Pferde - EQUICHANNEL.cz

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4
Fütterung von Pferden
Bearbeiter:
Dr. Steinhöfel
4.1
Anforderungen an eine pferdegerechte Fütterung
2
4.1.1
Verdauungsleistung
2
4.1.2
Strukturbedarf
2
4.1.3
Futteraufnahme
3
4.1.4
Futterdarbietung
4
4.2
Energie- und Nährstoffbedarf
5
4.3
Futtermittel für Pferde
8
4.4
Praktische Pferdefütterung
10
4.4.1
Wachsende Pferde
10
4.4.2
Sport- und Arbeitspferde
12
4.4.3
Zuchtstuten und Hengste
12
4.5
Ernährungsschäden
13
Richtwerte für die Anforderungen der Pferde an die Futtermittelstruktur
Richtwerte zur Futteraufnahme ausgewachsener Pferde
Futtermittelspezifische Restriktionen (Einsatzbeschränkungen) für Pferde
Versorgungsempfehlungen für erwachsene Pferde
Versorgungsempfehlungen für wachsende Pferde
Spurenelement- und Vitaminversorgungsempfehlungen für Pferde
Futterwert ausgewählter Futtermittel für Pferde
Empfehlungen zur Körpermasseentwicklung von wachsenden Pferden
Richtwerte für den Kraftfuttereinsatz bei wachsenden Pferden (je Tier und Tag)
Rationsbeispiele für wachsende Pferde
Rationsbeispiele für Sport- und Arbeitspferde mit unterschiedlicher Arbeitsleistung
Rationsbeispiele für Zuchtstuten
3
3
5
6
7
8
9
10
11
11
12
13
Tabellen:
Tab. 4.1
Tab. 4.2
Tab. 4.3
Tab. 4.4
Tab. 4.5
Tab. 4.6
Tab. 4.7
Tab. 4.8
Tab. 4.9
Tab. 4.10
Tab. 4.11
Tab. 4.12
Abbildungen:
Abb. 4.1
Abb. 4.2
Körpermasseentwicklung von Pferden unterschiedlicher Endmassen
Wachstumsintensität von Pferden unterschiedlicher Endmassen
10
11
4
Fütterung von Pferden
4.1
Anforderungen an eine pferdegerechte Fütterung
Wildpferde sind sehr genügsame Tiere, welche bis zu 20 Stunden täglich grasen, relativ
langsam wachsen und kaum Ansprüche an die Futterqualität (Lebensraum Steppe, Halbwüste)
erkennen lassen. Diese scheinbare Anspruchslosigkeit täuscht. Aufgrund anatomischer,
ernährungsphysiologischer und ethologischer Besonderheiten zählt die Pferdeernährung eher
zu den sensibelsten Bereichen der Tierernährung. Ernährungsbedingte Störungen im
Verdauungstrakt, im Tierverhalten und in der tierischen Leistungsfähigkeit sind gerade in der
Pferdeernährung sehr ausgeprägt. In den nachfolgenden Ausführungen können nur
ausgewählte Aspekte zur pferdegerechten Fütterung formuliert werden. Detailkenntnisse und
Hinweise zur "Hohen Schule" der Pferdefütterung können den unzähligen Fachbüchern oder
Internetseiten zur Pferdeernährung entnommen werden.
4.1.1 Verdauungsleistung
Pferde sind Monogastriden mit einem relativ kleinen und begrenzt dehnbaren Magen (3-3,5 l
je 100 kg KM) und einer besonders ausgeprägten Dickdarmfermentation. Aufgrund der
Bedeutung der Dickdarmverdauung, insbesondere für die Nutzung von zellulosereichen
Futtermitteln, wird das Pferd auch als "Wiederkäuer unter den Monogastriden"
bezeichnet. Im Bereich von 10 bis 15 % Rohfaser in der Rationstrockenmasse ist die
Verdauungsleistung der Pferde vergleichbar mit der der Rinder. Erst über 20 % wird dann
eine Unterlegenheit gegenüber dem Wiederkäuer erkennbar. Da bei der mikrobiellen
Verdauung im Dickdarm der Pferde deutlich geringere Energieverluste durch Methan
nachgewiesen wurden, wurde lange der energetische Futterwert für Pferdefuttermittel aus den
Verdauungswerten adulter Schafe abgeleitet. Die aktuelle DLG-Futterwerttabelle für Pferde
(3. Auflage; 1995) berücksichtigt dagegen nur an Pferden ermittelte Verdaulichkeiten bzw.
daraus abgeleitete Regressionen.
Aufgrund der vorgelagerten enzymatischen Verdauung werden leicht lösliche Kohlenhydrate
vom Pferd besser verdaut als vom Rind. Pferde, insbesondere jüngere Pferde nach dem
Zahnwechsel, sind, bei ausreichender Futteraufnahmezeit, in der Lage rohfaserreiche
Futtermittel oder auch ganze Körner mit ihren Backenzähnen relativ fein zu zermahlen
(Partikelgröße < 1 mm). Dies ist auch der Grund, warum die Verdauungsleistung von
jüngeren Pferden im Zahnwechsel und älteren Pferden mit abgearbeiteten Zähnen schlechter
ist.
