TheBasel Journal

Transcription

TheBasel Journal
www.thebaseljournal.ch | The Basel Journal | 13 CHF | 2. Jahrgang | Heft Nr. 9 | Februar / März 2013
The Basel Journal
Zeitschrift für Basel | A Magazine for Basel
Künstlerin
Bettina
Eichin
Interview with
famous female
sculptor
Integration
einmal
umgekehrt
Swiss enter
expat culture
Das SnookerTalent aus
der Region
Rheinfelden
Snooker talent
launches career
Des Kaisers Messe
Die neue Hoheit in Basel.
In 1471 Emperor Friedrich III first gave Basel permission to conduct two fairs a year.
The spring fair is now called the Muba, which is taking on new heights.
The Basel Journal – Zeitschrift für Basel | Magazine for Basel
Chefredaktion: Philipp Probst | Verlagsleitung: Matthias Hugenschmidt
Redaktionelle Mitarbeit: Stéphanie Erni, Isabelle Banner, Martin Pütter, Gregory Allen, Elena Monti, Natascha Jansen, Kathrin Horn
Layout: typoallee, Michelle Kiener-Buess, Allschwil
Translator: Isabelle Banner | English Copy Editor: Mary Al-Akhdar | Adresse: The Basel Journal, Postfach 466, 4009 Basel
[email protected] | www.baseljournal.ch | www.thebaseljournal.ch
2
Impressum | The Basel Journal
Foto Titel: MCH Group | Foto Editorial: Heiner H. Schmitt Jr..
Impressum
Eine Zeitschrift für Basel.
A magazine for Basel.
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Ist der neue Basler Messebau nun schön oder hässlich? Erträgt Basel solche Gebäude mitten in der Stadt
oder machen sie die Quartiere kaputt? Darüber lässt sich
immer diskutieren und sogar streiten. Ich persönlich lebe
gerne in einer Stadt, die sich entwickelt und manchmal
auch etwas überrissene Projekte plant.
Damit erst einmal «Guete Daag» zur
neunten Ausgabe unseres Magazins. Ich
hoffe, Sie haben das Jahr gut angefangen
und sich wie ich an den fasnächtlichen
Vorveranstaltungen erfreut.
In dieser Ausgabe hat unsere Redaktorin Stéphanie Erni zwei grosse Artikel geschrieben, die auf den ersten Blick
nichts miteinander zu tun haben: Über
die neue Messe (Seite 6) und über Bildhauerin Bettina Eichin (Seite 38). Beim
Lesen ist mir dann allerdings eine Aussage der Künstlerin Eichin aufgefallen, die
mich irritiert hat: Eichin sagt, dass die
Bildhauerei eine aussterbende Kunst sei,
weil die heutigen Skulpturen von Architekten in Form von
Gebäuden der Weltfirmen geschaffen würden.
Die neue Messe. Der Novartis Campus. Der RocheTurm. Der Schachtelbau von Actelion. Und wo sind die
neuen Skulpturen?
Frau Eichin hat recht. Wenn Skulpturen heute aufgestellt werden, dann dienen sie meistens nur als Verzierung
der Gebäude – wenn überhaupt. Dabei ist das eine derart
schöne Kunst! Wäre doch toll, wenn die Stadt Basel sich
wieder einmal eine Skulptur leisten würde, die die Bevölkerung erfreut. Oder aufregt …
Herzlichst
Dear Readers,
Is the new building at Messeplatz beautiful or ugly? Do
such buildings in the middle of city ruin Basel's districts
or liven them up? One could argue either way. Personally,
I like living in a city that is constantly being developed
and realises projects that are a little out of the ordinary.
This is the 9th issue of our magazine; “Guete Daag”,
as one says in Swissgerman. I hope you
have had a good start to the year and are
looking forward to Fasnacht as much
as I am.
Our journalist Stéphanie Erni has
written two big articles for this issue that
may at first not seem connected. One is
about the new Messe (page 6) and the
other is an interview with stone mason
Bettine Eichin (page 38). When I was
reading through Eichin's interview, it
struck me that she said that stone masonry
was a dying art because today's sculptures
are made by architects, not stone masons.
The new Messe. The Novartis campus.
The Roche tower. Actelion's futuristic building. When
was the last time a sculpture was commissioned in Basel?
Bettina Eichin was right. Today, new sculptures merely
decorate buildings. But it's such a beautiful art form!
Wouldn't it be great if Basel would commission a new
sculpture to please the public - or to annoy them...
Enjoy,
Philipp Probst
Founder and Editor
Philipp Probst
Initiant und Chefredaktor
The Basel Journal | Editorial
3
«Was ich mache ist nicht mehr gefragt.»
Unfortunately there's no market for sculptures anymore.
Bettina Eichin
«Die heutigen Skulpturen sind die Türme der Weltfirmen»,
sagt die 70-jährige Basler Bildhauerin. Die Schafferin der «Helvetia auf der Reise» im Interview (Bild).
38
Bettina Eichin
Yesterday's stone masons are today's architects, says the 70-yearold Basel artist. An interview with one of the most famous female
sculptors in Switzerland (picture above).
Die neue Messe (Titel)
6
4
Inhalt | The Basel Journal
The new Messe
Since the 15th century Basel's fair culture has been flourishing. The
ongoing expantion of the venue promises an 'elevated' experience.
Foto: Elena Monti
Dass Basel eine Messestadt ist, verdanken wir Kaiser Friedrich
III. Jetzt erstrahlt die Messe in neuem Glanz. Eine Reportage
über das stete Wachstum von Muba und Co.
Abfallberge
Was passiert, nachdem wir unseren Bebbi-Sack vor die Tür gestellt haben? Schülerinnen der FMS machten sich frühmorgens
auf, um die Basler Kehrichtmänner zu begleiten.
16
Mountains of Rubbish
What happens to the blue rubbish bags we leave outside our
doorsteps? Our young journalists rose very early one morning
to accompany the dustmen on their route.
Herr der Kugeln
Der 16-jährige Alex Ursenbacher will in einer Sportart an die
Weltspitze, in der die Schweiz bislang kaum Beachtung findet.
Ohne Snooker vergeht für ihn kein Tag.
26
Swiss Snooker Talents
16-year-old Alex Ursenbacher from Rheinfelden wants to
persue his sport as a career. For him it's not just a game. No day
goes by without snooker.
Expat-Event für Basler
Der Expat-Anlass «Music vs. Art» wird zum Insider-Tipp auch
für Einheimische. Reportage über eine Nacht mit viel Kunst,
Musik – und Integration.
50
Music Meets Visual Art
An expat event has become an exciting draw for the local Swiss
community. A report on an event with lots of music, visual art and integration.
2
Impressum
Imprint
3
Editorial
Editorial
32
The Basel News
34
Die kleinen Geschichten des Basler Alltags
Swiss and British columnists report on daily life in Basel
60
Coming soon … Die Highlights im Februar und März
Coming Soon ... in February and March
The Basel Journal | Inhalt
5
Messe site ready 'in time' for the watch fair
Mit dem Frühling kom
Die Muba gehört zu Basel wie die Fasnacht und der Basilisk-Brunnen. Auch wenn
Actionsanlass hat. Seit ihrer Gründung vor bald 100 Jahren wurde die Muba stets
neuer Meilenstein fertig gestellt.
The Muba trade fair has been going on in Basel nearly as long as Fasnacht. In the
with many activities than the traditional fair it used to be. This spring the building
mmt die Muba
n die heutige Mustermesse immer mehr von einem Event- und
s ausgebaut. Mit den neuen Hallen wird dieses Frühjahr ein
100 years since the first Muba, it has become more of an event
g project achieves another milestone with new exhibition halls.
The Basel Journal | titel
7
Von Stéphanie Erni
«Mitten im Erlebnis» ist der Werbeslogan für die diesjährige Muba. Und tatsächlich hat sich die frühere Mustermesse zu einer Erlebnismesse gewandelt. Die Aussteller,
die ihre neuen Produkte vorführen sind noch immer der
Rahmen und bestimmt auch der Anziehungspunkt Nummer eins für die Besucher der muba. Noch immer kaufen
mehr als die Hälfte der über 300'000 Besucher auch auf der
Messe ein und geben dabei durchschnittlich 1'180 Franken aus. Parallel zu den Ausstellungen finden aber Events
statt, die ebenfalls viel Publikum anziehen. So zum Beispiel das Tower-Running, bei dem die 31 Stockwerke des
Messeturms möglichst schnell erklimmt werden müssen
oder die Vor-Ausscheidung zur Wahl von Miss und Mister Nordwestschweiz oder die Wahl des «Toughest Firefighter Switzerland».
Auch die Aussteller selber bauen immer mehr auf Event
und Erlebnis. Mitmachen und Ausprobieren ist nicht zuletzt bei der «Erlebniswelt Gesundheit», bei «Älter werden – aktiv bleiben» oder «Sports n’ Passion» angesagt.
Bauen, Bauen Bauen: Die Muba wächst seit Jahren.
Construction of new exhibition halls is a never-ending project.
8
titel | The Basel Journal
see page 12 for the English text
Ganz zu schweigen von den unzähligen Produktdemonstrationen und Modeschauen.
Eine Mustermesse sei im Zeitalter des Internet nicht
mehr nötig, wurde immer wieder moniert. Vom 22. Februar bis 3. März dürfen wir uns wieder vom Gegenteil
überzeugen lassen. «Die Zeit der Ausstellung von ‚Müsterchen’ ist natürlich längst vorbei, auch musste die Muba
nach und nach viele Sektoren an eigenständige Fach- oder
Publikumsmessen abgeben. Heute präsentiert sie sich als
Erlebnismesse mit zahlreichen thematischen Schwerpunkten», schreiben die Verantwortlichen selber.
Die Entwicklung der Fachmessen begann in den 50er
Jahren. Die erste Basler Fachmesse war die «Holz», die
1957 Premiere hatte und alle drei Jahre durchgeführt wird.
«Mit der Verselbständigung der Uhren- und Schmuckmesse aus der Muba und der Gründung der Kunstmesse
Art Basel waren insbesondere die 70er Jahre für die weitere Entwicklung des Messewesens in Basel wegweisend.
Heute finden in Basel jedes Jahr etwa 25 Messen mit total
8'000 ausstellenden Firmen und über 1 Million Besuchern
statt», so die Muba-Sprecher.
Gewachsen ist aber nicht nur das Basler Messeangebot, sondern auch die Organisationsstruktur, die dahinter steht. Den Startschuss für das Messewesen in der Stadt
am Rheinknie gab ein kaiserliches Privileg, das Friedrich
III. den Baslern 1471 gewährte. Es erlaubte ihnen, zwei
Messen im Jahr durchzuführen. Die Herbstmesse – in der
Zwischenzeit ein riesiger Jahrmarkt – findet seither ohne
Unterbruch statt. Die Frühjahrsmesse wurde hingegen
bereits 1494 wieder abgeschafft. Grund: Die heimischen
Zünfte wehrten sich gegen die Handelsfreiheit während
der Messe, die ihnen zusätzliche Konkurrenz brachte.
Erst vor noch nicht ganz hundert Jahren wurde die
Frühjahrsmesse wieder ins Leben gerufen. Und zwar von
Jules de Praetere, dem damaligen Direktor der Allgemeinen Gewerbeschule und des Gewerbemuseums. «Seine
Initiative, in Basel einen jährlich stattfinden Warenmustermarkt nach Vorbild der Leipziger Messe ins Leben zu ru-
fen, stiess schon bald auch in politischen Kreisen auf grosse
Unterstützung», so die Messeverantwortlichen. Vom 15.
bis 29. April 1917 fand die erste Schweizer Mustermesse
im Basler Stadtcasino statt. «Sie war eine Leistungsschau
der nationalen Wirtschaft, welche gegen innen und aussen
die Stärke der Schweiz im kriegsgebeutelten Europa zeigen
sollte. 831 Aussteller präsentierten auf 6'000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Muster ihrer Produkte.» Schon
damals war von 300’000 Besuchern die Rede.
Am 26. Februar 1920 beschloss der Grosse Rat des
Kantons Basel-Stadt die Gründung der privatrechtlichen
Genossenschaft Schweizer Mustermesse in Basel. Später wurde diese in eine Genossenschaft des öffentlichen
Rechts umgewandelt. Und vor gut zehn Jahren in eine
Aktiengesellschaft. Hintergrund dafür war die Fusion mit
der 1945 gegründeten Messe Zürich zur Messe Schweiz,
die 2009 in die heutige MCH Group umfirmiert wurde.
Der Kanton Basel-Stadt ist noch immer zu einem Drittel
an der Gruppe beteiligt. Kleinere Anteile halten auch die
Abbruch, Aushub, Neubau: Altes wird ersetzt.
Tearing down and building up; today's Messe.
The Basel Journal | titel
9
Kantone Basel-Landschaft, Zürich und die Stadt Zürich.
Seit 2010 betreibt die MCH Group drei Messestandorte in der Schweiz. Damals stiess die «Beaulieu Exploitation SA» in Lausanne zur Unternehmensgruppe. Neben
den Standorten wurde auch das Geschäftsfeld erweitert.
Die Gruppe organisiert nicht nur Messen in der Schweiz,
sondern fungiert auch als Veranstalter im Ausland – zum
Beispiel mit der Durchführung der «Art Basel Miami
Beach» oder der Beteiligung an der «Design Miami»
oder der «Hong Kong International Art Fair». Zusätzliche Firmen wie die «Winkler Multi Media» (Veranstaltungstechnik), «Expomobilia» (Standbau und Einrichtungen) und «Rufener Events» (Event Management)
stiessen dazu und machten die frühere Muba-Betreiberin
zu einer «führenden, internationalen Live-MarketingUnternehmensgruppe». Fazit: «Das Messeportfolio der
Gruppe umfasst heute rund 90 nationale und internationale Fach- und Publikumsmessen, wovon rund die Hälfte
von den eigenen Messegesellschaften organisiert wird. Die
MCH Group zählt rund 620 festangestellte Mitarbeitende. Die Unternehmensgruppe erzielte 2011 einen Umsatz
10
titel | The Basel Journal
von 324 Millionen Franken und einen Gruppengewinn
von 20 Millionen Franken. Sie zählt damit umsatzmässig weltweit zu den zehn grössten Messegesellschaften.»
Neue Messestandorte ausserhalb der
Stadt hatten keine Chance
Erfolg bringt Wachstum. Das zeigte und zeigt sich
noch immer am steten Ausbau auch der Ausstellungsräumlichkeiten in Basel. Bereits nach der ersten Muba
1917 wurden zusätzliche Räume gesucht und für die Messe 1918 auf dem Gelände des alten Badischen Bahnhofs
provisorisch errichtet. Diese provisorischen Bauten fielen
1923 jedoch einem Grossbrand zum Opfer. Die Hallen
waren weg – der Standort blieb. Es wurde kurzerhand neu
gebaut und die Messe fest ans Kleinbasel gebunden. Danach wurde stetig ausgebaut und erneuert. 1923 kamen die
ersten Hallen auf dem Areal der heutigen Halle 1, 1934
folgte der Bau der Halle 5, 1943 die «Basler Halle», wo
heute das Congress Center steht. Der Rundhof kam 1953
Mit dem Umbau verändert sich immer auch der Messeplatz.
The new building completely transforms the Messeplatz.
dazu, das heutige Musical Theater (früher Halle 6) 1957.
1964 wurde das Rosentalgebäude gebaut und zehn Jahre
später das Parkhaus.
Neue Messestandorte ausserhalb wurden diskutiert –
aber ohne Erfolg: «Anfang der 90er Jahren wurde der Bau
eines völlig neuen Messezentrums an einem neuen Standort geprüft und diskutiert. Die Pläne wurden aber zugunsten des Konzepts der Messe in der Stadt wieder begraben.
Dieser Standort-Entscheid war gleichzeitig der Startschuss
zur grundlegenden Erneuerung des bestehenden Messegeländes.» Der aktuell unübersehbare Umbau der gesamten
Umgebung des Messeplatzes begann mit dem Neubau der
Glashalle (Halle 1) des Architekten Theo Hotz, die 1999
in Betrieb genommen wurde. Dazu kamen der Messeturm
und der neue Messeplatz. In der Zwischenzeit ist die Sicht
darauf von der Clarastrasse her wieder verdeckt worden.
Denn in Kürze wird die «City Lounge» in Betrieb genommen. So heisst künftig der überbaute Messeplatz.
Die zweigeschossige Überbauung mit grossem Lichthof verbindet die beiden neuen Hallenkomplex miteinander und trägt die Handschrift der Architekten Herzog
& de Meuron. Sie wurde von Juni bis Dezember 2011 erstellt. Seit April 2012 wird an der Erneuerung des Kopfbaus der Halle 1 und der Halle 3 gearbeitet. Erstmals in
Betrieb genommen werden die neuen Messehallen für die
«Baselworld», die Weltmesse für Uhren und Schmuck,
die vom 25. April bis 2. Mai stattfindet. Trotz der vielen
neuen Bauten wird die Muba nachher aber nicht mehr
Platz zur Verfügung haben. Oder doch? Mit den 141'000
Quadratmetern Bruttoausstellungsfläche stehen zwar rund
20'000 Quadratmeter weniger zur Verfügung, aber «es
wird künftig mehr Fläche für mehrstöckige Standbauten
zur Verfügung stehen. Die gesteigerte Kompaktheit des
Geländes mit grossen zusammenhängenden Ausstellungsflächen wird eine wesentlich flexiblere Bewirtschaftung erlauben. Durch diese Kompaktheit sowie die Überbauung
des Messeplatzes wird auch der Komfort für die Besucherinnen verbessert», so die Verantwortlichen.
Und übrigens: Die Gesamtinvestitionen des Projekts
belaufen sich auf rund 430 Millionen Franken. Es sind
dies die grössten Investitionen, die es in der Geschichte
des Messewesens in der Schweiz bis heute gegeben hat.
The Basel Journal | titel
11
Messe site ready 'in time' for the watch fair
By Stéphanie Erni
The Muba trade fair has been going on in Basel nearly
as long as Fasnacht. In the 100 years since the first Muba, it
has become more of an event with many activities than the
traditional fair it used to be. This spring, new exhibition
halls are another milestone.
The Muba, which stands for MUstermesse BAsel, will
be more than a fair this year. The Muba advertising slogan
promises lots of activities. Nevertheless the exhibitors
presenting their many products will still be the main
attraction. Over the years there has been no change to
the number of buyers: half of the 300,000 visitors buy
something at the fair and spend an average of 1,180 Swiss
Francs. In addition to the exhibitions there will be many
events that will attract a large audience. For example the
tower run, where members of the public run up the 31 floors
of the Messeturm (with the bar rouge on the top). Another
event is the pre-election of Miss and Mister Northwestern
12
title | The Basel Journal
Switzerland and the election of the “Toughest Firefighter
Switzerland”.
More and more exhibitors have activities at their
stalls; the Muba is all about trying things out and joining
in, particularly in the sectors “Health”, “Growing Older,
Keeping Fit” and “Sports'n'Passion”, not to mention all
the numerous product demonstrations and fashion shows.
Whoever thinks that the Muba is no longer necessary
in times like today when products can be bought online
will be proven wrong from February 22 to March 3.
