Hoyerswort - Marschentöpferei

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Hoyerswort - Marschentöpferei
Hoyerswort
Die Marschentöpferei
- Fliesenmanufaktur -
www.marschentoepferei.de
www.hoyerswort.de
Herrenhaus Hoyerswort bei Oldenswort
auf Eiderstedt in Nordfriesland
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr - ganzjährig
Marschentöpferei Jordy GmbH
Verantwortlich für den Inhalt:
Alfred Jordy, Herrenhaus Hoyerswort, 25870 Oldenswort
Telefon 04864 2039 838, Mobil 0151 2046 9177
[email protected], www.marschentoepferei.de
[email protected], www.hoyerswort.de
2
Inhalt
Seite
Die Fliesenmanufaktur auf Hoyerswort
4
Fliesenherstellung in der Marschentöpferei
5
Kleine Fliesengeschichte
8
Regelmäßige Flächenaufteilung
10
Muster und Preise
14
Fliesengrößen und Preise
15
Landschaften und Schiffe 001-020
16
Landschaften, Leuchtfeuer und Schiffe
17
Blumen und Vögel
18
Seevögel und Meerestier
19
Eiderstedter Kirchen
20
Motive von Heinrich Zille
21
Fliesentableaus
22
Fischfriese
24
Meerestiere
25
3
Die Fliesenmanufaktur auf Hoyerswort
Seit Anfang 2011 befindet sich die Marschentöpferei nicht mehr
auf Sylt, sondern auf dem Festland, auf Eiderstedt in
Nordfriesland. Dort wurde im historischen Herrenhaus
Hoyerswort die Fliesenmanufaktur eingerichtet. Im ehemaligen
großen Festsaal des Herrenhauses befindet sich die Werkstatt,
und hier werden vor allem handbemalte Fliesen nach alter
holländischer Tradition gefertigt. Die fertigen Fliesen werden in
der Vorhalle ausgestellt. Es gibt ein komplettes Programm von
Einzelfliesen,
Tableaus,
Riemchen,
Bordüren
und
Schubladenknöpfen.
Die Fliesenmotive wurden vorwiegend nach Vorlagen der
schleswig-holsteinischen Landschaft entwickelt. Besondere
Spezialität der Manufaktur sind Fliesen in Tierformen, Fische und
Meerestiere, die puzzleartig ineinanderpassen und flächenfüllend
sind.
4
Fliesenherstellung in der Marschentöpferei
Seit nunmehr 30 Jahren werden in der Marschentöpferei die
Fliesen nach alter Tradition von Hand aus feuchtem Ton gefertigt.
Aus 10 kg-schweren Tonhubeln werden über Leisten mit einem
Schneidedraht Platten geschnitten, die Oberfläche wird mit einem
Spachtel glatt verstrichen. Nachdem die Platten lederhart
geworden sind, werden sie etwas dünner ausgewalzt, um die
gewünschte gleichmäßige Stärke zu erhalten.
Nun können die Fliesen ausgeschnitten werden. Die aufwändigste
Methode ist das Ausschneiden mit Hilfe einer Schablone, in deren
zwei diagonalen Ecken sich Nägel befinden, damit die Schablone
über der Tonplatte nicht verrutscht. So entstehen die beiden
Löcher in den Ecken der Antikfliesen. Nach dem Trocknen werden
die Kanten über einen rauhen Pflasterstein gezogen, um ein altes
Aussehen zu bewirken.
Die anderen glatten Formen, wie Fische und Meerestiere, werden
mit selbstgefertigten Stanzformen aus Kupferblech aus den
vorgetrockneten Platten ausgeschnitten. Die Stanzformen haben
im Inneren einen Stempel, mit dem sich die ausgestochene Fliese
leicht aus der Form lösen lässt. Hier werden die Kanten nach dem
Trocknen mit einem feuchten Schwamm verputzt. Alle glatten
Fliesen werden in hohen Stapeln getrocknet, damit sie sich bei
der einsetzenden Trockenschwindung nicht so sehr verziehen
können.
Die Relief-Fliesen werden aus Gipsformen, in die der feuchte Ton
gequetscht wird, ausgeformt und ebenfalls verputzt. Der Gips
entzieht dem feuchten Ton recht schnell Feuchtigkeit, so dass die
geschwundenen Fliesen sich leicht aus den Gipsformen lösen
lassen.
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Die natürliche Schwindung des feuchten Tones beim Trocknen
und auch beim späteren Brennen führt dazu, dass die fertigen
Fliesen etwas in der Größe schwanken und sich ein wenig
verziehen. Eine Wand aus handgeformten Fliesen wird das Licht
immer sehr ungleich reflektieren und schon dadurch - im
Gegensatz zu Industriefliesen - Wärme ausstrahlen.
