Frischer Wind aus MV! - Posaunenwerk Mecklenburg

Transcription

Frischer Wind aus MV! - Posaunenwerk Mecklenburg
Frischer Wind a
2
2012
us M V !
Posaunenwerk der Ev.-Luth. Landeskirche
Mecklenburgs und der Pommerschen
Evangelischen Kirche
Martin Huß
Landesposaunenwart
Dorfstraße 17
19395 Barkow
Tel. 038735/ 463 22
Fax. 038735/ 444 29
E-Mail: [email protected]
Mit Pink-Panther in Argentinien.
Oktober 2011
Jahreslosung 2012
Jesus Christus spricht:
Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.
2. Korinther 12,9
1
2
Inhalt
Titel1
Bläserhonig2
Inhalt / Honiglied „Für Martin“
3
Andacht4-5
Chorjubiläen6
Übersicht Mitgliederverbände EPiD 2011
7
EPiD-Kalender8
Geburts- und Todestage berühmter Musiker 2012
9
Bläser-Ehrungen10-11
Berichte aus der Arbeit
12-32
Neues aus dem Geschäftsausschuss
33
Posaunenchorbefragung34-35
Okuli-Tagung36-39
Resümee des Landesbischofs zum Landesposaunenfest 2011 in Wismar
40
Fachartikel41-48
Pflegetipps für Eure Instrumente
49-50
Angebote des Kirchenmusikwerkes der ELLM und der PEK
51
Fachartikel52-55
Der Landesposaunenwart unterwegs
56
Arbeitshilfen und Neuerscheinungen
57-60
Anlagen / Chorumlage 2012
61
Stimmen aus dem Äther
62-68
Stimmen aus dem Äther / Impressum
69
Instrumentenbörse70-71
Musik-Münkwitz / Abo Rundbrief
72
Termine und Veranstaltungen
73-75
Bio-Eier76
Termine und Veranstaltungen
77-81
Aktuelles82-85
Förderverein der Posaunenchöre in Mecklenburg
86-87
Sponsoren88
Für Martin (Melodie: Das Wandern ist des Müllers Lust...)
Der Honig ist des Menschen Lust, nimmt man ihn täglich sich zur Brust, den HONIG.
Er ist beliebt bei Groß und Klein, zum Frühstück schmeckt er und zum Wein,
drum soll er jetzt besungen sein, der HONIG.
Am Anfang, als die Welt entstand, da war der Honig schon bekannt, der HONIG.
Gott schuf das schöne Paradeis, wo alles gut ist wie man weiß,
das Land, wo Milch und Honig fleußt, ja HONIG.
Der Honig ist auch Arzenei, macht Dich von viel Beschwerden frei, der HONIG.
Er wirkt sofort, er geht ins Blut, wenn Dich der Kopfschmerz plagen tut,
er ist auch für den Stuhlgang gut, der HONIG.
Der Hals der kratzt, der Husten plagt, hier hilft nur, das sei Dir gesagt, der HONIG.
Besonders für die Sängerei ist Milch mit etwas Honig bei
zur Stimmbandölung Zauberei, mit HONIG.
Der Martin war mal noch so klein, da flößt man ihm im Fläschchen ein, den HONIG.
In seines Nachbars Garten drauß`, da stand ein großes Bienenhaus;
die Bienen flogen ein und aus, mit HONIG.
Dir, lieber Martin Dir wünschen wir bis Du einst kommst zur Himmelstür, viel HONIG.
Nicht Honig, den die Blüte treibt, nein, Freude die im Herzen bleibt,
begleite Dich durch alle Zeit, wie HONIG.
von Alfred - am318. Februar 2012
Andacht
Liebe Bläserinnen und Bläser,
Als Vertreter der ersten Nachkriegsgeneration bin ich mit dem nicht
sehr einfallsreichen Erziehungsgrundsatz aufgewachsen: „Was auf den
Tisch kommt, wird gegessen“. Nicht die dürftige Ernährungssituation
dieser Zeit hatte den Satz hervorgebracht. Schon die Altvorderen
mussten sich in kindlicher Ohnmacht seinem Diktat beugen – und gaben
ihn an die nächste Generation weiter. In Notzeiten ist die Palette der
verfügbaren Gerichte logischerweise gering. Und – die Kenntnis von
der höheren Sensibilität kindlicher Geschmacksrezeptoren war noch
nicht so weit gediehen oder verbreitet.
Andererseits
und
heutzutage:
Monatsspruch Mai 2012
Abertausende Tonnen Lebensmittel
werden jährlich vernichtet, 60% in
Denn alles, was Gott
Privathaushalten. Statistisch wirft jeder
geschaffen hat, ist gut,
Deutsche 82 kg Lebensmittel jährlich
und nichts ist verwerflich,
weg. / Die extra für Kinder beworbenen
was mit Danksagung
Lebensmittel sind häufig ungesund, weil
empfangen wird.
sie zuviel Zucker und Fett enthalten. / Die
zahlreichen Koch-Shows im Fernsehen
1. Timotheus 4,4
haben einen unangemessenen Kultstatus
bekommen. Im Gegensatz dazu wird in
vielen perfekt eingerichteten Küchen der Haushalte selten gekocht. /
Die Massentierhaltung treibt mit niedrigen Preisen nicht nur den Umsatz
der Fleischindustrie in die Höhe. Es werden auch Unmengen von Wasser
verbraucht und Nahrungsmittel (Soja, Getreide usw.) monokulturell
angebaut, global in Größenordnungen, die das Klima beeinträchtigen.
/ In den Industrieländern wächst die Zahl der Übergewichtigen,
besonders im Kindesalter, aber auch die Zahl der Unternehmen, die
mit wirkungslosen oder gefährlichen Diätpraktiken Kasse machen…
Das Problem im 1.Timotheusbrief war ein anderes. Es kursierten in den
von Paulus gegründeten Gemeinden Irrlehren. Eine von ihnen besagte,
dass verschiedene Speisen zu meiden seien, weil sonst der Glaube an
Christus gefährdet wird. Das erinnert an Speisevorschriften aus der
4
Andacht
israelitischen Tradition nach dem Muster ‚rein – unrein’. Demzufolge
war der Umgang mit Fremden, die ‚Unreines’ aßen, untersagt. In den
Kap. 10 + 11 der Apostelgeschichte wird dieses Problem und seine
Überwindung sehr anschaulich geschildert. Der Spitzensatz kommt aus
dem Munde des Petrus (10,28b):
“Gott hat mir gezeigt, dass ich keinen Menschen für unheilig oder
unrein halten darf.“
Der verkürzende, aber bedenkenswerte Schluss daraus: Zeige mir, wie
du mit Nahrung umgehst, und ich sage dir, wie du zu Menschen stehst.
Der Zusammenhang zwischen beiden ist eindeutig komplexer. Aber
im Monatsspruch für Mai steht noch eine gern übersehene Feststellung
– „nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird“. Die
verleitet mich zu dem ebenfalls verkürzten, aber empfehlenswerten Rat:
Wenn du alle Nahrung als von Gott gegeben dankbar annimmst, kann
das auch dein Menschenbild bestimmen – trotz mancher Rückschläge.
Leben wir also dankbar.
Mit herzlichen Grüßen
Euer Eberhard Erdmann
5
Chorjubiläen
¯ Ehre, wem Ehre gebührt
ChorleiterInnen, BläserInnen, auch ehemalige, die runde und hohe
Geburtstage oder ein Jubiläum ihrer Zugehörigkeit zum Posaunenchor
begehen können, sollen geehrt werden. Wir nehmen diese Ehrungen
dort vor, wo wir es erfahren. Damit dabei niemand übersehen wird, bitten
wir alle Chöre, dafür zu sorgen, dass wir rechtzeitig von den Jubilaren
Kenntnis bekommen, am besten 12 Monate vorher. Denn wir stellen
nicht nur ein Glückwunschschreiben, eine Urkunde, Anstecknadel oder
Plakette zur Verfügung. Wir möchten sie dem Jubilar auch persönlich
überreichen. Damit einer von uns – LPW M. Huß, LO E. Erdmann oder
StvLO H.U. Schäfer – zu dem betreffenden Termin vor Ort sein kann,
brauchen wir diese vorausschauenden Infos. Danke im Voraus!
¯ Aus den Chören - Jubiläen im Jahr 2012
Posaunenchor Rostock Evershagen (Kreis Rostock) 10 Jahre.
Posaunenchor Waren St. Georgen (Kreis Güstrow Süd) 10 Jahre.
Posaunenchor Groß Bünzow (Region Anklam) 10 Jahre.
Posaunenchor Mönchgut (Region Rügen) 10 Jahre.
Posaunenchor Karbow-Kreien (Kreis Parchim Ost) 20 Jahre.
Posaunenchor Dabel (Kreis Wismar Süd) 20 Jahre.
Posaunenchor Neubrandenburg St. Michael (Kreis Stargard) 20 Jahre.
Posaunenchor Boock (Region Pasewalk) 25 Jahre.
Posaunenchor Greifswald Christuskirche (Region Greifswald) 25 Jahre.
Posaunenchor Rostock Slüter (Kreis Rostock) 50 Jahre.
Posaunenchor Schwerin Schloß (Kreis Wismar Süd) 50 Jahre.
Posaunenchor Medrow (Region Stralsund) 55 Jahre.
Posaunenchor Börzow (Kreis Wismar Nord) 60 Jahre.
Posaunenchor Schönberg (Kreis Wismar Nord) 60 Jahre.
Posaunenchor Laage (Kreis Güstrow West) 60 Jahre.
Posaunenchor Kröslin (Region Anklam) 60 Jahre.
Posaunenchor Hohenmocker (Region Altentreptow) 60 Jahre.
Posaunenchor Pasewalk (Region Pasewalk) 60 Jahre.
Posaunenchor Brenz (Kreis Parchim West) 80 Jahre.
Posaunenchor Barkow (Kreis Parchim Ost) 80 Jahre.
Posaunenchor Boddin (Kreis Güstrow Ost) 80 Jahre.
Posaunenchor Hohen Mistorf (Kreis Güstrow Ost) 80 Jahre.
Posaunenchor Güstrow Pfarrkirche (Kreis Güstrow West) 90 Jahre.
Posaunenchor Neustrelitz (Kreis Stargard) 120 Jahre.
Posaunenchor Wismar (Kreis Wismar Nord) 122 Jahre.
Posaunenchor Plau (Kreis Parchim Ost) 122 Jahre.
Posaunenchor Serrahn (Kreis Güstrow) 148 Jahre. Ältester Posaunenchor
und wieder aktiv! Probt gemeinsam mit Krakow am See.
Herzliche Glückwünsche und weiterhin viel Freude an der Bläserei und
Gottes Segen!
6
Übersicht Mitgliederverbände EPiD 2011
Mitgliedsverband
Anhalt
Association de Fanfares d‘Enlise (Elsaß)
Baden
Bayern
bcpd
Berlin-Brandenburg-schl. Oberl. (EKBO)
Braunschweig
Bremen
CVJM-Gesamtverband
Gnadauer Posaunenbund
Hannover
Herrnhut
Hessen und Nassau
Kurhessen-Waldeck
Lippe
Mecklenburg Vorpommern
Mitteldeutschland
Nordelbien
Oldenburg
Pfalz
Reformierte Kirche
Rheinland
Sachsen
Schaumburg-Lippe
SELK
Siebten-Tags-Adventisten
Westfalen
Summen
7
Anzahl Chöre
13
5
267
891
125
238
64
41
1.022
187
625
9
280
282
35
119
238
220
55
40
60
200
456
20
101
60
286
5.939
8
Geburts- und Todestage berühmter
Musiker 2012
¯ Geburts- und Todestage berühmter Musiker 2012
Deutschland
H. L. Hassler
(getauft 26.10.1564 - 8.6.1612)
A. Hammerschmidt
(1611/12 - 29.10.1675)
400. Gedenkjahr
400. Geburtsjahr
Frankreich
A. de Févin
(1473 - 1511/12)
C. de Sermisy
(1495 - 1562)
Cl. Debussy
(22.8.1862 - 25.3.1918)
500. Gedenkjahr
450. Gedenkjahr
150. Geburtsjahr
England
J. Dowland
(12.1562 - 21.1.1625/26)
450. Geburtsjahr
Italien
G. Gabrieli
(ca. 1557 - 12.8.1612/13)
F. Geminiani
(ca. 1667 - 1680, Taufe 5.12.1687, -17.9.1762)
Spanien
J. Cabanilles
(6.9.1644 - 20.4.1712)
400. Gedenkjahr
250. Gedenkjahr
300. Gedenkjahr
Niederlande
A. Willaert
(ca. 1480/90 - 7.12.1562)
J. P. Sweelink
(1562 - 16.10.1621)
450. Gedenkjahr
450. Geburtsjahr
9
Ehrungen
¯ Bläser - Ehrungen
Folgende Bläser wurden durch das Posaunenwerk im Jahr 2011 geehrt:
Name
Posaunenchor Jahre
Ehrung
Christian Ohm
Altenkirchen
32
Nadel Gold
Reinhardt Mielenz
Kathrin Schröder
Riccardo Freiheit
Wolfgang Zwibel
Siegfried Grambow
Benthen
Benthen
Benthen
Benthen
Benthen
26
26
2
38
55
Nadel Gold
Nadel Gold
Nadel Bronze
Nadel Gold
Medaille Gold
Julian Krentz
Bergen
5
Nadel Bronze
Michaela Dumke
Volker Dumke
Doreen Hilprecht
Pedro Hilprecht
Philipp Kurowski
Markus Wolfram
Kemnitz
Kemnitz
Kemnitz
Kemnitz
Kemnitz
Kemnitz
5
41
3
6
8
6
Nadel Bronze
Medaille Silber
Nadel Bronze
Nadel Bronze
Nadel Bronze
Nadel Bronze
Carola Baltsch
Horst Lambrecht
Susanne Möckel
Roswita Richter
Rüdiger Sibilsky
Margitta Schmidt
Benjamin Winkler
Siegfried Winkler
Lubmin
Lubmin
Lubmin
Lubmin
Lubmin
Lubmin
Lubmin
Lubmin
5
57
5
5
5
5
5
5
Nadel Bronze
Medaille Gold
Nadel Bronze
Nadel Bronze
Nadel Bronze
Nadel Bronze
Nadel Bronze
Nadel Bronze
Erwin Lasazik
Luplow
43
Medaille Silber
Erwin Kelm
Luplow
46
Medaille Silber
Dieter Krasemann
Luplow
44
Medaille Silber
Claus Tobaben
Luplow
65
vergoldete Kuhlomedaille
Kerstin Belling
Luplow
8
Nadel Bronze
Laura Belling
Luplow
5
Nadel Bronze
Britta Wasmund
Luplow
2
Nadel Bronze
Lena Tobaben
Luplow
3
Nadel Bronze
10
Ehrungen
¯ Bläser - Ehrungen
Folgende Bläser wurden durch das Posaunenwerk im Jahr 2011 geehrt:
Name
Posaunenchor Jahre
Ehrung
Matthias Goß
Horst Höppner
Luplow
Luplow
27
10
Nadel Gold
Nadel Silber
Malte Metz
Mönchgut
10
Nadel Silber
Christian Marzinke
Penzlin
6
Nadel Bronze
Burghard Weber
Christiane von Lengerke
Freya von Lengerke
Moritz von Lengerke
Norbert Haegele
Wolfram Witt
Julian Rieckert
Florian Mehs
Philipp Werner
Pokrent
Pokrent
Pokrent
Pokrent
Pokrent
Pokrent
Pokrent
Pokrent
Pokrent
43
33
5
5
43
31
2
2
5
Medaille Silber
Nadel Gold
Nadel Bronze
Nadel Bronze
Medaille Silber
Nadel Gold
Nadel Bronze
Nadel Bronze
Nadel Bronze
Thomas Dombrowski
Michael Dombrowski
Klaus Dombowski
Rappin
Rappin
Rappin
42
40
60
Medaille Silber
Medaille Silber
Medaille Gold
Marie Ann Schmiedeberg
Margarethe Schmiedeberg
Marcus Kemnitz
Iris Mickan
Franka Machan
Martin Bleeck
Peter Winkler
Mareen Voss
Ulrich Brandt
Erik Wilhelmsen
Frank Kemnitz
Friedemann Preuß
Schwaan
Schwaan
Schwaan
Schwaan
Schwaan
Schwaan
Schwaan
Schwaan
Schwaan
Schwaan
Schwaan
Schwaan
4
6
6
14
14
14
12
12
12
12
24
40
Nadel Bronze
Nadel Bronze
Nadel Bronze
Nadel Silber
Nadel Silber
Nadel Silber
Nadel Silber
Nadel Silber
Nadel Silber
Nadel Silber
Nadel Gold
Medaille Silber
Ewald Beyer
Schwerin E.F.G. 50
11
Medaille Gold
Berichte aus der Arbeit
¯ Im Grünkohlreich regiert nur einer
Ein etwas anderer Bläsereinsatz
Ob wohl ein Posaunenchor oder Bläserkreis im norddeutschen Raum
schon mal ein traditionelles Grünkohlessen „bespielt“ hat? Ich
möchte das mit einem gefühlten ‚Nein’ beantworten. Aber einmal ist
das erste Mal.
