Wolter/Ripl Gutachten - Sport am See, Informationen zum Strandbad

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Wolter/Ripl Gutachten - Sport am See, Informationen zum Strandbad
Ökologische Stellungnahme
zur Diskussion über Bebauung und Maßnahmen
auf der Halbinsel am Groß-Glienicker See (Berlin-Kladow)
Gutachten
(Groß-Glienicker See, Blick auf die Halbinsel, 2007)
Auftraggeber: Bürgerinitiative „Freunde der Halbinsel“
Berlin-Kladow
Autoren: Dr. Klaus-Dieter Wolter und Prof. Dr. Wilhelm Ripl i.R.
Systeminstitut Aqua Terra (SAT) e.V.
Wiesbaden/Berlin, 04.11.2007
2
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
3
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung.................................................................................................................................4
2
Problemstellung .....................................................................................................................4
3
Untersuchungsgebiet............................................................................................................5
3.1
3.2
4
Lage ...................................................................................................................................5
Rezente Entwicklung von Groß-Glienicker See, Uferzone und Einzugsgebiet...........5
Diskussion...............................................................................................................................8
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
4.6
4.7
Wasserstand des Groß-Glienicker Sees ........................................................................8
Wasserhaushalt der Halbinsel.........................................................................................8
Struktureller Naturschutz auf der Halbinsel....................................................................9
Funktionaler Naturschutz .............................................................................................. 10
Diskutierte Maßnahmen am Feuchtgebiet auf der Halbinsel..................................... 15
Ökologische Auswirkungen der geplanten Baumaßnahme ....................................... 17
Empfehlungen für Maßnahmen.................................................................................... 18
5
Zusammenfassung ............................................................................................................. 19
6
Quellenverzeichnis ............................................................................................................. 20
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Groß-Glienicker See, Berlin/Brandenburg. Untersuchungsgebiet Halbinsel ( ).
Kartengrundlage: Karte von Berlin 1:4000, Blatt 4162 (1983), Blatt 4066 (1977) und
Falschfarbenluftbild Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen Berlin
August 1990 ............................................................................................................................. 6
Abb. 2: Untersuchungsgebiet „Halbinsel am Groß-Glienicker See“, Berlin/Brandenburg.
(schraffierte Fläche auf der Halbinsel) = baumfreies Feuchtgebiet nach
Falschfarbenluftbild Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen Berlin, August
1990. Kartengrundlage: Karte von Berlin 1:4.000
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Abb. 3: Die dynamischen physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften des
Wassers als Grundlage für nachhaltige Kreisprozesse und schädigende Verlustprozesse. Nach Ripl (1995), verändert. ............................................................................... 12
Abb. 4: Aufbau einer Temperatursonde zur kontinuierlichen Messung von 4 Temperaturen in
verschiedenen Höhen im Boden, auf der Bodenoberfläche und über der Bodenoberfläche ............................................................................................................................... 14
Abb. 5: Mittlerer Temperaturtagesgang im Boden, an der Bodenoberfläche und in
verschiedenen Höhen über dem Boden, Juni bis August 1994 im Stör-Einzugsgebiet
(Schleswig-Holstein) (Ripl und Mitarbeiter, unveröff.) ........................................................ 14
4
1
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
Einleitung
Nach dem Verkauf der Halbinsel am Groß-Glienicker See in Berlin-Kladow (Abb. 1 und 2) an
einen Bauinvestor (Sport- und Gesundheitszentrum GbR, www.sport-am-see.eu) bestehen
Pläne zur teilweisen Bebauung der Halbinsel.
Auf der Halbinsel befindet sich seit Jahren ein Landschaftsschutzgebiet, dessen ökologische
Bedeutung in mehreren Gutachten (u.a. Grabowski et al. 1987, Kühnel & Biehler 2007)
sowie von Dr. H. Köstler in einer „Biotoptypenkartierung Gatow 2005“ dokumentiert und das
als Landschaftsschutzgebiet festgesetzt ist (Digitaler Umweltatlas Berlin, Karte 05.06 Naturund Landschaftsschutzgebiete, Ausgabe 2003, www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/
umweltatlas/dinh_05.htm).
Mit dem Ziel, die Natur auf der Halbinsel und in der Umgebung zu schützen, hat sich eine
Bürgerinitiative „Freunde der Halbinsel“ gegen die geplante Bebauung gebildet
(www.halbinsel.org).
Aufgrund ihrer Kenntnisse zur ökologischen Funktion des Sees und seines Einzugsgebietes
wurden die Autoren von der Bürgerinitiative mit der Abgabe einer gutachterlichen Stellungnahme beauftragt.
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Problemstellung
Ein Teil der Halbinsel ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, in dem sich ein Feuchtgebiet befindet. Trotz des Abfalls des Wasserspiegels des Groß-Glienicker Sees seit
1995/1996 in einer Größenordnung von 1 m ist das Feuchtgebiet nach Beobachtungen der
Bürgerinitiative „Freunde der Halbinsel“ selbst in niederschlagsarmen Jahren, wie z.B. im
Jahr 2006, nicht von Austrocknung bedroht. Im Sommer 2007 wurden selbst im September
noch offene Wasserflächen auf der Halbinsel registriert (siehe Photos vom September 2007
auf www.halbinsel.org).
Allgemein kann heute der Wasserhaushalt der Landschaft in dicht besiedelten Gebieten als
weitgehend degradiert angesehen werden. Trotz eines sich entwickelnden Umweltbewusstseins ist das Verständnis für die Selbstorganisation der Natur und die Rolle des Wassers für
diesen Selbstoptimierungsprozess wenig entwickelt. Für einen funktional - d.h. auf Grund der
Prozesse auf der Erdoberfläche - definierten Naturschutz spielt das Wasser die zentrale
Rolle (Falkenmark et al. 1999, Ripl & Wolter 2002, Ripl & Wolter 2005). Hierauf wird in
Kapitel 4.4 (Funktionaler Naturschutz) näher eingegangen.
Aus funktionaler Sicht ergibt sich für die vorliegende Stellungnahme folgende Problemstellung:
1. Die vorgesehene Bebauung kann dazu führen, dass der Wasser- und Stoffhaushalt
des Feuchtgebietes degradiert wird. Es werden Maßnahmen zur Minderung der Verdunstung im Feuchtgebiet diskutiert. Bei der ebenfalls diskutierten Vernässung des
Feuchtgebietes ist neben der Wassermenge die Wasserqualität von Speisungswasser zu berücksichtigen, um negative Auswirkungen auf das Feuchtgebiet zu vermeiden.
