Februar - Deutscher Laden Holloman

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Februar - Deutscher Laden Holloman
ROA RUNNER
Ausgabe Februar 2014
Fliegerisches Ausbildungszentrum der Luftwaffe
Holloman Air Force Base New Mexico
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LIEBE LESERINNEN UND LESER DES ROADRUNNER,
MEINE LIEBEN „HOLLOMÄNER“,
heute halten Sie die 150. Ausgabe des Roadrunner in den
Händen. Bemerkenswert daran ist auch, dass wir die einzige
Verbandszeitschrift mit monatlicher Erscheinungsweise sind.
Dahinter steckt immer viel Arbeit und Herzblut; ich bedanke
mich bei den aktuellen, wie auch ehemaligen Redaktionsmitgliedern für ihr Engagement. Auch diese Ausgabe ist wieder
ein gelungenes Potpourri aus vielfältigen Geschichten des
Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe. In naher
Zukunft, so viel verrate ich heute schon, wird der Roadrunner auch in veränderter Form erscheinen.
Veränderungen sind derzeit vielerorts zu beobachten, ob nun in der
(Verteidigungs-)Politik zu Hause oder aber auch in unserem Gastland USA.
Die Bundeswehrreform schlägt sich in ihrer weiteren Umsetzung auch in Personalentscheidungen der Ministerin nieder. Mit den Entscheidungen, den für
Rüstungsfragen zuständigen Staatssekretär Stéphane Beemelmans in den
einstweiligen Ruhestand zu versetzen und den für den Bereich Ausrüstung,
Informationstechnik und Nutzung zuständige Abteilungsleiter Detlef Selhausen
von seinen bisherigen Aufgaben zu entbinden hat sich Ursula von der Leyen
gehörigen Respekt verschafft. Jetzt sind die Parlamentarischen Staatssekretäre Dr. Ralf Brauksiepe und Markus Grübel sowie der beamtete Staatssekretär
Gerd Hoofe zuständig. Mit Aufgaben der Rüstung wurde zunächst der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker beauftragt.
In der Luftwaffe wirft die Aufstellung des neuen Luftfahrtamtes der Bundeswehr ab dem 1. April 2014 in Köln seine Schatten voraus. Wesentliche Teile
dieses neuen Amtes werden personell von der Luftwaffe beigesteuert, insbesondere aus dem Kommando Unterstützungsverbände. Daher ist in Folge mit
einer weiteren Anpassung unserer Luftwaffenstruktur zu rechnen.
Auch die US-Streitkräfte durchleben einen Umbruch. Unter Berufung auf Quellen im Pentagon beabsichtigt Verteidigungsminister Chuck Hagel die zahlenmäßige Stärke im Laufe einiger Jahre auf 440.000 Mann, die niedrigste Truppenstärke der US-Armee seit 1940, zu reduzieren. Die bislang in Holloman
stationierten F-22 werden mit anderen Staffeln in Tyndall AFB, Florida zusammengelegt. Dafür sollen drei Staffeln F-16 von Luke AFB, Arizona hierher verlegen. Für die TORNADO Ausbildung hat dies den positiven Nebeneffekt,
dass wir mit den F-16 zusammen trainieren können, was aufgrund des Geheimhaltungsgrades der F-22 nicht so ohne Weiteres möglich war.
An dieser Stelle möchte ich unsere Gastbesatzungen vom TaktLwG 33 und
vom TaktLwG 51 „I“ ganz herzlich bei uns in Holloman begrüßen. Anfang FebDer Kommandeur FlgAusbZLw trägt die Verantwortung für den Inhalt der Zeitschrift "ROADRUNNER"
gegenüber den vorgesetzten Dienststellen. Beiträge von Mitgliedern der Redaktion und freien
Mitarbeitern geben die Ansicht des Verfassers und nicht notwendigerweise die Meinung des
BMVg oder der Verbandsführung wieder. Alle Rechte sowie Änderungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandtes Photo- und Textmaterial übernimmt die Redaktion keine Haftung.
Der Roadrunner ist im Holloman Board und auf der Seite des Deutschen Ladens
www.deutscherladenholloman.de zu finden.
Redaktionsschluss ist jeweils der 15. des Monats.
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ruar wurden zwei TORNADO zu uns überführt und seitdem haben wir jeweils
zwei Gastbesatzungen vor Ort, die mit uns die fantastischen Trainingsmöglichkeiten der vielfältigen Lufträume nutzen.
Die „load-competition“ der Wartungs- und Waffenstaffel war einer der Höhepunkte. Bereits während des Wettkampfes spürte ich die enorme Motivation
unserer Truppe. Umso erfreulicher war es, als unser Team verdient den Sieg
nach Hause trug. Klasse Männer, super gemacht! Den nächsten Wettkampf
werden wir nun ausrichten. Die „Chief Recognition“, bei der erstmalig drei unserer Soldaten zusammen mit amerikanischen Kameraden in den höchsten
Dienstgrad ihrer Laufbahn aufgenommen wurden, war ein stimmungsvolles
und bewegendes Zeremoniell. Die enge Verbundenheit, Schulter an Schulter
mit unseren amerikanischen Freunden, war auch für mich ein besonderes Erlebnis.
Dem Berufsförderungsdienst der Bw gelang es wiederum, einen Lehrgang
„Ausbildung der Ausbilder“ erfolgreich zu beenden. Alle Teilnehmer beglückwünsche ich nochmals herzlichen zu diesem Abschluss. Auch Schüler und
Schülerinnen der 9. Klasse der Deutschen Schule bildeten sich weiter. Als ich
die Teilnehmer des Schülerpraktikums das erste Mal in Uniform sah, wunderte
ich mich zunächst, ob die Soldaten immer jünger werden oder es wohl an meinem Alter liegt?
In angenehmer Atmosphäre führten wir interessante Gespräche mit unseren
zivilen und militärischen Gästen im Rahmen des Neujahrsempfangs Ende Januar. Positives Feedback vieler Zuhörer war, dass meine bewusst kurz gehaltene Ansprache von vielen geschätzt wurde. Weniger ist halt manchmal mehr.
In diesem Sinne treffen Sie bitte auch clevere Entscheidungen, wenn Sie auf
dem Höhepunkt der „fünften“ Jahreszeit, der Kostümsitzung der KG Holloman,
die „Pappnase“ aufsetzen und feiern. Es sei allen Karnevals-Jecken gegönnt,
sich gut zu amüsieren, nutzen Sie aber den KvD und denken Sie daran: Am
Aschermittwoch ist alles vorbei!
Für unsere zukünftigen Herausforderungen wünsche ich uns weiterhin alles
Gute sowie Hals- und Beinbruch!
Ihr
Heinz-Josef Ferkinghoff
Titelbild: Trophäe der „load competition“. Foto: -fsDie Redaktion setzt sich wie folgt zusammen:
Chefredakteur:
Oberstlt Andreas Berg
stellv. Chefredakteur:
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Tel.:
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-abg-fs-
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StGefr
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-ga-
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-ses-
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BWVSt USA/CA:
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-kb-
Redakteure / Ansprechpartner in den Gruppen:
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Herr
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OFw
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Carsten Lippisch
Ausbildungsstaffel:
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Technische Gruppe:
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HptFw
Thomas Martin
Nsch/TrspStff
Hptm
Dung Nguyen
Wtg/WaStff
HptFw
Arno Vogel
EloStff
HptFw
Maik Peschel
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-st-ih-kg-cl-mh-
-tma-dn-av-mp-
NEUJAHRSEMPFANG
IM FLIEGERISCHEN AUSBILDUNGSZENTRUM DER LUFTWAFFE
Oberst Heinz-Josef Ferkinghoff, Kommandeur des neu strukturierten Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe (FlgAusbZLw), zog während seiner
Ansprache zum traditionellen Neujahrsempfang eine positive Bilanz für das
vergangene Jahr und gab einen Ausblick auf das Jahr 2014. Das FlgAusbZLw
ist mittlerweile oberste Luftwaffendienststelle in den USA und vereint am
Standort Holloman alle Aufgaben des früheren Kommandos in El Paso.
Zahlreiche Gäste und Honoratioren aus dem zivilen und militärischen Umfeld
des Verbandes waren der Einladung in den Festsaal des Desert Sands Enlisted Club der 49th Wing gefolgt. Einen besonderen Willkommensgruss richtete Oberst Ferkinghoff an die Kommandeure der 49th Wing, Colonel Andrew
Croft, und der White Sands Missile Range, Major General Gwen Bingham,
sowie Robert Rentschler, Bürgermeister der Stadt Alamogordo.
Oberst Ferkinghoff spannte den Bogen für eine kurzweilige und amüsante
Neujahrsansprache mit dem an sich selbst gestellten Anspruch, seine Rede
wie einen Minirock zu gestalten: Kurz genug um interessant zu sein, aber lang
genug um alles Wesentliche zu bedecken. Mit den Worten „Ladies and Gentlemen, the Flying Training Center had a very successful year in 2013“, leitete
der Kommandeur eine Rückschau wichtiger Events des zurückliegenden Jah-
Oberst Heinz-Josef Ferkinghoff und Major General
Gwen Bingham
Colonel Andrew Croft und Oberst Armin Havenith
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res ein. Die sehr erfolgreiche Durchführung der Übung „Mountain Roundup 2013“ auf der Mountain Home Air
Force Base im US-Bundesstaat Idaho
stand dabei im Mittelpunkt. Trotz erschwerter Bedingungen aufgrund des
„Government Shutdown” in den USA
sei die Übung für alle beteiligten Verbände ein voller Erfolg gewesen. Neben
professioneller
Betreuung
hochrangiger Delegationen und Besuchergruppen sprach Oberst Ferkinghoff ebenfalls die gelungene Ausrichtung des Oktoberfestes an, das
zum ersten Mal nicht innerhalb der Air
Force Base Holloman, sondern in der
Stadt Alamogordo ausgerichtet wurde.