Die Fayence - Fliesen werden nach dem ersten Brand bei gut
1.000 °C mit einer weißen Zinnglasur überzogen und zum Teil mit
den Fayencefarben mit dem Pinsel bemalt. Lochschablonen,
sogenannte Sponsen, über die Kohlepulver gerieben wird, geben
die Kontur des Musters vor. Dem Maler bleibt es aber überlassen,
diesen Linien zu folgen. Auf die rohe Glasur werden zuerst die
Umrisse mit einem beschnittenen Pinsel blau oder schwarz
gemalt, und die Flächen werden dann mit einem spitzen Pinsel
blau oder bunt ausgemalt. Der Glattbrand bei 1.000°C lässt die
Malerei in die weiß glänzende Glasur unlösbar einschmelzen und
ihre kräftige Farbigkeit entfalten.
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Die Antikfliesen werden stundenlang in schwarzem Tee gekocht,
um die Haarrisse in der Glasur zu erzeugen und sichtbar zu
machen. Auf Wunsch können die Fliesen teilweise(nur F9.7) auch
in frostbeständiger Ausführung hergestellt werden, indem sie
beim ersten Brand so hoch erhitzt werden, dass sie sintern.
Der geschrühte Scherben aus weißer und terracotta-farbiger
Tonmasse wird mit unterschiedlich stark abgetönter Zinnglasur
überzogen, so dass sich ein interessantes Farbenspiel ergibt und
auch das Krakele (die Haarrissbildung) sehr unterschiedlich
ausfällt. So sieht jede Fliese etwas anders aus. Auch in der Größe
schwanken sie etwas, da der feuchte Ton unterschiedlich
schwindet.
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Kleine Fliesengeschichte
Der Ursprung farbig glasierter Fliesen liegt im Vorderen Orient.
Wie die Ägypter schon seit dem vierten Jahrtausend vor Christus
verwendeten auch die Assyrer und die Babylonier farbige Fliesen
zur Gestaltung von Wänden.
Die Fliesenkunst erreichte ihren Höhepunkt im Persien des 12.
Und 13. Jahrhunderts. Durch den Handel mit China wurden auch
chinesische Motive und Materialien von den islamischen
Kunsthandwerkern aufgenommen. Alle Techniken, die für Fliesen
möglich sind und später in Europa Anwendung fanden, wurden
hier mit großer Perfektion eingesetzt.
Mit dem Islam gelangte die Fliesenkunst Persiens in die
Mittelmeerländer bis nach Südspanien, die während des
maurischen Königreiches Granada (1238 - 1492) eine Blütezeit
erfuhr. Maurische und christliche Handwerker übernahmen den
Stil der Araber. Zentren der Fliesenproduktion in Andalusien
wurden Sevilla und Malaga.
Ab dem 15. Jahrhundert etwa wurden andalusische Keramiken
und Fliesen nach Italien exportiert (häufig über Mallorca, deshalb
der Name Majolika). In Italien selbst entstand bald eine eigene
Produktion im Norden, vor allem in Faenza, dies führte zur
allgemeinen Sammelbezeichnung Fayencen. Die Italiener
entwickelten die Glasuren und Dekore weiter. Die freiere
Bemalung und die aktuellen Renaissancemotive brachten den
italienischen Stil in Mode und verdrängten die spanischmaurischen Dekore.
Die Einfuhr spanischer und italienischer Fayencen nach
Antwerpen, dem Mittelpunkt des Welthandels im 16.
Jahrhundert, bereitete auch hier den Boden für eine eigene
8
Fayenceproduktion, die aber erst durch die Einwanderung
italienischer Töpfer bedeutsam wurde. Hervorzuheben ist der
Italiener Guido de Savino, der sich später Guido Andries nannte
und eine ganze Töpferdynastie begründete.
Die Flucht flämischer Protestanten in die nördlichen Niederlande,
die Plünderung Antwerpens durch die Spanier 1576 und der Fall
Antwerpens 1585 nach Belagerung führten zum Untergang der
Stadt. Die Fliesen- und Fayenceproduktion verlagerte sich
hauptsächlich nach Holland und Westfriesland. Die politische
Unabhängigkeit der nördlichen Niederlande und ihr hervorragender Schiffbau ließen Holland im 17. Jahrhundert zur
führenden europäischen See- und Handelsmacht werden. Der
Wohlstand des Landes ließ die großen Fliesenmanufakturen
entstehen, die nicht nur den eigenen Markt versorgten, sondern
die beliebten niederländischen Fliesen in die Wohnkultur nahezu
ganz Europas verbreiteten. Der Import des blau bemalten
chinesischen Porzellans im 17. Jahrhundert führte zur Chinamode
und auch bei den Fliesen zur vorherrschenden Anwendung der
blauen Bemalung (Delfter Blau).
