kupfern nach dem Leben abgebildet werden. Aus dem Französischen übersetzet. 8
Bände in 4 Bänden. Leipzig, Arkstee und Merkus,
1753–56. 4to. 12 Bll., LXXXVIII, 486 S., 15 Bll.;
XXIV, 516 S., 10 Bll.; 6 Bll., 542 S., 15 Bll.; 6 Bll.,
542 S., 9 Bll.; 4 Bll., 566 S.; 4 Bll., 522 S., 11 Bll.; 4
Bll., 572 S., 14 Bll.; 4 Bll., 530 S., 13 Bll. Mit 812 gest.
Tafeln. Pergamentbände der Zeit mit hs. Rückentitel. € 5600,–
Erste deutsche Ausgabe. – Gest. Exlibris auf Innendeckel. Nur gelegentlich minimal fleckig. Sehr gutes,
breitrandiges Exemplar in schönen Pergamenteinbänden der Zeit.
Juan, George und Antoine de Ulloa. Voyage historique de l’Amerique Meridionale fait par ordre du
Roi d’Espagne. Ouvrage orné des figures, plans et
cartes necessaires, et qui continent une Histoire des
Yncas du Perou, et les observations astronomiques
& physiques, faites pour déterminer la figure & la
grandeur de la terre. 2 Bände (Band 2 in 2 Teilen).
Mit 2 gest. Frontisp., 2 gest. Titelvignetten, 3 gest.
Textvignetten und 54 teils gefalt. Kupfertafeln mit
Ansichten, Plänen, Karten. Amsterdam et Leipzig,
Arkstee & Merkus, 1752. 4to. 11 Bll., 554 S.; 1 Bl.,
316 S., 3 Bll.; 3 Bll., 309 S., 1 Bl. Mit 2 gest. Frontisp., 2 gest. Titelvignetten, 3 gest. Textvignetten und
54 teils gefalt. Kupfertafeln mit Ansichten, Plänen,
Karten. Marmorierte Lederbände der Zeit auf 5
Bünden mit 2 farbigen Rückenschildern und reicher
-vergoldung. € 3200,–
Erste französische Ausgabe. – Tafelbeschriftung in
Deutsch und Französisch. – Einbände gering berieben.
Große Faltkarte (Tafel 21) etwas knittrig. Stellenweise
minimal fleckig, wenige Tafeln etwas gebräunt. Sonst
sauberes, breitrandiges und recht frisches Exemplar in
schönen zeitgenössischen Einbänden.
Lisch, G. C. F. Mecklenburg in Bildern. 4 Teile in 1
Band. Rostock, Tiedemann, 1842–45. 68, 64, 64, 64 S.
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Erste Ausgabe. – Mit minimalen Bezugsfehlstellen an
Kanten und Ecken. Schönes, innen frisches Exemplar.
(Ludwig Salvator, Erzherzog von Österreich).
Der Golf von Buccari-Porto Ré. Bilder und Skizzen.
Prag, Mercy, 1871. 4to. 4 Bll., 125 S. Mit farblithogr.
Frontispiz, 30 aufgewalzten xylographischen Tafeln,
14 aufgewalzten xylographischen Plänen, 22 Textholzschnitten und 2 beigelegten mehrfach gefalt.
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Erste Ausgabe. – Vorsätze teils gebräunt, stellenweise
gering fleckig, sonst sehr gutes, frisches Exemplar.
Maeterlinck, Maurice. Poesies choisies dans „Serres Chaudes“. Illustrations marginales par Charles
Doudelet. Wien, Verlag Neuer Graphik, Rikola,
1921. 4to. 33 num., 1 unnum. Blatt. Mit 33 kolorierten Lithographien von Chares Doudelet. Orig.Pergamentband mit goldgeprägtem Rückentitel und
Deckelfileten, Kopfgoldschnitt. € 2800,–
Eins von 15 (hier ohne Nummer) vom Künstler handkolorierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Bütten. Der Text der Gedichte wurde von J. Zimpel lithographiert. Druckvermerk vom Verfasser und Künstler
signiert. – Einband wenig gebräunt. Exlibris auf Innendeckel. Unbeschnitten. Gutes Exemplar.
Merian, M. Theatrum Europaeum. Band 12 (1679–
1687). Frankfurt, Merian, 1691. Folio. 1 Bl., 1146
S., 18 Bll., 1 w. Bl. Mit illustr. Kupfertitel, 28 meist
doppelblattgr. oder gefalteten Kupftertafeln mit 31
Karten, Plänen und Ansichten und 33 (von 35) gest.
Porträttafeln. Pergament der Zeit mit hs. Rückentitel. € 3000,–
Erste Ausgabe. – Gutes Exemplar.
Rémond de Sainte-Albine, Pierre. Der Schauspieler. Ein dogmatisches Werk für das Theater. Aus dem
Französischen des Herrn Remond de Sainte Albine.
2 Teile in 1 Band. Altenburg, Richter, 1772. 104; 116
S., 2 Bll. Mit 2 gest. Titelvignetten und 2 gest. Textvignetten. Pappband der Zeit. € 900,–
Erste deutsche Ausgabe des 1747 in Paris erschienenen
Titels „Le Comédien“. – Einband berieben. Innen stellenweise gering fleckig, sonst gutes Exemplar. Selten.
Sonnerat, Pierre. Reise nach Ostindien und China,
auf Befehl des Königs unternommen vom Jahr 1774
bis 1781. 2 Bände. Zürich, Orell, Geßner, Füßli und
Kompagnie, 1783. 4to. XII, 268 S., 1 Bl.; X, 215
S., 1 Bl. Mit 2 gest. Titelvignetten von S. Gessner
und 140 (20 gefalt.) Kupfertafeln von Avril, Desmoulins, Poisson u.a. Spätere Halblederbände mit
2 farbigen Rückenschildern und reicher -vergoldung. € 5500,–
Erste deutsche Ausgabe. – Exlibris auf Innendeckel. In
Band 2 bis S. 60 schmaler Wasserfleck im unteren äußeren Rand. Stellenweise minimal fleckig. Sehr schönes Exemplar.
Sponsel, Jean Louis. Das Grüne Gewölbe zu Dresden. Eine Auswahl von Meisterwerken der Goldschmiedekunst. 4 Bände. Leipzig, Hiersemann,
1925–1932. Folio. 225; 303; 298; 173 S. Mit 263 Abbildungen auf Tafeln, davon 24 farbige. Orig.-Halbleinwandbände mit Rückenvergoldung. € 3900,–
Sehr gutes, tadelloses Exemplar.
Titsingh, M. Mémoires et anecdotes sur la dynastie
régnante des Djogouns, souverains du Japon, avec
la description des fêtes et cérémonies observées
aux différentes epoques de l’année à la cour de ses
princes, et un appendice contenant des détails sur la
poésie des Japonais, leur manière de diviser l’année,
etc. Ouvrage orné de planches gravées et coloriées,
tiré des originaux Japonais. Publié avec des notes et
éclaircissemens par Abel Rémusat. Paris, Nepveu,
1820. XXVIII, 301 S. Mit 6 gefalt. kolor. gest. Tafeln
und 1 gefalt. gest. Tabelle. Roter Halblederband der
Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und -vergoldung. € 4500,–
Erste französische Ausgabe.
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Seiten 54–55 und 68–69 mit Brandloch, wenige Seiten mit Tintenlinien und restaurierten kleinen Rissen, mit leichtem Textdurchschlag. Seiten 228 und
244 mit hinterlegtem Ausriss im Rand, Seite 76–77
leer eingebunden. Einband berieben und bestoßen
mit kleinen Fehlstellen. € 3800,–
Heraldik – Bathory, Sigismund. Wappen mit Unterschrift. 1598. Kolorierte goldgehöhte Federzeichnung. 14 × 18,5 cm. – Knapp beschnitten mit kleinem
Bildverlust rechts, kleine Ausrisse im weißen Rand,
leicht finger- und stockfleckig. € 350,–
Seltenes Geometriebuch, gedruckt nach „Ertz-Herzogliche Handgriffe deß Zirckels und Linials, oder
außerwählter Anfang zu den mathematischen Wissenschafften“ von Anton Ernst Burkhard von Birckenstein, zum ersten Mal 1658 erschienen. Die einzige
Ausgabe mit Text auf Rückseiten der Tafeln. Zahlreiche
Ansichen zeigen Städte und Befestigungen in Ungarn,
Kroatien, Serbien, Slowenien und in der Slowakei. –
Nicht bei Nebehay-Wagner 118. (Siehe die Abbildung)
Das Empfangszeremoniell: Friedrich V. von der Pfalz
1613 mit seiner frisch angetrauten Ehefrau, die englische Königstochter Elisabeth Stuart. Im Hintergrund
Ansicht von Heidelberg. Aus „Beschreibung Der Reiß.
Empfahung deß Ritterlichen Ordens. Volbringung des
Heyraths“ von Tobias Hübner. Unten links signiert
und datiert. – Schefold 24618; Bachmann III, 473.
110
Wappen von Sigismund Bathory (1572–1613) mit Unterschrift „Sigismundus“, datiert 1598 oben.
Heidelberg – Keller, Georg. Berg Heidelberg
Wyblingen. 1613. Kupferstich. Druckplatte: 27,5
× 21,5 cm. – Leichte Faltspuren, mit den Ecken
auf Pappe montiert, unter dekorativem Passepartout. € 550,–
Porträt – Gautier d’Agoty, Jacques Fabian nach
Roslin, Alexander. François Boucher. Um 1760.
Schabkunst. Blatt: 21 × 26 cm, Darstellung: 19,5 × 23
cm. – Bis an den Plattenrand beschnitten, unter
Passepartout montiert. € 400,–
François Boucher (1703–1770) war Maler, Zeichner,
Kupferstecher und Dekorateur des französischen Rokoko und ein Schützling der Marquise de Pompadour.
Porträt ohne Titel von Jacques Fabian Gautier d’Agoty
(1717–1785) nach dem Entwurf von Alexander Roslin
(1718–1793). Gautier d’Agoty wurde bekannt durch
seine detaillierten Anatomiestudien in Schabkunstmanier. Kräftiger dunkler Abdruck. – Thieme-Becker
13, S. 291. (Siehe die Abbildung)
signiert mit zwei Monogrammen, unten datiert 24. Jannuar 1833. Verso Signatur.
Merian, Maria Sybilla. Kakaobaum und Schmetterlinge. Kolorierter Kupferstich. Blatt: 35,5 × 51 cm,
Druckplatte: 28 × 37,5 cm. 1705. – Leicht gebräunt
und kaum stockfleckig. € 880,–
Altkolorierter Kupferstich aus „Metamorphosis insectorum Surinamensium“. (Siehe die Abbildung)
Porträt – Anonym. Friedrich Schiller. 19. Jahrhundert. Lavierte Federzeichnung. 27,5 × 33 cm. –
Rand leicht fleckig mit 3 cm Einriss rechts, kaum
gebräunt, leichte Faltspuren in Ecken. Insgesamt
gut erhalten. € 220,–
Schönes Porträt von Friedrich Schiller nach dem Gemälde von Ludovike Simanowiz (1759–1827).
Porträt – Jordan, Rudolf nach Henning, Adolf (?).
R. Jordan. Geb. 4. Mai 1810. Berlin den 24 Jannuar
1833. Lithographie. Blatt: 24,5 × 30 cm, Druckplatte:
19,5 × 24 cm. – Kaum staubig und fleckig im Rand,
insgesamt gut erhalten. € 220,–
Seltenes frühes Porträt von Rudolf Jordan (1810 in
Berlin – 1887 in Düsseldorf). Jordan war nach der Ausbildung bei Prof. Karl Wilhelm Wach (1787–1845) in
Berlin Student und Meisterschüler an der Kunstakademie Düsseldorf (1833–1840). Danach arbeitete er
bei Friedrich Wilhelm von Schadow (1789–1862) und
Karl Ferdinand Sohn (1805–1867). Ab 1848 hatte er als
Genremaler sein eigenes Atelier in Düsseldorf. Oben
111
Patzer & Trenkle
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Literatur · Kinderbücher · Konstanz / Baden / Bodensee · Luft- und Raumfahrt
Bry, Th. de und J. Th. Collectiones Peregrinationum in Indiam Occidentalem (sog. Große Reisen,
lat. Ausgabe). Tle. 1–5 in 3 Bänden. Frankfurt 1590–
95. Mit 9 gest. Titeln und Zwischentiteln, 1 gest.
Porträt-Vignette, 5 gest. Wappen und 161 (statt 165)
meist halbseitigen Kupfertafeln sowie 5 gefalt. oder
doppelblattgroßen Kupferkarten, alles altkoloriert
und mit Gold gehöht. Ldr. d. 18. Jhdts., berieben
und bestoßen. € 90 000,–
Erste Ausgabe, nur teilweise mit Zeichen des zweiten
Drucks, so bei den 9 Tafeln in Teil 1, dem gesamten 3.
Teil und dem Titelblatt zu Teil 4. Eines der wenigen
Exemplare in prächtigem Altkolorit, allerdings teilweise mit Beschädigungen, besonders in Teil 4 (siehe
Beschreibung der Einzelteile und am Schluss).­Enthält
im einzelnen: Teil 1: (Mariot, Thomas). Admiranda narratio fida tamen, de commodis et incolarum ritibus Virginiae. 1590. Mit gest. Tit., Wappenkupfer, ganzseitigen
Adam u. Eva-Taf., doppelblattgr. Karte, 22 meist halbseitigen Tafeln, 5 ganzseitigen Trachtentafeln. – Titel
und Widmung mit kleinem unterlegtem Einriss, Taf. 13
unten mit etwas Bildverlust beschädigt, bei Taf. 18 größerer Bild- und Textverlust. Teil 2: (Le Moyne, Jacques).
Brevis narratio eorum quae in Florida Americae provincia Gallis acciderunt. 1591. Mit 2 gest. Titeln, 1 Wappenkupfer, 1 gefalt. Karte, 1 Kupfer mit Abbildung der
Arche Noah und 41 (statt 42) halbseitigen Kupfertaf.
– Fehlt Taf. 42. Die Karte unten hinterlegt, etwas be-
112
schädigt und außen bis zum Bildrand beschnitten. Das Textblatt
„Mendae“ a.d. Schluss verheftet
und außen hinterlegt.­Teil 3: (Staden, Hans). Americae tertia pars,
memorabilem provinciae Brasiliae
historiam continens. 1592. Mit 2
gest. Titeln, 2 (1 ganzseitigen)
Wappenkupfern, 1 ganzseitigen
Adam u. Eva-Tafel, 1 gefalt. Karte
und 45 halbseitigen Kupfertafeln.
– Erster gest. Titel an den Rändern
hinterlegt und etwas beschädigt,
Karte unten mehrfach hinterlegt
und leicht beschädigt sowie außen
bis zur Darstellung beschnitten;
einige Kupfer mit kleinen TesaHinterlegungen am Plattenrand.
Zu Beginn einige Blatt lose. Teil
4: (Benzoni, Girdamo). Americae
pars quarta. Sive, insignis et admiranada historia de reperta primum Occidentali India a Christophoro Columbo anno
M.CCCCXCII. 1593. Mit 2 gest. Titeln, 1 Wappenkupfer, 1 gefalt. Karte, 2 nn. Kupfern und 21 (statt 24)
halbseitigen Kupfertafeln. – Fehlen Taf. 22–24. Stark
braun, wasserrandig und brüchig. Die 2 gest. Titel,
Wappen, Karte und 7 Tafeln mit tlw. stärkeren Beschädigungen vor allem in den Rändern, die meist hinterlegt sind.­Teil 5: (Ders.). Americae pars quinta. Nobilis
et admiratione plena Hieronymi Bezoni Mediolanensis secundae sectionis Hispanorum (etc.). 1595. Mit 2
gest. Titeln, großer Porträt-Vignette (Columbus), 1
gefalt. Karte und 22 halbseitigen Kupfertafeln. – Karte
bis zum Bildrand beschnitten, unten etwas beschädigt
und hinterlegt. Taf. 16 zur Hälfte hinterlegt. Letzte Tafeln lose. – Das ganze Werk ist wie stets durchgehend
gleichmäßig etwas gebräunt. Außer den bei den einzelnen Teilen angegebenen Defekten gibt es einige weitere
kleine Randeinrisse, die meist hinterlegt sind. – Sabin
8784; Church 141 bzw. 145, 148, 153, 156; Bibl. Lindesiana S. 105–134. – English description available.
Englisches Photoalbum mit Ansichten aus dem
Südwesten Englands, darunter viele technische und
industrielle Sujets. 27 Bll. mit 79 Originalphotographien in unterschiedlichen Formaten, darunter einige von James Valentine & Co. Ltd. Um 1880. Fol.
Hldr. d. Zt.; bestoßen, gelockert und Rücken an den
Gelenken aufgeplatzt. € 420,–
Erste Ausgabe mit den Original-Photographien (Albumin-Abzüge) wichtiger Gebäude Pompejis sowie der
Rekonstruktionszeichnungen Luigi Fischettis. – Papier
etw. gebräunt u. teils etwas stockfleckig, vorderes fliegendes Blatt an der Unterkante mit Ausriss (ca. 1,5 : 4
cm). Auf eine Tafelrückseite ist eine moderne Ansichtskarte aufgeklebt worden. Innendeckel mit radiertem
Exlibris von Aug(ust) F. Ammann u. gedrucktem Signaturschild.
Plymonth, Hoe Pier
Album überwiegend mit Ansichten aus Devon und
Wales. Von den großformatigen Photographien (6 ca.
20 × 28 cm und 5 ca. 13 × 20 cm ) sind bei 7 jeweils Titel,
Verlagsnummer und die Initialen „J.V.“ einkopiert, offenbar Arbeiten aus dem Verlag James Valentine. Einige andere haben einkopierte Beschriftungen ohne
Verlagsangaben. Auch von denen ohne Beschriftung
im Bild dürfte der überwiegende Teil aus professionellen Photoateliers stammen. Vorhanden sind Ansichten
von Ilfracombe mit Blick auf den Hafen, die Stadt und
die St. Nicholas Kapelle, die Küche des Pump House
Hotel in Llandrindod Wells, in der viele Schinken und
ca. ein Dutzend Schafhälften unter der Decke hängen,
Hoe Pier and Drakes Island in Plymouth (noch ohne
die zentrale Tanzhalle), Saltash Bridge (= Royal Albert Bridge) mit Portal und Gedenkinschrift an Brunel, Szene am Pier in Plymouth (The Barbican), Bideford mit Long Bridge über den River Torridge, Instow
and Appledore, Bideford Bridge and town, Clovelly
(4) und aus der Umgebung Hobby Drive, Gallantry
Bower, Church Rock. Es folgen Ansichten aus Liverpool (Ranelagh Street und Lime Street on May Day)
und eine größere Gruppe von Ansichten aus Swansea (Gesamtansichten, Straßenzüge, Einzelhäuser) und
von den Morfa Copper Works (darunter zwei Innenansichten aus dem Labor), das Eddystone Lighthouse
(der vierte 1882 errichtete Bau), Mumbles Lighthouse,
die White Rock Works und Manure Works (beide zu
Vivian & Sons gehörend) u.v.a. – Die meisten Ansichten
mit Bleistift mit kurzen Bildunterschriften versehen.
Später wurden noch mit Kugelschreiber Verweise auf
die korrespondierenden Seiten in Andrees Atlas hinzugefügt. Die industriellen Ansichten aus Swansea sind
ausgeblichen.
Rolfe, E(ustace) Neville. Pompeji, Past and Present.
Illustrated by photographs of the ruins as they are,
with sketches of their original elevations. London,
Clowes & Sons, 1884. Gr.-8vo. (Rückenhöhe 23,5
cm). Mit 39 auf stärkeres Papier aufgezogenen Original-Photographien (Photograph E. Lauro) antiker
Gebäuderuinen aus Pompeji (18, davon 5 ganzseitig)
sowie von Aquarellen mit Gebäuderekonstruktionen von Luigi Fischetti (21, davon 8 ganzseitig) auf
insgesamt 26 Tafeln. IV S., 1 Bl., 44 S. Orig.-Leinenband mit Gold- u. Farbprägung; etw. fleckig, Ecken
u. Kapitale beschabt. € 850,–
Jupiter Tempel (Kapitol), Pompeji
Schouten, Gautier (bzw. Wouter). Voiage aux indes
orientales, commencé l’an 1658 & fini l’an 1665.
Nouvelle edition, corrigiée et augmentée de figures. Traduit du Hollandois. 2 in 1 Bd. Amsterdam,
P. Mortier, 1708. Kl.-8vo. Mit 2 gestochenen Titeln,
Porträt und 10 meist mehrfach gefalteten Kupfertafeln. 2 Bl., 508 S., 4 Bl.; 1 Bl., 492 S. Ldr. d. Zt. mit
orangefarbenen Rückenschild und reicher Rückenvergoldung; diese jedoch teilweise abgerieben oder
oxidiert, an den Gelenken und Kapitalen mit kleinen
Fehlstellen. € 820,–
Zweite französische Ausgabe; die erste erschien 1707.
Schouten bereiste als Wundarzt im Dienst der Holländischen Ostindien Compagnie (VOC) Indien, Ceylon
und Indonesien. Er lieferte einen bemerkenswert modernen Reisebericht. Die sichere Urteilskraft und hohe
Glaubwürdigkeit, die lebendigen Darstellungen voller
interessanter Details und seine vielfältigen Abenteuer
machen ihn besonders lesenswert. Schouten interessierte sich für Sitten, Gebräuche und Landesprodukte,
besonders auf Java. Er ist selbst dann erstaunlich verlässlich, wenn er die Angaben aus Schilderungen anderer übernommen hat (vgl. Michaud, Biogr. univ.
XXXVIII, 431). In unserer Ausgabe sind die bei Landwehr genannten neun Illustrationen (Tierdarstellungen
etc.) zu einer Tafel zusammengefasst, und es sind ein
Porträt und neun nach der holl. Originalausgabe gestochene Tafeln (dort Taf. 5, 7, 10, 11, 12, 21, 29, 31 und
36; meist Ansichten mit vielen Schiffen) hinzugekommen. – Schönes, nur ganz minimal fleckiges Exemplar.
Eine Tafel „Forteresse de Groamois“ (Vol. 1, S. 95) mit
Einriss und kleinem Loch in einem Falz. – Vgl. Landwehr, VOC 287 (kennt nur die Ausg. 1707 u. 1725 aus
den „Recueil des voyages…“).
113
Musikantiquariat Dr. Michael Raab
Stand 68
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Musik · Noten · Autographen
Furtwängler, Wilhelm. Albumblatt mit eigenhändiger Widmung, Notenzitat und Unterschrift, mit
montiertem Dirigierstab. [Mchn.] 9.VIII. [19]54.
4°, 1 Bl., zusammen mit einem Fotodruck gerahmt.
– Nicht frisch. € 2200,–
Schönes großformatiges Albumblatt für „Frau Romi
Freund!“ mit einem viertaktigem Notenzitat aus Beethovens Neunter Sinfonie (1. Satz, Beginn des 3. Themas). Montiert ein schmaler Dirigierstab aus Furtwänglers Besitz. – Sehr spätes Albumblatt, nur drei Monate
später starb Furtwängler in Baden-Baden.
Winter, Heinrich E. und Felix J. Lipowski. Portraite der berühmtesten Compositaer [!] der Tonkunst. Ites Heft. [Mchn., Stuntz 1816]. Gr-fol.,
10 Bll. Text u. 40 Bll. lith. Abb., Hldr. d. Zt. mit
Blindprg. u. Rü.-Goldprg. Vord. lith. OU mit eingebunden. – Etwas bestoßen, Kapitale stärker. Innen
von sehr guter Erhaltung. € 9500,–
Erste und einzige Ausgabe der großformatigen Porträtsammlung. Sehr frühes Zeugnis der Lithographie.
– Heinrich E. Winters (1788–1825) „Portraite“ sind der
erste große Versuch einer wirklich umfassenden Komponisten-Ikonographie, sie nehmen sowohl dadurch
wie als „Inkunabel der Lithographie“ eine Ausnahmestellung ein. – Der Text ist von Felix Josef Lipowsky
teils aus seinem Lexikon, teils aus anderen Quellen
zusammengestellt. Enthalten sind Kurzbiographien
und Porträts von: Orlando de Lasso, Jean Baptiste Rameau, Joseph Haydn, Peter von Winter, Maria Antonia
Walburga, Joh. Kaspar von Kehrl, Cherubini, Anton
Salieri, Christoph Gluck, Georg Joseph Vogler, F. W.
Marpurg, J. Georg Albrechtsberger, Maximilian Joseph
III., Wolfgang Amadeus Mozart, J. P. Kirnberger, Leonard Paminger, Georg Fried. Haendel, Niklas Jomelli,
Johann von Ferrandini, Florian Leopold Gassmann,
Karl Heinrich Graun, Friedrich Hartmann Graf, Michael Haydn, Maximus Troiani, Ludwig Senfel, Niklas
d’Alayrac, Johann Porta, Carl Fasch, J. Adolph Hasse,
J. Amadeus Naumann, Konrad Paulmann, Karl Cannabich, Carl von Dittersdorf, Georg Benda, Joseph
Graz, Dominic Cimarosa, Herkules von Bernabei,
Johann Sebastian Bach, Johann Christian Bach, Carl
Philipp Emanuel Bach. – Mit Schulpreis-Einband des
Königl. Erziehungs-Instituts für Studierende 1816 in
München, mit blindgeprägtem baierischen Wappen. –
Selten. (Siehe die Abbildung)
Spohr, Louis. Autographes Musikmanuskript des
Liedes „Mitternacht“. [Kassel 1838]. Qu-fol., 7 S. –
Teils lose, leicht angegraut. € 5500,–
114
Eigenhändige Niederschrift des Liedes „Mitternacht“
[WoO 97] nach einem Text von Franz von Dingelstedt,
für Singstimme und Klavier zu vier Händen. Auf der
ersten Seite rechts oben signiert. Mit einer Nachschrift
von Spohrs Frau Marianne, in der diese bestätigt, „daß
dieses Manuskript des Liedes ‚Mitternacht‘ … die eigene
Handschrift meines verewigten Gatten Dr. Louis Spohr
ist“. Der als Komponist, Geiger und Dirigent gleichermaßen berühmte Louis (Ludwig) Spohr (1784–1859)
kann als Haupt der deutschen Geiger-Schule (Violinschule, Wien 1833) betrachtet werden, als Dirigent war
er einer der ersten fortschrittlichen Orchesterleiter, die
einen Taktstock benutzten. – Spohr wirkte von 1822 bis
zu seinem Tode als Hofkapellmeister in Kassel, er war
maßgeblich an der Entwicklung des Kasseler Musiklebens beteiligt, wobei ihm die vokale Musik im Laufe
der Zeit immer wichtiger wurde. In seiner Selbstbiographie schreibt er: So entstanden 1838 manche „seiner
anmuthigsten und beliebtesten Gesangsachen, namentlich der Liederhefte op. 101 und 105…und des bei Paul in
Dresden einzeln herausgekommenen Liedes: ‚Mitternacht‘ von Franz Dingelstedt. Ueber letzteres schrieb
der damals am Gymnasium zu Fulda angestellte Dichter
später hocherfreut an Spohr: ‚Gestern Abend habe ich
Ihr Lied: <Mitternacht> singen hören, und eile, noch
ganz voll dieses Eindrucks, in Gedanken zu Ihnen,
Ihnen mein Entzücken, meinen Stolz entgegen zu bringen. Ich will nicht sage, Sie hätten meine Worte aufgefaßt
– was sind die am Ende? Nein, der Mitternacht selbst
haben Sie die langen, getragenen, heiligen Weisen abgelauscht. Ich beklage zum ersten Male, nicht Techniker zu
sein, um den Enthusiasmus der Kunstverständigen über
Wechsel der Tempi, Tonart etc. zu verstehen, zu theilen;
ich bin eben in Ihrer Kunst nur Naturalist, genieße dies
Product derselben aber doch tiefer und inniger als sie
Alle, weil ich als Poet dabei empfinde! – Und nun keine
Silbe mehr von gewöhnlichem Lob und Dankpsalm! Sie
haben mir eine schöne Stunde gegeben, eine Anregung,
wie ich deren hier ach! nur so selten empfangen kann,
einen Lohn für Erstrebtes, einen Sporn für künftige
Höhe! Sie verstehen mich schon!‘“ (Spohr, Selbstbiographie, Cassel 1861. S. 226f.). – Der Dichter und Journalist Franz von Dingelstedt (1814–1881) war 1836 als
„Hülfslehrer-Gehülfe“ nach Kassel gekommen, wegen
seiner 1838 erschienenen „Gedichte“ jedoch an das
Gymnasium in Fulda strafversetzt worden. 1841 war er
wieder in Kassel, quittierte jedoch noch im selben Jahr
den Schuldienst und wandte sich nach Paris. Nach dem
Erstdruck 1839 bei Paul in Dresden galt das Autograph,
das offensichtlich als Stichvorlage diente, lt. Goethel als
verschollen. – Goethel, S. 235.
Dalí, Salvador – Bokelberg, Werner. Da Da Dali.
Salvador Dali in Bildern von Werner Bokelberg.
Bremen, Schünemann © 1966. 4°, (88) S., verz.
Ohln., Rü.-Goldprg. In ill. Ohln.-Schuber. – Berieben. Schuber leicht bestoßen, rückseitig mit dünner
Tesaspur. € 750,–
Nr. „93“ von 100 der deutschen Erstausgabe, von Dalí
eigenhändig signiert. – „Die Komposition dieses Bu-
ches lag in den Händen von Salvador Dali“. Die großformatigen s/w-Aufnahmen zeigen Dalís Tagesablauf,
die Arbeit mit der seinerzeitigen „Muse“ und mit seiner Frau Gala. – W. Bokelberg (geb. 1937) porträtierte
in seiner Zeit als Stern-Fotograf zwischen 1962 und
1972 zahlreiche Künstler, Musiker und Prominente,
neben Dalí auch Pablo Picasso, Brian Jones, Andy
Warhol, Romy Schneider, Rainer Langhans, Uschi
Obermaier u.a.
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M. Pitt
Amati, S. Relation Und gründtlicher Bericht von
deß Königreichs Voxu in Japonischen Keyserthumb Gottseeliger Bekehrung, und dessentwegen
außgefertigter Ambasciada… Anno 1615. Durch
R.P.F.L. Ludovicum Sotelum und den beygeordeneten Rocuyemon Faxecura (d.i. Hasekura Tsunenaga). Ingolstadt, Elisabeth Angermayer, 1617.
4to. Mit breiter gest. Titelbordüre u. ganzseit. gest.
Porträt. 4 Bll., 292 S. – Angebunden: Englischen
Liebbrinnendten S. Francisci Ordens Relations
Continuation und Fürträffligkeit in nechst außgefertigter Relation von deß Königreichs Voxu in
Japonischem Keyserthumb gottselige Bekehrung.
Ingolstadt 1617. 1 Bl., 109 S. Flex. Prgt.-Manuskriptband d. Zeit. € 12 000,–
VD 17 12:116336V u. 12:116340F; Laures 325–26. –
Erste deutsche Ausgabe von Amatis „Historia del
Regno di Voxu“ (Rom 1615). – Der Beiband war
erstmals 1588 unter dem Titel „Indianischer Religionstandt der gantzen newen Welt, beyder Indien
gegen Auff- unnd Nidergang der Sonnen“ erschienen. – T
­ eilweise gebräunt u. stockfleckig, stellenweise geringe Feuchtigkeitsspur im oberen Bund.
(Siehe Tafel 11)
116
Bommer, J. N. Der Bodensee von seinen schönsten Standpunkten. Überlingen, Bommer, um 1850.
Qu.-kl.-4to. Mit lith. Titel, gefalt. lith. Karte u. 50
lith. Tafeln. IV, 22 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. € 4500,–
Schefold S. 813. – Seltenes Ansichtenwerk mit schönen Darstellungen von Bodman, Bregenz, Friedrichshafen, Kirchberg, Konstanz, Langenargen, Lindau,
Mainau, Romanshorn, Rorschach, Überlingen u.v.a.
– Ansichten gering stockfl., Titel u. Text etwas stärker,
Titel mit altem Stempel. (Siehe die Abbildung)
Flamen, A. Diverses especes de poissons d’eau
douce. (Paris, J. van Merlen, 1664). ­Qu.-kl.-4to.
Folge von 12 num. Kupfertafeln (inkl. Titel).
Mod. Hldr. im alten Stil mit Rückenvergoldung. € 6000,–
Nissen, Fischbücher 55 u. ZBI 1393. – Dekorative
barocke Stichfolge mit Süßwasserfischen an Flussund Seeufern vor fein ausgeführtem landschaftlichen
Hintergrund, darunter Äsche, Barbe, Barsch, Brasse,
Forelle, Hecht, Karpfen, Schleie. Die Folge erschien
als abgeschlossener Teil der „Icones diversorum piscium tum maris tum omnium“ (zus. 67 Tafeln). – Die
Kupfer jeweils im linken Rand auf Papier montiert.
Kunike, A. Malerische Darstellungen aus der Sächsischen Schweitz und den Umgebungen Dresden’s
in Aquatinte Manier auf Stein nach einer neuen
Methode bearbeitet und herausgegeben. Wien,
Kunike, um 1825. Qu.-gr.-fol. 20 lith. Ansichten. Lose in 5 bedruckten Or.-Lieferungsumschlägen. € 9500,–
Sehr seltene Folge aus der bekannten Zusammenarbeit des Wiener lithographischen Verlages Kunike
und seines Steinzeichners F. Wolf. – Anwendung
einer um 1824 von Senefelder in Paris aufgebrachten
Methode, mit Hilfe fein abgestufter Tuschpinsellavierung auf Stein aquatintaähnliche Effekte zu erzielen,
heute „Stein-Lavis“ genannt. Unter den Ansichten 3
von Dresden, Meißen mit Umgebung, Königstein,
Plauen, Schandau, Tharandt sowie Ausflugsziele in
der Sächsischen Schweiz. – Stellenw. etwas stockfleckig. (Siehe die Abbildung)
J. N. Bommer
(Sachs, H.). Drey schöner Historii Von dreyen
Heidenischen mörderischen Frawen. Nürnberg, H.
Wandereisen, 1540. 4to. 4 nn. Bll. HMaroquin. d. 19.
Jh. € 1800,–
VD 16, D 2675. – Erste Ausgabe. – Feuchtigkeitsspuren
in den äußeren Rändern und im unteren Bund.
Saligniaco, B. a. Itinerarij Terre sancte: inibique
sacrorum locorum: ac rerum clarissima descriptio. Lyon, G. de Villiers, 1525. Mit großem Wappenholzschn. auf dem Titel sowie 1 blattgr. u.
10 kl. Textholzschn. 70 num., 9 nn. Bll. (o. d. l.
w.). Blauer Maroquinband von Masson-Debonnelle. € 12 000,–
A. Kunike
Monardes, N. De simplicibus medicamentis ex
Occidentali India delatis, quorum in medicina
usus est. Interprete C. Clusio. Antwerpen, Plantin, 1574. Mit Druckermarke u. 10 tlw. blattgr.
Pflanzenholzschnitten. 88 S., 4 Bll. Blindgepr.
Schweinsldr. d. Zt. € 5000,–
Adams M 1592; Alden-L. 574/37; Arents 18. – Erste
lateinische Ausgabe.
Pitt, M. The English Atlas. Vol. 2 & 3: Description
of the Empire of Germany. 2 Bde. London 1681–
83. Gr.-fol. Mit 2 gest. Porträtfront., 1 gest. Titel
u. 90 (85 doppelblattgr. u. 4 gefalt.) altkol. Kupferkarten. Ldr. d. Zt., etwas bestoßen. € 16 000,–
Koeman I, 1:451.2–3. – Der vollständige Deutschlandteil (unter Einschluss von damals zum hl. Röm. Reich
gehörenden Randgebieten), alle Karten in prachtvollem zeitgenössischem Kolorit. Einige Karten sind
sonst in keinem anderen Atlas zu finden. (Siehe die
Abbildung)
Fairfax Murray 499; Yerasimos 151. – Erste und für
über 60 Jahre einzige Ausgabe. „Full descriptions
are given of Rhodes, Cyprus and the Holy Land…“
(Murray).
(Zurlauben, B. F. D.). Tableaux topographiques,
pittoresques, physiques, historiques, politiques,
moreaux, littéraires de la Suisse. 1 Textband u. 2
Tafelbände in zus. 3 Bdn. Paris, Clousier, 1780 ff.
Gr.-fol. (etwas abweichend). Mit gest. Front. u. 218
Kupfertafeln (inkl. 7 Karten u. Plänen). Dekorative
Lederbände d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung
u. je zwei farbigen Rückenschildern. € 16 500,–
Cohen-R. 1075 f. – Erste Ausgabe. Das bedeutendste französische Illustrationswerk über die Schweiz
mit prachtvollen Ansichten. Der Tafelteil nach dem
Inhaltsverzeichnis in der ursprünglichen Fassung mit
217 Taf. komplett (vorliegend zusätzlich eine Gesamtkarte der Schweiz eingebunden), erst später erschienen einige weitere Taf., so dass der Tafelteil in
seiner endgültigen Form aus 2 Bdn. mit zus. 249 Taf.
bestand (so bei Cohen-R.). – Im vorliegenden Exemplar sind sämtliche Kupfertaf. sorgfältig beschnitten,
die Tafeln mit zwei und mehr Darstellungen (Porträts) sind meist auseinandergeschnitten. Alle Kupfer
sind alt montiert und handschriftlich auf dem weißen
Unterblatt nummeriert. Es fehlt der gest. Titel u. der
Drucktitel zum Text.
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Pan-Presse. Textband und Mappe. Paul Cassirer,
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Lithographien, alle signiert. 4°, Orig.-Pergamentbd.
u. Groß-Folio, Orig.-Pergamentmappe mit goldgepr. Titel in Fileten. € 15 000,–
Mappe A. – Eins von 60 Exemplaren der Vorzugsausgabe in Pergament. – Lithographien auf Japan. – Textband mit dem Besitzvermerk von Heinrich Stinnes. –
Innerhalb dieser Auflage erschien ein Teil in hellgrauer
Seidenmappe; Mappe B wurde in einer Auflage von
150 Exemplaren herausgegeben. – Vollständige Folge
des ersten Mappenwerkes Ernst Barlachs, erschienen
zu den beiden Vorzugsausgaben seines ersten Dramas.