4.1.2 Strukturbedarf
Neben positiven Effekten für die anschließende enzymatische Verdauung im Drüsenmagen,
besitzen Pferde auch ein ausgeprägtes Kaubedürfnis. Wenn nicht ausreichend Strukturfutter
angeboten wird, neigen sie, aus Mangel an Beschäftigung, schnell zu Untugenden (Weben,
Scharren, Koppen, Barrenwetzen, Kotfressen, Lecksucht ...). Der Strukturbedarf liegt deutlich
über dem anderer Monogastriden. In der Tabelle 4.1 sind Richtwerte zum Strukturbedarf für
Pferde zusammengestellt.
Die Kauleistung hat, neben der natürlichen Beschäftigung (Wildpferde grasen bis 20 Stunden
je Tag) des Pferdes, auch deutlich positive Effekte auf die Fermentationsleistung im
Dickdarm. Auch die Erhöhung der Gleitfähigkeit des abgeschluckten Futters und die
bakterizide Wirkung der Speichelmuzine, wirken sich positiv auf die Verdauung beim Pferd
aus. Aus diesem Grund sollte eine Mindestmenge an Struktur nicht unterschritten werden.
Reit- und Arbeitspferde brauchen mindestens 0,5 - 0,6 kg Heu oder Stroh je 100 kg
Körpermasse und Tag, Zuchttiere mindestens 0,8 kg. Als Kenngröße für die
Strukturwirksamkeit kann die Bewertung von Wiederkäuerfutter über die "strukturwirksame
Rohfaser" genutzt werden. Strukturwirksamkeit heißt Rohfaseroptimum und 30 - 60 % der
Teilchen > 1 cm.
Tabelle 4.1 Richtwerte für die Anforderungen der Pferde an die Futtermittelstruktur
(nach HOFFMANN und FUCHS, 1979)
Rohfaser
Anteil strukturwirksamer
Optimum Minimum
Partikel in der Ration
g / kg Trockenmasse
% in der Trockenmasse
Sport- und Arbeitspferde
leichte Belastung
mittlere Belastung
hohe Belastung
Zuchtsstuten
hochtragend
laktierend
Wachsende Pferde
6. - 12. Monat
13. - 24. Monat
> 24. Monat
200 - 240
180 - 220
160 - 200
160
140
120
50 - 60
40 - 50
30 - 40
180 - 220
160 - 200
140
120
40 - 50
40 - 50
160 - 200
180 - 220
200 - 240
120
140
160
30 - 40
40 - 50
40 - 50
Bei Unterschreitung der Mindestforderungen sind auch Ernährungsschäden nicht
auszuschließen (Magen-Darm-Katarrhen, Tympanien, Fehlgärungen). Die Strukturgaben
dienen nicht zuletzt auch dem normalen Zahnabrieb der Pferde.
4.1.3 Futteraufnahme
Pferde haben im Vergleich zu anderen Pflanzenfresser eine relativ lange Futteraufnahmezeit,
d.h. die je Zeiteinheit aufgenommene Futtermenge ist relativ gering. Sie zeigen ein sensibles
Futteraufnahmeverhalten. Das Aufnahmevermögen liegt bei 2-3 % der Körpermasse. In der
Tabelle 4.2 sind Richtwerte zur Futteraufnahme adulter Pferde zusammengestellt. Jüngere
wachsende Pferde und kleinere Pferderassen fressen oft mehr (bis 3 % der Körpermasse) als
ältere wachsende Pferde und großrahmigere Rassen (1,5 - 2 % der Körpermasse).
Tabelle 4.2 Richtwerte zur Futteraufnahme ausgewachsener Pferde
(Mittelwerte verschiedener Literaturangaben)
200
Pony
Erhaltung
Arbeit
10./11. Trächtigkeitsmonat
Laktation
2,6 - 3,2
3,6 - 5,8
3,8 - 4,2
4,8 - 6,0
kg Körpermasse adulter Pferde
400
500
600
700
zum Beispiel
Araber
Fjordpferd Dt. Warm- Dt. KaltHaflinger Vollblüter
blut
blut
kg Trockensubstanzaufnahme je Tag
4,8 - 5,6
5,8 - 6,8
6,6 - 7,8
7,4 - 8,8
6,0 - 9,6
7,3 - 10,5
8,4 - 13,2
9,5 - 14,7
6,4 - 7,2
7,5 - 8,5
8,4 - 9,6
9,5 - 10,9
8,0 - 10,0
9,5 - 11,5 10,8 - 13,8 12,3 - 15,4
Neben einem ausgeprägten Geruchs- und Geschmackssinn besitzen Pferde ein stark
tastempfindsames Maul. Dies führt oft dazu, dass Pferde sehr sensibel Futtermittel selektieren
können. Der physikalische, sensorische und hygienische Zustand der Futtermittel werden vom
Pferd viel sensibler wahrgenommen, als von anderen landwirtschaftlichen Nutztieren. Dies
lässt auch die Forderung in vielen Publikationen über Pferdeernährung erklären, dass
insbesondere Pferdefutter frei von jeglicher Verderbnis bzw. Verunreinigung sein muss.
