einstellungstest - Lernende Region Heilbronn

Transcription

einstellungstest - Lernende Region Heilbronn
EINSTELLUNGSTEST
EINE ETAPPE IM HINDERNISLAUF
UM EINEN AUSBILDUNGSPLATZ
Kurze Vorstellung
Silvia Roth
Projektmitarbeiterin Eltern-Schüler-Werkstatt
Lernende Region Heilbronn-Franken e.V.
c/o IHK Heilbronn-Franken
Ferdinand-Braun-Straße 20
74074 Heilbronn
www.lernende-region-hf.de
Tel.:
Mail:
07131 9677-968
[email protected]
INHALT
Hindernislauf um einen Ausbildungsplatz

1. Bewerbungsschreiben / Zeugnisse

2. Einstellungstest
◦
◦
◦
◦
◦

2.1. Wissenswertes über Einstellungstests
2.2. Testverfahren
2.3. Testaufgaben und Lösungen
2.4. Vorbereitung – Worauf es ankommt
2.5. Tipps
3. Vorstellungsgespräch
2.1. WOFÜR GIBT ES EINSTELLUNGSTESTS?
• Überprüfung der Berufseignung
• Vorhersage des Verhaltens und der
Leistungsfähigkeit der getesteten Person
WOLLEN
• Den passenden Bewerber zum Betrieb finden
• Der Test ist scheinbar eine eindeutiges,
kostengünstiges, und schnelles Auswahlverfahren
KÖNNEN
PASSEN
Je größer ein Unternehmen und je
höher die Bewerberzahl, desto eher
werden Einstellungstests durchgeführt
2.1. DEN EINEN TEST GIBT ES NICHT!
• Es gibt eine Vielzahl sogenannter wissenschaftlicher
und selbst konstruierter Tests
• Für jeden Test wird eine Batterie von verschiedenen
Testaufgaben zusammengestellt
• Die Dauer der Tests variiert zwischen 1 Stunde und 2
bis 3 Tagen
• Die Teilnehmerzahl variiert zwischen 5 – 100 oder
mehr Personen.
• In einige Einstellungstest schrumpft die
Teilnehmerzahl während des Tests, da nach jeder
Runde einige Bewerber nach Hause geschickt werden
2.1. VOR- UND NACHTEILE VON
EINSTELLUNGSTESTS FÜR DIE PRÜFLINGE
Bietet eine Chance:
Eher mäßige Schulnoten
können durch den Test
ausgeglichen werden
Prävention:
Gefahr der Überforderung in der
Ausbildung wird vorgebeugt
Chancengleichheit:
Durch einen Test erhalt mehr
Bewerber die Chance ihre
Fähigkeiten zu zeigen
Selbstreflexion:
Ein Test kann Wissenslücken
aufzeigen oder bestätigen das
der gewählte Beruf und die
Fähigkeiten übereinstimmen
Prognosefähigkeit:
Es ist wissenschaftlich sehr umstritten, dass
von Einstellungstests auf den Berufserfolg und
die Berufseignung geschlossen werden kann
Unverhältnismäßigkeit:
Zum Teil überhöhte Anforderungen an die
Bewerber
Demotivierend:
Aus pädagogischer Sicht schädlich und
unverantwortlich
Undurchschaubarkeit:
Der Test und die Auswertung sind für den
Bewerber völlig undurchschaubar
2.1. MERKE
Einstellungstests sagen nicht unbedingt etwas über eure
Berufseignung aus
Bei einigen Firmen und Berufen werdet ihr aber nicht die
Möglichkeit bekommen euren gewünschten Beruf zu
erlenen ohne einen Einstellungstest zu bestehen.
Deswegen solltet ihr euch auf
Einstellungstests
vorbereiten!
2.2. ES LASSEN SICH VERSCHIEDENE TESTARTEN
UND AUFGABENGEBIETE UNTERSCHEIDEN
Allgemeinwissen und -fähigkeiten
Testarten
•
•
•
•
•
Allgemeinwissen
Spezielle berufsbezogene Kenntnisse
Logisches Denken/ Abstraktionsfähigkeit
Merkfähigkeit/ Kurzzeitgedächtnis
Gestaltwahrnehmung
•
Intelligenztests
•
Leistungs- und Konzentrationstests
•
Spezielle Funktionsprüfungs- und
Eignungstests
Fachwissen und -fähigkeiten
•
Persönlichkeitstests
Arbeitsverhalten
•
Assessment-Center
•
•
•
Konzentrationsvermögen
Ordnung und Sorgfalt
Arbeitsorganisation
Dinge die (heimlich) mit getestet werden
•
•
•
•
Anpassungsbereitschaft
Beherrschtheit
Großzügigkeit
Sauberkeit und Ordnung
2.3. SIE HABEN GLEICH DIE GELEGENHEIT
AUSGEWÄHLTE AUFGABEN AUSZUPROBIEREN
Schwerpunkt in fast jedem
Einstellungstest.
