Folge 26 vom 25.12.1951 - Archiv Preussische Allgemeine Zeitung

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Folge 26 vom 25.12.1951 - Archiv Preussische Allgemeine Zeitung
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Organ der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.
Jahrgang 2 / Folge 26
Hamburg, 25. Dezember 1951 / Verlagspostamt Leer (Ostfriesland)
VOM GUTEN WILLEN
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Im Abonnement 1.— D M einschl. Z u s t e l l g e b ü h r
Von Dr. Alfred Gille
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keine Zeit
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hat den Fluß der Zeiten in Jahre eingeteilt und hat den
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wollen es anders! Es
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nicht Neujahr, sondern Weihnachten
der große Einschnitt
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Zeitenlauf bedeutet und als Ende und Höhepunkt
oder als Beginn erscheint
Auf jeden Fall
>st es für uns alle eine Stunde, in der wir still halten und uns bewußt werden müssen, wo wir als
Emzelmensch
oder als Gemeinschaft
angelangt
sind.
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einmal aus Kindermund
beim Kerzenschimmer
des Weihnachtsbaumes
die
Verse:
„Das ist die Nacht der großen
Einsamkeiten,
Da jeder still wird unter seinem Leid,
Und nur die Kinder ihren Jubel breiten
Auf unsre Wunden wie ein weißes
Kleid."
Auch von „Menschen,
die uns Liebes taten" war die Rede und von „Stätten, die unendlich
weit." Diese Verse ergrilten mich, und doch schö pfen sie wohl den Sinngehalt der „frohen BotSchaft" nicht aus, die vor zweitausend
Jahren der Menschheit verkündet
wurde.
Die Weihnachtsbotschaft
ruft auf zur Tat. S ie ist ein Appell an „alle, die guten
Willens
sind". Der „Friede auf Erden", den uns die Bot schaft verheißt,
fällt uns nicht mühelos als Geschenk auf den Gabentisch. Er ist ein Ziel, das „ des Schweißes
der Edlen wert ist." Er ist mehr
als ein Idol, dem die Menschheit als fernem, nie erreichbaren Richtpunkt zusteuert, so wie etwa
der Seemann seinen Kurs nach den Gestirnen d es Himmels einstellt. Er ist ein erreichbares Ziel,
das uns aber nicht in den Schoß fällt, sondern da s mit heißem Herzen und gutem Willen errungen
und erkämpft
werden muß. Ob die Theologen m it meiner Auslegung einverstanden sein werden,
weiß ich nicht. Ich weiß aber wohl, daß der „gu te Wille" viel vermag, mehr jedenfalls als der
kühle Verstand und die eiskalte
Vernunft
Dreifältig
ist der „Friede auf Erden", den die Menschheit ersehnt, seit der Weckruf der Weihnachtsbotschaft
sie erreichte.
Starke Herzen, die nicht nur durch eitles Hoffen und
Wünschen
hin und her gerissen werden, sondern die in ihrem Tun und Lassen sich Ewigkeitswerten
verbunden und verpflichtet fühlen.
Das ist das Erste, was uns not tut
Das Zweite ist der Friede in der Gemeinschaft, in die wir hineingeboren sind, also der Friede
in der Gemeinschait aller deutschen Menschen. Unser Deutschlandlied
lehrt uns, daß dieser
Friede, diese Einigkeit nur auf „Recht und Freiheit" gegründet
sein kann.
Und das Dritte ist der Friede unter den Völkern
dieser Erde. „Wir verzichten auf Rache und
Vergeltung,
dieser Entschluß ist uns ernst und heilig . . ." Dieser Satz aus der Charta der Vertriebenen bestimmt den allein möglichen
Ausgangspunkt,
von dem aus eine neue Plattform gefunden werden kann, um über allem Unverstand
der politischen Akteure hinweg zu einem friedfertigen Nebeneinander
der Völker
zu
gelangen.
Um die Erfüllung
dieser dreifältigen
Friedens Sehnsucht ringt die Menschheit, und wir Heimatvertriebenen
steh%n leidend und handelnd zugleich mitten in einem der Bjennpunkte
dieses
Ringens. Unser Schicksal kann Wege weisen zu Neuem und Besserem. Wenn aus Not und Leid
einmal wieder Glück und Befriedung
erwachsen sollen, wird man an den Lehren unseres Vertriebenen-Schicksals
nicht vorbeigehen
können.
Die Weihnachtsbotschaft
ist ein Appell an den „guten Willen". Damit ist sie so gegenwartsnah, als ob sie im politischen Aktionsprogramm
einer Weltkonlerenz
stünde. Auf die „Gutgewillten" kommt es an. Sie müssen sich finden und über alle Schranken hinweg sich die Hände
reichen zur gemeinsamen
Tat.
Möge auch unsere Gemeinschaft der ostpreußischen
Menschen eine Gemeinschaft der Gutgewillten sein und bleiben. Dann wird ihr Mühen nicht vergeblich sein
Das sei unser gemeinsamer Weihnachtswunsch
für unsere Landsmannschaft
Ostpreußen!
An der Wende
der Zeiten
Von
der
an
Weihnachtsbotschaft
die
Vertriebenen
W i r erinnern uns alle einer Zeit, w o sicherlich für sehr, sehr viele Deutsche das W e i h nachtsfest ganz zur lieben, frommen G e w o h n h e i t , zu einer je nachdem mehr besinnlichen
oder mehr festfrohen Stunde, zum T a g des freudig herbeigesehnten g r ö ß t e n Familienfestes gew o r d e n war. U n d so mancher, der dann in lichterfüllten Stuben unterm Tannenbaum und am
reich besetzten Gabentisch s a ß , mag damals fast
erschrocken v o n den Ganzarten g e h ö r t haben,
w i e v i e l herber und bescheidener es i n ihren
Jugendtagen an solchen Festtagen zugegangen
war. Der Weihnachtsgottesdienst, die Christvesper m u ß t e n damals weit mehr als bei uns
das zentrale Erlebnis gewesen sein, den „ H e i l i gen A b e n d " als Stunde der Bescherung hatten
v i e l e der A l t e n k a u m gekannt. U n d die Historiker w u ß t e n uns zu berichten, d a ß - alle die
s c h ö n e n Bilder L u d w i g Richters und anderer,
die den Lichterbaum etwa ü b e r M a r t i n Luthers
Familie leuchten l i e ß e n , im G r u n d e nur eine
schöne Erfindung waren. K e i n W u n d e r , d a ß in
vielen Familien
unseres
leidgeprüften
Geschlechts, das selbst ein wahres Golgatha durchleben m u ß t e , solche E r i n n e r u n g e n wachwerden,
daß sie uns mahnen und zur Besinnung rufen.
Unglück und Heimsuchung, an denen jeder zu
tragen hat, bringen vielfaches Leid, aber sie
schärfen auch die Sinne, sie k ö n n e n auch lautern und entschlacken und das Erz der Seelen
immer mehr v e r e d e l n . Urplötzlich sehen w i r Z u s a m m e n h ä n g e , die uns i n friedlichen und b e h ä bigen Zeiten verschlossen bleiben. W e r heute
nur A u g e n und O h r e n öffnen w i l l , der w i r d
bald erkennen, d a ß i n der Weihnachtsbotschajt
v i e l mehr beschlossen liegt als nur eine freundliche T r ö s t u n g , ein g ü t i g e r Zuspruch unserer
Religion. M e h r als hundert Jahre hindurch hat
sich die Forschung eines „ a u f k l ä r e n d e n
Zeitalters b e m ü h t , die ihr ä r g e r l i c h e Tatsache Jesus
Christus zu leugnen, sie als fromme M y t h e darzustellen. D i e Botschaft v o n Bethlehem und N a zareth sei, so sagte sie, m i t eine V a r i a n t e tur
die E r l ö s u n g s s e h n s u c h t der Menschheit. Unter
Unter dem Weihnachtsbaum wieder vereint
den
g r o ß e n religiösen P e r s ö n l i c h k e i t e n sei
Christus sicher eine der g r ö ß t e n und edelsten gewesen, das N e u e Testament enthalte eine Fülle
h ö c h s t e r Weisheit, aber man sei eben doch zu
modern, um an den Gottessohn zu glauben.
Und wie ist dann dieses schlau ersonnene
menschliche Kalkül, dieses „ C h r i s t u s - E r k l ä r e n "
der N e u n m a l w e i s e n ausgegangen? Im Buch der
Bücher steht das W o r t : „Sie sollen zuschanden
werden!" U n d w i r k l i c h gibt es heute kaum mehr
einen wirklichen W e i s e n v o n Rang, der nicht
offen zugeben m ü ß t e , d a ß die so gewaltig gesteigerte Forschung, als sie Menschenwitz an
die Stelle göttlicher F ü g u n g und Planung setzte,
auf einen Irr- und A b w e g geriet, an dessen
W e g r ä n d e r n solche Dinge wie Atombomben
und
raffinierteste
Vernichtungsmaschinen,
M e e r e v o n Blut, Not, Elend und Untergang
stehen.
Es hat sich heute mehr denn je erwiesen, wie
richtig ein Goethe empfand, als er v o n den gewaltigen Dingen und Tatsachen sprach, die man
nicht e r k l ä r e n , die man nur glauben und ruhig
v e r e h r e n dürfe.
*
Die „ G o l d e n e n Zeitalter" dieser W e l t sind —
wenn wir nur genau prüfen — eine höchst fragw ü r d i g e Angelegenheit. M i t Recht und Grund
hat ein sehr kluger M a n n darauf hingewiesen,
daß auch jene augusteische Zeit, in der sich im
kleinen Bethlehem das g r ö ß t e W u n d e r Gottes
an der Menschheit vollzog, „von H a ß und Blut
g e r ö t e t " war, d a ß an menschlichen R a u b g e l ü sten, Gewalttaten und an N o t auf der anderen
Seite k e i n M a n g e l war. Mancher hat schon gemeint, es habe Schufte und Bestien v o r und
nach Christi Geburt gegeben. Das ist richtig,
und das W o r t v o m Leben, das M ü h e und A r beit ist, bleibt bestehen, Jahrhunderte und Jahrtausende hatten der Stunde geharrt und v i e l leicht T r ä u m e v o n einem m ä c h t i g e n irdischen
König der Gerechtigkeit g e t r ä u m t .
Religionen, die an die guten und oft sehr geschickt auch an die b ö s e n Seiten des Menschen
appellierten, gab es auch im Jahr der Zeitenwende genug. Es gibt e r s c h ü t t e r n d e Belege dafür, wie verlassen sich im Grunde damals —
wie so oft heute — Menschen gefühlt haben,
wie begierig sie jeder Heilslehre nachliefen,
wie bereitwillig sie prächtige Tempel und H i e rarchien schufen. V o n den meisten dieser Lehren, denen doch einmal Hunderttausende und
M i l l i o n e n nachliefen, kennen w i r kaum noch
den-Namen. Christi Botschaft ist heute so zeit-*
los. und aktuell w i e damals und sie kann heute
wie einst nur ganz persönlich aufgenommen und
geglaubt werden. Denn — das lehren uns Evangelien und Apostelbriefe hinreichend — um ein
eindeutiges ureigenes Bekenntnis und um die
B e w ä h r u n g ist keiner herumgekommen. Seit
Christus das Feuer a n z ü n d e t e auf Erden, hat
es fast keine Stunde ohne Verfolgung und M a r tyrium irgendwo auf dem weiten W e l t e n r u n d
mehr gegeben.
A l s Jesus Christus, der Menschensohn, ü b e r
diese Erde ging, da war das eine A n t w o r t Gottes, die k e i n Mensch erwartet hatte. Die Zeitenwende — die ewige, g r o ß e W a n d l u n g , die Entscheidung für jeden Einzelnen — kam nicht in
S t ü r m e n und W e t t e r n . Die G r ö ß e des Geschehens hat auch v o n den Zeitgenossen w o h l kaum
einer ganz empfunden. D a ß alle Nacht- und
Schattenseiten,
alle Leidenschaften der M e n schen zu C h r i s t i Zeiten ebenso vorhanden w a ren w i e s p ä t e r und früher, läßt sich leicht nach-
„ F r i e d e auf Erden den Menschen des guten
W i l l e n s " wurde wörtlich v e r h e i ß e n i n der
Stunde v o n Bethlehem. Nicht ein Licht wurde
den B e d r ä n g t e n und Verfolgten a n g e z ü n d e t sondern d a s Licht. Jenes H o h e l i e d der L i e b e ,
von dem Paulus in u n v e r g ä n g l i c h e n W o r t e n an
die Korinther gesprochen hat, klingt auf und
verhallt nicht mehr — trotz aller menschlichen
und unmenschlichen Leidenschaften. Die alte
und auch die neue heidnische W e l t hat diese
Liebe, die alles trägt, alles zum Besten wendet,
Nach sieben langen Jahren hat Erich Radtke aus Heinrichshof in der Elchniederung
endlich
seinen jüngsten Sohn Reinhard
wiedergefunden, Zum ersten Mal nach 1944 können jetzt Vater
und Sohn in ihrem Hamburger Heim gemeinsam die Kerzen an ihrem Weihnachtsbaum
anzünden. Und so wie er und sein Junge, so sind an diesem Weihnachtsfest
in Hunderten von ostpreußischen
Familien Eltern oder Vater oder M utter nach Jahren der Trennung
wieder
mit
ihren Kindern zusammen. Von diesem Suchen nach den Eltern und den Kindern und von dem
überglücklichen
Sichlinden erzählt ein Bildberi cht auf der dritten Seite dieser Folge.
•Aufnahme: Truxa-Pressebild
weisen. U n d kaum ein A u g e nahm wahr, d a ß
da irgendwo ein Senfkorn in die Erde gelegt
wurde, das in den Jahrtausenden s t ä r k e r wirken w ü r d e als alle Sprengstoffe dieser W e l t .
die Gott und Menschen vereint und umgreift,
nie gekannt und w i r d sie nie kennen. Jetzt ist
in W a h r h e i t keiner mehr, der betend die H ä n d e
faltet, ganz einsam, jetzt erst darf er sich -rauch in g r ö ß t e r Verlassenheit und A r m u t —
als Bürger und Hausgenosse des Ewigen fühlen. W i e gewaltig diese Kraft wirkt, das sehen w i r am deutlichsten daran, d a ß auch der
Gewaltmensch und T y r a n n nun inmitten seiner
Untaten u n ü b e r h ö r b a r die M a h n u n g empfängt,
daß Gottes Hand auch ü b e r ihm steht.
Unser Weihnachtstisch w i r d in diesem Jahr
wiederum sehr bescheiden sein und nach lärmendem Trubel zur Jahreswende steht uns der
Sinn g e w i ß nicht. Es ist bitter, vielleicht sehr oft
auch den K i n d e r n manchen Herzenswunsch
nicht erfüllen, nicht i n den altvertrauten Gott e s h ä u s e r n der Heimat besinnliche Silvesterandacht halten zu k ö n n e n . Der vertriebene Deutsche k a n n keine behagliche Jahressumme ziehen, er w i r d viele und schwere Sorgen mit ins
kommende Jahr nehmen m ü s s e n .
Eines aber ist g e w i ß : Die Botschaft von Bethlehem w i r d uns in diesem Jahr vielleicht mehr
denn je bewegen. W e r sich unter sie stellt in
t ä t i g e r Liebe und i n jenem guten W i l l e n , der
— und nur der — w i r d auch in den weltlichen
Dingen W u n d e r vollbringen k ö n n e n und den
Frieden i n Freiheit erben, den Gott v e r h e i ß e n
hat. U n d so mag uns das Prophetenwort gelten,
das in schweren Zeiten der Heimat oft gepredigt und ausgelegt wurde:
„Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei
fröhlich u n d getrost, denn der Herr kann auch
g r o ß e Dinge tun!"
25. Dezember 1951 / Seite 2
Jahrgang 2 / Folge 26
„Das Ostpreußenblatt"
U m die Heimatauskunftstellen
Von
N u n ist das Gesetz ü b e r die Feststellunq der
S c h ä d e n endlich v o m Bundestag angenommen
w o r d e n — am 13. Dezember —, und es sieht
fast so aus, als sollte es eine A r t Weihnachtsgeschenk für uns Heimatvertriebene sein! W a s
für uns i m A u g e n b l i c k das W i c h t i q s t e in diesem Gesetz ist, die Schaffung v o n H e i m a t p r ü f stellen für die A n t r ä g e ü b e r die S c h ä d e n , die
der einzelne V e r t r i e b e n e erlitten hat, das ist
nun endgültig
festgelegt.
M i t Befriedigung
k a n n festgestellt werden, d a ß die entsprechenden Paragraphen 21 und 22 i n der dritten und
e n d g ü l t i g e n Lesung w i e d e r e i n g e f ü g t w o r d e n
sind, nachdem sie bei der z w e i t e n Lesung nicht
angenommen w o r d e n w a r e n .
Das Gesetz w i r d also dazu führen, d a ß H e i m a t p r ü f s t e l l e n errichtet w e r d e n , die durch H i n zuziehung v o n ' S a c h v e r s t ä n d i g e n aus K r e i s e n
der H e i m a t v e r t r i e b e n e n eine o b j e k t i v e u n d
sachlich einwandfreie P r ü f u n g
der
Anträge
auf Schadensfeststellung
gewährleistet
werden.
W e r die V e r h ä l t n i s s e
innerhalb der
V e r t r i e b e n e n - O r g a n i s a t i o n e n kennt, w e r i h r e n
A u f b a u ins A u g e faßt,
der k a n n
keinen
A u g e n b l i c k d a r a n zweifeln,
d a ß die A u s w a h l der S a c h v e r s t ä n d i g e n ü b e r die Landsmannschaften v o r sich gehqn m u ß . Denn nur
diese k ö n n e n d a f ü r sorgen, d a ß für jeden einz e l n e n F a l l — i m a l l g e m e i n e n ü b e r die K r e i s vertretungen i n d e n Landsmannschaften — M e n schen zur A r b e i t hinzugezogen werden,
die
w i r k l i c h fähig sind, ein U r t e i l ü b e r die v o n den
einzelnen V e r t r i e b e n e n gemachten A n g a b e n zu
fällen. D e n Landsmannschaften w i r d eine v e r antwortungsvolle u n d weitreichende A r b e i t z u fallen.
Der e n d g ü l t i g e Text des Gesetzes ist noch
nicht v e r ö f f e n t l i c h t w o r d e n .
Es e n t h ä l t eine
ganze Reihe v o n Bestimmungen, die für uns v o n
weitreichender Bedeutung sind. W i r brauchen
h i e r nur auf die Festlegung v o n bestimmten
P a u s c h a l s ä t z e n für den v e r l o r e n e n Hausrat usw.
hinzuweisen.
Sobald der Gesetzestext v o r l i e g e n w i r d —
nach seiner V e r k ü n d u n g also — , w e r d e n w i r
noch e i n m a l zusammenfassend eine D a r s t e l l u n g
der wichtigsten Bestimmungen geben.
Bekanntlich k ö n n e n aus einer Reihe v o n
G r ü n d e n s o w o h l das Gesetz ü b e r die Schadensfestsetzung w i e das ü b e r den Lastenausgleich
bei ihrer D u r c h f ü h r u n g praktisch nur dann G e stalt g e w i n n e n , w e n n einige Paragraphen des
Grundgesetzes g e ä n d e r t w e r d e n .
Es
handelt
sich h i e r b e i darum, d a ß entsprechend dem föderalistischen A u f b a u des Bundes der T ä t i g k e i t
der Bundesregierung bestimmte G r e n z e n bei der
D u r c h f ü h r u n g v o n Gesetzen in, der P r a x i s der
einzelnen L a n d e r auferlegt w o r d e n sind. W i r
Heimatvertriebene haben unter dieser Tatsache
ja besonders b e i der D u r c h f ü h r u n g der U m s i e d l u n g l e i d e n m ü s s e n , da diese trotz eines a l l gemeinen Gesetzes t a t s ä c h l i c h v o m guten W i l len der einzelnen L ä n d e r r e g i e r u n g e n a b h ä n g i g
ist.
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A u s diesem G r u n d e w u r d e am gleichen Tage,
an dem das Gesetz ü b e r die Schadensfeststell u n g verabschiedet wurde, nach heftigen Debatten v o m Bundestag e i n Gesetz erlassen, das
eine A e n d e r u n g des Grundgesetzes vorsieht.
Durch dieses Gesetz w e r d e n bei der Durchführ u n g des Lastenausgleichs u n d der mit diesem
im
Zusammenhang
stehenden
Gesetze
bestimmte K o m p e t e n z e n der L ä n d e r auf den B u n d
übertragen.
B e i der Entscheidung ü b e r dieses Gesetz, das
n u r mit einer Zweidrittelmehrheit Gesetzeskraft erlangen konnte, k a m es, w i e gesagt, zu
heftigen Auseinandersetzungen. D i e Entscheidung w u r d e durch einen sogenannten „ H a m melsprung" h e r b e i g e f ü h r t , i n dem alle A b g e o r d neten durch z w e i bestimmte T ü r e n t r e t e ^ m u ß ten, v o n denen die eine für die Ja-, die andere
für die N e i n s a g e r bestimmt war. M i t 271 gegen
69 Stimmen w u r d e schließlich das Gesetz angenommen, so d a ß die notwendige Z w e i d r i t t e l Mehrheit
mit
knapp drei Stimmen ü b e r schritten wurde.
Der Bundesrat m u ß nun ebenfalls mit Z w e i d r i t t e l - M e h r h e i t dieses Gesetz verabschieden,
damit es e n d g ü l t i g i n Kraft treten k a n n . D i e
Aussichten, d a ß das bald der F a l l sein w i r d ,
s i n d gering. D e n n der F i n a n z a u s s c h u ß des Bundesrates hat das v o m Bundestag angenommene
Feststellungsgesetz abgelehnt. D i e Entscheidung
des Bundesrates selbst soll am Freitag, dem 21.
Dezember fallen. (Zu diesem Zeitpunkt w i r d
diese N u m m e r bereits gedruckt sein.) Nach der
A b l e h n u n g durch den F i n a n z a u s s c h u ß sind die
A u s s i c h t e n einer A n n a h m e nicht g r o ß . B e i einer
A b l e h n u n g w i r d das Gesetz, w i e üblich, an den
bekannten
Vermittlungsausschuß
verwiesen
werden.
Im ü b r i g e n ist auch die A e n d e r u n g des
Grundgesetzes, v o n der oben die Rede ist, ebenfalls v o n A u s s c h ü s s e n des Bundesrates abgelehnt worden, und zwar v o n den für F i n a n z e n
und Recht. Nach dieser Entscheidung der A u s s c h ü s s e ist es zweifelhaft geworden, ob die nach
der V e r f a s s u n g notwendige Z w e i d r i t t e l - M e h r -
Die Dokumentation
Preisausschreiben-Terminverlängerung
Der T e r m i n zur A n f o r d e r u n g der Bedingungen
für das Preisausschreiben zur Dokumentation
der Unmenschlichkeit ist noch e i n m a l v e r l ä n g e r t
w o r d e n , und zwar bis zum 31. Januar 1952. D a mit w i r d den i m Berufsleben stehenden Landsleuten Gelegenheit gegeben, die Ruhe der W e i h nachtsfeiertage für diese so wichtige A r b e i t zu
benutzen. Die Anschrift bleibt: H e r r v o n Spaeth,
H a m b u r g - A l t o n a , A l l e e 125-131, Suchdienst des
Roten K r e u z e s ; v o n dort w i r d auch auf A n f r a gen geantwortet.
unserem
Bonner
Korrespondenten
heit i m Bundesrat Zustandekommen w i r d . D i e
V e r t r e t e r der L ä n d e r e r k l ä r t e n i n den A u s s c h ü s s e n , es gehe nicht an, das Grundgesetz
g e w i s s e r m a ß e n auf Verdacht h i n zu ä n d e r n .
Es m ü s s e erst einmal der Lastenausgleich abgewartet werden, dann k ö n n t e n entsprechende
A e n d e r u n g e n des Grundgesetzes v o r g e n o m m e n
werden.
Ueber den Gesamtinhalt des FeststellungsGesetzes i n der e n d g ü l t i g e n Fassung w e r d e n
w i r nach seiner Verabschiedung i m Bundesrat
berichten. M i t Rücksicht auf die V o r b e r e i t u n g e n ,
die hinsichtlich der Heimatauskunftstellen getroffen werden m ü s s e n , lassen w i r hier lediglich
den W o r t l a u t der betreffenden Paragraphen der
Bundestagsfassung folgen:
§ 21
Heimatauskunftstellen
(1) Der Bundesminister für V e r t r i e b e n e bestimmt im E i n v e r n e h m e n mit dem Bundesminister der Finanzen, für welche Heimatgebiete
Heimatauskunftstellen gebildet u n d bei w e l chen L a n d e s f e s t s t e l l u n g s b e h ö r d e n
(Landesämtern für Soforthilfe, L a n d e s a u s g l e i c h s ä m t e m )
diese eingerichtet w e r d e n ; die Heimatauskunfts t e l l e n s i n d i n der Regel auf der Grundlage früherer Regierungsbezirke oder
entsprechender
Bezirke z u b i l d e n .
(2) Die Heimatauskunftstelle besteht aus d e m
L e i t e r u n d e i n e m oder mehreren V e r t r e t e r n , die
nach den für die A n g e h ö r i g e n der Landesfeststellungslbelhörde geltenden
G r u n d s ä t z e n bestellt w e r d e n . D e r L e i t e r der Heimatauskunftstelie und seine V e r t r e t e r s o l l e n V e r t r i e b e n e
aus dem Heimatgebiet sein, für welches die H e i matauskunftstelle z u s t ä n d i g ist.
(3) Der Leiter der Heimatauskunftstelle beruft
eine K o m m i s s i o n v o n besonders sachkundigen
P e r s ö n l i c h k e i t e n für das Heimatgebiet, für das
die Heimatauskunftstelle
zuständig
ist, z u
ehrenamtlicher M i t a r b e i t .
(4) Die i n den A b s ä t z e n 2 u n d 3 genannten
Personen s i n d nach A n h ö r u n g der v o m Bundesminister für V e r t r i e b e n e anerkannten V e r t r i e b e n e n v e r b ä n d e z u bestellen.
N a c h
(5) Der Leiter der Heimatauskunftstelle und
seine V e r t r e t e r s i n d durch den Leiter der L a n d e s f e s t s t e l l u n g s b e h ö r d e , bei der die Heimatauskunftstelle eingerichtet ist, z u verpflichten, ihre
Gutachten u n d A u s k ü n f t e i n eigener V e r a n t w o r tung, der W a h r h e i t entsprechend und v o l l s t ä n dig z u erteilen u n d ü b e r die durch ihre T ä t i g k e i t zu ihrer K e n n t n i s gelangten Tatsachen S t i l l schweigen z u bewahren.
(6) D e r L e i t e r der obersten Feststellungsb e h ö r d e (§ 20 A b s ä t z e 2 und 3) ü b t die Sachaufsicht ü b e r die Heimatauskunftstellen aus. E r erläßt die für die D u r c h f ü h r u n g der A u f g a b e n
der Heimatauskunftstellen erforderlichen allgemeinen V e r w a l t u n g s v o r s c h r i f t e n u n d W e i s u n gen.
§ 22
Aufgaben
der
Heimatauskunftstellen
(1) D i e Heimatauskunftstellen haben die A u f gabe, auf A n f o r d e r u n g der F e s t s t e l l u n g s b e h ö r d e
die A n t r ä g e der V e r t r i e b e n e n auf Schadensfeststellung zu begutachten, A u s k ü n f t e zu erteilen
u n d Zeugen und S a c h v e r s t ä n d i g e z u benennen,
deren Aussage für die Entscheidung ü b e r Fests t e l l u n g s a n t r ä g e der V e r t r i e b e n e n wesentlich
sein k ö n n t e .
(2) W e n n ü b e r die A n t r ä g e nicht bereits auf
G r u n d der dem A n t r a g b e i g e f ü g t e n oder i m A n trag angebotenen Beweise oder der der Fests t e l l u n g s b e h ö r d e erreichbaren sonstigen Unterlegen entschieden werden k a n n , m ü s s e n die
F e s t s t e l l u n g s b e h ö r d e n die A n t r ä g e der V e r t r i e benen den Heimatauskunftstellen zur Begutachtung zuleiten. Dies gilt nicht für A n t r ä g e , welche
n u r der Feststellung v o n V e r l u s t e n an Hausrat,
a n privatrechtlichen g e l d w e r t e n
Ansprüchen,
s o w e i t sie nicht dinglich gesichert s i n d , s o w i e
an A n t e i l e n an Kapitalgesellschaften und an G e s c h ä f t s g u t h a b e n bei Erwerbs- u n d Wdrtschaftsgenossenschaften betreffen.
(3) D i e z u s t ä n d i g e n
Heimatauskunftstellen
s i n d v o r E r l a ß v o n Rechtsverordnungen (§ 40)
ü b e r die Bewertung v o n V e r t r e i b u n g s s c h ä d e n
nach § 10 A b s a t z 2 gutachtlich zu h ö r e n .
N e u j a h r : S p a r g u t h a b e n - G e s e t z
Die Bedingungen, unter denen die „Aufwertung" vor sich gehen soll
Nachdem der Bundestag a m 13. 12. das Feststellungsgesetz i n 3. Lesung beschlossen hat,
w i r d k u r z nach N e u j a h r v o m Bundestag als erstes Lastenausgleichsgesetz e i n G e s e t z ü b e r
e i n e n W ä h r u n g s a u s g l e i c h f ü t S p a r gut haben V e r t r i e b e n e r
verabschiedet
werden. Diese M a t e r i e sollte u r s p r ü n g l i c h i m
Rahmen des Lastenausgleichsgesetzes
geregelt
werden. Der B u n d e s t a g s a u s s c h u ß für den L a stenausgleich hat nunmehr jedoch beschlossen,
die Ostsparer-Aufwertung i n einem s e l b s t ä n d i gen Gesetz z u regeln.
A n s p r u c h auf E n t s c h ä d i g u n g im W ä h Tungsausgleich für V e r t r i e b e n e haben Personen,
die i m Z e i t p u n k t des Inkrafttretens des Ostsparergesetzes folgende V o r a u s s e t z u n g e n e r f ü l l e n :
a) Die Person m u ß V e r t r i e b e n e r s e i n .
V e r t r i e b e n e r i m Sinne des Ostsparergesetzes
ist, w e r als deutscher S t a a t s a n g e h ö r i g e r oder
deutscher V o l k s z u g e h ö r i g e r seinen W o h n s i t z in
den deutschen Gebieten östlich der O d e r - N e i ß e L i n i e oder i m A u s l a n d (Gebietsstand v o n 1937)
hatte u n d diesen W o h n s i t z i m Zusammenhang
mit d e m z w e i t e n W e l t k r i e g infolge V e r t r e i b u n g
aufgeben m u ß t e . S o w j e t z o n e n - F l ü c h t l i n g e sind
also nicht berechtigt. D e r Vertriebenenbegriff
des Ostsparergesetzes
entspricht
demjenigen
des Fe6tstellungsgesetzes.
.
b) D i e Person m u ß i m Zeitpunkt der V e r t r e i bung G l ä u b i g e r v o n auf Reichsmark oder
tschechische K r o n e n lautenden S p a r e i n l a g e n (nicht Giro-Einlagen) bei einem G e l d institut
(Sparkassen,
Bank, Genossenschaftskasse u . ä.) i m R e i c h s g e b i e t o s t w ä r t s
d e r O d e T - N e i ß e - L i n i e gewesen sein. D a
die Reichsgrenzen z u r Zeit der V e r t r e i b u n g m a ß geblich sind, z ä h l e n das Sudetenland, das M e m e l land, die eingegliederten Ostgebiete u n d Böhmen u n d M ä h r e n z u d e n Reichsgebieten ö s t lich v o n O d e r u n d N e i ß e . F a l l s der G l ä u b i ger verstorben ist, treten a n seine Stelle seine
Erben. Erbfolge ist jedoch n u r z u l ä s s i g auf den
Ehegatten, die K i n d e r , A b k ö m m l i n g e der K i n d e r ,
die Eltern u n d weitere V o r e l t e r n und auf die G e schwister und deren A b k ö m m l i n g e ersten G r a des. Die Erbfolgeregelung entspricht derjenigen
des Feststellungsgesetzes.
c) Die Person m u ß a m 3 1. 1 2. 1 9 4 9 b e fugt
ihren W o h n s i t z im
Bundesg e b i e t odeT i n B e r l i n - W e s t gehabt haben, oder
nach diesem Z e i t p u n k t i m Bundesgebiet oder in
B e r l i n - W e s t geboren sein. Nach dem 31. 12. 1949
Zugezogene k ö n n e n E n t s c h ä d i g u n g nur beanspruchen, w e n n sie s p ä t e s t e n s sechs M o n a t e nach
der V e r t r e i b u n g oder als H e i m k e h r e r oder i m
W e g e der F a m i l i e n z u s a m m e n f ü h r u n g v o n Ehegatten oder v o n Eltern und m i n d e r j ä h r i g e n K i n dern ihren W o h n s i t z i m Bundesgebiet odeT i n
B e r l i n - W e s t b e g r ü n d e t haben. Die W o h n s i t z Tegelung entspricht derjenigen des Feststellungsgesetzes.
V e r s t i r b t der i m Z e i t p u n k t des Inkrafttretens
des Ostsparergesetzes Berechtigte nach dem Inkrafttreten des Ostsparergesetzes, so vererbt sich
von diesem der E n t s c h ä d i g u n g s a n s p r u c h nach den
a l l g e m e i n e n G r u n d s ä t z e n des Erbrechtes, also
ohne jede B e s c h r ä n k u n g der Erbfolge.
Die E n t s c h ä d i g u n g b e t r ä g t 6,5 v . H . des Sparguthabens. A u f Spareinlagen, deren H ö h e 50
R M nicht ü b e r s t e i g t , w i r d E n t s c h ä d i g u n g nicht
g e w ä h r t . F ü r die H ö h e des a n z u e r k e n n e n d e n
Sparguthabens ist der Sparbuchstand i m Zeitpunkt der V e r t r e i b u n g m a ß g e b e n d .
U e b e r den E n t s c h ä d i g u n g s a n s p r u c h w i r d dem
Berechtigten eine Gutschrift bei e i n e m westdeutschen Geldinstitut erteilt. Das G u t h a b e n ist
z u n ä c h s blockiert u n d w i r d mit 4,0 v. H . j ä h r l i c h
ab 1. 11. 1952 verzinst. Z i n s e n w e r d e n mit dem
Ausgleichsguthaben zusammen zur A u s z a h l u n g
freigegeben.
Die Bundesregierung legt durch Rechtsverordnung, die der Z u s t i m m u n g des Bundesrates bedarf, die G r u n d s ä t z e für die Reihenfolge der F r e i gabe der A u s g l e i c h s g u t h a b e n fest. H i e r b e i ist
vorgesehen, d a ß Ausgleichsgutschriften bis zu
20 D M mit V o r r a n g freigegeben w e r d e n .
Der A n t r a g auf E n t s c h ä d i g u n g i m W ä h r u n g s ausgleich für V e r t r i e b e n e ist nach W a h l des
E n t s c h ä d i g u n g s b e r e c h t i g t e n b e i einer Sparkasse
oder e i n e m sonstigen G e l d i n s t i t u t oder der
Deutschen Bundespost einzureichen; die A n t r ä g e
für die Deutsche Bundespost nehmen die Postä m t e r entgegen. D i e N i e d e r l a s s u n g des G e l d institutes oder das Postamt, bei denen der A n trag eingereicht w i r d , m ü s s e n i n n e r h a l b des B e reiches des für den W o h n s i t z des A n t r a g s t e l l e r s
z u s t ä n d i g e n Soforthilfeamtes liegen. E i n Ents c h ä d i g u n g s b e r e c h t i g t e r k a n n , w e n n er A n s p r ü c h e aus mehreren Spareinlagen hat, die A n t r ä g e nur bei einer der zur Entgegennahme v o n
A n t r ä g e n berechtigten Stellen einreichen.
Sparguthaben v o n V e r t r i e b e n e n , die nicht auf
Reichsmark oder Tschechische K r o n e n lauten,
werden nach dem A u s s c h u ß e n t w u r f des Bundestages i m Lastenausgleichsgesetz b e r ü c k s i c h t i g t .
Die entscheidende Frage, w a n n der V e r t r i e bene seine O s t s p a r g u t h a b e n - E n t s c h ä d i g u n g erhält, ist also offen geblieben. Der Bundestag hat
noch nicht e i n m a l eine Entscheidung d a r ü b e r getroffen, o b v o n jedem K o n t o j ä h r l i c h e i n bestimmter Prozentsatz freizugeben ist, oder o b
die K o n t e n als Ganzes in einer bestimmten sozialen Reihenfolge freigegeben w e r d e n sollen. Es
w i r d damit gerechnet w e r d e n m ü s s e n , d a ß die
Freigabe sich auf drei bis fünf J a h r e verteilt.
W i e gesagt, handelt es sich z u n ä c h s t erst u m
einen G e s e t z e s a n t r a g , dessen Inhalt w i r hier
wiedergegeben haben. Das Gesetz mulj a l s o
noch angenommen u n d i n Kraft gesetzt w e r d e n ,
ehe w i r k l i c h verbindliche A u s k ü n f t e ü b e r E i n zelheiten gegeben w e r d e n k ö n n e n .
Anfragen
unserer Leser ü b e r E i n z e l h e i t e n s i n d daher verfrüht und zwecklos.
Das Kinderhilfswerk der Vereinten
Nationen
Um die Ausgabe von Spenden
In Folge 22 vom 15. November brachten wir e t t w «
Hinweis auf eine Gosdienkpaket-Akt.on des Kinderhilfswerk der Vereinten Nat.one n
der U N I C H .
Wir erhielt,-, daraufhin zahlreiche Z ^ * n f t e n von
o s t p r e u ß i s c h e n V ä t e r n und M ü t t e r n , die sich mit
ihren Kindern in g r o ß e r Not befinden, und die nun
fragten, ob es nicht m ö g l i c h w ä r e , sie auch in diese
Geschenkpaket-Aktion einzubeziehen.
W i r haben uns sofort bei einer Reihe von Stellen
um z u v e r l ä s s i g e A u s k ü n f t e b e m ü h t Es ist bei der
UNICEF so, d a ß sie nicht nur Deutschland allein betreut und hier auch nicht nur etwa Vertriebene
allein, sondern d a ß ihre T ä t i g k e i t sich über die ganze
Welt erstreckt. Sie gibt Hilfen der verschiedensten
Art. So spendet sie z. B. Rohmaterialien, aus denen
dann in den Ländern selbst Kleider, Wasche und
Schuhe hergestellt werden. Es sind von ihr in den
letzten Jahren u. a. auch Wolle, Baumwolle und
Rohleder nach der Bundesrepublik geschickt worden,
und
diese Rohmaterialien
wurden mit M i t t e n ,
welche die Länder und das Hauptamt für Soforthilfe
bereitstellten, zu Fertigprodukten verarbeitet.
Bis
auf einige R e s t b e s t ä n d e , die jetzt ausgegeben werden sind die B e k l e i d u n g s s t ü c k e durch die U N I C b t Beauftragten der Länder bzw. der Kreise bereits an
h i l f s b e d ü r f t i g e Kinder und Jugendliche verteilt worden, deren Eltern aus der Soforthilfe
anspruchsberechtigt
waren. Die U N I C E F hat kürzlich der
Bundesrepublik abermals
einen g r ö ß e r e n
Posten
Rohsdiafwolle zur V e r f ü g u n g gestellt, deren Verarbeitung zur Zeit erfolgt. Der Sitz der „ U N I C E F M i s s i o n f ü r D e u t s c h l a n d " ist
Dusseld o r f , B r e i t e S t r a ß e 28/32.
W i r bitten Landsleute, die n ä h e r e A u s k ü n f t e w ü n schen, sich unmittelbar an diese Stelle zu wenden.
Die uns bisher zugesandten Briefe haben wir an
die z u s t ä n d i g e n Steilen weitergeleitet. Einen Einfluß
auf das Ergebnis, das diese Briefe haben werden,
hat die Sdiriftleitung n a t u r g e m ä ß nicht. Hoffen wir,
d a ß wenigstens in den dringendsten F ä l l e n geholfen
werden kann.
S a c h - u n d G e l d s p e n d e n im W e r t e v o n
276 960,94 D o l l a r sind nach einem Bericht des
Generalsekretariats für das Deutsche Rote Kreuz von
den
Rot-Kreuz-Gesellschaften
des
Auslandes
als
Hilfeleistung für deutsche Vertriebene eingegangen
bzw. fest zugesagt worden. Ganz besonders ist dabei
hervorzuheben, d a ß die J u g e n d - R o t - K r e u z - V e r b ä n d e
von der Gesamtspende 153 115,45 Dollar, mehr als
die Hälfte, aufgebracht haben. Das
amerikanische
Jugend-Rot-Kreuz hat allein 132 875 Dollar gespendet, darunter, neben G e s c h e n k p ä c k c h e n mit Sduil- und
T o i l e t t e n g e g e n s t ä n d e n , S p o r t g e r ä t e n , Spielzeug,
50
N ä h - und 50 Werkstuben im Werte von 55 000 Dollar. Mit Liebespaketen, Bekleidung, Arbeitsmaterial
sind weiter das kanadische, iranische und norwegische Jugend-Rot-Kreuz beteiligt. Die britische RotKreuz-Jugend hat ausdrücklich verlangt, d a ß die v o n
ihr gespendeten 128 Wolldecken Vertriebenenkindern
in Schleswig-Holstein zugutekommen. Neben diesen
J u g e n d v e r b ä n d e n hat das Schweizer Rote Kreuz, das
Schwedische,
Britische, Kanadische, Belgische Rote
Kreuz und die Liga der Rot-Kreuz-Gesellschaften erhebliche Spenden gegeben. Das Schweizer Rote Kreuz
liefert außer Bekleidung im Werte von 17 781,50 Dollar u. a. 95 N ä h m a s c h i n e n , H a u s h a l t s g e r ä t e , 146 M ö beleinheiten, Betten, Matratzen und Wolldecken, um
nur einiges hervorzuheben.
Diese Spenden zeigen
nicht nur die Hilfsbereitschaft des Auslandes,
vor
allem in der Auswahl der Sechen beweisen sie das
g r o ß e V e r s t ä n d n i s !ur d.e Not und die besonderen ...
B e d ü r f n i s s e der Vertriebenen.
*
Mr.
Clarence
:|
Picket,
Persönlichkeit
amerikanischen
die
führende
der
weltbekannten
Quäker,
befindet sich
g e g e n w ä r t i g in Deutschland, um die sozialen Probleme,
insbesondere das Vertriebenenproblem, zu
studieren. M r . Picket hatte mit dem Bundesvertriebenenminister Dr. Lukaschek eine l ä n g e r e Unterredung über Vcrtriebenenfragen und den SonnePlan. Er versicherte, er wolle, was in seiner Kraft
steht, tun, um die Bundesregierung bei ihren A n strengungen zur L ö s u n g der schwierigen Probleme zu
unterstützen.
Nun auch noch höhere Mieten
Welch ein k ä r g l i d i e s und k ü m m e r l i c h e s Leben, ja,
welch ein Hungerleben in vielen F ä l l e n die Empfänger
von
Unterhaltshilfe
führen
müssen,
das
braucht gerade hier nicht noch auseinandergesetzt
zu werden. Die sogenannte Verbesserung der Unterhaltshilfe — wir brachten dazu Angaben In der
vorigen Nummer — reicht auch nicht im entferntesten aus, um einen Ausgleich für die seit E i n f ü h r u n g
der Unterhaltshilfe eingetretene Verteuerung
der
Lebenshaltungskosten zu schaffen.
Jetzt nun sind
auch noch die Mieten e r h ö h t worden, und zwar hat
das Bundeskabinett eine E r h ö h u n g der Altmieten
um zehn vom Hundert ab 1. April 1952 beschlossen.
Auch k ö n n e n
A p r i l dieses Jahres neu eingeführte oder e r h ö h t e ö f f e n t l i c h e Abgaben, wie Wassergeld, S c h o r n s t e i n f e g e r g e b ü h r e n ,
Abgaben für die
Straßenreinigung
usw.
auf die Mieter a b g e w ä l z t
werden. Die Hauptmieter d ü r f e n die E r h ö h u n g nur
dann auf den Untermieter mit einem f ü n f p r o z e n t g e n
Untermieteraufschlag der anteiligen Leerraum-Miete
a b w ä l z e n , wenn dieser einen eigenen Haushalt führt,
und das wird bei Heimatvertriebenen ja wohl meist
der Fall sein.
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G e s c h ä f t s r ä u m e aufgehoben worden. Das wird nicht
nur
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Betriebe von
Heimatvertriebenen schwer treffen, sondern die E r h ö h u n g
dieser Mieten wird auch eine Verteuerung in Prod u k t e n und Handel nach sich ziehen, die von der
Allgememheit getragen werden m u ß . Und hier werHpi,J,
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b ^ g - B a h . e n f e l d . Postfach 20 Telef
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Hamburg 24, W a l l s t r a ß e 29b. Telefon
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Der Bundespräsident und
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dreimal Im Monat.
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B u n d e s p r ä s i d e n t Prof. H e u ß hat dem B v D P r ä s i d i u m mitgeteilt, d a ß das v o n i h m bei der
Bundesregierung angeforderte
Rechtsgutachten
b e z ü g l i c h der B e h a n d l u n g der heimatvertriebenen P e n s i o n ä r e in dem Gesetz z u r A e n d e r u n g
des Besoldungsrechtes i n der Frage der B e h a n d l u n g der 1 3 1 e r - P e n s i o n ä r e negativ ausgefallen
sei. E r habe sich dem Gutachten a n g e s c h l o s s e i »
und das Gesetz unterzeichnet.
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Jahrgang 2 / Folge 26
25. Dezember 1951 / Seite 3
„Lieber Weihnachtsmann, ich w ü n s c h e mir
z.im Weihnachtsfest, d a ß ich meine Eltern wiederbekomme", schrieb vor einem Jahr der ostp r e u ß i s c h e F l ü c h t l i n g s j u n g e Werner Pieper im
Kinderheim L ü n e b u r g - O c h t m i s s e n , als die kleinen Heiminsassen ihre W e i h n a c h t s w ü n s c h e aufzahlten. Zwar konnte das Schicksal dem Zehn
j.ihrigen diesen Wunsch nicht erfüllen, aber sein
ä l t e s t e r Bruder fand nach sechs Jahren Ungewißheit das v e r m i ß t e K i n d und gab dem J ü n g sten wieder ein Heim.
Das Schicksal des kleinen Werner steht nicht
vereinzelt da. Fast zweitausend o s t p r e u ß i s c h e
Kinder fanden im Jahre 1951 durch den Kindersuchdienst des Deutschen Roten Kreuzes ihre
A n g e h ö r i g e n . Zum ersten M a l nach langen Jahren des Wartens und des Hoffens leuchten jetzt
in vielen ostpreiißischen Familien die W e i h nachtskerzen für das heimgefundene K i n d . U n d
da w i r Landsleute aus der unvergessenen H e i mat zwischen Weichsel und Memel in der Gemeirschaft des Vertriebenendaseins alle das
gleiche Schicksal tragen, soll auch die Freude
dieser Eltern und Kinder unsere Freude sein.
E98 HäiEt~
Nach
Auf solch einem Plakat
mii Bildern von Kindern, das in der Geschäftsstelle
der Landsmannschaft
Ostpreußen
in Hamburg hing, fand Landsmann Erich Radtke nach sieben
Jahren
endlich seinen jüngsten
Sohn
Reinhard.
Tausende von Müttern und Vätern suchen
so heute noch ihre Kinder.
sieben
langen
Jahren
. . .