Die UHUs waren eingeladen von der „Land Fleesensee Tourismus
Marketing GmbH“, diese Benefizveranstaltung am 27. Januar in
der „Tenne“ von Göhren-Lebbin musikalisch zu umrahmen. Nach
einer 2-Stunden-Probe waren die 26 SeniorenbläserInnen aus ganz
MV ‚warmgeblasen’. Die Veranstaltung begann mittags mit der
Uraufführung der „Grüne-Kohl-Pfannfare“, die Claudia Huss morgens
zwischen Aufstehen und Frühstück für den Anlass komponiert hatte.
An die 200 Gäste aus Politik,Wirtschaft und Kultur, unter ihnen Bundesund Landespolitiker, wurden durch sie wiederholt auf den nächsten
Programmpunkt aufmerksam gemacht. Ein strenges Protokoll schrieb
„Grüne-Kohl-Pfannfare“ von Claudia Huss.
Januar 2012
12
Berichte aus der Arbeit
Die UHUs musizieren beim „GreunkohlÄten“.
Januar 2012
in einem minutiösen Ablauf den Wechsel von Redebeiträgen und
Musikeinlagen vor, eingeschlossen eine 30-Minuten-Pause für die
Bläsergruppe. In einem separaten Raum bekamen wir das gleiche
3-Gänge-Menü wie die versammelten Honoratioren, als Hauptgang
natürlich das Grühnkohlgericht mit Spezialwurst. Uns fehlten nur die
großen Lätze mit der plattdeutschen Aufschrift „GreunkohlÄten“,
von den Versammelten übergestreift, um sich hemmungslos dem
Wettessen hingeben zu können.
Herrschaft für ein Jahr
Dann wurde mit der Fanfare die bisherige Grünkohlkönigin Bettina
Paetsch, ehemalige Landrätin des vormaligen Müritzkreises gerufen.
Sie sprach zu ihrem Grünkohlvolk: „…Seid wachsam und folgt dem
neuen Grünkohlkönig und er wird seine schützende Hand über das
Volk halten“, um dann in unverhohlen royaler Tonart fortzufahren: „Im
Grünkohlreich regiert nur ein König und sonst keiner“. Anschließend
wurde Prof. Dr. Dr. Hans Robert Metelmann als neuer Grühnkohl13
Berichte aus der Arbeit
Die UHUs musizieren beim „GreunkohlÄten“.
Januar 2012
Monarch in sein einjähriges Amt eingeführt. Auch der wohltätige
Zweck dieses 11. Grünkohlessens mit seinem Ergebnis wurde
bekannt gegeben – 2.200 € für eine Röbeler Jugendband.
Als mit dem Volkslied „Muss i denn, muss i denn zum Städele hinaus“
das Ende des Meetings eingeläutet wurde, schloss sich bläserisch
der bunte Kreis aus geistlichen und Volksliedern, alten und neueren
Instrumentalstücken wie auch südamerikanischen Weisen. Vier
Stunden Bläserei insgesamt – und alle hatten durchgehalten. Den
Veranstaltern war es eine angemessene Entschädigung wert, die dem
zu errichtenden Bläserzentrum in Barkow zugute kommen wird. Alle
waren’s zufrieden. Der Abschiedgruß „bis zum nächsten Mal“ könnte
der Beginn einer ‚wunderbaren Freundschaft’ gewesen sein…
Eberhard Erdmann
14
Berichte aus der Arbeit
¯ Musik erwärmte die Herzen
Junger Bläserkreis MV musizierte in Wamckower Dorfkirche /
Mitsingen war erwünscht
Klirrender Frost seit Tagen, da blieb es auch in der Wamckower
Dorfkirche ziemlich eisig. Landesposaunenwart Martin Huß, der
mit dem „Jungen Bläserkreis Mecklenburg-Vorpommern“ zu einem
Konzert gekommen war, versprach: „Beim Hören unserer Musik wird
ihnen so warm werden, dass sie schwitzend die Kirche verlassen.“ Nun,
wenn auch nicht alle kalten Füße warm wurden, die Herzen wurden
es auf jeden Fall. Eine Stunde lang boten die Kinder und Jugendlichen
„Mehr als nur Blech!“. Mit zeitgenössischen Kompositionen gaben
sie den Auftakt.
Die humorvolle Moderation von Martin Huß sorgte für
Mitmachatmosphäre. Mitsingen war erwünscht und bei einem
Musikrätsel genaues Hinhören gefordert.
Von den Werken alter Meister, die zum Jahresprogramm gehören,
das sich die jungen Musiker in ihren monatlichen Proben und an
Die humorvolle Moderation von Martin Huß sorgte für Mitmachatmosphäre.
15
Februar 2012
Berichte aus der Arbeit
den Probenwochenenden erarbeiten, hatten sie für dieses Konzert
Kompositionen von Michael Pretorius und Wolfgang Carl Briegel
ausgewählt. In die „Irischen Segenswünsche“, gespielt von den
jungenBläsern in einer besonders schönen Version mit dem
„eingebauten“ Kanon von Johann Pachelbel, stimmte das Publikum
zahlreich mit ein.
Bei Landesposaunenwart Martin Huß, der in Argentinien aufgewachsen
ist, gehören heiße lateinamerikanische Rhythmen immer zum
Programm. Mit einem argentinischen Tango oder dem mexikanischen
Lied El Manicero heizten die jungen Bläser dem Publikum
kräftig ein. Mit ihrer Musik, unterstützt von den verschiedenen
Rhythmusinstrumenten, zauberten sie südamerikanisches Kolorit.
Ihre Zugabe, die Serenata Mexicana gestalteten sie zu einem
begeisternden Höhepunkt. Mit prächtigen Sombreros „behütet“,
zogen die Trompeterinnen durch den Kirchengang und vereinten
sich wieder mit ihrem Ensemble, Musik in Bewegung, da konnte auch
im Publikum kaum einer still sitzen.
Der „Junge Bläserkreis Mecklenburg-Vorpommern“ spielte auch gegen die Kälte an. Februar 2012
16
Berichte aus der Arbeit
Die Trompeter mit Sombrero.
Februar 2012
Viel Applaus gab es für dieses großartige Konzert des Jungen
Bläserkreises. In den verschiedenen Regionen Deutschlands und
auch im Ausland konnte er schon musikalische Erfolge feiern.
Höhepunkt war für die jungen Künstler eine Reise nach Argentinien
im vergangenen Jahr. Dort beteiligten sie sich an einem Projekt, das
junge Menschen für Musik begeistern und damit von der Straße
holen will. Eine Dokumentation dieses Aufenthalts in Wort und
Bild überreichte Martin Huß an Norbert Rethmann als Dank für die
Einladung.
Der Einladung ins Gutshaus zum Aufwärmen und zu Gesprächen
folgten auch die jungen Künstler. Viele nutzten die Gelegenheit,
von Martin Huß mehr über das Posaunenwerk und sein Zentrum
in Barkow zu erfahren. Eine Messlatte für die musikalische
Qualitätsarbeit, die hier geleistet wird, ist die seit Jahren erfolgreiche
Beteiligung am Wettbewerb „Jugend musiziert“. Im letzten Jahr
führte der Landesposaunenwart gleich drei Gruppen zum 1. Preis in
Mecklenburg-Vorpommern.
Ursula Prütz
17
Berichte aus der Arbeit
¯ Siebzig kleine Bläserlein
Bläserfreizeit Sellin
Siebzig kleine Bläserlein
machen sich im Februar auf den Weg,
die Freizeit begann mit Abendbrot, es
war niemand zu spät.
Siebzig kleine Bläserlein
kamen nicht allein.
Sie brachten ihre Familien mit,
das war besonders fein.
Siebzig kleine Bläserlein
hörten Gottes Wort,
wie sie Ihn in den Alltag bringen
und sangen immerfort.
Siebzig kleine Bläserlein
hatten viel Lust am Blasen,
so probten sie zweimal am Tag
und morgens auf verschneiten Rasen.
Fünfzehn kleine Bläserlein
wollten es gerne wagen,
sie gingen in ein Heim hinein
und taten diakonisch blasen.
Siebzig kleine Bläserlein
hatten am Nachmittag frei,
sie waren auf der Bowlingbahn,
und sprangen ins Wasser rein.
Siebzig kleine Bläserlein,
lobten am Sonntag Gott so fein.
Die Gemeinde sang ganz fleißig mit
Und stimmte froh mit ein.
Siebzig kleine Bläserlein,
weinten beim Abschied sehr,
doch freuen sie sich nun
aufs nächste Jahr noch vielmehr.
18
Berichte aus der Arbeit
Üben! Üben! Üben!...Macht gemeinsam doppelt so viel Spaß.
Februar 2012
Und wieder ist eine schöne Bläserfreizeit zu Ende.
Februar 2012
19
Berichte aus der Arbeit
¯ Beim Konzert müssen wir natürlich ernst sein
Es gibt verschiedene Gründe, die den Jungen Bläserkreis
Mecklenburg-Vorpommern immer wieder aus der gewohnten
Umgebung an weit entfernte Orte ziehen. Neue Bekanntschaften,
Abwechslung für die Teilnehmer und außerdem kennt hier in MV
bereits jeder die Lösung auf diverse im Programm enthaltene Rätsel.
Statt nun in jeder Musik 10 Minuten lang zu erläutern, wer alles vom
Rätsel ausgeschlossen sei, fuhr der JBMV für eine Woche nach Hessen
in den Großraum Gießen.
Jeden Abend wurde in einer anderen Kirche ein Konzert gegeben,
doch auch hier mussten bald nähere Einschränkungen zur
Rätselteilnahme bekannt gegeben werden, denn manch ein
Besucher kam zu mehreren Konzerten. Nach einer Woche hatte sich
herumgesprochen, dass eine Bläsergruppe aus dem Norden täglich
die Konzertbesucher mit Chorälen, alten Meistern, zeitgenössischer
und natürlich lateinamerikanischer Musik begeisterte. Und selbst
die Besucher mehrerer Musiken kamen auf ihre Kosten, denn mit den
vielen Auftritten stieg der Umfang des Repertoires und somit die
Fehlerhaftigkeit der ausgeteilten Programme. Wenn auf vergangenen
Bläserfahrten den ganzen Morgen geübt wurde, führte hier der Weg in
verschiedene Seniorenheime. In jenen wurde geblasen: Gott zur Ehre,
den Menschen zur Freude und uns zur qualitativen Verbesserung des
Konzertprogrammes, das in Laubach, Beuern, Wetterfeld, Reiskirchen
und Gießen zum Besten gegeben wurde. Die Teilnehmer aber
werden auch ganz andere Dinge in Erinnerung behalten. Sei es
das Mathematikum, die Mohrenkopffabrik, eine Orgelführung im
Dom zu Wetzlar, die Prozente vom Ausverkauf des Kaufhofs oder
die regelmäßigen Besuche des in der Unterkunft enthaltenen,
Schwimmbads. Noch lange wird man sich von dieser Fahrt erzählen,
denn jeder einzelne hatte seinen Spaß, der noch nicht einmal verloren
ging, wenn man während des Konzertes ernst bleiben musste.
Und diese Ernsthaftigkeit zahlte sich aus. Ob nach oder vor einer
Musik, die körperliche Nahrung war der Wahnsinn: Salat- und
Dessertbuffets warteten zwischen Gulaschsuppe, Nudeln und Pizza,
20
Berichte aus der Arbeit
was nur noch durch die enorme Gastfreundschaft getoppt wurde, die
uns die Hessen entgegenbrachten. „Am besten, ihr kommt nächstes
Jahr wieder“ hieß es schließlich nach dem Gottesdienst in Gießen.
Ob dies geschehen wird, ist noch ungewiss, denn niemand weiß,
in welche Richtung sich der Huß-Bus das nächste Mal in Bewegung
setzen wird.
Manuel Thieme
Der Junge Bläserkreis in Hessen.
Februar 2012
21
Berichte aus der Arbeit
Adrian.
Februar 2012
Der Junge Bläserkreis im Konzert.
Februar 2012
22
Berichte aus der Arbeit
Mohrenköpfe. Mmmmh!
Februar 2012
Tango im Altenheim.
Februar 2012
23
Berichte aus der Arbeit
Die Tubisten Jakob und Matthias.
Februar 2012
Wasserkämpfe.
Februar 2012
24
Berichte aus der Arbeit
Maite in der Seifenblase ;-) im Mathematikum.
Der Landesposaunenwart im Schnee.
Der Apfel schmeckt!
Sarah und Lara im Mathematikum.
25
Berichte aus der Arbeit
Richtfest der Bläserscheune.
Februar 2012
¯ “Halbzeit“ am Bau der Bläserscheune
Da staunten wir nicht schlecht... Nur mal eben für sechs Tage
waren wir mit Jugendlichen zur Winterferien-Bläserfahrt in Hessen
unterwegs, da wurden wir bei der Rückkehr in Barkow mit der fertig
gerichteten Scheune begrüßt. Wie von Zauberhand geschaffen stand
sie plötzlich da. Die Zimmerer hatten trotz Minusgrade ganz fleißig
gearbeitet und uns mit dem neuen Bauwerk überrascht. Beim ersten
Eintreten kam der Gedanke, hier lässt sich gut feiern. Am 24. Februar
wurde das erprobt. Das Richtfest verbunden mit meinem Geburtstag
war eine fröhliche erste Begegnung im neuen Bläserhaus. Die zwei
schönsten Geschenke waren die Musik einer lieben Bläserschar und
dazu die milden Temperaturen. Sogar Particio aus Argentinien und
Freundin Gabi konnten mit uns feiern. Für sie und auch für Martin war
es das erste Richtfest im Leben, denn diese Tradition gibt es in deren
Heimat nicht. Dank und Lob den Zimmermännern und weiter gutes
Gelingen am Bau!
Claudia Huss
26
Berichte aus der Arbeit
Richtfest der Bläserscheune.
Februar 2012
¯ “Nudeln in allen Varianten!“
Anfang März trafen sich in Barkow 12 Trompeter, 3 Posaunisten,
2 Waldhornisten, 3 Euphonium-Bläser und 2 Tubisten zu einem
Bläserseminar. Alle zusammen lernten wir sehr unterschiedliche
Musik aus verschiedenen Jahrhunderten kennen. So konnte jeder sein
Lieblingsstück wieder entdecken oder neu kennen lernen. Manchmal
war der Schwierigkeitsgrad so hoch, dass nur Einzelne oder sogar nur
der Dirigent erkannte, ob dies wohl irgendwann mal zu der Sammlung
der Lieblingsstücke zählen könnte. Nicht immer leicht war es auch,
die unterschiedlichen Instrumentengruppen zusammen zu bringen.
Einfach schön sind natürlich die Sätze, die nur durch Hörner gespielt
werden. Aber mit der Zeit, das gebe ich hiermit offiziell zu, klingt dies
auch irgendwie langweilig. Deshalb finde ich es besonders schön,
wenn z.B. im Gottesdienst Choräle mit verschiedenen Besetzungen
begleitet werden. Gut dran sind dabei diejenigen, die konisch und
zylindrisch spielen (Trompete/Flügelhorn und Euphonium/Posaune).
Außerdem können sich die Flügelhornisten im Unterschied zu den
27
Berichte aus der Arbeit
Vielfältige Nudeln
März 2012
Waldhornisten auch mal zurücknehmen. Sie überlassen ohne lange
Diskussion und ohne nachtragend zu sein den Waldhörnern die
leichten und nicht zu hohen, aber sehr schönen ersten Takte eines
Allegros aus einem Vivaldi-Konzert. Spätestens abends beim Bier sind
alle unterschiedlichen Meinungen zu den Besetzungen ausdiskutiert.
Hier nutzen wir lieber die Gelegenheit, uns besser kennen zu lernen
(z.B. unser Interesse für Fußball oder Boxen).
Ein Dankeschön an alle, die zum Gelingen dieses Wochenendes
beigetragen haben:
1. Alle Bläserinnen und Bläser für die musikalische Gestaltung des
Gottesdienstes am Sonntag
2. Eberhard für die gute Predigt
3. Frau Jakobs aus dem Gutshaus für ein vollwertiges und auch
spontanes Frühstück
4. Die Nudelköchinnen für die Vielfalt der anderen Mahlzeiten
5. Martin für die Gesamtleitung, für die Geduld, für das Notenkopieren,
für die Vororganisation, für die nötigen Erklärungen und und und
28
Berichte aus der Arbeit
6. Die Trompeter für das Ertragen der Hornisten
Insgesamt war es ein gelungenes Wochenende. Ich freue mich auf ein
Wiedersehen.
Katharina Kuske
¯ Bläserseminar für junge Leute
Am Freitag, den 16. März begann abends in Barkow ein Bläserseminar
für junge Leute. Katharina Kuske, Andreas Thieme und Martin Huß
haben jeweils eine Gruppe geleitet. Es wurden viele neue Stücke
ausprobiert, was immer besonderen Spaß macht. Obwohl zunächst
auch viele falsche Töne dabei sind, hört sich einiges trotzdem schon
ganz schön an und man bekommt wieder neue Lust, zu Hause auch
dafür zu üben. Ganz gemütlich war diesmal, dass wir schon draußen
Abendessen konnten, Martin hatte für alle gegrillt. Jeder, der etwas
mehr Wärme brauchte, konnte sich dicht am Feuer aufhalten. Man
kann sagen, dass dieses Mal mehr als sonst geübt wurde, denn es gab
Wohlige Wärme am prasselnden Feuer.