Andererseits nutzt dieses Phänomen auch die Futtermittelindustrie, welche mit einer Vielzahl
von Aromaten bzw. Kräuterextrakten die Futteraufnahmelust der Pferde steigern wollen.
Mit sinkendem Rohfasergehalt steigt die Verweildauer des Futterbreis im Magen.
Insbesondere Konzentrate haben eine relativ hohe Magenverweilzeit. Aus diesem Grund
sollte nicht mehr als 0,5 % der KM je Mahlzeit an Hafer verabreicht werden. Wird Hafer
durch andere Getreidearten ersetzt dürfen nur 0,3 % der KM je Mahlzeit verfüttert werden.
Bei Tieren mit normalen Freßgewohnheiten und gesundem vollständigen Gebiss können
ganze Körner verfüttert werden. Ist dies nicht der Fall muss das Getreide gequetscht oder
pelletiert werden. Geschrotenes oder gemahlenes Futter neigt zur Staubentwicklung, was
Atemwegserkrankungen der Pferde provozieren kann. Das Pferd besitz große Nüstern, welche
prädisponiert sind Futter- und Einstreustaub einzuatmen. Dies führt oft zu chronischem
Husten. Es ist also zwingend auf eine staubfreie Fütterung und Einstreu im Pferdestall zu
achten.
4.1.4 Futterdarbietung
Bedingt durch die relativ lange Fresszeiten, insbesondere für strukturierte Grundfuttermittel,
benötigt das Pferd ausreichend Fütterungszeiten (min. 90 min je Mahlzeit). Das Futter sollte
in mindestens drei Mahlzeiten verabreicht werden, wobei die Fütterungssequenz (die
Reihenfolge der verabreichten Futtermittel) so eingerichtet werden soll, dass die Pferde bei
Fütterungspausen mehr Strukturfutter erhalten, um beschäftigt zu sein. Der Abstand zwischen
den Mahlzeiten liegt optimal bei 6-8 Stunden.
Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist eine totale Mischung der Rationskomponenten, wie
sie aus der Wiederkäuerernährung bekannt ist, nicht zwingend notwendig, d.h. das Futter
kann nacheinander vorgelegt werden. Strukturfutter sollte ganztägig zu Verfügung stehen.
Bei hohen Leistungsanforderungen an die Pferde muss der Konzentratanteil in der Ration
gesteigert werden. Aufgrund der genannte Probleme bei der Magenpassage, sollte mit
steigender Konzentratgabe die Fütterungsfrequenz (die Häufigkeit der Futtervorlage / der
Mahlzeiten) erhöht werden. Die Konzentratvorlage sollte konsequent bedarfsgerecht erfolgen,
da sonst Störungen im Glukose-Laktatstoffwechsel nicht auszuschließen sind.
Ein notwendiger Futterwechsel muss allmählich erfolgen, um eine Adaptation des Milieus im
Verdauungstrakt zu ermöglichen und Ernährungsschäden zu vermeiden. Insbesondere ein
plötzlicher Übergang zu proteinreichem Futter fördert das Auftreten von Hufrehe.
Blähende Futtermittel (Klee, Luzerne, Kohlgewächse etc.) sind ebenso zu begrenzen, wie
quellende Futtermittel, welche ggf. vor Verfütterung einzuweichen oder in kleinen Gaben zu
verabreichen sind. In der Tabelle 4.3 sind futtermittelspezifische Restriktionen
zusammengestellt, welche vom Landesarbeitskreis "Futter und Fütterung im Freistaat
Sachsen" empfohlen werden.
Aufgrund der Hufrehegefahr sollte kein frisches Getreide oder Heu verabreicht. Pferde,
welche aufgrund ihrer Arbeitsleistung verstärkt schwitzen, benötigen stets verfügbare
Salzlecksteine.
Tabelle 4.3
Futtermittelspezifische Restriktionen (Einsatzbeschränkungen) für Pferde
(Landesarbeitskreis "Futter und Fütterung im Freistaat Sachsen", 2001)
Ackerbohnen
Erbsen
Futtermöhren
Futterrüben, Gehaltsrüben
Futterstroh
Futterzucker
Gerste
Grassilage (35 % T.)
Hafer
Haferschälkleie
Kartoffeln, gedämpft
Körnermais
Leguminosenheu
Leinextraktionsschrot
Luzerne- und Kleegrünfutter
Maiskleberfutter
Maissilage
Melasse (70 % T.)
Palmkernexpeller
Rapsexpeller, -kuchen
Rapsextraktionsschrot
Roggen
Roggenkleie
Sojaextraktionsschrot
Sojaschalen
Sonnenblumenextraktionsschrot
Triticale
Trockengrünfutter, gehäckselt
Trockengrünfutter, pelletiert
Trockenschnitzel (melassiert)
Weizen
Weizenkleie
Weizennnachmehl
Wiesen- und Weidegras
Wiesenheu
Zuckerrüben, getrocknet
Zuckerrüben, getrocknet
4.2
Gesamtration
88 % T.
100 % T.
kg / 100 kg KM + Tag
0,20
0,30
0,50
0,55
0,85
0,15
0,75
1,00
o.B.
