„Nichtsprechende Menschen reden mit!“

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„Nichtsprechende Menschen reden mit!“
Bischöfliche Stiftung
Haus Hall
Qualitätsmanagement-Handbuch
Bereich Stiftung
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Konzept Unterstützte Kommunikation
Den Menschen zum Reden zu bringen,
heißt, ihm die Freiheit zu geben.
(in Anlehnung an Karl Jaspers)
„Nichtsprechende Menschen reden mit!“
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Konzept Unterstützte Kommunikation
Inhaltsverzeichnis
Seite
1.
Unterstützte Kommunikation – Grundaussagen
2
2.
Rahmenbedingungen
3
2.1
Grundlagenwissen und Qualifizierung
3
2.2
Zeit
3
2.3
Medien und Hilfsmittel
3
2.4
Kooperation und Vernetzung
3
2.5
Verantwortlichkeit und Verbindlichkeit
3
2.6.
Information
4
3.
Organisation
4
3.1
UK Netzwerk
4
3.2
UK Fachkräfte
4
3.3
UK Multiplikatoren in Werkstätten
4
3.4
UK Beauftragte im Bereich Wohnen
5
3.5
UK Beauftragte im Bereich IEIuILIeI
5
3.6
Einrichtungsübergreifende Arbeitskreise
5
4.
Umsetzungsstandards
5
4.1.
Diagnostik
5
4.2.
UKpedia
5
4.2.1. Symbolsammlung Picto-Selector
4.2.2. Gebärden der DGS (Kestner)
4.2.3.. Ich-Buch
4.3.
Farben, Düfte, Haptik
6
4.4.
Gebärden des Monats
6
4.5.
Leichte Sprache
6
4.6.
Speiseplan / Liturgieplan
6
4.7.
Beschilderung Räume und Aufzüge
6
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Konzept Unterstützte Kommunikation
1. Unterstützte Kommunikation – Grundaussagen
Kommunikation bedeutet Teilhabe am Leben. Es ist das Grundbedürfnis eines jeden Menschen als
Person wahrgenommen zu werden, mit anderen Menschen in Beziehung zu treten, sich
auszutauschen und sich mit seinen Wünschen und Ideen ins Alltagsleben einzubringen. Daraus
erschließt sich ein Grundrecht für jeden Menschen auf Kommunikation. Menschen kommunizieren in
der Regel und zu einem großen Teil mit der Hilfe der Lautsprache. Sprachlich eingeschränkte
Personen sind deshalb gefährdet, in soziale Isolation zu geraten oder in ihren eigenen
Willensäußerungen übergangen zu werden.
Der Begriff Unterstützte Kommunikation (UK) ist die deutsche Bezeichnung des internationalen
Fachterminus AAC (Augmentative and Alternative Communication). Das Konzept der UK beinhaltet
alle pädagogischen, therapeutischen und technischen Hilfsmittel, die Menschen ohne oder mit
erheblich eingeschränkter Lautsprache zur Verständigung angeboten werden. Durch UK lässt sich
auch die Entwicklung der Lautsprache zusätzlich anregen und fördern oder bereits vorhandene
Ausdrucksmöglichkeiten werden erweitert (vgl. Jens Boenisch: Verhindert UK Lautsprache?,
Unterstützte Kommunikation 2/08).
Der zentrale heilpädagogische Auftrag der Unterstützten Kommunikation besteht darin, dass
entwicklungsförderliche Interaktionen und Kommunikationssituationen geschaffen werden, damit der
unterstützt kommunizierenden Person neue kommunikative Handlungsmöglichkeiten eröffnet und
Entwicklungsprozesse angeregt werden können. (vgl. Lage, D. UK und ihre theoretischen
Bezugssysteme, S. 49 in Boenisch, J., Otto K. (Hrsg.) , Leben im Dialog, Karlsruhe 2005 ).
Entwicklungspsychologisch beeinflussen sich Sprache und Denken gegenseitig. Hierbei kommt der
Sprache eine Doppelfunktion zu: Sie bietet einerseits ein System von Symbolen zur Erfassung der
Wirklichkeit, gleichzeitig vervielfacht Sprache das Denkpotential in Umfang und Geschwindigkeit. Ein
solches äußeres oder inneres Symbolsystem scheint für das Denken von großer Notwendigkeit zu
sein. Dieses Symbolsystem muss aber nicht (Laut)Sprache sein, sondern kann eine alternative
Kommunikationsform umfassen.