Von Bedeutung für den Fliesenexport, der seinen Höhepunkt
Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte, waren vor
allem Delft, Rotterdam, Utrecht, Amsterdam, Harlingen und
Makkum. Die meisten in Norddeutschland vorkommenden
bemalten Wandfliesen stammen aus den Manufakturen
Westfrieslands. Viele Fliesen wurden von den wohlhabenden
Seeleuten, die zum Walfang unterwegs waren, mitgebracht.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Zeit handbemalter
Fayencefliesen vorbei. Nur wenige Manufakturen überlebten.
Inzwischen ist die von Hand hergestellte und bemalte Fliese ein
Liebhaberstück geworden, das seine Stellung neben dem
übermächtigen, industriellen Angebot behauptet.
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Regelmäßige Flächenaufteilung
Eine Wand mit Fliesen zu bekleiden, heißt die Fläche aufteilen.
Meist geschieht dies durch Quadrate oder andere Rechtecke.
Seltener sind schon andere geometrische Formen wie Rauten,
Dreiecke, Fünf- Sechs- oder Achtecke oder gar Formen mit
gekrümmten Linien.
Die Idee, Flächen regelmäßig in Tierformen aufzuteilen, ist das
Verdienst des Holländers M. C. Escher (1898 - 1972), der in
seinem
1958
veröffentlichten
Aufsatz
„Regelmatige
vlakverdeling“ Erläuterungen und Beispiele gibt. In vielen seiner
Holzstiche und Lithographien finden solche Flächenaufteilungen
in Tierformen Anwendung. Zumeist wird die regelmäßige
Aufteilung verändert. Aus Vögeln werden Fische, Eidechsen
verwandeln sich zu Insekten, oder aber die Formen vergrößern
oder verkleinern sich.
Als Fliese dargestellt bleibt die Flächenaufteilung zunächst starr,
wie zum Beispiel bei den Fischfliesen. Dieselbe Fischform als
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Fliese ist flächenfüllend, so entstehen ganze Fischschwärme.
Durch entsprechende Ausgleichsstücke gelingt der Anschluss an
rechteckige Fliesensysteme. Variationen ergeben sich vorwiegend
nur durch die unterschiedliche Farbgebung oder Bemalung
derselben Fischform.
Ein neuer Weg eröffnet sich durch die Vereinfachung der
Tierformen und der damit verbundenen Möglichkeit,
verschiedene Formen unterschiedlich zu kombinieren: Es entsteht
ein Puzzle unzähliger Kombinationsmöglichkeiten. Das System der
Meerestiere umfasst mehr als 30 verschiedene Formen, die
immer neu zusammengefügt werden können. Das ursprüngliche
Meerestiersystem besteht aus 6 verschiedenen Formen, die
entstehen, wenn man die Seiten eines auf der Spitze stehenden
11
Quadrates durch eine Sinuskurve ersetzt. Jede Form ist mit sich
selbst flächenfüllend kombinierbar und auch mit allen anderen
zusammen.
Eine qualitative Erweiterung des Meerestiersystems zeigen die
Relief - Meerestiere. Die Formen entstehen, indem jede Seite
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eines auf der Spitze stehenden Quadrates durch eine Sinuskurve
oder einer entsprechenden vergrößerten halben Kurve, einer
konvexen Ausbuchtung oder einer konkaven Einbuchtung, ersetzt
wird. Es entstehen über 50 verschiedene miteinander
kombinierbare Formen, von denen ungefähr 30 Formen
interessante Muscheln oder andere Meerestiere darstellen
können. Ein zusätzlicher Effekt ist die Kombinierbarkeit der im
Maßstab 2 zu 1 vergrößerten Meerestiere mit den kleinen
Meerestieren, die Möglichkeit, die Formen innerhalb der
Flächenaufteilung zu vergrößern oder zu verkleinern.
Mit entsprechenden Randteilen lassen sich die Meerestiere zu
sich nicht wiederholenden Friesen - sowohl in horizontaler wie
auch in vertikaler Richtung laufend - kombinieren. Bei der
Formenvielfalt der Relief - Meerestiere sind dann die Einzelteile
nur in bestimmter Zusammensetzung kombinierbar, aber selbst
bei drei vorgegebenen Seiten einer Form gibt es für die vierte
Seite noch vier verschiedene Alternativen. Das System der Relief Meerestiere ist ein Puzzle mit vielen alternativen Möglichkeiten.