Many sectors of what used to be called “The Fair of
Small Samples” have now been taken over by specialised
fairs. Trade fairs first appeared in the 50s. The first trade
fair in Basel was “Holz” (Wood) that took place for the first
time in 1957 and every three years after that. The watch
fair and the Art Basel split off from the Muba in the 70s,
which was an important step for the development of the
Basel trade fairs. According to the Muba spokesperson,
25 fairs take place in Basel every year with a total of 8,000
companies participating and over a million visitors.
The structure of the organisational teams of the Basel
fairs has not only grown, but changed too. Emperor
Friedrich III first gave the city by the Rhein permission to
conduct two fairs a year in 1471, and this was the starting
point for all Basel fairs. The Herbstmesse in autumn has
taken place every year since then and become a huge
amusement park. On the other hand the spring fair was
terminated in 1494 because the Basel guilds were against
this fair, which caused additional competition for local
tradesmen.
Then around 100 years ago Jules de Praetere, the
director of the trade school and the trade museum, revived
the spring fair again. The fair organisers said his initiative
to conduct a samples fair similar to the fair in Leipzig was
greatly supported in political circles.
The first Swiss trade fair took place in the Basel
Stadtcasino in 1917 from April 15-29. The fair provided
an opportunity for representatives from the Swiss national
economy to show how well Switzerland was doing in times
when the rest of Europe was at war. Around 831 exhibitors
presented their products on 6,000m2. Even then the fair
was said to have around 30,000 visitors.
Basel City's Grand Council founded the Schweizer
Mustermesse in Basel in 1920. Ten years ago the Messe
Basel merged with the Messe Zurich and became a stock
company. Since 2009 the stock company has been under
the name of MCH Group. The canton Basel-Stadt still
owns a third of this group. Baselland owns small parts of
it as does the canton Zurich and the city of Zurich.
The MCH group has three fair locations in Switzerland,
as the “Beaulieu Exploitation SA” in Lausanne joined the
group too. The fair locations increased, and the company
now works in different fields too. Not only do they organise
fairs in Switzerland, but also they are a company that runs
events for fairs outside of Switzerland. For example they
run the “Art Basel Miami Beach” and take part in the
“Design Miami” or the “Hong Kong International Art
Fair”. Companies such as “Winkler Multi Media” (Event
Equipment), “Expomobilia” (Setting up of Stalls) and
“Rufener Events” (Event Management) joined MCH,
Riesige Gebäude, viel Arbeiter: Bald ist der Bau fertig.
Many workers contributing to the massive building site.
Journal de Bâle | title
13
14
title | The Basel Journal
concept of having the fair in the city won. As it seemed a
final decision to have the fair in the city, more renovations
of the existing Messeplatz began.
Most recent developments of the area are the high
rise with the Bar Rouge and the open pedestrian square
in front of it. At the moment the fair is a huge building
site once again: one can hardly see the square from the
Claraplatz side anymore.
There is a new building that looms over the square
and combines the exhibition halls on either side. Inside
the two story building is a large atrium, all designed by the
world famous Basel architects Herzog & de Meuron. This
unusual building was completed in December 2011. Since
April 2012 work has been going on to connect it to halls
1 and 3 on either side. The first time this building (above
picture) will be in use will be for the Baselworld this year,
which is from April 25 to May 2.
Despite all these new buildings, the Muba will not
have more display area than before. Or will they? There
will be around 141,000 square meters in total, which is
around 200,000 square meters less than before. However
there will be multi-level stalls as the exhibition area will
become more compact. The visitors will benefit from this,
the organisers say. Oh, and by the way, the total project
investment sums up to approximately 430 million Swiss
Francs. This is one of the biggest investments in exhibition
areas Switzerland has ever seen.
Fotos: MCH Group
thereby making the organisers of the Basel Muba a leading
international Live Marketing Group.
The portfolio of the MCH group now includes 90
national and international public and trade fairs, half of
which are organised solely by their company. The MCH
group has 620 employees. They achieved a turnover of
324 million Swiss Francs in 2011 and made a profit of 20
million Swiss Francs. This means they are one of the top
ten fair organisers in the world.
With success comes growth. The expansion of the
exhibition halls in Basel shows this time and time again.
Already after the first Muba in 1917 the organisers went
hunting for more space to host the fair of 1918 and
provisionally set it up on an area that used to belong to
the Badischer Bahnhof. That provisional location did
not last long and was destroyed by a big fire in 1923. But
everything was rebuilt there, so the fairs always took place
in Kleinbasel. The location was expanded and renewed.
The first halls next to today's exhibition square were built
in 1934. Where the Congress Centre stands today once
stood a structure in 1943 called the “Basel Hall”. The
Musical Theatre also used to be an exhibition hall that
was first built in 1957. The last building was the Rosental
building that was built in 1964 and later extended with
a park house.
All suggestions of moving the fair outside of the city
were not fruitful. There was an idea of building a completely
new trade centre somewhere else in the 90s; however, the
Das Thema hautnah erleben.
Go For It …
Mustermesse
Uhren und Schmuck
Messe im Archiv
Vom 22. Februar bis 3. März, also gleich
nach der Fasnacht, findet die Muba statt.
Bei der aktuellen Aussteller- und Eventsvielfalt lohnt es sich, den Besuch an der
Mustermesse zu planen. Welche Bereiche
interessieren? Was soll der Entspannung dienen und welcher Anlass keinesfalls verpasst
werden. Hilfreich sind dabei auch die App
und das Muba-TV. Immer einen Besuch
wert sind die Stände der Gastländer – dieses Jahr Indonesion und Ungarn sowie die
Gastregion Hochschwarzwald
Die Weltmesse für Uhren und Schmuck
«Baselworld» wird vom 25. April bis 2.
Mai wieder 100‘000 Besucher aus aller
Welt anlocken. Die wichtigste Fachmesse für Uhren zieht auch immer gut 3‘000
Medienschaffende an. Gleichzeitig ist diese prestigeträchtige Ausstellung auch der
Startschuss für die neuen Messehallen, inklusive der Messeplatz-Überbauung mit
der City Lounge. Das Motto der weltweit
grössten Konzentration an wichtigen Marken: Brilliance meets.
140 Laufmeter umfasst das geordnete Archiv der Muba, das neu im Staatsarchiv lagert und damit für alle zugänglich ist. Die
Entwicklung seit dem Start 1916 bis heute
ist darin in Wort und Bild dokumentiert.
In zweijähriger Arbeit wurden Akten und
Bilder aussortiert, bewertet und geordnet.
Das aktuelle Archiv beinhaltet Dokumente, Ansprachen und gut 250’000 Bilder.
Online abrufbar sind gut 1500 Fotografien und Texte. Einfach stöbern unter dem
Stichwort Muba.
Muba
Watch and Jewellery Fair
MUBA Archive
No sooner has the last confetti been swept
off the streets of Basel then the Muba begins.
This year the huge exhibition at the Messe
will take place from February 22 to March
3. With such a great variety of exhibitors
scattered across exhibition halls, it is worth
planning your visit to the Muba. You may
find the App and the Muba-TV useful for
this. The host countries are always well
worth a visit; this year these are Indonesia
and Hungary. The host region will be the
Black Forest.
Baselworld, the international watch and
jewellery fair, will surely attract 100,000
visitors from all over the world again this
year. The media will be swarming the fair
too; around 3,000 photographers and
journalists are expected. The newly built
City Lounge, the large oval building that
has been constructed at the beginning of
Messeplatz, will be used for the first time
at this year’s Baselworld . We offer only the
best for the stars and exhibitors of exclusive
brands.
There is a large archive of everything about
the Basel Muba. The archive occupies 140m
(460 feet) of the archive of the Swiss state.
Images and texts from when the Muba first
started in 1916 are documented there. It
took two years to sort out the many files
and pictures. Then there was the task of
reviewing and organising them. Currently
the archive consist of documents, speeches
and around 250,000 images. 1,500 of those
images are available online. Go to "Archive
plan search“ and filter for "Muba“.
www.muba.ch
www.baselworld.com
http://query.staatsarchiv.bs.ch/
The Basel Journal | goforit
15
16
report | The Basel Journal
Tracing dustmen's footsteps
Abenteuer
Abfall
Blinkende Lämpchen, lautes Piepsen und
aufgeweckte Müllmänner – das treffen unsere The Basel Journal-Jungjournalistinnen
auf Ihrer Kehrichtwagen-Tour an. Von Basels
Müllmännern lernen sie, wie kein Bebbisack
vergessen geht.
Foto: Natascha Jansen
Basel’s dustmen smile and joke
around when they tour Basel in their
truck, picking up bags of household
rubbish. Our young journalists
joined them on their route and
found that there is more to rubbish
collecting than they thought!
The Basel Journal | report
17
Von Bianca Meyer und Celina Nietlisbach* mit
Fotos von Natascha Jansen
Um 6.30 Uhr morgens tuckern orangene Müllwagen
einer nach dem anderen einer Karawane gleich aus der Kehrichtverbrennungsanlage. Die Müllmänner sitzen neben
ihrem Chauffeur vorne im Wagen und sind bereit für ihre
tägliche Mission – alle Basler Quartiere von Bebbisäcken
zu befreien. Auf dieser Fahrt dürfen die jungen Journalisten von The Basel Journal mit jener Mannschaft mitfahren,
die für die Basler Innenstadt zuständig ist.
Schon zu Beginn der Route gibt es ein Problem: Der
Morgenverkehr staut sich hinter dem Kehrichtwagen, der
mitten in der Strasse stehenbleibt. Schnell verwandeln
sich die Müllmänner in Verkehrspolizisten, dirigieren den
Verkehr und besänftigen verärgerte Autofahrer, während
dessen sie gleichzeitig Bebbisäcke in den Wagen werfen.
Chauffeur Thierry Zehnder beobachtet auf einem
Bildschirm vorne im Wagen, was seine Kehrichtmänner
tun. Die kleine Kamera am Heck des Wagens liefert die
Bilder. Sobald Thierry sieht, dass seine Männer wieder auf
dem Wagen gehüpft sind, drückt er aufs Gas. So hält er
den Morgenverkehr keine Sekunde länger auf als nötig.
Ruckzuck arbeiten sich die Müllmänner Erkan Gültekin und Arslan Selcuk durch die Strasse Richtung Hotel Basel. Sie eilen von Haustür zu Haustür und werfen
Bebbisäcke in den Wagen. Auch diverse Müllcontainer
befestigen die Kehrichtmänner hinten an den Haltern
und warten, bis der Hebel sie entleert. Danach drückt die
Pressmaschine mit lautem Knirschen den Abfall zusammen. Da es noch halbdunkel ist, zieht der Wagen mit seinen blinkenden Lämpchen und dem lauten Piepsen beim
Rückwärtsfahren die Aufmerksamkeit auf sich. Geschickt
lenkt Thierry Zehnder den grossen Wagen durch die engen
Gässchen hinter dem Marktplatz. Etwas, das er nach über
21 Jahren bei der Stadtreinigung fast schon im Schlaf kann.
An diesem winterlichen Morgen lassen die Abfallsäcke keine nassen Flecken auf der Strasse, doch Chauffeur
Thierry, der früher auch Müllmann war, erzählt, dass der
Inhalt der Abfallsäcke im Sommer schneller vergammelt
und sich oft Kriechtiere über die Resten hermachen. Zudem meinte Thierry: «Wenn man die Abfallcontainer gewisser Restaurants kippt, die zuvor in der Hitze gestanden
haben, wimmelt es nur so von Maden.»
Die Kehrichtmänner tragen robuste Arbeitskleidung.
Thierry: «Es kommt häufig vor, dass beim Pressen der Säcke eklige Säfte die Kleider beschmutzen.» Vermutlich
Basler Müllmänner bei der Arbeit.
Local dustmen heave-ho rubbish bags into their truck.
18
report | The Basel Journal
see page 20 for the English text
würden Erkan und Arslan die Nase rümpfen, wenn das
passieren würde, denn die zwei Herren sind zimperlicher
als man es von Männern, die täglich mit Müll zu tun haben, erwarten würde.
Jetzt ist die Truppe in der Gerbergasse angekommen.
Die drei Männer machen Witze und zeigen keinerlei Anzeichen von Müdigkeit, obwohl sie schon mehr als eine
Stunde unterwegs sind. Langsam füllen sich die Strassen
mit Leben und die beiden Müllmänner beeilen sich, denn
sie wollen der Bevölkerung ja nicht unnötig im Weg stehen.
Ein Abfallsack scheint schwerer zu sein als die anderen. Leiden Erkan und Arslan eigentlich manchmal unter
Rückenschmerzen? Sie sagen, dass viele Kehrichtmänner
Rückenschmerzen haben. Insbesondere in der Angewöhnungsphase hätten viele mit starkem Muskelkater und Gliederschmerzen zu kämpfen. Dies nehmen die Müllmänner
aber meistens in Kauf und lernen in wenigen Monaten,
damit umzugehen. In diesem Beruf muss man eben fit sein,
denn man ist ununterbrochen in Bewegung.
Vor einem Haus stehen satte 10 Bebbisäcke, wie viele Leute wohnen denn da? Wie ist es möglich, auf ein
Mal so viel Abfall zu produzieren? Wir staunen, doch die
Müllmänner machen sich keine Gedanken darüber und
erledigen gewissenhaft ihre Arbeit. Für sie ist nur eines
wichtig: Sie dürfen ja keinen Abfallsack unbeachtet lassen. Stolz erzählt Arslan: «Wir vergessen höchst selten,
einen Bebbisack mitzunehmen.» Einmal sagte Erkan zu
Arslan, er solle an den Abfallsack im hinteren Hauseingang denken, und Arslan war seinem Kollegen dankbar
für diesen Hinweis. Am Spalenberg kontrollieren sie vignettiertes Sperrgut genau, denn nur Abfall, der richtig
beschriftet ist, darf mit. Am Spalenberg lag vor einem Laden ein einzelnes Stück Karton und gegenüber ein kleines
Stück Holz. Bei solchen Sachen drücken sie auch einmal
ein Auge zu. Als die Route zu Ende ist, winken wir den
Müllmännern nach, als sie mit vollem Wagen zurück in
die Kehrichtabfuhr düsen.
*Die Autorinnen nahmenam Projekt «Junge Journalisten»
von The Basel Journal teil, unterstützt von Isabelle Banner.
Basler Abfall in Zahlen
10 Tonnen Abfall kann ein Basler Müllwagen fassen.
22 Millionen Franken gibt die Stadt Basel jedes Jahr für die
Entsorgung und Reinigung aus.
270 Mitarbeiter arbeiten für die Stadtreinigung.
25'000 Bebbisäcke werden durchschnittlich
jeden Tag eingesammelt.
35'000 Tonnen Abfall entstehen jährlich im Kanton
Basel-Stadt.
The Basel Journal | report
19
Tracing dustmen's footsteps
By Bianca Meyer und Celina Nietlisbach*, Photography Natascha Jansen
A fleet of bright orange rubbish trucks left the waste
incineration plant at 6.30 in the morning. The dustmen
sat in the front of the truck, next to the driver. They were
ready to complete that day’s mission: removing all the
blue rubbish bags (Bebbi Säcke) from Basel’s streets. The
young journalists at The Basel Journal accompanied the
truck that was heading for the city centre.
The first problem arose right at the beginning of
the route: the morning traffic was piling up behind the
truck, which stopped in the middle of the street while the
dustmen scurried left and right to collect the rubbish bags.
Quickly the dustmen jumped into action, and as soon as
the truck moved on, they waved the traffic past, trying to
calm down the impatient drivers while throwing rubbish
bags onto the truck.
Driver Thierry Zehnder watched all this on a screen
at the front of the truck, the screen being connected to a
camera at the back of the truck. As soon as he saw that his
men were ready, he drove off in typical Swiss efficient style
so the traffic was not held up any longer than absolutely
necessary.Erkan Gültekin and Arslan Selcuk worked at
great speed. They were now on the cobbled streets behind
Marktplatz, working their way up past Hotel Basel, up the
Spalenberg. Not only did they pick up the official blue
rubbish bags, but also they collected containers of all kinds
of shapes and sizes full of waste which they attached to
the truck. An automatic mechanism emptied the content
of the containers into the truck where the contents got
crushed with a loud crunch.
The distinctive noise of the rubbish truck manoeuvring
backwards in the narrow alleyways, with its orange lights
blinking in the dark, would have drawn a lot of attention.
Good thing the pedestrian streets were still empty. We
couldn’t help but notice how skillful Thierry Zehnder is
at driving the large truck back and forth, in and out of
the alleyways. After working for the Basel City Cleaning
for over 21 years, he probably knows Basel’s streets better
than anyone else.
As it was a cold morning, none of the rubbish bags left
marks behind on the pavement when they were picked up.
Thierry told us that in the summer months, the rubbish
went off a lot quicker because when emptying the restaurant
rubbish bags that had been sitting in the sun, they could
be full of maggots.
The dustmen wear robust work clothes as none of them
want to come in contact with the maggots, although it
does sometimes happen that when the bags are crushed in
20
Report | The Basel Journal
the van, some fluids squirt out onto the dustmen‘s clothes.
Looking at Erkan and Arslan, they would probably be
disgusted if this were to happen, as despite working with
rubbish every day, they are more squeamish than one would
expect rubbish men to be!
The team arrives at Gerbergasse. They’re joking around
and do not seem tired at all, even though they have been
working over an hour now. Slowly the first shopkeepers
unlock their doors, and people leave their houses on their
way to work. This makes the men speed up even more; it
appears they want to disturb the public as little as necessary.
How heavy are rubbish bags? Do Erkan and Arsla
suffer from back pains? They tell us that many rubbish
men have back problems. Particularly in the first months
on the job, many have to fight muscle aches and pains.
However, after a while you get used to it. They quickly
learn how to deal with it. It goes with the job: if you want
to be a dustman, you’ve got to be fit.
The next house at the top of the Spalenberg has 10
rubbish bags outside of it. We look at the house. How
is it possible to create so much rubbish? We are amazed,
but the dustmen diligently do their job and don’t give it
a second thought. The only thing that is important to
them is that they never forget a rubbish bag. Arslan grins
and says proudly that they never forget a rubbish bag.
They even remind each other not to forget bags that are a
little more hidden. We heard Erkan say to Arslan that he
should remember to pick up the bag behind the gate. His
colleague was grateful for the reminder.
Larger pieces of rubbish have to be labelled with a
special sticker in Switzerland. At Spalenberg, the dustmen
carefully check that the correct sticker is on the rubbish
item. If not, they won’t take it. Although they do take
small pieces of cardboard or wood with them that don’t
have a sticker on. The route has come to an end at the top
of Spalenberg. We wave goodbye to the dustmen as they
drive back to the waste incineration plant.
*The authors took part in The Basel Journal project called
“Young Journalists”, coached by Isabelle Banner.
Facts and Figures about Basel Rubbish:
A Basel rubbish truck can contain a maximum of 10 tons of
rubbish
Basel spends around 22 million Swiss Francs on keeping
Basel clean
The cleaning department employs 270 workers
Every day 25,000 rubbish bags are collected
The canton of Basel-Stadt generates around 35,000 tons of
rubbish every year
The Basel Journal | report
21
Fussball ohne Expats
Bei Cricket und Rugby sind sie häufig auch in der Schweiz anzutreffen
– beim Fussball kaum. Die Rede ist von Expat-Spielern. Das liegt nicht
zuletzt an der sprachlichen Hürde.