Bei den Formen Unterstützter Kommunikation unterscheidet man zwischen
•
körpereigenen Kommunikationsformen (wie z.B.: Augenbewegung, Laute, Gestik, Mimik
und Gebärden) und den
•
externen Kommunikationshilfen, die unterteilt sind in nichtelektronische
Kommunikationshilfen (Gegenstände, Fotos, Bildsymbole, Kommunikationsbücher, etc.)
und elektronische Hilfsmittel (elektronisches Spielzeug, einfache Tasten mit
Sprachausgabe, symbolorientierte Geräte, schriftzeichenorientierte Geräte).
Durch den Einsatz Unterstützter Kommunikation eröffnen sich neue und andere Möglichkeiten
 sich mitzuteilen und auszutauschen,
 sich als Person einzubringen,
 den Alltag aktiv und selbstbestimmt zu gestalten.
Diese Stärkung eigener Möglichkeiten vergrößert die Möglichkeiten zu Kommunikation und
wechselseitigem Verständnis und verringert die Risiken für Missverständnisse und Frustrationen im
Lebensalltag der Beteiligten.
Auf Basis dieser Grundannahmen wurde das Konzept UK für die Stiftung Haus Hall entwickelt, das in
allen Bereichen der Stiftung Haus Hall verbindlich umgesetzt wird.
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2. Rahmenbedingungen
2.1.
Grundlagenwissen und Qualifizierung
Voraussetzung für die Umsetzung eines einheitlichen Konzepts zur Unterstützen Kommunikation in
allen Bereichen ist eine gemeinsame Vorstellung von gelingender Kommunikation. Dafür ist es
unumgänglich, dass Grundlagenwissen zum Thema Kommunikation und Unterstützte Kommunikation
1
bei allen Mitarbeitern vorhanden ist.
In Fortbildungen und internen Qualifizierungen wird das notwendige Wissen vermittelt und ein
gemeinsames Verständnis erarbeitet. Zertifikatskurse nach ISAAC-Standard (ISAAC = International
Society for Alternative and Augmentative Communication) führen zu einer Verständigung darüber,
was unter Unterstützter Kommunikation und – allgemeiner – unter (gelingender) Kommunikation
verstanden wird.
2.2.
Zeit
Ein wichtiger Faktor in der Arbeit mit Unterstützter Kommunikation ist die Zeit. Ein Mensch mit Bedarf
an Unterstützter Kommunikation benötigt in der Regel ein Vielfaches an Zeit, um sich zu äußern. Will
der einzelne Mitarbeiter ihn verstehen, bedarf es nicht nur der oftmals zeitaufwändigen Vorbereitung
der Kommunikationssituation (Medien erstellen, … s. o.), sondern auch die Kommunikation an sich
dauert erheblich länger als unter „normalen“ Umständen. Man stelle sich z. B. eine stark
körperbehinderte Person vor, die mittels Ja-Nein Gesten entscheidet, was sie zum Frühstück essen
möchte. Zeitdruck und Hektik verstärken in solchen Situationen die Schwierigkeiten des unterstützt
Sprechenden.
2.3.
Medien und Hilfsmittel
Unterstützte Kommunikation verlangt häufig den Einsatz von Technik, Medien und Materialien. Gelingt
die Kommunikation nicht mit körpereigenen Möglichkeiten (Gesten, Mimik, Gebärden), so werden
externe Hilfen notwendig. Diese reichen von der Verständigung mit Hilfe von Gegenständen, Fotos
und Symbolbildern bis hin zur Nutzung komplizierter Computer mit Sprachausgabe. Die Versorgung
der einzelnen Person mit einer ihren Fähigkeiten entsprechenden Kommunikationshilfe und die dazu
gehörende Kommunikationsförderung sind vom jeweiligen Versicherungsträger, in der Regel durch die
Krankenkassen, zu übernehmen.
Langfristig wird ein Fundus an Geräten angelegt, mit dessen Hilfe unkompliziert und direkt eine
passende Hilfsmittelversorgung erprobt und abgeklärt werden kann.
Im Intranet der Stiftung ist die sog. UKpedia angelegt worden; mit ihr können die Mitarbeiter auf einen
ständig wachsenden Bestand
an Symbolen und Gebärden zugreifen. Grundlage für diese
Sammlungen sind die Symbole des Picto-Selector-Programms bzw. die Deutsche Gebärdensprache
(DGS), weitestgehend in der Ausarbeitung von Karin Kestner. Ebenfalls sind in der UKpedia weitere
Medien und Materialien zur UK abgelegt.
