Ausgabe 2007-11 - Erasmus Gymnasium

Transcription

Ausgabe 2007-11 - Erasmus Gymnasium
L
iebe Leserinnen
und Leser,
vielleicht haben Sie schon vor den Sommerferien
eine aktuelle Ausgabe der Erasmus-Nachrichten
erwartet. Das frühe Schuljahresende hat jedoch
dazu geführt, diese Ausgabe erst jetzt aufzulegen.
S
chulentwicklung
Die zentralen Prüfungen waren das vorherrschende Thema des vergangenen Jahres im Schulleben.
Im Vorfeld herrschten Unbehagen und Skepsis demgegenüber, was wohl aus Düsseldorf kommen würde. Rückblickend können alle Beteiligten – Schüler
wie Lehrer – feststellen, dass die zentral gestellten
Aufgaben sowohl bei den schriftlichen Abiturprüfungen als auch bei den Abschlussprüfungen am Ende
der Stufe 10 fair und machbar waren. Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Schüler gut vorbereitet
waren und keinen Vergleich zu scheuen brauchen.
An dieser Stelle muss jedoch auch der enorme bürokratische Aufwand bei der Durchführung der zentralen Prüfungen genannt werden. Allein die Tatsache,
dass bei uns an 11 Terminen Abiturklausuren (statt
bisher an drei) stattfanden, mag andeuten, welche
Organisation mit dem Projekt „zentrale Prüfungen“
verbunden war.
Wie Sie vielleicht der Grevenbroicher Presse entnommen haben, hat der Rhein-Kreis Neuss das Erasmus-Gymnasium als einzige Grevenbroicher Schule
mit dem Siegel „berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“ ausgezeichnet und honoriert damit
unsere Konzeption und Aktivitäten im Rahmen von
B.I.S.S.
T
heater
Im letzten Schuljahr ging an unserem Gymnasium
eine Ära zu Ende. Nach 26 Jahren Schultheater
unter der Leitung von Herrn Chaise und Herrn Fey
haben sich die beiden entschlossen, die Theaterarbeit am „Erasmus“ an jüngere Kräfte zu übergeben.
Wir bedauern diesen Entschluss, haben andererseits dafür Verständnis. Festzuhalten ist auf jeden
Fall, dass das Team Chaise-Fey der Schulgemeinschaft und auch der Grevenbroicher Öffentlichkeit
über viele Jahre hervorragendes Schultheater geboten hat - herzlichen Dank! Erfreulicherweise ist es
uns gelungen, mit Herrn Schmidt einen jungen Theatermacher für das Kollegium zu gewinnen, der
sicherlich die Theatertradition am Erasmus fortsetzen
wird.
Erasmus – Nachrichten
Unsere Cafeteria erfreut sich einer regen
Nachfrage. Daher sucht das Team der
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer
noch Verstärkung. Bitte melden Sie sich
bei Frau Büren (Tel. 02181-499 429)
oder im Sekretariat (Tel. 02181- 23870).
P
Im Frühjahr dieses Jahres wurde Frau Lahaye befördert, Herr Rehse und Herr Winter wurden zu Oberstudienräten ernannt. Herzlichen Glückwunsch!
In der 1. Sitzung der Schulpflegschaft wurden
Herr Neuwahl als Vorsitzender und Herr Kroll, Herr
Nix und Frau Wirtz zu Stellvertretern gewählt. Das
neue Team löst Herrn Kroll und Frau Krüll ab, die in
den vergangenen fünf Jahren mit Engagement und
Empathie die Interessen der Elternschaft in unserer
Schulgemeinschaft vertreten haben. Vielen Dank!
Der Schülerrat wählte Lars Wosnitza und Anna Vetten zu Schülersprechern, Herrn Lönne und Frau
Wichelhaus zu Verbindungslehrern.
ersonalia
Im Kollegium ist Herr Stein im Sommer 2007 in
den Ruhestand getreten. Seit 1971 war Herr Stein
als Sportlehrer an unserer Schule tätig und hat das
Schulleben - zum Beispiel über die langjährige Leitung des Skikurses oder die Organisation des Schulfestes 1986 geprägt. Wir wünschen Herrn Stein für
die Zukunft alles Gute und hoffen, ihn bei zahlreichen Gelegenheiten bei uns begrüßen zu dürfen.
Im Kollegium durften wir einige Zugänge verbuchen: Frau Carouge (Biologie, Englisch), Herr Einecke (Deutsch, Spanisch, seit 1.2.), Frau Dr. Kurczyk
(Französisch, Latein), Herr Schmidt (Musik, Pädagogik) und Herr Vosen (Biologie, Mathematik, Sport).
Weiterhin helfen uns Herrn Heinzel (Sport), Herr
Vogt (Erdkunde, kath. Religion) und Frau Scheeren
(Deutsch, Geschichte) bestehende personelle Engpässe in diesem Schuljahr zu überbrücken.
Als Referendare haben im Februar Herr Faulstich
(Kunst, Sozialwissenschaften), Frau Herweg (Mathematik, Informatik), Frau Mercer (Englisch, Latein) und
im August Herr Bucher (Deutsch, Sozialwissenschaften) ihre zweijährige Ausbildung bei uns begonnen.
T
hemenland
Im vergangenen Schuljahr stand Slowenien als
Themenland auf dem Programm. Dabei ergaben
sich über den Partnerschaftsverein und seine langjährigen freundschaftlichen Kontakte zu Celje vielfältige Begegnungen. Leider war das Interesse am
Slowenischen Abend auf Elternseite enttäuschend.
Wir hoffen sehr, dass das diesjährige Themenland
Österreich und der damit verbundene „Wiener
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November 2007
Seit Januar ist unsere Bibliothek in ihren
neuen Räumen untergebracht. Daher
suchen wir für die Bibliotheksaufsicht
ehrenamtliche Kräfte. Falls Sie Interesse an
der Mitarbeit haben, melden Sie sich bitte
bei Herrn Lönne oder im Sekretariat
(Tel. 02181-23870).
Abend“ am 17. Mai 2008 eine stärkere Resonanz
in der Schulgemeinde finden wird.
in den anderen Abschnitten die Sanierung der Fenster und der Fassade zügig vorantreibt.
Die Schülerbücherei ist umgezogen und befindet
sich ab sofort mit neuem Mobiliar gegenüber der
Bibliothek.
In dem bisher von der Schülerbücherei benutzten
Raum im Kellergeschoss haben wir einen Filmraum
einrichtet. Im Sportbereich wurde in der alten Turnhalle eine Kletterwand montiert. Im ehemaligen
Gymnastikraum unterhalb der alten Halle wurde ein
Krafttrainingsraum eingerichtet. Auch wurde in diesem Bereich durch unseren Verein „Pro Erasmus“ ein
Lagerraum für die Cafeteria geschaffen.
Abschließend gilt mein Dank dem Team der Erasmus-Nachrichten. Die Redaktionsleitung für unsere
Schulzeitung lag wiederum bei Frau Dahmen. Frau
Lahaye zeichnete für die Anzeigen, den Computersatz und das Layout verantwortlich. Herr Holitschke
sorgte wie immer für das Bildmaterial. Mein Dank
gilt ferner dem Förderverein, ohne dessen finanzielle Unterstützung auch diese Ausgabe der ErasmusNachrichten nicht möglich gewesen wäre.
S
chülerzahlen
Eine äußerst positive Entwicklung verzeichneten
wir beim Übergang von der Grundschule zu den
weiterführenden Schulen. Im Anmeldeverfahren war
insbesondere der starke Andrang auf den Zweig
„Latein ab Klasse 5“ erfreulich. Insgesamt konnten
jedoch nicht alle Kinder, deren Eltern sich zunächst
für uns entschieden hatten, aufgenommen werden.
Letztlich haben 127 neue Schülerinnen und Schüler
in vier 5. Klassen begonnen. Andererseits haben
84 Abiturienten unsere Schule verlassen, so dass
per Saldo wiederum ein Zuwachs in der Schülerzahl zu verzeichnen ist. Aktuell besuchen 1054
Schülerinnen und Schüler unser Gymnasium.
B
auliche Maßnahmen
Nach der Erneuerung der Fensteranlage auf der
Hofseite des Altbaus ist in den Sommerferien die
Fassade in diesem Bereich saniert und neu gestaltet
worden. Wir hoffen sehr, dass der Schulträger auch
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Erasmus – Nachrichten
Neu
am Erasmus - Gymnasium
Hallo, mein Name ist Volker Einecke. Seit Februar
2007 bin ich Mitglied des Lehrerkollegiums des
Erasmus-Gymnasiums. Ich unterrichte die Fächer
Spanisch und Deutsch. Ursprünglich stamme ich aus
dem Rhein-Erft-Kreis, wo ich 1998 mein Abitur
gemacht habe. Nach dem Zivildienst bin ich nach
Siegen umgezogen, um dort mein Studium zu
beginnen. Siegen ist eine sehr kleine Universitätsstadt. Deshalb bin ich für ein Jahr nach Südspanien,
Granada, gegangen. Diese Zeit hat mir sehr viel
Spaß gemacht, da ich zusammen mit 30 Spaniern
in einem Wohnheim lebte. Das hinterlässt natürlich
Spuren.... Die Rückkehr in die Siegerländer Provinz
ist mir nicht sehr schwer gefallen, da meine Freunde
alle noch dort waren und vor allem meine Freundin
in unserer gemeinsamen Wohnung auf mich wartete.
Nach unserem Studium sind wir erfreulicherweise
wieder zurück ins Rheinland gekommen – nach mehreren Jahren in der „Provinz“ merkt man erst, wie
schön das Leben am Rhein sein kann. Mein Referendariat absolvierte ich an einer Gesamtschule in
Köln. Ich freue mich, dass ich mit Grevenbroich im
Allgemeinen und dem Erasmus-Gymnasium im Speziellen einen Ort gefunden habe, über den ich nach
nunmehr einem halben Schuljahr sagen kann: Gute
Entscheidung!
Volker Einecke
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Hi,
wenn ihr ab und an jemanden mit einem großen
Wanderrucksack durch das Haus stapfen seht,
dann könnte ich das sein, Roland Vosen, ein neuer
Biologie-, Sport- und Mathematiklehrer. Wieso ein
Wanderrucksack, fragt ihr euch! Nun ja, meistens
kann ich meine ganzen Materialien nicht unterbringen, und so habe ich mir angewöhnt, damit herumzulaufen. Denn dieser Wanderrucksack begleitete
mich oftmals bei einem meiner Hobbys: Reisen.
Wenn ich mal nicht reise, dann betreibe ich Sportarten wie Klettern, Mountainbiken, Inlinern, Fußball,
Basketball und Badminton, obwohl es mir immer
schwerer fällt, dies alles umzusetzen. Und ich gehe
in Köln aus, dort, wo ich wohne. Meine Jugend
habe ich aber in Bedburg, nicht weit von Grevenbroich, verbracht, bevor ich in Aachen eine Ausbildung zum mathematisch-technischen Assistenten
begann. Mein Studium habe ich in Köln durchgezogen. Nach einem Jahr in Pennsylvania und einigen
Monaten in Neuseeland absolvierte ich mein Referendariat in Köln an der Liebfrauenschule in Lindenthal und nahm danach eine Aushilfsstelle in Engelskirchen im Bergischen Land an. Nun bin ich sozusagen zu meinen Wurzeln zurückgekehrt, um die
gewonnenen Vorstellungen meiner Lehrertätigkeit
gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern des
Erasmus-Gymnasiums zu realisieren. Mein Eindruck
ist, dass es eine gute Wahl war.
Auf eine freundliche Aufnahme
Roland Vosen
November 2007
Hallo, mein Name ist Stephanie Kurczyk. Ursprünglich komme ich aus Oberhausen (also mitten
aus dem Ruhrpott), habe zwischenzeitlich in Düsseldorf gelebt und wohne nun in Neuss (fast) mitten im
Grünen. Seit Beginn dieses Schuljahres unterrichte
ich hier am Erasmus Latein und Französisch. Nach
dem Abschluss meines Lehramtsstudiums an der Uni
Düsseldorf bin ich dort zunächst geblieben, um
meine Dissertation im Fach Latein zu schreiben.
Dabei half mir ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft; später war ich Wissenschaftliche Angestellte am Seminar für Klassische Philologie. Die Dissertation, die im Jahr 2006 erschienen
ist, beschäftigte sich mit autobiografischen Passagen im Werk Ciceros – dabei bin ich der Frage
nachgegangen, warum der Mann eigentlich so
gern und viel über sich selber schrieb, und konnte
ihn ein wenig von dem Vorwurf der Eitelkeit entlasten. Hier am Erasmus werde ich sicherlich noch
Gelegenheit haben, auf Cicero zurückzukommen...
Besonders freue ich mich darauf, nun wieder mehr
Zeit für Französisch zu haben, das während der Promotion ein wenig kurz gekommen ist, obwohl es in
meiner eigenen Schulzeit mein Lieblingsfach war. Ist
das eine gute Voraussetzung für eine FranzösischLehrerin? Bestimmt, denn ich werde alles daran setzen, in dieser Hinsicht „ansteckend“ zu sein. Und
habe ich schon erwähnt, was für eine geniale, einfache, logische und überhaupt faszinierende Sprache Latein ist?
Liebe Leserinnen und Leser,
seit August bin ich einer der „Neuen“ am ErasmusGymnasium und froh darüber, mich bei Ihnen und
euch vorstellen zu dürfen.
Aufgewachsen bin ich in Meckenheim bei Bonn.
Nach dem Zivildienst in einem integrativen Kindergarten habe ich in Bielefeld Pädagogik und an der
Detmolder Musikhochschule Musik studiert. Meine
künstlerischen Schwerpunktfächer waren Klavier,
Gesang und Rezitation. Danach zog es mich aus
dem düsteren Westfalen in die Großstadt Köln.
Großstadt? Naja, im Vergleich zu Detmold und Bielefeld kann man Köln wohl so nennen. Dort habe
ich mich zwei Jahre mit Theaterspielen, Singen und
Kursen für Sprecherziehung „über Wasser gehalten“
und das kulturelle Angebot von Köln genossen. Das
Referendariat absolvierte ich dann in Krefeld.
Die Stelle am Erasmus-Gymnasium, über die ich
mich sehr freue, bringt mir nun also das Vergnügen,
eine weitere Kleinstadt Nordrhein-Westfalens kennen zu lernen, die ich bisher nur mit Horst Schlemmer in Verbindung brachte. Vorsichtshalber bin ich
dann aber doch erst einmal in Köln wohnen geblieben. Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen haben mich herzlich aufgenommen, und ich
erwarte vor allen Dingen die Arbeit mit dem Mittelstufenchor und der Theater-AG mit Spannung.
Heiko Schmidt
Dr. Stephanie Kurczyk
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Erasmus – Nachrichten
Mein Name ist Noyan Miriam Scheeren. Ich bin
kurzfristig als Vertretungslehrerin für einen Kollegen
eingesprungen, der das Erasmus-Gymnasium verlassen hat.
Studiert habe ich an der Heinrich-Heine-Universität
in Düsseldorf die Fächerkombination Deutsch und
Pädagogik. Danach arbeitete ich 2 Jahre als
Redakteurin bei einer Zeitung. Ich bin verheiratet
und habe drei Söhne im Alter von 14, 17 und 24
Jahren. Vorher war ich in der Zitadelle Jülich tätig mit
den Fächern Deutsch, Pädagogik und Musik.
Meine Hobbys sind Singen, Lesen, Inline- Skaten,
meine Katze und Wandern mit meinem Hund.
Während der Erziehungszeit meiner Söhne absolvierte ich eine Gesangsausbildung und zusätzlich
eine gesangspädagogische Ausbildung. In meiner
Freizeit trete ich in den umliegenden Kirchen als
Sopran-Solistin auf, vorwiegend mit Literatur von
Bach, Mozart und Händel.
Im Kontrast dazu gibt es bei uns zu Hause auch
Rock- und Metal- “musik“, weil meine beiden 14
und 17-jährigen Söhne in einer eigenen Rockband
E-Gitarre spielen, aber auch gerne zu Hause auf
dem Klavier Musicalstücke hämmern.
Ich möchte mich für den netten Empfang am Erasmus-Gymnasium bedanken und freue mich auf
meine Unterrichtsfächer Deutsch und Geschichte
und eine gute Zusammenarbeit mit Schülerinnen,
Schülern, Kolleginnen und Kollegen.
Hallo zusammen!
Da ich mittlerweile schon ein gutes halbes Jahr am
Erasmus-Gymnasium tätig bin, möchte ich hier die
Möglichkeit nutzen, mich nun auch denen vorzustellen, die mich noch nicht kennen.
Mein Name ist Matthias Vogt, und ich unterrichte
Erdkunde und Kath. Religion. Geboren wurde ich in
der Rhein-Mosel-Metropole Koblenz, in der ich
auch mein Abitur ablegte. Zum Studieren zog es
mich dann weiter ins nördliche Rheinland, nach
Köln, wo ich nach vielen schönen Jahren mein Studium im Jahre 2004 abschloss. Für die Zeit des zweijährigen „Referendariats“ wurde ich in die Kaiserstadt Aachen geschickt. Dort wohne ich bislang
immer noch, obwohl es mich wieder Richtung Rheinland/Köln zieht.
Aufgrund meiner Fächerkombination ist es nahe liegend, dass ich mich für „Gott und die Welt“ interessiere. Ansonsten spiele ich leidenschaftlich Fußball,
gehe gern wandern und lese auch mal das ein oder
andere interessante Buch.
Seit Februar dieses Jahres bin ich nun hier am Erasmus als Vertretungslehrer angestellt und freue mich
auf ein weiteres abwechslungsreiches, interessantes
und lehrreiches Schuljahr mit netten Schülern und
Schülerinnen. Bedanken möchte ich mich an dieser
Stelle bei allen Kollegen und Kolleginnen für die
freundliche Aufnahme und ihre Hilfsbereitschaft.
Matthias Vogt
Hallo,
mein Name ist Annette Mercer, und ich bin seit
dem 1.3.2007 Referendarin für die Fächer Latein
und Englisch am Erasmus - Gymnasium.
Ursprünglich wollte ich eigentlich nur alte Sprachen studieren (Alt-Griechisch war einer meiner
Noyan Scheeren
Leistungskurse), aber nachdem ich nach meinem
Abitur fünf Jahre in England verbracht hatte, erschien
mir die Studienkombination Latein/Englisch reizvoller.
Bevor ich im März meinen Vorbereitungsdienst
antrat, hatte ich das Vergnügen, bereits erste Unterrichtserfahrungen an einem Kölner Gymnasium zu
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November 2007
sammeln - man suchte zu diesem Zeitpunkt in ganz
NRW verzweifelt nach Lateinlehrern. Für mich
bedeutete das natürlich einen Sprung ins kalte Wasser, aber nach sehr kurzer Zeit machten mir das
Unterrichten und der Umgang mit den Schülern so
viel Spaß, dass ich mir keinen schöneren Beruf mehr
vorstellen konnte!
Nun bin ich also am Erasmus - Gymnasium und
freue mich über ein so hilfsbereites Kollegium und
ausgesprochen freundliche Schüler.
Ich hoffe, in diesem angenehmen Arbeitsklima weiterhin viel dazuzulernen!
Hallo,
mein Name ist Daniela Herweg und ich bin seit
Februar 2007 als Referendarin am ErasmusGymnasium in Grevenbroich. Meine Fächer sind
Mathematik und Informatik.
Studiert habe ich an der Universität DuisburgEssen und dort im Herbst 2006 mein 1. Staatsexamen abgelegt. Geboren und aufgewachsen bin ich
allerdings in Leverkusen, wo ich auch jetzt wohne.
Meine Hobbys sind unter anderem Tanzen,
Schwimmen (am liebsten im Sommer in Seen)
und Lesen. Schon als kleines Kind wollte ich
immer Lehrerin für Mathematik werden, das
2. Fach war lange unklar. Ich hatte selbst
Informatik in der Schule, fand das Fach sehr
interessant und kam darin gut klar; also wählte ich als 2. Fach Informatik. Die richtige
Begeisterung dafür entwickelte sich eigentlich erst während des Studiums. Plötzlich trat
die Mathematik, die mich als Kind schon fasziniert hatte, in den Hintergrund.
Ich wollte unbedingt Lehrerin werden um
mit Menschen zusammenzuarbeiten. Ich
konnte mir nicht vorstellen, einen Beruf auszuüben, in dem ich mich die meiste Zeit mit
dem Computer beschäftige oder nur telefonische Kontakte am Schreibtisch habe. Mir
macht die Arbeit mit Jugendlichen unheimlichen Spaß, und ich freue mich sehr auf die
Zusammenarbeit mit Schülern und auch Kollegen am Erasmus-Gymnasium. Ich kannte die
Schule vor meinem Referendariat gar nicht,
fühle mich hier aber sehr wohl. An dieser Stelle schon mal vielen Dank für die tolle Unterstützung des Kollegiums in den ersten Monaten. Ich freue mich auf weitere interessante
und aufregende 1 ½ Jahre mit euch!
Annette Mercer
Daniela Herweg
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Erasmus – Nachrichten
Guten Tag und Hallo zusammen!
Wenn ich mich kurz vorstellen darf: Mein Name
ist Lukas Faulstich, und ich bin seit Februar dieses
Jahres einer von drei neuen Referendaren, die seit
Jahresbeginn zum Kollegium des Erasmus-Gymnasiums gehören.
Ich unterrichte die Fächer Kunst und Politik resp.
Sozialwissenschaften. Meine eigene Schulzeit verbrachte ich am Theodor-Heuss-Gymnasium in Dinslaken. Mein Studium habe ich an der Bergischen
Universität Wuppertal absolviert. Wuppertal war in
dieser Zeit auch mein Wohnort. Nun freue ich mich
auf die neue Aufgabe und Herausforderung, die
das Referendariat zweifelsohne darstellt. Ich habe
mit meinen bisher gesammelten Eindrücken ein sehr
positives Gefühl und denke, dass ich diese Aufgabe
an einer Schule angehe, die in allen Bereichen wunderbare Voraussetzungen für das Gelingen bietet.
Sowohl vonseiten der Schulleitung, des Kollegiums
(und da natürlich insbesondere der Fachkollegen)
wie auch der Schüler und Schülerinnen wurde ich in
einer, so empfand ich es zumindest, sehr angenehmen Art begrüßt, unterstützt und aufgenommen und
möchte mich an dieser Stelle bei allen beteiligten
Personen noch einmal bedanken. Zu meinen sonstigen Aktivitäten und Hobbies, die ich nicht unerwähnt lassen will, zählen u. a. sportliche Betätigungen, soweit es die Zeit zulässt. Gerne spiele ich Fußball und Frisbee, unternehme hin und wieder auch
mal eine mehrtägige Fahrradtour und bin ansonsten
für viele weitere Aktivitäten im Bereich Spiel und
Sport zu haben. Mein Bestreben als Kunstlehrer
tätig sein zu können basiert natürlich auf meiner persönlichen Neigung zu Gestaltung, Zeichnen und
Malerei. Damit beschäftige ich mich auch privat,
habe allerdings mangels Zeit und Wohnfläche im
Moment wenig Gelegenheit dazu. Das ist aber
keine Klage, denn ich denke, dass mich noch interessante und lehrreiche anderthalb Jahre der Zusammenarbeit mit Kollegen und Schülern am Erasmus
erwarten. Darauf freue ich mich sehr.
Lukas Faulstich
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November 2007
Zum Abschied von
Jürgen Stein
Die Stein – Zeit am Erasmus – Gymnasium dauerte
vom Februar 1971 bis zum Juni 2007.
Die nüchternen Zahlen sagen wenig, ja beinahe
nichts, über die außergewöhnliche Lehrerlaufbahn
von Jürgen Stein aus. Wenn man über ihn sagt,
dass er die Schule durch seine Persönlichkeit, seine
Arbeit, seinen unerschöpflichen Ideenreichtum und
sein beispielhaftes Engagement geprägt hat wie
kaum ein anderer am Erasmus – Gymnasium, sind
dies wirklich nicht die üblichen, wohlwollenden Abschiedswor te am Ende
einer beruflichen Laufbahn,
sondern eher untertreibende Äußerungen, die seiner
beruflichen Leistung kaum
gerecht werden.
Die Spuren, die Jürgen
Stein an unserer Schule hinterlassen hat, sind so umfangreich und vielfältig,
dass ich kaum weiß, womit
ich bei meiner erinnernden
Darstellung anfangen sollte
– vielleicht einfach mit dem
Unterricht, liegt ja auch nicht so fern bei einem Lehrer.