März 2012
29
Berichte aus der Arbeit
nur einen Auftritt, den Gottesdienst am Sonntag in Barkow. Einige der
neuen Stücke wurden sogar schon vorgetragen, das anspruchsvollste
davon war die Fantasia cromatica von Jan Peterson Sweelinck. Unsere
Musik hat den Zuhörern so gut gefallen, dass wir zwei Zugaben spielen
sollten. Der Gottesdienst und damit unser Zusammensein endete mit
einem Kirchenkaffee. Also dann: Auf Wiedersehen in Barkow!
Sarah Huss
¯ Bläsertreffen in Barkow
An dem Wochenende vom 20. bis zum 22. April 2012 war unser
Bläsertreffen in Barkow unter der Leitung von Martin Huss. Es war wie
immer schön und lustig mit den ca. 40 Kindern und Jugendlichen. Als
fast alle da waren und in der Kirche ihre Taschen hingestellt haben,
fingen wir mit Andreas an. Wir übten die Töne und Tonleitern bis
auch der Letzte da war. Als dann auch Martin in die Kirche kam, hat
er alle Kinder aufgeteilt in 3 Gruppen. Die erste Gruppe war unter
der Leitung von Katharina, wo die Kinder nicht einmal 12 Jahre alt
sind. Sie haben viel Mut und Ausdauer beim Spielen gezeigt. Andreas
hatte natürlich auch eine Gruppe mit der er recht schnell vorankam.
In der letzten Gruppe von Martin wurden sehr anspruchsvolle Stücke
gespielt, jeder von uns hatte so seine Schwierigkeiten beim Spielen.
Ich glaube, wir haben alles recht gut gemeistert.
Also gingen wir nach der Probe zum Essen. Dabei wurde abgestimmt,
ob noch eine Gruppe üben möchte. Alle wollten noch weiter machen
außer Katharinas Gruppe, sie waren geschafft und wollten einfach
nur ins Bett. Nach der späten Probe suchten wir im Gutshaus unsere
Betten auf und sind in unsere Kojen gefallen.
Nachdem alle die Nacht gut überstanden haben, gab es ein sehr
gutes Frühstück. Als dann alle satt waren fing es auch schon wieder
mit dem Proben an. Als langsam keiner mehr richtig Ansatz hatte,
gab es zur Stärkung Mittag. Nudeln mit Tomatensoße, mmm..., das
war lecker. Wir haben so viel gegessen, dass uns fast schlecht war.
Nachdem wir eine Pause gemacht haben, wurden unsere Gruppen
zusammengebracht, weil die, die in Gießen mit waren, einen Auftritt
30
Berichte aus der Arbeit
in Spornitz hatten. Für diesen Auftritt mussten wir noch üben. In
Spornitz haben wir dann eine Anspielprobe durchgeführt. Als wir
da waren ist Claudia eingefallen, dass sie die Nüsse, die für unseren
Auftritt nötig sind, vergessen hat. Deswegen musste sie noch los und
hat schnell noch welche im nächsten Laden gekauft und war trotzdem
noch pünktlich da. Gut, dass die Läden auch am Wochenende geöffnet
haben. Nach gelungenem Auftritt sind wir in unserem Schlafdomizil
wieder mal völlig geschafft eingeschlafen.
Als der nächste Morgen anbrach, waren alle noch müde. Wir hatten
schon im Hinterkopf, dass wir bald wieder nach Hause müssen.
Wir haben gegessen, gepackt und nun wurde auch der große Bus
beladen. Wir sind zu einem Gottesdienst gefahren, oh welch ein
Schreck, Sarahs Horn wurde vergessen. Zum Gottesdienst waren wir
draußen und jetzt fing es an zu regnen. Unsere armen Instrumente! Zur
Stärkung gab es mittags Pizza, Pommes und noch viel mehr. Als wir
satt waren, ging es weiter nach Krakow am See, wo wir zum nächsten
Auftritt erwartet wurden. Alle Kinder aus unseren Übungsgruppen
Lockermachen nach dem Konzert.
April 2012
31
Berichte aus der Arbeit
Sportschiffergottesdienst.
April 2012
kamen wohlbehalten dort an. Unsere Eltern waren noch nicht da,
aber Sarah mit Horn. Langsam trudelten alle ein und es ging los. Wir
hatten alle viel Spaß.
Zum Schluss war die große Verabschiedung. Es war ein sehr
gelungenes und tolles Wochenende und alle freuen sich schon auf
das nächste Mal.
Lara Bartusch
32
Neues aus dem Geschäftsausschuss
Neues aus dem Geschäftsführenden Ausschuss (GA) – unter dieser Rubrik
wird nach einer Anregung aus dem Posaunenrat (PR) über Themen und
Beratungsgegenstände (T & B) berichtet, die in den etwa vierteljährlich
stattfindenden Sitzungen zur Sprache kommen.
Von der GA-Sitzung am 05.03.2012
Letzte Zusammenkunft der beiden Geschäftsausschüsse vor
Beginn der Nordkirche
Am 5. März 2012 trafen sich die Geschäftsausschüsse der „Nordelbischen
Posaunenmission“ (NEPM) und des Posaunenwerkes MV zum 6. und
letzten Mal vor Beginn der Nordkirche (NK) in Hamburg. Eingeladen
hatte der Leiter des Hauptbereichs 3 „Gottesdienst und Gemeinde“,
Pastor Friedrich Wagner in das Dorothee-Sölle-Haus. Zu dieser
landeskirchlichen Leitstelle werden die beiden Werke mit Inkrafttreten
der NK neben anderen Einrichtungen gehören. Sie werden sich zweimal
jährlich als „Gemeinsamer Geschäftsführender Ausschuss“ (GGA)
treffen, um über die Posaunenarbeit in der Nordkirche zu beraten.
In dieser Sitzung, die vom NEPM-Landesobmann, Propst i.R. Kurt Puls
geleitet wurde, galt das Augenmerk der GGA-Mitglieder vor allem dem
Entwurf einer „Ordnung der Posaunenarbeit in der Ev.-Luth. Kirche in
Norddeutschland“ . Im Protokoll heißt es dazu: „Aufgrund der Vorarbeit
in den beiden GA’s und in den gemeinsamen GGA-Sitzungen hat K. Puls
die ‚Ordnung des Posaunenwerks MV’ und die ‚Vorläufige Ordnung der
Nordelbischen Posaunenmission’ zusammengearbeitet und mit dem
‚Hauptbereichsgesetz’ der bisherigen Nordelbischen Kirche kompatibel
gemacht. Leitend waren die vereinbarten Grundsätze ‚Zwei Werke unter
einem Dach’ und ‚So viel erhalten, wie möglich und so viel verändern,
wie nötig’… Es wird festgestellt, dass die neue Kirchenleitung wohl erst
2013 über diese neue Ordnung befinden wird…Die Änderungen des
vorliegenden Entwurfs erfolgen einvernehmlich.“
Da nicht der ganze Text der Ordnung behandelt werden konnte, wird
dies in der nächsten Sitzung des GGA am 8.Juni in Schwerin fortgesetzt
werden. Eberhard Erdmann
¯
33
Posaunenchorbefragung
¯ Posaunenchorbefragung
Diesem Rundbrief liegen für jeden Posaunenchor Fragebögen bei. Die
Pastorin (und Bläserin) Frau Dr. Julia Koll aus Uelzen betreut dieses Projekt
im Auftrag der EKD, in dem rd. 18 000 Bläser/Innen in fast 1000 Chören
in den vier Landeskirchen Norddeutschlands (Hannover, Nordelbien,
Mecklenburg, Pommern) befragt werden.
Es geht um drei Grundfragen: Was für Menschen kommen in den
Posaunenchören zusammen? Was erleben sie dort? Wie wirkt sich das
Spielen im Posaunenchor für den Glauben der einzelnen Bläser/Innen
und ihr Verhältnis zur Kirche aus?
Diese breit angelegte Befragung ist ein Kooperationsprojekt der
drei Posaunenwerke mit der Theologischen Fakultät der Universität
Göttingen und bildet die Grundlage für eine wissenschaftlich fundierte
Veröffentlichung, die im Herbst 2012 erscheinen wird. Eine derartige
Frau Dr. Julia Koll bei der Endredaktion zur Posaunenchorbefragung in Hannover.
34
März 2012
Posaunenchorbefragung
J. Pfeifer, stellv. LO der NEPM, K. Puls LO der NEPM bei der Endredaktion.
März 2012
Untersuchung hat es seit dem Bestehen der Posaunenchorbewegung
noch nicht gegeben. Sie kann dazu beitragen, in Kirche und Gesellschaft
den Blick auf das vielfältige ehrenamtliche Engagement eine der größten
und stabilsten Laienbewegung im deutschen Protestantismus zu lenken.
Darum bitte ich alle Chorleiter/Innen und Bläser/Innen diesem Projekt
durch ihre engagierte Teilnahme zum Erfolg zu verhelfen.
Eberhard Erdmann
35
Okuli-Tagung
¯ Nachrichten
von der Okuli-Tagung des Evangelischen
Posaunendienstes in Deutschland
Die diesjährige Tagung des EPiD-Posaunenrates fand vom 9.-11. März in
Düsseldorf an historischer Stätte statt. Das Mitte des 19. Jhs. durch Pastor
Theodor Fliedner gegründete Diakonissen-Mutterhaus Kaiserswerth
war das deutschlandweite Vorbild für weitere Gründungen. Sie brachten
den kirchlichen Berufstand der Diakonissen hervor, der den jungen
unverheirateten Frauen soziale Sicherheit und eine Gleichstellung mit
den verheirateten Frauen bot. Nebenbei wurde damit der moderne
Berufsstand der Krankenschwester begründet. Von dieser Geschichte
künden die Fotos an den Wänden des ehemaligen Mutterhauses, das nun
als eigenständiges Hotel innerhalb der westfälischen Diakonie die 65
Delegierten der Posaunenrats-Tagung beherbergte.
Neben den ‚Pflichtaufgaben’, zu denen die Jahresberichte des Vorstands
und der Ausschüsse sowie die Vorlage der Jahresrechnung und des
Haushaltsplanes gehören, beschäftigten das Posaunen-Parlament vor
allem drei Themenkomplexe.
Morgenblasen in Kaiserswerth.
März 2012
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Okuli-Tagung
Matheunterricht bei den Diakonissen.
Hauswirtschaftsunterricht bei den Diakonissen.
37
Okuli-Tagung
1. Das Themenjahr der Lutherdekade „Reformation und Musik“.
Dazu gibt es am 27.10. eine zentrale Veranstaltung in der Wittenberger
Schlosskirche mit dem „Posaunenchor der Hundert“. Der wird gebildet
durch je vier Bläser/Innen, die aus den 28 Verbänden delegiert werden.
Die Verbände sind aufgerufen, in den Tagen um den 31. Oktober überall
in Deutschland geistliche Bläsermusiken anzuregen. Zudem gibt es eine
deutschlandweite Abfolge von Bläsermusiken, die an jedem Tag dieses
Jahres irgendwo stattfinden.
2. Der Bericht über den Stand der Vorbereitungen zum Deutschen
Evangelischen Posaunentag 2016 in Dresden durch die Vertreter
der Sächsischen Posaunenmission und die weiteren Überlegungen zu
Finanzierung, Programm u.ä. nahmen einige Zeit in Anspruch.
3. Eine lebhafte Disskussion entspann sich um die Anträge aus zwei
Verbänden, den Posaunentag Dresden 2016 auf 2017 zu verlegen. Die
Kräfte sollten gebündelt werden, um der Einladung des „Deutschen
Evangelischen Kirchentages“ (DEKT) nach Berlin und Wittenberg
als Höhe- und Endpunkt der Lutherdekade – 500 Jahre Reformation
Wegweisende Gespräche wurden geführt.
März 2012
38
Okuli-Tagung
– uneingeschränkt Folge leisten zu können. Bei der abschließenden
Abstimmung gab es aber eine deutliche Mehrheit, die sich für die
Durchführung des Dresdener Posaunentages 2016 und für die bläserische
Teilnahme am Kirchentag zum Reformationsjubiläum 2017 entschied.
Für 2014 steht das 20jährige Jubiläum des EPiD an, der erstmalig die
Posaunenverbände aller evangelischen Landes- und Freikirchen
einschließlich des CVJM als gleichberechtigte Mitglieder unter seinem
Dach vereinigte.
Eberhard Erdmann
EPiD-Tagung: LPW Jörg-Michael Schlegel (Sächsische Posaunenmission).
39
März 2012
Resümee des Landesbischofs zum
Landesposaunenfest 2011 in Wismar
¯ Resümee des Landesbischofs Dr. Andreas von Maltzahn zum
Landesposaunenfest 2011 in Wismar
Aus dem Bericht der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche
Mecklenburgs, XV. Landessynode, 1. Tagung, 15.-17. März 2012
Landesposaunenfest
Das Landesposaunenfest vom 13. - 15. Mai 2011 in der Hansestadt
Wismar war ein Beleg für die Ausstrahlungskraft und Lebendigkeit der
Bläserarbeit unserer Kirche unter Leitung von Landesposaunenwart
Martin Huß. Ganz bewusst gab es etliche Konzerte draußen auf Straßen
und Plätzen. An diesem Wochenende war Kirche in Wismar unüberhörbar
und unübersehbar -in dieser Stadt, in der fast 90% der Einwohnerschaft
nicht zu einer Kirche gehören. Es war erlebbar: Musik ist eine der
Sprachen Gottes. Wenn wir mit ganzer Aufmerksamkeit Musik hören
oder selber musizieren, spüren wir etwas von Gott. In diesen Momenten
wissen wir unmittelbar: Das Leben ist so viel mehr als essen und trinken
und für den Lebensunterhalt arbeiten. Gott hat es anders eingerichtet,
unsere Seele mit Sehnsucht und Empfindsamkeit begabt. Wir können
Freude an Klängen empfinden und tiefen Gefühlen musikalisch Ausdruck
verleihen. In der Musik rührt uns etwas an, das größer ist als wir selbst
und durch das wir mit dem innersten Geheimnis des Lebens und der
Welt verbunden sind.
Musik ist eine Brücke,Gott als Geheimnis derWelt neu für sich zu entdecken.
Denn die Musik hat die Kraft, Menschen über sich selbst hinauszuführen
- hin zu dem Horizont der großen Fragen: „Warum ist überhaupt etwas
und nicht nichts? Worin liegt der Sinn
unseres Lebens? Wie werden wir unserer
Bestimmung gerecht?“ Wo Menschen diesen
Fragen nachgehen, gewinnt ihr Leben Tiefe
und Weite, und sie werden möglicherweise
überrascht entdecken, dass Gott ihnen
näher ist als gedacht. Wir tun also auch unter
missionarischen Aspekten gut daran, die
Rahmenbedingungen kirchenmusikalischer
Arbeit
aufrechtzuerhalten
und
nach
Foto: LB Dr. A. v. Maltzahn
Möglichkeit zu stärken.
40
Fachartikel
¯ Die Ultrabreathe Lungentrainer von Thomann
Tief durchatmen!
von Holger Mück
Ultrabreathe – ein vielversprechender Name für ein sehr handliches
Trainingsgerät zur Stärkung der Atemmuskulatur. Er trainiert die Einund Ausatemmuskulatur (in- und exspiratorisches Atemtraining) und
steigert so die Lungenkapazität. Dabei kann der Atemwiderstand mechanisch individuell über zwei Schrauben reguliert werden. Wegen seiner Größe (12,5 x 5,0 x 3,0 cm) und seines geringen Gewichtes von nur
50 g ist der Ultrabreathe nahezu überall einsetzbar. Das Mundstück aus
durchsichtigem Gummi gleicht dem eines Schnorchels, den viele sicherlich schon einmal im Mund hatten. Man setzt das Mundstück direkt an der
Zahnreihe an und schließt den Kiefer, dabei halten die Zähne die dafür
vorgesehenen Haltebacken (links und rechts) fest, um das Entweichen
bzw. Eindringen von Luft zu verhindern. Der Ultrabreathe Trainer selbst
besteht aus einem Zylinder mit einer seitlichen (längs zum Zylinder) und
einer hinteren sowie quer verlaufenden Luftein- und -austrittsöffnung.
Funktionsprinzip/Anwendung
Die seitliche Öffnung kann mittels einer Schraube in ihrer Größe stufenlos variiert werden, sie ist ausschlaggebend für den Luftwiderstand
beim Einatmen. Innenliegend befindet sich eine Kugel, die als Ventil
beim Ansaugen den Luftdurchlass im Zylinder verschließt, sodass man
lediglich durch die seitliche Öffnung einatmen kann. Mit der drehbaren Verschlusskappe des Zylinders definiert
man, wie viel von der Längsbohrung beim
Pusten durch die Kugel abgedichtet wird
und wie stark die Kugel die Durchgangsbohrung im Zylinder verdeckt. Je mehr man die
Kappe hineindreht (in Richtung Mundstück),
desto kleiner wird der Luftdurchlass und
desto größer hingegen der Ausatemwiderstand des Gerätes. Zu Beginn sollte man den
Widerstand jedoch relativ gering wählen.