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
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2. Eine funktionale Sichtweise der Natur, die an einer Optimierung natürlicher Wasserkreisläufe und damit verbunden auch der Stoffkreisläufe ansetzt, kann im Gegensatz
zu dem bislang praktizierten „strukturellen“ Naturschutz effektiver dazu beitragen,
sowohl das Feuchtgebiet auf der Halbinsel, als auch die Uferbereiche des Groß Glienicker Sees als ökologisch wertvolle Rückhaltestrukturen in der Landschaft nachhaltig zu erhalten und zu entwickeln.
3. Eine Optimierung des Wasser- und Stoffhaushaltes bedarf nur unaufwendiger
Umweltbeobachtungen und Maßnahmen. Im Rahmen einer funktionalen Betrachtung
von Natur lassen sich Entwicklungsmaßnahmen nicht nur für das hier für eine
Bebauung vorgesehene Feuchtgebiet, sondern auch im großräumigen Kontext – d.h.
dem Schutz von Ufern und Seen im allgemeinen – vorschlagen.
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3.1
Untersuchungsgebiet
Lage
Der Groß-Glienicker See liegt auf der Grenze der Bundesländer Berlin und Brandenburg.
Uferzone und Umgebung des Groß-Glienicker Sees sind in Abb. 1 dargestellt, das Untersuchungsgebiet „Halbinsel am Groß-Glienicker See“ in Abb. 2.
3.2
Rezente Entwicklung von Groß-Glienicker See, Uferzone und Einzugsgebiet
Der Groß-Glienicker See war vor den 1970er Jahren einer der Seen mit der besten Wasserqualität in der Berliner Region. Seit 1972 wurden nach Inbetriebnahme einer Kaserne auf
dem Gebiet der damaligen DDR nördlich des Sees große Mengen weitgehend ungereinigtes
Abwasser in den See geleitet. Dies führte zu einer Anreicherung von Phosphor im Seewasser bis zu einer Konzentration von etwa 0,5 mg/l Gesamt-Phosphor. Für den See verträglich wären Konzentrationen unterhalb von 1/10 dieser Konzentration, also etwa 30-40 µg
Phosphor/Liter. Der Phosphor verursachte ein übermäßiges Algenwachstum im Oberflächenwasser und - nach dem Absterben und Absinken der Algen - Fäulnisprozesse in der
Tiefe des Sees. Selbst nach Beendigung der Phosphor-Einleitung im April 1990 (Wasserwirtschaftsdirektion Oder-Havel, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz
Berlin, 1992, pers. Mitt.) kam es zu keiner Senkung der überhöhten Phosphor-Konzentration.
Daraufhin wurde im Auftrag der Senatsverwaltung von den Gutachtern W. Ripl und K.-D.
Wolter (Technische Universität Berlin, Fachgebiet Limnologie) eine Restaurierung des Sees
geplant (Ripl & Wolter 1992a, Ripl & Wolter 1992b), die 1992/1993 im Auftrag der damals
zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz Berlin erfolgreich
umgesetzt wurde. Der See wurde danach durch die Autoren weiter gutachterlich beobachtet
(u.a. Ripl & Wolter 1996, Ripl & Wolter 2001). Da die erfolgreiche Reduktion der Phosphorgehalte im Wasserkörper und damit die substantielle Verbesserung der Wasserqualität im
See bis heute (September 2007), also 15 Jahre gehalten hat, besteht ein hohes Interesse an
einer weiteren Stabilisierung der ökologischen Verhältnisse im See und um den See herum.
6
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
Abb. 1: Groß-Glienicker See, Berlin/Brandenburg. Untersuchungsgebiet Halbinsel (
).
Kartengrundlage: Karte von Berlin 1:4000, Blatt 4162 (1983), Blatt 4066 (1977) und
Falschfarbenluftbild Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen Berlin August
1990
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
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Abb. 2: Untersuchungsgebiet „Halbinsel am Groß-Glienicker See“, Berlin/Brandenburg.
(schraffierte Fläche auf der Halbinsel) = baumfreies Feuchtgebiet nach
Falschfarbenluftbild Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen Berlin, August
1990. Kartengrundlage: Karte von Berlin 1:4.000
Bei der Begutachtung durch die Autoren wurde unter anderem ein besonderes Augenmerk
auf den Wasser- und Stoffhaushalt des Sees und seines Einzugsgebietes gelegt (Ripl &
Wolter 1996).
Der Groß-Glienicker See hatte vor seiner Eutrophierung (Nährstoffanreicherung), also vor
den 1970er Jahren, eine ausgedehnte Unterwasserwasservegetation (Ludwig, pers. Mitt.).
Nach der Restaurierung im Jahr 1992/93 begann die erneute Ausbreitung der Unterwasservegetation erst ab 1997 (eigene Kartierungen, Ripl & Wolter 2001) und erreichte im Jahr
2000 bereits einen Deckungsgrad von ca. 9 % der Gesamt-Seefläche (Körner 2000).
Ein mit standortangepasster Vegetation ausgestatteter Übergang vom Land ins Wasser ist
eine wesentliche Voraussetzung für einen intakten Wasser- und Stoffhaushalt der Landschaft und der Gewässer (vgl. Kap. 4.4, Funktionaler Naturschutz). Über eine intakte Ufervegetation können gelöste und partikuläre Stoffe zurückgehalten und dadurch die Gewässer
vor einer Überfrachtung mit Nährstoffen geschützt werden.
Die Halbinsel und ihr Wasserhaushalt haben im 20. Jahrhundert ein sehr wechselvolle
Geschichte hinter sich. Ein Luftbild - aufgenommen vor der intensiven Bebauung des Ostufers des Groß-Glienicker Sees mit Wochenendhäusern - zeigt, dass außer einer einreihigen
Baumreihe direkt am Ufer die gesamte Uferzone einschließlich der Halbinsel baumfrei ist
(postcard2.jpg und postcard3.jpg, www.sport-am-see.eu, Besuch am 31.08.2007). Diese
Luftbilder stammen vermutlich aus der Zeit vor oder während des 2. Weltkrieges.
