Was Sie über Identitätsdiebstahl wissen müssen

Transcription

Was Sie über Identitätsdiebstahl wissen müssen
Was Sie über
Identitätsdiebstahl
wissen müssen
Inhaltsverzeichnis
Einführung
3
Was ist Identitätsdiebstahl?
4
Wichtige Fakten zu Identitätsdiebstahl
6
Formen von Identitätsdiebstahl
Finanziell motivierter Identitätsdiebstahl Krimineller Identitätsdiebstahl und
kriminelle Personifikation Identitätsdiebstahl bei Kindern 7
8
9
10
Wie gehen die Diebe vor?
Online Offline Andere Methoden 11
12
14
15
Welche Auswirkungen hat Identitätsdiebstahl für Sie? 16
Wie können Sie sich schützen?
Allgemeine Empfehlungen Online Offline 19
20
21
22
Was ist im Fall eines Identitätsdiebstahls zu tun?
23
Zusätzliche Informationen
24
Informationen zu McAfee 25
Einführung
Wenn von Diebstahl die Rede ist, denken Sie wahrscheinlich
an den Diebstahl Ihres Eigentums. Um das zu verhindern,
haben Sie vielleicht Ihr Haus mit einer Alarmanlage ausgestattet
oder Ihre Wertsachen in einem Safe oder Bankschließfach
deponiert. Heutzutage müssen Sie jedoch nicht nur Ihr Eigentum
schützen. Moderne Diebe setzen auf Identitätsdiebstahl durch
High Tech – und schaffen es auf diese Weise, Ihr Geld zu
stehlen, Ihre Kreditwürdigkeit auszunutzen und Ihr Ansehen
zu ruinieren. Identitätsdiebstahl kann jeden treffen, weil die
dafür erforderlichen persönlichen Daten überall verteilt und
eventuell zugänglich sind: in Datenbanken von Online-Händlern
und Unternehmen ebenso wie in Geldbörsen auf Notizzetteln.
In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Identitätsdiebe vorgehen
und mit welchen Maßnahmen Sie sich davor schützen können.
3
Was ist Identitätsdiebstahl?
Identitätsdiebstahl (oder Identitätsbetrug) liegt vor,
wenn jemand persönliche Informationen stiehlt
und diese Daten zur Vorspiegelung einer falschen
Identität zum eigenen Vorteil nutzt. Zu diesen
Daten können Ihr Name, Ihre Führerschein- und
Personalausweisnummer sowie Kontodaten und
Kreditkartennummern gehören. Die Kriminellen
können es auf Ihre Finanzen abgesehen haben
und auf Ihre Konten und Kreditkarten zugreifen,
oder sie wollen Ihr Ansehen ausnutzen, um eine
Anstellung zu erschleichen oder ein Verbrechen
in Ihrem Namen zu begehen.
Mit Ihren persönlichen Daten können Diebe ein Kreditkartenkonto eröffnen und damit
einkaufen, gefälschte Schecks auf Ihre Kontonummer erstellen oder sogar in Ihrem
Namen offizielle Dokumente wie einen Führerschein oder Reisepass beantragen.
Im Ernstfall verlieren Sie nicht nur Geld, sondern riskieren durch das geschädigte
Ansehen auch Ihre Kreditwürdigkeit oder Ihre Chancen auf einen Job. In besonders
schweren Fällen müssen Sie damit rechnen, anstelle des Diebes verhaftet zu werden.
In den meisten Fällen dauert es lange, bis die Opfer überhaupt merken, dass ihre
Identität missbraucht wurde. Zu diesem Zeitpunkt ist der Dieb längst über alle Berge.
Aus diesem Grund ist Identitätsdiebstahl so einfach und die Ergreifung der Diebe für
die Justiz so schwierig.