In die Zukunft blickend, kam Oberst
Ferkinghoff auf bevorstehende Herausforderungen im Jahr 2014 zu sprechen. Hier hob er die Übernahme von
zwei zusätzlichen Luftfahrzeugen
TORNADO und die Erhöhung des
Jahresflugstundenprogramms hervor,
sowie die blockweise Ausbildung von
zusätzlichen TORNADO Besatzungen
deutscher Verbände, um die hervorragenden Trainingsmöglichkeiten in den
Weiten New Mexicos zu nutzen.
In seinen weiteren Ausführungen bedankte sich Oberst Ferkinghoff bei
den Vertretern der Patenstadt Alamogordo für das seit Jahren freundschaftliche Miteinander und die außerordentliche Unterstützung der German
Air Force in Holloman. Einen weiteren
Dank richtete er an die Hausherren
der Holloman Air Force Base. Ohne
die hervorragende Zusammenarbeit
mit den amerikanischen Kameradinnen und Kameraden der 49th Wing sei
eine erfolgreiche Umsetzung des Auftrages des FlgAusbZLw nicht möglich.
Text und Fotos: -fs-
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Oberst Heinz-Josef Ferkinghoff und Gattin begrüssen
Frau Toots Green und ihren Ehemann John
Colonel Andrew Croft und Frau Vicki
Oberst Heinz-Josef Ferkinghoff und Frau Addie
3500 FLUGSTUNDEN – EINE BESONDERES JUBILÄUM
Am 18. Februar startete Oberstleutnant Björn Jansen mit Waffensystemoffizier Major Gerrit
Seibel und zwei weiteren Luftfahrzeugen zu einem, nicht nur
für ihn, besonderen Flug.
Mit Call Sign "Racer 13" absolvierte der Leiter Ausbildung, Zielsetzung, Planung und Kontrolle
(AZPK) auf dieser Mission seine
3500ste Flugstunde mit dem Waffensystem TORNADO. Damit gehört er zu einem sehr elitären Kreis, denn es ist heutzutage für Jetbesatzungen fast unmöglich, noch so viele Flugstunden auf einem Einsatzmuster zu erreichen. Oberstleutnant Jansen fliegt seit 1995 TORNADO, zunächst bei der
Marine, später bei der Luftwaffe, zuletzt als Flug- und Waffenlehrer in Holloman. Im Jahresdurchschnitt erflog der passionierte Pilot beachtliche 184 Stunden.
Nach der Landung meldete er sich direkt bei Oberst Armin Havenith, Leiter
Fliegerische Ausbildungseinrichtungen USA, zurück. Dieser übergab ihm daraufhin die Urkunde und gratulierte zum besonderen Flugstundenjubiläum. Im
Anschluss nahm er die zahlreichen Glückwünsche seiner Kameraden des
Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe und der Ausbildungsstaffel
Tornado noch am Jet entgegen.
Text: HptFw Ingo Dittberner Foto: -ga-
FOTO DES MONATS
Abendstimmung auf Hawaii.
Foto: Hptm Daniel Hecken
Schicken Sie uns Ihr Foto des Monats an [email protected]
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SCHÜLERPRAKTIKUM 2014
Auch in diesem Jahr nahmen neun Schüler der Deutschen Schule Alamogordo (DAS) an einem zweiwöchigen Praktikum im Fliegerischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe (FlgAusbZLw) teil. Vom 3. bis zum 14. Februar lernten
Nils Auffarth, Tom Burnie-Burgheim, Dominik Dietz, Sören Faißt, Jana Hahn,
Kimberly Heinz, Shannon Heinz, Dennis Matlok und Lucas Peschel den
Dienstbetrieb eines fliegenden Verbandes im Ausland näher kennen.
Der stellvertretende Kommandeur, Oberst Armin Havenith, begrüßte die Schüler und Schülerinnen und wünschte eine interessante und vor allem gewinnbringende Zeit im FlgAusbZLw. Es folgte ein interessanter Vortrag von Oberstleutnant Zoltan Graves, bei dem er den Auftrag des Verbandes und seiner Besonderheit als Auslandsstandort anschaulich schilderte. Um das Vormittagsprogramm des ersten Tages abzurunden, wurde bei der anschließenden, sogenannten „Windshield Tour“ die Infrastruktur auf der Air Force Base erklärt,
wobei der Start zweier TORNADOs hautnah miterlebt werden konnte. Am
Nachmittag stellte der Leiter der Bundeswehrverwaltungsstelle, Regierungsoberamtsrat Jens Dähne, die zahlreichen Aufgabengebiete seiner Dienstelle
vor.
Nach dem, zugegeben etwas theorielastigen, ersten Tag übernahmen am Folgetag Hauptmann Andreas Keller und Hauptfeldwebel Sven Schindler die
Gruppe, um im Bereich der Technischen Gruppe das weite Gebiet der Luftfahrzeugtechnik näherzubringen.
Zunächst stand jedoch der Empfang von passenden Arbeitskombis und Flecktarnjacken auf dem Plan. Aufgeteilt in zwei Gruppen durchliefen die Schülerinnen und Schüler dann in den folgenden Tagen verschieden Fachgruppen der
Wartungs- und Waffen-, der Elektronik- und der Instandsetzungsstaffel. Jeder
Bereich stellte sich vor und die Schüler hatten viele Gelegenheiten, selbst
Hand anzulegen, was im Bereich der Wartungs– und Waffenstaffel, ganz nah
am Flugbetrieb, besonders viel Spaß machte, so die einhellige Meinung aller.
Fragen wie, „Was macht ein Wartungszug?“, „Wie gestaltet sich die Abfertigung eines TORNADOs vor und nach dem Flug?“, „Was passiert bei Annahme und Versand?“, „Wie wird eine elektrische Verbindung hergestellt?“, „Mit
welchen Werkstoffen wird gearbeitet?“, wurden Dank des Engagements der
Kameraden in den Fachgruppen verständlich und interessant erklärt.
Dank eines gut geplanten Ablaufs, konnten die Schüler fast alle Fachbereiche
besuchen, sehr viele Eindrücke sammeln und detaillierte Informationen erhalten. Nach rund sechs Tagen Aufenthalt in der Technischen Gruppe wurde das
Programm durch ein Gespräch mit jedem einzelnen Praktikanten abgerundet.
Hierbei erhielten die jungen Leute auch ein Feedback durch die Betreuer zu
den eigenen Leistungen während des Aufenthalts in den Fachgruppen.
Am Donnerstag, den 13. Februar, stand der Besuch der Ausbildungsgruppe
und, damit verbunden, der mit Spannung erwartete Flug im TORNADO Flugsimulator auf der Agenda.
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Dominik Dietz
Nils Auffarth
Tom Burnie-Burgheim
Dennis Matlok
Sören Faißt
Kimberly Heinz
Shannon Heinz
Jana Hahn
Lucas Peschel
Die Vorfreude war groß, die Enttäuschung jedoch größer, als die Gruppe von
technischen Problemen im Simulator erfuhr.
Letztendlich musste dieses Highlight des Praktikums ausfallen. Allerdings erhielten die Schüler das Versprechen, in Absprache mit der Schule, die Besichtigung des Simulators nachzuholen.
Es folgte eine Einweisung in die Aufgaben der Ausbildungsgruppe und die Besichtigung verschiedener Arbeitsbereiche, auf „Tuchfühlung“ mit Piloten und
Waffensystemoffizieren.
Nach zwei erlebnisreichen Wochen für die Schüler und Schülerinnen der DAS
endete das Praktikum mit einer Abschlussbesprechung am letzten Tag, bei
der jeder die Gelegenheit bekam, seine persönlichen Eindrücke zu schildern
und eine Bewertung vorzunehmen.
Mit Überreichen der Praktikumszertifikate durch den Kommandeur des Fliegerischen Ausbildungszentrums, Oberst Heinz-Josef Ferkinghoff, endeten zwei
erlebnis- und erkenntnisreiche Wochen. Im Gespräch nutzte die Gruppe nochmals die Gelegenheit, die Eindrücke Revue passieren zu lassen. Am Schluss
verabschiedete Oberst Ferkinghoff die Schüler und wünschte jedem Einzelnen
viel Erfolg bei der Auswahl des Wunschberufes.
Text: -kg- Foto: -fs-
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CHIEFS RECOGNITION CEREMONY 2014
FESTLICHE EINFÜHRUNG IN DEN SPITZEDIENSTGRAD DER
UNTEROFFIZIERE AUF DER HOLLOMAN AIR FORCE BASE
Im Festsaal des Desert Sands Enlisted Club der 49th Wing wurden am Freitag, dem 7. Februar 2014, die Anwärter zum Chief Master Sergeant und Oberstabsfeldwebel in der diesjährigen „Chiefs Recognition Ceremony“ vorgestellt.
Eine Besonderheit und Novum dieser Veranstaltung, denn diesmal waren
auch Angehörige des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe in Holloman aktiv dabei. Die angehenden Oberstabsfeldwebel, auch „Selectees“
genannt, StFw Markus Hagl, StFw Klaus Orban und StFw Michael Kröger hatten die Ehre, an dieser traditionellen Zeremonie teilzunehmen.
Dieses besondere Event findet einmal im Jahr auf der Holloman Air Force Base statt. Es werden amerikanische Soldaten und Soldatinnen der 49th Wing,
die zur Beförderung zum Chief Master Sergeant heranstehen oder gerade
befördert worden sind, in die Gruppe der Chiefs aufgenommen. Der Dienstgrad Chief Master Sergeant ist dem deutschen Dienstgrad Oberstabsfeldwebel gleichzusetzen und erfährt in den amerikanischen Streitkräften eine besondere Wertschätzung. Die diesjährige Teilnahme deutscher Soldaten an
dieser amerikanischen Veranstaltung ist einmal mehr Beweis für das enge
Zusammenwachsen von Soldaten und deren Familien zweier befreundeter
Nationen zu einem Team, dem oft zitierten „Team Holloman“.