Ein Luftbild vom Oktober 1959 (Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen Berlin)
zeigt die Halbinsel nur im südwestlichen Teil, rund um das Strandbad und wiederum in einer
einreihigen Baumreihe am Nordufer mit Bäumen ausgestattet. Zu dieser Zeit betrug der
Deckungsgrad mit Baumvegetation auf der Halbinsel schätzungsweise nur ¼ der Fläche der
Halbinsel.
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K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
Das Falschfarbenbild vom August 1990 zeigt die Halbinsel weitgehend mit Baumvegetation
bestanden. Ausgespart von Bäumen blieben nur das Feuchtgebiet im Zentrum der Halbinsel
(ca. 9.600 m2, vgl. Abb. 2) und Teile des Strandbadgeländes mit einer baumfreien Fläche
von schätzungsweise 5.000 m2. Damit waren bis 1990 etwa 20 % der Halbinsel frei von
Baumvegetation. (Alle Flächen planimetrisch bestimmt.)
Das aktuelle Luftbild (http://maps.google.de/, „Groß-Glienicker See“) zeigt, neben geringen
Veränderungen der Bäume beim Strandbad, dass das früher baumlose zentrale Feuchtgebiet zu ca. 50 % mit Baum- und Strauchvegetation zugewachsen ist. Diese Veränderung
ist höchstwahrscheinlich durch den abgefallen Seewasser- und Grundwasserspiegel verursacht worden, erscheint aber gegenwärtig nicht besorgniserregend.
4
4.1
Diskussion
Wasserstand des Groß-Glienicker Sees
Der Sollwasserstand im Groß-Glienicker See lag nach der 1995 eingestellten Abflussschwelle bei einer Höhe von etwa 31,63 m ü. NN (Ripl & Wolter 2001), auch eine Höhe von
31,50 m ü. NN ist aus ökologischer Sicht akzeptabel. Dieser Sollwasserstand wurde seit
Sommer 1995 nicht mehr erreicht. Im besonders trockenen Sommer 2006 wurde ein
minimaler Wasserstand von etwa 30,51 m ü. NN verzeichnet (Daten SenGUV - Senatsverwaltung für Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Berlin,
Wassmann 2007). Die Gründe für die Abnahme des Wasserstandes sind nicht vollständig
geklärt. Aktuell (22.09.2007) liegt der Wasserstand bei 30,83 m ü. NHN (siehe Photo auf
www.halbinsel.org, der Pegelnullpunkt liegt bei 30,79 m ü. NHN, Kalk, SenGUV, pers. Mitt.).
Ein relativ hoher Wasserstand im See ist wegen der besseren Uferfunktion günstiger. Bei
hohem Wasserstand im See kann ein größerer Teil der Vegetation der Umgebung in der
warmen Jahreszeit Wasser verdunsten und damit den lokalen Wasser- und Stoffhaushalt
günstig beeinflussen (vgl. Kap. 4.4, Funktionaler Naturschutz).
4.2
Wasserhaushalt der Halbinsel
Die Halbinsel ist durch ihre Höhe nur wenig über dem Wasserspiegel des Groß-Glienicker
Sees als grundwasserabhängiges Ökosystem klassifiziert (Karte „Grundwasserabhängige
Ökosysteme“,
Stand
Oktober
2003,
Digitaler
Umweltatlas
Berlin,
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/i507.htm, besucht am 14.10.2007).
Im Bereich der Zufahrt zum Strandbad, dem Strandbad selber und im südlichen Bereich der
Halbinsel sind allerdings auch Sandaufschüttungen auf der Halbinsel vorhanden. Als der
Groß-Glienicker See bis 1995 einen relativ hohen Wasserstand hatte, dürfte der Wasserstand im Boden der Halbinsel im Mittel etwa auf Höhe des Wasserstandes im See gelegen
haben.
Auch nach dem Abfall des Wasserstandes im See seit 1995 hat sich das zentrale Feuchtgebiet auf der Halbinsel einen relativ hohen Wassergehalt erhalten. Diese belegen langjährige Beobachtungen von Mitgliedern der Umweltverbände (z.B. des NABU) und Photos
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
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vom September 2007, wo sogar freie Wasserflächen im Feuchtgebiet sichtbar sind (Photos
der Bürgerinitiative, www.halbinsel.org, 23.09.2007).
Zu der guten Wasserversorgung des Feuchtgebietes auf der Halbinsel tragen mehrere
Gründe bei:
1. Das
Feuchtgebiet
dürfte
sich
durch
natürliche
Stofftransportund
-ausfällungsprozesse zum Untergrund weitgehend abgedichtet haben. Dadurch kann
das Wasser im Boden optimal gespeichert werden.
2. Durch die schützende Baumvegetation rund um das Feuchtgebiet stellt sich im
Gebiet ein relativ zu seiner Umgebung feuchteres lokales Kleinklima ein. Dazu tragen
die eher geringe Sonneneinstrahlung, die Verdunstung der Bäume und die geringere
Luftbewegung bei. Unter diesen Bedingungen kann das Feuchtgebiet wesentlich
mehr Wasser aus der täglichen Taubildung erhalten, als eine offene Freifläche. In
ihm wird ein kleinräumiger, intakter Wasserhaushalt aus Verdunstungs- und Kondensationszyklen begünstigt. Dieser intakte Wasserhaushalt kann durch die Fällung der
hohen Bäume am Rand erheblichen Schaden nehmen. Durch den kleinräumigen
Verdunstungs- und Taubildungsprozess entspricht die Wasserqualität dieses
Wassers der von destilliertem Wasser. Eine derartig gute Wasserqualität kann durch
keine andere ökonomisch vertretbare Maßnahme der künstlichen Bewässerung
erreicht werden - letztendlich auch nicht durch die Einleitung von Regenwasser.
3. Es besteht eine oberirdische Wassereinleitung über ein im Feuchtgebiet mündendes
Rohr (Wassmann 2007). Eine Inspektion der Umgebung mit „Google Maps Deutschland“ (http://maps.google.de/, „Seekorso, Berlin“, 14.10.2007) zeigte, dass auf dem
Parkplatz am westlichen Ende des Seekorsos zwei Straßengullis vorhanden sind. Da
das Wasser wohl kaum auf das unterhalb gelegene Tennisplatzgelände geleitet wird,
dürfte die Einleitung in das Feuchtgebiet von diesem Parkplatz stammen. Er hat eine
Größe von etwa 2.750 m2 und ist schon auf den Postkarten aus der Zeit vor oder
während des 2. Weltkrieges sichtbar (postcard2.jpg und postcard3.jpg, www.sportam-see.eu, Besuch am 31.08.2007).