– „His graphic work, whether lithograph or woodcut,
has the monumental and expressive power of his sculpture.“ (Garvey). – Eine Lithographie am Rand etwas
gestaucht, ein Textbll. mit kleinem Stockfleck. – Gut
erhaltenes Exemplar. – Vollständige Folgen der JapanAusgabe in der Pergamentmappe sind äußerst selten.
– Schult 16–46. – Feilchenfeldt/Brandis 5.0.B.2. – Caspers 3.10. – Gottfried Sello. In: Philobiblion IV, 3. S.
204–09. – Garvey 7.
Beckmann, Max. Fastnacht. Kaltnadelradierung.
1922. 32, 2 × 24, 2. auf 53, 7 × 37, 6 cm. Signiert. € 5000,–
Eines von 100 Exemplaren auf Velin, darüber hinaus
wurden 50 Exemplare des Druckzustandes auf Japan
abgezogen. – Mit vollem breiten Rand. – Aus dem
Nachlass von Hans Eckstein (1898–1985, Publizist u.
Designtheoretiker); verso mit Schenkungsvermerk in
Blei von Günther Franke, datiert „Frankfurt, 7. Febr.
31“. In diesem Jahr schrieb Eckstein vor allem für
„Kunst und Künstler“. – Das Motiv des Karnevals sowie
das des Narren ist im malerischen Werk Beckmanns
nicht selten vertreten; im zeitlichen Zusammenhang
sind hierbei die Gemälde „Fastnacht“, das sich heute
in der Londoner Tate Gallery befindet, sowie „Selbstbildnis als Clown“, im Besitz des Wuppertaler Von der
Heydt-Museums, aufzuführen. „Ikonographisch gesehen, gibt es (…) Beispiele solcher Darstellungen. Auf
einem anonymen Holzschnitt von circa 1505, dem ein
Hans Sachs-Gedicht zugrunde liegt, sehen wir auf dem
Boden liegend einen Narren, der eine nackte Frau mit
einer Blume, die Fruchtbarkeit symbolisiert, in sexuelle
Erregung versetzt.“ (Kat. Köln 1984. S. 167ff.). „Im
Verhältnis von Mann und Frau ist eines der wichtigsten
Themen, wenn nicht sogar das eigentliche Zentrum im
118
(bildnerischen) Denken Beckmanns präzise formuliert:
der unüberwindliche und ebenso zerstörerische wie lebensnotwendige Gegensatz zwischen Mann und Frau
als Metapher existentieller Unfreiheit. Als anschauliches
Sinnbild vorbestimmter Bindung an die Materie (…) Es
mag genügen (…) eine oft zitierte Tagebucheintragung
vom 4. Juli 1946 herauszugreifen:“(…) Grenzenlose
Verachtung gegen die geilen Lockmittel, mit denen wir
immer wieder an die Kandare des Lebens zurückgelockt
werden. Wenn wir dann halb verdurstet unseren Durst
löschen wollen, erscheint das Hohngelächter der Götter. – Salz leckst Du, armer größenwahnsinniger Sklave
und tanzt lieblich und unendlich komisch in der Arena
der Unendlichkeit unter dem tosenden Beifall des göttlichen Publikums. Je besser Du’s machst, um so komischer bist Du (…)“ (Carla Schulz-Hoffmann. In Kat.
München 1984. S. 47). – Blatt mit wenigen kleinen bzw.
schwachen Braunflecken, am Blattrand schwach angestaubt. – Hofmaier 231 II B c (von II B d.). – Gallwitz
201. (Siehe die Abbildung)
Mann, Thomas. Gesammelte Werke [in Einzelausgaben]. 11 Bde. Berlin, S. Fischer. 1922–30. 8°, blaue
Orig.-Kalblederbde. mit roten Rückenschildern u.
Goldprägung. € 12 000,–
Erste Gesamtausgabe. – Je eins von 150 Exemplaren der
Vorzugsausgabe auf Hadern-Velin-Papier, alle Bände
mit derselben Exemplarnummer. – Neun Bände im
Druckvermerk vom Verfasser signiert, die zweibändigen Romane „Buddenbrooks“ und „Zauberberg“
jeweils nur im Druckvermerk des zweiten Bandes. –
Druck bei Spamer, Leipzig. – Umfasst folgende Bände:
Buddenbrooks. 2 Bände. – Königliche Hoheit. – Betrachtungen eines Unpolitischen. – Rede und Antwort.
– Novellen. 2 Bände. – Der Zauberberg. 2 Bände. – Bemühungen. – Die Forderung des Tages. – 1933–36 erschienen weitere 4 Bde. der Reihe, jedoch nicht als Vorzugsausgabe. – Einbandgestaltung von K. E. Mende.
– Schnitt und Vorsätze etwas stockfleckig. – Einbände
an Ecken und Kanten vereinzelt mit geringen Bereibungen, Rücken teils ganz schwach geblichen. – Die dunkelblauen Kalblederbände noch in ungewöhnlich guter
Farberhaltung. – Die vollständige Reihe in Vorzugsausgabe ist sehr selten und in dieser guten Erhaltung kaum
auffindbar. – Potempa A1, IV.
Pechstein, Max [Hermann] – Osborn, Max. Max
Pechstein. Propyläen, Berlin. (1922). 245 S., 1 Bll.
Mit 1 Farblithographie, 2 Radierungen u. 1 Holzschnitt von Max Pechstein, alle signiert, sowie 8
Farbtafeln u. zahlr. Textabb. 4°, Orig.-Lederbd. in
-Schuber. – Vorzugsausgabe. € 12 500,–
Erste Ausgabe der ersten umfangreichen Monographie
zu Max Pechstein. – Nummer 6 von 50 Exemplaren
der Vorzugsausgabe mit den 4 signierten Originalgraphiken auf elfenbeinfarbenem Bütten: „Spaziergang“ (Farblithographie), „Beim Haaraufstecken“ und
„Netzeinholen“ (Kaltnadelradierungen) und „Zwei
Köpfe“ (Holzschnitt). – Hier vorliegend sehr frühe
Nummer, die graphischen Beigaben in hervorragenden
Abdrucken: Lithographie in kräftigen Farben, Kaltnadelradierungen in gratigen Drucken mit Plattenton.
– Einbandrücken schwach berieben. – Hervorragend
erhaltenes Exemplar. – Krüger L 383, R 129 u. 132, H
275. (Siehe die Abbildung)
Russische Avantgarde – Burljuk, David, ­Nadezhda
und Wladimir sowie Wladimir ­Majakowski und
Wladimir Tatlin. Trebnik troich. Sbornik stichov i
risunkov. Moskau. 1913. 86 S., 1 Bl. Mit 15 Lithographien der vier Künstler auf Tafeln. 8°, blau-graue
Orig.-Broschur. € 2500,–
Original-Ausgabe. – Erschienen in einer Auflage von
1100 Exemplaren. – Herausgegeben ein Jahr nach Veröffentlichung des ersten Manifestes der russischen Futuristen, die maßgeblich an der vorliegenden Publikation
mitwirkten. – „Das Altarbuch der Drei“ enthält Gedichte und Zeichnungen. Die im Titel des Sammelbandes genannten „Drei“ waren eigentlich vier Dichter, namentlich Chlebnikov, Majakowskji, David Burljuk, der
Herausgeber, und dessen Bruder Nikolaj. Die Gedichte
jedes einzelnen Verfassers werden jeweils mit dessen
Porträt eröffnet. Zwischen die Gedichte sind weitere
Illustrationen verteilt, zwei bei Majakowski u. sieben
bei Burljuk. – Majakowski befasst sich in seinen Texten
mit städtischen Themen in einem kubistischen bzw. kubofuturistischen Stil. – Broschur am Rücken restauriert
und mit kleinen Gelenkeinrissen. Insgesamt gut erhaltenes Exemplar. – Kat. MoMa 54. – Bowlt/Hernad 20.
Ungarische Avantgarde – Kassák, Lajos. Új ­versei.
Wien. 1923. 26 S., 2 Bll. 8°, Halbleinenbd. mit
Kordel­bindung und interessant gestaltetem Vorsatzpapier. – Widmungsexemplar. € 1500,–
Erste Ausgabe. – Eins über die Auflage von nur 29 gedrucktes Exemplar. – Druck in Rot und Schwarz auf
Bütten. – Titelblatt mit eigenh. Widmung u. Signatur,
30. XI. 1962. – „Kassák’s poetry, in particular, maybe
considered revolutionary for Hungarian literature. In
fact, it was Kassák who gave free verse its letters patent
of nobility and he had a considerable influence on several generations of poets and writers (such as Tibor
Déry, to name only the best-known).“ (Georges Daranyi. In: Lajos Kassák y la vanguardia húngara. Valencia 1999. S. 199). – Vordergelenk angeplatz, wenige
Bll. am Rand schwach fleckig. – Insgesamt gut erhaltenes Exemplar der äußerst seltenen Ausgabe. (Siehe
die Abbildung)
119
Antiquariat Rainer Schlicht
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Ladengeschäft während der Bayreuther Festspiele vom 25. Juli bis 28. August:
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Cranach-Presse – Margerie, Pierre de. Éloge de
la Typographie. Allocution prononcée à l’ouverture de l’exposition „Le Salon des Bibliophiles“
à Berlin le XIII. Octobre MCMXXIX. Weimar,
Cranach-Presse für Paris, Editions de Cluny Paris,
1931. Ca. 28,5 × 18 cm. 2 weiße Blatt, 12 (1) Seiten,
mit einer neunzeiligen rot-goldenen HolzschnittInitiale von Eric Gill nach Aristide Maillol, von
Max Goertz handvergoldet und mit Lapislazuli
gehöht, 1 weiße Seite, 1 weißes Blatt. Ziegelroter
Original-Maroquinband auf 5 echten Bünden mit
goldgeprägtem Deckeltitel, einfacher Fileten-Vergoldung auf Deckeln und Stehkanten, zweifacher
Fileten-Vergoldung der Innenkanten und Kopfgoldschnitt. € 3250,–
Müller-Krumbach 53 (mit zwei Abbildungen, S. 158).
Eins von 115 in der Presse nummerierten Exemplaren
auf „Papier de Monval“ mit dem Wasserzeichen ‚Maillol-Kessler‘; Gesamtauflage 129 Exemplare. Druckleitung Harry Graf Kessler und Max Goertz. Satz in der
Jenson-Antiqua mit Spaltenüberschriften in roten Versalien. Müller-Krumbach S. 161 zufolge ist nur bei wenigen Exemplaren die Initiale mit Lapislazuli gehöht,
laut Müller-Krumbach S. 159/161 gibt es auch Exemplare mit der Angabe 170 nummerierte Exemplare und
einer Gesamtauflage von 185 Exemplaren. Der Original-Maroquinband signiert „O. Dorfner – Weimar“.
„Der Druck der Margerie-Rede ist in der ganzen Einrichtung eine kostbare Fassung einer kaum bedeutungsvollen Rede, nimmt aber durch die Art seiner Gestaltung einen Platz zwischen den großen Drucken der
Cranach-Presse ein“ (Müller-Krumbach). Fliegende
Vorsätze wie stets mit Abklatsch vom Ledereinschlag,
hinterer Buchdeckel mit einem kaum sichtbaren Lichtrand. Sehr schönes Exemplar.
Dolomieu, Déodat de. Voyage aux iles de Lipari,
fait en 1781, ou Notices sur les Iles Aeoliennes, pour
servir a l’Histoire des Volcans. Suivi d’un Mémoire
… sur la Température du climat de Malthe … Paris,
Selbstverlag, 1783. Ca. 20 × 12,5 cm. VIII Seiten,
208 Seiten, mit Holzschnittkopfvignette. Brauner
Lederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung,
marmorierten Vorsätzen, Lesebändchen und Rotschnitt. € 1280,–
Erste Ausgabe der geologisch inspirierten Reisebeschreibung des „Vulkanisten“ Déodat Gratet de
Dolomieu (1750–1801), nach dem das Material Dolo-
120
mit (und damit die Dolomiten) benannt sind. Er war
der erste, der Lava und vulkanische Aschen untersuchte
und mit anderen Felsenformationen verglich. Poggendorff I, 588. Kleines Namenskürzel auf dem Titelblatt,
kleine Schabstelle auf dem hinteren Deckel. Hübsches
und außerordentlich wohlerhaltenes Exemplar.
Jagd – Goury de Champgrand, (Charles Jean).
Traité de vénerie, et de chasses. 2 Teile in einem
Band. Paris, Moutard, 1776. Ca. 26 × 20,5 cm. XII
Seiten, 98 Seiten; 2 Blatt, Seite 99–208, 1 Blatt, mit 39
Kupfertafeln. Brauner, marmorierter Kalblederband
der Zeit auf 5 echten Bünden mit reicher Rückenvergoldung, marmorierten Vorsätzen, Lesebändchen
und Rotschnitt. € 2200,–
Schwerdt I, 215. Titelauflage der ersten Ausgabe von
1769. Die schönen Kupfer (gestochen von Louis
Halbou) zeigen neben Jagdszenen auch Geweihe, Fährten, Jagdhunde, Falken etc. Einband minimal berieben.
Schönes, dekorativ gebundenes, vollständiges und fleckenfreies Exemplar.
Schlegel, August Wilhelm. Poetische Werke. 2
Bände. Heidelberg, Mohr und Zimmer, 1811. Ca.
18 × 11 cm. 335 Seiten; 298 Seiten, 1 Blatt Druckfehlerverzeichnis, 1 Blatt Verlagswerbung. Rote Maroquinlederbände der Zeit mit Rücken-, Deckel-,
Steh- und Innenkantenvergoldung, 2 grünen Rückenschildern und Goldschnitt. € 4800,–
Erste Ausgabe. Goedecke VI, 13, 34. Vorzugsexemplar auf starkem Velin. Auf dem ersten Vorsatzblatt
des ersten Bandes eigenhändige Widmung Schlegels an
seine spätere zweite Frau: „An Fräulein Sophie Paulus
vom Verfasser“, auf zweitem Vorsatzblatt eigenhändiges Gedicht: „In’s Reich Sophiens will ich wandern: /
Sie stellt mich rühmlich zu den andern, / Zu Shakespeare, Goethe, Schiller hin; / Sie liest mich wohl mit
zartem Sinn. / Um einen Mantel will ich bitten, / Gar
zierlich aus Papier geschnitten, / Dass meines Ehrenkleides Glanz / Bewahrt sey unversehrt und ganz. /
Kann mein Gehalt den Geist nicht letzen, / Mag doch
der Schein das Aug ergetzen; / Drum, wenn sie selbst
mich nimmt zur Hand, / Strahl’ unverhüllt mein Goldgewand.“ Einbände etwas berieben und fleckig. Breitrandiges Exemplar.
(Leibniz, Gottfried Wilhelm). Essais de theodicée,
sur la bonté de Dieu, la liberté de l’homme et l’origine du mal. Beigedruckt: I. Causa dei. II. Reflexions
leicht berieben. Schönes, dekorativ gebundenes, vollständiges und fleckenfreies Exemplar.
Strauss, Richard. Zweiseitiger eigenhändiger Brief
mit Unterschrift auf Doppelblatt mit gedrucktem
Briefkopf und eigenhändig adressiertem Briefumschlag (Briefstempel 13.6.1930). Garmisch, den
12.6.1930. € 1280,–
An Daniela Thode in Bayreuth. Strauss bietet an, sich
für die Erfüllung Bayreuther Wünsche bei Heinz Tietjen in Berlin einzusetzen. Auf dem Briefumschlag eigenhändiger Vermerk von Daniela Thode für ihre
Schwester Eva Chamberlain (An Eva / bitte noch geheim halten). Umschlag mit Einriss.
Wagner, Richard. Neueste Pudel=Ballade. Eigenhändiges Gedicht-Manuskript mit Unterschrift, datiert Bayreuth 25. Mai 1873. Ca. 28 × 21,3
cm. € 13 800,–
sur l’ouvrage que M. Hobbes a publié en Anglois
de la Liberté, de la Necessité & du Hazard. Amsterdam, Isaac Troyel, 1710. Titelblatt, 26 Blatt, 420
Seiten; Titelblatt, Seite 421–660, 48 Seiten (Seite
47/48 gefaltete Tabelle), 1 Blatt, 99 Seiten. Mit 2 gestochenen Titelvignetten. Halblederbände der Zeit
mit goldgeprägten Rückentiteln, Rotschnitt und
Lesebändchen. € 11 500,–
Erste Ausgabe. Carter-Muir 177. Rückenschilder mit
Fehlstellen, Vergoldung abgegriffen, Rückenkanten beschädigt, Einbände berieben und an den Ecken bestoßen, Vorsätze an den Ecken leimschattig, teils gebräunt
und leicht stockfleckig. (Siehe die Abbildung)
Türkei – Guer, Jean-Antoine. Moeurs et usages
des Turcs, leur religion, leur gouvernement civil,
militaire et politique, avec un abregé de l’histoire
ottomane. 2 Bände. Paris, Coustelier bzw. Merigot
& Piget, 1746–1747. Ca. 26 × 20,5 cm. 2 Blatt, XXIV
Seiten, 453 (19) Seiten; VIII Seiten, 537 (2) Seiten, mit
2 gestochenen Frontispize, einer gestochenen Titelvignette, 19 gestochene Textvignetten, 11 gestochenen Initialen, 25 (4 doppelblattgroße) Kupfertafeln
und 3 gefalteten gestochenen Ansichten. Braune,
marmorierte Kalblederbände der Zeit mit Rückenund Kantenvergoldung, Rotschnitt, Lesebändchen
und Vorsätzen aus Marmorpapier. € 5800,–
Nicht im Wagner Briefe Verzeichnis (WBV). Abgedruckt (mit kleinen Abweichungen und Datum 26. Mai
1873) in dem von C. Fr. Glasenapp herausgegebenem
Band: „Richard Wagner. Gedichte.“ (Berlin, Grote’sche
Verlagsbuchhandlung, 1905, S. 94/95). Glasenapp hatte
offensichtlich Zugriff auf eine Zweitschrift Wagners
vom 26. Mai (dies entspricht auch der Datierung in
Cosimas Tagebüchern). Wagner schrieb das Gedicht
(3 Strophen mit jeweils 8 Verszeilen) für den Grafen
Carl Krockow von der Wickerode (1825–1901), dem
Ehemann von Cosima Wagners Freundin Elisabeth
von Krockow. Krockow war passionierter Großwildjäger und veröffentlichte 1867 das zweibändige Werk
„Reisen und Jagden in Nord-Ost-Afrika 1864–1865.“
Er schenkte Wagner zu dessen 59. Geburtstag ein Leopardenfell (siehe Tagebucheintrag Cosimas vom 22. Mai
1872) und zum 60. Geburtstag einen Pudel, den Wagner
„Putz“ nannte. Diese beiden Geschenke inspirierten
Wagner zu seinem launigen Gedicht. Winzige Beschädigung der rechten oberen und unteren Ecke, horizontale und vertikale Faltspuren (rechts Einriss hinterlegt),
Papier etwas gebräunt. (Siehe die Abbildung)
Erste Ausgabe des ersten Bandes, der zweite Band in
der Titelauflage von Merigot & Piget (ohne die Titelvignette). Enthält neben dem großen, gefalteten Panorama des Serail die doppelblattgroßen Vogelschauansichten vom Hellespont und von Konstantinopel
sowie die Folge türkischer Kostüme und Volksszenen,
gestochen von Cl. Duflos nach F. Boucher und N.
Hallé. Aus dem Besitz von Louis Baron de Poelnitz
(Karl Ludwig von Pöllnitz) mit dessen Namenszug auf
dem Titelblatt. Ansicht des Serails mit alt hinterlegtem
Einriss (unauffällig), Ecken von Band 2 bestoßen, oberes Kapital von Band 2 mit kleinem Einriss, Einbände
121
Antiquariat Schmidt & Günther
Stand 20
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Chagall – Shakespeare, W. The Tempest. Monte
Carlo, André Sauret 1975. Folio. 239 S. Mit 50
(davon 31 ganzseitigen) Orig.-Lithographien v.
Marc Chagall. In Orig.-Kassette. € 12 800,–
Die schönste moderne Ausgabe von Shakespeares Komödie „The Tempest“ mit 50 Orig.-Lithographien von
Marc Chagall. Eines von 250 nummerierten Exemplaren. Der Druckvermerk von Marc Chagall signiert.
Tadellos erhalten
Dada 4 und 5. Anthologie Dada. Paraît sous la direction de Tristan Tzara. Zürich, Mouvement Dada,
Seehof, Schifflande 28. 1919. 4to. 32 S. mit 20 Illustrationen, davon 9 Orig.-Holzschnitte und 2 Lithographien. Auf dem vorderen Umschlag Orig.Holzschnitt von Arp, auf dem hinteren Umschlag
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Die höchst seltene Doppelnummer 4/5 der Dada-Revue. Sehr schönes Exemplar. – Rabe 34. – Dada in Zürich, Nr. 90.
Lasker-Schüler, E. Theben. Gedichte und Lithographien. Frankfurt, Querschnitt Verlag 1923. Kleinfolio. 26 S. Mit 10 signierten Orig.-Lithographien.
Blauer Orig.-Leinenbd. mit geprägter Deckelzeichnung. € 12 800,–
Eines von 200 nummerierten Exemplaren. Sämtliche
Lithographien und das Impressum von der Künstlerin
signiert. Dieses Exemplar zusätzlich mit eigenhändiger
Widmung an Clem Cramer unterzeichnet „der Prinz
von Theben“. Tadellos erhalten. – Jentsch 136. – Lang
217. – Rodenberg 256.
Kirchner – Heym, G. Umbra Vitae. Nachgelassene
Gedichte. München, Kurt Wolff Veralg 1924. 4to.
64 S. Mit 47 Orig.-Holzschnitten. Orig.-Leinenbd.
mit Einbandillustration (Dreifarbiger Orig.-Holzschnitt). € 12 000,–
Kirchners buchkünstlerisches Hauptwerk. Eines der
bedeutendsten illustrierten Bücher des Expressionismus. In 500 nummerierten Exemplaren gedruckt. Sehr
gute Gesamterhaltung. – Dube 759–807. – Lang 175.
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Mann, Th. Der Erwählte. Roman. (New York), S. Fischer 1951. 4to. 313 S. Orig.-Leinenbd. € 4500,–
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als Typoskript in den Vereinigten Staaten von Amerika
122
hergestellt und veröffentlicht, um den amerikanischen
Urherschutz zu sichern. Das letzte große Romanwerk
von Thomas Mann. Sehr selten. – Potempa D 11.1.
Mann, Th. Bekenntnisse des Hochstaplers Felix
Krull. Buch der Kindheit. Wien, Rikola Verlag 1922.
4to. 65 S. Mit 6 signierten Orig.-Farblithographien
von Oskar Laske. Orig.-Kartbd. Mit Rücken- u.
Deckeltitel. In Schuber € 4000,–
Eines von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe, in der
sämtliche Orig.-Lthographien vom Künstler und das
Impressum von Thomas Mann signiert sind. Sehr schönes Exemplar. – Potempa D 12.1.1.
Nietzsche, Fr. Gesammelte Werke. 23 Bde. München, Musarion Verlag 1920–29. 4to. Ca. 7500 S.
Orig.-Pergamentbde. Mit Rückenschildern, zweifachen umlaufenden Deckelfileten u. Kopfgoldschnitt € 6800,–
Eines von 185 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Hadernpapier und in Ganzpergament gebunden. Der Einband wurde von Hübel & Denck,
Leipzig, nach einem Entwurf von Ottomar Starke gebunden. Sehr schönes Exemplar der seltenen Luxusausgabe.
Van de Velde. H. Denkschrift, seine Kündigung
in der Grossherzoglichen Kunstgewerbeschule zu
Weimar betreffend. Weimar, Cranach Presse 1915.
4to. 11 S. Hellbrauner Lederbd. € 5800,–
Äußerst seltenes Dokument zur Geschichte der von
Henry van de Velde 1906 gegründeten Weimarer
Kunstgewerbeschule, bzw zur Vorgeschichte des Bauhauses. Aus dem Vorwort: „Die Schwierigkeiten, mit
denen ich schon seit Jahren zu kämpfen gehabt hatte,
nahmen vom Jahre 1911 einen unerträglichen Charakter an. Im Frühjahr 1914 erfuhr ich, dass der Direktor der Weimarer Kunstschule Prof. Mackensen,
hinter meinem Rücken, in offiziellem Auftrage, einen
Nachfolger für mich zu finden suchte, ohne das ich in
irgend einer Weise von einem beabsichtigten Wechsel
unterrichtet war“.
Architektonisches Skizzen-Buch. Eine Sammlung enthaltend Landhäuser, Villen, ländliche Gebäude, Gartenverzierungen, städtischen Wohngebäuden, Dekorationen innerer Räume, Gittern,
Erkern…., welche zur Verschönerung baulicher
Anlagen dienen und in Berlin, Potsdam und an an-
deren Orten ausgeführt sind. Heft 1–200 (Alles Erschienene). Berlin, Ernst Korn 1853–86. Folio. Mit
insgesamt 1206 teils chromolithographierten, teils
getönten Tafeln. Gebunden in 14 Halblederbdn. d.
Zeit. € 15 000,–
Die komplette Folge mit insgesamt 1206 Tafeln der
seltenen Architekturzeitschrift. Die meist dekorativen
Tafeln, davon zahlreiche farbig, zeigen mehrheitlich
Berliner und Potsdamer Bauten mit ihren Interieurs
von bedeutenden Architekten wie Schinkel, Persius,
Stüler, Schadow, Hitzig, von Arnim etc. Komplett extrem selten.
Buber, M. XXchassidische Erzählungen mit 20
Original-Radierungen von Erich Brauer. Frankfurt, Galerie Sydow (1973). Folio. 93 S. In blauer
Orig.-Leinenmappe. In Orig.-Kassette mit Blindprägung. € 3800,–
Eines von 150 Exemplaren. Mit 20 blattgroßen signierten und nummerierten Orig.-Farbradierungen von
Arik Brauer. Eines der wenigen Exemplare, in denen
sämtliche Originale signiert sind. Brauer verlor während der Edition die Lust und Geduld, und signierte
später nur mehr jeweils einige der Blätter. Tadellos
erhalten.
Corinth, L. Die Nachtwachen des Bonaventura.
Berlin, Propyläen 1925. Folio. 124 S. auf Bütten.
Mit 44 Orig.-Lithographien v. Lovis Corinth,
davon 31 signiert. Blauer Orig.-Maroquinbd. mit
Rücken-, Deckel-, Steh- u. Innenkantenvergoldung. € 6800,–
Eines von 50 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe, der sämtliche Lithographien in einer zweiten
Folge auf Japan beigegeben wurde. Corinth verstarb
während des Signierens, daher blieben 14 Blätter unsigniert. Tadelloses Exemplar. – Müller 704–725.
George, St. Zeitgenössische Dichter. 2 Bde. Berlin,
Bondi 1905. 4to. 223 S. Orig.-Pergamentbde. Mit
Deckeltitel u. Verlagssignet in Gold auf Vorderdeckel. € 5000,–
Eines von nur 6 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf
Japan. Eine der seltensten George-Ausgaben. Tadellos
erhalten. – Raub A 53. – Wilpert/Gühring 20.
George, St. Maximin. Ein Gedenkbuch. Berlin,
Blätter für die Kunst 1907. Folio. 56 nicht paginierte
Seiten. Schwarzer Druck mit roten Titeln auf kaiserlich Japan. Das Bildnis nach einer Lichtaufnahme
von Stefan George. Orig.-Pergamentbd. mit reicher
Vergoldung u. Vollgoldschnitt. € 4800,–
In nur 200 nummerierten Exemplaren erschienen.
Buchkünstlerisch ist das Werk von Melchior Lechter
durchgestaltet. Tadellos erhalten. – Landmann 266. –
Wilpert/Gühring 22. – Raub A 63
Goethe, J. W. v. Goethes Buch Suleika, gefolgt vom
Schenkenbuch. Dem westöstlichen Divan entliehen
und mit vierzehn auf den Stein gezeichneten Farblithographien versehen von Max Peiffer Watenphul.
Ars Librorum, Gotthard de Beauclair, Frankfurt
(1966). Folio. Roter handgebundener Oasenziegenlederbd. Mit Deckelvignette u. Rückentitel. In
Orig.-Halblederkassette. € 2800,–
Eines von nur 20 Exemplaren der Vorzugsausgabe in
Oasenziegenleder. Mit 14 meisterlichen Orig.-Farblithographien v. Max Peiffer Watenphul. Das Impressum vom Künstler u. G. de Beauclair signiert. Tadellos
erhalten.
Hölderlin, Fr. Hyperion oder der Eremit in Griechenland 1797–1799. Darmstadt 1912. 4to. Titel und
zahlreiche Initialen in Gold. 255 S. Schwarzer Orig.Maroquinbd. mit Rückenschild u. Kopfgoldschnitt.
(Signiert Handeinband Fritzsche AG). € 3500,–
17. Druck der Ernst Ludwig-Presse. Eines von 50
Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan und in
Ganzmaroquin gebunden. Tadellos erhalten. – Stürz 17.
– Rodenberg 76. – Sarkowski 745 mit Abb. – Schauer
Bd. II,64–65 mit Abb.
Mann, Th. Unordnung und frühes Leid. Novelle.
Berlin, S. Fischer (1926). 4to. Mit radierter Titelvignette von Karl Walser. 126 S. Orig.-Lederbd. Mit
Rücken- u. Deckeltitel, farbige Deckelillustration,
Kopfgoldschnitt. In Orig.-Schuber. € 2800,–
Erstausgabe. Eines von 300 nummerierten Exemplaren
der Vorzugsausgabe in Leder. Der Druckvermerk von
Thomas Mann und Karl Walser signiert. Mit dem
immer fehlenden Berichtigungsblatt. „Nachdem Thomas Mann den Druckvermerk bereits signiert hatte,
musste wegen technischer Schwierigkeiten bei der
buchbinderischen Verarbeitung der Einband statt in
Pergament in Ganzleder ausgeführt werden.“. Tadellos
erhalten. – Potempa E 29,2. – Bürgin 1,31. – Wilpert/
Gühring 32.
Nolde – Schiefler, G. Das graphische Werk Emil
Noldes bis 1910. Das graphische Werk von Emil
Nolde 1910–1925. 2 Bde. Berlin, J. Bard u. Euphorion Verlag 1911–27. 4to. 313 S. Mit 3 ganzseitigen
Orig.-Lithographien (davon 2 farbig), 4 ganzseitigen Orig.-Holzschnitten u. 57 Orig.-Holzschnitten
im Text. Orig.-Kart- u. Leinenbd. € 12 000,–
Eines von 450 bzw. 520 nummerierten Exemplaren dieser Inkunabel der Buchdruckkunst des deutschen Expressionismus. Die überreiche Ausstattung mit Orig.Graphik, insgesamt 64 Arbeiten von Emil Nolde,
machen dieses Werk zu einer bibliophilen Kostbarkeit.
Tadellos erhalten. Schiefler/Mosel 40–78, 153–164, L35,
L71 u. L77/II.
Le Suréalisme au Service de la Revolution. Directeur André Breton. 6 Bde. Paris, Dépositaire
Librairie José Corti 1930–33. 4to. 258 S. mit zahlr.
Abb. im Text. Und 42 Tafeln. Orig.-Brs. € 4500,–
Vollständige Folge dieser nach André Breton reichsten, ausbalanciertesten und lebendigsten surrealistischen Zeitschrift. Mit Texten von Aragon, Arp, Breton, Char, Dali, Duchamp, Eluard, Max Ernst, Sade
und Tzara. Komplett sehr selten. Tadelloses Exemplar
in Orig.-Broschur.
123
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Deutsche Literatur · Illustrierte Bücher und Pressendrucke · Buchwesen
Klinger, Max. Vom Tode II Theil. Radier-Werk XI.
Bln., Amsler & Rudhardt 1898. 1 Doppelbl. Titel
u. Inhaltsverzeichnis + 12 ORadierungen. OLn.Mappe m. VDeckelverg. Gr. 2°. € 8500,–
1. Ausg. dieser seltenen Folge, deren Entstehung sich
(entgegen den Titelangaben) bis 1910 hinzog. Singer
230–241. Nr. 30 von 100 Expl., auf Japan abgezogen mit
Zwischenblättern u. bedruckten Passepartouts. Drucker waren O. Felsing (Bl. 1, 6, 8, 9, 10) bzw. Giesecke
& Devrient (Bl. 5 o. Druckangabe). Der Mappe liegen 2
zusätzliche Blätter der Folge bei (Bl. 1 u. 6) u. 5 (3 sign.)
weitere Einzelradierungen (u. a. „Philosoph“ u. „Secession“), darunter ein auf Seide gedrucktes, signiertes Exlibris für Oscar Leuschner. Beigefügt Ansichtskarte m.
eigenh. Gruss Klingers an Elsa Asenjeff u. eine (wohl
ebenfalls an sie gerichtete) 16zeil. eigenhändige Mitteilung d. Künstlers. (Siehe die Abbildung)
Blei, Franz. Abbé Galiani. Bern, Wyß 1895. 102 S.
OKt. € 650,–
1. Ausg. der Dissertation d. Verf. Innendeckel m. eigenh. Vermerk d. Verf.: „20 Separatabzüge für den Verfasser von Abbé Galiani’s ‚Dialoge über den Getreidehandel‘ (1770) herausgegeben und eingeleitet von Dr.
Fr. Bl. Bern, K. K. Wyss 1895. Nr. 12“. Druck a. besserem Papier mit geändertem Titel u. ohne das 2seitige
Vorwort. Titel m. eigenh. Widmung d. Verf. „Eduard
Grisebach/ verehrungsvoll/ Zürich, 25.9.1895 d. V.“ Zu
Beginn einige Seiten m. eigenh. Korrekturen bzw. Zusätzen d. Autors.
Büchner, Georg. Leonce und Lena. Bln., Bruno
Cassirer 1910. 48 S., Bandillustr., farbig lithogr.
Titel u. 10 ganzseitige farbige OLithos v. Karl
Walser. Farbig illustr. Or.-Seidenband in Schuber.
4°. € 1475,–
Badorrek/Hoguth A 4; Schauer II,58 (m. Abb.). Breitrandiger zweifarbiger Druck auf unbeschnittenem van
Gelderbütten in 250 Expl., Titelrückseite v. Künstler
signiert.
Fontane, Theodor. Die Poggenpuhls. Bln., Fontane
1896. 176 S. Reichverzierter OLn. € 450,–
1. Ausg. Widmung auf Vorsatz, Vortitel mit altem
Sammlerstempel.
124
Leonhard, Rudolf. Mütter. Dichtungen zu 10 Radierungen von Michel Fingesten. Bln., Vlg. d. Neuen
Kunsthandlung 1920. 38 einseitig bedruckte Bl.,
Bandillustr. u. 10 sign. ganzseitige ORadierungen
(einschl. Titel) v. Michel Fingesten. Illustr. OHPgt.
2°. € 1400,–
1. Ausg. Raabe 188,14; Nechwatal S. 98 (m. Abb.); Lang
65; Jentsch 75 (m. Abb.). Expressionistisches Hauptwerk des Berliner Graphikers, der 1943 im italienischen
Exil starb. Druck a. getöntem Bütten in 100 num. Expl.
Lilienfeld, Rosy. Illustrationen zu Kafka „Die Verwandlung“. 9 lavierte Original-Kohlezeichnungen. 9 Bl.[Frankfurt] 1931. Jeweils ca. 27 × 20,5
cm. € 3500,–
Jedes Blatt unter Passepartout montiert, darunter jeweils mont. eigenhändige Beschreibung u. Signatur
der Künstlerin. Kompletter unveröffentlichter Zyklus
d. Frankfurter Graphikerin, die vor allem mit Illustrationen zu moderner jüdischer Literatur, so zu Bubers
„Legende d. Baalschem“ (Buchausgabe 1935) u. Joseph Roths „Hiob“ bekannt wurde. Vorliegende Folge
ist eine der frühesten künstlerischen Interpretationen
eines Kafka-Textes. 1939 floh die von dem mit Beckmann befreundeten Maler Ugi Battenberg geförderte
Künstlerin in die Niederlande, 3 Jahre später wurde sie
in Auschwitz ermordet. Blattränder jeweils mit einigen
alten Montagespuren. (Siehe die Abbildung)
Rückert, Friedrich. Vom Bäumlein, das andere
Blätter hat gewollt. Geschrieben und bebildert von
Fritz Fischer. Leipzig, im April 1950. 17 nn. S., 10
(7 ganzseitige) Zeichnungen. HPgt. € 750,–
Originalhandschrift des Künstlers in schwarzer Tusche
auf grünem Handbütten, von ihm bezeichnet „Illustrierte Reihe Nr. 1, 6. Fassung“.
Schröder, Rudolf Alexander. Elysium. Ein Buch
Gedichte. Leipzig, Insel 1906. 31 nn. S., 64 (teils
wiederholte) Holzschnittinitialen in rot v. W. Tiemann. Schwarzer Lederband m. reicher Linien-u.
Punktierverg. a. beiden Deckeln, verg. VDeckelvign., Steh- u. breiter Innenkantenverg. u. violetten
Seidenvorsätzen (sign.: Hübel & Denck. Leipzig).
Gr. 8°. € 2500,–
Mozart, Wolfgang Amadeus. Bäsle-Briefe. Bln.,
Euphorion (1923). 57 S. OLed. a. 7 Bünden m.
reicher Deckel- u. RVerg. u. verg. rotem Lederrückenschild, Innenkantenverg. u. Seidenvorsätzen
(sign.: Euphorion Einband Buchb. Meink. Berlin).
Kl. 8°. € 1250,–
Breitrandiger Druck v. Poeschel & Trepte in der Göschen-Antiqua in 1000 Expl. 1 von 12 römisch num.
Expl. der 1. Vorzugsausgabe auf Kaiserlich Japan.
