Lessing und Schiller über das Theater

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Lessing und Schiller über das Theater
Lessing und Schiller über das Theater
Lessing 1756, TTS S. 183, Brief Lessing 1768, TTS S. 285,
an Friedrich Nicolai
Hamburgische
Dramaturgie
Zweck der Tragödie:
-Erweiterung der Fähigkeit,
Mitleid zu empfinden;
Schiller 1784, TTS S. 183f., Die Schaubühne als moralische Anstalt betrachtet
bezieht sich auf
Bühne als höherwertige, überweltliche Gerichtsbarkeit, ein wahrhaftiger
Aristoteles: Mitleid und Richterstuhl, der über weltlichen Frevel und weltliche Laster erhaben
Furcht (Vgl. TTS S.
ist, ohne Grenzen von Raum und Zeit: Unterricht für die Nachwelt
179)
Mitleid: wer unverdient Die Schaubühne straft Laster und empfiehlt Tugenden (Weisheit und
- ist keine bloße Lehre,
leidet, erregt Mitleid.
Religion als Bezugsgrößen) zur Nachahmung
sondern das Trauerspiel soll Furcht entsteht in
die Menschen empfinden
Menschen, die vom
Schaubühne als ganzheitliche Bildung
lassen
Übel selbst betroffen
sein könnten
Dies betrachtet Lessing In der künstlichen Welt wird der Mensch wieder ganz Mensch:
der bessere Mensch ist der, als Voraussetzung für
der mitleiden kann und fähig Katharsis, die
erwachende Empfindungen, heilsame Leidenschaften erschüttern die
zu Tugenden und Großmut Reinigung der
menschliche Natur, erfrischen das Blut
ist
Leidenschaften
Trauerspiel, das Mitleid
erregt, bessert den Menschen
Diese Katharsis verbrüdert unterschiedliche Menschen in einer
gemeinsamen Sympathie miteinander und lässt den himmlischen
Ursprung des Menschen erahnen und das Empfinden, ein Mensch zu
sein, aufkommen