Für die Anwärter begannen die Feierlichkeiten mit der Verleihung der Chiefs
Group Medaille, die der offiziellen Zeremonie in einem gesonderten Raum
vorausging. Den neuen Chiefs wurden dort vom jeweiligen Kommandeur, im
Beisein des Ehepartners, des amerikanischen und des deutschen Command
Chiefs und des Gastredners des Abends der Coin der Chiefs Group am Bande verliehen. Im direkten Anschluss begann dann mit dem Einmarsch der
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„Honor Guard“ die eigentliche Zeremonie. Der Ehrenzug präsentierte neben
der amerikanischen auch die deutsche Flagge, die von dem Oberstabsgefreiten Matthias Beckmann, einem deutschen Angehörigen der „Honor Guard“,
getragen wurde.
Es wurden traditionell die amerikanische und diesmal auch die
deutsche Nationalhymne gesungen. Wie bereits beim Einmarsch des Ehrenzuges waren auch bei diesem Teil Angehörige des FlgAusbZLw mit eingebunden. Katharina und Sarah Lettenmeier, die Töchter der Evangelischen Militärpfarrerin, sangen
die deutsche Nationalhymne und zauberten mit glasklaren Stimmen „Gänsehautfeeling“ und feierliche Stimmung in den Saal.
Nun folgte der Einmarsch der Hauptpersonen des Abends. Begleitet durch
Ihre Ehefrauen betraten die neuen Chiefs durch ein Ehrenspalier aus erhobenen Säbeln amerikanischer Chief Master Sergeants und deutscher Oberstabsfeldwebel den Saal und wurden persönlich vorgestellt.
Stabsfeldwebel Markus Hagl mit
Frau Brigitte
Stabsfeldwebel Michael Kröger mit
Frau Judith
Stabsfeldwebel Klaus Orban
Als Gastredner war dieses Jahr der Command Chief Master Sergeant des Air
Combat Command (vergleichbar KdoEinsVbdeLw), Chief Master Sergeant
Richard A. Parsons eingeladen. Gekonnt verdeutlichte Parsons bei seiner beeindruckenden Ansprache die besondere Position des Chief Master Sergeants
und betonte, dass das Erreichen dieses besonderen Dienstgrades nicht alleine der persönlichen Leistung im täglichen Dienstbetrieb zu verdanken sei.
Vielmehr hob er hervor, dass ohne die Unterstützung der Familie, hier im Besonderen die des Ehepartners, dieses Ziel nie zu erreichen sei. Er ermahnte
die neuen Chiefs, niemals zu vergessen, dass sie selber einmal im untersten
Dienstgrad als junge, unerfahrene Soldaten ihre Laufbahn begannen. Gleichzeitig verdeutlichte er, welchen besonderen Stellenwert die Fürsorge für, aber
auch die Förderung von Untergebenen für alle Vorgesetzten, besonders aber
für den Chief Master Sergeant, haben sollte.
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Mit der Einweisung in den Paygrade E9 (vglb. Besoldungsstufe A09Z) erhält
man zwar die Entlohnung eines CMSgt´s, aber es bedürfe jedoch wesentlich
mehr ein echter Chief zu sein. „Seid nicht nur Entlohnte, werdet echte Chief´s
und sorgt für eure Soldaten in jeder Hinsicht“, ermunterte CMSgt Parsons abschließend. Nach seiner Ansprache überreichte ihm die Holloman Chief Group
einen Scheck über 200 US Dollar für wohltätige Zwecke, da sich Chief Parsons u.a. besonders für Verwundete sowie für Hinterbliebene von gefallenen
Soldaten einsetzt.
Auch die Kommandeure des FlgAusbZLw und der 49th Wing, Oberst HeinzJosef Ferkinghoff und Colonel Andrew Croft, richteten das Wort an alle neuen
Chief Master Sergeants und Oberstabsfeldwebel. Beide forderten auf, dem
Dienstgrad alle Ehre zu erweisen und sich stets den unterstellten Soldaten
gegenüber der besonderen Verantwortung bewusst zu sein, sowie immer den
offenen und ehrlichen Dialog zu suchen.
In einem weiteren feierlichen Akt wurde
beim „Candlelighting“ für jeden Dienstgrad der Air Force und der Luftwaffe
eine Kerze entzündet. Vom Basic Airman bis zum Chief Master Sergeant,
respektive vom Flieger bis zum Oberstabsfeldwebel, traten die Soldaten und
Soldatinnen des jeweiligen Dienstgrades nacheinander vor die angetretenen
neuen Chiefs. Nach kurzer Vorstellung
des Dienstgrades,
erstmalig
auf
Deutsch und Englisch, entzündete jeder
rituell seine Kerze.
Anschließend erhielten die neuen Mitglieder der Chiefs Group das aus Holz Oberstabsfeldwebel Oliver Fischer entzündet die Kerze
angefertigte, überdimensionale Dienst- für seinen Dienstgerad
gradabzeichen des Oberstabsfeldwebels.
Oberst Heinz-Josef Ferkinghoff und Colonel Andrew Croft überreichten „ihren“
Soldaten persönlich die Insignien der Chiefs Group Holloman AFB.
v.l.n.r.: Colonel Andrew Croft, Oberst Heinz-Josef Ferkinghoff, Stabsfeldwebel Klaus Orban, Oberstabsfeldwebel Oliver
Fischer, Chief Master Sergant Gay L. Veale, Chief Master Sergant Richard A. Parson
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Neben den deutschen Stabsfeldwebeln Orban, Hagl und Kröger wurden fünf
amerikanische Kameraden in die Holloman Chiefs Group aufgenommen.
Während der gesamten Veranstaltung lief auf einer Leinwand eine Präsentation, bei der Schnappschüsse aus dem Leben der angehenden Chiefs gezeigt
wurden.
Nicht nur die an der Zeremonie teilnehmenden Kameraden und ihre Familien,
sondern auch das Publikum waren sichtlich beeindruckt von dieser traditionsreichen und stilvollen Veranstaltung. Ein „Selectee“ brachte es auf den Punkt:
„Man fühlt sich schon ganz schön geehrt und im Nachhinein bin ich stolz, dass
meine Familie und ich die Chance hatten an diesem besonderen Event teilnehmen zu dürfen.“
Text und Fotos: -fs-
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LOGO FÜR DAS OKTOBERFEST GESUCHT!
Das 18. Oktoberfest wirft bereits seinen Schatten
voraus.
Um für uns alle und unsere amerikanischen
Freunde erneut eine gelungene Veranstaltung
auf die Beine stellen zu können, sind wir nun auf
die Kreativität und Mithilfe der Angehörigen des
Fliegerischen Ausbildungszentrums angewiesen:
Gesucht wird das diesjährige Logo für das Oktoberfest.
Der beste Vorschlag wird mit einem Sachpreis
prämiert.
Das German Oktoberfest soll dieses Jahr wieder
an zwei Tagen, dem 12. und 13. September in
unserer Patenstadt Alamogordo stattfinden. Der
genaue Veranstaltungsort wird noch festgelegt.
Wer sich beteiligen möchte, reicht seinen Vorschlag bitte per Mail ein:
[email protected]
Einsendeschluss: 15. April 2014
Dateiformat: *.jpg, *.tiff, *.pdf, *.ai, *.psd
Bildformat: in gewünschter Originalgröße (1:1)
Auflösung: 300 dpi
Wir wünschen viel Spaß und eine kreative Hand
bei der Erstellung und hoffen auf eine rege Beteiligung.
Das Organisationsteam
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OKTOBERFEST HELFERPARTY AM 21. MÄRZ 2014!
Erfahrungsgemäß folgt eine Helferparty in engem, zeitlichem Zusammenhang
auf die entsprechende Veranstaltung. Da sich unser Verband unmittelbar im
Anschluss an das letzte Oktoberfest auf den Weg nach Idaho machte und der
Jahresausklang mit verschiedensten Events gefüllt war, haben wir uns entschlossen, die aktuelle Helferparty in die Halbzeit zwischen beide Feste zu
legen.
Gemessen an der Resonanz unserer Gäste war das letzte Oktoberfest eines
der erfolgreichsten seit Beginn dieser Tradition 1996. Dabei betraten wir nicht
nur bezogen auf den Veranstaltungsort „Neuland“. Auch die Ausdehnung auf
zwei Veranstaltungstage, die komplett eigenverantwortliche Verpflegungszubereitung und das Anpassen unserer deutschen Ausschankgewohnheiten an
örtliche Regularien stellten besondere Herausforderungen dar.
Diese Teamleistung wollen wir mit einer Helferparty am Freitag, den 21. März
2014 in der Moose Lodge Alamogordo (29 S Florida) entsprechend würdigen.
Einlass ist um 19.00 Uhr, für die sichere Heimfahrt wird ein KvD sorgen und
gegen Vorlage einer ID gibt es auch die bekannten Armbänder, die zum Alkoholkonsum berechtigen.
Eingeladen ist jeder, der mit seinem Engagement zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hat. Ganz gleich, ob auf einer der zahlreichen Positionen
an beiden Veranstaltungstagen, zu Hause beim Kuchenbacken oder Mandeln
rösten oder in der Vor- und Nachbereitung. Eingeladen sind auch diejenigen,
die, wie Herr Jens Dähne, wichtige Weichen im Vorfeld gestellt haben oder
sich auch im Nachgang mit komplizierten Fragestellungen befasst haben, aber
auf dem Fest nicht zugegen sein konnten. All diejenigen, die sich bereits für
das Team 2014 haben aufstellen lassen, sind ebenfalls gern gesehen.