There are many expat players in cricket and rugby teams in
Switzerland, but football teams are lacking expat players. And it's all
because of the language barrier.
Von Martin Pütter
Es muss am Namen des Stadions liegen. Basel und die
englische Stadt Newcastle teilen eine enorme Leidenschaft
für den Fussball, und in beiden Städten trägt das Stadion
der lokal führenden Fussball-Clubs den Namen des gleichen Heiligen: St. Jakob-Park in Basel und St. James‘ Park
in Newcastle ( James ist die englische Version des Namens
Jakob). Zwar hatte Newcastle Uniteds Eigentümer Mike
Ashley das Stadion für eine begrenzte Zeit aus MarketingGründen umbenannt, aber die «Toons» akzeptierten das
genau so wenig wie die «Muttenzer Kurve» (der Tribünenteil im FCB-Stadion, in dem die ganz eingefleischten
FCB-Fans sitzen) eine Umbenennung des St. Jakob-Parks
akzeptieren würde.
Jede Sportart – so auch Fussball – hat ihre Basis. Dort
spielen alle, die diesen Sport zum Spass, zum Freizeitvergnügen ausüben wollen. Dabei fällt in der Region Basel
jedoch eines auf. Clubs angelsächsischer Expats fehlen. Ob
FC Afyon oder FC Alkar, ob FK Vardar oder AS Virtus –
Vereine von Expats aus Nationen südlich der Schweiz sind
zahlreich vertreten im Fussballverband Nordwestschweiz
(FVNWS), aber Clubs mit «Rovers», «Rangers», «Wanderers», «City» oder «Town» sucht man vergeblich.
Unter den lizenzierten Spielern beim FVNWS hat es
acht Spieler britischer Herkunft, vier Australier und fünf
Kanadier, wie das Sekretariat des Verbandes mitteilt. «Da
sind die Doppelbürger nicht dabei», erklärt FVNWSPräsident Roland Paolucci. Er erläutert das am Beispiel
des australischen Nationalspielers Scott Chipperfield, der
22
Chronik | The Basel Journal
see page 24 for the English text
beim FC Basel spielte: «Er hat auch einen Schweizer Pass,
ist darum bei uns als Schweizer registriert.»
Deren Zahl kann aber auch nicht hoch sein. Darum
stellt sich die Frage, warum keine englischen Clubs in der
Region zu finden sind. Paolucci vermutet zwei Gründe:
«Das Alter und die Sprache.» Die meisten Expats, die in
die Region Basel ziehen, sind, so glaubt er, älter als 30 Jahre, haben ihre aktive sportliche Laufbahn in der Heimat
hinter sich, konzentrieren sich nun auf Beruf und Familie
und geniessen den Fussball nur noch vom Sofa aus oder
mit Kollegen in den Pubs, die Fussballspiele zeigen (wer
an Abenden mit Übertragungen der Champions League
in die Basler Pubs geht, kann das bestätigen). Dazu kommen bei einer Vereinsgründung noch die Statuten und die
Anforderung, mindestens einen Schiedsrichter zu stellen.
Die Statuten sollten in Deutsch sein, «und die Spielberichte sollten die Schiedsrichter schon in Deutsch ausfüllen», erklärt Andreas Schluchter. Auch der Kurs, den neue
Fussball-Schiedsrichter absolvieren müssen, sei auf Deutsch
gehalten, erklärt der ehemalige Basler Fifa-Schiedsrichter
– für Expats, die gerade erst nach Basel gezogen sind, ist
das am Anfang eine zu hohe Hürde.
Schluchter weiss allerdings, bei welchen Fussballspielen Expats anzutreffen sind: «Bei den Spielen der Firmensport-Meisterschaft ist auf den Plätzen sehr viel Englisch
zu hören.» Grossbanken oder Pharma-Konzerne, die alle
viele Expats unter ihren Angestellten haben, stellen alle
auch Teams in den Firmensportverbänden – und in die-
sen Unternehmen ist Englisch längst offizielle Sprache.
Und unter Arbeitskollegen kommt schnell mal die Frage
danach, wer Lust auf ein Fussballspiel hätte.
Welche Mannschaftssportarten bei Expats neben Fussball populär sind, ist auch hier bekannt: American Football,
Basketball und Baseball sowie Eishockey (bereits Thema
in Ausgabe 5, März 2012) in den USA und Kanada, Cricket, Rugby oder Hockey in Ländern des Commonwealth
oder im Vereinigten Königreich. Während Basketball ein
ähnliches Bild bietet wie Fussball, wimmelt es im American Football und im Baseball von Expats. Das ist auch ein
Grund dafür, dass diese beiden Sportarten in der Region
jeweils zwei Clubs haben: Die Gladiators und die Basilisk
Mean Machine im American Football, Therwil Flyers und
Sissach Frogs im Baseball. Dass diese Clubs mit ihren ersten Mannschaften jeweils in der höchsten nationalen Liga
spielen, liegt aber auch daran, dass diese Sportarten hierzulande am Rande der sportlichen Angebotspalette liegen.
Gleiches gilt auch für Sportarten, die hier als typisch
britisch angesehen werden: Cricket und Rugby. Während
Cricket im Moment in der Region Basel mit internen Problemen zu kämpfen scheint (glaubt man der Webseite der
Swiss Cricket Association), erfreut sich der örtliche Rugby-Club bester Gesundheit. Seit seiner Gründung 1975
hat er sich so weit entwickelt, dass die Mehrheit der Mitglieder mittlerweile in der Region geboren sind, aber Expats (ob mit oder ohne Rugby-Erfahrung) sind natürlich
immer willkommen.
Clubs mit Sportarten für Expats
(Webseiten auf Deutsch, sofern nicht anders angegeben)
American Football:
Gladiators (www.gladiators.ch),
Mean Machine (www.baselmeanmachine.ch)
Baseball:
Therwil Flyers (www.therwil-flyers.ch),
Sissach Frogs (www.frogs-baseball.ch)
Cricket:
Basel Cricket Club (www.baselcricket.ch, nur Englisch),
Dragons Juniors (baseldragonsjcc.com, nur Englisch)
Hockey:
Basler HC (www.bhc.ch)
Eishockey:
Zahlreiche Clubs in der Region, zu finden auf der Webseite von
Swiss Ice Hockey
Lacrosse:
Spartans (www.lacrossebasel.ch/spartansweb)
Rugby:
RFC Basel (www.rugbybasel.ch, Webseite auf Deutsch und
Englisch)
The Basel Journal | chronik
23
British sports more popular than football with expats
By Martin Pütter
Newcastle and Basel both share a great passion for
football. In both cities the location of the leading local
football clubs shares the name of the same patron saint:
St. James' Park translates to St. Jakob's Park in German. For
a while Newcastle United’s owner, Mike Ashley, had St.
James’ Park renamed for marketing reasons. But the “toons”
certainly accepted this as much as the hardcore Swiss
football fans accepted a renaming of the St. Jakob-Park.
Each sport has its grassroots. This is where all those can
24
chronicle | The Basel Journal
be found that play football as a hobby. However, one factor
is surprising in Basel: whether FC Afyon or FC Alkar,
FK Vardar or AS Virtus – within the regional football
association (FVNWS) - there are numerous clubs founded
by expats from nations south of Switzerland. However,
British clubs such as Rovers, Rangers, Wanderers, City,
Town or United are nowhere to be found.
Research in the archives of the FVNWS revealed
that among the licensed players in the Basel area, eight
have British passports, four are from Australia and five
from Canada. “That does not include expats with dual
citizenship”, say FVNWS president, Roland Paolucci.
He uses the example of Australian international Scott
Chipperfield who played for FC Basel: “He also has a Swiss
passport, thus we registered him as a Swiss.”
Scott Chipperfield also has a Swiss
passport and is registered as a Swiss.
However, those numbers cannot be high either. So the
question must be why there are not “English” clubs to be
found in the area. Paolucci believes two factors explain this:
“The age and the language”. Most expats moving to Basel
are, as he believes, older than 30 years, have their active
sporting career behind them, concentrate on family and
work, only enjoy football from the comfort of the armchair
or together with some colleagues in those pubs that show
football matches on their screens (if you do not believe
this, go to one of the pubs in Basel on an evening that
Champions League matches are on TV). The second factor
comes into effect when founding a club. Requirements for
that are statutes and require at least one referee per team.
The statutes should be in German, “and a referee should be
able to fill in a match report in German”, explains Andreas
Schluchter. And the former Fifa referee from Basel adds
that the course new referees have to attend is also held
in German. For expats who have only recently moved to
Basel, this seems to be an insurmountable obstacle, at least
in the beginning.
However, Schluchter knows where a lot of expats
playing football can be found: “If it’s matches of the
corporate championship, you can hear a lot of English
spoken by the players.” Major players in the banking or
the pharmaceutical industry, both relying heavily on expats
among their employees, all have teams in the corporate
sports associations – and the official language in those
companies has been English for a long time. So it often
happens that a work colleague comes up with the question
“anyone fancy a game of football?”
Even in the Basel area, people are aware which team
sports, in addition to football, are particularly popular
among expats: American football, basketball and baseball
– plus ice hockey (already covered in issue 5, March 2012)
in the USA or Canada, cricket, rugby or hockey among the
nations of the Commonwealth and the United Kingdom.
While the situation in basketball is similar to the one in
football, American football and baseball are teaming with
expats. Thanks to their influx, the region can boast of two
clubs in these sports: American football has the Gladiators
and the Basilisk Mean Machine, baseball has the Therwil
Flyers and the Sissach Frogs. In both cases the first teams
of those clubs play in the top national league. Although the
expats may have contributed to that, both sports do not
feature very much on the radar of sport fans in Switzerland.
The same goes for team sports that here in Switzerland
are regarded as typically “British”: cricket and rugby.
Whereas cricket in the Basel area seems to be suffering
from internal hick-ups (if you believe what it says on
the website of the Swiss Cricket Association), the local
rugby club is prospering. Since being founded in 1975,
the RFC Basel grew gradually to such an extent that the
majority of its members today are locally born, but expats
– whether they have prior rugby experience or not – are
always welcome.
Clubs playing “sports for expats”
(Websites are in German unless otherwise stated).
American Football:
Gladiators (www.gladiators.ch),
Mean Machine (www.baselmeanmachine.ch)
Baseball:
Therwil Flyers (www.therwil-flyers.ch),
Sissach Frogs (www.frogs-baseball.ch)
Cricket:
Basel Cricket Club (www.baselcricket.ch, English only),
Dragons Juniors (baseldragonsjcc.com), English only)
Hockey:
Basler HC (www.bhc.ch)
Ice hockey:
Numerous clubs in the area, cf. Swiss Ice Hockey website (German or French)
Lacrosse:
Spartans (www.lacrossebasel.ch/spartansweb)
Rugby:
RFC Basel (www.rugbybasel.ch, website in German and English)
The Basel Journal | chronicle
25
'Putting' it all on Snooker
Alles auf Snooker
Obwohl die Billard-Disziplin Snooker in der Schweiz (noch) ein Mauerblümchendasein fristet, möchte der 16-jährige Rheinfelder Alex Ursenbacher mit ihr an die Weltspitze stossen.
Although Snooker very rarely appears on the sporting radar in
Switzerland, 16-year-old Alex Ursenbacher from Rheinfelden aims to
one day be among the world’s best players in this sport.
Von Martin Pütter mit Fotos von Kathrin Horn
Sehr Schweres äusserst einfach aussehen zu lassen – so
könnte man vielleicht auch umschreiben, was ein Talent
auszeichnet. Auf Alex Ursenbacher scheint dies zuzutreffen. Nach der Fotosession für diesen Artikel bat ich den
16-jährigen Rheinfelder, ob er eine Kostprobe seines Könnens im Snooker liefern könne – und mit einem Lächeln
auf den Lippen machte er sich daran, die 15 roten und 6
farbigen Kugeln gemäss den Regeln dieser Billard-Disziplin in den Taschen des Snooker-Tisches zu versenken. In
weniger als zehn Minuten hatte er es geschafft. Geschätzte
neun von zehn Mal war der weisse Spielball nach einem
Stoss mit seinem Queue so ideal platziert, dass Alex die
nächste Kugel mit einem möglichst einfachen Stoss ebenfalls versenken konnte – und selbst beim zehnten Mal, als
der Winkel zwischen weissem Spielball und dem Objektball
alles andere als ideal aussah, liess er den Stoss kinderleicht
aussehen. «Das war sicher ein ‚Century, oder?», fragte
er mich anschliessend. Ein Century im Snooker sind 100
oder mehr Punkte, die ein Spieler in Folge erzielt hat. Ich
hatte zwar nicht mitgezählt, so sehr war ich vertieft darin,
26
portrait | The Basel Journal
see page 30 for the English text
ihm beim Spiel zuzuschauen – aber am «Century» hatte
auch ich keine Zweifel. Dabei hatte mir Alex Ursenbacher
zuvor über eine Stunde lang Red‘ und Antwort gestanden,
anschliessend hatte er für die Fotos posiert – aber selbst
mit wenig Vorbereitung und vielleicht nicht ganz hundertprozentiger Konzentration liess er Snooker wie ein
kinderleichtes Spiel aussehen.
Dabei ist Snooker alles andere als kinderleicht. Der
Tisch scheint riesig, vor allem, wenn man zuvor nur PoolBillardtische gesehen hat. Und die Kugeln wirken im Vergleich zu Pool-Billard winzig. Auf einem so langen Tisch
so kleine Kugeln in dazu noch so enge Taschen zu spielen,
das scheint schier unmöglich – da kann ich mir folgende Frage nicht verkneifen: «Was ist denn das Einfachste
beim Snooker?» Seine Antwort ist simpel – und bringt
uns beide zum lachen: «Die weisse Kugel zu treffen.» Und
das Schwerste? Nach kurzem Überlegen meint er: «Den
Maximum Break von 147 Punkten zu erreichen.» Hat er
das schon geschafft? «Im Training ist es mir schon mal gelungen.» Und im Wettkampf ? «Mein höchstes Break an
Foto: Marc Huber
The Basel Journal | report
27
einem Turnier war bisher 137.» Nicht schlecht für einen
16-jährigen, überhaupt nicht. Die Maximalpunktzahl in
einem Wettkampf zu erreichen, dazu noch vor laufenden
TV-Kameras, die das Spiel live übertragen, das wünschen
sich sogar die weltbesten Snooker-Profis – nur wenigen
Spielern, den allerbesten, gelingt es.
Das Fernsehen war letztlich mitverantwortlich dafür,
dass Snooker vor allem auf den britischen Inseln so populär wurde. Als das Farbfernsehen Ende der sechziger Jahre
des 20. Jahrhunderts aufkam, suchte der Sender BBC eine
für Übertragungen kostengünstige Sportart, die aber doch
die Qualitäten des Farbfernsehens zeigen sollte. Snooker
mit dem grünen Tisch, den 15 roten und den sechs verschiedenfarbige Kugeln bot sich dazu geradezu an. Mit der
Übertragung von Turnieren stieg die Popularität markant
– ein Höhepunkt war 1985, als 18 Millionen Menschen
das damalige WM-Endspiel verfolgten, welches Dennis
Taylor (übrigens weit nach Mitternacht) gegen Steve Davis gewann. Mittlerweile ist Snooker auch in China und
im Fernen Osten sehr populär.
Snooker gilt als Gentlemen-Sport.
Weste und Fliege sind Vorschrift.
Snooker gilt nicht nur als «britische» Sportart, sondern auch als Gentlemen-Sport. Erfunden hatten diese
Billard-Disziplin Offiziere der britischen Kolonialkräfte in
Indien in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, und sie
gaben dieser neuen Sportart sowohl geschriebene Regeln
(bis hin zur Kleidung) als auch ungeschriebene Regeln. Berührt ein Spieler etwa mit seiner Kleidung einen Ball, ohne
dass es der Schiedsrichter oder der Gegner sehen, zeigt er
diesen Fehler selber an. Auch Ursenbacher ist dies schon
mal passiert: «Mein Gegner hat sich dafür auch bedankt
– aber das Spiel habe ich am Ende dann doch gewonnen.»
Dass Snooker als Gentlemen-Sport betrachtet wird,
hängt vielleicht auch mit dem alten Spruch «Kleider machen Leute» zusammen. Für die Spieler sind Weste und
Fliege Vorschrift – Ausnahmen vom Fliegentragen sind
nur mit ärztlichem Zeugnis möglich. Die Spieler sehen
also durchaus elegant und gepflegt aus, erwecken den Eindruck seriöser, anständiger Menschen. Nun gehören Weste
und Fliege heutzutage nicht gerade zur Standardkleidung
eines 16-jährigen. Wann hat denn Ursenbacher erstmals
eine Fliege getragen? «2008, bei meinem ersten Turnier,
in Steinach am Bodensee.»
Erst wenige Monate vor diesem Turnier hatte Alex Ursenbacher mit dem Snooker angefangen. Wie viele Jungs in
seinem Alter hatte er zuvor bei verschiedenen Sportarten
geschnuppert. «Ich hatte dann auch mit meinem Vater
28
portrait | The Basel Journal
viel Pool-Billard gespielt» – und als er dann einen Snooker-Tisch sah, «habe ich auch das mal probiert». Dabei
blieb er dann. Was findet er einfacher, Pool oder Snooker?
«Pool – aber das heisst noch lange nicht, dass ich im Pool
besser bin als im Snooker.» Im gleichen Jahr, 2008, sah er
auch erstmals Snooker am TV. Einer der beiden Spieler
bei dieser Übertragung beeindruckte Ursenbacher derart,
dass dieser noch heute sein Vorbild ist: Der mittlerweile
vierfache Weltmeister Ronnie «The Rocket» O’Sullivan.
Weil der Engländer 2012 die Anzahl der grossen Turniere reduzierte, an denen er teilnahm, rutschte O’Sullivan
Ende des Jahres trotz WM-Gewinn auf Platz 20 der Snooker-Weltrangliste – aber dahin will Ursenbacher, der 2012
erstmals die Schweizer Snooker-Meisterschaft gewann,
mindestens kommen. «Innerhalb von fünf Jahren möchte ich unter den ersten 32 der Weltrangliste sein», erklärt
er – und gibt gleich die Begründung mit: «Im Snooker
können nur die ersten 32 von diesem Sport leben.» Es
würde ihn auch nicht stören, wenn es mit dem Zeitplan
nicht ganz so klappt. «Es können auch zehn Jahre sein.»
Dann wäre er 26 Jahre alt – immer noch im besten Alter
für einen Spitzensportler.
Einen Gedanken daran, dass es nicht klappen könnte, verschwendet er nicht. «Es sagen ja alle, ich sei ein so
grosses Talent, also versuche ich es.» Es sieht also danach
aus, als hätte sich die Einstellung in der Schweiz zum Spitzensport geändert. Noch vor wenigen Jahrzehnten mussten sich etwa Profifussballer die Frage gefallen lassen, ob
sie denn etwas Anständiges gelernt hätten – Ursenbacher
hingegen verzichtet auf Plan B. Er könnte zwar mit seinem Sekundarschul-Abschluss jederzeit eine Lehre beginn, «aber daran denke ich nicht. Ich möchte den Kopf
frei haben für Snooker».