Als Diplom-Sportlehrer unterrichtete Jürgen Stein
Sport – natürlich – aber nicht nur. Darüber hinaus
lehrte er Biologie mit dem Schwerpunkt Menschenkunde in der Klasse 10 und durch seine musikalischen Fähigkeiten konnten Lücken im Musikunterricht qualifiziert geschlossen werden. Sein Auftritt im
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Erasmus – Nachrichten
desjugendspielen" mit ihren starren Regeln,
die den Sportunterricht in der Vergangenheit
eher zu einem gefürchteten Folterinstrument
gemacht hatten. Heute habe ich noch die
durch die Turnhalle dröhnenden Kommandos „Reck raus! Barren raus! Pferd raus!" aus
meiner eigenen Schulzeit im Ohr. Ein unbestrittener Höhepunkt seines kreativen Sportunterrichts war sicherlich die Durchführung
der „Olympischen Spiele" anlässlich des
Themenjahres Griechenland. Schon der Einmarsch der Mannschaften verbreitete Gänsehautatmosphäre mitten im Sommer. Wer
allerdings meint daraus ableiten zu können,
dass Jürgen Sport ohne Ehrgeiz und Leistungsdenken betrieben hätte, hat noch
nicht mit ihm oder gegen ihn Fußball
gespielt. Dank seiner Torjägerqualitäten
gewann die Lehrermannschaft in den 80er
Jahren (u.a. mit Herrn Altmann als Mittelfeldstrategen und Herrn Jung sowie Herrn Wachten als eisenharte Verteidiger) immerhin
mehrmals hintereinander das traditionelle
Weihnachts - Hallenfußballturnier. Der Torwart soll auch nicht schlecht gewesen sein irgend so ein Deutschlehrer…
Jürgen war halt ein Mannschaftsspieler,
auch in der großen Mannschaft, dem Lehrerkollegium, das in vielfältigster Weise von seinem Einfallsreichtum, seinem motivierenden Einsatz,
aber auch von seinen Hobbys, wie z. B. dem
Kochen, profitierte. Nicht zuletzt auf seine Initiative
geht an unserer Schule der Brauch zurück, die sog.
runden Geburtstage (unsere Nullen) gemeinsam im
Kollegium zu feiern. So fand sich an einem sonnigen Samstagabend 1982 eine erwartungsfrohe
Lehrerschaft in der festlich geschmückten Aula zu
einem wirklichen Festbankett ein. Zwei Dinge verdienen in diesem Zusammenhang eine besondere
Hervorhebung. Zum einen gelang es Jürgen mit seinen Mitstreitern, das Lehrerkollegium an einem
Samstagabend (!), bis zu diesem Zeitpunkt als absoluter Bereich der Privatsphäre tabuisiert, über die
Attraktivität seiner Einladung in der Schulaula zu versammeln. Zum anderen musste angesichts des
unglaublichen Angebots an erlesenen Speisen nachträglich versichert werden, dass Herr Stein und nicht
Herr Kaufmann für das Büffet zuständig war.
Musical „Cats“ – Kostüm und Maske wunderbar –
bewies nachhaltig, dass es sich bei Jürgen beileibe
nicht um Katzenmusik handelte.
Sein Unterricht als Lehrer war auf eine natürliche
Weise schülerorientiert, lange bevor dieser Begriff
die pädagogische Diskussion erreichte und prägte.
Schülerinnen und Schüler sahen in ihm eher eine Art
„Freund“, einen, dem man vertrauen konnte. So ist
es auch nicht verwunderlich, dass Jürgen einige
Jahre das Amt des SV – Verbindungslehrers bekleidete und sich nicht nur in dieser Zeit mit Nachdruck
für die Interessen der Schüler einsetzte.
Den Schwerpunkt seiner Aufgaben bildete natürlich die Arbeit in und mit der Fachschaft Sport,
deren Vorsitzender er lange Jahre war. Auch hier
setzte Jürgen Stein mit der Konzeption und Durchführung origineller Ideen -wie Sportfeste- Maßstäbe.
Ihm war es stets wichtig, dass die Schüler Spaß und
Freude an der Bewegung und sportlicher Aktivität
gewinnen. So hieß das Motto „Weg von den Bun10
November 2007
Krabbencocktail, Medaillons mit Lebercreme,
gefüllte Champignons - Tomaten mit Schinken in
Knoblauchsauce, Schokoladencreme… Na, Appetit? Diese Köstlichkeiten waren nur ein Teil der von
Jürgen Stein und Astrid Deresch zubereiteten Verpflegung für die Busfahrt zu einem Lehrerausflug nach
Baden-Baden im Februar 1990. Nach dem Motto
„Wasser ist Lebenskraft" kam ein ausgelassenes Kollegium zu einem mehrtägigen, erholsamen Kurzurlaub zusammen. Dies war bereits der zweite von Jürgen und seiner Astrid organisierte mehrtägige Lehrerausflug, denn schon im Jahre 1988 genossen die
Kollegen einen kalt-heißen Schneetrip in den Harz.
Für den Zusammenhalt und das Verständnis des Kollegiums untereinander bewirkten beide von Jürgen
(mit Astrid) organisierten Ausflüge so ungeheuer viel
Positives, dass sie eigentlich in gewissen Abständen
regelmäßig durchgeführt werden sollten.
Mit dem SCHNEEausflug in den Harz ist ein weiterer glanzvoller Meilenstein in Jürgen Steins Schullaufbahn schon vom Begriff her angesprochen: Jürgens Skifahrt – für viele Schüler der absolute Höhepunkt im Fahrtenangebot des Erasmus – Gymnasiums. Jürgen war schlicht und einfach Mr. Skifahrt
und verwaltete „nebenbei“ noch den Skikeller mit
der kompletten Skiausrüstung, d.h. ca. 100 Paar
Ski, Stöcke und gut 130 Paar Skischuhe.
Ideen - Sportfeste, mehrtägige Lehrerausflüge, Skifahrt, Nuller - Geburtstage - ohne diese auf Jürgen
zurückgehenden Aktivitäten wäre das Leben am
Erasmus - Gymnasium ärmer, ja, bedeutend ärmer,
gewesen. Den eigentlichen Höhepunkt seines kreativen Schaffens sehen viele jedoch in der Gestaltung
der Feierlichkeiten zum 125-jährigen Jubiläum unserer Schule. Schon beim ersten Planungsgespräch,
zu dem Jürgen sich mit Herrn Holitschke und mir in
der Düsseldorfer Altstadt im „Füchschen" (kein unangenehmer Ort) getroffen hatte, wurde schnell die
ungeheure Dimension des Festes, sprich der ungeheure Ideenreichtum Jürgens klar.
Am Ende stand eine ganze unvergessene Festwoche im Juli 1986, die es so – nicht nur in Grevenbroich und Umgebung – noch nie gegeben hatte.
Konzerte, Theater, Tanz, die sog. „Thementage“
wie „Tag der Sprachen“, „Tag der Schüler“, „Tag
der Wasserspiele“ ( Gigantisch!), ein historischer
Markt, die Vorführung naturwissenschaftlicher Experimente an einem „Tag der Offenen Tür“ sowie ein
abschließender Festball in der Erfthalle in Frimmersdorf haben Schüler, Eltern und Lehrer als eine wirkliche Erasmus – Familie so zusammengeführt wie vorher noch nie in der Geschichte des Erasmus – Gymnasiums.
Wie ein roter Faden durchzieht Jürgens berufliche
Tätigkeit ein Engagement, das immer wieder vor
allem der Gemeinschaft einen Nutzen erbrachte.
Als alter Fußballer, also Teamplayer, stand für ihn
das gemeinsame Erlebnis in der Gruppe eindeutig
im Fokus seines Wirkens. Manchmal suchten wir
auch gemeinsam in der Gruppe seinen Schlüssel.
Zu seinem Verständnis von Team und Gemeinschaft gehört zweifellos auch das offene, ehrliche,
geradeaus gesprochene Wort sowohl Schülern als
auch Kollegen und der Schulleitung gegenüber. Taktieren, Kalkulieren, Abwägen, Vor- und Nachteile
bedenken war nicht sein Ding. Die Wahrung des
eigenen Vorteils stand bei ihm nicht im Vordergrund
und der Grad der Offenheit seiner Worte verlangte
dem Kollegium und der Schulleitung durchaus einiges ab.
Zum Ende seiner beruflichen Tätigkeit musste
selbst Jürgen den Anstrengungen des Berufs - allein
die Vorstellung von rund 40 Jahren in einer lärmenden Turnhalle macht mich ganz irre - und seinem
ihm eigenen Tempo in gewisser Hinsicht Tribut zollen. Typisch und gleichzeitig bemerkenswert ist in
diesem Zusammenhang für den Menschen und Pädagogen Jürgen Stein, dass er sich vor allem darüber
ärgerte, den Schülern in seinem eigenen Verhalten
nicht mehr immer adäquat entgegen getreten zu
sein und nicht pädagogisch sinnvoll reagiert haben
zu können.
Auch wenn es noch so phrasen- und klischeehaft
klingt, mit dir Jürgen, hat das Erasmus – Gymnasium
einen „Großen“, einen ganz „Großen“ verloren.
Das Leben am Erasmus – Gymnasium geht weiter –
der Verlust bleibt. In Zukunft wirst du also von weitgehend konzeptionslosen, diskontinuierlichen sowie
sinnfreien bildungspolitischen Schnellschüssen verschont bleiben. Darum beneide ich dich!
Genieße dein Leben mit Astrid in deinem wunderschönen Refugium im Hohen Venn. Innere Ruhe, Ausgeglichenheit, aber auch die Kraft, noch ein paar
eckige Runden zu drehen, sind meine Wünsche für
dein zukünftiges Leben ohne Erasmus – Gymnasium.
Bernd Chaise
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Erasmus – Nachrichten
WHO IS WHO
AM ERASMUS - GYMNASIUM
Interview mit Frau Sarholz. Die Fragen stellten Pia Hamacher und Michael Gutjahr.
mit jungen Menschen, sodass ich immer jung und
aktuell bleibe.
Sie organisieren jedes Jahr „Erasstuss“,
seit wann machen Sie das?
Zum ersten Mal in der Geschichte des ErasmusGymnasiums fand im Jahr 1993 eine Karnevalsfeier
in Form einer Playback-Show in den letzten zwei
Schulstunden statt. Da daraufhin viel positive Resonanz, sowohl von Schülern als auch vom Kollegium
kam, fand in den nächsten Jahren eine Vormittag füllende Karaokeparty mit von Schülern selbst verfassten Songtexten statt, bei der sich sogar der ein oder
andere Lehrer als wahres Gesangstalent bewiesen
hat. Dann endlich, im Jahre 1996, fand zum ersten
Mal ein Erasstuss ähnlich wie in der heutigen Form,
inklusive Büttenreden, statt.
Frau Sarholz, wie alt sind Sie?
Ich bin 55 Jahre alt.
Seit wann unterrichten Sie am ErasmusGymnasium?
Ich bin hier seit 1982. Vorher habe ich 6 Jahre an
einer Schule in Westfalen unterrichtet.
Wie und warum kamen Sie auf die Idee,
ein solches Fest zu veranstalten?
Früher, als ich noch Schülerin einer Mädchenschule in Köln war, fand jedes Jahr an Weiberfastnacht
an meiner Schule eine Karnevalsfeier statt, auf die
sich alle Schülerinnen aus gutem Grunde stets sehr
gefreut haben. Dieses Gefühl der Gemeinschaft
wollte ich auch unseren Schülerinnen und Schülern
mit auf ihren Weg geben, sodass ich auf die Idee
kam, Erasstuss einzuführen.
Welche Fächer unterrichten Sie?
Ich gebe Mathematik, Erdkunde und Deutsch.
War der Beruf der Lehrerin schon immer
Ihr Traum?
Ja, für mich war es bereits in der 7. Klasse klar,
dass ich Lehrerin werden würde, denn schon
damals war ich immer gerne in der Schule. Ich
bereue meine Entscheidung bis heute nicht, denn
ich schätze die Konfrontation, die täglich neu auf
mich zukommt und vor allem die Zusammenarbeit
Haben Sie schon einmal daran gedacht,
den Job der Organisation zu „schmeißen“?
Ja, und das tue ich jedes Jahr aufs Neue, denn in
12
November 2007
der Endphase, kurz vor dem Beginn der Show, wird
es jedes Mal so stressig, dass ich mir sage, jetzt
reicht es, das war das letzte Mal. Doch wenn die
Show dann läuft, sehe ich das Ergebnis und die
negativen Gedanken sind wie vom Winde verweht, und ich freue mich schon wieder auf nächstes
Jahr.
Sie reisen gerne und viel, wo wollen Sie
noch gerne hin bzw. an welchem Ort fühlen Sie sich am wohlsten?
Allgemein fühle ich mich am Meer, vor allem auf
Texel sehr wohl. Die gute Luft und das viele Fahrradfahren geben mir das Gefühl von Freiheit. Mir persönlich sagen die afrikanischen Regionen sehr zu.
Besonders gut hat mir Namibia gefallen, die karge
Landschaft ist doch so vielfältig und bunt. Jetzt freue
ich mich erst einmal sehr auf Australien, das ich in
den Herbstferien besuchen werde!
Was schätzen Sie an ihrem Kollegium?
Ich bin sehr froh, dass ich in so einem netten und
kooperativen Umfeld arbeiten kann. Erst einmal
schätze ich den Teamgeist, ohne den in der heutigen Zeit kein Lehrer mehr seinen Beruf ausüben
könnte. Wir können so zusammen gemeinschaftliche Zielrichtungen besser verfolgen. Was mir auch
sehr wichtig ist, sind die freundschaftlichen Kontakte, die sich im Laufe der Zeit untereinander aufgebaut haben.
Haben Sie ein Lebensmotto und wenn ja
welches?
Ja, und zwar „Die Kölner 10 Gebote“
Et es, wie et es!
Welche Aufgaben außer der Organisation
von Erasstuss haben Sie noch an unserer
Schule?
Ich kümmere mich um die Fahrt der 7. Klassen
nach Texel, um den „Frühjahrsputz“ und um den Brötchenverkauf bei Konzerten, denn vor einiger Zeit
habe ich mich von bestimmten Aufgaben verabschiedet.
Et kütt, wie et kütt!
Et hätt noch immer joot jejange.
Wat fott es, es fott!
Et bliev nix, wie et woor! Kenne mer
nit, bruche mer nit, fott domet!
Wo wohnen Sie?
(lacht) Ich glaube, das weiß jeder; unweit der
Schule! Ich bin sehr froh darüber, denn so bin ich flexibel und kann die Stadt und die Schule immer
schnell mit dem Fahrrad erreichen!
Wat willste maache?
Maach et joot, avver nit ze of!
Wat soll dä Quatsch?
Was halten Sie von der Einführung der
Kopfnoten?
Ich halte die Kopfnoten für eine gute Sache, denn
so lernen die Schülerinnen und Schüler mehr Verantwortung für ihre Mitmenschen und sich selbst zu
übernehmen.
Drink doch eene met!
Worüber können Sie lachen?
Über alles Mögliche, ich habe schon so viele lustige Dinge erlebt.
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Normalerweise lese ich nur in den Ferien, deshalb
stapeln sich gerade Haufen von Büchern bei mir zu
Hause und wenn dann meist Krimis wie zum Beispiel „Die Bestie“ und erzählende Romane. Das letzte Buch, das ich gelesen habe, hieß meines Wissens nach „Zusammen ist man weniger allein“, das
kann ich nur weiterempfehlen.
Was macht Sie traurig?
Traurig macht mich, wenn ich nicht helfen kann,
obwohl ich es so gerne möchte!
Vielen Dank für den Kaffee, Frau Sarholz, es hat uns
sehr viel Spaß gemacht!
13
Erasmus – Nachrichten
ABITURIENTIA
2007
Katrin Adamek
Saskya Adler
Nicole Aretz
Yalcin Asuk
Kira Bach
Christina Bidmon
Christina Birbaum
Rabea Bors
Anja Brachmann
Lisa van Brakel
Melanie Brandt
Anja Breuer
Gülsen Cakmak
Stefan Christ
Gonca Cun
Sabrina Dahmen
Rosa Diemann
Armin Dürr
Luisa Engels
Sven Faßbender
Liesa Fiegl
Simon Friedrich
Katharina Fürtjes
Lina Grübler
Carina Härtel
Julia Hammann
Rebecca Heiduk
Maren Hölscher
Maike Hohlbaum
Anne Holzmann
Sarah Hüsgen
Sarah Jansen
Marian Kamphausen
Isabelle Kristina Klasen
Juliane Klemp
Jens Kleszczewski
Jennifer Klöß
Katharina Kloke
Katja Köllen
Leonie Köpp
Thomas Kramer
Christoph Krauß
Anna Krüll
Karina Küster
Rebecca Küx
Matthias Kundt
Claudia Lempka
Nadja Lentzen
Martin Marquardt
Julian Marx
Christopher Mihm
Tim Milcher
Sabine Mohr
Florian Müsch
Robert Nagler
Thomas Neukirchen
14
Laura Nover
Ina Ostwald
Sarah Paschke
Alexander Peters
Ireen Petersen
Stefanie Pichler
Sascha Pisasale
Nadia Raboun
Jennifer Rankov
Jessica Rankov
Manuela Rodenbeck
Veronika Schindler
Anke Schiwy
Jan Niklas Schlemmer
Marco Schönfeld
Tim Secker
Anna Siegelkow
Stephanie Sommer
Henning Steinfarz
Josefine Stübiger
Miriam Tacay
Astrid Ternes
Daniela Tonn
Kristina Türnau
Daniel Vetten
Christina Wagener
Simon Weyrauch
Sabine Wimmers
November 2007
Unsere neuen Sextaner
5a
5b
5c
5d
Sirvan Bayraktar
Patrick Birkhoff
Julian Breitenbenden
Leonie Bronkalla
Yasemin Candir
Oguz Celenk
Virginia Esser
Lina Gazon
Katrin Goebel
Max Hachtmann
Louisa Helmrich
Jonas Hermanns
Julia Hinckelmann
Michael Jakobi
Lara Jungus
Kai Klefisch
Miriam Koch
Jonas Kremer
Leonie Küster
Felix Lammers
Dounia Mazigh
Marlene Mohren
Elisabeth Moll
Julius Pütz
Ann-Sophie Reinecke
Kara Rudolf
Leonie Schmitten
Felix Schneyer
Mandy Schröder
Stella Shtumpf
Svenja Sürth
Björn Wessiepe
Ann-Christine Bäcker
Julia Bäcker
Anna Bembenek
Dominica Deinhardt
Flo Erny
Dominik Fetten
Coco Freudenberg
Lea Grundmann
Marco Haufe
Anna Henkel
Anne Hübner
Julia Huntscha
Johannes Huth
Jule Kafka
Marc Kolinski
Jan Kollegger
Judith Lammers
Mara Lerch
Nils Mäker
Lisa Michel
Kathrin Nellessen
Matthias Pesch
Elena Pluschnikov
Jessica Rau
Lars Redemann
Raffael Reisdorf
Madita Röhlinger
Dana Rümens
Kai Sommer
Eicke Steinfarz
Victoria Steins
Laura Troles
Marc Arnold
Charlotte Balzer
Inga Berkum van
Johannes Brandmann
Robin Brinkmann
Melissa Conrads
Yannik Conrads
Daniel Darasz
Matthias Dietz
Magnus Dobner
Neslihan Duman
Katharina Eylens
Sven Fücker
Büsra-Emine Güclü
Dilara Gündogmus
Matthias Gutjahr
Leonie Hönig
Johanna Kerkmann
Christian Königshausen
Julian Kotz
Fabienne Kuhnen
Elena Lauten
Henrik Lücke
Mona Myrrhe
Nadia Nieto Robledo
Isabell Ritter
Jenny Schumann
Julian Staubermann
Sara Stucke
Hannah Sturm
Fabian Wasel
Ines Wollbrandt
Fabian Wunderle
Nico Ackermann
Rohat Akcankaya
Johanna Bandow
Xenia Böttcher
Cristina Carollo
Vivian Ende
Linda Fischer
Tim Fischer
Selima Heister
Carmen Herrmann
Hannah Hoverath
Alina Jansen
Tim Klefisch
Lara Kramer
Laura Krieg
Georg Möbert
Sebastian Pesch
Serkan Pinske
Moritz Rösgen
Paula Sandkaulen
Hendrik Schenkewitz
Nadine Schilling
Tim Schneider
Alexandra Schulte
Lennart Spengler
Nathalie Struve
Lena Wagner
Sofia Wagner
Thea Wendtland
Tobias Wienen
Alessandra Wildenhain
Christina Wolf
15
Erasmus – Nachrichten
B.I.S.S
E r a s m u s
Jetzt mit Gütesiegel
Im Mai dieses Jahres wurde das Berufsorientierungsprojekt B.I.S.S des Erasmus-Gymnasiums zertifiziert. Die Arbeit des Berufsorientierungs-Teams
(B.I.S.S-Team) und das überzeugende Konzept konnten die hohen Maßstäbe der Jury erfüllen. Die Verleihung des Gütesiegels „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule” fand im Rahmen einer Feierstunde in Neuss statt. Damit ist das Erasmus-Gymnasium
eine von elf Schulen im Rhein-Kreis Neuss, die dieses Siegel offiziell führen dürfen und die einzige in
Grevenbroich. Das Siegel wird von der Bertelsmann-Stiftung vergeben und setzt bundesweite Standards. Eine Jury aus Vertretern von Wirtschaft, Verwaltung und Schulen prüft die Berufsorientierungsprojekte der Schulen, die sich um das Gütesiegel
bewerben. Dabei verlässt sie sich nicht nur auf die
umfangreiche schriftliche Darstellung, sondern
macht sich auch vor Ort ein Bild, wobei nicht nur
Lehrer, sondern auch Schüler eingehend befragt
werden.
Im Laufe von mehr als zehn Jahren hatte die Berufsorientierung am Erasmus-Gymnasium immer mehr
an Profil und Professionalität gewinnen können. Das
umfangreiche Projekt, das die Schüler von der Mittelstufe bis zum Abitur, eingebunden und in ständigem Austausch mit den unterrichtenden Lehrern, der
regionalen Wirtschaft und der Arbeitsagentur
berufsorientierend begleitet, bietet unseren Schülerinnen und Schülern bestmögliche Vorbereitungen
für das Studium und die Ausbildung. In der Jahrgangsstufe 9 finden neben einem zweiwöchigen
Praktikum regelmäßig Veranstaltungen im Rahmen
von „Wirtschaft pro Schule“ statt. In Interessengruppen haben alle unsere Schülerinnen und Schüler die
Gelegenheit, Unternehmen der Region und ihre
Ausbildungsangebote kennen zu lernen. Sie erfahren, welche Erwartungen an die schulischen Leistungen und sozialen Kompetenzen der Bewerber
gestellt werden, wie man sich gezielt bewirbt und
welche Perspektiven es gibt. In der Jahrgangsstufe
11 folgen die Berufserkundungen, die in internen
Seminaren vorbereitet werden. Seit dem letzten Jahr
begleiten wir die Schülerinnen und Schüler ab der
Jahrgangsstufe 11 auch in individuellen Beratungsgesprächen, sodass sie Veränderungen der eigenen
schulischen oder persönlichen Situation rechtzeitig
erkennen und auf veränderte Berufs- bzw. Ausbildungsperspektiven schnell und angemessen reagieren können. In der Jahrgangsstufe 12 können unsere
Schülerinnen und Schüler ein Bewerbungstraining
absolvieren, das von regionalen Wirtschaftsunternehmen durchgeführt wird. Regelmäßig finden
Gespräche mit Mitarbeitern der Arbeitsagentur statt,
die auch für Einzelfragen zur Verfügung stehen. In
der Jahrgangsstufe 13 folgen die Hochschultage
und Veranstaltungen zum Thema Studium und Studieren. Das Ehemaligen-Netzwerk „Alumni” bietet
Workshops und Informationen aus erster Hand und
kann durchaus Praktikumsplätze für unsere Abiturienten vermitteln und/oder Kontakte zur Wirtschaft und
zu Universitätsinstituten herstellen. Darüber hinaus
arbeiten die „Alumni” eng mit den Kollegen zusammen, die in der Oberstufe unterrichten. Hier wird es
auch im nächsten Jahr Kolloquien geben, in denen
die Ehemaligen in konkreten Unterrichtssituationen
deutlich machen, wie schulisch Gelerntes in der Praxis umgesetzt wird und wie die Praxis neue Erkenntnisse und Ansprüche in den Unterricht einbringen
kann.
Das B.I.S.S-Team, Manfred Kirchhoff, Volker Einecke, Guido Pandorf, Rita Stirl und Liane Westerhoff,
freuen sich darauf, nicht nur der hohen Qualität des
Gütesiegels „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule zu entsprechen, sondern auch weiterhin
Maßstäbe für eine Erfolg versprechende Vorbereitung unserer Schülerinnen und Schüler zu setzen.
Guido Pandorf
16
November 2007
Die feierliche Verleihung des Gütesiegels „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule" .
Mit „Biss“ ins Berufsleben
GREVENBROICH (HSp)
Deutschlandweit gibt es zurzeit
rund 9000 verschiedene Studiengänge und 400 Ausbildungsberufe
- ein wahrer Dschungel, in dem
sich Schulabgänger erst einmal
zurecht finden müssen. Bestens
vorbereitet für die ersten Schritte
in ein Leben nach der Schule sind
indes die Schüler des ErasmusGymnasiums aus Grevenbroich.
Dort gibt es schon seit rund 15 Jahren ein Konzept, das die Absolventen bestmöglich auf ihren
bevorstehenden Berufsalltag vorbereiten soll. Neben den üblichen
Praktika, stehen Berufserkundungstage ebenso auf dem Plan,
wie Seminare zum Bewerbungstraining. „B.I.S.S.“ - Berufsorientierung, Information, Sachkompetenz, Selbstverantwortung - lautet
die Zauberformel, mit denen am
Erasmus ein optimaler Start vorbereitet werden soll. Denn eins
stellt Direktor Michael Jung direkt
klar: „Wir geben nur Hilfe zur
Selbsthilfe. Die Entscheidungen
müssen und sollen die Schüler
letztlich selbst treffen.“ Und das
gelingt am Grevenbroicher Gymnasium so gut, dass es jetzt mit
dem Siegel „Berufswahl“ ausgezeichnet wurde, das diejenigen
Schulen zertifiziert, die besondere
Maßnahmen und Konzepte im
Bereich der Berufswahl in ihren
Schulalltag eingeflochten haben.
Insgesamt wurden neun weitere
Schulen im Rhein-Kreis Neuss mit
dem Siegel der BertelsmannStiftung ausgezeichnet - das Erasmus allerdings als einzige Schule in
Grevenbroich. „Auf diese Auszeichnung sind wir sehr stolz“,
freut sich Jung und ergänzt: „Allerdings ist das jetzt kein Grund,
sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen. Ganz im Gegenteil - es ist
Ansporn, um weiter zumachen.“
Sein Kollege und Mitbegründer
der Initiative „B.I.S.S.“, Manfred
Kirchhoff, geht indes noch einen
Schritt weiter: „Das ist der verdiente Lohn für die harte Arbeit,
die wir bisher investiert haben und
noch weiter investieren werden.“
Eine Arbeit, von der nicht nur
die Schüler profitieren, die Einblicke in Berufe erhalten, die sonst
17
nur schwer zugänglich sind, sondern auch die Unternehmen, die
sich beteiligen. „Sie machen im
wahrsten Sinne des Wortes
Gewinn, In dem sie von uns Schüler bekommen, die wissen, was im
Betrieb auf sie zukommt und
schon erste praktische Erfahrungen vor Ort sammeln konnten“,
erklärt Niels Lorenz, der seit der
Geburtsstunde von „B.I.S.S.“ mit
dabei ist.
