Armbad kalt

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Armbad kalt
Kneipp Wasseranwendungen
Armbad (kalt)
Reizstärke:
Anwendungsdauer:
Zeitpunkt (+):
mild
10 … 30 sec.
früh / nachmittags
o
Geeignet bei
Müdigkeit, Abgeschlagenheit
Körperlicher, aber auch geistiger Erschöpfung
Herzklopfen, nervösem Herzjagen
Tennisarm und Golfellenbogen
Niedrigem und erhöhtem Blutdruck
Vorsicht / nicht geeignet bei
Organischen Herzkrankheiten und Angina Pectoris
Wirkung: Das kalte Armbad regt an, aber nicht auf. Es wird daher auch „die Tasse Kaffee des
Kneippianers“ genannt. Im Gegensatz zur Tasse mit Bohnenkaffee muntert das Armbad auf, senkt aber
gleichzeitig die Herzfrequenz -> der Geist wird erfrischt, das Herz gleichzeitig beruhigt.
Durchführung zu Hause
Sie benötigen
Ein längliches, ausreichend tiefes Gefäß oder spezielle Armbadewanne (s. Bild).
So gehen Sie vor
Sie befüllen das Gefäß mit kaltem Leitungswasser, gut über die Hälfte.
Sie stellen das Gefäß möglichst in Arbeitsplatz-Höhe (z.B. Höhe des Küchen-Arbeitsplatzes) auf einen
stabilen, sicheren, ebenen Untergrund -> Sie sollten sich nicht zu tief bücken müssen!
© K~Vital Wiesenttal , 2012
Kaltes Armbad
www.k-vital.eu
Kneipp Wasseranwendungen
Sie umfassen locker mit der Hand jeweils den anderen Unterarm, atmen ein, dann tief aus und tauchen
dann langsam und vorsichtig in das Wasser - der Wasserspiegel sollte möglichst bis zur Mitte Ihrer
Oberarme reichen.
Achten Sie beim Eintauchen der Arme auf eine rückengerechte Haltung!
Atmen Sie ruhig und gleichmäßig weiter – nach ein paar Sekunden gewöhnt man sich an die
Temperatur-Differenz. Wenn Sie mögen (und der Platz im Gefäß es zulässt) öffnen und schließen Sie
ein paar Mal die Hände -> sie werden einen zusätzlichen Kalt-Effekt („Kälte-Kick“:) spüren.
Bleiben Sie nur solange im Wasser, wie Sie es gut ertragen können! Viel hilft nicht viel!
Bei allen Kneipp´schen Kaltwasser-Anwendungen genügen kurze Reize -> der Reiz muss natürlich
spürbar, aber keinesfalls übertrieben sein => deswegen ist Intensität und Dauer einer Anwendung von
Typ zu Typ durchaus verschieden.
Nachdem Sie die Arme aus dem Wasser genommen haben, benetzen Sie sich mit den Handflächen
kurz Ihren Nacken und streifen sich dann -ebenfalls mit den Handflächen- das Wasser einfach ab.
Nicht abtrocknen, aber sorgen Sie -z.B. durch Kreisen der Arme und Bewegen der Finger- für ein
rasches Wiedererwärmen!
Wenn Ihnen warm genug ist, können Sie das Armbad gerne gleich noch mal wiederholen – ansonsten
können Sie umgehend wieder Ihrer Beschäftigung nachgehen.
So oft / so lange können Sie die Anwendung durchführen
Das Armbad ist eine milde Anwendung. Es schadet überhaupt nicht, wenn Sie mehrmals am Tag ein
Armbad nehmen. Sie sollten aber eine Pause von zwei Stunden zwischen den Anwendungen lassen.
Nach wenigen Wochen werden Sie merken, wie sehr Sie sich an das kalte Wasser gewöhnt haben – in
vielen Situationen werden Sie denken -> „wie angenehm ist (wäre) jetzt mein Armbad“!
Der Gewöhnungseffekt ist einerseits natürlich Sinn jeden Trainings ; andererseits werden die
erzielbaren Effekte ein und derselben Anwendung mit der Zeit immer geringer. Deswegen sollten Sie
unbedingt einige andere Wasseranwendungen in Ihr Kneipp-Programm (-Training) einbauen, um für
entsprechende Abwechslung und neue Reize zu sorgen.
So wirkt diese Anwendung
Das kalte Wasser führt zu einem Reiz, der von den Temperatur-Rezeptoren an der Hautoberfläche der
Arme zum Thermo-Regulationszentrum übermittelt wird.
Die erste Reaktion darauf -> Engstellung der Hautgefäße in den Armen, um dort die Durchblutung zu
vermindern und damit die Wärmeabgabe zu minimieren (=> Blasswerden der Haut).
Nach dem Kaltreiz kehrt das Thermo-Regulationszentrum nach einiger Zeit diesen Vorgang um -> die
Gefäße werden weit gestellt, die Durchblutung -zur gezielten Wiedererwärmung- wird verstärkt (=>
die Haut wird rosig, ein angenehmes Erwärmungsgefühl stellt sich ein).
Diese Durchblutungsförderung (mit dem Fachausdruck „reaktive Hyperämie“ bezeichnet) kann
Minuten, bisweilen sogar mehrere Stunden anhalten.
Diese gezielte Steuerung der Durchblutung bewirkt beim Armbad gleich zweierlei:
eine bessere Durchblutung der Arme und Hände (= Mittel gegen kalte Hände)
eine Verminderung des Blutflusses in der Herzgegend (= Beruhigung von Herz und Kreislauf)
Kaltes Armbad nach Kneipp: „Regt an, aber nicht auf“.
© K~Vital Wiesenttal , 2012
Kaltes Armbad
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