FAKT:
Alle drei Sekunden wird
eine Identität gestohlen.1
1
ebseite zum Thema Schutz vor Identitätsdiebstahl,
W
http://identityprotectiononline.com/2009/07/10/identity-theft-statistics/
5
Wichtige Fakten zu Identitätsdiebstahl
•
Laut dem Javelin-Bericht zu Identitätsdiebstahl von 2010 wurden in den USA
11,1 Millionen Erwachsene Opfer von Identitätsdiebstahl, das sind 12 Prozent
mehr als 2008 und 37 Prozent mehr als noch 2007.2
•
Im Jahr 2008 erlitten US-Amerikaner Verluste in Höhe von 54 Milliarden US-Dollar
durch Identitätsdiebstahl.3
•
Der durchschnittliche Verlust pro Opfer liegt bei etwa 5.000 US-Dollar.4
•
Bei Opfern, die den Identitätsdiebstahl erst nach mehr als sechs Monaten
bemerkten, lagen die Folgekosten vier Mal höher als im Durchschnitt.5
•
Von 2005 bis 2009 waren aufgrund von Datenkompromittierungen in
Unternehmen die persönlichen und finanziellen Daten von mehr als
500 Millionen Verbrauchern betroffen. Vor diesen Zwischenfällen können
sich Verbraucher auch mit eigenen Sicherheitsmaßnahmen nicht schützen.6
•
Opfer investierten durchschnittlich 58 Stunden in die Behebung der Schäden
an bestehenden Konten und durchschnittlich 165 Stunden in die Behebung
von Schäden, die durch neue, betrügerische Konten entstanden.7
•
43 Prozent der Identitätsdiebstähle erfolgten über eine gestohlene Geldbörse,
ein Scheckbuch, eine Kreditkarte, einen Kontoauszug oder ein anderes
physisches Dokument.8
J avelin Research & Strategy: 2010 Identity Fraud Survey Report
(Bericht zur Umfrage von 2010 zum Thema Identitätsbetrug)
ebd.
4
ebd.
2
3
Identity Theft Resource Center (Identitätsdiebstahl-Ressourcenzentrum): Identity Theft: The Aftermath 2008
(Identitätsdiebstahl: Die Auswirkungen im Jahr 2008)
6
IdentityTheftInfo.com
7
Identity Theft Resource Center (Identitätsdiebstahl-Ressourcenzentrum): Identity Theft: The Aftermath 2008
8
ebd.
5
6
Formen von Identitätsdiebstahl
Während die meisten Menschen bei Identitäts­
diebstahl an gestohlene Kreditkarten und
Bankdaten denken, gibt es verschiedenste Formen
von Identitätsdiebstahl, die andere wichtige
Bereiche Ihres Lebens betreffen, z. B. Ihre Finanzen,
Ihr Ansehen und die Kreditwürdigkeit Ihres Kindes.
Im Folgenden werden die verschiedenen Formen
von Identitätsdiebstahl beschrieben, damit Sie
besser verstehen, wie Sie sich und Ihre Familie
davor schützen können.
Finanziell motivierter Identitätsdiebstahl
Beim finanziell motivierten Identitätsdiebstahl versuchen die Diebe, mit den
gestohlenen persönlichen Informationen auf Ihr Geld oder Ihren Kreditrahmen
zuzugreifen. Dies ist die häufigste Form von Identitätsdiebstahl, da diese Form
sehr lukrativ und oft nur schwer nachzuverfolgen ist. Folgende Probleme können
durch finanziell motivierten Identitätsdiebstahl entstehen:
•
Unberechtigte Belastungen Ihrer Kreditkarte – Diebe, die Ihre Kreditkarte
stehlen oder Ihre Kontoauszüge einsehen, um an Ihre Daten zu gelangen,
können praktisch Ihr Kreditkartenkonto übernehmen und belasten. Kriminelle
können auch Zugriff auf Ihr Konto erlangen, indem sie neue Kreditkarten
abfangen, die Sie per Post erhalten, oder mit Ihren persönlichen Informationen
eine neue Karte beantragen. Wenn die Diebe die Belastungen Ihres Kontos nicht
ausgleichen, kann dies negative Auswirkungen auf Ihre Kreditwürdigkeit haben –
besonders, wenn es eine Weile dauert, bis Sie den Diebstahl Ihrer Daten bemerken.
•
Schlechte Kreditwürdigkeit – Wenn Diebe mit Ihren persönlichen Informationen
einen Kredit aufnehmen oder Waren und Dienstleistungen erwerben, ohne die
Rechnungen zu bezahlen, kann dies Ihre Kreditwürdigkeit beeinträchtigen.
8
Krimineller Identitätsdiebstahl und kriminelle Personifikation
Krimineller Identitätsdiebstahl (oder kriminelle Personifikation) liegt vor, wenn
ein Dieb die Identität seines Opfers annimmt und sich als sein Opfer ausgibt.
Diebe können bei Ermittlungen oder einer Verhaftung Ihre Führerscheinnummer,
Ihr Geburtsdatum oder Ihre Personalausweisnummer angeben. Alternativ können
die Betrüger einen gefälschten Ausweis vorlegen, der Ihre Daten enthält.
Folgende Gefahren drohen durch kriminellen Identitätsdiebstahl:
•
Strafregister – Wenn ein Identitätsdieb ein Verbrechen begeht und gegenüber
den Strafverfolgungsbehörden Ihren Namen angibt, müssen Sie mit Einträgen
ins Strafregister oder Haftanträgen gegen Sie rechnen. Es kann sogar dazu
führen, dass Sie verhaftet werden.