Schülersprecherin Astrid Ternes
fühlt sich durch die zahlreichen
Angebote an ihrer Schule bestens
vorbereitet auf ihr kommendes
Arbeitsleben. Besonders die
Berufserkundungstage hält die
Abiturientin für eine gute Einrichtung, schließlich hat sie dabei ihren
Traumjob gefunden: „Jura will ich
unbedingt machen - aber nicht im
Staatsdienst“, erklärt sie nach zwei
Tagen bei der Staatsanwaltschaft in
Krefeld.
NGZ, 5.6.2007
Erasmus – Nachrichten
Von der Schule
in den Beruf
Rhein-Kreis-Neuss (SiHo) Zum
ersten Mal ist gestern an Schulen
im Rhein-Kreis Neuss das „Berufswahl-Siegel“ verliehen worden.
Im Forum der Sparkasse Neuss an
der Michaelstraße ging die Auszeichnung an neun weiterführende
Schulen und eine Förderschule.
Die Einrichtungen qualifizierten
sich in einem Wettbewerb, der im
vergangenen Jahr mit Unterstützung der lokalen Wirtschaft gestartet worden war. Ziel dieser Zertifizierung ist es, Schulen hervorzuheben, die besondere Maßnahmen
und Konzepte im Bereich der
Berufswahl anwenden.
NGZ, 23.5.2007
Eine Jury hatte die Entscheidung
getroffen, Kreisdirektor HansJürgen Petrauschke und Reinhard
Tiefental als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse
Neuss oblag es hingegen, die Siegel samt Urkunde zu übergeben.
Ausgezeichnet wurden das MataréGymnasium Meerbusch, die Ganztagshauptschule Hochneukirch, die
Gemeinschaftshauptschule KaarstBüttgen, die Realschule am Sportpark Dormagen, die Realschule
Holzheim, die Förderschule Martinusschule Kaarst, das ErasmusGymnasium Grevenbroich, die
Ganztagshauptschule Weißenberg,
die Janusz-Korczak-Gesamtschule
Neuss und das NorbertGymnasium Knechtsteden, die
gestern durch teilweise recht stattliche Abordnungen bei der
Ehrung vertreten waren, bei der
der Hamburger Erziehungswissenschaftler Professor Dr. Peter
Struck den Festvortrag hielt - eine
pointiert-süffisante Tour d' Horizon durch die europäische
Bildungslandschaft, in der das
deutsche Schulwesen nur noch als
mickriges Pflänzlein wahrnehmbar
ist. Eine Geschichte für sich.
Firmenkontakte und Praktika
Die Initiative, das Gütesiegel im
Rhein-Kreis-Neuss zu etablieren,
hatte seinerzeit Schulamtsdirektor
Dieter Reich übernommen, der in
Landrat Dieter Pratt schnell einen
Mitstreiter fand. Es gehe um Kür,
nicht die Pflicht, wie Kreisdirektor
Petrauschke die Ansprüche an das
Siegel zusammenfasste. Konkret
bedeutet das, dass - wie am Mataré Gymnasium - schon in der
siebten Klasse mit der Berufsvorbereitung (Praktika) begonnen
wird; andernorts steht das Fach
„Berufsorientierung und Lebens-
planung“ auf dem Stundenplan.
Praxisbezogene Unterrichtsinhalte,
Firmenkontakte und eine enge
Kooperation mit den Elternhäusern runden das Bild ab. Wie ein
kleines Wirtschaftsunternehmen
agiert hingegen die Kaarster Förderschule, die beispielsweise einen
Cateringservice ins Leben gerufen
hat.
Das Siegel, das die Schulen auch
im offiziellen Schriftverkehr nutzen dürfen und das als Qualitätsmerkmal gedacht ist, wird jeweils
für drei Jahre verliehen. Die
ursprüngliche Idee dazu entstand
im Jahr 2000 (Bertelsmann,
Gütersloh) und wurde im darauf
folgenden Jahr zum ersten Mal realisiert. Im Hintergrund steht die
Bertelsmann-Stiftung, die das 2004
gegründete Netzwerk BerufswahlSiegel unterhält.
INFO Die Website www.netzwerk-berufswahl-siegel.de bietet
allen Interessierten Präsentationen
der beteiligten Regionen, ein Handbuch für Neueinsteiger und Hinweise zur Berufsorientierung.
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41515 Grevenbroich
Tel.: + 49 (0) 2181 -81980
Fax: + 49 (0) 2181 - 819820
18
November 2007
19
Erasmus – Nachrichten
Von Anfang an dabei.
Erasmus-Gymnasium unterstützt Aktion Tagwerk.
Mal, dass er sich hier informiert hatte. Doch sie wurden enttäuscht. Andere Termine waren wohl dazwischen gekommen. In diesem Jahr hatte die Aktion
Tagwerk beschlossen, sich der Kampagne „Dein
Tag für Afrika“ anzuschließen. An Afrika ist die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in den
letzten Jahren weitgehend vorbeigegangen, die
Armutsbekämpfung stagniert. Der Kontinent gilt als
so genannter „Verlierer der Globalisierung“. Grund
genug für die Vereinten Nationen, sich diesem Kontinent besonders zu widmen. Die Organisation UNICEF unterstützt als Unterorganisation der UN die
Aktion Tagwerk in ihrem Bemühen, acht Bildungsprojekte in Afrika zu initiieren bzw. weiter zu führen.
Bildung wird von den Vereinten Nationen als
Schlüssel für Entwicklung anerkannt.
Die Aktion war zentrales Projekt im PolitikUnterricht der Jahrgangsstufe 8. Hier wurden die Entwicklungsmöglichkeiten von Ländern der Dritten
Welt thematisiert und schwerpunktmäßig die Situation der Kinder analysiert.
„Hilfe bei Pflasterarbeiten“, „Gartenteich anlegen“, „Aushilfe in der Gärtnerei“. So oder ähnlich
sahen viele Arbeitsverträge der Schüler aus der Jahrgangsstufe 8 aus, die in diesem Jahr die Aktion Tagwerk unterstützen. Sie spendeten ihr Arbeitsentgelt
für Bildungsprojekte in der Dritten Welt. Mit der Hälfte der gesammelten Spenden werden wir, wie auch
im letzten Jahr, unser traditionelles Schulprojekt Ghahtelai in Eritrea unterstützen.
Am 13. Juni war es so weit. Nach der dritten Stunde war unterrichtsfrei, um zu arbeiten. Wer keine
Arbeit fand, betreute einen Kuchenverkaufsstand in
der Innenstadt, klärte die Bevölkerung an Informationsständen über die Aktion auf oder sammelte fleißig Spenden. Schüler und Eltern hatten reichlich
Kuchen gebacken, sodass die Aktion auf dem
Marktplatz ein voller Erfolg wurde, zumal das Wetter wieder einmal mitspielte. Viele Grevenbroicher
Bürger kannten die Aktivitäten bereits aus den vergangenen Jahren. Alexandra und Jeannine aus der
Klasse 8b erwarteten mit Ungeduld den Bürgermeister am Verkaufsstand. Sie wussten noch vom letzten
Die eigenen Aktivitäten unserer Schüler erforderten
eine intensive Beschäftigung mit dem Jugendarbeitsschutzgesetz. Arbeitgeber sollten überzeugt werden, eine sinnvolle Aktion zu unterstützen; Arbeitsverträge mussten unterschrieben werden. Rechtliche
Vorschriften für Sammelaktionen und Standgenehmigungen erweiterten das Wissen über die komplexe
und recht komplizierte Planung und Durchführung
eines derartigen Projekts in der Realität.
Wir bedanken uns bei allen Helfern und Spendern für die Unterstützung der Aktion.
Werner Altmann
20
November 2007
NVV WERBUNG
21
Erasmus – Nachrichten
FÖRDERVEREIN GRUNDSCHULE GHAHTELAI
IN ERITREA E.V.
Köln , im Januar 2007
Lieber Herr Jung,
vielen Dank für die Unterstützung, die die Schülerinnen und Schüler durch die Aktion Tagwerk
geleistet haben.
Auch aus diesem Grunde hat nun auch das Computerzeitalter in Ghahtelai begonnen. 27 gebrauchte
Computer wurden installiert, die von Mädchen und Jungen gleichermaßen mit der größten Konzentration bedient werden. Der Computerraum wird von zwei Ventilatoren belüftet und die Computer
durch Plastikfolien vor Staub geschützt. Im Laufe des Jahres wurde der Computerraum mit Computertischen ausgestattet. Voller Stolz weisen der Rektor, die Elternvertreter, für die diese Geräte einen
Doppelsprung in ein neues Jahrhundert bedeuten, auf die immens gewachsenen Bildungschancen für
alle Schüler und Schülerinnen hin. Auch die Bücherei wurde vollständig mit Mobiliar und schon einer
ansehnlichen Zahl an Büchern ausgestattet.
Die Baukosten sind in Eritrea in den vergangenen Jahren explosionsartig angestiegen - verursacht
u.a. durch den noch immer schwelenden Grenzkonflikt mit Äthiopien. Um Kosten reduzieren zu können, werden Bauaufträge für die Schule unentgeltlich von Handwerkern aus der Gemeinde ausgeführt
und nicht mehr von Baufirmen. Das Baumaterial wird vom Erziehungsministerium gestellt und die
Arbeiten an der Schule von der Schulleitung und der Parents Teachers Association beaufsichtigt. In
diesem Sinne wurde die aktive Arbeit der Eltern für die Schulgemeinschaft nochmals verstärkt. Die
Gemeindemitglieder betrachten die Schule wirklich als die „Ihre“, fühlen sich verantwortlich, nicht
im Sinne einer mehr oder minder lästigen demokratischen Pflicht, sondern begreifen Schule als Chance für eine Investition in die Zukunft.
Für die nähere Zukunft ist der Bau neuer Klassenräume geplant; zum einen, um den Unterricht in
Doppelschichten vermeiden zu können, zum anderen, um die Schule über den 8. Jahrgang hinaus
erweitern zu können. Vornehmlich deshalb, um den Mädchen - im Moment sind 31 im 8. Schuljahr die Chance einer aufbauenden Schulbildung geben zu können. Zur Zeit müssen alle Schüler nach Vollendung des 8. Schuljahres sehr weit entfernte Schulen besuchen und können dann nicht mehr zu
Hause wohnen.
22
November 2007
GHAHTELAI
23
Erasmus – Nachrichten
Bericht über die Arbeit der SV
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Mitschülerinnen und Mitschüler,
zu Beginn des Schuljahres 2007 / 2008 möchte
ich in dieser Ausgabe der Erasmus-Nachrichten die
Gelegenheit nutzen, die Aktivitäten und Veränderungen in der Schülervertretung (SV) an unserer Schule vorzustellen.
Doch vor dem kurzen Rückblick auf das vergangene und dem Ausblick auf das aktuelle Schuljahr will
ich nochmals darlegen, was „SV“ bedeutet.
kauf am Elternsprechtag zu organisieren oder einmal im Jahr, in der ersten Sitzung des neuen Schuljahres, die Posten neu zu vergeben. In erster Linie
heißt SV „Schülervertretung“. Dies ist ihre zweite,
wichtige Aufgabe.
Die Schülervertretung ist dafür da, die Interessen
der Schülerschaft wahrzunehmen. Das Schulgesetz
gibt dazu vor, dass sie ihre Belange bei der Gestaltung der Erziehungs- und Bildungsarbeit vertreten
soll; sie soll die fachlichen, politischen und sozialen
Interessen fördern. Dies wird
gewährleistet durch die Mitarbeit in Entscheidungsgremien,
wobei die Schulkonferenz als
oberstes Gremium einer Schule
eine besondere Rolle einnimmt.
Das Schulgesetz fordert die
Schüler dazu auf, sich mit ihren
Vorstellungen einzubringen.
Ich bin davon überzeugt,
dass uns die Weiterentwicklung
in beiden Bereichen im vergangenen Schuljahr gut gelungen
ist. Mein Ziel ist es, diesen Kurs
auch im neuen Schuljahr 2007
/2008 kontinuierlich fortzuführen. Die Schülervertreter konnten so z. B. in der Schulkonferenz zu Beginn des vergangenen Schuljahres zum ersten Mal
durchsetzen, einen Schüler in
die Auswahlkommission der
schulscharfen Einstellungsverfahren zu wählen. Dies bedeutet konkret, dass an unserer
Schule erstmalig Schüler Einfluss darauf nehmen können,
welche Lehrer eingestellt werden. Die Schülerschaft hat eine
von vier Stimmen, wenn es
darum geht, einen geeigneten
Lehrer für unsere Schule auszusuchen. Positiv beeinflussen können die Schülervertreter seit dem vergangenen
Schuljahr außerdem Entscheidungen, die im Zusammenhang mit der Cafeteria gefällt werden. Mit
einem Vertreter im Beirat des Cafeteria-Vereins
besteht die Möglichkeit, bei Fragen, Anregungen
oder Problemen bezüglich der Cafeteria an einer
Lösung mitzuarbeiten.
RWE
Die Hauptaufgaben der SV kann man in zwei
Bereiche gliedern:
Unterrichtsfremde Projekte zum Wohl der Schülerschaft, aber auch der gesamten Schulgemeinschaft
zu organisieren und den „Arbeitsplatz Schule” zu
einem Ort aufzuwerten, an dem sich jeder wohlfühlt. Das bedeutet aber nicht nur, den Kuchenver-
24
November 2007
Am Valentinstag wurde die Rosenaktion durchgeführt. Der Erlös dieser Aktion floss in die SV-Kasse,
deren Gelder der Schülerschaft zugute kommen.
Die Rosenaktion wird auch in diesem Schuljahr stattfinden. Am politischen Geschehen beteiligt hat sich
die SV des Erasmus-Gymnasiums durch einen Leserbrief der Schülersprecher zur Sanierung unserer
Außenfassade. Wir haben unsere Meinung zu diesem Thema in der Neuss-Grevenbroicher Zeitung
deutlich gemacht und die Wichtigkeit dieser Investition unterstrichen. Sehr erfolgreich war unser größtes Projekt des vergangenen Jahres: Mit „Schüler helfen Schülern“ wird jedem die Möglichkeit gegeben,
kostengünstig Nachhilfe in Anspruch zu nehmen
und sich schulisch zu verbessern.
Viele von uns haben sich an diesem Projekt beteiligt und somit die generelle Unterstützung der SV
deutlich gemacht. Ich bin froh, dass an unserer Schule Gemeinschaft in Form von gegenseitiger Unterstützung gelebt wird. Erfolg ist auch bei einem anderen Thema absehbar. Nachdem jahrelang die
Situation unserer Toiletten bemängelt wurde, ist eine
Verbesserung seit der letzten Schulkonferenz in
Sichtweite: Die Schulleitung hat zugesagt, sich um
die Beseitigung der von uns ausdrücklich aufgezeigten Missstände zu kümmern.
Gleichzeitig hat die Schülervertretung ihre Bereitschaft signalisiert, sich mit der Problematik „Vandalismus auf den Toiletten“ auseinander zu setzen und
ein Konzept zu entwickeln, das die mutwillige
Beschädigung an den sanitären Anlagen stoppen
soll. Die SV wird das gesamte Thema weiterhin mit
Nachdruck verfolgen.
Auf Antrag der Schülervertreter hat die letzte
Schulkonferenz beschlossen, dass in diesem Schuljahr eine SV-Fahrt durchgeführt wird. Es ist mein
Anliegen, auf dieser zweitägigen Fahrt das Zusammengehörigkeitsgefühl der SV zu stärken, eine Meinungsbildung zu bestimmten Themen zu fördern und
vor allem die kommenden Sextaner in die SV-Arbeit
einzuführen.
Abschließend möchte ich noch einen kleinen
Appell an meine Mitschülerinnen und Mitschüler
richten: Wir müssen uns alle darüber im Klaren sein,
dass eine SV nur dann richtig funktionieren kann,
wenn sie von der gesamten Schülerschaft unterstützt
wird. Nur so kann sie zu einem starken, funktionierenden Vertretungsorgan werden, das die Interessen
der Schülerschaft durchsetzt. Es ist offensichtlich,
dass die SV durch eure Unterstützung im vergangenen Schuljahr schon einiges erreicht hat. In diesem
Sinne hoffe ich weiterhin auf eine tatkräftige Unterstützung!
Ich wünsche uns allen ein erfolgreiches und ereignisreiches Schuljahr 2007/ 2008. Für Fragen, Probleme und Anregungen stehe ich weiterhin jederzeit
zur Verfügung!
Lars Wosnitza, Schülersprecher
Umzug der Schülerbücherei
Aus gegebenem Anlass veranstaltete die Schülerbücherei einen Autorenwettbewerb. Die Schüler
der Jahrgangsstufen 5 und 6 wurden aufgefordert,
zur Einweihung eine Geschichte zu schreiben. Die
Jury – bestehend aus Mitgliedern der Schülerbücherei – erfreute sich an der Lektüre verschiedener Fantasy-Geschichten. Siegerin wurde Sarah Gerwing
5d mit ihrer Geschichte „Die Elfenfreundin“.
Den zweiten Platz belegten Miriam Alina Wagner 5d („Das verzauberte Buch“) und Marius Thieme 6c („Jack, der Drachenjäger“).Die drei
Geschichten werden in der neuen Schülerbücherei
ausgelegt.
Wegen der Einrichtung des neuen Filmraums an
unserer Schule musste die Schülerbücherei umziehen. Sie befindet sich nun ein Stockwerk höher im
vollkommen renovierten Raum der ehemaligen
Schulbuchausleihe und passt sich optisch in die
Neugestaltung der Schulbibliothek ein. Beide
Büchereien befinden sich dicht beieinander auf
einer Ebene. Ermöglicht wurde die Renovierung aus
Mitteln der Erasmus-Wanderung für den Bau unserer
Cafeteria. Auch für die Anschaffung einiger neuer
Bücher reichte das Geld. Die Wiedereröffnung der
Schülerbücherei fand am 20.08.2007 statt.
Herzlichen Glückwunsch!
W. Altmann
25
Erasmus – Nachrichten
Gesundes Frühstück
Thementage 2007
26
November 2007
FIT FÜR DIE ZWISCHENZEIT
Thementage 2007
27
Erasmus – Nachrichten
Die Streicherklassen am Erasmus - Gymnasium
“Streichungen” mit Gewinn
Das Projekt Streicherklasse am Erasmus-Gymnasium befindet sich jetzt bereits im zweiten Jahr.
Inzwischen musizieren jeden Dienstag und Donnerstag, jeweils in der 5. und 6. Stunde, Schüler der 5.
und 6. Klassen im Kammermusiksaal der Musikschule Grevenbroich, mit der unsere Schule seit dem letzten Jahr kooperiert. Zunächst entscheiden alle
zukünftigen Schülerinnen und Schüler, bei der
Anmeldung an unserer Schule, ob sie am Projekt
Streicherklasse in den Jahrgangsstufen 5 und 6 teilnehmen wollen. Das bedeutet dann, dass sie,
anstelle des regulären Musikunterrichts, auf einem
selbst gewählten Streichinstrument (Geige, Bratsche, Cello oder Kontrabass) unterrichtet werden.
Ergänzt wird dieser Unterricht durch eine weitere
Übungsstunde in Kleingruppen. Hier werden die
Unterrichtsinhalte in den jeweiligen Instrumentengruppen vertieft.
Die Schüler können das von ihnen gewählte Instrument für diese zwei Jahre ausleihen. Sie nehmen es
mit nach Hause, um darauf während der Woche zu
üben.
Ermöglicht wird das Projekt durch die sehr konstruktive Zusammenarbeit mit Herrn Nickoll, dem Leiter der Musikschule Grevenbroich, der mit mir eine
„maßgeschneiderte“ Kooperation der beiden Schulen entwickelte.
Ein nicht unerhebliches Engagement für dieses Projekt kommt auch vonseiten des Fördervereins. An
dieser Stelle dafür ein herzliches Dankeschön!
Unterrichtet wird im Team-Teaching von Frau Mascarenhas, Cellolehrerin der Musikschule, und mir,
Anette Eick, Musiklehrerin am Erasmus-Gymnasium
und verantwortlich für den Bratschenunterricht. Wir
gestalten auch jeweils den Kleingruppenunterricht,
wobei uns Frau Denecke, Geigenlehrerin der
Musikschule, unterstützt. Die Arbeit der Streicherklasse wurde bisher bereits zweimal in den Konzerten des Erasmus-Gymnasiums vorgestellt. Die Spannung aller Beteiligten war groß, die Fortschritte der
Schülerinnen und Schüler unübersehbar. Und der
Spaß, den es machte, ebenso!
Am Anfang des zweiten Jahres, in dem sich das
Projekt Streicherklasse an unserer Schule jetzt befindet, lässt sich, vorsichtig einen ersten Rückblick
wagend, sagen, dass es ein Erfolg ist. Es bleibt nur
noch zu wünschen, dass aufgrund der positiven
Erfahrungen viele weitere Streicher- oder auch Bläser- und Chorklassen entstehen werden.
Anette Eick
Musikinstrumente gesucht!
Es kommt häufig vor, dass Schüler gern ein
Musikinstrument erlernen möchten, aber leider
das Instrument nicht besitzen. Daher bittet die
Fachschaft Musik die Leser der Erasmus-Nachrichten um Hilfe. Bitte stellen Sie Musikinstrumente, für die Sie selber keine Verwendung
mehr haben, unserer Schülerschaft zur Verfügung.
Vielen Dank!
28
November 2007
Die Bibliothek erstrahlt
in neuem Glanz
Nur wenige Wochen nach der Eröffnung der
Cafeteria gab es am Erasmus-Gymnasium schon
wieder Grund zum Feiern. Denn das zweite Großprojekt konnte seiner Bestimmung übergeben werden: die neue Bibliothek.
Die Gästeliste bei der Eröffnung war lang, hatten
doch auch viele ihren Beitrag geleistet zur Verwirklichung des ehrgeizigen Projekts, die Bibliothek ins
Schulgebäude zurückzuholen.
Architektin Jutta Quasten-Mundt erläuterte die bauliche Konzeption und die teilweise nicht unkomplizierte Umsetzung, Bürgermeister Axel Prümm ließ
durchblicken, dass auch die haushaltstechnische
Realisierung der Verwaltung einiges an Kreativität
abgefordert hatte. Der Dank ging aber vor allem an
die Schulgemeinde, die durch einen bemerkenswerten gemeinsamen Kraftakt die Finanzierung der
Inneneinrichtung auf die Beine gestellt hatte. In der
Tat wäre die Ausstattung der Bibliothek mit neuen
Möbeln nicht möglich gewesen ohne die Spendenbereitschaft der Elternschaft, die Großzügigkeit des
Fördervereins und die überwältigende Wanderfreude der Schülerinnen und Schüler.
Die neue Bibliothek bietet eine Reihe von Vorzügen. So stehen im oberen, im Erdgeschoss gelegenen Teil, großzügige und ansprechend gestaltete
Arbeitsplätze zur Verfügung. Überdies kann für die
Kursarbeit der Oberstufe ein Gruppenraum genutzt
werden. In diesem Teil stehen auch alle Nachschlagewerke bereit, während der Großteil der Fachabteilungen im bewusst schlicht gestalteten Bücherdepot im Keller, zu erreichen über eine neu eingebaute
Treppe, untergebracht ist. Im oberen Teil stehen den
Schülerinnen und Schülern neben normalen Tischarbeitsplätzen auch eine bequeme Sitzecke mit Sesseln zum Schmökern zur Verfügung und bald auch
moderne Computerarbeitsplätze. Das ist der Anfang einer schrittweisen Erweiterung der Bibliothek
zur „Mediothek“.
Das Angebot der Bibliothek orientiert sich am
Fächerkanon der Schule und wird ergänzt um einige aktuelle Fachzeitschriften, eine Wochenzeitung
und seit neuestem um eine der Schule als Spende
zur Verfügung gestellte Ausgabe der NGZ. Dank
der Zusage des Fördervereins wird der Bibliothek in
Zukunft nun auch wieder ein regelmäßiger Etat zur
Verfügung stehen.
Lohnend ist ein Besuch allemal. Mag auch nicht zu
jedem Thema das passende Buch sofort greifbar
sein. Aber gerade für
das „Bohren dickerer
Bretter“ ist es auch für
die heutige Schülergeneration unerlässlich,
den Umgang mit einer
wissenschaftlichen Bibliothek zu erlernen oder
vielleicht einfach nur,
beim Streifzug durch
die Regale, auf etwas
Interessantes zu stoßen.
Wer sich näher mit den Beständen der Bibliothek
befasst, wird schnell die Handschrift der ehemaligen Leiter entdecken. So findet sich eine umfangreiche erziehungswissenschaftliche Abteilung, die vor
allem in den 70er Jahren angeschafft wurde und
auf den damaligen Bibliotheksverwalter, Dr. Bernhard Klein, zurückgeht. Er hat dieses Fach an der
Schule eingeführt. Reich bestückt ist auch die
Geschichtsabteilung, was wiederum Josef Wisskirchen zu verdanken ist, dem dieses Fach besonders
am Herzen lag. In den Beständen findet sich auch
das von ihm mitverfasste Buch zur Geschichte der
Abtei Brauweiler.
Eine Danksagung und ein Appell sollen am Ende
dieses Artikels stehen:
Dank an Frau Garborini, die sich im Vorfeld der
Neueröffnung um die Ordnung in der Kunstabteilung gekümmert hat; Dank auch an die vielen Schülerinnen und Schüler, die die unendlich vielen
Bücherkisten geschleppt haben; Dank an das Häuflein Aufrechter, das auch in den Ferien beim Einräumen der Regale geholfen hat; und natürlich Dank an
die ehrenamtlich tätigen Eltern, die allwöchentlich
die Aufsicht in der Bibliothek übernehmen.