Ursenbacher setzt also alles auf die Karte Snooker. Er
trainiert täglich in den Räumlichkeiten des Basel Snooker
Club am Erdbeergraben, «mindestens vier bis sechs Stunden, maximal sechs bis acht Stunden pro Tag.» Er scheint
also zu wissen, dass Talente noch viel mehr als andere trainieren müssen als andere, um an die Spitze zu gelangen.
Aber verbissen ist er nicht, er kann auch mal fünf grade
sein lassen: «Manchmal ist es ja nicht sinnvoll, weiter zu
trainieren, wenn man nicht gut drauf ist.»
Trainiert Ursenbacher in Basel, trainiert er allein.
Zwischendurch reist er auch mal nach England, um dort
zu trainieren, «an der Snooker-Academy in Gloucester».
Dort hat er dann auch Trainer. Dafür braucht es jedoch
finanzielle Unterstützung. Es hilft ihm, dass er momentan noch bei den Eltern lebt – sie tragen teilweise auch zu
den Reisen ins Ausland bei. «Wenn ich ein Turnier in der
Schweiz habe, fährt mich mein Vater hin. Für die Amateur-WM oder -EM übernimmt der Verband die Kosten.
Die Reisen nach England zahle ich selber», erzählt Ursenbacher. Womit? «Ich habe ja schon etwas Preisgeld
bei Turnieren gewonnen», sagt er.
Der Gewinn eines dieser beiden Turniere, AmateurWM oder -EM, würde ihm erlauben, offiziell Snooker-Profi
zu werden und in die 150 Spieler umfassende Weltrangliste zu gelangen. Dies erlaubt ihm, die Qualifikation für die
grossen Turniere zu bestreiten, inklusive der alljährlichen
Weltmeisterschaft im Crucible Theatre im englischen Sheffield. Dort antreten zu können ist Traum vieler SnookerSpieler. Auch Alex Ursenbacher hat diesen Traum. Der
grosse sportliche Ehrgeiz, der sich hinter seinem freundlichen Blick verbirgt, gepaart mit seinem Talent können
ihm sicher dabei helfen. Aber bis Sheffield ist ein weiter
Weg. Die Zukunft wird zeigen, wie weit er diesen Weg
beschritten hat.
Snooker in Kürze
Tischgrösse: 3.7 x 1.8 m
Tischoberfläche: Kammgarntuch (meist grün), darunter
Schieferplatte (5cm dick)
Tischgewicht: Bis zu 1.5 Tonnen
Banden: Kautschuk unter Kammgarn
Taschen: 6 – je eine in einer Tischecke und je eine in der
Mitte einer Längsbande
Queue: Hartholz (in Snooker meist Esche)
Kugelgrösse: 52,5mm
1 weisser Ball (Spielball)
15 rote Bälle (je ein Punkt), 6 farbige Bälle: gelb (2), grün (3),
Braun (4), Blau (5), Pink (6), Schwarz (7).
Ziel = Die Kugeln in die Taschen versenken, abwechslungsweise rot und eine beliebige Farbe, wobei die farbige Kugel
nach dem Versenken jeweils wieder auf ihren ursprünglichen
Platz gelegt wird. Sobald alle roten Kugeln versenkt sind, folgen die farbigen Kugeln in aufsteigender Reihenfolge ihrer
Punktzahl. Gelingt es einem Spieler nicht, eine Kugel zu versenken, ist der Gegner dran.
Maximalpunktzahl: 147 – rot (1 Punkt) + schwarz (7) = 8
Punkte, mal 15 = 120; plus die Farben (27) = 147.
The Basel Journal | portrait
29
'Putting' it all on Snooker
By Martin Pütter, Photography Kathrin Horn
Making very difficult things look like child’s play –
maybe that is a way to describe what makes a talent stand
out. For Alex Ursenbacher this seems to be the case. After
the photo shoot for this article I asked the 16-year-old from
Rheinfelden whether he could give a quick demonstration
of his snooker skills. With a grin on his face he started
to clear the table, sending the 15 red and the 6 coloured
balls, according to the rules of this billiards sport, into the
pockets of the snooker table. After less than ten minutes
all the balls had disappeared. An estimated nine out of
ten times, after having potted one of the balls, the white
cue ball was positioned in such a way that the next object
ball looked like the easiest thing in the world to pot – and
even the tenth time, when the angle between cue ball and
object ball looked quite awkward, he made the pot look
like child’s play. “That was a century, wasn’t it”, he asked
me after he had potted the last ball (a century in snooker
is 100 points or more scored consecutively by a player
during one visit to the table). I had not counted the points
as I was so mesmerised watching him play – but I had no
doubt that he had scored the century, either. And yet,
before that he had patiently answered my questions for
almost an hour, followed by posing for our photographer.
He had not practised before I asked him whether he could
clear the table, and maybe even his concentration was not
one hundred per cent – and still he made snooker seem
like child’s play.
However, snooker is anything but that. The table looks
enormous (cf. box “Snooker: Fact and Figures”), especially
when you had only been familiar with pool billiards tables.
And the balls seemed tiny compared to those used in pool.
Potting such tiny balls on such a huge table, and into
pockets that look rather narrow – you could almost call
that mission impossible. I could not help asking, “What’s
the easiest bit in snooker?” His answer is simple: “Hitting
the cue ball” – and we both burst out laughing. And
what is the most difficult bit? He ponders the question a
moment, and then says, “Getting the maximum break of
147 points”. Has he already managed one? “Yes, I did it once
during practice”. And during a competition? “My highest
break at a tournament was 137”. Not bad for a 16-yearold, not bad at all. And scoring a maximum break during
a competition, especially one that is broadcast live by TV,
that is something even established snooker professionals
dream about – only a few, the very best, achieve this.
To a large extent TV was responsible for snooker’s
popularity in the UK. As colour TV burst onto the scene
30
portrait | The Basel Journal
during the late sixties of the last century, the BBC was
looking for a sport with little transmission cost involved
that would allow showing off what colour broadcasting
would bring to the viewers. Snooker, with its green table, 15
red and six differently coloured balls, just seemed to be made
for that. Once tournaments were broadcast, popularity
rose further – with the 1985 world championship being
a highlight when Dennis Taylor beat Steve Davis in the
early hours of the morning. 18 million people had watched
that final – still the highest viewing figures for a sporting
event in the UK. In recent years snooker has also massively
grown in the Far East, particularly in China.
“Fine feathers make fine birds.” It is
compulsory to wear waistcoat and
bow tie.
Now, not only is snooker a typically British sport, it is
also regarded as a gentlemen’s sport. Officers of the British
Army stationed in India in the second half of the 19th
century were very keen on playing Billiards, and according
to various sources, they invented snooker in 1875. They
wrote down the rules of the game (including dress code),
and they also established unwritten rules. For example,
if a player unintentionally touches a ball (with either his
shirt or his waistcoat while preparing to pot another ball),
and both the referee and opponent have missed it, the
player will declare “foul”, which will give him a minimum
four point penalty, and it is then the opponent’s turn to
play. This has happened to Alex Ursenbacher as well. His
opponent said thanks, “but in the end I won both frame
and match, anyway”.
Another reason snooker is regarded as a gentleman’s
sport is the suggestion of an old saying: “Fine feathers make
fine birds”. For players it is compulsory to wear waistcoat
and bow tie, giving them an elegant look. Exemptions from
wearing bow ties are only possible on medical grounds.
Now, neither waistcoat nor bow tie are considered standard
outfit for a teenager. When did Ursenbacher first wear a
bow tie? “In 2008, for my first tournament in Steinach
on Lake Konstanz”.
Only a few months before, Alex Ursenbacher had
started playing snooker. Like many kids his age he had
tried his hands at various sports, “and then my father took
me to playing pool with him, sometimes”. When he saw a
snooker table he tried this as well – and was hooked. What
does he consider to be the easier game of the two - pool or
snooker? “Pool – but that does not mean that I am better
at pool than at snooker”. The same year, 2008, he also saw
his first snooker match on TV. One of the players involved
in this televised match impressed Ursenbacher to such an
extent that the player became his role model: four-time
world champion Ronnie “The Rocket” O’Sullivan.
Though he is the holder of the fastest maximum
break (in 5mins and 20 secs), he reduced the number of
tournaments he played in 2012 and slid back to 20th in the
world rankings, despite winning the world championship
that year. That is a world ranking position that Ursenbacher,
who became Swiss Champion for the first time in 2012,
is going for. “In five years I want to be ranked among the
top 32 players of the world”, he says, – and explains, “Only
those top 32 players can make a living out of snooker”. It
would not bother him if there might be a delay: “I won’t
mind if it takes ten years”. He would then be 26 years old
– still the best age for a top sportsman.
He does not waste time thinking he might not make
it. “Everybody says I am such a great talent, so it would
be a waste not to try it”.
Thus it seems that the attitude in Switzerland towards
professional sports has changed. Only a couple of decades
ago professional footballers in Switzerland had to listen
to the question of whether or not they had learned a
decent trade – Ursenbacher, however, has no “plan B”.
Having passed his secondary school exams he could start
an apprenticeship anytime he wants to, “but I don’t think
about that. I want to keep my head clear for snooker”.
So Ursenbacher puts everything on snooker. He
practices daily on the premises of Basel Snooker Club
at Erdbeergraben, “a minimum of four to six hours, a
maximum of six to eight hours per day”. He seems to
know that talents need to practise even more than others
to get to the top. Despite being very determined, he can
also take things easy: “Sometimes there’s no use carrying
on practising if it’s not your day”.
When he is practising in Basel, he is on his own. But
sometimes he goes to England, trying to improve his game
there “at the snooker academy in Gloucester”, where he
has fully qualified coaches. To be able to do that, he needs
financial support. It helps that he currently still lives at his
parents’ residence, and they also contribute, to some extent,
when he is travelling abroad. “If I’m going to a tournament
in Switzerland, my dad will give me a lift. Travel expenses
for the Amateur World Championships or for the Amateur
European Championships are covered by Swiss Snooker.
Flights to England I pay myself ”, Ursenbacher explains.
How? “Well, I have already won some prize money at
tournaments”, he says, smiling.
Winning either the Amateur World or European
Championships would allow him to officially become
a snooker professional and gain admittance to world
ranking, consisting of 150 players. Being listed in the world
ranking means he can play the qualifying tournaments for
the major snooker events, including the annual World
Championships at the Crucible Theatre in Sheffield. Being
able to play there is every snooker player’s dream. Alex
Ursenbacher is dreaming this dream, too. His ambition,
hiding behind his polite and friendly demeanour, coupled
with his talent can help. But it is a long way to Sheffield.
Only the future will reveal how far he can get.
Snooker in short
Table size: 12 x 6 ft
Table surface: Baize (generally green), below that slate (2in
thick)
Table weight: Up to 1.5 ton
Cushions: caoutchouc
Pockets: 6 – one in each corner and one in the middle of each
long side cushion
Cue: Hard wood (in snooker mostly ash)
Ball size: 21/15 in
1 white ball ( cue ball)
15 red balls (one point each)
6 coloured balls: yellow (2 points), green (3), brown (4), blue
(5), pink (6), black (7).
Aim = A player tries to pot the balls in the pockets,
alternating between first a red followed by a coloured ball
of choice, with the coloured ball returned to its original
position after being potted, until all red balls are off the table.
Afterwards the coloured balls have to be potted in ascending
order of their point value. If a player is unsuccessful in his
attempt to pot a ball, it is then his opponent’s turn to play.
Maximum break: 147 – red (1 point) + black (7) = 8 points,
15 x 8 = 120; plus then all colours (27) in ascending order =
147.
The Basel Journal | portrait
31
The Basel News
The Basel Journal team has selected certain Basel news and events that
community and others living in Basel – and they're fun to read too!
Club for Expats
The Basel symphony orchestra has started a project
especially for expats: the “Symphony Club” for expats and
friends. The Club offers the following: “Meet and Mingle”
with members of the orchestra, Swiss and other expats
after the concerts; discounts for specific concerts as well
as special events for club members. More information at
the following: www.sinfonieorchesterbasel.ch.
Flirting at Fasnacht
If you've only recently moved here, you may be
wondering why people are walking around wearing bronze,
silver or golden broaches on their coats. If you have been
here longer you might be getting just as excited as the Swiss
about Fasnacht. Every year there is a motto, and this year it
is “My place or yours?” The 2013 broach, or as the Swiss
say “Blaggedde” shows a traditional figure from Basel-Stadt
Fasnacht, the “old lady“, who is whispering something in
the ear of a traditional Baselland Fasnacht figure, a fireman
that marches the streets of Liestal, carrying burning sticks.
It symbolises the political flirt between the two halfcantons Baselland and Basel-Stadt. There have been many
attempts to merge the cantons into one; however, none
of these attempts has ever succeeded. On the “Blaggedde”
the fireman seems confident that he will take the old lady
home. Will she go with him? Are the two of them lovers?
We don't know. They are both equally strong figures. We
shall see if the commotion created at this year's Fasnacht
will have an impact on local politics.
A Night at the Museum
We have seen what goes on in museums when the
lights go out at night in the film “A Night at the Museum”.
Nevertheless every year thousands of inquisitive Baslers
want to experience the wonders of museums at night for
themselves. The Museumsnacht 2013 was a great success.
It has become a cross-regional folk festival, and thanks to
the specially organised public transport on that evening,
visitors can not only hop from one museum to another,
but also can hop from one country to another. A particular
32
News | The Basel Journal
highlight this year was the Basel zoo. For once it wasn't
the animals that were at the centre of attention, but the
workers. They showed visitors what goes on behind the
scenes at the zoo. They opened up the butchers (preparing
food for the animals of course) and the new building with
the vetinary practice.
Bad Food Day?
Public authorities in Basel want restaurants that have
received bad ratings from food inspectors to put up a sign
so that potential guests can see it. However, there are great
discussions around this. Authorities argue that this would
encourage restaurant managers to be more hygienic, as this
is what this practice from other countries demonstrates.
Restaurant managers argue that such evalutations only
are relevant to the English speaking
been decided if the Hilton hotel chain will be managing
the hotel part of the new Baloise Tower. The Hilton will
only be torn down once the new hotel is up and running.
Work will begin in 2014, and it is estimated to cost around
200 million Swiss Francs.
Bye bye, Dan
Daniel Vasella will step down from the board of
directors at Novartis. He was a significant player when
Ciba-Geigy merged with Sandoz to form Novartis in 1996.
Novartis is doing well at the moment and made a profit
of over 10 billion Swiss Francs in 2012. Throughout the
years Vasella has continually been in the press due to his
high salary and was often criticised for unethical financial
practices.
Fotos: museumsnacht basel 2013, Nicole Pont
New Car Park at Messeplatz?
show a momentary snap-shot and not a general state.
Whatever the case, there are hardly any disaster restaurants
in Basel-Stadt: only two of the over 2,600 restaurants and
bars had to be closed due to lack of hygiene last year.
New Skyscraper
The skyscraper at Messeplatz, the Roche Tower and
now a Baloise Tower: Basel is getting higher and higher.
The insurance company Baloise-Group, which currently
has offices next to the Hilton, wants to build a 87 meter
(285 feet) hotel and office building near the SBB railway
station. The BIZ with its 68 meters (223 feet) will look a
lot smaller next to the new skyrise! Maybe when the current
Hilton building has been torn down to make space for a
park, the BIZ tower will look a little bigger. It hasn't yet
The company that runs the Messe Basel, MCH, has
submitted some drafts for a new multi-storey car park at
Messeplatz. Following the evaluation of these drafts there
will be a decision taken whether the ancient car park shall be
replaced with a new car park, hotel and apartments. A new
building like that would upgrade the district significantly.
The goal is to continue to provide 1,200 to 1,400 car
parking spaces at Messeplatz. The decision will be taken
in summer 2013.
Lack of Qualified People
In Northwestern Switzerland everyone who has studied
Chemistry of Life Sciences has had a job one year after
their studies, without exception. The pharmaceutical
companies in Basel are important employers for the region.
Around Geneva where there are also many pharmaceuticual
companies, 10% of educated people are unemployed one
year after completing their studies, and in Zurich it is
4.4%. This is what statistics from Interpharma show. This
proves that it is particularly worthwhile for young people
to choose a field of study in Life Sciences. On the other
hand, what it also shows is a lack of qualified people in
Basel and the whole of Switzerland.
The Basel Journal | News
33
Die kleinen Geschichten des Alltags. Erzählt von einer Baslerin (diese Seite)
und von einem Expat (nächste Doppelseite).
Read our German columnist on this page
and our English columnist on the following page.
Rätselhafte Fasnacht
«Du, was ist eigentlich der Vogel Gryff ?» Das hat
mich kürzlich ein Arbeitskollege gefragt. Er wohnt nicht
in Basel und hat somit eine Entschuldigung, wenn er das
nicht weiss. Hardcore-Basler würden vielleicht anfügen:
Das ist natürlich überhaupt keine Entschuldigung! «Der
Vogel Gryff ?» fragte ich zerstreut. «Na, das ist der Vogel,
der tanzt.» Der verwirrte Blick meines Kollegen verriet
mir, dass meine kurze Erklärung wohl etwas lückenhaft
war. «Ja, der tanzt, zusammen mit dem Wilde Maa und
dem Leu.» Jetzt sah der Kollege so aus, als ob er auch in
Zusammenhang mit mir an einen Vogel denken würde.
Für jemanden, der davon keine Ahnung hat, kann das ja
tatsächlich etwas seltsam klingen. «Das ist dänk ein ganz
alter Basler Brauch», fuhr ich feierlich fort, und dozierte
ein bisschen über die drei Kleinbasler Ehrengesellschaften,
dass diese drei Figuren ihre Wappentiere seien, und dass der
höchste Kleinbasler Feiertag eben «Vogel Gryff» heisse.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich gar nicht
mehr weiss, wann ich das letzte Mal am Vogel Gryff war.
Als Entschuldigung habe ich nur die fadenscheinige Ausrede, dass ich ja schliesslich in Grossbasel wohne. Ich kann
mich aber noch an meinen ersten Vogel Gryff erinnern.
Damals war ich in der Primarschule, das muss irgendwann
in den 70-er Jahren gewesen sein. Alle meine Mitschüler
freuten sich auf den tollen Ausflug, ich hatte als Einwandererkind keine Ahnung. «Du, was ist eigentlich dieser
Vogel Gryff ?», fragte ich meine damalige Schulfreundin.
«Na, ein Vogel und der tanzt», antwortete sie lachend.
Ich stellte mir einen Vogelkäfig vor und fragte mich, wie so
ein Tier wohl tanzen könnte. Das nächste, woran ich mich
erinnere, ist eine riesige Menschenmenge am Rheinufer,
Trommeln und unsere besorgte Lehrerin, die keine leichte
Aufgabe damit hatte, uns alle zusammenzuhalten.