•
Verkehrsdelikte oder Haftbefehle – Wenn ein Dieb Ihren Führerschein
stiehlt und Verkehrsdelikte begeht, kann er gegenüber der Polizei Ihre
Dokumente vorlegen. Wenn sie die Strafzettel nicht bezahlen oder nicht vor
dem Verkehrsgericht erscheinen, müssen Sie mit saftigen Strafen und sogar
mit einem Haftbefehl rechnen.
9
Identitätsdiebstahl bei Kindern
Es gibt einen wachsenden Trend unter Identitätsdieben, die Identität von Kindern
und sogar Säuglingen zu stehlen, da die Datensätze von Kindern ohne offizielle
Einträge sind und es meist Jahre dauert, bis der Diebstahl entdeckt wird. In vielen
Fällen stellen die Opfer den Identitätsdiebstahl zum ersten Mal fest, wenn sie
erstmals einen Vertrag wie einen Mobiltelefonvertrag abschließen möchten und
dazu die Kreditwürdigkeit überprüft wird.
Folgende Gefahren drohen durch Identitätsdiebstahl bei Kindern:
•
Geschädigte Kreditwürdigkeit – Wenn viele Jahre vergehen, bis der
Identitätsdiebstahl festgestellt wird, kann es sehr schwer werden,
die Kreditwürdigkeit wiederherzustellen.
•
Haftung für Einkommenssteuer – Wenn der Dieb mit der gestohlenen
Identität eines Kindes einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgeht,
kann das Kind für die angefallene Einkommenssteuer haftbar gemacht werden.
FAKT:
Das Identitätsdiebstahl-Ressourcencenter
(Identity Theft Resource Center) meldet,
dass mehr als die Hälfte (54 %) dieser
Verbrechen gegen Kinder begangen
werden, die zum Zeitpunkt
des Verbrechens weniger
als sechs Jahre alt waren.9
9
Microsite zum Thema Identitätsdiebstahl der US-amerikanische Bundeshandelskommission FTC
10
Wie gehen die Diebe vor?
Identitätsdiebstahl ist ein wachsendes Problem.
Daher sollten Sie wissen, wie Diebe Ihre
Identität stehlen können. Leider arbeiten sie
mit zahlreichen Tricks – von altmodischen
Methoden wie dem Diebstahl Ihrer Geldbörse
und Durchsuchen Ihres Mülls bis zu High-TechMethoden wie Datenkompromittierungen und
betrügerischen E-Mails.
Im Folgenden erläutern wir einige der häufigsten
Methoden, mit denen Betrüger Ihre vertraulichen
Informationen stehlen, damit Sie Vorsichts­
maßnahmen treffen können.
Online
•
Phishing – Bei Phishing-Betrug handelt es sich um Spam-E-Mails von Internet­
kriminellen, die von einer legitimen Person oder Organisation zu stammen
scheinen und es darauf abgesehen haben, Ihnen persönliche Informationen
zu entlocken. Internetkriminelle senden beispielsweise eine E-Mail, die
von einer Bank zu stammen scheint und in der Sie aufgefordert werden, Ihre
Kontodaten zu „bestätigen“. Dazu sollen Sie auf einen Link klicken, über den Sie
auf eine gefälschte Webseite geleitet werden. Dort sollen Sie Ihren BankkontoBenutzernamen und das zugehörige Kennwort eingeben. Phishing ist eine der
häufigsten Formen von Internetkriminalität. Die Diebe aktualisieren und ändern
ständig ihre betrügerischen E-Mails, um Sie zu täuschen.
•
Pharming – Bei einem Pharming-Angriff installiert ein Hacker schädlichen Code
auf Ihrem persönlichen Computer, der Sie ohne Ihr Wissen an gefälschte Webseiten
weiterleitet. Sie werden zum Beispiel an eine betrügerische Shopping-Webseite
weitergeleitet, auf der Sie Ihre Bezahlinformationen eingeben sollen.
•
Spim – Bei Spim handelt es sich um Spam, der über Instant Messaging (IM)
gesendet wird. Die IMs können Spyware, Keylogger, Viren und Links zu PhishingWebseiten enthalten.
•
Spyware – Das ist Software, die von Hackern heimlich auf Ihrem Computer
installiert wird und entweder persönliche Informationen sammelt, Sie an
gefälschte Webseiten weiterleitet, Ihre Einstellungen ändert oder in anderer Weise
die Kontrolle über Ihren Computer übernimmt.
12
•
Keylogger – Bei einem Keylogger handelt es sich um eine Spyware-Form,
die Ihre Tastatureingaben aufzeichnet. Die von Ihnen eingegebenen Informationen
werden in einer Datei gespeichert, auf die die Hacker zugreifen können.
Wenn Sie im Web surfen oder Bank- und eCommerce-Webseiten besuchen,
kann ein Keylogger Ihre Konto- und Kennwortinformationen aufzeichnen.