Alle Gruppen und Arbeitsbereiche sind mit Netzwerk-Computern, Druckern und Laminiergeräten
ausgestattet worden oder nutzen zentrale Farbdrucker und Geräte.
2.4.
Kooperation und Vernetzung
Einheitlichkeit und Verbindlichkeit im Hinblick auf UK werden dadurch sichergestellt, dass in den
Bereichen benannte Mitarbeiter (Fachkräfte UK) im „UK-Netzwerk“ der Stiftung für Verknüpfung,
Austausch und die gemeinsame Weiterentwicklung des Themas UK zuständig sind.
Innerhalb der einzelnen Bereiche sind Unterstrukturen eingerichtet worden, in denen UK-Beauftragte
für die Weitergabe von Informationen und Vereinbarungen aus dem Netzwerk an die Mitarbeiter
sowie für Rückmeldungen aus den Bereichen an das Netzwerk verantwortlich sind.
1
Im Text wird wegen der besseren Lesbarkeit immer die männliche Form verwendet, obwohl natürlich immer Männer und
Frauen in gleicher Weise gemeint sind.
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2.5.
Verantwortlichkeiten und Verbindlichkeiten
Die benannten und geschulten Fachkräfte für UK in den Bereichen sind verantwortlich für die
Umsetzung und Arbeit mit Unterstützter Kommunikation. Sie haben beratende und anleitende
Funktion ihren Kollegen gegenüber und treiben die Weiterentwicklung der Unterstützten
Kommunikation gemeinsam in einem regelmäßig arbeitenden Fachzirkel voran.
2.6.
Information
Konzept und Standards sind im QM-Handbuch der Stiftung eingestellt. Bekanntmachungen, Schilder,
Gebäude und Räumlichkeiten werden mit Symbolen aus der UKpedia (Intranet) und dem Programm
Picto-Selector ausgestattet.
3. Organisation
3.1.
UK Netzwerk
Das UK Netzwerk besteht aus den Fachkräften UK der Bereiche der Stiftung Haus Hall. Diese treffen
sich regelmäßig (z.Z. einmal im Monat 1 ½ Stunden), um bereichsübergreifende UK Standards zu
entwickeln und in der Stiftung zu implementieren und Fragen der bereichs- und
einrichtungsübergreifenden Vernetzung und Abstimmung zu klären sowie verbindliche Absprachen
dazu herbei zu führen. Das UK Netzwerk wird geleitet und koordiniert durch einen Mitarbeiter der
Abteilung Beratung und Therapie.
Eine Untergruppe des UK Netzwerkes ist die UK Aktionsgruppe, die die UK Standards in der Stiftung
Haus Hall anlassbezogen praktisch umsetzt.
3.2.
Fachkräfte UK
Die Bereiche der Stiftung (IEIuILIeI, Schule, Wohnen, Arbeiten) haben Fachkräfte UK geschult,
beauftragt und mit Ressourcen für die Erfüllung ihrer Aufgaben ausgestattet.
Die Aufgaben der Fachkräfte UK in den Bereichen sind:
- Weiterentwicklung und Umsetzung des Konzepts UK im Bereich in Zusammenarbeit mit
Vorgesetzten und Mitarbeitern
- Durchführung von Diagnostik zum Stand der Kommunikation bei Betreuten
- Erarbeitung von individuell bedarfsgerechten Fördermaßnahmen UK für Betreute
- Förderung der kommunikativen Fertigkeiten für Betreute.
- Beratung von Vorgesetzten und Mitarbeiterinnen zu Diagnostik und Förderung im Bereich
Unterstützter Kommunikation einschließlich der entsprechenden Hilfsmittelversorgung.
- Anleitung und Unterstützung der Mitarbeiter bei Erstellung und Einsatz der Materialien und
Medien von UK.
- Feststellung des Bedarfs an Fortbildung/Qualifizierung in UK für die Mitarbeiter,
- Entwicklung und Durchführung entsprechender Angebote, z.B. Gebärdenkurse inklusiv,
Einführungskurs UK , Leichte Sprache
- Koordinierung und Leitung von bereichsbezogenen Besprechungen der Multiplikatoren und
UK-Beauftragten in Gruppen oder Abteilungen.