0,30
0,50
0,60
0,45
0,15
0,45
0,45
1,00
0,20
0,15
0,10
0,15
0,10
0,10
1,00
0,20
0,20
0,30
1,25
0,35
0,30
0,30
0,45
0,30
2,00
o.B.
0,35
0,50
Mischfutter als
Ergänzungsfutter
%
15
20
10
50
o.B.
20
40
10
30
10
5
10
5
5
70
15
15
20
25
20
20
30
20
25
Energie- und Nährstoffbedarf
1994 wurden vom Ausschuss für Bedarfsnormen der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie
Versorgungsempfehlungen für Pferde publiziert, welche dem aktuellen Kenntnisstand
entsprachen. Der wissenschaftliche Stand wird als sehr lückenhaft charakterisiert, d.h. er ist
nur teilweise experimentell abgesichert. Bedarfsempfehlungen existieren für folgende
Futterwertkennzahlen:
Tabelle 4.4
Versorgungsempfehlungen für erwachsene Pferde
(Ausschuss für Bedarfsnormen der GfE, 1994)
200
Pony
Erhaltung
leichte Arbeit
(bis 125 % des EB)
mittlere Arbeit
(125-150 % des EB)
schwere Arbeit
(> 150 % des EB)
Tragende Stuten
8.-11.
Trächtigkeitsmonat
Laktierende Stuten
1.-3.
Laktationsmonat
Hengste
hohe Deckbeanspruchung
•
VE
vRP
Ca
P
Na
Cl
VE
vRP
Ca
P
Na
Cl
VE
vRP
Ca
P
Na
Cl
VE
vRP
Ca
P
Na
Cl
VE
vRP
Ca
P
Na
Cl
VE
vRP
Ca
P
Na
Cl
VE
vRP
Ca
P
Na
Cl
MJ
g
g
g
g
g
MJ
g
g
g
g
g
MJ
g
g
g
g
g
MJ
g
g
g
g
g
MJ
g
g
g
g
g
MJ
g
g
g
g
g
MJ
g
g
g
g
g
32
160
10
6
4
16
36
180
10
6
9
24
44
220
11
6
14
33
56
280
11
6
28
55
41
245
17
11
5
16
61
540
25
18
5
19
48
270
11
6
14
33
kg Körpermasse adulter Pferde
400
500
600
700
zum Beispiel
Araber Fjordpferd Dt. Warm- Dt. KaltHaflinger Vollblüter
blut
blut
54
64
73
82
268
318
363
408
20
25
30
35
12
15
18
21
8
10
12
14
32
40
48
56
61
72
82
92
305
360
410
460
21
26
31
36
12
15
18
21
18
23
27
32
48
60
73
85
74
88
100
112
370
440
500
565
21
27
32
37
12
15
18
21
29
36
43
50
65
82
98
114
94
111
132
143
470
560
635
715
23
29
34
40
12
16
19
22
56
61
85
99
109
137
164
191
70
85
96
108
430
510
580
655
31
38
45
52
21
26
30
35
9
12
14
16
33
41
49
57
105
122
140
156
910
1075
1230
1385
43
52
61
70
33
40
46
53
11
14
16
19
37
46
54
63
81
96
110
123
460
560
620
700
21
27
32
37
12
15
18
21
29
36
43
50
65
82
98
114
Verdauliche Energie (VE oder DE) in MJ, welche aus den verdaulichen Rohnährstoffen
(v.Rohprotein, v.Rohfett, v.Rohfaser; v.NFE) berechnet wird
•
•
•
verdauliches Rohprotein (vRP oder DP) in g, welche aus der scheinbaren Verdaulichkeit
des Rohprotein ermittelt wird
Brutto-Mengenelemente Calcium, Phosphor, Natrium, Chlor in g
Brutto-Vitamine (A; D; E; B1; B2; Biotin) und Brutto-Spurenelemente (Fe, Cu, Zn, Mn,
Co, Se, J) in mg oder IE je kg Futtertrockenmasse
Die Bedarfsempfehlungen für ausgewachsene Pferde sind in der Tabelle 4.4, für wachsende
Pferde in der Tabelle 4.5 und der Spurenelement- und Vitaminbedarf ist in der Tabelle 4.6
zusammengestellt.
Tabelle 4.5
Versorgungsempfehlungen für wachsende Pferde
(modifiziert Ausschuss für Bedarfsnormen der GfE, 1994)
200
Pony
3.-6.
Lebensmonat
7.-12.
Lebensmonat
13.-18.
Lebensmonat
19.-24.
Lebensmonat
25.-36.