Auch dieses Fest wird nicht ganz ohne freiwillige Helfer auskommen. Daher
danke ich bereits im Vorfeld allen Beteiligten für ihr Engagement und freue
mich auf einen entspannten Abend.
Text: Oberleutnant Sven Jesse Foto: -ga-15-
VON VIELEN UNBEMERKT...
...gewann das Team der Wartungs- und Waffenstaffel am 17. Januar 2014 die
erste „load competition“ des Jahres. Bei diesem, in der Regel vierteljährlich
stattfindenden, Wettkampf treten drei bis vier Beladeteams im direkten Vergleich gegeneinander an. Ein Beladeteam besteht aus drei Soldaten, die der
Wartungs- und Waffenstaffel angehören. Wie der Name bereits verrät, beladen diese Teams während des Routinedienstbetriebes den TORNADO mit der
für die jeweilige Mission benötigten Bewaffnung.
Am Tag des Wettkampfs standen sich jeweils ein Beladeteam der F-22 RAPTOR, der MQ-9 REAPER und des PA-200 TORNADO gegenüber.
Der Ablauf des gesamten Tages war akribisch genau geplant. Bereits um 7.30
Uhr hieß es „Antreten zur Anzugkontrolle“, die in ihrem Umfang wahrscheinlich nur mit der des Wachbataillons der Bundeswehr zu vergleichen ist. Es
wird auf jeden losen Faden und jede Anzugsfalte geachtet. Dabei spielt auch
das einheitliche Erscheinungsbild des gesamten Teams eine große Rolle.
Direkt im Anschluss stand der theoretische Wissenstest auf dem Plan. Es galt
zwölf, recht anspruchsvolle Fragen rund ums Beladen von Außenlasten und
den dazu gehörenden Sicherheitsvorschriften fehlerfrei zu beantworten.
Es folgte die akribische Kontrolle der Werkzeugkisten auf Sauberkeit. Hierbei
wurden beispielsweise Werkzeugtragen umgedreht und auf weiße Putzlappen
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ausgeklopft. Jeglicher Schmutz, aber auch abgeplatzte Farbe und Flugrost,
führten hierbei zum Punktabzug.
Nach diesen Tests hatten die Teams etwas Zeit zum Durchatmen. Um 9.30
Uhr begann die heiße Phase. Nun durften Vorbereitungen für die anstehende
Beladung getroffen werden. Für das deutsche Team hieß das, zwei IRIS-T
(Luft/Luft- Lenkflugkörper), eine GBU-24 (V) 1B (Lasergesteuerte Bombe mit
ca. einer Tonne Gewicht), einen CFD (Infrarot/Düppelabwurfbehälter) und einen CIII (Stör-/Täuschbehälter) für die Beladung vorzubereiten.
Nach offizieller Ansprache der Amerikaner und namentlicher Vorstellung jedes
Teams fiel um 10.00 Uhr der Startschuss.
Die amerikanischen Teams der F-22 und der MQ-9 bestückten in ca. 25 min
ihre Luftfahrzeuge mit einer GBU der 250 kg-Klasse und einem Lenkflugkörper. Die „Nase vorn“ hatte jedoch eindeutig das Fliegerische Ausbildungszentrum. Exakt sieben Minuten vorher beendete unser Team seine eindrucksvolle
und fast fehlerfreie Beladung.
Nach Auswertung aller Einzelergebnisse stand das Beladeteam des
FlgAusbZLw als Sieger fest. Hauptfeldwebel Torsten Naujoks, Stabsunteroffizier Oliver Simmler und Stabsunteroffizier Christian Berg können
zu Recht stolz auf ihre Leistung sein.
In der Geschichte der „load competition“ ist dies der zweite Sieg eines
deutschen Teams. Mit Blick auf die
vielen Trainingseinheiten, dem hohen privaten Engagement und der Beharrlichkeit aller Mitwirkenden während
der Wettkampfvorbereitungen ein wahrhaft verdienter Sieg.
Die nächste „load competition“ findet übrigens am 11. April 2014 statt und wird
dann von der Wartungs- und Waffenstaffel des Fliegerischen Ausbildungszentrums organisiert und ausgerichtet. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, die Zuschauertribüne zu füllen.
Text: HptFw Torsten Naujoks Fotos: -fs-, -ga-
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Fotos: -fs-
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AUSBILDUNG DER AUSBILDER
EINE WEITERE STUFE AUF DER TREPPE ZUR ERFOLGREICHEN
RUNG IN DAS ZIVILE ARBEITSLEBEN
WIEDEREINGLIEDE-
Jedes Jahr ermöglicht der Berufsförderungsdienst unseren, auf der Holloman
AFB stationierten, Soldaten und Soldatinnen die Teilnahme an dieser qualifizierten Bildungsmaßnahme.
In der Zeit vom 27. Januar bis zum 11. Februar nahmen 18 Männer und Frauen diese Gelegenheit wahr und bereiteten sich intensiv, auch in ihrer Freizeit,
in 100 Stunden auf die Prüfung zum Erwerb der Ausbilderberechtigung im erlernten Beruf vor.
Der Ausbilder in einem Betrieb nimmt die Schlüsselrolle bei der Umsetzung
der Ausbildungsinhalte ein. Neben fundierten Fachkenntnissen werden ihm
vor allem die Befähigung zum Beziehungsmanagement und pädagogisches
Geschick abverlangt.
Eine effiziente Ausbildung und Nachwuchsförderung kann in modernen Betrieben nur von qualifizierten Ausbildern geleistet werden.
Auf einem sehr hohen Niveau überzeugten alle Prüflinge den aus Deutschland
angereisten Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Dortmund und bestanden die Prüfung mit Bravour.
In einer kleinen Feierstunde überreichte Jürgen Adamczak von der Handwerkskammer Dortmund, als Prüfungsausschussvorsitzender, die Prüfungszertifikate und betonte nochmals die hohe Fachkompetenz der Prüflinge.
Mit Stolz erfüllte es die Graduenten, dass sich zu diesem Anlass auch die beiden Kommandeure Oberst Heinz-Josef Ferkinghoff und Oberst Armin Havenith sowie die Dienststellenleiter, Chefs und Staffelfeldwebel Zeit genommen
hatten.
Nach einem gemeinsamen Foto, anschließendem Sektempfang und leckeren
Snacks wurde noch so manch nettes Gespräch geführt und die Strapazen der
intensiven Lernphasen waren fast schon wieder vergessen.
Text: Iren Sappler Foto: -fs-20-
KARRIERE NACH DER BUNDESWEHR
HEUTE
IM ROADRUNNER-INTERVIEW
DER
STABSGEFREITE
ALEXANDER
ROTH, EHEMALIGER ANGEHÖRIGER
DER NACHSCHUB- UND TRANSPORTSTAFFEL DES FLIEGERISCHEN AUSBILDUNGSZENTRUMS DER LUFTWAFFE.
IM SEPTEMBER 2013 BEGANN ER MIT
DER UMSETZUNG SEINES PLANES: DER
BESTMÖGLICHEN QUALIFIZIERUNG FÜR
DAS ZIVILE BERUFSLEBEN.
Roadrunner:
Hallo Alexander, es freut uns, dass
Du Dich zur Verfügung gestellt hast, dieses Interview über die „Karriere nach
der Bundeswehr“ zu führen.
Wie erging es Dir nach der Rückkehr nach Deutschland und mit dem
„Ausstieg“ aus der Bundeswehr?
Alexander:
Die Rückkehr nach Deutschland war für mich, wie wahrscheinlich für alle,
nicht ganz stressfrei. Ich musste mich parallel noch um einen Platz für das
Masterstudium an der Hochschule Darmstadt bewerben und gleichzeitig auch
den Ausstieg aus der Bundeswehr vorbereiten.
Der Umzug selbst hat bei mir eigentlich ganz gut geklappt.
Ab 1. September war ich dann noch offiziell für einen Monat in Frankfurt stationiert. Effektiv war ich aber nur an sechs Tagen im Dienst, in denen ich auch
nur meine Termine im Zusammenhang mit dem Austritt aus der Bundeswehr
wahrgenommen habe. Den Rest des Monats habe ich mir freigenommen, um
mich in Deutschland wieder einzuleben und alle notwendigen Behördengänge
zu erledigen und was sonst so auf einen zukommt, wenn man aus dem Ausland wieder zurückzieht.
Im Zusammenhang mit dem Studium habe ich dann auch eine kleine Überraschung erlebt: Ich musste nämlich als auswärtiger Bewerber an der Hochschule Darmstadt an einer Reihe von Vorbereitungskursen, die im September
stattfanden, teilnehmen. Glücklicherweise hatte ich noch genügend Urlaub übrig. Ich musste dadurch einige Termine umlegen, aber am Ende hat alles geklappt. Im Oktober hat dann auch das eigentliche Studium begonnen, so dass
ich kaum die Gelegenheit hatte, meiner wirklich schönen Zeit in Holloman
nachzutrauern.
Roadrunner:
Das hört sich nach einer aufregenden Zeit an. Aber bevor wir mit Deinem weiteren Lebensweg beginnen, erzähl uns doch zunächst über Deine Zeit bei
uns. Du hast doch hier schon dein Studium begonnen, richtig?
