S. Graunitz - Der Papyrer - Aktien der Patentpapierfabriken zu Penig

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S. Graunitz - Der Papyrer - Aktien der Patentpapierfabriken zu Penig
Die Aktien der Patentpapierfabriken zu Penig AG von 1872 bis 1945
S. Graunitz, Bahnhofstraße 19, 09322 Penig, Telefon: 01723709582,
Email: [email protected]
Seit fast 5 Jahrhunderten wird mit wenigen Unterbrechungen in Penig/Sachsen Papier
hergesellt. Damit wurde die Stadt weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht.
Am 15. April des Jahres 1537 erteilte Burggraf Hugo von Leisnig dem Glauchauer
Papiermachergesellen Burghard Schmidt die Genehmigung zum Bau einer
Papiermühle und gewährte ihm dazu ein Darlehen von 200 Gulden.
1711 brannte die Papiermühle ab.
1834 begann mit dem Wirken von Ferdinand Traugott Flinsch in der Papiermühle und
dem Kauf der ersten Papiermaschine aus England ein rasanter Aufschwung. Die
maschinelle Herstellung von Papier löste schrittweise die bisherige Handschöpferei ab.
Auch die Rohstoffe änderten sich. An die Stelle von Hadern trat mehr und mehr
Holzschliff und später Zellstoff. Bereits 1848 war unter Flinschs Leitung aus der
traditionsreichen Mühle eine moderne Fabrik geworden, die über 300 Arbeiter und
Angestellt beschäftigte. Auch die Stadt profitierte von dieser Entwicklung. 1847 stattete
die Firma die gesamte Stadt mit Öllampen aus. 1864 betrieb die Firma eine eigene
Gasanstalt, die sowohl das Betriebsgelände als auch die Stadt mit Gas versorgte.
Als Zulieferbetrieb wurde 1871 die Strohzellstofffabrik Reisewitz erbaut.
Um mit der Entwicklung der Technik Schritt halten und weiter investieren zu können,
erfolgte 1872 die Umwandlung der Papierfabrik in eine Aktiengesellschaft. Das
Gesamtkapital wurde auf 1.200.000 Thaler festgesetzt, wovon 200.000 Thaler
hypothecirt waren und auf die vorzunehmenden Ergänzungen, wie das Betriebskapital
entfielen. Von den Aktienkapital hatte der frühere Besitzer 100.000 Thaler in Aktien
übernommen, sodass 900.000 Thaler in 9.000 Aktien zu je 100 Thaler zur öffentlichen
Subscription aufgelegt wurden.
Der Name Patentpapierfabrik zu Penig nimmt Bezug auf den Besitz von mehreren
Patenten zur Herstellung hochwertiger Schreib- und Druckpapiere. Das bekannteste
Erzeugnis war Manila-Schreibmaschinenpapier mit Wasserzeichen
Im Jahre 1888 kaufte die Aktiengesellschaft für 900.000 Mark das Werk Wilischthal.
Das 25. Jubiläum der Aktiengesellschaft wurde 1897 gebührend gefeiert. Es gab dazu
auch allen Grund, denn zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Produktion im Ergebnis der
Automatisierung seit 1840 um das 85-fache erhöht. Als Vorstand amtierten damals
Adolf Schinkel, seit 1885 technischer Direktor der Fabrik, sowie seit 1879 Heino Casdorf
als kaufmännischer Direktor.
Nach dem 1. Weltkrieg und während des 2. Weltkrieges stagnierte die
Papierfabrikation.
1945 beschlagnahmte die Sowjetische Militäradministraton (SMAD) den Betrieb und
unterstellte ihn der Treuhandschaft des Landes Sachsen. 1948 erfolgte entsprechend
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dem Volksentscheid von 1946 die Enteignung verbunden mit der Überführung in
Volkseigentum.
Ein Jahr später wurde der VEB Papierfabrik Penig als juristisch und ökonomisch
selbständiger Betrieb in den Verband der Zellstoff- und Papierindustrie mit Sitz in
Heidenau aufgenommen.
Seit 1965 gehörten die Volkseigenen Betriebe Papierfabrik Göritzhain und Papierfabrik
Lunzenau zum Betrieb. 1972 wurde die Rochburger Papier-und Pappenfabrik Christian
Braun KG gekauft. Der Betrieb erweiterte sich, als 1976 die volkseigenen Betriebe
Papierfabrik Wolkenburg sowie die Papierfabrik Rodersdorf und 1982 der VEB
Feinpapierfabrik Bad Muskau angegliedert wurden.
Damit war das Unternehmen mit ca. 200 Papiersorten und ca. 2000 Beschäftigten ein
wichtiger Wirtschaftsfaktor an der Zwickauer Mulde. Besonders hervorzuheben ist
dabei die Produktgruppe Dekorpapier für die Möbelindustrie mit rund 10 % der
Weltproduktion.