Lebensmonat
VE
vRP
Ca
P
Na
Cl
VE
vRP
Ca
P
Na
Cl
VE
vRP
Ca
P
Na
Cl
VE
vRP
Ca
P
Na
Cl
VE
vRP
Ca
P
Na
Cl
MJ
g
g
g
g
g
MJ
g
g
g
g
g
MJ
g
g
g
g
g
MJ
g
g
g
g
g
MJ
g
g
g
g
g
32
270
14
10
2
6
34
280
13
8
3
10
36
230
11
7
3
12
36
215
11
7
4
14
38
205
11
7
4
15
kg Körpermasse adulter Pferde
400
500
600
700
zum Beispiel
Araber Fjordpferd Dt. Warm- Dt. KaltHaflinger Vollblüter
blut
blut
44
63
73
80
375
580
680
765
21
34
40
46
15
24
28
33
3
5
6
7
9
15
18
20
46
66
74
80
380
540
610
670
19
28
32
35
12
19
21
23
4
6
7
8
14
22
26
30
48
68
77
85
315
485
560
630
16
26
31
35
11
18
21
24
5
8
9
10
17
28
33
37
48
70
79
88
290
445
505
570
16
26
31
36
10
17
20
23
6
9
10
12
20
32
38
43
51
74
84
94
280
415
485
560
16
26
31
36
10
17
20
23
6
9
11
13
21
36
43
49
Tabelle 4.6
Spurenelement- und Vitaminversorgungsempfehlungen für Pferde
(Ausschuss für Bedarfsnormen der GfE, 1994)
Erhaltung &.
Muskelarbeit
Eisen
Kupfer
Zink
Mangan
Kobalt
Selen
Jod
Vit A
Vit D
Vit E
Vit B1
Vit B2
Biotin
4.3
Reproduktion
Spurenelemente
80 - 100
10
50
40
0,05 - 0,10
0,15 - 0,20
0,10 - 0,20
Vitamine
IE / kg KM
75
150
IE / kg KM
10
15
mg / kg KM
2 *)
1
mg / kg T.
3 **)
3
mg / kg T.
3
2,5
mg / kg T.
0
0,2
Für Hochleistungspferde *) 4 bzw. **) 5
Wachstum
mg / kg T.
mg / kg T.
mg / kg T.
mg / kg T.
mg / kg T.
mg / kg T.
mg / kg T.
200
20
1
3
2,5
0,2
Futtermittel für Pferde
Auszugsweise sind in der Tabelle 4.7 die Futterwerte von typischen Futtermitteln für Pferde
zusammengestellt. Generell sind Analysenwerte der hofeigenen Futtermittel besser geeignet
den Futterwert der Futtermittel einzuschätzen als Tabellenwerte. Die gilt insbesondere für
strukturierte Grundfuttermittel, die im Futterwert vegetationsbedingt bzw. in Abhängigkeit
vom Konserviererfolg stark schwanken. Außerdem ist bei diesen Futtermitteln verstärkt auf
Verschmutzungen und Verderbnisanzeichen zu achten. Die "Hohe Schule" der
Futterwertermittlung bleibt neben der laboranalytischen Untersuchung die sensorische
Einschätzung der eingesetzten Futtermittel (Sinnenprüfung: Geruch, Farbe, Konsistenz,
Geschmack, Griff, ...). Weitere Hinweise über futtermittelspezifische Einsatzgrenzen, welche
aufgrund obligater toxischer, antinutritiver bzw. sensorischer Inhaltsstoffe von Futtermittel
notwendig sein können, sind der Tabelle 4.3 zu entnehmen.
Gutes Pferdeheu, als das typischste Futtermittel in der Pferdefütterung, sollte fest im Griff,
faserreich (> 28 % Rohfaser in der Trockenmasse), unzerkleinert, hygienisch einwandfrei und
staubfrei sein. Stroh sollte sensorisch unverändert goldgelbe Färbung und mindestens 5 cm
Partikellänge aufweisen. Beide Futtermittel müssen vor dem Einsatz mindestens 8 Wochen
abgelagert sein. Auch Silagen werden von Pferden, nach einer Adaptationsphase, gern
gefressen. Vorausgesetzt wird aber, dass die Konservate hygienisch und sensorisch
einwandfrei sind, kein Fehlgärungsanzeichen aufweisen, nicht nacherwärmen und keine
Anzeichen von Verschmutzungen erkennen lassen. Als Richtwerte für die genannten
Grundfuttermittel werden in der Literatur 0,8 kg Heu, 0,3-0,4 kg Stroh bzw. 3 kg Silage je
100 kg Körpermasse empfohlen. Typischstes Konzentratfuttermittel ist der Hafer, welcher
auch aus diätetischen Gründen bevorzugt wird. Im Einsatz folgen dem Hafer die
Weizenkleie, die Gerste und der Mais. Beim Einsatz von Mischfuttermitteln ist deren
Einsatzzweck und die sonstige Zusammensetzung der hofeigenen Futterkomponenten zu
berücksichtigen. Es gibt Mischfuttermittel, welche ohne und mit Getreideergänzung verfüttert
werden.
Proteinreiche Futtermittel sollten
nur konsequent bedarfsdeckend in Pferderationen
berücksichtigt werden, da Pferde, insbesondere adulte Pferde mit geringer Belastung, einen
relativ geringen Bedarf an Eiweiß haben und auf Einweißüberschüsse sensibel reagieren.
Auch Hackfrüchte werden von Pferden gern gefressen. Sie müssen jedoch sensorisch
einwandfrei, frisch und unbedingt ohne sandige Beimengungen sein. Beim Einsatz von rohen
Kartoffeln ist besondere Vorsicht geboten, da diese aufgrund ihrer Stärkebindungen verstärkt
erst im Dickdarm verdaut werden und dort zu erhöhter Gasbildung (Kolikgefahr !) beitragen.