41
Fachartikel
Inspiratorisches Training
Beim inspiratorischen Training atmet man langsam und tief durch das
Mundstück ein, bis sich die Lungen komplett mit Luft gefüllt haben. Dabei sollte das zusätzliche Einatmen durch die Nase vermieden werden!
Die Schraube steht in diesem Fall so, dass die seitliche Öffnung maximal
sichtbar ist. Das Ansaugen der Kugel beim Einatmen erzeugt beim Verschließen des Ventils ein „Klickgeräusch“. Danach atmet man durch das
Mundstück wieder langsam aus (ohne Trainingswiderstand), bis die Lungen völlig luftleer sind, und wiederholt den gesamten Zyklus. Die Kappe des Trainingszylinders sollte dabei in ihrer Ausgangstellung bleiben,
damit man ohne Widerstand durch den Ultrabreathe ausatmen kann.
Die Anleitung rät für den Trainingsbeginn: „Wiederholen Sie diesen Prozess, bis Sie beim Einatmen ein echtes „Ziehen“ verspüren. Das zeigt,
dass Ihre Respirationsmuskeln (Respiration = lat. ‚Atmung’) jetzt härter
arbeiten. Mit dieser Einstellung des Atemwiderstandes sollen Sie Ihr
Training beginnen.“
Erst wenn das Einatmen mit Leichtigkeit gelingt, kann der Atemwiderstand des Gerätes erhöht werden. Dazu dreht man die das Luftloch verschließende Hülse (halbe Drehung im Uhrzeigersinn) so, dass die Öffnung sichtbar kleiner wird, und beginnt erneut mit dem Trainingsablauf.
Diesen Vorgang wiederholt man so lange, bis man seinen individuellen
Trainingswiderstand gefunden hat. Um die Einatem-Muskulatur möglichst hart zu beanspruchen, sollte man versuchen, jeden Atemzug so explosiv wie möglich durchzuführen. Dabei sollte es nie länger als 3 Sekunden dauern, um die Lungen komplett mit Luft zu füllen. Für die Übungen
eignen sich vorzugsweise eine aufrechte Steh- oder Sitzhaltung sowie
zwei Trainingseinheiten zu je 25 Atemzügen. Dazwischen sollte man einige Minuten pausieren.
Ausatemtraining (exspiratorisches Atemtraining)
Der Ultrabreathe ist laut Herstellerangabe der „weltweit kleinste und effektivste Lungentrainer“ und demnach auch für ein gezieltes exspiratorisches Atemtraining anwendbar. Hierzu empfiehlt es sich, durch die Nase
ein und durch den Ultrabreathe auszuatmen. Mit der hinteren Kappe
reguliert man, wie beschrieben, den Trainingswiderstand. Je weiter die
42
Fachartikel
Kappe nach innen gedreht ist (in Richtung Mundstück), umso mehr blockiert die Kugel die Luftaustrittsbohrung und desto größer der verspürte Widerstand. Beim sehr starken aktiven Ausatmen durch das BreathGerät hört man ein Summen, das durch die im Zylinder rotierende Kugel
erzeugt wird.
Benutzt man den Ultrabreathe zum Aufwärmen vor einem Konzert, dann
sollte der Trainingswiderstand so moderat gewählt werden, dass man
sich während der Übung auf keinen Fall maximal verausgabt.
Reinigung
Aus hygienischen Gründen sollte der Ultrabreathe Trainer regelmäßig
gereinigt werden. Der Hersteller rät, das Gerät zweimal wöchentlich in
warmes Wasser einzulegen (15 Minuten) und danach unter laufendem
warmem Wasser abzuspülen. Zur gelegentlichen „Tiefenreinigung“
kann man z. B. eine Sterilisationslösung für Kleinkindflaschen oder Ähnliches verwenden und braucht nicht unbedingt Spezialreiniger.
Lieferumfang und Preis
Geliefert wird der Ultrabreathe-Atemtrainer inklusive Anwendungsbeschreibung in transparenter Kunststoffverpackung für einen Preis von
21,90 Euro (UVP: 24,50 Euro) frei Haus ohne zzgl. Versandkosten. Wie bei
Thomann üblich, erhält man auch für den Ultrabreathe die 3 Jahre Thomann-Garantie.
Fazit
Der Ultrabreathe Atem- oder Lungentrainer überzeugt durch seine praktische Größe und sein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Die Funktionsweise des Ultrabreathe beruht auf dem Prinzip des Widerstandes: Beim
Atmen sorgt der Widerstand dafür, dass die Atemmuskeln härter und intensiver arbeiten müssen, dadurch werden sie gestärkt. Der Anwender
kann den Atemwiderstand des Gerätes stufenlos an seinen individuellen
Trainingsfortschritt anpassen. Ein kontinuierliches, möglichst tägliches
Training stärkt die Lungenaktivität und fördert eine leichtere und vor allem tiefere Atmung. Erwarten soll und kann man allerdings kein Resultat
von einem auf den anderen Tag! Wie bei jedem Muskeltraining ist auch
43
Fachartikel
hier der Geduldige König und erste messbare Trainingserfolge stellen
sich erst nach einer Zeit von circa vier Wochen ein. Zum Einüben und
Beibehalten der richtigen Atemtechnik für Blasmusiker wie auch zum
Aufwärmen der Atemmuskulatur vor dem Spielen ist der Ultrabreathe
Atem- oder Lungentrainer bestens geeignet.
Pro und Contra
+ in- und exspiratorisches Atemtraining möglich
+ einfaches Handling
+ sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Produktübersicht und Preise
Hersteller/Vertrieb: Musikhaus Thomann e.K.
Treppendorf 30
D-96138 Burgebrach
Deutschland
Modellbezeichnung: Ultrabreathe Lungentrainer
Anwendung:
in- und exspiratorisches Atemtraining
mit individuell einstellbarem Atemwiderstand,
Steigerung der Lungenkapazität
Lieferumfang:
Ultrabreathe-Trainer inkl. Anwendungsbeschreibung, 3 Jahre Thomann-Garantie
Preis:
UVP 24,50 Euro / Online Preis 21,90 Euro
Homepage:
www.thomann.de
Quelle: Aus SONIC SAX&BRASS 6.2011
www.sonic.de
44
Fachartikel
¯ Testbericht TRI-Ball Breath Coach (Thomann)
TRI-Ball Breath Coach: 3-stufiges Lungenfunktionstraining
von Holger Mück
Der TRI-Ball Breath Coach ist ein manueller floworientierter Atemtrainer
zur Steigerung des Einatemvolumens. Diesmal sind es, wie der Name
schon sagt, drei Bälle, die beim Einatmen durch das Gerät zum Schweben gebracht werden müssen. Wir machen den Praxistest!
Aufbau, Funktionsweise und Anleitung
Das Gerät besteht aus einem transparenten Body (frei von Latex und Epoxidharz), einem Schlauch und einem Mundstück. Im Inneren befinden
sich drei Bälle in drei unterteilten Luftkammern. „Floworientiert“ meint,
dass sich je nach Größe des angesaugten Luftvolumens die Anzeige des
Gerätes ändert. Die Verarbeitung des TRI-Ball Trainers ist makellos und
die Verwendung des Gerätes auch ohne die beiliegende Trainingsanleitung einfach und selbsterklärend: Je nach Einatemkraft fangen die drei
Bälle an, der Reihe nach zu schweben. Der erste Ball (Farbe weiß) hebt
sich bei einem eingeatmeten Luftfluß von 600 ml/Sekunde, der zweite
(Farbe grau), wenn 900 ml pro Sekunde Ansaugvolumen erreicht sind.
Erst bei einer eingeatmeten Luftmenge ab 1.200 ml/Sekunde beginnt
auch der dritte, schwarze Ball zu steigen. In erster Linie für die Therapie von Atembeschwerden und Störungen des Lungensystems entwickelt, bietet der TRI-Ball Breath Coach auch
für alle Bläser eine effiziente Trainingsmöglichkeit des Atemapparates. Wie genau sich
die Übung gestaltet, erklärt der nächste Abschnitt.
Lassen wir die Bälle fliegen
Frisch aus der Verpackung steckt der
Schlauch in der dafür vorgesehenen Verankerung und da sollte er nach Verwendung wieder hin. Man nimmt den Schlauch aus seiner
45
Fachartikel
Halterung und koppelt ihn an das untere Teil des Atemtrainers an. Nun
kann das eigentliche Training beginnen: Man atmet aus und umschließt
das Mundstück fest mit den Lippen. Nun atmet man so ein, dass der erste,
weiße Ball aufsteigt und möglichst lange in dieser Position bleibt. Die
beiden anderen verharren in ihrer Ausgangsposition. Gelingt dies, wiederholt man den Vorgang nach einigen Versuchen mit mehr Intensität,
bis die weiße und die graue Kugel das obere Ende ihrer Kammer erreichen. Analog zur ersten Übung bewegt sich die schwarze Kugel nicht.
Erst nach erfolgreicher Absolvierung dieses mittleren Lungenfunktionstrainings atmet man so stark und tief ein, bis alle drei Bälle an das obere
Ende ihrer entsprechenden Kammer (nach und nach) aufgestiegen sind.
Nach ein paar Wiederholungen sollte man eine Pause einlegen und einige Minuten „normal“ weiteratmen.
Mit dieser Art des Trainings erzielt man laut Herstellerangabe „eine optimale Steigerung des Atemvolumens und eine gleichmäßige Belüftung
Ihrer Lunge.“ Während der gesamten Atemübung sollte der TRI-Ball
Breath Coach senkrecht und auf Gesichtshöhe gehalten werden. Weiter
dürfen während der Anwendung die Lufteingangsöffnungen am Gerät
nicht verschlossen sein. In der beiliegenden Trainingsanleitung liest
man: „Führen Sie über den Tag verteilt 3 bis 5 Mal ca. 5 bis 10 Übungen durch. Schon durch wenige Übungen am Tag erreicht man messbare
Verbesserungen der Kapazität der Lungen. Bei Schwindelgefühlen oder
anderen Komplikationen reduzieren Sie die Anzahl der Übungen bzw.
sprechen Sie ihren Arzt an.“
Von der Beschreibung sollte man sich allerdings nicht verwirren lassen.
Dort wurde als Angabe für das angesaugte Luftvolumen die englische
Abkürzung „cc“ gewählt. Im deutschsprachigen Raum ist die Abkürzung
cm³ geläufig, was einer Menge von 1 ml entspricht. Die Zahlenwertangaben auf dem Gerät von 600, 900 und 1200 ml stehen also für das pro
Sekunde angesaugte Luftvolumen.
Vorteile des 3-phasigen Trainings
Der Vorteil des TRI-Ball Breath Coach liegt eindeutig in der schrittweisen Trainingsmöglichkeit der Gesamtatmung. Die erste Kugel fängt be46
Fachartikel
reits bei einem „flachen“ Einatmen an zu schweben, atmet man tiefer, so
beginnt die zweite Kugel abzuheben. Erst bei einer noch tieferen Einatmungsphase setzt sich auch die dritte Kugel in Bewegung. Durch gezielte Übungen kann man die Atemmuskulatur stärken und eine gesunde
Tiefenatmung trainieren. Generell ist es bei Bläsern wichtig, immer die
Menge an Luft zu holen, die für eine bevorstehende Phrase zum Spielen benötigt wird. Ein ständiges Maximum ist sicherlich kontraproduktiv.
Mit den drei Bällen hat der Benutzer eine optimale optische Kontrolle
über seinen Inspirationsflow Ein langsames und tiefes Einatmen wird so
gezielt eingeübt, was dann letztendlich auch ohne Trainingsgerät beim
Spielen auf dem Instrument angewandt werden soll.
Keep it tidy …
Der Schlauch sowie das Mundstück reinigt man am besten regelmäßig
mit Wasser und handelsüblichem Spülmittel oder einem speziellen Reinigungsmittel für Lungentrainer. Um das Gerät in einem einwandfreien,
hygienischen Zustand zu halten, sollte das Mundstück nach Verwendung
mit Wasser durchgespült und in der dafür vorgesehenen Halterung verankert werden. Zur Aufbewahrung wird das Mundstück in die am unteren
Ende des Gerätes angebrachte Öffnung gesteckt. Der TRI-Ball Atemtrainer ist, wie bereits erwähnt, nur für ein inspiratorisches Training entwickelt worden. Beim Ausatmen durch das Gerät dringt Feuchtigkeit ins
Innere, die zum einen die einwandfreie Funktion beeinträchtigen könnte
und zum anderen die Bildung von unerwünschten, infektiösen Bakterienkulturen begünstigt. Besonders aus diesem Grund sollte man das tunlichst unterlassen. Ebenso wäre eine trockene Lagerung nach Gebrauch
wünschenswert.
Lieferumfang und Preis
Zum Lieferumfang des TRI-Ball Breath Coach gehören eine ausführliche
Anwendungsbeschreibung, der Body, ein Schlauch sowie das dazugehörige Mundstück, alles verpackt im transparenten Kunststoffbeutel mit ZipVerschluss. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 15,50 Euro, wobei
das Gerät im Verkauf deutlich preiswerter angeboten (online Preis: 13,90
47
Fachartikel
Euro) wird. Thomann liefert kostenlos und inklusive einer 3-Jahres-Garantie.
Fazit
Zu einem fairen Preis hält der TRI-Ball Breath Coach, was er verspricht.
Voraussetzung für einen spürbaren Fortschritt ist aber auch bei diesem
Gerät ein kontinuierliches Training. Die Handhabung ist kinderleicht und
bei regelmäßiger Reinigung hat man auch lange ungetrübte Trainingsfreude (im wahrsten Sinne des Wortes!). Das große Plus ist das dreistufige Einatemtraining, was den Atemtrainer für viele Bläser sicherlich zu
einer lohnenswerten Anschaffung macht! Während der Testphase fand
er bei allen Kollegen hohe Akzeptanz.
Pro und Contra
+ inspiratorisches 3-stufiges Atemtraining
+ gezielte Steigerung der Lungenkapazität
+ einfaches Handling
+ Preis/Leistung
Produktübersicht und Preise
Hersteller/Vertrieb: Musikhaus Thomann e.K.
Treppendorf 30
D-96138 Burgebrach
Deutschland
Modellbezeichnung: TRI-Ball Breath Coach
Anwendung:
inspiratorisches Atemtraining (mit variabler
Durchflussrate), Steigerung des Lungenvolumens,
Erlernen einer tiefen Atmung
Lieferumfang:
TRI-Ball Breath Coach inkl. Anwendungsbeschrei
bung, Schlauch und Mundstück im transparenten
Kunststoffbeutel mit Zip-Verschluss;
3 Jahre Thomann-Garantie;
Flussanzeige: 600 / 900 / 1.200 ml pro sec.
Preis:
UVP 15,50 Euro / Online Preis 13,90 Euro
Homepage:
www.thomann.de
Quelle: Aus SONIC SAX&BRASS 6.2011
www.sonic.de
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Plegetipps für Eure Instrumente
¯ Instrumentenpflege
Allgemeine Pflege
Neue Metallblasinstrumente sind noch trocken, also noch ohne Speichelansätze in den Rohren und der Maschine. Deshalb ist zu empfehlen,
neue Instrumente in der ersten Zeit vor dem Blasen mit lauwarmem Wasser gut durchzuspülen. Es bläst sich dann viel leichter. Das gleiche gilt
aber auch für frisch reparierte Instrumente. Man sollte dann später dazu
übergehen, das Instrument in regelmäßigen Abständen (mindestens
vierteljährlich) in gleicher Weise nach dem Spielen durchzuspülen, um
die aggressiven säurehaltigen Speichelreste zu beseitigen. Ebenso können sich in den engen Rohren (Mundrohr oder Maschine) sehr schnell
Fremdkörper ansammeln, was dann zu einer teilweisen Einengung führen kann und das Blasen des Instruments erschwert sowie die Intonation
beeinträchtigt. Nach dem gründlichen Durchspülen ist es nötig, das Instrument bei geöffnetem Koffer (oder außerhalb des Koffers) trocknen
zu lassen und entsprechend zu ölen und fetten. Dies erhöht die Lebensdauer erheblich. Lackierte Instrumente werden mit einem weichen Tuch
und gegebenfalls mit einer Lackpolitur abgerieben. Für versilberte
Instrumente verwendet man zum Abreiben nach jedem Gebrauch ein
weiches, nicht kratzendes Tuch (Microfaser). Besonders wichtig für die
Gebrauchsfähigkeit ist jedoch die Pflege der Maschine und der Züge.
Letztere sind regelmäßig zu reinigen und einzufetten.
Zylinderventile
Das Instrument darf nie auf das Druckwerk der Maschine gelegt werden,
da sonst der leichte Lauf des Druckwerks und der Maschine beeinträchtigt wird. Die Ventile sind mit einer Genauigkeit von Hundertstel Millimetern eingepasst, und so genügt das kleinste Teil eines festen Stoffes, um
das Ventil zu blockieren. Verwenden Sie für die beweglichen Teile des
Druckwerkes ein spezielles Drehventilöl.
Auch die Ventilzapfen sind regelmäßig zwischen Hufeisen und Flügel
zu ölen. Eine unbefriedigende Ansprache eines Instrumentes ist oftmals
darauf zurückzuführen, dass die Silikone bzw. der Kork in den Hufeisen
49
Plegetipps für Eure Instrumente
ausgeschlagen sind. Dadurch kann der präzise gleichmäßige Luftdurchlass durch die Ventile gestört werden. Bitte wenden Sie bei Klemmen der
Ventile keine Gewalt an, sondern vertrauen Sie sich Ihrem Fachhändler
an.