Nun der Appell (und der geht nicht nur an die
Schülerinnen und Schüler, sondern auch an die Kolleginnen und Kollegen):
Nutzt die Bibliothek intensiv, betrachtet sie als euer
Eigentum und behandelt sie dementsprechend.
Scheut euch nicht, Wünsche zu äußern, wenn ihr
meint, ein Buch, ein Film oder eine CD-ROM sollte
dringend allen Erasmianern zur Verfügung stehen.
Martin Lönne
29
Erasmus – Nachrichten
Literatur im Schutzraum
VON CARSTEN SOMMERFELD
GREVENBROICH Helle
Räume mit freundlich wirkenden
Sitzgruppen, übersichtliche Regale:
Von paradiesischen Zuständen war
mehrere Male gestern bei der Eröffnung der neuen, auf zwei Etagen
eingerichteten Bibliothek des Erasmus-Gymnasiums die Rede - eine
Gemeinschaftsleistung unter anderem von Stadt, Schule und Förderverein.
„Auf jeden Fall sieht es hier
moderner und ansprechender aus
als in den alten Räumen“, sagt Schüler Timon Jansen (16) aus der 10a.
„Die ersten beiden Jahre an der
Schule habe ich eigentlich nicht
bemerkt, dass es eine Bibliothek
gibt.“ Der Grund: Vor Jahren war
die Bibliothek in ein Haus auf der
Schanze ausgelagert worden. „Die
Fenster waren dort undicht, Tapeten stammten aus den 70er Jahren“,
schildert Bibliotheksleiter Martin
Lönne. Da die Stadt das Haus zur
Vermögensoptimierung verkauft,
zog die Bücherei erneut um zurück in die Schule. Das Buchdepot wurde in einem fast ungenutzten Fahrradkeller eingerichtet, die
übrigen Bibliotheksräume in der
Etage darüber. „Durch die neue
Lage mit optischer Anbindung an
die Pausenhalle wird die Bibliothek
ständig wahrgenommen“, nennt
Jutta Quasten-Mundt vom beauftragten Architekturbüro Quasten
und Berger einen Vorteil. „Der Fahrradkeller war als Schutzraum mit
zusätzlichem Beton und Stahl ausgelegt“, weiß ihr Vater Günter Quasten. Er war „Pennäler“ am Erasmus
und hat später den Anbau am Gymnasium geplant.
MARTIN LÖNNE liest privat
zurzeit „Die Vermessung der
Welt“ – und auch beruflich hat der
ledige 33-Jährige sehr viel mit
Büchern zu tun: Erstens ist er Leh-
NGZ, 12.1.2007
Mit der Bibliothek seiner Schulzeit
ist die heutige Ausstattung nicht zu
vergleichen. „Wir haben hier ein
Selbstlernzentrum geschaffen“, sagt
Schulleiter Michael Jung. „Die
Bibliothek ist ein Lernort, hier können sich Schüler selbständig auf
Referate und Facharbeiten vorbereiten. Sie lernen, Quellen auszuwählen, zu beurteilen und zu hinterfragen“, erläutert Bibliotheksleiter Martin Lönne. Vom LiteraturBrockhaus bis zum „Lehrbuch für
organische Chemie“ stehen 12 000
Bände in den Regalen. Auch CDRoms und Filme gehören zum
Bestand. In Kürze werden noch
acht Computer mit Internetanschluss aufgestellt. Der Kunsttrakt
nebenan musste etwas verkleinert
werden, um Platz für einen Gruppenarbeitsraum zu schaffen. Kunstlehrer Jürgen Holitschke brachte als
praktisches Geschenk zur Eröffnung für die „Nachbarn“ eine Trittleiter für die oberen Regalfächer
mit. Lönnes Appell gestern: „Die
Schüler sollten die Bibliothek als ihr
Eigentum ansehen und sie auch so
behandeln.“
Das haben viele bereits getan.
Schüler schleppten beim Umzug
Kartons - und haben kräftig zur
Finanzierung beigetragen. Mit dem
Erlös der Erasmus-Wanderung und
mit Spenden wurde die komplette
Inneneinrichtung finanziert. Die
Stadt zahlt für den Umbau der
bereits eröffneten Cafeteria und der
Bibliothek rund 250 000 Euro. Zur
Eröffnung mit Schülern sowie Vertretern aus Verwaltung und Politik,
darunter Schulausschussvorsitzende
Irmintrud Berger, brachte Bürgermeister Axel Prümm zudem ein
Geschichtsbuch mit. Auch er hat
am Erasmus die Schulbank
gedrückt. Ein Wunsch von Lönne
aber ist noch offen: „Wieder ein
eigener Etat für die Bibliothek.”.
rer am Erasmus-Gymnasium, und
zweitens leitet er die nun in neue
Räume umgezogene Schulbibliothek mit 12 000 Büchern. „Schon
als ich Abitur machte, wollte ich
Lehrer werden“, erzählt der Wevelinghovener, auch seine Mutter hat
den Lehrberuf ergriffen. Während
des Studiums in Köln hätten die
Chancen für eine Lehrerstelle zwar
schlecht ausgesehen, doch dann
klappte es mit dem Wunschberuf.
Heute unterrichtet Martin Lönne
dort, wo er selbst einmal gelernt
hat. „Ich habe gern mit Kindern
zu tun“, sagt der Lehrer für Geschichte, Sozialwissenschaften und
Katholische Religion. Das beweist
Martin Lönne auch in seiner Freizeit – beim Pfadfinderstamm St.
Josef in der Südstadt. Vor drei Jahren trat Martin Lönne die Nachfolge von Josef Wißkirchen als
Leiter der Schulbibliothek an. Zu
seinen Hobbys zählen Opern und
Kino - „auch wenn ich dafür recht
wenig Zeit finde“ - und natürlich
Lesen.
es
30
November 2007
TEENAGE-LIFE
Written by Frederike Goldkamp
Last week our class 9D did a survey on Teenager-Life, a project for English. We asked different questions
in classes from year 7 to year 11-13. Our developed charts gave us interesting new knowledge about teens
and their life. The reactions of all students being questioned were really positive.
We have asked them to answer honestly to questions like:
What’s important for us teens?
What naughty things have we done?
Do we smoke?
When was our first kiss?
We had lots of fun asking all of them and standing in front of these classes. Important for our survey was,
that most of the students answered us honestly. We would love to do another survey. We enjoyed the time,
and so did the asked students. :) Hope you find our charts and results interesting.
Yours
Class 9D
Die professionelle Auswertung und mediale Aufbereitung der Befragung.
31
Erasmus – Nachrichten
32
November 2007
Jugend forscht –
alles andere als spießig!
Der Wettbewerb „Jugend forscht“ hat seinen Ruf
als Veranstaltung für Streber und Langweiler weg.
Wir haben bei unserer Teilnahme im Schuljahr
2006/2007 jedoch eine andere Erfahrung gemacht.
wir bereits um 7 Uhr im Seidenweberhaus in Krefeld
sein mussten. Nach einer amüsanten Fahrt kamen
wir pünktlich am Veranstaltungsort an. Im Erdgeschoss des Seidenweberhauses waren die jüngeren
Schüler, die am Wettbewerb „Schüler experimentieren” teilnahmen, oben dann wir älteren
Jungforscher. Zuerst bekamen wir einen
Stand zugewiesen, zu dem ein Tisch, 2
Stühle sowie 3 Stellwände gehörten, an
denen wir unsere Plakate befestigten.
Anschießend wurden wir vom Patenbeauftragten Hartmut Schmitz begrüßt und bekamen auch unsere Juroren vorgestellt, die
wir durchaus nicht als Furcht einflößend,
sondern als freundlich und aufgeschlossen
in Erinnerung haben; trotzdem waren wir
natürlich sehr aufgeregt. Auch die Tatsache, dass wir zwei Mal geprüft wurden,
entspannte uns nicht besonders. Nach
dem ersten Durchgang genehmigten wir
uns jedoch erstmal eine Frühstückspause,
die wir mit Frau Wessels, ihrem Mann und
unseren Mitschülern verbrachten. Beim Essen hatte
Wir hatten unsere Arbeit „Führt die Sucht zur
Flucht? Das Rauchverhalten an Schulen seit dem
Rauchverbot“ (das Thema hatten wir aufgrund
des aktuellen Anlasses gewählt) schon für das
vorherige Schuljahr angefertigt und uns auch
angemeldet. Einige Tage vor Beginn des Wettbewerbes wurde eine Mitschülerin, Julia,
jedoch krank und so konnten wir nicht teilnehmen. Deshalb schickten wir unsere Arbeit ein
Jahr später erneut ein und bekamen vom Veranstalter, der Unternehmerschaft Niederrhein,
eine Einladung für den am 27. Februar 2007
stattfindenden Regionalwettbewerb in Krefeld.
Außer uns fuhren auch 5 Schüler der Stufe 13
mit, die die Ergebnisse ihrer in der Jahrgangsstufe 12 angefertigten Facharbeiten ausstellten,
sowie eine 3-köpfige Schülergruppe aus der
11, die die explosive Wirkung von Mentos und
Cola untersucht hatten.
Nun stürzten wir uns in die Vorbereitungen,
erarbeiteten Plakate und übten unseren Juryvortrag. Ein besonderes Highlight an unserem
Stand war ein 2 Meter hohes Banner mit unserem Thema und einem Rauchverbotszeichen als
Logo, das wir freundlicherweise von der Stadtsparkasse Düsseldorf gesponsert bekamen. Am
27. Februar fuhren wir zeitig morgens los, da
33
Erasmus – Nachrichten
die Organisation übrigens keine Kosten
und Mühen gescheut, es gab ein reichhaltiges Frühstücksbuffet und auch das Mittagessen bestand aus drei verschiedenen
Gerichten plus Nachtisch. Getränke gab´s
dank der freundlichen Unterstützung eines
Getränkeherstellers auch den ganzen Tag
umsonst. Die Zeit zwischen dem zweiten
Juryvortrag und dem Mittagessen nutzten
wir, um die Arbeiten unserer Konkurrenz
und die der anderen Teilnehmer unter die
Lupe zu nehmen. Dabei haben wir übrigens auch festgestellt, dass es sich hierbei
um ganz „normale” Jugendliche handelt,
keineswegs um Spießer oder Streber.
Nachmittags war das Seidenweberhaus
für die Öffentlichkeit zugänglich und wir
konnten zu unserer Freude auch eine Gruppe von Schülern aus unserer Stufe begrüßen. Immer
wieder wurden wir von interessierten Eltern und vor
allem Lehrern aufgefordert, ihnen das Vorgehen und
das Ergebnis unserer Arbeit zu schildern. Am Abend
gebeten und mit den Platzierungen eins bis drei
sowie mit Sonderpreisen ausgezeichnet. Unser Themenbereich „Arbeitswelt“ wurde als letzter aufgerufen. Die Spannung stieg. Zu unserer großen Überraschung wurden wir dann mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Wir bekamen eine Urkunde
und ein Preisgeld in Höhe von 75 Euro,
außerdem qualifizierten wir uns mit dem
ersten Platz für die Teilnahme am Landeswettbwerb in Leverkusen. Während der
Heimfahrt hatten wir ein Dauergrinsen im
Gesicht, bereit für das Abenteuer Landeswettbewerb.
Und das hieß erneut: der Countdown
läuft! Wir entwickelten neue Flyer und
erstellten eine Anti-Rauchen-Kampagne.
Auch kam wieder jede Menge Papierkram
auf uns zu. Um noch sicherer bei unserem
Vortrag zu werden, unterstützte uns Herr Altmann, indem wir unsere Arbeit dem SWLK unserer Stufe vorstellen durften.
Dann war es endlich soweit! 19. März,
erster Jugend forscht Tag, unser Anreisetag nach
Leverkusen. Insgesamt nahmen 92 Jungforscher am
Landeswettbewerb teil. Die Mädchen mit nur 28
waren allerdings klar unterrepräsentiert … (also
Mädels: Nehmt teil!).
Kurz nach unserer Ankunft im Baykomm auf dem
Bayer - Gelände wurden die Formalitäten geklärt
und die Stände aufgebaut. An diesem ersten Vormittag mussten wir selber noch nicht aktiv werden. Es
wurden uns verschiedene Führungen über das
Gelände angeboten. Wir entschieden uns für eine
kamen unsere Eltern zur Feierstunde, in der uns der
freundliche Herr Schmitz durch ein bunt gemischtes
Programm führte. Frau Wessels erhielt für unsere
Schule einen Geldpreis, weil sie sich mit einer so
großen Zahl an Arbeiten angemeldet hatte.
Für die Unterhaltung zwischen den Vorträgen sorgten vor allem eine Musik-Comedygruppe namens
„ASS-DUR“ und eine Gruppe von Teilnehmern, die
wir am Nachmittag kennen gelernt hatten. Dann
begann die Preisverleihung. Es wurden die Teilnehmer jedes Fachgebiets geschlossen auf die Bühne
34
November 2007
Busrundfahrt zu den Kläranlagen von Bayer und
durch den Chemiepark. Es war sehr beeindruckend! Wie viele Menschen dort beschäftigt werden und wie reibungslos alles abläuft! Einblicke,
die man nicht so schnell zu sehen bekommt.
wegen „Forscher = unsportlich“!). Nach einer kurzen Einführung durften wir die verschiedenen
Wände auf eigene Weise erkunden und entwickelten unsere ganz persönlichen Klettertechniken.
Anschließend wurden Gruppen gebildet, die in
einer Art Kletterrallye gegeneinander antreten mussten. Wir wussten gar nicht, wie
schwer das Spiel „Twister“ an der Wand
doch sein kann und was es für eine Überwindung kostet, sich selber mit eigener
Kraft aus 20m Höhe abzuseilen. Nach der
Zimmervergabe im Hotel feierten wir noch
ein wenig Meikes Geburtstag.
Am nächsten Tag ab 9.00 Uhr standen
wir aufgeregt hinter unserem Stand. Eine
dreiköpfige Jury stellte Fragen zu unserer
Arbeit. Glücklicherweise hatten wir uns
sehr gut vorbereitet. Trotzdem waren wir
froh, als die 20 Minuten vorbei waren.
Unser Stand war den ganzen Vormittag
über gut besucht. Wir tauschten uns mit
unseren Konkurrenten über alles Mögliche
aus und so verging die Zeit wie im Flug.
Nach dem Essen mussten wir uns erneut
der Jury stellen. Unsere Vorträge liefen
ganz gut. Später wurden wir noch über
die Ausbildungsmöglichkeiten bei Bayer
informiert. Offiziell wurde dieser aufregende Tag mit einem Kinobesuch beendet. Die
„erwachsenen“ Jufos hatten den Abend
dann zur freien Verfügung. Und dann kam
der entscheidende Tag: Die Öffentlichkeit
durfte die Arbeiten und Stände begutachten. Wie auch in Krefeld schilderten wir
unsere Vorgehensweise und die Ergebnisse jedem
interessierten Besucher. Nach dem Essen besuchten Frau Wessels und unsere Eltern den Stand. Um
16 Uhr fing dann die Feierstunde an. Diese fand im
Hörsaal des wissenschaftlichen Hauptlaboratoriums
von Bayer statt. Sowohl Dr. Richard Pott, Vorstand
der Bayer AG, als auch unsere Ministerin für Schule
und Weiterbildung des Landes NRW, Frau Sommer,
waren dabei und hielten Reden. Als musikalische
Unterstützung waren die Preisträger von „Jugend
musiziert“ eingeladen worden. Zwei Komiker, die
Professoren darstellten, ließen uns über Phänomene
aus den Bereichen Physik und Chemie staunen.
Doch jeder wartete gespannt auf die Preisverleihung. Zunächst vergab Frau Sommer Schulpreise.
Auch unsere Schule erhielt einen Preis für die zweit-
Nach unserer Tour brachen wir Jufos zum ersten
Mal zum Casino auf, der absolut leckersten und
besten Kantine, die wir je besucht haben. Jeder von
uns erhielt eine Karte, die uns dazu berechtigte,
ALLES zu kaufen, worauf wir Lust hatten. So bedienten wir uns natürlich reichlich an dem großen Angebot und aßen nicht zu knapp. Im Anschluss an diese
Mittagspause stand für uns ein Vortrag über das
Thema „Von der Idee bis zur Knete – Entstehung
eines Medikamentes“ an. Wir erhielten Einblicke in
die Entwicklung eines Medikamentes von der Idee
über die Forschung bis hin zur Vermarktung. Auch
bekam hier das Geburtstagskind Meike einen sehr
leckeren Käsekuchen mit 18 Kerzen und ein Buch
von der Organisationschefin überreicht.
Abends betätigten wir uns alle sportlich bei einem
Besuch der Kletterhalle in Wesseling (also von
35
Erasmus – Nachrichten
dass wir den Mut gefasst haben, eine
Arbeit bei Jugend forscht einzureichen. Es
war eine tolle und unvergessliche Zeit, die
wir immer in guter Erinnerung behalten werden. Man macht sehr viele neue Erfahrungen. Es war eine klasse Organisation
sowohl in Krefeld, als auch in Leverkusen
und alle Beteiligten waren bemüht, es uns
so angenehm wie möglich zu machen.
Wir haben neue Leute kennengelernt und
neue Freundschaften geschlossen.
Wir können jedem empfehlen, am Wettbewerb teilzunehmen und eventuelle Vorurteile abzulegen, denn egal ob man
gewinnt oder nicht, allein die gemachten
Erfahrungen sind toll und bleiben für immer
in Erinnerung.
Ein besonderer Dank gilt natürlich noch Frau Wessels, die uns unterstützte, motivierte und einfach mit
Freude dabei war!
So ganz ist unsere „Jugend forscht“ Zeit ja noch
nicht vorbei. Nach den Sommerferien heißt es wieder: „Der Countdown läuft“. Dann freuen wir uns
auf München! Sicherlich wird es genauso schön,
dazu aber das nächste Mal mehr.
meisten Jugend-forscht-Arbeiten. Dann war es soweit: Neben den normalen Platzierungen wurden
Jugendjurypreise und verschiedene Arten von Sonderpreisen vergeben. Und, wir konnten es mal wieder gar nicht fassen, wir gewannen einen dieser
Sonderpreise verbunden mit einem 5-tägigen Studienseminar am Kerschensteiner Kolleg auf dem
Gelände und in Kooperation mit dem Deutschen
Museum in München. Einfach Wahnsinn! Abends
wurde im festlich hergerichteten Casino ausgiebig
gefeiert. Am nächsten Morgen machten wir uns
dann auf nach Grevenbroich. Wir sind sehr froh,
Julia Becker, Meike Monheimius
Junge Spürnasen
NGZ, 28.2.2007
Der Regionalwettbewerb Niederrhein von „Jugend forscht“ war ein Renner: Allein aus dem Rhein-Kreis
Neuss beteiligten sich 81 Kinder und Jugendliche von zehn Schulen. Gestern wurden im Seidenweberhaus
in Krefeld die Regionalsieger gekürt.
Von Simon Hopf
und Sebastian Schaefer
RHEIN-KREIS/KREFELD
Die grünlichgelben Kugeln im
Glas sind zwar ein wenig groß,
aber sie erinnern an etwas Wohlbekanntes. Das liegt an der verdächtigen Farbe. Doch ehe das Wort
„Popel“ fällt, hat sich das Missverständnis aufgeklärt: Die Kugeln
sind selbst gemachte Kaugummis
mit Zitronenaroma. Christian Müntel (10) und Til Topeit (9), Schüler
der Kreuzschule in Neuss, haben
sie fabriziert.
Mit diversen Versuchen rund um
den Kaugummi haben sich die beiden Jungs am Regionalwettbewerb
„Jugend forscht“ beteiligt. Gestern
wurden im Seidenweberhaus in
Krefeld die besten Teilnehmer
gekürt.
Aus dem Rhein-Kreis Neuss
stellten insgesamt 81 Kinder und
Jugendliche von zehn Schulen ihre
Arbeiten vor: Schüler der Theodor-Fliedner-Schule und der Brü-
36
der-Grimm-Schule in Meerbusch,
der St.-Konrad-Grundschule und
Kreuzschule in Neuss sowie vom
Marienberg- und QuirinusGymnasium Neuss, vom GeorgBüchner-Gymnasium Kaarst, Gymnasium Jüchen, ErasmusGymnasium Grevenbroich und
vom Matare-Gymnasium Meerbusch.
In der Region Niederrhein machten 376 junge Menschen bei dem
Wettbewerb mit, der sich in zwei
Altersgruppen untergliedert: Schü-
November 2007
ler experimentieren für die Unter15-Jährigen und Jugend forscht für
die Unter-22-Jährigen. Die Untersuchungen werden in sieben Fachbereiche - unter anderem Arbeitswelt, Biologie, Physik und Technik
- eingeteilt. Finanziell unterstützt
wird der Wettbewerb durch die
Unternehmerschaft Niederrhein,
die bei der Preisverleihung von
Hartmut Schmitz repräsentiert
wurde.
Während Christian und Til mit
ihrem Beitrag neben weiteren Schülern aus dem Rhein-Kreis zu den
Zweitplatzierten des Wettbewerbs
gehörten, schafften es gleich sechs
Arbeiten aus dem Kreis, in die
Riege der Regionalsieger aufzusteigen, die sich demnächst in Leverkusen beziehungsweise Bochum
auf Landesebene messen lassen
müssen: Drei Schülerinnen vom
Marienberg machten sogar eine all-
tagstaugliche Erfindung, die mit
einem Sonderpreis honoriert wurde. Julia Römer (12), Anna-Sophie
Krüger (12) und Ines Löffler (13)
entwickelten einen Schuh, der sich
dem Wachstum des Fußes anpasst.
„Der Schuh kann zwei Größen in
die Länge mitwachsen und sechs
Millimeter in die Breite - so AnnaSophie. Ein Geistesblitz, für den
bereits ein Patent angemeldet worden ist. Kerstin Fehrenbächer (17)
aus Jüchen analysierte hingegen
das Schlafverhalten von Hühnern,
während ihr Bruder Marvin (15)
sich der „experimentellen Überprüfung der Holzhärtung durch
Feuer“ widmete.
Unter dem originellen Titel
„Führt die Sucht zur Flucht?“ analysierten Julia Becker (18) und
Meike Monheimius (17), ErasmusGymnasium, das Rauchverhalten
an Schulen seit dem Rauchverbot.
Das Gedächtnis von Goldfischen
testeten die MarienbergSchülerinnen Sarah Bonk (13),
Franziska Lonnes (12) und Camille
Antony (13). Ergebnis: „Die
Fische haben ein Ultrakurzzeitgedächtnis.“ Ein Flossenschlag - und
schon ist alles wieder weg. Ebenfalls auf dem Marienberg sind
Annika (16), Madeline (15) und
Vivien (12) Kohlhaas. Sie untersuchten die Auswirkungen verschiedener Spieltechniken auf den
Klang von Geigen. Die drei geigespielenden Schwestern nahmen die
einzelnen Techniken auf und stellten sie mit einem Wave-Programm
grafisch dar. „Durch die Anwendung verschiedener Spieltechniken
lassen sich die Unterschiede im
Klang zwischen einer guten und
einer schlechten Geige kompensieren.“
Internationale Chemie Olympiade
und Chemie entdecken
Wir gratulieren Christiane Hell (Klasse 8) und Alexander Hell (Klasse 9)
zu ihrer erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb Chemie entdecken
II/2006.
Katrin Flaß und Udo Sausmikat (beide Stufe 12) haben bei der ChemieOlympiade 2008 erfolgreich an der 1. Runde teilgenommen und sich
damit für die 2. Runde qualifiziert.
Über die neuen Aufgaben der beiden Wettbewerbe kann man sich auf
der Internetseite www.chemie-entdecken-nrw.org informieren!
bio-logisch
Wir gratulieren Christiane Hell (Klasse 8) zu ihrer erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb “bio-logisch”.
Über die neuen Aufgaben des Wettbewerbs kann man sich auf der Internetseite www.bio-logisch-nrw.de informieren!
37
Erasmus – Nachrichten
Am Erasmus wird
„gefensterlt”
„KÄNGURU-Wettbewerb
der Mathematik 2007”
am Erasmus-Gymnasium
Die Fassade des Erasmus-Gymnasiums
erhält zur Schanze hin für 140 000 Euro
ein neues Gesicht. Nachdem der Putz bröckelte, handelte die Stadt. Zurzeit werden
Fenster ausgetauscht, im Sommer steht die
Fassaden-Erneuerung an.
Am 15. März 2007 fand am Erasmus-Gymnasium zum 6. Mal der Känguruwettbewerb der
Mathematik statt.
Dieser Wettbewerb ist ein Multiple-Choice-Test,
ausgeschrieben für alle Jahrgangsstufen. Dabei
lösen die teilnehmenden Schüler/Schülerinnen in
einem vorgegebenen Zeitrahmen von 75 Minuten
30 Aufgaben aus ganz unterschiedlichen Gebieten: Geometrie, Kombinatorik, Prozentrechnung,
Teilbarkeitslehre u.v.m. Die Aufgaben sind fast
durchweg heiter, ein wenig unerwartet und anregend.
Der Wettbewerb wird im Internet durch den Verein
„Mathematikwettbewerb Känguru“ verbreitet und
durch die Universität Berlin unterstützt. Doch die
Idee des Wettbewerbs existiert bereits seit 1978
und stammt aus Australien. Später wurde er von
zwei französischen Mathematikern nach Europa
geholt und auf weitere Länder ausgedehnt. Deutschland beteiligt sich seit 1994. Im vergangenen Jahr
nahmen allein in unserem Land 446 000 Schüler
und Schülerinnen aus 4800 Schulen teil.