Getestet wird: Wie viel Wissen sich
bereits angeeignet wurde und ob
generelles Interesse am Wissen
vorhanden ist.
Schwerpunkt in fast jedem
Einstellungstest.
Getestet wird: Wie viel Fachwissen
bzw. berufsspezifisches Wissen
vorhanden ist. Bzw. ob die
Grundlagen beherrscht werden.
Allgemeinwissen und -fähigkeiten
1.
Allgemeinwissen
2.
Logisches Denken
Fachwissen und -fähigkeiten
3. Sprachverständnis und Rechtschreibung
4. Mathematisch - Technisches Verständnis
5. Handwerkliches Geschick
Arbeitsverhalten
6. Konzentrationsvermögen, Ordnung und
Sorgfalt
2.3. MULTIPLE-CHOICE AUFGABEN
Worauf ist zu achten? Wie gehe ich vor?
•
Gründliches lesen der Aufgabenstellung, der
Fragen und der Lösungen
•
1. Durchgang: Lösen sie die Aufgaben deren
Antwort sie kennen
•
2. Durchgang: Versuchen sie die restlichen
Aufgaben zu lösen - Gehen sie nach dem
Ausschlussprinzip vor
•
Wird die Zeit knapp (und gibt es keine
Minuspunkte für falsche Antworten) setzten sie
überall dort noch schnell eine Kreuz wo sie noch
keins gesetzt haben
2.3. ALLGEMEINWISSEN
Die Kenntnisfragen zum „Allgemeinwissen“ kommen aus
folgenden Gebieten
Staat/ Politik/ Geschichte
Naturwissenschaften
Erfinder/ Entdecker
Erdkunde
Literatur und Musik
Wirtschaft
….
2.3. ALLGEMEINWISSEN
Lösung – Bogen A
Lösungen – Bogen B
1. Angela Merkel
2. d
(Zecke)
3. a
(Papst Benedikt XVI)
4. New York
5. c
(Fall der Mauer)
6. a
(1618-1648)
7. c
(Stockholm)
8. a
(Alfred Nobel)
9. a
(Gründer des Roten Kreuz)
10. c
(Nelson Mandela)
11. c
(parlamentarische Demokratie)
12. c
(Martin Luther)
13. c
(Ag, Be, Ch, Db, Ea, Fd, Gf, Hc)
1. Angela Merkel
2. a
(5 Jahre)
3. b
(Esel)
4. Italien
5. c
(Fall der Mauer)
6. b
(1789)
7. c
(Stockholm)
8. a
(Alfred Nobel)
9. c
(Reichskanzler und Außenminister
zur Zeit der Weimarer Republik)
10. c
(Nelson Mandela)
11. c
(parlamentarische Demokratie)
12. c
(Asien)
13. b
(Ag, Be, Ch, Db, Ea, Fd, Gf, Hc)
Tipp: Vom Nachtbar abschreiben lohnt sich meist nicht, da häufig A und
B Testbögen benutz werden
2.3. LOGISCHES DENKEN
Aufgabentyp 1
1) 3 · 9 · 6 · 9 · 27 · ?
=
24
2) 3 · 8 · 23 · 68 · 203 · ?
=
608
3) 2 · 5 · 11 · 23 · 47 · ?
=
95
4) 15 · 10 · 13 · 8 · 11 · ?
=
6
5) 2 · 3 · 6 · 11 · 18 · ?
=
27
6) 32 · 16 · 21 · 7 · 12 · 3 · ?