Panizza, Oskar. Eigenhändiger Brief m. Unterschrift. München, 11. April 1893. 4°. 2 S. (35 Zeilen). € 700,–
Auf Briefpapier d. Münchner Verlags Albert. Ausführliche Antwort an einen als „Herr Doctor“ angesprochenen Schriftstellerkollegen über dessen Vorschläge von
Lesungen eigener Werke in München und Berlin. Erwähnt ein Münchner Treffen d. Journalisten-u. Schriftstellervereins u. den früheren Leiter d. „Gesellschaft für
modernes Leben“ Julius Schaumberger. Kündigt Übersendung der „Dämmerungsstücke“ zur Besprechung
an. Bei dem Empfänger handelt es sich eventuell um
O. J. Bierbaum, der damals in Berlin wohnte u. kurz
darauf einen Aufsatz über Panizza in der „Gesellschaft“
veröffentlichte.
Rilke, Rainer Maria (Vorw.). Balthusz. Mitsou. Quarante images. Erlenbach, Rotapfel-Verlag (1921). 16 S. Text (franz.) + 40 Taf. OBr. Gr.
8°. € 2500,–
1. Ausg. Ritzer E36. Seltene Veröffentlichung dieser
Bildergeschichte des 11jährigen Balthasar, Sohn der
Rilke-Freundin Baladine Klossowska, der später unter
seinem Künstlernamen „Balthus“ berühmt wurde. Mit
7seit. Vorwort Rilkes. Vorsatz m. eigenh. Widmung Rilkes an den Kunsthistoriker G. F. Hartlaub, der damals
in Mannheim die Ausstellung „Der Genius im Kinde“
vorbereitete.
1. Ausg. Adolph 7; Sark. 1535. Druck im Auftrag v. A.
W. Heymel bei Poeschel & Trepte in 300 num. Expl. 1
v. 25 Exemplaren d. Vorzugsausgabe auf Pergament.
Druckvermerk v. Verf. signiert. Die Pergamentblätter
wie immer von unterschiedlicher Dicke bzw. Färbung
u. naturfleckig.
Toller, Ernst. Die Rache des verhöhnten Liebhabers
oder Frauenlist und Männerlist. Ein galantes Puppenspiel. Berlin, Paul Cassirer 1925. 64 S., Titel u. 8
(4 ganzseitige) Illustrationen in Originalradierung
v. Hans Meid. OLed. a. 5 echten Bünden m. verg.
VDeckelvign. u. Rücken-, Steh-u. Innenkantenverg.
(sign.: Buchb. Söchting. Berlin). Gr. 8°. € 1250,–
1. Ausg. (gleichzeitig als ‚Volksausgabe‘ mit Reproduktionen der Illustrationen erschienen). Feilchenfeldt/
Br. 194; Bad./Hog. 1.60; Raabe 303,10; Schauer II,91.
Schöner Druck v. J. Hegner in der Walbaum-Kursiv auf
unbeschnittenem Zandersbütten in 120 num. Expl., alle
Graphiken v. Künstler signiert. Vorsatz m. eigenh. Vermerk des Autors (?) „Für Renée Sintenis“.
Walser, Robert. Kleine Dichtungen. Leipzig, Kurt
Wolff 1914. 312 S. Illustr. OPp. (v. Karl Walser). € 1100,–
1. Ausg. Badorrek/H. B 86; Göbel 177. Hrsg. in beschränkter Auflage für den ‚Frauenbund zur Ehrung
rheinländischer Dichter‘ , ab S. 285 mit Satzung u. Mitgliederliste des Vereins. Vortitel v. Verf. signiert.
Werkman – (Luther [,Martin]). Ein Gebet wider
den Türken. ([Groningen,] De Blauwe Schuit 1943).
4 nn. S., mit sechsfarbiger Umschlagillustration v. H.
N. Werkman. Farbig illustr. Or.-Kt. 4°. € 1800,–
(De Blauwe Schuit 28). De Jong 286; Hot printing 43g9. Handdruck von H. N. Werkman in 75 Expl. Letzte
Seite mit Nachwort (in holländischer Sprache) v. F. R.
A. Henkels.
125
Hans-Martin Schmitz
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Alte Kunst aus Japan und China
Kawase Hasui (1883–1957). Farbholzschnitt mit
dem Titel: Ômiya Hikawa kôen (Hikawa-Park in
Ômiya). Format: ôban, Signatur: Hasui; Siegel: Kawase, Verlag: Watanabe Shôsaburô, Datum: Shôwa
5 (1930). Sehr guter Druck in frischen Farben. Vgl.:
Brown, Nr. 207. € 1600,–
Kasamatsu Shirô (1898–1991). Farbholzschnitt mit
dem Titel Shinshû Shirahone onsen. Zwei Frauen
im Becken einer heißen Quelle (onsen) unter freiem
Himmel im Gebirge in Shirahone in der Provinz
Shinano. Format: ôban, Signatur: Shirô; Siegel:
Shirô, Verlag: Watanabe, Datum: Shôwa 10 (1935).
Sehr guter Druck in frischen Farben und tadelloser
Erhaltung. Vgl.: Grund W-26. € 800,–
Tsukioka Yoshitoshi (1839–1892). Farbholzschnitt aus der Serie: Kinsei kyogiden (Biographien
moderner Männer). Titel: Kasagawa Higezô bezwingt mit bloßen Händen einen Ochsen. Format: ôban, Signatur: Kaisai Yoshitoshi hitsu; Siegel
126
Kiri, Verlag: Iseki, Plattenschneider: Ôta Tashichi,
Datumssiegel: 1865. Sehr guter Druck in frischen
Farben. € 300,–
Utagawa Hiroshige (1797–1858). Farbholzschnitt
aus der Serie: Rokujû yoshû meisho zue (Berühmte
Orte der rund 60 Provinzen). Titel: Shimôsa, Chôshi
no hama, Toura (Provinz Shimôsa, der ChôshiStrand, Toura). Format: ôban. Signatur: Hiroshige
hitsu, Verlag: Koshimuraya Heisuke, Zensur: Kinugasa und Murata, Datum: 1853, 8. Monat. Etwas
spätere Ausgabe mit tiefblauem Meer und gelber
Untertitelkartusche. Guter Druck in leicht verblassten Farben. € 720,–
Utagawa Hiroshige (1797–1858). Farbholzschnitt
aus der Serie: Ogura nazorae hyakunin isshu (Vergleich mit den 100 Gedichten aus Ogura). Blatt Nr.
33, Gedicht von Ki no Tomonori (865–905), Szene
mit der Frau aus dem Miidera. Format: ôban, Signatur: Hiroshige ga und blütenförmiges Siegel, Ver-
lag: Ibaya Sensaburô, Plattenschneider: Horitake,
Zensur: Watari, Datum: 1843–45. Sehr guter Druck
in frischen Farben. € 450,–
Torii Kiyomine (1787–1868). Farbholzschnitt aus
der Serie: Imayô gonin bayashi (Fünf modische Musikanten). Frau mit Handtrommel vor blühendem
Kirschbaum. Format: ôban, Signatur: Torii Kiyohime fude, Verlag: Nishimuraya Yohachi, Zensur:
kiwame, Datum: ca. 1835. Sehr guter Druck in leicht
verblassten Farben. € 550,–
Utagawa Toyokuni (1769–1825). Farbholzschnitt.
Drei Damen mit Dienerin vor einem Käfig mit
Pfauen. Format: ôban, mittleres Blatt eines Triptychons. Signatur: Toyokuni ga, Verlag: Nishimura
Yohachi Eijudô, Zensur: kiwame, Datum: ca.
1788/89. Sehr guter Druck in nur leicht verblassten Farben, knittrig, fleckig am unter Rand. Lit.: F.
Succo, Toyokuni und seine Zeit, München 1914, Bd.
2, Nr. 681. € 350,–
Tôkai Kisô ryôdôchû kaihô zukan (Ostmeer und
Kisô [-Straße], Bebildeter Führer beider Reisewege). 1 Bd., komplett, schwarz-weiß-Holzschnitt
(sumizuri), 1 Doppelseite Vorwort und 75 Doppelseiten Text und Illustrationen. Verleger: Suharaya Mohei, Edo, Datum: Bunka 4 (1807). Maße:
16 × 11,4 cm. Einband: Beigegrau, Titelschild ergänzt, mit handschriftlichem Titel: Tôkai Kisô ryôdôchû kaizukan. € 180,–
Sehr bekannter Taschenreiseführer mit fortlaufender
Zeichnung der Wegstrecken mit Bezeichnungen nicht
nur der Poststationen, sondern auch der Dörfer und
Sehenswürdigkeiten. Die Landstraße Tôkaidô (obere
Bildhälfte und mit Nihonbashi beginnend (Ost-WestRoute) und Kisô kaidô (untere Bildhälfte und mit Sanjô
hashi beginnend). Auch andere Reiserouten sind illustriert wie von Nagoya nach Ise, von Ôtsu nach Osaka,
von Urawa nach Nikkô etc. Am Schluss folgen Entfernungen, Preise etc. Das Eingangsbild zeigt den BiwaSee und die Signatur: Hekisui Jin’nyu ga. Die Erstauflage stammt von Meiwa 2 (1765) und die letzte und 6.
Auflage, die sehr verbreitet ist, von Tenpô 13 (1842).
Lit.: Kraft (München) Nr. 532, (Bonn) Nr. 739 und 740.
Bunpô gafu (Bilderalbum des Bunpô). 1 Bd., komplett mit 30 Illustrationen von Kawamura Bunpô.
Holzschnitt, schwarzer keyblock mit wenig Hellblau und -braun. 2 Seiten Vorwort, datiert hinoto u
(1807) und sign.: Jisshû Taira Mitsutane; Titelseite:
Seikô (Ein Herz voller Adel und Reinheit), sign.:
Kensai, (Matsumoto Kensai (1768–1832). Verleger:
Yanagihara Kihei, Osaka; Yoshida Shinbei, Kyoto,
Datum: Bunka hinoto u (1807). Erstausgabe. Maße:
25,3 × 15,6 cm (Originalmaße 25,7 × 17,9 cm). Einband: graublau mit geprägtem Achteckmuster; Titelschild: Bunpô gafu zen. € 320,–
Das Buch ist ein Meilenstein im Œuvre des Kawamura
Bunpô (1779–1821). Es ist im Format größer als was er
bis zu dem Zeitpunkt geschaffen hat. In diesem Werk
zeigte er das ganze Spektrum seines Schaffens und die
drei Themen der Literatenmalerei: die Landschaft,
Blumen und Vögel sowie Figuren. Das Buch trug zu
seinem Ruhm als Maler bei und popularisierte seinen
Stil. Lit.: Ellis Tinois, Kawamura Bunpô, Artist of Two
Worlds, Leeds 2004, S. 12–13 und 44–45. Das Exemplar
wurde aufgeschnitten und liebevoll restauriert, wobei
die dünnen Partien der Ränder weggeschnitten wurden.
Photoalbum – 50 bis auf wenige Ausnahmen
handkolorierte Albumin-Abzüge, montiert auf
25 Kartonblatt. Darstellungen von Nagasaki, der
Inlandsee, Kobe, Kyoto und Yokohama. Fast alle
Photos sind im Negativ numeriert und betitelt. Ca.
20,5 × 26 cm. Leporello. Albumdeckel aus Holz, dekoriert in rotbraunem yozakuranuri (wörtl. Nächtliche Kirschblüten-Lack) auf der Vorderseite mit
zwei Reihern in einem Iristeich und Kirschblütenzweige, im Hintergrund der Berg Fuji; auf der
Rückseite mit Kirschblütenzweigen. Gesamtmaße:
27,2 × 35 cm. Japan. Ca. 1890/1900. € 2500,–
Das Album stammt mit großer Wahrscheinlichkeit von
einem deutschen Handlungsreisenden, dessen Aufenthalt in Japan sich anhand der Photos ablesen läßt. Von
Nagasaki scheint er mit dem Schiff durch die Inlandsee
nach Kobe gereist zu sein, von wo aus, er Ausflüge zum
Nunobiki-Wasserfall und in die ehemalige Kaiserstadt
Kyoto machte. Dann fuhr er weiter nach Yokohama.
Interessant sind die Aufnahmen des German Club und
verschiedner Hotels, und der Häfen von Nagasaki,
Kobe und Yokohama.
127
Antiquariat Hanno Schreyer
Stand 15
Inhaber Georg Schreyer
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Paris
Die Statt Paris ettlicher maß figuriert und contraFehtet nach jetztiger Gelegenheit. Holzschnitt aus:
Seb. Münster, Cosmographie. Deutsche Ausgabe,
1550–1569. Ca. 27 × 32,5 cm. € 680,–
Boutier, Les plans de Paris des origines (1493) à la fin
du XVIIIe siecle. Paris 2002.Nr.5,II. – Breitrandiges
Exemplar.
Carte Topographique des Environs & du Plan
de Paris … par Delagrive. (Nürnberg, Homann
Erben), 1739. Kolorierter Kupferstich. Ca.50 × 58,5
cm. € 580,–
Boutier 220 B. – Nur minimal die Seine und einige Gebäude ankoloriert.
Paris – Paris. Gesamtansicht. Kupferstich (von
Johann Christoph Hafner (1668–1754) von zwei
Platten gedruckt. (Augsburg), um 1740. Ca. 27 × 65
cm. € 980,–
Nicht bei Boutier! In Anlehnung an die Ansicht von
F.B. Werner gestochen. Unten französisch-deutsche
Legende (1–47) und mittig „N.32“. – Fachmännisch
angerändert u. unten kl. Textverlust rest. Selten.
Paris – Paris. Gesamtansicht. Kupferstich von Ringle nach F.B.Werner. Augsburg, Engelbrecht, um
1740. Ca. 20 × 30 cm. € 480,–
Boutier 225. – Mit franz.-deutscher Legende. Montiert.
Le Plan de Paris, ses faubourgs et ses environs
…Gravé par Matthieu Seutter à Augsbourg,
128
(1741–1757). Kolorierter Kupferstich. Ca. 50 × 58
cm. € 1450,–
Boutier 194, C. – Mit französisch-deutschen Erläuterungen.
Le Plan de Paris, ses faubourgs et ses environs …
Gravé par Matthieu Seutter à Augsbourg. (Unten:
Anjezo im Verlag Tobias Conrad Lotter, Geogr. in
Augsburg, (1757–1777). € 1250,–
Boutier 194 D – Spätere, unveränderte Ausgabe bei
Lotter. – Breitrandig und unbeschnitten.
Nouveau Plan Routier de la Ville de Paris avec
ses nouveaux accroissemens à l‘usage des etrangers,
commercants, negociants, banquiers et autres. Paris,
Crepy, 1775. Grenzkolorierter Kupferstich von drei
Platten gedruckt. Gestochen von Chambon und
Vallet. 63 × 95 cm. € 1650,–
Boutier 309. – Verzeichnet neben den Straßen, Plätzen,
Quais etc. auch 8 öffentliche Bibliotheken. Außerdem
wird ein kurzer Abriss der Stadtgeschichte gegeben. –
Faltspuren und kl. Restaurierungen.
Plan Geometral de Paris et ses Fauxbourgs,
dressé par Robert de Vaugondy, corrigé et etendu
jusqu’aux nouvelles Limites par Delamarche … An
1797. Kupfer­stich. Ca. 65 × 95,5 cm. € 950,–
Boutier 326 B. – Mit kleiner Insetkarte des Departement de la Seine. – Leichte Falt- und Gebrauchsspuren.
Nouveau Plan Routier de la ville et faubourgs.
Paris Divisé en douze mairie. Annee 1806. Paris,
Journeaux l’ainé. Ca. 54,5 × 77 cm. Grenzkolorierter
Kupferstich. € 580,–
Am Rand Verzeichnis der Straßen, Plätze, Märkte
und Gefängnisse. Faltspuren u. kl. Mängel fachmännisch rest.
Plan Routier de la Ville et Fauxbourgs de Paris
divisé en 12 municipalites 1809. Paris, Jean. Grenzkolorierter Kupferstich. Ca. 56 × 80 cm. (Falt- u. Gebrauchsspuren). € 450,–
Nouveau Plan Routier de la Ville et Faubourgs.
Paris Divisé en Douze Mairies. Annee 1810. Paris,
Journeaux L’ainé. Grenzkolorierter Kupferstich.
Ca. 54 × 77 cm. € 420,–
Am Rand Verzeichnis der Straßen, Plätze etc. wie
zuvor. – Faltspuren. Kl. Fehlstelle im Straßenverzeichnis.
Plan Routier de la Ville de Paris et de ses Faubourgs. … Divisé en 12 mairies municipales et par
quartier. Revu et corrigé par A. Martin. Paris, Esnault le jeune, 1815. Grenzkolorierter Kupferstich.
Ca. 53,5 × 77 cm. € 380,–
Mit Verzeichnis der Straßen am Rand. – Faltspuren u.
rest. Einrisse.
Plan Routier de la Ville de Paris et de ses faubourgs. … Divisé en 12 mairies municipales et par
quartier. Revu et corrigé par A. Martin. Paris, Esnault le jeune, 1818. Grenzkolorierter Kupferstich.
Ca. 53,5 × 77 cm. € 450,–
Mit Verzeichnis der Straßen am Rand. – Leicht angestaubt.
Nouveau Plan Routier de la Ville de Paris en 1828.
Orné de ses principaux monuments. Paris, Le Roi.
Grenzkolorierter Kupferstichplan umgeben von 28
Randansichten. Ca. 70 × 90 cm. € 850,–
Monumentaler Plan! – 1 rest. Einriss. Faltspuren.
Nouveau Plan Routier de la ville et des Faubourgs
de Paris … Divisé en XII arrondissemens municipaux ou mairies et subdiviséen 48 quartiers. Par
Monsieur Maire. Paris, Godet, 1829. Grenzkolorierter Kupferstich. Ca. 64 × 96 cm. (Falt- u. Gebrauchsspuren). € 580,–
Plan Routier de la Ville de Paris, divisé en douze
Arrondissemens. Paris, Danlos, 1835. Grenzkolorierter Kupferstichplan umgeben von 18 Randansichten. Ca. 57 × 82 cm.(Faltspuren u.leichte
Gebrauchsspuren) € 590,–
Panorama de Paris a vol d’oiseau vue du palais de
l’industrie. Kolorierte Lithographie von Monthelier. Paris, Wild, um 1850. 37,5 × 55,5 cm. (Einriss
rest.) € 680,–
Paris. (Plan). Westliche und östliche Hälfte. (Hildburghausen), Bibliographische Institut, um 1850.
Stahlstich. Ca. 41 × 55 cm. Aus Meyer’s Handatlas.
(Leicht stockfl.) € 360,–
Nouveau Plan de Paris Fortifié. Publié par P. Marie
et A. Bernard. Paris 1855. Kolorierter Stahlstich.
Ca. 59 × 86 cm. € 560,–
Mit den Paris umgebenden Befestigungsanlagen sowie
kleinen Ansichten und einem Straßenverzeichnis. –
Falt- und Gebrauchsspuren.
Versailles – Plan de Versailles dedié a Monseigneur Le Comte de Noailles … par Hervet, 1768.
Paris, Robert et Versailles, Blaizot. Kupferstich. Ca.
47,5 × 51 cm. (Leichte Gebrauchsspuren. Bis zum
Plattenrand beschn.) € 480,–
Versailles – Chateau de plaisance le plus delicieux.
Altkolorierter Kupferstich von Mathias Seutter
(1678–1757), Augsburg. Ca. 50 × 58 cm. € 850,–
Mit französisch-deutscher Legende.
Versailles – Plan de la ville , du chateau et du parc
de Versailles, avec les palais et jardins du Grand et
Petit Trianon. Par Charles Picquet. Paris 1821. Kupferstich. Ca. 59 × 91 cm. € 1450,–
Monumentaler, detaillierter Plan. Breitrandig und unbeschnitten.
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Hellmut Schumann
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1587) Giovio Adaption enthält Biographien von der
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1922 u. 1985 entstanden. 1102 Werke sind beschrieben und abgebildet. Alle Bände liegen hier in der orig.
französischen Textversion vor. – Mourlot 281–292,
391–402, 577–578, 729–730. (Siehe Abbildung oben)
Demidoff, Anatole v., Fürst von San Donato.
Voyage dans la Russie méridionale & la Crimée par
la Hongrie, la Valachie & la Moldavie exécuté en
1837…par MM. de Sainson, Le Play, Hout, Léveillé,
de Nordmann, Rousseau et du Ponceau. Dédié à Sa
Majesté Nicolas Premier, Empereur de toutes des
Russies. Dessiné d’après nature et lithographié par
(Auguste) Raffet. Mit 100 getönten Lithographien
auf China, von Auguste Raffet und abgezogen von
Auguste Bry (einschl. zusätzlichem lith. Titel, sowie
9 weitere lith. Zwischentitel), alle mit den ursprünglichen Seidenpapieren. Vortitel, illustr. lithogr. Titel
gegenüb. gedr. Titel mit Verzeichnis d. Tafeln verso
nummeriert 1–100. 2 unn. SS. (Vortitel), SS. 3–64
mit detaillierter Beschreibung der Tafeln 1–87 (keine
Beschr. zu den restl. Taf. gedruckt, so vollständig).
Gr.-folio (530 × 350 mm). Schw. HChagrin d. Zt.
Mit RVergoldung. ExLibris. Paris, Gihaut frères,
(1837–1848). € 17 500,–
Erste Ausgabe einer Expedition durch Ungarn, dem
südl. Russland und der Krim. Der Rückweg führte
über Konstantinopel und Smyrnia. Abgebildet werden
Armenier, Kosaken, Zigeuner, Juden, Tartaren, Türken,
u.v.a. bei ihrer Berufsausübung, oder auch in Tracht od.
Uniformen vor zugeordneter Landschaft und deren
exotischen Architektur. – Brunet II, 583; Vicaire III,
167; NBG 13/14, S. 559 & NBG 25/26, S. 578; vgl. Atabey 337 (spät. Ausg.); nicht bei Blackmer.
Murer, Heinrich. Helvetia sancta, seu paradisus
sanctorum Helvetiae florum; Das ist ein Heyliger
lustiger Blumen-Garten unnd Paradeiss der Heyligen; Oder Beschreibung aller Heyligen, so von anfang der Christenheit, biss auff unsere Zeit in Heyligkeit dess Lebens, nicht allein in Schweitzerland,
sondern auch an angräntzenden Orthen geleuchtet.
Mit gest. Titel, Drucktitel mit gest. Vign., 39 ganzs.
Kupfer und 4 kleinere Illustrationen im Text, gest.
nach Hans Asper u.a., von Rudolf Meyer. 6 unn.
Bll., 432 SS., 2 Bll. Register. Folio. Pgmt. d. Zt. (neu
aufgebunden, etw. besch.). Luzern, David Hautt,
1648. € 2000,–
Erstausgabe dieser berühmten Illustration und wichtiges Quellenwerk zur Hagiographie der Schweiz, welches bis ins späte 18. Jhdt. zahlreiche Auflagen erlebte.
Das prächtigste Druckwerk der Schweiz z. Zt. des 30jähr. Krieges wurde von Hans Asper (1592–1655?) illustriert und v. Rud. Meyer (1605–1638) gestochen. J.
H. Murer (1688–1638) verfasste das Werk ohne konfessionelle Animosität zur Erbauung und Stützung des
im Dreissigjährigen Krieg schwer angefochtenen Glaubens. Mancher seiner Heiligen wurde von den mit kritischer Strenge vorgehenden Bollandisten freilich in die
Legende verwiesen. – Vgl. Haller III, 1520; Barth 22516
(Ausg. 1751); Feller/Bonjour 392; Heimbucher I, 388.
(Rüxner, Georg und Johannes von Francolin).
Thurnierbuch. Von Anfang, Vrsachen, Vrsprung
vnd Herkommen, der Thurnier im heyligen Römischen Reich Teutscher Nation, …von Keyser
Heinrichen dem ersten…biss auff Keyser Maximilian den andern … von neuwem zusammen getragen, mit schönen neuwen Figuren … zugericht
… (Und:) Thurnierbuch: Wahrhaffte Beschreibung
aller kurtzweil vnd Ritterspil, so … Maximilian,
König zu Beheym, … Herrn Ferdinand, erwehlten Römischen Keyser … zu … wolgefallen, vnd
zu frölicher Ankunfft … in … Wien … lassen
halten (von Hans von Francolin). (Und:) Des Allerdurchleuchtigste(n) Grossmechtigsten Keyser
Carols dess fünfften … fröliche … Ankunfft gen
Bintz, den 22. Augusti dess 1549. Jars … 3 Tle. in 1
Bd. Erster Titel in Rot und Schwarz. Mit 2 Holzschnitt-Kopfstücken, 2 doppelblattgr. HolzschnittTafeln (wiederholt), 122 fast halbseitigen Textholz-
schnitten (mehrere wiederholt), 2 kleinen und 2
grossen Holzschnitt-Druckermarken (wiederholt)
und gegen 290 Holzschnitt-Wappen. 6 unn. Bll. (2
weiss), CCXXXVI Bll., 3 unn. Bll. Register, 1 weisses Bl.; 4 unn. Bll., LXIV Bll., Bll. (LXV)-LXXXI.
Kl.-folio. Pgt. d. 19. Jhdts. mit rotem Rückenschild.
Aus der Bibliothek C. Fairfax Murray. Frankfurt
am Main, (Georg Rab für Sig.(mund) Feyerabend),
1566. € 7100,–
Erste Ausgabe des berühmten Turnierbuches mit Jost
Ammans eleganten Holzschnitten und mit Francolins
Anhang. Der erste Teil umfasst die Beschreibung von 36
Turnieren des Reiches, welche in verschiedenen Städten Deutschlands und der Schweiz vom 10. bis zum
15. Jahrhundert abgehalten wurden, sowie Namen und
Wappen aller daran beteiligten Edelleute. Das zehnte
Turnier fand 1165 in Zürich statt, das einundzwanzigste
in Schaffhausen im Jahre 1392. Weiter enthalten sind
Francolins Beschreibungen der Festivitäten und Turniere, welche in Wien vom 2. Mai bis zum 24. Juni 1563
stattfanden, und der Feier zum Einzug Karls V. in Bintz
am 22. August 1549. Das Buch gilt als authentische
Quelle zur Geschichte des Rittertums, zur Heraldik, zu
Gebräuchen und Kostümen des deutschen Turnierwesens. Ammans künstlerisch hochstehende Holzschnitte
sind vor allem bemerkenswert für ihre korrekte Darstellung von Gewändern und Rüstungen, was den Wert
des Werkes als geschichtliche Quelle erhöht. Mehrere
Holzschnitte tragen Ammans Monogramm, einige sind
mit dem Monogramm HB und einem Messer signiert
und werden Hans Bocksberger zugeschrieben. – VD
16 R 3544; STC, (German), 760; Adams R-877; Becker
8; Fairfax Murray, (German), 374 (dieses Exemplar).
Wagner, Daniel. Pharmaceutisch-medicinische
Botanik, oder Beschreibung und Abbildung aller
in der K.K. Oestereichischen Pharmacopoe vom
Jahre 1820 vorkommenden Arzneypflanzen, in
botanischer, pharmaceutischer, medicinischer, historischer und chemischer Beziehung… 2 in 1 Bd.
Mit 249 zeitgen. kolorierten Pflanzendarstellungen
auf Taf. in lithogr. Umrisszeichnung nach Ignaz
Strenz(e)l, alle in frischen Farben gehöht von „Herr
Corrector Reindl und sein Sohn Mathias“. 2 gedr.
Titel, 3 Bll. Dedikation und Vorwort, 215 (statt 216)
num. Erläuterungsblätter zu den Tafeln einschl.
Index lat. u. dt. am Schluss. Imperial-folio (462 × 362
mm). Zeitgen. HLdr. Wien, Ferdinand Ullrich für
den Verfasser, 1828–1829 (–1830). € 35 000,–
Erste und einzige Ausgabe dieses Monumentalwerkes über die Flora Oesterreichs und der angrenzender
Länder. In 21 Lieferungen über die Jahre in sehr kleiner Auflage erschienen. Die prächtigen, in leuchtenden
Farben vorliegenden Tafeln – im Stil des grossen Wiener
Künstlers N. J. Jacquin – sind wohl die schönsten Arbeiten des Blumenmalers Ignaz Strenzel (1786–1832).
Daniel Wagner (1800–1890) war Apotheker in Pressburg. – Es fehlt das typogr. Erläuerungsblatt 83. – Nissen, BBI, 2091 (auch 215 Bll.); Pritzel 9899; Kanitz, Versuch einer Geschichte der ungarischen Botanik (1865),
182; Brunet V, 1398. (Siehe Tafel 12)
131
Antiquariat Seidel + Richter
Stand 28
Inhaberin Kerstin Seidel
Grüner Winkel 10 · 16798 Fürstenberg/Havel
Telefon +49 (0)33093 61 18 70
E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariatberlin.com
Bibliophilie · Geschichte · Graphik · Kunst und Literatur
Biblia latina. Biblia sacra vulgata editionis. Sixti
V. Pont. Max. Iussu recognita. Venedig, Giunta &
Baba, 1648. M. Kupfertit. u. 233 Textholzschn. 11
Bll., 936 S. 23 (statt 24) Bll. Index. Ldr.d.Zt. m. farb.
RSchild. (berieben bzw. etwas beschabt, vord. Gelenk schwach, Vors. alt beschriftet, tlw. etwas gebräunt bzw. braunfl.,tlw. schwacher Wasserrand
im unteren Drittel, 3 S. m. kl. Einriss; S. 255/56 v.
Fachmann hinterlegt bzw. angesetzt) € 900,–
Nicht bei Darlow-Moule. Zweispaltig gedruckter Text
m. Holzschnitten aus einer früheren Edition. – Für das
Alter recht gut erhaltenes Exemplar mit den vielen tlw.
recht kräftigen Holzschnitten.
Boccaccio, Giovanni. Der Decamerone. Dt.v.
H.Conrad. 5 Bde. München u. Leipzig, Hans von
Weber, (1912–1913). M. 110 Gravüre-Kupfertaf. u.
zahlr. Vign. nach Eisen, Boucher u. Gravelot nach d.
Ausg. v. 1757. Rotbraune, geglättete OMaroquinbde.
m. reicher RVergold., grünem RSch., Deckelbordüren, Innenkantenfileten u. Kopfgoldschn. (sign. Carl
Sonntag).Exlibr.a. Vors. u. an d. Vorsatzbl.-rändern
etw. gebräunt, sonst schönes Exempl. Nr. 63 v. 100
Exempl. d. Luxusausg. € 1400,–
Hayn/G. IX,72 – Vorzugsausg. für „Die Hundert“ auf
van Geldern-Bütten m. „Boccaccio“ als Wasserzeichen,
in dekorativen Meistereinband.
Braque, G. – Saint-Pol-Roux (d. i. P. P. Roux).
Aout. Paris, L.Broder, 1958. 4°-quer. M. 4 (davon 2
farb.) Orig. – Radierungen v. Georges Braque (Frontispitz m. Umrahmung in Bister, d. Rad. auf S. 31
in Blau.) 41 S., 7 Bll. Lose Bogen in OUmschlag u.
132
OLwd.-Kassette. Nr. 40 v. 120 (GA 140) Exempl.,
v. Künstler signiert. € 5400,–
Erschien in d. Rhe. „Collection Ecrits et Gravures“ als
7.Bd. – The Artist and Book 41; Hofmann XXIV; Vallier 135. – G.Braque (1882–1963), gilt neben Picasso als
Begründer des Kubismus. Saint-Pol-Roux (1861–1940
v. dt. Soldaten getötet), Dichter d. franz. Symbolismus.
Obiges Werk enthält 6 seiner Gedichte. vgl. Wilpert,
Lex. d. Weltlit. 1167. (Siehe die Abbildung)
Browne, Irving. Ballads of a Book-Worm. Being a
rhythmic record of thoughts, Fancies & Adventures
A-Collecting. East Aurora, The Roycrofters, 1899.
M. handkoll. Titel u. Kapitelanfangsbuchstaben. 120
S. OLwd. m. dopp. farb. RSch. u. Kopfgoldschn. (zu
Beginn etw. fleckig u. Bindung locker). Nr. 293 v.
850 Exempl. v. Elbert Hubbard signiert. € 100,–
Elbert Grenn Hubbard (1856 Bloomington/Illinois
– 1915 im Atlantischen Ozean beim Untergang des
Dampfers „RMS Lusitania“ vor d. indischen Küste),
amerikan. Schriftsteller, Philosoph u. Verleger. Begründer des Roycroft Movement, der amerikan. Form
der Arts and Crafts Bewegung. 1895 gründete er in
East Aurora die Roycroft-Gesellschaft und den Verlag
Roycroft Press.
Dibdin, Thomas Frognall. Reminiscences of a literary life. (Bd. 2 m. Untertit.: With anecdotes of
books, and of book collectors). 2 Bde. London, J.
Major, 1836. M. 10 Stahlstichtaf. (davon 1 Portr.).
XXXII, 982 u. 44 S. HLdr. d. Zt. m. RVergold. (v. J.
Carss, Glasgow). Bd. 1 tlw. fleckig u. gebräunt. Erste
Ausgabe. € 680,–
Bigmore/Wyman I,172 – Th.F. Dibdin (1776–1844), berühmter engl. Bibliograph, gab zahlr. Bibliographien u.
Werke zur Literatur heraus, hier seine Autobiographie,
die auch viele Bibliotheken und Sammler beschreibt.
Elisabeth von England – Let, Gregor. Historia
overo vita di Elisabetta Regina d’Inghilterra. Della
per Sopranome la Comediante Politica. 2 Bde. Amsterdam, A.Wolfgang, 1693. 8°-kl. M. 38 Kupfertaf.
u. 20 ganzs. Kupfern im Text. 12 Bll., 552 S., 12
Bll. u. 586 S., 12 Bll. Etw. späterer Ldr.m. reicher
RVergold.u. dopp. RSch. (Etw. berieben u. bestoßen, einige kl. Wurmgänge am Einbd., innen nur
schwach gebräuntes gutes Exempl.). Erste Ausgabe. € 450,–
Graesse IV,183; BM 17th Cent. It. Books 479.
Erni, H. – Valery, Paul. Cantate du Narcisse. (Libretto). Paris, Gallimard, Les Centraux Bibliophiles,
1956. 4°. M. 25 (davon 2 doppelbl.-gr.) Orig.-Lithographien v. Hans Erni. 46 Bll. Lose Bogen m. OU.
in illustr. OChenise. (Gelenke angeplatzt u. tlw. etw.
fleckig). Nr. 104 v. 140 Exempl. € 1200,–
Luxuriöser Handpressendruck auf Velin de Montval in
Baskerville-Type. Die Lithographien bei Mourlot von
Hand gedruckt.
Heubner, Friedrich. Sirenen. München, Schmidt,
(1921). Gr.-Folio. M. 11 sign. num., dat. u. bez.
Orig.-Radierungen unter OPassepartout. Lose in
OHPrgt.-Mappe m. OU. in Schuber. (Mappe berieben u. verfärbt, etw. stockfl.) Nr. 54 v. 180 (GA 200)
Ex. € 680,–
Sennewald 76, 21. Altenburg 1508–17. ,Graphiken in
gutem Zust. – Friedrich (Fritz) Leonhard Heubner
(1886–1974), lebte in München, wo er u. a. f. d. „Jugend“ tätig war, wurde aber vor allem als Radierer bekannt, er stud. v. 1908–10 an d. Münchner Kunstakademie bei Julius Diez u. war Mitglied d. Gruppe „Die
Sechs“, der auch Emil Preetorius angehörte. Er schuf
das Plakat z. 1. Ausstellung d. Deutschen Werkbundes
in Köln, als Lehrer war er in Nürnberg u. München
an d. Akad. tätig. – Thieme/Becker XVII,2 – hier wird
auch obige Mappe verzeichnet.
Naumann, Hermann. Meine jüdischen Augen.
Grafischer Zyklus. Jiddische Dichtung aus Polen,
übertragen u. zusammengestellt v. H. Witt. (Hamburg), Claasen Vlg., 1969. 4°. M. 14 (13 sign.) Orig.Punzenstichen (einer auf Einbd.) v. H. Naumann.
132 S. OLdr. m. mont. DIllustr. im Schuber. (dieser
bestoßen). Nr. 54 v. 150 Exempl. d. Vorzugsausg.,
im Druckverm. v. Künstler signiert. € 500,–
Lizenausg. d. Reclam-Vlgs, Lpz. – Hermann Naumann
(1930 Radebeul b. Dresden, lebt u. arbeitet in Dittersbach im „Künstlerhof Hofmannsches Gut“), Grafiker u. Bildhauer, Lehre als Steinmetz, danach Bildhauerlehre bei B. Ebe u. H. Volwahsen. Mit 20 war
er d. jüngste Schüler im Verband bildender Künstler
Deutschlands. Viele seiner Skulpturen u. Reliefs befinden sich im öffentl. Raum, daneben entstanden auch
immer wieder Illustrationen f. Bücher, zahlr. Preise u.
Auszeichnungen u. a. 1987 erhielt er d. Ehrendoktorwürde der Accademia Italia delle Arti del Lavora.
Neue Berliner Gruppe. Ausstellung von Aquarellen, Handzeichnungen und Plastik. Berlin, Archivarion, 1950. 8°-gr. M. 5 Orig.-Holzschnitten v.
Karl Hartung, Karl Schmidt-Rotluff, Hans Kuhn.
Max Pechstein u. Max Kaus, sowie 22 Abb. 16 Bll.
OKart. m. Kordel. (etw. unfrisch). € 200,–
Krüger H 315 für M.Pechstein.
Petrarca, Francesco. Sonetti. Text in ital. und dt.
Frankfurt/Main, Kleukens, 1923. 4°. Text in Rot u.
Schwarz gedruckt. 40 Bll. OPrgt. a. 5 Bünden m.
goldenen Deckelfileten, RTit., Stehkantenvergold.
u. Kopfgoldschn. (hinterer Deckel etw. beschabt).
Nr. 216 v. 250 Exempl. € 680,–
12. und letzter Druck der Kleukens-Presse. Rodenberg 104.
Massjutin,W. – Tschechow, Anton. Der Persische
Orden und andere Grotesken. Berlin, Welt-Verlag,
1922. 4°. M. 8 ganzs. Orig.-Holzschnitten v. W. N.