Dass sich der Wettbewerb großer Beliebtheit
erfreut, zeigt die jährlich anwachsende Teilnehmerzahl am Erasmus-Gymnasium : Während sich beim
ersten Mal - im Jahr 2002 - 150 Schüler und Schülerinnen beteiligten, wetteiferten in diesem Jahr bereits
407 Teilnehmer der Jahrgangsstufen 5 bis 11 miteinander.
Natürlich geht niemand beim Känguruwettbewerb
leer aus. Jeder erhält eine Urkunde mit der persönlichen Punktzahl, eine Broschüre mit Aufgaben und
Lösungen und ein Logikspiel. Des Weiteren winken
Sonderpreise, wenn eine vorgegebene Punktzahl
erreicht wird. Im Schuljahr 2006/07 konnten 13
dieser Preise überreicht werden.
Wer die Aufgaben der vergangenen Jahre nachlesen möchte, findet sie im Internet unter www.mathe-kaenguru.de .
VON CARSTEN SOMMERFELD
GREVENBROICH Die Hubbühne ist zur zweiten
Etage gefahren, Männer sind oben an den Fenstern
zugange. Keine moderne Variante des romantischen
„Fensterlns“ ist zurzeit am Erasmus-Gymnasium zu
beobachten, auch wenn manche in der Schule auf den
„Besuch“ gewartet haben dürften: Handwerker sind in
den Ferien bei der Arbeit, die auf mehrere Jahre angelegte Fenster- und Fassaden-Sanierung hat begonnen.
Alfred Schilling zeigt auf eine Stelle an der Mauerstein-Fassade, an der nicht nur die blaue Farbe fehlt.
„Dort sind bereits einige Putz-Bröckchen herabgefallen“, schildert der Mitarbeiter des Gebäudemanagements bei der Stadt. Der in den 50er Jahren errichtete
ältere Gebäudeteil des Gymnasiums ist sichtlich in die
Jahre gekommen, an mehreren Stellen blättert die
Farbe ab. Und viele der rund 20 Jahre alten Aluminium-Fenster schlössen nicht mehr richtig, einige ließ
die Stadt zur Sicherheit dauerhaft verschließen. Schulleitung und Schulpflegschaft machten wiederholt auf
Probleme am Gebäude aufmerksam. „Bislang war die
Gebäude-Fassade nicht grundlegend saniert geworden“, erklärt Dirk Schwarz, Leiter des Fachbereichs
Gebäudemanagement.
Nun rückten die Handwerker an. „In den Osterferien werden zunächst an der Seite zur Schanze hin die
Fenster gegen neue mit Kunststoffrahmen ausgetauscht, die auch besser wärme- und schallisoliert
sind“, erläutert Schwarz. Der Aus-und Einbau ist mit
einigem Aufwand verbunden, „schließlich sind die
Fenstereinheiten je sieben Meter breit“, erklärt Alfred
Schilling. „Die Optik bleibt erhalten, allerdings werden
einige Scheiben gegen zwei kleine ersetzt, damit sich
die Fenster besser öffnen und schließen lassen“,
ergänzt Schwarz.
Der größere Teil der 18 Fenster in den drei Etagen
ist bereits ausgetauscht, doch die Zeit ist knapp. „Ich
gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir bis zum Ende
der Woche fertig sind, sonst muss der Rest in den
Sommerferien ausgewechselt werden“, sagt Fachbereichsleiter Dirk Schwarz.
Dann steht nämlich die nächste Etappe an, wird die
Hauswand mit einen neuen Wärme-Dämm-Putz mit
Sybille Abels
38
November 2007
NGZ, 13.4.2007
einer zehn Zentimeter dicken
Isolierschicht versehen. In
welcher Farbe das Gymnasium auf der Schulhofseite
künftig erstrahlt, steht noch
nicht fest: „Wir haben drei
Farbkonzepte zur Auswahl,
die wir mit der Schule
abstimmen“, so Schilling.
Rund 140 000 Euro sind im
Etat 2007 für die Bauarbeiten
eingeplant. Eine ähnlich hohe
Summe ist für 2008 vorgesehen, denn auch die anderen
Gebäudeseiten sind sanierungsbedürftig. „Insgesamt
werden wir zwei, drei Jahre
mit der Fassaden-Erneuerung
am Erasmus-Gymnasium
beschäftigt sein“, blickt Dirk
Schwarz voraus.
Alte Fassade
Fassademit
mitGerüst
Gerüst
Die neue, sonnengelbe Fassade mit den
neuen Fenstern.
39
Erasmus – Nachrichten
Was wäre, wenn …
Beitrag des Fördervereins
zu den Erasmus-Nachrichten 02/2007
Das Erasmus-Gymnasium hat seit beinahe 20 Jahren einen Förderverein. In Partnerschaft mit der Schule ist
er in all diesen Jahren im Interesse der Schüler und der Lehrkräfte aktiv.
Sehen dies die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler?
Sehen sie den unmittelbaren Nutzen?
Ist ihnen bewusst, wie das Leben im Erasmus-Gymnasium aussähe, gäbe es diesen Verein und die ihn ehrenamtlich tragenden Personen nicht?
Deshalb sei die Frage erlaubt: Was wäre, wenn es den Verein der Freunde und Förderer des ErasmusGymnasiums Grevenbroich e.V. nicht gäbe?
•
Dann müssten viele Schülerinnen und Schüler auf die Teilnahme an den Studienfahrten verzichten.
Der Verein jedoch hilft ihren Eltern mit einer finanziellen Unterstützung, wenn das Familienbudget
eine solche Ausgabe nicht erlaubt.
•
Dann müssten heute noch die Theaterabende, die Abiturfeiern und die vielen Musikveranstaltungen
in der Aula ohne komfortable Beschallung auskommen. Der Förderverein hat hier einen fünfstelligen
Betrag eingesetzt, um einer guten Akustik zu ihrem Recht zu verhelfen.
•
Dann könnten die Erasmus-Nachrichten nicht, seltener oder nur in kleinerer Auflage erscheinen. So
aber ermöglicht der Verein den Informationsfluss zu den Eltern und Ehemaligen.
•
Dann wäre der Computerraum der Schule nicht auf seinem aktuellen Stand. Denn der Schulträger
Stadt Grevenbroich hätte als Gemeinde mit einem Haushaltssicherungskonzept keine Mittel für
diese pädagogisch notwendige Installation aufbringen können.
•
Dann müssten die jungen Menschen, die sich im Schulsanitätsdienst engagieren, weiterhin mit ihren
alten Funkgeräten versuchen, ihrer verantwortungsvollen Aufgabe für die Schulgemeinschaft
nachzukommen.
•
Dann könnten keine Musikklassen gegründet werden, weil einfach die erforderlichen Streichinstrumente fehlen. Und wenn der Förderverein noch im Jahr 2007 diese wird angeschafft haben,
plant er bereits für das kommende Jahr den Kauf von Blasinstrumenten.
•
Dann müsste im Karneval die Erasstuss-Feier erheblich zurückgefahren werden, weil dann der
kräftige Zuschuss des Fördervereins manche Überlegung nicht zum Tragen kommen ließe.
•
Dann fehlten einige Höhepunkte im Leben in der Schulgemeinschaft. Wo wäre dann der Initiator
und Organisator von Festball, Ehemaligentreffen und Primeurabend?
Dies sind nur einige willkürlich ausgesuchte Beispiele für das Wirken dieses Vereins. Und schon bei diesem exemplarischen Überblick lässt sich auf die Frage „Was wäre, wenn …” schnell eine unmissverständliche Antwort finden: Dann wäre das Leben im Erasmus-Gymnasium schlichtweg ärmer!
Darum ist es nur schwer zu verstehen, dass die überwiegende Zahl der Eltern unserer Schülerinnen und
Schüler es offensichtlich nicht für sinnvoll erachtet, diesen Verein zu unterstützen. Erst durch das Engagement
der Mitglieder und mit den Mitteln, die dieser Verein an Beiträgen einnimmt oder bei Sponsoren akquiriert,
werden viele das Schulleben bereichernde Dinge möglich.
Konsequenz: Werden auch Sie Mitglied im Förderverein! Der Beitrag ist kein Almosen, sondern er kommt
Ihren Kindern und der Schule, die sie besuchen, unmittelbar zugute.
Celje
Dr. Jürgen Hildebrandt, Vorsitzender des Fördervereins
Helfen Sie mit durch Ihre Mitgliedschaft oder Ihre Spende, damit der Förderverein mit seinen
beinahe 700 Mitgliedern das Erasmus-Gymnasium in bewährter Manier und voller Tatkraft in
der Bewältigung seiner Aufgaben begleiten kann! Beitrittserklärungen erhalten Sie im
Sekretariat.
Spendenadresse:
Volksbank Neuss Düsseldorf eG,
BLZ 305 600 90,
Kontonummer: 300 090 010.
40
November 2007
Besuch aus Celje
beim Weihnachtskonzert
Es nahm alles seinen Anfang mit einem Besuch
des I. Gymnasiums in Celje durch Mitglieder des
Partnerschaftsvereins, unter der Führung von Herrn
Dieter Wintersig, dem Präsidenten des Partnerschaftsvereins. Die Begeisterung der Besucher an
einem Oktoberfreitag führte, durch das Engagement und die Großzügigkeit unserer Partnerstadt, zu
einer Einladung: die Schüler des I. Gymnasiums in
Celje sollten beim Weihnachtskonzert des ErasmusGymnasiums mitmachen. Mit Freude haben unsere
Schüler diese Chance, unser Land musikalisch vorzustellen, wahrgenommen. Mehrmals haben wir
Deutsches Haus
uns getroffen, um ein Programm zusammen zu stellen und zu proben.
Alle Schüler, die nach Deutschland eingeladen
waren, besuchen täglich nach dem Gymnasium
auch die Musikschule, einige sogar die so genannte ‚Kunstrichtung,’ die es bei uns an der Schule
schon seit 1999 gibt. Dies bedeutet nämlich, dass
diese Künstler am Gymnasium (das bei uns 4 Jahre
dauert, vom 15. bis 19. Lebensjahr) zum Beispiel
nicht Chemie und Philosophie haben, dafür aber mit
Fächern wie Solfeggio und Harmonie ringen müssen. Als Begleiterin wusste ich, dass ich mich auf
meine jungen Musiker verlassen konnte. Endlich
kam der 13. Dezember, und wir wurden von den
Herren Wintersig und Stieber am Flughafen KölnBonn herzlich begrüßt und empfangen. Die Schüler
fanden Unterkunft bei Familien, die in den nächsten
Tagen immer bereit waren, sich unserem Programm
anzupassen und unseren Wünschen entgegenzukommen.
Am Donnerstag lernten wir das Erasmus-Gymnasium kennen. Der erste Eindruck: offene, entspannte, freundliche und nette Lehrer und Schüler.
Der bilinguale Unterricht bei Herrn Cwik hat diesen
Eindruck nur noch bestätigt. Gleichzeitig waren wir
Portal des Gymnasiums
beeindruckt, wie sich die Schüler in diesem Jahr mit
ihrem Themenland Slowenien beschäftigen, auseinander setzen und wie viel sie von unserem Land wissen. Am Donnerstagnachmittag war es Zeit, sich
auf das Weihnachtskonzert des Erasmus-Gymnasiums vorzubereiten. Die Probe vor dem Konzert
ist glatt abgelaufen, wozu auch die hilfsbereiten
Techniker ihren Beitrag geleistet haben. Wir waren
alle vom ersten Teil des Konzertes begeistert, denn
die Freude am Musizieren, Auftreten und Mitmachen hat das Publikum eingenommen. Das hat unsere Schüler, die den zweiten Teil des Konzertes eröffneten, zusätzlich motiviert. Die Stimmung hat sich im
Laufe des Konzertes noch gesteigert, und wir waren
wirklich glücklich, dass dem Publikum anscheinend
auch unser Beitrag gut gefallen hat. Wir erhofften
uns nur noch eine ebenso gelungene Wiederholung
des Konzerts am nächsten Abend. Und dieser
Wunsch ging am Freitagabend im Saal des Erasmus-Gymnasiums in Erfüllung. Am Freitagvormittag
führte uns Herr Wintersig durch die Grevenbroicher
Umgebung. Man lernt in der Schule natürlich viel
über die Braunkohleförderung in diesem Gebiet,
doch eine richtige Vorstellung von den Ausmaßen
des Tagebaus und der Frage, wie die Region damit
lebt, bekommt man natürlich nicht. Ebenso informativ war die Führung von Herrn Wachten, der uns am
Samstag durch Köln geleitete. Dank seiner eigenen
Erfahrungen und Fachkenntnisse hat er uns vieles,
dass unvergesslich bleiben wird, über Köln erzählen
können. Das Konzert in der Villa Erckens für den
Partnerschaftsverein verlief in der freundlichen und
entspannten Atmosphäre der Slowenienfans, wie
sich die Mitglieder des Vereins selbst gerne nennen.
Es hat uns alle überrascht und imponiert, als Frau
Wintersig, Abteilungsleiterin des Vereins für Celje,
ihre Rede auf Slowenisch hielt. Der Samstagabend
war noch ein schöner Abend, den wir mit den
neuen Freunden verbrachten. Für uns sind die fünf
Tage in Grevenbroich nur mit Superlativen zu
beschreiben und so wird dieser Besuch auch in
unserer Erinnerung bleiben. Für die Schülerin Mojca
Bitenc war der Besuch eine Lebenserfahrung, die
sie nie vergessen wird.
Alenka Blake
41
Erasmus – Nachrichten
Themenland Slowenien? Slowenien!
Die Niederlande, England, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Polen, Schweden oder Spanien
als Themenland auszuwählen, kein Problem, aber
Slowenien? Möglicherweise hat nur die Tatsache,
zwar mit Sicherheit bei den bisherigen Themenländern einfacher, dafür bot aber die Städtepartnerschaft zu Celje die Chance zu vielfältigen zwischenmenschlichen Begegnungen und persönlichen Eindrücken. An dieser Stelle gilt unser Dank
in erster Linie dem Vorsitzenden des
Partnerschaftsvereins, Herrn Wintersig, und Frau Wintersig, die die
Abteilung Celje leitet.
Den Auftakt bildete eine Studienfahrt nach Slowenien, die der Partnerschaftsverein in den Herbstferien
2006 durchführte. Frau Veiders
berichtete bereits in der letzten Ausgabe der Erasmus-Nachrichten darüber. Beim Weihnachtskonzert durften wir junge Musiker vom Ersten
Gymnasium aus Celje begrüßen,
die an beiden Abenden das Programm bereicherten. Eine andere
Gruppe dieses Gymnasiums war
schließlich beim Slowenischen
Abend bei uns zu Gast und beeindruckte mit ihren musikalischen und tänzerischen
Darbietungen.
dass Slowenien seit 2006 zur Europäischen Union
zählt, das Unverständnis über diesen Vorschlag und
die Unkenntnis über dieses Land etwas abgeschwächt. Wie war es aber dazu gekommen? Der
Partnerschaftsverein von Grevenbroich, der seit vielen Jahren freundschaftliche Kontakte nach Celje,
der drittgrößten Stadt Sloweniens, pflegt, bot uns
an, die langjährige
Beziehungen des Partnerschaftsvereins für
das Projekt „Themenland“ zu nutzen. Diese Chance, über diesen Kontakt die Idee
„Themenland“ mit
Leben zu füllen, war
verlockend!
Rückblickend auf das
vergangene Schuljahr
dürfen wir feststellen,
dass die Wahl auf Slowenien als Themenland ein Glücksgriff
war. Die Aufgabe,
das Themenland an
den „normalen“ Unterricht anzubinden, war
Für eine zwanzigköpfige Schülergruppe der 8.
Klassen war sicherlich die einwöchige Fahrt im
Februar nach Celje der Höhepunkt des Schuljahres.
Auf Einladung des Bürgermeisters von Celje, Herr
Bojan Srot, durften wir, d.h. die Schüler, Herr Win-
42
November 2007
tersig, Herr Hof und ich eine großartige und großzügige Gastfreundschaft genießen. Herr Srot
hatte im Vorfeld unserer Reise die Parole ausgegeben, dass wir eine „unvergessliche Woche“ erleben sollten. Das gelang!
Tobias Wolf: „Die Stimmung in der Gruppe
und das Land waren einfach cool.“
Wie in Zeiten der „Billigflieger“ heutzutage
üblich, erfolgte die Reise mit dem Flugzeug nach
Rijeka (Kroatien), von dort per Bus nach Celje.
Unser Quartier war Celjska Koèa, ein funkelnagelneues Berghotel, das direkt am Haus eine Skipiste
bietet. Der Wettergott hatte jedoch schon von
Winter auf Frühling umgestellt, so dass die
ursprüngliche Planung, direkt vor Ort Ski fahren zu
können, aufgegeben werden musste. Hier zeigten unsere Gastgeber Flexibilität, Organisationstalent und Großzügigkeit. An den ersten drei
Tagen wurde ein Besichtigungsprogramm auf die
Beine gestellt, dass unsere Gruppe nach Celje, in
die Hauptstadt Ljubljana, in die Grotten von Postojna und zu der Höhle von Predjama führt und
das uns einen nachhaltigen Eindruck von der Vielfalt und Schönheit des Landes vermittelte. Zu dem
Besuchsprogramm gehörte natürlich auch ein
Besuch im Rathaus von Celje, wo wir vom stellvertretenden Bürgermeister herzlich empfangen wurden.
Anna Cremer: „Die Reise hat mir sehr gut
gefallen, durch die Fahrt habe ich eine Vorstellung von Slowenien bekommen.“
Die zweite Hälfte unserer Reise galt – heiß ersehnt –
dem Skifahren. Hierzu wurden wir an drei Tagen per
Bus zum Rogla gefahren. Rogla ist eines der großen
Skizentren Sloweniens und lockt Sportler nicht nur aus
Slowenien, sondern auch aus den Nachbarländern
Österreich, Kroatien und Ungarn an. Auf dem Rogla
wurde unsere Gruppe wieder einmal perfekt versorgt:
Uns wurde die komplette Skiausrüstung zur Verfügung
gestellt, jeder erhielt für die drei Tage einen Skipass
und insgesamt drei Skilehrer sorgten dafür, dass
Anfänger und Fortgeschrittene den Schnee unter ihren
Brettern genießen konnten. Den Höhepunkt der SkiAktivitäten bildete der Riesenslalom am letzten Nachmittag, den Theresa Reul als Gesamtsiegerin gewann.
Janine Cigale: „Superschöne Tage: Das Skifahren
mit unseren Skilehrern machte uns großen Spaß,
da sie lustig und aufgeschlossen waren.“
Die Begegnung mit jungen Slowenen sollte jedoch
nicht zu kurz kommen. Am Abschlussabend besuchte
uns eine Gruppe von Lehrern und Schülern des 1.
Gymnasiums – in ihrer Ferienwoche - in Celjska Koca.
Tanz und Unterhaltung waren angesagt: Die Schülerinnen und Schüler spielten und sangen für uns slowenische Volkslieder. Die Verständigung klappte auf
Deutsch oder auf Englisch. Das furiose Finale war
schließlich die tolle Vorführung, die uns drei Feuerschlucker boten.
Theresa Berhörster: „Die Gastfreundschaft in Celje
war klasse, wir haben uns sehr wohl gefühlt.“
Michael Jung
43
Erasmus – Nachrichten
Quiz zum Themenland Slowenien
Die Farben der slowenischen Flagge kennen Sie
wahrscheinlich. Wissen Sie auch, wie viel Porto ein
Standardbrief in Slowenien kostet? Diese und weitere Fragen konnten Schüler der Jahrgangsstufen 7-9
bei einem Quiz zum „Themenland 2007: Slowenien" lösen. Die Klasse 8b hatte das Rätsel im Rahmen des Politikunterrichts erstellt und entsprechende
Informationstafeln in der Schule präsentiert. Als Preise spendeten Schüler dieser Klasse DVDs, Videos
und Buchpreise. Vor allem beteiligte sich die 8c am
Wettbewerb. Sie schien aufgrund ihres Politikunterrichts besonders gut vorbereitet zu sein. So war es
nicht verwunderlich, dass sie auch die meisten Sieger stellte.
Herzlichen Glückwunsch!
Übrigens. Die slowenische Flagge hat die Farben
weiß, blau, rot; waagerecht angeordnet. Das Porto
für den Standardbrief kostet 36 Cent. Warum dieser große Unterschied zum deutschen Tarif existiert,
war dann wieder Thema des Politikunterrichts.
W. Altmann
Sparkasse
44
Eras-Stu
ss 2007
November 2007
45
Erasmus – Nachrichten
NGZ, 16.2.2007
Von Kölsche Tön
bis Heavy Metal
VON URSULA REISDORF
GREVENBROICH Während
die Teufelchen und Engelchen, die
Fußballfans in „Adiletten“ und die
coolen Jungs mit „Prolobrillen“
durch die Aula tobten, rockte der
Elferrat, den die Schüler der Jahrgangsstufe elf rund um Schülersprecher Lars Wosnitza bildeten,
auf die Bühne. Zentrales Thema
der karnevalistischen Schulveranstaltung: Die Fußballweltmeisterschaft.
Das Erasmus-Gymnasium hatte
am gestrigen Weiberfastnacht wieder einmal zur Karnevalssitzung
„Erasstuss“ eingeladen. „Normaler Unterricht ist an Altweiber
nicht möglich. Der ,Erasstuss' ist
also eine schöne Alternative und
trägt zudem zur Brauchtumspflege
bei“, sagte Antonia Krüll, Vorsitzende der Schulpflegschaft. „Schüler, Lehrer und Hausmeister geben
sich so viel Mühe, der Aufwand
steht außer Frage“a. Und von Kölsche Tön bis Heavy Metal stand
wirklich alles auf dem Programm.
Ein Höhepunkt war gewiss Hausmeister Horst Heyer, der als
„Horst Schlämmer“ - sein
Namensvetter - die Balken zum
Biegen brachte. Auch Christina Lieder und Andre Bremer, Schüler
der Jahrgangsstufe zwölf, verzückten als „Crazy Crew“ mit einem
Remix das Publikum, während
Simon Kauertz mit einem Klassenkameraden „Smells like Teen
Spirit“ von Nirvana dahin schmetterte. Auch die „Sentimental Playboys“ gaben auf der Bühne alles
und „Grup Takkan“ brachten die
Mädels mit „Wo bist du mein Sonnenlicht?“ zum Kreischen.
Beim „Erasstuss“ wagen sich einmal wieder sowohl Schüler, Lehrer,
Sekretärinnen als auch der Hausmeister auf die Bühne und führten
gemeinsam Musik- und Tanzeinlagen vor. Ein wahres Glanzlicht
war auch die 20 Kopf starke Lehrerformation mit Namen „Mutter
aller Lieder“, die Texte wie „Drenk
doch eene met“ auf Melodien von
Bob Dylan, Abba, Beatles und Bee
Gees gesungen haben. Mit schwarzen Gewändern und roten
Umhängen standen beispielsweise
Hans Georg Wachten, Werner Altmann, Jürgen Holitschke, Oliver
Hermann und Reihnhard Reese
46
auf der Bühne. Die neuen Lehrer
der Schule traf es besonders hart,
müssen sie sich doch als Prinz und
Prinzessin die Ehre geben. Ein
schöner Einstand. „Kascha Krys
und Volker Einecke sind seit
Anfang Februar an unserer Schule
und stehen als Prinz und Prinzessin zum ersten Mal auf der Erasstuss-Bühne“, erklärt Schulleiter
Michael Jung. So gab Prinz Volker
I. ein Solo im gelben Anzug und
forderte: „Steht auf, wenn ihr feiern wollt“. Die Prinzessin klatschte sich bei ihrem Gesang mit den
Schülern ab. „Karnevalist zu sein,
ist nicht Pflicht, wird aber durchaus begrüßt“, erzählte Jung weiter:
„Etwa die Hälfte des Kollegiums
macht mit“. Ebenfalls neu waren
auch die Damen der Cafeteria, die
im Foyer Süßes und Pikantes, antialkoholische Getränke und Kaffee
anboten. Appetitliche Gemüsespieße, Berliner Ballen und Milchkaffee sorgten somit für das leibliche Wohl.
November 2007
Eras-Stuss: Aula des Gymnasiums bebte
Töchter Bergheims und sentimentale Playboys
Erft-Kurier, 17.2.2007
Am Altweiber-Donnerstag in
der Schule hocken und büffeln:
das trifft für die Schüler des
Erasmus- Gymnasiums nur in
den ersten beiden Stunden zu.
Danach findet seit 1997 traditionell in der Aula des Gymnasiums die Karnevalssitzung
„Eras-Stuss“ statt. „Wir sind
damit die einzige Schule in der
Umgebung, die eine eigene Sitzung hat“, so Organisatorin
Ulrike Sarholz stolz über „ErasStuss“.
GREVENBROICH Und so feierten auch in diesem Jahr wieder
Schüler, Ehemalige, Lehrer und
auch Eltern zusammen das närrische Treiben am Altweiberball.
Damit bewiesen sie erneut das altbekannte Motto „Wo gearbeitet
wird, kann auch gefeiert werden“.
„Dieses Jahr werden zwanzig Lehrer- und Schülergruppen dem Publikum wieder einmal ein bunt
gemischtes Programm in drei Blöcken präsentieren“, verrät Ulrike
Sarholz dem Erft-Kurier bereits
im Vorfeld. „Gefreut hat mich
natürlich, dass so viele Gruppen
zum Casting erschienen sind und
dann auch gleich tolle Sachen
parat hatten“, so die Organisatorin
über das Programm von Lehrern
und Schülern. „Bereits Schüler der
fünften Klasse konnten mich beim
Casting von ihrem Talent überzeugen.“ Doch nicht nur Ulrike Sarholz wurde bei den Proben überzeugt, sondern auch das gesamte
Gymnasium bekam am vergangenen Donnerstag eine grandiose
Show geboten, denn Lehrer und
Schüler sorgten mit ihren Auftritten dafür, dass die Aula bebte.