A m H e i l i g e n A b e n d vor sieben Jahren war
es, als Landwirt Erich Radtke zum letzten M a l
die Seinen sah. Das war nicht mehr in H e i n richshof da oben in der Elchniederung, sondern
irgendwo in einem w e s t p r e u ß i s c h e n Dorf. Schon
ein Weihnachten auf der Flucht. A l s die W e i h nachtskerzen verlöschten, m u ß t e Erich Radtke
wieder an die Front. U n d dann h ö r t e er nichts
mehr v o n seiner Frau und den K i n d e r n .
W i r w o l l e n hier nicht aHzuviel e r z ä h l e n von
jenen Tagen, deren W u n d e n bei v i e l e n von uns
n o d i immer nicht vernarbt sind. Gehen w i r mit
Erich Radtke sechs Jahre s p ä t e r an einem heiß e n Junitag durch das Hamburger T r ü m m e r v i e r tel zu der h ö l z e r n e n Baracke, von deren Stirnwand uns schon weit die Elchschaufel g r ü ß t .
Hier, in der Geschäftsstelle der Landsmannschaft
O s t p r e u ß e n , w i l l Erich Radtke wieder eine Suchanzeige aufgeben, die wievielte in a l l den Jahren? Da fällt 6ein Blick auf das neueste B i l d plakat des Kindersuchdienstes, das an der Flurwand h ä n g t . Sein Blick gleitet ü b e r die blonden
und dunklen K i n d e r k ö p f e — da, ist das nicht
sein J ü n g s t e r , sein Sohn Reinhard? Fast verschwimmen ihm in der Erregung die Buchstaben
vor den A u g e n , aber er liest den Namen unter
dem Kinderfoto: Radtke! K e i n Zweifel, es Ist
sein j ü n g s t e r Sohn.
Sofort setzt sich Erich Radtke mit dem Kindersuchdienst in V e r b i n d u n g . Er erfährt, d a ß sich
das gesuchte K i n d in einem s ü d d e u t s c h e n K i n derheim befindet. Der V a t e r fährt nach Stuttgart; er w i r d von dem leitenden Pfarrer in den
Spielsaal des Heimes g e f ü h r t . . Dreißig K i n d e r
sind hier in ihre Spiele vertieft. Ohne daß Erich
Radtke einen H i n w e i s bekommt, sagt er sofort:
„Das ist mein Reinhard . . .", obwohl ihm das
K i n d den Rücken zudreht. Im ersten A u g e n blick hat der Vater den jetzt Z e h n j ä h r i g e n wiedererkannt.
Ich wünsche mir meine Eltern . . .
Das schrieb W e r n e ; Pieper im vorigen
Jahr zu Weihnachten
aui seinen Wunschzettel. Drei Monate später holte ihn sein
Stielbruder
Allred Schulz zu sich nach
Ahlen.
Kr*.,
ä
M i t g r o ß e n A u g e n sieht Reinhard zu dem
Fremden auf. Er kann es nicht begreifen, daß er
auf einmal einen „ V a t i " hat. Das Erleben der
Flucht, vertieft durch schwere Verletzungen,
deren Narben das K i n d noch heute trägt, haben
das
Erinnerungsvermögen
des
Jungen
geschwächt. Einmal stieg ein Erinnern in ihm auf,
als er auf einem Dampfer ü b e r den Bodensee
fuhr: „Ich stand an einem Wasser und weinte
und eine Frau nahm mich mit auf ein g r o ß e s
Schiff." Heute kann Erich Radtke den W e g seines Kindes z u r ü c k v e r f o l g e n , der ü b e r Danzig
nach D ä n e m a r k führte, weiter dann ü b e r eine
s ü d d e u t s c h e Pflegestelle in das Kinderheim, i n
dem der V a t e r sein K i n d wiederfand.
Hänschen hat schwarze Pfoten
W e n n konkrete Angaben über die vermeintlichen
Eltern nicht vorliegen, mit denen die Identität des gefundenen Kindes bestätigt
werden kann, dann müssen erbbiologische
Untersuchungen die Lösung bringen,
Sie werden eben hier an Hänschen
vorgenommen.
stein. Seine Mutter war bereits im Jahre l ö » 3
verstorben. Der Z w e i j ä h r i g e kam, da alle K i n der bei V e r w a n d t e n untergebracht werden m u ß ten, zu Schneidermeister Zarnitzki i n Pflege. A l s
die Flucht begann und Frau Zarnitzki erkranKte,
gab sie den O s k a r einer anderen Frau mit, die
mit ihrem K i n d O s t p r e u ß e n v e r l i e ß . Der kleine
Junge, mit dem O s k a r in Schleswig-Holstein
eintraf, war anscheinend das K i n d jener Frau,
deren Schicksal bisher nicht bekannt ist.
Oskar hat zwar keine Mutter, aber eine
Tante. U n d er braucht nun nicht mehr zu sagen
„Ein bißchen Maschuka, ein bißchen Schanetzki".
Er weiß, d a ß er O s k a r Matzuga heißt.
Ein
Kind
„Namenlos"
:
Bärbel ist heute sieben Jahre. A n jenem
frostklaren Januartag, genau am 22. Januar 1945,
mittags um 1 Uhr, als ein Wehrmachtswagen
das schreiende K i n d auf vereister L a n d s t r a ß e
unweit v o n A l i e n s t e i n fand, war Bärbel sieben
Monate alt.
Auch unser kleines Marjellchen g e h ö r t zu den
o s t p r e u ß i s c h e n Kindern, die erst vor wenigen
Wochen und Monaten ihre Eltern wiedergefunden haben. Sechs Jahre lang haben
fremde
H ä n d e sie sorgsam betreut. Sechs Jahre lang
haben die Eltern gesucht und gesucht. Keine
Spur von Bärbel.
Die Mutter hatte beim Suchdienst das Geschehen des Verlusttages genau angegeben:
„Am 29. 1. 45 ging ich von Allenstein aus mit
meinen beiden K i n d e r n auf die Flucht. Im
Sportwagen ihr z w e i j ä h r i g e r Sohn, i m Kinder-
Für das scheue und verschlossene K i n d g e h ö r t
jenes Leben nun zu einer versunkenen W e l t . In
der kleinen W o h n u n g hoch oben ü b e r dem H a m burger Hafen strahlt heute für ihn der W e i h nachtsbaum, den Vaters H a n d geschmückt hat.
Zum ersten M a l nach sieben langen Jahren . . .
1
Ein b i ß c h e n
ein b i ß c h e n
Maschuka,
Schanetzki
Z w e i kleine Jungen wurden an einem Frühlingstag im Jahre 1945 in einem norddeutschen
Kinderheim abgegeben. Der Aeltere, kaum vierjährig, konnte nur wenige Worte sprechen.
Nach seinem N a m e n befragt, antwortete er:
„Ein bißchen Maschuka, ein bißchen Schanetzki."
Und dabei blieb Oskar. Denn seinen V o r n a m e n
w u ß t e er eindeutig zu bezeichnen.
Ein bißchen Maschuka, ein bißchen Schanetzki!
W a s sollte dieser r ä t s e l h a f t e Ausspruch bedeuten? Einen Ort „ S c h a n e t z k i " gab es nicht, wie
der Suchdienst zuerst vermutet hatte.
„Ein bißchen Maschuka . . . "
Jetzt heißt
er richtig
Oskar
Matzuga
Truxd-Pressebild
J
O s k a r s Bild kam auf die Suchplakate und
wanderte durch die Presse, aber niemand meldete sich. Schließlich versuchte man es mit
einer Rundfunkdurchsage trotz der dürftigen
Angaben. Oskars r ä t s e l h a f t e r Ausspruch wanderte durch den Aether.
Und das W u n d e r geschah! Eine O s t p r e u ß u .
meldete sich, sie habe bei der Suchdienst-Durchsage den N a m e n ihres Neffen g e h ö r t : „ M a t z u g a "
und dazu den N a m e n „ Z a r n i t z k i " . Sie gab
auch die E r k ä r u n g für Oskars „ein bißchen
Maschuka, ein bißchen Schanetzki".
Oskar
M a t z u g a stammte aus Darethen, Kreis A l l e n -
wagen die sieben Monate alte Bärbel! F u ß marsch, Pferdewagen, Wehrmachtskolonne. Bei
einem plötzlichen Beschuß scheuen die Pferde
und gehen durch. Der Kinderwagen rollt, ehe die
Mutter ihn mit frostklammen H ä n d e n festhalten
kann, vom W a g e n auf die L a n d s t r a ß e herab. A n
ein Halten, ein Zurück ist nicht zu denken." Soweit die Mutter, die jetzt in Köln lebt.
Immer wieder durchsuchten Spezialkräfte, die
auf Kleinkinderforschung g e ü b t sind, die Kartei
der Namenlosen. Schließlich wurde ein F i n d ling festgestellt, auf den die Angaben zutreffen
k ö n n t e n . A b e r die Zeitangaben differierten um
sieben Tage.
Die M u t t e r und die Ueberbnngerin des Findelkindes wurden eingehend vernommen. Frau D.
konnte sich auf keine M e r k m a l e besinnen. D e
K l e i d u n g wich bis auf einen M a n t e l erheblich
ab. Plötzlich stellte es sich ü b e r r a s c h e n d heraus, d a ß Frau D. sich in der Angabe des Flu'chttages verrechnet hatte. Sie war nicht am 29. J a nuar, sondern bereits am 21. Januar auf die
Flucht gegangen. A m 22. Januar um 11 U h r
hatte sie das K i n d verloren. U m 1 Uhr war an
derselben Stelle der S ä u g l i n g von einem W e h r machtswagen geborgen worden. Erbbiologische
Untersuchungen beseitigten die lenzten Zweifel
und ergaben einwandfrei, d a ß das gefundene
K i n d Bärbel D. war. Für unser kleines ostpreußisches Marjellchen bauen nun d\-i glücklichen
Eltern in H ü c k e s w a g e n bei Köln den Gabentisch
auf.
Eine Geige
war Erikas größter
Wunsch,
Das Ehepaar Stockhusen aus Hamburg-Horn
erfüllte ihn, denn es hat sein kleines ostpreußisches
Pllegetöchteichen
von Herzen lieb.
Klunkermus
und
Beetenbartsch
„Das ist unser Sorgenkind!", sagte die junge
Heimleiterin aus Ochtmissen, als sie uns W e r ner Pieper vorstellte, der gerade seinen W e i h nachtswunsch schrieb. „Unser kleiner Oesterreicher! N i e m a n d weiß etwas von ihm . . "
N a n u ! E i n österreichischer Bub' hier in der
L ü n e b u r g e r Heide? W e n n das man nicht ein
kleiner o s t p r e u ß i s c h e r „ B o w k e " war!
Es war einer, ein ganz waschechter sogar!
W e n n man sich noch auf „ K l u n k e r m u s " . „Beetenbarsch" und „Gisselchen" besinnen kann,
dann hat die W i e g e nicht an der Salzach, sondern am Pregel oder an der M e m e l gestunden
Grund des Irrtums, der im F r ü h j a h r 1945 entstanden war: Werners Geburtsort Hohensalzburg. Es hatte damals niemand g e w u ß t , d a ß
Hohensalzburg i n O s t p r e u ß e n im Kreis TilsitRagnit liegt.
A l s O s t p r e u ß e n k i n d wanderte Werners Pild
nun erneut durch die Zeitungen. Das war im Dezember 1950. A b e r erst zwei Monate s p ä t e r
bekam der Hauer Alfred Schulz in A h l e n den
Lesezirkel, in dem sich auch die Illustrierte
mit Werners Bild befand. „Das ist doch mein
Halbbruder Werner, unser J ü n g s t e r ! " sagte er
zu seiner Frau und schrieb sofort an das Lüneburger Jugendamt.
Eindeutig konnte er den
kleinen Stiefbruder an einer Brandnarbe identifizieren.
N u n hat W e r n e r bei seinem g r o ß e n Bnider
ein neues Elternhaus gefunden. Er braucht in
diesem Jahr keinen Wunschzettel mehr zu
schreiben. Oder einen, auf dem als g r ö ß t e r
Wunsch „Fußballstiefel" steht. Und sicherlich
wird der b r ü d e r l i c h e Weihnachtsmann diesen
Wunsch erfüllen.
Kleine Erika. . .
•
V i e l e Kinderschicksale k ö n n t e man aufrollen,
und jedes w ä r e des Erzählens wert. W i e das
der kleinen „Mittochter". So nannte sich ein
elternloser Flachskopf. Der in Bezug auf Namen
25. Dezember 1951 / Seite 4
W i e jeizi z u H a u s e
die Flocken fallen
Es schneit, mein Kind, und e
ist nicht schwer,
s
um Fenster
hockend, sich
wie jetzt zu Hause
sich flimmernd
behutsam
und müde
auszumalen,
die Flocken
fallen,
drehen, und wie sie sehr
dann, mit kristaJlnem
die Erde küssen,
Mund
und wie sie leise
schon von
sich niederlassen
der langen
auf dunklem
Reise,
Grund.
— sich auszumalen,
wie nun der See
grünäugig
als ob er
blinzelt,
schliefe,
von Eis bedeckt. Und über
der
verlorener
Schnee.
Vogelruf
und
— die Tannen mit ihrer
die ächzend
Tiefe
Silberlast,
sich und mit krummen
wie alte Weiblein
im Winde
der fauchend ihr weißes
Rücken
bücken,
Haar
erfaßt.
Du sollst im Traum zu den Tannen gehn
und ihnen zur Christnacht
Lieder
und ihnen Kerzen zur Christnacht
damit sie nicht so verlassen
Jahrgang 2 / Folge 26
Das Ostpreußenblatt"
singen
bringen,
stehn.
Tamara Ehlert
stets skeptische Suchdienst fand endlich den
richtigen N a m e n des Kindes. Er lautete „Kam i n s k y " . R ü h r e n d war die L ö s u n g des Rätsels.
Der alte O p a hatte sein Enkelchen . M i n Docht e r ' genannt. Dieser vertraute Klang» war in
d e m O h r des K i n d e s h ä n g e n geblieben. U n d 60
gab es mit bestem W i s s e n auf die Frage „ W i e
h e i ß t du?" die selbst v e n s t ä n d l i c h e A n t w o r t .Mittochter".
So fanden sie sich, und so werden auch w e i terhin Eltern und K i n d e r z u s a m m e n g e f ü h r t werden. Der Suchdienst arbeitet u n e r m ü d l i c h . F ü r
i h n gibt es kein „Erledigt", ehe nicht eine endg ü l t i g e L ö s u n g gefunden ist und das . W e r bist
du?" e n t r ä t s e l t wurde.
Es w ä r e aber nicht Techt, w o l l t e n wir die
Menschen vergessen, die den k l e i n e n Elternlosen die Geborgenheit eines Heimes schenKen,
i n denen sie aufwachsen k ö n n e n , die dem heimatlosen V e r t r i e b e n e n k i n d e i n Weihnachtsfest
v o l l e r Liebe und G ü t e bereiten.
K l e i n e E r i k a , elf Jahre bis du alt! U n d obgleich du noch nicht einmal zur Schule gingst,
als du aus der Heimat m u ß t e s t , w e i ß t du Techt
gut, wie es damals war. D u w e i ß t auch, d a ß
deine M u t t e r gestorben, dein V a t e r v e r m i ß : ist.
A b p r ,du, s p ü r s t auch die Liebe, mit der dich
deine Pflegeeltern umgeben und bist v o n H e r z e n dankbar dafür. Glücklich steckst du d i r das
G e l d s t ü c k ein, das du wieder einmal für eine
„Eins" bekommen hast u n d drückst dir an den
Fensterscheiben des S p i e l w a r e n g e s c h ä f t e s die
Nase platt. D u freust dich auf das Weihnachtsfest mit kindlicher U n g e d u l d und froher Erwartung.
Laßt den G l a n z i n den A u g e n unserer K i n d e r ,
w o sie auch immer leuchten m ö g e n , nicht verl ö s c h e n ! Laßt N o t und Sorge schweigen und
schenkt ihnen auch im engsten Raum das K i n d e r g l ü c k der Weihnacht, ohne Hader und V e r b i t t e rung, so wie unsere Weihnacht einst war in der
Hut des o s t p r e u ß i s c h e n Elternhauses.
Ruth Geede
Winterlager der DJO
Die Landesgruppe Niedersachsen der Deutschen
Jugend des Ostens veranstaltet für ihre Kreisaruppenleiter, M ä d e l r e f e r e n t i n n e n und N a c h w u c h s k r ä f t e
vom 2h. Dezember 1951 bis 2. Januar 1952 ein Lager
in St. Andreasberg/Harz. Zahlreiche namhafte ostdeutsche Wissenschaftler, Volkstumsforscher und Pädagogen haben sich als Referenten zur V e r f ü g u n g
gestellt. Der Nordwestdeutsche
Rundfunk wird es
den Jugendgruppenleitern e r m ö g l i c h e n , ihre eigenen
B e i t r ä g e zum Ablauf des Lehrganges auf Bandaufnahmen zu h ö r e n und zu bewerten.
Mit
8500 S i e d l e r s t e l l e n
hält Niedersachsen nach wie vor in der Ansiedlung von Vertriebenen den ersten Platz in der Bundesrepublik.
Der N i e d e r s ä c h s i s d i e Landwirtschaftsminister
von
Kessel ü b e r g a b am 10. Dezember innerhalb des Kreises W e s e r m ü n d e die 500. landwirtschaftlidie Stelle
an einen Heimatvertriebenen. Der Kreis Weserm ü n d e steht damit in der Wiederansiedlung ostdeutscher Bauern und Landwirte an der Spitze in
Niedersachsen. Die Gesamtzahl der in Niedersachsen
seit Inkrafttreten des F l ü c h t l i n g s g e s e t z e s vom 10. 8.
1949 ü b e r g e b e n e n Vollbauern-, Landarbeiter- und
Neusiedlerstellen betrug am 31. Oktober 1951 8192.
Es wird damit gerechnet, d a ß bis 7.um Jahresende
noch weitere 400 Stellen ausgelegt werden k ö n n e n .
Grüße und Wünsche
Die Weihnachts- und Neujahrszeit l ä ß t uns i n
kurzer Besinnung das Erreichte und das noch
Unerreichte ü b e r s e h e n . Das J a h r 1951 hat unsere Erwartungen nicht erfüllt und selbst die
brennendsten Probleme nicht g e l ö s t . W i c h t i g e
Etappen aber auf dem W e g zu ihrer L ö s u n g haben w i r , oft gegen heftigen W i d e r s t a n d , g e w o n nen. Jeder Erfolg, den w i r erzielen konnten, Ist
v o r a l l e m der M i t a r b e i t der Landsleute zu dank e n . W i r kennen die Aufgaben, die uns gestellt
sind, und w i r gehen Im N e u e n J a h r mit unverminderter E n t s c h l u ß k r a f t an ihre Erfüllung.
A l l e n O s t p r e u ß e n i m Bundesgebiet, hinter dem
Eisernen V o r h a n g und i n aller W e l t gelten unsere G r ü ß e und W ü n s c h e zum Weihnachlslest
und zum Jahreswechsel.
Geschäftsführung
der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n
„Das O s t p r e u ß e n b l a t t " , Schriftleitung, V e r t r i e b
und A n z e i g e n a b t e i l u n g
„Ostbuch"
ter der v e r l o d d e r t e n polnischen
N o c h
a c h t h u n d e r t t a u s e n d Deutsche?
Zwischen Ostsee und Schwarzem Meer — Masuren einer der Mittelpunkte
Von
unserem
Bonner
Korrespondenten
A l s die schreckenerregende L a w i n e der öst- M e e r westlich der sowjetrussischen Grenze —
lichen Vernichtung mit a l l ihren Begleiterschei- noch heute weit mehr Deutsche leben, als man
nungen ü b e r den Raum zwischen Ostsee und es a l l g e m e i n annimmt. V o n einigen SachverSchwarzem M e e r und die deutschon Ostgebiete s t ä n d i g e n w i r d diese Zahl auf etwa aehthunderthinweg rollte, wurde zugleich ein Eiserner V o r - tausend bis eine M i l l i o n Personen g e s c h ä t z t .
hang zwischen Ost und West errichtet, der es
W i r w o l l e n hier keine Z a h l e n ü b e r die i n einjahrelang unmöglich machte, auch nur ein an- zelnen staatsrechtlich oder geographisch einn ä h e r n d a b s c h l i e ß e n d e s Bild ü b e r die Folgen* deutig umrissenen siedelnden Deutschen geben.
dieser roten Sintflut zu gewinnen. •
W i r w o l l e n nur darauf hinweisen, d a ß sich
Auch heute ist es noch lange nicht so weit, d a ß deutlich einige Konzentrationspunkte abzeichw i r ein G e s a m t b i l d der Lage, wie sie sich i n den nen. Hervorgehoben m u ß hierbei werden, d a ß
handelt.
genannten Gebieten nach 1945 ergeben hat, ge- es sich vor a l l e m um Grenzgebiete
w i n n e n k ö n n e n . A b e r es haben sich doch auf Grenzgebiete nicht nur i m Sinne l r ü h e r e r staateinzelnen Gebieten M ö g l i c h k e i t e n ergeben, die licher Grenzen, sondern auch deshalb, w e i l i n
uns einen n ä h e r e n Einblick i n die V e r h ä l t n i s s e diesen Gebieten eine gegenseitige Durchdringestatten. So hat die g r o ß e Suchaktion des gung verschiedener V ö l k e r vor sich ging, so d a ß
Deutschen Roten Kreuzes dazu g e f ü h r t , d a ß w i r eine strenge Scheidung der N a t i o n e n k a u m m ö g wenigstens in g r o ß e n Z a h l e n ein B i l d von den lich war. Eines der bedeutendsten Gebiete, i n
Verschleppungen g e w i n n e n konnten, v o n denen denen heute noch im Osten Deutsche leben, ist
Hunderttausende v o n Menschen e r l a ß t worden das polnisch besetzte O s t p r e u ß e n , vor a l l e m
sind. Es scheint auch mit der Zeit möglich z u M a s u r e n . D e n k e n w i r weiter a n den oberschlewerden, genauere A n g a b e n ü b e r die Menschen- sischen Raum, in dem heute noch Hunderttauverluste zu erhalten, welche die verschiedenen sende v o n Menschen leben, deren Z u g e h ö r i g k e i !
K u l t u r k r e i s nicht bezweifelt
Gruppen der Deutschen i m Osten, ob sie nun zum deutschen
innerhalb oder a u ß e r h a l b der deutschen Reichs- werden kann. W e i t e r h i n ist zu beachten, d a ß
w ä h r e n d der A u s s i e d l u n g e n i n den Jahren 1945'
grenzen siedelten, erlitten haben.
1946 im heutigen Polen und der TschechoslowaA l l m ä h l i c h schält sich auch aus a l l e n diesen
kei Facharbeiter z u r ü c k b e h a l t e n wurden, deren
noch eben nicht ins einzelne genauen A n g a b e n
Z a h l nicht einwandfrei bestimmt werden kann,
eine z a h l e n m ä ß i g e A n g a b e d a r ü b e r hinaus,
deren Z a h l jedoch unstrittig in die Zehntauw i e v i e l e Deutsche heute noch hinter dem Eisers e n d « geht und sicher in l h i e r Gesamtheit die
nen V o r h a n g im Raum zwischen Ostsee und
Zahl
v o n Hunderttausend
weit
übersteigt.
Schwarzem M e e r siedeln. A l l e diese Daten —
Schließlich sind in den Donaustaaten (insbesonw i r betonen es noch einmal — k ö n n e n keinen
dere in U n g a r n und R u m ä n i e n ) an Z a h l sehr erAnspruch auf G e n a u i g k e i t erheben. V o l k s z ä h hebliche G r u p p e n von deutschen Menschen verlungen, die genaue Z a h l e n ergeben, sind noch
blieben. Diese haben die schwersten Schicksale
nicht d u r c h g e f ü h r t worden. U n d wenn dieses i n
erlitten, sind sie doch zum T e i l jahrelang verEinzelgebieten geschehen ist, so sind diese
schleppt gewesen, wie z. B. Tausende v o n SieGrundlagen, v o n denen aus sie d u r c h g e f ü h r t
b e n b ü r g e r Sachsen.
wurden, ebenso wie ihre D u r c h f ü h r u n g , vom
W e s t e n aus so w e n i g zu prüfen, d a ß die ErDie A n g a b e n , die hier gemacht w o r d e n sind —
gebnisse nur mit g r ö ß t e r Vorsicht zu betrachten das sei noch einmal betont — k ö n n e n k e i n e r l e i
sind. Es m u ß weiter hervorgehoben werden, Anspruch darauf erheben, d a ß sie im e i n z e l n e n
d a ß a l l e M i t t e i l u n g e n , die vorliegen, ohne M i t - ein genaues Bild der heutigen W i r k l i c h k e i t i n
arbeit der i n Frage kommenden Regierungsstol- den einzelnen Gebieten geben. A b e r sie lassen
len erarbeitet werden m u ß t e n , oit sogar i m G e - doch erkennen, d a ß trotz a l l e r V e r n i c h t u n g ,
qensatz zu ihnen und unter W a h r u n g des G e - trotz a l l e r Verschleppungen, trotz a l l e r K r i e g s heimnisses. A l l e diese U m s t ä n d e lassen es er- folgen i m Raum zwischen Ostsee und Schwarzem
klärlich erscheinen, d a ß man heute nur erst mit Meer, diesem t a u s e n d j ä h r i g e n Siedlungsraum,
Richtzahlen arbeiten k a n n . Das bedeutet Unge- in dem sich die verschiedensten V ö l k e r mischnauigkeiten, deren Hundertsatz n a t ü r l i c h sehr ten, bekriegten, befruchteten u n d oft i n g e m e i n hoch liegen m u ß . Trotzdem k a n n man heute schaftlicher A r b e i t e r g ä n z t e n , auch heute noch
sagen, d a ß i n den genannten Ostgebieten — unter schwersten U m s t ä n d e n Deutsche i n sehr
also i m Raum zwischen Ostsee und Schwarzem beachtlicher Z a h l leben und w i r k s a m sind.
S ü d - O s t p r e u ß e n
v o r
einer H u n g e r s n o t ?
Verloddertes Land / Eine Million Tonnen Kartoffeln der Sowjetzone entzogen
W i r haben i n der H e i m a t mitunter auch Z e i ten gekannt, i n denen w i r . k r u m m lagen",
unsere A u s g a b e n auf das ä u ß e r s t e e i n s c h r ä n k e n
und auf manche A n n e h m l i c h k e i t des Lebens
verzichten m u ß t e n . A b e r selbst i n solchen Notjahren gab es i n jedem A r b e i t e r - und K ä t n e r haushalt M i l c h , Brot und Kartoffeln. Eigentlich
erscheint es ü b e r f l ü s s i g , die Kartoffeln ü b e r haupt zu e r w ä h n e n , so s e l b s t v e r s t ä n d l i c h war
ihre Lagerung in M i e t e n oder im K e l l e r ;
erzeugte doch der Deutsche O s t e n vor dem Z w e i ten W e l t k r i e g 30 v. II. der damaligen gesamten
deutschen Kartoffelernte.
So wehrt man sich fast, a n einen Kartoffelmangel i n den geraubten deutschen Ostgebieten
zu glauben, und doch ist dieser eine sehr ernst
z u nehmende Tatsache. Uns interessiert i n erster
Linie, wie es i n dem unter polnischer „ T r e u händerschaft"
befindlichen T e i l
Ostpreußens
aussieht. Die B e v ö l k e r u n g befürchtet — wie
ü b r i g e n s auch in K o r n p o l e n — eine Hungersnot
in diesem W i n t e r . Die G r ü n d e liegen zum T e i l
in der u n g ü n s t i g e n W i t t e r u n g des V o r j a h r e s .
V o n M a i bis Ende O k t o b e r fiel k a u m Regen, und
die D ü r r e b e g ü n s t i g t e i n den sonst so feuchten
W i e s e n M a s u r e n s ausgedehnte, nicht e i n d ä m m bare G r a s b r ä n d e , die das kostbare Futter vernichteten. In die harte, a u s g e d ö r r t e Erde k a m
das Saatgetreide erst i m Oktober, und die Saaten litten durch f r ü h z e i t i g e F r ö s t e . Die Getreideernte dieses Jahres ist derart dürftig, d a ß k e i n
Brotmehl verkauft w i r d und das Brot durch allerlei Zusatzmittel gestreckt werden m u ß .
S c h n ü f f e l k o m m i s s i o n e n
suchen Keller
durch-
A b e r nicht a l l e r M i ß e r f o l g ist auf das K o n t o
einer unfreundlichen W i t t e r u n g zu setzen, die
sich ja schließlich nicht auf das ganze Gebiet erstreckte, i n dem die P o l e n sich heute nach ihrer
W e i s e eingerichtet haben. A l s deutsche Bauern
noch i m Lande der V ä t e r wirtschafteten, gewannen sie i m Durchschnitt dem H e k t a r Boden
170 Doppelzentner Kartoffeln ab. Diesen hohen
Ertrag erreichte vor dem Z w e i t e n W e l t k r i e g die
polnische Landwirtschaft z w a r nicht (in W e s t polen 125 dz, i n O s t p o l e n 107 dz pro Hektar),
dennoch war P o l e n immer ein beachtliches und
z u v e r l ä s s i g e s Kartoffelreservoir Europas. D a mit ist es jetzt v o r b e i : es w a r einmal . . .
U m der polnischen B e v ö l k e r u n g die Furcht
vor dem drohenden Hungergespenst z u nehmen,
schreiben die polnischen Z e i t u n g e n Beschwichtigungsartikel, v o n denen freilich niemand satter
w i r d . „Kartoffeln ausgezeichneter Q u a l i t ä t " —
vorerst 190 000 T o n n e n — seien in Schlesien
eingetroffen, meldete A n f a n g dieses M o n a t s
die „ Z y c i e W a r s z a w y " . W o k a m diese sehr w i l l kommene Kartoffelspende aber her? A u s der
schon v o n den Russen g r ü n d l i c h ausgepowerten,
sowjetisch besetzten Zone, der die K o m m u n i s t e n
die i r r e f ü h r e n d e Bezeichnung „ D e u t s c h e Demokratische R e p u b l i k " zugelegt haben. Die hier
lebenden Deutschen, die sich den R i e m e n s o w i e so eng um die H ü f t e schnallen m ü s s e n , w e r d e n
sich weiter mit k l e i n e n Rationen b e g n ü g e n m ü s sen, denn eine M i l l i o n T o n n e n Kartoffeln w e r den aus der Zone herausgeschafft,
das sind
z w a n z i g M i l l i o n e n Zentner. Es w i r d gemeldet,
d a ß Bauern, Industriearbeiter und selbst Schulkinder zum Beladen der K a r t o f f e l z ü g e herangezogen w ü r d e n , um die E r n ä h r u n g der polnischen
B e v ö l k e r u n g sicherzustellen. . K e l l e r k o m m i s s i o nen" h ä t t e n die Berechtigung, i n Stadt und L a n d
K e l l e r und Gelasse der p r i v a t e n H a u s h a l t e z u
kontrollieren und jede Kartoffolmenge,
die
ihnen „ ü b e r s c h ü s s i g " erscheine,
rücksichtslos
zu konfiszieren, damit die Polen ja Kartoffeln
erhielten.
Der ostdeutsche Bauer schaffte
es.
U m P r ü g e l k n a b e n sind die polnisch-kommunistischen B e h ö r d e n nicht verlegen, und die
„ K u l a k e n " , mit welchem N a m e n die noch nicht
enteigneten g r ö ß e r e n Bauern auch i n P o l e n bedacht werden, m ü s s e n wieder e i n m a l herhalten.
Sie werden beschuldigt, beharrlich den unfehlbaren, nach sowjetischem M u s t e r a u s g e k l ü g e l ten, Feldbebauungsplan und v o r a l l e m das festgesetzte A b l i e f e r u n g s s o l l sabotiert z u haben.
V e r t e i d i g e n k ö n n e n sich die G e s c h m ä h t e n gegen
die v o n amtlicher Stelle vorgebrachten V o r w ü r f e nicht. Es w ä r e auch nicht ratsam!
Zahlen sind n ü c h t e r n , aber unabdingbare Beweismittel. W i r w o l l e n vergleichen: Im J a h r e
1949 w u r d e n i m Bundesgebiet 20,8 M i l l i o n e n
Tonnen Kartoffeln geerntet und i m voraufgehenden Jahr verzeichnete die L a n d w i r t s d i a f t G r o ß britanniens 12 M i l l i o n e n T o n n e n ; Ostdeutschland a l l e i n lieferte aber vor dem Z w e i t e n W e l t k r i e g i m Jahresdurchschnitt
14,5 M i l l i o n e n
T o n n e n ! Denkt die W e l t e r n ä h r u n g s k o m m i s s i o n
der U N O auch h i e r ü b e r einmal nach?
Man
sollte doch meinen, es k ä m e darauf an, recht
viele Menschen zu s ä t t i g e n . W o bleibt der B e i trag aus den ehemaligen landwirtschaftlichen
U e b e r s c h u ß g e b i e t e n des Deutschon Ostens?
Der ostdeutsche Bauer und Landarbeiter plagte
sich redlich. Er, seine F r a u und die K i n d e r g i n gen mit der Hacke immer w i e d e r durch die gesetzten Kartoffelreihen, hackten, h ä u f e l t e n u n d
buddelten. Sie schonten dabei R ü c k e n und A r m e
nicht. V o n nichts kommt nichts, und die F e l d frucht wurde i n manchen G e g e n d e n dem B o d e n
sauer genug abgerungen. F r e i l i c h l ä h m t e auch
k e i n nach M o s k a u e r V o r s c h r i f t e n angeordnetes
Wirtschaftssystem den A r b e i t s w i l l e n des L a n d manns. Der i m E l e n d gehaltene K o l c h o s e n arbeiter h ü t e t sich mit berechtigtem G r u n d , seine
M u s k e l n ernstlich anzustrengen.
W o z u auch?
Er h ä t t e j a nichts d a v o n .
M i t Sorge denken w i r an unsere i n deT H e i m a t
z u r ü c k g e h a l t e n e n Landsleute. W i r hoffen, d a ß
sie der M a n g e l des W i n t e r s nicht a l l z u hart
treffen m ö g e . Z u a l l e r i h n e n angetaner U n b i l l
und erzwungener Unfreiheit haben sie ü b e l un-
W.rtschaftsfüh-
rung z u leiden.
W i r w e r d e n nicht g l ü c k l i c h e r ^ " " ' ^ ' r n ü l '
w e n n w i r mit k a l t e m G r i m m beobachten musTen wTe unser,, ernst so fruchtbaren A e c k e r
t S k o m r n e n T n d das L a n d offensichtlich unter
de u n f ä h i g e n polnischen V e r w a l t u n g v e r l u d e r t .
Es bewahrheitet sich jedoch der alte S p r u c h .
Unrecht G u t gedeiheit nicht!
Die Stadt Leipzig wurde infolge der
katarrhalen
KaMot.elversorcfungshme zum . f r r ^ h r u n ^ U n d j .
Bähtet" erklart, meldet der Berliner . ™ ^ * ' * " J
B
innerzonalen Ka, tofleltraRsport/uge sollen nach, Lcip
/in umgeleitet werden, ausgenommen sind aber die
für c . 7 Tschechoslowakei und Ungarn
b « t o j ^
Zuge Ferner wurden die sogenannten . V ^ r t O *
trollausscbüsse"
und die „ Straßen- u n d . H s U W e t ;
trauensleute" von der
Kartoffeleinlagerungen
SED-Leitung ™ * * » ! ^
™
der B e v ö l k e r u n g durch K e l K
lerkontrollen zu überprüfen.
^ ^
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aus der Sowjetzone nach Schlesien
len
M
^
K o n
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^ ^
«JfJP°-
sind inzwischen abgeschlossen worden,
Jedoch
dauern die Lieferungen nach der Tschechoslowakei
und Ungarn noch an.
Eine Schwalbe. . .?
V o n unserem B o n n e r K o r r e s p o n d e n t e n
D i e S t e l l u n g n a h m e der m e i s t e n p o l n i s c h e n
politischen
Organisationen
zur
Oder-NeißeFrage ist eine schwankende u n d unsichere gewesen. W i r wissen, d a ß e i n g r o ß e r T e i l der p o l nischen politischen K r ä f t e a n f ä n g l i c h sich g e g e n
die A b t r e t u n g der polnischen O s t g e b i e t e a n d i e
S o w j e t u n i o n ausgesprochen u n d i m Z u s a m m e n hang damit eine E x p a n s i o n P o l e n s nach W e s t e n
ablehnend oder z u r ü c k h a l t e n d betrachtet hat.
Seit e t w a 1946 haben sich so gut w i e a l l e
polnischen politischen O r g a n i s a t i o n e n für d i e
O d o r - N e i ß e - G r e n z e ausgesprochen D e r wesentlichste G r u n d ist w o h l der, d a ß m a n b e f ü r c h t e t ,
durch eine öffentliche A b l e h n u n g dieser G r e n z e
in eine u n g ü n s t i g e taktische L a g e g e g e n ü b e r der
bolschewistisch-polnischen R e g i e r u n g i n W a r schau z u geraten.
Erst seit e i n i g e n M o n a t e n scheint i n n e r n a l b
bestimmter
polnischer K r e i s e eine
gewisse
A e n d e r u n g der H a l t u n g v o r sich z u g e h e n . B e zeichnend d a f ü r ist e i n geheimes F l u g b l a t t der
polnischen U n t e r g r u n d - O r g a n i s a t i o n . N a r a d o w a
S i l a Z b r o j n a " (etwa „ B e w a f f n e t e Kraft des V o l kes", eine g e h e i m e M i l i t ä r - O r g a n i s a t i o n ) .
In
ihm w i r d v o n der S o w j e t u n i o n die R ü c k g a b e der
polnischen O s t g e b i e t e a u s d r ü c k l i c h
gefordert.
Das ist eine F o r d e r u n g auf Gebiete, die J a h r hunderte hindurch z u P o l e n g e h ö r t haben. Das
genannte F l u g b l a t t stellt diese F o r d e r u n g auf,
damit . d i e Deutschen ihre O s t g e b i e t e z u r ü c k erhalten
könnten".
Die
Oder-Neiße-Grenze
werde i m m e r ein Z a n k a p f e l z w i s c h e n Deutschen
und P o l e n b l e i b e n .
Z u n ä c h s t a b e r ist dieses F l u g b l a t t n u r eine
Schwalbe, che noch lange k e i n e n Sommer
macht . . .
Gefährliche Königsberger Klopse
E i n l i n i e n t r e u e r K o m m u n i s t , der g e r n e e t w a »
Gutes ißt, g e r ä t i n schwere i n n e r e K o n f l i k t e ,
w e n n i h n e t w a die Lust auf . K ö n i g s b e r g e r
K l o p s e " a n w a n d e l n sollte. In d e n G a s t s t ä t t e n
der sowjetisch besetzten Z o n e darf er sie j e d e n falls nicht mehr v e r l a n g e n , denn sie s i n d d o r t
von h ö h e r e r S t e l l e aus als . u n e r w ü n s c h t " b e Z3ichnet w o r d e n . Offenbar g e f ä h r d e n sie d i e
„deutsch-russische
Freundschaft",
die
OderN e i ß e - G r e n z e und den W e l t f r i e d e n . O b w o h l
diese h e l l e n F l e i s c h k ü g e l c h e n locker g e h a l t e n
werden, l i e g e n sie den auf die G u n s t M o s k a u s
erpichten S E D - G r ö ß e n doch hart i m M a g e n . D i e
SED-Presse hat jedenfalls dagegen S t e l l u n g
genommen, d a ß i n G a s t s t ä t t e n z u w e i l e n i m m e r
noch „ K ö n i g s b e r g e r K l o p s e " ausgegeben w e r den. Eine solche Bezeichnung sei g ä n z l i c h . u n e r w ü n s c h t " . Im ü b r i g e n befinden sich u n s e r e
K l o p s e da i n guter Gesellschaft: . u n e r w ü n s c h t "
sind auch B i s m a r c k h e r i n g e . . .
-
„Das größte Verbrechen der Geschichte
Der Päpstliche Nuntius bei der Bundesregierung,
M ö n s . Alois J . Muench, hat sich wiederholt mit der
Frage der deutschen Heimatvertriebenen b e f a ß t und
insbesondere früher, als er noch Bischof von Fargo
in Nord-Dakota war, auf schärfste die Massenaustreibung der Deutschen in der Nachkriegszeit
verurteilt. Die Zeitschrift der Steubengesellsdiaft für
Milwaukee „The Steubenite" hebt in einer ihrer letzten Ausgaben hervor, d a ß Bischof Muench damals,
als die Massenaustreibungen im vollen Gange waren, folgendes e r k l ä r t e : „Die erzwungene Wanderung vieler Millionen Menschen ist das g r ö ß t e V e r brechen unserer Zeit.
Nichts in der ganzen Geschichte kommt dem gleich, nur vielleicht eines. W a s
ist wohl noch grausamer als die A u s p l ü n d e r u n g von
sechszehn Millionen Menschen?
Die V e r s c h w ö r u n g
des Schweigens" d a r ü b e r ! Nichts in der ganzen Geschichte kommt dem gleich, mit Ausnahme vielleicht
der Tatsache, d a ß die Menschen anderer Nationen
nicht gegen diese Grausamkeiten aufschreien und d a ß
die Regierungen, die dazu die Macht haben, nichts
dagegen unternehmen."
In das Neue Jahr
begleitet uns e i n alter H e i m a t freund, unser K a l e n d e r
Der redliche Ostpreufje 1952
M i t v i e l e n s c h ö n e n Geschichten
u n d B i l d e r n e r z ä h l t er v o n u n serer
unvergeßlichen
Heimat.
Jeder
Landsmann w i r d
seine
Freude an i h m h a b e n . B e i sofortiger B e s t e l l u n g — er kostet
1,80 D M — ist noch L i e f e r u n g
zum Jahresende möglich
V E R L A G R A U T F N B E R G & MÖCKEL
L E E R (Ostfriesland), Postfach 136
J
V o n weihnachtlichen Uebenaschungen
i
Es gibt Menschen, die für Ueberraschunner
s c h w ä r m e n und solche, die dagegen sind Z i
diesen g e h ö r e ich. A b e r ich weiß, d a ß die W o d i e i s
v o m Ersten A d v e n t b:s H e i l i g - D r e i - K ö n i q c die *
g r o ß e Zeit der anderen sind. W o h i n das führt'
wenn der mehr oder minder b e f ö r d e r t e V o l k s '
brauch solchen N e i g u n g e n V o r s c h u b leistet
zeigt am besten die „Schule für Weihnachtsm ä n n e r " , v o n der ich in diesen Adventstaqen
mit Staunen las. Ich vermute, d a ß die braven
Kinder v o r den lockend bestrahlten A u s l a g e n
des Warenhauses, bei dem er angestellt ist, nun
ihrerseits den Weihnachtsmann erst um die V o r zeigung seines D i p l o m s ersuchen werden ehe er
Fragen stellen darf. Vielleicht bringt er es s p ä t e r
zum fest angestellten s t ä d t i s c h e n Beamten mit
eigenem R e v i e r und drosselt die K o n k u r r e n z
eines nach Bedarf stundenweise
vermieteten
Weihnachtsmannes.
Ich bin bisher nur dem zur Familie g e h ö r e n d e n
Weihnachtsmann begegnet, habe mich aber
immer standhaft geweigert, selbst den w e i ß e n
Wattebart umzutun. A u c h habe ich gefunden,
d a ß diese Rolle an Reiz v e r l o r e n hat, seit die
jugendlichen Kräfte, die zugleich Hauptdarsteller
und P u b l i k u m sind, bei der Erscheinung des
N i k o l a u s nicht mehr zittern und zagen, oder, wie
es früher üblich war, in lautes G e b r ü l l auszubrechen. Zugegeben, diese G e f a ß t e n waren meistens Stadtkinder und die Begegnung mit rieseng r o ß e n Ruprechten hatte sie a b g e h ä r t e t . A b e r
bei K i n d e r n , die auf dem Lande aufwachsen
oder besser noch i n einem möglichst weit v o n
Bus und Bahn liegenden V o r o r t , k a n n solch neuzeitliche E r n ü c h t e r u n g nicht vorausgesetzt werden. So dachte auch eine liebe junge M u t t i ganz
weit d r a u ß e n , so dachten die O m a und die Tanten und sogar der Pappi. Die beiden „ S ü ß e n " ,
das P ä r c h e n B ä r b e l und H e i n i , waren nun schon
i m letzten Spieljahr, und es wurde h ö c h s t e Zeit,
d a ß sie noch v o r der Schule den Einbruch des
Geistig-Ueberirdischen i n ihre von animalischer
Jenseitigkeit e r f ü l l t e W e l t erlebten.
Vorläufig
w a r ihr Leben erfüllt v o n herrlichen A b e n t e u e r n
mit dem Teckel N i p p und verschiedenen Besuchen z u Dritt i n der Nachbarschaft, die besonders ältliche D a m e n nicht immer erfreuten.
A l s o , a l s die A d v e n t s z e i t k a m u n d M u t t i mit
v i e l A u s d a u e r ihren Beiden beigebracht hatte,
„Stille Nacht" (den ersten V e r s ) nicht zu falsch
z u singen, und als O m a e r z ä h l t e , d a ß bei
M e y e r s nebenan der N i k o l a u s schon a m 6. Dezember vorgesprochen hatte und die angstbebenden k l e i n e n M e y e r s mit seinem Pfefferk u c h e n p o r t r ä t beschwichtigte —, da fand M u t t i ,
n u n w ü r d e es h ö c h s t e Zeit für den Weihnachtsmann! Pappi schaltete aus wegen des W e i h n a c h t s g e s c h ä f t s , aber auch O p a weigerte sich aus
dem gleichen G r u n d . Doch ließ er sich, endlich
bestimmen, seinen Pelz für einen Nachmittag z u
l e i h e n unter der Bedingung, d a ß Tante Grete,
und nur diese als die g r ö ß t e , den Weihnachtsm a n n ü b e r n e h m e n sollte, wofür sie besonders
geeignet schien, da sie i m Kirchenchor A l t singt.
O p a , i n dem Kindheitserinnerungen erwachten,
(— u n d der für umtauschbare Ueberraschungen
ist —), w u r d e bei den V e r h a n d l u n g e n immer begeisterter und w ü n s c h t e dann doch der Feier beizuwohnen. O m a behauptete, nur aus A n g s t um
seinen Pelz, was u n b i l l i g ist, denn er hatte den
Hauptinhalt des Sacks gestiftet und zwar nur
feste Zuckerkuchen und eingewickelte Bonbons.
Den Besuch des Weihnachtsmannes k ü n d e t e n
mehrere rosa Briefchen mit goldenem Sternensiegel für den Freitag vor dem Goldenen Sonntag a n (die n ä c h s t e n Tage schalteten wegen des
Weihnachtsverkaufs aus). Die S ü ß e n trugen es
mit b e w u n d e r u n g s w ü r d i g e r Fassung, a ß e n ihren
M i l c h p u d d i n g mit ungemindertem A p p e t i t und
schliefen ü b e r M i t t a g wie z w e i junge H ü n d c h e n ,
den augenlosen T e d d y b ä r z w i s d i e n sich und
N i p p zu F ü ß e n , auf Pappis Couch, bis der Schein
der A d v e n t s k e r z e n sie weckte, die M u t t i in
einem ganz neugebundenen K r a n z ansteckte.
„Is heut Sonntag? N e i n , is nich!" meinte B ä r b e l chen verschlafen. H e i n i fragte
interessierter:
„Is das Licht wieder m a l kaputt?" A u c h er wo'lte
weiter schlafen, was nicht erlaubt w e i d e n
konnte, da O p a schon aufgeregt im F l u r hin und
her ging. O m a war nicht zu sehen, und M u t t i
lief immerzu i n die Küche und kam endlich mit
Kaffee und Kuchen zurück. A l s sie dann alle ganz
gemütlich um den Tisch s a ß e n — nun brannte
doch die Stehlampe —, und nur noch N i o p und
der blinde T e d d y die K u c h e n k r ü m e l erhielten,,
da klopfte es erst an den Fensterladen and dann
klingelte es so lange, d a ß M u t t i sich weigerte,
aufzumachen.