Massjutin. 61 S. 1 Bl. OHLdr. (leicht bestoßen u.
minimal stockfl. oberes RKap. beschäd.). € 220,–
Nr.12 v. 200 Exempl. d. V.A., im Druckverm.v. Massjutin signiert. (Siehe die Abbildung)
Mörike, Eduard. Lucie Gelmeroth. Novelle. Frankfurt, G.de Beauclair, 1966. 4°. Mit 16 Orig.-Holzstichen v. Imre Reiner. 35 S. 1Bl. Roter OMaroquinHandeinband m. goldenen DInitiale u. goldgepr.
RSchild in OHLdr.-Kassette. Eins v. 650 numm. u.
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Interessante Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts
In der Nacht vom 21. auf den 22. Februar vor 150 Jahren starb Justinus Kerner
Porträt-Silhouette Justinus Kerners von Luise Walther, geb. von
Breitschwert. 7,6 × 6,2 cm. Ca.
1860. € 950,–
Charakteristisches Porträt Kerners
von der Silhouettenschneiderin und
Malerin Luise Walther, geb. von
Breitschwert (1833–1917), Freundin Eduard Mörikes. – Auf Karton montiert und zeitgenössisch
mit Tinte bezeichnet, darunter mit
Bleistift datiert 1860; rückseitig mit
Bleistift von anderer Hand: „Geschnitten von Luise Walther, Freundin Mörikes, ca. 1860“. – Bisher
bekannt war ein Schattenbild von
Luise Walther aus dem Jahr 1854 (Ausst.-Kat. ‚Eduard
Mörike und seine Freunde‘. Sammlung Fritz Kaufmann, 1965; Nr. 11; abgebildet in: H. W. Rath, Luise
Walther. Aus Mörikes Kreis und Stuttgarter Zeit. 150
Charakterköpfe in Schattenbildern, Taf. 20). (Siehe die
Abbildung)
Eigenhändige „Klecksographie“ auf einem Papierstreifen (= Ausschnitt von Kerners Briefbogen).
Braune Tusche, mit dunklerer Tinte in den Umrissen und Details zu einem Fabelwesen geformt. 22 × 7
cm. Nach 1850. € 1400,–
Typische Kernersche Klecksographie, die durch einige „Nachbesserungen“ zu einem Gesicht mit großen
Ohren, Füßen und einer Krone gestaltet ist. Rückseitig
ein Vermerk aus dem 19. Jhdt.: „Silhouette von Justinus
Kerner, gemacht aus einem Tintenklecks“. – „Klecksographien dieser Art wurden vor einigen Jahrzehnten zu einem systematischen psychologischen Test
entwickelt (Rorschach, Zulliger), von dem manche
Psychologen noch heute glauben, daß man aus den
Antworten der Versuchspersonen Rückschlüsse auf
ihren Charakter ziehen könne. Für Kerner waren die
Klecksographien in der Einsamkeit seines Alters unterhaltende Projektionsfiguren seiner melancholischen
Tagträume und seiner Phantasie über die Geisterwelt“
(Grüsser). – Rückseitig mit dem geprägten Monogramm Kerners mit den Initialen J. K. und der niedrigsten Adelskrone. Kerner wurde 1850 zum Ritter des
Ordens der Württembergischen Krone ernannt, womit
134
der persönliche Adelsstand verbunden war. (Siehe Tafel 13)
Geschichte zweyer Somnambülen. Nebst andern Denkwürdigkeiten aus dem Gebiete der
magischen Heilkunde und der
Psychologie. X, 452 Seiten, 1 Bl.
Leinen der Zeit mit Rückenvergoldung. Karlsruhe, G. Braun,
1824. € 850,–
Erste Ausgabe von Kerners erster
parapsychologischer Schrift. – Behandlungsgeschichte von Christiane
Käpplinger und Caroline Stähle, die
beiden ersten Somnambülen, deren
Erscheinungen Kerner veröffentlicht hat. Chr. Käpplinger kam 1822 19-jährig in das Haus Kerners. Im Juni
1823 war sie vollständig genesen und kam danach noch
oft zu Besuch nach Weinsberg (starb 1873). – „Kerner
believed the somnambulistic pronouncements of these
women to be valuable sources of information about
the soul and the spiritual life“ (Crabtree 317). – Durchgehend teils stärker stockfl. – Goed. VIII, 207, 41. Slg.
Borst 1447.
Die Seherin von Prevorst. Eröffnungen über das
innere Leben des Menschen und über das Hereinragen einer Geisterwelt in die unsere. 2 Bände. Mit
8 gefalt. lithogr. Tafeln. VIII, 328 Seiten, 1 Bl.; VIII,
266 Seiten, 1 Bl. Marmor. Pappbände der Zeit mit
Rückenschild. Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta,
1829. € 750,–
Seltene erste Ausgabe. – Krankheits- und Behandlungsgeschichte von Friedrike Hauffe aus Prevorst, Kerners
berühmteste Patientin. Um ihretwillen kamen wohl die
meisten Ärzte, Naturforscher und Philosophen jener
Tage nach Weinsberg. – Berichtet u.a. über das „Hervortreten des magnetischen Zustandes“, das „Sehen
vermittelst eines magnetischen Stabs“, über „magnetische Manipulationen und magnetischer Schlaf“, über
die „verschiedenen Grade des magnetischen Zustandes“ (magnetischer Traum!), etc. Nur die Erstausgabe
enthält die genaue Aufzählung der Versuche mit Mineralien und Vegetabilien. – Exlibris Eduard Erdmann;
gutes Exemplar. – Slg. Borst 1589.
Blätter aus Prevorst. Originalien und Lesefrüchte
für Freunde des inneren Lebens, mitgetheilt von
dem Herausgeber der Seherin aus Prevorst. 12
„Sammlungen“ in 4 Bänden. Dekorative rote Halblederbände der Zeit mit goldgepr. Rückentitel und
Rückenvergoldung. Karlsruhe, G. Braun (ab Slg. 8:
Stuttgart, F. Brodhag; Slg. 12: Stuttgart, Ebner &
Seubert), 1831–1839. € 2500,–
Komplette Folge dieser außergewöhnlichen Sammlung von Dokumenten und Forschungsmaterial zum
Mesmerismus, Somnambulismus, Traumdeutung, Besessenheit, Spuk etc. – Enthält neben Beiträgen von Justinus Kerner Arbeiten von Franz von Baader, K. A. von
Eschenmayer, Nikolaus Lenau, G. H. von Schubert u.
a.; in der dritten Sammlung finden sich zwei frühe Abhandlungen über Kaspar Hauser. Zahlreiche Beiträge
lieferte der Frankfurter Senator J. F. von Meyer („Bibel-Meyer“); ihm widmete Kerner den zweiten Teil der
„Seherin“. – Wie immer etw. stockfl., teilw. etw. fleckig;
sehr schön gebunden. – Goedeke VIII, 208, 53. Ackermann, Geheime Wiss. II, 218. (Siehe Tafel 13).
Das Wildbad im Königreich Württemberg mit
Nachrichten über die Heilquelle zu Liebenzell. 3.
verb. und verm. Aufl. X, 186 Seiten. Reizend illustrierter Orig.-Karton mit kolorierten Illustrationen auf beiden Deckeln. Tübingen, C. F. Osiander,
1832. € 600,–
Besonders schönes Exemplar der „wundervollen Beschreibung dieses Bades und der Umgebung… Niemals
sind die Geheimnisse einer wilden Natur sinniger gedeutet worden“ (C. F. Strauss). – Innen gering fleckig.
– Goed. VIII, 205, 12. Slg. Borst 1178.
Geschichten Besessener neuerer Zeit. Beobachtungen aus dem Gebiete kakodämonisch-magnetischer Erscheinungen… nebst Reflexionen von
C. A. Eschenmayer über Besessenseyn und Zauber. VI, 1 Bl., 189 Seiten. Roter Halblederband
der Zeit mit Rückenvergoldung. Karlsruhe, Braun,
1834. € 1500,–
Erste Ausgabe; außergewöhnlich schönes Exemplar,
von Justinus Kerner „Der Verehrtesten!“ eigenhändig
gewidmet. – Für J. F. von Meyer zählt Kerners Arbeit
„zu den Lichterscheinungen unserer Tage“. – Kerners
Widmung auf dem Vorsatz dat.: Weinsberg (18)35. –
Goed. VIII, 208, 61. Slg. Borst 1719.
Magikon. Archiv für Beobachtungen aus dem
Gebiete der Geisterkunde und des magnetischen
und magischen Lebens nebst andern Zugaben für
Freunde des Innern. Hrsg von Justinus Kerner. 5
Bände (alles Erschienene). Mit lithogr. Porträt Kerners. Pappbände der Zeit mit Rückenschild. Stuttgart, Ebner und Seubert, 1840–1853. € 2200,–
Äußerst seltene, komplette Ausgabe; enthält wie schon
die „Blätter von Prevorst“ eine reichhaltige Materialsammlung und ist als Fortsetzung der „Blätter“ anzusehen – Mit Beiträgen von Justinus Kerner, F. von Meyer,
F. Notter, B. Osiander u. a. über Geisterscheinungen,
Heilungen durch Magnetismus, Traumdeutung, Somnambulismus, Vampirismus, Hexenprozesse, J. Böhme,
Reichenbach etc. – Aus dem Inhalt: Zur Geschichte
der Wünschelrute, die Spuckereien im schwedischen
Schlosse Gripsholm (von Arndt), Tierseelenkunde, voraussagende Träume, ueber Operationen während des
magnetischen Schlafes, Ekstase durch den Gebrauch des
Haschisch (verf. von einem französ. Magnetiseur, Bd. 5,
S. 331–362) mit einer Anmerkung von Justinus Kerner,
der klarstellt, dass durch Berauschung mittels Haschisch
kein Magnetiseur hervorgebracht wird: „Das Abmühen
jenes französischen Magnetiseurs nach solchem Zustande ist peinlich und lächerlich zugleich. In neuester
Zeit wandte man übrigens den Haschisch in der Medicin mit großem Erfolge an, namentlich bei Heilung des
Starrkrampfes“. – Schließlich ist Kerner auch die Veröffentlichung von Mörikes Beobachtungen im Pfarrhaus zu Cleversulzbach (1834) zu verdanken, die zu den
eindrucksvollsten Spukschilderungen gehören dürften,
die im ‚Magikon‘ veröffentlicht wurden“ (E. Bauer in
Kerner-Festschrift zum 200. Geburtstag). Diese Schrift
unter dem Titel „Außergewöhnliche Erscheinungen,
die an bestimmten Häuser haften“ ist in Bd. II, S. 1–21
abgedruckt. – Teils fleckig, unterschiedlich stockfl. und
gebräunt; Einbände etw. bestoßen und berieb., Bezug
an den Kanten teils abgewetzt. – Goed. VIII, 210, 76.
Die Dichtungen. Dritte sehr vermehrte Auflage.
2 Bände. VIII, 367 Seiten; 2 Bll., 339 Seiten. Halblederbände der Zeit mit goldgepr. Rückentitel und
Rückenvergoldung. Stuttgart und Tübingen, J. G.
Cotta, 1841. € 240,–
Vermehrte Ausgabe der Gedichte in einem hübsch gebundenen Exemplar. – Stockfl., 1 Gelenk mit Wurmsp.,
etw. berieb. – Goed. VIII, 210, 78. Slg. Borst 1496 Anm.
Die somnambülen Tische. Zur Geschichte und Erklärung dieser Erscheinung. 2 Bll., XVI, 64 Seiten.
Bedruckter Orig.-Umschlag. Stuttgart, Ebner &
Seubert, 1853. € 1800,–
Erste Ausgabe dieser seltenen Schrift über Gläser-,
Stuhl- und Tischrücken, mit detaillierten Schilderungen somnambüler Experimente. – Unbeschn., leichte
Gebrauchssp. – Einmaliges Exemplar mit Begleitbrief
und Zusatz von Justinus Kerner! Das Begleitschreiben
an den „Verehrtesten Freund“: „Habe die alte Liebe –
auch dieses Büchlein von mir mit Nachsicht aufzunehmen. Es ist Dir in Verehrung zugeeignet…, dat. Berg,
2t. J. 53“ (möglicherweise Graf Wilhelm von Württemberg, an den auch die gedruckte Widmung gerichtet ist).
– Die vierte Umschlagseite mit 2 Verlagsanzeigen, darunter das lithogr. Porträt Kerners von Emil Orth aus
dem Jahr 1841. Diese Anzeige hat J. Kerner mit eigenhändigem Kommentar versehen: „Ist gottlos schlecht“!
(Siehe Tafel 13)
Winterblüthen. VIII, 160 Seiten, 4 Bll. Anz. Kl.-8°.
Orig.-Leinen mit reicher Gold- und Blindpr.; dreiseit. Goldschnitt. Stuttgart, Cotta, 1859. € 180,–
Erste Ausgabe. – „In diesem späten Band veröffentlichte Kerner seine letzten Gedichte zu Lebzeiten. Es
war ihm Bedürfnis, mit seinen Freunden in poetischer
Zwiesprache zu bleiben“ (Marbacher Magazin 134,
Nr. 127). – Gutes Ex.; Exlibris von Friedrich Freyherr
Gross von Trockau und Paul Wallich.
135
Giuseppe Solmi Studio Bibliografico
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Handschriften · Miniaturen · Inkunabeln
Arabic manuscript
Al-Imam al-Suwaidi. Kitab al-Tadhkirah al-Mufidah wa al-Dhakirah al-hamidah, treatise on medicine, Arabic manuscript on paper, 125 leaves. Leaf
dimensions: 210 × 150 mm. 21 lines to page written
in a cursive script in black ink, significant words
picked out in red or underlined in black, catchwords, occasional commentaries added at a later
date. North Africa, probably Egypt, dated 977/
AD 1569–70. Copied by Ahmad bin Muhammad
bin Salem bin Ghunaim bin Salamah bin Abdullah
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al-Masri. Lightly waterstained, with loss of a small
text area in the last page. Brown morocco with flap,
worn. € 7500,–
The book lists the diseases, from head to foot, describing the symptoms and possible remedies, from the
simple home remedy to the surgical procedure, based
on the experience of 40 physicians (only Islamics or
Greeks) listed on the last pages. Among others: Hippocrates, Avicenna, Soran of Ephesus, Aristotle, Aesculapius, Maimonides, Averroes. (See the illustration)
Arabic manuscript
Kamal al-Din Muhammad Bin Musa al-Damiri.
Kitab Hayat al-Hayawan, the life of the animals,
Arabic manuscript on paper, 61 leaves. Leaf dimensions: 220 × 170 mm. From 22 to 26 lines to page
written in maghribi in sepia ink, significant words
picked out in red or underlined in red or black,
catchwords, occasional commentaries on margins.
Beautiful illuminated headpiece on the first leaf.
North Africa, Morocco, dated saturday 8 Dhu alHijja AH 1267 /AD 4 october 1851. Copied by Muhammad al-Makki bin Afira al-Ansari al-Khazraji
al-Maknasi. Some leaves browned. Brown morocco
with flap, worn. € 2500,–
The book describes the animals mentioned in the Koran
and in the Arabic traditions, their use in medicine and as
food, also the meanings of their names. (See the i­ llustr.)
Aristotle. Metaphysics. Vellum leaf in gothic script
(littera textualis), end of the thirteenth century.
Dimensions 232 × 330 mm., text in black ink placed
on a single column of 25 lines. The decoration includes some initials in blue or red with contrasting
penwork tracery. Contemporary annotations in
margins. The text is clearly legible and the fragment
is in excellent condition. € 1500,–
The text is part of the 5th book of the Metaphysics of
Aristotle. (See the illustration)
137
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Vorzugsausgaben ∙ Originalgraphik ∙ Autographen ∙ Künstler der Moderne
Janssen, Horst. Minusio. Mit 36 ganzseitigen FarbReproduktionen nach Zeichnungen von Horst Janssen. Frankfurt am Main, Berlin, Wien, Propyläen
Verlag (1973). 38 nn. Bll., 31,4 × 43,7 cm, HLn. mit
OUmschlag. € 120,–
Die Zeichnungen dieses Bandes entstanden im Frühsommer 1972 während eines dreiwöchigen Aufenthalts im Hause Johanna Ahlers in Minusio. Sie wurden
aus einem Konvolut von fünfzig Arbeiten ausgewählt.
Janssen, Horst. Carnevale di Venezia. Suite der
Radierungen für Luigi Toninelli November 1971.
Bleistiftskizzen, Vorzeichnungen, Variationen, lavierte Rohrfederzeichnungen nach den Radierungen, Nachzeichnungen nach den Vorzeichnungen
und eine Suite venezianischer Intermezzi, radiert
im Oktober 1972. Hamburg, Hans Christians Verlag (1973). 57 Tafeln, nur Ill., 30,5 × 26 cm, Pp. mit
OUmschlag. € 2900,–
Mit einer eigens für dieses Exemplar angefertigten
Bunt- und Bleistiftzeichnung auf dem Vorsatzblatt:
Es ist besonders das Element der Maskerade, welches
Janssen am venezianischen Karneval fasziniert. So zeigt
diese Zeichnung ein farbenfroh kostümiertes Phantasiewesen. Unklar bleibt, ob es sich im Gesicht um einen
Schnabel oder eine venezianische Maske handelt. Die
blattgroße Zeichnung ist signiert und datiert. Siehe die
Abbildung links.
Janssen, Horst. Carnevale di Venezia. Suite der
Radierungen für Luigi Toninelli November 1971.
Bleistiftskizzen, Vorzeichnungen, Variationen, lavierte Rohrfederzeichnungen nach den Radierungen, Nachzeichnungen nach den Vorzeichnungen
und eine Suite venezianischer Intermezzi, radiert
im Oktober 1972. Hamburg, Hans Christians Verlag (1973). 57 Tafeln, nur Ill., 30,5 × 26 cm, Pp. mit
OUmschlag. € 2600,–
Mit einer eigens für dieses Exemplar angefertigten
Pastell- und Bleistiftzeichnung auf dem Vorsatzblatt:
Bezug nehmend auf den Buchtitel zeigt die blattgroße
Zeichnung eine galante Szene vor der typisch venezianischen Stadtkulisse. Die Zeichnung ist signiert und
datiert.
Janssen, Horst. Leibling. Radierung. 1973, 27,9 × 9
cm, signiert, datiert, nummeriert 29/33. € 280,–
Koschatzky, Walter (Hg.). Horst Janssen Zeichnungen. Mit einem Beitrag von Wolfgang Hildesheimer. München, Prestel Verlag (1982). Vorzugsausgabe mit einer eingebundenen Radierung „unter
4 Augen“, signiert, datiert, nummeriert 15/100. Originalkartoniert mit Schutzumschlag, durchgehend
illustriert, 29 × 23 cm. € 700,–
Dritte erweiterte Auflage mit zwei Texten und weiteren 18 Zeichnungen aus den Jahren 1978–1983 von
Horst Janssen.
Janssen, Horst. Ohne Titel (Einkaufszettel). Bleistift und Kreide, 1984, 21 × 23 cm, signiert, datiert. € 1200,–
Siehe die Abbildung rechts.
Brodwolf, Jürgen. Torso. Bronzeguss, 2010. Unikat (verlorene Form), Höhe 15,6 cm, monogrammiert. € 2400,–
Siehe die Abbildung rechts.
Brodwolf, Jürgen. Ohne Titel. Collage mit
Tuben­
figur. 1973, 34,5 × 21 cm, signiert, datiert. € 4500,–
Kubin, Alfred. Hl. Hieronymus. Federzeichnung
in Schwarz auf Bütten, 14 × 13 cm auf 36 × 26,6 cm,
138
Alfred Kubin
David Hockney
signiert und mit Bleistift betitelt. € 3000,–
Vorzeichnung für das Kalenderblatt in „Kunst und
Leben“, 27. 9. 1925, Berliner Kunstverlag Fritz Heyder.
Siehe die Abbildung oben.
Roth, Dieter. Pseudopicabia. Kaltnadelradierung.
1989. 79,5 × 49,5 cm auf 114 × 84 cm, signiert, datiert,
nummeriert 9/9. € 2400,–
Hockney, David. Mo asleep. Radierung. 1971.
68 × 54 cm auf 89,4 × 70,8 cm, signiert, datiert, nummeriert 1/75. € 4500,–
Siehe die Abbildung oben.
Hamilton, David. Souvenirs. Englische Ausgabe,
67 Phototafeln, eine handsignierte Originalphotographie, Druckhaus Riederwald, Frankfurt am Main
(1974), Leinenschuber, 31,7 × 39,5 cm. € 900,–
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Janssen
Jürgen
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139
J. A. Stargardt
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Autographenhandlung · Gegründet 1830 · Seit 1885 im Besitz der Familie Mecklenburg
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Autographen und Urkunden · Auktionen
Bürger, Gottfried August (1747–1794). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Gelliehausen 6.V.1773.
4 Seiten 4°. Etwas braunfleckig. Alter Provenienzvermerk an der Bugfalte montiert. € 3600,–
Übermütiger Brief an Heinrich Christian Boie in Göttingen, dem er, verbunden mit der Bitte um Literatur,
Kostproben aus seiner Ballade „Leonore“ und einem
„Minnelied“ („Himmel und Erde“) gibt.
„… Ist der Sohn der Maja“ (Wielands in diesem Jahr
erstmals erscheinender „Teutscher Merkur“) „noch
nicht eingetroffen? Ohnfehlbar hat er einen Flügel auf
der Reise zerbrochen. So arm ich auch itzt bin, will ich
dennoch abonniren, melden Sie mir nur, wie hoch? …
Aber, Menschenskind, warum schicken Sie mir nicht
sonst etwas? Sie könnten ja immer mit Musse und Bequemlichkeit etwas für mich einpacken, und es in die
Schnaps Boutique legen, dann fänd’ es doch Mevistophiles, wenn er vorkäme und Sie nicht zu Hause träfe.
Fürchten Sie, daß Sie die Sachen nicht ordentlich wieder
zurückerhalten werden?
O! stellen Sie doch nur meine Pünktlichkeit und Ordnungsliebe nur einmal auf die Probe und ich schwöhre,
Sie sollen Wohlgefallen dran finden. Was Sie mir Montags schicken, soll Donnerstags, und was Sie Donnerstags mitgeben, soll Montags drauf zurückkommen.
Versäum’ ich das einmal, so sollen Sie mir zur Straffe
nie wieder etwas schicken …
Bevor Sie mir nichts schicken, sollen Sie auch meine
überköstliche Ballade: Leonore, und ein Minnelied,
das süßer als Honig und Honigseim ist, nicht haben.
Traun! diese 2 Stücke sind so stattlich, daß man wohl
drauf pochen kann.
Bey meiner armen Seele! Sie können Ihre Begriffe gar
nicht zu der Vortrefflichkeit dieser Stücke erheben.
Und, Herr, damit Sie nur sehen, daß es keine Rodomontaden sind, so will ihnen von jedem Stücke die
erste Strophe, und das sind doch die schlechtesten,
herschreiben
Leonore
Leonore weinte bitterlich.
Ihr Leid war unermeßlich.
Denn Wilhelms Bildniß prägte sich
Ins Herz, ihr unvergeßlich.
Er war mit König Friedrichs Macht
Gezogen in die Pragerschlacht;
Und hatte nicht geschrieben,
Ob er gesund geblieben.
…
140
Minnelied.
In dem Himmel ist die Fülle
Hochgelobter Seeligkeit.
Gerne, wär’ es Gottes Wille,
Tränk’ auch ich aus dieser Fülle
Bald Erquickung für mein Leid.
…
Herr, das ist eüch eine Ballade! das ist ein Minnelied!,
die sich gewaschen haben. Und ganz original! Ganz von
eigner Erfindung … Wenn bey der Ballade nicht jedem
es kalt über die Haut laufen muß, so will ich mein Leben
lang Hans Casper heißen …“
Mit einer Nachschrift: „Noch eins! die Epistel an Sie
ist auch bald fertig. Den Inhalt sag’ ich noch nicht; aber
um ihnen das Maul wässricht zu machen, will ich eine
Stelle mitten heraus reißen und Ihnen nichts, woher?
oder wozu? sagen.
Dort wiegt ein üppiges Insect,
Im Blumenkelche tief versteckt,
Der Flügel Zephyrs hin und wieder;
Indeß ein andres seiner Brüder,
Von bösen Buben aufgespießt,
Sein Leben martervoll beschließt.
Diese Stelle soll sich in ihrem Zusammenhange wohl
prächtig ausnehmen.“
Die Monatsangabe ist von fremder Hand korrigiert
(„May“ statt „April“). – Der Provenienzvermerk:
„Durch Tante L[ouise] Boie in Kiel“ (der Tochter des
Dichters).
Bei Strodtmann unter Nr. 79 mit einigen Abweichungen gedruckt.
Schiller, Friedrich von (1759–1805). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Weimar 8.V.1802. 1
Seite 8°. Minimaler Randeinriss (geringe Leimspuren). € 16 000,–
An den Rechtswissenschaftler Gottlieb Hufeland in
Jena, mit einem Empfehlungsschreiben für die Schriftstellerin Elise Bürger geb. Hahn, das „Schwabenmädchen“. Die dritte und letzte Ehefrau von Gottfried August Bürger war nach einer kurzen unglücklichen Ehe
(1790–1792) geschieden worden und musste fortan als
Schauspielerin und Deklamatorin für ihren Lebensunterhalt aufkommen.
„Elise Bürger bittet mich um eine Empfehlung nach
Jena, wo sie sich in der Declamation gern öffentlich
hören lassen möchte. Ich weiß ihr keine vollgültigere
zu geben als an Sie, mein werthester Freund, ich weiß
schrecklichen Chamsin heimgesucht gewesen. Drum
begleiteten meine Aegyptens kundige Freunde meine
Abreise mit Besorgnissen …
daß in Ihrem Hause die musikalischen Künste geehrt
und beschüzt werden. Verschaffen Sie ihr Gelegenheit
sich öffentlich hören zu lassen, und nehmen die verlaßene Muse in Schutz.
Mit aufrichtiger Freundschaft / d[er] Ihrige Schiller.“
Vielleicht handelt es sich hier um einen verspäteten
Wiedergutmachungsversuch Schillers, der Bürgers Gedichte im Januar 1791 grausam rezensiert hatte – mit
deutlichen Anspielungen auf Bürgers Privatleben.
Nationalausgabe Band 31 Nr. 151.
Tischendorf, Konstantin von, protestantischer
Theologe und Bibelforscher; Entdecker des Codex
Sinaiticus (1815–1874). Eigenhändiges Manuskript
mit Begleitzeilen und Unterschrift am Schluss.
Kairo 17.VI.1844. 7 Seiten gr.-4°. Mit Siegel und
Adresse. Zu Desinfektionszwecken eingeschnitten;
kleine Randläsuren. € 6000,–
„Reise zum Sinai“. – Bericht für die „Augsburger Allgemeine Zeitung“ über seine erste Reise zum Katharinenkloster, in dem er die unter dem Namen „Codex
Sinaiticus“ bekannt gewordene älteste Bibelhandschrift
entdeckte.
„… Sonntags den 12ten Mai Nachmittags um 3 standen meine 3 Beduinen mit ihren 4 Kamelen bereit mich
sammt Drogman u. Bagage durch die Thore von Cairo
in die Wüste zu führen. Die letztverflossenen Tage
waren von der drückendsten Hitze u. selbst von dem
… In der Frühe des 24sten hielt ich vor dem Kloster.
Der zur Rechten des Ankömmlings mit Cypressen, mit
Granaten, mit Oliven u. mit vielen andern Fruchtbäumen prangende Garten überrascht das Auge überaus
lieblich. Nach vorheriger Abgabe meiner zwei Empfehlungsschreiben ward ich in die etwa 30 Fuß hoch
angebrachte Thüre am Seile hineingezogen. Gestiftet
wurde dies Kloster vom Kaiser Justinian; eigentlich zerstört ist es niemals worden. Es ist gebaut wie eine kleine
Festung, u. wird nach Süd u. Nord von sehr hohen steilen Felsen umgrenzt. In seinen Mauern befindet sich
neben neben den 28 Kapellen auch eine verlassene Moschee, durch deren Aufnahme in den Zeiten muhamedanischer Angriffe das Closter seinen Bestand gerettet.
Reich ist dasselbe an Kostbarkeiten u. Merkwürdigkeiten vieler Art. Die 18 augenblicklich darin wohnenden
Mönche tragen nichts weniger als die Spuren der Entbehrung an sich; die regelmäßig alle Monate aus Cairo
eintreffenden Provisionssendungen sind natürlich nicht
ohne Erfolg. Von gelehrten oder nur ähnlichen Studien
sucht man vergebens bei den eigentlichen Klosterbrüdern eine Spur. Die Bibliothek besitzt außer einer Anzahl von 1–200 gedruckten Büchern mehrere hundert
griechische, syrische, arabische u. andere … Manuscripte. Die syr. u. arabischen die zum Theil ziemlich alt
u. auf Pergament sind verdienen genaue Untersuchung.
Unter den griechischen von denen die meisten auf Pergament u. aus dem 10t, dem 11t u. den nächsten Jahrhunderten sind, befindet sich … sehr wenig von literarischem Belang. Ein altes Lexikon des Suidas ist vielleicht
das Beste. Außerdem sieht man aber mit Schmerz an
theils zerstreut herumliegenden theils zu Einbänden
verbrauchten Blättern wie barbarisch uralte kostbare
Uncialmanuscripte durch die Unwissenheit u. Sorglosigkeit der Klosterbewohner der Vernichtung preisgegeben worden sind. Der gegenwärtige Bibliothekar,
ein Mönch vom Berge Athos, seit 13 Monaten hieher
gewisser Maßen exilirt, ist der einzige Mann im Kloster
der das Altgriechische versteht u. die Mss. lesen kann.
Nun kömmt zu ihm noch ein 2ter hieher Exilirter, ein
sehr sprachenkundiger junger Grieche, dessen Verstandesklarheit getrübt ist. Die Mittheilung eines angeblich
aus dem Hause des Kaisers Theodosius stammenden in
Goldschrift verfaßten griechischen Uncialmanuscripts
der Evangelien, niedergelegt in der erzbischöflichen
Kapelle, wurde mir trotz guter u. böser Worte hartnäckig verweigert … Nach allen mir von diesem Ms.
gemachten Mittheilungen glaub’ ich allerdings daß es
vor dem 10ten Jahrh. verfaßt u. der kritischen Prüfung
werth sein mag …“
Am Schluss die Begleitzeilen an Gustav Kolb, den Redakteur der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“ – „…
In den nächsten Tagen reise ich über Gaza nach Jerusalem ab …“
Unter den „zerstreut herumliegenden“ Blättern befand sich auch die berühmte Bibelhandschrift, von der
Tischendorf Teile mitnehmen durfte; erst bei seinem
dritten Besuch des Klosters 1859 entdeckte er die übrigen Teile.
141
Antiquariat H. Stenderhoff
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Schöne und wertvolle Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts
Sauerkraut und Ameiseneier für die cholerische Nachtigall
Dießkau, Christian Johann Friedrich. Naturgeschichte der Nachtigall. Römhild, Brückner 1779.
Klein Oktav. 12 Blatt, 208 Seiten. Mit drei altkolorierten Tafeln, gefaltet. Pappeinband aus der
Zeit. Einband mit Gebrauchsspuren und etwas fleckig, mit handgeschriebenem Rückenschild. Wenige
Braunflecken und wenige Seiten mit einem Wasserrand. € 2000,–
Erste Ausgabe dieses schön illustrierten Werkes, das
eine seltene und sehr frühe Monographie über die
Nachtigall ist. – Das Werk beschreibt umfassend die
142
Welt der Nachtigall, ihre verschieden Arten, das Brüten,
das Singen, wie sie zu fangen und zu domestizieren ist.
Auch dem Bau der Käfige widmet sich der Autor. Besonders amüsant sind die Kapitel über die Ernährung in
Gefangenschaft und das Seelenleben der Nachtigall. Ein
wohl als cholerisch zu bezeichnender Vogel, der andere
Nachtigallen unmittelbar aus seinem Revier vertreibt,
was seinen Grund wohl in der Futterknappheit hat. Die
Ernährungsratschläge sind ein Vergnügen: über Sauerkraut und Ameiseneier zu spanischen Erbsen, Rindfleisch, Safran, Herz von Rind und Schaf und vielem
anderen mehr bis hin zu hartgekochten Eiern.
schriftlichem Rückenschild. Mit handschriftlichem
Namenszug auf dem Titel ‚C A FLORES‘. Vorderer
Vorsatz fehlt und das Gelenk ist lose. € 480,–
Erste Ausgabe. Risco, ein Augustinermönch, studierte
an der Universität von Salamanca und war Schüler von
Enrique Flóres. Von diesem übernahm er, nach dessen
Tod, das Projekt ‚Espãna Sagrada‘ und veröffentlichte
in diesem Monumetalwerk die Bände 30 bis 42. In dem
vorliegenden Werk schildert er die Provinz Cantabria
kurz nach ihrer Gründung am 28. Juli 1778. Geographie, Sprache, Geschichte und Politik sind Inhalt des
Werkes. – Der Namenseintrag deutet auf einen Besitzer
aus der Familie ‘FLÓRES’ hin.
Die Sprache der Keltiberer, das Hispano-­
Keltische
Vino Nobile di Montepulciano,
der König der Rotweine, aber auch Schokolade
darf es sein mit Kaffee
Redi, Francesco. Bacco in Toscana. Ditirambo …
con le annotazioni. Florenz, Piero Martini, 1685.
Quarto. 4 Blatt, 46 Seiten, 1 Blatt, 264 Seiten. Titel in
Rot und Schwarz mit gestochener Titelvignette und
handschriftlichem Nameseintrag ‚G. GASTALDI‘.
Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung und
goldgeprägtem Rückenschild. Berieben und etwas
bestoßen. Stellenweise etwas braun- und fingerfleckig. – Unbeschittenes Exemplar. € 2800,–
Erste Ausgabe dieses beliebten Gedichtes. – Redi, Naturwissenschaftler (1626–1697), war ein großer Freund
der toskanischen Weine, den Vino Nobile di Montepulciano nennt er den König der Rotweine. Man sagt, dass
Redi mit seinem Gedicht den Hof von William III erreichte und von da an, so die Geschichte, soll dieser toskanische Weine bevorzugt haben und eine Delegation
in die Toskana geschickt haben, um für den Hof Weine
zu beschaffen, darunter auch Moscadello di Montepulciano. Nach dem Gedicht folgen zahlreiche Informationen zu anderen Weinen und Getränken, eine lange
Beschreibung der Schokolade, das Gedicht Tommaso
Strozzis ‚De mentis potu cocolatis opificio libri tres
mentis‘. Im Weiteren folgen dann noch Getränke aus
gefrorenen Eiern usw. – Vgl. Gamba 827 und Simon,
de Baker Sommervogel
Velázques de Velasco, Luis José. Ensayo sobre los
alphabetos de las letras desconocidas, que se encuentran en las mas antiguas medallas, y monumentos
de Espana. Madrid, Antonia Sanz, 1752. Quarto. 8
Blatt, 163 Seiten, 2 Blatt. Mit 20 gestochenen Tafeln. Pergamentband der Zeit, etwas fleckig, Fehlstelle an der Unterkante des Vorderdeckels, kleines
Loch. Mit wenigen leichten Bräunungen., sehr gut
erhalten. € 1600,–
Erste Ausgabe. – Dieses Werk handelt von dem Alphabet und der Sprache der Keltiberer, auch Hispano-Keltisch. Die Keltiberer kamen während und bereits vor
dem Römischen Reich aus dem Norden, dem heutigen
Frankreich, in den nördlichen Teil Zentralspaniens und
Portugals. Es soll auch eine Population in Norditalien
bestanden haben und einige Gemeinsamkeit mit den
Phöniziern. Die Sprache ist komplett verschwunden,
die Keliberer haben sich vollständig integriert. – Luis
José, Marqués de Valdeflores Velázques de Velasco
(1722–1772) war Historiker und Dichter, sein Werk, die
’Historia monumental de Espana‘, von 1752 umfasst 67
Bände. – (vgl. Palau).
Die spanische Provinz Cantabria
Risco, Manuel, El R.P.M. Fr. Henrique Florez vindicado de la cantabria, Don Hipolyto de Ozaeta y
Gallaiztegui. Madrid, Pedro Marin, 1779. Quarto.
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Buteux, J. P. (1786–1822). Rosenbouquet mit blauer
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signiert mit schwarzer Feder. Buteux gehörte zu einer
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Prieur, Jean-Louis (1725 – gest. nach 1785). Prächtiges Bouquet in Ziervase, altkolorierter Kupferstich auf sehr festem handgeschöpftem Bütten
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Prieur für viele gekrönte Häupter, auch den polnischen
König, in Europa tätig war, starb er völlig verarmt nach
seinem Konkurs 1778 in Paris.
Leicht vergilbt, geknickt und berieben. Im Kupferstich
bezeichnet mit dem Privileg des Königs gezeichnet und
gestochen von Louis Prieur in Paris. Prieur war als
Designer, Bronzeziseleur und Ornamentbildhauer am
Hofe Ludwig des XV tätig und produzierte zahlreiche
Entwürfe für Ornamente, Möbel, Vasen und Holzvertäfelungen, daher finden sich auf der Rückseite des
Blattes in vier Kassetten Entwürfe in Rötel! Siehe kleine
Abbildung. Er entwarf auch die Bronzeobjekte für die
Krönungsfeierlichkeiten von Ludwig XVI. Obwohl
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Amerika (The Americas). Kst.-Karte, v. W. Blaeu,
„Americae nova Tabula. Auct: Guiljelmo Blaeuw“,
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Burden, Nr. 189 (state 3). (franz. Text.). 3. Zustand dieser gesuchten Amerikakarte. – Am oberen Rand Leiste
mit 9 Stadtansichten im Oval (u.a. Havanna, Cartagena,
Mexiko, Cusco, Potosi, Rio de Jaineiro, Olinda), am
rechten und linken Rand je 5 Trachtengruppen. Unten
links die Titelkartusche, oben mittig kleine Insetkarte
von Grönland.
Berlin – Rosenberg. Unter den Linden, „Passage du
Chateau à Le Vielle neuve, avec l’Arsenal, les Palais
du Prince Royal, celui du Prince Henri, la Maison
d’Opera etc ..“, kol. Kupferstich v. Rosenberg, dat.