Als Kind sieht man in einer Menschenmenge ja so gut
wie nichts, ausser viele Beine. Doch ich hatte Glück, vor mir
tat sich ein offener Kreis auf und dann sah ich ihn endlich
tatsächlich vor mir, den grünen Vogel. Riesig kam er mir
vor. Von dem ebenfalls etwas beängstigend aussehenden
Mann mit dem Tannenbaum und dem Löwen hatte mir
34
Kolumne | The Basel Journal
keiner etwas gesagt. Oder vielleicht hatte ich in der Schule
gerade nicht aufgepasst. Ich wunderte mich ausserordentlich und erzählte meinen Eltern am Abend begeistert von
dem Ausflug. Worauf die beiden beschlossen, mich zum
Morgenstraich mitzunehmen. Damit will ich jetzt nicht
den Anschein erwecken, die Fasnacht und der Vogel Gryff
hätte etwas miteinander zu tun. Haben sie nämlich nicht.
Aber irgendwie auch schon. Denn nach der Reformation,
als man die Fasnacht unbedingt verbieten wollte, dienten
solche Umzüge von Gesellschaften oder Zünften als Ersatz.
Der Morgenstraich und ich, das fing nicht so gut an.
Aus dem einfachen Grund, dass man dafür so früh aufstehen muss. Ich hatte mich zwar darauf gefreut, doch
schon damals hatte ich erhebliche Mühe, aus dem Bett
zu kommen. Mein Vater trug mich schliesslich aus dem
Haus. Erschwerend kam hinzu, dass ich davor unglücklich
gestürzt war beim Spielen und der Nagel meines kleinen
Fingers hatte sich dunkelblau verfärbt. Ich fürchtete natürlich, dass sich das nie mehr ändern und ich für immer
gezeichnet bleiben würde von dem dummen Sturz. Aber
meine Eltern hatten mir erklärt, dass sich der Fingernagel ablösen und ein neuer wachsen wird. Als wir in der Innenstadt ankamen, war es stockdunkel. Ausserdem fand
ich es ziemlich laut. Ich war immer noch müde und damit beschäftigt, meinen Fingernagel zu untersuchen. Ich
sah nicht viel, ausser viele Beine. Mein Vater hob mich ein
paar Mal hoch, doch ich schaute trotzdem immer wieder
meine Hände an.
Die Fasnacht habe ich erst später schätzen gelernt, vor
allem in meiner Teenagerzeit, als der Morgenstraich ein
guter Grund war, um eine Nacht durchzumachen. Meine Freundinnen und ich, wir haben auch ganze Taschen
voll nach Hause getragen von den Waggiswagen. Nur die
Mimosen durfte ich nie mitbringen, weil meine Mutter
furchtbar allergisch darauf war und ist. Einmal hatte eine
Clique eine lustige Idee und warf Schlüsselanhänger in die
Menge – Schlüsselanhänger mit einem darin verschweissten Kondom. Wir haben sie kichernd aufgehoben, wie
neben uns ein paar kleine Mädchen ebenfalls. Eines hielt
Katalin Vereb ist durch und durch
Baslerin. Und wegen ihrer Katze
verreist sie auch nie.
Foto: Natascha Jansen
Katalin Vereb is a true Basel
citizen. She never leaves the
city because of her cat.
den Anhänger seinem Vater hin: «Papi, was ist das?»
fragte es. Der Vater nahm den Anhänger in die Hand,
seine Augen weiteten sich vor Schrecken. Er steckte ihn
schnell in die Tasche und antwortete: «Äh, das ist, äh,
nichts für dich.» Das kleine Mädchen quengelte. «Das
ist aber meins! Ich habe es aufgehoben!» Der Vater gab
ihr ärgerlich ein paar Süssigkeiten. War vielleicht doch
keine so gute Idee von der Clique...
In den letzten Jahren habe ich mich beim Morgenstraich immer mehr wie ein Kind gefühlt. Das heisst, ich
konnte immer seltener aufstehen. Aber selbstverständlich
versuche ich es immer wieder, auch diesmal. Und für einen
Vogel Gryff wird es auch wieder einmal Zeit. Das nehme
ich mir für das nächste Jahr vor. Apropos, mein Arbeitskollege hat dann noch weiter gefragt: «Wieso heisst der
Vogel Gryff eigentlich Vogel Gryff ? Der Tag könnte doch
auch Leu heissen oder Wild Maa!» Er kommt übrigens
aus dem Aargau... «Das müsste man vielleicht mal reformieren», fuhr er fort. «Und abwechseln mit den Namen.
Und eure Fasnacht ebenfalls, da müsste man sich auch als
Zuschauer verkleiden können. Überall sonst macht man
das doch so.» Ich habe ihm den Vogel gezeigt.
The Basel Journal | Kolumne
35
Read our English columnist on this page
and our German columnist on the previous page.
Newbie Symptoms:
The Company Retreat
The wind whipped round me and the cold seemed to seep
into my bones. My fingers opened and closed round the grip
of the ski poles as I tried to stimulate my blood flow. I squinted
through the driving snow at the peak of the mountain. I
hunched my shoulders and prepared for a last effort...
Disappointingly I am not recounting a successful Mont
Blanc ascent - give me a little more time for that - but I
am dealing with one of the major differences between
the workplace experienced here and that of the UK- that
fantastic invention that is the company ski weekend.
When I first discovered this difference, I actually had
problems grasping the idea - my thinking being something
along the lines of, “So you are going to pay me for a day to
go and have fun in the mountains?”, to which the unlikely
answer was, “Yes, and we are going to foot the bill for the
entire two day trip”. Now, as the best work event I had ever
been on previously was a day long cruise on the Thames,
while listening to a senior “leadership expert” inspire me,
I thought this ski trip was the best thing I had ever heard.
This year we had a very special and interesting
destination that promised a rather unique overnight
experience: the Igloo village in Davos. The complex is
sunk into a ridge a hundred metres below the peak above
the town and is very simply amazing. The main igloo comes
with 10 rooms that vary in size from sleeping 2- 4 and also
includes several suites that come with that most modern
of comforts, the chemical toilet.
Included in the main complex is a bar and restaurant;
the bar is beautifully carved from a single piece of ice
that is over 8 ft long, while the seats are logs covered with
sheepskins. The restaurant serves an excellent evening
meal of bouillon and fondue, while the bar’s best offering
is a great gluhwein. There is also a jacuzzi which is heated
to 39 degrees and which offers a nice respite after a hard
day’s skiing or snowshoeing.
So far I have made it sound quite idyllic, and it really
is, but it also happens to be on a mountain slope well above
2,000m and is placed directly into the prevailing wind.
36
Column | The Basel Journal
The average temperature inside the igloo is apparently
in the range between +2 and -2 centigrade. It felt close
to -20. The sleeping bags on offer were truly excellent
though, and I fully believe their claim to be guaranteed
for temperatures as low as -40.
There were several people in our party who suffered
severely with the cold and actually ended up sleeping in
the small sauna. I, for one, kept my inner gloves on and
snuggled down in my bag. I actually found that I slept
relatively well; my colleague learnt the hard way that A
TRIP TO USE THE SAID CHEMICAL CAMODE
IN THE EARLY hours was not the best choice that he
had ever made.
To get down to the igloos we strapped on snowshoes
and headed off down the piste. This was the first time that
I have been on snowshoes, and they are relatively easy to
get the hang of. Our guide summed up with the following:
“If you can walk, then you can snowshoe”. The key is to
actually glide the edges of the snowshoes over each other
so one is not always walking in a straddled way, which
long term can cause quite intense calf and lower back pain.
Davos was in the middle of preparing for the World
Economic Forum. This gathering of the great and good
changes the face of the town completely. The main hotels
and the conference centre itself were already being cordoned
off with high steel fences, which are then covered with
opaque plastic sheeting to keep away preying eyes. The
town may be busy, but the pistes above are apparently
normally very clear during the days of the conference itself.
The train trip to Davos is a long one from Basel, three
and a half hours in total, but takes in some of the best views
in Switzerland. Believe me, after the amount of my time
that is spent using the Swiss rail network, I feel that I am
able to speak from a position of some authority.
The interchange onto the single track section that
leads up to Davos takes place at Landquart. From here
one is already able to see the peaks rising into the air. The
hour to Davos is beautiful, and even hardened Alpinists
Ed Cullen is British, and he loves Basel
nearly as much as his wife.
Foto: Natascha Jansen
Ed Cullen ist Engländer
und hat sich in Basel
verliebt. In die Stadt.
Und in seine Frau.
will not be able to deny that the panoramas are worthy
of this accolade.
I do feel that I may still be suffering from “newbie”
symptoms though; I was enthusing to a Swiss colleague,
and the simple reply I got was, “Oh yes the mountains...
there are quite a lot of them...” Maybe I still have some
learning to do before I am really local!
The Basel Journal | Column
37
Travelling Helvetia
Eine Helvetia auf
der Reise
In Bern geboren und aufgewachsen hatte die Bildhauerin Bettina Eichin
stets eine Beziehung zu Basel. Seit 1979 hat die heute 70-Jährige ihr Atelier in Basel, seit 1992 direkt am Rhein. Mit der «Helvetia auf der Reise»
bei der Mittleren Brücke in Basel, den Markttischen im Kreuzgang des
Basler Münsters und den «Neun Musen» in Freiburg im Breisgau hat sie
Denkmäler gesetzt – leise und berührend. The Basel Journal unterhielt
sich mit der beeindruckenden Künstlerin in ihrem Atelier.
The Helvetia statue by Mittlere Brücke, the market stalls which
stand in the cloister of the Münster, and the “Nine Muses” in
Freiburg im Breisgau were all created by the famous Swiss sculptor
Bettina Eichin. She never forgot her Basel roots despite having
grown up in Berne. Today, at the age of 70, she still works in
her studio overlooking the Rhine. The Basel Journal spoke to the
fascinating artist.
38
interview | The Basel Journal
The Basel Journal | interview
39
Von Stéphanie Erni mit Fotos von Elena Monti
see page 44 for the English text
Frau Eichin, vom Fenster ihres Ateliers aus sehen sie
die «Helvetia auf der Reise», die auf der anderen Uferseite rheinabwärts schaut. Was bedeutet Ihnen diese Skulptur?
Dass die Helvetia dort sitzt, ist eigentlich ein Glücksfall. Wenn die Verantwortlichen vom Kunstkredit damals
verstanden hätten, was ich alles mit dieser Figur ausdrücken will, wäre es vermutlich nicht so leicht gewesen. Wenn
sie erkannt hätten, dass die nachdenkliche Helvetia sich
nicht einfach nur ausruht auf diesem Stein, sondern über
die Schweiz und die Lage der Frauen sinniert.
Bei der Übergabe 1980 äusserte die zuständige Juryfrau für Kunstgeschichte nur, dass diese Figur sich unauffällig einfüge in diesen Ort, aber sicher nie in die Basler
Kunstgeschichte eingehen würde.
Das kam ja anders. Helvetia ist eine der bekanntesten
Skulpturen in Basel und darüber hinaus.
Ja, aber sie entsprach damals überhaupt nicht den aktuellen Modetrends in der Kunst. Realistische Darstellungen waren 1980 verpönt, eigentlich unmöglich. Sie galten
als Diktaturskunst. Es gab den sozialistischen Realismus
im Osten und die Nachwehen aus dem Dritten Reich in
Deutschland schmerzten noch.
Letztlich aber ist Kunst eine Form von Sprache. Und
dabei sind zwei Grundtendenzen zu unterscheiden: Entweder der Künstler will, dass das, was er mit seinem Werk erzählt auch verstanden wird oder aber er macht seine Kunst
privatissimo, sozusagen als Selbstgespräch. Ich möchte,
dass die Geschichte, die ich erzähle, gelesen werden kann.
Das war auch bei der Helvetia auf der Reise das Ziel. So
ist der Koffer zum Beispiel ein Hinweis darauf, dass sie
unterwegs ist.
Woran arbeiten Sie denn aktuell?
Die Stadt Rheinfelden möchte ein Stück Geschichte
im öffentlichen Raum dargestellt haben und hat sieben
Künstler zum Wettbewerb eingeladen, darunter auch mich.
Ziel ist eine Skulpturengruppe im Park auf dem Felsen im
Rhein, gleich bei der Brücke. Auf diesem Felsen stand zu
Beginn des zweiten Jahrtausends die Burg von Herzog Rudolf von Rheinfelden (auch Rudolf von Schwaben), der
sich 1077 zum Gegenkönig des römisch-deutschen Reichs
wählen liess. Bei der Schlacht bei Hohenmölsen wurde
ihm die rechte Hand abgeschlagen. Der König starb an
dieser Verletzung und wurde im Dom im norddeutschen
Merseburg begraben. Dort steht auch seine Grabplatte
– übrigens die älteste Bronzegrabplatte aus dem frühen
Mittelalter in Europa.
Rudolf hatte zwei Töchter und einen Sohn, der jung
starb. Die zwölfjährige Tochter Agnes verheiratete er mit
Bertold dem ersten Zähringer, Herzog von Burgund. Als
40
interview | The Basel Journal
Erbin der Ländereien Rudolfs von Schwaben brachte sie
viel Macht in die zähringische Familie. Die Vereinigung
der Herzogtümer Burgund und Schwaben begründete die
Macht der Zähringer, ein Territorium, das Süddeutschland,
die heutige Schweiz und Teile Frankreichs umschloss. Agnes kann somit als Stammmutter der berühmten Familie
bezeichnet werden. Die Rheinfelder wünschen sich nun
eine Art Familienbild im Park auf dem Felsen.
Wie geht so eine Ausschreibung vor sich?
In einem ersten Schritt reichten wir Ende Januar 2013
unsere Idee mit Skizzen und einer Projektbeschreibung
ein. Ein Dossier gibt Auskunft über bisherige Arbeiten,
Inhalte und Techniken der KünstlerInnen. Etwa 100‘000
Franken stehen insgesamt für das Projekt zur Verfügung.
Die Verantwortlichen entscheiden, mit welchem Künstler,
welcher Künstlerin sie weiter arbeiten wollen. Dann muss
in einer zweiten Stufe das Konzept für das Werk detailliert
eingereicht werden, mit Modell und Kalkulation. Für die
erste Stufe erhalten die Künstler je einen Beitrag von 500
Franken, für die zweite 2‘000 Franken.
Wie entsteht eigentlich eine Skulptur? Wie gehen Sie
vor bei der Planung?
Ausgangspunkt ist immer der Ort, an dem die Skulptur zu stehen kommt. Ich muss den Ort immer wieder
anschauen und auf mich wirken lassen. Dazu studiere ich
die Geschichte – sowohl des Ortes als auch der Figuren
– und überlege mir, was ich dem Betrachter wie erzähle.
Dieser Felsen in Rheinfelden ist ein sehr schöner Ort,
Gewisse Dinge muss man als Bildhauerin berücksichtigen. Die Skulptur sollte zum Beispiel nicht gefährlich
sein, man sollte sich also nicht daran verletzen können.
Die Künstlerin ist aber frei, was künstlerischer Inhalt,
Ausführung und Material angeht. Deshalb gibt es ja auch
Ausschreibungen und die Auftraggeber evaluieren die eingereichten Projekte.
Machen die Auftraggeber nicht klare Vorgaben, wie eine
Skulptur auszusehen hat?
Klare Vorgaben kann nur ein privater Auftraggeber
machen, öffentliche Auftraggeber können das nicht, weil
im öffentlichen Raum die Freiheit der Kunst gilt. Das gehört zu den Grundrechten.
man sieht von dort aus sowohl rheinabwärts als auch rheinaufwärts. Ich kann mir eine Skulptur an diesem Ort sehr
gut vorstellen. Bei den Figuren hingegen interessiert mich
nicht die ganze Familie, mehr die Agnes. Männerheldenstatuen gibt es ja schon genug.
Die Agnes in Rheinfelden wäre wieder eine Frau am
Rhein – wie die Helvetia...
Mir geht es halt auch immer um Emanzipation. Auch
bei der Helvetia war zuerst der Ort klar. Auf der anderen
Seite der Brücke steht die Amazone mit dem Pferd. Und die
Stadt Basel wollte im Rahmen der Grün 80 eine Skulptur
auf der anderen Seite des Rheins – auf dem leeren Sockel.
Der Ort war also vorgeschrieben, nicht aber die Figur und
der Inhalt . Mein Ziel ist es jeweils, für einen bestimmten
Ort etwas zu schaffen, das nicht auffällt, etwas, das immer
schon hätte dort sein können. Die Skulptur soll nicht wie
ein Monument ins Auge springen, sondern sich einpassen.
Erst auf den zweiten Blick sollen die Betrachter merken,
dass «etwas nicht stimmt» und neugierig werden.
Können Sie von der Bildhauerkunst leben?
Wenn ich alleine wäre, könnte ich davon leben. Das
ist ein Privileg, aber reich werde ich nicht damit. Ich stelle ja auch nicht oft aus. Manche KünstlerInnen arbeiten
mit einer Galerie zusammen. Ich wurde über Arbeiten im
öffentlichen Raum bekannt.
Können Sie denn bei Auftragsarbeiten Ihre künstlerische Freiheit noch wahren?
Sie haben mit der Steinbildhauerkunst begonnen. Heute aber arbeiten Sie mit Bronze. Weshalb dieser Wechsel?
Das hat vor allem körperliche Gründe. Mit Stein ist es
wie mit Hochleistungssport, der Rücken und die Gelenke
werden arg strapaziert. Mit 35 musste ich mich deshalb
entscheiden, wie es weitergehen soll. Da habe ich zu Bronze
gewechselt. Meine Skulpturen werden erst aus Wachs geschaffen und dann gegossen. Wachs macht es auch möglich,
viele Details einzuarbeiten und die Hauptsache ist, dass
ich während der Arbeit nicht mit Gewichten zu kämpfen
habe, was eine grosse Freiheit für mich ist.
Sie waren eine der ersten Frauen in diesem Beruf. Wie
sehen Sie die Zukunftschancen für die Bildhauerkunst?
Ich sehe keine grosse Zukunft für die Bildhauerei. Was
ich mache, ist eigentlich nicht mehr gefragt. Die heutigen Skulpturen sind die riesigen Türme und Gebäude der
Weltfirmen. Die Architekten sind heute die Künstler. Die
Architektur ist immer ein Spiegel der Machverhältnisse.
Erst waren es die Kirchen und Paläste, dann die Parlamente, Museen, Bildungseinrichtungen, Bahnhöfe und heute
lassen die grossen Unternehmen Gebäude bauen, die alles
Bisherige übertragen und als Kunstwerke gelesen werden
wollen. Weitere Kunst hat da kaum mehr Platz. Auch bei
den Parkgestaltungen passen keine Skulpturen mehr hinein. Viele Künstler passen sich an, indem sie nur noch Design machen. Oder Interventionen im öffentlichen Raum.
Das wird noch geduldet, weil es temporär ist.
Früher war das anders. Bildhauerei war ja ursprünglich Architekturkunst. Es gab Sakral- und Fürstenkunst.
Genau wie das Tafelbild befreite sich später aber auch die
Bildhauerei vom rein dekorativen Charakter von der Architektur und wurde eine eigenständige Kunstform. Eine
Zeit lang – in den 70er und 80er Jahren wurde erneut versucht, Architektur und Bildhauerei zusammen zu bringen. Dann aber verdrängte die Architektur diese Kunst
The Basel Journal | interview
41
fast vollständig. Obwohl ich glaube, dass die Bevölkerung
immer noch gerne Skulpturen hat.