Im Ergebnis kann der Wasserhaushalt des Feuchtgebietes auf der Halbinsel als weitgehend
stabil und intakt angesehen werden. Intakte Feuchtgebiete wie das vorliegende wirken als
„Kaltluftgebiet“ (LUA Brandenburg 2004). Sie tragen durch kleinräumige Zirkulation des
Wassers und - damit auch verbunden - der pflanzennotwendigen Stoffe zu deren Rückhalt in
der Fläche bei. Angesichts des in der Vergangenheit erfolgten umfangreichen Rückgangs
derartiger Flächen kommt dem Erhalt der verbliebenen Bestände eine besondere Bedeutung
zu.
Eine Notwendigkeit für Vernässungsmaßnahmen besteht im Augenblick nicht.
4.3
Struktureller Naturschutz auf der Halbinsel
Im Frühjahr 2007 wurden folgende besonders geschützte Amphibien-Arten auf der Halbinsel
gefunden: Teichmolch (Triturus vulgaris), Erdkröte (Bufo bufo), Grasfrosch (Rana temporaria), Seefrosch (Rana ridibunda) und Teichfrosch (Rana kl. esculenta), außerdem die streng
geschützten Arten: Kammmolch (Triturus cristatus) und Moorfrosch (Rana arvalis). (Kühnel &
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Biehler 2007). In dem Gutachten von Kühnel & Biehler werden für den Fall einer Bebauung
Vermeidungs-, Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen gegen einen Rückgang der
geschützten Amphibien für erforderlich erachtet (Kühnel & Biehler 2007).
Die Ausführungen zur Fällung von Bäumen in dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan
(Szamatolski + Partner 2006) sind nicht eindeutig. Auf der einen Seite wird ausgeführt
(S.37): „Die auf dem Grundstück vorhandenen geschützten Bäume sollen erhalten bleiben.“
Auf der anderen Seite wird über Baumverluste gesagt (S. 32): „Auf der Ebene des Bebauungsplanes werden der zu erwartende Baumverlust überschlägig ermittelt und Möglichkeiten
zur Minimierung von Baumverlusten aufgezeigt. Im Fall einer unvermeidbaren Rodung ist
vom Eigentümer bzw. Vorhabenträger ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung bei der
unteren Naturschutzbehörde zu stellen.“
Diese Betrachtungen bauen auf einem Schutz von Strukturen der Natur und der Möglichkeit,
diese Strukturen durch menschliche Maßnahmen zu erhalten oder zu entwickeln, auf
(„struktureller Naturschutz“).
Bei einem funktionalen Naturschutz steht der Wasserhaushalt und der daran gekoppelte
Stoffhaushalt eines Ökosystems im Vordergrund. Pflanzliche und tierische Organismen sind
die „strukturelle Antwort“ auf die Standortbedingungen hinsichtlich Wasser- und Bodenhaushalt. Die Organismen - und hier vor allem die langlebige Baumvegetation – tragen zudem
dazu bei, den Wasser- und Stoffhaushalt nachhaltig zu gestalten. Es stellt sich die Frage, ob
die geplante Bebauung der Halbinsel auch mit der Zielsetzung dieses „funktionalen Naturschutzes“ – d.h. mit der Entwicklung und dem dauerhaften Erhalt einer vergleichsweise
nachhaltigen Funktionsweise - vereinbar ist.
4.4
Funktionaler Naturschutz
Naturwissenschaftliche Grundlagen des funktionalen Naturschutzes
Der funktionale Naturschutz basiert auf der zentralen Rolle des Wassers für das Leben und
die Selbstorganisation der Natur auf der Erde. Diese Zusammenhänge bilden die fachliche
Grundlage für die gutachterlichen Vorschläge zur Sicherstellung eines intakten Wasser- und
Stoffhaushaltes des Feuchtgebietes und damit für seinen nachhaltigen Erhalt.
Durch den Energiepuls der Sonne wird Wasser in Bewegung gesetzt. Wasser kann diese
Energie auf verschiedene Weisen umsetzen (Abb. 3):
1. Physikalisch: Durch einen Wechsel des Aggregatzustandes. Dabei wird flüssiges
Wasser verdunstet und kann als Wasserdampf entweder räumlich und zeitlich kurzgeschlossen oder erst nach einem längeren Transportweg wieder kondensiert werden. Bei der Verdunstung kommt es zu einer Abkühlung, bei der Kondensation zu
einer Erwärmung. Sind Verdunstung und Kondensation eng gekoppelt oder kurzgeschlossen, führt dies zu einem sehr weitgehenden Temperaturausgleich. Das
beste Beispiel dafür ist der tropische Regenwald, wo trotz der starken Sonneneinstrahlung am Äquator kaum Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht auftreten. In unseren Breiten können geschützt liegende Feuchtgebiete (wie z.B. das
Feuchtgebiet auf der Halbinsel am Groß-Glienicker See) ebenfalls kurzgeschlossene
Verdunstungs- und Taubildungszyklen ausbilden, was ebenfalls zu geringeren räum-
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
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lichen und zeitlichen Temperaturdifferenzen führt. Daher ergibt sich aus der kurzgeschlossenen Verdunstung und Taubildung ein sehr guter Temperaturausgleich, der
mit Hilfe von Messsonden (vgl. Abb. 4 und 5) sowie mit thermischen Luft- oder
Satellitenbildern beobachtet und bewertet werden kann.
2. Chemisch: Durch Spaltung des Wassers in Protonen (chemisches Zeichen H+) und
Hydroxylionen (OH-). Wenn bei diesem Prozess vermehrt Protonen (H+) gebildet
werden - man spricht auch von sauren Bedingungen - , können diese Protonen Mineralstoffe (vor allem Calcium-, Magnesium- und Kaliumsalze) im Boden auflösen und
über das Grundwasser in Flüsse und letztlich ins Meer transportieren. Da die Vegetation diese Mineralstoffe zum Wachstum benötigt, wird durch den Verlust der Mineralstoffe letztendlich die Vegetation geschädigt. Man kann nachweisen, dass mit dem
Beginn der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung und insbesondere seit Beginn der
Industrialisierung die Verluste von Mineralstoffen durch diesen Prozess drastisch
zugenommen haben (z.B. Digerfeldt 1972). Bei Fortsetzung dieses vom Menschen
beschleunigten Prozesses wird letztendlich die Bodenfruchtbarkeit verringert.