Diese können anschließend vom Hacker missbraucht werden, um auf Ihre
Kreditkarten- oder Bankkonten zuzugreifen oder Ihre Identität zu stehlen.
•
Trojaner – Ein Trojaner ist ein scheinbar harmloses, aber in Wirklichkeit böswilliges
Programm. Wenn Sie unabsichtlich einen Trojaner aus dem Internet herunterladen,
kann es Hackern von einem beliebigen Ort aus Zugriff auf Ihren Computer
erlauben. Damit haben diese die Möglichkeit, auf die Dateien auf Ihrem Computer
zuzugreifen und sogar Ihre Bildschirmaktivitäten zu überwachen.
•
Social-Networking-Webseiten – Social-Networking-Webseiten sind rasant
in ihrer Beliebtheit gestiegen. Dabei wird leicht vergessen, dass die geposteten
Informationen nicht nur für den eigenen Freundeskreis, sondern auch für
Außenstehende abrufbar sind. Aus Details wie dem Namen, Geburtsdatum,
Kontaktdaten und dem Arbeitgeber können Betrüger die für den Identitäts­
diebstahl nötigen Informationen zusammentragen.
•
Wardriving – Diebe setzen zum Stehlen persönlicher Informationen auch
eine Technik namens Wardriving ein. Dabei fahren sie die Gegend ab und
suchen nach ungeschützten WLAN-Netzwerken. Wenn Ihr Heimnetz ungesichert
ist, können die Hacker auf die Daten aller am WLAN-Router angeschlossenen
Computer zugreifen sowie die Daten erfassen, die Sie auf Online-Bankingund Kreditkarten-Webseiten eingeben.
10
Microsite zum Thema Identitätsdiebstahl der US-amerikanische Bundeshandelskommission FTC
FAKT:
Der Diebstahl persönlicher Informationen
mithilfe von Internet Scam-E-Mails
erlebt ein bisher nicht
gekanntes Hoch.10
13
Offline
•
Müll/Abfall – In Städten durchwühlen Kriminelle Abfall auf der Suche nach
Finanzdokumenten und Unterlagen, die vertrauliche Informationen enthalten.
Die Diebe können mit den Unterlagen, die sie beim Wühlen im Abfall gefunden
haben, Ihre Adresse ändern und Kontoauszüge umleiten, damit Sie den
Identitätsdiebstahl nicht bemerken.
•
Diebstahl von Geldbörsen und Scheckbüchern – Der Diebstahl von
Geldbörsen und Scheckbüchern ist eine der ältesten Methoden überhaupt,
was daran liegt, dass sie so erfolgreich ist. Viele Menschen haben nicht
nur ständig ihren Führerschein bei sich, sondern auch den Personalausweis,
Kreditkarten und EC- bzw. Bankkarten. Damit liefern sie Dieben alle
Informationen, die diese zum Vortäuschen einer Identität benötigen.
•
Diebstahl von Informationen aus Wohnungen und Häusern – Wir neigen dazu,
Rechnungen und vertrauliche Dokumente zu Hause offen herumliegen zu lassen.
Dabei wird häufig vergessen, dass Familienmitglieder, Besucher, Haushaltshilfen
und Handwerker dadurch ungehinderten Zugang zu diesen Informationen haben.
FAKT:
•
In 42 Prozent aller Fälle von Identitäts­
diebstahl berichteten die Opfer, dass der
Betrüger ein Freund, Familienmitglied,
ehemaliger Lebensgefährte
oder eine Person aus dem
näheren Umfeld wie
z. B. ein Kollege war.11
Adressenbetrug – Kriminelle können auch mit Leichtigkeit Ihre Adresse
ändern, Ihre Post an eine andere Adresse umleiten und auf diese Weise Ihre
vertraulichen Informationen stehlen sowie die Kontrolle über Ihre Bank- oder
Kreditkartenkonten erlangen.
•
Schulterblick – Kriminelle können sich Ihre PIN-Nummer oder ein Kennwort
verschaffen, indem sie einfach über Ihre Schulter schauen, während Sie einen
Geldautomaten oder Computer benutzen. Wenn Sie die Kreditkartennummer oder
persönliche Informationen an einen legalen Anbieter per Telefon weitergeben,
kann er einfach dem Gespräch zuhören. In jedem Fall hat er nun genügend Daten
in der Hand, um ernsthaften Schaden anzurichten.
11
Microsite zum Thema Identitätsdiebstahl der US-amerikanische Bundeshandelskommission FTC
14
Andere Methoden
•
Vishing/SMiShing – Vishing und SMiShing funktionieren genau so wie
Phishing. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass der Betrug beim Vishing
per Telefon und beim SMiShing über SMS-Nachrichten erfolgt. In beiden Fällen
kommen häufig auch E-Mails zum Einsatz.