O p a m u ß t e selbst gehen
Es
stampfte d r a u ß e n , es r ä u s p e r t e sich, es stieß die
T ü r e auf und herein stapfte der Weihnachtsmann, gerade als O m a das Licht ausknipste, bs
war ein Weihnachtsmann, wie er sein so>l, mit
Bart und Sack, mit Kapuze und Rute und G u m m i stiefeln, — ü b e r l e b e n s g r o ß . Das Licht der roten
A d v e n t s k e r / e n schien auf seinen w e i ß e n Bart,
lind den K i n d e r n kam es vor, als ob er „Stille
Nacht" mitbrummte. Dann trat er auf sie zu und
fragte: „Na, K i n d e r ? " O m a , v o r R ü h r u n g bebend,
wischte ihnen noch schnell die Kuchenkrume;
von den Sonntagskitteln, und O p a schneuzte sien
vernehmlich. M u t t i soufflierte mit zitternder
Stimme „Ja, lieber Weihnachtsmann
und cue
beiden antworteten mit gefalteten Haptenen,
und sahen so artig aus, d a ß der Weihnachts-
\
A
-
nicht richtig", und bei dem Dornröschenschloß
ahne Dornen) m u ß t e n sich Heini und ein braunockiger Fünfjähriger sehr wundern, d a ß Königs
.;eine Garage hatten.
M u t t i aber und O m a waren still glücklich.
Oma fand es eigentlich v i e l schöner als die
Meistersinger und M u t t i war auf einmal wieder
sieben Jahre und verging vor Kummer, weil sie
nicht so schwarze Zöpfe hatte wie Schneewittchen. So merkte sie gar nicht, d a ß man auf der
Bühne bei der S c h l u ß a p o t h e o s e angelangt w a r
und das verborgene Orchester einen schmetternden Marsch spielte. Oma w ü h l t e schon i n ihrer
Handtasche nach den Garderobenmarken, u n d
oben zog sich das Ballett der Schneeflöckchen
g r a z i ö s an den l i n k e n Flügel der M ä r c h e n g e s t a l ten zurück, die sich dort feierlich um den Königsthron reihten, vor dem das i n a l l dieser Pracht
noch immer bescheiden-gekleidete und -gebliebene Geschwisterpaar bei sanft verebbender Begleitung seiner letzten B e w ä h r u n g s p r o b e entgegensah. Ueber dem König schwebte v o r schriftsmäßig
ein
riesiger Weihnachtsbaum
nieder, Prinzen und Prinzessinnen, H e x e n und
Rübezahl, Zwerge und Schneeflöckchen wichen
ehrfurchtsvoll staunend zur Seite, als ein ü b e r l e b e n s g r o ß e r Weihnachtsmann erschien. E i n
richtiger Weihnachtsmann mit Sack v.nd Rute,
mit Kapuze, Pelz und Stiefeln, der die letzten
Fragen an das Geschwisterpaar stellte, deren
r ü h r e n d e A n t w o r t e n deutlich zu h ö r e n waren,
da die b e s ä n f t i g e n d e M u s i k nun mit stillen Harf e n t ö n e n zu „Stille Nacht" ü b e r g i n g .
,:-V %
>,%*v....
Weihnachtserinnerungen
ostpreußischer
Zeichner
Mit den neuen Schlittschuhen auf dem Königsberger Schloßteich
Erwin
Schartenorth
freut sich mit dem kleinen Jungen, der am ersten Feiertag die
Schlittschuhe auf dem Königsberger
Schloßteich ausprobieren darf. Er fühlt sich ganz als Mittelpunkt des lebhaften Treibens. Was die Erwachsenen da zeigen, das Bogenschneiden, das Walzerlaulen und die anderen Künste, das imponiert
ihm gewaltig,
aber er wird den Großen
die
Kniffe mit der Zeit schon abgucken! Vom Schloßplatz
strahlt der hohe Weihnachtsbaum
herüber;
er ist gegenüber
dem Haberturm, dem ältesten
Gebäudeteil
des Hochmeisterschlosses,
autgestellt. Lustige Blasmusik erheitert die Schlittschuhläufer
und die Zaungäste.
Das Musikerpodium
ist recht hoch gebaut, aber dem kleinen Jungen von einst erscheint in der Erinnerung eben alles
groß. Eins ist aber nicht zu bestreiten: Ein Walzer nach Strauß'schen
Klängen auf dem
Königsberger Schloßteich war eben doch etwas ganz anderes als das Gedrehe auf irgend einer beliebigen
Parkettllüche.
mann g e r ü h r t wurde und sie beinahe gestreichelt
h ä t t e , ehe er sich besann und fragte: „Heini, ist
es wahr, d a ß D u bei der lieben alten Tante i n
N u m m e r 7 („diese Hexe!", knurrte Opa) i n den
Briefkasten gespuckt hast?" H e i n i war etwas betreten, aber Bärbelchen stellte sich vor ihn, faßte
zierlich das karierte Röckchen mit beiden H ä n den, machte einen Knicks und sagte: „Nein, leider nich. Ich spuckte!"
H i e r versagte
dem Weihnachtsmann die
Stimme. Er fragte nichts mehr, sondern b e g n ü g t e
sich damit, den Sack a u s z u s c h ü t t e n . Nicht ganz,
w e i l M u t t i ihn noch rechtzeitig daran erinnerte,
d a ß er doch zu so viel anderen lieben Kinderchen
gehen m ü ß t e . O p a lud den lieben Weihnachtsmann darum ein, gleich im A u t o mitzukommen,
da er eiligst ins Geschäft m ü ß t e , — was der
Weihnachtsmann nach einigem Ueberreden dankend annahm, „ t r o t z d e m er immer noch Angst
vor dem modernen Autofahren h ä t t e " . So h ö r t e
man dann die beiden alten Herren davonrollen,
als die S ü ß e n schon eifrig beim A u s w i c k e l n der
Bolschen waren und N i p p die Pfeffernüsse zerkrachte, w ä h r e n d M u t t i die Kerzen ausblies, um
dem Wettstreit der Geschwister vorzubeugen.
„Sie regen sich sonst noch mehr auf." A b e r O m a
sagte: „Laß sie bloß essen! Zucker ist gut für die
N e r v e n . Es war doch ein bißchen v i e l für sie."
U m die beiden zu schonen, wurde der Besuch
des Weihnachtsmannes nicht mehr e r w ä h n t , nur
der Tante Grete wurde beim P l ä t z c h e n b a c k e n
ganz beiläufig davon e r z ä h l t . „Da habt ihr euch
w o h l sehr g e ä n g s t i g t ? " , fragte Tante Grete. Die
K i n d e r konnten nicht antworten, denn Heini
leckte gerade den Schneeschläger ab und Bärbelchen w ü r g t e an einem zu g r o ß e n Teelöffel
ausgekratzten Anisteig.
Weihnachten verging wie immer. Opa und
Pappi, endlich mal ohne Dienst am Kunden, verbrachten restlos glückliche Stunden ü b e r einer
Eisenbahn, „für die H e i n i noch zu kiein war".
A u ß e r d e m hatte er dicke M a n d e l n und besah mit
umwickelten Hals unlustig sein neues B'ld^rbuch. Bärbelchen, blaß vor Magenweh, wiegte
zärtlich den augenlosen Teddy und blickte ohne
jede Liebe auf die neue teure Puppe mit Schlafaugen, die nicht auszuziehen war, w e i l sie einen
bedauerlichen M a n g e l an U n t e r w ä s c h e zeigte.
A b e r Magenschmerzen und dicke M a n d e l n
vergehen und sogar das Entzücken der G r o ß e n
am Weihnachtsbaum. Es kam jene Zwischenzeit,
in der alte Leute sich e r z ä h l e n , was sie In den
Zwölfen t r ä u m e n und j ü n g e r e an S i l v e s t e r b ä l l e
denken (Opa und Pappi .an Inventur und alle
M u t t i s an Ausverkauf). Da e r k l ä r t e O m a : „Wir
müssen
nun aber
ins W e i h n a c h t s m ä r c h e n '
M e y e r s waren gestern und sind noch ganz weg!"
Item, man ging, das heißt Oma, M u t t i und die
S ü ß e n , — i n den alten Sonntagskleidern, die
neuen waren doch noch zu groß, aber mit den
bunten Handschuhen, die sie auch nicht i n der
Garderobe ablegten. So s a ß e n sie denn mit
ihren k n a l l g r ü n e n , gelbgemusterten F ä u s t l i n g e n
Von Agnes Miegel
im Parkett wie F r o s c h k ö n i g s Zwillinge. M i t
g r o ß e n A u g e n verfolgten sie den W e g der Prüfungen des für sein A l t e r reichlich ausgewachsenen Geschwisterpaares auf der Bühne, ohne
wie weniger begabte Kinder Gen Verlauf der
spannenden Handlung durch Zwischenrufe zu
s t ö r e n , wenn eins der Abenteuer anders verlief
als im Märchenbuch. N u r beim K n u s p e r h ä u s c h e n
meinte Bärbelchen e n t t ä u s c h t :„Die essen ja gar
Da, w ä h r e n d Oma i n fieberhafter Erregung
schon aufstand, erstes Klatschen verstummte,
w e i l e n t r ü s t e t e Muttis Ruhe riefen und andere,
1
I
^m^mii»mmm
tapfer und nicht ganz taktfest in den Jubel des
Theaterchors einstimmten und das Geschwisterpaar oben an der Hand des Weihnachtsmanns
bis dicht an die schneeglitzernde Rampe kam,
fühlte Mutti, die leise schniefte und b e k ü m m e r t
auf einen Tränenfleck auf der neuen Bluse sah, —
wie zwei W o l l t ä t z c h e n v o n rechts und links nach
ihren H ä n d e n suchten. Zwei g l ä n z e n d e A u g e n paare sahen zu ihr auf, zwei rote M ü n d c h e n
lächelten schlau und zwei andere Froschpfötehen
deuteten auf den Weihnachtsmann. Und so laut,
als es bei so viel Gesang nur ging, riefen zwei
entzückte Stimmchen: „Tante Grete!"
Das war eine Ueberraschung, und eine, die
auch mir gefällt. W e n n auch O p a sagt, es k a m
bloß, weil N i p p nicht gebellt hatte. O m a meint,
der Pelz riecht nach seinen Zigarren, Tante Grete
aber behauptet, es w ä r e n Pappis Jagdstiefel gewesen, und sie ist noch heute beleidigt. M u t t i
weinte,—aber nicht um Schneewittchens Ebenholzhaar. Statt daß sie alle sich freuten! W a s
ich und die Geschwisterchen nicht verstehen
können.
Budzeieit wird überrascht
Von S i e g f r i e d
Eine starke Begabung unter dem deutschen
Schriftsteller-Nachwudis ist der 1926 i n Lyck
geborene Siegfried Lenz, der auch als A u t o r
literarkritischer Sendungen i m Nachtprogramm
des N W D R hervorgetreten ist. Seinen v o n allen
f ü h r e n d e n deutschen Zeitschriften u n d Z e i t u n g e n sehr p o s i t i v bewerteten E r s t l i n g s r o m a n „Es waren
Habichte i n der Luft" haben w i r in Folge 10
besprochen.
Der alte Budzereit sah ihn zuerst; er beobachtete genau, wie der Herr aus seinem dunkelg r ü n e n Auto kletterte, wie er den teuren M a n tel ordnete und die kurzen Ä r m c h e n ausstreckte,
auf die ihm sein Chauffeuer dann — behutsam
und eins nach dem andern — die frisch eingekauften Pakete legte. Offenbar wollte es sich
der Herr nicht nehmen lassen, die selber ausg e w ä h l t e n und von g e ü b t e n H ä n d e n verpackten
Geschenke auf seinen eigenen Aermchen ins
Haus zu tragen. Der alte Budzereit lehnte an
der Barackentür, er fror ein wenig, aber er
mochte nicht hineingehen;
er war es gewohnt, vor der Baracke zu stehen und die V o r ü b e r g e h e n d e n zu g r ü ß e n und ihnen nachzublikken, solange es möglich war. Zuweilen drehte
sich einer, der v o r ü b e r g e g a n g e n war, nach ihm
um und winkte zaghaft — die Fremden vor
allen anderen —, und der A l t e hob dann seine
Hand und winkte m ü d e und glücklich zurück.
A l s der H e r r aus seinem W a g e n stieg, griff
Budzereit nach seiner M ü t z e und zog sie v o m
Kopf herunter, und er stand für einen A u g e n blick b a r h ä u p t i g i n der kalten Dezemberluft,
hoffend, der H e r r werde seinen G r u ß doch noch
bemerken und erwidern. A b e r der Herr, dem
die Baracke g e h ö r t e und den der Budzereit seit
fünf Jahren zu g r ü ß e n trachtete, ü b e r s a h diese
G r ü ß e , oder, wenn er sie nicht ü b e r s e h e n konnte,
erwiderte er sie nicht. Der Budzereit wagte nicht,
ihn anzusprechen, denn er hatte von j ü n g e r e n
Leuten g e h ö r t , d a ß der Besitzer traurig w ä r e ob
der Tatsache, d a ß in der Baracke nicht — wie
früher — gewinnbringende W a r e lagerte, sondern d a ß sie fremden Menschen als Obdach
diente. Nachdem er das g e h ö r t hatte, ü b e r l e g t e
er, ob es nicht ratsam w ä r e , den H e r r n doch anzuhalten und ihm zu versichern, d a ß seine, Budzereits, Tage auf die N e i g e gingen, und d a ß der
Lenz
Herr sich schon ausrechnen sollte, welche W a ren er in dem Raum unterbringen k ö n n t e , den
der Budzereit noch bewohnte. Er hatte aber noch
nie die rechte Gelegenheit dafür gefunden, und
jetzt, wenige Stunden vor dem Heiligen Abend,
wollte er es auch nicht tun. Vielleicht h ä t t e der
Herr sich erschrocken, wenn man ihn angesprochen hätte, und vielleicht w ä r e n ihm die Pakete,
die der Chauffeur vorsichtig und besorgt ihm
auf die kurzen Aermchen legte, heruntergefallen.
Andererseits glaubte Budzeieit, d a ß er dem
Besitzer durch seine E r k l ä r u n g eine gute W e i h nachtsfreude bereiten k ö n n t e , um die er ihn
brächte, wenn er sich ihm nicht n ä h e r t e . W e n n
der Herr nun aber Angst h ä t t e vor ansteckenden Krankheiten — die Armut ist ansteckend,
und die Sehnsucht und die Traurigkeit —, wenn
der Herr sich also vor ihm fürchtete und mit
schnellen, schwachen Beinchen in sein warmes
Haus liefe? U n d ihn vielleicht aus einem Fenster des zweiten Stockes zurechtwiese? W a s
dann? Budzereit liebte keinen Streit, erst recht
nichf mit dem Herrn und schon gar nicht so kurz
vor dem Heiligen Abend.
Der Herr hatte schon einen Stapel Pakete ins
Haus getragen, nun kam er zurück, bleich und
ein wenig e n t k r ä f t e t von der ungewohnten A n strengung. Er streckte die Arme nicht mehr so
forsch aus wie das erste M a l . Sein Chauffeur
reichte ihm diesmal auch weniger Pakete aus
dem W a g e n . Budzereit zählte sie: es waren
vier. Obenauf lag das größte, ein fast quadratischer Karton, der i n gelbes, mit Tannenzweigen bedrucktes Papier eingeschlagen war.
Der Herr flüsterte dem Chauffeur etwas zu
und wankte durch den Schnee zu seinem Haus.
Der Chauffeur ließ den Motor an, und an chir
Stelle, wo das Auspuffrohr endete, wurde der
Schnee schmutzig, und dann machte das A u t o
einen Bogen und hielt vor der festen Garage.
Nachdem das Tor geöffnet worden war, fuhr
das A u t o in die Garage ein, und der summende
Motor verstummte.
Der alte Budzereit hatte nichts mehr zu sehen,
und er prüfte nun den Himmel, er sah ihn sich
darauf an, ob er bald neuen Schnee schicken
25. Dezember 1951 / Seite 6
•werde und er klappte mit seinem Stock gegen
die B o r k e eines Baumes, i n der der Frost s a ß .
Der B a u m trug eine blendende S c h n e e m ü t z e ,
und als Budzereit gegen den Stamm pochte, fiel
etwas aus dem Rand der S c h n e e m ü t z e auf den
Boden.
Im warmen Haus waren die Fenster erleuchtet. G e w i ß w a r der H e r r dabei, sich v o n der
M ü h e zu erholen und die Pakete so zu v e r w a h ren, d a ß sie i n den n ä c h s t e n Stunden nicht gefunden werden w ü r d e n .
Eine H a n d legte sich auf Budzereits Rücken,
er drehte sich langsam um und erkannte einen
andern A l t e n , der auch i n der Baracke wohnte
„ N a " , sagte der. „Budzereit, du stehst und wartest ja wie i m Sommer. Es ist doch kalt, M e n schenskind."
Budzereit nickte. „Es w i r d Zeit. Ich werde
jetzt reingehen und den Ofen anmachen.
Ich
habe mir noch i n paar Stücke H o l z gespart für
heute A b e n d . W a s machst du?"
„Na, das w e i ß ich noch nicht."
Budzeieit g i n g in seinen Raum und machte
Feuer i m Ofen. Er setzte sich auf den Hocker
und wartete, und allmählich wurde es schön
w a r m i n seinem Raum und sein Gesicht r ö t e t e
sich ein wenig, w e i l er sehr nahe i n die Glut
blickte. Er wartete und dachte nach, und seine
Erinnerung w a r bei ihm. Das verflossene arme
Leben k a m z u i h m herein, u n d er hatte gute
Gesellschaft.
Heute knisterte nicht der Frost i n den B a r a c k e n w ä n d e n , nur i m Ofen k n a l l t e n lustig die
Tannenzapfen, die er i m Herbst gesammelt
hatte. Der alte Budzereit stand auf und ging an
sein Bett, und unter dem Kopfkissen holte er
ein w e i ß e s Talglicht hervor. Er z ü n d e t e es an,
und das Licht brannte still u n d Tuhig. Er sah zu,
w i e die flüssige Masse a n einer Seite des Lichts
herabtropfte, und er nahm ein Streichholz und
v e r s t ä r k t e damit den oberen Rand.
Dann klopfte es. Budzereit g i n g zur T ü r und
öffnete.
D r a u ß e n stand ein Weihnachtsmann
mit frostroten Backen und O h r e n und mit einem
unechten Bart. ,Einer v o n den jungen Leuten',
dachte Budzereit. D e r Weihnachtsmann griff
schweigend i n einen Sack und brachte ein Paket
z u m V o r s c h e i n . E r legte das Paket hastig i n
Budzereits H ä n d e und g i n g woTtlos weg. Der
A l t e schlurfte z u m Licht und besah sich aufmerksam, was er empfangen hatte. Das Paket
k a m i h m bekannt vor. E r öffnete den K a r t o n
und fand ein Paar warme Hausschuhe darin. Er
stellte die Schuhe neben das Licht.
U n d plötzlich w u ß t e er, w o er das gelbe, mit
T a n n e n z w e i g e n bedruckte Papier gesehen hatte.
Er schaute nach d r a u ß e n : die Fenster, hinter
denen der H e r r wohnte, w a r e n i m A u g e n b l i c k
nicht erleuchtet.
W i r
h ö r e n
Rundfunk
Im alten Jahr:
NWDR, U K W - N o r d . Montag, 24. Dez.,
„Weihn a c h t l i c h e s K o n z e r t " 21.30. Es beginnt mit
der W e i h n a c h t s o u v e r t ü r e von Otto Nicolai; unter
den
Mitwirkenden
die
ostpreußische
Sopranistin
Ursula Zollenkopf.
Bayrischer Rundfunk. Mittwoch, 26. Dez., 15.30.
In „ W e i h n a c h t s l i e d e r n und Geschichten" wird auch
vom E i s s e g e l n i n O s t p r e u ß e n
berichtet.
S ü d d e u t s c h e r Rundfunk. Montag, 24. Dez., 13.10.
„ N u n s i n g t u n d s e i d f r o h " , Weihnachtliches
aus dem deutschen Osten. — U K W , Sendestelle
Heidelberg - Mannheim.
Sonntag, 23. Dez.,
18.30.
„ W e i h n a c h t e n b e i u n s d a h e i m " — Vertriebene e r z ä h l e n .
S ü d w e s t f u n k . Sonnabend, 29. Dez., 16.00. „ G l o k ken der u n v e r g e s s e n e n Heimat!"
Aufgenommen
in
Westpreußen,
Danzig,
Pommern,
Schlesien und Sudetenland . . . O s t p r e u ß e n fehlt!
Weihnachten
und
Die hier a u f g e f ü h r t e n
Weihnachtsbräuche
stammen aus dem Kreise A n g e i b u r g , das Sternsingen in dieser Darstellung aus Steinort, dem
Sitz der Lehndorffs. H i e r w a r der rechte N ä h r boden für die Erhaltung und Pflege solchen
Brauchtums. S a ß e n hier doch i n den G u t s h ä u sern die Bewahrer und Sachwalter alten V o l k s glaubens in der dritten und vierten Generation.
Und die Herrschaft, selbst H ü t e r i n b o d e n s t ä n d i ger Ueberl'ieferung, ließ sie v e r s t ä n d n i s v o l l gew ä h r e n Schon lange v o r dem Fest traf der
Schimmelreiter seine V o r b e r e i t u n g e n , und die
D r e i k ö n i g e ü b t e n mit Hingabe ihre S p r ü c h e und
Lieder. Die Beteiligten w a r e n ausschließlich unverheiratete,
ortseingesessene
Jungmänner.
Den M ä d c h e n , die sich irgendwie unbeliebt gemacht hatten, drohte b ö s e V e r g e l t u n g ; denn die
Peitsche des Reiters, der Schnabel des Storchs,
die H ö r n e r des Ziegenbocks waren „nicht aus
Pappe". D e n H ö h e p u n k t erreichte der ganze
die
Zwölften
zu
H a u s e
in
Brauch
S ü d w e s t f u n k . Freitag, 4. Januar, 18.20, D i e H e i matvertriebenen,
Studio
Freiburg.
— Sonnabend, 5. Januar, 18.30, „ D i e
Heimatvertriebenen
b e r i c h t e n".
Spiel
chenden M o n a t e n im k o m m e n d e n Jahr. Er v e r s ä u m t e nicht, alles im K a l e n d e r zu v e r m e r k e n .
W e i l Erde und Sonne i n ihrem Lauf zu ruhen
schienen, so m u ß t e n auch manche A r b e i t e n unterbleiben; es durfte sich nichts drehen.
Der
Wocken stand geruhsam i n der Ecke, W ä s c h e
durfte nicht an der Leine h ä n g e n , Erbsengerichte
kamen i n dieser Zeit nicht auf den Tisch. M i t
v i e l H a l l o und G e p o l t e r machte der Schimmelreiter die Runde durch alle H ä u s e r ; i n s e i n e m
Gefolge führten der Bär und der Storch, der
R a t t e n f ä n g e r und der Ziegenbock einen t o l l e n
Spektakel auf. In der Silvesternacht bewegte
das G l ü c k g r e i f e n und B l e i g i e ß e n die a b e r g l ä u bischen G e m ü t e r . Sollte das neue J a h r dem
Hause Glück bringen, so m u ß t e am Neujahrsmorgen als erster ein M a n n den G l ü c k w u n s c h
sagen, auf k e i n e n F a l l eine F r a u . Die N a c h b a r n
tauschten also ihre Neujahrsbesuche aus, genehmigten sich ihren Schnaps nebst Z i g a r r e
Mummenschanz i m Schloß, w o der Schimmel
dem „ K a r o l " , w i e man den Grafen vertraulich
s p ö t t e l n d nannte, seine K ü n s t e v o r f ü h r t e . —
A l s Verbreitungsgebiet dieser B r ä u c h e kann
w o h l die ganze P r o v i n z gelten. Die Sternsinger
hielten ihren U m g a n g s o w o h l i n der S t a l l u p ö ner Gegend, als auch im Kreise N e i d e n b u r g ;
hier trat auch noch der K ö n i g Herodes auf. Der
„Schimmel" w a r im K r e i s e Treuburg ebenso bekannt w i e im Samland. Dieser letzte Brauch mag
w o h l auf die germanische Heidenzeit zurückgehen. Erkennen w i r i n i h m nicht den alten
W o d a n , den w i l d e n J ä g e r , der durch die christliche Lehre abgesetzt wurde und nun als Spukgestalt mit seinem Gefolge in den Zwölf N ä c h ten ruhelos umherzieht? — W e r A n g a b e n darü b e r machen kann, i n welchen Gegenden und
w i e lange diese B r ä u c h e i n O s t p r e u ß e n lebendig waren, m ö g e eine genaue Darstellung der
Schriftleitung des O s t p r e u ß e n b l a t t e s einschikken. Das M a t e r i a l k ö n n t e dann geordnet und
zum n ä c h s t e n Weihnachtsfest veröffentlicht werden.
Zwischen Weihnachten und H e i l i g e D r e i K ö nige war die Zeit der Zwölften. Sie w a r erfüllt
und belebt v o n alten B r ä u c h e n , die i n der w i n terlichen Abgeschiedenheit der B a u e r n h ö f e und
L a n d g ü t e r eine beschauliche
Feierstimmung
schufen. Der Bauer hielt i n dieser Zeit aufmerksam Ausschau nach dem Wetter. D e n n jeder
Tag i n den Zwölften entsprach einem M o n a t
i m kommenden Jahr, u n d w i e das W e t t e r an
diesen Tagen war, so wurde es i n den entspre-
und machten ehrbare Gesichter. In der N e u jahrsnacht kamen w o h l auch die Toten z u m Besuch. D a n n m u ß t e die Ofenbank frei sein, auf
dem Tisch standen S c h ü s s e l n mit B a c k w e r k und
W u r s t z u m I m b i ß , die Lampe w u r d e auf ein
kleines Licht herabgedreht. E i n m a l hatte eine
unachtsame Frau Asche auf dem F u ß b o d e n v e r streut, u n d was fand sie da am M o r q e n ? G r o ß e
und k l e i n e F u ß s p u r e n i n der Asche — die T o ten w a r e n zum Besuch gewesen.
So w a r e n die Z w ö l f t e n durchweht v o n einer
zauberhaften Feierstimmung, einer S t i m m u n g ,
die schöpfte aus den tiefen B r u n n e n der V e r gangenheit und Kräfte freimachte für die G e genwart — einer Stimmung, die den D a n k darbrachte an das verflossene Jahr und zuversichtliche oder auch bange Fragen richtete an das
kommende neue.
A n einem A b e n d i n den Z w ö l f t e n sitzt die
F a m i l i e i n der Stube. Der V a t e r b l ä t t e r t i n dem
neuen K a l e n d e r ; die M u t t e r sitzt b e i einer
Handarbeit, und die K i n d e r sind mit i h r e n
Spielsachen beschäftigt. D a v e r n e h m e n sie v o n
d r a u ß e n her unter dem Fenster dumpfe Tritte.
Die H a u s t ü r w i r d a u f g e s t o ß e n — i m F l u r ged ä m p f t e Stimmen. A l l e lauschen und starren
auf die T ü r . „Der Stern!" ruft mit erregt zitternder Stimme der k l e i n e Fritz. D a öffnet sich
auch schon die T ü r und herein treten die H e i ligen D r e i K ö n i g e . Sie tragen lange w e i ß e G e w ä n d e r , auf dem K o p f eine goldene K r o n e , der
M o h r e n k ö n i g einen Zuckerhut. Sie haben nicht
G o l d und W e i h r a u c h w i e jene aus der B i b e l .
Dafür aber t r ä g t der erste den Stern, der hat
W i r treten herein ohn' allen Spott,
ein' s c h ö n e n guten Abend, den geb' eudh Gott.
Ein schön' guten Abend, eine fröhliche Zeit,
die uns der Herr Christus hat bereit'!
Wir w ü n s c h e n dem Herrn ein' gedeckten Tisch,
auf allen vier Ecken gebrat'ne Fisch
und in der Mitte ein G l ä s c h e n mit Wein,
d a ß er kann trinken und fröhlich sein.
W i r w ü n s c h e n der Frau eine gold'ne Krön',
aufs andre Jahr einen jungen Sohn.
Wir w ü n s c h e n dem Sohn einen gesattelten Schimmel,
daß er kann reiten bis in den Himmel.
Im Himmel, im Himmel sind Freuden so viel,
da tanzen die Engel und haben ihr Spiel.
U n d n u n sagen sie ihre S p r ü c h e her, die dr«i
K ö n i g e u n d auch der k l e i n e M a n n :
Ihr h e ü ' g e n drei Weisen, wo wollet ihr hin?
Nach Bethlehem steht unser Sinn.
In Bethlehem ist ein Kindlein gebor'n,
von einer Jungfrau, auserkor'n.
Das Kindlein war so nackend und bloß,
es war g r o ß Wunder, d a ß 's nicht erfror.
Der Joseph, der zog sein Hemdlein aus
und machte dem Kindlein drei Windeln daraus.
Und als wir zogen vor Herodes' Haus
Herodes, der sdiaute zum Fenster heraus.
Herodes, der sprach mit falscher Macht:
Warum hat sich der eine so schwarz gemacht?
Der Schwarze, der ist uns wohlbekannt,
es ist der K ö n i g aus Mohrenland. —
Der M o h r e n k ö n i g bin ich genannt,
die Sonn' hat mich so schwarz gebrannt.
Den weiten Weg bin ich gezogen,
der Morgenstern hat mich betrogen. —
Hat dich der Morgenstern betrogen,
so richte dich nach diesem Stern,
der wird dir zeigen den Weg des Herrn.
—
N u n k o m m t auch der K l e i n e z u W o r t :
Ich bin ein kleiner Mann,
der nicht viel w ü n s c h e n kann.
Ich w ü n s c h ' euch soviel Wohlergehn,
soviel als Stern am Himmel stehn.
N W D R . Dienstag, 8. Januar, im Nachtprogramm
22.05, „ V o m G e s p r ä c h z u m V e r h ö r " , eine
literarische Analyse unserer Zeit; Autor der ostpreusische Schriftsteller Siegfried Lenz. —
Mittwodi,
9. Januar, 10.45 für Hamburg und Köln, „Ländliche
T ä n z e " von Heinz Broecker, 1. „M a r j e 11 c h e",
K ö n i g s b e r g e r Mazurka.
Rias. Dienstag, 1. Januar, 14.15. „ L i e d e r d e r
Heimat".
Im o s t p r e u ß i s c h e n Teil:
„Es dunkelt
schon in der Heide",
„ A e n n c h e n von Tharau",
„Leise rieselt der Sdinee", „De Grofschmödt huckt
vor sien Dar", „Heiduckentanz". — Dieser Sender
bringt in der zweiten Januarwoche zwei Themen im
Schulfunk, die den Kindern die P e r s ö n l i c h k e i t und
das Schaffen zweier g r o ß e r O s t p r e u ß e n nahe bringen sollen. Es w ä r e nur zu b e g r ü ß e n , wenn die anderen Sender in ihrem Schulfunk diesem Beispiel
folgen w ü r d e n . Die Kinder sollen über den Beitrag
O s t p r e u ß e n s zur gesamtdeutschen und e u r o p ä i s c h e n
Geisteskultur auch im Schulfunk unterrichtet werden. — Dienstag, 8. Januar, 10.00, Schulfunk, „E. T.
A. H o f f mann."
(Dieser phantastische Erzähler
aus der Romantik wurde 1776 in K ö n i g s b e r g geboren.) — Mittwoch, 9. Januar, 10.00, Schulfunk, „E i n
D o m h e r r schaut i n d i e Sterne — Leberi
u n d W e r k d e s K o p e r n i k u s . " — Donnerstag,
10. Januar, 21.00, Gestalten und Novellen E. T. A .
Hoffmanns regten Jacques Offenbach zu seiner Oper
„H o f f m a n n s E r z ä h l u n g e n "
an.
Bei
der
Premiere aber gab es einen Skandal. H i e r ü b e r berichtet diese Sendung.
Bayrischer Rundfunk. Der Frauenfunk des Bayrischen Rundfunks beginnt am Donnerstag, 3. Januar,
in seiner Sendung für die Hausfrau (8.20—9.00 Uhr)
eine neue Sendereihe mit dem Titel: „ D e r H a u s h a i t s 1 e h r 1 i n g".
Es werden
freundschaftliche
R a t s c h l ä g e und praktische Hinweise erteilt.
Die
Meisterhausfrau v e r k ö r p e r t Lisi Karlstadt, den hauswirtschaftlichen Lehrling Gisela, eine Schlesierin. —
Sonntag, 6. Januar, 15.15, „ D i e O d e r — v o m
K u h l a n d c he n b i s z u m S t e t t i n e r Haff";
Manuskript Herbert Hupka.
und
sechs Ecken u n d dreht sich leicht, e i n m a l l i n k «
und e i n m a l rechts herum. D e r z w e i t e t r ä g t den
Brummtopf — w i r sehen i h n nicht; denn er hat
ihn unter den A r m g e p r e ß t u n d i n d e m w e i t e n
M a n t e l v e r b o r g e n . D e r dritte ist schwarz, w i e
es dem M o h r e n k ö n d g z u k o m m t . E r b i r g t i n d e n
F a l t e n seines G e w a n d e s eine Wasserflasche,
aus der er den k l e i n e n Schweif des Brummtopfes befeuchten w i r d . W e i l K ö n i g e aber nicht
ohne Gefolge reisen, 60 begleitet sie e i n D i e ner. Das ist e i n k l e i n e s M ä n n l e i n , das sich h i n ter den g r o ß e n K ö n i g e n versteckt h ä l t , das aber
mit f l i n k e n H ä n d e n auf dem B r u m m t o p f den G e sang der W e i s e n b e g l e i t e n w i r d . So stehen sie
da, die d r e i K ö n i g e , mit i h r e n B a r t e n und ernsten Gesichtern —, es s i n d w i r k l i c h K ö n i g e .
U n d n u n heben sie an zu s i n g e n u n d begeben
sich auf den W e g z u m b ö s e n H e r o d e s u n d zum
s e l i g e n K i n d l e i n , u n d der Brummtopf geleitet
sie dumpf u n d d r ö h n e n d :
Im neuen Jahr:
N W D R , U K W - N o r d . Um 0.00 Uhr des neuen
Jahres werden „ H ö r e r w i e d u u n d i c h " sprechen: Ein Handwerker, ein Heimatvertriebener, ein
Lcuehtturmwächter und ein Fischer.
—
Sonntag,
6. Januar, 11.45, „ U r w ä l d e r u n d T u r b i n e n " ,
Bilder und Stimmen der finnischen Gegenwart; auf
einer Reise gesammelt von Hans-Egon Gerlach. —
Montag, 7. Januar, Sendestelle Hannover, 22.45,
„Das Forum
oder
Die
K ö n i g s b e r g e r
B r ü c k e n " . — Sonnabend, 12. Januar 9.20, „ V o m
F ä ß c h e n , vom g e l ö s c h t e n N a m e n ,
vom
g o l d e n e n G r i f f e l und den
wissenden
F ü ß e n", eine Erzählung aus dem N a c h l a ß Albrecht
Schaeffers. (Der im vorigen Jahr verstorbene Dichter
wurde am 6. Dezember 1885 in Elbing geboren.)
Jahrgang 2 / Folge 26
Das Ostpreußenblatt"
U n d n u n folgt w i e d e r der gemeinsame
sang:
Wir
der
Wir
der
Ge-
stehn auf einem breiten Stein,
Weg soll heute noch weiter sein.
stehn auf einem Lilienblatt.""
liebe Gott gebe euch eine gute Nacht.
N u n holt die H a u s f r a u a l l e r l e i B a c k w e r k herbei, A e p f e l , N ü s s e und was es sonst noch gibt,
und tut es i n den Sack des K l e i n e n . D e r V a t e r
ruckt w o h l auch einen Z e h r p f e n n i g heraus, denn
der W e g ist ja noch w e i t . — Sie verabschieden sich mit dem S c h l u ß g e s a n g :
Ade, Frau Wirtin, ich m u ß fort, ade, ade, ade!
Und ganz geschwinde lauf ich fort, ade, ade, ade!
Und troff ich einen Herrn an, so schick' ich ihn herein,
|: so trinkt mit ihm ein G l ä s e l e i n vom allerbesten
Wein. :]
Die Schritte der W e i s e n v e r h a l l e n d r a u ß e n i m
Schnee. E i n Seufzer der E n t s p a n n u n g ringt sich
aus K l e i n - F r i t z e n s Brust: „ D a s w a r s c h ö n ! "
G. Baranowski.
Höchste Erlaubnis
Weihnachtserinnerungen
ostpreußischer
Zeichner
Heiligabend an der Wildfütterung
Hans-Jürgen
Press
iührt
uns in einen Wald
unserer Heimat.
Es liegt
Schnee;
dem Wild ist die Nahrungssuche
erschwert. Der Heger
— und ein rechter Jäger ist
zunächst
immer erst Heger — denkt auch am Nachmittag
des Heiligabend
an sein Wild. Er fährt die einzelnen Wildfütterungen
ab; das Wild soll gerade an diesem Tage nicht Not
leiden.
Es w a r im K r i e g e u n d k n a p p e Zeit. Daher
rationierte ich auch die K e k s u n d v e r w a h r t e sie
in e i n e m K a r t o n auf dem Schlafzimmerschrank.
W e n n meine d r e i j ä h r i g e Schnute artig war, bekam sie einen K e k s als B e l o h n u n g , w o b e i ich bemerkte: „Für brave K i n d e r v o m C h r i s t k i n d . "
Eines Tages beklappte ich m e i n T ö c h t e r c h e n ,
als es, auf beiden Backen k a u e n d , aus dem
Schlafzimmer s c h l ü p l t e : in den H ä n d c h e n hielt
es noch mehrere K e k s . Ich fragte b e k l o m m e n ,
w o es die K e k s her habe Da antwortete Schnute
fröhlich: „Ich w a r b e i m C h r i s t k i n d ; es s a ß
im K a r t o n ! "
U. G.
Jahrgang 2 / Folge 26
Das Ostpreußenblatt
den orcpceuEifffrn ^imotfcafen
a
A l l e n Tllsttern teile ich auf diesem Wejje mit
d a ß nunmehr das neue Tilsiter A n s c h r i f t e n - ™ r zeichnis Ausgabe 1951. fertig und lieferbar ist Es
u m f a ß t 76 Seiten im Format Din A 4 und e n t h ä l t
als Beilage ein Gedenkblatt mit acht Seiten
das
unseren Tilsiter Verstorbenen
(1944 51) gewidmet
ist Preis D M 5 , - e i n s c h l i e ß l i c h Porto und Verpackung bei Voreinsendung des Betrages.
In Folge 21 unseres O s t p r e u ß e n b l a t t e s bat ich um
S
J !
Zurverfügungstellung
von
allem
brauchbarem Material zur Ausgestaltung einer Fest"
Zeitung a n l ä ß l i c h der 400-Jahrfeier unserer H e i m ! e
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S t r a ß e 51; Steinert, Oberlehrer,
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Wer war 1947 in der
uasssR im Lager 73113 und kann Auskunft geben
Henkis aus Tilsit, L i n d e n s t r a ß e 27?
-U0 749 Familie Meledschus aus Tilsit, genaue Heimatanschrift
unbekannt.
230 750
Rohde,
Frau
Martha, und Sohn Erhard, geb. 1932, Tilsit, Ludenaotffpiatz
(Königin-Luise-Haus).
230,751 Carow,
Walter, geb. 4. 12. 05, Feldwebel im Nordabschnitt
R u ß l a n d s , und seine Ehefrau Herta, geb. Sziegat.
« e b . 1907 zu Tilsit.
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in Hamburg
festlich begangen werden soll.
Bitte, p r ü f e n Sie
alle, was Sie dazu beitragen k ö n n e n und schicken
Sie mir dieses Material umgehend zu
Die R ü c k gabe erfolgt sofort nach Gebrauch; schonendste Behandlung sichere ich s e l b s t v e r s t ä n d l i c h zu.
Wieder einmal steht ein Weihnachtsfest vor der
T ü r . Das siebente und f ü r viele von uns sogar
schon das achte, das wir in unserer Wahlheimat
verbringen m ü s s e n . In diesen Wintertagen wandern unsere Gedanken ganz besonders in die liebe
alte Heimat z u r ü c k , deren Landschaft sich i n Eis
und Schnee jetzt weihnachtlich s c h m ü c k t e und die
uns allen als u n v e r g e ß l i c h s c h ö n e s Bild in unserer
Erinnerung steht. So hell und klar, wie uns die
Sterne an unserem o s t p r e u ß i s c h e n Winterhimmel
leuchteten, so klar m u ß in uns der e i n z i g « Gedanke wachgehalten
weiden, d a ß es doch noch
einmal ein Z u r ü c k gibt! Wir wollen es nicht vergessen, es ist die Ptlicht und Aufgabe dieser Generation, den heimatpolitischen Kampf noch s t ä r k e r
als bisher aufzunehmen und bis zum Ende durchzuführen!
Im Gedenken an
Ich Ihnen allen ein
nachtsfest und ein
unseren W ü n s c h e n
möge.
unsere geliebte Heimat w ü n s c h e
gesundes und gesegnetes Weihzufriedenes Jahr 1952,
das uns
ein gutes S t ü c k n ä h e r bringen
In heimatlicher Verbundenheit g r ü ß t Sie
Ihr
Ernst Stadie, Kreisvertreter,
(24b) Wesselburen (Holstein), Postfach.
Es werden gesucht: 222/728 Kudwien, Fritz, und
Frau Minna, geb. Raudies, geb. 2. 11. 92, und Sohn
Werner, Tilsit, Yorckstr. 8 wohnhaft gewesen. Die
Familie K . war zuletzt in (3a) Vorbeck, Post R a bensteinfeld, hier gemeldet, wo h ä l t sie sich jetzt
auf? Sie wird von einem Sohn gesucht. 224/731 Paulischkies, F r a u Anneliese, geb. Steppat (Schneidermeister — Hohe S t r a ß e ) .
224 732 Vieser, pens.
Eisenbahn-Beamter, und F r a u Anna, geb. Krebstekies, H a u s e i g e n t ü m e r von J ä g e r s t r . 13, letzte Wohnung Reitbahnstr.
224/733 Schulz, F r l . Helene,
Fleischerstr. 13, G e s c h ä f t s f ü h r e r i n der BauglasereiF i r m a Siebert, Hohe S t r a ß e .
224/734 G l a t z h ö f e r ,
Horst, Tischler. M i t t e l s t r a ß e . 224/735 Bachert. K a r l K u r t , geb. 26. 6. 06, w ä h r e n d des Krieges Hauptmann, zuletzt bei der Stadtverwaltung Tilsit t ä t i g
gewesen. 224/736 Grickschat, Ehepaar August und
Auguste, Splitterer Str.. M ü h l e n a r b e i t e r bei Firma
Bruder gewesen.
Posien, Fritz oder Hermann,
Schwedenstr., ebenfalls M ü h l e n a r b e i t e r bei der F a .
B r u d e r gewesen. 226/737 Westphal, E m s t , geb. 15.
6. 87, Tilsestr. 6, war bis M a i 1945 im Lager Stablack, seitdem fehlt jede Spur. 226/738 Pusch, Ernst,
Fleischermeister, Salzburger S t r a ß e 3, zuletzt Obergefreiter bei der Feldpost-Nr. 14 293 D , letzte Nachricht aus Bessarabien vom 18. 8. 1944. 226/739 F u h r mann, F r l . K ä t e , Tilsit, O b e r s t - H o f f m a n n - S t i r a ß e ,
t ä t i g gewesen bei Gobba, Hohe S t r a ß e . 226/740 Babj o n ß , F r a u Ida, geb. Kalkennings, geb. 24. 10. 86 in
Bardehnen, letzter Wohnort Tilsit, B l ü c h e r s t r a ß e ,
bei F r a u Bios. 226/741 Hegendt, Franz, geb. 7. 6. Ol,
Tilsit, B l ü c h e r s t r a ß e 10, zuletzt Stabsgefr. in K ö nigsberg (Pr.), Herzogsacker K . f. 2 Sammelort I/l,
letzte Nachricht vom Dezember 1944 aus K ö n i g s b e r g
(Pr.).
226/741 Sawatzki, E r w i n . B l ü c h e r s t r a ß e 10;
K e i l , H a r r y . B l ü c h e r s t r a ß e 8; Siemund, Familie,
B l ü c h e r s t r a ß e 9. 226/742 Neumann, F r a u Anna, geb.
Elimer, Tilsit, S t e i n s t r a ß e 44. 228/743 Artschwager,
M a x , geb. 22. 7. 88, Guts- und S ä g e m ü h l e n b e s i t z e r
aus Brittanien, Kreis Elchniederung. A . wurde am
8. 3. 1945 in Roonshagen bei Henkenhagen in P o m mern von den Russen a b g e f ü h r t , seitdem fehlt jede
Spur. Wer war mit i h m s p ä t e r noch zusammen
ruud kann ü b e r sein Schicksal Auskunft geben?
228/744 Kupstadt, Gustav, geb. 16. 4. 85, Tilsit-Uebermemel, Schirmannstr. 25, v e r m i ß t seit 25. M ä r z 1945
im Samland. Wer kann eidesstattlich e r k l ä r e n , d a ß
K . von 1925—1945 W i e s e n w ä r t e r und damit Angestellter der Stadt Tilsit war und d a ß f ü r ihn B e i t r ä g e zur Invaliden-Versicherung a b g e f ü h r t wurden? 228/745 Gettkandt, Frau Maria, Tilsit. Drosselsteig 2. 228/746 Blazejewski, F r a u Christel, geb.
Zimmermann, geb. 22. 3. 20, und Sohn Hans-Rainer,
Tilsit, Ballgarden 21-22. 228/747 Czymay, F r a u A u guste, verw. John, geb. Richter, F a b r i k s t r a ß e 91;
John, F r a u Gertrud, geb. Fuhrmann, geb. 24. 9.
07/08, F a b r i k s t r a ß e 91; Buttkus, Frau Lisbeth, geb.
Labiau
Liebe Labiauer Heimatgenossen!
Wieder einmal erleben wir fern unserer geliebten
Heimat das Weih nachtatest und unsere Gedanken
wandern s t ä r k e r als sonst nach Hause. Weihnachten
ist doch das Fest, das uns besonders an unser Z u hause bindet. Demnach wollen wir versuchen, dieses
Weihnachtsfest
in der Fremde heimatlich » u gestalten.
Ist unser Los auch schwei und hart, so wollen wir
doch nicht in Verbitterung u m vom Sinn der Weihnacht fernhalten, sondern durch E r z ä h l u n g e n beim
abendlichen Beisammensein
altes heimatliches E r leben wieder wach werden und unsere Jugend daran
teilnehmen lassen. Dann werden auch unsere Herzen sich der weihnachtlichen Freude ö f f n e n .
In diesem Sinne w ü n s c h e ich allen Labiauern
Kreiseingesessenen, die wir weit verstreut sind, ein
gesegnetes Weihnachtsfest
Ein neues Jahr zieht
herauf. M ö g e es uns die R ü c k k e h r in die Heimat
n ä h e r bringen.
F ü r die Kreisvertretung Labiau, Landsmannschaft
O s t p r e u ß e n : W. G e r n h ö f e r , Kreisvertreter.