3. Biologisch: Bei dem Prozess der Photosynthese fixieren grüne Pflanzen Kohlendioxid
aus der Luft als Kohlenhydrate. Der dafür benötigte Wasserstoff stammt aus dem
Wasser. Gleichzeitig wird Sauerstoff frei. Umgekehrt werden bei der Veratmung von
Kohlenstoffverbindungen mit Hilfe von Sauerstoff wieder Kohlendioxid und Wasser
gebildet. Sind diese beiden Prozesse räumlich eng gekoppelt, bildet sich wiederum
ein Kreisprozess aus. Träger dieser Prozesse sind Organismen (Pflanzen, Tiere,
Pilze und Bakterien), die wegen der Notwendigkeit einer engen Kopplung nicht in
zufälliger Verteilung nebeneinander vorkommen, sondern sich bei ungestörter Entwicklung nach den Kriterien einer effektiven Ausformung der Kreisläufe in selbst
optimierten Zönosen (Organismengesellschaften) und einer effektiven Temperaturdämpfung zusammenfinden.
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K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
Abb. 3: Die dynamischen physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften des
Wassers als Grundlage für nachhaltige Kreisprozesse und schädigende Verlustprozesse. Nach Ripl (1995), verändert.
Das Wasser ist also entscheidend für die Einzelprozesse. Die Organismen eines Standortes
und die Umweltbedingungen wie Wasserhaushalt, Temperatur sowie Ausstattung des
Standortes mit Nähr- und Mineralstoffen sind dabei nicht unabhängig voneinander zu sehen.
Durch eine gezielte Steuerung des Wasserhaushalts des Bodens und der bodennahen
Atmosphäre schaffen sich die vergesellschafteten Organismen die für sie günstigen Umweltbedingungen selber. Dabei wirken folgende fünf Komponenten zusammen:
1. die Primärproduzenten („grüne Pflanzen“) mit ihrer Doppelfunktion, nämlich einerseits die
organische Substanz als stoffliche und energetische Basis für die anderen Komponenten
des Nahrungsnetzes zu produzieren.
2. Andererseits pumpen die Primärproduzenten die zweite funktionale Komponente (nämlich das Wasser) im Prozess der Verdunstung. Das Wasser wirkt durch die Verdunstungskälte erstens als Kühlmittel, zweitens für gelöste Stoffe (z.B. gelöste Mineralsalze) als Transportmittel und drittens als Reaktionsmittel in biochemischen Prozessen
(Produktion = Photosynthese und Respiration = Atmung). Bei diesem Prozess des
Wasserpumpens entsteht ein rückgekoppelter Regelkreis, der die dritte Komponente, ...
3. ... den Streupuffer (organische Bodenbestandteile) mit einer bestimmten Menge an Luft
bzw. Sauerstoff versorgt. Damit steuert die Pflanze über ihre Verdunstungsleistung den
Abbau der organischen Substanz im Boden. Dieser Streupuffer oder Detritus wird auf der
Halbinsel am Groß-Glienicker See hauptsächlich durch die permanente Vegetation als
Falllaub und Totholz gebildet und ist eine wichtige Grundlage für die intakte Funktion der
Natur.
4. Die vierte Komponente, die Destruenten (Bakterien und Pilze), baut die organische Substanz mit Hilfe der eigenen Enzyme ab. Nähr- und Mineralstoffe werden somit im Streupuffer, der als Stoff- und Energiespeicher dient, im feuchten Umfeld solange „konserviert“, bis eine Absenkung des Wasserspiegels im Boden eine Mineralisierung durch
Bakterien und Pilze ermöglicht. Durch diese Kopplung kann der Energie- und Nährstoffspeicher effizient und verlustarm genutzt werden. Die bislang genannten vier Kompo-
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
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nenten benötigen zur verlustarmen Regelung der Prozesse in lokalen Strukturen noch
die Bewirtschaftungskomponente, nämlich die ...
5. ... Nahrungskette bestehend aus niederen und höheren Tieren (Fauna), um durch Bewirtschaftung (= Fraß und Abweiden) der grünen Pflanzen sowie der Bakterien und Pilze
Raum zu schaffen und durch diese Aufhebung der Raumlimitierung den Prozess der
Vermehrung zu ermöglichen.
Das Konzept dieser kleinsten Ökosystemeinheit - der sogenannten Zönosenkernstruktur
(ZKS) - wurde von Ripl und Mitarbeitern im Zusammenhang mit dem Energie-TransportReaktions- (ETR-) Modell entwickelt (Ripl 1992, Ripl 1995, Ripl & Hildmann 2000 u.a.).
Eine intakte Zönose koppelt die Wasser- und Stoffkreisläufe derart, dass weitgehend
geschlossene Kreisläufe entstehen können. Wenn die Stoffkreisläufe der Mineralstoffe (hier
vor allem Calcium-, Magnesium- und Kaliumsalze) und der Nährstoffe kurz geschlossen
sind, gibt es wenig Verluste und Abtransport dieser Stoffe mit dem abfließenden Wasser. Die
Kopplung der Wasser- und Stoffkreisläufe kann auch als Selbstorganisation oder Selbstoptimierung der Natur verstanden werden. Ein auf nachhaltige Entwicklung ausgerichteter
funktionaler Naturschutz muss diesen Selbstorganisationsprozess der Natur schützen und
nicht einzelne statisch festgelegte Komponenten der Natur. Bäume und andere permanente
Vegetation werden insbesondere an der Grenzlinie zwischen Land und Wasser für einen
intakten Wasser- und Stoffhaushalt gebraucht. (Ripl & Wolter 2002, Ripl & Wolter 2005). Es
wird davon ausgegangen, dass die Breite eines solchen Streifens mit permanenter Vegetation mindestens 50 m betragen sollte.
Die für den funktionalen Naturschutz notwendige Umweltbeobachtung
Für einen funktionalen Naturschutz sind zum einen geringe Stoffverluste an Mineralstoffen,
die in den Fließgewässern als Calcium-, Magnesium- und Kaliumsalze abtransportiert werden, notwendig. Sie können über die Frachten der Fließgewässer (Konzentration mal
Abflussmenge) bestimmt werden. Diese Bewertung ist nur auf der Ebene von Einzugsgebieten von Fließgewässern sinnvoll, greift also bei der betrachteten Flächengröße der
Halbinsel nur in einer qualitativen, nicht jedoch in einer quantitative Betrachtung. Die Dokumentation von Stoffverlusten in Fließgewässern hat ihre Anwendungsmöglichkeit vor allem
bei der Bewirtschaftung der Landschaft durch die Land- und Forstwirtschaft.