Bei Vishing-Betrug erhalten Sie einen Anruf, der angeblich von Ihrer Bank
kommt und in dem Sie über verdächtige Kontobewegungen informiert werden.
Anschließend sollen Sie Kontodetails per Telefon „abgleichen“.
Bei SMiShing-Betrug erhalten Sie einen Link zu einer böswilligen Webseite oder
eine Telefonnummer, bei der ein automatisiertes Sprachausgabesystem gestartet
wird, das Ihre persönlichen Daten abfragt. In diesem Fall besitzt der Betrug eine
Vishing-Komponente.
•
Skimming – Wenn Sie Ihre Geldkarte in ein manipuliertes Gerät einstecken
oder die Kreditkarte durch einen manipulierten Kartenleser ziehen, können
Sie auf diese Weise einem Betrug zum Opfer fallen, der auch als Skimming
bezeichnet wird. Beim Skimming erhalten die Hacker auf illegale Weise Zugriff
auf die Informationen, die im Magnetstreifen auf der Rückseite Ihrer Kredit- oder
Geldkarte gespeichert sind. Mit diesen Informationen können sie anschließend
auf Ihre Konten zugreifen oder gefälschte Kreditkarten erstellen, die Ihren
Namen und Ihre Daten enthalten.
•
Datenkompromittierung bei Unternehmen – Unternehmen wie Anbieter
von Gesundheitsleistungen, Versicherungsunternehmen oder Online-Händler
speichern große Mengen vertraulicher Kundeninformationen. Wenn Unbefugte
auf diese Daten zugreifen, kann der persönliche und finanzielle Hintergrund
ihrer Kunden kompromittiert werden.
12
http://www.spamlaws.com/identity-theft-skimming
FAKT:
Durch die Manipulation von Geld­
automaten entsteht Verbrauchern und
Unternehmen in den USA jedes Jahr ein
Schaden in Höhe
von mehr als
8,5 Milliarden
US-Dollar.12
15
Welche Auswirkungen hat
Identitätsdiebstahl für Sie?
Anders als der Diebstahl einer Taschenuhr oder
Stereoanlage kann Identitätsdiebstahl gravierende
Konsequenzen nach sich ziehen, die mit großem
zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden
sind und auch in emotionaler Hinsicht ihre
Spuren hinterlassen. Im Folgenden zeigen wir
auf, wie Identitätsdiebstahl Ihr Leben und Ihre
Zukunft beeinflussen kann.
Finanzieller Verlust
Der offensichtlichste Verlust ist selbstverständlich der finanzielle.
Wenn Kriminelle Zugang zu Ihren Bankkonten, Ersparnissen oder
Investmentkonten haben, können sie Ihre Konten leer räumen.
Geschädigte Kreditwürdigkeit
Wenn Kriminelle bei der Erstellung betrügerischer Konten Rechnungsadressen
angeben, die nicht mit Ihrer Adresse übereinstimmen, können sie ohne Ihr Wissen
Geld abheben. Wenn diese Abbuchungen nicht ausgeglichen werden, tauchen die
gefälschten Konten in Ihrem Kreditwürdigkeitseintrag auf. Vielleicht bemerken
Sie noch nicht einmal, dass Ihre Kreditwürdigkeit geschädigt wurde, bis Ihnen die
geplante Finanzierung eines Autos oder einer Hypothek verweigert wird.
Eine geschädigte Kreditwürdigkeit ist vor allem dann gefährlich, wenn sie bei
Kindern auftritt, deren Identität gestohlen wurde. In solchen Fällen kann es Jahre
dauern, bis die Opfer zum ersten Mal ihre Bonität nachweisen müssen und feststellen,
dass ihre Kreditwürdigkeit ruiniert ist.
Verlust von rechtlichen Ansprüchen
Identitätsdiebe sind häufig an Informationen interessiert, die über Bankkonto­
nummern hinausgehen, z. B. Geburtsdatum, Adresse und Personalausweisnummer.
Mit diesen Details können sie in Ihrem Namen einen Führerschein beantragen,
Leistungen beziehen und sogar Anstellungen erschleichen.
17
Strafregister
Auch wenn es weit hergeholt scheint: Wenn Kriminelle Ihre Identität stehlen und
damit Verbrechen begehen, können Sie dafür belangt werden. Wenn die Betrüger
an offizielle Ausweispapiere mit Ihren Daten gelangen und anschließend wegen
eines Vergehens verhaftet werden, werden Sie dafür angeklagt. Selbst wenn
die Kriminellen gegen die Auflagen verstoßen oder nicht vor Gericht erscheinen,
drohen ihnen keine Gefahr, weil die Behörden sich an Sie wenden werden.
