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KENNZAHLEN
Wichtige dynamische Optionsschein-Kennzahlen
Nachdem nun bekannt ist, wie sich der Preis eines Optionsscheins zusammensetzt und wie sich die Einflussfaktoren auf den Preis des Optionsscheins auswirken,
sollen die Auswirkungen quantifiziert werden. Dazu wurde eine Reihe von Kennzahlen entwickelt, die auch als „Griechen“ bezeichnet werden. Dabei muss bei all
diesen Kennzahlen beachtet werden, dass sie jeweils ceteris paribus, also unter der Bedingung, dass alle anderen Einflussfaktoren unverändert bleiben, zu
betrachten sind. Zudem handelt es sich um dynamische Kennzahlen. Das heißt, ihr Wert kann sich im Zeitablauf ändern.
Die für die Praxis bedeutenden Kennzahlen werden im Folgenden erläutert.
Delta: misst den Einfluss der Kursveränderung des Basiswertes auf den Optionsscheinpreis
Theta: misst die Veränderung der Laufzeit auf den Optionsscheinpreis
Vega: misst die Veränderung der impliziten Volatilität auf den Optionspreis.
Alle Kennzahlen werden mit dem Optionspreismodell berechnet und auf unserer Website veröffentlicht.
Das Delta – Kursveränderungen des Basiswertes
Ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Auswahl eines Optionsscheins ist seine Reaktion auf
Kursveränderungen seines Basiswertes. Die relevante Kennzahl hierfür ist das „Delta“.
Das Delta eines Kaufoptionsscheins liegt stets zwischen 0 und 1 , das Delta eines
Verkaufsoptionsscheins dagegen zwischen 0 und -1.
Das Delta – Kursveränderungen des Basiswertes
Das Theta – Veränderungen des Zeitwerts
Das Vega – Veränderungen der Volatilität
Der Hebel und das Omega
Ein Kaufoptionsschein mit einem Delta von 0,30 steigt bei einem Bezugsverhältnis von 1:1 um 0,30
Euro im Wert, wenn sein Basiswert sich um eine Einheit, etwa um einen Euro verteuert. Umgekehrt
verliert er 30 Cent, wenn der Basiswert um eine Einheit fällt. Ist das Bezugsverhältnis dagegen
höher, muss das Delta mit dem jeweiligen Bezugsverhältnis multipliziert werden. Bei einem
Bezugsverhältnis von 1:10 ergibt sich ein Wertzuwachs pro Optionsschein von 0,03 Euro, wenn der
Basiswert um eine Einheit zulegt. Mathematisch entspricht das Delta der ersten Ableitung der
Optionspreisformel nach dem Preis.
Wichtige statische Optionsschein-Kennzahlen
Neben den dynamischen Kennzahlen gibt es noch eine Reihe von statischen Kennzahlen. Diese Kennzahlen werden deshalb statisch genannt, da sie nur den
Zustand in einem bestimmten Zeitpunkt betrachten. Sie geben weder einen Einblick in die Wertentwicklung eines Optionsscheins während der Laufzeit noch auf
Veränderungen von wichtigen Einflussfaktoren, wie beispielsweise der Restlaufzeit oder der Volatilität. Dennoch haben sie eine Existenzberechtigung, weil sie
Aufschluss über die mit dem erworbenen Optionsschein eingegangenen Risiken geben und bei der Auswahl des passenden Optionsscheins hinsichtlich der
Erwartungshaltung für den Basiswert behilflich sind.
Die statischen Kennzahlen können einfacher als die dynamischen nachgerechnet werden. Auf der Internetseite der Börse Stuttgart finden Anleger ausreichend
Informationen zu statischen Kennzahlen wie beispielsweise Aufgeld oder Gewinnschwelle.
Das Aufgeld
Das Aufgeld bei einem Kaufoptionsschein gibt an, um wie viel Prozent der Erwerb des Basiswertes
über den Optionsschein teurer ist als das Direktinvestment in den Basiswert. Im Umkehrschluss
sagt das Aufgeld bei einem Call also aus, um wie viel Prozent der Basiswert bis zum Laufzeitende
des Optionsscheins mindestens im Wert steigen muss, damit aus Sicht des Anlegers keine Verluste
anfallen. Das Aufgeld für einen Call errechnet sich nach folgender Formel:
Beim Verkaufsoptionsschein besagt das Aufgeld, um wie viel der Erlös aus dem Verkauf des
Basiswertes über den Optionsschein geringer ist, als der direkte Verkauf des Basiswertes über den
Markt. Die Formel für den Verkaufsoptionsschein lautet:
Um Optionsscheine unterschiedlicher Laufzeiten miteinander vergleichbar zu machen, ist es
ratsam, das prozentuale Aufgeld jeweils zu annualisieren, das heißt durch die Restlaufzeit in
Jahren zu dividieren. Dadurch ergibt sich das jährliche Aufgeld.
Neben dem Aufgeld sind auch Abgelder – also negative Aufgelder – möglich, auch wenn diese
Fälle selten sind. Ein Optionsschein mit einem Abgeld wird unter seinem Inneren Wert gehandelt.
Eine Ursache kann der Optionsscheintyp sein. So sind Abgelder gerade bei Optionsscheinen mit
europäischem Ausübungscharakter denkbar, bei denen eine Ausübung nur zum Laufzeitende
möglich ist.
Das Aufgeld
Die Gewinnschwelle – Der Break-even