Eine unaufwändige und dennoch sehr aussagekräftige Umweltbeobachtung im Bereich der
Halbinsel stellen räumlich und zeitlich hoch aufgelöste Untersuchungen zur Oberflächentemperatur dar. Für zeitlich hoch aufgelöste Messungen bieten sich Messsonden an, deren
Messfühler am Boden und in verschiedenen Höhen im bzw. über dem Boden positioniert
werden (siehe Abb. 4). Diese Sonden wurden im „Stör-Projekt“ (die Stör ist ein Fluss in
Schleswig-Holstein) verwendet (Ripl et al. 1996). Ein Beispiel für mit diesen Sonden ermittelte Ergebnisse der Temperaturdämpfung zeigt Abb. 5. Auf der Abbildung ist zu sehen, dass
im Buchenwald im Tagsverlauf eine wesentlich bessere Temperaturdämpfung erzielt werden
kann als auf einer landwirtschaftlichen Fläche. Das bedeutet, dass der Buchenwald eine vergleichsweise intakte Fläche darstellt.
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K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
Abb. 4: Aufbau einer Temperatursonde zur kontinuierlichen Messung von 4 Temperaturen in
verschiedenen Höhen im Boden, auf der Bodenoberfläche und über der Bodenoberfläche
Abb. 5: Mittlerer Temperaturtagesgang im Boden, an der Bodenoberfläche und in verschiedenen Höhen über dem Boden, Juni bis August 1994 im Stör-Einzugsgebiet
(Schleswig-Holstein) (Ripl und Mitarbeiter, unveröff.)
Ähnliche Ergebnisse lassen sich für die räumliche Temperaturverteilung ermitteln. Die Oberflächentemperaturen in Berlin und im Einzugsgebiet des Groß-Glienicker Sees sind im Digitalen Umweltatlas Berlin (www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/ia406.htm und
www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/karten/pdf/04_06_2_2001.pdf öffentlich
verfügbar. Parallel kann die Flächennutzung im Gebiet mit Hilfe von Google Maps
(http://maps.google.de, Suche nach „Groß-Glienicker See“) in Form eines RGB-Composits (=
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
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Rot-Grün-Blau-Composit oder „Farbfoto“ der Erdoberfläche) beurteilt werden. Auf diesen
Abbildungen lässt sich nachvollziehen, dass die hohen Temperaturen (und damit die
schlechte Temperaturdämpfung) von Flächen ohne permanente Vegetation verursacht sind.
Es handelt sich vor allem um bebaute/versiegelte Flächen und um landwirtschaftliche
Flächen, die zum Zeitpunkt der Aufnahme des Thermalbildes (August 2000) frei von Vegetation waren und daher ihre „Kühlfunktion“ durch die Pflanzenverdunstung nicht erfüllen
können. Mit einer Originalauflösung von 60 m ist das Thermalbild des Digitalen Umweltatlas
in seiner Auflösungsfähigkeit jedoch nicht ausreichend, um genaue Aussagen über die Uferstreifen von Seen und damit auch über die Ufer am Groß-Glienicker See und speziell der
Halbinsel zu machen. Die Abbildungen können aber das Prinzip zur Ermittlung der Temperaturverteilung in der Landschaft veranschaulichen.
Um spezifische Aussagen über den Glienicker See und die Halbinsel machen zu können,
wären thermische Aufnahmen in einer deutlich höheren Auflösung als 60 m ideal. In Kombination mit zeitlich kontinuierlichen Sondenmessungen der Temperatur ließen sich dadurch
Aussagen über die derzeitige Funktion und die weitere Entwicklung der Ufer des Sees und
speziell der Halbinsel machen.
4.5
Diskutierte Maßnahmen am Feuchtgebiet auf der Halbinsel
Trotz der Anzeichen für einen vergleichsweise intakten, lokalen Wasserhaushalt auf der
Halbinsel kann dieses Gebiet nicht als stabil gegen jede Beeinträchtigung angesehen werden. Im Zusammenhang mit der Neubebauung der Halbinsel werden Maßnahmen diskutiert,
zu denen hier Stellung genommen werden soll.
Fällung von Bäumen
Von verschiedenen Seiten wird diskutiert, dass die Bäume auf der Halbinsel durch ihre hohe
Verdunstung ungünstig für den Wasserhaushalt des Feuchtgebietes seien. Eine Konsequenz
aus dieser Diskussion könnte die Fällung von Bäumen sein.
Demgegenüber wird von den Verfassern der vorliegenden Stellungnahme der positive Effekt
von permanenter Vegetation (also besonders von Laubbäumen) auf den Wasser- und Stoffhaushalt des Gebietes hervorgehoben. Auf den Anteil der Bäume für die Ausbildung eines
feuchten Lokalklimas und für eine intakte Funktion der Natur wurde bereits in Kap. 4.2
(Wasserhaushalt der Halbinsel) und Kap. 4.4 (Funktionaler Naturschutz) hingewiesen.
Außerdem stellen die hohen Bäume direkt um den zentralen Bereich des Feuchtgebietes
herum einen Schutz gegen trockene Luftströmungen dar. Zudem wird die Luft beim Durchströmen der Bäume mit Wasserdampf angereichert. Diese feuchtere und kühlere Luft kann
damit das Feuchtgebiet wesentlich weniger austrocknen, als es in einem offeneren und
damit ungeschützt liegenden Feuchtgebiet in einer baumärmeren Umgebung der Fall wäre.
Dadurch funktioniert das Feuchtgebiet derzeit nachhaltiger, als es ohne den schützenden
Baumbestand der Fall wäre.
Eine Fällung selbst einzelner Bäume rund um das Feuchtgebiet würde eine Schneise für
trockene Luftströmungen öffnen und damit das Feuchtgebiet stärker austrocknen. Hinzu
kommt noch der durch die hohen Bäume gespendete Schatten, der eine Überhitzung des
Gebietes und damit eine raschere Austrocknung des Feuchtgebietes durch die vermehrte
16
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
Verdunstung vermindert (vgl. auch detaillierte Ausführungen zu den von der Vegetation
beeinflussten Kreisprozessen des Wassers in Ripl & Wolter 2002).