- Erstellung von Berichten und Stellungnahmen zur Begründung des UK Bedarfs für Betreute
(z.B. unter Bezug auf ICF).
- Mitarbeit bei Öffentlichkeitsarbeit zum Thema UK.
- Aufbau und Pflege der bereichsbezogenen und bereichsübergreifenden Material- und
Medienpools.
- Mitarbeit bei bereichs- und einrichtungsübergreifender Vernetzung und der Einführung von
Standards für Unterstützte Kommunikation.
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3.3.
UK-Multiplikatoren in den Werkstätten
Jede Abteilungsleitung der Werkstätten Haus Hall benennt für ihre Abteilung einen Mitarbeiter als UK
Multiplikator. Die UK-Multiplikatoren sind für die Fachkraft UK Ansprechpartner hinsichtlich der
unterstützten Kommunikation und nehmen verbindlich an den UK-Multiplikatoren-Konferenzen teil (ca.
drei bis viermal im Jahr). Die UK-Multiplikatoren bringen in den Abteilungskonferenzen regelmäßig
das Thema UK ein. Sie achten auf die Standards zum Thema UK nach den Richtlinien der UKpedia
und berichten aus den UK-Multiplikatoren-Konferenzen ca. drei bis viermal im Jahr. Sie informieren
neue Mitarbeiter über Möglichkeiten der UK Beratung für kommunikationsbeeinträchtigte Beschäftigte
durch die Fachkraft UK. Wechselt der UK-Multiplikator, benennt die Abteilungsleitung der Fachkraft
UK einen neuen UK-Multiplikator. Für UK-Multiplikatoren ist die Teilnahme an einem Einführungskurs
UK verpflichtend.
3.4.
UK-Beauftragte im Bereich Wohnen
Viele Mitarbeiter (im Kinder- und Jugendbereich alle Mitarbeiter) erfahren im Rahmen der
Einarbeitung die erste Schulung in Unterstützter Kommunikation. Jede Wohngruppe hat einen
Beauftragten für UK benannt. Die UK-Beauftragten sind Ansprechpartner für die Fachkraft für UK und
für die Kollegen im Team der Wohngruppe. Die UK-Beauftragten eines Wohnbereichs treffen sich
regelmäßig (mindestens dreimal im Jahr) unter Anleitung der Fachkraft für UK; über jedes Treffen wird
ein Protokoll geführt. Das Protokoll ist allen Kollegen der Wohngruppe zugänglich. Die Termine der
UK-Konferenzen sind verbindlich. Informationen und Inhalte der einzelnen UK-Konferenzen sind durch
den UK-Beauftragten dem Team der Wohngruppe in einem Team- oder Gruppengespräch zu
vermitteln. Einmal jährlich sind alle Maßnahmen zu UK in der Wohngruppe im Team zu evaluieren; die
Fachkraft für UK ist über das Ergebnis zu informieren.
3.5.
UK-Beauftragte im Bereich IEIuILIeI
Die UK-BA sind für die Fachkraft UK Ansprechpartner hinsichtlich der Unterstützten Kommunikation.
Die UK-BA bringen in den Abteilungskonferenzen regelmäßig das Thema UK ein. Standards zum
Thema UK sind nach den Richtlinien der UKpedia festzulegen. Information neuer Mitarbeiter
hinsichtlich der Möglichkeit der UK Beratung für kommunikationsbeeinträchtigte Menschen mit
Behinderungen durch die Fachkraft UK. Wechselt die UK-Beauftragte nennt die Abteilungsleitung eine
neue Beauftragte der Fachkraft UK. UK Aufgaben, die die einzelnen Abteilungen betreffen, werden
durch die Fachkraft UK an die UK-Beauftragten weitergeleitet und ggf. delegiert.
3.6.
Einrichtungsübergreifende Arbeitskreise
Assistive Technologien (AT) und UK in Münster
Bei dem jährlichen Treffen bilden sich Arbeitsgruppen zu den verschiedenen UK
Kommunikationsformen, die für das Münsterland, Standards entwickeln und im Netz AT/UK Münster
vorstellen. Ein Mitglied des Netzwerkes arbeitet in diesem Arbeitskreis mit.