Sie sind in Bern aufgewachsen und leben heute in
Deutschland. Was verbindet Sie mit Basel?
Mein Mann arbeitete früher an der Universität Freiburg. Nach seiner Pensionierung wurde hier im Haus, in
dem ich mein Atelier habe, eine Wohnung frei und wir
zogen nach Basel. Nach fünf Jahren mussten wir unseren
Wohnsitz wegen der Abwertung des Euro aus finanziellen
Überlegungen wieder nach Deutschland verlegen.
Mein Atelier habe ich aber seit 1979 in Basel. Meine
Eltern kamen beide aus Basel , sie zogen kurz vor meiner
Geburt nach Bern. Nachdem meine Mutter 1946 starb,
heiratete mein Vater eine Frau aus Zürich, der Konflikt
Basel-Zürich war bei uns familiärer Alltag. Der Wohnort
meines Taufpaten hier in Basel bot mir Rückzug, Halt und
Unterstützung. Hierhin konnte ich ausweichen. Daher der
enge Bezug und meine Liebe zur Stadt.
Und heute?
Ich bin viel gereist und habe auch in einigen anderen
Ländern gelebt. Das erlaubt mir, die Heimat mit grosser
Nähe und Distanz zu betrachten. Ausserdem bin ich ja
nicht in Basel aufgewachsen. Ich kam von Bern hierher
und wusste, dass für viele Schweizer die Basler eigentlich
keine richtigen Schweizer sind. Der Heimatort Basel-Stadt
hatte fast schon etwas Exotisches. Mir wurde hier dann
auch bald bewusst, dass viele Basler auch so empfinden,
dass sie sich als Minderheit sehen.
«Der Heimatort Basel-Stadt hatte
fast schon etwas Exotisches.»
Nicht nur für die Frauenrechte, sondern auch gegen zu
grosse Machtkonzentration haben Sie sich immer wieder
gewehrt und den Mahnfinger erhoben. Zum Beispiel nach
dem Sandoz-Unglück von 1986...
Ich hatte von Sandoz den Auftrag für einen Brunnen
auf dem Marktplatz. Sandoz hat diesen Brunnen der Stadt
zum 100-jährigen Firmenjubiläum geschenkt. Nach dem
Brand in Schweizerhalle wollte ich ein Jahr Bedenkzeit,
um die Katastrophe in meinem Werk als Chronistin zu
verarbeiten. Das wurde mir gewährt und die Herren von
der Sandoz liessen mir jede künstlerische Freiheit, obwohl
ihnen das schwer fiel. Die Firma stand damals erstmals
in der Kritik. Das war vermutlich ein ganz neues Gefühl
für die Verantwortlichen. Das Unternehmen kam mir
schon damals vor wie ein Staat im Staat. Heute hat sich
42
interview | The Basel Journal
das ja noch verschärft. Ich passte das Denkmal also entsprechend an. Der eigentliche Brunnen war flankiert von
zwei Marktständen. Einer zeigte, was vom ursprünglichen,
mittelalterlichen Gemüsemarkt noch übrig blieb. Der
zweite, politische Tisch wies auf Aktionen hin, die heute
noch auf dem Marktplatz stattfinden, also Kundgebungen,
Demonstrationen und natürlich auch die Fasnacht. Nach
dem Reaktorunfall in Tschernobyl im Frühjahr 1986 ging
es mir vor allem um den Atomausstieg.
Aus diesem Tisch machte ich nach dem Sandoz-Brand
quasi tabula rasa einen Verhandlungstisch, denn nach dem
Brand gab es erfreulicherweise erstmals Verhandlungen
zwischen Vertretern der Industrie, der Politik und des
Umweltschutzes. Das grosse Problem für die Sandoz aber
war das Datum der Katastrophe, das ich auf dem Tisch
platzierte. Ich hätte das in eine Holzstruktur integriert, so
dass das Datum nicht auf Anhieb zu lesen gewesen wäre,
sondern nur bei bestimmten Lichtverhältnissen. Aber es
war dennoch zuviel für die Sandoz-Verantwortlichen und
sie entzogen mir deshalb den Auftrag. Ausserdem rang das
Unternehmen der Stadt das Versprechen ab, den Brunnen
auf dem Marktplatz auch nicht mit eigenen oder fremden
Geldern später noch zu realisieren – obwohl es doch ursprünglich ein Geschenk an die Stadt war.
Diese zwei Markttische stehen heute im Kreuzgang des
Münsters.
Es gab Gruppierungen, die Geld sammelten für den
Marktplatzbrunnen. Wegen der Zensur von Sandoz war
eine Realisierung aber nicht möglich. Ich wollte dennoch
trachter hineinschauen kann. Es ist das Arbeitszimmer der
Aufklärung mit Schreibtisch, Utensilien und einem leeren
Stuhl – das kann der Stuhl sein von Peter Ochs oder von
Olympe de Gouges oder anderen Aufklärern. An den Aussenwänden stehen die Menschenrechte von 1779, 1789,
1791 und 1948. Aber für dieses Denkmal fehlt der Ort.
Ursprünglich sollte es auf dem Petersplatz zu stehen kommen. Denn dort wurde 1798 die neue Basler Verfassung
verkündet und beschworen. Als Revolutionär, Aufklärer,
Politiker und Mitdenker der Helvetischen Republik wurde Peter Ochs zu Lebzeiten auch angefeindet. Das Menschenrechtsdenkmal sollte Peter Ochs rehabilitieren, an
die Basler Revolution, an die Helvetik, die Schweizer Aufklärung und schliesslich an die heutigen Menschenrechte
der Uno von 1948 erinnern. Das wurde bislang verhindert.
Für mich aber ist das Menschenrechtsdenkmal heute genauso aktuell wie früher.
weiter am Projekt arbeiten. Der Tisch mit dem Gemüse
war ja bereits fertig gestellt. Zu Hilfe kam mir in dieser
Zeit das Gedicht von Johann Peter Hebel «Die Vergänglichkeit». Hebel vergleicht bereits um 1800 als Aufklärer
den Weltuntergang mit einem Feuer, das nicht von Gott
kommt, sondern das die Menschen im Krieg zündeten. Und
in diesem Gedicht kommt auch der Münster-Kreuzgang
vor. Von da an hatte ich einen inneren Ort für die beiden
Tische und konnte weiter arbeiten. Sie sollten als Stillleben zwischen den Pfeilern des Kreuzgangs stehen. Zur
Erinnerung an den 1. November 1986. Das Gedicht von
Hebel steht auf dem Tisch mit der Trommel geschrieben.
Wir konnten das Werk aber nicht einfach so platzieren, es brauchte erst eine Bewilligung. Der Kirchenrat sagte knapp ja. Die Denkmalpflege wollte den Hebel-Tisch
aber in den Efeu, also ins Freie, stellen, weil der Tisch im
Bogen des Kreuzgangs ein Eingriff in die gotische Architektur sei. Heute stehen zum Glück beide Tische unter
einem Bogen.
Sie haben schon seit Jahren ein besonderes Anliegen in
Zusammenhang mit einem Denkmal für den Basler Revolutionär Peter Ochs...
Aus dem Denkmal für Peter Ochs wurde schon vor
dem Jubiläumsjahr 1998 (200 Jahre Helvetik, 150 Jahre
Bundesstaat Eidgenossenschaft) das Menschenrechtsdenkmal. Denn Peter Ochs war es, der die Menschenrechte von
Paris in die Schweiz brachte.
Dieses Denkmal ist schon fast fertig gestellt. Ein Dreieck – fünf Meter lang und 2,60 Meter hoch, in das der Be-
Mit dem Wunsch, freischaffende Bildhauerin zu werden, besuchte Bettina Eichin ab 1960 die Kunstgewerbeschule in
Bern und absolvierte gleichzeitig eine Steinmetz- und Steinbildhauerlehre in Thun und in der Münsterbauhütte Bern.
1965–66 arbeitete sie bei der Erneuerung der Figuren am
Hauptportal des Berner Münsters mit und führte anschliessend Restaurierungen antiker Skulpturen und Keramik
für den Kunsthandel und auf archäologischen Grabungen
durch. Bei Grabungen in Samos lernte sie den österreichischen Archäologen Gerhard Hiesel kennen, den sie 1967
heiratete. Zwei Jahre lebten die beiden in Griechenland, bevor sie nach Freiburg i.Br. zogen. Die Künstlerin arbeitete in
Stein, bevor sie 1978 zu Bronze wechselte.
Bekannte Werke: Helvetia auf der Reise, 1979–1980, Bronze, Basel, Mittlere Rheinbrücke, rechter Brückenkopf; Neun
Musen, 1982–1992, Bronze, Freiburg im Breisgau, Universität; Marktplatzbrunnen Basel, z.B. 1. Nov. 1986, 0019 h,
Bronze, 1986–1991, Kleiner Kreuzgang des Basler Münsters;
Brunnen Zollfreistrasse, 1993, Bronze und Stein, Riehen
bei Basel; Brunnen Matthias von Neuenburg, 1995, Bronze,
vergoldet, und schiefergrauer Marmor, Neuenburg a. R. (D);
Gedenktafel Matthias von Neuenburg, Basel, Nordseite des
Münsterplatzes; Erinnerung an Peter Ochs zum 250. Geburtstag, 2002, Bronze, an der Predigerkirche Basel; Menschenrechte 1779, 1789, 1791, 1997/2000, Bronze, für das
Bundeshaus in Bern.
The Basel Journal | interview
43
Travelling Helvetia
By Stéphanie Erni, Photography Elena Monti
Bettina Eichin, from the window of your studio you can see
your sculpture “Travelling Helvetia” on the other side of the
Rhine. What does this sculpture mean to you?
It’s actually a fortunate coincidence that Helvetia, the
female national personification of Switzerland, is sitting at
that very spot. I think if the jury of the Kunstkredit had
actually understood what I wanted to express with this
figure (The Kunstkredit is a Basel Council department
that funds local art), then it probably wouldn‘t have been
so easy to get the funding for it. I created a Helvetia who is
not merely resting on a stone, exhausted from her travels,
but also reflecting on Switzerland and women’s rights in
Switzerland.
When I received the funding in 1980, the lady on the
jury who was responsible for art history said that the subtle
sculpture fitted very nicely at that location and certainly
would never go down in history.
That turned out a little differently in the end, didn’t it? The
sculpture of the sitting Helvetia overlooking the Rhine has
become one of the most famous sculptures in Basel.
Yes, however, at the time, sculptures like the Helvetia
were not in fashion at all. In the 80s all pieces of artwork
that represented something real were deeply frowned upon.
At the end of the day, art is like a language. You have to
make the difference between artists who want their artwork
to be understood and artists who keep their messages to
themselves. I want the stories that I tell with my art to be
understood. “Travelling Helvetia” was no exception as far
as that was concerned. For example the suitcase that lies
next to her illustrates and symbolises that she is travelling.
What are you working on at the moment?
The city of Rheinfelden would like to present a part of
their history in a public place. They have included seven
artists in their competition, and I am one of them. The idea
is to set up a number of sculptures on the small island in
the Rhine by Rheinfelden. The sculptures shall be placed
in the park that is on the cliff near the bridge.
It was on these very cliffs that the castle of Duke Rudolf
of Swabia stood at the beginning of the 21st century. He
was the son of Count Kuno of Rheinfelden and eventually
became the alternative king or anti-king for the politically
oriented anti-Henry German aristocrats, whose rebellion
became known as the Great Saxon Revolt.
Rudolf lost his right hand in the battle of Elster and
was mortally wounded in the abdomen. He was buried
in Merseberg where his gravestone lies, which is by the
44
interview | The Basel Journal
way one of the eldest bronze gravestones from the Early
Middle Ages.
Rudolf had a son who died at an early age and two
daughters. He married off his twelve-year-old daughter,
Agnes of Rheinfelden, to Conrad I, Duke of Zähringen.
She inherited a lot of Duke Rudolf of Swabia‘s land, which
consequently was of great benefit to the Zähringen family.
The Duchy of Burgundy and the Duchy of Swabia and
other areas formed a territory that spread across Southern
Germany, modern day Switzerland and parts of France.
Therefore, Agnes of Rheinfelden played a key female role
in the famous family. The city of Rheinfelden would like
to have a kind of Family Portrait on the island cliffs.
How does such a competitive bidding work?
Well, in a first step we hand in our sketches and
project descriptions. Then the jury has a folder containing
previous artworks and artistic techniques/styles. For this
Rheinfelden competition there is a budget of 100,000
Swiss Francs. The responsible parties then decide which
artist they would like to work with. In a second step, artists
submit a detailed concept of their work or art, which should
also include a model and estimated costs. For the first step
each artist receives 500 Swiss Francs; for the second step,
2,000 Swiss Francs.
How do you create a sculpture? How do you go about planning
it?
The starting point is always the place where the
sculpture will be erected. I need to visit the place many
times and let it grow on me. In addition to that I study
the history of the place and of the figures and think about
what message I want to transmit to the spectator.
The top cliffs in Rheinfelden are a very beautiful
location. From there you can see far along the Rhine river
in both directions. I think it’s a great place for a sculpture.
In my concept I’m not interested in the whole family, but
more in Agnes. After all, there are enough male sculptures
in the world.
Agnes of Rheinfelden would be another lady by the Rhine,
like Helvetia...
That’s right; my works are always about women. Before
I created Helvetia, there was just a bare base at the side
of the Rhine, crying for a sculpture to balance with the
sculpture of Amazone with a horse on the other side of
the Mittlere Brücke. You see, again the location was given
without any concept of what the sculpture should look
like or what message it should transmit.
I always try to create something for a particular place
The Basel Journal | interview
45
that does not stick out, something that looks like it could
have been there forever. The sculpture should not stand out
like a monument, but it should blend into its environment.
Only at a second glance the spectator should notice that
something is a little different and get curious.
Do you earn your living as a sculptor?
If I were alone, I could live off it, which is a privilege,
but I will never be rich with what I do. I hardly do any
exhibitions. Some artists work together with a gallery. I
became famous through my sculptures in public places.
When you are commissioned as a sculptor, how much right
to freedom of artistic expression do you have?
There are certain things a sculptor has to consider. For
example the sculpture is not allowed to be dangerous in
any way; that means people should not be able to harm
themselves by it. Apart from that the artist is pretty free
as far as the artistic concept, the creation and the material
is concerned. That is why there are competitive bids, and
the commissioners evaluate all the projects that have been
submitted.
Do the commissioners not set any clear guidelines of how a
sculpture should look?
Only private commissioners can set clear guidelines.
Commissioners of public areas can’t due to the “freedom
of art” rule that applies to public places.
You started your career as a stone mason, and today you work
with bronze. Why the change?
That was mainly due to the physical requirements
of the job. Working with stone was a real stress for my
back and joints. So when I was 35 I had to decide how to
continue, so I changed to bronze. The sculptures are made
out of wax first and are then cast in bronze. Wax is great
because it lets me build in a lot of detail. The main thing
is that I don’t have to fight the weight of the sculpture,
which is a great relief.
You were one of the first female stone masons. What are the
prospects for stone masons today?
I don’t see a great future for stone masons. What
I do is no longer required. Today’s sculptures are huge
towers and office buildings of international companies.
Architects are today’s artists. Architecture always mirrors
power constellations. First it was churches and palaces,
then houses of parliament, museums, schools and railway
stations, and today big companies construct buildings
they want to be seen as works of art. There is no room for
any other kind of art anymore. Even in parks, sculptures
46
interview | The Basel Journal
no longer fit in. Many artists adapt and only do design
or other public buildings. That is more or less acceptable
because it is only temporary.
Years ago things were different. Stone masonry was
originally part of architecture. You could specialise in
sacred or aristocratic buildings. Later the stone masonry
was separated from the purely decorative features on
buildings and became an art form of its own. For a while,
during the 70s and 80s, there was another attempt to bring
architecture and stone masonry together. Then architecture
completely took over from stone masonry. However, I
believe that people still like sculptures.
You grew up in Berne and live in Germany today. What is
your connection to Basel?
My husband used to work at the University of Freiburg.
When he retired, it just so happened that there was a flat
available in the same house as my studio, so we moved to
Basel. Five years later we had to move back to Germany
due to the rate of the Euro going down and other financial
reasons.
I’ve only had my studio in Basel since 1979. My parents
where both originally from Basel and moved to Bern just
before I was born. When my mother died in 1946 my
father married a Zurich lady. The Basel-Zurich conflict
was part of our everyday family life. My godfather lived
in Basel. I visited him often, so Basel became my retreat,
a place where I could rest and get the support I needed. I
could escape from everything here. That is why I love this
city so much and am very much attached to it.
And today?
I have travelled a lot and have lived in other countries
too. That is why it is possible for me to perceive my home
from an outside and an inside view. Apart from that I
didn’t grow up in Basel. I came here from Bern, and I knew
that many Swiss don’t consider Basel to be a “real” part of
Switzerland. Living in Basel-Stadt is nearly considered to
be exotic. I soon realised that many Baslers feel the same
way. They see themselves as a minority.
You didn’t only fight for women’s rights. You also expressed
the opinion that too high a concentration of power within one
person or firm was not good. For example, after the Sandoz
accident in 1986...
Sandoz commissioned me to create a fountain on
Marktplatz. Sandoz had given this fountain to the Basel
City Council as a present in celebration of Sandoz’s 100year anniversary. After the Schweizerhalle fire, I requested
one year’s time to build the catastrophe into my artwork. I
was granted a year’s time, and Sandoz gave me all the artistic
The Basel Journal | interview
47
48
interview | The Basel Journal
freedom I needed, even though they found that difficult.
For the first time in history the company’s reputation
was not the best. Probably this was a whole new feeling
for the top managers of the company.
“The problem for Sandoz was the
date, which I engraved on the table.”
So I adapted the monument accordingly. The actual
fountain was surrounded by two market stalls. One showed
what was left of the old vegetable market, and the other
was a political table that symbolised events that still took
place on Marktplatz such as demonstrations and, of course,
Fasnacht. Following the nuclear accident in Chernobyl in
the Spring of 1986, I wanted to fight for a nuclear phaseout. I made a negotiation table out of the second table as,
luckily enough, politicians, environmental specialists and
industry leaders spoke to each other for the first time after
the Sandoz fire. The big problem for Sandoz was the date
of the disaster, which I had placed on the table. I would
have integrated it into wood, so you wouldn‘t have been
able to see it at a first glance - only when the lighting was
right. It was still too much for the Sandoz managers, so
I was not permitted to complete the job. Additionally
the company then decided that it would not invest in
the fountain on the Marktplatz after all, no matter who
funded it, even though originally it was a gift to the city.
The two market stalls are in the cloister of the Münster today.
There were groups of people who started a collection
for the Marktplatz fountain. As Sandoz had drawn back
their offer, there was no way the fountain was going to be
built. I wanted to continue working on the project. After
all, the stall with the vegetables was already finished. A
poem by Johann Peter Hebel called “Die Vergänglichkeit”
(The Transitoriness) helped me at the time. In 1800 Hebel
compared the end of the world with a fire that does not
come from God, but from people who lit it during a war.