Für einen optimalen Schutz des Feuchtgebietes sollten daher die ausgewachsenen Bäume
rund um das Feuchtgebiet unbedingt erhalten bleiben. Aus fachlicher Sicht wird davon abgeraten, Bäume unter anderem zur vermeintlichen „Verbesserung“ des Wasserhaushaltes des
Feuchtgebietes zu fällen.
Etwas differenziert wird die Situation für den zentralen Teil der Halbinsel, der noch bis etwa
1990 ohne Baum- und Strauchaufwuchs war, gesehen. Bei hohem Wasserstand des GroßGlienicker Sees wäre dieser Teil der Halbinsel vermutlich als offene Wasserfläche oder als
Röhricht ausgebildet. Auf die Bedeutung der Fläche für die Amphibien haben z.B. Kühnel &
Biehler 2007 hingewiesen. Zur Überbrückung der Zeit, bis es gelingt, den Groß-Glienicker
See wieder auf seinen Sollwasserstand zu bringen, erscheint eine vorsichtige Entfernung
von Sträuchern und jungen Bäumen ausschließlich im zentralen, vernässten Teil der Halbinsel tolerierbar. Solche Maßnahmen sind in der Vergangenheit in ehrenamtlicher Arbeit vom
NABU bereits vorgenommen worden.
Wiedervernässung des Feuchtgebietes
Als Maßnahme gegen die Austrocknung des Feuchtgebietes wurde unter anderem auch eine
Wiedervernässung durch See- oder Grundwasser diskutiert (Wassmann 2007). Diese
Wiedervernässung kann jedoch bei Betrachtung der dabei ablaufenden stofflichen Prozesse
im Boden zu einer beschleunigten Degradation des Feuchtgebietes führen. So ist zu beachten, dass jede Erhöhung des Wasserflusses und die damit einhergehende Erhöhung der
Fracht von Elektronenakzeptoren (= Oxidationsmittel Sauerstoff, Nitrat und Sulfat) zu einer
unerwünschten Dynamisierung (Freisetzung und Verlagerung) der im Feuchtgebiet abgelagerten organischen Substanz, Nähr- und Mineralstoffe führt. Vor allem das eingebrachte
Sulfat erscheint hier kritisch, da dieses im Glienicker See eine Konzentration von ca. 5060 mg/l aufweist, während im Regenwasser nur 10-15 mg/l gefunden werden (Daten Ripl
und Mitarbeiter, unveröff.). Daneben sind See- und Grundwasser erheblich härter und
weisen eine andere Pufferungskapazität („Kalkgehalt“) auf. Die Elektronenakzeptoren und
der höhere Kalkgehalt führen zum Abbau der organischen Substanz, zur Änderung des pHMilieus und damit möglicherweise auch zu Änderung der vorhandenen Zönosen (vgl. auch
detailliertere Ausführungen zur Erhöhung von Stofffreisetzungs- und –verlagerungsprozessen im Boden in Ripl & Wolter 2002).
Eine Wiedervernässung mit See- oder Grundwasser ist daher gemessen an dem Ziel eines
dauerhaften Erhalts des Feuchtgebietes als problematisch einzustufen.
Das Nährstoff-Austragspotential des Feuchtgebietes auf der Halbinsel
In Wassmann (2007) wurde das Nährstoff-Austragspotential des Feuchtgebietes auf der
Halbinsel problematisiert. Feuchtgebiete stellen „Senken“, d.h. Rückhalteflächen für pflanzennotwendige Stoffe (Nähr- und Mineralstoffe) dar. Das Potenzial zum Austrag dieser
Stoffe aus dem Feuchtgebiet auf der Halbinsel sinkt, wenn ein intakter, mehr kleinräumig
geschlossener Wasser- und Stoffkreislauf vorliegt (siehe oben). Zu einem intakten Wasserund Stoffkreislauf im Feuchtgebiet trägt dessen unmittelbare Umgebung, speziell die permanente Vegetation, bei. Wenn in der Umgebung des Feuchtgebietes höhere Vegetation entfernt wird, geht die Rückhaltefähigkeit dieser Flächen für das Wasser sowie die Nährstoffe
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
17
zurück – eine erhöhte Freisetzung und Verlagerung der Nährstoffe in den See wäre die
Folge.
4.6
Ökologische Auswirkungen der geplanten Baumaßnahme
Über die geplante Baumaßnahme bestehen zur Zeit keine verbindlichen Festlegungen. Es
existiert ein Vorentwurf zu einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan (Szamatolski +
Partner 2006), in dem eine zulässige Geschossfläche GF von 1.280 m2 und eine Grundfläche GR von 1.700 m2 genannt ist. An Freianlagen werden mindestens 3.930 m2 beansprucht. Für die Verkehrsflächen (z.B. der Zufahrtsweg, der heute weitgehend unter Bäumen
verläuft) sind 698 m2 vorgesehen..
In dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan und dem zugehörigen Vorplan weichen die neu
zu errichtenden Gebäude in ihrem Umrissen und in der Grundfläche vom derzeitigen
Gebäudebestand erheblich ab. Für eventuelle Baumfällungen existieren allerdings noch
keine verbindlichen Festlegungen.
Selbst wenn keine Bäume gefällt würden und die Freianlagen eine permanente Vegetationsdecke bekämen, würde die Umsetzung des Vorentwurfs in Bezug auf den intakten Wasserund Stoffhaushalt eine Verschlechterung der ökologischen Funktion bewirken, da die Neuversieglung und die Nutzung der Freianlagen eine weitere ungestörte Entwicklung von permanenter Vegetation in der Fläche verhindert.
Aus „funktionaler Sicht“ wäre aber eine Stabilisierung der aktuell bereits als beeinträchtigt
oder als gefährdet einzustufenden Uferzone des Groß-Glienicker Sees und der Halbinsel
notwendig. Ziel müsste hierbei sein, einen weiteren Verbau der Ufer zu verhindern und
andere bereits geschädigte Uferbereiche allmählich in ihrer Funktion wiederherzustellen.