Tabelle 4.7
Futterwert ausgewählter Futtermittel für Pferde
(Auszug aus der DLG-Futterwerttabelle für Pferde 1995)
extensiv
grasreich
klee-, kräuterreich
Wiese, grasreich *)
Heu
Luzerne, Beginn Blüte
Maissilage; BTR, m KA
Silagen
Grassilage, grasreich *)
Pressschnitzelsilage
Hafer
Stroh
Weizen
Gerste
Kartoffeln
Hackfrüchte
Zuckerrüben
Möhren
Gerste, Winter
Körner
Mais
Hafer
Dinkel
Leinsamen
Ackerbohnen
Leguminosen
Erbsen
Süßlupinen, blau
Trockenschnitzel
Nebenprodukte
Melasse
Weizenkleie
Bietreber, getr.
Leinkuchen über 8 % Fett
Sojaextraktionsschrot, geschält
Sojaschalen
Apfeltrester
*) 1. Schnitt, Mitte der Blüte
Weide *)
Grünfutter *)
Trokkenmasse
Rohfaser
g / kg
220
210
200
860
860
270
350
220
860
860
860
220
230
110
880
880
880
880
880
880
880
880
900
770
880
900
910
890
900
920
g
283
282
276
313
340
213
294
212
443
427
434
27
54
92
57
26
113
111
72
90
68
159
206
5
134
169
100
39
390
226
verd.
Rohprotein
g
112
144
191
101
161
90
129
113
36
37
38
97
68
93
125
106
123
126
248
299
259
349
100
129
160
264
358
552
129
62
je kg Trockenmasse
CalPhosNacium
phor trium
g
10,0
5,8
10,0
5,0
15,8
3,3
5,8
6,9
3,7
3,0
3,9
4,0
2,4
3,8
0,7
0,4
1,2
0,5
2,9
1,4
1,0
2,1
7,5
3,2
1,5
3,4
4,1
3,2
5,5
1,9
g
3,6
3,6
3,6
3,0
2,6
2,5
3,6
1,0
1,4
0,9
1,0
2,5
1,7
3,0
3,9
3,2
3,6
3,6
6,2
5,4
4,7
3,1
1,1
0,3
13,4
6,1
9,0
8,0
1,5
1,5
g
1,0
1,0
1,0
0,6
0,5
0,2
1,0
0,5
1,8
0,9
1,3
0,3
0,7
2,9
0,2
0,1
0,2
0,1
0,9
0,2
0,2
0,4
2,4
7,5
0,4
0,3
1,0
0,2
0,2
0,2
Chlor
g
8,9
8,9
8,9
7,8
5,0
5,7
8,9
7,6
3,6
8,1
2,9
4,0
1,5
0,7
1,0
0,4
1,3
1,0
0,9
1,2
1,3
0,4
0,6
0,3
-
verd.
Energie
MJ
2,32
2,23
2,15
7,99
8,58
3,10
3,59
2,90
5,74
4,75
5,40
3,19
3,28
1,66
12,84
13,59
11,52
10,80
14,06
13,60
12,82
12,89
11,80
11,02
9,70
8,76
11,67
14,93
10,45
7,87
4.4
Praktische Pferdefütterung
4.4.1 Wachsende Pferde
Allgemeine Bemerkungen
Der Energie- und Nährstoffbedarf wachsender Pferde ist stark abhängig von der
Wachstumsintensität. Sowohl eine sehr intensive als auch eine stark restriktive Aufzucht
provozieren beim Pferd Entwicklungsstörungen. Deshalb wird in der Literatur eine moderate
mittlere Intensität der Aufzucht empfohlen. In der Tabelle 4.8 sind Empfehlungen zur
Entwicklung der Körpermasse und der täglichen Zunahmen für Pferde mit verschiedenen
Endgewichten zusammengestellt. Die nachfolgenden Abbildungen 4.1 und 4.2 übersetzen
diese Zahlen graphisch.
Tabelle 4.8
Empfehlungen zur Körpermasseentwicklung von wachsenden Pferden
Körpermasse des ausgewachsenen Pferdes
200
400
500
600
700
zum Beispiel
Pony
Araber
Fjordpferd
Dt. WarmDt. KaltHaflinger
Vollblüter
blut
blut
Körpermasseentwicklung am Ende des jeweiligen Lebensmonats in kg
25
40
50
55
60
55
105
125
145
161
95
184
225
265
300
140
265
315
365
315
165
310
380
445
505
180
345
425
500
570
195
385
475
565
650
Tägliche Zunahme im angegebenen Lebensabschnitt in g
495
1050
1260
1460
1640
345
655
820
985
1150
240
435
490
560
610
130
265
355
425
500
85
175
245
295
345
45
110
140
180
230
Geburt
2. Monat
6. Monat
12. Monat
18. Monat
24. Monat
36. Monat
Geburt - 2. Monat
2. - 6. Monat
6. - 12. Monat
12. - 18. Monat
18. - 24. Monat
24. - 36. Monat
Abbildung 4.1 Körpermasseentwicklung von Pferden unterschiedlicher Endmassen
700
Körpermasse in kg
600
Zum Beispiel ...