=
8
Aufgabentyp 2
2. Füller : Tinte = Auto : d) Benzin
3. riesig : groß = Berg : c) Hügel
4. Buchstabe : Ziffer = Wort : b) Zahl
5. Arbeit : Planung = Sport : c) Training
6. Jahr : Zeit = Kilogramm : e) Gewicht
2.3. SPRACHVERSTÄNDNIS UND
RECHTSCHREIBUNG
Aufgabengruppe 1
Aufgabentyp 2
1. f) Maßregelung
2. d) Gelehrsamkeit
3. e) Papierverarbeitung
1. Ich freue mich, dass du da bist.
2. Achte darauf, dass du nicht unter die Räder kommst.
3. Ich meine, das geht so.
4. Das hast du heute gut gemacht.
5. Das Bild, das ich bei dir gesehen habe, gefällt mir gut.
6. Ja, das ist das Zimmer, das wir jetzt mieten.
Aufgabentyp 3
Aufgabentyp 4
Anke hatte keine (L)ust me(h)r im Interne(t) zu (s)urfen. (S)ie
fuhr nach (H)ause und warte(t)e auf ihren Freund. Gemeinsa(m) gingen sie
schwi(mm)en. Das (S)pringen vom Sprungbre(tt) gefi(e)l den (b)eiden am
(b)esten. (N)ach dem Baden fuhren (s)ie mit Fabian’s rostigem, schmutzigem
Auto in ein
Restauran(t) der Sta(dt). Leider war es geschlo(ss)en als sie ank(a)men und
so gingen (s)ie in das kleine stä(dt)ische Kino um den Film: „Bewerben aber
richtig“ zu sehen. Nächsten Mi(tt)woch (f)rüh am (M)orgen wollen die beiden mit
ihren Inlinern skaten.
1. c) Wahrscheinlich
2. e) umschichtig
3. a) genug
4. c) abhaken
5. d) dulden
Tipp: Schreiben sie die Wörter oder den Text auf ein Schmierblatt,
dadurch wird das Gedächtnis angeregt und sie übersehen nicht so leicht
einen Punkt oder ein Komma.
2.3. MATHEMATISCH - TECHNISCHES
VERSTÄNDNIS
Technik/ Mechanik
1. c
2. b
3. c
4. a
5. a
6. 1 und 2
Tipp: Es werden in einigen Tests die gleichen
Grafiken zur Technik und Mechanik benutz. Die
Aufgaben fallen einem leichten, wenn sie zuvor
geübt wurden,
Rechnen/ Mathematik
Aufgabe 1
Aufgabe 2
Aufgabe 3
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
1.
2.
3.
4.
55 051
94 015
54 850
6 589 386
3 929 144
41 702 283
36
179
5¾
1 7/8
18 3/7
1/8
1¼
5¾
a) ¼ b) 1/3
15 €
121,5 l
7,5m
c) 1/200
d)5/4
2.3. HANDWERKLICHES GESCHICK
Formen Sie aus einem Draht eine funktionsfähige
Büroklammer oder Sicherheitsnadel.
Andere Übungen sind z.B.
•
•
•
•
Segen,
Pfeilen eines Werkstücks,
Zahn aus Knete modellieren
..
2.3. KONZENTRATIONSVERMÖGEN, ORDNUNG
UND SORGFALT
Tipp: Die Zeit reicht bei dieser
Art von Test in der Regel nicht.
Arbeiten sie also ruhig und
möglichst schnell.
2.4. SICH GUT AUF EINEN EINSTELLUNGSTEST
VORZUBEREITEN ERFORDERT ZEIT UND DISZIPLIN
Was bringt Vorbereitung?
 Die Testsituation wird nicht völlig neu und überraschend sein
 Verunsicherung und Angst vor dem Nichtwissen wird reduziert
 Durch das kennenlernen von Aufgabenprinzipien und des
dazugehörige Lösungsschemas können die Testaufgaben in der
Prüfungssituation schneller begriffen und gelöst werden
Wie kann man sich vorbereiten?