Perinetventile
Durch den langen Ventilkorpus in dieser Maschine ist die Gefahr des
Hängenbleibens auch etwas größer als bei einer Zylindermaschine. Um
dieses Hängenbleiben zu vermeiden, genügen einige Tropfen eines speziellen Perinet-Ventilöls, die auf dem Ventilkorpus (Wechsel) verrieben
werden. Hat sich Grünspan angesetzt, entfernt man diesen mit einem
weichen Lappen und behandelt dann mit Ventilöl nach. Bei stärkerer Verschmutzung ist es möglich, den Wechsel mit einer Metallpolitur (Gundelputz) zu reinigen. Es ist hierbei darauf zu achten, die Politur gründlich mit
warmem Seifenwasser abzuwaschen.
Posaunenzüge
Reinigen Sie den Innenzug mit einem weichen fusselfreien Tuch, den
Außenzug mit einer Reinigungsbürste oder einem Durchzugwischer
(REKA). Spülen Sie den Zug regelmäßig mit warmem Wasser und Innenreiniger oder Spülmittel durch. Tragen Sie das Gleitmittel (z. B. Slide
o mix) entsprechend der Dosieranleitung des Herstellers auf. Die Dosiermenge ist von Posaune zu Posaune verschieden. Es ergibt sich sehr
schnell die Idealmenge. Verteilen Sie die aufgetragene Menge gründlich
durch Zugbewegungen.
Mundstücke
Reinigen Sie das Mundstück regelmäßig mit warmem Wasser und einer
Mundstückbürste. Häufiges Desinfizieren mit einem speziellen Desinfektionsspray ist sehr zu empfehlen.
Im nächsten Rundbrief gibt es einen ausführlichen Artikel über die Instrumentenpflege.
Quelle:
Buch- und Instrumentenhandels GmbH Bayern
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Angebote des Kirchenmusikwerkes
der ELLM und der PEK
Ökumenischer Chorleitertag: 17. Mai, Güstrow, Haus der Kirche,
Leitung: LKMD Frank Dittmer, Greifswald,
Referenten: Regionalkantor Werner Koch, Rostock und Kantor Bernhard
Barth, Rerik, Information und Anmeldung: Kirchenmusikwerk der ELLM
und der PEK, Geschäftsstelle, Telefon: 03834 79 66-59,
E-Mail: [email protected]
Ehemaligen-Treffen der pommerschen Kirchenmusikerinnen und
Kirchenmusiker: 23.-24. Mai 2012, Weitenhagen, Haus der Stille,
Leitung: LKMD Frank Dittmer,
Kinder-/Jugendsingwoche: 16.-22. Juli, Damm, Pfarrhaus Damm,
Leitung: N.N., Michael Jandeck,
Kosten: 90 € /80 €; Geschwistererm. 10 €,
Information und Anmeldung: Kirchenmusikwerk der ELLM und der PEK,
Geschäftsstelle, Telefon: 03834 79 66-59, E-Mail: [email protected]
Zingster Singkreis: 20.-30. Juli 2012, Zingst, Zingsthof,
Leitung: Jörg Reddin
17. Greifswalder Sommerakademie Orgel - Internationaler Sommerkurs für Organistinnen und Organisten, Thema: „Iberische Orgelmusik“:
Eröffnung: Donnerstag, 16. August 2012, 14.00 Uhr, Dom St. Nikolai,
Abschlussmatinée: Sonntag, 19. August 2012, 11.30 Uhr, Dom St. Nikolai,
Künstlerische Leitung: Prof. Dr. Matthias Schneider,
Information und Anmeldung (bis 30. Juli 2011): Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Bahnhofstr. 48/49, 17487 Greifswald, Tel.: 03834 86 3521; Fax: 03834
594228; E-Mail: [email protected]
Woche der Kirchenmusik: 28.-31. August 2012, Region Güstrow Süd.
Grundkurs Kirchenmusik III (D-Kurs): 19.-21. Oktober 2012,
Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft, Bahnhofstr. 48/49,
17489 Greifswald,
Kosten: 20 € ohne Übernachtung,
Information und Anmeldung: Kirchenmusikwerk der ELLM und der PEK,
Geschäftsstelle, Telefon: 03834 79 66-59, E-Mail: [email protected],
Anmeldeschluss: 30. September.
Orgelkurs für Ehren- und Nebenamtliche: 09.-11.11. Schwerin, Dom,
Leitung: KMD Domkantor Jan Ernst, Schwerin,
Kosten: 15 € (ohne Übernachtung),
Information und Anmeldung: KMD Jan Ernst, E-Mail: domkantorei@gmx.
de, Anmeldeschluss: 15. Oktober.
51
Fachartikel
¯ Bläsermusik und Verkündigung
Kirche und Musik gehören zueinander. Kirche ohne Musik kann nicht leben, nicht existieren. Gottesdienste ohne Musik sind nicht denkbar. Musik ist die Möglichkeit, mit Gott in besonderer Form in Kontakt zu kommen, ihn zu loben, ihm zu danken, ihn zu bitten und ihm die Nöte und
Ängste zu klagen. Augustinus hat sogar gesagt: „Wer singt, betet doppelt“. Das geschieht auf vielfältige Weise des Musizierens. Dazu gehört
in erster Linie das Singen, wo zur der Sprache, die Musik als gehobenes
Sprechen, hinzukommt. Oft werden Worte und Inhalte durch die Musik in
Akkorden, Klängen und Rhythmen intensiviert, auch weiter verdeutlicht,
ausgelegt und verständlicher gemacht.
Seit der Gründung der Posaunenchöre vor über 150 Jahren, zum Beispiel
durch einen Mann wie Johannes Kuhlo, stimmt diese besondere Musikgruppe ebenfalls mit ein in den großen Orchesterklang für Gott. Allerdings darf man sicher wie bei dem Einsatz der Orgel auch bei den Posaunenchören fragen, ob diese Musik ohne Worte auch Verkündigung sein
kann. Fehlt da der Text, fehlen da die Worte, fehlt da der Bezug? Wer in
die ersten Posaunenbücher von Kuhlo und seinen Kollegen schaut, wird
bemerken, dass neben den Noten auch immer der Text mit abgedruckt
worden ist. Es war also immer die Verbindung zum Text gegeben. Kuhlo
erwartet zudem, dass Chorleiter und auch Bläser sich immer die Texte vergegenwärtigen, wenn die Choralsätze
musiziert wurden. Nur dann sei ein angemessenes Darstellen der Noten möglich. Diese
Forderung nach der engen Verbindung und
Bindung zum Text ist bis heute geblieben.
Ganz deutlich wird diese Forderung nach
dem Wissen um den Text bei den Choralsätzen von Johann Sebastian Bach, denn Bach hat
in seinen Kantaten den Choralsätzen ganz beFoto: K.-H. Saretzki
52
Fachartikel
stimmte Text-Strophen zugeordnet und diese auskomponiert. Nur der,
der auch den Text der Strophen kennt, kann die Besonderheit der Choralsätze verstehen und interpretieren.
Als konkretes Beispiel seien die unterschiedlichen Choralsätze zu dem
Lied EG 396 „Jesu, meine Freude“ (Text: Johann Franck, Melodie Johann Crüger) in seiner gleichnamigen Motette genannt und vorgestellt.
Bach komponiert für jede der sechs Strophen einen eigenen Satz.
Strophe 1 / Jesu, meine Freude
Die ersten drei Worte der 1.Strophe „Jesu, meine Freude“ sind gleichzeitig die letzten drei der 6. Strophe und damit der Schlussstrophe der
gesamten Motette. So wird textlich und musikalisch eine Klammer geschaffen.
Strophe 2 / Unter deinen Schirmen
Dieser 5-stimmige Satz ist kein Kantionalsatz mehr, sondern ist mit seinen selbstständig geführten Mittelstimmen „motettisch“ angelegt. Unter
dem weit aufgespannten „Schirm“ der unveränderten Melodie „malt“
Bach das „Stürmen der Feinde“ und das „Wettern des Satans“. Auch das
„Krachen“ und „Blitzen“ wird drastisch mit kurzen und scharfen Tonrepetitionen dargestellt. Erst am Ende beruhigt sich die Musik zu dem tröstenden Text „Jesus will mich decken“.
Strophe 3 / Trotz dem alten Drachen
Dieser Satz ist eine Fundgrube für musikalisch rhetorische Figuren und
Lautmalereien, denn die Wörter „Trotz“, „Furcht“, „Toben“, „Abgrund“
einerseits und „Singen“, „sichere Ruh“, „Verstummen“ und „Brummen“
andererseits werden von Bach mit großer Intensität ausgedeutet. Dabei
sind es verminderte Akkorde, große Intervallsprünge, Generalpausen,
kurze Auftakte und Koloraturen im Bass, die das Toben, die Angst und
den Abgrund musikalisch aufzeigen. Auf der anderen Seite sind es lang
ausgehaltene Töne und Akkorde, Terzparallelen, die die „sichere Ruh“
und „Gottes Macht“ verdeutlichen.
53
Fachartikel
Strophe 4 / Weg mit allen Schätzen
In dem 4-stimmigen Kantionalsatz mit der originalen Melodie im Sopran
malen die anderen drei Stimmen ein Eigenleben und malen das “weg!
weg!“ anschaulich mit kurzen Notenwerten. Am Schluss wird das „nicht
von Jesu Scheiden“ von den Unterstimmen kunstvoll hinausgezögert.
Strophe 5 / Gute Nacht, o Wesen
Bach verzichtet in diesem Satz weitgehend auf Rhetorik und Tonmalerei,
um sich ganz der „Gute-Nacht-Stimmung“ hinzugeben. Der 4-stimmige
Satz mit dem Tenor (nicht dem Bass!) als Fundament deutet an, dass es
sich um eine Stimmung ohne Erdenschwere handelt. Die beiden konzertierenden, oft in lieblichen Terzen und Sexten geführten Soprane malen
ein inniges Bild von der Christusseele, die der Welt und ihrer Pracht endgültig „Ade“ sagt. Im Zusammenhang mit der Altstimme, die den transponierten Cantus firmus in das Satzgefüge hineinsingt, ergeben sich
trotzdem schmerzliche harmonische Reibungen.
Strophe 6 / Weicht, ihr Trauergeister
Mit dieser Strophe im 4-stimmigen Satz greift Bach musikalisch und kompositorisch auf den Anfang der Motette, die erste Strophe, zurück. Die
gleichen Noten und Harmonien, Durchgänge und Akkorde der ersten
Strophe sind auch für die 6. Strophe Grundlage des Satzes. Wenn der Tenor sich hier in der letzten Zeile noch einmal zu seinem höchsten Ton
hinaufschraubt, ist es die existentiell bezogene Freude, die in dem Personalpronomen „meine Freude“ hervorgehoben wird.
Diese Beispiele zeigen konkret und auch allgemein, wie eng die Verbindung zu den Texten ist. Das Wissen darum ist für die Posaunenchöre
wichtig. Wie ein Choralsatz, vom Posaunenchor textlos geblasen, zu einer
echten Verkündigung werden kann, mag dieses kleine Erlebnis zeigen.
In meiner Ausbildung als Diakon in Bethel bliesen wir mit kleinen Bläsergruppen regelmäßig vor den verschiedenen Krankenhäusern, in denen meist gemütskranke Menschen behandelt wurden. An einem Abend
54
Fachartikel
bliesen wir zum Schluss eine Strophe der Bach-Motette. Als wir fertig waren, kam eine gemütskranke Frau zu uns Bläsern und bedankte sich für
die 6. Strophe, wie sie sagte. Wir waren erstaunt und schauten uns ratlos
an, denn wir hatten doch nur eine Strophe geblasen. Sie aber bedankte
sich noch einmal und sagte: „Ich kenne alle Sätze aus der Motette. Ihr
habt eben die 6. Strophe geblasen, die mir Mut und Zuversicht gibt. Ich
danke euch dafür“.
Wir schauten im Bläserbuch nach. Tatsächlich, da stand der Text der 6.
Strophe des Liedes „Jesu, meine Freude“ unter dem bekannten BachSatz:
Weicht ihr Trauergeister, denn mein Freudenmeister Jesus tritt herein.
Denen, die Gott lieben, muss auch ihr Betrüben lauter Freude sein.
Duld ich schon hier Spott und Hohn, dennoch bleibst du auch im Leide:
Jesu, meine Freude.
Karl-Heinz Saretzki
Literatur
...ganz Ohr / Gottesdienste mit Wort und Musik / Karl-Heinz Saretzki / ca. 190
Seiten / kartoniert / buch + musik, ejw Stuttgart 2012
Praxis Posaunenchor / Handbuch für Bläserchorleitung / hrsg. von Irmgard Eismann und Hans-Ulrich Nonnenmann, buch + musik, ejw Stuttgart 2007
darin: (Seite 34-42) Musik als Verkündigung, Bläsergottesdienste in besonderer
Gestalt – Musikalisch gestaltete Gottesdienste / Karl-Heinz Saretzki
Anspruchsvolle Musik – leicht einstudiert / 101 Bläservorspiele zum EG / hrsg.
von Karl-Heinz Saretzki unter Mitarbeit von Irmgard Eismann / buch + musik,
ejw Stuttgart 2000
Bläsergottesdienste: mit Liedpredigten feiern / 101 Bläservorspiele zum EG /
Karl-Heinz Saretzki / buch + musik, ejw Stuttgart 2002
Gott die Ehre geben – Meditationen zu Bläservorspielen / Karl-Heinz Saretzki /
buch + musik, ejw Stuttgart 1995
Karl-Heinz Saretzki (*1942) Diakon und Kirchenmusikdirektor
geboren in Bielefeld, Kirchenmusik-Studium an der Westfälischen Klirchenmusikschule Herford, Ausbildung zum Diakon in Bethel / Bielefeld, 1972-2007 Landesposaunenwart im Posaunenwerk der Ev. Kirche von Westfalen
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Der Landesposaunenwart unterwegs
Landesposaunenwart Martin Huß wirbt neue Bläser in Waren.
Januar 2012
Hurra!
Januar 2012
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Arbeitshilfen und Neuerscheinungen
¯ Aufgemischt
Jungbläserstücke für alle (un-)möglichen Gelegenheiten.
Monika Hofmann
Preis € 7,00
Schon wieder ein Heft für Jungbläser? Ja, denn Ziel dieses Heftes
ist, Jungbläsern Möglichkeiten zu bieten, frühzeitig kleine Auftritte
zu meistern, sei es alleine oder gemeinsam mit dem Posaunenchor.
Aufgemischt soll nicht das Unterrichts- oder Schulungsmaterial ersetzen.
Erfolgreiche Auftritte machen Spaß und werden die Anfänger und
Jungbläser sicher motivieren. (Aus dem Vorwort)
Umfang: 64 Seiten mit 67 Titeln
¯ „Just Michael“
Brass Arrangements von Michael Schütz
Preis € 11,90
CD € 15,99
Just Michael- Brass Arrangements von Michael Schütz!
Ca. 80 Seiten mit nagelneuen Kompositionen von Michael Schütz.
Ob zu Herzen gehende Balladen oder kraftvoll groovende PopArrangements!
Michael Schütz zieht in dieser Neuerscheinung wieder alle Register
seiner scheinbar nicht enden wollenden Kompositionskreativität. Alle
Titel wurden eigens für diese Produktion komponiert. Zusätzlich gibt es
eine eigene Schlagzeugstimme für den Einsatz in der Gemeinde. Die
Arrangements sind gut spielbar und nicht zu schwer ausgelegt.
Genießen Sie den mitreißenden Sound der Kompositionen von Michael
Schütz! Eben „Just Michael!“
¯ „TUTTI“
Spielheft für Jungbläser
Preis € 14,00
Notensammlung für Jungbläserausbildung, Kinderposaunenchöre,
Lehrgänge, Freizeiten, Ständchen, Gemeindefeste ...
- alle Sätze können von Jungbläsern selbständig ausgeführt werden
- dreistimmige und vierstimmige Sätze
57
Arbeitshilfen und Neuerscheinungen
- bei Stücken für drei gleiche Stimmen sind die Sätze sowohl im Violin- als
auch im Bassschlüssel notiert, so dass man auch in gemischter Besetzung
musizieren kann
- große Vielfalt an Musik; von Mittelalter bis Swing und Rock
- gegliedert in:
o Laternen-, Advents- und Weihnachtslieder
o Instrumentalmusik alter Meister
o Instrumentalmusik neuer Meister
o Unterhaltungsmusik, Filmmusik „around the world“
o Volkslieder/geistliche Lieder/Choräle
o Spirituals
- Mitarbeit von Arrangeuren und Komponisten aus ganz Deutschland
herausgegeben von der Sächsischen Posaunenmission e.V.
Format: A 4. Mit 2 verschiedenen Bindungen: Ringbindung oder
Klebebindung. Umfang: 188 Seiten mit 148 Titeln
¯ Gloria 2012
Preis € 5,00
Die Notengabe „Gloria 2012“ erscheint mit textgebundenem Schwerpunkt
zum Themenjahr „Reformation und Musik“. Auf die Ausschreibung zur
Komposition von neuen Melodien zu Texten Martin Luthers sind zahlreiche
Vorschläge eingegangen, aus denen der Musikausschuss fünf Melodien
ausgewählt hat. Die Neuvertonungen sollen nicht die bekannten und
beliebten Melodien ersetzen, sondern Perspektiven schaffen und den
Zugang zu Luthers Texten erweitern.