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Muster und Preise
Die quadratischen Fliesen sind 7 mm stark. Die weiße Zinnglasur
wird in verschiedenen Abstufungen blaugrau abgetönt und auf
den weißen oder terracotta-farbigen Scherben aufgetragen, so
dass ein interessantes Farbenspiel entsteht. Angeknabberte
Kanten, Haarrisse und zwei kleine Löcher in den Diagonalen
verleihen den Fliesen einen antiken Charakter. Auf besonderen
Wunsch können die Fliesen auch teilweise frostbeständig geliefert
werden. Die quadratischen Fliesen sind in drei verschiedenen
Größen lieferbar, wobei aber nicht alle angebotenen Muster in
den kleineren Größen möglich sind.
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Fliesengrößen und Preise
F13
W
E
F9.7
F6.6
Best.Nr.
Grösse cm
W
E Blau
ME Blau,
ORN
ME Bunt
TAB
Blau/Fli.
TAB
Bunt/Fl.
/2
/4
S /3/1
S 3/3/1
/2
/4
orn1
orn2
S13/3/1
F TAB
F 13
13 x 13
€ 7,50
€ 8,50
€ 18,50
F 9.7
9,7 x 9,7
€ 3,50
€ 4,50
€ 11,-
F 6.6
6,6 x 6,6
€ 2,20
€ 3,€ 8,-
€ 20,€ 25,-
€ 12,50
€ 15,50
€ 9,€ 8,60
€ 27,-
€ 17,-.
€ 9,50
€ 10,€ 8,€ 4,50
€ 2,-
€ 7,€ 6,€ 3,50
€ 4,20
€ 3,30
S3/3/1
orn3
15
Landschaften und Schiffe Nr. 001-020
001
002
003
004
005
006
007
008
009
010
011
012
013
014
015
016
017
018
019
020
16
Landschaften, Leuchtfeuer und Schiffe Nr. 021-029,061-095
021
022
023
025
026
027
028
029
061
062
063
064
065
091
092
093
094
095
17
024
Blumen und Vögel
031
032
033
034
035
036
037
038
051
052
053
054
055
056
057
058
059
060
18
Seevögel und Meerestiere
039
040
041
043
044
045
046
047
048
049
050
101 a
101 b
101 c
102
103
104
105
106
19
042
18 alte Kirchen auf Eiderstedt (nur F 13 bunt, € 22,-)
301-Garding
302-Katharinenheerd 303-Kating 304-Koldenbüttel
.,
305-Kotzenbüll
306-Oldenswort
309-Poppenbüll
310-St.Peter
313-Tönning
314-Uelvesbüll
317-Westerhever
318-Witzwort
307-Ording
311-Tating
315-Vollerwiek
20
308-Osterhever
312-Tetenbüll
316-Welt
Motive von Heinrich Zille (nur F13bunt, € 22,-)
401
404
407
408
409
414
415
419
422
423
426
427
428
439
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Fliesentableaus
TAB 01 Blumenvase mit Hahn
TAB 02 Blumenvase mit Ente
TAB 03 Blumenvase mit Pfau
TAB 04 Blumenvase mit Fasan
22
TAB 51 Walfänger
TAB 25 Leuchtfeuer Ellenbogen Ost
TAB 34 Averflether Bauernhaus
23
Am beliebtesten sind die Blumenvasenbilder, aber es gibt auch
eine Vielzahl anderer Motive: Häuser, Schiffe, Leuchtfeuer…
Der Preis berechnet sich nach der Größe und Anzahl der Fliesen.
Alle Tableaus können in Einzelteilen oder aber auch als fertiges
Bild auf eine Sperrholzplatte geklebt geliefert werden.
Fischfriese
Einreihiger Fischfries (ca. 7 cm
hoch) R 201
€ 140,- pro m
Zweireihiger Fischfries (ca. 10 cm
hoch) R 203
€ 240,- pro m
Einzelfisch R 211 € 10,-
Ausgleichsstück oben/unten je € 1,50
Meerestierdekorfliesen (nur F9.7, € 12,-)
F9.7/101a L
F9.7/101b L
F9.7/101c L
F9.7/104 L
F9.7/105 L
F9.7/106 L
24
F9.7/102 L
F9.7/103 L
Meerestierfriese
Einreihiger Meerestierfries (ca. 10
cm hoch) R 100 € 140,- pro m
zweireihiger Meerestierfries (ca. 15
cm hoch)R 115 € 240,- pro m
Einzelmeerestier R 101 bis 106 € 10,- Randstück R107-110 je € 1,50
25
Besuchen Sie die Fliesenausstellung in der Vorhalle des
Herrenhauses. Die tatsächliche Auswahl ist viel größer, als es
dieser Katalog vermitteln kann.
Darüber hinaus gibt es auch modellierte Einzelstücke - Pinguine,
Wattvögel, Fische,…
26
Marschentöpferei Jordy GmbH
Fliesenmanufaktur im Herrenhaus Hoyerswort
04864 2039838
[email protected]
27
Fliesenmanufaktur
www.marschentoepferei.de