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Alexander:
Anfang 2009 habe ich ein Fernstudium der Elektro- und Informationstechnik
an der Wilhelm Büchner Hochschule, einer privaten Fernhochschule in Pfungstadt, begonnen. Dieses habe ich Mitte letzten Jahres mit dem „Bachelor of
Engineering“ abgeschlossen. Während mir der Einstieg ins Studium nicht besonders schwer fiel, wurde es doch mit der Zeit zunehmend zu einer immer
größer werdenden Herausforderung. Nicht allein der Inhalte wegen, denn
auch die persönliche Organisation gestaltete sich zunehmend schwieriger. Irgendwann wurden die Abende zu kurz und so entschied ich mich, ebenso
freie Momente während der Dienstzeit für das Studium zu nutzen. Meine Lernunterlagen wurden zu meinen ständigen Begleitern, daran kann sich bestimmt
auch noch der ein oder andere erinnern. Ich kann mich erinnern, sogar Bücher
in den Urlaub mitgenommen zu haben.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass dieses Studium eigentlich für Leute konzipiert ist, die bereits etwas Erfahrung auf dem Fachgebiet mitbringen und beruflich aufsteigen möchten. Laut Studienordnung werden 20 Wochenstunden
fürs Lernen angesetzt. Ich hatte aber nur meine Schulkenntnisse mitgebracht.
Das heißt, ich hatte nicht selten einen deutlich höheren Arbeitsaufwand, als
die genannten 20 Stunden. Gefühlt war es ein zweiter Vollzeitjob.
Als ich nach Holloman versetzt wurde kam noch eine weitere Schwierigkeit
dazu, nämlich das Schreiben der Prüfungen. Zwar gab es die Möglichkeit, sich
die Prüfungen in die USA zukommen zu lassen. Die Hochschule arbeitet nämlich mit dem BFD zusammen und man kann die schriftlichen Prüfungen unter
Aufsicht des BFD schreiben. Allerdings war es mir wichtig, an den Repetitorien, die zu dem Zeitpunkt nur in Pfungstadt angeboten wurden, teilzunehmen.
Mir persönlich brachte das sehr viel, da dort zum einen der vorher gelernte
Stoff noch einmal im Unterricht aufgearbeitet wurde und ich die Möglichkeit
hatte, Professoren und Mitstudenten persönlich kennenzulernen und mich mit
ihnen über Schwierigkeiten und Lernmethoden etc. austauschen. Da meine
Familie in der Nähe wohnt, habe ich diese Gelegenheiten auch gerne dazu
genutzt, sie zu besuchen.
Die größten Herausforderungen während des Studiums aber waren für mich
einmal die Berufspraktische Phase (Praktikum) und am Ende das Schreiben
der Bachelorarbeit, beides sehr zeitintensive Blöcke mit einer Dauer von mehreren Monaten.
Für das Praktikum hatte ich im Voraus etwas Urlaub angespart. Ich konnte also 7 Wochen lang bei dem Unternehmen Sirona Dental Systems GmbH in
Bensheim, einem weltweit führenden Unternehmen der Dentalindustrie, erste
praktische Erfahrungen in meinem angestrebten Beruf sammeln. Zwei weitere
Wochen habe ich im Anschluss noch von zu Hause aus an einem kleineren
Projekt gearbeitet und der Rest von 9 Wochen wurde mir auf Grund meiner
beruflichen Tätigkeit bei der Bundeswehr im Voraus angerechnet.
Meine Bachelorarbeit habe ich ebenso bei diesem Unternehmen geschrieben.
Hierfür musste ich allerdings 3 Monate lang vor Ort sein. Ich musste mir also
etwas einfallen lassen, da für so eine lange Zeit mein Urlaub nicht ausreichte.
Also beantragte ich für die Dauer der Bachelorthesis unbezahlten Urlaub, der
auch genehmigt wurde. Ich möchte an dieser Stelle nochmals meinen Dank
an alle meine damaligen Vorgesetzten richten, die mich dabei unterstützten.
-22-
Roadrunner:
Wirklich eine stressige Zeit für Dich. Aber die harte Arbeit hat sich ja gelohnt.
Deine Leistung ist zu bewundern.
Was geschieht jetzt mit Dir? Deine BFD Zeit ist ja noch nicht aufgebraucht,
geht es jetzt weiter oder bist du auf Arbeitssuche?
Alexander:
Ich habe gleich im Anschluss an meinen Dienst bei der Bundeswehr mit einem
Masterstudium in Electrical Engineering begonnen. Und zwar handelt es sich
hierbei um einen internationalen Studiengang, der an der Hochschule Darmstadt angeboten wird. Der weitaus größte Teil der Studenten kommt aus dem
Ausland. Den größten Anteil bilden Inder, weil es in Indien einen großen Markt
für Elektroingenieure gibt und das Studium in Deutschland vergleichsweise
günstig, aber auch sehr hochwertig ist.
Die Unterrichtssprache ist Englisch. Die drei Jahre Holloman haben sich für
mich wirklich gelohnt. Ich kann dem Unterricht problemlos folgen.
Dieses Studium dauert insgesamt 3 Semester, wovon ich eins bereits so gut
wie abgeschlossen habe. Es besteht aus zwei Fachsemestern und im letzten
Semester steht die Masterthesis auf dem Plan. Wenn alles gut läuft, kann ich
im September bereits mit der Abschlussarbeit beginnen. Diese würde ich gerne im Ausland, am liebsten in den USA, schreiben. Unsere Hochschule hat
auch zwei Partnerhochschulen dort: Eine in Los Angeles, CA., und eine weitere in Platteville, WI.
Hier stehen aber noch einige Fragen offen, sodass ich zurzeit nicht sicher sagen kann, ob es am Ende auch klappt. Sollte es nicht klappen, habe ich die
Möglichkeit die Thesis wieder bei Sirona zu schreiben, wo ich momentan auch
als Werksstudent tätig bin.
Roadrunner:
Nach solch einem beeindruckenden Start in eine neue Karriere müssen die
Unternehmen doch schon Schlange bei dir stehen!?
Alexander:
Während meines Praktikums im Bachelorstudium habe ich außer mit Sirona
auch noch mit einem etwas kleineren Unternehmen Bekanntschaft gemacht.
Dessen Hauptaugenmerk liegt auf Unterstützung anderer Unternehmen und
Durchführung bei Projekten, in denen „eingebettete Systeme“ (elektronische
Rechner, die in eine technische Umgebung eingebettet sind) zum Einsatz
kommen. Ich wurde damals in einem Projekt eingesetzt, das von dem Geschäftsführer dieses Unternehmens geleitet wurde. Am Ende des Praktikums
haben mir dann beide Firmen ihre Zusammenarbeit in der Zukunft angeboten.
Wie bereits erwähnt habe ich das Angebot auch mehrmals genutzt. Auch zum
aktuellen Zeitpunkt bin ich bei Sirona beschäftigt und werde dies auch über
den gesamten Zeitraum des Masterstudiums wohl bleiben. Aus Erfahrung anderer weiß ich, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Werksstudenten im Anschluss an das Studium übernommen zu werden sehr hoch ist.
Generell haben Elektroingenieure vergleichsweise gute Jobaussichten. Dieser
Beruf ist äußerst vielseitig. Es gibt heute immer weniger Bereiche, in denen
keine elektronischen Komponenten vorkommen. Das reicht von einzelnen,
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kleineren Einheiten, die nur Nebenaufgaben erfüllen, bis hin zu komplexen,
hierarchisch strukturierten Netzwerken, wie sie in industriellen Anlagen vorkommen. Demzufolge arbeiten Elektroingenieure heutzutage in nahezu allen
Branchen.
Die Tätigkeiten von Elektroingenieuren innerhalb eines Unternehmens variieren ebenso stark. Es gibt die Möglichkeit neue Geräte zu entwickeln, die Produktion der Geräte zu leiten und zu überwachen, an neuen Technologien zu
forschen. Je nach Komplexität der Geräte kann man sich auf einzelne Aufgabenbereiche konzentrieren oder aber den ganzen Prozess vom Entwurf bis
zur Vermarktung übernehmen.
Aufgrund des aktuellen Fachkräftemangels, der einerseits durch einen Rückgang von Studenten dieses Studiengangs, andererseits durch die Öffnung
neuer Märkte für die Elektrotechnik und Elektronik entstanden ist, sind die Aufstiegschancen in diesem Beruf ebenfalls sehr gut. So zählen Elektroingenieure zu den bestbezahlten unter den Ingenieuren. Schon nach wenigen Jahren
Erfahrung sind Kompetenzerweiterungen und Gehaltserhöhungen üblich. Dies
ist nicht in allen Berufen so.
Roadrunner:
Vielen Dank Alexander für das sehr interessante Interview. Ich denke Du gibst
vielen Soldaten mit diesem Interview einen großen Motivationsschub, was
man mit harter Arbeit alles erreichen kann.
Das Team Roadrunner und natürlich alle Hollomäner wünschen Dir auf Deinem weiteren Weg alles Gute und viel Erfolg.
Das Interview führte Oberstabsgefreiter Christopher Drywa
SO NAH UND DOCH SO ANDERS—
LOS NIÑOS DE LA CIUDAD DE JUÁREZ
Mich hat es schon immer ins Ausland gezogen. Besonderes faszinierten mich
Mittel- und Südamerika. So war ich schon in Ecuador, Kolumbien, Costa Rica,
Kuba und der Dominikanischen Republik und spreche dadurch recht gut Spanisch. Ich traf auf Lebensfreude und Lockerheit, aber auch auf Kriminalität und
unvorstellbare Armut. Als ich das erste Mal Kleinkinder betteln sah, zerriss es
mir förmlich das Herz. Für mich ist dies ein sehr trauriges und ernstes Thema,
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weil man sich kaum vorstellen kann, was wirkliche Armut in diesen Ländern
bedeutet. Von diesen Eindrücken und Gefühlen beflügelt, fasste ich den Entschluss aktiv zu helfen. Was lag also näher, als direkt vor der Haustür, in Juárez, damit zu beginnen.