¯ Ganz Ohr
Preis € 10,95
Gottesdienste mit Musik. Verlag: Buch und Musik. Autor: Karl-Heinz
Saretzki
Zum Jahr des Gottesdienstes 2012 in der Württembergischen
Landeskirche: Ein erfahrener Praktiker aus der Bläserarbeit stellt in
zwanzig Predigten und Gottesdienstentwürfen zu Liedern, biblischen
58
Arbeitshilfen und Neuerscheinungen
Geschichten und geistlichen Themen das Hören auf Wort und Musik in
den Mittelpunkt. Dabei verbinden sich Wort und Musik dank variabler
Vorschläge. Einige Choralsätze und Bläserstücke lassen sich austauschen
oder individuell anpassen. Ebenso kann die Musik mit der Orgel oder
anderen Instrumenten, mit dem Kirchenchor, der Kantorei oder einer
anderen Musikgruppe ausgeführt werden.
Das Buch dient neben Posaunenchorleitern auch Verantwortlichen
in den Gemeinden, die an der kreativen, lebendigen Gestaltung von
Gottesdiensten, Abendmusiken oder Gemeindeveranstaltungen
interessiert sind. Ca. 196 Seiten. Kartoniert.
¯ Bläserheft Kurhessen - Waldeck 2012
Das Heft kostet incl. CD 15,00 €, ab 50 Exemplaren 14,00 € und bei einer
Abnahme von 100 Heften 13,00 € je Exemplar.
Ab sofort ist das neue „Bläserheft Kurhessen-Waldeck 2012“ des
Posaunenwerks der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zu
erwerben.
Das Bläserheft beinhaltet Stücke bzw. Werke aus unterschiedlichen
Stilrichtungen. Es soll mit seiner musikalischen Bandbreite viele Impulse
für die Arbeit vor Ort und in den Kreisverbänden setzen. Es enthält u.
a. auch doppelchörige Musik und Bearbeitungen größerer Werke für
Kreisposaunenfeste, Chortreffen und andere festliche Anlässe, aber
auch für die vielen kleineren Einsätze, die man als Posaunenchor im
Jahreslauf hat. Jeder Posaunenchor, egal ob groß oder klein, findet
in dem Heft Stücke, die gut spielbar sind. Die beigefügte CD ist eine
zusätzliche Unterstützung bei der Erarbeitung mancher Stücke, vom
„Ohrenschmaus“ mal ganz abgesehen.
¯ Chortraining für Posaunenchöre.
Preis € 9,95.
Buch und Musik.
Übungen und kleine Übungsstücke,die ein Posaunenchor am Anfang einer
Probe statt der Einblasübungen spielen kann. Blastechnik, Linienspiel,
59
Arbeitshilfen und Neuerscheinungen
rhythmische Präzision, Aufeinanderhören und Geschlossenheit der
chorischen Leistung werden geschult. 88 Seiten.
¯ Buch, Ludwig Güttler, „Mit Musik Berge
versetzen“ von Alexandra Gerlach, ISBN
978-3-8419-0063-0
Preis € 24,95
Text Umschlag: „Die Biografie Ludwig Güttlers,
des Ausnahmekünstlers von Weltruf, steht
exemplarisch für ein Stück deutsch-deutscher
Geschichte. Und sie ist ein Musterbeispiel dafür,
wie Musik Grenzen überwinden und Herzen
öffnen kann: 16 Jahre lang hat Ludwig Güttler
gemeinsam mit seinen Musikern über 1500
Konzerte gegeben, Gelder gesammelt und für
Spenden geworben, die das ‚Wunder von Dresden‘ - den Wiederaufbau
der Frauenkirche - wahr werden ließen.“
¯ „Musik aus Mitteldeutschland“
Preis € 12,00
Herausgeber:
Posaunenwerk
der
Evangelischen
Kirche
in
Mitteldeutschland
Bläserheft (Strube Verlag VS 2351), 140 Seiten - 61 fast ausschließlich
bisher nicht veröffentlichte Werke
Preis € 5,00
Partituren, Pauken und Schlagwerk (Strube Verlag VS 2351/01)
- Dirigier-Partituren zu sieben doppelchörigen und vielstimmigen Stücken
- 14 Paukenstimmen und eine Schlagwerkstimme
Preis € 12,00
CD (Strube Verlag VS 2351 CD)
- 31 Titel aus dem Bläserheft, eingespielt von unserem Auswahlchor
60
Anlagen und Chorumlage 2012
¯ Anlagen
• Seminar für fortgeschrittene junge Bläser im August 2012
• Seminar für erwachsene Anfänger im September 2012
• Jungbläserfreizeit für ganz MV im Juli 2012
• Formular Posaunenchorbefragung
• Flyer Ehrenamtakademie-Impulstage Ehrenamt
• Bläser beim Chorfest in Greifswald
• Beitrittserklärung Förderverein der Posaunenchöre in Mecklenburg e.V.
¯ Chorumlage 2012
Das Posaunenwerk bittet die Chöre sehr freundlich, die Chorumlage zu
überweisen. Danke für Euer Verständnis. Überweisungsformulare und
Rechnungen lagen dem Rundbrief 1-12 bei. Bei Rückfragen bitte bei LPW
Martin Huß melden. Der Beitrag beträgt € 50,00 pro Chor + € 1,00 pro
Bläser pro Jahr.
Bankverbindung:
EKK Zweigstelle Schwerin Kto: 5300193
BLZ: 520 604 10.
Liebe Bläser/innen,
an dieser Stelle möchten wir gerne nochmals an das
Gründungsfest der Evangelischen Kirche in Norddeutschland
hinweisen, dass am 27. Mai 2012 in Ratzeburg stattfindet.
Alle nötigen Informationen finden Sie unter www.nepm.de. Falls
Sie die Informationen per Post benötigen, können Sie diese
gerne über das Posaunenwerk beziehen.
O kommet zuhauf!
Nordelbische Posaunenmission, Landesposaunenwart Daniel Rau
Wilhelm-Raabe-Straße 31, 24211 Preetz
Tel. 04342/ 7880448
E-Mail: [email protected]
Home: www.nepm.de
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Stimmen aus dem Äther
¯ Glaubenssachen
NDR Kultur am Ostermontag, 9. April 2012, 08.40 Uhr
Diener am 150. Psalm Posaunenchöre als protestantische Botschafter
Von Reinhard Lassek
„Lobet den Herrn mit Posaunen!“ – Das ist aus Sicht eines evangelischen
Posaunenchorbläsers die entscheidende Botschaft des 150. Psalms.
Gewiss, auch in katholischen Gottesdiensten kommen Trompeten
und Posaunen zum Einsatz. Doch eine feste Institution sind die
kirchlichen Blechbläser allein im evangelischen Milieu: Die irdischen
Bläserheerscharen bilden eine der größten Laienbewegungen
innerhalb des deutschen Protestantismus. Mehr als jede dritte
evangelische Gemeinde hat einen Posaunenchor. Und es gehört zum
Chorgeist, dass all diese „Posaunenchorler“ unentgeltlich spielen. Ihr
glänzendes Instrumentarium erklingt nicht nur zu liturgischen, sondern
auch zu missionarischen, diakonischen oder sozialen Anlässen. Und
trotz einer gewissen Bandbreite des Repertoires, liegt der musikalische
Schwerpunkt auf der Pflege des geistlichen Liedes - vom ReformationsChoral bis hin zum amerikanischen Spiritual.
Während sich der geistliche Auftrag mit dem Hinweis auf den 150. Psalm
leicht als „Gotteslob“ beschreiben lässt,ist die Herkunft der evangelischen
Posaunenbewegung ein weitaus komplexeres Thema. Das „Copyright“
für den Begriff, unter dem sich heute das gesamte evangelische Blech
versammelt, liegt jedenfalls bei den Herrnhuter Brüdergemeinen – jener
Gemeinschaft böhmischer Glaubensflüchtlinge und deutscher Pietisten,
die sich im frühen 18. Jahrhundert in der Oberlausitz angesiedelt haben.
Bereits 1764 ist in einem Synodalbeschluss der Brüdergemeine offiziell
von einem „Posaunenchor“ die Rede.
Auch wenn die Herrnhuter Bläser zweifellos Pionierdienste leisten, die
eigentlichen Quellen einer sich über ganz Deutschland ausbreitenden
Posaunenwelle sprudeln nicht in der Oberlausitz, sondern in Westfalen
sowie in Niedersachsen. Die evangelische Posaunenarbeit entsteht im
engen Verbund mit der Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts. Im
62
Stimmen aus dem Äther
Zentrum des „erwecklichen“ Glaubenslebens stehen die persönliche
Bekehrung sowie eine bewusst auf das Evangelium ausgerichtete
Lebensführung. Die vielerorts entstehenden Bläserchöre festigen
diese neue Frömmigkeit. Pietismus und Posaunenarbeit streben im
Gleichschritt nach geistlicher Erneuerung.
Es gibt zwei große, selbständige Entstehungszentren der
Posaunenbewegung: Zum einen die evangelischen „Jünglingsvereine“
in Ostwestfalen-Lippe - die Vorläufer des CVJM. Zum anderen
die Hermannsburger Missionare in Niedersachsen. Der erste
„Posaunenchor“ wird 1843 im ostwestfälischen Jöllenbeck gegründet –
heute ein Stadtbezirk Bielefelds. Der erste „Posaunenverein“ hingegen
entsteht in der Lüneburger Heide. 1849 wird ein auf Initiative von
Theodor Harms im Hermannsburger Missionshaus gegründeter Singchor mit Blechblasinstrumenten ausgestattet. Sowohl die westfälischen
„Posaunenchöre“ als auch die niedersächsischen „Posaunenvereine“
werden zum Modell für das übrige Deutschland.
Der Posaunenwind weht hierzulande also je nach Region entweder aus
Westfalen oder aus Niedersachsen. So gehen etwa die jeweils ältesten
Bläserchöre in Lippe, im Rheinland, in Hessen, in Schlesien, in Sachsen, in
Hamburg, in Württemberg, in der Schweiz, in Baden und in Ostpreußen
auf die Jünglingsvereine des Minden-Ravensberger Landes zurück. Die
jeweils ältesten Chöre in Mecklenburg, Bayern, Oldenburg, Braunschweig
und in Schleswig-Holstein verdanken indes ihre Entstehung dem
Hermannsburger Missionswerk. 1880 gibt es im Deutschen Reich bereits
rund 160 Posaunenchöre mit insgesamt 2.000 Bläsern. Und 1933 kann
„Posaunengeneral“ Johannes Kuhlo voller Stolz feststellen: „Gott hat die
Posaunenmission mit einem freundlichen Krescendo gesegnet. An die
30.000 Bläser verkünden in den christlichen Posaunenchören sein Lob.“
Heutzutage vertritt der „Evangelische Posaunendienst in Deutschland“
- als gemeinsame Dachorganisation von 29 eigenständigen Werken und
Verbänden - knapp 7.000 Posaunenchöre mit insgesamt über 120.000
Bläserinnen und Bläsern. Dass sich so zahlreiche „Posaunen“ in den Dienst
des 150. Psalm stellen, ist gewiss das Verdienst vieler. Die Bewegung als
Ganzes wird jedoch vor allem von drei herausragenden Persönlichkeiten
63
Stimmen aus dem Äther
geprägt. Zunächst vom „Posaunengeneral“, „Reichsposaunenwart“ und
später leider auch „Reichsposaunenführer“ genannten Johannes Kuhlo
sowie vom sächsischen „Posaunenvater“ Adolf Müller. Und nach dem
Zweiten Weltkrieg ist es insbesondere Wilhelm Ehmann – Professor an
der Kirchenmusikschule Herford – der sich als Theoretiker und Praktiker
kirchlicher Bläserarbeit einen Namen macht.
Es gibt „Posaunenväter“, jedoch keine „Posaunenmütter“. Und bis 1945
bleiben Posaunenchöre auch reine Männerbünde. Eine Ausnahme bilden
in den 1920er Jahren die rein weiblich besetzten Posaunenchöre einiger
Diakonissen-Häuser. Seitens der Posaunenwarte wird sogar noch bis in die
1960er Jahre hinein gegen das sogenannte „Mädchenblasen“ polemisiert.
Man warnt ganz allgemein vor „Zersetzungserscheinungen“, befürchtet insbesondere „sexualethische Probleme“ und traut ganz allgemein
dem „schwachen Geschlecht“ keine „erwecklich“ kraftvollen Töne zu.
Irgendwann gerät „Mann“ dann aber doch in Zugzwang, so dass nunmehr
ganz selbstverständlich sowohl Mädchen und Jungen als auch Frauen und
Männer in den Posaunendienst eintreten. Inzwischen ist wohl ein Fünftel
der Posaunenchorler weiblich. Dementsprechend gibt es nicht mehr nur
Landesposaunenwarte, sondern auch Landesposaunenwartinnen.
Auf die „Posaune“ als Instrument kann im Posaunenchor verzichtet
werden, nicht jedoch auf den Begriff. Schließlich ist es in der Bibel
zumeist die Posaune, die Entscheidendes zu verkünden hat. Dass
Luther bei seiner Bibelübersetzung das original antike Lobpreis-Instrumentarium zumeist durch die erst Mitte des 15. Jahrhunderts
erfundene Posaune ersetzt, kommt den Gründervätern jedenfalls sehr
gelegen. Die Bewegung lechzt geradezu nach biblischer Legitimation.
Um den geistlichen Bläserauftrag in Verbindung zur Heilsgeschichte
zu bringen, listet der später „Spielmann Gottes“ genannte Kuhlo die
biblischen Trompeten-, Posaunen- und Hörnerstellen auf: Im Alten
Testament sind es 65, in den Apokryphen 13 und im Neuen Testament
20. Seinen ersten glänzenden Auftritt hat das Blech demnach bei Moses.
Doch der erste „Posaunenchor“ erklingt erst in Jerusalem zu Zeiten
König Davids. Nach der Zerstörung des Tempels durch die Römer
folgt sodann eine 2.000-jährige Generalpause - bis jene Jöllenbecker
64
Stimmen aus dem Äther
Erweckungsposaunisten das Schweigen der Bläser beenden.
Johannes Kuhlo, der sich selbst gern als „Mitarbeiter am Psalm 150“
bezeichnet, erhält bereits als 25-Jähriger von seinen Mitstreitern
den Beinamen „Posaunengeneral“. Und in der Tat, in allen wichtigen
„Posaunen-Fragen“ vermag er prägenden Einfluss zu entfalten.
Musiziert wird, um zu Missionieren. Und daher wird anfangs auch eine
ganz bestimmte Spielweise bevorzugt. Die musikalische Maxime lautet:
„Je näher der Klang eines Instruments der menschlichen Stimme kommt,
um so angenehmer und wertvoller ist es.“ Um das Blech zum „Singen“
zu bringen, sind Flügelhorn, Tenorhorn, Bariton, Tuba und natürlich auch
das Waldhorn wegen ihres weichen Klangs erste Wahl. Die Posaune wird
eher geduldet denn geliebt. Die Trompete jedoch, mit ihrem harten,
kompromisslos-klaren Klang will fast ein Jahrhundert lang niemand
so recht ins „Posaunengebet“ mit einschließen. „Wenn ich die Wahl
habe“, bekennt Johannes Kuhlo freimütig, „so nehme ich doch nicht
die Schreihälse von Sperlingen“, die Trompeten. Auch von den immer
gleich so „scharf loslegenden Finken“, den Kornetts oder Pistons will
er nichts wissen und nichts hören. Die wahren Gesangsköniginnen - die
„Nachtigallen“ unter den Blechblasinstrumenten - sind für Johannes
Kuhlo die Flügelhörner. Er selbst bevorzugt eine eiförmige Sonderform
– das nach ihm benannte „Kuhlohorn“.
Für ein spätromantisches Klangbild plädiert auch der sächsische
„Posaunenvater“ Adolf Müller: „Wir müssen auf unseren Instrumenten
gleichsam singen . . . Wenn man bei jedem unserer Choräle den
Eindruck hat, dass man den Text zu hören glaubt, dann erreichen wir
unser Ziel, dann blasen wir erbaulich.“ Und selbst wenn es um den
Übungsfleiß geht, wird gern geistlich argumentiert. So heißt es 1954 in
einer Hermannsburger Posaunenfestschrift: „Gott schenkt niemals, ohne
zugleich auch zu fordern.“
Nach 1945 kommt jener typische Kuhlo-Klang nach und nach aus der
Mode. Kirchenmusiker Wilhelm Ehmann bezeichnet ihn als „tutig“
und „schwerfällig“. Für den Mentor der Posaunenbewegung der
Nachkriegszeit bilden nunmehr Trompeten in Sopran und Alt sowie
Posaunen in Tenor und Bass die Idealbesetzung. Und auch in der
65
Stimmen aus dem Äther
Posaunenchorliteratur öffnet man sich nunmehr nicht nur der weltlichen
Musik, sondern der Moderne überhaupt. „Das Blasen“, sagt der Herforder
Musikprofessor Ehmann, „Das Blasen muß aufhören, ausschließlich
eine Kunst des Nachahmens zu sein; es sollte sich die eigenständige
Bläsermusik wieder erschließen.“
Trotz der modernen Notenflut, werden Kuhlosätze noch immer gern
geblasen. Auch so manche Kuhlo-Anekdote hat nichts von ihrem
urwüchsigen Charme eingebüßt. Auf Kuhlos Leben und Werk liegt jedoch
ein brauner Schatten: Kuhlohorn und Hakenkreuz berühren einander in
kaum mehr erträglicher Weise. Das Kapitel „Kuhlo und der Nationalsozialismus“ ist nur schwer verdaubar, für alle, die Johannes Kuhlos
Leistungen für die Posaunenarbeit mit Bewunderung, ja Dankbarkeit
und Ehrfurcht betrachten. Kuhlo, von je her für den Antisemitismus
empfänglich, ist bereits 1932 in der NSDAP. Er tritt öffentlich für Hitler
ein und fordert in Zeitungsartikeln zu dessen Wahl auf.