Wehlau
Die Uebernahme und Sichtung des gesamten M a terials der K r e i s g e s c h ä f t s f ü h r u n g aus dem N a c h l a ß
des verewigten Landsmannes C . E . Gutzeit ist n u n mehr vollzogen. Anfragen sind fortab unmittelbar
an
den K r e i s g e s c h ä f t s f ü h r e r ,
Verwaltungsoberinspektor a. D. Wilhelm P ö p p i n g , Hamburg 13, Borns t r a ß e l II, zu richten, der in K ü r z e alle noch unerledigten Zuschriften beantworten wird.
F ü r die
durch die Umstellung der G e s c h ä f t s f ü h r u n g eingetretenen V e r z ö g e r u n g e n bitte ich um V e r s t ä n d n i s .
Die Gemeinde- und Bezirksbeauftragten bitte ich,
zu obiger Anschrift bis zum 15. Januar 1952 Gemeindelisten nach dem Stande von 1939 einzureichen, soweit dies noch nicht geschehen ist.
Die
Listen werden sowohl f ü r die Aktion O s t p r e u ß e n
als auch f ü r die kommenden Schadensfeststellungen
dringend b e n ö t i g t .
Aus Litauen, wohin sie aus O s t p r e u ß e n g e f l ü c h t e t
waren, sind ü b e r das Lager Friedland eingetroffen:
Botho Fritz aus Alienburg, jetzt K e t e l b ü t t e l , K r s .
S ü d e i d i t h m a r s c h e n und Irmgard Frank aus Wehlau,
jetzt Bredegatt, K r s . Flensburg. Aus Frankreich ist
im Lager Osthofen bei Worms Heinz Edem aus T a p lacken eingetroffen, w i r b e g r ü ß e n diese schwergep r ü f t e n Heimkehrer aufs herzlichste.
Es ist m i r ein H e i z e n s b e d ü r f n i s ,
zum Jahresa b s c h l u ß allen Gemeinde- und Bezirksbeauftragten,
in Sonderheit unserem Landsmann Strehlau, f ü r
ihre treue und u n e i g e n n ü t z i g e Mitarbeit zu danken
und an alle Kreisinsassen die Bitte zu richten, im
Glauben an unsere R ü c k k e h r in die Heimat uners c h ü t t e r l i c h zu bleiben.
Mein herzlicher Wunsch f ü r ein gesundes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein ebensolches Neues
Jahr gilt allen Landsleuten im Westen, in der Ostzone und jenseits der O d e r - N e i ß e - L i n i e ,
Potreck, Kreisvertreter.
Gumbinnen
Liebe Landsleute aus Stadt und Land Gumbinnen!
Wir feiern Weihnachten wieder in der Fremde.
Unser liebes Land zu Hause entbehrt der F ü r s o r g e .
Es steht besonders in diesen Tagen wieder die Vergangenheit mit allen Freuden und N ö t e n vor unsern
Augen, besonders aber auch die bange Frage der
Zukunft f ü r die n ä c h s t e Generation. Diese Frage
m ö g e uns alle herausheben aus dem Alltag und uns
trotz t ä g l i c h e r N ö t e niemals die Hoffnung an die
Zukunft in der Heimat rauben lassen. Wir k ö n n e n
nur unsere Aufgabe darin sehen, an jeder Stelle
mitzuarbeiten an den Zielen, die sich alle Vertriebenen gesteckt haben. Das ganze deutsche Volk
braucht uns, die wir uns nie von unserm Ziel abbringen lassen werden.
So m ö g e das Fest der Liebe und des Friedens —
unser s c h ö n e s deutsches Weihnachten
— unsern
Gumbinner Landsleuten viel Segen bringen und
Zuversicht.
Jeder m ö g e auch i m Neuen Jahr mitarbeiten an
den Aufgaben, die uns gestellt werden. Keiner darf
die kleinste Mitarbeit, die notwendig ist, achtlos als
ü b e r f l ü s s i g beiseite schieben.
Jede Arbeit ist ein
Einmal muß die Sonne wieder scheinen 1
Ein Brief des Kreisvertreters von Stallupönen
Liebe Landsleute! Z u m achten Male begehen wir
das Weihnachtsfest
fern der Heimat. In diesen
Tagen gehen unsere Gedanken noch h ä u f i g e r z u r ü c k
nach O s t p r e u ß e n
zu unseren H ö f e n
und Heims t ä t t e n , in unsere S t ä d t e S t a l l u p ö n e n , die einst bekannte Grenzstadt Eydtkuhnen
und in
unsere
Dörfer.
. .
Sieben Jahre sind im menschlichen Leben eine
lange Zeit, im allgemeinen Weltgeschehen bedeuten
sie nichts.
So sind auch diese Jahre seit unserer
Vertreibung
trotz aller E n t t ä u s c h u n g e n
schneller
vergangen als die sechs Kriegsjahre. Viele von uns
aber stehen heute genau so schlecht wie 1945, onne
einen Schritt weiter gekommen zu sein.
Unser
Heimatkreis
war
ein
ausgesprochener
Bauernkreis, in dem jeder, auch der Nichtlandwirt,
auf Gedeih und Verderb mit diesem
Berufsstand
zusammenhing.
Wie steht es nun mit der Eingliederung unserer
Berufsgenossen in Westdeutschland? — Man rechnet
mit rund 300 000 ostvertriebenen Landwirten und
Bauern, die sich hier befinden. Es sollen bisher davon 10 V. eingegliedert sein. Damit ist
natürlich
nicht gesagt, d a ß diese etwa ihrem frtlherep « * a
gleichwertige H ö f e gekauft oder gepachtet haben
Nur die kleinsten und schlechtesten Betriebe sind
f ü r die Ostvertriebenen
gut
genug.
Ausnahmen
kommen selten vor. V o . i angesetzten Siedlern ist
kaum zu sprechen, da nur wenige das Gluck bauen
zu Bauernstellen von zehn bis d r e i ß i g HeKtai zu
kommen
Auch diese haben es sehr schwer,
sicn
durchzuringen, bei u n g e n ü g e n d e m Kredit zur A n schaffung des lobenden
und toten
toventm*.
in
Schleswig-Holstein werden h a u p t s ä c h l i c h Siediei angesetzt, die mindestens vier K i n d e r haben,
möglichst im Alter von unter zwanzig Jahren, vieie
j ü n g e r e Bauern haben sich andern Berufen zugewendet, allerdings fast immer als Arbeitnehmer.
Was aus den ü b r i g e n werden soll, d a r ü b e r hat man
sich in Westdeutschiland ernstlich
nicht den
Kopf zerbrochen. Nicht zuletzt m u ß der » teien.
nicht mehr a r b e i t s f ä h i g e n Landwirte gedacht we.
den. Diese sollen von der Unterhaltshilfe leoen. Hier
kann man nur sagen: „ Z u m Leben zu wemg, zum
Sterben zu viel." Trotzdem wir in der Heimat zum
g r ö ß t e n Teil recht ansehnlichen Besitz hatten
,
erheblichen Sparguthaben, sollen wir jetzt von
einer Rente leben, die weit unter dem niedrigsten
Pensionssatz eines kleinen staatlichen Angesteuten
Hegt. Dasselbe gilt f ü r die anderen
due Existenz, ererbtes und erspartes V e r m ö g e n ver
m
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Für jeden von uns ist eine Autgabe dal
Ein Weihnachtsbrief an alle Ortelsburger
Tilsit-Stadt
i
,
25. Dezember 1951 / Seite 7
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E w i r d v i e l von der hiesigen B e v ö l k e r u n g ü b e r
uns Eindringlinge geklagt, d a ß wir ihnen das Brot
wegnehmen. In Wirklichkeit sieht die Sache a n z
9
B
anders aus. Viele Landsleute, die im Treck oder mit
der Bahn hierher kamen, brachten ein gewisses K a pital an barem Geld mit. Dieses f l o ß in die Kassen
der Kaufleute und Bauern und verbesserte vor der
W ä h r u n g s r e f o r m diese Betriebe. Die mitgebrachten
Pferde m u ß t e n an Stelle der hiesigen Bauernpferde
abgegeben werden oder wurden vor der W ä h r u n g s reform von den hiesigen Bauern gekauft.
75 •/« aller Landarbeiter in Schleswig-Holstein sind
Ostvertriebene. Wie h ä t t e auch ohne den Zustrom
der Ostdeutschen die Landwirtschaft im
Westen
solch einen Aufschwung nehmen k ö n n e n ! V o n den
zur Zeit herrschenden hohen Preisen ganz abgesehen.
In der Industrie, in Handel Und Gewerbe ist es
genau so. B ä c k e r , Fleischer und Kaufleute haben
mitunter doppelt soviel Kunden wie f r ü h e r . Ostverti iebene aus allen Berufen k ö n n e n als Unternehmer
sich schwer eingliedern. Aus diesen Beispielen ist
ersichtlich, d a ß es einem g r o ß e n Teil der westdeutschen B e v ö l k e r u n g besser geht als vor dem Kriege.
A n eine E n t s c h ä d i g u n g des
verlorengegangenen
Besitzes und des Hausrats denkt im Westen ernstlich niemand. Genau so schlecht wie den Bauern
geht es den Arbeitern. Hausbesitzern und freien Berufen. Alle m ü ß t e n dasselbe Recht haben wie die
ostvertriebenen Beamten und W e h r m a c h t s a n g e h ö rigen (131er).
Vor einigen Tagen Wurde im Bundestag ü b e r die
Schadensfeststellung
beraten. Man einigte
sich
s c h l i e ß l i c h auf den Einheitswert von 1935. Die Westdeutschen, die Besitz i m Osten verloren haben, sollen auch b e r ü c k s i c h t i g t werden. Wahrscheinlich
wird bei diesen der Verkehrswert zugrunde gelegt.
Es kommt hinzu, d a ß der Einheitswert im Osten
sehr niedrig war und die heutigen Preise s ä m t l i c h e r
G e g e n s t ä n d e weit ü b e r das Doppelte, teilweise Dreifache g e g e n ü b e r 1935 gestiegen sind. V o m Nutzungsschaden seit der Vertreibung ist ü b e r h a u p t nicht
die Rede. Die Feststellung der S c h ä d e n gibt noch
kein Anrecht auf den Lastenausgleich.
Hoffen wir, d a ß nach dieser Zeit, i n der Unmoral
und Egoismus herrschen, bald eine andere kommt,
in der Gerechtigkeit, Einsicht und Hilfsbereitschaft
endlich den Sieg ü b e r dunkle Machenschaften davontragen.
A n uns ist es, dieses Ziel zu erreichen, indem wir
fest zusammenhalten und uns hinter unsere ostp r e u ß i s c h e n F ü h r e r stellen.
F ü r uns g e d e m ü t i g t e
und entrechtete deutsche Ostvertriebene m u ß auch
einmal wieder die Sonne scheinen!
In diesem Sinne w ü n s c h e ich meinen
lieben
Landsleuten ein besseres, neues Jahr. Mit heimatlichem G r u ß
Rudolf de.la Chaux
Und wir selbst wollen uns auch zu diesem Weihnachtsfeste nur w ü n s c h e n , d a ß uns im Dienst unserer Mission die K r ä f t e wachsen, damit wir ü b e r a l l
in unserem schweren Leben treu und u n e r s c h ü t t e r lich und mit ganzer Hingabe f ü r die Heimat einzutreten v e r m ö g e n .
Es sind scheinbar oft nur kleine Dinge, mit denen
wir der Heimat dienen und unsere Heimattreue
beweisen k ö n n e n , aber f a ß t man sie zusammen,
dann bedeuten sie doch so unendlich viel! Wenn wir
uns und unser Leben betrachten, dann werden wir
bei ernsthafter P r ü f u n g wohl sagen m ü s s e n : Wer
eine verlorene Heimat gewinnen will, der m u ß
mehr tun als bisher. Denn das Ziel aller Ziele wird
ohne p e r s ö n l i c h e Opfer eines jeden Einzelnen nicht
erreicht. Auch der Aermste der Armen ist nicht zu
arm f ü r einen Dienst an der Heimat. Und wer von
uns m ö c h t e wohl nur Gast oder Zuschauer sein,
wenn um unsere Heimat gerungen wird! F ü r jeden
von uns ist eine Aufgabe da, und sie bietet sich t ä g lich an. Lassen Sie uns z u n ä c h s t doch alle diejenigen
Dinge tun, die t ä g l i c h und s t ä n d i g mitwirken sollen,
den Weg zur Heimat zu ö f f n e n .
Wird zum Beispiel schon in jedem Ortelsburger
Hauslhalt das O s t p r e u ß e n b l a t t
gehalten,
welches
nicht nur uns alle miteinander verbindet, sondern
d a r ü b e r hinaus unserer Landsmannschaft die heimatpolitische Wirksamkeit e r m ö g l i c h t ?
Besuchen
wir alle uns gebotenen Z u s a m m e n k ü n f t e , um immer
wieder vor aller Welt ein Bekenntnis zur Heimat abzulegen? Fehlt nicht noch mancher Ortelsburger in
unserer Heimatkartei, die jetzt und vermehrt noch
in der Zukunft f ü r uns alle von so u n e r m e ß l i c h e r
Bedeutung ist?
Meine lieben Ortelsburger, bedenken wir dieses
doch alles und nehmen wir es ernst mit diesen
scheinbaren Kleinigkeiten, genau so ernst, wie wir
in unserem Ringen um die Heimat genommen werden wollen. Gott läßt es dem Aufrichtigen gelingen!
Wer In der Stille der Weihnachtstage die Gedanken der Heimat zuwendet und etwas Gutes f ü r
unsere gemeinsame Arbeit tun will, der s ä u m e nicht
und schreibe und helfe uns in dieser oder jener
Sache, ein gesegnetes Weihnachtsfest, zum siebenten Mal in der Fremde, w ü n s c h t Ihnen allen in allen
Fernen Ihr Gerhard Bahr, Kreisvertreter.
A m 2. Advent versammelten sich in Bielefeld etwa
zweihundert Ortelsburger zum Teil mit ihren K i n dern zu einer Adventsfeier. Der Saal war durch das
Ortelsburger Wappen besonders geziert.
Herzliche
B e g r ü ß u n g e n hin und her waren das Vorspiel zu
einer s c h ö n e n , besinnlichen Feierstunde, die von
dem K r e i s a u s s c h u ß m i t g l i e d
Willi Zekan e r ö f f n e t
wurde. Pfarrer Dr. Friedrich, f r ü h e r Kreis Pillkallen, hielt die Festansprache. K r e i s a u s s c h u ß m i t g l i e d
Gustav Heybowitz sprach ü b e r o s t p r e u ß i s c h e Sitten
und G e b r ä u c h e zur Weinnachtszelt; er e r m a h n t « die
Bitern, an den Kindern nichts zu v e r s ä u m e n , denn
sie sollen auch hier in der Fremde in unsere ostp r e u ß i s c h e Heimat hineinwachsen. Weihnachtslieder
wurden gesungen und Gedichte, zum Teil von O r telsburgem selbst v e r f a ß t , wurden
vorgetragen.
Und ein z e h n j ä h r i g e s Ortelsburger M ä d c h e n sagte
seinen Welhnachtswunsch: Zum Weihnachtsfest ihr
lieben L e u f / Sich jedes K i n d ans Christkind wendet / In meinem Wunschbrief bltf ich heut' / D a ß es
mich bald zur Heimat sendet. Auch ein echter O r telsburger Weihnachtsmann aus dem s c h ö n e n W i l lenbeig erschien, um die Kinder zu bescheren. Besonders erfreut war man ü b e r die Briefe und K a r ten, die zu diesem Treffen der Ortelsburger in Bielefeld eingingen. Auch Kreisvertreter Bahr konnte
wegen einer Erkrankung leider nur mit einem
G r u ß s c h r e l b e n an dieser Ortelsburger Zusammenkunft teilnehmen.
Im März will man sich wieder in Bielefeld tieften. Der Termin wird im O s t p r e u ß e n b l a t t rechtzeitig bekanntgegeben.
Es wird schon heute darauf hingewiesen, d a ß im
Februar in R e n d s b u r g ein Kreistreffen f ü r die
in
Schleswig-Holstein
wohnenden
Ortelsburger
stattfindet. Einzelheiten werden noch bekanntgegeben. Die Termine f ü r die Treffen in Hamburg und
Hannover liegen noch nicht fest.
Seit l ä n g e r e r Zelt ist ein R u n d s c h r e i b e n
mit besonders wichtigen Kreisnachrichten in Vorbereitung. Dieser Brief sollte eigentlich auf dem Weihnachtstisch aller Ortelsburger liegen. Trotz Unters t ü t z u n g von besonderer Seite l i e ß sich aber zu meinem g r ö ß t e n Bedauern der Versand aus finanziellen
G r ü n d e n noch nicht d u r c h f ü h r e n . Hoffentlich wird
dies im Januar m ö g l i c h sein. Unser verehrter L a n d rat von Poser hatte mir f ü r dieses Rundschreiben
einen W e l h n a c h t s g r u ß f ü r die Ortelsburger zugeschickt. Diesen m ö c h t e ich wenigstens heute den O r telsburgern ü b e r m i t t e l n . Herr von Poser schreibt:
„ M e i n e lieben Ortelsburger! Es Ist m i r und meiner
Frau ein H e r z e n s b e d ü r f n i s ,
Ihnen allen zum 7.
Weihnachtsfest, das wir fern von unserer geliebten
Heimat verleben m ü s s e n , die herzlichsten Weihn a c h t s g r ü ß e zu ü b e r m i t t e l n . Mit Sehnsucht gehen
unsere Gedanken nach unseren s c h ö n e n W ä l d e r n
und Seen, insbesondere nach unserem herrlichen
Kreiswald K u l k
am
tiefgründigen,
herrlichen
Cenkssee.
Ferner kann ich Ihnen allen herzliche
G r ü ß e von der Berliner Kreisgruppe ü b e r m i t t e l n ,
die unter der Leitung unseres lieben Herrn Plewa
( f r ü h e r Arbeitsamt) steht und allmonatlich ü b e r
hundert Ortelsburger versammelt und s t ä n d i g weit e r w ä c h s t ; ich konnte im Sommer an vier Treffen
dort teilnehmen." (von Poser, Schleswig (24) Herrenstall 3)
Gesucht werden die A n g e h ö r i g e n von dem etwa
z w ö l f j ä h r i g e n M ä d c h e n Terese Weslewski aus O r telsburg, das 1945 in Rastenburg von der Mutter und
den anderen Geschwistern getrennt wurde.
Nach
Angaben des damals s e c h s i ä h r i g e n M ä d c h e n s h e i ß t
der Vater K a r l W., Beruf Maurer,.im Krieg zur M a rine eingezogen. Mutter: Anna W., geb. Pawelzik.
Die Schwestern h e i ß e n Irene, Christel und Ilse.
Die L a n d s m ä n n i n , die sich an den Kreisvertreter
von Johannesburg wegen der Kinder Miletzko und
deren A n g e h ö r i g e n Miletzko und Olschewski
gewandt hat, wird gebeten, sich mit Landsmann Kautz
(2la) B ü n d e . H a n g b a u m s t r a ß e 2—4, in Verbindung
zu setzen.
Dipl.-Landwirt Gerharxl Rahr, Kreisvertreter. (23)
Brockzetel, Kreis Aurich/Ostfriesland. T e l . Marcardsmoor 14.
Baustein f ü r unsere Zukunft. So w ü n s c h e ich allen
Gumbinnern i n den Zonen unseres zerrissenen
Vaterlandes f ü r 1952 gute Gesundheit und t a t k r ä f tigen Opfergeist!
Bekanntgabe der n ä c h s t e n Treffen:
Januar 1952: Berlin ( V o r f ü h r u n g des Lichtbildervortrags von Herrn Gebauer).
Februar 1952: D ü s s e l d o r f (Lichtbildervortrag).
A p r i l 1962: Hamburg (Lichtbildervortrag).
Die genauen Termine werden im O s t p r e u ß e n b l a t t
bekanntgegeben.
Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Bergedorf,
Kupferhof 4. — T e l . 21 46 49.
n a b r ü c k ; Walter Dora, E l m ; Elisabeth Hertel, Wesenstedt; Gerda Hempel, Benstrup; Ursula Jeschonnek,
Syke; Frieda Kankeleit, Bremen; Paula Lehmann,
Oldenburg; Grete Lötz, Weiterheide; Lehrer Fritz
M e ß a , Vossbach; Gertrud Reipa, Wedel; Forstm.
Robitsch, Heesen; Erich Saluski, Elmshorn; Ernst
Tharsen. Brake; C h . Wallhauer. Hoersching; Otto
Zimba, Cloppenburg; Lehrer Wischumerski, Schulenburg.
Zuschriften sind zu richten an:
F r . W. Kautz, Kreisvertreter,
Bünde,
H a n g b a u m s t r a ß e 2—4.
Lotzen
Allenstein-Stadt
Wenn die Weihnachtsausgabe
unseres Ostpreuß e n b l a t t e s uns auf den Weihnachtstisch gelegt wird,
dann m ö g e dieser G r u ß uns Ortelsburger in besonderer Weise verbinden.
Die Menschen r ü c k e n heute n ä h e r zusammen,
wenn das Weihnachtsfest trotz aller Not wieder seinen u n v e r g ä n g l i c h e n Zauber entfaltet, und wir Heimatvertriebenen werden uns ü b e r alle Grenzen und
Entfernungen hinweg mit unseren Gedanken und
Herzen, suchen und g r ü ß e n . Das Bild der weihnachtlichen Heimat wird vor unserer Seele stehen.
Und h e i ß e W ü n s c h e , g r o ß e Hoffnungen und viele
Gebete werden unter den Weihnachtsbaum der Heimatlosen gelegt. M ö c h t e n doch in dieser Zeit in der
ganzen Welt gute Gedanken und gute K r ä f t e geboren werden!
Liebe Landsleute aus Stadt und Kreis Lotzen! Die
ä u ß e r s t e Anspannung aller K r ä f t e im K a m p f um
die Durchsetzung unserer Rechte,
der gerade in
diesen Wochen sich erneut zugespitzt hat, l ä ß t uns
nicht Zeit und Ruhe zu a u s f ü h r l i c h e m R ü c k b l i c k
und Ausblick in der Weihnachts- und Neujahrszeit.
Aber es bedarf dessen auch nicht. W i r alle wissen
nur zu genau,
wo wir stehen,
welche Aufgaben
wir im Dienste unserer Heimat zu l ö s e n haben, und
vor allem,
d a ß nur der festeste Z u s a m m e n s c h l u ß
aller Landsleute uns die M ö g l i c h k e i t zu ihrer L ö s u n g
gibt. Das Weihnachtsfest l ä ß t uns diese N ä h e und
Verbundenheit mit aller Deutlichkeit s p ü r e n .
Es
Ist, als ob ich den ganzen Kreis der L ö t z e n e r in
einem H ä n d e d r u c k verbinde,
der von Landsmann
zu Landsmann weitergegeben wird, wenn ich als
Kreisvertreter Euch allen w ü n s c h e : Trotz allem ein
freudiges Weihnachtsfest, einen guten Beginn des
Neuen Jahres.
Werner Guillaume, Kreisvertreter.
Johannisburg
Liebe Landsleute!
Ein
arbeitsreiches,
aber
in
unserer
Kreisarbeit erfolgreiches Jahr liegt hinter uns. Das
starke Z u s a m m e n g e h ö r i g k e i t s g e f ü h l unserer Landsleute fand in der regen Beteiligung an den
Kreistreffen
beredten
Ausdruck.
Gleichzeitig
danke
ich
allen
Mitarbeitern f ü r ihre U n terstützung,
sowie allen Landsleuten f ü r ihre
Mitarbeit,
besonders
durch die
Kleiderspende
f ü r unsere Landsleute in der Heimat, denen wir
gerade zu Weihnachten damit eine Freude machen
konnten,
bei der Z u s a m m e n f ü h r u n g
von Landsleuten durch unsere Suchaktion, durch Aufbringung
der Unkosten und nicht zuletzt f ü r die M ö g l i c h k e i t
der Anschaffung einer Schreibmaschine,
die m i r
die Kreisarbeit a u ß e r o r d e n t l i c h erleichtert.
Liebe Landsleute! Z u m Jahresende gedenken wir
der in diesem Jahre von uns Gegangenen, gleichzeitig aller unserer Landsleute in der Gefangenschaft, in der Heimat und ü b e r a l l dort, wo sie an
unserer Gemeinschaft nicht teilnehmen k ö n n e n .
Es ist am Jahresende schwer,
wiederum
gute
W ü n s c h e f ü r das Weihnachtsfest und f ü r das Jahr
1S52 auszusprechen. A l s echte, z ä h e O s t p r e u ß e n d ü r fen wir aber trotz allem uns nicht selber aufgeben
und den Glauben an die Zukunft verlieren. Unser
Zusammenhalt m u ß vielmehr noch viel enger werden. N u r in der Geschlossenheit werden wir etwas
erreichen und unser Recht auf R ü c k k e h r in unsere
Heimat auf friedlichem Wege durchsetzen.
Der A r b e i t s a u s s c h u ß
unserer
Kreisgemeinschaft
sowie ich als Kreisvertreter w ü n s c h e n allen Johannisburger Landsleuten ein frohes Weihnachtsfest,
ein gesundes und f ü r uns alle
zukunftsreicheres
Jahr 1952. das uns Heimatvertriebenen endlich die
uns zustehenden menschlichen und sozialen Rechte
zuteil werden lassen m ö g e .
In heimatlicher Verbundenheit
F r . W. Kautz, Kreisvertreter.
Gesucht werden: 1. Franz Lange. Wartendorf,
G ü n t h e r Borowski, Johannisburg, Hermann Polzin,
Rudolf Dudda, Walter Landsberg, alle seinerzeit
Mitglieder der Kapelle Altrogge; 2. Hermann Eisermann, Allg. Ortskrankenkasse, Frau Schuur, alte
Schule, Garstkar, Kreisverwaltung: 3. K u r t Kaiisch,
Gr.-Spalinen; 4. Paul Marder, Lehrer A d l . , Kessel;
5.
Wilhelm Pienkoss,
Gehsen;
6. Anna
Ley,
Moewenau: 7. Heinrich Konradt, Gutten; 8. Charlotte und Else Pietrzyck, 9. Grade, K f m . , 10. M u r schalk, K r e i s a u s s c h u ß o b e r s e k r e t ä r ,
alle Johannisburg.
Folgende Landsleute werden
um Angabe ihrer
neuen Anschriften gebeten: OttoWallner.Rotenburg;
Frieda Bastian. Delmenhorst; Fritz Czwalinna, Os-
Liebe Landsleute!
Wieder ist Weihnachten und wieder feiern wir
dieses Fest der Liebe, der Freude, der Besinnung
und des Friedens fern der h e i ß g e l i e b t e n Heimat.
Unsere Gedanken weilen *n dieser Zeit ganz besonders in unserer s c h ö n e n Heimatstadt Alienstein.
G r o ß sind die L ü c k e n , die der Zweite Weltkrieg in
unsere Familien gerissen hat, g r o ß ist der Verlust
der uns durch die Vertreibung abgefordert wurde.
Gerade in diesen Tagen m ü s s e n wir den stark f ü h l baren Schmerz v e r s p ü r e n , wir Ueberlebenden aber
wollen in die Zukunft unsere ganze Kraft legen und
den Kampf um unsere Heimat w e i t e r f ü h r e n , bis wir
einst in sie z u r ü c k k e h r e n k ö n n e n .
Zum bevorstehenden Jahreswechsel, den wir wieder fern der Heimat erleben m ü s s e n , wollen wir alle
unsere W ü n s c h e in die Hoffnung legen, d a ß der T a g
der R ü c k k e h r in unsere geliebte Heimat bald kommen m ö g e .
Unsere Gedanken sollen zum S c h l u ß
auch bei allen denen verweilen, die im vergangenen
Jahr heimgegangen sjnd. Hoffen wollen wir ferner,
d a ß recht bald alle, die noch in Gefangenenlagern
z u r ü c k g e h a l t e n werden, gesund heimkehren k ö n nen.
Die
Geschäftsführung
der
Stadt
Alienstein
w ü n s c h t allen Allensteinern ein frohes, gesegnetes
Weihnachtsfest und verbindet damit den Wunsch,
d a ß das kommende Jahr einem jeden das bringen
m ö g e , was er sich erhofft und w ü n s c h t .
Paul Tebner, K r e i s g e s c h ä f t s f ü h r e r
Wer war -Versicherungsvertreter der Viktoria- und
der. Dresdner Lebensversicherung in Allenstein?
Gesucht werden: Werner und Maria Wiese, sowie
Tochter Ursula, K u r f ü r s t e n s t r . 21a; Kurt Rieck, L e i ter des Gemeinschaftslagers der Reichsbahn in der
Karl-Roensch-Str.; Frau Doebel, Schillerstr.; Farn.
Modrezewski, Roonstr. 63 oder Warschauer Str. 63;
Frau Rohde, geb. Kaufmann, Robertstr. 10;
Ella
Beesilga, Lutherstr. 4b; Zahlmeister Wilke, Standortlohnstelle-All.; Baumeister Behrend, Allenstein;
Achtung!
A
N
Z
E
I
G
E
N
nur noch senden an:
Das
Ostpreuftenblatt
Anzeigenabteilung
Hamburg
24
25. Dezember 1951 / Seite 8
Jahrgang 2 / Folge 26
Das Ostpreußenblatt"
August Stennke, Masurenstr. 1;
Familie Keuche!,
Roonstr. 75; Gisela B ü t t n e r , geb. 1922 oder 1923 (bes c h ä f t i g t in einer Aliensteiner Apotheke); Irmgard
Fischer (Tochter des Dentisten frischer, aus Allenstein), geb. 1922 oder 1923; Ernst Z ü c h , geb. 16. 9.
1884, L i e b s t ä d t e r Str. 33 II; Farn. Liesel Maigdzack,
L i e b s t ä d t e r Str. 45. Alle Meldungen bitte an die
G e s c h ä f t s f ü h r u n g des Kreises Allenstein-Stadt, Paul
Tebner, Hamburg-Altona, E i m s b ü t t e l e r Str. 65a.
Osterode
Auch das siebente Weihnachtsfest m ü s s e n wir
fern der Heimat begehen. Scnwere materielle Not
liegt noch immer auf den meisten unserer Landsleute, noch immer sind viele Familien auseinandergerissen und getrennt, immei noch f ü h r e n zahlreiche F a m i l i e n a n g e h ö r i g e
ein grausames Dasein
hinter Stacheldraht.
Und doch soll der Stern von
Bethlehem in unsere Herzen strahlen und uns mit
seiner V e r h e i ß u n g F r ö h l i c h k e i t bringen. E r soll
uns nicht verzagt finden und uns gerade aus der
Not heraus Segen bringen. Das Fest der Liebe m ö g e
vor allem auch auf unsere Kinder Licht erstrahlen
lassen.
Wenn uns auch das vergangene Jahr viele schwere
E n t t ä u s c h u n g e n f ü r die Verwirklichung unseres
sehnlichsten Wunsches, die Heimat wiederzusehen,
gebracht hat, so gibt es in der Entwicklung des
Weltgeschehens auch Aktivposten, die uns mit Hoffnung und Zuversicht e r f ü l l e n k ö n n e n . Die westlichen S i e g e r m ä c h t e sehen jetzt ein, d a ß ohne
Deutschland keine Verteidigung m ö g l i c h , Europa
nicht wieder aufzubauen ist. Im Spiel der K r ä f t e
w i l d Westdeutschland z w a n g s l ä u f i g mehr und mehr
vom Objekt zum Subjekt und e r h ä l t die M ö g l i c h keit, sich selbst f ü r die Wiederherstellung von Gesamtdeutschland einzusetzen.
Und dann ist unser
Vertriebenenproblem eine internationale Angelegenheit geworden und wird dies umso mehr werden, je s t ä r k e r das Gewicht Deutschlands in die
Waagschale fällt.
So wollen wir nach echter O s t p r e u ß e n a r t mit
Gottvertrauen dem entgegensehen, was das Jahr
1952 bringen wird. W i r wollen nicht ungeduldig werden und vor allem eine festgeschlossene Einheit bilden als Sturmblock in dem schweren Kampf unserer
Landsmannschaft um die geliebte Heimat!
Gesucht werden: 1. August G r o ß und Frau, Bauer,
Thyrau; 2. Hagen und Familie, B ü r g e r m e i s t e r , T h y rau: 3. Ursula von Salzwedel, geb Rbsenhagen, 8. 9.
1910, Bergfriede. Sie wurde kurz vor Elbing auf dem
Treck verschleppt. 4. Otto Willamowski, M ü h l e n ; 5.
Robert Glomp, Mispelsee: 6 Gustav Reinke, Neudorf; 7. Fritz Wendt, M ü h l e n .
H ä u f i g e Anfragen veranlassen mich, darauf hinzuweisen, d a ß das Wappen der Stadt Osterode, wie
auch die Wappen der Provinz und anderer ostp r e u ß i s c h e r S t ä d t e , bei unserem Landsmann Fritz
Krause, Kunstmaler (24) L e u t f ö h r d e n , Kreis Seegeberg erhältliche sind. Ebendaher k ö n n e n auch geschmackvolle Wand- und Untersatzkacheln mit den
g e w ü n s c h t e n Wappen bezogen werden.
v. Negenborn-Klonau, (16) Wanfried/Werra
;
Mohrungen
Liebe Moh runger!
Frohe Weihnachten und ein
g l ü c k l i c h e s Neues
Jahr! Nun erst recht! Das w ü n s c h e ich Ihnen allen
von ganzem Herzen. Ich w e i ß mich da mit Ihnen
eins, wenn ich vor allem all derer gedenke, denen
es nicht v e r g ö n n t ist, Weihnachten im Kreise ihrer
Lieben zu feiern. Unsere besten W ü n s c h e begleiten
unsere Landsleute in den unendlichen Weiten R u ß lands, unsere Landsleute in unserer uns entrissenen
Heimat, unsere Landsleute in der russischen Zone,
ferner auch die, die im A j s l a n d und in Uebersee
um eine neue Existenz ringen. Im Januar j ä h r t sich
zum siebenten Male der Tag, da wir aus der Heimat
v-rtrieben wurden. Sieben Jahre sind vergangen,
für die meisten von uns in K u m m e r und Leid, Not
und Elend. Die n ä c h s t e n sieben Jahre werden wir
Heimatvertriebene auch nicht zu den fetten rechnen,
aber sie entscheiden unser Schicksal und damit das
des deutschen Volkes. Landsleute! W i r halten uns
an den alten Reiferspruch: Kopf hoch und fest
im Sattel!
Silbenrätsel
B i l d e aus folgenden S i l b e n 29 W o r t e .
Wenn
du dann die A n f a n g s - und 3. Buchstaben v o n
oben nach unten, dabei j als i , und b e i den 3.
Buchstaben ch und st als einen Buchstaben liest,
so sagt dir das R ä t s e l den t r o s t v o l l e n S c h l u ß
eines W i n t e r l i e d e s .
a — a n — ar — be — beek — ben —r b o o m —
bu — b ü r g — b ü r g — chen — cranz — dan — den
— do — d ü — e — eis — erd — est — fer —
ger — ger — her — hoch — holz — i — i n — j u
— ke — k e n — k e n — ker — land — l a n d —
lauf — l i e — l i v — l u — ma — mei — ne — ne
— nei — nel — n i k — no — ro — schmek —
see — see — sen — sin — s t ä r —
— ster —
ster — stern — stern — s t r o h — te — ten —
tsche — tu — tum — u — w ä h l — walt — w a r
— wendt — x i l — zog.
Steg
1. K i n d e r ,
einen
bestimmten
Weihnachtsbrauch a u s ü b e n d . 2. W i n t e r f r e u d e i m F r e i e n .
3. Fischerdorf a m K u r i s c h e n Haff. 4. N ä h r m i t t e l .
5. V o l k , das v i e l e Deutsche aus der H e i m a t vertrieb. 6. G r ö ß e r e Stadt i n O s t p r e u ß e n . 7. T e i l
eines baltischen Landes. 8. P a r k in K ö n i g s b e r g ,
nach einer K ö n i g i n benannt. 9. F ü h r t zum Schiff.
10. P f e f f e r k u c h e n g e w ü r z .
11. M a s u r i s c h e r
See
{Ausbuchtung des Mauersees). 12. Das wurde
P r e u ß e n 1525. 13. Das s o l l unser W e i h n a c h t s g e b ä c k haben. 14. Plattdeutsch: D r a u ß e n . 15.
F r e m d w o r t für V e r b a n n u n g .
16. Plattdeutsch:
T a n n e n b a u m . 17. Ostpr. A u s d r u c k für B o d e n untersucher. 18 Plattdeutsch: U h r . 19. S c h ö n e r
O r t a n der S a m l a n d k ü s t e . 20. Juristischer Beruf.
21. Stadt in S ü d o s t p r e u ß e n . 22. Sandberg.
23. Baltisches L a n d .
24. F l u ß im O b e r l a n d .
25. V o l k s t ü m l i c h e r Christbaumschmuck. 26. Dichter aus Rastenburg ( V o r - u. Zuname). 2V. H a i u u
der Kurischen Haffdampfer. 28. Spitze des Deutschen Ritterordens. 29. L a n d l ä u f i g e r
Ausdruck
für Blasen.
Zahlenrätsel
W a s v e r s c h ö n t das Weihnachtsfest? W i r lesen
es i n der ersten senkrechten Z a h l e n r e i h e . J e d e
Z a h l bedeutet
Buchstaben.
einen
1
2
3
2
2
6
7
6
Einzäunung von Tieren
entsteht b e i m P f l ü g e n
ersetzen N ü s 6 e
hat der O s t p r e u ß e an Jacke
und H o s e
brauchen
wir
im
Winter
mehr als i m S o m m e r
Gebäudeteil
M u ß die G a n s sich g e f a l l e n
3
4
5
1
2 3 6 3 4
3 4 5
4 6 1
5 6 1
6 9 4
7 8 6
8 3 6
3 4 2
9 3 6 5 6 8 4 3 9
lassen
Metall
T e i l der U h r
„ K i r c h e " auf
eine F r e m d sprache
Wiesen-Insekt
s o l l das W e i h n a c h t s geschenk
O r t an der S a m l a n d k ü s t e
Wer
war
das?
E i n unserer s c h ö n s t e n a l t e n W e i h n a c h t s l i e der k a m mit ihr nach O s t p r e u ß e n . Ihr V a t e r
hatte es für sie gemacht. U n d als sie als G a t tin eines p r e u ß i s c h e n E d e l m a n n e s i n den K r e i s
P r . - E y l a u zog, brachte sie dies L i e d mit. In der
s c h ö n e n a l t e n K i r c h e ihres K i r c h s p i e l s hat sie oft
am A l t a r gestanden, hat manche W e i h n a c h t gefeiert und endlich ihre R u h e s t ä t t e gefunden A l s
die Rote A r m e e kam, h i n g ihr B i l d n i s , v o n der
H a n d eines mitteldeutschen M e i s t e r s gemalt,
noch in der Dorfkirche. W i e w a r i h r N a m e , und
der ihres V a t e r s ? W i e h e i ß t das L i e d ?
Das
R ä t s e l „Ein W e i h n a c h t s l i e d " sagt es uns.
Ein
Weihnachtslied
D i e fehlenden Buchstabern folgender
nennen seinen A n f a n g :
A D — ENTSS — N N T A G
—ANDELKERN
WEIHNACHTSSC
NIGKU
EN
HIRTENLIE —
JULP
ET
WEIHNACHTS — RATORIU —
> TTERNA
TSMESSE
MARZIPAN
Z
MARZIPAN
Z
E. T. A . H o f f m a n n :
„ N u ß k n a k k e r und
Mause-
koenig".
K e n n s t d u das
Wort?
Natanger
Weihnachtsbrauch
Weihnachtsschimmel
Adebar
Bär
Schornsteinfeger
Ziehharmonika
Alte Frau
„Reiter"
Wer
war
das?
K o n r a d v o n E r l i c h s h a u s e n , 1441—49.
Mancher O s t p r e u ß e stellte fest, d a ß bei uns die
Pferde und K ü h e bessere Unterkunft hatten als sie
hier die Heimatvertriebenen oft haben.
Und dies
alles, alles bei einer „ s t r e n g christlichen" B e v ö l k e rung. Was man hier unter Christentum versteht,
was Tatchristentum
g e g e n ü b e r dem armen, hilfsb e d ü r f t i g e n Bruder bedeutet, scheint oft ein Buch
mit sieben Siegeln zu sein.
Viele der H a u s e i g e n t ü m e r haben schon 1950 Aufbaudarlehen in Anspruch genommen, mit der Auflage, eine oder mehrere F l ü c h t l i n g s w o h n u n g e n
zu
erstellen.
Die wenigsten aber kamen dieser Verpflichtung nach.
Die örtlichen kommunalen B e h ö r d e n , deren Mitglieder durch die Gemeinde oder Amtsverordnungen
in ihre Stellungen kamen, wollen aus e r k l ä r l i c h e n
G r ü n d e n nicht an dem bestehenden Tatbestand rütteln. D a ß aber die staatlichen B e h ö r d e n a n . diesen
M i ß s t ä n d e n vorbeigehen, ist ein Skandal und zeugt
von keinem demokratischen Geist.
A l l m ä h l i c h wird man sich wohl in unseren Kreisen daran g e w ö h n t haben, d a ß der Heimatvertriebene
ein „ A u ß e n s e i t e r der Gesellschaft" sein soll. Unm i ß v e r s t ä n d l i c h ist dies uns durch manche M a ß n a h men klargemacht worden. W o der Wind s ä e t , kann
Sturm ernten.
Die Kerzen neben den bunten Tellern werden angezündet
Wohl in fast allen Gruppen unserer Landsmannschaft
werden in diesen Tagen
liche Feiern abgehalten, und zu vielen ostpreußischen
Kindern
kommt dabei der
mann. Diese Aufnahme wurde am dritten Adventssonntag
bei der Weihnachtsfeier
gruppe Heiligenbeil
in Hamburg
gemacht.
weihnachtWeihnachtsder
Kreis-
Bartenstein
Z u r V e r v o l l s t ä n d i g u n g der Liste wird um Meldung
der Einwohner von S t a d t K r e u z b u r g
an die
Kreiskartei gebeten
- Wer nimmt sich der Sammlung des Standpersonals
von Platz Stablack und
Platz Jesau an?
Bei Einsendungen und Zahlungen an die Kreiskartei Hannover. Jordanstr. 33 1, bitte stets den
H e i m a t o r t des Absenders angeben.
v. L .
Silbenrätsel
1. E r b a r m u n g .
2. T ö p f e r e i .
3.
Allenstein.
4. H e i n r i c h s w a l d e . 5. O t t o . 6. F a l t e n r o c k .
7.
Flachsee. 8. M e s c h k i n n e s . 9. A l l e n a u . 10. N e u U k t a . 11. N u ß b a u m . 12. N a d e l w a l d .
13. U d e r w a n g e n . 14. Schichau. 15. Scheffler.
16. K u k k e l k e . 17. N e p o m u k . 18. A s c h m a n n p a r k
Auf Anfrage wurde oft erklärt, „ e s ginge auch so".
Wie es aber auch so geht, beweist die Talsache,
d a ß der örtliche F l ü c h t l i n g s v e r t r e t e r die Gesundheitspolizei b e m ü h e n m u ß t e , um feststellen zu lassen, ob die R ä u m e ü b e r h a u p t als W o h n r ä u m e benutzbar seien.
Rastenburg
Als unbestellbar kamen z u r ü c k Briefe an die Ortsbetreuer K a t t l a c k : H , Herrmanns, (13b) W e i ß a c h
b. Oberstaufen; W o y m a n n s : Tischtau. (24b)
Friedrichstal b. Flensburg. Eitte melden!
Gesucht
werden ferner: L a n d s b e r g : Georg Tolksdorf,
geb. 04, von M ü n c h e n 1948 nnch Friesland verzogen:
S t a b 1 a c k : F r . M . Packheuser, geb. Wittstein,
geb. 08, mit 3 T . ; T h o m s d o r f : Bernhard Kuras:
Uderwangen:
Sti p ß e n m e i s t e r
Hümke
und
F r a u ; W i t t e n b e r g : Frau Anna Bobrowski und
Pflegesohn G ü n t h e r Schettler, 48 aus Ostpr. nach
Lager Bitterfeld.
S e n k r e c h t : 1. J u r a . 2. N o t e . 3. g r e l l . 4. R e h .
5. O l g a . 6. i h n . 7. taub. 8. Ebene. 9. N e u k u n
ren. 13. A d e b a r . 14. G l u m s e . 16. E i d . l o A h a
20 A h n . 23. A m b r o s i u s .
25. N i l . 27 R i a . 28.
N e i ß e . 30. K r a u s e . 32. du. 34. Tee. 35. A l i . 36.
Alb.
39. dicht. 41. K l e i d 43. B l e i . 45. R e i m .
47. A s t a . 48. Elch. 50. Inn, 51. A l m .
Wohnungskommission trotz b e h ö r d l i c h e r Anordnung
nur auf dem Papier; jahrelang ist sie nicht zusammengetreten, der Wohnraum ist ü b e r h a u p t nicht erfaßt. Die ö r t l i c h e n Vertreter der F l ü c h t l i n g s o r g a n i sutionen werden trotz Verordnung des Sozialministeriums nicht in diese Kommissionen berufen.
Fritz Podehl. Minden (Westf.), Hahlerstr. 128.
Pr.-Eylau
Waagerecht:
1. J u n g . 4. R o s s i t t e n .
10. O r seln
11. H a l b e .
12. Rate. 14. G n u . 15. A d e l e .
17. A a l . 19. B a n k . 21. L i d . 22. H e u . 23. A b t .
24. H a m a n n . 26 M a e r . 28. N u . 29. S k i . 31. Ire.
33 L o r e . 34. T a p i a u . 37. man. 38. O d e . 40. A l k .
42. Sieb. 44. Sir. 46. Blase. 49. L i e . 52. E s e l .
53. U h r e n . 54. T i l s i t . 55. S t e i n d a m m . 56. Dach.
Worte
K r e u z b u r g . i_,iebe Kreuzburger Landsleute!
Auf meine Bitte um Zusendung von Anschriften
habe ich leider bisher nur wenige Meldungen erhalten, so d a ß die Bezirksliste f ü r unsere Stadt noch
nicht abgeschlossen werden kann. Ich bitte daher,
mir nunmehr bis zum 31. Januar Ihre Anschriften
mit Geburtsdaten, auch Angabe von V e r m i ß t e n ,
Verschleppten, Toten, mitzuteilen.
Es ist
sehr
w'chtie. auch f ü r die Schadensfeststellung, d a ß m ö g liehst alle f r ü h e r e n Einwohner e r f a ß t werden. Allen
denjenigen, die mir geschrieben haben, danke ich
hiermit herzlich. A m S c h l u ß dieses Jahres w ü n s c h e
ich allen lieben Landsleuten ein gesundes Weihnachtsfest und ein
gesegnetes Neues Jahr. In
heimatlicher Verbundenheit
Taufscheinbeschaffung.
In Folge 18 unseres Ostp r e u ß e n b l a t t e s gab ich bekannt, d a ß die Beschaffung von Taufscheinen von verschiedenen K i r c h spielen ü b e r Berlin m ö g l i c h ist. Welche Kirchenb ü c h e r ausgelagert sind, wolle man in der obigen
Folge feststellen. Nunmehr kann ich noch angeben,
d a ß die Anforderung an die Kirchenbuchstelle
des Evangelischen Oberkirchenrates in (1) BerlinCharlottenburg, J e b e n s t r a ß e 3, zu richten ist. Die
Versendung erfolgt gegen Nachnahme.
Preis je
Taufschein 1.— D M .
Z e i ß , Kreisvertreter.
(20a) Westercelle/Celle, Gartenstr. 6.
Kreuzworträtsel
„Mandeln".