Dafür geeignet wäre ein Uferschutzstreifen von 50 m für die Vegetation, in dem sich permanente Vegetation (Bäume) ungestört - d.h. ohne Bebauung, Versiegelung oder genutzte
Freiflächen - entwickeln können. Hierüber wäre ein dauerhafter Erhalt und eine Optimierung
der Halbinsel als eine wichtige, dem See vorgelagerte Rückhaltestruktur sowie ein Schutz
des Sees vor vermehrten Stoffeinträgen gewährleistet.
18
4.7
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
Empfehlungen für Maßnahmen
Im Ergebnis der ökologischen Analyse und der Situation an der Halbinsel sollte ein möglichst
breiter Uferstreifen an höherer Vegetation (bevorzugt Bäume aber auch Schilf) als Schutz
vor Stoffausträgen in den See entwickelt werden. Dieser Landstreifen sollte in Abhängigkeit
von der Steilheit der Ufer mindestens 50 m breit sein, an steilen Stellen kann die Breite noch
darüber liegen. Er stellt zugleich den besten Schutz vor einer beschleunigten Degradation
des Feuchtgebietes und damit verbunden auch des Sees dar. Eine Bebauung dieses Streifens sollte unterbleiben.
Eine Vernässung des Feuchtgebietes auf der Halbinsel erscheint gegenwärtig nicht notwendig. Sollte eine Vernässung nach entsprechenden Voruntersuchungen für notwendig erachtet werden, sollte sie mit gesammeltem Niederschlagswasser geschehen, wobei jedoch die
Wassermenge so begrenzt werden sollte, dass nur durch die Vegetation gereinigtes Wasser
oberflächliche in den Groß-Glienicker See abfließt. Dadurch können mögliche Stoffausträge
in den See minimiert werden.
Abschließend wird darauf verwiesen, dass die Diskussion über den Uferschutz nicht auf das
Feuchtgebiet auf der Halbinsel beschränkt werden sollte. Durch die drastische Absenkung
des Wasserspiegels des Groß Glienicker Sees ist bereits großräumig eine Veränderung der
gesamten Uferzone eingetreten. Auch das kaum abflusswirksame Einzugsgebiet scheint
eine schwere Degradierung seines Wasserhaushaltes aufzuweisen. Dies belegen die extrem
erhöhten Temperaturen im August 2000 auf landwirtschaftlichen Flächen nördlich des Sees.
Eine trockene, sich stark erhitzende Landschaft begünstigt Prozesse der Stofffreisetzung
und –verlagerung im Boden. Zum Schutz der Gewässer allgemein und des Groß-Glienicker
Sees im besonderen wäre daher ein Uferschutzstreifen entlang der gesamten Ufer von Seen
und Flüssen notwendig.
Wünschenswert wäre, dass diese Maßnahme durch die Länder (Berlin und Brandenburg)
oder die Kommunen (Bezirk Spandau, Kreis Potsdam und mögliche weitere beteiligte Kreise)
in Angriff genommen wird. In Frage käme beispielsweise bei der Umsetzung die Nutzung
eines Vorkaufsrechtes bei einem Verkauf von Ufergrundstücken.
K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
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Zusammenfassung
Die Halbinsel am Groß-Glienicker See ist ein grundwasserabhängiges Feuchtgebiet, das seit
der Zeit um den 2. Weltkrieg eine ausgedehnte permanente Vegetation entwickelt hat. Auf
der Halbinsel befindet sich das ehemalige Strandbad. Nach dem Verkauf der Halbinsel an
einen Bauinvestor soll das Strandbadgelände neu bebaut werden.
Der Groß-Glienicker See war nach überhöhten Einleitungen von mehr oder weniger gereinigtem Abwasser aus einer Kaserne der Nationalen Volksarmee der ehemaligen DDR
erheblich mit Nährstoffen überlastet worden. Eine 1992/1993 erfolgte Restaurierung des
Sees durch eine kombinierte Eisenbehandlung und Belüftung des Sees hat die Wasserqualität deutlich verbessert. In der Folge konnte sich auch die Unterwasservegetation neu
ausbreiten, die während der übermäßigen Nährstoffbelastung fast vollständig zurückgegangen war.
Der Groß-Glienicker See muss trotz seiner derzeit guten Wasserqualität als gefährdet angesehen werden, da der Wasser- und Stoffhaushalt im Einzugsgebiet keineswegs als saniert
bezeichnet werden kann.
Für eine intakte Funktion des Wasser- und Stoffhaushalts des Sees und seines Einzugsgebietes wäre es notwendig, der Vegetation in der Uferzone einen mindestens 50 m breiten
Streifen zur ungestörten Entwicklung zu geben. Hier könnte sich - wie es schon auf Teilen
der Halbinsel geschehen ist - eine Baum- und Röhrichtvegetation entwickeln, welche den
Wasserhaushalt durch Verdunstung und gekoppelt daran den Stoffhaushalt durch Festlegung von Pflanzennutzstoffen (Nähr- und Mineralstoffe) stabilisiert. Die Entwicklung einer
intakten Funktion kann durch Umweltbeobachtungen zur räumlichen und zeitlichen Temperaturverteilung nachvollzogen und transparent gemacht werden. Die räumliche Temperaturverteilung kann hierbei mit Luft- oder Satelliten-Thermalbildern, die zeitliche Verteilung mit
Mehr-Kanal-Temperatursonden erfasst werden. Da die Entwicklung eines intakten Wasserund Stoffhaushalts mit kleinräumigen Verdunstungs- und Kondensationszyklen einhergeht,
spiegelt sich eine optimierte Funktion der Natur in einer besseren Temperaturdämpfung
wider.
Für die geplanten Maßnahmen auf der Halbinsel am Groß-Glienicker See bedeutet dies eine
Empfehlung für einen Verzicht auf die geplante Bebauung, da sie die Entwicklung von mehr
permanenter Vegetation stört oder verhindert. Dies gilt sowohl für die geplanten Gebäude als
auch für die Freiflächen, die vermutlich mit Gras oder Rasen bewachsen sein werden. Maßnahmen am Feuchtgebiet, wie die Fällung von Bäumen und die Bewässerung mit See- und
Grundwasser stellen eine Gefährdung des Feuchtgebietes in seiner derzeitigen Form dar.
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K.-D. Wolter und W. Ripl, 2007: Halbinsel Groß-Glienicker See
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Sport- und Gesundheitszentrum Kladow GbR, Berlin. Koordinierung: Bezirksamt Spandau von
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Manuskript, 28 pp.