Vorab noch ein Wort zu Juárez: Die Stadt liegt im Bundesstaat Chihuahua und
hat fast 1,5 Mio. Einwohner, die sich auf 188 km2 drängen (7027 Einwohner je
km2). Oft wird sie auch als Drogenhölle bezeichnet. Der andauernde Krieg zwischen den Drogenkartellen fordert unglaublich viele Menschleben. Einen traurigen Höhepunkt gab es 2010: es wurden 3075 Menschen ermordet, das sind
im Durchschnitt mehr als acht pro Tag. Das unter dem Drogenkrieg die Zivilbevölkerung und insbesondere die Kinder leiden, dürfte jedem wohl klar sein.
Vorbereitung
Ich wusste, dass die Hilfsorganisation „Helping Hands“ Kinder in Juárez unterstützt. Leider erfuhr ich auf Nachfragen von Petra Weidenbacher, dass
„Helping Hands“ selbst nicht mehr nach Juárez fährt, aber gerne mein Vorhaben mit gesammeltem Kinderspielzeug, Bekleidung etc. unterstützt. Außerdem erzählte sie mir, dass es einen Amerikaner gebe, der zwei bis drei Mal im
Monat privat nach Juárez fahre, um dort ein Waisenhaus und arme, kinderreiche Familien zu unterstützen. Ich nahm also unmittelbar Kontakt mit Jeff auf.
Wir trafen uns und arbeiteten einen Plan für unsere gemeinsame Reise vom
21. bis zum 23. Januar nach Juárez in Mexico aus.
Kurz vor der Abreise holte ich bei
„Helping Hands“ alles ab, was für
die Kinder gesammelt und gespendet worden war. Dann machte ich selbst noch kleine Besorgungen, z.B. Süßigkeiten, aber
auch Lebensmittel für den täglichen Bedarf. Mir wurde geraten,
Wasser in Kanistern und warme
Kleidung mitzunehmen, weil es
kein fließendes Wasser, keinen
Strom und auch keine Heizung im
Waisenhaus gebe.
Erster Tag – die Reise
Nach dem Frühstück fuhr ich zum Flughafen nach El Paso, um mich mit Jeff
zu treffen. Nach kurzem Kennenlernen luden wir dann die Spenden auf seinen
Pickup um.
Wir fuhren zum Grenzübergang bei Santa Teresa. Jeff wollte ganz sicher gehen, dass wir auch alles mit über die Grenze nehmen durften und fuhr deshalb
auf den Parkplatz der Vorkontrolle. Offenbar war alles in Ordnung, denn wir
hörten „pasaje“ von den Grenzbeamten und durften passieren. Dann, an der
eigentlichen Grenze, fiel dem dortigen Beamten sofort der 10 kg-Sack Reis
auf. Er sagte, dass wir den nicht einführen dürften. Ich erklärte ihm, dass wir
bei der Vorkontrolle ja schon ein „pasaje“ bekommen hatten, aber am Ende
mussten wir den Sack Reis abgeben und ich bekam eine Verwarnung.
Ich war mir nicht sicher, warum die Grenzwache den Sack Reis konfiszierte.
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Ich hoffte jedoch, dass er nicht einfach im Müll landete, sondern vielleicht
trotzdem ein paar hungrige Mägen füllen werde.
Nach fast einer Stunde Fahrt, vorbei an Militärgrenzposten und viel Einöde,
erreichten wir unser erstes Ziel, eine kleine, unscheinbare Kirche am Rande
von Juárez.
Der dortige Pastor empfing uns herzlich. Er zeigte uns voller Stolz seine Kirche und die dazu gehörigen Gebäude wie z.B. den Unterrichtssaal für die Kleinen. Und von seinen zukünftigen Plänen erzählte er, dass er die Kirche vergrößern wolle. Am Ende sprach der Pastor noch ein Gebet für uns und unsere
Familien.
Als nächstes besuchten wir die Familien im näheren Umkreis. Sie waren unfassbar arm. Wir gaben ihnen Öl zum Kochen, Obst, Gemüse und Nudeln. Ich
war erschüttert von ihren Lebensgeschichten. Sie berichteten von toten Kindern oder Verwandten, von Vergewaltigung und Missbrauch. Umso unglaublicher fand ich es, dass sie nicht verzweifeln und das Leben für sie irgendwie
weiter geht. Diese Menschen sind sehr gläubig, vielleicht gerade wegen ihrer
harten Schicksale. Wenn man nichts mehr hat, an dem man sich festhalten
kann, dann bleibt vielleicht nur noch der Glaube an Gott und bessere Zeiten.
Dann fuhren wir zum Waisenhaus. Ich freute mich darauf, die Spenden zu
übergeben und viel Zeit mit den Kindern zu verbringen. Von außen wirkte das
Gebäude abweisend und mit seinen hohen Mauern und dem Stacheldraht wie
ein Gefängnis. Als sich das große Eisentor öffnete, kamen alle Kinder zum Auto
gestürmt und riefen freudig „Jeff! Jeff!“
Weil er oft da ist, unterstützt und hilft wo
er nur kann, ist er eine sehr wichtige Bezugsperson für die Kinder.
Nach dem Abendessen verbrachten wir
noch Zeit mit den Kindern. Da habe ich
die restlichen Süßigkeiten verteilt und
Stifte und Blätter. Ich habe noch nie gesehen, wie sehr sich Kinder über etwas so Einfaches freuen können!
Kurz vor 21 Uhr hieß es für die Kinder „Bettfertig machen!“ und auch wir fielen
nach dem anstrengenden Tag müde in die Betten.
Zweiter Tag – Der Marktplatz
Um 6 Uhr klingelte der Wecker. Trotz meiner
warmen Sachen hatte ich in der Nacht extrem
die Kälte gespürt. Jetzt wusste ich genau, wie
sich die Kinder in den kalten Nächten fühlten
und warum stets so viele krank waren.
Das karge Frühstück gab es gegen 6.30 Uhr:
Milch mit einem bisschen Reis darin. Ich denke, es sollte einfach den Hunger unterdrücken,
bis es Mittagessen in der Schule gab, falls der
Schule nicht mal wieder die Lebensmittel ausgegangen waren. Zur Schule ging es im
„Schulbus“: ein 8-Sitzer, in den sich 35 Kinder
quetschten – unglaublich!
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Jeff und ich fuhren zum Markt einkaufen.
Am Ende war der Pickup wieder randvoll
beladen. Zurück im Waisenhaus luden
wir einen Teil der Lebensmittel mit Hilfe
der Kinder ab, mit dem Rest fuhren wir
weiter zu andern Familien.
Eine der Familien wohnte im Stadtteil
Napa. Dorthin gelangte man über die
Straße „Camino Real“. Jeff erzählte mir,
dies sei die gefährlichste Straße in Juárez, weil hier die Kartelle Straßensperren errichteten, die Leute ausraubten
und entführten oder umbrachten. Mir fiel plötzlich eine Gruppe Männer am
Straßenrand auf. Ich dachte nur, jetzt ist es soweit, aber bei genauerem Hinsehen waren es nur Jugendliche, die auf den Bus warteten. Auch ich hatte
schon so einige Geschichten von der korrupten Polizei in Mexico gehört und
dann, in Downtown, wurden wir von der Polizei angehalten! Aber wir wurden
nur kurz befragt und durften dann, Gott sei Dank, weiter fahren.
Abends verbrachten wir noch ein paar Stunden mit den Kindern.
Dritter Tag – Abreise
Wieder standen wir um 6 Uhr auf und frühstückten mit den Kindern. Wir konnten noch ein wenig
Zeit mit ihnen verbringen, bis sie in die Schule
mussten. Der Abschied war gekommen. Aber der
war gar nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte,
vielleicht weil die Kinder es nicht so bewusst
wahrnahmen oder weil es für sie Alltag war. Aber
für mich stand fest: Ich war nicht zum letzten Mal
hier.
Wer helfen möchte, egal in welcher Form, kann
sich direkt mit „Helping Hands“ in Verbindung setzen und bekommt dort alle nötigen Informationen.
Obwohl ich selbst keine negativen Erfahrungen
gemacht habe, sei nochmals darauf hingewiesen,
dass es deutschen Soldaten nach wie vor nicht
empfohlen ist, nach Mexiko einzureisen.
Text und Fotos: OStGefr Oliver Backe
-27-
TIERE IN ALAMOGORDO - DER SCHWARZBÄR
Was
haben
der
amerikanische
Schwarzbär und der Roadrunner gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht
viel, würden Sie zustimmen. Der unserer Verbandszeitschrift namensgebende Vogel ist "The State Bird of New
Mexico" und der Schwarzbär wurde
1963 offiziell zum "State Mammal
(Säugetier) of New Mexico“ erkoren.
Darüber hinaus ist der pelzige Zeitgenosse als Smokey Bear, Maskottchen
des U.S. National Forest Service, über
die Landesgrenzen hinaus bekannt und erinnert daran, dass wir uns verantwortlich in der Natur bewegen sollten "Only You Can Prevent Wildfires". Während eines großen Waldbrandes im Frühjahr 1950 bei Capitan (US-380 zwischen Carrizozo und Roswell) im Lincoln National Forest, wurde von helfenden Soldaten aus Fort Bliss ein junger Schwarzbär gefunden. Bei dem Brand,
dem 69 Quadratkilometer Wald zum Opfer fielen, rettete sich der Kleine auf
einen Baum. Seine Pfoten und Hinterbeine hatte er sich verbrannt. Seine erste Namensgebung war "Hotfoot Teddy", doch dann wurde er zu Smokey Bear
umbenannt und seine Reise führte ihn zum National Zoo Washington, D.C..
Schon jetzt war er so populär, dass hunderte Menschen ihn in Washington
empfingen. Millionen Besucher suchten ihn im Zoo auf. Als er nach 26 Jahren
starb, wurde er in Capitan, New Mexico beerdigt. Er liegt im Smokey Bear Historical Park mit der Grabsteininschrift: "This is the resting place of the first living Smokey Bear...the living symbol of wildfire prevention and wildlife conservation." Die Smokey Bear Campaign gegen Waldbrände gibt es schon seit
1944 in den USA, doch der Schwarzbär aus New Mexico, der bekannteste Bär
der USA, machte sie lebendig und ist aus diesem Grunde auch "The State
Mammal of New Mexico".