Nachdem der Elferrat wie
gewohnt zu, „eye of tiger“ eingezogen ist, sorgten die „Chili
Devils“ aus der fünften Klasse in
Teufelkostümen für einen gelungenen Showanfang. Des Weiteren
brachten die Lehrer die Aula mit
Oldies zum Tanzen und auch die
schuleigene Tanzgarde sorgte
zusammen mit dem Dreigestirn
mit ihrem Auftritt für gute Stimmung in der Aula. Und auch „Die
Töchter Bergheims“, bestehend
aus jungen Lehrerinnen, überzeugten das Publikum mit ihrer Persiflage von „Söhne Mannheims“
und Livegesang. Doch auch die
Schüler brauchten sich nicht zu verstecken und boten eine klasse
Show auf der Bühne. So traten
Jungs der achten Klasse zusammen mit dem stellvertretenden
Schülersprecher Lars Wosnitza als
„Sentimental Playboys“ auf und
tanzten auf den Chartstürmer
„Du bist mein Sonnenschein“.
Zusätzlich bildete Lars die Spitze
des Elferrats als Präsident und
führte mit passenden Anmoderationen durchs Programm. Nach
einer gelungenen Show stand das
Finale der Veranstaltung in diesem
Jahr ganz unter dem Motto „We
are family“ und so kamen Lehrer
und Schüler noch einmal alle
zusammen auf die Bühne des
Gymnasiums. . -cribi
THEATER
Die prächtige Kulisse des Theaters von Epidauros kann das Erasmus-Gymnasium zwar nicht bieten,
aber trotzdem verdanken wir der
Theatergruppe des Erasmus-Gymnasiums unter der Leitung von Wolfgang Fey und Bernd Chaise beeindruckende Theatererlebnisse.
Theater in Epidauros
47
Erasmus – Nachrichten
Erasmus: Der letzte Vorhang fällt
NGZ, 20.3.2007
Pleiten, Pech und Pannen: Das Theaterstück “Der nachte Wahnsinn”, das Freitgabend im Erasmus - Gymnasium Premiere feierte, hatte eine Menge davon zu bieten. Die Lacher waren garantiert. (NGZ - Foto: M Reuter)
GREVENBROICH (kkö) „Chaos pur“ war am vergangenen Freitag Thema am Erasmus-Gymnasium. Die Theatergruppe unter
der Leitung von Wolfgang Fey und
Bernd Chaise feierte die Premiere
ihres letzten Stücks. Nach 27 Jahren erfolgreicher Theaterarbeit war
das Werk „Der nackte Wahnsinn“
des englischen Journalisten und
Dramatikers Michael Frayn ihr letztes Bühnenstück.
„Eigentlich wollten wir schon
nach 25 Jahren aufhören und dann
noch eine Zugabe spielen, aber wir
haben die Entscheidung dann
doch so lange wie möglich hinausgezögert“, sagte Chaise, „Mein
Kollege Wolfgang Fey wird im
Sommer seine Dienstzeit am Erasmus beenden, dadurch findet unsere Zusammenarbeit ein natürliches
Ende“.
Die Komödie „Der nackte Wahnsinn“ war kein Neuland für die beiden Deutschlehrer. Im Jahr 1990
hatten sie das Stück schon einmal
aufgeführt und laut Chaise war es
ein riesiger Erfolg. „Unser letztes
Stück sollte unbedingt eine Knal-
ler-Komödie sein, die Spaß macht
und bei den Zuschauern gut
ankommt“, so Chaise.
Dass es den Beteiligten Spaß
gemacht hat, konnte Timon Jansen
nur bestätigen: „Ich bin unglaublich stolz, dass ich mitspielen durfte. Es hat mir viel Freude bereitet“, so der Zehntklässler. Auch
beim Publikum fand das Bühnenwerk Gefallen. Die chaotische
Geschichte, die von einer neunköpfigen Theatergruppe kurz vor
und während ihrer Premiere
erzählt, forderte eine Vielzahl an
Lachern. Die dargestellten Schauspieler vermasselten nämlich alles,
was es zu vermasseln gab. Während im ersten Akt die Generalprobe gezeigt wurde, die mehr als
nur schief lief, präsentierten die
Schauspieler im zweiten Teil die
Theatergruppe backstage: Es gab
Liebeschaos und Prügeleien unter
den Darstellern auf der Bühne,
während die Premiere bereits in
vollem Gange war.
Der dritte und letzte Akt zeigte
den Höhepunkt des Chaos: verpasste Einsätze, vergessene Texte,
48
falsche Personen auf der Bühne
und schließlich eröffnete die
Regieassistentin dem Regisseur auf
der Bühne, dass sie schwanger sei.
Trotz Chaos und Durcheinander:
Die Theatergruppe, die aus Schülern wie auch aus Ehemaligen des
Gymnasiums besteht, erntete
tosenden Applaus. Gelacht wurde
vor allem über mittelalterliche
Unterhosen, Kakteenstiche und
verlorene Kontaktlinsen. „Ich bin
jedes Mal aufs Neue begeistert,
was die Schüler Ungeheures leisten“, so Chaise, der den Theaterabend für gelungen hielt. Auf die
Frage, ob er das Theater nun vermissen werde, wusste er jedoch
noch nichts Genaues zu sagen „Im
Moment fühle ich mich wie nach
jeder Premiere.“
Am Donnerstag, 22. März, und
Freitag, 23. März, wird das Stück
„Der nackte Wahnsinn“ noch einmal gezeigt. Dann jedoch heißt es
für die „Theatergruppe am Erasmus“: Der letzte Vorhang fällt...
November 2007
Der Fotograf steht im Mittelpunkt
WZ, 6.6.2007
KUNST Selbstauslöser auf weiim eigenen Kopf. Einen Spiegel
Kinder. Besonders haben Achim
ßem Thron: „Mach ein Bild von
gibt es ebenso wenig wie ein Kame- Schroten die behinderten Bewohdir” heißtRichard
eine Foto-Aktion
ra-Display.
DasBraun,
Ergebnis
zeigt sich
ner der Klinik Bedburg-Hau
Niestroj, am
Fabian Kremer,
Simon
Benedikt
Lennartz,
Erasmus-Gymnasium.
erst
Tage
später,
wenn
die
Handbeeindruckt.
„Wie selbstbewusst
Christian Sossna, Tim van Brakel, Florian Funken, Franz Niklas Gast
abzüge fertig sind. Die Kunstlehdie sich vor der Kamera in Szene
Von Inge Hüsgen
rer Jürgen Holitschke und Kerstin
gesetzt haben. Das hätte ich nie so
Grevenbroich Sylvia Romanski
Wichelhaus haben die Aktion ins
hingekriegt“, staunt der Designer
ist auf der Suche nach Requisiten
Erasmus-Gymnasium geholt. Der
und Porträt-Fotograf. In Bedburgfürs Foto. Die Lehrerin will sich
Schüler-Ansturm dürfte zwischen
Hau fing vor vier Jahren alles an.
mit Kollegin Claudia Schaefer
Abifeier und Ferien-Vorfreude
Das war im Ar-Toll-Labor gleich
ablichten lassen. Die beiden Frauenorm werden, vermutet Holitschneben der Klinik. Seither errichteen unterrichten am Erasmuske. Bisher haben rund 1000 Menten die beiden Künstler ihren weiGymnasium und gehören dort zu
schen an den Foto-Aktionen von
ßen Thron unter anderem in Köln
den ersten Teilnehmern der FotoHorst Jewandowski und Achim
und Emmerich. Das Erasmuskunst-Aktion. Unter dem Motto
Schroten teilgenommen. Eine AusGymnasium ist ihre siebte Station.
„Mach ein Bild von Dir“ laden
wahl der Bilder wird im ErasmusUnd überall bringen die Besucher
Horst Jewandowski und Achim
Gymnasium gezeigt.
neue, spontane Ideen mit.
Schroten Schüler, Lehrer und alle
Manche Fotomodelle nehmen
Wer es selbst ausprobieren will,
anderen Interessierten zum Selbstdie gewohnte Pose ein, andere
hat heute von 9 bis 14 Uhr Geleporträt ein.
schaffen liebevolle Selbstinszeniegenheit. Weitere Termine: DonHat ein Besucher den Gang zum
rungen, jeder ein wenig anders.
nerstag, 14. Juni und Freitag, 15.
abgeschirmten weißen Raum
„Da war ein älterer Herr, der mit
Juni, jeweils von 13.30 Uhr bis 19
betreten, ist die Umgebung, das
dem Bild seiner Frau zum 60.
Uhr. Das Fotografieren ist kostenSchulfoyer, vergessen. Jetzt ist der
Geburtstag gratulierte“, erinnert
los. Die Selbstporträts werden im
Fotograf allein mit einem weißen
sich Schroten. Andere Fotos zeiErasmus-Gymnasium ausgestellt
Thron, einer Spiegelreflex-Kamera
gen eine Sportlerin inmitten eines
und können erworben werden
und dem Selbstauslöser - und mit
Berges von Laufschuhen, einen
den Ideen, Rollen, Selbstbildern
Herrn mit Hund oder haufenweise
49
Erasmus – Nachrichten
50
November 2007
Die FOTO-AKTION am Erasmus:
Mach ein Bild von Dir!
51
Erasmus – Nachrichten
Tausend Mal den Auslöser gedrückt
GREVENBROICH (lina) Vor
den Ferien lud der Fachbereich
Kunst des Erasmus-Gymnasiums
zum Fotoshooting in die Schule und die Grevenbroicher kamen
zahlreich. Jetzt sind die Ergebnisse
des Projekts „Mache ein Bild von
dir“ im Foyer der Schule zu
bewundern. „Vor den Ferien hatten wir eine Projektwoche an der
Schule“, so Kunstlehrer Jürgen
Holitschke. Der Fachbereich
Kunst holte sich mit den beiden
Künstlern Achim Schroten und
Horst Jewanski Verstärkung: „Wir
haben sie eingeladen, ihre Fotoaktion auch an unserer Schule vorzunehmen“, erzählt Holitschke.
Denn die Fotokünstler waren mit
ihrer Selbstauslöser-Aktion schon
in mehreren Städten und auf etlichen Ausstellungen zu Gast. Die
Idee ist simpel: In einem geschlossenen Raum werden eine weiße
Wand und ein weißer Stuhl aufgestellt. Jeder Interessierte kann sich
mittels Selbstauslöser dort fotografieren. Am Erasmus-Gymnasium
waren zunächst Schüler und Lehrer dran. „Dann haben wir aber
auch alle Grevenbroicher eingeladen, sich zu beteiligen“, so
Holitschke. Und der Ansturm war
groß: In den Sommerferien entwickelten die beiden Künstler die Bilder, nun sind die weit über 1000
Fotos in der Schule zu sehen. „Die
Fotos zeigen die ganze Bandbreite
der Öffentlichkeit“, sagt Holitschke zufrieden. Von den Putzfrauen
der Schule bis hin zu Bürgermeister Axel Prümm fotografierten
sich die verschiedensten Menschen. Diese Vielfalt spiegelt sich
in faszinierender Art und Weise in
den Schwarzweiß-Aufnahmen
wider: Vater und Sohn machen
Armdrücken vor der Kamera,
Freundinnen drängeln sich zu
fünft auf dem Stuhl, Jungs präsentieren der Kamera ihre Kehrseite.
„Viele Schüler gingen bei diesem
Projekt aus sich heraus. Viele zeigten sich einmal ganz anders als
sonst im Schulalltag“, so Holitsch-
ke. Denn: „Diese Fotos haben eine
Besonderheit. Jeder war allein in
dem Raum und konnte durch den
Selbstauslöser den Moment des
Fotografierens bestimmen.“
Ein Blickfang auf all den Stellwänden sind auch die Bilder der
Abiturientia. „Die Abiturfeier fiel
in die Zeit der Projektwoche“, erinnert sich Holitschke. So posieren
die Schüler der ehemaligen Stufe
13 in schicker Abendgarderobe
vor der Kamera - und fühlen sich
sichtlich wohl in dem ungewohnten Outfit. Überhaupt deuten die
fast ausschließlich fröhlichen
52
Gesichter der Fotografierten
darauf hin, dass sich niemand
unwohl vor der Kamera fühlte.
„Viele haben es genossen, vor der
Kamera zu posieren und dann
selbst den Auslöser drücken zu
können“, erklärt Holitschke. Er ist
zufrieden: „Eine gelungene Aktion.“ Für fünf Euro pro Stück können die Fotos noch bis zum 17.
August im Erasmus-Gymnasium
an der Röntgenstraße gekauft werden.
NGZ, 7.8.2007
November 2007
BLITZEJ POLSKI, Wir in NRW und Europa
“Das war die schönste Woche in meinem Leben.”
mationsfilm oder Rundfunk- und Fernsehjournalismus)
teilzunehmen, um dann - aufgeteilt in zwei Gruppen
zu je 20 Schülern -, entweder in den Sommer- oder
aber in den Herbstferien, eine weitere Woche nach
Polen zu reisen, um dort auf gleichaltrige und gesinnte Polen zu treffen. Dort wurde das Workshopprogramm fortgesetzt.
Die erste Workshopsequenz schien aufgrund der
fachlich und menschlich erstklassigen Betreuung und
Workshopleitung, des Workshopprogramms, der
selten schönen Unterkunft in Köln, des gesamten
Rundumpaketes und zu guter Letzt des von Tränen
und Adressenaustausch dominierten Abschiedes
(mehr ist nicht hinzuzufügen) kaum noch zu übertreffen. Daher war die erste Gruppe deutscher Schüler,
deren Reise im Juli starten sollte, umso gespannter
auf ihre bevorstehende Zeit im „Nahen Osten“.
Keiner der deutschen Schüler betrat gänzlich vorurteilslos polnischen Boden. Das Erste, was uns verwunderte: 34°C, Sonne – mediterranes Klima?
Und abgesehen davon, dass der Großteil von uns
während der Fahrt in den besagten Kleinbussen, mit
denen wir in den 8 Tagen noch öfter Bekannschaft
machen sollten, mehr als erschöpft einschlief und
deshalb nicht mehr allzu viel um sich herum wahrzunehmen vermochte, war auch die Landschaft nicht
so, wie man sie sich vorgestellt hatte - sie erinnerte
manchmal an Spaniens Inland.
Aber zum Wesentlichen: den Menschen, insbesondere den polnischen Schülern und unserem
Workshop.
Als wir schließlich unsere neue Heimat, eine Herberge im tiefsten Süd-Polen in Gliwice, erreichten,
Diesen Satz hörten wir nicht nur einmal bei unserem Abschied in Gliwice, bevor wir gegen 3 Uhr
morgens in einen unserer Lieblings-Kleinbusse stiegen, um den Ort in Süd-Polen zu verlassen, der in
den letzten 8 Tagen zu unserem zweiten Zuhause
geworden war.
Ich glaube, ich spreche im Namen aller deutschen
Schüler, die an der Workshopwoche im Rahmen
des Projektes "Näher an Polen" teilgenommen
haben, wenn ich behaupte: Diese 8 Tage, die wir
bei unseren polnischen Nachbarn verbringen durften, waren eine der ereignisreichsten und schönsten
Zeiten, die wir je hatten, und somit in jeder Hinsicht
empfehlenswert.
Um näher auf das besagte Projekt einzugehen, berichte ich am Besten von Anfang
an: Herr Holitschke verbreitete enthusiastisch in den Jahrgangsstufen 10 aufwärts,
dass die Möglichkeit bestünde, an einmaligen Workshops in Köln und Polen teilzunehmen. Eine Reihe von Schülern unserer
Schule folgte – zunächst noch ein wenig
skeptisch - seinem Ratschlag und ließ sich
schließlich auf das Abenteuer Polen ein. Es
war geplant, sich in den Osterferien mit insgesamt 40 anderen jungen Menschen aus
ganz NRW in Köln zu treffen, dort eine
Woche an dem Workshop-Programm
(Kunst- und Pressefotografie, Theater, Ani53
Erasmus – Nachrichten
wurden wir schon von einer Gruppe herzensguter
polnischer Schüler und dem Workshop- und Assistententeam erwartet, in dem wir bekannte und vermisste Gesichter wiedererblickten.
Nachdem die sprachlichen Barrieren gebrochen
und das anfängliche Eis geschmolzen war, wusste
jeder, mit wem er zusammen, in welchem Zimmer
zu schlafen hatte und welchen Workshopleitern er
zugeteilt war.
Begleitet von unterhaltsamen Aktivitäten, wie
gemeinsamen Lagerfeuern oder beispielsweise Fahrten nach Gliwice oder Krakow (Anmerk.: schööön!)
mit ausgiebigen Shoppingtouren verbrachten wir
unseren Tag eigentlich auschließlich fernab der Herberge in unseren Workshops und hatten eine
Menge Spaß mit neugewonnenen deutschen und
polnischen Freunden.
Mit ihnen erkundeten wir nicht nur die Welten zwischen Theater und Fotografie, Journalismus und Animation, sondern genauso gut sämtliche McDonalds
der Gegend, alle erdenklichen polnischen Biersorten, die polnische (Nasdrovje!), sowie deutsche
Sprache (Grunes Ampelmannchen!) oder unsere
heißgeliebten Kleinbusse - beispielsweise liebevoll
"Schrotti" getauft.
Krönender Abschluss bildete der Präsentationsabend aller Workshopergebnisse und die darauf folgende schlaflose Nacht in der Herberge, die von
weiterem regen Adressenaustausch und ziemlicher
Trändendrüsenaktivität geprägt war - sowohl aufgrund von Freude, als auch von Trauer, als auch von
Vorfreude auf versprochene Wiedersehen.
Resumierend bleibt nur zu sagen, dass es alles in
allem ein wunderbar gelungener Aufenthalt war,
den wir gerne etliche Male wiederholen würden.
Wir können jedenfalls nur weiterhin mit unseren neugewonnen polnischen Bekannt- und Freundschaften,
Workshopleitern, sowie dem deutsch-polnischen
Institut in Kontakt bleiben und uns an schöne Zeiten
erinnern.
Jedem anderen rate ich allerdings, wieder im
Namen aller Beteiligten: Nutzt diese einmalige
Chance, wenn sie euch geboten werden sollte!
Jana Jantzen
Französisches Flair am Erasmus
- diesmal ganz ohne Landleben
GREVENBROICH. Traditionell
besteht seit 1980 ein Schüleraustausch zwischen dem ErasmusGymnasium und dem Lycée Claude Lebois in St. Chamond. Madame Perriguey aus St. Chamond, die
federführend beim Schüleraustausch war, wird im Sommer ihren
wohlverdienten Ruhestand antreten und wurde deshalb im Rahmen
eines Empfangs verabschiedet.
Nachfolgerin ist Madame Renée
Benier. Die Begrüßung der franzö-
Erft-Kurier, 4.4.2007
sischen Gäste erfolgte durch die
stellvertretende Bürgermeisterin
Ursula Kwasny. Die Gastschüler
verweilen eine Woche in Grevenbroich, untergebracht sind sie in
Familien von Schülern der zehnten
Klasse. Sie werden an zwei
Exkursionen des ErasmusGymnasiums teilnehmen. Frau Veiders, am Erasmus zuständig für
den deutsch/französischen Schüleraustausch, gab noch eine amüsante Anekdote zum Besten. Apro54
pos Unterbringung: Schüler aus
Grevenbroich besuchten seinerzeit
die Partnerstadt, die Gastfamilie
einer Schülerin waren Landwirte.
Nach der Arbeit auf dem Feld und
im Stall musste vor Betreten des
Haupthauses die Dusche auf dem
Hof benutzt werden. Gleich beim
ersten Mal hüpfte ein Lämmlein
mit in die Dusche. Das geschockte
Mädchen konnte nur mit gutem
Zureden dazu gebracht werden,
den Rest der Zeit auf dem Hof zu
verbleiben. Im Jahr danach kam
ein anderes Mädchen in diese Gastfamilie. Sie war sehr angetan vom
Landleben und verbrachte Nächte
im Schafstall, half bei der Geburt
von Lämmern und rührte mit den
Schafskäse an.
Nach der Woche wurde sie herzlich verabschiedet, erhielt als Gastgeschenk eine große Schüssel frischen Schafskäse und hatte somit
das Zugabteil bis nach Grevenbroich komplett für sich alleine.
-aha
November 2007
Besuch von der Hunter Valley Grammar School
Pause!
Partnerschaft lebt von Gegenseitigkeit; deshalb
gen Kellergewölbe angesagt; natürlich gab es ein
waren wir sehr glücklich, in diesem Jahr eine vierzünftiges, nach mittelalterlichen Rezepten zubereitezehnköpfige Reisegruppe der Hunter Valley Gramtes Mahl. Schloss Dyck war der nächste Programmmar School bei uns in Grevenbroich begrüßen zu
punkt auf der Tagesordnung. Zwar stand auch hier
können: elf Schülerinnen und Schüler und drei
wieder die Historie im Mittelpunkt, doch lag der
Begleitpersonen. Am Morgen des 3. April nahmen
Schwerpunkt an diesem Tag auf einer einzelnen
wir die Gäste, die offensichtlich noch mit der
Anlage. Ausgehend von der fiktiven Annahme, wir
Umstellung auf die deutschen WetterverhältnisseGedeckte
zu Tische
seien fürstliche Gäste des Schlossherrn, wurden die
kämpfen hatten, am Grevenbroicher Bahnhof in
Schüler durch das Anwesen geführt, wobei die FunkEmpfang. Von frierenden Jugendlichen in nicht unbetionen der einzelnen Gebäudeteile sehr anschaulich
dingt passender Kleidung konnte mehrfach der Ausdargelegt wurden. In einer sich anschließenden Ralspruch "It's very cold here!" vernommen werden. Mit
lye war es die Aufgabe kleinerer Gruppen, zusamSicherheit der erste bleibende Eindruck von Deutschmengesetzt aus deutschen und australischen Jugendland!
lichen, sich intensiver mit den Besonderheiten der
Voller Enthusiasmus und mit großen Erwartungen
unterschiedlichen Räume und Säle zu beschäftigen.
war seitens der Gastgeber der Aufenthalt der austraEine Stadtführung durch Aachen rundete den
lischen Gäste vorbereitet worden, wobei - so viel
geschichtlichen Teil des Gesamtprogramms ab. Bei
sei schon hier vermerkt - die Arbeitsteilung innerhalb
strahlendem Sonnenschein wurde den australischen
der Gruppe in hervorragender Weise funktionierte.
und deutschen Teilnehmern ein kleiner Überblick
Doch es gab auch hier und da eine Enttäuschung,
über den historischen, geografischen und wirtschaftdenn nicht jeder Erasmusschüler, der im Jahr 2006
lichen Stellenwert der Stadt und ihres Umlandes veram Austauschprogramm teilgenommen hatte, konnmittelt. Leider aber blieb uns ein Besuch im Rathaus
te einen Gast in seiner Familie aufnehmen. Das Konsowie in der Schatzkammer des Doms verwehrt, da
zept der Programmgestaltung zielte darauf ab, den
die beiden Einrichtungen am Karfreitag geschlossen
Australiern die einheimische Lebensweise näher zu
waren. Dennoch zeigten sich die australischen
bringen und die Beziehungen zu den deutschen
Gäste von der Stadt sehr angetan. Allerdings
Schülern zu stärken. Aber auch die Stadt Grevenbedurfte es einiger Überredungskunst, sie zu einem
broich mit ihrer Umgebung und ihren historischen
Schluck vom Wasser des Elisenbrunnens zu beweAspekten sollte nicht zu kurz kommen. Zunächst vergen. Mit Schrecken stellten wir nach dem köstlichen
brachten die Austauschschüler eine Woche bei den
Genuss fest, dass alle namhaften Badegäste, die
deutschen Familien; danach war ein mehrtägiger
um den Brunnen herum in diversen Tafeln verewigt
Aufenthalt in Berlin geplant, und in der letzten
waren, nicht allzu alt wurden.
Woche standen wieder Grevenbroich und die
Das besondere Ereignis des Tages war aber mit
umliegenden Städte auf dem Programm. Die OrgaSicherheit der Ausflug zum Dreiländereck. Mit
nisation der einzelnen Unternehmungen wurde teils
Begeisterung nutzten die australischen Jugendlichen
Schokoladenmuseum
von den Familien, teils von der Schule übernomdie Gelegenheit, innerhalb von Sekunden über
Deutsch/Polnisches Apfelessen
men.
Grenzen hinweg in drei europäische Länder zu
Den Beginn machte eine Stadtbesichtigung von
springen. Bei klarer Sicht genoss die Gruppe dann
Zons, die bei den Gästen einen tiefen Eindruck hinvom Aussichtsturm den Blick auf die Eifel und das
terließ, da eine solche Sehenswürdigkeit, eine vollVorland.
kommen erhaltene mittelalterliche Stadt, in AustraDie Osterfeiertage sollten die Gastschüler mit
lien, aus historischen Gründen, nicht zu finden ist.
ihren Familien verbringen, um ungestört die VorbeNicht nur die Bausubstanz, sondern auch die Anlareitungen zum Osterfest und die bei uns üblichen
ge und die Funktion der Stadt stießen daher bei den
Osterbräuche zu erfahren. Manche stellten ParalleSchülern auf großes Interesse. Und es gab noch
len zu ihren eigenen Familien fest, für andere Schüeinen besonderen Service: Die Teilnehmer unserer
ler bedeuteten diese Tage ein ganz neues Erlebnis.
Gruppe konnten sich entweder einer deutsch- oder
Während der Feiertage nutzten viele Gastfamilien
einer englischsprachigen Führung anschließen.
zudem die Gelegenheit, ihren Gästen die Städte
Beide Führungen wurden von sehr sachkundigen
Düsseldorf und Köln zu zeigen.
Fremdenführern ansprechend durchgeführt. Zum
Am Dienstag nach Ostern verließ die australische
Abschluss des Tages war ein Ritteressen in einem uriGruppe Grevenbroich in Richtung Berlin. Für die
55
Erasmus – Nachrichten
kommenden fünf Tage hatte Herr Schläger ein
Besichtigungsprogramm der deutschen Hauptstadt
vorbereitet. Da er und seine Frau Lyn mehrere Jahre
in Berlin gelebt hatten, konnte den Schülern ein
nicht nur touristischer Eindruck der Stadt vermittelt
werden.