Rößel
Gesucht wird von ihrem Bruder in der Sowjetzone Anna D ö r k , geboren am 11. Juni 1885 in Tilsit,
zuletzt wohnhaft in Tilsit, H o s p i t a l s t r a ß e 9. F r a u
D ö r k war nach Bartenstein evakuiert und wohnte
bei Frau M ü l l e r , J o h a n n i t e r s t r a ß e 43. Diese hat
dem Bruder mitgeteilt, d a ß Frau D ö r k noch A n fang Januar in Bartenstein war.
^
s
Der Kreis Mohrungen dankt an dieser Stelle den
führenden
Männern
der Landsmannschaft Ostp r e u ß e n f ü r ihre u n e i g e n n ü t z i g e Arbeit im Dienst
an unserer Heimat. Wir werden weiter mithelfen,
sie wieder zu erwerben
Kreisvertreter Reinhold Kaufmann, Maldeuten,
jetzt Bremen, Schierker S t r a ß e 8.
Ehemalige H e r z o g - A l b r e c h t s - S c h ü l e r .
Der erste
Rundbrief nebst Anschriftenverieichnls liegt im
Entwurf vor. Leider stehen Mittel zur Drucklegung
und zum Versand noch nicht zur V e r f ü g u n g .
Freiwillige Spenden f ü r diesen Zweck werden an L a n d wirtschaftsrat
Woelke, G ö t t i n g e n ,
Keplerstr. 26,
erbeten. Die ehemaligen S c h ü l e r im s ü d d e u t s c h e n
Raum setzen sich mit Studienrat Werner Henseleit,
Karlsruhe, Kaiserallee 38, in Verbindung. Weitere
Anschriften bitte ich an meine Adresse zu geben:
Alfred Palmowski, Hamburg-Wandsbek, Kelloggs t r a ß e 77.
Q Rätsel-Lösungen der Folge 25
Der Bezirk 1 (Albrechtsdorf) hat seine Liste aufgestellt, die rund 400 Anschriften aus 25 Orten enth ä l t . Die Mitarbeit der Ortsbetreuer und Nachbarn
selbst ist jedoch sehr unterschiedlich.
Nur zwei
haben dankenswert fleißig gearbeitet, die anderen
Orte sind jammervoll! Wer sich noch nicht gemeldet hat, schreibe Karte an Bezirksvertreter R.
Scheffler, (24b) Todendorf a. Fehrmarn, und gebe
an: Name und Vorn (bei Frauen auch Geburtsname), Beruf, Geburtstag und Ort (auch von Frau
und
Kindern und verh. T ö c h t e r n ) , Heimatort,
jetzige Adresse mit Postleitzahl. Es sind folgende
Orte: Albrechtsdorf (99 Anschriften), Bandeis (3),
Bartelsdorf (23), Borchertsdorf (3), Borken (6), G r a u schienen (5), Kobbelbude (0), Krapphausen (15).
Kerschitten (6), Marguhnen (4). Neukrug (3). P i l wen fP), Reddenau (124), R ö s k e n (0), Sand (12),
Sortlack (15), Tappelkeim (8), Tolks (6), Wilhelmsh ö h (0), Warglitten (7).
Die Anmeldungen f ü r Bez. 14 (Uderwangen) sind
zu richten an A . Todtenhaupt, (22b) Mauchenheim
ü b e r Kirchheimbolanden (siehe Folge 25).
Allen K r e i s a n g e h ö r i g e n ein frohes Weihnachtsfest
und gutes Neues Jahr!
Kreiskartei: D r . v. L ö l h ö f f e l ,
Hannover S, Jordanstr. 33 1.
Ostpreußische Einwohnerlisten
*'or dem Zweiten Weltkrieg sind im Sturmverlag
Einwohnerbiicher einzelner o s t p r e u ß i s c h e r
Landkreise und kreisfreie S t ä d t e erschienen.
Da diese B ü c h e r f ü r die Feststellung der Toten
und V e r m i ß t e n von g r ö ß t e r Bedeutung sind, bittet
die Landsmannschaft O s t p r e u ß e n alle Landsleute,
die noch Einwohner- oder A d r e ß b ü c h e r besitzen,
dies der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n , Hamburg 21,
W a l l s t r a ß c 29 b, umgehend mitzuteilen.
Ostpreußen in der Eifel
Zuerst lebten nur wenige O s t p r e u ß e n in der Eifel,
jenem landschaftlich s c h ö n e n Gebirge an der Westgrenze unseres Vaterlandes. Aber als die Verordnung der französischen B e s a t z u n g s b e h ö r d e n , nach der
Heimatvertriebene hier nicht aufgenommen werden
sollten, das heißt innerhalb der f r a n z ö s i s c h e n Zone,
außer Kraft gesetzt wurde, kamen im Zuge der Umsiedlung mit den ü b r i g e n Heimatvertriebenen auch
viele O s t p r e u ß e n in die Eifel.
Von den versprochenen A r b e i t s p l ä t z e n und g ü n stigen Wohnungsbedingungen
merkten sie
recht
wenig. Sie kamen in ein Gebiet, das schon vor dem
Kriege als Notstandsgebiet bekannt war. Hart und
schwer ringt der Eifelbauer um die Scholle. Die vorwiegend
bäuerliche Bevölkerung
hat im Kriege
g r o ß e Opfer bringen m ü s s e n . In dem Grenzstreifen
der „Roten Zone" hat lange der Kampf gedauert.
Mandie Orte sind bis zu 85 °/i> zerstört.
Brücken
und Straßen sind zerstört. Die gesprengten Trümmer der Bunker bedecken wertvolle A n b a u f l ä c h e n .
Immer noch kommen U n g l ü c k s f ä l l e durch Minen
und Munition vor, obwohl die Entminungskommandos selbstlose Arbeit geleistet haben und viele dieser tapferen M ä n n e r ihren Einsatz mit dem Leben
oder mit l e b e n s l ä n g l i c h e m Siechtum bezahlen m u ß ten. Zwar wurde der „Roten Zone" geholfen, aber
nur auf dem Papier; besonders vor Wahlen wurde
viel davon gesprochen, aber nach der Wahl blieb
alles beim alten. Die örtlichen Kommissionen sahen
wohl die Luxusautos von Regierungsmitgliedern im
30-km-Tempo durch die Landschaft rasen: Besichtigungsfahrten . . .
Der
Südwestfunk
bringt sehr wenig
für den
7. Hörer. Es ist dort wohl noch nicht bekannt, d a ß
jeder 7. Hörer Heimatyertriebener ist, der auch
vom Rundfunk in Heimatsendungen usw. angesprodien werden will.
Leider gibt es Menschen, die den Heimatvertriebenen als „Eindringling" bezeidinen, wenn auch die
breite Masse der E i f e l b e v ö l k e r u n g die Not und
Sorge der Heimatvertriebenen versteht.
Daher ist auch in der Eifel ein Z u s a m m e n s c h l u ß
der O s t p r e u ß e n , d a r ü b e r hinaus aller Heimatvertriebenen, das Gebot der Stunde.
Bei B ö s w i l l i g k e i t
wollen wir es mit dem o s t p r e u ß i s c h e n Wort halten:
„Als he bekam mit de Rung vorm Kopp, dat fehl
em opp", dann „ w ä r e wer dem Tun schon pensele".
Vergessen wir aber dabei nidit, selbst mit gutem
Beispiel voranzugehen und die Schmarotzer, die es
leider auch in unseren Reihen gibt, u n s c h ä d l i c h zu
machen.
Die Haltung auch der vertriebenen Ostp r e u ß e n ist in der Charta der Heimatvertriebenen
klar zum Ausdruck gebracht, und das widerliche
Feilschen verschiedener politischer Richtungen, welchen die Heimatvertriebenen nur Mittel zum Zweck
sind, m u ß auch in unseren Reihen strikt abgelehnt
werden.
„An ihren Früchten soll ihr sie erkennen." Wo
bleibt der Lastenausgleich? Hier h ä t t e man doch Gelegenheit, den guten Willen und V e r s t ä n d n i s zu
zeigen.
Man k ö n n t e diese
Aufstellung beliebig
lange fortsetzen.
Elf Millionen Heimatvertriebene
verlangen nichts als Gereditigkeit. M ö g e n wir als
O s t p r e u ß e n nach alter V ä t e r Art immer in vorderster Front in diesem Kample stehen. Das ist der
Wunsch der O s t p r e u ß e n in der Eitel.
Walter Perl
Bestätigungen
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In diese h a r t g e p r ü f t e Gegend kamen nun auch
o s t p r e u ß i s c h e Heimatvertriebene. Ueber vieles waren sie sehr erstaunt. In vielen Orten besieht eine
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24a
Jahrgang 2 / Folge 26
Das Ostpreußenblatt"
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HAMBURG
Heimatbund der O s t p r e u ß e n in Hamburg • . V .
Die G e s c h ä f t s s t e l l e des Heimatbunde* der Ostp r e u ß e n in Hamburg bleibt am 24. Dezember und
31. Dezember geschlossen. Die Landtieute werden
gebeten, diene Termine zu b e r ü c k s i c h t i g e n und sich
u n n ö t i g e G ä n g e zu ersparen.
Sonderrundschreiben.
Alle Mitglieder des Heimatbundes, die noch nicht
In den Besitz des „ S o n d e r r u n d s c h r e l b e n a an alle
Mitglieder" gelangt sind, weiden gebeten, dieses
von der G e s c h ä f t s s t e l l e anzufordern. Infolge nicht
gemeldeter A d r e s s e n ä n d e r u n g e n
ist eine ganze
Anzahl
von
Rundschreiben
zurückgekommen
Wegen des wichtigen Inhalts ist es erforderlich, d a ß
jedes Mitglied dies Rundschreiben e r h ä l t .
W e i h n a c h t s f e i e r f ü r d i e K i n d e r . Die
Weihnachtsfeier f ü r die K i n d e r der Mitglieder des
Heimatbundes findet am Freitag, 21. Dezember,
um 15 U h r In der E l b s c h l o ß - B r a u e r e l , HamburgNlensteden. statt. Die K i n d e r im Alter von 3 bis 14
Jahren
sind
umgehend
der G e s c h ä f t s s t e l l e
zu
melden.
Untcrhaltungsabend.
Ein
weihnachtlicher Unterhaltungsabend f ü r alle Mitglieder des
Heimatbundes zusammen mit dem O s t p r e u ß e n c h o r
Hamburg findet am Donnerstag, 27. Dezember,
um 19.30 U h r in allen R ä u m e n des Gewerkschaftshauses statt.
Besondere Einladungen f ü r diese Veranstaltungen ergehen nicht mehr.
B e z i r k s v e r s a m m l u n g e n
Bezirksversammlungen finden wieder
f ü r alle
Bezirke ab Mitte Januar statt. Die Bekanntgabe
erfolgt n u r an dieser Stelle. W i r bitten hierauf
besonders zu achten.
Kreisgruppenversammlungen.
Memellandgruppe am 23. Dezember Adventsfeter
in Bergmanns Gesellschaftshaus, Hamburger B e r ß
12/13.
Die Osteroder trafen sich am 2. Adventssonntag
zu einer schiiahten
Adventsfeier
in der „Elbschlucht" In Altona. Weihnachtliche Musik u m rahmte Ansprachen von Pfarrer Jordan und Landsmann Messer. G e m ü t l i c h s a ß man dann'noch einige
Stunden zusammen.
Vereinigung der o s t p r e u ß i s c h e n Jugend in Hamburg
Zusammenkünfte
im Monat Januar
Heimatkundlicher Kreis: A m Mittwoch, dem 9. und
23. 1. und 6. 2., um 20 U h r , im Heim
Brödermannsweg 4fi. Z u erreichen mit der L i n i e 22 bis
Bahnhof Lokstedt und der Linie 14 bis K ö p p e n straße Brödermannsweg.
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Die Gruppe K ö n i g s b e r g der Landsmannschaftsgruppe O s t p r e u ß e n (DJO) trifft sich jeden Mittwoch
um 19.30 U h r im Haus der Jugend, Berlin-Dahlem,
BAYERN
Bad Aibling.
Unter einem g r o ß e n Adventskranz trafen sich die O s t p r e u ß e n zur Adventsfeier,
bei der sie in einer Reihe, von Kulturfilmen eine
Reise in die verlassene Heimat antraten. — A m 23.
Dezember findet um 15 U h r im Vereinslokal F r ü h lingsgarten eine Weihnachtsfeier mit Bescherung
der Kinder statt. Auch die ä l t e s t e O s t p r e u ß i n des
Ortes wird der Weihnachtsmann nicht vergessen.
T r a u n s t e i n . Die Weihnachtsfeier wurde auf
der Adventsfeier, die am 1. Dezember stattfand, auf
den 32. Dezember festgesetzt.
R e u t l i n g e n . Die am Totensonntag zu einer
Toten- und Heimatgedenkfeier in Reutlingen versammelten
Ost- und W e s t p r e u ß e n
haben an den
evangelischen Oberkhehenrat in Stuttgart eine E i n gabe gerichtet, in der sie bitten sich d a f ü r einzusetzen, d a ß eine der noch In Hamburg lagernden
Kirchenglocken aus O s t p r e u ß e n in Reutlingen Im
Turm der Katharinen-Kirche a u f g e h ä n g t werde. Z u
dieser Kirchengemeinde g e h ö r t die neue Siedlung
„ R ö m e r s c h a n z e " , die h a u p t s ä c h l i c h von Heimatvertriebenen,
vielen O s t p r e u ß e n darunter,
bewohnt
wird.
HESSEN
W e t z l a r . Die Jugendgruppe gestaltete die Dezember-Monatsversammlung im „ W e s t f ä l i s c h e n Hof"
zur Adventsfeier, vor allem durch geschmackvolle
A u s s c h m ü c k u n g des Raumes mit zum Teil selbstgebautem Adventsschmuck, weiter dann durch Lieder
und Gedichte. Die Weihnachtsfeier f ü r die K i n d e r
findet am 20. Dezember um 17 U h r am gleichen Ort
statt. Die Jahreshauptversammlung der Ost- und
W e s t p r e u ß e n ist auf den 3. Januar, 20 Uhr, ebenfalls im „ W e s t f ä l i s c h e n Hof" angesetzt. Nach G e s c h ä f t s - und Kassenbericht und Berichten der Beisitzer ü b e r geleistete und geplante Arbelt wird
Landsmann M ö l l e r ü b e r „ J a g d e n " sprechen. A n s c h l i e ß e n d wie immer g e m ü t l i c h e s Beisammensein.
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L a b o e . Gemeinsam mit den Pommern veranstalteten die O s t p r e u ß e n am B u ß t a g im Festsaal der
Laboer Volksschule eine Dichterlesung, in der der
pommersche Schriftsteller Siegfried Gliewe seine
Prosa und L y r i k zu G e h ö r brachte. Den Toten der
Heimat widmete er ein eindrucksvolles Requiem.
A n s c h l i e ß e n d las der o s t p r e u ß i s c h e Schriftsteller
Fritz Kudnig aus den Werken „Land der tausend
Seen" und „ W u n d e r am Meer" und aus einem noch
unveröffentlichten
Gedichtzyklus
„Flucht
und
Einkehr".
K i e l . Die O s t p r e u ß e n - H i l f s g e m e i n s c h a f t In K i e l
sammelte am 2. Dezember ihre Mitglieder zu einem
großen
Unterhaltungsabend.
Solisten,
Sprecher,
Frauenchor und Gemischter Chor wirkten mit in
dem abweehselungsreichen Programm aus Werken
b e r ü h m t e r Landsleute. Rechtsanwalt Rehs als V o r sitzender gab eine R ü c k s c h a u
ü b e r das vergangene Jahr.
E c k e r n f ö r d e . Im Rahmen einer Veranstaltung der Volkshochschule traten der Chor der Ostp r e u ß e n und die Singgemeinschaft des O s t p r e u ß e n lagers Luisenberg an die Oeffentlichkeit und stellten einen wesentlichen Teil des der Romantik gewidmeten Programms, an dem auch eine Reihe von
Solisten mitwirkte. Die Gesamtleitung des Abends
lag bei Dr. Neumann, dem Dirigenten des Ostpreußenchores.
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B ü n d e . Mehr als hundert Landsleute verwirklichten am 8. Dezember den Plan, auch in B ü n d e
eine landsmannschaftliche o s t p r e u ü i s c h e Gruppe zu
g r ü n d e n . Landsmann Kautz, der Kreilvertreter der
Johannisburger, und Landsmann Heinecke sind die
Vorsitzenden der neuen Vereinigung, die allmonatlich zusammenkommen wird. Ueber die H ä l f t e der
Mitglieder stammt aus b ä u e r l i c h e n Berufen. In wenigen Wochen werden einige von ihnen nach K a nada auswandern.
P a d e r b o r n . Bei der Jahreshauptversammlung
der Kreisgruppe Paderborn am 9. Dezember wurde
der bisherige Vorstand mit Gustav Heybowltz und
Pfarrer Paul Kewltsch als Vorsitzenden einstimmig
w i e d e r g e w ä h l t . Eine kurze Adventsfeier und diel
mit g r o ß e m Beifall aufgenommene F i l m v o r f ü h r u n gen f ü l l t e n den Nachmittag aus. Z u » U n t e r s t ü t z u n g
bei der D u r c h f ü h r u n g z u k ü n f t i g e r Veranstaltungen
w ä h l t e die Versammlung einen s e c h s k ö p f i g e n K u l turbeirat. A U n ä c h s t e Veranstaltung findet am
5. Januar im Cherusker-Hof in Paderborn um 17.30
Uhr eine weihnachtliche Feier mit reichhaltigem
Programm statt.
W a r e n d o r f . Die erst am 24. November g e g r ü n dete Kreisgruppe Warendorf der Landsmannschaft
O s t p r e u ß e n beging ihr erstes geschlossenes Beisammensein im Gasthaus H ö r n e r in Form einer A d ventsfeier. In dem g e s c h m ü c k t e n Saal waren etwa
zweihundert Landsleute versammelt, um nach weihnachtlicher Musik und der Festansprache von Pfarrer Lackner ( K ö n i g s b e r g ) bei Kaffee und Kuchen
beisammen zu sitzen. Lieder und mundartliche V o r träge belebten diesen geselligen Teil.
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A 10 und A 3, S-Bahnhof Steglitz.) Hier stehen uns
ein Theaterraum, ein Wintergarten, ein Saal sowie
jeweils ein besonderer Raum des Heimes zur Verfügung.
In unserem Januar-Programm 1958 ist vorgesehen:
Mittwoch, 9. Jan. Wir lesen gemeinsam den Heimatroman: Kurt Pergande „ W ö l f e im Moor-, erste
Hälfte.
Mittwoch, 16. Jan. Wir lesen gemeinsam
den
Heimatroman: Kurt
Pergande „ W ö l f e
im
Moor", zweite H ä l f t e . Mittwoch, 23. Jan. unsere
Heimat in Wort und Bild. Wir zeigen und sehen
Schmalfilme.
Mittwoch, 30. Jan. Bunter Heimatabend mit Gesang und Spiel.
WÜRTTEMBERG-HOHENZOLLERN
B e r l i n . Die Gruppe Pr.-Holland war am 2. Dezember i n den B r a u n a u s s ä l e n in Schttneberg zur
Weihnachtsfeier versammelt. Etwa 300 Landsleute
f ü l l t e n den Saal bis auf den letzten Platz.
Nach
Worten des 2. Vorsitzenden der Berliner Ostpreuß e n , Lukat, und des stellvertretenden Kreisobrnannes, Abraham, konnte Knecht Ruprecht 70 Kinder
beschenken.
Eine Verlosung aus Spenden,
die
h a u p t s ä c h U c h von Mitgliedern stammten, brachte
manchem einen wertvollen Gewinn.
Die G e s c h ä f t s s t e l l e hat wie bisher die Anschrift
Paul Marose, Berlin-Charlottenburg, S u a r e z s t r a ß e
J5, T e l . 9^ 92 31.
5. Januar, 19.30 Uhr Heimatkreis K ö n i g s b e r g , Bezirk Tempelhof. Bezirkst reffen Lokal: Schulze,
TempelhoX, Te.-Damm 193.
5. Januar, 18.00 Uhr Heimatkreis Pillkallen/Stallup ö n e n . Mitgliederversammlung (Vorstandswahl)
Lokal: Kottbusser Klause, N e u k ö l l n , Kottbusser
Damm 90, Ecke B u r k n e r s t r a ß e .
6. Januar, 15.00 U h r Heimatkreis
Orteisburg. M i t gliederversammlung Lokal: Urquell, Wilmersdorf, A m Bundesplatz 2.
6. Januar, 15.00 U h r Heimatkreis Lyck.
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Volkstanzkreis: A m Montag, dem V. und 11. 1. und
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der Linie 18 bis Winterhuder Weg, der Linie 35
bis M o z a r t s t r a ß e
Singkreis: A m Freitag, dem 18. 1. und 1. 2. 51, um 20
Uhr, in der Erica-Schule, E r i c a s t r a ß e 41. (Zu
erreichen mit den Linien 18 und 14 bis Friedenseiche und der Hochbahn bis Kellinghusenstr.).
Heimabend ( f ü r alle Kreise): A m Mittwoch, dem 16.
und 30. l . , um 20 Uhr, im Heim B r ö d e r m a n n s weg 46. (Siehe heimatkdl. Kreis.)
Literarischer Kreis: A l l e Freunde des Laien- und
des Handpuppenspiels bitten wir, sich an: Egon
Bannies, Hbg. 24, K u h m ü h l e 4a, zu wenden.
Gruppe Blankenese (Elbgemeinden): A b 4. Januar
1952 an jedem Freitag im Jugendhelm, Hesses
Park, Blankenese. 8—16jährige von 16.00—18.00
Uhr; 16—25jährige von 19.30—21.30 Uhr.
Kreisgruppe Heiligenbeil: 13. Januar, 15 U h r , im
Lokal Bohl, M o z a r t s t r a ß e .
25. Dezember 1951 / Seite 9
Gegen Raub
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jetzt Kropp ü b e r Schleswig,
den 9. Dezember 1951.
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haben am 26. 11. 1951 ein B r ü derchen
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H o r s t - G ü n t e r Benkmann
Stadtrat
Detmold, den 6. Dezember 1951
Oesterhausstr. 16
f r ü h e r Allenstein,
F r e i h e r r - v . - S t e i n - S t r a ß e 8.
Wir
Königsberg
Tiergartenstr. 23
jetzt Heide (Holstein),
J o h . - H i n r . - F e h r - S t r a ß e 69
Weihnachten 1951
Textilhaus Leo S c h w e i g e r
f r ü h e r Insterburg
jetzt Geesthacht Elbe, Markt 11
Pfarrer Braun,
Sonsbeck (Niederrhein)
Frohe Weihnachten und
g l ü c k l i c h e s Neues Jahr
w ü n s c h e meinen Verwandten
und Bekannten.
Albert Tennigkeit,
(22c) Sinthern, Post Brauweiler
bei K ö l n , Bachstr. 85
f r ü h e r Willkischken (TilsitRagnit), Gumbinnen.
Allen Landsleuten von Kreuzburg (Ostpr.) und Umgebung
wünscht
v,
ein frohes Weihnachtsfest und
gesegnetes Neues Jahr
Erich Krokowski
z. Zt. Rhede, Kreis Borken
(Westfalen) Hardtsr. 3
Allen Freunden und Bekannten von Labiau. besonders den
Arbeitskameraden der Stadtverwaltung, w ü n s c h t auf diesem Wege
ein gesegnetes Weihnachtfest
und viel Glück im Neuen Jahr
Gustav Dzienuda
L ü t j e n b u r g (Ostholstein)
Schibull
Gerhard Tetzlaff
B E T T E N
Oberbett, 130/200, rot Inlett
garantiert dicht u. echtfarbig
mit 5 Pfd. Federn . . D M 49,50
mit 5 Pfd. guter f ü l l k r ä f t i g e r
Mischfeder u. Daune D M 85,—
B e t t w ä s c h e aus Nessel
Kissen 80/80 D M 2,65;
Bezug 140/200 . . . D M 12,60
Linon 80 80 D M 3,75;
Bezug 130'2O0 . . . D M 14,75
Linon 80 80 D M 3,75;
Bezug 140/200 . . . D M 16,911
Streifsatin 80 80 D M 5,—;
Bezug 140/200 . . . D M 21,50
Bettlaken Nessel 140'22C D M 6,80
DOwlas 150/220 . . . D M 9.90
Versand ab D M 20,— franko
Nachnahme.
Jede
Bestellung
e r h ä l t eine laufende Eingangsnummer. Jed. 50. Bettbesteller
e r h ä l t ein Kopfkissen gratis,
jeder 100. Bettbesteller ein
Deckbett.
gesegnetes Weihnachtstest
und ein
gesegnetes Neues Jahr
w ü n s c h t seiner A r g e n b r ü c k e r
Gemeinde
haben uns verlobt
Waltraut
Osterode
Ein
Allen
ehemaligen
Kunden,
Freunden und Bekannten
ein frohes Weihnachtsfest und
gesundes Neues Jahr
Familie Reinhold Przywarra
Friseurmeister
Liebstadt ( O s t p r e u ß e n )
jetzt: Malente, Rosenstr. 6
Marianne Kompa
Hubert Schmitz
Verlobte
Peitschendorf,
Kreis Sensburg
jetzt: Wiltingen
WUtingen
Bez. Trier
Bez. Trier
Weihnachten 1951
Ein frohes Weihnachtsfest und
ein gesegnetes Neues Jahr 1952
w ü n s c h t allen Freunden und
Bekannten, sowie meiner verehrten
früheren
Kundschaft
aus K ö n i g s b e r g (Pr.) und der
Provinz O s t p r e u ß e n
Gustav Hamann
Damenschneide rmeister
K ö n i g s b e r g (Pr.), Landhofmeisterstr. 23 jetzt Oldenburg
i. H . , G ö h l e r s t r . - S c h ü t z e n p l a t z
Allen Freunden u. Bekannten
w ü n s c h t ein
frohes Weihnachtsfest und
gesegnetes Neues Jahr.
Albert Dudszus, T ö p f e r m s t r .
und Frau Betty, geb. Weinell
Laukischken (Ostpr.)
jetzt Wankendorf (Holstein).
Allen Freunden u. Bekannten
ein gesegnetes Weihnachtsfest
und ein
zukunftsreiches Neues Jahr
wünscht
fr.
Familie Daduna,
Borschimmen, Kreis Lyck,
jetzt Oberhode,
Kreis Fallingbostel.
Jahrgang 2 / Folge 26
Das Ostpreußenblatt"
25. Dezember 1951 / Seite 10
K ö n i g s b e r g e r
bo wie wir es kennen und lieben
W e n n man in der Adventszeit durch die heimatlichen S t r a ß e n schlenderte, dann geriet man
beim A n b l i c k der g e s c h m ü c k t e n Schaufenster in
eine festliche Vorvveihnachtsstimmung, die noch
gehoben wurde, wenn der Schnee in dichten
Flocken niederrieselte zu einer dicken w e i ß e n
Decke und hier und da ein Klingerschlitten mit
lustigem G e b i m m e l v o r ü b e r g l i t t . M a n ließ sich
durch die S t r a ß e n treiben, stand v o r vielen strahlenden Schaufenstern und machte P l ä n e für die
Weihnachtsüberraschungen.
Ganz besonders zogen mich immer jene Schaufenster an, die unseren K ö n i g s b e r g e r M a r z i p a n
in verschwenderischer Fülle und F o r m anboten.
W i e ein K i n d sich nicht v o n einem Spielzeugladen l o ß r e i ß e n kann, so stand ich v o r den Bergen v o n M a r z i p a n . Das Wasser lief mir im M u n d
zusammen beim A n b l i c k des zarten Teekonfekts
mit seinen leckeren, knusprig braunen Köpfchen,
oder des g r o ß e n Randmarzipansatzes mit der
s c h n e e w e i ß e n G u ß f ü l l u n g , auf der ein F ü l l h o r n
ruhte, aus dem bunte F r ü c h t e und B l u m e n aus
M a r z i p a n guollen. W e i h n a c h t s m ä n n e r , an denen
nur der Besen nicht aus M a r z i p a n war, rosige
Schweinchen und M a n d e l o h r e n und
einem
G l ü c k s k l e e in der Schnauze boten sich an Einen
ganzen K o r b des herrlichen Obstes oder der
Südfrüchte, die mit ihren k l e i n e n „ S c h ö n h e i t s fehlern" so t ä u s c h e n d echt aussahen, h ä t t e man
haben m ö g e n . M u t t e r m ü ß t e man aus Schabernack ein paar Karotten oder Radieschen z w i , schien,ihr G e m ü s e schmuggeln. M a n k ö n n t e ihr
auch ein herrliches Pilzgericht a u s M a r z i p a n in
einem K ö r b c h e n hinstellen, und sie w ü r d e sie
bestimmt für echt halten mit ihrem nachgeahmten kleinen Fichtennadel- und M o o s b e l a g . U n d
wenn man den bezaubernden M a r e c h a l - N i e l R o s e n s t r a u ß aus M a r z i p a n ansah, so zart und
du tig, meinte man fast den zarten Geruch zu
s p ü r e n . A m liebsten h ä t t e man gleich die ganze
Hauptauslage
eines Schaufensters
mit nach
Hause genommen, die das alte K ö n i g s b e r g e r
Schloß in stattlicher G r ö ß e aus alabasterzartem
M a r z i p a n zeigte. W i e w ü r d e das kleine K r o p p zeug zu Hause jauchzen, wenn man i h m das
ganze marzipanerne M ä r c h e n
„Dornrös'chen"
vorsetzte. Es w ü r d e sicher nicht nur angesehen,
sondern gar zu schnell „ a n g e s c h m e c k t " werden.
So stand alt und jung mit leuchtenden A u g e n
v o r diesen M a r z i p a n w u n d e r n , bis endlich Gie
kalten F ü ß e ans W e i t e r g e h e n gemahnten u n d
man sich mit einem letzten Blick auf die U n m e n gen von Paketen mit K ö n i g s b e r g e r M a r z i p a n ,
die in einem g r o ß e n Schaufenster fertig verpackt
für ihre Reise ins A u s l a n d bis weit nach Ueberß e e lagen, endlich losriß.
W ä h r e n d man durch den Schnee nach Hause
stapfte, flogen die Gedanken voraus und freuten
sich auf die g r o ß e M a r z i p a n b ä c k e r e i , die a l l j ä h r lich k u r z vor Weihnachten zu Hause stattfand
und die auch schon ein Fest für sich war.
„ M o r g e n kommt der Weihnachtsmann, kommt
mit seinen G a — ha — ben" . . . .dieses
und
andere bekannte Weihnachtslieder begleiteten
das g r o ß e h ä u s l i c h e Marzipanbacken, in das sich
die ganze F a m i l i e mit Begeisterung s t ü r z t e .
In der g r o ß e n W o h n k ü c h e waren a l l e versammelt, um n a d i besten Kräften der M u t t e r beim
M a r z i p a n b a c k e n zu helfen oder auch im W e g e
zu stehen. Das Schmecken und das Schlecken
war dabei ebenso wichtig wie das Backen. V a t e r
k a m sich als einziger ü b e r f l ü s s i g vor und benutzte die allgemeine Aufregung, um sich
klammheimlich zu v e r d r ü c k e n und in der Stube
am warmen Ofen geruhsam seire Zeitung z u
lesen. A l l e anderen aber wirbelten mit hochroten Köpfen durcheinander. Der Duft v o n
adventlichen Tannen, v o n bereits abgebackenen
Pfefferkuchen, v o n den Marzipanzutaten sowie
das Smgen der schönen, alten Weihnachtslieder
machte uns schon ganz weihnachtsselig. M u t t e r
hatte M ü h e , das ganze aufgeregte V ö l k c h e n zu
z ü g e l n . Sie traf mit Umsicht alle V o r b e r e i t u n gen, schickte den nach Rosenwasser, jener m u ß t e
M a n d e l n schälen, dort wurden N ü s s e geknackt,
hier drehte einer die M a / i d e l m ü h l e . Die besonders geschickte H a n d der Aeltesten formte aus
selbstgemachtem Gelee, aus kandierten F r ü c h t e n
und aus Succade bereits die Zutaten für die
Randmarzipan Verzierung.
Immer wieder wurde diese emsige A r b e i t mit
g r o ß e m H a l l o unterbrochen, wenn einer erwisch!
wurde, der sich klammheimlich einen der bereitliegenden leckeren Happen zu G e m ü t e zog.
Mutter hatte sich einen langstieligen h ö l z e r n e n
Kochlöffel bereitgelegt und klapste blitzschnell
damit jedem auf die Finger, der sie z u lang
machte. M a n begriff nicht, w i e sie neben aller
A r b e i t noch so gut aufpassen konnte und d a ß
man doch immer langsamer als sie war, wenn
man auch noch so rasch die Langfinger ü b e r den
Tisch s c h i e ß e n ließ. Sie hatte blitzschnell den
Kochlöffel gepackt und . . . klatsch! . . . hatte man
eins drauf. Das w a r ein H a u p t s p a ß , und man
versuchte
durch
allerlei
Spitzfindigkeiten
M u t t e r zum Zuhauen zu verleiten i n der Hoffnung, d a ß sie mal nebenbei krachend auf den
Tisch schlagen w ü r d e . A b e r , w e i ß der H i m m e l ,
sie war immer flinker als w i r a l l e zusammen.
Endlich nach einem: „Kinder, nun ist aber genug
gealbert, nun wird gearbeitet!" riß sich alles
zusammen und jeder setzte seinen Ehrgeiz darein, Mutters W ü n s c h e schnell und gut auszuführen.
. V o r h e r hatten w i r M u t t e r schon das V e r sprechen abgebettelt, d a ß jeder ein Stück M a r zipan zur eigenen „ B e a r b e i t u n g " e r h ä l t . Die
Aelteste war sehr geschickt und machte der
Mutter fast genau so gut die k l e i n e n Brezel und
Schnecken, Schlaufen und Oesen, D o p p e l r i n g e l
und gekerbte Punkte nach. Das j ü n g e r e G e m ü s e
dagegen tobte seinen Uebermut an a l l e r h a n d
phantastischen Figuren aus, die oft nicht nach
Wunsch gelangen und wieder und wieder neu
geknetet wurden, bis man dieser graugriesen
Masse nicht mehr ansehen konnte,
d a ß es
M a r z i p a n war. Diese wurde dann n a t ü r l i c h auch
nicht mehr zur allgemeinen M a r z i p a n b ä c k e r e i
zugelassen, was nicht so tragisch genommen
wurde, denn man durfte dann sein „ K u n s t w e r k "
gleich aufessen.
Zuletzt sah alles nur noch M u t t e r und der
Aeltesten zu, die geschickt den M a r z i p a n i m
H e r d bei Oberhitze brannten, bis er die leckere
braune Kruste hatte. D a n n w u r d e n die R a n d m a r z i p a n s t ü c k e mit dem duftenden Rosenwasserg u ß gefüllt und dieser w i e d e r u m mit zierlichen
Ornamenten und S t r ä u ß c h e n aus dem s ü ß e n Beiwerk belegt. Besondere Leckerbissen ergaben
ostpreußischer
Zeichner
Wir haben vier oslpreußische
Zeichner
gebeten, irgend eine Erinnerung an weihnachtliche Erlebnisse in der Heimat darzustellen. Die Wahl des Motivs und die
Art, es zu zeichnen, waren jedem freigestellt.
Das Ergebnis
linden
unsere
Leser in dieser Folge. Zwei unserer zeichnerisch begabten Landslcute
geben persönliche
Erinnerungen
in lustiger W e i s e
wieder, die beiden anderen stellen
Menschen und Landschaft
unserer Heimat in
einer bestimmten
Situation
am
Heiligabend dar.
gellammt.
Fotos: B r i n c k m a n n - S c h r ö d e r
auch die g r o ß e n P a r a - N ü s s e , die e i n e n Schlafrock aus M a r z i p a n b e k a m e n u n d d a n n noch i n
S c h o k o l a d e n g u ß getaucht w u r d e n .
M ü d e v o n der A r b e i t , v o m F r ö h l i c h s e i n , v o m
Zusehen kroch d a n n die ganze Bande i n die
Betten und schmatzte noch i m Einschlafen i n
seliger R ü c k e r i n n e r u n g u n d i n V o r f r e u d e auf
den K ö n i g s b e r g e r M a r z i p a n .
E d i t h Schroeder.
Vär
Von
Winachle
Walter
Scheffler
Witt öngemummelt
liggt de Welt
Ok goa so hen on dreem —
De Frost, de knappt, dat Schneeke
et riekt noa
Dannebeem.
—
fällt,
Dat ös de röchtge Winachtsloft
—
M i warrt so week to Sönn.
ök hew mi e Hampelmann
gekofft
on een
Kommruut-Kommrönn.
ök kick mien Späältieg
selig an —
Manch eener drellt söck om:
„Wat späält de möt dem Hampelmann
So oolt on noch so domm!" . . .
Nu huck ök ooler
Junggesell
ön miener Stoaw alleen —
Dat Moondke
schient — mi warrt so
as kunn ök Geister
seehn.
Mien Späältieg
mi ganz schummrig
Moakt nich de Döör sök opp?
Mien Voader kömmt,
mien Mudder
on striekelt mi dem Kopp:
f
Weihnachtserinnerungen
Frisch aus dem Ofen
Königsberger
Marzipan wird, im Gegensatz zum Lübecker,
im Oten braun
über-
Mit kandierten Früchten
im Ofen braun
überflammt.
Pfifferlinge und Steinpilze
aus der
Marzipan-Bäckerei.
—
' \d&p
hell,
stammt
kömmt
Wie freit ons dat, ons ooler
Säähn,
dat du nich trurig granzt —
W i e ös dat doch von di so scheen,
dat du noch spääle
kannst.
De Mansche wanke her on hen,
dat Glöck, dat stöggt on föllt —
Sulk späältiegfreldger
Kinnersönn
but sök sien bäätre Welt . . .
Raderkuchen
E i n t ü c h t i g e r Regenschauer ü b e r r a s c h t e mich
kürzlich, als ich ü b e r L a n d g i n g . Ich w a r gez w u n g e n , mich i r g e n d w o
unterzustellen und
geriet z u f ä l l i g in den F l u r einer V e r t r i e b e n e n behausung. Was ich dort durch eine n u r angelehnte T ü r erlauschte, hat mich als O s t p r e u ß e n
so bewegt, d a ß ich versuchte,
das G e h ö r t e i n
Reime zu k l e i d e n . Es handelt 6ich u m e i n Z w i e g e s p r ä c h zwischen M u t t e r u n d Tochter.
Weihnachtserinnerungen
ostpreußischer
Zeichner
Hochbetrieb in einer Wehlauer Backstube
Erich
Behrendt
läßt uns an einem vorweihnachtlichen
Tag in eine Backstube
blicken.
Die Bestellungen
sind sehr zahlreich; man arbeitet geradezu fieberhaft.
Alle jene
leckeren
gebräunten
Dinge, welche die Grundlage unserer bunten Teller bilden, werden hier geknetet,
geformt und gebacken-, man kann sie alle vom Blatt „ablesen". Aber nicht nur Hände und Beine
sind beschäftigt;
das Mundwerk
von Meister,
Gesellen und Lehrlingen
rastet ebenfalls nicht.
Da ist einer dabei^ hübsche Pfefferkuchenmänner
zu bilden, aber ein Kollege hänselt
ihn auch
schon: „Ei kick, ons Corinth!" Dieser aus dem Bereich der großen Kunst geholte Vergleich
ist
verständlich,
denn wir befinden uns in der väterlichen
Backstube des Zeichners in Wehlau.
Der
Name des großen oslpreußischen
Malers Lovis Corinth, der in der Nachbarstadt
Tapiau aufgewachsen war, war auch in Handwerkerkreisen
der beiden Nachbarstädte
gut bekannt; sein Vater war Gerbermeister
und Ratsherr. Jedenfalls
ging es, wie man sieht, vor Weihnachten
bei
den .Deeckoapes"
(„Teichaifen")
recht lebhaft zu.
„ M u t t c h e , Muttche, back uns doch
E i n m a l w i e d e r Raderkuchen!"
„ M e i n s t M a r j e l l , aas k a n n ich noch,
S o l l ich 's w i r k l i c h m a l ' versuchen?
Kindche, nei, die w e r d e n nich
So gut, w i e einst z u H a u s '
„Schad" mischt, Muttche, sicherlich
Schmeckt das k e i n e r 'raus."
„Ich g l a u b ' , ich g l a u b ' , die g l ü c k e n nich'
Ich k a n n m i r das G e h i r n v e r r e n k e n ,
U n d m u ß mich tüchtig m a l ' b e d e n k e n . . .
— Jetzt w e i ß ich, was da ' r e i n g e h ö r t
U n d k ö n n t ' sie auch ganz richtig machen,
Ich w e i ß man b l o ß nich'. w o 'ch heut
M i r nehmen s o l l die v i e l e n Sachen.
. . • Drei Scheffel M e h l . . .
. . . Ein Prießche K a n e e l . . .
. . . F a r i n an z w e i P f u n d . . .
. . . Acht Eier rund . .
. . . e i n K u m m c h e Schmand . . .
. . . V o l l bi6 z u m Rand . . .
Lauf, zur W i r t s c h , zur M a d a m ,
M a c h 'nen K n i x und frag an,
O b sie die Pfann' borgen k a n n .
B i n d ' dir 'nen Schaal um den H a l s ,
Denn d r a u ß e n is' man kalt
V o m Schlachter h o l drei Pfund Schmalz
U n d w e r d ' mir unterwegs nich' alt'
„ W a s w i r d b l o ß det V a t c h e sagen,
W e n n er w i e d e r k o m m t v o m Feld?
W i r d er lachen mit Behagen
O d e r g l u p e n wejens G e l d ? '
„ D a r u m , K i n d j e , g r ä m dich nich,
Den V a t e r k e n n ich ganz genau,
H e u t e - jrads v o r z w a n z i g J a h r e n —
w u r d ' ich seine F r a u ! "
E. J.
Jahrgang 2 / Folge 26
Hansgeoig
BuchhoJtz
Schriltwort ausdrücken
will? Unser Text ist dem
vorweihnachtlichen
Kapitel
im
Lukas-Evangelium entnommen
Mit der hochgespannten Erwartung des Erlösers blüht das Lied, der Psalm
noch einmal wuchtig und gedankentief
auf. In
machtvollen
Antithesen
wird die Ehre Gottes
verkündigt,
die sich so ganz anders äußert als
die Meinung der Menschen
es denkt und die
Weisheit dieser Welt es will.
Die Flucht
Das L a n d l a g eingebettet i n den Schnee D i e
Seen hatte er i n w e i ß e W i e s e n verwandelt. Die
W a l d e r hatten v o n seinem G l a n z den A t e m verloren. Die G r ä b e n und die Furchen w a r e n zugedeckt v o n i h m und die S t r a ß e n und W e q e ü b e r weht D a w a r nicht M ö w e n r u f in der Luft kaum
ein Krahenschrei, und k e i n M i l a n zog durch den
unendlichen H i m m e l . Die W e l t schwieg als
habe sie k e i n W o r t mehr für die Zeit, und das
L a n d lag, als sei es nur e i n B i l d . Die D ä c h e r
der Hofe die grauen, s e n k r ü c k i g e n Firsten der
K a t e n duckten sich tief. Die Erde schwieg vor
dem Schnee, aber diese Stille war mehr als der
verhaltene A t e m des W i n d e s . Sie w a r mehr
noch als die lautlose Sprache der zu Eis erstarrten W a s s e r . Diese Stille war tiefer und
t ö d l i c h e r als die W i n t e r s t a r r e der Felder und
W a l d e r und des ganzen unendlichen H i m m e l s
d a r ü b e r . Das L a n d schwieg in der A n q s t der
Verlassenheit.
Das ist aber gerade das Tröstliche
unseres
Glaubens, daß uns gesagt wird: Gott macht es
völlig anders, als deine Gedanken es errechnen
und deine Wünsche es erträumen.
Das Ergebnis
aber ist immer die erstaunliche Tatsache:
Dein
Herz muß zustimmen: Er macht es recht.
Wir überblicken
die große Zahl der Weihnachtsfesle, die wir mit Bewußtsein
erlebten und
die sich unserer Erinnerung
einprägten.
Weihnachten mit unseren eigenen Kindern stehen da
an erster Stelle.
Die Sorgen
die wir
damals
höchstwahrscheinlich
hatten,
sind
vergessen,
aber das Leuchten der Erinna nq ist stark und
lieb. Noch eindringlicher aber reden in uns die
Feste der tiefsten Not, im Feld, im Lazarett, auf
dem Treck, unter den Russen oder Polen.
Die
waren so arm, so bitter, so voll Kälte und Hunger, daß wir uns nicht noch einmal solche Zeiten
wünschen,
aber noch nie waren wir dem Kind
in der Krippe so nahe, noch nie im Glauben so
beschenkt wie damals.
r
W i e ist es nur so seltsam, seit sie fort sind
dachte des K ä t n e r s Tochter. Es ist w i e Feiertag. Es ist w i e B e g r ä b n i s t a g , w i e Friedhof ist
es. Sie trat leise auf, w e n n sie v o n der K a m m e r
in die Küche ging, als ob das K n a r r e n der Dielen
irgendetwas Unheimliches wecken k ö n n t e . Sie
huschte scheu durchs Haus, als s t ü n d e ein Sarq
in der Stube.
Wie steht es heute um uns? Sind wir „gut angekommen?"
Haben wir Sattheit und Bequemlichkeit? Dann kann es leicht sein, daß wir nur
noch vergoldete
Nüsse zum Christfest
empfangen. Wer aber in schweren Zeiten im Glauben
erstarkte, wem es keine Redensart ist:
„Welt
war verloren, Christ ward geboren",
sondernein
tragendes, seliges Erlebnis mitten in Not und
Anfechtung, dem ist immer aufs neue Weihnacht
die rechte Armenbescherung,
die wir
gequälten
und zerriebenen Menschen den Heiland als den
Tröster und Erlöser
empfangen
und als die
nach Gottes Reich sich Sehnenden mit aller Gottesfülle gespeist werden Das schenke uns allen
der ewigreiche Gott in Gnaden.
W i e w a r sie hastig, wenn sie an den Brunnen
ging, der vor dem Stalle lag. Noch stach es in
ihren F u ß s o h l e n w i e N a d e l n bei jedem Schritt;
denn sie hatte k a u m das Wochenbett verlassen.
Sie schrak zusammen, w e n n der Eimer schepperte, w e n n die Kette des Hofhundes rasselte,
wenn in der M i t t a g s w ä r m e ein Plocken Schnee
v o m Dache mit dumpfem A u f p r a l l niederfiel
Sie wagte nicht ü b e r die Buchenhecke und den
verschneiten Garten h i n w e g zum See hinaus zu
sehen. Seit der Nacht war die Fahrbahn, die ihn
w i e eine sichere S t r a ß e ü b e r q u e r t hatte, verweht. Sie schlug die A u g e n nieder vor der Dorfs t r a ß e . D a gackerte k e i n H u h n , da l ä u t e t e kein
Schlitten. K e i n Rauch wehte ü b e r den grauen
G i e b e l n , u n d k e i n H u n d bellte mehr.
Eine Glocke mahnt!
Gestern w a r e n die Letzten gegangen. Ueber
den See w a r e n sie fortgezogen. Die Nacht hatte
ihre Spuren verweht.
Sie l ä u t e t e
W e n n das M ä d c h e n i n der bleiernen Stille des
Hauses plötzlich v o n der A n g s t
angerufen
w u r d e und so w i e erwachend i n irgend einer
A r b e i t inne hielt, erschien i h m alles T u n bedeutungslos. Es wurde sich selbst gewahr und
sah sich wie ein Blatt, das i m Herbst auf dem
See treibt.