Der Posaunengeneral - gewohnt zu führen – schreitet trotz mangelnder
Übersicht forsch voran. Und seine Bläserbataillone - gewohnt zu folgen –
taumeln trotz Bibel, Gebet und Posaunenchoralbuch blind ins christlichabendländische Abseits. Für den Leiter des Posaunenwerks der
Hannoverschen Landeskirche Wolfgang Gerts zeigen die Grußformeln
im Schriftwechsel jener Jahre an, inwieweit die damaligen Größen der
Posaunenarbeit sich schon vom Regime haben vereinnahmen lassen.
Erstaunlicher Weise vermeidet ausgerechnet NSDAP-Mitglied Kuhlo
den „Deutschen Gruß“ und bevorzugt stattdessen den schlichten
„Posaunengruß“. Deutet sich bei ihm – jetzt wo es zu spät ist – ein
gewisses Unbehagen über den nunmehr herrschenden Ungeist an, den
er doch selbst so eifrig herbeiposaunt hatte?
Doch schon sehr bald bekommt die Posaunenbewegung den
immer schärfer wehenden Gegenwind des gottlosen Regimes zu
spüren. Bereits Mitte der 1930er Jahre müssen alle jugendlichen
Posaunenchorler zwangsweise in die Hitlerjugend eintreten. Und ohne
Sondergenehmigung darf außerhalb kirchlicher Veranstaltungen kein
christlicher Choral mehr geblasen werden. Am Ende seines Lebens
– nunmehr ein Greis von 84 Jahren - mag sich Johannes Kuhlo seines
66
Stimmen aus dem Äther
furchtbaren Irrtums bewusst geworden sein. Auf seinem Sterbebett, am
16. Mai 1941, spricht der Posaunengeneral immerhin Klartext: „Und wenn
er nicht der rechte Führer ist, so wählt ihn ab.“
Doch zurück zur Musik: Posaunenchöre ernten anfangs nicht nur Beifall,
sondern auch Kritik. 1882 heißt es im „Reichsblatt“: „Da gibt es auch
sog. ‚Posaunenchöre‘, welche Töne blasen, die Steine erweichen und
Menschen rasend machen können, und wenn irgendwo ein armer Mensch
schwerkrank darniederliegt, so kommen diese traurigen Gesellen mit
ihren Posaunen und geben ihm mit ihrer furchtbaren Musik den letzten
Gnadenstoß.“
Mit Skepsis begegnet man der Laienmusikerbewegung auch in
Fachkreisen. 1896 heißt es in den „Musikpädagogischen Blättern“:
„Die ‚evangelischen Jünglingsvereine‘ auf den westfälischen Dörfern
unterhalten zum Zweck des Chorblasens kleine Blechbläser-Ensembles.
Diese bäuerlichen Dilettanten-Kapellen heißen sich ‚Posaunenchöre‘,
obgleich in dem Ensemble fast nie eine Posaune sich vorfindet.“ Und
auch nach dem Krieg, empfindet nicht jeder die Posaunenchorarbeit
als erbaulich: Im Mai 1947 werden im Nordwestdeutschen Rundfunk die
Bemühungen der Landesposaunenwarte um einen Neuaufbau wie folgt
verspottet: „Ihre Kollegen aus der Bibel legten die Mauern von Jericho
um. Derlei ist bei uns überflüssig, da ganz Deutschland ja ein Trümmer
Jericho nach gehabten Tusch ist.“
Selbst innerhalb der Kirchenmusik müssen Posaunenchöre sich ihren Platz
erst erobern. Posaunenarbeit wird lange Zeit eher der Jugendarbeit denn
der Kirchenmusik zugeordnet. Unter professionellen Kirchenmusikern –
sagt der Historiker Wolfgang Schnabel - haben Laienbläser anfangs den
Ruf, zumeist „Kitschiges“ zu blasen und das dann auch noch laut und falsch.
Posaunenchormusik gilt als plump und aufdringlich und den Bläsern
wird vorgeworfen, sich mit ihrem guten Willen zu begnügen, anstatt sich
selbstkritisch um bessere Ausbildung zu bemühen. Heutzutage leisten
die evangelischen Posaunenwerke und Verbände eine musikalisch breit
angelegte und generationsübergreifende Bildungsarbeit. Die Chöre
werden vielfach von studierten Kirchenmusikern oder doch zumindest
von speziell geschulten Laien geleitet.
67
Stimmen aus dem Äther
„Normale“ Gemeindemitglieder sind Posaunenchorler indes selten.
Das Spektrum des Chorgeists ist glücklicherweise weit. Es bedarf da
auch keinerlei idealisierender Beschönigungen. Jeder Chor hat seinen
individuellen Lebens- und Musizierstil. Manche beginnen ihre Probe mit
einer Andacht, andere hingegen stören - quasi wie unreife Konfirmanden
- zuweilen die stille Andacht anderer Gottesdienstbesucher. Nur wenige
Chöre pflegen nur die Musik. Ohne Gemeinschaftssinn geht bekanntlich
auch in der Musik leicht der Zusammenhalt verloren. Und so mag
die Stimmung im Chor manchmal besser sein als die Intonation. Der
umgekehrte Fall wäre weitaus besorgniserregender.
Das kirchliche Blech neigt zu genussvoll zelebrierter Geselligkeit.
Verbürgt ist, dass es einen kleinen niedersächsischen Posaunenchor
am Rand der Südheide gibt, der die Speise- und Getränkekarte
des Stammlokals in seine Notenmappe integriert hat. Bevor zum
Probenabschluss einige ergreifende Abendlieder erklingen, werden
jeweils noch flugs per Mobiltelefon die Bestellungen an die Wirtschaft
durchgegeben.
Für Posaunenchorleiter ist es indes nicht immer einfach, die jeweiligen
musikalischen Vorlieben und Abneigungen auszugleichen: Der eine mag
keine gefühlsbefrachteten Volkslieder, die andere keine schmetternden
Intraden, der nächste keine fetzigen Jazz- oder Poparrangements. Nur
in einem Punkt sind sich alle immer einig: Nichts vermag den Einzelnen
sowie den Chor als Ganzes mehr zu ergreifen als ein Choralsatz Johann
Sebastian Bachs. Daran hat sich seit Kuhlos Tagen nichts geändert.
Wenn es darauf ankommt, bildet man jedenfalls eine freudige
Dienstgemeinschaft. So sind Kirchentage zugleich immer auch große
Posaunentage. Ob Kirchplatz, U-Bahnstation oder Park – allerorten
tauchen diese „Open-Air-Orgeln“ der Evangelischen Kirche auf, um
mit ihrer Musik auch kirchenfernes Publikum zu erreichen. Zudem
gibt es regelmäßig Posaunenfeste auf Kreis- oder Bezirksebene sowie
überregionale Landesposaunentage. Zuweilen stoßen dabei mehrere
Tausende munter ins Horn. Der „Deutsche Evangelische Posaunentag“
in Leipzig bringt es 2008 sogar zu einem Eintrag ins Guinness-Buch
der Rekorde: Die über 16.000 Teilnehmer des ersten gesamtdeutschen
68
Stimmen aus dem Äther
Posaunentreffens seit über 50 Jahren bilden den größten Posaunenchor
der Welt.
Ein Protestantismus ohne Posaunenchöre käme wie ein stummer Frühling
daher. Er wäre wie eine Landschaft ohne die Stimmen der Vögel. Die
Diener des 150. Psalms haben nämlich die Gabe, eine Stimmung der ganz
besonderen Art zu erzeugen: strahlende evangelische Zuversicht. Ist das,
was das Wort „Stimmung“ enthält, im evangelischen Milieu überhaupt
denkbar ohne die Stimmen der Bläser?
- Unkorrigiertes Manuskript Mit freundlicher Genehmigung des
Programmdirektion Hörfunk,
Leiter Zentrale Programmaufgaben,
Michael Plöger
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg.
Norddeutschen
Rundfunks,
Zum Autor:
Reinhard Lassek ist promovierter Biologe und Wissenschaftsjournalist.
Er bläst seit 50 Jahren Trompete, Flügelhorn und Kornett. Und wie zuvor
schon sein Vater und Großvater ist er passionierter Posaunenchorleiter.
Im Juni erscheint beim Kreuz Verlag sein Buch „Wir sind das Blech. Die
wunderbare Welt der Blechbläser“.
IMPRESSUM:
Herausgeber:
Redaktion:
Layout:
Druck:
Erscheinungsweise:
Posaunenwerk der Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs
und der Pommerschen Evangelischen Kirche
Dorfstraße 17, 19395 Barkow, Tel. 038735/ 463 22
Martin und Claudia Huss, Eberhard Erdmann
Adriane Martens
Laserline Druckzentrum Berlin
Der Rundbrief erscheint 3-4 mal/ Jahr.
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Ich möchte den RUNDBRIEF regelmäßig erhalten.
Der Rundbrief wird auf Wunsch kostenlos an jeden Haushalt im Gebiet der Kirchgemeinden geliefert. Wenn Sie bisher keinen Rundbrief in Ihrem Briefkasten hatten, schicken Sie
uns bitte diesen Abschnitt zu. Fax: 038735/ 444 29; Mail: [email protected];
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Termine und Veranstaltungen
MAI 2012
Probe für die Bläserfahrt nach Kasachstan am 1. um 15.00 Uhr in Barkow.
Probenwochenende Region Parchim-West vom 4. bis 6. in Hagenow, Eldena,
Lübtheen.
Geistliche Bläsermusik am 4. um 19.30 Uhr in Hagenow.
Geistliche Bläsermusik am 5. um 19.00 Uhr in Eldena.
Bläsergottesdienst am 6. um 10.00 Uhr in Lübtheen.
Geistliche Bläsermusik am 6. um 15.30 Uhr in Wittenburg.
Russlandkreuzfahrt. Unterwegs vom 3. bis 15. von St. Petersburg nach Moskau.
Serenade am Pfaffenteich am 12. um 15.00 Uhr in Schwerin.
Bläserfahrt vom 14. bis 23. nach Kasachstan.
Gründungsfest der Nordkirche am 27. ab 10.00 Uhr in Ratzeburg.
JUNI 2012
Bläserfahrt junge Bläser vom 1. bis 3. nach Bad Oeynhausen. Ausgebucht!!!
Auf Bach´s Spuren mit den „UHUs“ vom 4. bis 5. in Greifswald und Wismar.
Geistliche Bläsermusik am 8. um 19.30 Uhr in Laage. BMV.
Geistliche Bläsermusik am 9. um 18.00 Uhr in Groß Bisdorf. BMV.
Jubiläum 60 Jahre Posaunenchor am 10. in Hohenmocker.
Blasen und Grillen am 15. um 18.00 Uhr in Glendelin.
Jubiläum 60 Jahre Posaunenchor am 17. Kröslin.
Geistliche Bläsermusik am 23. um 16.00 Uhr 700 Jahre Domsühl. BMV.
Familienfreizeit vom 25. bis 6. Juli in Hofgeismar.
Bläserfahrt durch Vorpommern 28. bis 8. Juli ab Usedom.
JULI 2012
Bläserfahrt junge Bläser vom 7. bis 8. nach Zwickau. Ausgebucht!!!
Jungbläserfreizeit für ganz MV vom 17. bis 22. in Barkow. Siehe Anlage!
Überlebenstraining für die „UHUs“ vom 27. bis 29. in Bobzin.
Segelfreizeit für die große Bläserfamilie der Nordkirche vom 30. bis 3. August.
VORSCHAU
10. bis 12. August Seminar für fortgeschrittene junge Bläser in Barkow. Siehe Anlage!
18. bis 19. August Jubiläum 25 Jahre Posaunenchor Boock.
24. bis 26. August „Dreiklang“ Chorfest in Greifswald. Siehe Anlage!
29. August 20.00 Uhr Geistliche Bläsermusik in Wusterhusen. BMV.
31. August um 19.00 Uhr Jubiläum Posaunenchor 10 Jahre Groß Bünzow.
1. September 9.30 Uhr Seminar „Alte und Neue Musik“ in Kemnitz. Siehe Anlage!
2. September um 17.00 Uhr Geistliche Bläsermusik in Schwaan. BMV.
23. September Jubiläum 55 Jahre Posaunenchor Medrow.
29. September um 9.30 Uhr Seminar für erwachsene Anfänger in Barkow. Siehe Anlage!
Martin Huß
Landesposaunenwart
Hans Ulrich Schäfer
Stellv. Landesobmann
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Eberhard Erdmann
Landesobmann
Termine und Veranstaltungen
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Termine und Veranstaltungen
„Dreiklang 2012“
Im kommenden Jahr vom 24.-26. August wird in Greifswald
ein großes Chorfest stattfinden. Unter dem Titel „Dreiklang 2012“ laden die
Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen der Pommerschen Evangelischen
Kirche, der Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenburg und der Nordelbischen Ev.Luth. Kirche gemeinsam ein: Große und kleine Chöre, Ensembles und einzelne
Chorsänger und Chorsängerinnen sind willkommen zum ersten Chorfest der
neuen „Ev. Luth. Kirche in Norddeutschland“, die bis Pfingsten 2012 aus der
Fusion der drei nördlichen evangelischen Landeskirchen hervorgehen soll.
Nach Rostock, Neubrandenburg und Stralsund soll dann Greifswald in Kirchen,
Sälen, Hallen und auf Plätzen und Türmen so zum Singen und Klingen gebracht
werden, dass die Universitätsstadt am Bodden sich einmal mehr als bunte,
lebendige und offene Hansestadt präsentieren kann. Eingeladen sind dazu nicht
nur Chöre, Sänger und Sängerinnen aus der neuen „Kirche im Norden“, sondern
auch aus der benachbarten Ostseeregion, aus Polen, Schweden, Estland und
Dänemark.
Mit einem vielfältigen Programm, einer „Nacht der Chöre“, einer „Musik am
Hafen“, Gottesdiensten und Chorateliers, Konzerten und einer Uraufführung
verspricht „Dreiklang 2012“ ein Fest der Stimmen zu werden, bei dem die
kommunikative Wirkung des Singens im Mittelpunkt stehen wird. Vokalmusik
aller Stilrichtungen und Epochen wird aufgeführt und zu hören sein, die Musik
des Ostseeraumes wird dabei eine wichtige Rolle spielen.
Für weiterreichende Informationen zu Programm, Anmeldung und Ablauf lohnt
sich ein Besuch der Internetseite des Chorfestes „Dreiklang 2012“ unter
www.chorfest-dreiklang.de. Herzlich willkommen!
LKMD Prof. Frank Dittmer, LKMD Hans-Jürgen Wulf
Künstlerische Projektleitung
Regina North
Projektkoordination
Kontakt: [email protected]
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Siehe Anlage!
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Termine und Veranstaltungen
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Termine und Veranstaltungen
¯ „Chattin with Bach“
Freuen Sie sich auf einen Chat der besonderen Art, auf ein Gespräch
über die Zeiten hinweg, bei dem Johann Sebastian Bach lebendig wird als
ein leidenschaftlicher, lebenslustiger und verblüffend lässiger Mensch
unserer Zeit!
Daniel Schmahl und der Organist Johannes Gebhardt haben ihre musikalischen Wurzeln in Leipzig und fühlen sich schon deshalb der Musik des
großen Thomaskantors tief verbunden.
Auf ihrem 2005 erschienenen Album „Back To Bach“ haben sie den Kontinent Johann Sebastian Bach aus verschiedenen Richtungen entdeckt:
Sie reisten an aus den Tiefen der Romantik, der Coolness des Jazz und
dem Übermut des virtuosen Spiels.
Auf ihrem neuen Album „Chattin with Bach“ ziehen sie nun aus dem
fruchtbaren Boden dieses Kontinents die buntesten Blumen und köstlichsten Früchte. Dabei werden sie unterstützt, angeregt und befeuert von
ihren Freunden Wolfram Dix (Percussion) und Jan Hoppenstedt (Bass).
