Back to the Beatz - Mannheimer Jugend Online

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Back to the Beatz - Mannheimer Jugend Online
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Back to the Beatz
Beigesteuert von Madeleine
Nicht alle Wege führen nach Rom. Einige Wege führen auch zum HipHop...
Man durchläuft so einige Phasen des Musikgeschmacks in seinem Leben. Doch ich glaube zu meinen, niemals so viele
wie in den ersten zwanzig Jahren seines Lebens. In meinem Fall begann es mit „Hoppe Hoppe Reiter“,
ging über in die Trash-Phase, einschließlich des pubertären Gekreisches um „Take That“, durchlief das
exzessive Hören von „Bums-Mich-Nigger-HipHop“ in meinen ganz schlimmen Zeiten und endete
glücklicherweise beim guten alten Rock ’n’ Roll und all seinen zu zelebrierenden Facetten.
Als Verfechterin eben dieses gesamten Lebensgefühls fiel es mir immer schwer zu verstehen, wie man um Himmels
Willen nur auf die Idee kommen konnte, ernsthaft eine Gefühlsregung bei dieser HipHop-Geschichte zu empfinden. Keine
Instrumente, nur Plastik-Rhythmen aus der Maschine. Keine Passion, nur doofes Rumgehopse.
Doch langsam lichtet sich der Nebel und es scheint sich in meinem Innersten allmählich ein Gespür für diese
„Beatz“ zu entwickeln. Man kann also doch dieses bestimmte Gefühl in der linken Brust beim Hören gewisser
„Rhymes“ verspüren.
So kam ich von meiner absoluten Stromgitarren-Musikphase zum Raggae, welcher mich dann über den Dancehall zurück
zum HipHop führte. Für sanfte Übergangsphasen sorgte zum Beispiel „Jazzkantine“, die mich mit gewieft
gekonnten Texten und tanzbarem soul-jazzig-funkigem HipHop lockte. Oder auch das fantastische Album der
„Brothers Keepers“ „Am I my Brother’s Keeper?“ aus dem Jahre 2005.
Von Jazzkantine: „Mic & Bühne" (Unbegrenzt haltbar)
„One, two, eins, zwo oder one, two. I rock the mic, so what you wanna do? Ich kenn kein’ Schmerz so wie
Winnetou. Eminem und du, du bist ne blöde Kuh! Wie deine Crew hat dieser Text kein’ IQ. Scheiß egal, denn ich
kann Taekwondo. Und so’n Unfug und Humbug wie Kung Fu und sogar ne coole Judorolle. Ich bin der Supertolle.
Und ich lalle lulle pille palle volle Pulle. Ich komme Bombe, denn ich kann noch ne Runde. Doch wenn ich noch mal
komme, nur für noch mehr Kohle. Bin heute weiter und gescheiter. Mach weiterhin die Weiber heiter! Heiß wie Feuer euer
Begleiter. Bringt euch gut auf die Räuberleiter.“
Diese wunderbare Musik ließ mich die Anfänge des deutschen HipHops wieder neu entdecken. Zu nennen wären da vor
allem „Fanta4“, „Fettes Brot“, „Absolute Beginner“ etc. pp.
All das brachte mich zum Britischen HipHop, der Dank des Britischen Akzents weit aus edler klingt als der
Amerikanische. Da stieß ich zum Beispiel auf „Plan B“, an dem mich vor allem die Mischung aus den
Texten und einer Akustikgitarre faszinierte.
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Und das navigierte mich geradewegs „Back to the Beatz“ from America. Kayne West und Pharell Williams
sind in dieser Sparte wohl die Besten. Kayne Wests und Jamie Foxx’ „Gold Digger“ oder auch sein
neuster Spaß „Homecomin’“, bei dem er sich mit Coldplay-Sänger Chris Martin verbündete, sind seine
Meisterwerke. Bei Pharell Williams gibt es nichts, das nicht vor Genialität Funken sprüht. Denn alles, was er anfasst, wird
zu Gold! Ob als Songwriter, bei den Neptunes oder bei N.E.R.D.!!
Ich muss zugeben, ich befinde mich noch immer in den Fußstapfen eines wahren Kritikers, wenn es um HipHop geht. Vor
allem aber denjenigen gegenüber, die nur zu rappen scheinen, um zu dissen, Gewalt und Drogen zu verherrlichen oder
frauenfeindliche Texte zu schreiben. Doch ein guter Weg, den HipHop einschlagen kann, zeichnet sich schon ab.
Samy Deluxe hat schon mal erkannt, dass seine drogenverherrlichenden Texte und sein Gedisse große Fehler waren.
Da bleibt nur zu hoffen, dass sich der HipHop-Kult endgültig in diese Richtung entwickelt und unsere Trommelfelle bis ans
Ende ihrer Tage vor Freude vibrieren können.
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