1780, 47,5 × 70,5 € 6000,–
Kiewitz 1044; Rave 14. – Der Betrachter steht vor dem
Zeughaus und blickt in die Richtung zum Brandenburger Tor. Rechts die Universität, links das königliche
Palais und die Oper. – Restauriert.
146
Friedrich II., der Große (1712–1786). König von
Preussen. Großes Brustbild des jungen Königs
im Oval auf einem Sockel, „Fréderic II Roi de
Prusse Electeur de Brandenbourg“, Kupferstich
v. J. G. Wille n. A. Pesne, um 1760, 37,7 × 27,2
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Von Campe 513; Le Blanc 151 II. Drugulin 6747. –
Kupferstich von J. G. Wille (1715 Bieberthal – 1808
Paris). – Wichtiges zeitgenössisches Porträt.
Friedrich II., der Große (1712–1786) König – Kollin. „Nach der Schlacht bei Colin“. Friedrich sitzt
nach der Schlacht in Nimburg auf einer Brunnenröhre. Im Hintergrund der Kirchturm von Kolin
und Soldaten, Stahlstich v. A.H. Payne n. J.F.A.
Schrader, um 1850, 49,5 × 38,5 (H) € 1000,–
Genua (Genova) – Liguria. Gesamtans., von einer
Anhöhe, „Genua“, aquarell. Umrissradierung
v. Richter n. Moliri b. Kleist in Dresden, 1827,
36 × 51 € 2750,–
Sehr dek.Vedute von Genua. Blick von Osten über den
Bisagno auf Genua, mittig der Hafen. – Mit Wasserzeichen Whatmann 1827.
Mailand (Milano)/Lombardia. Panoramaansicht,
„Milano“, gouachierte Aquatinta b. Antonio Vallardi, um 1840, 22,5 × 88 (breitrandig) € 3300,–
Pferderennen – Berlin. „Berliner Rennen 1853“,
6 Blätter (wohl vollständig), Lithographie m. Tonplatte n. Kaiser b. L. Sachse & Co. Berlin, um 1855,
je 48 × 64,5 € 6900,–
Folge von Reitsport Motiven Berlins, die wohl von
und nach Friedrich Kaiser geschaffen wurde: Blatt 1:
Wettfahrt. – Blatt 2: Rennen mit Hindernissen. – Blatt
3: Nach dem Rennen. – Blatt 4: Unfall beim Rennen.
– Blatt 5: Rennen der Landwehr-Cavallerie-Pferde.
– Blatt 6: Rennen auf freier Bahn. – Blatt 3 leicht beschnitten und ohne die typographische Untertitelung.
– Von großer Seltenheit.
Türkei (Turkey) – Istanbul (Constantinople).
Gesamtans., „Constantinopel“, Holzschnitt (v. 2
Platten gedruckt) aus Schedels Weltchronik, 1493,
39 × 52 Ansicht (23,5 × 52) € 1450,–
Aus der lateinische Ausgabe der Chronik von Schedel
(= 1. Ausgabe).
Venedig (Venice/Venezia) – Veneto. Panoramaansicht, „Panorama de Venise“, altkol. Aquatinta
v. Salathé n. Wild b. Goupil & Vibert, um 1850,
19,8 × 88 € 3200,–
Friedrich Salathé (Binningen 1793 – Paris 1860). –
Weitgreifendes und außergewöhnliches Panorama. Insgesamt farbfrisch und sehr schön erhalten. – Selten!
Weltkarte (World). Kst.-Karte, (ohne Titel) von
Franz Ritter, umgeben von 10 horologischen Diagrammen, 1607, 12,5 × 15,5 (mit den Randdarstellungen 28 × 34 cm.) € 3000,–
Sternkarte. Kst.-Karte, in 6 Blatt n. Doppelmayer
b. Homann, „Globi Coelestis in Tabulas Planas Redacti Pars I – VI“, mit altem Kolorit, um 1750, je
49 × 48,5 € 6500,–
Warner, S. 66. – Komplette Folge der sechsteiligen Folge
von Sternbildern in gnomon. Projektion. Der Titel jeweils am oberen Rand, sowie am linken und rechten
Rand Erklärungen zu den Sternbildern. – Blatt 1 und 5
mit kleinen Restaurierungen, sonst tadellos.
Shirley, Mapping of the world, Nr. 270 Anmerkung. –
Franz Ritter war Mathematiker in Nürnberg. Vorliegende Karte stammt aus einer Ausgabe von Franz Ritters, „Speculum solis ..“.(erschienen von 1610–1640).
Die eigentliche Weltkarte hat das Format 12,5 × 15,5
cm und ist umgeben von 10 weiteren Darstellungen
zur Zeitmessung. Die bei Shirley unter der Nummer
270 beschriebene Weltkarte stellt eine Vergrößerung
der vorliegenden Weltkarte dar und wurde erstmalig
1610 im „Speculum solis“ veröffentlicht. Bei beiden
Karten handelt es sich um sehr ungewöhnliche Karten,
denn der Mathematiker Ritter projizierte die Welt vom
Nordpol aus. „It is projected from the north pole as if it
were the table of a sundial, with the land masses drawn
to scale in proportion to their distance from this point.
The map is thus highly distorted according to the normal conceptions but it is nevertheless mathematically
correct.“ (Shirley, Seite/Page 290). – Mit guten Rändern,
Mittelfalte restauriert.
147
Antiquariat Elvira Tasbach
Stand 38
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Wertvolle Bücher und Handschriften
Udet, Ernst (1896–1941). Zeichnungen von Militärflugzeugen aus den Jahren 1917 bis 1941, signiert ‚Ernst Udet‘. Die Sammlung besteht aus 32
Blättern mit jeweils einer Profilstudie eines Kampfflugzeuges oder -bombers verschiedener europäischer Luftwaffen, datiert 1917–1941. Aquarellfarben und Tusche über Bleistift, Papierformat 50 × 37
cm. Die Zeichnungen sind äußerst detailliert ausgeführt und in kräftigen Farben koloriert. Unterhalb
der Zeichnungen sind jeweils Typbeschreibung und
Armeezugehörigkeit in Druckschrift aufgeführt. Im
Hintergrund jeder Beschreibung findet sich ein stilisiertes Eisernes Kreuz über das quer der Namenszug
Udets sowie die Jahreszahl der Zeichnung verläuft.
Teilweise sind die dargestellten Flugzeuge kurz und
in nicht immer ganz einwandfreier Orthographie am
oberen Blattrand kommentiert. Die Papierbeschaffenheit ist, dem langen Entstehungszeitraum entsprechend, unterschiedlich. € 30 000,–
148
Carl Zuckmayer setzte seinem Freund Udet mit dem
1946 uraufgeführten und später verfilmten Drama „Des
Teufels General“ ein literarisches Denkmal und prägte
damit bis heute das Bild vom begnadeten Flieger, der
schließlich vom NS-System verführt und in den Tod getrieben wurde. – 1896 in Frankfurt am Main geboren,
trat Udet, nach dem Abschluss der Mittleren Reife, bei
Kriegsbeginn als 18-Jähriger in das Heer ein. Schon bald
darauf entdeckt er seine Begeisterung für das Fliegen
und meldet sich freiwillig zur Flieger-Ersatzabteilung
in München, wo er zunächst abgewiesen wird. Udet
lässt sich daraufhin bei den Münchener Otto-Flugzeugwerken auf eigene Kosten zum Piloten ausbilden. Bis
zum Kriegsende sollte er, inzwischen hoch dekoriert,
der erfolgreichste überlebende Jagdflieger des Ersten
Weltkrieges werden. Sein Ruhm wird nur von dem
Manfred von Richthofens übertroffen.
Nach dem Krieg versucht sich Udet als Unternehmer
und wird Mitinhaber einer Flugzeugfirma. Er entwickelt mit den Ingenieuren Hans Hermann und Erich
Scheuermann kleine, preiswerte Sportflugzeuge, die
sich allerdings wegen der Wirtschaftskrise nur schleppend verkaufen. Nach seinem Rückzug aus dem Flugzeugbau kehrt er zur Fliegerei zurück und wird in
Deutschland und Amerika durch seine gewagten Flugshows zum gefeierten Star; seit 1928 wirkt er zudem
in verschiedenen Filmen mit, wie in „Die weiße Hölle
vom Piz Palü“ und „SOS Eisberg“. 1935 wird der legendäre Fliegerheld für die neu aufgestellte Luftwaffe
geworben; nach einer kurzen Tätigkeit als Inspekteur
der Jagd- und Sturzkampfflieger befördert ihn Göring
zum Chef des Technischen Amtes und damit zum
Koordinator für die gesamte Entwicklung und Aufrüstung der Luftwaffe. Am 1. Februar 1939 wird er
zum Generalluftzeugmeister ernannt, obwohl die bürokratischen Leitungs- und Planungsaufgaben Udet
offensichtlich überfordern. Nach den Misserfolgen in
der Luftschlacht um England begeht Udet am 17. November 1941 Selbstmord.
wissenschaftlichem Interesse. Sie sind nicht nur das Dokument einer lebenslangen Begeisterung für den Flugzeugbau, sondern durch die Auswahl und Kommentierung auch ein aufschlussreicher Forschungsgegenstand
für die Geschichte der militärischen Flugzeugentwicklung. Schließlich hatte Udet während seiner Zeit als
junger Jagdflieger, später als Unternehmer und dann
während der Karriere als Kunstflieger immer wieder
Gelegenheit, Flugzeuge deutscher und internationaler
Hersteller zu begutachten und zu vergleichen. – Eine
ausführliche Beschreibung der Sammlung senden wir
Ihnen bei Interesse gerne zu.
Der Literatur über Ernst Udet waren die hier vorliegenden, in einem Zeitraum von 24 Jahren entstandenen, 32 Zeichnungen bislang offensichtlich unbekannt.
Neben ihrem historischen Quellenwert, der sich aus
den Zeichnungen selbst und den zahlreichen dargestellten Details ergibt, sind sie als Sammlung aber darüber
hinaus durch den biographischen Kontext von großem
149
Tresor am Römer
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Seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Francofurtensien · Autographen · Stadtansichten und Landkarten · Dekorative Graphik
Atlanten – Atlas von den deutschen Bundesstaaten
in 74 Blättern. Erfurt, Müller, 1836. Quer-Folio. Lithographischer Titel und 73 grenzkolorierte lithographische Karten. Halbleder der Zeit, (berieben,
Kapitale und Ecken gestaucht). € 1800,–
Enthält eine Übersichtskarte, sowie Karten von Preußen, Böhmen, Österreich, Bayern, Württemberg,
Hannover, Sachsen, Baden, Hessen, Nassau etc. Minimal stockfleckig, papierbedingt leicht gebräunt, gutes
Exemplar.
Zoologie – Jonston, Johannes. Historiae naturalis de Quadrupedibus, de Avibus, de Piscibus
et Cetis, de Exanguibus Aquaticis, de Insectis, de
Serpentibus… 6 Teile in 2 Bänden. Amsterdam,
J.J.Schipper, 1657. Folio. Mit 4 gestochenen Titeln, 2
Holzschnitt-Titelvignetten und 246 (von 249) Kupfertafeln, sowie 5 allegorischen Kupfertafeln. Leder
der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und Deckelfileten, (etwas berieben, Ecken etwas gestaucht, Rücken mit wenigen Wurmlöchern). € 6200,–
Zweite, erste in Amsterdam gedruckte Ausgabe des
kompletten und berühmten Werkes zur Zoologie. Die
erste Ausgabe erschien 1650 bei Merian in Frankfurt.
Nissen ZBI 2131–2135 und IVB 481; Wellcome III,
366; Anker 235. Die Aufteilung der von Merian gestochenen Tafeln ergibt sich wie folgt: Säugetiere (77 von
80), Vögel 62, Fische 47, Muscheln und Schnecken 20,
Insekten 28 und Schlangen 12. Unter den Darstellungen
finden sich noch zahlreiche Fabelwesen, wie Einhörner,
Drachen usw. Es fehlen die Tafeln 7, 8 und 9 bei den
Säugetieren (wohl die Elefanten darstellend). Unserem
Exemplar sind dafür am Beginn 5 Kupfertafeln von
Martinius He(e)mskerck aus der 9 Blätter umfassenden Folge „Circulus Vicissitudinis de Rerum humanorum“ beigebunden. Es handelt sich um die Blätter
4–8 (Triumph des Neides; des Krieges; der Armut; der
Humilitas – Menschlichkeit und des Friedens). Blatt
4 datiert in der Platte 1564. Die allegorischen Tafeln
zeigen jeweils einen Streitwagen mit verschiedenen Figuren, alle in sehr guten Abdrucken. 2 Textseiten mit
der darauf folgenden verheftet, teils gering stock- oder
braunfleckig. Sehr schönes Exemplar aller 6 Teile der
Naturgeschichte.
Manlius, (Johannes). Loci communes Manlii, Das
ist: Herrliche Schöne Historien Allerley Selten unnd
neuwen Exempel, Gleichniß, Sprüche, Rathschläge,
Kriegsrüstung, geschwinder Rencke,----- gewisse
150
Probkünst der Artzney, und dergleichen vieler anderer ernst und schimpfflicher Reden, Sachen….
Von vielen jaren her, auß des Herrn Philippi Melanthonis, und anderer Gelehrten, fürtrefflichen Männer Lectionen, Gesprechen und Tischreden, zusammen getragen…. Jetzt aber im Teutschen… an
vielen orten gemehrt und gebessert durch Johann
Hudreich Ragor. Frankfurt, Feyerabend für Reffeler, 1574. Folio. 6 nn., 109 (recte 209), 1 nn. Bl., mit
27 Holzschnitten im Text und 2 Holzschnittdruckermarken. Restauriertes Halbleder der Zeit unter
Verwendung der Schweinslederreste des originalen
Halblederbandes, Blindprägung, Deckel schwarz
eingefärbt. € 2800,–
Erste Ausgabe, dieser von Ragor übersetzten und erweiterten Ausgabe des „Locorum communium…“,
herausgegeben von Johannes Manlius (*? – ca. 1570).
VD 16, M 620; Graesse IV, 366; Hayn/G. IV, 385. In der
deutschen Übersetzung sehr seltene Ausgabe von meist
Philipp Melanchthon zugeschriebenen Anekdoten und
Geschichten, darunter vielen zu den Türkenkriegen.
Die Holzschnitte teils von Jost Amman und dem „unbekannten Formschneider, wenn nicht Siegmund Feyerabend …“ (Nagler 4082). Titel und erstes Blatt mit
alt restauriertem Ausriss, dadurch etwas Textverlust die
Widmung betreffend. Vor- und Nachsatz, sowie erste
und letzte Blatt mit kleinen Wurmlöchern, gebräunt,
Innengelenke geklebt, Bezug des Innendeckels erneuert, Name auf Vorsatz.
Meid, Hans. Zwanzig Radierungen zur Bibel. 4
Mappen. Leipzig, Seemann, 1916–1926. Groß-Folio. 20 lose Tafeln unter Passepartout mit jeweils 2
nn. Blatt mit Titel und Inhaltsverzeichnis. OriginalHalbleinenmappen mit goldgeprägtem Deckeltitel,
(leicht berieben, Flügel teils mit kleineren Läsuren). € 2800,–
Erste und einzige Ausgabe. Eins von nur 100 nummerierten Exemplaren (Mappe I-III Nr. 82 und Mappe
IV Nr. 47). Jentsch 221–225, 241–245, 275–279, 281 u.
521–524; Thieme/B. 24, 339. Hans Meid (1883–1957)
zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern des
20. Jahrhunderts. „Einer der geistreichsten Meister
der impressionist. Radierung, von einer an Slevogt geschulten Eleganz der Behandlung und einem erstaunlichen Reichtum der malerischen Nuancen innerhalb
des Schwarz-Weiß.“ (Thieme/B.). „Mitten im Krieg,
1916, brachte der Leipziger Seemann-Verlag die erste
Mappe von Radierungen Meids zur Bibel heraus. Bei
Bl.; 17 S., 2 nn. Bl., mit gestochenem Porträt, 16 gestochenen Vignetten, 2 Textkupfern und 116 (4 doppelblattgroßen, 3 gefalteten) Kupfertafeln. Leder der
Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung, (berieben, Rücken an den Kapitalen mit Leder alt überklebt, Deckel mit einigen kleinen Fehlstellen durch
Wurmfraß). € 20 000,–
den Darstellungen wechseln Tumult und Ruhe, Masse
und Einzelperson, Dunkel- und Helligkeit, Nacht und
Tag. Auffällig ist die Herausstellung von physischer
und psychischer Gewalt.“ (Hans-Meid-Stiftung). Alle
Radierungen nummeriert und signiert. Passepartouts
teils leicht angestaubt bzw. an den Rändern etwas fleckig, die Radierungen nicht betroffen. Schönes Exemplar. (Siehe die Abbildung)
Schleswig-Holstein – Westphalen, Ernst Joachim
von. Monumenta inedita rerum Germanicarum
praecipue Cimbricarum, et Megapolensium … e
codicibus manuscriptis, membranis et chartis authenticis erui studuit notulasque adjecit. 4 Bände.
Leipzig, Martini, 1739–1745. Folio. Mit 151 (4 doppelblattgroßen und 2 gefalteten) Kupfertafeln, 4
(wiederholten) Titelvignetten und mehreren gestochenen Textvignetten (ohne das Porträt). Leder der
Zeit mit reicher Rückenvergoldung und Rückenschildern, (berieben, Kapitale und Ecken teils restauriert). € 3300,–
Erste Ausgabe. Nissen 2076; Pritzel 9848; Hunt 420;
Kat. Ornamentstichsammlung Berlin 3324; Slg. Plesch
798; Sitwell 79. Berühmte Monographie über Zitrusfrüchte und gleichzeitig eines der schönsten naturwissenschaftlichen Kupferstichwerke des Barock. Wie
meist ohne die 1714 erschienene „Continuation“. Johann Christoph Volckamer (1644–1720), ein Nürnberger Kaufmann und Erbe einer Seidenfabrik in Rovereto
widmete sich der damals sehr populären Orangen- und
Zitronenzucht. Seinen Garten vergrößerte er zu einem
der größten Nürnbergs. Die prachtvollen Kupfer, gestochen von P.Decker, C. Steinberger und anderen,
hier in kräftigen Abdrucken vorliegend, zeigen neben
allegorischen Darstellungen überwiegend Zitrusfrüchte
und exotische Pflanzen zusammen mit betitelten topographischen Ansichten von Nürnberg und Umgebung
auf einem Blatt, darunter zahlreiche Gartenanlagen.
Eine der ersten Tafeln mit einer Karte des Gardasees,
Ansichten des Genueser Vorortes S. Pier d’Arena, des
Palazzo Doria zu Genua, usw. Mit dem oft fehlenden
17-seitigen Anhang über den Obelisken im Hippodrom
zu Konstantinopel. Die ersten und letzten Blatt etwas
braunfleckig, am unteren Rand teilweise wasserfleckig,
teils die Tafeln betreffend, 2 der gefalteten Tafeln mit
hinterlegten Einrissen, Vor- und Nachsatz im 20. Jahrhundert erneuert. Gutes Exemplar dieses berühmten
Werkes. (Siehe die Abbildung)
Erste und einzige Ausgabe. Dahlmann/Waitz 947; Graesse VI, 439; Ebert 23971. Bedeutendes und umfassendes Quellenwerk zur Geschichte Schleswig-Holsteins
und Mecklenburgs, zugleich das Hauptwerk des Kieler
Hofkanzlers und Universitätskurators Ernst Joachim
von Westphalen (1700–59). 4 große Tafeln mit gestochenen Ansichten von Schwerin, Rostock, Schleswig und
Schloss Gottorf, die weiteren Tafeln zeigen Wappen
und Siegel, Münzen, Trachten, Porträts und Altertümer.
Es fehlt das gefaltete Porträt. Etwas gebräunt und teils
etwas stockfleckig, Band 1 am Rand etwas fleckig, einige Seiten am Rand ergänzt, Innendeckel mit Spuren
eines entfernten Ex-Libris. Gutes Exemplar.
Botanik – V(olckamer), J(ohann) C(hristoph).
Nürnbergische Hesperides, Oder Gründliche Beschreibung der Edlen Citronat / Citronen / und
Pomerantzen-Früchte, Wie solche, in selbiger und
benachbarten gegend, recht mögen eingesetzt, gewartet, erhalten und fortgebracht werden…. beneben der Flora, oder Curiosen Vorstellung Verschiedener raren Blumen… Band 1 und Anhang (von 2
Bänden). Nürnberg, Endters Sohn und Erben, 1708.
Folio. Gestochenes Frontispiz, 4 nn. Bl., 255 S., 4 nn.
151
Matthäus Truppe
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Wertvolle Bücher des 15. bis 21. Jahrhunderts
Agricola, Georg. Vom Bergwerck XII. Bücher.
Basel, J. Froben und N. Bischoff, 1557. Mit zahlreichen teils ganzseit. Textholzschnitten. 1 doppelblattgr. Holzschnitt-Tafel. Kl.-4°. Blindgeprägtes
Schweinsldr. der Zeit auf Holzdeckeln mit zwei erneuerten Schließen (stark fleckig und gebräunt, bestoßen, restaurierte Bezugsschäden). € 14 000,–
footnotes and a preface, but also a long introduction
‚Cook der Entdecker, Versuch eines Denkmals‘, forming one of the earliest and most important biographies
of Cook“. – Titel mit Resten eines gelöschten Stempels.
Leicht gebräunt und vereinzelt etw. fleckig. Die Tafeln
teils auf den Textblättern montiert (diese dadurch etw.
knitterfaltig).
Erste deutsche Ausgabe, seltener als die ein Jahr zuvor
erschienene erste lateinische Ausgabe. Darmstaedter
88. VD 16, A 935. Carter/Muir 79: „Die erste systematische Abhandlung zum Bergbau u. Hüttenkunde und
eines der ersten technologischen Bücher der Neuzeit“.
– Vorderer Buchinnendeckel mit mehreren alten hs.
Besitzvermerken. Vorderer Vorsatz erneuert. Titel mit
altem Stempel „Innerösterreichischer Industrie-Verein“. Durchgehend gebräunt und fleckig. Vereinzelte
(teils hinterlegte) kleinere Randläsuren.
Hagecius von Libotschan, Wencel. Annales Bohemorum e Bohemica editione Latine redditi et notis
illustrati a Victorino a S. Cruce [d. i. Victorinus a
Santa Cruce]. Nunc plurimis animadversionibus
historico-chronologico-criticis … a Gelasio a S. Catharina [d. i. Gelasius Dobner]. 6 Bde. Prag, (Bd. 1:)
Kirchner, (Bde. 2–6:) Clauser, (1761)-1782. 31 (13
davon gefalt.) Kupfertafeln. 8°. HLdr. des 19. Jahrhunderts mit Rückenschild (etw. berieben und bestoßen). € 2000,–
Blossfeldt, Karl. Urformen der Kunst. Wundergarten der Natur. 2 Bde. Berlin, (Bd. 1:) Wasmuth;
(Bd. 2:) Verlag für Kunstwissenschaft, (1928–1932).
240 Tafeln in Lichtdruck nach Fotografien von Karl
Blossfeldt. 4°. OLwd. (leicht bestoßen und leicht gebräunt). € 1800,–
Erste Ausgabe dieser beiden Hauptwerke der neusachlichen Fotografie. – (Bd. 1): Urformen der Kunst.
Photo­graphische Pflanzenbilder. Hrsg. mit einer Einleitung von Karl Nierendorf. Berlin, Wasmuth, o. J.
(1928). – (Bd. 2): Wundergarten der Natur. Neue Bilddokumente schöner Pflanzenformen. (Neue Folge Urformen der Natur). – Vorsatz von Bd. 1 mit überklebtem Besitzvermerk und einer Knickfalte. Vortitel mit
Klebespuren. Vorsatz von Bd. 2 fleckig. Gebräunt und
sonst kaum fleckig.
Cook, James. Dritte Entdeckungs-Reise … in das
stille Meer und nach dem Nordpol hinauf unternommen und mit den Schiffen Resolution und Discovery während der Jahre 1776 bis 1780 ausgeführt
hat. Aus dem Englischen übers. von Georg Forster.
2 Bde. Berlin, Haude und Spener, 1787–1788. 37 (1
mehrfach gefalt.) Kupfertafeln, 1 Kupferporträt, 7 (2
mehrfach gefalt.) Faltkarten und 1 mehrfach gefalt.
Tabelle. Kl.-4°. HLdr. der Zeit mit Rückenschild
(restauriert). € 4000,–
(= Geschichte der See-Reisen und Entdeckungen im
Süd-Meer. Bde. 6–7). – Erste deutsche Ausgabe. –
Henze I, 695 ff. Cox II, 27. Engelmann 97. Du Rietz
211: „To this version Forster added not only numerous
152
Erste Ausgabe. – Wurzbach III, 331. – Die vorliegende kritische Bearbeitung von Dobner gilt als die
wissenschaftliche Widerlegung der Böhmenchronik
des Hagek von Libocan. Nach dieser Veröffentlichung
wurde Hagecius nicht als seriöse historische Quelle gewertet. Dobner hatte damit die böhmische Geschichtsschreibung auf eine neue Grundlage gestellt. – Gebräunt und etw. fleckig.
Kollwitz, Käthe – Sievers, Johannes. Die Radierungen und Steindrucke von Käthe Kollwitz innerhalb der Jahre 1890 bis 1912. Ein beschreibendes
Verzeichnis. Dresden, Holst, 1913. 1 signierte Original-Radierung von Käthe Kollwitz. 4°. OKart. (etw.
bestoßen). € 2400,–
Erste Ausgabe des ersten Werkverzeichnis der Graphik
von Käthe Kollwitz, mit der signierten Original-Radierung „Selbstbildnis“ 1912 (Klipstein 122 VII a) in
Rotbraun. – Papierbedingt etw. gebräunt. Die letzten
fünf Bll. lose.
Martini, Giovanni Battista. Storia della musica.
Bde. 1–2 (von 3). Bologna, Volpe, 1757–1770. 3 Kupfertafeln, 8 gefalt. Notentafeln und 2 gefalt. Kupferkarten. Fol. HLdr. der Zeit mit Rückenschildern
(restauriert, leicht berieben). € 2400,–
Erste Ausgabe dieser klassischen und reich illustrierten
Geschichte der Musik. – Brunet III, 1502. Es fehlt der
1780 erschienen dritte Band dieses auf 5 Bände konzipierten Werkes. – In Bd. 1: Bis zu S. 10 (inkl. der Kupfertafel) das rechte obere Eck mit ergänztem Ausriss
(etwas ergänzter Bildverlust, kein Textverlust). Leicht
gebräunt, stellenw. fleckig.
(Petrus von Rosenheim). Rationarium Evangelistarum, omnia in se evangelia prosa, versu, imginibus(que) q(uam) mirifice co(m)plexte(n)s. Pforzheim, Thomas Anshelm, 1507. Mit 15 nahezu
blattgroßen Textholzschnitten und 1 HolzschnittDruckermarke. 8°. Mod. Pgmt. € 8500,–
VD 16, P 1908. – Der vorliegende typographische
Druck enthält alle schon als Blockbuch erschienenen
15 mnemonischen Holzschnitte in verkleinerter Form.
Aber nicht nur im Text sind die bei Thomas Anshelm in
Pforzheim erschienenen Drucke gegenüber den xylographischen Drucken verbessert, auch die Holzschnitte
sind zeichnerisch wesentlich verbessert worden. Der
Text ist ein Auszug aus Petrus von Rosenheim (1380–
1433) in 1194 Distichen geschriebenem „Roseum memoriale divinorum eloquiorum“ (um 1423–26), mit
dem dieser die Bibelmnemonik in Deutschland begründet. – Einige weitere Blätter mit kleineren fachmännisch
restaurierten Einrissen (Blatt 2 kleiner Buchstabenverlust, vorletztes Blatt ebenfalls mit kleinem Buchstabenverlust und Berührung des Holzschnittes). Leicht gebräunt und fleckig.
Ridinger, Johann Elias – Schwarz, Ign(az). Katalog einer Ridinger-Sammlung. 2 Bde. Wien, Selbstverlag, 1910. 117 Tafeln. Kl.-4°. Flex. OPerg. (etw.
fleckig und gebräunt, Gebrssprn.). € 1100,–
Nr. 61 von 200 (Gesamtauflage: 202) Exemplaren.
– Erste Ausgabe dieses klassischen, seltenen und gesuchten Werkverzeichnis der Druckgraphik. – Leicht
gebräunt.
Valvasor, Johann W. (von). Die Ehre Deß Hertzogthums Crain. 4 Bde. Laibach und Nürnberg,
Endter, 1689. Mit über 500 Textkupfern. 1 Frontisp.,
1 Porträt (dieses in der Textkollation am Titel verso),
4 doppelblattgr. Karten und 18 (davon 1 vierblattgr.
und 11 doppelblattgr.) Tafeln (alles in Kupferstich)
sowie 1 doppelblattgr. Tabelle. 4°. Ldr. der Zeit (restauriert, etw. beschabt und bestoßen). € 14 500,–
Erste Ausgabe des wichtigsten Werkes zur krainerischen bzw. slowenischen Geschichte und Topographie. – VD17 23:266828Z. Nebehay/W. 766. – Neben
den topographischen Ansichten weist das Werk auch
Landkarten und zahlreiche historische und folkloristische Darstellungen auf. – Durchgehend etw. gebräunt,
teils fleckig und stellenw. etw. wasserrandig. Mehrere
(teils hinterlegte) Randeinrisse (ohne Textverlust). Die
gefalteten Tafeln teils mit mehreren hinterlegten Einrissen (minimaler Bildverlust), die Tafel „Ainödt“ mit
ca. 5 cm × 3 cm großer hinterlegter Fehlstelle im Bild.
Einige Bll. knapp beschnitten (Verlust des Plattenrandes). Teils etw. verbunden.
Vesalius, Andreas. Opera omnia anatomica & chirurgica. Cura Hermanni Boerhave & Bernhardi
Siegfried Albini. 2 Bde. Leiden, J. du Vivie et J. & H.
Verbeek, 1725. 1 Kupfertitel und 82 (12 gefalt.) Kupfertafeln (es fehlt das Kupfer-Porträt). Gr.-Fol. Mod.
HLdr. auf 5 Bünden mit Rückentitel und modernen
Buntpapierbezügen (etw. berieben). € 8500,–
Erste vollständige Gesamtausgabe der Werke des Andreas Vesalius. – Eales I, 133. Osler 579. Waller 9917.
Choulant-Frank 183: „Die Holzschnitte des Hauptwerkes und der Epitome in Kupfer sehr schön nachgestochen…durch Jan Wandelaar und zwar in der
Größe der Originale“. Es fehlt das Kupfer-Porträt. –
Vortitel und Titel von Bd. 1 mit hinterlegtem Ausschnitt
(ohne Textberührung). Kupfertitel mit kl. hinterlegtem
Eckabriss (ohne Bildberührung). Leicht gebräunt und
stellenw. etw. fleckig. Schönes breitrandiges Exemplar.
Landkarten
Südamerika – Dirwald, Joseph. Charte von Süd
America nach Arrowsmith von Humboldt und
anderen verlässigen Hülfsmitteln entworfen. Amerique medridionale d’apres Arrowsmith et de
Humboldt etc. Wien, Mollo, 1823. Grenzkolorierte
Kupferstichkarte in 15 auf Lwd. aufgezogenen Segmenten. Ca. 91 cm × 116 cm. € 3000,–
Die erste Ausgabe dieser Karte erschien 1819. – Dörflinger 485 f: „Die beiden [ d. i. Mol. 54a – Südamerika
& Mol 55 – Nordamerika], eine Einheit bildenden
Karten zählen zweifellos zu den besten von Tranquillo
Mollo verlegten kartographischen Werken“. – Etw. fleckig und gebräunt.
Bodensee – Brandmayer, August. Panorama des
Bodensees. Nach der Natur gezeichnet und in Stahl
radirt. Lindau, Stettner, o. J. (um 1850). 1 aus 10
Blättern zusammengesetztes Stahlstichpanorama.
Ca. 205 cm × 60 cm. € 2000,–
Erste Ausgabe, selten. – Das aus 10 Blättern zusammengesetzte Panorama entstand laut den meisten Bibliothekskatalogen und Bibliographien im Jahre 1846
(manche nennen auch 1851 als Erscheinungsdatum).
Die Aufnahme erfolgte aus der Halbvogelschau von
Süden. Die Ränder mit typographischen Bezeichnungen der Orte. – Einige kleine geklebte Randläsuren
(ohne Verlust). Das Panorama ist schonend gereinigt
und auf Japanpapier aufgezogen. Kaum fleckig oder
gebräunt.
Rumänien – Griselini, Franciscus. Tabula Bannatus Temesiensis. Wien, (ohne Drucker), 1776. Kupferstichkarte von Augustinus Cipps in 12 auf Lwd.
aufgezogenen Segmenten. Ca. 63 cm × 58 cm. Läd.
Pp.-Schuber der Zeit. € 700,–
Erste Ausgabe, selten. – Dörfinger 79: „Für seinen
‚Versuch einer politischen und natürlichen Geschichte
des Temeswarer Banats (Wien 1780) ließ der Venezianer Francesco Griselini, der sich vier Jahre in diesem
Teil Österreichs aufgehalten hatte, eine von ihm entworfenen Tabula Bannatus Temesiensis (ca. 1 : 480000)
durch Augustinus Cipps in Wien stechen, die wohl
recht dekorativ ausgeführt ist und neue Vermessung
berücksichtigt, jedoch hinsichtlich der Einpassung ins
Gradnetz arge Fehler aufweist“. – Etw. fleckig und
leicht gebräunt.
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Seltene und kuriose Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts
(Alt, Jacob). Malerische Donaureise vom Ursprunge
bis Belgrad. (Wien, Lithogr. Bureau von Mansfeld u.
Co., 1833). Mit 71 lithogr. Ansichten. 4 Abteilungen
zu je 8 SS. Text. HLdr. d. Zt. mit verg. Deckel- u. Rückentitel sowie Rückenverg. 19 × 24 cm. € 3200,–
Nebehay/Wagner I, 24. – Das typogr. Titelblatt fehlt.
Etwas berieben. Einige Tafeln etwas braunfleckig, insgesamt aber meist recht sauber.
Ferber, Johann Jacob. Beschreibung des Quecksilber-Bergwercks zu Idria in Mittel-Cräyn. Berlin, Christian Friedrich Himburg 1774. Mit gestochener Titelvignette und 3 (1 kolorierte) mehrfach
gefalteten Kupfertafeln. 4 Bll., 76 S. Pappband d.
Zt. € 900,–
Roller & Goodman, Cat. 1, 391. Schuh Ferber 4: „Very
scarce“. Beschreibung der Quecksilbermienen im slowenischen Idria, einer Gemeinde und Stadt in der Region um Goriska. Bekannt wurde die Gegend durch die
Quecksilberfunde im Jahre 1490. 500 Jahre lang, bis zur
seiner Stilllegung, war das Quecksilberwerk das zweitgrößte auf der Welt. In der Blütezeit deckte die Anlage
13% des Weltmarkts ab. Bis zu 1300 Menschen fanden
dort eine Arbeit. Die Tafeln zeigen den Erzberg und
sehr interessante Grabungsprofile zum Quecksilberabbau. Die einzelnen Tiefenschichten sind dabei unterschiedlich farbig markiert. Die großen Tafeln (bis
35,5 × 39 bzw. 33 × 45 cm) zeigen Brennöfen (die in der
„Erklärung der Kupfertafeln“ genannte „Vierte Tafel“
ist nie erschienen, das Exemplar ist komplett). – Berieben, Rückenbezug tls. abgeschabt. Innen recht sauber
und von bester Erhaltung.
Flamm, Andreas. Des Fegfewers Valete und letzter
Quadrant. Nürnberg, Johann vom Berg und Ulrich
Neuber, 1560. Mit gr. Holzschnitt-Titelvignette. 88
Bl. (l. w.). Prgt. d. Zt. 14,5 × 9,5 cm. € 650,–
VD 16 F, 1600. – Zweiter Druck dieser Schrift über den
Irrglauben an das Fegefeuer. Der erste Druck erschien
ebenda im selben Jahr. Der Verfasser Andreas Flamm
war Pfarrer im oberpfälzischen Stöckelsberg. – Einband
etwas berieben und altersfleckig. Vorsätze erneuert.
Etwas gebräunt und tls. braunfleckig.
Hoffmann von Fallersleben, A. H. Das Parlament
zu Schnappel. Nach stenographischen Berichten
herausgegeben. Bingerbrück, Selbstverlag, 1850. 256
S. Pappband d. Zt. mit blauem Rückenschild; Orig.Umschlag eingebunden. € 750,–
154
Goed. XIII 389, 56. Slg Borst 2396. Slg Friedländer 95.
Andrée S. 59. Erste Ausgabe. „Ein Büchlein, das zu den
Seltenheiten in den deutschen Bibliotheken gehört“
(Arthur Kutscher, Frankfurter Zeitung vom 5. 9. 1917).
In seiner amüsanten, aber dennoch bissigen Parodie
auf das Parlament der Frankfurter Paulskirche protokolliert Hoffmann eine Woche lang die „Sitzungen“,
zu denen sich ein kleiner Kreis deutscher Bürger beim
Kronenwirt zu Schnappel zusammenfindet. – Titelblatt
mit Besitzvermerk; annähernd fleckenfreies Exemplar.
(Kitzmagel, J., Hrsg.) Processus. Vor dem Hochloblichem Kay: ReichshofRath agitirt. In causa.
Berchtesgaden. Contra Saltzburg. Sechs Puncten/
Als die Incorporation des Stüffts Berchtesgaden;
Desselben dem Ertzstüfft zulaysten schuldiges Iurament; Dessen Saltzbawens im Ländtl Berchtesgaden befuegnuß; auch deß Berchtesgadn: SaltzSpörr
un[d] limitirte[n] Außgang; wie auch der Mehr:
und Erhöherung desselben Saltzs Kauffgelts dem
Ertzstüfft rechtlich zuestehunde Participation; Und
die 400. Gulden auffgehebte Recompens betreffent.