Es fror dann bis i n die Seele hinein und eilte
rasch i n die K a m m e r ^ h i n ü b e r . Dort stand die
W i e g e . Sie w a r ein altes, derbes Stück. V i e l e n
Generationen hatte sie zum ersten Lager gedient. Z w i s c h e n den blaukarierten K i s s e n lag
das zarte K i n d . Es war i n den Weihnachtstagen
geboren und erst wenige Tage alt. Bei i h m
lauschte die junge M u t t e r . Sein A t e m schien
a u ß e r ihr selbst das einzige Lebendige noch auf
der erstarrten W e l t zu sein. Sie kauerte sich
neben die k l e i n e Schlafstatt. Sie p r e ß t e ihr Gesicht gegen das alte H o l z . A c h , nun waren sie
getrennt. W i e gerne h ä t t e sie es noch schützend
i n sich getragen. W i e furchtbar war die W e l t ,
und was kroch nun aus ihr heran?
G e w i ß , es w a r ihr freier W i l l e gewesen. Sie
hatte sich entschieden, hier z u r ü c k z u b l e i b e n ,
auch auf die Gefahr hin, d a ß man sie totschlagen
w ü r d e . Ihr schien es so, d a ß sie keine andere
W a h l habe. Sie konnte nicht mit jenen mitziehen, die nicht mehr die Ihren im Herzen
waren. Sie hatten ihr z u v i e l H a ß und V e r a c h tung zuteil werden lassen in der letzten Zeit.
W i e h ä t t e sie mit ihnen jetzt i n engster Gemeinschaft leben und ihres K i n d e s Rettung ihnen anvertrauen k ö n n e n ?
Sie w a r geblieben, und langsam, Stunde u m
Stunde, w i e W a s s e r steigt um den V e r l o r e n e n ,
w a r dann die A n g s t gestiegen, die aus der Leere
kommt w i e der Frost aus dem einsamen Raum.
Die A n g s t ergriff sie und nahm Besitz v o n ihr
mit dem schwingenden Licht. Sie sah i n den
g r o ß e n K a d d i g s t r ä u c h e r n , die v o r dem W a l d e
standen, M ä n n e r . Sie wagte nicht, die Lampe anz u z ü n d e n , um nicht dem Feind den W e g zu w e i ßen. V i e l l e i c h t waren sie schon am W a l d r a n d ,
diese anderen? V i e l l e i c h t waren sie schon i m
Dorf und p l ü n d e r t e n die verlassenen H ä u s e r ?
Die A n g s t ließ sie dem K i n d e i n der W i e g e
z u f l ü s t e r n : „ W e n n w i r diese Nacht ü b e r s t e h e n ,
laufen w i r morgen ü b e r den See. Ich werde dich
an meine Brust nehmen, mein V ö g e l c h e n . Ich
werde dich ganz weich betten bei mir, mein F a l terchen. D u sollst es w a r m haben, so lange ich
noch einen Blutstropfen lebendig in m i r habe, du
mein Käferchen, mein goldenes!"
Sie g i n g a n diesem A b e n d nicht schlafen. Sie
hockte in der D u n k e l h e i t vor dem H e r d und
starrte in die Glut. Sie bedachte, was geschehen
w ü r d e und wie sie es doch vielleicht noch zum
Guten wenden k ö n n e . U n d sie befragte sich,
wie es geschehen war, d a ß sie hier i n der g r o ß e n
Angst der V e r l a s s e n h e i t z u r ü c k g e b l i e b e n w a r
mit einem K i n d e !
Sie war mit des Bauern Sohn aufgewachsen.
Erst waren sie w i e Geschwister gewesen, dann
wurden sie zu Liebende. W a s war er für ein stiller,
guter Junge! G e h ö r t e n sie nicht für immer zusammen? A l s er in den K r i e g m u ß t e , hatten sie
sich gelobt, einander a l l e Woche einen Brief zu
schreiben. N e i n , sie hatte nicht oft geschrieben.
Ach, das Schreiben war schon in der Schule
beim alten K a n t o r nicht ihre Freude gewesen.
A b e r sie dachte doch immer a n den Geliebten
und tat alles mit ihm in G e d a n k e n W i e wurde
sie ihm davon sprechen und i h m ihre Liebe beweisen, wenn er erst wieder da war! — u n a
dann kam er einmal, er sah sie gar nicht ani er
ging mit anderen. „Du hattest mich wohl schon
vergessen", meinte er.
. j'
,
^
Und dann war dann dieser Fremde auf dem
Hof gewesen, der junge Gefangene. S i e hatte
A
Sie lauschen dem Lobgesang
der himmlischen
Heerscharen und haben die St Imme Gottes im Ohr — so scheint es, wenn wir
diese Gestalten von dem Mittelbild des Altaraul satzes aus der evangelischen
Pfarrkirche in Cumehnen im Samland betrachten. Die heilige An na Selbdritt steht da neben der Jungfrau
Maria
mit dem Christuskind,
und, obwohl die Großmu tter dem göttlichen
Kinde eine Birne reichen
will, so sind sie doch alle gleichsam erstarrt im Lauschen nach oben. Das wird nicht nur ein Zufall sein, welchen die etwas steife Hand unse res ostpreußischen
Volkskünstlers
verursacht
hat, nein, das Erstarren im Lauschen und im Sch auen ist ein wenig die Eigenart jener Zeit, und
die man auf allen damaselbst bis in die gebauschten, wie gefrorenen F alten der Gewänder,
ligen Bildwerken findet, wirkt es sich aus. Denn es war eine Zeit, voll von Geburtswehen
des
Kommenden, jene letzten Jahrzehnte des fünfze hnten Jahrhunderts,
als dieser Altar in unserer
ostpreußischen
Heimat geschnitzt wurde. Die ch ristliche Kultur des Mittelalters wandelte sich in
die Neuzeit um, an deren Ende wir heute stehen. Die Neuzeit, als der Mensch sich mit Hilfe der
Naturwissenschalt
die Erde auf eine Weise unte rtan machte, die noch nie dagewesen war, als er
aber auch jene stolze Demut vergaß, mit der hi er die Mutter des Herrn ihre Krone
trägt,
lauschend nach dem Auttrag Gottes. Der neuzeit liehe Mensch hat die Gabe seines
Wissens
selbstherrlich
nach eigenem Ermessen
verwen den. wollen,
doch der vermeintliche
Fortschritt
seines Könnens erwies sich als ein Weg an ein en Abgrund.
Auch wir befinden uns heute vor einer Zeitwende,
wie Maria und Anna auf dem Bildwerk
von Cumehnen.
„Was tun?" fragen wir. „Lauschen auf die Botschait Gottes!" antworten
die
Gestalten
unseres heimatlichen Kunstwerkes.
Die Weihnachtsbotschaft
Gottes aber ist mitten
in dieser dunklen Welt eine frohe.
M i t l e i d mit ihm gehabt. A u c h war sie selbst sich
v e r s t o ß e n vorgekommen und einsam wie jener.
Sie konnte es sich auch jetzt nicht sagen, wie es
eigentlich hatte geschehen k ö n n e n . — Nachher,
als es herausgekommen war, brachte man ihn
fort. Der V a t e r schlug sie, und ihre M u t t e r beschimpfte sie, und vielleicht h ä t t e n die im Dorf
sie noch totgeschlagen. Es war ein Leben wie i n
der H ö l l e . Darum also hatte sie nicht mit diesen
Menschen mitziehen k ö n n e n , und darum hatte
man sie vielleicht auch nicht im Letzten ü b e r redet, das K i n d zu retten.
U m das Fenster strich der Nachtwind jetzt.
Lang u n d dumpf d r ö h n t e das Eis des Sees durch
die tiefe Stille. Sterne blitzten frostklar aus
dem hohen Himmel, und der M o n d hob seine
schmale, goldene Sichel aus dem W a l d .
Der
H u n d bellte nicht, aber ein Schritt ging.
Es
knirschte der Schnee. Sie h ö r t e es deutlich. In
der Schwäche ihres Leibes wurde das Herz ihr
zum d r ö h n e n d e n Hammer.
Es knirschte der Schnee. Es gingen Schritte.
Jetzt kam'es zum Fenster. Sie warf sich ü b e r die
W i e g e und umklammerte das harte H o l z . Dann
rief eine Stimme d r a u ß e n ihren Namen.
Der
K l a n g durchbebte sie u n d hob sie w i e eine
W e l l e . Sie fuhr empor und zur T ü r und öffnete.
Er war es.
Er, den sie als K i n d schon geliebt, und den eine
törichte Stunde in ihr verriet und doch nicht
a u s l ö s c h t e . Er war gekommen, den sie immer im
Herzen getragen hatte. » W a s willst du?" fragte
sie zaghaft. „Dich holen, ehe es zu spät ist", antwortete er. S p ä t e r , als sie sich für Augenblicke
ausruhend g e g e n ü b e r s a ß e n , lächelte er sie an
und ganz aus der Tiefe des Herzens. Er sagte:
„Ich dachte a n die Zeit, als w i r noch beim Kantor
in der Schule s a ß e n . Einmal m u ß t e ich die Geschichte v o n der Flucht der H e i l i g e n Familie aufsagen, und d u halfst mix ein, .Stehe auf, und
1
nimm das K i n d l e i n und seine M u t t e r und fliehe,
sprach der Engel zu J o s e p h . . . Da stand er auf
und nahm das K i n d und seine Mutter des Nachts
und entwich' . . . "
Sie gingen dann, als gegen M o r g e n die Sterne
v e r b l a ß t e n und ein dichter Dunst vom See her
den G r u n d zu füllen begann. Das Land lag i m
Schweigen des Frostes, aber mehr noch in der
frierenden Angst der Verlassenheit.
Sie waren die Letzten, die ü b e r den See kamen.
A l s der Tag aufstand und an a l l e n Zweigen,
Ranken und H a l m e n der Rauhreif im Sonnenlicht funkelte, stieg ü b e r den geduckten Firsten
des Dorfes Rauch auf und eine rote Flamme.
Er macht es recht
Von
Pfarrer
Hugo
Ldnck
Die Hungrigen f ü l l e t er mit G ü t e r n
und l ä ß t die Reichen leer.
Luk. 1, 53.
Zum Weihnachtsbaum
unserer Kindheit gehörten vergoldete
oder versilberte
Aepfel und
Nüsse. Die glänzten so herrlich aus den
grünen
Zweigen,
ganz besonders,
wenn die Kerzen
brannten
und die Wachslichter
zugleich
mit
ih rem Leuchten
den feinen Wachsgeruch
ausströmten. Das war alles sehr lieblich anzusehen,
nur eine betrübliche
Erfahrung
machten wir
Kinder:
sie mußten
geschält werden, standen
also doch tief unter den andern, die mit ihrer
grünen und roten Schale armselig
anzusehen,
aber köstlich zu genießen
waren, und die goldprangenden
Nüsse erwiesen sich alle als hohl
und waren darum nicht begehrt.
War das eine in das Kinderverständnis
übertragene Art, genau das zu sagen, was jenes
einst
in Gumbinnen
(EK) W e n n i n diesem Jahr i n Ostfriesland
die Weihnachtsglocken e r t ö n e n , dann werden
gerade i n jenem Grenzkreis Leer, vor dessen
T ü r H o l l a n d liegt, zwei liebvertraute Glocken
O s t p r e u ß e n s in diesem C h o r ihre Stimme erheben. In den Adventstagen wurden sie —
nach langer unfreiwilliger Glockenhaft auf dem
Hamburger „Glockenfriedhof" — in einer Feierstunde ihrer wie w i r hoffen v o r ü b e r g e h e n d e n
Bestimmung ü b e r g e b e n . Es sind wohl stille l ä n d liche Gemeinden, die ihnen eine w ü r d i g e - S t ä t t e
bereiteten und tief ergriffen der erzenen Stimme
lauschten, aber man darf doch sagen, d a ß sie
auch durch ihre Lage an uralten ü h d hochbedeutsamen V ö l k e r s t r a ß e n diese'Ehre verdient
haben.
In G r o ß w o l d e , wo nahe dem Emsstrom sich
zwei wichtige E u r o p a s t r a ß e n begegnen, treffen
sich auch die g r o ß e n Emslandmoore mit den so
fruchtbaren W e i d e n Frieslands. In einem gigantischen K u l t u r w e r k werden hier, wo sich mit den
Seitenflüssen Leda und J ü m m e fast alle Wasser
Oldenburgs und des südlichen Friesland i n die
Mutter Ems e r g i e ß e n , L ä n d e r e i e n v o n nahezu
80 000 H e k t a r guten Ackers und z u k ü n f t i g e r
Fettweiden „sturmsicher" gemacht. Das g r ö ß t e
deutsche Sperrwerk w i r d fortan v e r h ü t e n , d a ß
an den g e f ü r c h t e t e n zwölf Tagen der Springhochfluten das aufgestaute Wasser der Meeregezeiten und des Stromes weite Flächen ü b e r schwemmt. Das gerade dieses Dorf die gerettete
Glocke Gumbinnens i n die Obhut bekam, hat
einen tiefen Sinn. Es kommen viele H o l l ä n d e r ,
Belgier, W e s t e u r o p ä e r und Skandinavier hier
durch, und gerade die N i e d e r l ä n d e r haben
durchaus ein O h r für deutsche Vertriebenennot.
A l s man einige Kilometer nördlich i n V e e n husen die Glocke v o n Christburg erstmals
l ä u t e t e , da sagte der Pastor dieser Gemeinde, ihr
K l a n g sei die u n a b l ä s s i g e M a h n u n g des Berliner Kirchentages: „ W i r sind doch Brüder!"
Den G r o ß w o l d e r n wiederum, die mit Posaunen
und C h ö r e n die Gastglocke g r ü ß t e n , verlas ihr
Pfarrer den G r u ß eines Gumbinner Geistlichen,
in dem es h e i ß t :
„Möge Gottes Gnade es verhindern, d a ß die
Glocke bei Ihnen jemals wegen Kriegsgefahr
und Feuersbrunst Sturm l ä u t e n m u ß . M ö g e sie
einmal durch ihren K l a n g v e r k ü n d e n k ö n n e n ,
d a ß ihre alte Heimat — hoffentlich ohne K r i e g
— wieder freigeworden ist und die alte G e meinde sich unter ihrem K l a n g wieder versammeln darf . .
V o l l e r Andacht h ö r t e n sie alle, d a ß das M e i - .
sterwerk des K ö n i g s b e r g e r G l o c k e n g i e ß e r s J a cob Dornmann fast zweihundert Jahre in frohen
und ernsten Stunden in der alten Regierungshauptstadt Gumbinnen g e l ä u t e t hat. Daß aber
auch einige geborene Gumbinner an dieser feierlichen Adventsstunde dabei sein konnten, d a ß
sie nun an jedem Feiertag die altvertrauten
K l ä n g e h ö r e n dürfen, das war den Friesen ringsum die g r ö ß t e Genugtuung. So mancher hier
hat es l ä n g s t empfunden, d a ß die „Grenzer" der
Ems und die O s t p r e u ß e n i n Temperament und
Charakter vieles verbindet. A u s den W o l d e n
und M o o r e n Frieslands sind einst viele, viele
aufgebrochen gen Osten und sie haben sich auch
dort zwischen Weichsel und Memelstrom w o h l
b e w ä h r t . W e n n jetzt (i^.nbinnens Glocke hier
i n einem recht lebendigen Grenzwinkel das
neue Europa ruft, es an seine Verpflichtung
mahnt, dann darf man darin eine wunderbare
F ü g u n g erblicken'
25. Dezember 1951 / Seite 12
WEIHNÄCHTEN HINTER
Der K r i e g w a r zu E n d e ! E i n sowjetischer
Oberst hatte uns am Tage der K a p i t u l a t i o n v e r sichert, d a ß w i r i n s p ä t e s t e n s v i e r W o c h e n z u
H a u s e sein w ü r d e n . W i r haben das damals noch
geglaubt. A l s w i r dann aber eines Tages in
V i e h w a g e n v e r l a d e n w u r d e n und fast eine
W o c h e l a n g o s t w ä r t s r o l l t e n , haben w i r die
Hoffnung auf eine so schnelle H e i m k e h r begraben. Doch d a ß w i r W e i h n a c h t e n i n der Gefangenschaft w e r d e n feiern m ü s s e n , das hat damals noch k e i n e r v o n uns b e f ü r c h t e t . N u n —
es s i n d für die meisten v o n uns drei, v i e r u n d
noch mehr W e i h n a c h t e n hinter Stacheldraht geworden.
Im September k a m e n w i r mit hundert M a n n
i n e i n A r b e i t s l a g e r . D i e A r b e i t w a r schwer u n d
für die meisten v o n uns ungewohnt, die V e r pflegung so mangelhaft, d a ß uns bei der A r beit oft schwarz v o r A u g e n w u r d e v o r S c h w ä che, die Unterkunft so eng mit 38 Zentimeter
Platz je M a n n auf der nackten Holzpritsche,
ohne W i n t e r b e k l e i d u n g , die B e h a n d l u n g menschenunwürdig.
Doch schwerer als der H u n g e r und die k ö r perliche N o t dieses elenden Daseins d r ü c k t e
uns alle die U n g e w i ß h e i t unseres Schicksals.
D i e bange Frage, w a n n u n d ob w i r ü b e r h a u p t
noch e i n m a l die H e i m a t w i e d e r s e h e n w ü r d e n ,
z e r q u ä l t e unsere H e r z e n w ä h r e n d der langen
A r b e i t s s t u n d e n u n d l i e ß uns oft auch nachts
k e i n e Ruhe finden; sie w a r das immer w i e d e r kehrende G e s p r ä c h s t h e m a der K a m e r a d e n . K e i ner v o n uns w u ß t e etwas v o n seinen A n g e h ö r i g e n ; w i r aus O s t p r e u ß e n u n d auch die ander e n K a m e r a d e n aus dem deutschen Osten m u ß ten das Schlimmste für i h r Schicksal b e f ü r c h t e n .
N u r eines hatten w i r erfahren: d a ß uns die H e i mat für immer v e r l o r e n sein sollte.
A l s dann ü b e r r a s c h e n d früh der russische
W i n t e r mit Schnee u n d Frost hereinbrach, v e r glimmte auch der letzte Hoffnungsschimmer i n
unseren H e r z e n . So m u ß t e n w i r uns w o h l dam i t abfinden, W e i h n a c h t e n fern der H e i m a t h i n ter Stacheldraht z u feiern.
Es gab nicht w e n i g e unter uns, die sich v o r nahmen, den H e i l i g e n A b e n d auf ihrer Pritsche
z u verschlafen. Sie f ü r c h t e t e n sich v o r der Bitterkeit dieses Erlebens, w e n n die Lichter des
Tannenbaumes z u r ü c k l e u c h t e n w ü r d e n i n die
g l ü c k l i c h e Geborgenheit vergangener W e i h n a c h ten und sie die ganze trostlose V e r l a s s e n h e i t
der Gegenwart noch schmerzlicher empfinden
lassen m u ß t e n . D i e Besonnenen i m L a g e r aber
beschlossen, W e i h n a c h t e n z u feiern, w i e w i r
es sonst g e w o h n t w a r e n .
Es bedurfte dazu nicht v i e l e r V o r b e r e i t u n g e n :
D e n Tannenbaum
brachten
Kameraden
des
W a l d k o m m a n d o s mit, die t ä g l i c h mit L a s t z ü g e n
das H o l z für unser S ä g e w e r k heranholten. Die
Geschicktesten unter uns schnitzten aus dem
Blech ,,'alte.r K o n s e r v e n d o s e n weihnachtlichen
Baumschmuck u n d g ö s s e n Lichter aus W a c h s
u n d W o l l e . U n d a m A b e n d bastelte jeder auf
seiner Pritsche a n einem k l e i n e n Geschenk,
e i n e m Salznapf, einer Tabakdose oder e i n e m
Paar F ü ß l i n g e n für den K a m e r a d e n . U n d trotz
a l l e r unserer N o t s p ü r t e n w i r doch etwas v o n
der e r w a r t u n g s v o l l e n k i n d l i c h e n V o r f r e u d e des
Advent.
So k a m der H e i l i g e A b e n d heran. W i r hatten
die Feiertagsruhe eines Sonntags d a f ü r geopfert, u n d i n s t i l l e r G e s c h ä f t i g k e i t sorgten die
K a m e r a d e n sich u m die letzten V o r b e r e i t u n g e n .
M i r selbst w a r an diesem N a c h m i t t a g noch
eine besondere Weihnachtsfreude beschert: U n sere „ F e l d s c h e r i t z a " , die S a n i t ä t e r i n , w a r eine
junge R u s s i n . W i r mochten sie alle gern, w e i l
sie als der einzige M e n s c h dort ein m i t f ü h l e n des H e r z für uns hatte und immer freundlich
u n d gut z u uns war. U n d n u n stapften w i r zu
z w e i t durch den Schnee, u m ihr aus herzlicher
D a n k b a r k e i t eine Weihnachtsgabe z u b r i n g e n .
Erstaunt empfing sie uns i n ihrer armseligen
Stube, die w i r ihr zwischen den T r ü m m e r n und
R u i n e n a m Stadtrande hergerichtet hatten. W i r
n ö t i g t e n sie hinaus u n d bauten auf, w a s w i r
mitgebracht hatten: ein g e s c h m ü c k t e s B ä u m c h e n
u n d darunter die Geschenke, die a l l e v o n geschickter K a m e r a d e n h a n d gearbeitet w a r e n — e i n
Paar Stiefel, einen eisernen Leuchter, eine geschnitzte Zigarettendose und einige K l e i n i g k e i ten. D a n n h o l t e n w i r sie herein. Ich werde nicht
STACHELDRÄHT
da w i r einem guten M e n s c h e n k i n d e die W e i h nacht brachten, w o h l die einzige seines Lebens!
So gingen w i r schweigend, doch seltsam frohen Herzens zum Lager z u r ü c k . A b e r k a u m w a ren w i r dort angelangt, da schreckte uns der Befehl der sowjetischen L a g e r l e i t u n g : „ H e r a u s t r e ten zur F i l z u n g ! " Das w a r uns nichts Neues,
doch an unserem h ö c h s t e n Feiertage empfanden
w i r diese M a ß n a h m e als eine besonders rohe
Schikane. S p ä t e r a l l e r d i n g s haben w i r uns auch
daran g e w ö h n e n m ü s s e n . So rafften w i r unter
dem antreibenden „ D a w a i l " der Posten unsere
H a b s e l i g k e i t e n i n einer Decke zusammen u n d
traten hinaus i n die frühe D ä m m e r u n g des W i n tertages. Dort standen w i r frierend, unsere B ü n del i m Schnee v o r uns ausgebreitet, und versuchten bangend, unsere letzten S c h ä t z e — e t w a
einen R i n g oder e i n Taschenmesser — v o r
den b e u t e l ü s t e r n e n A u g e n der Soldaten zu v e r -
So w a r es s p ä t abends geworden, als w i r
m ü d e u n d verbittert wieder ins Lager kamen.
U n d mehr aus dem „ N u n erst recht!" als aus
einer inneren F e i e r s t i m m u n g sammelten w i r
uns u m den Tannenbaum. Jeder hatte 6ich —
bei a l l e r A r m s e l i g k e i t — um ein festliches A u s sehen b e m ü h t : die Stiefel blankgewichst, den
Rock sauber g e b ü r s t e t oder gar e i n w e i ß e s Tuch
um den H a l s gebunden, Der Schein einer K e r z e
w a r f zitternde Lichter ü b e r die harten, bleichen
Gesichter. D a n n k l a n g leise aus dem D u n k e l in
die e r w a r t u n g s v o l l e Stille die „ H o h e Nacht der
k l a r e n Sterne". A l s das L i e d v e r k l u n g e n war,
e n t z ü n d e t e einer der K a m e r a d e n das erste Licht
zum G e d e n k e n an unsere Heimat, und aus dem
H i n t e r g r u n d sangen z w e i w i e aus w e i t e r Ferne
„ H e i m a t , deine Sterne". U n d ihre Stimmen w u r den noch leiser, als sie mit dem Lied v o m guten K a m e r a d e n alle die v i e l e n , v i e l e n g r ü ß t e n ,
die a n unserer Seite gefallen w a r e n . D a n n z ü n deten w i r ein Licht an und riefen unsere K i n der: „ I h r K i n d e r l e i n , kommet . . . " , u n d es w a r
mancher unter uns, der sein K i n d noch gar nicht
kannte. Wdr gedachten unserer M ü t t e r u n d
Frauen, und w o h l nie haben w i r tiefer u n d i n n i g e r empfunden als damals: „ M ü t t e r , euch sind
a l l e Sterne, a l l e Lichter aufgestellt . . . " So
brannte Licht u m Licht, und jedes leuchtete
unser G e d e n k e n hinaus i n die ferne H e i m a t .
D a n n las eine Stimme die W e i h n a c h t s l e g e n d e
aus d e m E v a n g e l i u m , u n d w i r sangen das L i e d
v o n der „Stillen Nacht". N i e i n unserem L e b e n
hat uns eine W e i h n a c h t tiefer ergriffen als hier,
u n d ich sah manchen der alten Landsknechte
mit dem zerfransten A e r m e l ü b e r die A u g e n
wischen oder den K o p f auf die gefalteten H ä n d e
g e s t ü t z t oder i n dem M a n t e l auf der Pritsche
vergraben. U n d dann sprach ich zu den K a m e raden das, was w i r alle f ü h l t e n : N o c h nie haben w i r unsere N o t u n d V e r l a s s e n h e i t so bitter
g e f ü h l t als i n dieser weihnachtlichen Stunde.
Noch nie haben w i r das Sehnen und Bangen nach
der H e i m a t i n n i g e r und schmerzlicher empfunden, w i e w o h l unsere G e d a n k e n nicht w i s s e n ,
wo sie unsere Liebsten suchen sollen. Das aber
w i s s e n w i r : W e n n unsere M ü t t e r u n d F r a u e n
noch leben, dann sitzen sie jetzt w i e w i r Irgendwo unter dem Lichterbaum und sind mit
i h r e r ganzen Liebe, mit ihren Sorgen und W ü n schen und mit ihrem Hoffen bei uns. U n d u m
/
Von Gerhard Haese
liebsten M e n s c h e n , haben w i r uns i h n e n doch
nie so nahe g e f ü h l t w i e i n d.eser Stunde. N i e
hat uns die himmlische Botschaft „ F u r c h t e t euch
nicht!" s o v i e l G l a u b e u n d Z u v e r s i c h t g e g e b e n
w i e i n dieser H e i l i g e n Nacht, die> w i r _ a l s die
A e r m s t e n der A r m e n feierten. U n d n i e ist das
L i e d v o n der „ f r ö h l i c h e n u n d s e l i g e n W e i h nacht" aus einem hofinungsfroheren H e r z e n gesungen w o r d e n als damals. Selbst der s o w j e t i sche N a t s c h a l n i k in unserer M i t t e m u ß , o h n e
d a ß er e i n deutsches W o r t v e r s t a n d , e t w a s v o n
der W e i h e dieser Feierstunde g e s p ü r t h a b e n .
Er s a ß , ganz gegen seine G e w o h n h e i t , s t i l l a m
Tisch die M ü t z e , die er sonst nie a b z u l e g e n
pflegte, v e r l e g e n i n den H ä n d e n d r e h e n d . D a n n
ginq er w o r t l o s hinaus.
, .
. ..
W i r aber d r ä n g t e n uns in s t i l l e r F r ö h l i c h k e i t
auf unseren P l ä t z e n . Jeder, der e i n B i l d seiner
A n g e h ö r i g e n b e s a ß , hatte es v o r sich stehen.
U n d dann w a r e n w i r a l l e z u Hause, u n d j e d e r
zeigte u n d e r z ä h l t e d a v o n d e m andern, w a s
der schon l ä n g s t w u ß t e :
„ S i e h her, das ist
meine F r a u . . . " „ U n d das h i e r ist m e i n e A e l U
D e r
G e f a n g e n e
Wenn
der
ich die Straßen
du gehst mit
Wenn
durch
Leid
Wenn
bis
Tage
zittert
pflügt
die
liebes
an den
schwingt
schüttert,
gnädig
hüllet,
Hand,
Bild
die
Traumwelt
füllet
Rand.
zu deiner
weiten
sich mein
Reigen
und
Herz.
Nacht das Grauen
Dorthin
der
stehe,
Schmerz,
mein
du reichst
dein
sinnend
die müden
die Seele
dir schlügt
Frau
gehe,
mir.
Trennung
wenn
A
mir,
du stehst bei
der
fernen
einsam
wenn ich am Fenster
mich zu dir
aller
Ferne
Lied,
hellen
Sterne
zieht.
Pfarrer Leibner.
teste; die ist jetzt schon . . . l a ß m i c h m a l nachrechnen . . . " U n d d a n n g i n g der e i n e z u m a n d e r n u n d schob i h m v e r l e g e n e t w a s i n d i e
H a n d ; es m o c h t e eine R a s i e r k l i n g e s e i n oder
eine Stopfnadel oder e i n e selbstgeschnitzte T a bakdose, u n d w ü n s c h t e i h m e i n „ F r o h e s Fest!"
W i r freuten uns fast w i e K i n d e r . W a s w a r e n
das aber auch für S c h ä t z e ! E i n K a m e r a d steck-tei.
m i r eine H a n d v o l l T a b a k z u , u n d w i r hatten
6eit W o c h e n nichts z u rauchen b e k o m m e n ! E i n
anderer schenkte m i r e i n Blatt e i n e r a l t e n Z e i tung als Z i g a r e t t e n p a p i e r , das w a r e i n e K o s t barkeit. D e r K o c h hatte m i r aus M e h l u n d W a s ser e i n e n K r i n g e l gebacken, der w i e e i n richtiger K u c h e n aussah. E i n e r hatte noch fünf deutsche Z i g a r e t t e n durch a l l e F i l z u n g e n geTettet;
sie w a r e n z e r d r ü c k t u n d h a l b verschimmelt, u n d
die teilte er sorgsam u n t e r die z e h n K a m e r a d e n
seiner G r u p p e . U n d dann s a ß e n w i r i m K r e i s e
u n d sogen feierlich den h e i m a t l i c h e n Duft aus
den K i p p e n . A l s d a n n u n s e r e K ö c h e eine K a n n e
h e i ß e n Tee u n d g e r ö s t e t e Brotschnitten m i t
Zucker auf den T i s c h stellten, h a b e n w i r e i n e n
r i c h t i g e n W e i h n a c h t s s c h m a u s gehalten, u n d die
„ S t a l i n t o r t e " hat uns h e r r l i c h e r geschmeckt als
der s c h ö n s t e W e i h n a c h t s s t o l l e n .
1
bergen. Nicht a l l e n g e l a n g das. O b w o h l diese
Prozedur reichlich z w e i Stunden dauerte, schien
sie unseren Bewachern nicht zu g e n ü g e n , u m
uns v o l l e n d s den Festtag z u v e r l e i d e n . So ließ e n sie- uns a n s c h l i e ß e n d z u r Sauna marschieren. Das w a r eine Stunde W e g . D o r t warteten
w i r wieder, nackend auf dem nassen S t e i n f u ß boden des z u g i g e n V o r r a u m e s stehend, ehe w i r
uns e i n e n K ü b e l h e i ß e n W a s s e r s ü b e r den Kopf
g i e ß e n durften.
2 9 7 5 . —
D
M
dieser G e w i ß h e i t w i l l e n d ü r f e n w i r uns nicht
selbst aufgeben; sie verpflichtet uns, nicht
schwach z u w e r d e n i n a l l e r N o t des Leibes u n d
der Seele. Der i m m e r g r ü n e B a u m m ö g e uns e i n
S i n n b i l d der Hoffnung sein, u n d seine Lichter
m ö g e n uns hineinleuchten i n eine bessere Z u kunft unser selbst u n d unseres V o l k e s .
U n s a l l e n ist diese W e i h n a c h t w i e k e i n e
zuvor zu einem Erlebnis geworden. W i e v i e l an
Zeit u n d R a u m uns auch trennte v o n unseren
g e s p e n d e t
Für unsere ostpreußischen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten
U n s e r Aufruf, Weihnachtsspenden für unsere
o s t p r e u ß i s c h e n Kriegsgefangenen und Z i v i l i n t e r nierten, die sich noch i n sowjetrussischen L a g e r n
befinden, einzusenden, hat einen ü b e r r a s c h e n d
guten Erfolg gehabt. Es sind bisher 2975.— D M
eingegangen, ein Betrag, deT, w e n n man die i n
Frage kommende Z a h l der m ö g l i c h e n Spender
z u G r u n d e legt, e i n V i e l f a c h e s v o n dem b e t r ä g t ,
was andere Landesteile für den gleichen Z w e c k
aufgebracht haben.
ihre g r o ß e n K i n d e r a u g e n vergessen, w o m i t sie
sie das W u n d e r des brennenden Tannenbaumes
auf dem Gabentisch z u begreifen
versuchte.
D a n n sank sie auf den Stuhl und weinte haltlos. W i r beide g i n g e n leise hinaus; nie habe ich
b e g l ü c k e n d e r die W a h r h e i t des W o r t e s v o m sel i g e n G e b e n empfunden als i n dieser Stunde,
Jahrgang 2 / Folge 26
„Das Ostpreußenblatt"
Bis z u m 14. Dezember, d e m T a g , a n dem die
letzten Pakete gepackt und abgeschickt w e r d e n
m u ß t e n , w e n n sie noch mit e i n i g e r Sicherheit
z u m Weihnachtsfest eintreffen sollten, haben
w i r 146 Anschriften v o n o s t p r e u ß i s c h e n K r i e g s gefangenen u n d Z i v i l i n t e r n i e r t e n erhalten, u n d
a n jeden ist n u n auch durch das Rote K r e u z i n
H a m b u r g e i n W e i h n a c h t s p a k e t mit dem v o n uns
seinerzeit angegebenen Inhalt abgeschickt w o r den. Diese M i t t e i l u n g m a g g l e i c h z e i t i g als A n t wort auf entsprechende A n f r a g e n gelten.
D a n u n jedes Paket 10. — D M kostet, bleibt
noch e i n erheblicher Betrag ü b r i g . V o n i h m
w e r d e n z u n ä c h s t nach W e i h n a c h t e n , w e n n das
Packen u n d A b s c h i c k e n v o n P a k e t e n w i e d e r aufgenommen w e r d e n k a n n , diejenigen K r i e g s gefangenen
u n d Z i v i l i n t e r n i e r t e n mit e i n e m
Paket bedacht werden, deren A n s c h r i f t e n erst
nach d e m 14. Dezember b e i uns e i n g e g a n g e n
sind oder weiter eingehen w e r d e n . Schade, d a ß
manche Landsleute sich erst jetzt darauf besonnen haben, uns Anschriften m i t z u t e i l e n . S o w e i t
dann noch B e t r ä g e ü b r i g b l e i b e n , w i r d e i n z w e i tes Paket verschickt w e r d e n . U e b e r h a u p t k a n n
die ganze A k t i o n w e i t e r g e f ü h r t w e r d e n , denn
Pakete sind etwa nicht nur z u W e i h n a c h t e n erlaubt. Deshalb bitten w i r unsere Landsleute,
die i n der Lage sind, etwas z u spenden, auch
jetzt nach W e i h n a c h t e n B e t r ä g e einzusenden auf
das Postscheckkonto 2746 Deutsches Rotes K r e u z
Hamburg, Landesverband Hamburg, und zwar
mit dem a u s d r ü c k l i c h e n V e r m e r k „ F ü r e i n e n
ostpreußischen Kriegsgefangenen".
Auch im
Januar oder Februar oder M ä r z werden die P a kete b e i unseren L a n d s l e u t e n i n der Sowjetu n i o n sehr w i l l k o m m n sein, nicht nur ihres
materiellen Inhalts wegen, sondern auch als e i n
kleines Zeichen dafür, d a ß w i r sie nicht v e r gessen.
U m die m i t t e r n ä c h t l i c h e Stunde s i n d w i r d a n n
h i n a u s g e g a n g e n i n den H o f u n d sahen h i n a u f
i n den frostklaren H i m m e l u n d w u ß t e n : Das
s i n d d i e s e l b e n Sterne, die auch u n s e r e n L i e b e n
i n der H e i m a t leuchten. U n d i h n e n z u m G r u ß
sangen w i r d r a u ß e n noch e i n m a l die „Stille
Nacht" — s c h ö n e r als ich sie je g e h ö r t habe!
D a n n g i n g e n w i r s t i l l u n d leise, aber festen
Schrittes h i n e i n . •—
W a r u m ich v o n dieser W e i h n a c h t e r z ä h l e ? D a mit w i r alle, die w i r heute w i e d e r W e i h n a c h t e n
feiern d ü r f e n i n der H e i m a t , mit d e n M e n s c h e n ,
die unseren H e r z e n a m n ä c h s t e n s i n d , mit a l l
den F r e u d e n , die uns dieses Fest schenkt, damit
w i r d a r ü b e r nicht die v i e l e n T a u s e n d B r ü d e r
u n d Schwester aus u n s e r e r g e l i e b t e n o s t p r e u ß i schen H e i m a t v e r g e s s e n u n d a l l e , die heute
noch h i n t e r dem Stacheldraht eines G e f a n g e nenlagers auf die E r f ü l l u n g der W e i h n a c h t s b o t schaft w a r t e n . W i r i n der H e i m a t s i n d i h r W e i h nachtsglaube
und
ihre
Weihnachtshoffnungj
l a ß t sie u n s e r W e i h n a c h t s g e d e n k e n u n d -gebet
sein!
Landsleute hinter dem Eisernen Vorhang
E i n e O s t p r e u ß i n v o n „ d r ü b e n " , die durch das
„ O s t p r e u ß e n b l a t t " V e r b i n d u n g mit e i n e r aus
L i t a u e n h e i m g e k e h r t e n B e k a n n t e n fand, schreibt
in i h r e m Brief: „Ach, w i e gut h a b e n es doch
unsere V e r t r i e b e n e n i m W e s t e n ! Ich erwische
ab u n d zu m a l e i n O s t p r e u ß e n b l a t t , w o r i n so
v i e l v o n unserer l i e b e n H e i m a t steht. D a h a b e n
sw ihre Heimattreffen und V e r s a m m l u n g e n , u n d
w i r sehen und h ö r e n nichts, A u f e i n e m V e r zeichnis habe ich a l l die s c h ö n e n B ü c h e r v o n
unserer H e i m a t gesehen, die es da g i b t . A b e r
für uns ist das nichts, — m a n k a n n T r ä n e n v e r g i e ß e n , w e n n man das ansieht, i n w e l c h e m U n terschied w i r leben. S o l l t e n w i r , l i e b e L a n d s mannschaft
O s t p r e u ß e n , einmal alle vereint
sein, dann denke ich a l s erstes a n Euch u n d
lasse m i r H e i m a t b ü c h e r schicken. D e n n u n s e r «
hebe H e i m a t w e r d e n u n d k ö n n e n w i r nie v e r gessen, u n d w i r w o l l e n sie auch unseren K i n dern stets v o r . \ , , . , „ halten. U n s e r W u n s c h
ist, d i e H e i m a t w i e d e r z u s e h e n u n d i n i h r z u
l e b e n u n d z u sterben."
n
Jahrgang 2 / Folge 26
D e s Leutnants W e i h n a c h t s f a h r t
V o n Gertrud Papen ick
Diese Geschichte ist eine v o n denen, die immer
wiederkehren, es ist auch keineswegs etwds Besonderes a n ihr. Sie geschah vor mehr ais vierzig Jahren, und sie w i r d so oder so vielleicht
noch oft geschehen.
Der Leutnant Otto G l e h n , von dem hier die
Rede sein soll, war damals erst z w a n z . g oder
einundzwanzig Jahre alt und somit eigentlich
nichts anderes als ein g r o ß e r Junge, der am
H e i l i g e n A b e n d nach Hause und unter den T a n nenbaum g e h ö r t e . V o n rechtswegen stand ihm
kein U r l a u b zu, durchaus nicht, denn da waren
die anderen dran, alle die Jungen, die aus dem
Reich stammten, Borkenhusen, der in Pommern
und Rheeder, der in H a n n o v e r zu Hause war,
und Schack und H o l l w i t z , S ö h n e Berlins. Die Ostp r e u ß e n blieben zurück, — na ja, also ein andermal.
A b e r nun war der 24. dienstfrei, der erste
F e e r t a g auch, es war b l o ß ein paar Stunden
weit v o n A l l e n s t e i n bis hinauf an die Deime.
Der K o m m a n d e u r hatte ein H e r z i n der Brust,
er ließ am V o r m i t t a g des 24. auch den Leutnant
G l e h n nach Hause fahren.
Der Leutnant G l e h n hatte am Tage z u v o r nur
eine b e k ü m m e r t e Ansichtskarte gesandt; aber
nun erstand er v o n den Resten seines Wechsels
doch noch i n a l l e r Eile ein paar sehr teure Z i garren und e i n sehr teures, ganz winziges
Fläschchen Parfüm, — ziemlich sinnlos, wie er
selber fand. A b e r es war nicht nett, wenn man
mit leeren H ä n d e n nach Hause kam. Er warf
sich in Z i v i l und fuhr los, i n Fuchspelz und Jagdhut, w i e sich das schickte für einen Landjungen.
Der Z u g w a r v o l l e r Weihnachtsfahrer — viele,
viele Soldaten — in Korschen brannte schon der
Baum, i n Insterburg l ä u t e t e n die G l o c k e r . Noch
einmal umsteigen. — „ F r o h e s Fest. K a m e r a d ! "
— Gegen v i e r U h r w a r er da. Er k a m gerade
noch zurecht z u r Kinderbescherung. Sie sangen,
als er ins H a u s trat.
Die T ü r w a r offen, so war das auf dem Lande,
er legte i n der Diele ab, ohne d a ß ihn einer sah.
Dann d r ü c k t e er sich g e r ä u s c h l o s zur E ß z i m m e r t ü r h i n e i n und blieb neben dem g r o ß e n Eichenschrank stehen. N i e m a n d bemerkte i h n .
Es war alles w i e sonst: auf dem langgezogenen Eßtisch lag a l l die H e r r l i c h k e i t ausgebreitet.
Der B a u m stand i n der offenen F l ü g e l t ü r z u m
Saal — eine m ä c h t i g e Tanne hatte der A l t e diesm a l drangegeben — und davor standen sie alle
mit i h r e n feierlichen Gesichtern, J u n g e n u n d
M ä d c h e n , —• g r o ß e , k l e i n e r e u n d ganz kleine,
blankgewaschen und g l a t t g e k ä m m t , der Schein
der Lichter g l ä n z t e in ihren A u g e n . Sie standen
u n d sangen todernst und w i e erstarrt mit ihren
d ü n n e n , harten K i n d e r s t i m m e n - . . . „ h a t sie e i n
K i n d geboren — w o h l zu der halben Nacht." . . .
hauses. Es war ein richtiger Weihnachtsschlaf,
der kein Ende nehmen wollte, der ihn sanft auf
die andere Seite dreht, als in dunkler F r ü h e
die K ü c h e n l i e s e mit der Schaufel v o l l Glut hereinkam, um zu heizen.
A m s p ä t e n M o r g e n war die Welt dre.ußei.
hell und weiß. Der Feiertagsvormittag war dazu da, d a ß man mit dem A l t e n durch die Ställe
ging, voran zu den Pferden, wie das Reiterherz
es "erlangte. Die Luft war klar und kalt, man
sah v o m Hof ü b e r den Fluß und weit ü b e r die
Wiesen, es war alles w e i ß — ü b e r dem W a l d
wuchs eine schwere, blaugraue W o l k e n w a n d
herauf.
V a t e r und Sohn gingen miteinander ein Stück
durch die verschneiten Felder, und Otto m u ß t e
e r z ä h l e n , dies und das. Der V a t e r war bei Lauue,
Gottseidank. Es brachte sich leichter an hier
draußen
unterm
Feiertagshimmel,
daß
da
noch ein paar Reste waren — beim Schneider,
im C a s i n o und so. Keine g r o ß e Summe, bewahre. . . .
Gegen M i t t a g fing es an zu schneien. Es
sank zuerst leicht und sacht herab, ein sanfter
Feiertagsschnee. Doch dann kam der W i n d auf,
es wirbelte daher, es wehte heftig, es ting an
zu s c h ü t t e n .
Es schneite und schneite den ganzen Nachmittag und schneite in den A b e n d hinein, Sturm
stand auf und verwehte die T ü r e n , er warf
ganze Ladungen gegen die Fenster. S t ü r z e von
Schnee brachen hernieder, als sackte der H i m m e l
ein v o n den Lasten, die er trug. M a n konnte
nicht mehr hinaus, — es hatte keinen Zweck,
man s a ß drin und trank einen Grog.
A b e r es half nichts, um halb acht m u ß t e Otto
fort.
„ K a n n s t du denn nicht hierbleiben, Ottchen?
Bei dem Wetter?"
Der Leutnant G l e h n war zugleich belustigt
und e n t r ü s t e t : „ A u s g e s c h l o s s e n , Mutter. Morgen
neun U h r Kirchgang!"
Er fuhr ü b e r K ö n i g s b e r g , er gewann eine
V i e r t e l s t u n d e damit. Der Zug kam mit V e r s p ä t u n g , er schnaufte m ü h s a m v o r w ä r t s .
Es
schneite ununterbrochen, W o l k e n sanken hernieder, L a w i n e n s t ü r z t e n v o m H i m m e l .
Otto G l e h n saß im Zug nach Allenstein, es
g i n g los, es ging langsam weiter in eine undurchdringliche, tobende Nacht hinaus.
Es
schneite, schneite, man kam bis Zinten und kam
noch ein Stück weiter, es ging immer langsamer.
U n d dann war es aus.
D a n n k a m das Gedicht, und M i n n a S c h w i l l
stand a l l e i n i n der M i t t e , M i n n a Schwill,
de
Tochter v o m Schmied, mit den d ü n n e n blonden
Z ö p f e n u n d den hungrigen A u g e n , ihre mageren
Backen brannten v o r A u f r e g u n g . Es w a r das
gleiche Gedicht w i e jedes Jahr, aber als sie
gegen das Ende k a m : . . . „ u n d steht a l l h i e r i m
G l a n z der K e r z e n " . . . , da stockte sie plötzlich.
S i e w a r die erste, die i h n sah, wie er da i m
H a l b d u n k e l neben der T ü r stand, g r o ß , fremd
und p r ä c h t i g w i e e i n Prinz, u n d w a r doch der
junge Herr, der ihr die M ü t z e n s c h l e i f e gebunden
hatte als sie ganz k l e i n war. Uns — Ottoke . . . !
Der Z u g s a ß fest zwischen Zinten und
Mehlsack.
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Otto G l e h n hatte ein bißchen geschlafen. W a s
w a r denn los? Die Fenster verklemmt, nichts zu
sehen. Es war kalt im A b t e i l , denn dies war ja
keine V o l l b a h n mit ordentlicher Heizung. Schubk ä s t e n mit g l ü h e n d e n K o h l e n aus der Maschine
wurden v o n a u ß e n unter die W a g e n geschoben.
Das w a r alles. Otto G l e h n fuhr zweiter Klasse,
nun j a — er war a l l e i n u n d konnte sich ausstrecken, er hatte zum Glück den Pelz. Trotzdem,
es wurde ihm zu bunt und dauerte ihm z u lange,
er stieg aus. Die furchtbare W u t des Schneesturmes überfiel ihn und schlug 6ich um ihn, er
k ä m p f t e durch ein knietiefes Bett sich schwer
nach vorne. Die arme, kleine Maschine, was
sollte sie machen? Sie saß drin bis ü b e r die Räder, das G l e i s war begraben.