Groß war das Erstaunen, als die Australier nach
den Osterferien dann erstmals das Erasmus-Gymnasium besuchten, denn vor dem Eingang auf der
Röntgenstraße war die australische Flagge gehisst.
Diese Flagge war unserer Schule bei unserem letztjährigen Besuch in Australien von einem Gastvater,
der Mitglied des australischen Parlaments ist, im Parlamentsgebäude zusammen mit einer Urkunde überreicht worden. Während der folgenden Tage sollten
die australischen Schüler den Schulalltag am Erasmus-Gymnasium erfahren. Sie besuchten den Unterricht in Klassen unterschiedlicher Jahrgangsstufen
und tauschten ihre Eindrücke mit den deutschen
Schülern aus, wobei natürlich immer wieder nach
den Unterschieden zwischen der Hunter Valley
Grammar School und dem Erasmus-Gymnasium
gefragt wurde. Dabei war es uns ein besonderes
Anliegen, die australische Gruppe mit den Schülern
unserer Jahrgangsstufe 8 in Kontakt zu bringen, die
im September dieses Jahres nach Australien reisen
werden, aber auch mit Schülern aus der Stufe 7,
die die Teilnehmer im nächsten Jahr sein werden.
Mittlerweile ist es schon fast zur Tradition geworden, dass eine australische Mannschaft Fußball
gegen eine deutsche Mannschaft spielt. Also wurde
in einer unserer Sporthallen ein Turnier veranstaltet,
bei dem es nicht nur auf dem Spielfeld heiß herging. Nachdem die Erasmus-Mannschaft im letzten
Jahr in Hunter Valley verloren hatte, gelang es uns
dieses Mal, Revanche zu nehmen. Doch nicht nur
der Schulalltag füllte die letzten Tage des Deutschlandaufenthalts. Daneben durfte natürlich eine
Besichtigung des Braunkohletagebaus nicht fehlen.
An dieser Stelle gilt unser Dank dem Unternehmen
RWE-Power, das die australischen Gäste an der
Schule abholte, die Führung übernahm und die
Gruppe schließlich wieder zur Schule brachte. Ein
besonderer Höhepunkt war die Abschlussfeier am
vorletzten Tag. In der Cafeteria der Schule lernten
die australischen Gäste ein rheinisches Gericht kennen: Reibekuchen. Der Clou dabei war jedoch,
dass sie die Reibekuchen zusammen mit ihren deutschen Partnern selber herstellen mussten - natürlich
mit äußerst tatkräftiger Unterstützung von vielen Müttern. Das ganze Unternehmen war, in doppelter Hinsicht, eine rührselige Angelegenheit, denn es floss
auch so manche Träne! Nach anfänglicher Skepsis
entdeckten die Gäste jedoch bald, wie schmackhaft dieses Gericht ist, und langten kräftig zu. Nach
Beendigung der Feier machte sich allerdings deutlich Wehmut breit, denn nun wurde jedem Teilnehmer bewusst, dass die wunderschönen gemeinsamen Stunden sich ihrem Ende näherten. Am 20.
April galt es, Abschied zu nehmen. Während eines
Pressetermins nach ihren besonderen Eindrücken
von Deutschland befragt, lautete bei fast allen australischen Schülern die Antwort: die grüne Landschaft, die Fülle an Wasser und die niedrigen Temperaturen. Bei allen wurde deutlich, dass für sie der
Deutschlandaufenthalt eine überwältigende, wichtige Lebenserfahrung darstellt. Von ganz entscheidender Bedeutung waren jedoch die Beziehungen, die
die australischen Jugendlichen zu ihren deutschen
Partnern und ihren Gastfamilien aufgebaut hatten.
Bei dem Gedanken an den bevorstehenden
Abschied bekamen daher nicht nur die Schüler
feuchte Augen, denn auch die Gasteltern hatten
ihre Gäste mächtig in ihr Herz geschlossen. Wir
möchten an dieser Stelle der Hunter Valley Grammar School ein Kompliment aussprechen: Sie hat
würdige Vertreter ihrer Einrichtung ausgesucht. Das
Verhalten der Gruppe muss besonders gelobt werden.
Wir möchten uns aber auch ganz herzlich bei den
Betreuern bedanken, die die Organisation dieser
Reise übernommen und die große Verantwortung
auf sich genommen haben: Martin und Lyn Schläger und Dr. Anne Kitchener. Ein ganz besonderer
Dank gilt aber den Gasteltern. Ihr Einsatz kann gar
nicht genug gewürdigt werden. Zwar hatten wir
schon viel von unserer Elternschaft erwartet, doch
diese drei Wochen haben unsere kühnsten Erwartungen weit übertroffen. Nicht nur die Aufnahme
der Gäste in den Familien war vorbildlich; die Eltern
haben sich äußerst aktiv in die Gestaltung des Programms eingebracht, sich teilweise Urlaub genommen, um möglichst viel Zeit für die Gäste zu haben.
Zudem sind darüber hinaus beträchtliche Spenden
für die Gestaltung des Programms bereitgestellt worden. Ohne Ihr Engagement wäre dieser Austausch
mit Sicherheit nicht solch ein Erfolg geworden!
Wir vom Erasmus-Gymnasium sind glücklich darüber, dass unsere Zusammenarbeit mit der Hunter Valley Grammar School so erfolgreich ist, und hoffen,
dass dieser Weg noch weit in die Zukunft reicht zum Wohle unserer Schüler. Die Erfahrungen aus
diesem Besuch geben uns viel Kraft für die weitere
Arbeit.
Eckard Cwik
56
November 2007
Abschied von australischen Gästen
Martin Schläger und seine australischen Schüler sagten gestern “Goodbye”:
Drei Wochen lang waren sie zu Gast am Erasmus-Gymnasium in Grevenborich NGZ-Foto: L. Berns
GREVENBROICH (mp) Grünes Gras, Regen, öffentliche Verkehrsmittel und ganz viele Eissorten. Das fällt den elf australischen
Austauschschülern am ErasmusGymnasium spontan zu Deutschland ein. Seit fast drei Wochen sind
sie bereits über 16 000 Kilometer
von ihrer Heimat entfernt. Morgen
fliegen sie mit vielen neu gewonnenen Eindrücken in ihre Heimat
zurück, wo sie bis September auf
den Besuch ihrer deutschen Freunde warten werden. Begonnen hat
die Schulpartnerschaft zwischen
der australischen Stadt Maitland
und Grevenbroich bereits 2003.
“Ich habe mir gedacht, wir haben
eine japanische Schule als Partner,
warum also nicht auch eine Deutsche?”, erklärt Martin Schläger,
Lehrer an der australischen “Hunter Valley Grammer School” in
Maitland. Deshalb nahm der
gebürtige Grevenbroicher Kontakt
zu seiner Heimatschule - dem Erasmus-Gymnasium - auf. Schulleiter
Michael Jung war von der Idee
begeistert, und es dauerte kein
Jahr, bis die ersten deutschen Schüler nach Down Under reisten.
“Das Interesse an dem Austausch
ist immer sehr groß”, weiß Eckard
Cwik. Der Englisch-und Erdkundelehrer organisiert den jährlichen
Australienbesuch. In Australien ist
dagegen der Austausch mitten in
der Schulzeit nicht so bekannt, wie
in Deutschland. Zum zweiten Mal
sind jetzt Schüler der Klassen
neun bis zwölf in Grevenbroich.
“Zum ersten Mal ist es eine größere Gruppe. Letztes Mal war ich
nur mit drei Leuten hier”, erklärt
“Auswanderer” Schläger. Der
Deutsch-, Französisch und Englischlehrer ist jedoch zuversichtlich, dass auch bei den nächsten
Grevenbroich-Besuchen wieder
viele Schüler dabei sein werden.
“Die schönen Erlebnisse sprechen
sich schnell herum.” So können
die Schüler auf drei erlebnisreiche
Wochen zurück blicken. Berlin,
Köln, Wuppertal, Amsterdam,
Zons und das Schloss Dyck sind
nur einige Bespiele für die Ausflugsziele, die auf dem Programm
standen. Beeindruckt seien sie von
den Entfernungen zwischen den
einzelnen Ländern gewesen. “Man
ist so schnell im Ausland”, sagt
eine Schülerin. “Hier ist alles so
nah bei einander”, so eine andere.
Und obwohl die Schüler doch
manchmal etwas froren, waren sie
sich einig, dass ihr erster Besuch in
Grevenbroich, nicht der letzte bleiben soll. “Grevenbroich is so
nice”, ist die einstimmige Meinung
der elf „Aussies”.
Gestern verabschiedeten sie sich
bereits vom Erasmus. Dabei leisteten sie einer deutschen Tradition
Folge: Reibekuchen-Backen. Mit
diesem Kartoffel-Gericht stärkten
57
NGZ, 19.4.2007
sie sich für die anschließende
Abschiedsparty. Dort nutzten sie
auch die Gelegenheit ihre neu
gewonnen Deutschkenntnisse einzubringen. “Danke schön”Bekundungen und kurze Reden ließen den deutschen Gastfamilien
Tränen in die Augen steigen - kullern werden diese Tränen jedoch
erst morgen. Dann heißt es für
mindestens fünf Monate „bye-bye
dude”. Erst im September wird
eine 20-köpfige Schülergruppe des
Erasmus-Gymnasiums die Partnerschule in Australien besuchen.
Dann werden sie wahrscheinlich
mit den Worten „G'day mate”
empfangen, was neben dem Wort
„dude” ein typisch australischer
Ausdruck für einen Kamerad oder
Freund ist.
PORTRÄT
MARTIN SCHLÄGER
kennt das Erasmus-Gymnasium
aus seiner eigenen Schulzeit - 1966
hat er dort Abitur gemacht.
Danach studierte der heute in Australien lebende Grevenbroicher in
Köln. Dass er gerne reist, hat der
60-Jährige bereits nach dem Studium bewiesen. Zunächst arbeitete
er 18 Jahre als Lehrer in Berlin.
Dort lernte er auch seine australische Frau kennen, mit der er einen
vier Jahre dauernden Umweg über
Frankreich nach Australien nahm.
Seit 1991 lebt und arbeitet der
Vater einer 19 Jahre alten Tochter
bereits in Maitland (170 Kilometer
nordwestlich von Sydney). Heimweh nach Grevenbroich hat er
nicht. "Ich fühle mich in Australien sehr wohl, dort ist alles viel
entspannter als in Deutschland",
meint der Fremdsprachenlehrer.
Außerdem hätte er durch das 2003
entstandenen Partnerprogramm
mit dem Erasmus-Gymnasium
einen engen Kontakt zu seiner Heimatstadt. In seiner Freizeit radelt,
rudert und wandert er gern.
mp
Erasmus – Nachrichten
Australien und zurück
Austauschprogramm mit unserer Partnerschule
Für viele Schülerinnen und Schüler war der 15.
September der Tag, auf den sie sich seit langer Zeit
gefreut hatten, denn er markierte den Beginn einer
langen Reise. Zum vierten Mal jährte sich der Austausch mit der Hunter Valley Grammar School
(HVGS) in Maitland in New South Wales /Austra-
anders geartet, war die anschließende Bootsfahrt
auf den Klongs. Prächtige Tempel wechselten sich
mit einfachen ins Wasser gebauten Häusern und
Hütten ab, mit Blattgold verzierte königliche Ruderboote bevölkerten die Wasserfläche ebenso wie
einfache Händlerboote. Die
Abschlussführung sollte eigentlich mit der Besichtigung des
67 m hohen Tempels Wat
Arun enden. Viele von uns hatten sich trotz der beängstigend steilen Treppen entschlossen, die oberste Etage
der Anlage zu erklimmen.
Doch von einer Minute zur
anderen machte ein plötzlich
einsetzender tropischer Regenguss dieses Vorhaben zunichte. Lauwarmer Regen von
für uns ungewohnter Intensität
vermittelte den Schülerinnen
und Schülern einen Eindruck
vom Beginn der tropischen
Regenzeit. Das Wasser floss
in Bächen die Stufen hinunter,
und jeder versuchte, sich so
schnell wie möglich, wenigstens notdürftig, vor dem
Regenguss zu schützen. Den Abschluss des Aufenthalts in Bangkok bildete ein Einkaufsbummel in der
modernen City, die allerdings optisch weniger interessant war. Am Abend ging es zurück zum klimatisierten Flughafen, um die nächste Etappe der Reise
zu bewältigen, den Flug von Bangkok nach Sydney. Nach der Anstrengung des vorangegangenen
Tages schliefen während des Flugs alle tief und fest,
sodass wir recht ausgeschlafen am nächsten Morgen, nach neunstündiger Reisezeit, australischen
Boden betraten. Der Transfer von Sydney nach Maitland wurde per Bus bewältigt, mit einem ersten
flüchtigen Blick auf das berühmte Opera House und
einer Fahrt über die nicht weniger berühmte Harbour Bridge, den beiden Wahrzeichen Sydneys.
Nach der Ankunft an der HVGS wurden unsere
Schülerinnen und Schüler unmittelbar in das australische Schulleben hineinversetzt: Nach einem Begrüßungsbarbecue nahmen die australischen Schüler
ihre deutschen Gäste mit in den Unterricht. Ihre Gast-
lien. Traditionell stand auf dem Hinflug ein längerer
Zwischenstopp auf dem Programm; in diesem Jahr
war es Bangkok. Noch ziemlich unausgeschlafen
fiel es den Teilnehmern nicht leicht, das tropische
Klima der Stadt zu ertragen. So war es eine weise
Entscheidung unseres Reiseführers, bevor es zu heiß
wurde, die Stadtbesichtigung mit dem Besuch des
Jadetempels und des Kaiserpalasts zu beginnen.
Früh am Morgen - wir waren um 6.15 Uhr gelandet
- standen wir bei strahlendem Sonnenschein inmitten
der farbenprächtigen, überaus reich geschmückten
Anlage des Tempels und waren recht ratlos, wohin
wir unsere Augen und Kameras zuerst wenden sollten. Die unmittelbare Berührung mit einem anderen
Kulturkreis beeindruckte die Schülerinnen und Schüler erkennbar, zumal es für viele die erste Begegnung dieser Art war. Die Farben- und Formenfülle,
die Komplexität der Symbolik im Zusammenspiel mit
ungewohnten Geräuschen und Gerüchen, erzeugte
eine sehr exotische Atmosphäre. Darüber hinaus
wirkte die gesamte Anlage durch ihre gigantische
Größe. Nicht weniger interessant, wenn auch ganz
58
November 2007
eltern lernten die ErasmusSchüler erst am Nachmittag, nach der Schule, kennen. Da nicht immer gewährleistet ist, dass unsere
Schüler schon vor der Abreise Kontakt mit ihren Gastgebern haben, ist diese erste
Begegnung natürlich immer
wieder spannend. Doch bereits am nächsten Tag sind,
in der Regel, die Be-denken
des Vortags zerstreut und
die Gesichter strahlen. Hier
hört man dann von deutscher Seite oft, wie unkompliziert die Australier sind. Die beiden ersten
Wochen des Australienaufenthalts werden überwiegend vom Schulleben geprägt. Das bedeutet
zunächst, dass die Erasmus-Schüler von der Anlage
her eine Schule sehen, die mit dem Erasmus-
sobald die Schüler den Unterricht besuchen. Kleine
Klassen und im Wesentlichen schülerorientierter
Unterricht verleiten die Teilnehmer unserer Gruppe
mitunter zu der Frage: “Was machen die australischen Lehrer eigentlich im Unterricht?” Doch nicht
nur die Unterrichtsteilnahme prägt die beiden ersten
Wochen des Austauschs.
Andere Programmpunkte vermitteln unseren Schülern weitere interessante neue Eindrücke und Erfahrungen. Dazu
gehört die Einweisung in die
Grundregeln des Cricketspiels, der Besuch eines ehemaligen Hochsicherheitsgefängnisses (Maitland Gaol),
eine Walbeobachtungstour,
der Besuch eines Naturschutzgebiets sowie eine Wanderung entlang eines Teils des
Lake Macquarie mit anschließendem Barbecue. Leider
waren wir in diesem Jahr auf
der Waltour nicht sehr erfolgreich. Wir sahen lediglich Delphine. Dennoch haben wir
die Tour bei strahlendem Sonnenschein in einer herrlichen
Umgebung (Nelson Bay) genossen. Die Führung
durch das Maitland Gaol wurde von einem ehemaligen Strafgefangenen durchgeführt, der aufgrund
Gymnasium recht wenig gemeinsam hat. Weitläufigkeit und Campuscharakter sowie die Schuluniform sind die bestimmenden optischen Merkmale
der HVGS. Noch deutlicher wird der Unterschied,
59
Erasmus – Nachrichten
fand bei den Gastgebern große Beachtung. Während seines Aufenthalts konnte
Herr Jung erleben, dass die Partnerschaft
zwischen den beiden Schulen sich im
Laufe der Jahre auf mehreren Ebenen intensiv entwickelt hatte und weit mehr als nur
die Reise einer Gruppe von Schülerinnen
und Schülern zur jeweils anderen Einrichtung bedeutet.
Ein Höhepunkt des Aufenthalts war sicherlich die Teilnahme von Herrn Jung,
Frau Sarholz, Frau Erdmann-Westerhoff
und mir an dem feierlichen Abschlussball
der Jahrgangsstufe 11 der HVGS. In einem
sehr formellen, festlichen Rahmen werden
die Schülerinnen und Schüler nach der Beendigung
eines Tanzkurses in die Gesellschaft eingeführt.
Unter anderem nahmen auch unsere drei ErasmusSchüler, die für ein halbes Jahr in Australien weilen,
aktiv an dieser Festivität teil. In seiner Rede ging
Geoff Millar, der Schulleiter der HVGS, ausführlich
eigener Erfahrung sehr anschaulich wie drastisch
das Leben der Häftlinge in diesem früheren Gefängnis schilderte, was bei unseren Schülern sichtlich tiefen Eindruck hinterließ. Mittlerweile gehört ein Fußballspiel Deutschland vs. Australien als fester
Bestandteil zum Austauschprogramm. Obwohl
unser gemischtes Team hervorragend spielte, verloren wir 2 : 3 nach Elfmeterschießen. Der
diesjährige Aufenthalt an der HVGS hatte
noch zwei Facetten, die ihn von den vorherigen unterschied. So trafen wir drei
Erasmus-Schüler der Jahrgangsstufe 11
wieder, die als long term exchange students für ein halbes Jahr die HVGS besuchen. Mit Freude und Stolz erfuhren wir,
dass sie sich in vorbildlicher Weise in die
Schulgemeinschaft eingefügt und schon an
landesweiten Wettbewerben mit hervorragenden Leistungen (high distinction) teilgenommen hatten, wofür sie in einer Assembly ausgezeichnet wurden. Das Kollegium
der HVGS erachtete diese Tatsache als
besonders bemerkenswert, da unsere
Schüler sich zum Zeitpunkt des Wettbewerbs erst seit zwei Monaten in Australien
aufhielten und einer der Wettbewerbe im Fach Chemie durchgeführt wurde. Das weitere Novum stellte
der Besuch des Schulleiters des ErasmusGymnasiums an der Partnerschule dar. Unsere
Herbstferien nahmen Herr Jung und seine Frau zum
Anlass, den persönlichen Kontakt zur HVGS herzustellen. Diese Geste sowie die Tatsache, dass es beiden gelang, konsequent und ohne große Schwierigkeiten die Konversation in Englisch zu bestreiten,
auf die Anwesenheit der Gäste der deutschen Partnerschule ein und würdigte in beeindruckender
Weise die Bedeutung des Austauschprogramms für
seine Schule.
Viel zu schnell gingen die Wochen in den Gastfamilien vorüber. Mittlerweile hatten sich zahlreiche
enge Kontakte zwischen den deutschen und den
australischen Schülern entwickelt, und zwar nicht
nur zwischen den Gastgebern und ihren Gästen. So
verwunderte es nicht, dass nach dem Abschlussbar60
November 2007
in den Gewässern dieses
Surferparadieses zu nehmen. Von Sydney aus unternahm die Gruppe einen
Tagesausflug in die Blue
Mountains, zum berühmten
Naturdenkmal Three Sisters.
Eine ausgedehnte Wanderung durch den Busch ließ
uns die schroffe Landschaft
mit den tiefen Canyons und
den Eukalyptuswäldern zu
einem einmaligen Erlebnis
werden. Neben den bereits
er wähnten Three Sisters
waren die Katoomba Falls
und die Fahrt mit den Scenic Rails, der steilsten schienengebundenen Seilbahn der Welt, weitere Programmpunkte dieses Ausflugs. Per Bus ging es am
folgenden Tag nach Canberra, der australischen
Hauptstadt. Nicht nur das moderne Parlamentsgebäude und einige sehenswerte, teilweise recht exotische Botschaften waren die Reise wert; die Busfahrt führte uns durch Landstriche von New South
Wales, die sehr unterschiedlich in ihrem Charakter
waren. Auch in dieser Woche verrann die Zeit wie
im Flug und schon bald hieß es, wieder in heimische Gefilde aufzubrechen. Nach einem kurzen
Zwischenstopp in Bangkok landeten wir schließlich
wohlbehalten in Frankfurt, von wo aus es dann per
Zug nach Grevenbroich ging. Am Bahnhof erwartete uns eine große Schar von Eltern, Geschwistern
sowie anderen Familienmitgliedern und Freunden
und ein riesiges Transparent mit der Aufschrift “Herzlich Willkommen”. Damit war die Reise um die
halbe Welt beendet. Für die wunderschönen, für
viele Teilnehmer wahrscheinlich einmaligen Eindrücke und Erlebnisse, möchten wir unseren Partnern
an der HVGS ein ganz herzliches Dankeschön sagen. Ein Dank gebührt allerdings auch der gesamten Reisegruppe, die durch ihren guten Zusammenhalt und ihr tadelloses Verhalten während der gesamten Unternehmung den begleitenden Lehrern
das Leben und die Verantwortung leicht gemacht
hat.
becue allen Teilnehmern der Abschied sehr schwer
fiel. Für die letzte Woche des Australienaufenthalts
wechselte die Reisegruppe ihr Domizil: Es galt nun,
die Weltstadt Sydney kennen zu lernen. Ein vielfältiges Programm erwartete die Erasmus-Schüler, denn
Sydney verfügt über eine Menge Sehenswürdigkeiten und fasziniert durch seine optische Vielseitigkeit.
Natürlich führen dabei das Opera House und die
Harbour Bridge die Liste an. In ausgedehnten Touren erkundeten die Teilnehmer die Großstadt: The
Rocks, das Viertel entlang der Circular Quays mit
den ältesten Gebäuden der Stadt; die George
Street mit dem malerischen Rathaus und dem weltberühmten Queen Victoria Building; den Osten mit
seinen wunderschönen Parks, allen voran die Botanic Gardens; das War Memorial; die vielen Prachtbauten entlang der Elizabeth Street, aber auch das
schillernde Viertel um die Oxford Street. Den Kontrapunkt setzten die westlichen Stadtteile mit dem
modernen Einkaufs- und Vergnügungsviertel Darling
Harbour, dem Sydney Aquarium sowie der Idylle
des Chinese Garden inmitten der Wolkenkratzer.
Mit der Fähre ging es an einem Nachmittag zum
Taronga Zoo, der nicht nur wegen seiner Vielzahl
an Gehegen berühmt ist, sondern ebenso wegen
seiner einmaligen Lage über der Stadt, die dem
Besucher unbeschreibliche Blicke auf Sydney
gewährt. Natürlich durfte ein Besuch des weltberühmten Bondi Beach nicht fehlen. Unerschrocken
nutzten einige Teilnehmer die Gelegenheit, trotz der
doch recht niedrigen Wassertemperaturen ein Bad
Eckard Cwik
61
Erasmus – Nachrichten
Brüsselfahrt
2 0 0 7
Am Morgen des 1.6.2007 trafen sich die
drei Gruppen der Französischkurse der neunten Klasse, um gemeinsam mit Frau Veiders,
Frau Golland–Heinrich und Frau Dahmen
eine Studienfahrt nach Brüssel zu unternehmen. Um 8.15 Uhr startete der Bus Richtung Belgien und nach ca. drei Stunden steckten wir mitten
im Stadtverkehr von Brüssel.
Nach kurzer Zeit stieg eine Stadtführerin zu uns in
den Bus, um uns die vielen interessanten Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Atomium, näher zu
erläutern.
Das Atomium ist das Wahrzeichen Brüssels, das
1958 errichtet wurde und eine Elementarzelle des
Eisenmoleküls in 165 - milliardenfacher Vergrößerung darstellt. Das 2400 Tonnen schwere Gebilde
ist 102 Meter hoch, und jede einzelne der 8
Kugeln hat einen Durchmesser von 18 Metern. Die
Kugeln sind durch Gänge miteinander verbunden.
In einigen gibt es sogar Rolltreppen. In die obere
Kugel gelangt man mit einem Aufzug. Dort ist ein
Restaurant untergebracht.
Die Fahrt führte uns weiter zum Triumphbogen, der
im Jubelpark (französisch: Parc du Cinquantenaire)
steht. 1880 feierte Belgien den 50. Jahrestag seiner Unabhängigkeit mit einer Weltausstellung. Aus
diesem Anlass sollte der Triumphbogen errichtet werden. Der Bau verzögerte sich jedoch aufgrund von
Streitigkeiten zwischen König Leopold II. und der Regierung um 25
Jahre. Rechtzeitig zum 75. Jahrestag
wurde er schließlich vollendet. Das
Monument ähnelt ein wenig dem
Brandenburger Tor und dem Pariser
Arc de Triomphe.
Nach der Busrundfahrt teilten wir
uns in kleine Gruppen auf und
erkundeten das Zentrum auf eigene
Faust. Wir stießen auf ein weiteres
Wahrzeichen Brüssels: Männeken
Pis.