O. O., 1627. Mit 2 mehrfach gefalt. grenzkolor. gest.
Karten. 133 Bll. (Bl. 91 weiß), 163 Bll. (20 weiße Bll.
zwischengebunden). Dekorativer brauner Lederband auf Holzdecken im Stil d. Zt., die Decken mit
blindgeprägten heraldischen Lilien, einem Bestandteil des Wappenschildes der Fürstpropstei Berchtesgaden. Mit 2 silbernen Schließen. Um 1910 von der
Buchbinderei Jos. Fendt aus Berchtesgaden gefertigt. Folio. 30 × 21 cm. € 2000,–
VD17 1:020372R; Helm 3; Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde XX, 1–64 und CV,
25ff. – Dokumentation zu den Grenzstreitigkeiten zwischen Salzburg und Berchtesgaden mit den Urkunden
und beiden Karten zum Grenzverlauf. Der Herausgeber der wohl nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Prozessakten war der Kanzler des Erzbischofs
Paris Lodron, Johann Kitznagel. Die Karten zeigen
das umstrittene Gebiet zwischen Golling, Salzburg
und Unken (mit den Städten als kleinen Planansichten). – Der zweite Teil ist mit einem zeitgenössisch
eingeschnittenen Griffregister versehen. – Mit Exlibris
von Bernhard Wenig für den Berchtesgadener Kappellmeister und Stützpunktleiter der Reichsmusikkammer
Peter Ney. – Eines der beiden Rückenschilder etwas
beschabt, Gelenke oben bestoßen. Tls. etwas fleckig.
Obere Faltung der großen Übersichtskarte tls. gebrochen. Insgesamt sehr gutes Exemplar in einem interes-
santen Einband eines weitgehend unbekannt gebliebenen Buchbindermeisters!
Pfefferkorn, Johannes. Ich bin ein buchlin. der
Juden veindt ist mein name Yr schalckheit sag ich
vn wil mich des nit schame. Die lang zeit v(er)
borgen gewest als ich thu betewten Das wil ich
ytz offenbarn allen Cristen lewten. Da ich bin mit
jren hebreische schriffte wol v(er)wart Vn de verkerten gesschlecht die warhait nit gespart. Köln,
(Johann Landen), 3. 1. 1509. Mit gr. Titelholzschnitt. 12 Bll. Manuskriptpergamentband. 18,5 × 14
cm. € 7500,–
VD16 P 2315 (das Münchner Exemplar inkomplett).
Grebe 4.2. Panzer, DA I, 303f. Weller 506. Nicht bei
Adams und in der British Library. Einer von 4 gleich
datierten Drucken, vermutlich der Erstdruck. VD 16
nennt drei weitere bei Erhard Öglin in Augsburg. – Johannes (bis zu seiner 1504 erfolgten Konversion vom
Juden- zum Christentum Josef) Pfefferkorn, geboren
1468/69, gestorben vermutlich 1522 in Köln, „Verfasser
antijüdischer und religiös-politischer Streitschriften,
Geschäftsmann und Geldverleiher… begann… 1509 in
der Rolle des christlichen Missionars und mit Erlaubnis
des Kaisers umfangreiche Bücherkonfiskationen in den
Reichsstädten durchzuführen und zog damit den Zorn
der Juden und den Unmut der städtischen Obrigkeiten
auf sich. Seit 1507 hatte er in mehreren aggressiven, judenfeindlichen Publikationen den Angriff von langer
Hand vorbereitet“ (NDB XX, 311 ausführlich zum
Kölner Judenbücherstreit). – Leicht fingerfleckiges, insgesamt sehr gutes Exemplar!
Schauroth, Carl v. Verzeichniss der Versteinerungen im Herzogl. Naturaliencabinet zu Coburg (Nr.
1–4328) mit Angabe der Synonymen und Beschreibung vieler neuen Arten, sowie der letzteren Abbildung auf 30 Tafeln. Coburg, Dietz 1865. Mit 30
lithograph. Tafeln mit je einem Erklärungsblatt. Tit.,
XV, 327 S. Neuere HLwd. mit mont. Deckelschild
aus einem Orig.-Lieferungsumschlag. € 900,–
Geologica Bavarica 1738. – Der Geologe Schauroth
(1818–1893) war von 1844 bis zu seinem Tode Direktor des Herzogl. Kunst- und Naturalienkabinetts in
Coburg. – Tls. stockfleckig, Titelei stärker betroffen,
die interessanten Tafeln nur wenig.
Schwedisch-Brandenburgischer Krieg – Pommerscher Kriegs-Postillion / Oder Kurtze Beschreibung So wol der Pommerschen jüngsten Unruhe / als auch desselben Landes und darinnen
belegenen vornehmsten Städte / Festung / und
Plätze. Voraus Der Namhafften Belägerung der
Haupt-Festung Stetin / Auch Der Insul Rügen /
Und Drauff durch den König zu DennemarckNorwegen gefaßten Fuß / und erfolgten Actionen /
Samt darzu benöhtigten Abrissen und Kupfer-Stücken. Leipzig, Christian Kirchner 1677. Mit Titelvignette, einer fast blattgr. Holzschnitt-Karte von
Rügen und 2 gefalt. Holzschnitt-Tafeln. 62 S., 1 Bl.
Rückenbroschur. Kl.-4°. € 680,–
Bruun, Bibliotheca danica III, 230; vgl. VD17 12:
150866D (Ausgabe im gleichen Jahr ohne Verlagsangaben und mit etwas anderer Typographie). – Erste Silbe
des auf dem Titel vorhandenen Druckfehler bei „Der
Nannhafften“ offensichtlich vom Verleger mit kl. gedruckten Papierstreifen „Der Nam“ überklebt. – Sehr
gutes Exemplar der seltenen Beschreibung der in den
Krieg verwickelten Städte Pommerns.
Vallisnieri, Antonio. Historie Von der Erzeugung
Der Menschen Und Thiere Nebst einer Untersuchung: Ob solche durch die Saamen-Würmer
oder durch die Eyer geschehe … Aus dem Italiänischen in das Teutsche übersetzet … Von Christian
Philipp Berger. Lemgo, Meyer 1739. Mit 15 gefalteten Kupfertafeln. 16 Bll., 726 S., 5 Bll. Prgt. d. Zt. mit
Rückenschild. € 1800,–
Blake 468; Nissen 4223; Hirsch-H. V, 699. – Erste deutsche Ausgabe des Hauptwerks von Antonio Vallisnieri
(1661–1730), „Un’opera che è considerata dagli studiosi
il lavoro di maggior impegno di tutta la produzione vallisneriana“ (Sabia 161 zur Originalausgabe von 1721).
„His research on the reproductive system of man and
animals led Vallisnieri to observe tubal motility and the
movement of the ends of the fallopian tubes to the ovaries. But his reneral conclusions were mostly mistaken:
he denied the function of spermatozoa in fertilization
(and was followed by Spallanzani and many others),
and he failed to recognize the origin of the embryo, he
adhered to the ovistic branch of preformism. In comparison with contemporary scientific thought, Vallisnieri’s work has a very modern character. Following,
as Redi had already done, the way opened by Galileo
and Francis Bacon he rejected scholastic knowledge and
trusted solely in direct observation and in experiments.
A very important characteristic of Vallisnier’s work the
constant search for general laws and the denial of every
miraculous or occultist interpretation of natural phenomena“ (DSB). – Titel mehrfach hinterlegt und dort mit
hs. Einträgen, nur unwesentlich gebräunt oder fleckig,
ohne die fliegenden Vorsätze, insgesamt ein prachtvoll
erhaltenes, sehr schönes Exemplar im perfekten zeitgenössischen Pergamenteinband.
Zeitschriften – Politischer Studenten-Courier.
„Der Freiheit eine Gasse“. Verantwortliche Re­
daction: Adolf Buchheim, Garde des JuristenCorps. Oskar Falke, Garde des Filosofen-Corps.
Haupt-Mitarbeiter: Rudolf Gußmann, Garde des
Mediziner-Corps. Nr. 1–108. (Alles Erschienene!).
Wien, 1848. Jeweils ein Doppelblatt, wenige Ausgaben in nur einem Blatt. Ungebunden. Kl.-4° (Nr.
1–37) und Folio. € 1200,–
Helfert 316. – Erschien vom 24. Juni – 26. Oktober
1848. – Mit der Beilage Schwarz, Roth, Gold (Helfert
Nr. 41), sowie 10 weiteren Beilagen, u. a. ein mehrfach
gefalt. Werbeblatt für vorliegende Zeitung. – Die Nr.
61 vom 30. August mit einem Gedicht von Heinrich
Heine „Schloßlegende“ aus Paris, im März 1848. – Die
Nummern 32 und 33 links unten mit Papierverlust, bei
Nr. 33 dadurch auch etwas Textverlust. Unbeschnitten. Tls. fleckig.
155
Tusculum Rare Books Ltd.
Stand 34
20 Brechin Place, London SW7 4QA, Großbritannien
Mobil +49 (0)172 868 48 80
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Homer. Ilias, id est, de rebus ad Troiam gestis
(Graece). Paris, Adrien Turnèbe, 1554. Die Basilisken- Druckermarke des kgl. Druckers Turnèbe (hier
in Faksimile). 4 Bll., 554 Bll., 2 Bll. In dunkelgrünem
Maroquin des 19. Jhdts. mit reicher Goldprägung
Mit zahlreichen Annotationen des Erstbesitzers
Pierre Hélyot (1660–1716). € 2600,–
nen an die Nacht‘ von Novalis. Die Autoren sind Mitglieder des ‚Jenaer Kreises‘ um die Brüder Schlegel,
Schelling, Novalis, Tieck, Schleiermacher, Caroline und
Dorothea Schlegel. – Auf besserem Papier, nur hin und
wieder ganz schwach fleckig, ansonsten in sehr gutem
Zustand, schön gebunden. – Ref.: Goedeke VI,10,9 u.
VI, 21, 19.
Die seltene und bedeutende Ausgabe der Ilias, die erste
von Adrien Turnèbe (1512–1565). Mit interessanten
Mariginalien in feiner alter Hand. Gedruckt und herausgegeben (ohne Odyssee) von dem berühmten kgl.
Drucker Turnèbe, königlicher Professor für Griechisch
und Latein in Paris. Es handelt sich um „the first Parisian edition of the Iliad, which scholars of early Greek
printed editions have long considered a milestone in
Homeric scholarship“ (John Lewis). – Der Text ist aus
der eleganten „Cicéro“ der berühmten Druckschrift
„Grec du Roi“ gesetzt. – Sehr gutes Exemplar in elegantem Einband. – Ref.: Schoell I, 156; John Lewis,
Adrien Turnèbe, a humanist observed, S. 157–158;
Dibdin I, 391.
(Strombeck, Friedrich Karl von) – Ovid, Publius
Naso. Kunst zu lieben, übersetzt von Friedrich Karl
von Strombeck. Zweite, ganz neue Arbeit. Braunschweig, Friedrich Vieweg, 1831. Gr.-8°. XIII, 111
SS. Lachsfarbener Maroquinband der Zeit von Selenka mit farbigen Lederintarsien (Wappensupralibros) und reicher Vergoldung. € 2900,–
Hebel, Joh. Peter. Alemannische Gedichte. Für
Freunde ländlicher Natur und Sitten. Carlsruhe,
Macklot, 1803. VIII, 232 SS. Mit den oft fehlenden 4 gest. und gef. Musikbeilagen. Marmorierter
Pappband der Zeit mit 2 Rückenschildern. Aus der
Fürstl. Fürstenberg. Hofbibliothek Donaueschingen (Stempel auf Titel). € 3600,–
Sehr seltene erste Ausgabe der ersten Gedichtsammlung
Hebels in alemannischer Mundart. Nur in kleiner Auflage gedruckt. Die wohl bekannteste Mundartdichtung
im frühen 19. Jahrhundert. Sie fand weite Verbreitung u.
wurde teilweise Volksgut. Leicht fleckiges, gutes Exemplar auf feingeripptem Papier. – Goedeke VII, 537, 5.
Schlegel, August Wilhelm von und Friedrich
von (Hrsg.). Athenaeum. Eine Zeitschrift. Berlin,
Vieweg /Fröhlich, 1798–1800. 6 Teile in 3 Bänden
(alles Erschienene). Helbraunes Halbleder der Zeit
(etwas später) mit rotem Rückenschild, Bandnumerierung und Rückenvergoldung. Mit der seltenen
Originalbroschur u. den Verlegeranzeigen eingebunden. € 7500,–
Seltene erste Ausgabe dieses „bedeutendsten literarischen Manifests der frühromantischen Bewegung in
Deutschland“. Mit zahlreichen Erstdrucken der Herausgeber, Schleiermacher, Fouqués u.a., vor allem dem
‚Blüthenstaub-Fragment‘ und der Prosafassung ‚Hym-
156
Ovids Meisterwerk Ars Amatoria in vorzüglicher deutscher Übertragung von Friedrich Karl von Strombeck
(1771–1848), Hofjurist in Wolfenbüttel, bekannter Reiseschriftsteller und Übersetzer klassischer Texte. –­
Außerordentlich luxuriöser Braunschweiger Romantiker-Einband des Hofbuchbinders Selenka für Wilhelm
Herzog zu Braunschweig (1806–1884), einen der größten Bibliophilen seiner Zeit. Hofbuchbinder Johannes
Jakob Selenka (1801–1871) zählte wegen seiner äußerst
luxuriös ausgestatteten Einbände und seiner hohen
Qualität zu den begabtesten und besten deutschen
Buchbindern seiner Zeit. Sehr sauberes Exemplar in
prachtvollem Einband. (Siehe die Abbildung S. 156)
(Cranach Presse) – Shakespeare, William. The Tragedie of Hamlet Prince of Denmarke. Edited by J.
Dover Wilson Litt. D. from the text of the second
Quarto printed in 1604–5. ‚According to the true
and perfect coppie‘ with which are also printed the
Hamlet stories from Saxo Grammaticus and Belleforest and English translations therefrom. Weimar,
Cranach Presse, 1930. Folio, seitlich u. unten unbeschnitten (357 × 238 mm). Holzschnitt-Titelschrift
von Eric Gill. Mit 80 Holzschnitten von Edward
Gordon Craig, davon 6 neu für die englische Ausgabe, tlw. mehrfarbig oder in variierender Farbintensität. 3 leere Bll., 186 SS., 1 Bl. mit Druckvermerk verso. In Tasche im Hinterdeckel beigefügt: 35
SS. Kommentar des Herausgebers J. Dover Wilson.
In dem seltenen Original-Handeinband in rotem
Maroquin mit Goldprägung, zehnzeiliger goldgeprägter Titel auf Vorderdeckel, darunter kleine
Rundvignette (Hamlet-Kopf) von Craig, Kopfgoldschnitt, signiert „O. Dorfner – Weimar“. In dem
originalen Schuber. € 29 000,–
Magistraler Druck der berühmten Cranach Presse des
Harry Graf Kessler, Nr. 20 von 300 nummerierten
Exemplaren der englischen Ausgabe, mit den gefeierten Illustrationen von Gordon Craig. Gedruckt in Rot
und Schwarz in 3 Graden der ‚Hamlet-Fraktur‘, einer
für diesen Druck von Edward Johnston entworfenen
Gotisch-Type in Anlehnung an die von Fust & Schoeffer 1457 in ihrem Mainz Psalter benutzten Type, gestochen von Edward Prince. Gedruckt auf handgeschöpftem Monval Bütten. Die vorliegende Luxusversion in
dem eleganten Maroquineinband (nur ca. 35) von Otto
Dorfner, Weimar. Bemerkenswert gut erhaltenes, fleckenfreies Exemplar, so sehr selten. – Ref.: R. MüllerKrumbach, Harry Graf Kessler und die Cranach-Presse
in Weimar, pp.56–59 and cat. – no. 50; D. Brinks 79 (mit
Abb. des Einbandes auf S. 267); Fletcher-Rood C 25(c);
Garvey 66; Schauer II, 74; Tenschert 37.
157
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Bücher von, über und für Frauen
Arpasia. Die Tugenden des weiblichen Geschlechtes
oder Geschichte Nannchen Pelham. Aus dem Englischen übersetzt [von Johann Georg Schultheß].
Mit gestoch. Titelvign. Zürich, Orell, Geßner, Füßlin u. Comp, 1781. 518 S., 1 Bl. Vlg.-Anz. Pappbd.
im Stil der Zeit € 380,–
Holzm.-Boh. 7002; Bürger, Aufklärung in Zürich 369;
Archiv für Geschichte des Buchwesens Bd. 30, 369. –
Der Name des Autors / der Autorin ist im Vorwort
genannt, wohl Pseudonym, das bislang nicht aufgelöst
worden ist. Der anonyme Übersetzer ist lt. Price/Price
1084a der Schweizer reformatorische Theologe Johann
Georg Schultheß (1758–1802) s. ADB 32, 696. – Text
durchgehend etwas stockfleckig, alter Besitzvermerk
im Vorderdeckel.
Budgen – Acheta Domestica, [i. e. Miss L.M. Budgen]. Episodes of Insect life. 3 Bde. Mit 3 kol. Front.
nach Zeichnungen der Verfasserin, 52 teils kol.
Vign. u. zahlr. fig. cul-de-lampes (Holzschn.). London, Reeve, Benham and Reeve, 1849–51. XVIII,
320; XVI, 326; XVII, 434 S. HMaroquin d. Zt.
mit goldgepr. Wappensupralibros auf Vorder- und
Hinterdeckel, goldgepr. Rückentitel u. floraler Rückenvergoldung, dreis. Goldschn. € 480,–
Hagen I, S. 100; Horn-Schenkling 2779; Nissen, ZBI
662. – Erste Ausgabe. Über die Verfasserin konnte ich
bislang leider nichts ermitteln. Das von ihr gewählte
Pseudonym ist die lateinische Bezeichnung für Heimchen (Grille). – Im Vorderdeckel jeweils gestochenes
Exlibris (Philip Hamond, Esq.), Wiederholung des
Supralibros. In Bd. 1 zusätzliches Exlibris eines späteren Besitzers und handschriftlicher Besitzvermerk,
teils tektiert. Text stellenweise gering stockfleckig, insgesamt jedoch ausgesprochen dekoratives Exemplar.
[Günderode, Karoline v.]. Melete von Jon. (Vorwort von L. Hirschberg). Mit 1 Portr. u. 1 Ansicht
ihres Grabes. Berlin, Harrwitz, 1906. VIII, 80 S. Ldr.
d. Zt. mit Rck.-Sch., goldgepr. Tit. u. floralem Ornament auf Vorderdeckel, OU. beigebd. € 320,–
W.G.² 571, 5; Hirschberg, Taschengoed. (dtv) I, 183. –
Nr. 273 von 400 Exemplaren. Erste vollständige Ausgabe des kurz vor dem Tode der Dichterin (1780–1806)
entstandenen Fragmentes. In seinem Vorwort weist
Leopold Hirschberg auf die Geschichte des Werkes hin,
dessen Erscheinen bei Mohr und Zimmer in Heidelberg
durch den Freitod der Dichterin unterbrochen wurde.
158
Ferner weist er auf E. Rohde, „Friedrich Creutzer und
Karoline von Günderode“ hin, in dem das Büchlein
liebevoll gewürdigt wird als „der schmerzliche Laut
einer Seele, die sich Lebenshaß aus der Fülle der Liebe
trank“. – Einband mit minimalen Druckstellen, Rücken etwas verblasst, insgesamt jedoch augesprochen
hübsches Exemplar.
Hellwig – Kräutermann, Valentini [i.e. Chr. von
Hellwig]. Gantz besondere Neu-entdeckte Consilia
Secreta, des verehlichten als unverehlichten Frauenzimmers, In welchem Die heilsamsten und bewährtesten Artzney-Mittel, für alle, dem weiblichen Geschlecht zustossenden Kranckheiten und Maladien
zu finden. Nebst einem zweyfachen Register. Arnstadt und Leipzig, Beumelburg, 1742. 7 Bll., 480 S.,
8 Bll. Mod. Pappbd. mit Exlibris. € 620,–
Seltene Erstausgabe. – Blake 205; Weller 4290; HaynGot. IX, 330. – Der Autor (1663–1721) war Stadtphysicus zu Erfurt und Weißenfels, Schöpfer des „Hundertjährigen Kalenders“ und erfand um 1700 in Bad
Tennstedt, wo er zeitweise Stadtpysicus war, eine Zahnbürste, was dort durch ein Denkmal dokumentiert
wird. Er schrieb wie im vorliegenden Werk, teilweise
unter Pseudonym, 31 Bücher und Schriften. – Kleine
hs. Notiz auf Titel, Papier etwas gewellt, Einband gering bestoßen.
Lenclos, Ninon de. Der Ninon von Lenclos Leben
und Briefe nebst den Briefen der Babet. Aus dem
Französischen übersetzt. Mit gestoch. Front. (Porträt) von J. M. Bernigroth. Leipzig, Weidmann,
1755. 7 Bll., 544 S. Ldr. d. Zt. mit Rückentitel, berieben. € 720,–
Hayn-Got. IV, 319 „Sehr zierlich gedruckte Ausgabe“;
nicht bei Fromm. – Erste deutsche Sammelausgabe.
Enthält „Nachrichten von dem Leben der Mademoiselles Ninon von Lenclos“ von Antoine Bret (französischer Erstdruck: Amsterdam 1751), das erstmals
1754 als Separatdruck bei Weidmann erschienen war,
die „Briefe der Mademoiselle Ninon von Lenclos an
den Marquis von Sevigne“, in dieser Übersetzung zuerst 1751 erschienen und „Briefe der Babet an den Bousault“. Über den möglichen Übersetzer der Briefe der
Ninon gibt es unterschiedliche Spekulationen. So wird
vermutet, dass sie der junge Lessing übersetzt habe, der
aber in der „Berlinischen Zeitung“ Gellert als Übersetzer nennt. In dem Artikel zitiert Lessing fast wörtlich aus dem umfangreichen Vorwort des Übersetzers,
donym. Fanny Lewald schrieb diesen Roman,
nachdem der von ihr geliebte Heinrich Simon sich
der Gräfin zugewendet hatte. – Fliegendes Blatt
mit handschriftlichen Hinweis auf die anonyme
Verfasserin.
Pfeiffer, Ida, geb. Reyer. Eine Frauenfahrt
um die Welt. Reise von Wien nach Brasilien,
Chili, Ohaiti, China, Ost-Indien, Persien und
Klein-Asien. 3 Bde. in 1 Bd. Wien, Gerold,
1850. Kl.-8°. 3 Bll., 186 S., 1 Bl.; 2 Bll., 226 S.;
3 Bll., 326 S. HLdr d. Zt. mit goldgepr. Rck.Titel. € 1100,–
Erstausgabe. – Engelmann I, 96; Sabin 61336;
Borba de M. 665. – Würdigung der Autorin s.
ADB XXV, 791. – Die Wienerin Ida Pfeiffer
(1797–1858) konnte sich erst als 45jährige ihren
heiß ersehnten Traum vom Reisen erfüllen. In
den Jahren 1842–58 unternahm sie ihre fünf großen Reisen. Sie war eine der ersten Frauen, die
eine Weltreise unternahmen. Ihre Berichte, nicht
immer ganz frei von Vorurteilen, sind spannend zu
lesen. „Mit ihren erfolgreichen Reiseberichten und
dem Verkauf ihrer mitgebrachten ethnologischen
Objekten finanzierte sie ihre Reisen“ (Pytlik, Die
schöne Fremde).
[Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von].
Was fordert Pflicht und Vortheil der Deutschen? In einem Sendschreiben an den Adel
und die Ordensritter der deutschen Länder von
einem ihrer Mitglieder. o. O, o. Dr, 1794. Kl.8°. 72 S. Pappbd. d. Zt. mit goldgepr. Titel auf
Vorderdeckel, Bibl. Nr. auf Rücken u. im Vorderdeckel. € 380,–
wobei diese Vorworte (27 S. „Briefe der Nion“ und 17
S. „Briefe der Babet“) den besonderen Reiz der vorliegenden Ausgabe ausmachen. Als Autor der „Briefe der
Babet“ wird verschiedentlich Crebillon d. J. genannt,
jedoch ist Lichtenbergs Briefwechsel 1785–92 S. 293
zu entnehmen, dass sie „nicht von Claude Crebillon
fils sind, sondern im Roman des Edm. Boursault ‚Lettres de respect, d‘obligation et d’amour’ (1666) stehen“.
Über die „Briefe der Babet“ s. a. Gellert, Sämmtliche
Schriften S. 46. – Text stellenweise etwas fleckig, insgesamt gutes Exemplar dieses ausgesprochen interessanten Sammelwerkes. (Siehe die Abbildung)
[Lewald, Fanny]. Diogena. Roman von Iduna Gräfin H.. H… Leipzig, Brockhaus, 1847. 180 S., 1 Bl.
Errata. Ln. d. Zt., etwas fleckig, kleiner Sammlerstempel auf Titelrückseite. € 350,–
Holzm.-Boh. I, 11808; Kosch IX, 1337; W. G. ² 985,
4; Slg. Borst 2262. – Erstausgabe der Persiflage auf die
Romane der Ida Hahn-Hahn, mit der Fanny Lewald
Aufsehen erregte. Sie wählte ein entsprechendes Pseu-
Holzm.-Boh. Anonymen-Lexikon III, 8705;
ADB XL, 734; nicht bei Goed.; über die Autorin s. Gross S. 66 u. Touaillon S. 313–323. – „Die
schriftstellerische Bedeutung von Johanna Isabella von Wallenrodt ist äußerst gering, doch ist
sie für die Geschichte des deutschen Frauenromans
im 18. Jahrhundert dadurch nicht ganz unwichtig, daß
sie den Typus der deklassierten Frau in der damaligen
Literatur vertritt … Die Moral ihrer Romane ist lax…
Die Rezensenten der Frau von Wallenrodt werfen ihr
zwar Weitschweifigkeit, Vernachlässigung und Übertriebenheit der Sprache vor, doch rühmen sie ihre Gabe,
leicht und flüssig zu erzählen“ (Touaillon). – Bei der
vorliegenden anonym erschienenen Schrift handelt es
sich um ein ungewöhnliches Manifest einer deutschen
Adeligen während der Zeit starker Kritik an ihrem
Stande. Sie versucht eine neue Definition des Adels zu
finden und unterteilt die Gesellschaft in „Vornehme“
und „Volksstand“. Bürgerliche werden dank ihres Vermögens oder Kraft eines hohen Amtes dem Adel annähernd gleichgestellt und sollen eine Art Vetorecht bei
sachlich falschen Entscheidungen des Landesherrn bekommen. Selbstverständlich bleiben Besitzlose weiterhin von einer politischen Einflussnahme ausgeschlossen. – Text durchgehend etwas gebräunt, Stempel der
Mecklenburgischen Ritter- und Landschafts-Bibliothek auf Titelrückseite.
159
Galerie Valentien
Stand 2
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Kunst des 20. Jahrhunderts · Gemälde · Graphik · Illustrierte Bücher
Antes, Horst. Hoffmann, Dieter. Stierstädter Gartenbuch. 16 Bilder und 13 Pflanzenabdrucke mit
Gedichten von Dieter Hoffmann. Stierstadt/Taunus, Eremiten Presse, 1964. 24 × 17 cm. OriginalBroschur, 36 S. € 700,–
Antes, Horst. Metallplastiken und Bilder. Stuttgart, Galerie Valentien, 1981. 30 × 22 cm. Original-Broschur. 50 Seiten, viele, teils farbige Abb.
und drei doppelblattgroße farbige Original-Offsets. € 300,–
Lutze 310–325. Auflage 300 Exemplare. Im Druckvermerk nummeriert und von Künstler und Autor signiert.
Bei den Pflanzendrucken bedient der Künstler sich der
im Buchdruck von alters her angewandten Methode
des Naturselbstdrucks. Die übrigen Bilder sind farbige
Pappschablonendrucke. Sehr gut erhalten.
Noch nicht bei Lutze. Dem Katalog, der eine im Freien
gezeigte Ausstellung mit Großplastiken dokumentiert,
sind drei doppelblattgroße, farbige, jeweils signierte
Originaloffsets beigebunden, die mit den Bildthemen
„Schlange“, „Kopffüßler“ und „Kopf“ das Grundvokabular des Künstlers vorstellen. Außerdem Texte von
Horst Antes, C. G. Jung (Wiederabdruck von 1971)
und Freerk Valentien. In bestem Erhaltungszustand.
Antes, Horst. Strip Teeth. Köln, Galerie der ­Spiegel,
1965. 45 × 36,5 cm. Original-Pappeinband. € 750,–
Antes, Horst. Einladungskarte. Horst Antes Metallplastiken. Stuttgart, Galerie Valentien, 1981.
15 × 20 cm. Original-Lithographie mit einem Schiebemechanismus. € 150,–
Enthält 6 mehrfarbige, im Pochoirverfahren bei Jacomet
(Paris) gedruckte Blätter und ein farbiges Vorsatzblatt.
Es handelt sich dabei um 5 Ausschneidebögen und einen
Hintergrundbogen. Jede Seite gibt eine Vorahnung auf
die nächste und gegen Ende wird Stück für Stück des
Hintergrundbogens freigelegt. Auflage: 350 im Druckvermerk nummerierte und vom Künstler signierte
Exemplare. Vorliegendes Exemplar trägt die Nummer
93. Minimale Gebrauchsspuren, sonst tadellos. (s. Abb)
Noch nicht bei Lutze. Je nach Stellung des Papierschiebers ist die Darstellung eines Kopfes frei sichtbar
oder von vertikalen weißen Linien vergittert. Eines
der wenigen Exemplare mit Gefälligkeitssignatur. Ordentlich erhalten.
Antes, Horst – Andreus, Hans. Symbiosion. Tien
litho’s van Horst Antes en tien gedichten van Hans
Andreus. Amsterdam, Galerie D’Eendt, 1966.
41,5 × 47 cm. In losen Bogen mit Original-Leinenmappe in Schuber. € 5500,–
Brodwolf, Jürgen – Rotzler, Willi. Figurenstätte.
Stuttgart, Galerie Valentien, 1989. 30 × 22 cm. Original-Broschur. 54 S., viele teils farbige Abb. und 17
Original-Offsets. € 450,–
Lutze 533–542. In einer Auflage von 100 (+10) Exemplaren erschienen; mit den 10 prachtvollen Farblithographien von Antes, denen 10 Gedichte von Andreus gegenübergestellt sind. Die Lithographien jeweils signiert
und nummeriert. Die Gedichte vom Autor frei ins Deutsche übersetzt. Im Druckvermerk von Künstler und
Autor signiert. Leinenmappe leichte Gebrauchsspuren,
Schuber mit Einrissen, Mappeninhalt tadellos erhalten.
Eines der 50 Exemplare der Vorzugsausgabe mit der
individuell geformten Tubenfigur auf der Einbandvorderseite, und einem lose beiliegenden signierten Originaloffset. Der Künstler hat Ausstellung und Katalog
in einem 6 monatigen Gestaltungsprozess konzipiert.
Willi Rotzler, Kunsthistoriker und mit dem Künstler
befreundet geht in seinem Text speziell auf die Ausstellung „Figurenstätte“ ein.
Antes, Horst – Hoffmann, Dieter. Elf KinderGedichte mit 13 Lithographien von Horst Antes.
Karlsruhe, Galerie Schmücking, 1972. 30,5 × 21,5
cm. Lose Bogen in kartonierter Mappe in LeinenSchuber. € 480,–
Ernst, Max – Leclercq, Léna. La Rose Est Nue.
Gravures à l’eau forte par Max Ernst. Paris, Jean
Hugues Editeur, 1961. 33 × 26 cm, 50 Seiten in
losen Bogen, in Originalleinenmappe mit Schuber. Enthält 6 Original-Farbradierungen von Max
Ernst. € 4800,–
Lutze 720–732. Den 13 einfarbigen Original-Lithographien auf Bütten sind die handschriftlich faksimilierten Gedichte von Dieter Hoffmann gegenübergestellt.
Auflage 200 (+XX) Exemplare. Im Druckvermerk
nummeriert und vom Künstler und Autor signiert.
Am Mappenrücken abermals signiert mit Filzstift. In
Bestzustand.
160
Spies-Leppien 78. Eines der 90 Exemplare der Vorzugsausgabe auf Velin d’Arches, mit den Signaturen des
Künstlers und der Autorin im Druckvermerk. Vom
Verleger handschriftlich auf 61 nummeriert und monogrammiert. Gut erhaltenes Exemplar mit den reizvollen
Farbradierungen von Max Ernst.
Antes, Strip Teeth
Ernst, Max. Paramythes traduit de l’allemand par
Robert Valancay avec le concours de l’auteur. Paris,
Le Point Cardinal, 1967. 18. S. mit 10 Abb. nach Collagen und einer Originalfarblithographie als Frontispiz. 26,6 × 17,6 cm. Orig.-Brosch. € 1900,–
Mourlot 268, Bloch 792, Goeppert 82. Als Ausstellungskatalog in 1000 Exemplaren erschienen. Für den
Einband schuf Picasso eine Farblitho in zwei Teilen, ein
Bacchanal für die Vorderseite und einen bärtigen Kopf
für die Rückseite. Gut erhalten.
Spies/Leppien 115 D (von G). Brusberg 124. – Eines
der 60 Exemplare der Vorzugsausgabe mit der vom
Künstler signierten Lithographie. Im Druckvermerk
nummeriert und von Jean Hugues monogrammiert.
Leichte Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten.
Picasso, Pablo – Tzara, Tristan. De Mémoire
D’Homme, Poème par Tristan Tzara, Lithographies de Pablo Picasso. Paris, Bordas Éditeur, 1950.
32,8 × 25,7 cm. 122 Seiten mit 9 Originallithographien. Orig. Brosch. mit Pergamentumschlag, eines
von 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der zusätzlichen Suite der 9 Lithos auf kaiserlich Japan, im
Druckvermerk auf 13 nummeriert und von Künstler
und Autor signiert. € 9500,–
Mack, Heinz. Mack, Kurt Weidemann, Imaginationen 1953–1973. Berlin, Propyläen, 1974. 32 × 30
cm. 173 Seiten mit 251 Abb. und einigen Texten des
Künstlers. Originalleinen-Einband in LeporelloUmschlag. € 850,–
Es handelt sich um eines von 150 Exemplaren der Vorzugsausgabe A, die zusätzlich fünf Serigraphien auf
Folie, eine Serigraphie auf Karton, eine Lupenscheibe,
vier Farbdias, einen Farbdruck mit Silberfolie und einen
3 D-Druck enthält. Außerdem im Leporello-Umschlag
sechs Silberfolienprägungen, davon eine vom Künstler
signiert und auf 93/150 nummeriert. Die buchkünstlerische Gestaltung durch Kurt Weidemann und die
reichhaltige Ausstattung mit Folien, Prägungen und
Farbdrucken durch Heinz Mack ergibt ein eindrucksvolles Werk am Schnittpunkt von klassischer Buchkunst und avantgardistischer, künstlerischer Gegenwart. Sehr gut erhalten.
Picasso – Jardot, Maurice. Picasso, Dessins d’un
demi siècle. Paris, Berggruen, 1956. 22 × 16 cm. Orig.
Broschur mit je einer Originalfarblithographie auf
Vorder- und Rückseite des Umschlags. € 400,–
Goeppert 59, Bloch 665–673, Bloch books 56. In seinem zwischen 1946 und 1949 geschriebenen Gedicht
zieht Tristan Tzara die Summe seiner Lebenserfahrung.
Das Besondere der von Picasso beigesteuerten Lithographien ist, dass sie in „Fingermalerei“, also mit den
in Litho-Tinte getauchten Fingern ausgeführt sind. Die
Umrisse und Linien wurden anschließend mit Lithokreide gezogen. Mit leichten Gebrauchsspuren, sonst
sehr gut erhalten.
Schwitters, Kurt. Die Blume Anna. Die neue Anna
Blume. Eine Gedichtsammlung aus den Jahren 1919–
1922. Einbecker Politurausgabe von Kurt Merz
Schwitters. Berlin, Verlag Der Sturm, 1923. 22,5 × 15,3
cm. 32 Seiten. Originalbroschur. € 750,–
Raabe 431. Erstausgabe. Eine Sammlung von Gedichten
und Prosatexten. Auch die graphische Gestaltung des
Umschlags nach Entwurf Schwitters. Mit leichten Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten.
161
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Autographen · Musik · Theater · Deutsche Literatur · Erstausgaben
Brahms – Reger, Max [1873–1916]. Eigenhändiges
Musikmanuskript. 1906. Folio. 14 S. Vorwiegend
mit roter und schwarzer Tinte. € 4500,–
Fünf Lieder von Johannes Brahms, neu instrumentiert
von Max Reger. 1) Feldeinsamkeit. Op. 86, 2. 2) Sapphische Ode Op. 94, 4. 3) Nachtigall Op. 97, 1. 4) Immer
leiser wird mein Schlummer. Op. 105, 2. 5) Auf dem
Kirchhofe Op. 105, 4 und 6) „Ständchen“ Op. 106,1.
Es handelt sich um die Druckvorlage für die Ausgabe,
die 1906 im Simrock-Verlag unter dem Titel: „Lieder
für Pianoforte (mit deutsch-engl. Text) bearbeitet von
Max Reger“. Heft 2. Das in diesem Druck erschienene
Lied „Mädchenlied“ Op. 107, 5 liegt hier nicht vor. Die
Lieder zählen zu den späten Brahms-Liedern. – Diese
insgesamt 4-bändige Sammlung ist sowohl McCorkle
als auch Stein unbekannt. Stein kennt nur die spätere,
bei Simrock 1914/15 erschienene Ausgabe „Sechs Lieder instrumentiert“, in der das Lied „Nachtigal“ fehlt.
Mit dem Text der Gesangsstimme über den Klaviernoten ohne die Noten der Gesangsstimme.
Butler, C. The Feminin Monarchi’, or the Histori of
Bee’s. Shewing Their admirable Natur’, and Propertis; Their Generation and Colonis; Their Government, Loyalti, Art, Industri; Enimi’s, Wars, Magnanimiti, etc. Oxford, W. Turner 1634. Quart. 8 Bl.,
182 (recte 180) S. Textholzschnitt, 7 HolzschnittDiagramme, 4 S. Noten in Typendruck sowie zahlreiche Holzschnitt-Bordüren-und Initialen. Goldschnitt. „Buchbinder-Marke“ im Vorsatz. Exlibris.