Gemäß einer Zählung der Black Bear Society von 2011 leben in New Mexico
rund 6.000 Schwarzbären, davon etwa 1.000 im Lincoln National Forest.. Die
American Bear Association schätzt ihre heutige Population allein in den Vereinigten Staaten auf ca. 400.000 und in Nordamerika auf über 600.000 Tiere.
Schwarzbären sind in allen Provinzen Kanadas, in 39 US-amerikanischen
Bundesstaaten und in Mexiko verbreitet. Mexico ist dabei das einzige Land,
das ihn unter Naturschutz stellt. Von den drei amerikanischen Bärenarten Schwarzbär, Grizzly (Braunbär) und Polarbär - kommt er am häufigsten vor.
Schwarzbären gibt es ebenso in verschiedenen hellen und dunklen Brauntönen.
Amerikanische Schwarzbären sind in freier Wildbahn vorwiegend dämmerungsaktiv. In Zeiten erhöhten Nahrungsbedarfes, insbesondere vor der Winterruhe, gehen sie auch tagsüber auf Nahrungssuche und können zwanzig
Mal so viel vertilgen wie ein erwachsener Mensch. Sie halten während der
kalten Monate eine Winterruhe in einem selbstgegrabenen Bau oder einer
Höhle. Ihr Herzschlag von normalerweise 50-90 Schlägen pro Minute geht
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zurück auf acht Schläge, ihre Körpertemperatur sinkt nur um etwa vier bis sieben Grad Celsius. Wie alle Bären, leben amerikanische Schwarzbären als
Einzelgänger, bis auf die Weibchen, die ihre zwei bis drei Jungen im Winter
bekommen und sie zwei Jahre lang begleiten.
Schwarzbären sind Allesfresser; Pflanzen wie Früchte, Beeren, Nüsse, Gräser
und Wurzeln machen bis zu 90 Prozent ihrer Nahrung aus. Wenn Schwarzbären tierische Nahrung zu sich nehmen, dann besteht diese meistens aus Insekten wie Ameisen, Bienen oder Termiten sowie Insektenlarven. Aas spielt
ebenso häufig eine Rolle in der Ernährung. Sie fressen beispielsweise im Vorwinter verendete große Säugetiere wie Bergschafe, Ziegen oder Rotwild, deren Kadaver im Schnee überdauern.
Theoretisch haben Schwarzbären eine Lebenserwartung von 30 Jahren, doch
werden die meisten Tiere nicht älter als zehn Jahre. Mehr als 90 Prozent aller
Todesfälle von Tieren über 18 Monate gehen auf die Begegnung mit Menschen (Verkehrsunfälle oder Jagd) zurück. Nach einer Schätzung aus dem
Jahr 1995 werden jedes Jahr rund 40.000 Tiere erlegt. Die Verwendung des
Bärenfells und des Fleisches ist heute weitgehend rückläufig. Bei den Indianern war dies der wichtigste Grund für die Bejagung. Ein relativ neuer Aspekt
der Jagd ist der Export der Gallenflüssigkeit in ostasiatische Länder, wo dieser
Heilwirkung zugesprochen wird.
Schwarzbären sind scheue Tiere und keinesfalls angriffslustig, auch dann
nicht, wenn sie Junge haben. Die meisten Zwischenfälle mit Angriffen auf
Menschen gab es beim Versuch, Schwarzbären zu füttern.
Manche Menschen versuchten
sogar, Schwarzbären zu streicheln. Amerikanische Schwarzbären verhalten sich grundsätzlich weniger aggressiv als
Grizzlys und tolerieren ein
menschliches Verhalten, das
bei Grizzlybären mit hoher
Wahrscheinlichkeit bereits zu
einem Angriff führen würde. In
amerikanischen Nationalparks
sind einige Schwarzbären zu einem Problem geworden. Ihr ausgeprägter Geruchssinn führt sie auf ihrer Nahrungssuche an die Zelte und Autos der Besucher, die sie dann oft in falsch verstandener Tierliebe füttern. Dies hat dazu
geführt, dass manche dieser Tiere eine Abhängigkeit von solchen Fütterungen
entwickelt haben. Derart an Menschen gewöhnte Bären werden aus Sicherheitsgründen oft getötet.
Bitte helfen sie mit, unsere Schwarzbären und sich selbst zu schützen, indem
sie folgende Ratschläge beachten: Füttern sie niemals Bären und lassen sie
niemals Essenreste in der Natur liegen. Nutzen sie die verschließbaren Lebensmittelbehälter auf Campingplätzen in Bärengebieten und verschließen sie
die bärensicheren Mülltonnen wieder richtig nach der Benutzung. BE AWARE,
NOT AFRAID!
Text: -tma- Fotos: Karina Schuh, -tma-29-
WANDERN DURCH DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE VON WHITE SANDS:
DER ALKALI FLAT TRAIL
White Sands ist zu jeder Zeit ein ganz besonderes Erlebnis. Dieses landschaftlich wunderschöne und einmalige National Monument bietet auch nicht
geübten Wanderern traumhafte Wanderwege. Heute möchte ich Ihnen den Alkali Flat Trail vorstellen, der jedoch ein gewisse Grundkondition voraussetzt
und für Anfänger nicht unbedingt geeignet ist. Für Ungeübte empfehle ich zum
Einstieg den „Nature Trail“ in White Sands. Dieser ist um einiges kürzer und
auf Schautafeln ist die interessante Anpassung der Tierwelt an die extremen
Lebensbedingungen erklärt. Der Ausgangspunkt dieser Wanderung befindet
sich wenige Autominuten nach dem Visitor Center auf der linken Seite der
Strasse.
Nun aber zum Alkali Flat Trail. Zum Erreichen dieser Wanderroute fährt man
die Straße durch White Sands bis zum Parkplatz im letzten „Loop“. Am Startpunkt des Trails findet man das sogenannte „Trail Book“, in das man sich zu
Beginn oder am Ende der Wanderung eintragen kann.
Der Wanderweg ist 4,6 Meilen lang und führt durch eine faszinierende Landschaft. Planen sie genug Zeit ein, damit das Wandererlebnis für Groß und
Klein unvergesslich bleibt. Der Weg ist gekennzeichnet mit roten Pfählen, die
sich am Horizont zeigen und eine gute Orientierung ermöglichen. Der Rundweg führt durch die Sanddünen ins Herz von White Sands, dem Lake Otero,
der während der letzten Eiszeit in größter Ausdehnung das gesamte Tularosa
Basin mit Wasser füllte. Heute ist der See bis auf seinen tiefsten Punkt, den
Lake Lucero, im Gebiet der White Sands Missile Range ausgetrocknet. Der ty-30-
pisch weiße "Sand" ist jedoch Gips, der in dieser Form äußerst selten auf der
Erde zu finden ist. Er stammt vom Grund eines flachen Meeres, das diese Region vor 250 Millionen Jahren bedeckte. Im Laufe der Zeit verhärtete sich der
mit Meeresablagerungen angereicherte Gips zu Gestein, das vor rund 70 Millionen Jahren, als sich die Rocky Mountains formten, zu einer gigantischen
Kuppel auftürmte. Vor rund zehn Millionen Jahren stürzte die Mitte dieser Kuppel ein und formte fortan das Tularosa Basin. Die verbliebenen Ränder der abgesackten Kuppelformation bilden heute die San Andres im Westen und die
Sacramento Mountains im Osten.
Der Gips (dehydriertes Kalziumsulfat) ist ein Mineral, das weit oben in den
San Andres und den Sacramento Mountains vorkommt. Im Laufe der Zeit wurde der Gips durch Regen, Schnee und Wind aus den Felsen gelöst, in das Tularosa Basin gespült und dort sukzessive als Sediment abgelagert. Normalerweise würden diese Ablagerungen von Flüssen ins Meer getragen. Das Tularosabecken besitzt jedoch keinen natürlichen Abfluss und der Gips sowie andere gelöste Sedimente bleiben innerhalb des Tals gefangen. Nachdem das
Wasser aus dem Sediment verdunstet ist, kristallisiert der Gips aus. Die Kristalle zerbrechen wiederum zu Körnern, die durch den Wind zu riesigen weißen, staubigen Dünen aufgetürmt werden – das heutige White Sands National
Monument.
Abschließend möchte ich Sie noch auf ein paar wichtige Wandervorbereitungen aufmerksam machen. Sie sollten diese Wanderung nicht in den heißen
Sommermonaten planen. Auch in anderen Jahreszeiten benötigen Sie einen
Sonnenhut und entsprechenden Sonnenschutz für die Haut. Pro Person benötigen Sie mindestens vier Liter Wasser und warme Kleidung im Rucksack. Ein
Kompass oder GPS Gerät ist sehr empfehlenswert um bei schlechter Sicht
notfalls wieder sicher zurück zu finden. Planen sie mindesten vier Stunden
Zeit ein und beachten sie bitte die Öffnungszeiten des National Monuments.
Die Strecke führt nur durch Sand und ist aufgrund des Überwindens vieler Dünen für gänzlich Ungeübte recht anstrengend. Wenn die Temperaturen es zuließen, bin ich oft barfuss gewandert, natürlich waren dabei die Wanderstiefel
und Strümpfe stets griffbereit im Rucksack. Hunde dürfen an der Leine geführt
mitgenommen werden.
Ich hoffe, ich konnte den einen oder anderen motivieren, diesen traumhaften
Trail zu wandern und wünsche erlebnisreiche Stunden während dieser einzigartigen und zauberhaften Wanderung durch die größte Gipswüste der Erde.