Die 60 Zentimeter hohe Brunnenfigur wurde 1619 vom Brüsseler Bildhauer Duquesnoy geschaffen. Das
Dort fiel uns als Erstes auf, dass die Straßenschilder und Wegweiser teilweise zweisprachig waren:
Flämisch und Französisch. Beides sind belgische
Staatssprachen.
62
November 2007
nasium an. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei Frau Golland – Heinrich, Frau Veiders und
Frau Dahmen bedanken, die uns diese Fahrt ermöglicht haben.
Interessante an der Figur ist, dass sie fast
täglich anders gekleidet wird: Wenn die
belgische Nationalmannschaft spielt, trägt
sie deren Trikot, oder am Todestag von
Elvis Presley wird sie entsprechend verkleidet. Wir schlenderten durch die Einkaufsstraßen und staunten über die Schokoladenbrunnen in manchen Schaufenstern.
Bei einigen Schülern stand, bevor wir uns
wieder am Bus versammelten „Souvenirs
kaufen" auf dem Programm. Nach langer Rückfahrt
kamen wir schließlich wieder am Erasmus-Ggym-
Carolin Essig
63
Erasmus – Nachrichten
Warum immer wieder Breker?
Abbildungen mit denen
der späteren Publikationen in der Bibliothek
(2,3). Immer wieder
trifft man die „Kameraden“. Damals im Atelier war der Gipsabguss nur im halben
Maßstab mit einer Höhe von fünf Metern zu
sehen. Und ich verfolge diese „Kameradschaft“ in einer Vielzahl
von Abbildungen: In
den oben genannten
Heften und in meiner
Sammlung von Kunstzeitschriften, Katalogen
und Kunstbüchern des
„Dritten Reiches“ begegnet sie mir ständig. Die weiteren Fotografien seiner Plastiken von 1934 bis
1945 bieten mir einen Überblick über Brekers
Schaffen in dieser Zeit. Den anderen Starbildhauer
des Nationalsozialismus, Josef Thorak (18891952), sticht er eindeutig aus.
Breker-Anwesen 1976
Warum kann man nicht über ihn hinwegsehen wie
über so viele deutsche Künstler der 30er und 40er
Jahre? Warum befassen sich der Kunsthandel, die
Kunstkritik (und auch der Kunstunterricht) immer noch
mit ihm? Warum erscheinen zu Arno Breker (19001991) nach wie vor Zeitungsartikel (1), daraufhin
auch wohlwollende Leserbriefe und im Internet so
viele, zum Teil beschönigende Texte und Informationen?
Ich will es genau wissen, zumal mir kürzlich in der
Schulbibliothek ein Stapel von Heften aus den Jahren 1941 bis 1943 in die Hände fiel:
DIE KUNST IM DEUTSCHEN REICH
HERAUSGEGEBEN VOM BEAUFTRAGTEN DES
FÜHRERS FÜR DIE ÜBERWACHUNG DER GESAMTEN GEISTIGEN UND WELTANSCHAULICHEN
ERZIEHUNG DER NSDAP
Die Person Arno Breker hatte sich mir sehr präzise
eingeprägt durch den Besuch mit einer Gruppe ausgewählter Schüler in seinem Atelier und parkartigem Anwesen in Düsseldorf im Jahr 1976. Der
Schüler Hans J. Wolber (damals in der 11) hatte,
zusätzlich zu seinem Breker-Referat, diesen Besuch
ermöglicht, an den auch Ralph Krombholz, der
Sohn meines Fachvorgängers und Fotograf der Breker-Plastiken, überdeutlich wegen der seltsamen
Atmosphäre zurückdenkt. „Die jungen Leute entdecken mich jetzt wieder“, redete Breker sich und uns
damals ein.
Ich durchblättere die Heftserie aus dem Giftschrank der Schulbibliothek und vergleiche die
Kameraden 1940 (Detail )
64
November 2007
Brekers freistehende Jünglinge, monumental und körperverliebt, mit Muskeln,
Schwert oder Fackel, faszinieren unter anderem durch
ihre Frisuren. Ein anderes
Arbeitsgebiet, die vielen
Porträtbüsten, zeigen Zeitgenossen, die man im
Namensverzeichnis zum
„Dritten Reich“ (4) nachschlagen kann. Als künstlerischer Höhepunkt von Brekers Karriere war wohl der
Figurenfries gedacht, für
Der Herold 1938
den die „Kameraden“ vorgesehen waren. Auf diese
Reliefs wird weiter unten eingegangen.
Es ist spannend, mit den Quellen aus der Zeit
umzugehen (und am Rande auch andere Beobachtungen zu machen, ab 1943 zum Beispiel
werden die Führerporträts rar). Unvermeidlich
sind dann auch mehrere Besuche in der Kunstund Museumsbibliothek der Stadt Köln: Dort finde
ich die mir noch fehlenden NSDAP-Kunsthefte und
vor allem die Kataloge der Breker-Einzelausstellungen 1942 in Paris und 1943 in Köln.
Die Kunstzeitschriften „Die Kunst", Bruckmann,
München und „Kunst dem Volk“, Wien, ergeben
ein künstlerisch differenziertes Bild der Epoche.
Breker und Thorak werden in diesen Heften im
Zusammenhang der „Großen Deutschen Kunstausstellung", München, pflichtgemäß, weil
unübersehbar, vorgestellt. Die „sprengende und
strenge Gewalt, das Federnd-Fordernde“ an Breker wird in der Fachliteratur gelobt, „[...] seine
Werke [...] versinnbildlichen in ihrer straffen Form
die soldatische Diszipliniertheit unserer Zeit“.
1942 zeigt Breker im besetzten Paris eine
große Werkschau. Der Bildhauer Despiau verfasst dazu den Katalogtext. Die frühe Stilphase
von Breker, in der er sich stark an Rodin orientiert,
ist in Paris durch viele Plastiken vertreten. Und der
Bildband wird nicht mit der obligatorischen Führerbüste eingeleitet, sondern mit dem „Romanichel“ (Zigeuner) von 1928, der in Deutschland
unter dem Titel „Kopfstudie“ geführt wird. Die weibliche Figur für das Olympiagelände in Berlin 1936
heißt in Paris nicht mehr „Siegerin“, sondern „La Paix“
(Der Friede). In der Kölner Ausstellung ein Jahr später
wird sie zur „Siegesgöttin“ erhoben. Für diese Plastik
und den dazugehörigen „Zehnkämpfer“ wurde Arno
Breker 1936 seinerseits und persönlich vom Führer
zum Professor befördert, und diesen Titel trägt er noch
auf dem Grabstein von 1991.
65
Erasmus – Nachrichten
1944 schenken die NSDAP-Hefte dem sich
selbst wiederholenden Künstler weniger Aufmerksamkeit, nur im Bericht zur „Großen Deutschen Kunstausstellung“ in der „Hauptstadt der
Bewegung“ ist er zu finden. Die Ausstellung des
letzten Kriegsjahres wird mit weniger martialischen, also neutraleren Themen bestückt: „Das
Opfer“, „Verwundeter“, „Apoll und Daphne“,
„Du und ich“, „Demut“, „Flora“, „Bergarbeiter“,
„ Aufschauende“, „Adler“ und mit Büsten von
„Frau Bormann“, „Gerhart Hauptmann“, „Wilhelm Kreis“, „Aristide Maillol“, „Maurice Vlaminck“, „Richard Wagner“.
Brekers Arbeitskraft wurde in diesem Jahr weiter für die Reliefs zum „Großen Bogen" beansprucht. Dieser Triumphbogen für Berlin sollte
nach Albert Speers Vorstellung eine Höhe von
120 m haben, Brekers Reliefs darauf 10 m hoch
und 240 m lang (= 2400 Quadratmeter Hochrelief). „Die Verwirklichung dieser architektonischen Pläne ist durch den uns aufgezwungenen
Krieg unterbrochen worden; [...]. In seiner Heimat wird das Werk dieses unseres repräsentativen Bildhauers der Gegenwart in besonders starkem Maße [sic] als Sinnbild des Aufbaues und Der Rächer 1940
der Zuversicht erfühlt werden". Die monumentaSo wurde Arno Breker 1946 eingestuft und „es
len Reliefs sollten inhaltlich „das Schicksal des Reigibt kein einziges Dokument, das Arno Breker
ches seit 1918“ verbildlichen, die Entwürfe „zeiirgendwie politisch belastet“ (5). Die Plastiken und
gen, dass künstlerisch gesehen, das Problem gelöst
Reliefs sprechen aber: Die Figuren weisen unverstellist“. Die Reliefentwürfe von 1940/41 ff. sind ziemte Körpersprache auf. Die dargestellten Handlunlich vollständig in dem kleinen Kölner Katalog von
gen sind politisch lesbar in ihrem unmittelbaren pro1943 abgebildet. Schon mittels der Titel kann man
pagandistischen Zeitbezug und psychologisch
sich eine Vorstellung vom Charakter des Bauwerks
durchschaubar in ihrem homoerotischen Männlich(und des Künstlers) machen:
keitswahn und Körperkult.
„Ich bin jetzt wieder zu meinem Stil zurückgeAufbruch der Kämpfer
kehrt“,
erklärte Breker uns 1976. Seine zahlreichen
Auszug zum Kampf
Porträtköpfe in den 50er bis 70er Jahren mit und
Aufbruch der Heimat
ohne Auftrag modelliert, hatten den erfolgreichen
Bändigung
markigen Stil der 30er und 40er Jahre ohnehin beiBannerträger
behalten. Die namhaften und zahlungskräftigen ZeitBerufung
genossen gefielen sich in den geschmeichelten BüsDie Fahne
ten, so wie sich der Paristourist gerne in dem vom
Kameraden
Straßenmaler oberflächlich verbesserten Porträt
Opfer
erkennt.
In den Freiplastiken verwendet Breker wieRächer
der die glatten Körperformen, etwas muskelreduRufer zum Streit
ziert und die ziselierten Kleinformen („Vor dem Start"
Schlachtenszene
1977). Und da wird die weibliche „Demut“ von
Der Wächter
1944, umdatiert auf 1980, als KleinplastikVergeltung
Auflagenobjekt vertrieben. Oder das FigurenmateriVernichtung
al wird neu kombiniert. Der Kopf der „Demut“
______________
(1944) wird der „Flora“ (1943) aufgesetzt, der
Summe: Mitläufer,
100 Reichsmark Verfahrenskosten
66
November 2007
Anmerkungen
(1) u.a.z.B. Spies, Werner: Wie Arno Breker die Kunst
vor Picasso retten sollte, FAZ, 5.8.2006
(2) Wolbert, Klaus, Die Nackten und die Toten des
„Dritten Reiches“, Gießen 1982
(3) Katalog „Skulptur und Macht“ Berlin 1983
(4) Klee, Ernst, Das Personenlexikon zum Dritten
Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt/M.
2003
(5) Impressum Museum Breker Nörvenich
Kameraden 1940
Herold" (1938) der demütigen „Flora“ mit Kleinkind als Partner angedient. Das ergibt dann die Kleinfamilie „Ewiges Leben”, die seit
1970/71 bei dem Klinikum Höxter
aufgestellt ist. Nicht zuletzt die Breker-Ausstel-lung in Schwerin 2006
war der Versuch einer Aufwertung
Arno Brekers, und darum kann man
nicht ü-ber diesen sehr anpassungswilligen, unkünstlerischen, noch
nicht einmal fragwürdigen Bildhauer des „Dritten Reiches“ hinwegsehen.
M. Petersen-Garborini
Der Wäger 1939
67
Erasmus – Nachrichten
D i e
l e t z t e n
T a g e
i n
R o m
Eine etwas andere Italienreise des Erasmus von Rotterdam
Drei Jahre (1506 – 1509) ist Erasmus in Italien
gewesen. Viele Städte von Turin bis Neapel hat er
gesehen. Rom ist die letzte Station. Er war in Turin,
wo er in kürzester Zeit zum Doktor der Theologie
ernannt wurde. „Ganz gegen meinen Wunsch - auf
Drängen der Freunde“ wie er es seinem Prior mitteilt. (Köhler, Br. 56, S. 87) .
Er war in Bologna, wo er entsetzt Zeuge wurde, wie Papst
Julius II. „nach blutigen Siegen
im heidnischen Triumph“ als
Sieger durch das eingerissene
Stadttor in die eroberte Stadt
einzog. Erasmus blieb länger
als ein Jahr, da er gerne die
Vorlesungen des Gräzisten
Paolo Bombasio besuchte.
Er war in Venedig, wo er
neun Monate in der Druckerei
Aldus Manutius arbeitete, dessen Drucke heute
noch durch die Eleganz der Buchstaben begeistern.
Er ließ eine erweiterte Ausgabe seiner Spruchsammlung „Adagia“ drucken. Er war so beschäftigt, dass
er „nicht einmal
Zeit fand, sich
an den Ohren
zu kratzen“, wie
er es ausdrückte.
Während eine
Seite gedruckt
wurde, hatte er
bereits die nächste verfasst.
Er war in Florenz, wo er Schüler der Neuplatoniker vorfand,
deren Schule im
15. Jahrhundert
in Florenz durch
Marsilio Ficino
und Pico dela Mirandola begründet wurde. Ihre
Gedanken waren ihm seinerzeit in Oxford durch
Gespräche mit John Colet und seinem Kreis lieb und
vertraut geworden.
Er war in Padua, wo er sich mit seinem Freund und
Schüler Alexander Stuart, dem achtzehnjährigen
Sohn des Königs von Schottland, morgens um sieben Uhr vor der Tür des Hörsaales einfand, um die
Griechischvorlesungen des Humanisten Marcus
Musurus zu hören.
Als Abschiedsgeschenk überreichte ihm sein Schüler Alexander einen Ring, in dessen Stein eine Figur eingraviert
war und der die Inschrift trägt „Concedo nulli“ „Ich weiche niemandem“. Erasmus sah in der Figur den Gott Terminus, den Gott der Grenzen und des Todes. (Halkin, S.
88 ) Die Zeichnung wurde sein Emblem und der Spruch
sein Wahlspruch. - In den Tagen danach hatte Erasmus in
Rom eine Begegnung, die ihn zutiefst beeindruckte und
zum Wendepunkt in seinem Leben hätte werden können.
Zuletzt war er auch in Rom, wo er nur vier Monate
blieb. Warum nur so kurze Zeit? In Rom konnte er
doch gewiss in Überfülle antreffen, was ihn nach Italien gelockt hatte. „Bibliotheken und entzückende
Gespräche mit den gebildetsten Menschen“ fand er
hier vor, wie er später an den römischen Kardinal
Rafael Riario schrieb. (Köhler, Br. 81, S. 120)
Nach Neapel kam er, von wo er zur sibyllinischen
Grotte von Cumae einen kurzen Ausflug unternahm.
Hier gab es längst keine Sibylle mehr und auch
keine sibyllinischen Bücher, die ihm seine Zukunft
hätten vorhersagen können, wie sehr er sich das
wohl auch gewünscht hätte. Stand er doch vor einer
grundlegenden Entscheidung. Rom oder London?
- das war für ihn die Frage.
Wo bieten sich ihm für seine Studien die besseren
Möglichkeiten? Wo findet er den Mäzen, der ihn
sponsort? Wo ist das geistige Umfeld, mit dem er
kommunizieren kann? Erasmus hatte einen Brief seines Freundes Lord Mountjoy erhalten, in dem dieser
ihm mitteilte, nach dem Tode Heinrichs VII. im April
1509 sei nun dessen achtzehnjähriger Sohn als
Heinrich VIII. König von England geworden. Mit
ihm breche eine neue Zeit an. „Mein Erasmus“, so
schreibt er, „wenn du sehen könntest, wie alle Menschen der Freude voll sind, einen solchen Fürsten zu
68
November 2007
Heinrich VIII.
auf diese Verse hatte Erasmus dann in
Nachtarbeit ein Lob auf England abgefasst, das mit einem Lob auf das Königshaus Tudor endete. Auch jetzt noch auf seiner Italienreise hatte Erasmus ein Schreiben des Kronprinzen erhalten. „Sogar der
König (Heinrich VIII.) hat mir kurz vor dem
Tode seines Vaters, als ich in Italien war,
eigenhändig einen sehr liebenswürdigen
Brief geschrieben,“ erwähnt Erasmus in
einem Brief.
In England hoffte Erasmus, unter Heinrich
VIII. das politische und geistige Umfeld zu
finden, in dem er eine finanzielle Absicherung erhalten und sich frei entfalten konnte.
Vielleicht glaubte er sogar, zusammen mit
seinen Freunden, dem Juristen Thomas
Morus und dem Theologen John Colet, Bildung und Erziehung in England religiös
und sozial reformieren zu können. So entschloss sich Erasmus, seinen Aufenthalt in
Rom abzubrechen und nach London zu reisen. Das Geld für die Reise war in dem
Brief des Lord Montjoy aus England gleich
beigefügt worden. Der Erzbischof von Canterbury,
Primas der Kirche von England, hatte die Hälfte
gestiftet. In einer Hochstimmung machte sich Erasmus auf den Weg nach England. Beim Ritt über die
Alpen verfasste er das „Lob der Torheit“, eine übermütige, witzige und humorvolle Schrift. (Auf seiner
Hinreise nach Italien hat er beim Alpenübergang
ein Gedicht über die Beschwerden des Alters – De
senectutis incommodis - verfasst.)
Kurz vor der Abreise besucht Erasmus den Kardinal Grimaniani, den Vertreter Venedigs beim Heiligen Stuhl. „Mehr aus Schicklichkeit als zum Vergnügen“ so sagt er, macht er ihm die Aufwartung. Doch
dieses Gespräch ergriff ihn. Zwanzig Jahre später
berichtet er darüber ausführlich an seinen Freund
Augustin Steuchus (am 27.3.1531 – EE Bd. 9, S.
206 f ): „Der Kardinal empfing mich nicht wie ein
Prälat seines Ranges eine unbedeutende Person meines Ranges, sondern als Kollegen. Man bringt
einen Stuhl und wir plaudern mehr als zwei Stunden
besitzen, dass sie nichts mehr wünschen, als dass er
lange lebe, du könntest die Freudentränen nicht
zurückhalten.“ (EE 1 S. 450, vom 27.5.1509 )
Man wusste um die Bildung des jungen Königs, um
seine Neigung zu Literatur und Wissenschaft. Er
sprach Französisch und Spanisch, verfasste lateinische Verse, spielte mehrere Instrumente und komponierte Lieder zur Laute. Man glaubte, mit ihm beginne eine Zeit des Friedens und der Bildung. „New
age“ nannte man hoffnungsfroh diese geistige Epoche, als deren Förderer man Heinrich VIII. ansah.
Erasmus selbst hatte bei seinem ersten Englandaufenthalt vor 10 Jahren den damaligen Prinzen persönlich kennen gelernt. Lord Mountjoy, der damals
Tutor der Kinder Heinrichs VII. war, knüpfte die Verbindung. Der junge achtjährige Prinz hatte ihm einige lateinische Verse zugesteckt, die in einem so
glänzendem Latein verfasst waren, dass Erasmus
Zweifel hegte, ob sie überhaupt von einem Achtjährigen stammen könnten. Doch später konnte er sich
von der Richtigkeit selbst überzeugen. Als Antwort
69
Erasmus – Nachrichten
miteinander. Während der ganzen Zeit war es
mir nicht möglich, den Hut abzunehmen. Er fordert mich auf, Rom nur ja nicht zu verlassen. Er
lädt mich ein, Gast in seinem Haus zu sein, sein
Leben zu teilen. Er fügt hinzu, das feuchte und
warme römische Klima sei für meine Gesundheit
eine Wohltat, vor allem in dem Stadtteil in dem er
wohne. ... Er führt mich durch seine herrliche
Bibliothek mit Werken in vielen Sprachen. Hätte
ich diesen Mann früher kennen gelernt, dann
wäre ich aus Rom nie fortgegangen. Aber die
Abreise war beschlossene Sache und meine Vorbereitungen so weit gediehen, dass ich beim
besten Willen nicht bleiben konnte. Ich sagte
dem Kardinal, der König von England erwarte
mich. Er drang nicht weiter in mich, bat mich
aber mehrmals, an der Aufrichtigkeit seines Angebots nicht zu zweifeln. Als er mich schließlich
nicht länger aufhalten konnte, nahm er mir das
Versprechen ab, ihn vor meiner Abreise noch einmal aufzusuchen. Ich Unglücklicher! Ich bin nicht
zu ihm zurückgekehrt, aus Angst, ich könnte mich
zum Bleiben verleiten lassen.“
Doch voller Hoffnung tritt Erasmus die Rückreise
nach England an. Als Erasmus in England ankommt, wird er vom König kaum beachtet. Auf
die vom Erzbischof von Canterbury in Aussicht
gestellte Pfründe muss er lange warten. Sie wird
ihm erst nach 2 Jahren zuteil und ist kaum ausreichend. Er schreibt: „Meine Lage in England ist
mäßig. Ich habe weniger, als ich wünsche und
die Freunde mir versprachen.“ (Köhler, Br. 81, S.
120) Er lässt sich in Cambridge nieder, wo er am
Queen´s College Vorlesungen hält. Die Resonanz
bei den Studenten ist gering. „Ich habe Vorlesungen über die griechische Grammatik des Chrysoloras (erschienen 1478) gehalten, aber vor wenigen Zuhörern. Vielleicht werde ich mit einer größeren Zuhörerschaft mit der Grammatik des Theodor Gaza (1400 – 1478) beginnen.“ (Köhler, Br.
63, S. 93)
Anregende Gesprächspartner wie vor 10 Jahren in Oxford findet er hier nicht. Stattdessen gibt
es Streitigkeiten mit den theologischen Kollegen.
„Mitunter habe ich hier zu streiten mit diesen Thomisten und Scotisten (Anhängern des Thomas von
Aquin oder des Duns Scotus). (Köhler, Br. 62, S.
92 ). Vielleicht kann als Gradmesser seines Befindens eine Bemerkung gelten, die er in einem Brief
an seinen engen Freund Andreas Ammonius
geschrieben hat: „Das Bier hier mag ich gar
nicht, auch die Weine behagen nicht sonderlich.
Kannst du es machen, dass ein Schlauch mit bestmöglichem griechischen Wein hierher transportiert wird,
so machst du deinen Erasmus selig.“ (Köhler Br. 61,
S. 92)
Erasmus’ Tower,
Queen’s College, Cambridge
Während dieser Zeit verfasste Erasmus doch die
Schrift “De duplici copia verborum ac rerum“ – „Über
den doppelten Reichtum der Worte und der Dinge“ .
Diese Schrift widmete er seinem Freund John Colet.
Gleichzeitig leistete er viele Vorarbeiten für die
Herausgabe des Neuen Testaments in lateinischer
Sprache.
Sechs Jahre später überblickt Erasmus die damalige
Entscheidung. Er schreibt nach Rom: „Und doch, ich
kann nicht anders, quält mich die Sehnsucht nach
Rom, sooft ich daran denke, was ich an Freiheit, an
Wirkungsmöglichkeit, an Licht, an Spaziergängen,
Bibliotheken, entzückenden Gesprächen mit den
gebildetesten Menschen in Rom zurückließ. – Doch
was sollte ich machen? Goldene, ja mehr als goldene Berge versprachen die Briefe meiner Freunde. Wilhelm Montjoy verhieß Bestimmtes und Großes, und
zwar verbunden mit vollster Muße und Freiheit, leben
zu dürfen, wie ich will – das liebe ich so, dass ich
ohne diese Freiheit das Leben für kein Leben erachte.“
(Köhler, Brief 81, S. 120 f.)
Heribert Kullmann
70
November 2007
Klassenlehrer
Klassenpflegschaftsvorsitzende und Stellvertreter
05 A Frau Romanski
Frau Hielscher-Kremer
Frau Hachtmann
05 B Frau Westerhoff
Herr Sommer
Frau Erny
05 C Herr Vosen
Frau Balzer
Frau Myrrhe
05 D Herr Hermann
Frau Kramer
Frau Sandkaulen
06 A Frau Carouge
Frau Tilmes
Frau Wirtz
06 B Herr Rehse
Frau Chastenier
Frau Hermanns
06 C Frau Isensee
Frau Dobner
Frau Kluge
06 D Herr Cwik
Herr Nix
Frau Odenthal
07 A Frau Lahaye
Frau Krawinkel
Frau Schlossmacher
07 B Frau Chaise
Frau Penz
Frau Haufs
07 C Herr Jansen
Herr Klefisch
Frau Lichius
07 D Herr Kingerske
Fr. Dr. Burghoff-Wemmers
Frau Hottgenroth
08 A Herr Schmitz
Herr Lange
Frau von Nesselrode
08 B Frau Sarholz
Herr Schleicher
Herr Schiwy
08 C Herr Struß
Frau Höfges
Frau Dohr
08 D Frau Pusch
Frau Fücker
Herr Vreden
09 A Herr Hof
Herr Neuwahl
Frau Kauertz
09 B Frau Meyer
Herr Rauscher
Frau Hoffmann
09 C Herr Pandorf
Frau Schramm
Frau Wagner
09 D Herr Einecke
Frau Cremer
Frau Goldkamp
10 A Herr Esders
Frau Lennartz
Frau Brake-Köpp
10 B Frau Wichelhaus
Frau Falkenberg
Frau Kring
10 C Herr Lönne
Frau Büren
Herr Wagner
10 D Frau Lilie
Herr Schroers
Herr Grunden
11
Frau Krüll
Frau Dr. Knieknecht-Neuwahl
11
Herr Guthmann
Herr Brings
11
Frau Eisenacher
Frau Klemp
11
Frau Eckstein
Frau Broich
11
Frau Laurich
Herr Balau
11
Frau Fröhling
Frau Laufs
Herr Kroll
Herr Dornis
12
Herr Flaß
Frau Esser
12
Frau Scholz
Frau Prinz-Roebers
12
Herr Ruffert
Frau Wessels
71
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Impressum
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