Das Schlimmste: Sie erfahren erst von den zur Last gelegten Vergehen, wenn Sie
bei einer Polizeikontrolle verhaftet werden oder eine Anstellung nicht bekommen,
weil Ihr Führungszeugnis negative Einträge enthält.
FAKT:
Aufwand für die Behebung des entstandenen Schadens
In vielen Fällen dauert es lange, bis Sie vom Identitätsdiebstahl erfahren. In dieser
Zeit kann beträchtlicher Schaden entstehen. Bevor Sie sich versehen, können Sie
mehrfach wegen Betrugs angeklagt sein, Negativeinträge bei der Kreditauskunft
haben und sich anderen Schwierigkeiten gegenübersehen, deren Behebung
erheblichen zeitlichen und finanziellen Aufwand bedeutet. Am Ende verbringen
Sie unzählige Stunden damit, bei Unternehmen und Behörden Ihren Namen
reinzuwaschen. Vielleicht müssen Sie sogar auf Unterstützung durch einen
Dienstleister für die Wiederherstellung der Kreditwürdigkeit zurückgreifen.
Doch selbst dann kann es Jahre dauern, bis Sie den Schaden für Ihr Ansehen
endgültig behoben haben.
Für 70 Prozent der Opfer war es
schwierig oder unmöglich, negative
Einträge wieder löschen zu lassen.13
13
http://www.spamlaws.com/id-theft-statistics.html
18
Wie können Sie sich schützen?
Allgemeine Empfehlungen
•
Problembewusstsein und Aufklärung – Kenntnisse über die Tricks und Betrugs­
methoden, mit denen es Diebe auf Ihre persönlichen Informationen abgesehen
haben, können erheblich dabei helfen, Identitätsdiebstahl zu verhindern.
Achten Sie peinlich genau darauf, wem Sie Ihre persönlichen Daten anvertrauen.
Halten Sie sich über die neuesten Betrugsmethoden auf dem Laufenden.
•
Gesunder Menschenverstand – Halten Sie private Daten unter Verschluss.
Wenn eine Person, Webseite oder E-Mail Ihre persönlichen Informationen
anfordert, fragen Sie sich selbst, ob diese Informationen wirklich benötigt und
üblicherweise abgefragt werden. Der gesunde Menschenverstand lässt Sie
erkennen, dass Ihre Bank Sie niemals in einer E-Mail um die Bestätigung der
Kontonummer, des Benutzernamens und Kennworts bitten oder Informationen
wie die Personalausweisnummer verlangen würde.
•
Achten Sie auf Ihre Umgebung – Behalten Sie Ihre Umgebung im Auge.
Achten Sie auf umstehende Personen, wenn Sie Einkäufe am Telefon
tätigen, Ihre PIN am Bankautomaten eingeben, beim Online-Shopping Ihre
Kreditkartendaten eingeben oder persönliche Informationen per SMS verschicken.
Versenden Sie Ihre Kreditkarten- oder Kontodaten niemals per E-Mail.
20
Online
•
Online-Schutz – Wenn Sie sich im Internet bewegen, sollten Sie eine
umfassende Sicherheits-Suite wie McAfee® Total Protection™ einsetzen, die nicht
nur vor Viren, Spyware und anderen aktuellen Bedrohungen schützt, sondern
auch eine sichere Suchtechnologie bietet, mit der Sie vor gefälschten Webseiten
bewahrt werden, die es auf Ihre persönlichen Informationen abgesehen haben.
Schützen Sie Ihre Daten zusätzlich mit einer Firewall, die unerlaubten Zugriff auf
Ihren Computer oder das Netzwerk verhindert.
•
Verwendung starker Kennwörter – Kennwörter sollten mindestens 10 Zeichen
lang sein und aus einer Kombination aus Zahlen, Nummern und Sonderzeichen
bestehen. Außerdem sollten Sie Ihre Kennwörter regelmäßig ändern, um Dieben
das Erraten und Missbrauchen dieser Daten zu erschweren. Teilen Sie Ihre
Kennwörter niemandem mit – auch nicht Freunden oder Verwandten.
•
Sicheres Surfen bei öffentlichen Hotspots – Wenn Sie einen öffentlich
zugänglichen Computer nutzen oder über einen öffentlichen Hotspot bzw.
eine ungesicherte WLAN-Verbindung auf das Internet zugreifen, melden Sie
sich nicht auf Online-Banking- oder Kreditkarten-Webseiten an. Greifen Sie
nach Möglichkeit von Zuhause über ein sicheres Netzwerk auf das Internet zu.