Lederband des 19. Jahrhunderts mit Rücken- und
Deckelvergoldungen sowie Blindprägungen auf den
Deckeln. Etwas berieben. € 3200,–
Sehr seltene Ausgabe des berühmten ersten englischsprachigen Werkes über Bienenzucht und Bienenmusik. In dem Werk unternimmt Butler den Versuch
das „Bienengesumm“ musikalisch zu notieren. Während die Erstausgabe von 1609 nur wenige Noten enthält, ist in der vorliegenden seltenen 3. Ausgabe erstmals ein voll entwickeltes „Bienen-Madrigal“, das so
genannte „Melissomelos“ veröffentlicht. Die 4 Stimmen sind in Chorbuchform angeordnet. Als typografisches Kuriosum wurden „Bassus“ und „Contratenor“
verkehrt gedruckt, damit 4 Sänger gleichzeitig Einblick
in die Noten haben. – Wolffheim 1730; Grove² 4, 683;
Eitner II, 253. (Siehe die Abbildung)
Grimm, Wilhelm [1786–1859]. Eigenhändiger
Brief mit Ort, Datum und Unterschrift. Berlin,
17. Juli 1852. Oktav. 1 Seite. Gelocht. Leicht gebräunt. € 2000,–
Inhaltsreicher Brief an den bedeutenden Sprachforscher
Konrad Hofmann, Professor für altdeutsche und altromanische Sprache in München. Grimm dankt ihm
„für das schöne geschenk, das Sie mir mit Ihrer ausgabe des Amis und Jourdain und der Abhandlung
über Guillaume gemacht haben“. „Schon wegen des
Athis und Prophilias, dem die alte sage von den beiden
freunden zu grund liegt, und Konrads Engelhart war
mir der zugang zu einer noch unbekannten darstellung
von werth“. Grimm gab den Erstdruck des „Athis und
Prophilias“ 1846–52 heraus.
Mendelssohn Bartholdy, Felix [1809–1847]. Eigenhändiger Brief mit Ort, Datum und Unterschrift. Berlin, 9. August 1835. Groß-Quart. 3
Seiten. € 5000,–
Großer Brief an seinen Freund Wilhelm Schadow
(1788–1862), Maler und Direktor der Kunstakademie
in Düsseldorf. Zunächst berichtet Mendelssohn ausführlich von Familienereignissen. Danach folgt eine
heitere Schilderung der „antihöfischen Revolution“ in
Berlin aus eigenem Erleben am 3. 8. 1835: „… es sollen
150 Strassenjungen arretirt sein, und 50 andere Leute;
was sie gewollt haben … erst Raketen steigen lassen; da
162
sie das nicht sollten, wollten sie das Militär ärgern und
necken, stachen die Dragonerpferde mit Nadeln u. s.
f., hierauf prügelte man sich gegenseitig, unter Linden
wurden alle Laternen eingeschlagen, alle Bänke demoliert … ganz Berlin stürmte hin und sah der Revolution
zu, und am Tage darauf sangen die Schusterjungen: Heil
die im Siegeskranz, heut bleibt keine Scheibe ganz … so
habe ich die Berliner Revolution, die ich hier erlebt, historisch dargestellt, wie Ranke das Mittelalter … Wenn
Ihnen nun nicht vaterländische zu Muth wird, so weiss
ich’s nicht …“.
Moritz, K. Ph. Reisen eines Deutschen in Italien in
den Jahren 1786 bis 1788. In Briefen. 3 Theile. Stil
der Zeit mit eingebundenen zeitgenöss. Berlin, F.
Maurer 1792–93. 4 Kupfer von D. Berger nach P. L.
Lütke, 5 Bl., 224 S.; 2 Bl., 238 S.; 1 Bl., 304 S., 8 Bl
(Register). Etwas gebräunt. Teils alte Besitzeintragungen in den Vorsätzen. Halblederbände der Zeit
mit Rückenvergoldung. € 2500,–
Erstausgabe der Reiseerinnerungen in Briefform, die
mit zu den literarisch bedeutendsten im 18. Jh. gehören. In den Erinnerungen schildert Moritz auch die gemeinsame Zeit mit Goethe in Rom. Goethe schreibt an
Charlotte von Stein: „Moritz ist hier, … , ein sehr guter,
braver Mann mit dem wir viel Freude haben“. Moritz
in einem Brief an seinen Verleger J. F. Vieweg (3. Febr.
1787): „… Da ich nehmlich die Sache erwogen habe, so
scheint es mir, als müsse eine Reisebeschreibung von
Italien ganz etwas anderes werden, als die von England, wenn ich meinen Kredit beim Publikum nicht
verlieren will…. Mein Buch über Italien muss nothwendig etwas Gründliches und dabei unterhaltendes seyn,
wenn es sich unter den vielen Büchern, die man über
Italien hat, vorteilhaft auszeichnen soll …“ In Goethes kunsttheoretischen Schriften findet sich manche
Anregung durch die Gedanken von Moritz. (Auch ich
in Arkadien S. 126). – Kippenberg I, 1227; Goedeke V,
491, 17; Rümann 765.
Mozart, W. A. Le Nozze di Figaro. Dramma giocoso in quattro atti. Messo in Musica dal Signore W.
A. Mozart. [KV 492]. Bonna e Colonia, N. Simrock
(PlattenNr. 1603) [1819]. Folio. Lithographiertes
Titelblatt, 515 S. 2 Blatt am rechten Rand etwas eingerissen. Nahezu fleckenfrei. Schöner Halblederband. € 1600,–
Erste deutsche Partitur-Ausgabe in einem schönen
breitrandigen Exemplar. – Der Text von L. da Ponte
nach Beaumarchais ist hier italienisch, deutsch und
französisch wiedergegeben. Die deutsche Übersetzung
lieferte A. F. von Knigge. – Mit den bei Hoboken beschriebenen „Leerseiten“ zwischen dem 2., 3. und 4.
Akt. – Haberkamp S. 261; RISM M 4342; Hob., Bd.
11, 267.
Printz, W. C. Historische Beschreibung der Edelen Sing= und Kling=Kunst/ in welcher Deroselben Ursprung und Erfindung/ Fortgang/ Verbesserung/ unterschiedlicher Gebrauch/ wunderbare
Würckungen/ … erzehlet und vorgestellet werden/
aus Denen vornehmsten Autoribus abgefasset und
in Ordnung gebracht … Dresden, J. Chr. Mieth
1690. Quart. Allegorischer Ziertitel in Kupferstich,
3 Blatt, 223 S. mit Notenbeispielen, 7 Blatt und 5
Kupferstichtafeln. Halbpergamentband mit zeitgenössischem Buntpapier. € 3800,–
,,Dies’ Werk ist überhaupt der erste ernsthafte Versuch einer allgemeinen Musikgeschichte“ (Wolffheim
II, 276). Sehr seltene erste Ausgabe. – Der Verfasser
Wolfgang Caspar Printz von Waldthurn (1641–1717)
gehört zu den bedeutenden Theoretikern seiner Zunft
um 1700. Schon als 25jähriger (1666) hat er eine Sing­
lehre veröffentlicht, der dann weitere folgten, bevor er
mit vorliegendem Hauptwerk hervortrat. Gestützt auf
einige von Descartes’ Thesen formuliert Printz erstmals
eine genaue Takt- und Rhythmuslehre, die auffallende
Gemeinsamkeiten mit Opitz’ Poeterei aufweist. Bedeutende Musiker seiner Zeit wie Praetorius, Frescobaldi,
Kindermann u. v. a. werden historisch einbezogen. –
RISM II, 671; Eitner VIII, 70.
Spee, F. v. Trvtz Nachtigal, Oder Geistlichs=Poetisch Lvst-Waldlein, Deßgleichen noch nie zuvor
in Teutscher sprach gesehen. Jetzo/ … / zum erstenmahl in Truck verfertiget. Köln, W. Friessem
1649. Duodez. Kupfertitel, 7 Bl., S. 1–341 (Text), 3
S. (Register und Errata), 24 gestochene Notentafeln.
Rückseite des letzten Notenblattes und 1 weißes Bl.
mit Eintragungen von alter Hand. Titel mit altem
Besitzeintrag. Teils mit An- und Unterstreichungen
mit Rot- bzw. (überwiegend) Bleistift. Einige Blatt
knapp beschnitten. Notentafeln im Außensteg geringfügig angeschnitten mit leichtem Notenverlust.
Letztes (weißes) Bl. im unteren Falz angerändert.
Leicht gebräunt. Pergamentband der Zeit. Neu aufgebunden, vorderes Gelenk teils gebrochen. Leicht
berieben. € 7000,–
Eines der Hauptwerke deutscher Barockdichtung. Seltener Erstdruck mit dem Notenanhang für bezifferten
Bass und Solostimme, die einem Teil der Auflage fehlt.
Die Melodien stammen vermutlich von Jacob Gippenbusch. – „Der Autor erklärt den Titel des Buches in
der Vorrede: ‚weil es trutz allen Nachtigallen süß und
lieblich singet und zwar aufrichtig Poetische‘. In diesen
wundervollen Worten mit ihrer für das 17. Jahrhundert fast unbegreiflichen Kindlichkeit und Einfachheit
ist das Wesen des Buches wirklich gekennzeichnet. Es
ist ganz und gar Naturlaut, ganz und gar gen Himmel gerichtet und durchaus dichterisch. Das 17. Jahrhundert kennt nichts Ähnliches; jedes Gedicht ist ein
Aufschwung, ein Flügelschlag und ein Staunen und
Wissen zugleich. … „ (Wolfskehl). Das Werk wurde
posthum veröffentlicht und ist in „verschiedenen Versionen überliefert. Die Textgenealogie, die sich durch
erschließbare Ur- und Zwischenstufen und mehrschichtige Korrekturen kompliziert, ist noch umstritten. 24 Lieder sind aus dem ‚Güldenen Tugend-Buch‘
übernommen“ (KNLL). Das „Liederbüchlein“ wirkte
bis in die Romantik. Schlegel und Brentano veranstalteten davon eine Neuausgabe und über nahmen 5 Lieder
in „Des Knaben Wunderhorn“. – Dünnhaupt² V, 3.1;
Spee Ausst.Kat. Düsseldorf 1991, 118; RISM B VIII, 1,
274; Wolffheim II, 2438; Goedeke III, 194.
163
Robert Wölfle
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Buch- und Kunstantiquariat · Amalienstraße 65 · 80799 München
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Bücher und Graphik des 15. bis 20. Jahrhunderts · Alte Drucke und Naturwissenschaften ·
Literatur · Bavarica und Monacensia · Kinderbücher
– Gerardus de Sabloneta. Theorica planetarum. Mit
Gedicht an den Leser von Pescennius Franciscus
Niger. Venedig, Franz Renner von Heilbronn, 1478.
20 Bll. Antiqua-Type, 25 Zeilen. Mit Holzschn.-Initialen u. 8 astronom. Holzschn. Pp. mit HalblederRck. des 18. Jh. 4°. € 3200,–
BSB I-500; Hain 14108; GW M14655; Stillwell, Awakening Interest 21,63. – Der zu Beginn und im Kollophon
genannte „Gerardus Cremonensis“ ist der „zweite“
und aus Sabloneta stammende Gerardus, der im 13.
Jh. lebte. Das Werk erschien zusammen mit Johannes
de Sacro Boscos „Sphaera mundi“, dem am weitesten
verbreitetem astronomischen Werk des 15. Jh. – Druck
teils in Rot und Schwarz. Gut erhalten. (Siehe Abb.)
– Jacobus de Gruytrode. Specula omnis status vitae
humanae. Kap. 4: Speculum aureum animae peccatricis. Memmingen, Albrecht Kunne, um 1490.
26 Bll. (von 28). Gotische Type, 23 Zeilen. Br.
4°. € 1600,–
BSB I-23; HC 14899; GW M 10734. – Aus einem Sammelband, mit altem Fingerweiser. Hs. Besitzvermerk
und alter Stempel der Kartause von Buxheim. Bl. a4
und a5 in Kopie, Lage b mit Spuren von Feuchtigkeit.
– Müller, Johannes. Eq. Pro novo sacerdote promovendo compositio … De vita et honestate clericorum et eorum privilegiis… Landshut, Weissenburger, 1516. 8 Bll. Holzschnitt-Druckermarke auf
Titel. Br. 4°. € 450,–
Alte Drucke und Inkunabeln – Biel, Gabriel.
Sermo historialis passionis dominicae. Daran: Johannes Kannemann, De passione Christi secundum
quattuar evangelistas. – Passio sive Sermo in diebus
Parasceves. – Dialogus beatae Mariae et Anselmi de
passione Christi. – Oglerius de Tridino, De planctu
beatae Mariae. Strassburg, Drucker des Jordanus,
(Georg Husner), 18. Okt. 1490. 184 Bll. Gotische
Type in zwei Größen. 2 Spalten, 35 Zeilen. Initialen in Rot eingemalt, rubriziert. Ebd. aus alter Pgt.Handschrift. 4°. € 4800,–
BSB B-512; GW M 45728; Copinger 5777. – Dieses
Exemplar ist interessant durch die zahlreichen zeitgenössischen Marginalien in roter und in Sepia-Tinte.
Im GW wird Guillelmus Textor de Aquisgrano als
Autor genannt. – Stellenweise mit Wasserrand, sonst
gut erhalten.
164
VD 16 M 6513. – Frühe Flugschrift Weissenburgers, der
von Nürnberg kommend im Jahr 1513 die erste Presse
in Landshut einrichtete. – Gut erhalten.
– Ulmer, Ulricus. Fraternitas cleri. (Ulm, Johann
Zainer d. Ä.), um 1478 /82. 88 Bll. Gotische Type in
2 Größen, 40 Zeilen. Initialen in Rot und Blau eingemalt, rubriziert. Mod. Wildleder. 2°. € 5500,–
BSB U-68; HC 16083; GW M 48846; vgl. Amelang 1,
S. 46. – Schöner Zainer-Druck mit zeitgenössischen
Marginalien. – Tlw. leicht fl.
Kinderbücher – Horwitz, H(einrich) J(oseph).
Fröhliche Kinder-Welt. Bln., Plahn (Henry Sauvage), 1857. 1 Bl. an die Mütter, 23 Bll. mit 19
Silhouetten von Karl Fröhlich. illustr. OPp. mit
Lwd.-Rck. € 580,–
Rümann 416; Seebaß 962; Wegehaupt IV, 1014 (2. u.
3.A.) – Seltene erste Ausgabe im hübschen Original-
l­ithographiert. – Ebd. etwas benutzt, hinterer Deckel
geknickt.
Wiener Kunstbillets und Ziehbilder – Kunstbillet
von Joseph Endletsberger. „Dem zarten Bilde hier
soll unsre Freundschaft gleichen, und nie soll dieß
Gefühl aus unsrem Herzen weichen.“ Mittelteil mit
gemaltem Papageienpaar, außen vier Blumenkörbe.
Kollage aus geprägtem Papier und bemaltem Perlmutt auf Seidengaze in geprägtem Messingrahmen.
Um 1820. 8 × 9,5 cm. € 2000,–
– Kunstbillet „So viele Früchte hier das Laub
des Baumes schmücken, So viele Freude soll Ihr
Leben stets beglücken“. Apfelernte mit drei Personen. Kollage aus geprägtem Papier auf Seidengaze in geprägtem Messingrahmen. Um 1820. 8,2 × 7
cm. € 2200,–
(Siehe die Abbildung)
einband. Für diesen wurden verschiedene Illustrationen verwendet, hier das Weihnachtsbild. – 2 Bll. mit
geklebtem Einriss, sonst gut erhalten, Widmung von
1866 auf Vorsatz.
– Redslob, Edwin. Der Spielzeugschrank. Lpz./
Bln., Beyer, (1934). 12 unnum. Bll. in Blockbuchheftung. Mit 10 Farbtafeln und zahlr. Textabb. von
Emmy Zweybrück. OHLwd. mit orig. aufgeklebter
Ebd.-Illustr. € 850,–
Bilderwelt 693; Doderer/ Müller 921; Thieme-Becker
XXXVI,609 f. – Selten. Durch seine starke Farbigkeit
und künstlerische Bildgestaltung bestechendes Bilderbuch. Die Künstlerin studierte u.a. unter Anton von
Kenner, Franz Cizek und Kolo Moser an der Wiener
Kunstgewerbeschule. – Tadellos erhalten. (Siehe die
Abbildung)
– Ziehbild „Es hängt an meiner Brust, es liegt auf
meinem Herzen, Und meine Lieb und Lust ist dieses
Bildnis ganz.“ Junge Frau enthüllt das Porträt von
Kaiser Franz. Wien, Bermann, um 1820. 9,5 × 7,5
cm. € 750,–
– Ziehbild „Dießmal wird nicht gratuliert, man ist
zu sehr occupiert!“ Die Instrumente von vier Musikanten verschwinden und es wird getafelt. Wien,
Bermann, um 1820. 7,5 × 9 cm. € 650,–
– Ziehbild „Immer heiter, immer helle, ströme
Frohsinn aus der Quelle. Aus einer Biedermeiertasse kommt ein geflügelter Amor mit Köcher
und Kaffemühle. Bei A.P. Eysen, um 1830. 7,5 × 9,7
cm. € 600,–
– Ziehbild „Ich schneid, ich schneide Schinken, dem
ich lieb hab werd ich winken.“ Nürnberg, Riedel,
um 1830. 8 × 10 cm. € 550,–
– Stiefel, Marie und Olaf Rau. Das Dorf in Bild
und Wort. Nbg., Stroefer, o.J. (ca. 1906). 36 S. mit
illustr. Titelblatt, Buchschmuck, Textabb. und 12
ganzs. farb. Abb. von Marie Stiefel. Illustr. OHLwd.
24,5 × 35,5 cm. € 950,–
Rutschmann S.75 und Nr.199 (mit Abb.); Bilderwelt
502 (mit Abb.); Stuck-Villa I,501 und II,325 (mit Abb.);
Ewers/ May 53; Ries S.906,1. – Sehr seltenes, reizvolles Jugendstil-Künstlerbilderbuch. „Sachschilderung,
jahreszeitliche Stimmung und Lokalkolorit gehen in
diesem Buch der Schweizer Illustratorin Marie Stiefel
(1879–1962) eine glückliche Verbindung ein. Es handelt
sich wohl um das schönste Beispiel Schweizer Heimatkunst im Bilderbuch.“ (Bilderwelt). Schönes Exemplar
mit dekorativen Vorsätzen.
– Süs, Gustav. Thier-Büchlein! Für Kinder. Bilder
und Reime. 3. Aufl. Dresden, Meinhold & Söhne
(um 1860). 16 Bll. mit kolor. lithogr. Titelbl. und 15
kolor. Lithogr. Illustr. Pp. mit Leinenrck. € 550,–
Rümann 2595; Wegehaupt II,3344; Semrau 8a. – Der
Text unter den reizenden Illustrationen ebenfalls
165
Tafeln
Tafel 1
Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 65
Tafel 2
Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 65
Tafel 3
Grimmelshausen, Hans Jacob Christoph v.
Gesammelte Werke. 3 Bände. Nürnberg, 1683–1684.
Wolfgang Braecklein · Stand 76
„Lecture favorite de l’Empereur Napoléon I. – Une trouvaille.“
L’exemplaire original de Napoléon I. „Il a été oublié au château de Gros-bois
le 3 décembre 1809 par sa Majesté venant chasser“.
McPherson, M. Ossian, Fils de Fingal. Poésies Galliques. Traduites sur l’Anglois par M. Le Tourneur. Tome premier (- Tome second). In einem Band gebunden. Paris: Musier 1777. 2 Bll., LXXX,
309 Seiten; 2 Bll., 301 Seiten. 2 Seiten „Approbation“. Goldschnitt. Maroquinlederband der Zeit
mit Deckel- und Rücken-Goldprägung. Steh- und Innenkanten vergoldet. Zusammen mit Maroquin-Umschlag in Maroquinschuber. Beide reich goldgeprägt mit Napoleons Wappensupralibros,
Bienen- und Adler-Prägungen. € 150 000,–
Napoleon’s own copy in a maroquin slipcase with his coat of arms and bees. He carried this „Ossian“
with him on all his campaigns, where he used to declaim parts of it to his officers and troops. „This copy
[he used up to 1809] has apparently never been found. There has been a tendency on the part of some
French biographers to claim the honor for Le Tourneur’s French translation“. (More details on request).
Fons Blavus Antiquariat · Stand 42
Tafel 4
Tafel 5
Bernard de Gordon. Lilium medicinae (und weitere medizinische Texte). Pergamenthand­schrift
von der Hand des Magister Petrus Rastellus. Südfrankreich, 1332. € 185 000,–
Einer der frühesten Textzeugen für eines der bedeutendsten naturwissenschaftlichen Werke des Mittelalters. Bernard de Gordons systematisches Handbuch stellt im Wesentlichen eine Kompilation aus Werken der arabischen Medizin dar, die der seit 1283 an der Universität von Montpellier Lehrende um eigene
Beobachtungen ergänzte. Der Text war bis ins 17. Jahrhun­dert hoch geschätzt und durch Handschriften
und Drucke in französischer, deutscher, spani­scher, englischer, irischer und hebräischer Sprache weit verbreitet. In seinen Canterbury Tales zählt Geoffrey Chaucer den Autor unter die drei modernen Autoritäten der westlichen Medizin.
Inlibris, Gilhofer Nfg. GmbH · Stand 23
Tafel 6
Eberhard Köstler · Stand 10
Tafel 7
A
B
C
D
E
F
A. Naturgeschichte der Amphibien
B. Ansichtskartensammlung - Jena/Thüringen
C. Fotonachlass Adolf Carl Rüdenauer
Antiquariat KaraJahn · Stand 32
D. L‘art décoratif à Paris (Abb. Man Ray)
E. Sammlung Marie von Ebner-Eschenbach
F. Zeichnungen Michael Zichy
Tafel 8
G
H
J
I
M
K
L
G.
H.
I.
J.
Sammlung Birkner
Sammlung Filmeinladungskarten
Leo Rauth, Jugendstilzeichnungen
Claude Sieber. Hommage an New York
K. Fotoalbum Papua Neuguinea
L. Fotoalbum Syrien
M. Das Plakat
Antiquariat KaraJahn · Stand 32
Tafel 9
Knorr, Georg Wolfgang. Deliciae naturae selectae, oder auserlesenes Naturalien-Cabinet, welches
aus den drey Reichen der Natur zeiget, was… gesammlet zu werden verdienet… 2 Bde. Nürnberg,
(Knorr’s Erben), (1751-) 1766–67. Imp.-Folio. Mit Kupferstichporträt, gestoch. Titel mit kolor.
Vignette, 1 Textkupfer und 91 feinstens kolor. Kupfertafeln. Kalbslederbde. im Stil der Zeit mit
reicher Rücken- und Deckelvergoldung. € 26 000,–
Hervorragend erhaltenes Ausnahmeexemplar auf großem Papier (56 × 32 cm). Eines der schönsten Werke
des 18. Jahrhunderts über Naturalienkabinette in der Tradition der Wunderkammern. Erste Ausgabe.
Nürnberg war in dieser Zeit das Zentrum naturwissenschaftlicher Buchillustration und G.W. Knorr
(1705–1761) mit seinen Werken zu Blumen, Muscheln, Versteinerungen und dem Vorliegenden einer seiner hervorragendsten Vertreter. Nach Knorrs Tod wurde das Werk von P.L.S Müller fortgesetzt und von
Knorrs Erben mit deutsch-französischem Paralleltext herausgegeben. – Behandelt und abgebildet sind:
Korallen (15), Muscheln (7), Schmetterlinge (6), Seeigel (4), Mineralien (6), Hummer und Spinnen (7), Seesterne (4), Fische (9), Vögel (7), Säugetiere (14) und Reptilien (12). – Nissen, ZBI, 2227. Horn-Sch. 2038.
Antiquariat F. Neidhardt · Stand 63
Tafel 10
Meyer, Johann Daniel. Angenehmer und nützlicher Zeit-Vertreib mit Betrachtung curioser Vorstellungen allerhand… auf dem Land und im Wasser sich befindender und nährender Thiere. 3 in
2 Bdn. Nürnberg, J.J. Fleischmann & A. Bieling, 1748–56. Folio. Mit gestoch. Porträt, 3 Kupferstichtiteln, 2 Titelvignetten und 240 Kupfertafeln, alles in sorgfältigem, farbfrischen Kolorit. Halblederbde. im Stil der Zeit. € 30 000,–
Dieses ungewöhnliche, seltene und prächtige zoologische Werk fällt durch die Darstellungen lebender
Tiere in Verbindung mit der Darstellung ihrer Skelette aus dem Rahmen. Abgebildet und beschrieben
werden Wirbeltiere, in der Mehrzahl Vögel und Säugetiere, aber auch einige Fische, Reptilien und Amphibien. J.D. Meyer, der in Nürnberg als Miniaturmaler, Kupferstecher und Kunsthändler wirkte, schuf alle
Zeichnungen für die Tafeln selbst und besorgte auch den Stich der Kupfer. Das Kolorit ist vorzüglich. –
Sehr gut erhaltenes, breitrandiges Exemplar (44,5 × 29 cm). – Fine bird books, S. 94., mit der Auszeichnung
von 2 Sternen für die graphische Qualität: „A very rare and unusual book“. Nissen IVB 360. Anker 338.
Antiquariat F. Neidhardt · Stand 63
Tafel 11
Amati, S. Relation und gründtlicher Bericht von deß Königreichs Voxu in Japonischen Keyserthumb Gottseeliger Bekehrung. 2 Teile in 1 Band. Ingolstadt 1617.
Reiss & Sohn · Stand 11
Tafel 12
Wagner, Daniel. Pharmaceutisch-medicinische Botanik … 2 in 1 Bd. Mit 249 zeitgen. kolorierten
Pflanzendarstellungen auf Taf. in lithogr. Umrisszeichnung u. in Farben gehöht. Wien, Ferdinand
Ullrich für den Verfasser, 1828–1829 (–1830).
Hellmut Schumann · Stand 49
Tafel 13
Aus unserem Angebot zu Justinus Kerners 150. Todestag
Antiquariat Franz Siegle GmbH · Stand 24
Tafel 14
Titelblätter (Title Pages). Sammlung von 65 Titelblättern in unterschiedlichen Formaten, von
­kl.-8° bis Folio. Der überwiegende Teil der Stiche (46) ist koloriert bzw. altkoloriert, 11 Blätter
sind ­gerahmt. € 26 000,–
Alle Blätter liegen in guter bis sehr guter Erhaltung vor. Die Titelblätter sind von: van der Aa, Blaeu,
Braun – Hogenberg, Cellarius, Chatelain, Cluver, Hondius, Homann, de Jode, Janssonius, Mercator,
Moll, Mortier, Nolin, Ortelius, Schenk, Seutter, du Val, N. Visscher, de Wit, Zahn und anderen. Eine
­detaillierte Aufstellung kann auf Wunsch zugesandt werden.
Nikolaus Struck · Stand 5
Aktuelle Kataloge der Aussteller
Michael Banzhaf (Stand 56)
H. W. Fichter (Stand 7)
Architektur und Kunst
Landschaften der Seele. Gemälde des 19. Jahrhunderts. In Leinen gebunden. 96 Seiten und 40
Abbildungen (Schutzgebühr 35 €)
Photography – Gemeinschaftskatalog mit dem
Antiquariat Michael Kühn
Typography and Printing – Gemeinschaftskatalog
mit Susanne Schulz-Falster Rare Books
Bibermühle –
Heribert Tenschert (Stand 65)
Bedeutende Handbibliothek – darin die Sammlung
Roland Hartmann.
Teil 1–3. Jeder Band mit ca. 500–600 Seiten, über
2000 Nummern und Hunderten von Farbabbildungen. Band 3 mit Registern. Groß-Quart. Feste
illustrierte Pappbände (Schutzgebühr 120 € pro
Band, 1–3 : 280 €, jeweils plus Versandkosten)
Unterwegs zur Renaissance. 50 italienische und
spanische illuminierte Manuskripte aus sechs
Jahrhunderten. Katalog 67. Text von E. König und
H. Tenschert. Royal Folio. 504 Seiten mit ca. 350
Farbabbildungen. Fester illustrierter Pappband
(Schutzgebühr 200 €, plus Versandkosten)
Wolfgang Braecklein (Stand 76)
Aus dem 16.-19. Jahrhundert: Illustrierte Bücher,
Americana, Biographien und Autobiographien,
Botanik, Buchwesen, Emblemata, Französische
Revolution, Gastronomie, Geographie und
Reisen, Geschichte und Politik, Kulturgeschichte,
Literatur, Luftfahrt, Medizin, Musik, Pädagogik,
Philosophie, Recht, Kriminalistik, Totentanz,
Wirtschaft und Zeitschriften
Brockhaus / Antiquarium (Stand 40)
Schöne Bücher aus unseren Spezialgebieten
Ralf Eigl (Stand 47)
Katalog 37 – Reisen und Expeditionen
Engel & Co (Stand 55)
Katalog 187 – Schöne, alte, seltene und wertvolle
Bücher aus allen Gebieten
182
Die Bilder-Chronik des Sächsischen Kunstvereins Dresden 1828–1836. Druckgraphiken der
Romantik. Die Publikation, bearbeitet von Bärbel
Kovalevski, enthält zum ersten Mal alle Druckgraphiken, die der Sächsische Kunstverein seit seiner
Gründung 1828 bis zum Ende seiner Blütezeit
1836 an seine Mitglieder ausgegeben hat. Alle
Blätter sind ausführlich beschrieben und abgebildet. Abgerundet wird der umfassende Katalog
durch einen einführenden Text zur Gründung und
Funktion des Kunstvereins. 424 Seiten und ca. 190
Abbildungen (Schutzgebühr 69 €)
Herrmann Zschoche (Hg.) Johann Carl Baehr
(1803–1869). Drei Reisen durch Italien. 96 Seiten
mit 85 Abbildungen (Schutzgebühr 29 €)
Fons Blavus (Stand 42)
Messeliste
Antiquariaat Forum (Stand 73)
Winter List 2011/ 2012 – Central- & Eastern
Europe. Rare books and manuscripts on botany,
cartography, costumes, history, science, zoology
and travel. Joint catalogue with Asher Rare Books
Winfried Geisenheyner (Stand 24)
Katalog 79 – Kinderbücher des 18. und 19. Jahrhunderts. Sammlung K. L. Leonhardt. Kinderbücher XXXV (Schutzgebühr 14 €)
Katalog 80 – Kinderbücher von 1945 bis 1960.
Kinderbücher XXXVI (Schutzgebühr 14 €)
Alberto Govi (Stand 14)
Catalogue 2012 – A fine selection of incunabula
and early printings, among them Bertholdus’
„Horologium devotionis“ (1489), Augustinus’
„Omnium operum“ (1543), Cirni’s „Commentarii“ with a double-page woodcut map of Malta
(1567) and Mercator’s „Atlas sive cosmographicae
meditationes …“ (1606)
Gerhard Gruber (Stand 37)
Johannes Müller (Stand 18)
Katalog 177 – Von Vitruv bis Navier. 200 ausgewählte Werke zur Architektur und Bautechnik
(Schutzgebühr 10 €)
Katalog 52 – Alte Drucke vor 1700
F. Neidhardt (Stand 63
Katalog 175 – Von Glauber bis Kekulé (Schutzgebühr 5 €)
Messeliste
Katalog 174 – Schöne und wertvolle Bücher der
Wissenschaftsgeschichte
Rainer Schlicht (Stand 68)
Katalog 140 – Von Euclid bis Norbert Wiener
(Schutzgebühr 10 €)
Messeliste
Katalog 130 – Alchemie vor 1800 (Schutzgebühr
10 €)
Die Schmiede (Stand 57)
J. J. Heckenhauer (Stand 27)
Katalog 279 – Russland
Katalog 102 – Moderne deutsche Literatur, illustrierte Bücher und Pressendrucke
Hellmut Schumann (Stand 49)
Katalog 599 – Fine and Rare Books
Sabine Keune (Stand 46)
Katalog 46 – Zu Beginn der zweite Rundgang
durch eine Bilderbuch-Galerie. Ausgesucht und
vorgestellt von Friedrich C. Heller (Schutzgebühr
10 €)
Katalog 47 – Pictorial Literature. Bilderbücher aus
der Sammlung Martin Kaiser (Schutzgebühr 10 €)
Meinhard Knigge (Stand 41)
Messeliste
Eberhard Köstler (Stand 10)
Stuttgart 21 12 – Angebot zur Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 27. bis 29. Jan. 2012. Katalog 96
Seidel + Richter (Stand 28)
Katalog 77 – Zwanzig Jahre Antiquariat Seidel &
Richter
Katalog 78 – Wir sind umgezogen
Elvira Tasbach (Stand 38)
Katalog 33 – Manuscriptum. Handschriften aus
vier Jahrhunderten und sieben Gebieten: Philosophie, Kosmologie, Reisen, Militärgeschichte,
Medizin, Technik und Theologie
Katalog 34 – Zum 300. Geburtstag: Preußen unter
Friedrich dem Großen. Handschriften, Autographen und Bücher
Autographen – Nachgereicht. Gottfried Benn in
Erstausgaben, Widmungen und Handschriften.
Katalog 95
Tusculum Rare Books (Stand 34)
Der Weihnachts-Mann. Autographen und Bücher
von Thomas Mann und der Familie Mann. Kat. 94
Inge Utzt (Stand 64)
Miscellanea
Widmungsexemplare. Gemeinschaftskatalog mit
dem Antiquariat Frank Albrecht. Katalog 93
Katalog 93 – „Wie soll ein junges Frauenzimmer
sich würdig bilden. Bücher von, für und über
Frauen“
Kotte Autographs (Stand 22)
J. Voerster (Stand 77)
Katalog 45 – 800 Autographen, Manuskripte und
Dokumente aus allen Gebieten
Katalog 37 – E.T.A. Hoffmann
Margot Lörcher (Stand 78)
Katalog 34 – 57 Japanische Holzschnitte und 4
Japanische Tuschzeichnungen
Robert Wölfle (Stand 74)
Raritäten und Preziosen. Bleibende Werte im
Wandel der Zeit. 80 Nummern, alle in Farbe abgebildet, 65 Seiten
183
Anzeigen
Ein Privatsammler
stellt
seine Bibliothek
vor
Achim Hall
Auf fliegendem Vorsatz
Widmungen von Thomas Mann
Bücher können bilden, verbilden - einem
den Kopf verdrehen. Gerade der Bibliophile ist dafür ein Beleg, wenn er Bücher nicht
zur Unterhaltung, zum Lesen, zur Arbeit
erwirbt, sondern sie aus schwer verstehbaren Gründen an sich bringt und sammelt.
Die Verletzlichkeit und Vergänglichkeit,
die Aura des Einmaligen, des Zeitgebundenen in Papier, Typographie und Einband,
oft auch die schiere Schönheit der äußeren
Gestalt eines Druckes, die Wahrhaftigkeit
des Textes in seiner Zeit üben eine unvergleichliche Faszination aus.
Kabinettausstellung
Vernissage
27. bis 29. Januar 2012, in den Räumen
der 51. Stuttgarter Antiquariatsmesse
28. Januar 2012, um 18.30 Uhr im
Württembergischen Kunstverein
Freitag 11 bis 19.30 Uhr, Samstag und
Sonntag 11 bis 18 Uhr
Mit Vorträgen von Dr. Dirk Heisserer
und Eberhard Köstler
Der Katalog erscheint zur 51. Stuttgarter Antiquariatsmesse
Ein Privatsammler stellt seine Bibliothek vor. Achim Hall. Auf fliegendem Vorsatz. Widmungen von Thomas Mann. Hrsg. vom Verband Deutscher Antiquare e.V. 2012. Ca. 112
Seiten. Mit ca. 40 Abbildungen. Broschur. ISBN 978-9812223-7-1 (20 €)
Ernst Fischer
Verleger, Buchhändler & Antiquare
aus Deutschland und Österreich
in der Emigration nach 1933
Herausgegeben vom Verband Deutscher Antiquare e.V.
Die biographische Dokumentation
mit mehr als 800 Artikeln setzt den aus
Deutschland und Österreich vertriebenen Verlegern, Buchhändlern und Antiquaren ein Denkmal: Die Lebensläufe
vermitteln ein lebendiges Bild der Verwerfungen in der Buchhandelsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Darüber hinaus zeigen sie die bis in die Gegenwart
nachwirkenden Leistungen dieser Emigrantengruppe für den internationalen
Kulturtransfer.
Ernst Fischer ist Professor für Buchwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und bekannt durch zahlreiche Publikationen zur Literatur-, Buchhandels- und Mediengeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts.
Mit einem Essay und 20 historischen Fotografien. 18 x 24 cm; Leinenband mit Fadenheftung und zwei Lesebändchen. 432 Seiten.
€ 68,00
ISBN 978–3–9812223–2–6
Bestellung beim Verband Deutscher Antiquare e.V.
Seeblick 1, 56459 Elbingen - M: [email protected] - T: +49 (0)6435 909147
Schriften zur Geschichte
der Bibliophilie und des
Antiquariatsbuchhandels
Herausgegeben vom Verband Deutscher Antiquare e.V.
Ernst Fischer: Biographische Dokumentation zur Emigration der Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland
und Österreich nach 1933. 2011. Mit einem Essay und 20 historischen Fotografien.
432 Seiten. Leinenband, Fadenheftung und
zwei Lesebändchen.
ISBN 978-3-9812223-2-6 (68 €)
Levy & Müller – Verlag der Herold-Bücher Stuttgart. 1871 . 1895 . 1933 . 1936
. 1949 . 1951. Verlagsgeschichte – Bibliographie – Autoren. Von Friedrich Pfäfflin.
2010. 160 S. Mit ca. 120 tls. farbigen Abbildungen. Broschur.
ISBN 978-3-9812223-4-0 (48 €)
Ein Privatsammler stellt seine Bibliothek
vor. Achim Hall. Auf fliegendem Vorsatz.
Widmungen von Thomas Mann. Verband
Deutscher Antiquare e.V. 2012. Ca. 112 Seiten. M ca. 40 Abbildungen. Broschur.