A b e r M i n n a S c h w i l l , die doch schon dreizehn
war, sie faßte sich w i e d e r und setzte v o n neuem
a n u n d brachte die Weihnachtsstrophe tapfer z u
A b e r die Menschen machten sich dran, a l l die
Feiertagsfahrer,
die der Z u g z u r ü c k b r i n g e n
sollte, sie warfen sich gegen den Feind. Sie
:
Weiße Weihnachten in unserer Heimat
Ob in diesen weihnachtlichen
Tagen bei uns zu Hause Schnee liegt? Wir wissen es nicht.
Aber wohl jeder von uns hat jetzt irgendein winterliches
weihnachtliches
Bild der
Heimot
vor Augen. Es ist kein besonders stattliches Haus, das wir hier sehen, es wohnen in ihm sicher
keine Menschen, die mit materiellen Gütern reich gesegnet waren, aber sie hatten ihre Arbeit
und ihr Auskommen,
und sie waren wohl glücklich
und zutrieden. Im Winter aber drängte
die
Arbeit nicht so wie im Sommer, wo sie gar nicht aulhören
wollte-, der Winter brachte mam';<>
Freuden, und er war so herrlich, daß wir jetzt voller Sehnsucht an ihn zurückdenken.
Am
schönsten
aber waren die weißen Weihnachten.
Aufnahme: Ruth Hallensieben
einen scharfen Kommandeur, der auch kein E i n sehen haben w ü r d e , da es um den Dienst ging.
Gegen M i t t a g des zweiten Feiertags ließ das
Wetter endlich nach. Eine ganze Provinz war
im Schnee ertrunken.
V o n A l l e n s t e i n wurde der Schneepflug gemeldet, es dauerte und dauerte, erst abends
sieben U h r war der Leutnant G l e h n da. In A l l e n stein hatte man schon geschaufelt trotz des
Feiertags, mannshohe S c h n e e w ä l l e s ä u m t e n die
S t r a ß e n . Otto G l e h n s t ü r z t e nach Hause, i n die
Uniform und dann zum Kommandeur i n die
W o h n u n g . Eine ü b l e , eine sehr ü b l e Sache . . .
Er m u ß t e i m Herrenzimmer warten — der Gestrenge kam.
Der Oberst hatte die L i t e w k a an, v o n der zwei
Knöpfe offenstanden und hatte in der H a n d eine
dicke Zigarre. Durch die offene T ü r sah man
ins Weihnachtszimmer. Es war schon nicht mehr
so schlimm.
„ M e l d e gehorsamst, H e r r Oberst, w i r hatten
g r o ß e n Schneefall. Der Z u g blieb bei Mehlsack
stecken."
„Schneefall, soso,
das haben wir hier gar
nicht gemerkt."
Der Leutnant G l e h n erstarrte. „ V e r z e i h u n g ,
H e r r Oberst." . . .
„ W a r u m sind Sie denn ü b e r h a u p t losgefahren,
Glehn? Sie h ä t t e n dableiben sollen. A b w a r t e n .
Etwas mehr Ueberlegung! In der ganzan Provinz sitzen die Z ü g e fest."
„Herr Oberst, ich hatte Kirchgang."
Der Kommandeur war g r o ß und schwer, der
Leutnant war groß und schlank, sie sahen sich
gerade in die A u g e n . Des Leutnants Blick war
gespannt und starr, des Obersten Blick war v i e l deutig und rätselhaft.
„ H e r r Leutnant Glehn", sagte er mit seiner
tiefen Stimme, „ w a s denken Sie sich eigentlich?"
Der Leutnant G l e h n war eine eherne Säule,
doch darin schlug heftig das Herz.
Dem V a t e r des Regiments zuckte es v e r r ä t e risch um die vielen Fältchen an den Augen. ,Es
bricht hier ohne Sie alles zusammen, wie?
Denken Sie, Sie sind der e i n z i g e Leutnant
im Dragonerregiment 10?"
Die Trakehner — ein Stück Heimat
Von Dr. Schilke
Geschäftsführer des Verbandes der Züchter des Warmblutpferdes Trakehner A b s t a m m u n g
Uns
Ende:
und danken Euch aus frohem H e r z e n
— cfie K i n d e r alle g r o ß und k l e i n . "
Achtundzwanzig
Stunden Zeit
hatte Otto
Glehn alles in allem für daheim, menr nicht. KS
war bei Gott nicht v i e l , es lohnte k a u m . Es war
nur, d a ß man zu Hause die Lichter brennen -sah
und d a ß man e i n m a l wieder an O r t und btene
all die guten l ä n d l i c h e n Sachen a ß : auch dali
man denen hier die g r o ß e Ueberraschung bereitet hatte, - w i r k l i c h eine sehr g r o ß e , wenn
auch die M u t t e r um das
Weihnachtspaket
barmte, das nurf in A l l e n s t e i n lag, uneroflnet.
»Ottchen, das ist doch ein Jammer" . . .
U n d dann w a r das Z i m m e r oben i m G i e b e l
Es war eins von den Dingen, die blieben, wie
sie waren, und denen man nie entwuchs, u t o
schlief seinen Jungenschlaf in dem alten u r - u nen Bett, geborgen unter dem Dach seines V a t e r -
Ottoke!
schaufelten mit H ä n d e n und A r m e n , mit Brettern, v o m Schutzraum losgebrochen, mit der
Kohlenschippe; sie arbeiteten schwitzend und
dampfend, eine verbissene kleine Gemeinde,
der Leutnant G l e h n mitten darin.
W e n n die wilde Flockenjagd ein weniq nachließ, sah er beim Aufrichten in der tiefen w e i ß e n
Nacht ein paar ferne Lichter, ein Weihnachtsdorf
im Schnee.
Es ging dann weiter, pustend und s t ö h n e n d
ruckte die Maschine los — z w a n z i g Meter, und
es war wieder vorbei — der Kampf begann von
neuem, der Mensch gegen das Wetter — es
dauerte bis v i e r U h r morgens, da war man endlich bis Mehlsack durch. U n d da war es zu Ende!
V e r d a m m t e Geschichte! U m neun U h r Kirchgang • • •
j
Der H i m m e l hatte kein Einsehen mit dem
Leutnant Glehn, er k ü m m e r t e sich nicht um
E i n Heimatvertriebener, M i t g l i e d des T r a k e h ner Verbandes, der seine beiden eingetragenen
Stuten plötzlich ganz b i l l i g verkaufen m u ß t e ,
w e i l er keine U n t e r b r i n g u n g s m ö g l i c h k e i t e n für
diese Pferde fand, schreibt uns: „Ein Gut v o n
2000 M o r g e n kann nicht einmal für zwei Flüchtlingspferde Stall geben. A l s o melde ich meine
Stuten „ W a n d a " und „ D o r e t t e " ab. W i r haben
meine Frau und ich, bittere T r ä n e n geweint,
unsere treuen Stuten so verschleudern zu m ü s sen, aber es half nichts." — E i n anderes aus der
Heimat vertriebenes M i t g l i e d , Herr H . R. aus
H . , teilt uns mit: ..Daß , M ö h r a ' am 2. August
d. J . v e r u n g l ü c k t ist und notgeschlachtet werden m u ß t e , werden Sie w o h l wissen. Es ist das
letzte unserer Pferde. Es ist uns, als ob das
letzte Band mit unserer
Heimat zerrissen
wurde."
W e n n sich die Heimatvertriebenen, die das
Glück hatten, mit ihren Stuten Trakehner A b stammung die Westzonen zu erreichen, zu dem
„ V e r b a n d der Züchter des Warmblutpferdes
Trakehner Abstammung" zusammengeschlossen
haben, dann ging es ihnen um mehr als um
wirtschaftliche V o r t e i l e , die sie daraus zu ziehen erhofften Es ging ihnen, wie die beiden
oben a n g e f ü h r t e n Zuschriften und zahlreiche
andere immer v o n N e u e m b e s t ä t i g e n , um eine
Sache des Herzens, um eine V e r b i n d u n g zur
Heimat. Diese edlen Pferde sind ja die einzigen
lebendigen Geschöpfe, die noch aus der H e i -
mat stammen und in ihrer A r t noch ein Stück
Seele der Heimat sind. Gerade deswegen sind
fast ü b e r a l l g r o ß e p e r s ö n l i c h e Entbehrunqen
zur Erhaltung der Pferde in Kauf genommen
worden. Nicht überall konnten die Anstrengungen zu einem Erfolg geführt und die Erwartungen erfüllt werden. Aber im g r o ß e n und ganzen ist es doch gelungen, einen solchen Stamm
an w e r t v o l l e n o s t p r e u ß i s c h e n Stuten zu erhalten und jetzt durch jungen Nachwuchs zu erg ä n z e n , d a ß dieser den Grundstock zum Aufbau
einer neuen Zucht bei der W i e d e r v e r e i n i g u n g
Deutschlands abgeben k ö n n t e .
W i r wissen aus der regen Anteilnahme an
allen V o r g ä n g e n , welche die heimatliche Pferdezucht betreffen, d a ß nicht nur die Pferdebesitzer
selbst, sondern das ganze aus O s t p r e u ß e n vertriebene V o l k aus Stadt und Land stolz darauf
ist, wenn die v e r h ä l t n i s m ä ß i g kleine Zahl ostp r e u ß i s c h e r Pferde auch heute noch immer v o n
den Leistungen der o s t p r e u ß i s c h e n Landwirtschaft k ü n d e t , ob nun die Pferde^ auf Ausstellungen, wie im Jahre 1951 in H a K - u r g , ausgezeichnet werden oder auf Pferdeleistungssrhauen
sich hervortun oder in Stadt und Land ihren
täglichen Dienst tun.
Die Erhaltung der Trakehner Pferdezucht ist
keine Frage, die allein nach wirtschaftlichen G e sichtspunkten beurteilt werden kann, sie ist
vielmehr eine verpflichtende Aufgabe der westdeutschen Bundesrepublik g e g e n ü b e r dem deut-
sehen Osten. D a r ü b e r hinaus k a n n es aber für
den einzelnen auch v o n a u ß e r o r d e n t l i c h e r w i r t schaftlicher Bedeutung sein, ob es gelingt, die
aus der H e i m a t mitgebrachten Stuten und die
inzwischen gezogenen F o h l e n z u erhalten u n d
z u gegebenem Zeitpunkt nutzbringend z u v e r werten. Einige Vertriebene verdanken ihrem
Besitz a n heimatlichen Pferden z u ü b e r w i e gendem T e i l die B e g r ü n d u n g einer neuen E x i stenz i n dem hergebrachten u n d geliebten Beruf des L a n d w i r t s u n d Z ü c h t e r s . So konnte sich
O t t o M a n i e r aus Warienhof, K r e i s W e h l a u ,
d a n k seiner Pferde u n d seiner S t e l l u n g i n G r a b a u bei O l d e s l o e schnell u n d sicher etablieren,
u n d heute schon g i l t sein Betrieb als eine M u sterwirtschaft. Erich K r e b s aus Uschballen, K r e i s
G o l d a p , w a r jetzt i n der Lage, z w e i seiner StuA u f dem R ü c k e n der Pferde
ten tragend aus dem G e s t ü t Rantzau herauszunehmen, als er die Siedlung i n Theresienhof,
E i n M a n n m u ß e i n Pferd haben, das g e h ö r t
K r e i s O l d e n b u r g i . H . , ü b e r n a h m . G e r h a r d sich doch so! E d d i hatte eines, s c h ö n lackiert,
Jaeschke, f r ü h e r Jacobsdorf, K r e i s Rosenberg, mit Sattel u n d S t e i g b ü g e l n . Seine S p i e l g e f ä h r holte ebenfalls seine beiden Stuten aus dem tin, die braunhaarige T r u d e l , beneidete i h n darG e s t ü t Rantzau ab, als er i n diesem J a h r eine um; nur z u gerne schwang 6ie sich ebenfalls i n
Siedlerstelle an K l a m p , K r e i s Plön, antreten den Sattel; auch w a r e n ihr Eddis Zinnsoldaten
konnte. Franz Scharffetter aus K a l l w i s c h k e n hat lieber als ihre Puppen u n d der andere K r a m . Im
sich i n Bremen-Grambke aus eigener Kraft eine W i n t e r schaukelten die beiden K i n d e r e i n t r ä c h Wirtschaft gepachtet. A n d e r s w i e bei der Sied- tig zusammen. Es w a r e i n bißchen unbequem z u
lung, m u ß t e er das gesamte tote u n d lebende z w e i t z u sitzen, aber es g i n g m a l i m Trab, m a l
Inventar kaufen u n d gleichzeitig die Pacht i n i m G a l o p p , i n die weite W e l t hinaus. Sogar bis
v o l l e r H ö h e zahlen. Ohne den Bestand an sei- in die g r o ß e Stadt B e r l i n . . .
nen w e r t v o l l e n Pferden w ä r e i h m dieses trotz
Eines Tages k a m Eddi zu T r u d e l gelaufen u n d
des F l ü c h t l i n g s k r e d i t e s niemals m ö g l i c h gewesen. H . Paul, Rudwangen, K r e i s Sensburg, be- berichtete ihr die N e u i g k e i t , O n k e l Fritz werde
Sicher w ü r d e dieser i h m
kannt als der Z ü c h t e r des O l y m p i a s i e g e r s zum Fest-erwartet.
„ N u r m i " , hat Pferde seiner eigenen Zucht aus etwas z u Weihnachten schenken.
der H e i m a t nicht retten k ö n n e n . Er kaufte sich
Das tat der gute O n k e l w o h l auch, aber o
aber sofort, als er e i n e n H o f i n Rethwisch bei Schreck, er stellte e i n Schaukelpferd unter den
Preetz pachtete, z w e i w e r t v o l l e Rappstuten aus Weihnachtsbaum! Schön sah es ja aus, hatte
der Zucht des F ü r s t e n z u Dohna-Schlobitten. Er ein richtiges braunes F e l l u n d einen s i l b r i g e n
ist g e w i ß , aus der Zucht edler T r a k e h n e r auch Schweif, dazu b l ä h t e es die N ü s t e r n g e w a l t i g
h i e r eine Rente z u finden, w i e es i n der H e i m a t auf. Doch i m S t i l l e n w a r E d d i traurig; er hatte
der F a l l war. H a n s Schlemminger, Hauptmannsdorf, h ä l t auf seiner S i e d l u n g i n G r a b a u an sein e n edlen T r a k e h n e r Stuten fest und hat mit
ihrer H i l f e — u n t e r s t ü t z t durch seinen tüchtigen Schwiegersohn — eine erstklassige b ä u e r liche Wirtschaft aufgezogen.
Diese u n d noch weitere F ä l l e zeigen den
praktischen N u t z e n an, den die o s t p r e u ß i s c h e n
Pferde auch i n der Fremde i h r e n E i g e n t ü m e r n
bringen k ö n n e n , nachdem sie ihnen auf dem
Treck das L e b e n u n d manch H a b u n d G u t gerettet haben. Dennoch glauben w i r , d a ß die
ideellen, k u l t u r e l l e n u n d u n w ä g b a r e n psychologischen M o m e n t e b e i der Fortsetzung der ostp r e u ß d s c h e n Pferdezucht wichtiger s i n d , als die
materiellen, die für den einzelnen oder für die
Gesamtheit sich ergeben k ö n n e n . M a n sage
nicht, w a r u m soll noch die Pferdezucht gefördert werden, w o es v i e l notwendiger w ä r e , die
menschliche N o t der V e r t r i e b e n e n z u lindern,
z u m a l es Pferde i n der westdeutschen R e p u b l i k
genug oder sogar z u v i e l gibt. Es helfe der G e meinschaft der V e r t r i e b e n e n oder auch dem e i n zelnen.niejits, w e n n man auf die F ö r d e r u n g der
heimatlichen Pferdezucht
verzichten
wurde.
Deswegen k ä m e n andere Interessen der V e r triebenen, nicht u m e i n G r a m m besser w e g ,
aber diejenigen, die jetzt v o n i h r e n Pferden
noch einen V o r t e i l haben, v o r a l l e n D i n g e n die
Kreise, die i n diesen Pferden noch das letzte
B i n d e g l i e d z u r H e i m a t sehen, sie w ä r e n eines
wichtigen Haltes beraubt, u n d zugleich w ü r d e
man i n e i n e m solchen V e r z i c h t e i n S i g n a l für
die V e r n a c h l ä s s i g u n g der V e r b i n d u n g mit der
H e i m a t sehen. M a n w ü r d e daraus auch die G e w i ß h e i t schöpfen m ü s s e n , d a ß b e i einer W i e d e r v e r e i n i g u n g Deutschlands e i n Neuaufbau der
Pferdezucht nur auf der G r u n d l a g e der westdeutschen Zuchten m ö g l i c h w ä r e , nachdem die
eigene u n d einzigartige T r a k e h n e r Pferdezucht
auch i n ihren R e s t b e s t ä n d e n dem U n t e r g a n g
oder dem A u f g e h e n i n den anderen Rassen
ü b e r l a s s e n w o r d e n ist. W ü r d e noch irgendwo
v o n der heimatlichen Zucht des Trakehner Pferdes, die heute einen immer neuen Impuls für
die A u s w e r t u n g der heimatlichen L e i s t u n g gibt
u n d eine Brücke z u einer besseren Zukunft
schlagen s o l l , die Rede sein, w e n n sich nicht
die Z ü c h t e r zusammengeschlossen h ä t t e n u n d
darauf achteten, d a ß ihre Pferde als i h r Erzeugnis, als i h r e z ü c h t e r i s c h e Leistung herausgestellt werden? Ganz g e w i ß nicht!
A l l e H e i m a t v e r t r i e b e n e n haben e i n gleiches
Interesse daran, d a ß die edle Pferdezucht der
H e i m a t sich nicht a l l m ä h l i c h sang- u n d k l a n g los i n den westdeutschen Zuchten auflöst, sondern d a ß sie — ohne die anderen deshalb zu
s c h ä d i g e n — für sich gesondert weiter bestehen
bleibt. Dafür haben w i r im letzten J a h r gearbeitet, u n d dafür w o l l e n w i r alle uns auch i m
k o m m e n d e n einsetzen!
doch schon ein Schaukelpferd. Nicht aber seine
unzertrennliche F r e u n d i n T r u d e l . Sie jubelte, als
sie d a ß zweite Reitpferd erblickte; n u n k o n n t e n
beide S p i e l g e f ä h r t e n nach Herzenslust
nebeneinander ü b e r die H e i d e galoppieren, u n d sie
s t ü r z t e n 6ich sofort i n dieses S p i e l .
A u f dem H e i m w e g nach diesem glücklichen
T a g h ä n g t e sich T r u d e l der sie abholenden M u t ter i n d e n A r m u n d vertraute ihr an, jetzt w ü r d e
sie Eddi heiraten. E r habe doch z w e i Schaukelpferde, u n d O n k e l Fritz schenkte i h m w o m ö g lich noch e i n e n W a g e n . W i e s c h ö n w ä r e e6 doch,
w e n n sie m i t E d d i auch noch zusammen kutschier e n k ö n n e ! D i e M u t t e r meinte: „Du weist ja gar
nicht, ob E d d i dich ü b e r h a u p t w i l l . " Dieser E i n w u r f g i n g T r u d e l sehr nahe. W o l l t e E d d i sie?
G e w i ß , v i e r z e h n Jahre s p ä t e r richtete er die
entscheidende Frage a n 6ie.
Das ist eine Sonderanfertigung
haben. Ihm w u r d e gesagt, er m ü s s e w a r t e n ,
V o ü e
bis die Erwachsenen gegessen hatten.
J
W u t schrie er: „Eßt man, e ß t , das haben j a
doch schon alles die Ratzen befressen.
LJ.
...
e n
nannt w u r d e , und rief: „Err, Err, ick kick u n '
kick, ick foat un' kick. Es Reg'? N ä , es nich R e g !
Ick kick u n d schmeck . . . es Fett!"
D a hatte die G u t e also das Rauchfeuer für die
W ü r s t e sehr scharf angemacht, so d a ß das Fett
i n der H i t z e z u tropfen begann.
G . R.
Der
W a r t ' auf e i n e n
König
A m z w e i t e n Weihnachtsfeiertage
fand i m
Saal des Dorfwirtshauses eine V e r e i n s f e s t l i c h keit statt. D i e T h e a t e r a u f f ü h r u n g w a r beendet,
die M u s i k e r s t i m m t e n ihre Instrumente,
und
einzelne Paare erhoben sich bereits
i n froher
E r w a r t u n g des Tanzes. D i e Tochter des reichen
M o l k o r e i b e s i t z e r s , F r ä u l e i n E l s b e t h , w a r aus der
Pension i r g e n d w o i n T h ü r i n g e n z u r ü c k g e k e h r t
u n d gab sich seitdem s e h r v o r n e h m . E i n derber,
aber wackerer B a u e r n s o h n v e r b e u g t e sich v o r
ihr. Doch E l s b e t h r ü m p f t e leicht ihr a n g e r u d e r tes Naschen u n d d a n k t e mit dem B e m e r k e n , sie
sei bereits engagiert. Sie hoffte z u m e r s t e n T a n z
W e g nach Steindorf
Kennt ihr den W e g v o n H e i l i g e n b e i l nach
Steindorf? N u n , ich kannte i h n nicht, m u ß t e i h n
aber finden. Im ersten K r i e g s j a h r w a r es, m e i n
V e r l o b t e r hatte k u r z geschrieben: . W i r l i e g e n
an Steindorf b e i H e i l i g e n b e i l . K a n n s t D u nicht
hinkommen?" — N a t ü r l i c h konnte ich, machte
mich pieckfein u n d u n t e r l i e ß es auch nicht, die
neuesten Schuhe mit den hohen A b s ä t z e n (er
w a r etwas g r ö ß e r als ich) anzuziehen. In jener
V o r w e i h n a c h t s z e i t regnete es leider i n S t r ö men, u n d ziemlich ratlos stand ich in H e i l i g e n b e i l i m Patschwetter auf d e m Bahnhof. W i e k a m
ich nur weiter? E i n J u n g e sollte m i r A u s k u n f t
geben, und ich fragte i h n : „ S a g mal, w i e k o m me ich nach Steindorf?" D e r B e n g e l musterte
mich v o n oben nach unten, sah auf meine h o h e n Stockei u n d grinste: »Nach Steindorf? —
M i t d i e Schuh' ü b e r h a u p t nich!"
L . F.
Biblisch
genommen
Das G u t J e r u s a l e m bei K ö n i g s b e r g
gehörte
einem H e r r n K i n d , der m i t z w e i N a c h b a r n a n
einer Schwurgerichtssitzung i n K ö n i g s b e r g teilnehmen m u ß t e . D i e d r e i hatten ^fich i n e i n e m
L o k a l i n der N ä h e des Opernhauses „erfrischt"
u n d stimmten beim G a n g ins H o t e l e i n e n fröhlichen K a n t u s an. Sofort erschien e i n H ü t e r der
O r d n u n g und stellte d i e N a m e n der n ä c h t l i c h e n
R u h e s t ö r e r fest. E r fragte d e n D r i t t e n : „ W i e
h e i ß e n Sie?" — „Kind." — „ V o n w o s i n d Sie?" —
„ A u s Jerusalem." — „ H e r r " , brauste der Beamte
auf: „ d a s w i r d Ihnen teuer z u s t e h e n k o m m e n ! "
O.W.
H ä u s c h e n s Weihnachtslied
In der Zeit v o r W e i h n a c h t e n w e r d e n i n einer
Dorfschule^ i m S a m l a n d W e i h n a c h t s l i e d e r aufgesagt. A u c h H ä n s c h e n kommt mit e i n e m V e r s hera n . U n d da l ä ß t er sich w i e folgt v e r n e h m e n :
„Euch ist e i n K i n d l e i n heute gebor'n, v o n einer
Jungfrau aus N e u k u h r ' n . "
F. L.
Anatomisches R ä t s e l
V ö l l i g fassungslos w a r e i n a l t e r H e r r , als sich
seine F r a u i n der Stadt e i n Korsett besorgt
hatte, das den Bauch h o c h s c h n ü r t e . E r sagte:
„ M a l c h e n , w o m i t verdauste du denn jetzt?"
W. M .
Eßt m a n !
Z u einem Geburtstags- u n d A b e n d e s s e n auf
dem Lande gab es Rehbraten.
Mein
damals
d r e i j ä h r i g e r Bruder k a m m i t seinem T e l l e r z u
meiner M u t t e r ; er w o l l t e auch Braten aufgelegt
v o n einem flotteren j u n g e n M a n n , m i t d e m s i e
m e h r E i n d r u c k i m S a a l e r z i e l e n k ö n n t e , aufgefordert z u w e r d e n ; doch es k a m k e i n e r u n d E l s beth b l i e b als
einziges M a u e r b l ü m c h e n
im
Saale s i t z e n .
Beim Vorbeitanzen erblickte sie der
abgew i e s e n e junge M a n n , der eine a n d e r e a m A r m e
f ü h r t e , einsam auf i h r e m Stuhle thronend. Z u r
a l l g e m e i n e n E r h e i t e r u n g rief er der W ä h l e r i schen z u : „Sist E l s k e , n u huckst u n k a n n s t
tokicke!"
A. J.
Z u hibsch
Es w a r der Z w e i t e W e i h n a c h t s f e i e r t a g u n d
bitter kalt. M e i n e Schwester w e i l t e zu Besuch
bei B e k a n n t e n i n B u d d e r n , K r e i s A n g e r b u r g .
V o r dem Kaffee w o l l t e m a n sich noch e i n w e n i g
„die F ü ß e v e r t r e t e n " ; die F r a u e n m u m m e l t e n
sich i n Pelze u n d g i n g e n die D o r f s t r a ß e h i n u n ter. D o r t herrschte e i n f r ö h l i c h e s T r e i b e n , denn
die J u g e n d tummelte sich bei dem herrlichen
Schnee i m F r e i e n . J u n g s u n d M a r j e l l e n s fuhren
eifrig einen k l e i n e n H ü g e l auf i h r e n H o l z s c h l i t ten hinunter. A l l e w a r e n v e r g n ü g t , nur ein
k l e i n e r Steppke, d e m e i n Eiszäpfcheri aus der
N a s e h i n g , stand w e i n e n d , b l a u - u n d steifgefrur e n auf der S t r a ß e .
»Kick, Tante, he grient", machte e i n g r ö ß e r e r
J u n g e meine Schwester auf den W e i n e n d e n
aufmerksam.
„ A b e r w a r u m w e i n t er denn?" fragte diese
mitleidig.
„ E n e m frere die Tejes (Zehen)", lautete die
Antwort.
„ N a , d e n n s o l l er doch i n die Stube gehen
und sich a u f w ä r m e n " , riet meine Schwester.
„ A b b e r n a i " , e r k l ä r t e der Junge, „ b u t e is
doch hiede so hibsch!"
I. P.
i t
,
O n k e l Fritzchens Schaukelpferd unter dem
W e i h n a c h t s b a u m hatte sie z u s a m m e n g e f ü h r t ;
auch erfassen selbst noch k l e i n e M a r j e l l e n s v i e l
schneller als die langsameren Jungs, w e r z u
wem g e h ö r t .
„
G. F.
K u r z , aber v e r s t ä n d l i c h
Sowie Frost einsetzte,
m u ß t e das erste
Schwein s e i n L e b e n lassen. M a n c h m a l schon v o r
W e i h n a c h t e n . M e i n e E l t e r n hatten einen H o f i n
der Elchniederung. Dort diente e i n M ä d c h e n
namens M a r i e . Sie stammte v o n der „ h e i d s c h e n
Seite", w i e m a n v o n alten Zeiten her das l i t a u i sche Gebiet bezeichnete. Sie w a r fleißig u n d
aufmerksam, nur beherrschte 6ie die deutsche
Sprache recht u n v o l l k o m m e n . Ich mag sie deshalb nicht e t w a verspotten, aber eine k l e i n e Begebenheit ist m i r gut i n E r i n n e r u n g g e b l i e b e n :
M a r i e k a m eilends aus der „ S c h w a r z e n K ü che", w i e der zum R ä u c h e r n der W ü r s t e und
Schinken bestimmte offene Schornstein ge-
„Nanu?'
.Ja, mein Lieber!
Jahrgang 2 / Folge 26
„Das Ostpreußenblatt"
25. Dezember 1951 / Seite 14
tür einen ostpreuBischen
Bauernjungen!"
«-
K.
u
„(^udu£utüm6^uhu nach (pjet&itct&if.
Z u m Arbeitsbereich des stets z u a l l e r l e i S p ä ß chen aufgelegten O b e r i n s p e k t o r B. i n T a p l a c k e n
(Krei6 W e h l a u ) g e h ö r t e auch die i m benachbarten Kirchort Petersdorf gelegene D o m ä n e . W e n n
der O b e r i n s p e k t o r e i n m a l auf der D o m ä n e nach
dem Rechten sehen m u ß t e , v e r s ä u m t e er es nie,
seinen Freund, den K a n t o r D., i m Schulhause z u
besuchen. Der K a n t o r hatte auf seinem Schreibtisch s t ä n d i g ein Kistchen mit Z i g a r r e n stehen,
um sie sogleich dem Besucher a n b i e t e n z u k ö n nen. Z u einer Z i g a r r e g e h ö r t aber auch Feuer.
Es wiederholte sich immeT die gleiche Szene:
der K a n t o r suchte emsig i n a l l e n ' T a s c h e n nach
einem Feuer erzeugenden Gegenstand u n d lief
schließlich i n die Küche, u m v o n dort das G e w ü n s c h t e herbeizuholen.
A l s der Geburtstag des K a n t o r s nahte, bes c h l o ß der O b e r i n s p e k t o r , dem F r e u n d eine
Streichholzschachtel mit einem entsprechenden
Gedicht als etwas a n z ü g l i c h e s Geschenk z u ü b e r mitteln. Den P l a n besprach er mit den beiden
a l t e n V i e h f ü t t e r e r n auf dem Hof, z w e i ergrauten
A r b e i t s v e t e r a n e n . S i e s o l l t e n das k l e i n e G e schenk ü b e r b r i n g e n u n d dabei e i n V e r s l e i n aufsagen. Zuerst kratzten sie sich bedenklich den
Kopf, aber nach Zusicherung einer Flasche
B r a n n t w e i n e r k l ä r t e n sie: „ J o a , dat m o a k w i ! "
Jeden T a g w u r d e n nun den beiden O p a s z w e i
Z e i l e n eingetrichtert. Im Februar w a r der g r o ß e
Tag gekommen. Die k r ä f t i g s t e n Zugochsen w u r den v o r eine Schleife gespannt, u n d auf die
Schleife hochkant eine Streichholzschachtel gestellt. D i e beiden A l t e n schritten neben diesem
G e f ä h r t i n Richtung Schulhaus d a v o n . . .
Der H e r r K a n t o r s a ß mit seinen z a h l r e i c h e n
G a s t e n gerade a n der Kaffeetafel, a l s das E r scheinen des Ochsengespannes gemeldet w u r d e .
Es gab e i n g r o ß e s „ H a l l o " , u n d die Geburtstagsv e r s a m m l u n g s t ü r z t e sogleich mit dem H a u s herrn auf die V e r a n d a . Beim A n b l i c k der beiden
machtigen Ochsen v o r der k l e i n e n Schleife, auf
der die w i n z i g e Streichholzschachtel a l s a l l e i n i g e
Last stand, brachen a l l e i n e i n helles G e l ä c h t e r
aus, was nun w i e d e r die b e i d e n B e g l e i t e r sichtlich beeindruckte, denn diese schauten z i e m l i c h
verdattert drein. D e r ä l t e r e v o n b e i d e n sollte
eigentlich mit dem m ü h s a m e i n g e l e r n t e n G e dicht beginnen; er jappte m e h r m a l s nach Luft,
brachte aber k e i n e n T o n heraus. Endlich murmelte er so halb für sich hin, a b e r für a l l e A n wesenden v e r s t ä n d l i c h :
»Nu h ä w öck dem Dreck doch verjete
N u is't mit dem B r a n n w i n jescheete!"
D e n a n , t r u n d s e i n alter K a m e r a d
imschneider s o l l t e n auch nicht z u k u r z
, denn das vereinbarte V o r t r a q s h o n o r a r
tach diesem Erfolg u m mehr a l s das
i erhöht.
M
ß
Jahrgang 2 / Folge 26
Das Ostpreußenblatt"
S i -
25. Dezember 1951 / Seite 16
lber i n anderen Gegenden M ü t t e r c h e n , V ä t e r hen oder V ö g e l c h e n hört, heißt es in O s t p r e u ß e n
hne Umlaut Mutterchen, Vaterchen und V o g e l hen, nicht Häuschen, sondern Hauschen usw
)och abgesehen davon wird ü b e r h a u p t in unserer Heimat das „chen" sehr viel mehr gebraucht
als i n anderen Provinzen. Auch da, wo es nichts
zu verkleinern gibt, sondern i m Gegenteil der
Begriff der G r ö ß e und Ehrfurcht bestimmend ist,
wird hier diese Endung a n g e h ä n g t . Z . B. heißt
es: Das gute Sonnchen und auch — das liebe
Gottchen. U n d hier setzt der Spott und die
scheinbare Ueberlegenheit des G r o ß s t ä d t e r s ein.
der nicht weiß, d a ß alle
naturverbundenen
S t ä m m e unseres V o l k e s eine ähnliche Ausdrucksweise haben, der auch nichts davon weiß,
daß es eine uralte M a g i e des Wortes gibt, die
geheimnisvolle, unsichtbare' Mächte durch die
Sprache zu b e s c h w ö r e n und gutzustimmen ver-
sucht, sie aus der Ferne heranzuholen meint mit
dem so innigen und zärtlichen Ausdruck: Das
liebe Gottchen, das gute Sonnchen. Laßt sie
ruhig lachen und spotten, die angeblich N e u n malklugen und laßt uns mit der Dichterin wiederholen: »Sag, was wissen die andern, Mutter, v o n
dir". V i e l e Landsleute werden sich erinnern,
daß in der Elbinger und O b e r l ä n d e r Gegend die
Endung „chen" auch bei B e g r ü ß u n g e n und A n reden gebraucht w i r d : »Guten Tagehe", „Duche",
„ wasche".
Zum Schluß sei noch einmal M a x v o n Schenkendorf zitiert:
» U e b e r a u weht Gottes Hauch,
H e i l i g ist wohl mancher Brauch;
A b e r soll ich beten, danken,
Geb' ich meine Liebe kund,
M e i n e seligsten Gedanken
Sprech' ich wie der Mutter M u n d . "
Die „Altpieußische Biographie
Eine Weiterlührung
Weihnachtserinnerungen
ostpreußischer
ist dringend
Zeichner
H ä u f i g e r denn je ergibt sich i n der Zerstreuung für uns die Notwendigkeit, genaue A n gaben ü b e r M ä n n e r und Frauen des ost- und
Glocken rufen zur weihnachtlichen Andacht
Sit
westpreußischen
Kulturlebens
machen
zu
LuldJhJt
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oui seinem Gang zum Kirchdorf. Ueber
m üder
s s e n . Sie s i n d nicht immer schnell greifbar.
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Stimmung. Vom Kirchturm hallen Glockentöne
durch
N u n erschien i n unserm o s t p r e u ß i s c h e n V e r l a g
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^ k e r z e n am Christbaum vor dem Altar. In ihrem Schein
Graefe & Unzer, K ö n i g s b e r g , die „ A l t p r e u ß i s c h e
w i r d der Pfarrer die wundersame Geschichte des Weihnachtsevangeliums
lesen:
„ E begab
Biographie" (1936—41 i n zwölf Lieferungen, z u sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot ausging vom Kaiser Augustus
daß alle Welt
geschätzel
s a m m e n g e f a ß t in Bd. 1, Abegg-Malten-, dazu
1942—44 leider n u r noch drei weitere Lieferungen des 2. Bandes bis Georg v o n Polenz). Sie
wurde im Auftrage der Historischen Kommission
für ost- u n d w e s t p r e u ß i s c h e Landesforschung
v o n keinem anderen als Christian K r o l l m a n n
unter M i t w i r k u n g
bekanntester
Sachkenner
herausgegeben. Diese A l t p r e u ß i s c h e Biographie
ist ohne Zweifel eines der wichtigsten historiUeber O s t p r e u ß e n s Mundarten / V o n A n n i R e c k
schen W e r k e , die i n letzter Zeit i n unserer H e i „Muttersprache, Mutterlaut!
h ä u f i g s t e Bezeichnung i n O s t p r e u ß e n Schischke, mat noch erschienen. In seiner K ü r z e und PräziW i e so wonnesam, so traut!
an der M e m e l Burre oder Burreschoapke, i m sion s o w i e den notwendigen Quellenangaben
Erstes W o r t , das m i r erschallet, Samland Poschke (Posch ist dort der Lockruf für ist dieses W e r k nicht nur ein Handbuch z u r
S ü ß e s , erstes Liebeswort!"
die Schweine), i m mittleren Ermland Schucke, Orientierung, sondern e i n Spiegel der ungeheuren Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit
Daß dieses Gedicht, das w i r v o r langen Jahren daneben Bockel (die Verkleinerungsform „ e l " ostdeutscher Kultur u n d ^ der P e r s ö n l i c h k e i t e n ,
i n der Schule lernten, v o n einem O s t p r e u ß e n — auf schlesischen Sprachgebrauch hindeutend). Im die in unserer Heimat g e w i r k t haben. Durch die
M a x v o n Schenkendorf — geschrieben wurde, O b e r l a n d h e i ß e n sie Beckche, Lämmche, i m N o t ist diese Biographie aber leider eine „Unerscheint uns a l l e n heute nicht ohne Bedeutung. Weichseltal K i e n a p p e l . Es ließen sich noch viele vollendete" geblieben.
Denn nur i n der Ferne kann man den besonderen solcher Verschiedenheiten i n den A u s d r ü c k e n
Es erhebt sich die Frage, ob eine W e i t e r f ü h Zauber der Muttersprache mit a l l ihren s c h ö n e n a n f ü h r e n , die aufzeigen, w i e vielfältig und reich
rung unter den heute obwaltenden Schwierigund s ü ß e n E r i n n e r u n g e n ermessen, n u r i n der unser O s t p r e u ß i s c h ist.
Doch a u f etwas Besonderes unserer M u n d a r t keiten möglich ist. S o l l der Versuch gemacht
Ferne w e i ß m a n plötzlich v o n der seltsam geheimen V e r b u n d e n h e i t der Muttersprache mit sei noch hingewiesen, die auch Eingang i n das werden, dieses W e r k auch bei dem jetzt mehr
fortzuführen?
dem Begriff d e r H e i m a t ! Damals daheim s c h ä t z - Hochdeutsche fast a l l e r O s t p r e u ß e n gefunden als s p ä r l i c h e n Quellenmaterial
ten w i r unser Platt vielleicht weniger. N u r wenn hat u n d ü b e r die so mancher Fremde schon N i e w i r d die Fortsetzung jene unter K r o l l m a n n
noch mögliche P r ä z i s i o n erreichen k ö n n e n . W e r
man „ v o n a u s w ä r t s " wieder nach Hause fuhr und lachte. A g n e s M i e g e l singt i n einem Gedicht:
„Heimlich lachen sie dann zu deiner behag- durch Beruf oder aus Berufung das Geistesleben
zum B e i s p i e l a u f dem Schlesischen Bahnhof i n
Berlin eine behagliche Rede i m altvertrauten lichen Rede / und böotisch klingt ihnen dein der Heimat weiterhin pflegt, w i r d sich der N o t heimatlichen O s t p r e u ß i s c h b e i M i t r e i s e n d e n uraltes Platt, / doch für uns gibt es keine dir a n wendigkeit einer solchen Aufgabe nicht verh ö r t e , dann begann erst die richtige Freude auf Schönheit vergleichbar / klingt so lieblich uns s c h l i e ß e n u n d sicherlich dem W a g n i s eines
die H e i m k e h r , d i e b e i den ersten W o r t e n der nichts als deine W o r t e ins Herz. / Denn mit solchen Versuchs zustimmen, damit das immerLandsleute w i e e i n warmer Strom z u m H e r z e n ihnen o M u t t e r hast du uns gestreichelt, riefst / hin recht weit g e f ü h r t e W e r k k e i n Torso bleibt.
aus dem Kinderteich lockend "die Seelchen z u Oder sollen die auf den Buchstaben P folgenden
ging.
dir. / „ T r a u t s t e r c h e Duche, w o bist Du? Putt- N a m e n weiterhin fehlen, z. B. v o n Schön,
U n d doch w a r dieses o s t p r e u ß i s c h e Platt nicht henneke, Putthanke / K o m m m i n Schoapke to Schenkendorf, Sudermann, Siemering, Siehr,
einheitlich, sondern v i e l s e i t i g u n d vielfältig w i e mi, Schusche, Patrusche, schloap, schloap."
Ernst Wiehert, Ernst Wiechert, Zacharias W e r die i m m e r wechselnden Landschaften unserer
Es ist die Besonderheit jedes O s t p r e u ß e n , a n ner usw., ebenso für einen Nachtrag N a m e n w i e
Heimat u n d deren Menschen, deren Blut aus viele N a m e n u n d Bezeichnungen die V e r k l e i n e - K r o l l m a n n , Maschke, Kasiske, H e i n , Plaetschke,
allen S t ä m m e n unseres V o l k e s herkam. Nach rungsform „chen" a n z u h ä n g e n . W ä h r e n d man Giere u, v. a. M ä n n e r unserer Heimat, die der
den S i e d l e r s t ä m m e n ergab sich eine g r o ß e Z w e i teilung a l l e r o s t p r e u ß i s c h e n M u n d a r t e n : z u nächst das sogenannte „ N i e d e r p r e u ß i s c h e " , das
niederdeutsche Platt, das g r o ß e A e h n l i c h k e i t mit
der M u n d a r t N'ederdeutschlands hat. Dem geg e n ü b e r stand der D i a l e k t der mitteldeutschen
Sprachinsel i n O s t p r e u ß e n , den m a n als „Hochp r e u ß i s c h " bezeichnete. Diese eigenartige mitteldeutsche Sprachinsel mitten i m niederdeutschen O s t p r e u ß e n u m f a ß t e u n g e f ä h r das E r m land und das O b e r l a n d , doch stimmten die G r e n zen nicht ganz ü b e r e i n . So h ö r t e man z. B. in
Mehlsack die Leute v o n Woater, Pund, Perd
reden, w ä h r e n d m a n i n H e i l s b e r g , ganz abgesehen v o n anderen Unterschieden, immer W a s ser, Fund, Ferd vernahm. In Rößel sagt man: dat
Hart, eck, twelf, w ä h r e n d man i n Seeburg h ö r t e :
das Herz, zwelf und ech. U e b e r a u in O s t p r e u ß e n ,
sagt man: m i n Hus, im O b e r l a n d und im Ermland
hieß es n u r : main Haus. D e r G r u n d für diese
sonderbare hochdeutsche M u n d a r t ist darin z u
suchen, d a ß die K o l o n i s t e n des Ermlandes vorwiegend a u s Schlesien kamen und ihre mitteldeutsche M u n d a r t behielten, ebenso w i e die
O b e r l ä n d e r aus anderen T e i l e n M i t t e l - u n d
Oberdeutschlands mit dem O r d e n und auch s p ä ter i n das L a n d h i n e i n s t r ö m t e n .
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wünschen.
Kriegs- u n d Nachkriegszeit z u m Opfer fielen?
Manche Mitarbeiter K r o l l m a n n s s i n d noch am
Leben u n d w ü r d e n durch ihre besondere Sachkenntnis mancherlei B e i t r ä g e oder Fingerzeige
geben k ö n n e n . Es w ä r e z u b e g r ü ß e n , wenn die
v o n Dr. H e i n k e - D ü s s e l d o r f ausgegangene wichtige Anregung auf F o r t f ü h r u n g des W e r k e s aufgenommen
u n d auf ihre V e r w i r k l i c h u n g geprüft werden k ö n n t e . Ebenso w ü r d e 6ich dabei
die Bücherei des Deutschen Ostens i n H e r n e
w i r k u n g s v o l l einschalten lassen.
Dr. K i r r i n n i s .
Das gute Sonnchen
A l l e einzelnen W ö r t e r und A u s d r ü c k e sind
erforscht und i n jahrzehntelanger m ü h s a m e r A r beit festgehalten worden in dem P r e u ß i s c h e n
W ö r t e r b l i c h , dessen Sammlungen die Lebensarbeit v o n Prof. Ziesemer i n K ö n i g s b e r g war.
Auch diese g r o ß e wissenschaftliche A r b e i t ist
wie so vieles 1945 vernichtet worden. Doch v i e l e
ehemalige Studenten erinnern sich heute an
jene Stunden des Forschens u n d Arbeitens i m
Germanistischen Seminar, i n denen sie Frageb ö g e n aus dan einzelnen K r e i s e n bearbeiteten
und Karten zeichneten ü b e r die verschiedensten
A u s d r ü c k e für ein u n d denselben Gegenstand.
umfaßt die vorliegende Folge. Sie ist bei unserm
den, d a ß sie auch i m entlegensten
stens
Wird.
bis z u m Weihnachtsfest
Dorf
zugestellt
worspätesein
Der „ V e r l o r e n e n Erde" ließ Alfred Brust den
in seiner inneren Schau nicht weniger g r o ß e n
und starken Roman „Eisbrand" folgen. „Eisbrand" ist der Name eines Pferdes; und der
ganze Roman ist nicht a l l e i n v o n dem A t e m
o s t p r e u ß i s c h e r Erde erfüllt; er ist i m besonderen e i n Roman der Pferde, die hier i n einer
Steigerung ins Sinnbild hinein eine dichterische
Gestaltung v o n unheimlicher Kraft erfuhren.
Es ist eine ü b e r das M a ß des W i r k l i c h e n sich
erhebende Handlung, die der Dichter vor uns
abrollen läßt. Gedenken w i r der „ V e r l o r e n e n
Erde", so dürfen w i r den „Eisbrand" nicht vergessen. Es gibt keinen g r ö ß e r e n Pferde-Roman
als diesen.
K a r l Herbert Kühn.
Eine Schriftenreihe des Göttinger
Arbeitskreises
(Verlag: Heft 1—5 Flemmings Verlag, Hamburg,
die ü b r i g e n Hefte Holzner-Verlag. Kitzingen/Main.)
Erfreulicherweise
haben die Kultusministerien
mehrerer
Länder
die Behandlung
ostdeutscher
Themen im Schulunterricht angeordnet. Lehi Stoffe
für diese Unterriehtsthemen stellt die Schriftenreihe des G ö t t i n g e r Arbeitskreises zur V e r f ü g u n g ,
denn sie bietet das geeignete wissenschaftlich einwandfreie Material f ü r die Hand des Lehrers und
zur Benutzung durch die S c h ü l e r h ö h e r e r Lehranstalten. Aber nicht nur für die junge Generation
sind die G ö t t i n g e r Hefte bestimmt, alle interessierten Deutschen k ö n n e n sich mit ihrer Hilfe ,,ra ch
und z u v e r l ä s s i g ü b e r die wesentlichen Fragen des
deutschen Ostens unterrichten".
c
1
Im Märchenwald
Verlagspostamt so f r ü h z e i t i g aufgeliefert
Der zweite Roman v o n A l f r e d Brust
In E r g ä n z u n g zu den A u s f ü h r u n g e n unseres
Landsmanns M a t u l l ü b e r A l f r e d Brust und seine
Dichtungen ( O s t p r e u ß e n b l a t t v o m 15. N o v e m ber 1951) sei auf zwei W e r k e hingewiesen, die
bei dem Namen Alfred Brust nicht vergessen
werden sollten. Es ist einmal sein Spiel „Der
singende Fisch". W ä h r e n d z. B. die T o l k e n i n g Dramen i n Leipzig z u ihrer Zeit einen starken
Erfolg hatten, blieben diese und andere Spiele
Brusts zumal i n seiner Heimat so gut wie u n bekannt. A b e r schon Jahre v o r der Uraufführung des „ C o r d a t u s " ging „Der singende Fisch",
den Brust selbst e i n Legendenspiel nannte,
ü b e r die B ü h n e auch des K ö n i g s b e r g e r N e u e n
Schauspielhauses. Er hatte hier wie i n anderen
S t ä d t e n einen starken Erfolg, der nicht zuletzt
der i n diesem Spiele geradezu v o l k s t ü m l i c h e n
Sprache des Dichters zuzuschreiben war. D e r
Schauplatz der V o r g ä n g e ist e i n Fischerdorf,
das sich Brust auf der Kurischen Nehrung, die ihn
immer wieder anzog, dachte; der innere M i t t e l punkt der H a n d l u n g ist die Legende v o m singenden Fisch.