Pony
500
Araber / Haflinger
Fjordpferd / Vollblüter
400
Dt. Warmblut
Dt. Kaltblut
300
200
100
0
0
2
6
12
Lebensmonat
18
24
36
Abbildung 4.2 Wachstumsintensität von Pferden unterschiedlicher Endmassen
2000
Tägliche Körpermassezunahme in g
Zum Beispiel ...
Pony
1500
Araber / Haflinger
Fjordpferd / Vollblüter
Dt. Warmblut
1000
Dt. Kaltblut
500
0
0. - 2.
2. - 6.
6. - 12.
12. - 18.
18. - 24.
24. - 36.
Lebensabschnitt des wachsenden Pferdes in Lebensmonaten
Saugfohlen werden ab 2. Lebensmonat zugefüttert. Neben qualitativ hochwertigem Heu wird
häufig ein Mischfutter für Fohlen verabreicht. Nach dem Absetzen der Fohlen im 5./6. Monat,
sollen die Fohlen ca. 3 kg Kraftfutter pro Tag verzehren.
Rationsbeispiele (Tabelle 4.9 und 4.10)
Tabelle 4.9
Richtwerte für den Kraftfuttereinsatz bei wachsenden Pferden (je Tier
und Tag)
Lebensmonat
4. - 6.
7. - 12.
13. - 18.
19. -24.
ab 25.
Warmblutfohlen
Vollblutfohlen
Kraftfutter dav. Mischfutter Kraftfutter dav. Mischfutter
kg
%
kg
%
2,0 - 2,5
100
2,0 - 2,5
100
3,0
50 - 60
3,0 - 3,5
60 - 70
2,0 - 3,0
30 - 40
4,0 - 5,0
50 - 60
2,0 - 3,0
< 30
4,0 - 5,0
30 - 50
2,0 - 3,0
0
4,0 - 5,0
0
Tabelle 4.10 Rationsbeispiele für wachsende Pferde
Stadium
Heu
Grünfutter
Grassilage
Maissilage
Mischfutter
Mohrrüben
Hafer
Mineralstoffmischung
Rationstypen
Sommer
Winter
WarmVollWarmVollblut
blut
blut
blut
kg Trockenmasse je Pferd und Tag
2,0
1,5
2,0
2,0
2,0
1,0
2,0
1,0
0,5
2,0
1,0
2,0
0,2
0,2
2,0
2,0
1,5
2,5
0,05
0,05
0,05
0,05
4.4.2 Sport- und Arbeitspferde
Allgemeine Bemerkungen
Mit steigender körperlicher Beanspruchung der Pferde steigt der Bedarf an Protein, Calcium,
Phosphor, Magnesium und den meisten Spurenelementen und Vitaminen sehr geringfügig.
Der Mehrbedarf an Magnesium, Eisen, Selen und Vitamin E ist insbesondere bei
Hochleistungspferden deutlicher erhöht. Der Energie-, Natrium-, Chlor- und Kaliumbedarf
steigt in Abhängigkeit des Arbeitsumfangs am deutlichsten.
Rationsbeispiele (Tabelle 4.11)
Tabelle 4.11 Rationsbeispiele für Sport- und Arbeitspferde mit unterschiedlicher
Arbeitsleistung
Arbeitsleistung
Heu
Stroh
Grünfutter
Grassilage
Maissilage
Mischfutter
Hafer
Zuckerschnitzel, getr.
Mohrrüben
Mineralstoffmischung
Rationstypen
Wiesenheu
Wiesenheu / Stroh
Grünfutter
Silage
niedrig
hoch
niedrig
hoch
niedrig
hoch
niedrig
kg Trockenmasse je Pferd und Tag bei ca. 500 kg Körpermasse
3
3
1
1,5
1
3
2
1
0,5
3
2
2
2
4
3
2
hoch
2
2
1
2,5
0,5
2
3
1
0,05
0,05
1,5
3
0,2
0,05
2,5
2,5
1
2
3,5
1
0,05
0,05
0,05
2
0,1
0,05
3,5
1,5
0,3
0,05
4.4.3 Zuchtstuten und Hengste
Allgemeine Bemerkungen
Güste, d.h. nichtragende bzw. nichtlaktierende Stuten, und Hengste außerhalb der Decksaison
müssen streng bedarfsgerecht gefüttert werden, da sie zur Verfettung neigen. Bei schlecht
konditionierten Stuten kann drei bis vier Wochen vor der Belegung durch Zulage von 1 bis 2
kg Kraftfutter über den Bedarf ein Flushing-Effekt erzielt werden, welcher ein verbessertes
Befruchtungsergebnis befördern kann. Bis zum 7. Trächtigkeitsmonat können tragende Stuten
konsequent nach Erhaltungsbedarf gefüttert werden, da ein erhöhter Bedarf durch die Frucht
kaum vorhanden ist. In den letzten Wochen vor der Geburt muss, unter Beachtung des
Strukturbedarfs der Stuten, der Konzentratfutteranteil steigen und das Strukturfutter
bedarfsgerecht rationiert verabreicht werden. Deckhengste im Deckeinsatz haben ein ähnlich
hohen Bedarf wie hochtragende Stuten und können mit den gleichen Rationen ernährt werden.