- Regionaler Arbeitskreis UK der Förderschulen
Zwei Lehrer der Förderschule nehmen an den jährlich vier Mal stattfindenden Treffen des AK-UK/AT
(Regionaler Arbeitskreis für unterstützte Kommunikation und assistive Technologien an den
Förderschulen Geistige Entwicklung der Bezirksregierung Münster) teil. Der AK wurde im Oktober
2003 gegründet und dient der Vernetzung der Schulen im Regierungsbezirk Münster.
-
4. Umsetzungsstandards
4.1.
Diagnostik
Vorrangig wird in der Stiftung Haus Hall das Diagnostikverfahren nach Irene Leber „Kommunikation
ein-schätzen und unterstützen“ verwendet. Ggf. werden weitere Diagnostikverfahren ergänzend
eingesetzt (z.B. TASP, Triple C, Klassifizierung von Zielgruppen Unterstützter Kommunikation nach
Bärbel Weid-Goldschmidt und weitere).
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4.2.
UKpedia
Die UKpedia ist die hausinterne Datenbank, die rund 2000 Piktogramme des Programms PictoSelector, Fotos und Gebärden der Deutschen Gebärdensprache „Das große Wörterbuch der
deutschen Gebärdensprache nach Karin Kestner“ beinhaltet. Des Weiteren sind in der UKpedia
Materialien zur Diagnostik und Dokumentation und weitere UK Medien (z.B. Lieder, Gebete, Rezepte,
Ich-Buch) hinterlegt. Die UKpedia ist über das Intranet der Stiftung Haus Hall mit Direkt-Link auf der
Intranet-Startseite.
4.2.1.
Symbolsammlung „Picto-Selector“
In der Stiftung Haus Hall werden Piktogramme von
Picto-Selector verwendet. Diese sind verbindlich für
die gesamte Stiftung Haus Hall und sind in der
UKpedia hinterlegt.
4.2.2.
Gebärden der DGS (Kestner)
In der Stiftung Haus Hall werden die Gebärden der Deutschen Gebärdensprache (DGS)
benutzt. Die DVD von Kestner „Das große Wörterbuch der Deutschen Gebärdensprache“
enthält die aktuellste Version der Gebärden und hat für Haus Hall verbindlichen
Charakter. Die DVD ist auf den meisten Rechnern installiert und kann ohne die DVD
genutzt werden. In der UKpedia sind diese Fotos mit blauem Hintergrund enthalten.
4.2.3. Ich-Buch
Ebenfalls einheitlich in Haus Hall gibt es ein Ich-Buch für nicht-sprechende oder schwer verständlich
sprechende Menschen. Mit dem Ich-Buch sollen zum einen Menschen ohne Lautsprache über sich
selbst, ihr Leben, ihre Wünsche berichten können. Zum anderen sollen die Informationen im Ich-Buch
auch den Bezugspersonen in den unterschiedlichen Lebensbereichen als Dokumentation über die
vorhandenen Kommunikationsmöglichkeiten und Vorlieben des Betreuten dienen .
4.3.
Farben, Düfte und Haptiken für die Wochentage
Verbindlich für die gesamte Stiftung sind die Farben, Düfte und Haptiken für die Wochentage:
Farbe
Düfte
Haptik
Tonträger
RAL
Farbnummer
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Tanne
Tanne
Orange
Orangenspate
Lavendel
Lavendelzweig
Zitrone
Zitronenscheibe
Rose
Rosen-blüte
Schokolade
Tafel
Schokolade
Vanille
VanilleStange
6010
Grasgrün
2004
Reinorange
5005
Signalblau
1021
Rapsgelb
3000
Feuerrot
8011
Nussbraun
4008
Signalviolett
4.4.
Gebärden des Monats
Zu Beginn jedes Monats wird das Gebärdenthema des Monats im Intranet und der UKpedia
veröffentlicht.
4.5.
Leichte Sprache
Texte in „Leichter Sprache“ werden im Schriftbild Arial oder Century Gothic (Schriftgröße 14 oder
größer) und nach den Regeln des Netzwerkes Leichte Sprache e.V. verfasst.
4.6.
Speiseplan / Liturgieplan
Jede Woche wird im Intranet und auch in Papierform der UK Speiseplan veröffentlicht. Einmal
wöchentlich wird der UK-Liturgieplan im Intranet und in Papierform veröffentlich.
4.7.
Beschilderung von Räumen und Aufzügen
Die Beschilderungen mit Fotos und Symbolen in Gebäuden unterstützen die Orientierung.
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