•
Absicherung Ihres WLAN-Netzwerks – Verhindern Sie Wardriving, indem
Sie in Ihrem Router die Firewall aktivieren und das Administratorkennwort
ändern. Um die Einrichtung und Konfiguration zu erleichtern, werden
die meisten Router mit Standardbenutzernamen und Standardkennwort
ausgeliefert. Diese Grundeinstellungen sind jedoch meist auch Hackern bekannt.
Sie können zudem die Standardidentifizierung Ihres Routers ändern, mit der er
sich bei anderen Geräten in unmittelbarem Umkreis meldet, und lediglich Zugriff
von anderen Computern oder Geräten zulassen, die Sie zuvor festgelegt haben.
Informationen über die Schritte zur Änderung der Standardeinstellungen finden
Sie im Benutzerhandbuch Ihres Routers.
21
Offline
•
Zeitnahe Prüfung Ihrer Kontoauszüge – Überprüfen Sie Ihre Kreditkartenund Kontoauszüge jeden Monat, um sicherzugehen, dass keine betrügerischen
Abbuchungen getätigt und alle Transaktionen von Ihnen autorisiert wurden.
•
Vernichtung von Dokumenten – Damit Diebe keine persönlichen Informationen
in Ihrem Müll finden, sollten Sie wichtige Dokumente wie Kontoauszüge,
Kreditkartenangebote und abgelaufene Ausweisdokumente schreddern.
•
Sicherung Ihrer Dokumente – Bewahren Sie persönliche Dokumente in
verschließbaren Fächern, Schränken oder Safes zu Hause auf, und lagern
Sie wertvolle Finanzdokumente wie Aktienzertifikate bei Ihrer Bank.
•
Überwachung Ihrer Kontenbewegungen – Da es lange dauern kann,
bis Sie bemerken, dass Sie Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sind,
sollten Sie Ihre Kontenbewegungen überwachen, um bislang unbekannte Konten
oder betrügerische Transaktionen aufzuspüren. Es gibt zahlreiche Webseiten,
die Ihren Kreditstatus kostenfrei anzeigen, sowie Bezahldienste, mit denen Sie
Ihre Kreditwürdigkeit überwachen können.
•
Nutzung eines Schutzdienstes – Identitätsschutzdienste helfen beim Schutz
Ihrer Identität, indem sie Ihre Kreditwürdigkeit überwachen sowie proaktiven
Schutz bieten, z. B. durch Sendung von Benachrichtigungen, wenn unter
Ihrem Namen neue Konten eröffnet werden. Diese Dienste werden meist
für einen monatlichen Beitrag angeboten, der freien Zugang zu Ihren
Kontoauszügen einschließt.
22
Was ist im Fall eines Identitätsdiebstahls zu tun?
Wenn Sie feststellen, dass Sie Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sind, müssen Sie
umgehend handeln.
1. Benachrichtigen Sie Kreditauskunfteien, und geben
Sie eine Betrugswarnung aus.
Rufen Sie die Betrugsabteilung der Kreditauskunftei an,
und informieren Sie sie über die Situation. Dort können
Betrugswarnungen für Ihr Konto eingerichtet werden,
damit Kreditgeber Ihre Erlaubnis einholen müssen,
bevor sie Ihren Kreditrahmen erweitern dürfen.
2. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Wenn Sie wissen, dass Sie Opfer eines Identitätsdiebstahls
geworden sind, erstatten Sie Anzeige bei der nächsten
Polizeidienststelle, wo eine Liste betrügerischer Konten
geführt wird. Behalten Sie eine Kopie der Anzeige, damit
Sie Kreditgebern und anderen Betroffenen die Nummer des
mit dem Fall betreuten Beamten geben können, wenn Sie
aufgefordert werden, den Identitätsdiebstahl zu bestätigen.
3. Kontaktieren Sie Finanzinstitute und Unternehmen,
bei denen Sie Konten oder Kundenkarten mit
Bezahlfunktion haben, die betroffen sein können.
Rufen Sie Ihre Bank und Ihre Kreditgeber an, um sie über die
Situation zu informieren und betrügerische Abbuchungen
oder Überweisungen zu melden. Reichen Sie diese Angaben
anschließend noch einmal in schriftlicher Form ein. Überprüfen
Sie, ob die Transaktionen rückgängig gemacht wurden,
und lösen Sie – falls nötig – das Konto auf. Behalten Sie
Kopien, dokumentieren Sie Gespräche, und bewahren Sie
Aufzeichnungen im Zusammenhang mit dem Diebstahl auf.
4. Richten Sie eine Kreditsperre ein.
Sie können verhindern, dass Diebe in Ihrem Namen
neue Konten eröffnen, indem Sie Ihren Eintrag bei der
Kreditauskunftei in Ihrem Land sperren lassen. Wenn ein
Dieb versucht, ein neues Konto zu eröffnen, wird ihm kein
Kredit eingeräumt, weil der potenzielle Kreditgeber oder
Finanzdienstanbieter Ihren Status nicht abfragen kann.