Text und Fotos: -tma-
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KULTURELLE WÜSTE? NEIN, KULTUR IN DER WÜSTE!
An dieser Stelle möchten wir in unregelmäßigen Abständen besondere Veranstaltungsorte oder Museen in New Mexico vorstellen, die sich durch besondere Events oder eine besondere Geschichte auszeichnen.
Das Spencer Theatre in Alto, NM, die sogenannte Carnegie Hall des Südwestens.
Die 1925 geborene Jackie Everts Bancroft Spencer Morgan gehörte nach dem
Tod ihres ersten Mannes Hugh Bancroft Jr. im Jahre 1953 bereits in jungen
Jahren zu dem „1%“ der reichsten Amerikaner. Ihr verstorbener Gatte war Erbe des millionenschweren New Yorker Verlagshauses „Dow Jones & Company“, welches unter anderem das Wall Street Journal herausgibt und das erst
2007 von der Familie Bancroft an Rupert Murdochs News Corporation verkauft wurde.
Bereits früh zog es sie nach New Mexico, wo sie zunächst mit ihrem ersten
Mann auf einer Ranch bei Capitan wohnte, bevor sie in den sechziger Jahren
mit ihrem zweiten Mann nach Carrizozo zog. Von Anfang an setzte sie sich
durch Spenden für das Gemeinwohl ein und trug durch Ihre Großzügigkeit zur
Errichtung von Erholungszentren, Golfplätzen und Parks bei.
Doch das wohl größte kulturelle Erbe der 2003 verstorbenen Förderin, ist das
im Oktober 1997 eröffnete Spencer Theatre. Fünfzehn Jahre Planung durch
Spencer und ihren Architekten Antoine Predock und 22 Millionen Dollar Baukosten, die vollständig durch Jackie aufgebracht worden, ließen das durch
seine moderne Bauweise fast wie ein Fremdkörper wirkende Theater in Alto
bei Ruidoso entstehen.
Pro Jahr finden 30-40 Veranstaltungen auf der Bühne des Spencer Theatres
mit 514 Sitzplätzen statt. Von Konzerten, Theaterstücken, Tanzveranstaltungen bis hin zu speziellen Events für Kinder ist hierbei alles vertreten. Die Ticketpreise liegen zwischen $ 10 und $ 98 Dollar, wobei noch 20 Prozent Military Discount gewährt wird.
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Lohnenswert ist ein Besuch des Theaters alle mal und sei es, um neben der
Show die Architektur oder die beeindruckenden Glasskulpturen im Foyer zu
bestaunen. Kostenlose Führungen finden Dienstag und Donnerstag um zehn
Uhr Vormittags statt. Das Theater ist jedoch auch für Gruppenführungen und
Veranstaltungen buchbar. So fand die Weihnachtsfeier der Bundeswehrverwaltungsstelle im Dezember dort statt und neben einem hervorragenden Essen, einer Theaterführung und viel Glühwein, wartete ein vom Theater gestellter Santa Claus auf die Mitarbeiter, der extra für die Deutschen „Stille Nacht“
eingeübt hatte. Das zeigt, mit wie viel Herzblut die Mitarbeiter des Theaters
ihrer übrigens gänzlich nicht profitorientierten und gemeinnützigen Tätigkeit
nachgehen.
Nächste Veranstaltungen:
Spencer Theater for Performing Arts
108 Spencer Drive
Alto, NM
2. März – Hair
15. März – The Firebird Rodeo
31. März – West Side Story
Im nächsten Roadrunner: Das Jean Cocteau Cinema in Santa Fe
Text: -kb- Fotos: www.spencertheater.com
-33-
NEUES AUS DEN MILITÄRISCHEN KIRCHENGEMEINDEN
KATHOLISCHE GOTTESDIENSTE IN DER JOHANNES DER TÄUFER KIRCHE
Sonntag, 02.03.2014
10:30 Uhr Heilige Messe.
Aschermittwoch, 05.03.2014
18:00 Uhr Heilige Messe, mit Aschenkreuz und anschl. Fischessen.
Sonntag, 16.03.2014
10:30 Uhr Heilige Messe.
Sonntag, 06.04.2014
10:30 Uhr Heilige Messe.
EVANGELISCHE GOTTESDIENSTE IN DER JOHANNES DER TÄUFER KIRCHE
Sonntag, 02.03.2014
14:00 Uhr Gottesdienst anlässlich der Vorstellung unserer Konfirmanden.
Donnerstag, 20.03.2014
06:30 Uhr Prayer Breakfast im ev. Gemeindehaus. Verbindliche Anmeldungen
bis zum vorangehenden Mittwoch 11:00 Uhr bei Pfarrhelfer Harald Braun.
09:00 Uhr Frühstückstreff im ev. Gemeindehaus. Verbindliche Anmeldungen
bis zum vorangehenden Mittwoch 11:00 Uhr bei Pfarrhelfer Harald Braun.
DER NEUE EVANGELISCHE GEMEINDEBEIRAT
Nach fünfmonatiger Pause hat sich in der evangelischen Militärgemeinde wieder ein Gemeindebeirat formiert. Am Sonntag, den 9. Februar wurden die acht
Männer und Frauen in einem feierlichen Gottesdienst in ihr Amt eingeführt.
Alle Beiratsmitglieder wurden berufen, denn wir haben keine Konfessionslisten
der hierlebenden Angehörigen der Bundeswehr. Sie verstehen sich als
Sprachrohr sowohl in die Gemeinde als auch aus der Gemeinde in die Community. Sie möchten das Gemeindeleben aktiv mitgestalten und auch andere
Menschen für Aktionen, Projekte und regelmäßige Veranstaltungen wie Got-34-
tesdienste begeistern und
gewinnen.
Das Team der Ev. Militärseelsorge freut sich auf die Zusammenarbeit mit : Tim Auffahrt, Dorothee Dähne, Cornelius Marinescu, Thomas
Martin, Rainer und Elfriede
Uffen, Krisztian und Andrea
Nemeth.
Text: MilPf‘in Myriam KrugLettenmeier, Foto: -fs-
NICHT JEDER SONNTAG IST GLEICH…
ODER KOMMUNIONUNTERRICHT MAL ANDERS
Am Sonntag, dem 16. Februar, trafen sich die Erstkommunion- und Firmkinder
von Alamogordo und El Paso in der Katholischen Kirche, der Chapel Five in
Fort Bliss. Militärpfarrer Golde feierte dort mit den Kindern, ihren Eltern
und weiteren Gemeindemitgliedern
die heilige Messe. Im Anschluss
daran fand für die Kinder, in Gesellschaft der Eltern, ein weiterer Unterricht zur Vorbereitung auf die Erstkommunion, respektive die Firmung
statt. Als Besonderheit stand an diesem Tag ein gemeinsamer Ausflug
zu der, rund 30 Minuten entfernten,
Cattleman`s Ranch in Fabens auf
dem Programm. Nach einem gemeinsamen Mittagessen besuchte die Gruppe den kleinen Zoo der Ranch.
Neben heimischen Klapperschlangen leben dort auch Lamas, LonghornRinder, Bisons, Pferde, und viele weitere große und kleine Tiere.
Mit dem Heuwagen ging es dann hinaus in die Wüste, wo sich die Replik eines Siedleranwesens und eine alte Filmkulisse befinden. Während die Siedler
noch mit Indianerüberfällen und Wassermangel zu kämpfen hatten oder Tage
benötigten, um Steine zum Hausbau aus den Bergen zu holen, haben die
Filmcrews aus Hollywood monatelang gedreht, um dann letztendlich nur 15
Minuten Film zu produzieren.
Nachdem alle Teilnehmer genügend Wüstenstaub geschluckt hatten, ging es
wieder zurück zur Ranch um gemeinsam die Heimfahrt anzutreten. Ein gelungener Tag rund um die Vorbereitung auf die Erstkommunion und Firmung, die
die Gemeinschaft wieder ein Stück mehr zusammenführte, so die einhellige
Meinung aller Teilnehmer.
Text und Bild: StBtsm Thomas Jarzab
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WAS? WANN? WO?
VOCALDENTE LIVE IN
ALAMOGORDO
Deutschlands erfolgreichster a-cappella
Export kommt für einen Abend nach Alamogordo. Konzerte und Auftritte von Vocaldente, das steht für fünfstimmigen perfekten Satzgesang mit vokalen Rhythmus- und Instrumentenimitationen, eingebettet in eigene, satte Arrangements,
aufgelockert mit selbstironischen Conferencen, witzigen Showeinlagen und mitreißenden Tanzchoreographien.
Wo:
Wann:
Tickets:
Infos:
Flickinger Center for Performing Arts
Samstag, 8. März 2014 um 19.00 Uhr
$16, $28 oder $40 (je nach Sitzplatzkategorie)
http://www.vocaldente.org
ACHTUNG: ZEITUMSTELLUNG NICHT VERGESSEN!!!
Am 9. März 2014 beginnt wieder die Sommerzeit
(Daylight Saving Time). Die Regel für New Mexico
lautet: Am zweiten Sonntag im März werden die Uhren
umgestellt.
Aufgepasst: Uhren um eine Stunde vorstellen!!!
Am 2. November diesen Jahres werden die Uhren wieder eine Stunde zurückgestellt.
CIRQUE ZIVA
Beeindruckende chinesische Akrobatik
gibt es an einem Abend im Inn Of The
Mountain Gods zu sehen. Die „Golden
Dragon Acrobats“ werden Sie mit ihrer
einzigartigen Performance in ihren
Bann ziehen!
Wo:
Wann:
Uhrzeit:
Tickets:
Infos:
Inn Of The Mountain Gods
Sonntag, 27. April 2014
20.00 Uhr
$33, $43, $53 oder $63 (je nach Sitzplatzkategorie)
innofthemountaingods.com/events
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