ISBN 978-3-9812223-7-1 (20 €)
Max Ziegert: Schattenrisse deutscher Antiquare – Persönliche Erinnerungen aus den
Jahren 1870 bis 1915. Neu herausgegeben
von Reinhard Wittmann, Eberhard Köstler
und Barbara Werner van Benthem. 2009.
93 S. Mit Illustrationen. Broschur.
ISBN 978–3–9812223–3–3 (20 €)
Von Schätzen und Scharteken – Antiquariatskataloge im 19. Jahrhundert.Von Reinhard Wittmann. Vorwort: Eberhard Köstler.
Ausstellung und Katalogeinrichtung: Friedrich Pfäfflin. 2008. 71 S. Mit 1 Farbtafel und
Illustrationen. Broschur.
ISBN 978-3-9812223-4-0 (20 €)
„Das doch nicht äusserliche“ – Die
Schrift- und Buchkunst Stefan Georges.
Einführung und Katalog von Ute Oelmann.
Vorwort von Eberhard Köstler. Ausstellung
und Katalogeinrichtung: Friedrich Pfäfflin.
2009. 47 S. Mit Illustrationen. Broschur.
ISBN 978–3–9812223–1–9 (20 €)
Verband Deutscher Antiquare e.V.
Seeblick 1
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T: +49 (0)6435 909147
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Verband Deutscher Antiquare e.V.
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Antiquare e.V. und der führenden Buchund Kunstauktionshäuser
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Essays von Umberto Eco,
Alberto Manguel, Jürgen Serke
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Kostenlos beim:
Verband Deutscher Antiquare e.V.
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T +49 (0)6435 909147
F +49 (0)6435 909148
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www.antiquare.de
AUSGABE 2011 / 2012
»BiBliotheken«
VERBAND DEUTSCHER ANTIQUARE E.V.
Aktuelles
Mitgliederverzeichnis
26. Antiquaria
allica
26.–28.1.2012
g
Antiquariatsmesse Ludwigsburg
Bücher
Autographen
Graphik
Musikhalle
Ludwigsburg
Do. 26.01.2012
15 – 20 Uhr
Fr. 27.01.2012
11 – 19 Uhr
Sa. 28.01.2012
11 – 17 Uhr
www.antiquaria-ludwigsburg.de
26. BIs 28. oktoBer 2012
xIII. InternatIonale antIquarIatsmesse BerlIn
international antiquarian Book and Print Fair.
Foire internationale du livre ancien.
liberBerlin am kulturforum, Museen der europäischen kunst, Matthäikirchplatz 1, 10785 Berlin
liberBerlin, Postfach 150128, 10663 Berlin. e-mail: [email protected], www.liberberlin.de
Bibliothek Heinz Wiedemann
Die Anfänge freiheitlichen und demokratischen Denkens in Deutschland
Die unruhige Zeit von 1740 bis 1850
Diese umfangreiche Bibliothek wird in drei reich illustrierten Katalogen dargestellt und
angeboten. Band 1 erscheint demnächst.
Mit Schriften von Archenholz, Arndt, Arnold, Ascher, Bahrdt, Basedow, B. und E. Bauer,
Buchholz, Burke, Campe, Cramer, Dippel, Elsner, Fichte, Follen, R. u. G. Forster, Friedrich
II., Gentz, Girtanner, Hennings, Hippel, Hobbes, Kant, Kerner, Knigge, Laukhard, Lessing,
Machiavelli, Mendelssohn, A. Müller, Niethammer, Oelsner, Paine, Posselt, Rebmann,
Reichard, Reichardt, Andreas Riem, Rousseau, Salzmann, Schnabel, Schubart, Sieyes,
Steffens, v. d. Trenck, Wedekind, Wekhrlin, Wesselhöft, Mary Wollstonecraft, Würzer,
Ziegenhagen, Zschokke und vielen anderen.
Unter den zahlreichen Zeitschriften finden sich: Annalen der Brittischen Geschichte, Annalen der leidenden Menschheit, Argos, Berliner Krakehler, Die Bundeslade, Chronologen, Deutsches Museum, Europäische Annalen, Friedens-Präliminarien, Genius der
Zeit, Das graue Ungeheur, Historisches Journal, Hyperboreische Briefe, Journal de Paris, Journal von und für Deutschland, Litteratur und Völkerkunde, Der Menschenfreund,
Minerva, Monats-Schrift der Akademie der Künste, Neue
Feuerbrände, Die Neue Schildwache, Pantheon der Deutschen, Paragraphen, Politische Annalen, Prometheus. Für
Licht und Recht, Der Rheinische Merkur, Das rothe
Blatt, Der Rübezahl, Die Wage, Wiener Zeitschrift.
Mit umfangreichen Abteilungen: Die Mainzer
Republik 1792-1793, Die Französische Revolution
in Straßburg und Geheimbünde: Freimaurer,
Illuminaten und Evergeten.
Interessenten, die unsere Kataloge bisher
nicht erhalten, können die Reihe bestellen.
Die Schutzgebühr beträgt € 50,–
Leinenausgabe mit Fadenheftung: € 120,–
Antiquariat Wolfgang Braecklein
Dickhardtstr. 48 · 12159 Berlin-Friedenau
Telefon (030) 851 66 13 · Fax (030) 859 23 69
E-mail: [email protected]
Internet: www.braecklein.eu
HARTUNG & HARTUNG
Antiquariat · Auktionen
D-80333 MÜNCHEN · KAROLINENPLATZ 5A
Telefon (+) 49 - 89 - 28 40 34 · Telefax (+) 49 - 89 - 28 55 69
www.hartung-hartung.com
Illuminierte Handschriften
Inkunabeln · Holzschnittbücher
Kupferstichwerke – Schöne Einbände
Alte kolorierte Atlanten und Tafelwerke
Alte Medizin und Naturwissenschaften
Deutsche Literatur in Erstausgaben – Autographen
Illustrierte Bücher des 16.-20. Jahrhunderts
Graphik – Städteansichten – Landkarten
AUKTIONEN
jeweils im Mai und November
Tradition und Erfahrung im ältesten Münchner Buchauktionshaus.
Angebote von Nachlässen und Bibliotheksauflösungen, Sammlungen
und hochwertigen bibliophilen Einzelobjekten jederzeit erbeten.
Besichtigung größerer Objekte an Ort und Stelle.
Anmeldung von Beiträgen bis spätestens Januar bzw. Juli erbeten.
Reich illustrierte Kataloge auf Anforderung gegen Unkostenbeitrag erhältlich.
Unverbindliche individuelle Beratung.
H. W. Fichter Kunsthandel
Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde des 19. Jahrhunderts
Robert Krause (1813 St. Petersburg – München 1885)
Am Rio Claro in Chile
Aquarell über Bleistift auf Papier, auf dem alten Unterlagekarton bezeichnet: „Am Rio Claro in Chili.
Robert Krause.“, 19,4 × 24,3 cm; Provenienz: aus
dem Besitz der Gebrüder Artaria, Wien
Gustav Otto Müller (1827 Dresden 1922 )
Sakristei der Klosterkirche auf dem Oybin, 1860
Öl auf Papier, auf Pappe montiert, unten links an
der Seite signiert und datiert: „Gustav Müller. d. 23.
Juni. 1860.“, verso auf der Pappe bezeichnet: „Die
Sacristei der Cölestiner Kirche auf dem Oybin bei
Zittau.“, 24,2 × 21,8 cm
Christian Gottlob Hammer (1779 Dresden 1864)
Überall ist Arkadien
Feder in Schwarz auf Bütten, alt aufgezogen, unten
mittig signiert und datiert: „ C. G. Hammer invt. et
del. Dresd. 1855“, 32,9 × 28,6 cm
Johann Christian Klengel
(1751 Kesselsdorf – Dresden 1824)
Landschaft mit Brücke
Rötel auf Papier mit Wasserzeichen („GIR“),
oben links in Bleistift bezeichnet: „Klengel f.“,
20,5 × 30,4 cm. WVZ Fröhlich Z461
H. W. Fichter Kunsthandel | Arndtstr. 49 | 60325 Frankfurt am Main
Telefon: 069-743 890 30 | Fax: 069-74 79 46 | [email protected] | www.fichterart.de
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www.kulturfinder-bw.de
Das Online-Portal für Kultur
in Baden-Württemberg
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Das erste genossenschaftliche
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Antiquariats-Portal
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Das erste genossenschaftliche
sprachigen
Raum, selbstbestimmt
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Antiquariats-Portal
im deutschund
unabhängig
sprachigen
Raum,
selbstbestimmt
> Qualität als Anspruch
und
unabhängig
> Qualität
alsund
Anspruch
bei
Zustand
Beschreibung
bei Zustand
Beschreibung
alsund
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Breites Angebot
Zustand
und Beschreibung
> bei
Breites
Angebot
in allen
Preisklassen
in allen Angebot
Preisklassen
>> Breites
Professionalität
in
Preisklassen
> Professionalität
in allen
Service
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in
Service
und Abwicklung
>> Professionalität
Kundenservice
Service
und Abwicklung
> in
Kundenservice
nach
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Standards
nach
verbindlichen
Standards
>> Kundenservice
Preisvorteile
nach
Standards
> Preisvorteile
durchverbindlichen
geringe Betriebskosten
geringe Betriebskosten
> durch
Preisvorteile
Nutzung
auch ohne Mitgliedschaft !
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geringe
Nutzung
ohneBetriebskosten
Mitgliedschaft !
Nutzung auch ohne Mitgliedschaft !
Bücher Graphik Autographen
Bücher
Autographen
Kunst Graphik
Postkarten
Noten
Kunst
Postkarten
Noten
Bücher Graphik Autographen
Kunst Postkarten Noten
HAUFF & AUVERMANN
Organisation und Durchführung von Buch- und Kunstauktionen GmbH
Auktion am 14. Januar 2012: Seltene und wertvolle Bücher
Badensche Str. 29 · 10715 Berlin · Tel. (030) 214 580 420 · www.hauff-und-auvermann.de
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2
09.11.2011, 8:06 Uhr
Wertvolle Bücher
Manuskripte · Autographen · Dekorative Graphik
Auktionen im Mai und November in Hamburg
Einlieferungen nehmen wir jederzeit entgegen.
Unsere Experten besuchen und beraten Sie gern.
Auf Wunsch übersenden wir Ihnen unsere illustrierten Kataloge.
Ansprechpartner:
Christoph Calaminus
Tel.: +49-(0)40-3749 61-11
[email protected]
Christian Höflich
Tel.: +49-(0)40-3749 61-20
[email protected]
Aus unserer kommenden Auktion am 21./22. Mai 2012:
B. Besler, Hortus Eystettensis. Mit gest. Porträt und
367 Kupfertafeln. Eichstätt und Nürnberg 1712.
Ketterer Kunst Hamburg, vorm. F. Dörling
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Politica. – (Pseudo-) ARISTOTELES, Oeconomia. Aus dem Griechischen ins Lateinische
übertragen und mit Vorworten versehen von
Leonardus Brunus Aretinus. (Straßburg, Johann
Mentelin, vor dem 10. April 1469). 198 Blätter,
davon 36 u. 128 weiß. Rubriziert, rote Initialen in Lombardenform. Folio. Zeitgenössischer
Einband aus Holzdeckel bezogen mit blindgeprägtem Leder. Schließen fehlen.
„First edition of these texts and of any work by
Aristotle. The present edition of Aristotle was the
first of several classical texts produced by (Mentelin’s) press“ (The H.N. Friedländer Library. Pars
I, no.16. New York, Christies, 2001). Sauberes
und breitrandiges Exemplar. Provenienz: Straßburger Privatsammlung aus dem Ende des 19. Jhs.
H 1762; GW 2367; BMC I,53; Walsh 51; Sack 269.
PLUTARCH, Vitae parallelae illustrium virorum. Aus dem Griechischen ins Lateinische
übertragen von Donato Acciaioli u. a. Venedig,
B. de Zanis, 8. Juni 1496. Halbseitiger Holzschnitt (Theseus und der Minotaurus). 145, 144
num. Bll. Folio. Cambridger Einband der Zeit
aus der Werkstatt des Garrett Godfrey: Holzdeckel mit blindgeprägtem Lederbezug.
Titel mit hs. Eintrag eines englischen Bibliophilen
„Robert Norton and his Books“, vermutlich der
Schriftsteller, Rektor in Sproughton u. Ipswich
sowie Mitglied der Universität Cambridge, Robert
Norton (1540 ? – 1587 ?). Von seiner Hand Marginalien, darunter ein langes Zitat aus dem Historischen Kompendium des byzantinischen Historikers Zonaras zur berühmten Rede des Marc Anton
vor Caesars Leiche. Nicht erwähnt in Fehrenbach
und Leedham-Green, Private Libraries in Renaissance England. Der schöne venezianische Holzschnitt abgebildet bei Essling 595. Sauberes Ex. mit
breitem Rand. – DNB 14, 663 / 664; HC 13130; BSB
Inkunabeln P – 628.
STOEFFLER, JOHANN, Calendarium Romanum magnum, Oppenheim, Johann Köbel,
1518. Zahlreiche Holzschnitte u. vier ganzseitige
Instrumententafeln. 14 nn, 74 num., 50 nn. Bll.,
teilweise zweifarbig gedruckt. Folio. Blindgeprägtes Schweinsleder der Zeit.
Erstausgabe des großen Oppenheimer Kalenderwerks, ein Hauptwerk der damaligen astronomischen Gelehrsamkeit. „Eines der schönsten
Drucke Köbels“ (Benzing, Köbel 58). Widmungsgedichte von Ulrich von Hutten, Johann Brenz u. a.
Im Text über 550 handschriftliche lat. Marginalien
u. Tabellen von zwei bayerischen Wissenschaftlern
des 16. Jhs. – VD 16 S- 9188 (BSB unvollständig);
Zinner 1101. Siehe obige Abbildung.
LUTHER, MARTIN, Eyn bett buchlin. Wittenberg, Johann (Rhau-) Grunenberg, 1522. 40 nn.
Bll., das letzte weiß. Klein- Oktav. Marmorierter Umschlag des 19. Jhs. In einer gefütterten
Pappkassette.
Erste Ausgabe von größter Seltenheit, Dritter
Druck von vier Varianten, von dem Benzing (1275)
nur noch 2 weitere Ex. kennt (Wartburg u. Zittau).
Das Betbüchlein ist ein Vorläufer des deutschen
kleinen Katechismus von 1529 und wie dieser
ein Hauptwerk des frühen Protestantismus. Sehr
schönes Ex. – WA 10,2,355 c.
Ausführliche Beschreibungen dieser vier Werke stehen Interessenten zur Verfügung. Preise
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Verfasser- und Künstlerregister
Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten und die Tafelnummern
A
Adam, Philipp Ludwig 102
Aegidius (Columna) Romanus 28
Agassiz, L. 66
Agricola, Georg 152
Aitinger, Johann Conrad 104
Alard, Frans 28 f.
Alban, Ernst 78
Alberti, Karl 103
Albertus Magnus 47
Alembert, Jean d’ 100
Al-Imam al-Suwaidi 136
Alsted, Johann Heinrich 60
Alt, Jacob 154
Amati, S. 116, Tafel 11
Ancel, Paul 28
Andersen, Hans Christian 8, 72
Andrae, Walter 69
Andreus, Hans 160
Antes, Horst 160 f.
Archimedes 56
Aristoteles 136 f.
Arnold, Gottfried 39
Arp, Hans 35, 92 f., 122 f.
Arpasia 158
B
Bachmann, Ingeborg 100
Baillot, Pierre Marie François de
Sales 20
Bajeri, Joh. Jacobi 20
Balzac, Honoré de 16
Barfuß, F. W. 77
Barlach, Ernst 118
Bartók, Béla 20
Baße, G. 77
Bathory, Sigismund 110
Baudelaire, Charles 16
Baudouin, S. R. 30
Baumeister, Willi 34
Beckmann, Max 92, 118
Bélidor, Bernard Forest de 56
Bellmer, Hans 35
Benjamin, Walter 16 f.
Benningsen, L. A. G. Freyherr
von 30
206
Berg, Albert 36
Bernard de Gordon Tafel 5
Bernhard, Thomas 102
Bertholdus 52
Bertuch, Friedrich Justin 43
Besler, M. R. 66
Beuther, Michael 130
Bewick, Thomas 106
Biblia (Bibeln) 14 f., 46, 76, 132,
150, Tafel 1 und 2
Biel, Gabriel 164
Bill, Max 34
Birkner, K. 71, Tafel 8
Blanqui, Aguste 16
Blass, Ernst 41
Blei, Franz 41, 124
Block, Alexander 80
Blossfeldt, Karl 152
Blume, Carl Ludwig 48
Boccaccio, Giovanni 132
Bock, Hieronymus 106
Bogza, Geo 92
Böheim, Joseph Michael 20
Bokelberg, Werner 115
Bollmann, Carl 69
Bommer, J. N. 116 f.
Bonpland, A. 101
Bossi, Giuseppe 29
Bouchet, Jan 24
Brahms, Johannes 21, 162
Brandmayer, August 153
Brant, Sebastian 11, 24
Braque, G. 132
Brentano, Clemens 172
Brentano, Lujo 82
Breton, André 35, 40, 93, 123
Brillat-Savarin, J. A. 74
Brion, Marcel 28
Brisson, Barnabé 56
Brodwolf, Jürgen 138 f., 160
Bronstein, Leib 29
Browne, Irving 132
Brucker, Jacob 108
Bruzen de la Martinière, A. A.
108
Bry, J. Th. de 112
Bry, Th. de 112
Buber, Martin 123
Büchner, Georg 124
Budgen, L. M. 158
Bullinger, Heinrich 52 f.
Bürger, Gottfried August 140 f.
Burkart, W. 68
Burljuk, David 119
Buteux, J. P. 144
Butler, C. 162
C
Cabrinus 14 f., Tafel 1 und 2
Cain, J. 130
Cambray, Chevalier de 33
Carnot, L. N. 30
Cartier-Bresson, Henri 95
Carus, Carl Gustav 42
Caspari, Gertrud 91
Caspari, Walter 91
Castiglione, Sabba da 24
Celan, Paul 28
Chesneau Cervantes Saavedra,
Miguel de 108
Chagall, Marc 122, 130
Char, René 34, 123
Charpentier, Toussaint von 67
Sichem, Christoffel van 19
Cicero, Marcus Tullius 10
Clauss, Erich 61
Comenius, Johann Amos 28
Cook, James 36 f., 152
Corinth, Lovis 123
Couche, Charles Henri François
78
Coxe, William 30
Curtis, J. 67
D
Dalí, Salvador 108, 115, 123
Dante Aligheri 68
Däubler, Theodor 28
De Lorme, Philibert 56
Decker, Paul 104
Demidoff, Anatole von 130
Dibdin, Thomas Frognall 132 f.
Dichgans, Christa 8
Diderot, Denis 100
Dießkau, Christian Johann
Friedrich 142
Dirwald, Joseph 153
Dixon, George 24
Dmochowski, Franciszek 62
Döblin, Alfred 28, 90
Dodel-Port, Arnold 68
Dodel-Port, Carolina 68
Döderlein, Alexander 62
Dolomieu, Déodat de 120
Droste-Hülshoff, Annette von
41, 64
Dürer, Albrecht 56
E
Ebner-Eschenbach, Marie von
70, Tafel 7
Edschmid, Kasimir 92
Egede Saabye, Hans 26
Ehmcke, Susanne 91
Eichorn, K. F. 77
Elisabeth von England 133
Elwes, John Henry 107
Endletsberger, Joseph 165
Engel, Samuel 38
Erni, Hans 133
Ernst, Max 35, 92 f., 123
Esper, E. J. C. 67
F
Fabricius, Tobias 28 f.
Falconer, John J. F. 22
Fallada, Hans 8
Faujas de Saint-Fond, Barthélemy
103
Felibien, Jean-François 32
Ferber, Johann Jacob 154
Ferdinand I. 100
Fernandez de Palencia, Diego 69
Flamen, A. 116
Flamm, Andreas 154
Florus, Lucius 29
Fontane, Theodor 16, 124
Franck, S. 24
Francolin, Johannes von 131
Franklin, John 26 f.
Franz Joseph I. 100
Frauberger, Heinrich 108
Friedrich II., der Große 146
Furttenbach, Joseph 104
Furtwängler, Wilhelm 114
G
Gall, Franz Joseph 42
Garsault, François a de 22
Gautier d’Agoty, Jacques Fabian
111
Geiler von Kaisersberg, Johann
104
Geissler, Robert 63
George, Stefan 17, 80, 102, 123
Georgi, Johann Gottlieb 48
Gerardus de Sabloneta 164
Gerstner, Franz Anton von 100 f.
Ghega, Carl Rt. von 101
Gmelin, Wilhelm Friedrich 18
Goethe, Johann Wolfgang von
16, 25, 29, 95, 120, 123, 163
Goll, Iwan 6
Goury de Champgrand, Charles
Jean 120
Graff, Anton 42, 75
Graffenried, Karl Adolf 78
Grasse, Claudia 72
Grimm, Jacob 45, 72 f.
Grimm, Wilhelm 45, 72 f., 162
Grimmelshausen, Hans Jacob
Christoph von 24 f., Tafel 3
Griselini, Franciscus 153
Guaccius, Francesco Maria 94
Guazzo, Francesco Maria 94
Guenther, Johannes von 80 f.,
Tafel 6
Guer, Jean-Antoine 121
Guicciardini, Ludovico 49
Günderode, Karoline von 64, 158
H
Haeckel, Ernst 34
Hagecius von Libotschan, Wencel
152
Hamann, J. G. 76
Hamilton, David 139
Hänsel, Ludwig 101
Harsdörffer, Gg. Ph. 24, 105
Hart, J. 32
Hartman, Carl Vilhelm 108
Hasui, Kawase 126
Hatzfeld, Adolf von 9
Hauff, Wilhelm 46
Hebel, Johann Peter 156
Heckel, Erich 40
Heidegger, Martin 102
Heine, Heinrich 101, 155
Heisler, Jindrich 40
Helding, Michael 60 f.
Hellwig, Christoph von 158
Helmuth, Arnold 30
Helyot, Pierre Hippolyt 108 f.
Henning, Adolf 111
Herbert, Wally 27
Herder, Johann Gottfried 41
Herzfelde, Wieland 6
Hess, Ernst Ferdinand 61
Hesse, Hermann 8
Heubner, Friedrich 133
Heym, G. 122
Hildebrandt, Lily 103
Hinterberger, Heinrich 21
Hiroshige I., Andô 96 f.
Hiroshige, Utagawa 126
Hockney, David 139
Hoerner, Herbert von 80 f.
Hoerschelmann, Rolf von 80 f.
Hofer, Karl 9
Hoffmann von Fallersleben, A.
H. 154
Hoffmann, Dieter 160
Hoffmann, E. T. A. 76
Hoffmann, Georg Franz 79
Hohberg, W. H. Freiherr von 24
f.
Hohberg, Wolf Helmhardt von
103
Hölderlin, Friedrich 90, 123
Homer 156
Hondius, Jodocus 53, Tafel 14
Horwitz, Heinrich Joseph 164 f.
Huenlen, Berthold 52 f.
Humboldt, Alexander von 101,
153
Humboldt, Wilhelm von 102
J
Jacobus de Gruytrode 164
Jacopino da Reggio 14 f., Tafel
1 und 2
Jankó, Paul von 20 f.
Janssen, Horst 34 f., 138 f.
Jansson, Tove 91
Jardot, Maurice 161
Jonston, Johannes 150
Jordan, Rudolf 111
Juan, George 109
Jungmann, Gustav Adolph 12
K
Kafka, Franz 17, 35, 124
Kamal al-Din Muhammad Bin
Musa al-Damiri 137
Kandinsky, Wassily 64 f., 93
Kassák, Lajos 119
Kazansky, Konstantin 6
Keller, Georg 110
Kellermann, Bernhard 9
Kerguélen-Trémarec, Yves Joseph
de 27
Kerner, Justinus 134 f., Tafel 13
Kerssenbroick, H. von 25
Keynes, John Maynard 83
Kieser, E. 25
Kircher, Athanasius 44
Kirchner, E. L. 65, 90, 122
Kitzmagel, J. 154
Kiyomine, Torii 127
Kleist, C. E. von 76
Klette, Andreas 105
Klinger, Max 124
Knauss, Friedrich von 68
207
Knorr, Georg Wolfgang 107,
Tafel 9
Koehler, Mela 74
Koldewey, Robert 69
Kollatai, Hugo 62
Kollwitz, Käthe 152
Komenský, Jan Amos 28
Koschatzky, Walter 138
Krascheninnikow, Stephan 27
Kraus, Karl 65
Kräutermann, Valentini 158
Kreidolf, Ernst 91
Křenek, Ernst 95
Kretz, Caspar 107
Kubin, Alfred 9, 74, 90, 138 f.
Kunike, A. 117
Küsel, Johanna Christiana 94
Küslin, Johanna Christiana 94
Kuzmin, Michael 80 f.
L
Lacépède, Bernhard Germain
Etienne de 70
Lasker-Schüler, Else 29, 90, 122
Lavater, Johann Caspar 43, 65
Le Prince, Xavier 73
Le Rouge, G. L. 77
Leclercq, Léna 160
Lediard, Thomas 12 f.
Léger, Fernand 6
Leibniz, Gottfried Wilhelm 120 f.
Leistikow, Hans 73
Lenclos, Ninon de 158
Leonardo da Vinci 29, 49
Leonhard, Rudolf 124
Let, Gregor 133
Leuckart, R. 68
Lewald, Fanny 159
Lichtenberg, Georg Christoph 65
Lilienfeld, Rosy 124
Lima, A. G. 77
Linnaeus, Carl 22 f., 49
Linné, Karl von 38
Lipowski, Felix J. 114
Lisch, G. C. F. 109
Lisiansky, Urey 37
Lister, Martin 23
Livius, Titus 29
Lonicer, Adam 38, 46
Löwen, Alexander von 50
Ludwig Salvator, Erzherzog von
Österreich 69, 109
Luther, Martin 76, 125
M
Mack, Heinz 161
Maeterlinck, Maurice 109
Magni, Pietro Paolo 23
Maillol, Aristide 17, 120
Majakowski, Wladimir 119
208
Manlius, Johannes 150
Mann, Thomas 29, 118, 122 f.
Marc, Franz 64
Margaritha, Anton 105
Margerie, Pierre de 120
Martini, Friedrich Heinrich
Wilhelm 23
Martini, Giovanni Battista 152
Marx, Karl 82 f.
Massjutin, W. 133
Mauder, Josef 73
McPherson, M. Tafel 4
Meckseper, Friedrich 5
Meid, Hans 125, 150 f.
Meissen, Conny 91
Mendelssohn Bartholdy, Felix
162
Mendelssohn, Moses 42
Mengering, A. 25
Mercator, Gerhard 53, 181
Merian, M. 94, 109, 150
Merian, Maria Sybilla 67, 111
Meyer, Adolf 90
Meyer, Johann Daniel 107, Tafel
10
Meyerheim, P. 76
Meyerhold, Wsewolod 80 f.
Michaux, A. 38 f.
Milchmeyer, Joh. P. 25
Miller, Henry 9
Miró, Joan 35
Monardes, N. 117
Montecuccoli, Raimondo 31
Morgenstern, Christian 17
Morhof, Daniel G. 76
Mörike, Eduard 133 f.
Moritz von Sachsen 31
Moritz, K. Ph. 25, 163
Mourlot, F. 130
Mozart, Wolfgang Amadeus 20 f.,
114, 125, 163
Müller, Johannes 164
Müller, Walter 68
Münster, Sebastian 53 f., 128
Murer, Heinrich 131
N
Nansen, Fridtjof 27
Napoléon I. Tafel 4
Naumann, Hermann 133
Nestroy, Johann 16
Nicolas 90
Nider, Johannes 99
Nietzsche, Friedrich 16, 29, 122
Nitsche 68
Nivicellensis, Johannes 47
Nolde, Emil 6, 9, 123
Norden, Frederick Lewis 69
O
Oken, Lorenz (eig. Okenfuss) 39
Omai 36 f.
Osborn, Max 119
Otzen, Johannes 102
Ovid 156 f.
P
Panizza, Oskar 125
Paracelsus 84
Pauli, C. Fr. 25
Pechstein, Max Hermann 119,
133
Pelbartus de Themeswar 47
Péret, Benjamin 40, 92 f.
Peringer, Diepold 46
Perronet, Jean-Rodolphe 56 f.
Pestalozzi, Johann Heinrich 40 f.
Petrarca, Francesco 10 f., 133
Petrus von Rosenheim 153
Peyer, Johannes Conrad 84
Pfefferkorn, Johannes 155
Pfeiffer, Ida 159
Pfurtscheller, Paul 69
Picabia, Francio 93
Picasso, Pablo 35, 115, 132, 161
Pilling, Dr. 68
Piranesi, Giovanni Battista 88 f.
Pitt, M. 116 f.
Platz, Johann Christoph 79
Podany, F. M. 68
Potocki, Ignacy 62
Pozzo, Andrea 32
Prieur, Jean-Louis 145
Printz, W. C. 163
Puysegr, J. F. de 31
Q
Quenstedt, Fr. Aug. 39
R
Rágóczy, Joachim 9
Rainer, Arnulf 63
Ramiro, E. 75
Ranft, M. 74
Rath, Carl 13
Rau, Olaf 165
Rausch de Traubenberg, Franz 32
Rauth, Leo 71, Tafel 8
Rauwolf, L. 74 f.
Redi, Francesco 143
Redslob, Edwin 165
Reger, Max 162
Reimann, Hans 61
Remarque, Erich Maria 9
Rémond de Sainte-Albine, Pierre
109
Revett, N. 69
Ridinger, Johann Elias 103, 153
Riederer, Friedrich 105
Rilke, Rainer Maria 125
Risco, Manuel, El R.P.M. Fr. 143
Rodrigues, E. 75
Rolfe, Eustace Neville 113
Roppelt, Johann Baptist 13
Roslin, Alexander 111
Roth, Dieter 139
Roth, Joseph 17
Rotzler, Willi 160
Roux, P. P. 132
Royer, Johann 77
Rückert, Friedrich 125
Rüdenauer, Adolf Carl 70, Tafel 7
Rüff, Iacob 29
Rümann, Arthur 51
Ruprecht, H. J. 69
Rüxner, Georg 131
S
Sachs, Hans 117
Saligniaco, B. a 117
Salter, Georg 9
Santomaso 41
Schauroth, Carl von 155
Schelling, Fr. W. J. von 39, 156
Scheuchzer, Johann Jakob 12
Schiefler, G. 123
Schinkel, Karl Friedrich 57
Schischkoff, Alexander 62
Schlegel, August Wilhelm von
120, 156
Schlegel, Friedrich von 156
Schlemmer, Oskar 6
Schlemmer, Tut 6
Schlichter, Rudolf 63
Schmidt, Arno 35
Schnitzler, Arthur 17, 29, 95, 101
Schoeller, Max 69
Scholem, Gerhard 17
Schönberg, Arnold 101
Schooten, Frans (Franciscus) van
44 f.
Schopenhauer, Adele 77
Schopenhauer, Arthur 34
Schott, Petrus 105
Schouten, Gautier 113
Schouten, Wouter 113
Schradin, Johannes 47
Schreber, Daniel Paul 16
Schröder, Rudolf Alexander 17,
125
Schübler, Johann Jacob 32, 57
Schurtz, Georg Niclaus 79
Schwarz, Ignaz 153
Schwenckfeldt, Caspar 47
Schwitters, Kurt 7, 93, 161
Shakespeare, William 120, 122,
157
Shirô, Kasamatsu 126
Shumman, Kubo 97
Sieber, Claude 71 f., Tafel 8
Sievers, Johannes 152
Sirigatti, Lorenzo 33
Smeeks, Hendrik 49
Sonnerat, Pierre 109
Sophokles 102
Sorlier, Chr. 130
Speckle, Daniel 105
Specklin, Daniel 105
Spee, F. von 25, 163
Spohr, Louis 114
Sponsel, Jean Louis 109
Stein, Heinrich Friedrich Karl
vom und zum 42
Steinen, Wolfram von den 101
Stevin, Simon 57
Stiefel, Marie 165
Stieglitz, C. L. 33
Stieler, Robert 63
Strauss, Richard 121
Strombeck, Friedrich Karl von
156 f.
Stuart, J. 69
Stürler, Ludwig Gabriel Rudolf
78
Sturm, Anton 50 f.
Sturm, Johann Christoph 44
Sudeikin, Serge 80 f., Tafel 6
Süs, Gustav 165
T
Tatlin, Wladimir 119
Thurneysser zum Thurn,
Leonhardt 84 f.
Timm, Georg Wilhelm 62 f.
Tischendorf, Konstantin von 141
Titsingh, M. 109
Toller, Ernst 125
Torricelli, Evangelista 23
Torrilhon, Tony 9
Toyen 40
Toyokuni, Utagawa 127
Trotzki, Leo Davidovitch 29
Tschechow, Anton 133
Tzara, Tristan 122 f., 161
U
Udet, Ernst 148 f.
Ulloa, Antoine de 109
Ulmer, Ulricus 164
Vauban, Sebastien le Prestare 33
Velázques de Velasco, Luis José
143
Velde, Henry van de 29, 122
Velde, Jan van de 49
Veltze, Alois 31
Venator, Balthasar 25
Vergil 17
Vesalius, Andreas 98, 153
Villers, Charles de 43
Viquesnel, Auguste 101
Voigtel, Nicolaus 105
Voltaire, Fr. M. A. de 25
W
Wachholtz, J. von 76
Wächter, Leonhard 42
Wagner, Daniel 131, Tafel 12
Wagner, Richard 121
Wallenrodt, Johanna Isabella
Eleonore von 159
Walser, Karl 17, 108, 123 ff.
Walser, Robert 125
Walter, Bruno 21
Warburg, Aby 17
Warhol, Andy 75, 115
Weber, Veit 42
Weiditz, Hans 10 f.
Werkman, H. N. 125
Westphalen, Ernst Joachim von
151
Wiebeking, Carl Friedrich von 57
Wieland, Christoph Martin 43
Willis, Thomas 85
Winter, Heinrich E. 114
Wittgenstein, Ludwig 101
Wolley, Anna 25
Y
Yoshitoshi, Tsukioka 126
Z
Zachariä, H. A. 77
Zeiller, Martin 25
Zeller, Andreas Christoph 102
Zichy, Michael (Michaly) von 70,
Tafel 7
Zindel, Christian Sigmund 51
Zippel, Hermann 69
Zurlauben, B. F. D. 117
Zweig, Stefan 21
V
Volckamer, Johann Christoph
151
Valéry, Paul 17, 133
Vallisnieri, Antonio 155
Vallotton, Félix 86 f.
Valvasor, Johann W. von 153
Varignon, Pierre 57
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Copyright by LUCKWALDT Messen 12.10.2011
StandAussteller
01 Norbert Haas
02Valentien
03 St. Gertrude
04Goyert
05 Nikolaus Struck
06 Daša Pahor
07 H.W. Fichter
08 Hans-Martin Schmitz
09Aix-la-Chapelle
10 Eberhard Köstler
11 Reiss & Sohn
12 Norbert Donhofer
13Klittich-Pfankuch
14 Alberto Govi
210
15 Hanno Schreyer
16 C.G. Boerner
17 Günter Linke
18 Johannes Müller
19 Uwe Turszynski
20 Schmidt & Günther
21Abeceda
22Kotte
23Inlibris
24 Winfried Geisenheyner
24 Franz Siegle
25Burgverlag
26 Erhard Löcker
27 J.J. Heckenhauer
28 Seidel + Richter
29 Hans Lindner
30 Holger Carlsen
31 Matthäus Truppe
32KaraJahn
33 Adam Bosze
34Tusculum
35 Knut Ahnert
36Solmi
37 Gerhard Gruber
38 Elvira Tasbach
39 Winfried Kuhn
40Brockhaus/Antiquarium
41 Meinhard Knigge
Standplan
Antiquariatsmesse
Antiquariatsmesse
Stuttgart
Stuttgart
27.27.29.Januar
29.Januar
2012
2012
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StandAussteller
42 Fons Blavus
43 Rotes Antiquariat
44 Patzer & Trenkle
45 Müller & Gräff
46 Sabine Keune
47 Ralf Eigl
48 Zoltán Földvári
49 Hellmut Schumann
50Botanicum
51 Eckert & Kaun
52 Meindl & Sulzmann
53 Haufe & Lutz
54 Peter Kiefer
55 Engel & Co.
56 Michael Banzhaf
57 Die Schmiede
58 Tresor am Römer
59 Meda Riquier
60 Herbert Blank
61 H. Stenderhoff
62Junk
63 F. Neidhardt
64 Inge Utzt
65 Bibermühle – Tenschert
66 Dr. Paul Kainbacher
67 EOS Benz
68 Dr. Michael Raab
68 Rainer Schlicht
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Manfred Nosbüsch
Strehler
J.A. Stargardt
LEG – Libreria
Editrice Goriziana
73Forum
74 Robert Wölfle
75 August Laube
76 Wolfgang Braecklein
77 J. Voerster
78 Margot Lörcher
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Kunstverein
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Staatsgalerie
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Hauptbahnhof
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Anfahrt zur Stuttgarter
Antiquariatsmesse
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Wenn Sie auf der A8 von München/Karlsruhe unterwegs sind, nehmen Sie bei Stuttgart die Ausfahrt
Degerloch und folgen der B 27 in Richtung Zentrum. Auf der A 81 von Heilbronn
nehmen Sie die Ausfahrt Zuffenhausen, B 10 bis Pragsattel und biegen ab Richtung Zentrum.
Vom Flughafen fahren Sie mit der S2 oder S3 zum Hauptbahnhof.
Die Eintrittskarte für die Stuttgarter Antiquariatsmesse
gilt gleichzeitig für die Antiquaria / Ludwigsburg.
26. Antiquaria / Ludwigsburg
26. bis 28. Januar 2012
Musikhalle Ludwigsburg (gegenüber dem Bahnhof)
Öffnungszeiten:
Donnerstag 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Freitag
11.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Samstag
11.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Sie erreichen die beiden Messen vom Hauptbahnhof Stuttgart oder vom Bahnhof
Ludwigsburg aus im 15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5.