Die Musik des Orgelvirtuosen, Kapellmeisters und Kantors Johann Sebastian Bach gilt als Inbegriff großer, handwerklich perfekter, nicht mehr zu
verbessernder Musik. Trotzdem, oder gerade deshalb, war sie schon für
ihren Schöpfer Gegenstand permanenter Umarbeitung und Neufassung,
und sie ist es seitdem für Generationen von Komponisten und Interpreten geblieben. Insbesondere ihr rhythmischer Drive hat viele Jazzmusiker zu eigenen Versionen inspiriert. Daniel Schmahl und das von ihm
gegründete Ensemble ruhen sich gleichwohl auf dieser Tradition nicht
aus. Als Grenzgänger zwischen Klassik und Jazz, als begnadeter Sänger
auf Trompete und Flügelhorn gelingt Daniel Schmahl eine traumwandlerisch stilsichere Fortspinnung Bachscher Melodik und Formkunst in die
Welt des Jazz hinein. Ob er eine der schönsten Melodien, das „Bist du bei
mir“ aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach variiert, ob er
zusammen mit Johannes Gebhardt die motorische Elementargewalt der
„Dorischen Toccata“ für Orgel aggressiv verschärft, oder den Schlusssatz des Zweiten Brandenburgischen Konzerts in ein glücklich schwingendes Engelskonzert verwandelt: Sein Zugang ist stets äußerst virtuos,
kantabel und fantasievoll. So haben Sie Bach noch nie gehört – aber so
werden Sie ihn immer wieder hören wollen!
Foto: Albrecht Noack
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Termine und Veranstaltungen
Auszug Termine in M-V und Umgebung
Konzertplan 2012
Daniel Schmahl Live
„chattin`with bach“
09. Juni 2012, 22:00 Uhr
Record Release Konzert!
St. Jacobikirche Greifswald
im Rahmen der „Greifswalder Bachwoche“
„Chattin`with Bach“ - Konzert für Trompete,
Orgel, Percussion und Bass
Mit Werken von Bach bis Gebhardt
Daniel Schmahl! - Trompete & Flügelhorn
Johannes Gebhardt - Orgel
Wolfram Dix! ! - Percussion
Jan Hoppenstedt! - Bass
15. Juli 2012, 19:30 Uhr
Maria-Magdalenen-Kirche Templin
„Chattin`with Bach“ - Konzert für Trompete und Orgel mit Werken von Bach bis
Gebhardt
Daniel Schmahl! - Trompete
Martin Rathmann! - Orgel
01. August 2012, 20:00 Uhr
St. Nikolaikirche Wismar
„Chattin`with Bach“ - Konzert für Trompete und Orgel mit Werken von Bach bis
Gebhardt
Daniel Schmahl! - Trompete
Tobias Berndt! - Orgel
16. August 2012, 20:00 Uhr
Seemannskirche Prerow/Darss
„Chattin`with Bach“ - Konzert für Trompete und Orgel mit Werken von Bach bis
Gebhardt
Daniel Schmahl! - Trompete & Flügelhorn
Johannes Gebhardt!- Orgel
www.daniel-schmahl.de
auf Facebook: Daniel Schmahl Live
23. August 2012, 20:00 Uhr
Evangelische Kirche Binz/Rügen
„Chattin`with Bach“ - Konzert für Trompete und Orgel mit Werken von Bach bis
Gebhardt
Daniel Schmahl! - Trompete & Flügelhorn
Johannes Gebhardt!- Orgel
03. Oktober 2012, 19:30 Uhr
Dom zu Greifswald
„Chattin`with Bach“ Konzert
für Trompete und Orgel mit Werken von
Bach bis Gebhardt
Daniel Schmahl Trompete
& Flügelhorn
Johannes Gebhardt Orgel
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Termine und Veranstaltungen
Plakate zu beziehen über
das Posaunenwerk M-V
und/ oder www.epid.de
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Termine und Veranstaltungen
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Aktuelles
¯ Neues über das Bläserzentrum
Sie wächst und gedeiht, unsere gute Bläserscheune! Ihre edle Lärchenholzfassade
ist jetzt gut sichtbar, denn das Gerüst wurde schon abgebaut. Lediglich die
beiden Fenster und das Scheunentor müssen noch eingesetzt werden, dann ist
die äußere Hülle so gut wie fertig. Am Sockel wird zur Zeit noch gearbeitet.
Und dann geht es innen weiter mit dem Fußboden, der Heizung und Elektrik.
Es wäre sehr schön, wenn die Scheune bis zur Kinderfreizeit im Sommer fertig
wäre. Es sieht so aus, dass das geschafft werden kann. Bei dem Seminar für junge
Bläser Ende April wurde die Scheune schon einmal probeweise von rund 40
Teilnehmern begeistert in Besitz genommen. Kinder und auch Eltern haben
sich sehr über den Baufortschritt gefreut. In der fertigen Scheune wird es dann
auch eine gute technische Ausstattung geben. Man kann z.B. CDs hören, Filme
anschauen und sogar Aufnahmen machen. Das ist eine große Verbesserung für
den Unterricht und natürlich auch die Freizeitgestaltung.
An dieser Stelle sei noch einmal erwähnt, dass Spenden für die Innenausstattung
weiterhin sehr willkommen sind und helfen, dem Ziel näher zu kommen. Wenn
eine Spendenbescheinigung gewünscht wird, muss die vollständige Adresse
angeben werden, sonst ist das Zusenden leider nicht möglich.
Am Reformationstag, dem 31. Oktober, wird das Bläserzentrum festlich
eingeweiht. Diesen Termin bitte schon vormerken.
Nun grüßen wir ganz herzlich aus Barkow
Dagmar Rockel – Kuhnle
E-Mail: [email protected]
Claudia Huss
E-Mail: [email protected]
Spenden können überwiesen werden:
Konto der
Kirchgemeinde Barkow:
Kto:
825 14 28
BLZ:
140 613 08
Bank:
V&R Bank Güstrow
Stichwort: Bläserzentrum
www.kirche-barkow.de
Konto des
Posaunenwerkes M-V:
5300 193
520 604 10
EKK Zweigstelle Schwerin
Bläserzentrum
www.posaunenwerk-mv.de
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Bläserzentrum
Barkow
Aktuelles
¯ Ein Buch als Gegenstück
Karl Schwedhelms Wirtebuch erschien zum Landesposaunenfest
„Die Zeit meines Dienstes in Mecklenburg von 1925-1939 war eine
inhaltsreiche Zeit. Ich hatte mir damals ein ‚Wirtebuch’ angelegt, d.h. ein
Buch als Gegenstück zu einem Gästebuch, und legte es in jedem Hause
vor, in dem ich übernachtet hatte.“
Mit diesem Zitat ihres Vaters eröffnet Elisabeth Schwedhelm das
Vorwort der etwas anderen Quellensammlung zur mecklenburgischen
Kirchengeschichte. Schwedhelm kam 34jährig als Landesposaunenwart
nach Mecklenburg (Diakonenausbildung im Stephansstift Hannover;
als Soldat im 1. Weltkrieg verwundet, Gefangenschaft). Pastor Friedrich
Erdmann, von 1938-68 Landesobmann des Posaunenwerkes, beschrieb
seine außerordentliche Aufbauleistung so: „Mit Tatkraft und Geschick
wusste er nicht nur den musikalischen Stand der Bläser erheblich zu
verbessern, sondern ihnen auch…Helfer und Seelsorger zu sein. Die
Posaunenchöre bekamen neues Ansehen im kirchlichen Leben.“ Ihre
Zahl stieg zwischen 1925 und 1933 von 56 auf mehr als 170 Chöre mit
über 1800 Bläsern. Kein Wunder, denn der LPW war 200 Tage im Jahr mit
Fahrrad, Motorrad, später mit dem Auto unterwegs, um Posaunenchöre
zu schulen, neu zu gründen oder um Rüstzeiten und Posaunenfeste
durchzuführen. „Ich blättere oftmals noch in diesem Buch…Was waren
das für Zeiten des Schaffens und Aufbauens!“ stellt er rückblickend
1947 fest. Exemplarisch für viele steht der Eintrag des Pastors Konrad
Schliemann aus Bützow vom 4. Februar 1926: „Leider konnte Herr
Landesposaunenwart Schwedhelm unseren Posaunenchor nur an einem
Abend vornehmen, und doch hat er ihn wesentlich gefördert, so dass
wir es wagen können, demnächst einen öffentlichen Posaunenabend
zu veranstalten…!“ Bezeichnend für seinen intensiven Arbeitsstil ist,
was Kantor M.Brüshaver am 10.1.1926 schreibt: „Nach 6tägigem Üben
hat der neu gegründete Klützer Posaunenchor heute die kirchliche
Woche mit ‚Lobe den Herren’ eröffnet. Wir verdanken diesen Erfolg der
hingebenden Arbeit des Herrn Schwedhelm…“ „Nach dem 31.8.1934“
erinnert sich Schwedhelm, der zur Bekennenden Kirche gehörte, habe
er das „Buch wegen der hochgespannten kirchenpolitischen Lage nicht
wieder vorgelegt…“
Der originale Eindruck wird durch einige Faksimile-Seiten vermittelt.
Viele der unterzeichneten Namen wie Petersen, Kleiminger, Beste, Timm,
Voß, Haack, Kayatz, Harloff, Nath, Schütz, Galley, Pflugk, Karsten, Fehlandt
sind bis heute in der mecklenburgischen Landeskirche geläufig.
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Karl Schwedhelm Landesposaunenwart in Mecklenburg
Wirtebuch 1925-1934
Aktuelles
Elisabeth Schwedhelm stellte Fotos zur Verfügung, die die Arbeit des LPW
eindrucksvoll illustrieren, aus gegebenem Anlass auch mehrere Bilder
vom Landesposaunenfest Wismar 1930. Ausgaben der „Mitteilungen des
Mecklenburgischen Posaunenverbandes“, Listen der Posaunenchöre
von 1932 und der Landesposaunenfeste von 1890-2011 komplettieren
das Werk. Durch einige Schriftstücke, die den intriganten Widerstand
der Deutschen Christen in Pastorenschaft und Oberkirchenrat gegen
die
segensreiche
Arbeit
Schwedhelms belegen, wird es
in einem noch ganz anderen
Sinn zum ‚Gegenstück’. Die
Sammlung schließt mit dem
Urteil eines Revisionsgerichtes,
Wirtebuch
in dem Karl Schwedhelm
Karl Schwedhelm
Recht bekommt gegen den
DC-Oberkirchenrat
wegen
ungerechtfertigt eingestellter
Gehaltszahlungen.
Das Wirtebuch wurde am
15. Mai im Rahmen der
Abschlussveranstaltung um 15
Uhr in der St. Georgenkirche
durch Elisabeth Schwedhelm als
Mitherausgeberin vorgestellt.
Es hat 122 Seiten und kostet
19 €. Bezug nur über das
Posaunenwerk.
1925 - 1934
(1891 - 1981)
Landesposaunenwart in Mecklenburg
E.Erdmann
Neuerscheinung:
„Das Wirtebuch 1925 - 1939“
erschienen zum Landesposaunenfest Wismar 2011.
Lebensweg des Landesposaunenwartes Karl Schwedhelm in
Mecklenburg (1891 - 1981). Preis: 19 Euro.
Zu beziehen über das Posaunenwerk M-V: Tel. 038735/ 463 22,
Fax. 038735/ 444 29, E-Mail: [email protected]
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Förderverein der Posaunenchöre in
Mecklenburg
¯ Förderverein der Posaunenchöre in Mecklenburg
Heute möchten wir uns als Förderverein der Posaunenchöre in Mecklenburg
vorstellen. Der Vorstand besteht aus 7 Mitgliedern.
1.Vorsitzender: Martin Rodenberg, 17094 Burg Stargard, Marner Strasse 21
2.Vorsitzender: Lothar Wille, Dietrich-Bonhoeffer.str. 8, 17192 Waren
Schatzmeister: Iris Heidschmidt, Mien Hüsung 23, 17389 Anklam
Schriftführer: Iris Mickan, Am Storchennest, 23, 18276 Kuhs
Beisitzer: Claudia Huss , Dorfstrasse 17, 19395 Barkow
Beisitzer: Christiane Schliemann, Seestrasse 11, 19067 Leezen
Beisitzer: Ruth Arnold, Steinstrasse 76, 19395 Plau
Der Verein hat zur Zeit 101 Mitglieder, davon 85 Personen, 14 Kirchengemeinden
und 2 Betriebe.
Im Jahr 2011 haben die Bläserinnen und Bläser des Posaunenwerkes MV sich
wieder zum Landesposaunenfest in Wismar getroffen, dort waren wir als Verein
ganz besonders aktiv.
Beim Kuchenbasar nach dem Motto „Vom Blech fürs Blech“ am Info-Stand
kamen fast 1100,- Euro zusammen, die direkt für das Projekt „Blechscheune“
verwendet wurden.
Bei unserer Mitgliederversammlung am 25.02.2012 haben wir beschlossen,
dass wir mit den eingegangenen Spenden die technische Ausstattung der
Bläserscheune unterstützen wollen für etwa eine Videokamera und Tontechnik
etc..
In diesem Jahr wollen wir auch die Satzungsänderung beantragen, und
zukünftig die Bezeichnung ,,Förderverein der Posaunenchöre in Mecklenburg
-Vorpommern e.V. „ haben.
Ein neuer Flyer für den Förderverein ist in Planung.
Martin Rodenberg, 1. Vorsitzender
¯ Förderverein der Posaunenchöre in Mecklenburg e.V. ruft auf
zur Unterstützung seiner Arbeit für das Posaunenwerk in MV –
Schwerpunkt Ausbau Bläserzentrum Barkow
Für den Bereich der Evang.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs wurde vor 12
Jahren der Förderverein der Posaunenchöre in Mecklenburg e.V. gegründet und
ist als gemeinnütziger Verein anerkannt.
Er hat seit seiner Gründung die Arbeit des Posaunenwerkes in allen Bereichen
unterstützt und zur Erhaltung der Posaunenchöre beigetragen. Das betrifft in
Mecklenburg ca. 80 Chöre mit 1000 Bläsern und in Vorpommern ca. 40 Chöre mit
300 Bläsern. Insbesondere hat der Förderverein durch finanzielle Unterstützung
die Nachwuchsarbeit mit Kindern und Jugendlichen gefördert, als auch zur
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Förderverein der Posaunenchöre in
Mecklenburg
Weiterbildung von Bläsern und Chorleitern in Seminaren und Rüstzeiten
beigetragen.
Auch in Zukunft unter dem Dach der Nordkirche ist die Unterstützung und
Förderung der Arbeit des Posaunenwerkes der Evangelischen Kirchen in MV
durch den Förderverein notwendig und entspricht seinem Gründungsziel.
Da das Posaunenwerk der Evangelischen Kirchen in MV mit Sitz in Barkow
erhalten bleibt (siehe Rundbrief 1/2012), kann die Zusammenarbeit zwischen
Posaunenwerk (Landesposaunenwart Martin Huß / Landesobmann Eberhard
Erdmann) und dem Förderverein fortgeführt werden.
Die Mitgliederversammlung des Fördervereins hat im Februar 2012 den
Vorstand beauftragt, eine Namensänderung (Förderverein der Posaunenchöre in
Mecklenburg-Vorpommern e.V.) zu beantragen. Damit möchte der Förderverein
für das Gesamtgebiet des Posaunenwerkes (beide Evangelische Kirchen in
MV) um die Unterstützung seiner Arbeit bitten und um neue Mitglieder werben.
Der Förderverein hat z. Zt. 101 Mitglieder und einen jährlichen Haushalt von ca.
3000 Euro.
Die finanzielle Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit war in den
vergangenen Jahren ein Schwerpunkt in der Vereinsarbeit. Im Jahr 2011 hat der
Verein u.a. die Kinder- und Jugendarbeit mit ca. 2000 Euro gefördert.
Für das Jahr 2012 wird die Ausstattung des Bläserzentrums Barkow ein
besonderer Schwerpunkt sein. Der Förderverein möchte zur modernen
Ausrüstung des Schulungsraumes mit Medientechnik für Ton und Bild
sowie Notenmaterial beitragen – nach Kostenvoranschlag werden dazu ca.
3000 € benötigt.
Wir rufen Sie auf, uns durch Ideen und Tatkraft als auch Spenden und Kollekten
insbesondere bei der Innenausstattung des Bläserzentrums zu unterstützen.
Wir freuen uns, wenn Sie Mitglied im Förderverein der Posaunenchöre
in MV werden. Füllen Sie dazu einfach die beiliegende Beitrittserklärung aus.
Siehe Anlage!
Nähere Informationen erhalten Sie über die Kontaktadressen:
Landesposaunenwart Martin Huß, Tel: 038735 463 22, Mobil: 0173 859 76 87
E-Mail: [email protected]
1. Vorsitzender Martin Rodenberg, Tel: 039603 330 15, Mobil: 0174 696 80 26
E-Mail: [email protected]
Unsere Bankverbindung für Ihre Spenden: BLZ 520 604 10 bei der EKK
Schwerin, Kto: 731 06 50 , Kennwort „Bläserzentrum“.
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Mecklenburger Orgelbau Wolfgang Nußbücker
Inh. Andreas Arnold Orgelbaumeister e.K.
Werkstatt für Restaurierungen – Neubau – Reparaturen
Steinstraße 76
19395 Plau am See
Tel./ Fax. 038735/41507
Orgel der Kirche Barkow
www.mecklenburger-orgelbau.de
[email protected]
STADT + HAUS
ARCHITEKTEN UND INGENIEURE GMBH & CO. KG
Scheuerstraße 17 23966 Wismar
Tel. 03841_2628-0Fax. 03841_262833
E-Mail: [email protected] Web: www.stadt-haus.de