Mit der politischen Wende 1989 wurde der VEB Papierfabriken Penig in die
Papierfabriken zu Penig GmbH umgewandelt. Gesellschafterin war die
Treuhandanstalt Berlin. 1992 beschloss die Gesellschafterin die Liquidation des
Unternehmens. Sanierungsfähige Teile des Unternehmens wurden verkauft. Es
entstanden 5 neue Produktionseinheiten mit ca. 450 Beschäftigen. Geblieben sind
Industriebrachen, die noch viele Jahre von dieser Entwicklung Zeugnis ablegen werden.
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Gründeraktie vom 15. November 1872, 100 Thaler Courant, Auflage 9000. Ca. 50
bekannte Stücke (R7/R8). Blanketten 15 (R8). Es gibt Exemplare mit
Federstrichentwertungen und Ungültigkeitsstempel. Doppelblatt mit Dividentenschein,
ohne Wasserzeichen. Druck: Giesecke & Devrient, Leipzig.
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Ersatzaktie für die Gründeraktie. Nur dieses Stück bekannt (R12). 9 Blanketten (R9.
Die Aktiennummer wurde in der betriebseigenen Druckerei gedruckt. Doppelblatt mit
Dividentenschein, Wasserzeichen Nr. 60 nach Katalog Lehrke. Druck: J.C. König &
Ebhardt.
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Teilschuldverschreibung 4 %, 1000 Mark vom 10.10.1894. Auflage 900 Stück. Nur diese
Stück bekannt (R12). 15 Blanketten (R8). Doppelblatt ohne Wasserzeichen. Das Siegel
wurde zum Zwecke der Entwertung ausgeschnitten.
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1. Kapitalerhöhung, 1200 Mark vom 6.4.1920, Auflage 1.250 Stück, bekannte Stücke 0,
Blanketten 6 (R10). Doppelblatt mit Dividentenschein, Wasserzeichen Nr. 60 nach
Katalog Lehrke. Druck: König & Ebhardt, Hannover.
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2. Kapitalerhöhung, 1200 Mark v. 16.10.1920, Auflage 1.250 Stück,
bekannte Stücke 0, Blanketten 6 (R10). Doppelblatt mit Dividentenschein,
Wasserzeichen Nr. 60 nach Katalog Lehrke. Druck: König & Ebhardt, Hannover.
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3. Kapitalerhöhung, 1200 Mark v. 14. Januar 1922, Wasserzeichen Nr. 60 nach Katalog
Lehrke. Auflage 5.000 Stück, Nur diese Stück bekannt (R12) Blanketten 6 (R10).
Druck: König & Ebhardt, Hannover.
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Teilschuldverschreibung 5 %, 1000 Mark vom 15.6.1922. Auflagenhöhe 12.000 Stück.
Bekannte Stücke 0, Blanketten 7. Doppelblatt, Wasserzeichen Nr. 186 (Tropfenmuster)
nach Katalog Lehrke. Druck: Lehmannsche Buchdruckerei Dresden-Neustadt.
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4. Kapitalerhöhung, 1200 Mark vom 30.10.1922, Auflage 10.000 Stück,
bekannte Stücke 2 (R11), Blanketten 6 (R10). Einzelblatt mit Gewinnanteilsschein,
Wasserzeichen Nr. 60 nach Katalog Lehrke. Druck: König & Ebhardt, Hannover.
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5. Kapitalerhöhung, 1200 Mark vom 09. Juni 1923, Auflage 25.000 Stück,
bekannte Stücke 4, Blanketten 6 (R10). Einzelblatt mit Gewinnanteilsschein. Gedruckt
auf Peniger Maschinenpapier mit der Peniger Rose. Ein Wertpapier ohne staatlich
festgelegtes Wertpapier. Inflation 1923 !!! Druck: J. C. König & Ebhardt, Hannover.
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100 Reichsmark, Aktie, Penig i .Sa., 15. Dezember 1928, ca. 50 Stücke bekannt (R7)
und ca. 2500 Stücke aus dem Reichsbankhort (R2). Einzelblatt, Wasserzeichen Nr. 60
nach Katalog Lehrke. Druck: König & Ebhardt, Hannover.
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1000 Reichsmark, Aktie, Penig i .Sa., 15. Dezember 1928. Ca. 20 Stücke bekannt (R8)
und ca. 2300 Stücke aus dem Reichsbankhort (R2). Einzelblatt, Wasserzeichen Nr. 60
nach Katalog Lehrke. Druck: König & Ebhardt, Hannover.
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100 Reichsmark, Aktie, Probedruck, ohne Nummer, 3 Stücke bekannt
(R10). Einzelblatt, Wasserzeichen Nr. 60 nach Katalog Lehrke.
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Einzelblatt als Gewinnanteilsschein, Wasserzeichen Nr. 60 nach Katalog Lehrke.
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100 Reichsmark, Aktie, Penig i .Sa., Juni 1938,
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Aus dem Reichsbankhort wurden ca. 1.750 Stücke versteigert.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit umfasst diese Dokumentation alle
Wertpapiere der Gesellschaft.
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