(Bitte beachten Sie, dass das Sperren Ihres Eintrags nicht
in jedem Land möglich ist.)
5. Suchen Sie juristischen Beistand, oder wenden Sie
sich an Fachleute für Identitätswiederherstellung.
Wenn Sie sich vom entstandenen Schaden überfordert fühlen,
kann es sinnvoll sein, juristischen Beistand zu suchen, um beim
Umgang mit Inkassounternehmen, Kreditauskunfteien und
Kreditgebern Unterstützung zu erhalten. Außerdem können
Fachleute für Identitäts­wiederherstellung Hilfe bei der Lösung
des Problems bieten. Beispielsweise können Sie sich an die
McAfee Cybercrime Response Unit (McAfee-Reaktionsteam für
Computerkriminalität) wenden. Hier erhalten Sie kostenlosen
Rat, was im Fall eines Identitäts­diebstahls zu tun ist.
23
Zusätzliche Informationen
Hier finden Sie einige Webseiten, die Ihnen Hintergrundwissen zu Identitätsdiebstahl und Betrug sowie
dem Schutz davor vermitteln können.
Informationen zu Identitätsdiebstahl
Meldestellen für Phishing
McAfee Cybercrime Response Unit
(McAfee-Reaktionsteam für Computerkriminalität)
http://www.mcafee.com/cru
Anti-Phishing Working Group
(Anti-Phishing-Arbeitsgruppe)
[email protected]
Identity Theft Resource Center
(Informationszentrum zu Identitätsdiebstahl)
http://www.idtheftcenter.org/
Fraudwatch International
[email protected]
Federal Trade Commission
(US-amerikanische Bundeshandelskommission, FTC)
http://www.ftc.gov/idtheft
PhishTrackers.com
http://www.phishtrackers.com
Identity Theft Assistance Center
(Hilfezentrum zu Identitätsdiebstahl)
http://www.identitytheftassistance.org
Verbraucherschutzorganisation Privacy Right Clearinghouse
http://www.privacyrights.org/identity.htm
24
Weitere Informationen und Tipps zu Computer- und Internet­
sicherheit finden Sie im McAfee Security Advice Center unter
http://home.mcafee.com/AdviceCenter/Default.aspx.
Informationen zu McAfee
McAfee (NYSE: MFE) ist der weltweit größte dedizierte
Spezialist für IT-Sicherheit. Das Unternehmen mit Hauptsitz
im kalifornischen Santa Clara hat sich der Beantwortung
anspruchsvollster Sicherheitsherausforderungen verschrieben.
Seinen Kunden liefert McAfee präventive, praxiserprobte
Lösungen und Dienstleistungen, die Computer und ITKNetze auf der ganzen Welt vor Angriffen schützen und
es den Anwendern ermöglichen, gefahrlos Verbindung
mit dem Internet aufzunehmen und sich im World Wide
Web zu bewegen. Unterstützt von einer preisgekrönten
Forschungsabteilung, entwickelt McAfee innovative Produkte,
die Privatnutzern, Firmen und Behörden helfen, ihre Daten
zu schützen, einschlägige Gesetze einzuhalten, Störungen
zu verhindern, Schwachstellen zu ermitteln und die Sicherheit
ihrer Systeme laufend zu überwachen und zu verbessern.
Weitere Informationen über McAfee finden Sie unter:
http://www.mcafee.com/de
McAfee GmbH Ohmstr. 1 85716 Unterschleißheim Deutschland +49 (0)89 37 07-0 www.mcafee.com/de
Die hier enthaltenen Informationen werden McAfee-Kunden ausschließlich für Fort- und Weiterbildungs­
zwecke bereitgestellt. Die hier enthaltenen Informationen können sich jederzeit ohne vorherige
Ankündigung ändern und werden wie besehen zur Verfügung gestellt, ohne Garantie oder Gewährleistung
auf die Richtigkeit oder Anwendbarkeit der Informationen zu einem bestimmten Zweck oder für eine
bestimmte Situation.
McAfee, das McAfee-Logo und McAfee Total Protection sind eingetragene Marken oder Marken von
McAfee, Inc. oder seinen Tochterunternehmen in den USA und/oder anderen Ländern. Alle anderen
Namen und Marken sind Eigentum der jeweiligen Besitzer. Die hier genannten Produktdaten,
-spezifikationen und -beschreibungen werden nur zu Informationszwecken und ohne ausdrückliche
oder stillschweigende Gewähr zur Verfügung gestellt und können jederzeit ohne vorherige
Ankündigung geändert werden. Copyright © 2010 McAfee, Inc.
6665gde_Identity-theft_0410