 intellektuell
 emotional und
 organisatorisch
2.4. INTELLEKTUELLE VORBEREITUNG
Intellektuelle Vorbereitung
Gezieltes üben
•
Informationen über die Art des Einstellungstest und die Aufgaben die im
gewünschten Beruf abgefragt werden sammeln
Frühzeitiges üben
•
•
•
•
•
Genügend Zeit vor dem Einstellungstest zum üben einplanen. (ca. 1 Jahr)
Prinzipien der Aufgaben herausarbeiten
Testaufgaben wiederholt über
Testerfahrung sammeln
Sich über das aktuelle Zeitgeschehen (Politik, Wirtschaft) informieren
2.4. VON DER BERUFSORIENTIERUNG ZUM
Der Weg in den Beruf
AUSBILDUNGSPLATZ
Vorletztes
Vorletztes Schuljahr
Schuljahr
Letztes
Letztes Schuljahr
Schuljahr
1:
1: Informieren
Informieren
2:
2: Entscheiden
Entscheiden
3:
3: Bewerben
Bewerben
Deine Interessen &
Stärken finden
Infos
BIZ besuchen
sammeln &
auswerten
Praktikumsplätze
suchen
Gespräche mit
Anderen führen
2-3 Wunschberufe
auswählen
Berufsberatung
besuchen
Berufsentscheidung treffen
Adressen von Ausbildungsbetrieben suchen
Bewerbungen schreiben &
versenden
Weitere Praktika
machen!
Start in
den
Beruf !?
Test und Vorstellungsgespräche
vorbereiten
Absagen?
Plan B machen !
Bei allen diesen Dingen hilft Ihnen Ihr Pate!
2.4. EMOTIONALE VORBEREITUNG
Einstellung:
Es ist wichtig sich vorzubereiten auch wenn dies keine
Garantie für einen Ausbildungsplatz ist. Meistens klappt es nicht
auf Anhieb, aber Übung macht den Meister.
Erwartungen:
Freunden und Eltern können die Situation noch zusätzlich
erschweren, wenn sie kein Verständnis aufbringen. Die
Anforderungen bei solchen Tests sind zum Teil sehr hoch.
Umgang mit
Enttäuschung:
Das Testresultat ist kein „Gottesurteil“ und sagt nicht unbedingt
etwas über die Eignung für den Beruf aus, oder gar über den Wert
eines Menschen. Die Unterstützung durch Eltern und Freunden ist
in dieser Situation sehr wichtig.
2.4. IN EIN PAAR TAGEN IST ES SOWEIT
Gehen Sie gesund und ausgeschlafen zum
Test. Bitten sie lieber um einen neuen Termin,
wenn sie sich krank führen. Wichtig ist das
vorherige Bescheid. sagen.
Abhängig von der Dauer des Test etwas zu
Trinken und Essen mitnehmen
Stifte und eine Uhr mitnehmen.
Pünktlich sein.
2.4. MERKE
Bemühen, Geduld und Disziplin sind auf dem Weg zu einem
Ausbildungsplatz am wichtigsten.
Unterstützung durch Eltern und Freunde fördert die Motivation und das
Durchhaltevermögen.
2.5. TIPPS
Vor dem Test
• Hören sie gut zu oder lesen sie die Aufgabenstellung sorgfältig durch. z.B. bei Multiple-Choice-Aufgaben: gibt es
nur eine oder mehrerer Antwortmöglichkeiten; gibt es nur Punkte für richtig gelöste Aufgaben, oder auch Abzüge
für falsch gelöste
• Fragen sie sofort wenn sie etwas nicht verstehen. Sobald der Test losgeht werden häufig keine Fragen mehr
beantwortet
Bearbeitung der Aufgaben
•
•
•
•
•
•
•
Machen sie einen ernsthaften Versuch jede Aufgabe zu lösen. Auch wenn sie zunächst unlösbar aussieht.
Versuchen sie sich an eine ähnliche Übungsaufgabe und das dahinter stehende Prinzip zu erinnern.
Bei vorgegeben Antworten Ausschlussverfahren anwenden, oder raten.
Halten sie sich nicht zulange mit einer Frage auf.
Bewahren sie Ruhe, wenn sie feststellen, dass sie nur einen Teil der Aufgaben geschafft haben
Abschreibversuche kosten in der Regel nur Zeit. Häufig haben sie und ihr Nachbar verschiedene Testbögen
Wenn sie am Ende noch Zeit haben versuchen sie nochmal die Aufgaben zu lösen die vorher nicht lösen
konnten, oder überprüfen sie ihre Ergebnisse
• Geben sie nicht ab bevor die Zeit die ihnen zur Verfügung steht rum ist
Bei einer Absage
• Seine sie ruhig eine Tag enttäuscht, sauer und traurig, aber dann bewerben sie sich weiter und gehen zum
nächsten Test. Geben sie nicht auf, dies machen sie in andern Bereichen auch nicht.
• Lernen sie aus dem Test. Was können sie verbessern?
• Machen sie sich keine Vorwürfe und begegnen sie Personen die ihnen Vorwürfe machen mit einer Testbatterie