And the Münster cloister in Basel is mentioned in the poem
too. That’s where the idea of putting the tables there came
from, and so I could continue with my work.
The tables should stand next to the cloister columns as
a reminder of November 1, 1986. Hebel’s poem is written
on the table with the drum. We needed permission before
placing the artwork there. The church council just about
said yes. The people in charge of monument preservation
wanted to put the table with the poem outside and cover
it in ivy, as the table was ruining the gothic architectural
structure underneath the arches. Thank goodness both of
the tables are now under a sheltered roof.
For years you’ve been making plans for a monument for the
Basler Peter Ochs...
In 1998, the year of Peter Ochs’ anniversary (200 years
Helvetic Republic, 150 years since Switzerland was founded
as a state), his monument became a monument for human
rights, as it was Peter Ochs who first advocated human
rights in Switzerland. The monument is nearly finished.
It is the shape of a pyramid that is five meters long and 2.6
meters high. The spectator can look into it. It is the work
room of the Aufklärung (European Age of Enlightenment
in 17th and 18th centuries) with a desk, stationary and
an empty chair – the chair could be Peter Ochs’ chair, or
the chair of “Olympe de Gouges” for example. On the
outside are the human rights acts from 1779,1789,1791
and 1948. However, the place is missing for this monument.
Originally it should have been put up on the Petersplatz as
that is where the new Basel constitution was proclaimed
in 1798. Peter Ochs was a revolutionary, a proponent of
the Aufklärung, a politician and took part in forming the
Helvetic Republic. So, as you can imagine, he had quite a
number of enemies while he was alive. This human rights
monument shall redeem Peter Ochs and remind people
of the Basel revolution, the Helevtic Republic, the Swiss
Aufklärung and finally of today’s UN human rights laws
of 1948. Up until now this has been inhibited. For me the
human rights monument is still as important today as it
was hundreds of years ago.
Bettina Eichin always wanted to be a free-lance stone
mason. In 1960 she went to an Art School in Berne, and at
the same time she did a course in stone masonry in Thun,
near Berne. From 1965-66 she worked on renovating the
figures on the main portal of the Berne cathedral. She
restored antique sculptures and ceramics and took part in
archeological excavations. On an archeological excavation in
Samos, she met the Austrian archaeologist Gerhard Hiesel
whom she married in 1967. They lived in Greece for two
years before moving to Freiburg in Germany. From 19601978 she worked as a stone mason before changing to bronze
sculptures.
Famous works of art: Helvetia auf der Reise, 1979–
1980, Bronze, Basel, Mittlere Rheinbrücke; Neun Musen,
1982–1992, Bronze, Freiburg in Breisgau, University;
Marktplatzbrunnen Basel, for example 1. Nov. 1986, 0019 h,
Bronze, 1986–1991, Kleiner Kreuzgang des Basler Münsters;
Brunnen Zollfreistrasse, 1993, bronze and stone, Riehen
by Basel; Brunnen Matthias von Neuenburg, 1995, Bronze,
gold and grey marble, Neuenburg a. R. (D); Memorial tablet,
Matthias von Neuenburg, Basel, North side of the Münster
square. Erinnerung an Peter Ochs zum 250. Geburtstag,
2002, Bronze, Predigerkirche Basel; Menschenrechte 1779,
1789, 1791, 1997/2000, Bronze, for the parliament building
in Berne.
The Basel Journal | interview
49
50
report | The Basel Journal
Music vs Art – Expats Shape Basel’s Culture
Kunst und Musik für
einen Tag
Unter dem Motto «Music vs. Art» veranstalteten Expats eine Kunstausstellung mit live Musik – für nur einen Tag. War der erste Anlass noch ein
Insidertreffen, lockte der zweite auch viele interessierte Einheimische an.
Integration einmal umgekehrt. The Basel Journal-Autor Gregory Allen
besuchte den orginellen Anlass.
British expats have set up a unique event in Basel called Music
vs Art. What first started as an expat-only insider event has now
attracted the attention of Baslers too. The Basel Journal journalist
Gregory Allen went to see what the event was all about and
discovered that reversed integration really works.
The Basel Journal | report
51
52
report | The Basel Journal
Von Gregory Allen mit Fotos von Maja Wrangstadh
see page 57 for the English text
Im spätem Oktober fand in der Querfeldhalle im
Gundeli-Quartier von Basel die zweite Ausgabe von «Music vs. Art» statt. Entstanden als Idee des schottischen
Expats Colin Reid und zwei seiner englischen Kollegen
Don Weston und Ed Hurst kombinierte der Anlass eine
Kunstausstellung mit live Musik, DJ-Sets und einem belebten Barbetrieb. Das Resultat war eine Atmosphäre, die
irgendwo zwischen Club-Ausgang und einem Besuch im
Kunstmuseum anzusiedeln ist. Ursprung des Ganzen war
Colins Wunsch, etwas Aussergewöhnliches zu organisieren, um seinen 30. Geburtstag zu feiern und gleichzeitig
seinem Kollegen Chris Wishart eine Möglichkeit zu bieten, seine Gemälde auszustellen. Die zwei arbeiten zusammen im Pickwicks Pub in der Steinenvorstadt, ebenfalls
der Ort an dem Colin seinen Mitstreiter Don als Kunden
kennenlernte.
Diese Bekanntschaften erklären den hohen Anteil
der Expats an der ersten Ausstellung im August, welche
grösstenteils von Bekannten der Künstler und der Organisatoren, sowie einem beachtlichen Anteil an Pickwicks
Stammkunden besucht wurde. Diese Expat-Delegation
war auch am zweiten Anlass anzutreffen, dazu kamen
aber auch – von der live Musik angelockt – viele junge
Basler. Den musikalischen Startpunkt setzte der englische «Dubstep DJ» Foul Matta, gefolgt vom Schweizer
Musiker Oliver Zakilla. Am meisten Zuhörer lockte jedoch die beeindruckende Stimme der kanadischen JazzSängerin Sarah Reid an.
Das Konzept einer eintägigen Vernissage mit live
Musik und anschliessender «Afterparty» entstand aus
dem Bestreben heraus, eine kleinere, unabhängige Alternative zur etablierten «Art Basel» zu schaffen, da diese
eher internationale Kunstkreise anspricht. Ziel war, dem
weitgehend unangepzapften Potential der Basler Kultur-
szene neue Plattformen zu bieten und gleichzeitig mehr
live Musik anzubieten.
Der 37-järhige Chris Wishart, dessen Freundschaft
mit Landsmann Colin Reid Auslöser für das erste «Music vs. Art» war, begann schon früh mit dem Malen. Mit
fünf erreichte er den zweiten Platz in einem Preisausschreiben des Glasgow Herald. Teil des Preises war eine Kiste
mit Malutensilien, was den jungen Chris darin bestärkte,
Künstler zu werden. Er besuchte während zwei Jahren die
«Glasgow School of Art», um Produktdesign zu studieren, wonach er in Edinburgh einen Studiengang in visueller Kommunikation begann. Nebst der Querfeldhalle hat
er seine Werke bereits an Vernissagen in Paris und Glasgow ausgestellt. Stilistisch hat er sich von realistischen
Landschaftbildern in eher chaotisch-abstrakte Sphären
weiterentwickelt. Chris beschreibt seine Kunst als eine
«Erforschung der Zeichensetzung, einen kompositionellen Verlust der Kontrolle». Grossen Einfluss habe der
Designer David Carson gehabt. Die detailreichen Werke
in der Querfeldhalle luden zur vertieften Betrachtung ein.
Besonders ein Exemplar führte zu animierten Deutungsversuchen seitens der Gäste, wobei die leistungsstarke Bar
immer neue Interpretationen inspirierte.
Der zweite Künstler, der New Yorker Jeff Wycoff (49),
wohnt seit einem Jahr in Basel. Nun zum zweiten Mal am
«Music vs. Art» vertreten, war er in den Staaten bereits
an mehreren Gruppen- und drei Soloausstellungen beteiligt. Schon als Teenager befasste er sich leidenschaftlich
mit Kunst, und hat seither einen Master in Fine Arts abgeschlossen. Als Stammgast im Pickwicks lernte er Colin
kennen, der ihn anfragte, ebenfalls bei der Ausstellung mitzuwirken. Jeff sieht seine Kunst als Kuriositätensammlung.
Eine Seite der Halle war seinen Kurzfilmen gewidmet, in
denen mikroskopische Bilder im Zeitraffer eine hypnoThe Basel Journal | report
53
54
report | The Basel Journal
tisierende Wirkung erreichten. Im entsprechend betitelten «Bloodlust» (Blutlust) waren rote Blutkörperchen
zu sehen, und in Anlehnung an James Joyce waren in «A
Portrait of the Artist as a Young Man» seine Spermien zu
begutachten. Sein anderes Werk unterschied sich von der
klassischen Wand-Deko, da es als «Objekt der Kuriosität»
zu verstehen war. Zwei Schachteln enthielten MikroskopDeckgläser, jedes mit einem Abschnitt des Gesamtbildes versehen. Der Betrachter musste also den optimalen
Standpunkt finden, um das Subjekt zu erkennen. Hatte
man dies erreicht, sah man eine Gegenüberstellung einer
Felsschlucht mit den gespreizten Beinen einer ehemaligen
Bekannten des Künstlers. Jeff schätzte an diesem Anlass
besonders die Stimmung, welche durch die live Musik
erzeugt wurde. So lockte die Ausstellung eine Besucherschaft an, die sich von der einer Vernissage unterschied.
Trotz seiner afghanischen Herkunft ist Kasim Amani
(29) unter den Künstlern wohl der Schweiz am meisten
verbunden, da er mit neun hierherzog. Auch er wurde von
Colin angefragt mitzuamachen, öffentlich hatte er seine
Werke zuvor nie ausgestellt. Ebenfalls schon seit jungen
Jahren künstlerisch aktiv, beschreibt er sich als «Autodidakt». Das Feedback der ersten Ausstellung im August
hat ihn zudem weiter ermutigt, Kunst zu schaffen. Das
Hauptziel für ihn ist, politisches Denken zu provozieren.
Dieser Beweggrund kommt aus seiner eigenen Frustration
und Wut über die Situation in Afghanistan – vor allem
aus dem Empfinden, dass die Medien am Geschehen im
Land offenbar das Interesse verloren haben. Kunst stellt
für ihn ein Mittel dar, sich mit den eigenen Wurzeln und
dem Schwanken zwischen zwei Kulturen zu befassen. In
der Ausstellung enthalten waren verschiedene Variatonen
von Portraits. Ein provokatives Stück zeigte eine Afghanerin, der eine Waffe an den Kopf gehalten wird. Auffallend
war auch eine Interpretation des ikonischen Bildes eines
Mädchens in einem Flüchtlingslager, welches im National
Geographic Magazin um die Welt ging. Kasim war neben
dem Malen ebenfalls im Kurzfilmprojekt «die sanfte Brise» involviert, das auf youtube zu sehen ist.
Mit 21 ist Ylva Wrangstadh die jüngste unter den teilnehmenden Künstlern. Für die Schwedin war es die erste
öffentliche Ausstellung ausserhalb dem «High Level Art
Course» der «International School Basel ISB», wobei sie
bereits Pläne hat, in weiteren Lokalitäten wie zum Beispiel
der Galerie Katapult auszustellen. Momentan belegt sie
den Vorkurs für Design an der Schule für Gestaltung. In
ihren Werken ist im Vergleich zu den anderen eine grosse stilistische Variation zu beobachten – von einer eher
realistischen Abbildung des Eiffelturms bis hin zu chaotisch-abstrakten Bildern. Ein Bild beanspruchte klar den
Grossteil der Aufmerksamkeit für sich. Auf einer mit Silikon und Asphalt bedeckten Holzplatte wurde mithilfe
von Kätensäge und anderem Werkzeug das Gesicht eines
Mädchens freigehauen. Ylva befasst sich gerne mit dem
Kontrast zwischen Licht und Farbe, und betreibt Kunst
frei nach dem Mantra «Art for Art´s sake» (Kunst um
der Kunst willen).
Der Anlass war von der multikulturellen Herkunft
der Teilnehmer gefärbt. England, Schottland, Schweden,
Amerika, Kanada und Afghanistan waren vertreten. Dank
solch unterschiedlichen Ursprüngen verbinden sie vor allem die Erfahrungen, die sie hier in Basel gesammelt haben.
So geht es auch dem Konzept «Music vs. Art» als Ganzem: zu Beginn stark «von Expats für Expats» geschaffen,
hat der Anlass nun auch unter Einheimischen Interesse
geweckt, wie die Vermischung von schweizerischen und
englischen Stimmen in der Querfeldhalle bezeugte. Als
der Abend zu Ende ging und die Band ihre Instrumente
versorgte, konnten sich die Organisatoren unter dem Label «Bite events» sicher sein, dass sie ihrem Bestreben,
dem Nachtleben der Basler Kulturszene eine neues Erlebnis hinzuzufügen, nachgekommen sind.
The Basel Journal | report
55
56
report | The Basel Journal
Music vs Art – Expats Shape Basel’s Culture
By Gregory Allen, Photography Maja Wrangstadh
It’s late October and the Querfeldhalle in Gundeli is
hosting the second round of Music vs Art. Expat Colin
Reid first came up with the idea of such an event when
he was planning his 30th birthday party: he wanted to
celebrate in a different way, something that was a bit out
of the ordinary. So he got together with his friend Chris
Wishart, who was an artist and needed a platform to show
his paintings, and two other English friends, Don Weston
and Ed Hurst. Together they came up with the Music vs
Art idea, an art exhibition with live music, DJ sets and of
course a bar. This concept of a one day display with live
music ending with an after-party isn’t quite as loud and
wild as a night out clubbing, but also not as quiet as a visit
to an Art gallery.
The organisers of Art vs Music wanted to offer a
smaller, independent alternative to the well-established
Art Basel. Some expats desire to contribute to the cultural
scene of Basel, which Don Weston describes as a great city
with untapped resources in its own art community. The
organisers also aim to provide a platform for aspiring as well
as established artists, with special attention to nurturing
more live music, which they believe there should be a lot
more of in the city.
The first event in August was mostly attended by
expats, mainly the English artists’ and organisers’ friends,
as well as a sizeable portion of Pickwicks’s regulars, where
the organisers often met up. While the expat crowd was
still well represented at the second event, it also attracted
a large number of young native Baslers who were drawn
by the live music. That Art vs Music night started with a
set by the English dubstep DJ Foul Matta, followed by the
Swiss musician Oliver Zakilla. The highlight of the evening
was the Canadian Jazz singer Sarah Reid, who seduced the
entire audience with her beautiful voice.
Co-founder of Art vs Music, Chris Wishart,
contributed to the artistic part of the event. He has been
painting from an early age and won a competition in the
Glasgow Herald when he was really young. This triggered
his pursuit to study product design at the Glasgow School
of Art. Later he moved to Edinburgh for a degree in visual
communication. In the past he has done both realistic and
landscape work, moving into more abstract and chaotic
realms as his style has developed. Chris describes it as an
exploration in “mark making” and compositional loss
of control, citing the graphic designer David Carson as
a great influence. The endlessly detailed pieces inspire
lengthy observation, one in particular provoking in-depth
discussions amongst guests, with the interpretations
continually changing as the bar grew busier.
Jeff Wycoff, an expat who has been living in Basel for
around a year, moved here from New York. Also a two
time contributor for Music vs. Art, he has been involved in
several group shows as well as fronting three solo shows in
the States. Now 49, he has been creating art since his teens,
going on to get a Master’s Degree in Fine Art. As a regular
in Pickwicks, he got to know Colin who approached him
about taking part in the exhibition. Jeff refers to his art
as a collection of curiosities. A selection of mesmerising
The Basel Journal | Report
57
58
report | The Basel Journal
films, using microscopic images assembled in time-lapse,
dominates one side of the hall. The aptly named “Bloodlust”
shows red blood cells, while the other features his own
sperm named after James Joyce’s “A Portrait of the Artist
as a Young Man”. His other piece “Gorgeous” differs from
the conventional wall decoration as it is intended to be
handled as a curiosity object. On a table lie two boxes
containing racks of small glass panels, each with one
segment of the picture. The viewer has to find the ideal
angle in order to see the pictures: a juxtaposition of the
gorge between two mountains on the one side and a woman
spreading her legs on the other. What Jeff values about
this event is the extra vibe created by the live music and
party atmosphere, attracting a variety of people unlikely
to have come otherwise.
Despite his Afghan heritage, Kasim Amani, 29, is
arguably the most Swiss of the artists present, having moved
here at age 9. He was approached by Colin to take part in
the exhibition, having never shown his art publicly before.
Also active from an early age he describes himself as an
artistic autodidact. The experience of showing his art and
receiving feedback has acted as motivation to continue.
The main aim of his work is to provoke political thought.
This urge stems from his own anger at the situation in his
native Afghanistan and frustration with the news media
for losing interest in the state of the conflict. Creating art
has provided him with a means of getting to grips with his
own roots and documenting the experience of balancing
between two cultures. Included in the show are variations
on portraits, including a provocative piece of an Afghani
woman with a gun to her head, along with an interpretation
of the famous photograph of a young girl in a refugee
camp taken by the National Geographic photographer
Steve McCurry. Kasim has also been involved in some
short film projects, one of which, “Die Sanfte Brise”, is
available on YouTube.
Ylva Wrangstadh is the youngest participant of the
exhibition. She is only 21 years old. This is the first time
she has shown her art outside of the International School
High Level Art Course, though she is already looking to
show at further venues such as the “Galerie Katapult”. The
Swede is currently enrolled in the Vorkurs for Design at the
Schule für Gestaltung. Her work differs in style more than
the others, ranging from a broadly realistic depiction of the
Eiffel Tower to more chaotic and abstract pieces. One piece
in particular appears to demand most of the attention, a
young girl's face carved into silicone & asphalt on plywood,
using a chainsaw. Ylva likes to explore contrasts of light
and colour and is a firm believer in the mantra of “Art for
Art’s Sake”. In further work she’d like to make more use of
big, expressive movement, combining some of the methods
used in her plywood work and views of classic cityscapes.
The event is definitely flavoured by the multicultural
nature of its participants. They are all expats with different
backgrounds outside of Switzerland, but all connected by
the experiences they have gained in Basel. This event has
developed in a similar manner. Starting as a “from expats
for expats” affair, it has been able to wake the interest of a
young native Basel crowd, as the hubbub of both English
and Swiss chatter proves.
As the night comes to an end and the band packs up,
the organisers can feel confident that they have achieved
their goal of adding a new experience to Basel’s nightlife.
The concept might be unusual, but its independent spirit
and aim to provide alternative platforms is well received.
The October event in Gundeli was not the last of the
Music vs Art events. If you’d like to find out more about
the events, ask the barman at Pickwicks Pub.
The Basel Journal | report
59
Mittelalter zum Erleben
Warum nicht einmal abtauchen ins 13. Jahrhundert? Das Mittelalterfest «Spectaculum» macht es möglich. Am 20. und 21.
April findet das Fest in Bad Säckingen statt.