Den höchsten Energie- und Nährstoffbedarf haben laktierende Stuten. Eine einseitige
Steigerung des Konzentratfutteranteils zuungunsten des Strukturfutters ist nicht möglich, da
die verschlechterte Passagerate des konzentrierten Nahrungsbreis im Magen-Darm-Trakt und
die Unterversorgung mit Struktur dagegen sprechen. Der Versuch konsequent bedarfsgerecht
zu füttern muss anhand der Fohlenentwicklung und der Körpermasseveränderung der Stuten
sensibel überwacht werden.
Rationsbeispiele (Tabelle 4.12)
Tabelle 4.12 Rationsbeispiele für Zuchtstuten
Rationstypen
Wiesenheu
Grünfutter
Silage
Stadium
niederhochlakniederhochlakniederhochtragend tragend tierend tragend tragend tierend tragend tragend
kg Trockenmasse je Pferd und Tag bei ca. 500 kg Körpermasse
Heu
5,5
5,0
4,5
1,0
2,0
3,0
1,0
3,0
Stroh
1,0
1,0
1,0
1,0
0,5
0,5
1,0
1,0
Grünfutter
5,0
4,0
3,0
Grassilage
4,0
2,0
Maissilage
1,0
Mischfutter
1,5
3,5
1,0
3,0
1,0
Hafer
1,5
2,0
2,0
1,0
2,0
2,0
2,0
2,0
Mineralstoff
0,05
0,10
0,15
0,05
0,10
0,15
0,05
0,10
4.5
laktierend
4,0
0,5
2,0
3,0
2,0
0,15
Ernährungsschäden
Die nachfolgende Aufzählung von Fütterungsfehlern und möglichen Ernährungsschäden bei
Pferden soll nur einen Überblick vermitteln, wie sensibel Pferde auf Fehlernährungen, falsche
Futterdarbietung bzw. hygienische Abweichungen reagieren.
•
Fehlgärungen aufgrund stark verkeimtem bzw. verkleistertem Futter mit geringer
Anregung zur Magensaftsekretion (Koliken)
•
Verstopfungen (Fremdkörper oder Chymuseindickung) (Koliken) durch:
¾ übermäßige Aufnahme P- und Mg-reicher Futtermittel
¾ langfasriges Pflanzenmaterial
¾ quellende Futtermittel (z.B. Trockenschnitzel, fein vermahlenes Futter)
¾ Strukturmangel
¾ Wassermangel
•
Magenüberladung durch zu große Kraftfuttermengen und stark quellende Futtermittel
(Koliken)
•
Junges eiweißreiches bzw. stark gärfähiges Grünfutter bzw. Obst (Koliken)
•
Überschreitung von futtermittelspezifischen Restrikionen ( Koliken)
•
energetischer Überversorgung nach Phasen geringer Belastung und plötzlich erneuter
Belastungsstress (Kreuzschlag (Lumbago))
•
Aufnahme toxischer Pflanzeninhaltsstoffe (vgl. einschlägige Literatur) (Vergiftungen)
•
Proteinüberschuss (Leber- und Nierenbelastung, starkes Schwitzen, Durchfall, Hufrehe,
Leistungsdepressionen, Fruchtbarkeitsstörungen)
•
Abrupter Futterwechsel (Hufrehe (Pododermatitis))
•
Energie- und Nährstoffüberversorgung, insbesondere übermäßige Kraftfutteraufnahme
(Hufrehe (Pododermatitis))
•
extremer Anstieg der Blutfettkonzentrationen bei verfetteten Pferden, welche plötzlich
energetisch unterversorgt werden (Fettmobilisation) (Hyperlipidämie)
•
Mineralstoff- (Ca-, P-, Mn- oder Cu-Mangel) bzw. Vitamin D-Defizite bzw. -Imbalancen
bei wachsenden Pferden (Skeletterkrankungen)
•
zu
hohe
Wachstumsintensität
(Skeletterkrankungen)
•
verschmutztes Futter (Obstipationen, Tympanien, Kolik, Hufrehe)
•
Bakteriell verdorbenes Futter (Verdauungsstörungen, Durchfall, Leberschäden, nervöse
Erscheinungen, Mastitiden)
•
Hefen (Aufgasungen im Verdauungskanal, Magenrupturen, Koliken)
•
Schimmelpilze (Mykosen, Atembeschwerden, Allergien)
•
Milben (Verdauungsstörungen, Lähmungen, Allergien)
•
Calciumüberschuss bzw. –unterversorgung: Ca:P < 1:1 oder > 2:1 (Harnsteinbildung,
Knochenweiche, Fruchtbarkeisstörungen)
•
Natriummangel (Kreislaufprobleme, Koliken)
•
Strukturmangel (Zahnprobleme, verminerte Speichelproduktion, Koliken, Durchfälle)
bei
bewegungsarm
gehaltenen
Pferden