Im Schlosspark direkt am Rheinufer. In diesem idyllischem Ambiente treffen sich Ritter, Knappen, Knechte, Mägde und Edelfrauen. Neben dem Markt gibt es auch
verschiedene Shows und Konzerte. Am 1.
und 2. Juni steigt das Mittelalterfest dann
in Weil am Rhein, auf dem Gelände der
Landesgartenschau – inklusive Heerlager.
Rock the Ballet
Ballett einmal völlig anders. Das verspricht
«Rock the Ballet» vom16. bis 21. April im
Musicaltheater Basel. Die Kompanie aus
New York kombiniert das klassische Ballett
mit neuen Tanzstilen. Die sechst Tänzer und
die Tänzerin haben alle Kompanie – und
Hollywooderfahrung. Bekannt sind manche auch aus dem amerikansichen TV-Hit
«So you think you can dance». Hip-Hop,
Jazz- und Stepdance werden ebenso zu sehen
sein wie klassische Broadway-Choreographien – alles in Kombination mit dem Ballett.
Picasso in Basel
Die Basler haben zu Pablo Picasso schon lange eine intensive Beziehung. Das zeigte sich
im Picasso-Jahr 1967, als die Bevölkerung
einen Staatskredit per Volksabstimmung
bewilligte, um zwei Werke des bekannten
Künstlers für das Kunstmuseum zu sichern.
Vom 17 März bis zum 21. Juli werden sämtliche Werke aus Basel im Kunstmuseum
gezeigt. Dazu gehören auch die Bilder aus
der Fondation Beyeler und von privaten
Sammlern, die zum Teil erstmals öffentlich
ausgestellt werden.
Medieval Magic
New York Ballet
Retrospective Picasso
Time travel to the 13th century for a change
at the medieval festival “Spectaculum”. It
takes place on the castle grounds at Bad
Säckingen, Germany, from April 20 – 21.
Armoured knights, servants, maids and
noblemen and women will be walking the
grounds where there will be lots of different
shows and concerts. The medieval festival by
the same organisers will take place in Weil
am Rhein is on June 1.
Experience a completely different kind
of ballet; “Rock the Ballet” will be at the
Basel Musical Theater from April 16-21. A
New York ballet company has combined
classic ballet dances with new styles. The six
dancers have performed classic ballet and
have been in Hollywood shows too. Hiphop, jazz and step dance moves and classic
Broadway choreographies will be combined
with classic ballet.
Baslers are very fond of Picasso. Why?
Well, Picasso once donated prominent
works of art to the city of Basel. Also, in
1967 there was a public vote on whether the
Kunstmuseum should acquire two Picasso
pictures, and the public voted in favour of
it. A collection of local Picasso‘s from the
Beyeler Museum and private collectors will
be presented to the public for the first time
from March 17 to July 21.
www.spectaculum.de
www.musicaltheaterbasel.ch
www.kunstmuseumbasel.ch
60
Coming soon | The Basel Journal
Fotos: Sandro Waser | Rockthballet.com | kunstmuseumbasel | bscene.ch
Coming Soon …
The Basel Journal präsentiert kommende Highlights.
Presenting highlights of Basel's cultural scene.
Musik von hier
Club Crawl
Knapp 200 Bands aus der Region haben sich
für das Musikfestival BScene beworben. Die
Jury hat ausgewählt und zeigt einmal mehr
eine bunt schillernde Momentaufnahme der
regionalen Musikszene. Ob Rock, Pop, Elektro, Hiphop, Jazz, Reggae, Worldmusic oder
Folk – die stilistische Bandbreite des Festivals lockt ein bunt gemischtes Publikum in
die Clubs und macht aus BScene einen der
wichtigsten Fixpunkte im Basler Kulturkalender. Dieses Jahr am 15. und 16. März.
Over 200 regional bands have submitted
their demos to the big regional music festival
called “BScene” (short for Basel-Scene). A
jury selects the best acts in the genres of rock,
pop, electro, hip-hop, jazz, reggae, world
music or folk. Concerts take place at selected
Basel clubs. You can buy your festival pass
on starticket.ch or at any of the clubs on
the night. The pass will grant you access to
all BScene clubs. What better way to get to
know the regional Basel music scene!
www.bscene.ch
www.bscene.ch
The Basel Journal | Coming soon
61
Nochmal Fasnacht
Mit der Fasnacht ist es für die Basler noch
nicht getan. Zum Abschluss der drei schönsten Tage im Jahr machen die Cliquen und
Guggenmusiken an einem Bummelsonntag
einen Ausflug in eine andere Stadt, um die
dortige Bevölkerung mit Musik zu erfreuen.
Abends kommen sie dann nach Basel zurück
und lassen noch einmal die Fasnacht aufleben, ohne Kostüme und Larven. Beliebter
Aufenthaltsort ist dann die Freie Strasse.
Bummelsonntage sind der 24. Februar sowie der 3. und 10. März.
You may think the craziness is over at the
end of the three days of Fasnacht. Craving
some peace and quiet? Forget it. On the
three Sundays after Fasnacht, which the
Swiss call “Bummelsonntag”, piccolos and
drums are heard on the streets once more
as the cliques march the streets without
their costumes on.During the day they travel
through the countryside or visit other towns.
In the evening, the Fasnacht spirit comes to
life once again in Basel. On February 24,
March 3 and March 10.
www.fasnachts-comite.ch/
62
Der letzte Tango
Last Tango
Warum dem Osterhasen nicht mit dem erotischen Tanz Argentiniens begegnen? Vom
28. März bis zum 1. April findet in Basel
das Internationale Tango-Festival statt. Die
Feste steigen im Festsaal des Volkshauses –
Konzerte, Shows und Parties – und das die
ganze Nacht bis in die Morgenstunden hinein. An verschiedenen Kursorten in der
Stadt werden ausserdem Kurse und Seminare für Tanzfreudige angeboten. Es lohnt
sich, den Vorverkauf zu benutzen.
The Tango School Basel celebrates its
silver jubilee this year, and it is the 14th
International Tango Festival in Basel.
Dancers will twizzle and twirl all night long
at the Volkshaus at Easter, from March 28
to April 1. Also there will be various tango
courses and seminars on offer all over town.
Their website is available in English. It may
be a good idea to get tickets in advance!
Coming soon | The Basel Journal
www.tangobasel.ch
Fotos: Archiv TBJ | bluesbasel.ch
Never-Ending Fasnacht
Der Blues Train
Dieses Jahr bietet das Blues Festival eine
ganz besondere Attraktion. Es wird nicht
nur sechs Tage lang Blues gespielt und der
Swiss Blues Award übergeben. Bereits vor
dem Festival (vom 9. bis 14. April) fährt der
«Blues Train». Eine alte Dampflok fährt
die Bluesfreunde am 6. und 7. April morgens
und abends in jeweils anderthalb Stunden
auf der alten Hauensteinlinie von Sissach
nach Olten und wieder zurück. Natürlich
mit allem Komfort und mit musikalischer
Begleitung.
Blues Train
Tango ist nicht nur zum Tanzen inspirierend,
sondern definitv auch zum Zuschauen. Am 28.
März startet das Internationale Tango-Festival.
Tango is not only fun to dance, it is
equally inspiring to watch. The local
Tango-Festival begins on March 28.
The Basel Blues festival will be extra special
this year, as the Swiss Blues Award ceremony
will be part of it too. The award is one of
the biggest blues awards in Switzerland. At
the festival, musicians will be playing blues
for six days. Even before the festival begins,
the "Blues Train”, an old steam engine, will
be chugging through the Swiss countryside
(April 9-14). It will take all Blues fans from
Sissach to Olten and back in the morning
and evening of April 6 and 7, accompanied
by Marco Marchi and the Mojo Workers.
www.bluesbasel.ch
The Basel Journal | Coming soon
63
Modernes Design, Jazz einmal anders und Schweizer Kunst.
Jazz in der Kirche
Mit der «Basel Saxofon Night» wird das
«Jazz in the Church» Programm von «Offbeat» weitergeführt. Mit Alex Hendriksen
und Andy Scherrer vereint der Abend zwei
grosse Basler Saxofonisten zweier unterschiedlicher Generationen auf der Bühne.
Beide haben aber etwas gemeinsam: Das
grosse Vorbild John Coltrane. Für Jazzfans
in der Region ebenso nicht zu verpassen:
Das Jazzfestival vom 19. April bis 6. Mai,
das einmal mehr internationale Stars in die
Stadt holt.
Hodler in Riehen
Die Fondation Beyeler zeigt als erstes
Schweizer Museum eine umfassende Ausstellung zu Ferdinand Hodlers Spätwerk.
Die rund 80 Bilder umfassende Ausstellung
in der Fondation konzentriert sich auf Werke aus den letzten fünf Jahren seines Lebens
(1913–1918). Die Ausstellung entstand in
Zusammenarbeit mit der Neuen Galerie
New York. Die Leihgaben stammen aus renommierten Schweizer und amerikanischen
Privatsammlungen und internationalen Museen und sind bis zum 26. Mai zu sehen.
Blickfang Design
Jazz in the Church
Hodler After Degas
If you‘re into design and fashion, it‘s worth
stopping by the international design fair
called “Blickfang” from March 8-10. Last
year the fair had over 10,000 visitors, and
over 120 exhibitors presented their new
pieces of furniture, designer fashions and
jewellery. For the first time Blickfang will
be in Hall 5 at the Messeplatz. Designers
present their new collections, answer
visitors‘ questions and might even tell you
some tricks of their trade if you‘re lucky
.
www.blickfang.com
The organisation Offbeat continues their
“Jazz In The Church” series with the “Basel
Saxofon Night”. Two generations meet when
the well known Basel saxophone players,
Alex Hendriksen and Andy Scherrer, step
on stage. They have one thing in common:
John Coltrane is their role model. If you're a
jazz fan from anywhere in the region, don‘t
miss the Jazz Festival from April 19 to May
6, where international stars come to perform
in the city.
Once the Degas exhibition at the Fondation
Beyeler in Riehen is over, the museum will
be filled with artworks by the Swiss artist
Ferdinand Hodler. The exhibition covers
80 pictures of his late works (1913–1918).
The Beyeler museum worked together with
the New Galerie in New York to put this
exhibition together. Swiss and American
private collectors and international museums
put this collection on loan. Hodler's works
are on display in Riehen until May 26.
www.offbeat-concert.ch
www.fondationbeyeler.ch
64
Coming soon | The Basel Journal
Fotos: blickfang.com | offbeat-concert.ch |
Blickfang Design
Mehr als einen Blick wert ist die Internationale Designmesse Blickfang vom 8. bis 10.
März. Letztes Jahr besuchten über 10‘000
Menschen die Messe. Über 120 Aussteller
zeigten ihre Neuheiten aus der Welt des Möbel-, Mode- und Schmuckdesigns. Dieses
Jahr dürften es mehr sein, denn die Blickfang zieht in die Messehalle 5. Hier stellen
die verschiedenen Designer ihre aktuellen
Kollektionen vor, stehen Rede und Antwort und beraten die Besucher kompetent
aus erster Hand.
fondationbeyeler.ch
Modern designers, jazz musicians and a famous Swiss artist.
Books for English Readers
Talk of the Town
David Crystal:
Spell it out
John Jeremiah Sullivan
Pulphead
Shamini Flint
Inspector Singh Investigates: A Deadly
Cambodian Crime Spree
For anyone interested in the evolution of
the English language, David Crystal has
written a short and very entertaining history
of English spelling. The spelling of some
English words is rather odd, one might
think. But the author shows with a lot of
examples and anecdotes that there are logical
(or sometimes mere historical) reasons for
the English spelling, from medieval monks
who tried to write down the pronunciation
of the Old English with Latin letters to
today’s abbreviations when using Twitter.
John Jeremiah Sullivan explores America
through the prism of music, history and
popular culture. He takes us to a Christian
Rock festival, backstage of a Guns’ n’ Roses
gig, from Tea Party meetings down to the
Gulf Coast after hurricane Katrina.
His essays show us another America, other
than the one we know from the newspapers.
John Jeremiah Sullivan’s writing is very
personal and intimate and his ambition to
write is not politically driven.
Funny and entertaining, new journalism
at its best!
Inspector Singh is renowned for his
unmistakable instinct, but his headstrong
personality frequently encourages his
superiors to send him on “special” missions.
In this fourth volume of the Inspector Singh
series, he witnesses the International War
Crimes Tribunal in Phnom Penh. Unhappy
with his status as ASEAN observer as well
as with the Cambodian cuisine, he embraces
his first opportunity to get involved in a
murder investigation which is deeply rooted
in the brutal machinations of the Khmer
Rouge.
StephanieUtz
Alena Hauswirth
Patricia Gutmans
presented by
The Basel Journal | Books
65
Die einfachste und günstigste Methode, ungesunden Schimmelbefall nachhaltig zu bekämpfen - das
The Basel
High Class
Orchestra
Purchase now your subscription
and save up to 30 % .
Please order the brand new
season brochure on
www. sinfonieorchesterbasel .ch
Tickets and subscriptions :
Bider & Tanner, Ihr Kulturhaus mit Musik Wyler,
Aeschenvorstadt 2 , CH- 4010 Basel ,
+ 41 (0)61 206 99 96, ticket @ biderundtanner. ch
NSC-Infrarot-AntiSchimmel-Paket
In vielen sanierten Wohnungen kämpfen die Mieter
und Besitzer gegen Schimmelbefall in Bad und
Küche.
Richtiges Lüften kann helfen. Aber das ist ungewohnt und wird oft vergessen.
Infrarotheizungen produzieren Strahlungswärme,
welche in die Wände eindringt und diese austrocknet. Bestehender Schimmel bildet sich zurück und
kommt nicht mehr wieder.
Garantiert!
Infrarotheizungen schaffen ein
angenehmes Raumklima und
können als Allein- oder
Ergänzungsheizungen genutzt
werden.
Das Paket für Räume bis 10 m2 enthält:
- Beratung und Bedarfsanalyse vor Ort
- eine 250 Watt Infrarotheizung
- Thermostat zur stufenlosen Temperaturregelung
- Montage, Inbetriebnahme und Instruktion
Wenn sie über eine Steckdose
angeschlossen werden, ist
keine Bewilligung für deren
Einsatz notwendig.
Pauschalpreis: Fr. 680.– (inkl. MWST)
Lieferfristen: 5-10 Tage, Garantie: 5 Jahre
Beratung und Informationen unter:
www.nsc-infrarotheizung.ch
Tel. 061 599 36 27 / Fax 061 599 36 28
Wir legen Wert auf faire Preise
und persönliche Beratung.
Gerne stellen wir Ihnen auch
ein Testmodell zur Verfügung.
Nestor Service Club
Infrarotheizungen
Liestalerstrasse 6
4413 Büren
Für Sicherheit
rund um die
Uhr!
For security
around the
clock!
66
report | The Basel Journal
• Bewachungsdienst
• Surveilance duties
• Verkehrsdienst
• Traffic services
• Sicherheitsdienst
• Security service
• Eventdienst
• Event service
• Interventionsdienst
• Interventions services
• Zentralendienst
• Office center service
Bruderholzstrasse 34
CH–4053 Basel
Telefon +41 61 361 08 00
www.security4you.ch
info@security4you
Telefax +41 61 361 24 72
The Basel Journal – Online
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Dear Readers,
Ab sofort können Sie The Basel Journal auch online
lesen, sei dies während der Mittagspause im Büro, in der
Business Lounge im Flughafen, oder im Zug auf dem Weg
zur Arbeit, in der Schweiz, den USA oder Honkong. Mit
dieser Ausgabe kommen wir unserer Aufgabe – dem interkulturellen Brückenschlag – einen weiteren Schritt näher.
Es ist uns ausserdem ein grosses Anliegen, Feedback
von neuen Lesern und Leserinnen zu erhalten. Daher haben alle, die sich für The Basel Journal interessieren, im
Februar und März die einmalige Möglichkeit, das OnlineAbo kostenlos zu testen.
The entire magazine of The Basel Journal, including
the archive of all previous issues, is now available online
too. So you can read our magazine during your lunch break
at work, in the business lounge at any airport or on your
sofa at home. This online issue brings us a step closer to
our mission of bridging the gap between German-speaking
and English-speaking people living in Basel.
Und so funktioniert es:
Anyone who is interested in taking a peak at The Basel
Journal and reading articles about the Basel region in
English can sign up for the online issue for free in February
and March. This is a unique opportunity!
Simply send us an e-mail with the subject “online
access” to the following: [email protected] and
we will send you your personal login information. Then
you will be able to read the current issue, as well as look
through our archive online.
Have you already subscribed to The Basel Journal? No
worries, you will have received your login information with
this issue and this will remain active until your subscription
runs out.
From issue 2 in 2013 everyone who is interested in
The Basel Journal can buy an online-only subscription for
only 25 Swiss Francs a year.
Schicken sie uns einfach eine E-mail mit dem Betreff
‘Online-Abo’ an: [email protected], und wir
schicken Ihnen ihre persönlichen Zugangsdaten zu. So
können sie von einem beliebigen Computer oder TabletPC aus die aktuelle Ausgabe von The Basel Journal lesen.
Sind Sie schon Abonnent von The Basel Journal? Kein
Problem, Sie haben mit dieser Ausgabe Ihre Zugangsdaten
für die Onlineausgabe erhalten, und dieser Zugriff bleibt
bis zur Kündigung ihres Abos selbstverständlich aktiv.
Ab der Ausgabe Nr. 2/2013 wird es neu möglich sein,
ein reines Online-Abo zum Preis von 25 Franken für 6
Ausgaben zu kaufen.
Lesegenuss international, ohne Papierberge!
Try out The Basel Journal online for
free!
Ja! Ich abonniere The Basel Journal!
Yes! I would like to subscribe to The Basel Journal!
Ich bestelle ein Jahresabonnement des The Basel Journal (6 Ausgaben) zum Preis von Fr. 78.–.
I would like to subscribe to The Basel Journal for one year (6 editions) for the amount of 78 CHF.
Ich bestelle ein Geschenk–Jahresabonnement des The Basel Journal (6 Ausgaben) zum Preis von Fr. 78.– für:
I would like to order a year’s subscription to The Basel Journal (6 editions) for the amount of 78 CHF as a gift on behalf of:
Vorname & Name:
First name & name:
Strasse & Nummer:
Street & number:
E-Mail:
Mail:
Ort:
City:
Bitte senden Sie die Rechnung an:
Please send the invoice to the following address:
Vorname & Name:
First name & name:
E-Mail:
Mail:
Strasse & Nummer:
Street & number:
Ort:
City:
Datum & Unterschrift:
Date & signature:
Telefon:
Phone:
Bitte ausschneiden und einsenden an: Journal de Bâle, Postfach 466, 4009 Basel.
Please cut this form out and send to: Journal de Bâle, P.O. Box 466, 4009 Basel.
Via Internet bestellen:
Sie können The Basel Journal bequem online bestellen. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail mit ihrer Adresse an:
[email protected] und Sie erhalten die aktuelle Ausgabe sowie einen Einzahlungsschein per Post.
Ordering online:
You can subscribe to The Basel Journal by simply sending us an e-mail with your address at [email protected].
You will then receive a copy of the current edition and a pay-in slip through the post.