F ü r die Ostvertriebenen bedeuten diese Hefte
viel mehr. Die Schriftenreihe will die „ v e r t r i e benen Menschen des deutschen Ostens in der Verbundenheit mit der verlorenen Heimat und im Bew u ß t s e i n ihrer Werte s t ä r k e n und den Organisationen der Vertriebenen ein vielseitiges Hilfsmittel
für ihre Heimatarheit bieten". Die Titel der Hefte
lauten: I. Reihe. Geschichte: Heft 1, „ P r e u ß e n l a n d ,
Weiden und Aufgabe in 7 Jahrhunderten" von Prof.
Dr. Hubatsch. Heft 2 3, „ G e s c h i c h t e der Deutschen
in B ö h m e n und Mähren" von Prof. Dr. Weizsäcker,
Heft 6, „ S c h l e s i e n , E i n Gang durch seine G e schichte" von Rektor F r . Stumpe. Heft 9, „ B a u e r n befreiung und S t ä d t e o r d n u n g " von Oberstudiendirektor i. R. H . Witte, Heft 10. „ K l o s t e r Heinrichau, Ein Beispiel
der Fesiedlung Schlesiens"
von Pibliotheks at Dr H . Jessen. Heft 11. ..Geschichte der Stadt Danzig" von Prof. Dr. E . Keyser,
Heft 12. „ D a s Memelland" von Oberregierungsrat
R. Meyer.
II. Reihe. Volkstum und Geistesgut:
Heft 4. „ O s t d e u t s c h e s S a g e n b ü c h l e i n " vort Prof. Dr.
W. E . Peukert, Heft 5, „ O s t d e u t s c h e s M ä r c h e n b r c h lein" von Prof. Dr. W. E . Peukert. Heft 7. „ V o l k s kunde der Sudetendeutschen" von Prof. Dr. Josef
Hanika. Heft 8, „ I m m a n u e l Kant" von Prof. Dr.
G. v. Seile.
Die Bachstelze nennt m a n z. B. in Natangen
und im Samland Ouekstert, im Ostgebiet W : p p toagel oder W i p u e r z o a q e l . i m O b e r l a n d W i p p sterzche, süd'ich des Frischen Haffs Queckstaff
fStaff = Stab = Schwanz), auf der N e h r u n g
Quekstar, auf der Elbinger H ö h e Quekstorch.
auf der Danziqer N i ' h r u n n Q u e k o d b a r (QuekAdebar). Bei den verschiedenen Bezeichnungen
für Tannenzapfen, Kiefernzapfen hat man a l s
Zwanzig Seiten
„ E i s b i a n d
Zu den schönsten
Freuden, die unsere Heimat uns bieten konnte, gehörten ein Gang oder eine
Schlittenfahrt
durch den verschneiten Wald. So geht in diesen Tagen, in denen die Baracken und
die Notwohnungen
so olt von Nebel eingehüllt
werden, unsere Erinnerung zurück an das tiefe
Erleben, das unsere winterlichen
Wälder jedem schenkten, der sich beschenken lassen
wollte.
Diese Aufnahme hier führt uns mitten in die Rominter Heide nach Jagdbude; die Brücke geht
über den Heidegraben,
einen Abfluß
des
Marinowosees.
Aufnahme: Kurt Gottschalk
Bei der F ü l l e des dargebotenen Stoffes Ist es
nicht m ö g l i c h , den Inhalt der einzelnen Hefte auch
nur andeutend wiederzugeben. Eines abei haben
alle diese Schriften gemeinsam, sie sind klar und
leicht v e r s t ä n d l i c h geschrieben. Der zweite gemeinsame Vorzug ist der niedrige Preis von je 0.80 bis
1,10 D M . Wer neben der T a g e s l e k t ü r e über ein
Lebensgebiet des deutschen Ostens Belehrung und
A u f k l ä r u n g sucht, der greife zu den G ö t t i n g e r
Schriften!
Beide Reihen werden in K ü r z e durch neue Hefte
erweitert werden. Zwei neue Reihen sind in Vorbereitung, n ä m l i c h III. Reihe: Iildende Kunst und
IV. Reihe: Natur, Landschaft, Wissenschaft.- Dr. P .
Betmiftf, öecjcftleppi/ gefoU^t/ ötfiuftt
A u s k u n f t
w i r d
g e g e b e n
Herr Paul Mattem, f r ü h e r Georgenthal, Kreis
Mohrungen, jetzt: (23) Stirpe-Oelingen ü b . Bohmte,
Kreis Wittlage, Bez. O s n a b r ü c k , kann ü b e r Eduard
M ü l l e r aus Wiese, Kreis Mohrungen, Auskunft erteilen. Zuschriften unter B e i f ü g u n g von R ü c k p o r t o
an obige Anschrift erbeten
Herr Erwin D r ö g e r , (21) Hervel, Post N e u e m ü h l e
ü b e r L ü d e n s c h e i d , war mit nachstehend a u f g e f ü h r ten Landsleuten in russischer Kriegsgefangenschaft
zusammen: 1. Willi Witt, geb. ca. 1021, Uffz., led.,
wohnhaft
bei Heiligenbeil; 2. Bernhard Ewerts,
geb. 1425, Gefr., led., wohnhaft bei Marienwerder;
3. Reetz, geb. ca. 1890/95, Oberleutnant, verh., Gutsbesitzer aus Kreis Wehlau. Zuschriften unter Beif ü g u n g von R ü c k p o r t o an obige Anschrift erbeten.
Herr Bruno Kather, f r ü h e r Krokau, Kreis R ö ß e l ,
jetzt (20a) Northeim (Hann.), Fr.-Ebert-Wall 16, kann
ü b e r nachstehende Landsleute Auskunft erteilen:
1. Ziegeleiai beiter Leo Wunderlich, ca. 1920 geb., aus
der N ä h e von Guttstadt; 2. Bruno Witt, Altkirch
bei Guttstadt, ca. 1922 geboren.
Zuschriften unter
B e i f ü g u n g von R ü c k p o r t o an obige Anschrift erbeten.
F r a u A n n a Weichler, Jetzt (20a) Hoheneggelsen 192,
Bez. Hannover, kann ü b e r nachstehende Landsleute
Auskunft erteilen:
1. Familie Koppatz; 2. Frau
Siroks, 3. Frau Wiehert, 4. Frau Hilde, 5. F r a u Link,
6. F r a u Sikok. Zuschriften unter B e i f ü g u n g von
R ü c k p o r t o an obige Anschrift erbeten.
Herr Alfred Schulz, jetzt Langenberg/Rhid., Sambeck 4, kann ü b e r Bauer und
Bürgermeister
Tschechla aus Soldahnen
oder Soldmahnen, K r .
Angerburg, Auskunft erteilen.
Zuschriften unter
B e i f ü g u n g von R ü c k p o r t o an obige Anschrift erbeten.
A u s k u n f t
w i r d
e r b e t e n
. ü b e r folgende Landsleute aus Insterburg und
Landkreis: Bublies, Otto, bei der Reichsbahn bes c h ä f t i g t — Bublles, Margarete, geb. B r i n k m a n n —
Dornbusch, Helene, aus Piaten — Chedor, Hildegard
(gesucht von Sohn Wolfgang, geb. 26. 1. 43) — Soht,
Lisbeth, geb. ca. 1916 (gesucht von Tochter Ilse, geb.
17 8. 38) — Szomeida, Franz, geb. 1. 3. 03 in G r .
Reetzken (gesucht von Tochter Inge, geb. 7. 10. 38 in
Siegmanten — Steppat, Gerhart ( a u ß e r e h e l i c h e r
Vater) Dehmke, Frieda, geb. 2. 9. 19, beide gesucht
vom Sohn Burghard Dehmke, geb. 13. 4. 39 — Sausmikat, Christa, geb. 24. 12. 41 — ü b e r die A n g e h ö r i gen von Klaus Drochner, geb. 28. 3. 19, Schlageters t r a ß e 7 — Sbrezsny, Gottlieb, Postbeamter, mit
Ehefrau Marie, geb. Kleta, und Tochter Waltraut —
Poykop, Friedrich, pensionierter Postbeamter und
Frau — Dietrich, E r i k a , Gerichtstr. — Zachrau.
Franz, Polizei — Bumann, Rudi, etwa Jahrgang
27/28, F e b r u a r / M ä r z 45 bei einer- Sammelbatterie
D a n z i g / B ü r g e r w i e s e n — Heyer, Lieschen, Jordans t r a ß e 20 — Lauer, Hedwig, geb. Heyer, Jordanstr. 20
— Becker. Else, geb. Heyer, Jordanstr. 20 — Kuckuck,
Emil, Postbeamter aus Sprindt — Torkler, Wilhelm,
aus Norkitten — Kapuscha, Emil, mit F r a u Gertrud
und Sohn Heinz — Klee, Herr und Frau vom Forstamt Carlswalde — Westphal, Kurt, P o l s t e r g e s c h ä f t ,
E r i c h - K o c h - S t r a ß e . — Maier, Landwirt aus Pesseln
— F r ö h l i c h , Gustav, geb. in Wirbeln — Franz, M i a ,
geb F r ö h l i c h , aus dem Kreise Insterburg — F r ö h lich' K a r l , aus Wirbeln. Post Saalau — Bartusch,
Max, Gefr., wahrscheinlich F P N r . 03 855 — Fischer,
Gertrud, aus Gr.-Eschenbruch — Paukstat, Obergefr oa 29—33 Jahre, 44 unversehrt in amerikanische Gefangenschaft geraten, zuletzt etwa 46 in
Belgien (Lager) gesehen — K u h n , Margarethe, geb.
Schmidt, Alter Markt 3 — Wigleb, R e v i e r f ö r s t e r aus
dem Kreise Insterburg.
Zuschriften an die G e s c h ä f t s f ü h r u n g der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n , Hamburg 24, Wallstr. 29b.
. . ü b e r den Verbleib des G ü n t h e r Kaselowski, geboren 18. 10. 21, oder seines Vaters, Oberstauermeister Ernst Kaselowski, zuletzt wohnhaft K ö n i g s berg, Sternwartstr. 26.
~. . . ü b e r Klaus S c h ö n f e l d , geboren 16. 11. 1934, aus
K ö n i g s b e r g , Quednauer Kirchenweg 62, der jetzt aus
Litauen gekommen ist, sucht seine Schwester Ruth
S c h ö n f e l d , ca. 24 Jahre alt.
. . . Uber den Verbleib des G ü n t h e r Bartolain aus
K ö n i g s b e r g , ca. 15 Jahre alt. Die Mutter Elsbeth
Bartolain verstarb im Februar 1947 an Hungertyphus in K ö n i g s b e r g .
. . . ü b e r F r a u Martha Grigo, geb. Jegust, geboren
23 . 2. 1903, wohnhaft in Petersgrund, K r s . Lyck, evakuiert nach Arien, K r s . Lotzen, im Herbst 1947 aus
russischer Gefangenschaft heimgekehrt.
. . . ü b e r Franz Hart, geboren 7. 7. 1935, aus Goldap,
der jetzt aus Litauen gekommen ist, sucht seine
Mutter Greta Hart, zuletzt in S t a l l u p ö n e n gesehen,
seinen Bruder Willi, geboren ca. 1936, zuletzt in
Litauen gesehen, und seinen j ü n g s t e n Bruder, geboren ca. 1939, zuletzt in K ö n i g s b e r g gesehen.
. . . ü b e r Franz Laser, geb. ca 1919, Gutsbesitzer
östlich Labiau, und dessen Schwester — Lehrer
August Kretschmann, geb. ca. 01, und Ehefrau Elisabeth, geb. Schimmelpfennig, zwei Kinder, Heimatort D a u d e r t s h ö f e n (?) bei Liebenfelde, K r . Labiau
— Ute Rukies, geb. 20 4 . 24, aus Insterburg,
Wichertstraße.
. . . ü b e r E m i l Gustav Kohnert, geb. 7. 9. 06, in L a n gangen, K r . Bartenstein, letzte Nachricht 23. 1. 45,
aus Kirchdorf im E l s a ß , TJffz. bei den Kraftfahrern,
vorher b e s c h ä f t i g t
Flachsfabrik Schippenbeil. Es
liegt eine wichtige Nachricht f ü r ihn vor.
. . . ü b e r Klaus Himmelmann, geboren 24. 12. (?),
aus Ilmenhagen
Kreis Gerdauen, jetziger Name
Klaus Schneider, der jetzt aus Litauen gekommen
ist: er sucht seine Tante Gertrud Eidingen, geboren
1905, und seine Schwester Magret Himmelmann, geboren 1928, aus Ilmenhagen. Zuschriften i n obigen
F ä l l e n erbittet
die G e s c h ä f t s f ü h r u n g
der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n , (24a) Hamburg 24, Walls t r a ß e 29b.
. . . ü b e r Fittkau. Gerhard, geb. 18. 2. 28 und
Bruno, geb. 19. 11. 29, aus Augam, Kreis P r . - E y l a u .
Beide waren nicht g e f l ü c h t e t , als die Front n ä h e r r ü c k t e und die Russen das V ä t e r l i c h e in Brand setzten, gingen die Jungen mit der Mutter nach G l a n dau, K r . Pr.-Eylau. Sie wurden aufgegriffen und k a men nach Eichen zur Durchsuchung, s p ä t e r zur A r beit nach Heilsberg, dann zur Ernte nach Insterburg. Bruno kam ins Krankenhaus P r . - E y l a u (dicke
A r m e und Beine), Werner, der j ü n g s t e Bruder,
ging ihn besuchen, fand ihn aber nicht. Die Mutter
hatte eine K o p f s c h u ß v e r l e t z u n g und lag in G r ü n -
in unsere H e i m a t ist
erzählt"
Dieses 200 Seiten
starke
Buch
e n t h ä l t zahlreiche fesselnde B e i t r ä g e unserer Dichter u n d
Hei-
matschriftsteller,
eine
Reihe
von
zudem
Photos.
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s c h ö n e s Weihnachtsgeschenk; i n
Leinen
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VERLAG
R A U T E N B E R G & MÖCKEL
L E E R (Ostfriesland), Postfach 136
J
, Kommissare der Feuersozietäi für Ostpreußen
walde. Seitdem fehlt jede Spur. Wer kennt die
Jungen und kann Auskunft erteilen? Zuschriften
an die G e s c h ä f t s f ü h r u n g der Landsmannschaft.
Wer kennt den Aufenthaltsort oder kann ü b e r das
Schicksal nachstehender Landsleute eine Auskunft
erteilen:
Ernst Casper, aus Nikolaiken, Ringstr. 20, Stadtinspektor,
und Pfarrer Edmund Mauruschat, war
f r ü h e r in Kaunas (Kowno) a n s ä s s i g und verzog
nach S c h r ö t t e r s b u r g oder Scharfenwiese.
In einer
Nachlaßsache
werden
nachstehende
Landsleute gesucht:
Frau Frieda Ullrich, zuletzt
wohnhaft in Zielenzig, Alfred Rockel, Sohn des gefallenen Friedrich Rocke aus Rositten, und Elisabeth Rockel, ä l t e s t e Tochter des Landwirts Ernst
Rockel aus Rositten.
Wer kann Auskunft erteilen ü b e r Frau Johanna
Radtke, K ö n i g s b e r g , Tragheimer Kirchenstr. 12
(Kolonial Warengeschäft).
Wer kann Auskunft erteilen ü b e r das Schicksal
des Erich H ö d t k e , geboren 21. 11. 97 aus Gr.-Sausgarten, Kreis P r . - E y l a u , am 11. 2. 1945 von P r . - E y l a u
verschleppt.
Wer kann Aufkunft erteilen ü b e r das Schicksal
nachstehender Kinder: J ö r g Perl, geb. 14. 10. 1940
in K ö n g s b e r g , war bis M ä r z 1947 bei seiner Betreuerin Judith Burchard in Tilsit.
Als sie das K i n d
nicht mehr halten konnte, brachte sie es in das Waisenheim Budwethen, s ü d ö s t l i c h von Tilsit. Wer war
der Leiter dieses Heimes und wohin wurde es verlegt?
Ausgewiesene aus Budwethen werden um
Mithilfe bei der A u f k l ä r u n g dieses Kinderschicksals
gebeten. — Edith-Maria Kalikauskas, geb. 10. 8. 1944
in Aulenbach/Ostpr. Das K i n d m u ß t e am 10. 1. 45 in
der s t ä d t i s c h e n Kinderklinik in Mohrungen z u r ü c k gelassen werden, da es krank war.
Die Mutter
konnte nichts mehr ü b e r den Verbleib des Kindes
ermitteln. Wer kann hier helfen?
Zuschriften in allen obigen F ä l l e n erbittet die G e s c h ä f t s f ü h r u n g der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n ,
Hamburg 24, W a l l s t r a ß e 29 b.
Wo sind A n g e h ö r i g e der Frau Ida P r u s s e i t ,
geb. Oberpichler, geboren 9. 1. 1904, aus Wischwill,
Krs. Tilsit? Zuschriften erbittet
die G e s c h ä f t s f ü h r u n g der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n ,
(24a)
Hamburg 24, W a l l s t r a ß e 29 b.
1
Litauenheimkehrer'.
Wer wohnte in R a d z i w ü i s k i s bei Schaulen in L i tauen und kennt die Eheleute Alexander und Agnes
Petkun, genannt Petkunas und Petkuniene? Sie bes a ß e n dort ein eigenes Haus. Zuschriften erbeten
an G e s c h ä f t s f ü h r u n g
der Landsmannschaft Ostp r e u ß e n , Hamburg 24, Wallstr. 29 b.
Otto Kurpjuweit sucht Vater und B r ü d e r
Der aus Litauen gekommene Otto Kurpjuweit, geboren 26. 6. 1935, sucht seinen Vater Fritz K u r p j u weit, etwa 47 Jahre alt, seine beiden B r ü d e r Walter
(17 Jahre) und Emil Kurpjuweit (15 Jahre) sowie
seinen Onkel K a r l Kurpjuweit, etwa 43 Jahre alt.
Zuschriften erbittet
die G e s c h ä f t s f ü h r u n g
der
Landsmannschaft O s t p r e u ß e n , (24a) Hamburg 24,
WaHlstraße 29 b.
Da wir immer wieder Anfragen nach Auskunftsstellen der F e u e r s o z i e t ä t O s t p r e u ß e n erhalten, hat
Landsmann Felsch In L ü b e c k , der die Betriebsa n g e h ö r i g e n der F e u e r s o z i e t ä t sammelt, folgende
Liste von Kommissaren zusammengestellt, die in
Westdeutschland a n s ä s s i g sind. Versicherungsnehmer k ö n n e n bei ihnen A u s k ü n f t e ü b e r ihre Versicherungen erbitten. ( R ü c k p o r t o beilegen.)
1. Arlinck, Ernst, (20) Hagen 23, Kreis Neustaat
a/Rbg. ( f r ü h e r Kreis Lyck).
2. Berger, Frau Erna, (21b) Soest (Westf.), Steingraben 21.
Krankenhaus ( f r ü h e r Kreis Johannisburg).
3. Bleck, Willy, (20) Lautenthal (Oberharz), A m
Bahnhof 300a ( f r ü h e r Kreis Samland).
4. B o ß , Otto, (23) N a t b e r g e n - R o s e n m ü h l e ,
Post
Bissendorf ( f r ü h e r Kreis S c h l o ß b e r g ) .
5. Bog, Georg, (22) Kommern ü b e r Euskirchen
(Rheinland) ( f r ü h e r Kreis Treuburg).
6. B r a n d s t ä t e r , Ernst. (15) Ringleben bei Erfurt,
M i t t e l s t r a ß e 139 ( f r ü h e r Kreis Tilsit-Ragnit).
7. Bukowsky, Erich, (22) Oberbierenbach. Post Niederbierenbach/Wiehl Land (fr. Kreis Sensburg).
8. Duhker, Herbert, (21a) Wattenscheid, Lohrheides t r a ß e 92 ( f r ü h e r Kreis Pr.-Holland).
9. Erlach, Fritz, (22) Wermelskirchen, Hunger Sellscheid 9 ( f r ü h e r Kreis Ebenrode).
10. Fischer, K a r l , (16) Eschwege, A n den Anlagen 8
( f r ü h e r Kreis Tilsit-Raghlt).
11. Goeden, Emil, (23) Syke, Bez. Bremen, Bremer
Weg 17 1 ( f r ü h e r Kreis Sensburg).
12. G r o ß , Fritz, (4) Kentz bei Barth, Vorpommern
( f r ü h e r Kreis Bartenstein).
13. Hagedann, Paul, (23) Jever i . Oldb., Bismarck 18
( f r ü h e r Stadt K ö n i g s b e r g / P r . ) .
14. Hartmann, Otto, (3) Alt-Pannekow ü b e r Gnoien
(Meckl.) ( f r ü h e r Kreis S c h l o ß b e r g ) .
15. Hoffmann, Emil, (16) Birlenbach, Kreis Dietz
a. d. Lahn, bei Beisel ( f r ü h e r K r . Rastenburg).
16. v. Homeyer, Frau Elisabeth, wiederverehelichte
Brandtstaedter, (16) Kirchhain, Bezirk Kassel.
Kornhaus ( f r ü h e r Kreis Wehlau).
17. Jarosch, Anton, (22) Lobberich (Rheinld.). Boisheimer S t r a ß e 1 ( f r ü h e r Kurische Nehrung).
18. Kowalewski, Max, (1) Berlin-Hermsdorf, F r o h nauer S t r a ß e 60 ( f r ü h e r Kreis Braunsberg).
19. Kuscha, Siegfried, (20) Ronnenberg bei Hannover, S t a d t r ä r 38 ( f r ü h e r Kreis Allenstein).
20. Lomke, Walter, (24b) Boostedt-Friedrichswalde
über Neumünster
( f r ü h e r im gesamten Geschäf ts§Gtoict t ä t i § ) .
21. Linck, Anton, (24b) Neverstedt ü b . Bad Segeberg
( f r ü h e r Kreis Heilsberg).
22. Mantner, Bruno, (24b) Eutin,
Meinersdorfer
Weg 54 ( f r ü h e r Kreis Marienwerder).
23. Mertins, Fritz, (24a) L ü b e c k , Weiter Lohberg 16
( f r ü h e r Kreis Tilsit-Ragnit).
24. M ü h l e n , Hans, (13b) Dietmannsried, Haus 37V-,
bei Kempten ( A l l g ä u ) ( f r ü h e r im gesamten G e schäftsgebiet tätig).
25. Nehrenheim, Erich. (13a) Lauf (Pegnitz), A l b e r t i s t r a ß e 24 ( f r ü h e r Kreis Samland).
26. Pietsch, Julius, (24b) Schafstedt (Dithm.), N o r d holz bei Schmager ( f r ü h e r Kurische Nehrung).
27. Pflaumbaum, Gustav, (24b) Dersau, K r . P l ö n
bei T ö n t g e n ( f r ü h e r Kreis S c h l o ß b e r g ) .
28. P i e u ß , Anton, (23) Oldenburg i . Oldb., W i d u k i n d s t r a ß e 20 ( f r ü h e r Kreis Heilsberg).
29. Rogall, Hans, (23) G r o ß - H ä u s l i n g e n ü b e r Verden
(Aller) ( f r ü h e r Kreis Bartenstein).
Stadt.
Landsleute i n der
Eine neunte Liste von Verstorbenen und Zurückgehaltenen
Von der Folge 1 des O s t p r e u ß e n b l a t t e s ab veröffentlichen wir fortlaufend N a m e n v o n i n d e r
Sowjetunion
verstorbenen
und
zur ü c k g e h a l t e n e n
Zivilpersonen.
Die
Namen sind von Heimkehrer(innen) aus russischer
Internierung bzw. Kriegsgefangenschaft
aufgegeben
worden.
Sollten Sie, liebe Landsleute, über diese verstorbenen bzw. noch z u r ü c k g e h a l t e n e n Zivilinternierten
e r g ä n z e n d e Angaben machen k ö n n e n oder den Verbleib der A n g e h ö r i g e n wissen, bitten wir, der Geschäftsführung der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n in
Hamburg 24, Wallstr. 29 b, dieses mitzuteilen.
In Ihrer Zuschrift beziehen Sie sich bitte wie folgt
auf diese Anzeigen: „Betr. Zivilinternierte; Kennziffer . . .. Angabe des Namens und Vornamens des
Gemeldeten" (in der Schreibweise, wie er in unserer
Zeitschrift veröffentlicht steht).
Bei jeder Rückfrage und Meldung an uns, diese
Personengruppe betreffend, bietet allein die Angabe
der Kennziffer und des Namens und Vornamens des
Internierten die G e w ä h r , d a ß Ihre Mitteilung richtig
ausgewertet werden kann.
Bitte nennen Sie uns in Ihrer Zuschrift alle bekannten e r g ä n z e n d e n Personalien zu den Internierten bzw.
ihren A n g e h ö r i g e n oder auch Berichtigungen zu den
von uns a u f g e f ü h r t e n Angaben, da der Heimkehrer
meistens nur noch N a m e n s b r u c h s t ü c k e aufgibt, die
ihm in Erinnerung geblieben sind.
Ueber sich selbst machen Sie bitte am Schluß Ihres
Briefes folgende Angaben: Name, Vorname, M ä d c h e n name, Geburtsdatum, Heimatanschrift, jetzige Anschrift.
Sind Sie selbst in russischer Internierung gewesen?
Ja/nein? Bis wann? In welchem Lager (Nummer und
Ort)?
Bitte, gedulden Sie sich, wenn wir Ihnen auf Ihre
Zuschrift nicht sofort R ü c k a n t w o r t erteilen.
Wir
werden Ihre Mitteilung mit Hilfe von Rotkreuz-Suchdienststellen s o r g f ä l t i g auswerten und dabei mit anderen eingegangenen Zuschriften vergleichen m ü s s e n .
In den hier folgenden A b s ä t z e n kommt zunächst
die Kennziffer, dann folgen die Personalien des Gemeldeten und zuletzt werden der Name des meldenden Heimkehrers oder die Namen der vermutlichen A n g e h ö r i g e n angegeben.
12 358 Abrahamsohn, Vorname unbekannt, geb. unbekannt, zul. wohn. (5b) Medenau, K r . Samland,
Zivilberuf M ü h l e n b e s i t z e r ; gemeldet von Schucht,
August.
50 738/47 Adam, Gerhard, geb. ca. 1912, zul. wohnh.
(5b) K ö n i g s b e r g , Zivllberuf Molkereibesitzer; gemeldet von H ä r d e r . Elisabeth, Angeh. s. Besitz i.
Harz haben.
53 539/45 Bach, Fritz, geb. ca. 1896, zul. wohnh (5b)
O s t p r e u ß e n , Zivilberuf Bauer, mit Sohn Otto, geb.
ca. 1929; gemeldet von Grzybowski, Adolf.
22 794 Bachert, K a r l , geb. 11. 11. 87, zul. wohnh.
(5b) Hohenbruch, K r . Labiau, Zivilberuf Schuhmacher; gemeldet von Karls, Frieda.
54 928/48 Brandenburg, geb. Penk, Erna, geb. ca.
1910/11, zul. wohnh. (5b) Prauerschitten. Post Juditten, K r . Bartenstein, Zivilberuf unbek; gemeldet
von M i x , Marta
51 568/49 Chucholowius, Bernhard, geb. ca. 1909,
zul. wohnh. (5b) Plautzig, K r . Allenstein, Zivilberuf
Bauer; gemeldet von Hanowskl, Helene.
55 743/50 Degnatz, Erwin, geb. ca. 1930, zul. wohnh.
(5b) O s t p r e u ß e n , Zivilberuf unbekannt;
gemeldet
von Raak, Hans-Fritz.
51 231/48 Drews, Vorname unbekannt, geb. unbek.,
zul. wohn. (5b) Taubendorf, K r . Neidenburg, Z i v i l beruf Lehrer; gemeldet von Legall, Gertrud.
1513 Ehlert, Daniels, geb. unbekannt, zul. wohn.
(5b) Carlshof, K r . K ö n i g s b e r g ,
Zivilberuf L a n d arbeiter; gemeldet von Koppetsch, Heinz.
53 996/48 Engel, Marianne, geb. 1924, (5b) K ö n i g s berg/Pr., Tannenwalde, Zivilberuf unbekannt, mit
Mutter o. Vornamen u. Geb.-Dat.; gemeldet von
Rex, Maria.
55 436/0 Felsch, Alfred, geb. 1928, zul. wohn (5b)
Rastenburg, Zivilberuf Lehrling; gemeldet von
Pfeuffer, H a r r y .
Eine Jährt der Erinnerung
„Ostpreußen
Jahrgang 2 / Folge 26
Das Ostpreußenblatt"
25. Dezember 1951 / Seite 16
. ,
,-,
r, ^odhi Hornfeld, Post Innion,
30. Rupkalwis, Georg, J24b) H o i m e i a ,
32' S c n i £ r r a
S
T S S e c k ,
Lohmkah.enwe*
*I
33. becker^ S t r^
^ bei^Kamente
S ^(fruner^ wtvmm
A
a ß e 126,
35.
Strohschein, Ludwig. (24b) Ltllenthal ÜB. PreetE
( f r ü h e r Kreis Gerdauen)
„
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36. S t ü h l e r t , Otto, (20) Moide bei S o l U U (früher
Memelland).
, ,„.
rhou».
H
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h
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37
T e ß m e r , Willi. (24b) Meldorf (Molstein). Chauaseestraße 8 (früher Kiels L ö U e n ) .
,
Thiel, Paul, (23) Lembruch 3fl Kreis OrattCnatt
Diepholz ( f r ü h e r Kreis Elchntedei'ung).
Toussaint. Fritz, (3) Rostock, Klosterbatfhatr. 11
( f r ü h e r Kreis Insterburg).
11 Ii m i h i «
Turner, E m i l , (23) Stapel I, Post o t t e r r t e l « ,
Bezirk Bremen ( f r ü h e r Kreis
£ i >'_,,,,^
Uckermark, Ernst, (21b) F r ö n d e n b e r g (Ruhr),
E u l e n s t r a ß e 8 ( f r ü h e r Kreis Gerdauen).
Zander, Ernst, G e s c h ä f t s s t e l l e n l e i t e r , (19) L a n g e n e i c h s t ä d t , K r e i s Querfurt ( f r ü h e r K r . T i l s i t n
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Bruno. (20) Westercelle
Straße 6 (früher
Kreis
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B
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a
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B
bei Celle, Oarten-
Bartenstein).
Ostpreußischer Besuch in Paris
E i n Allensteiner Landsmann. Rudolf M ü l l e r , der
in seiner Heimat beim Arbeitsamt tatig war u n d
den Einsatz a u s l ä n d i s c h e r A r b e i t s k r ä f t e
leitete,
wandte sich, da ei f r a n z ö s i s c h spricht, besonders
den Anliegen der f r a n z ö s i s c h e n Kriegsgefangenen
und Zivilarbeiter zu und konnte sich so wirksam
f ü r sie einsetzen, d a ß er s'ch gute Freunde uftter
ihnen erwarb. Bald nach seiner R ü c k k e h r aus eigener Kriegsgefangenschaft
bekam er Briefe Von
ihnen E i n f r a n z ö s i s c h e s Ehepaar benutzte die erste
Gelegenheit, um Landsmann M ü l l e r in Deutschland
zu besuchen und ihm seinen D a n k f ü r die gute B e handlung auszusprechen. S p ä t e r wurde er z ü einem
Gegenbesuch in Paris eingeladen, wo er mit seiner
Frau z w ö l f s c h ö n e Tage verleben konnte. Die F r a n zosen berichteten von ihrem Ergehen i n unserer
Heimat nach dem Einzug der Russen: Erst im A u gust 1945 konnten sie nach Hause z u r ü c k k e h r e n .
Viele von ihnen, die sich f ü r deutsche Freunde einsetzten, wurden von den Russen erschossen, viele
auch erlagen den Strapazen der ersten Wochen und
Monate. Allein von den in Stablag IB Hohenstein
registrierten Franzosen sind noch ü b e r tausend vermißt.
U m die in so schwerer Zeit g e k n ü p f t e n V e r b i n dungen zu pflegen,
suchen
die
französischen
Freunde unseres Landsmannes einige ihrer f r ü h e - ,
ren deutschen Vorgesetzten oder Mitarbeiter, und
zwar: K u r t Rieck, Leiter des Gemeinschaftslagers
der Reichgbahn in der K a r l - t t o e n s c h - S t r a ß e
m
Allenstein (seine Familie lebte damals in K ö n i g s berg). F r ä u l e i n Polkowskl, wohnhaft in der Maaurensiedlung, und Frau Doebel, S c h i l l e r s t r a ß e , beide
ebenfalls in dem gleichen Lager b e s c h ä f t i g t . Die b e nannten oder Landsleute, die Uber Ihren Verbleib
etwas wissen, werden gebeten, sich bei Landsmann
Rudolf M ü l l e r in K ö l n - B r ü c k , Olpener S t r a ß e 734,
zu melden.
Sowjetunion
/ Wir bitten um die Mitarbeit unserer Leser
22 528 Fischer, K a r l , geb. ca. 1905, zul. wohnh. (5b)
K ö n i g s b e r g / P r . , Zivilberuf Fuhrunternehmer; gemeldet von Schewski, Martha.
51 390/47 G a u , Vorname unbek., geb. unbek., zul.
Wohnh. (5b) Galtgarben b. K ö n i g s b e r g , Zivilberuf
Bauernfr, mit Sohn, Vorname u. Geb.-Dat. unbek.;
gemeldet von Malun, Martha.
53 194/48 G ö r k e , Paul, geb. ca. 1898/1900, zul. wohnh.
(5b) K r s . Mohrungen, Zivilberuf Bauer; gemeldet
von Prusseit, Gustav.
55 737/49 Hankchen, Hedwig, geb. ca. 1921, Zul,
wohnh. (5b) Lockwinnen, K r . Sensburg, Zivilberuf
unbek.; gemeldet von Moritz, Lotte.
56 054/0 Hofbauer, Rosmarie, geb. ca. 1923, zul.
wohn. (5b) O s t p r e u ß e n ? , Zivilberuf Studentin, mit
Mutter, Vorname u. Geb.-Dat. unbekannt; gemeldet
von Berg, Gerhard.
50 429/49 Ignaschek, Elfriede, geb. ca. 1926, zul.
wohnh. (5b) Plimkeim, K r . Rastenburg, Zivilberuf
Landarbeiterin; gemeldet von Kurowskl, Frieda.
52 237/49 Juckel, Lischen, geb. ca. 1927, zul. wohnh.
(5b) K ö n i g s b e r g oder Lessen,
K r . Elchniederung
oder Kaukinnen, K r . Tilsit-Ragnit, Zivilberuf u n bekannt; gemeldet von Skottke, Elise.
1856 Kaminski, Gustav, geb. ca. 1887, zul. wohnh.
(5b) Sensburg, Siedig., Zivilberuf
Schuhmacher;
gemeldet von Lopenz, Fritz.
54 981/49 K l e i n , Franz, geb. unbekannt, zul. wohnh.
(5b) Frauenburg, Zivilberuf Kirchendiener; gemeldet von Hinnenberg, Gretel.
52 995/48 Kowalewski, Anna, geb. 1901, zul. wohnh.
(5b) Allenstein, Zivilberuf unbekannt;
gemeldet
von M ä r z , Martha.
1533 Laskus, Erwin, geb. ca. 1915/20, zul. wohnh
(5b) K ö n i g s b e r g , Zivilberuf Tischler; gemeldet von
Becker, Kurt.
54 375/47 Losch, Otto, geb. ca. 1898/02, zul. wohnh
(5b) Erlenau oder Eichdorf, K r . Sensburg, Z i v i l beruf Gutsbesitzer; gemeldet von Chmielewskl, Otto
51 445/49 Markutta, Ernst, geb. ca. 1889, zul wohnh
(5b) Toprienen, K r . P r . - E y l a u , Zivilberuf Bauer;
gemeldet von Schiemann, Fritz.
50 555 Mowitz, Otto. geb. unbekannt, zul. wohnh
(5b) Drengfurt-Vorstadt oder Wilkendorf, K r R a stenburg,
Zivilberuf
Inspektor;
gemeldet
von
Mey, K u r t .
4587/Beth. Neumann, K a r l , geb. unbekannt, zul
wohnh. (5b) Tilsit/Ostpr., Garnisonstr. 40, Zivilberuf
unbek., mit Ehefrau Martha, geb. 1907, und Sohn
Gerhard, geb. unbek., gemeldet von Dittrlch, Gretel
5025 Nothmann, Vorname unbek., weibl
geb
ca. 1909, zul. wohnh. (5b) K ö n i g s b e r g , Hamrrierweg'
Zivilberuf Inh. d. Hammerkrug; gemeldet von
Gerlach, Erika.
56 769/48 Okat, Albert, geb. ca. 1897, zul. wohnh
(5b) Argenflur, K r . Tilsit-Ragnit. Zivilberuf Bauer-'
gemeldet von Dander, Albert.
53 754/50 Palm. Wilhelm, geb. ca. 1908, zul wohnh
(5b) O s t p r e u ß e n , Zivilberuf Eisenbahner- gemeldet
von Schilde, Eberhardt.
i v? ^v. ^'i
August, geb. ca. 1885/1900, zul.
wohnh. (5b) K ö n i g s b e r g , Zivilberuf: S t r a ß e n b a h n schaffner; gemeldet von Prusseit, Gustav
51 879/49 Quoss K u r t . geb. ca. 1885, zul. wohnh
(5b) Prangenau, K r . Rastenburg, Zivilberuf Lehrergemeldet von Ilmer, Gerda.
56 020/50 Radtke, Walter, geb. ca. 1928, zul wohnh
O s t p r e u ß e n . Zivilberuf Schweizer:
gemeldet von
Tomaschewski, Viktor.
52 227/0 Riebensahm.
K a r l , geb ca 1895
zul
<;> K ö n i g s b e r g . J ä g e r s t i . 20,' Zivilberuf
R e i c h s b . - W e r k f ü h r e r , mit Ehefrau, Vorname und
Geb.-Dat. unbekannt: gemeldet von Kinski Fritz
066O Rosenfeld, Dora. geb. 1900. zul. wohnh. (5b)
Bartenstein, Boyenstr., Zivilberuf unbekannt- eemeldet von Kieselbach, K ä t h e
23 761 Sabrowski, Minna?, geb. unbek. zul. wohnh
(5t» Kreis Tilsit-Ragnit, Zivilberuf unbekannt mit
Ehemann, Vorname und Geb.-Dat. unbekannt- eemeldet von Wiemer, Ida
51 264/49 Schulz, geb. Schmelz, tva, geb. 1913, zul,
wohnh. (5b) Rohrfeld, K r . Gumbinnen, Zivilberuf
B ä n e r i n ; gemeldet von Frey, Gertrud.
22 987 Stargeis, geb. Aschmutat, Vorn, unbek.,
geb. ca. 1910, zul. wohnh. (5b) Knieballen b. Heydekrug, Baschkiostr. 4, Zivilberuf unbekannt, und
Tochter Brigitte, geb ca. 1937; gemeldet Von Prusseit, Irma.
«
50 482 49 Stern, Vorname unbekannt, geb. urtbek,
zul. wohnh. (5b) R ö ß e l ,
Zivllberuf T ö p f e r m e i s t e r ,
und Sohn John, geb. unbekannt;
gemeldet von
M i s c h ö f s k i , Erich.
792-l/Beth.
T a h m , Irmgard, geb. ca. 1921, i ü l .
wohnh. (5b) K r . Allenstein, Zivilberuf: i . d. Land*
Wirtschaft der Eltern; gemeldet von Schmidtke,
Gertrud.
19 500 Tietz, M a x , geb. unbekannt, z ü l . Wohrth.
(5b) Seibongen. K r . Sensburg, Zivilberuf L e h r e n
gemeldet von M a r x . Hedwig.
22 391 T r o m m e r . August, geb. ca. 1888, zul. wohnh.
(5b) Altheidlau, K r . Lablau. Zivllberuf Kuhhirtes
gemeldet von Jodeit, K u r t .
55 512/49 U r b a n . Vorname unbek., geb. ca. 1894,
zul. wohnh. (5b) K ö n i g s b e r g . Zivilberuf: Polizeis e k r e t ä r ; gemeldet von Wagner, Ilse.
52 227/0 Veit. geb. S c h ä f e r , Frieda, geb. 8. S. 11,
zul. wohnh. (5b) K ö n i g s b e r g , Zivilberuf unbek., mit
Christel Veit. geb. 27 4 38; gemeldet von Kinski,
Fritz.
56 345 48 Voruf, Christel, geb. ca. 1928, zul. wohnh.
(5b) K r . Tilsit, Zivilberuf unbekannt; gemeldet
von Eisert, Wilhelm.
56 054 0 Weinberg, E v a , geb. ca. 1916, zul. wohnh.
(5b) O s t p r e u ß e n , Zivilberuf unbekannt;
gemeldet
von Berg, Gerhard.
23 383 Willeweit. Irmgard, geb. 1918, zul. Wohrih.
(5b) K ö n i g s b e r g Zivilberuf V e r k ä u f e r i n ; gemeldet
von Hernotat, Marta.
55 117/49 Zentarra, Maria, geb. 1928, zul. wohnh.
(5b) A l t - V i e i zighuben. K r . Allenstein, Zivilberuf
unbekannt; gemeldet von Klatt. Elfriede
Zum
Ausschneiden
und
Weitergeben!
an Verwandte, Freunde, Nachbarn!
An das
Postamt
B e s t e l l s c h e i n
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(5b) Taplacken, Post Drugehnen, K r . Samland, Z i v i l beruf unbekannt, mit zwei Schwestern, Vornamen
und Geb.-Dat. unbekannt;
gemeldet
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55 001/48 Schamowki, Christine, geb. 1920,
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wohnh. (5b) Spiegelberg, K r . Allenstein, Zivilberuf
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geb
1946; gemeldet von Marienfeld, Elvira
56 202/49 Schmidurski. Vorname unbek
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zuL wohnh (5b) Bartenstein, Zivilberuf: Fischiiandlerln; gemeldet von K l e i n , Gerda
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Falls eine Postanstalt diese
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Jahrgang 2 / Folge 26
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L ^ n s j a h r vollendet am 24. Dezember
Friedhofsverwalter Carl Piasswich aus W^rmditt
Mit seiner Tochter hat er noch 1045-46 a n ? S e n
Wormdittern, die die Polenherrschaft nicht übeT
lebten, die letzte Ruhestatte geben k ö n n e n
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Memelwalde, Kreis TUsit-Ragnit. Sie
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Gatten, der im Mai sein 86. Lebensjahr vollendete, seit 1846 in Chlkago, U S A , bei Ihren
oonnen.
Seinen 75. Geburtstag beging am 17. Dezember
friedlich Saunus aus Inse. Kreis Elchniederung,
jetzt wohnhaft in Preetz, Holstein. — Ihr 75. Lebensjanr vollendet am 30. Dezember Frau Marie Taube
aus K ö n i g s b e r g . Sie lebt bei ihrem Schwiegersohn
in Trier, Mosel, Philosophenweg 13 a.
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25. Dezember 1951 / Seite 17
Das Ostpreußenblatt"
D o r U n
92 Jahre alt wird am Helligen Abend Witwe Pauline Zimtoehl aus Buchwalde bei All-Christburg im
Kreise Mohrungen. Sie wohnt bei ihrer lüncsten
Tochter Hertha Saretzkl in Mollhagen. Kreis s t o "
Ihren 92. Geburtstag konnte am 21. Dezember Frau
Berta Sylupp aus Heinrichswalde begehen Sie ist
noch sehr lebhaft und sitzt stundenlang am Spinnrad. Sie lebt bei i h r e r Tochter in B r e m e n - L e s u M
Marssei 80.
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Dr. Mohr achtzig Jahre alt
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P l Mohr, der bekannte
lonialschriftsteller und A u ß e n p o l i t i k e n
beging
12. D e z e m b e r seinen 80. Geburtstag. Sohn eines
iltekten und Fabrikanten In Insterburg, wid'e er sich auf den U n i v e r s i t ä t e n Berlin, Genf
u i d S t r a ß b u r g dem Studium der Rechts- und der
Staatswissenschaften. Schon f r ü h kam er zum
Schrifttum, und hier entwickelte sich sein Hauptinteresse f ü r die Kolonialwirtschaft.
Im Jahre 1902 g r ü n d e t e er die Deutsch-Marokkanische Gesellschaft, deren Vorsitz er viele Jahre
f ü h r t e . Als Herausgeber der Monatsschrift „ N o r d afrika-Kleinasien" und als Verfasser zahlreicher
wirtschaftspol itischti Studien ü b e r Marokko
in
deutscher und f r a n z ö s i s c h e r Sprache sowie der B ü cher „ M a r o k k o s H a n d e l s v e r t r ä g e " und „ A l g e r i e n ,
Land und Siedlungspolitik" lenkte er die Aufmerksamkeit weiter Kreise auf sich. Durch Reisen durch
ganz Marokko, auf dem Balkan und In den L ä n d e r n
Kleinasiens schuf er sich die Grundlagen f ü r sein
Wissen auf weltpolitischem Gebiet. E r w ä h n t seien
noch folgende seiner Werke: „ P o l i t i s c h e Probleme
i m westlichen Mittelmeer", „ D e u t s c h e Kulturarbelt
i m Nahen Osten", „ F r a n k r e i c h und Marokko" und
„ K o n s t a n t i n o p e l und die Meerengenfrage".
Paul Wlttko
83 Jahre alt wurde am 18. Dezember Frau Auguste
Wingendorf aus Inse, Kreis Elchniederune Nach
g r o ß e n Strapazen
die sie auch
gesundheitlich
schwer s c h ä d i g t e n , kam sie erst 1948 aus der Heimat
in der sie ihren Mann verloren hatte Sie liegt z ü
Bett, ist jedoch von g r o ß e r geistiger Regsamkeit
Sie wohnt in Nebenstedt bei Danneberg/Elbe bei
Tochter und Schwiegersohn.
81 Jahre alt wird am 23. Dezember BundesbahnAmtmann a. D. August Seidensticker, Dienstvorsteher des Bahnbetriebswerkes K ö n i g s b e r g
E r lebt
jetzt in Kassel, W u r m b e r g s t r a ß e 46.
Ihr 80. Lebensjahr vollendet am 28. Dezember In
erstaunlicher k ö r p e r l i c h e r und geistiger Frische
Frau Toni Papendieck. Ueber ihre Arbeit als Ehefrau und Mutter hinaus widmete sie sich vor allem
dem Hausfrauenbund in K ö n i g s b e r g , dessen Mitbeg r ü n d e r i n sie w a r , bis z u r letzten Verantwortlichkeit als Liquidatorin des Bundes im Kriege I m
Herbst 1944 siedelte s i e z u i h r e m S o h n nach G ö t t i n gen, F r i e d l ä n d e r Weg 5, um.
Den 80. Geburtstag begeht am 2. Januar der Polizei-Hauptwachtmeister i. R . Franz Schaumann aus
Braunsberg. E r erfreut sich g u t e r Gesundheit und
lebt in Gadeland b e i N e u m ü n s t e r , S c h u l s t r a ß e —
80 Jahre wird am 25. Dezember Witwe Johanna
Biernath aus Gimmendorf, Kreis Neidenburg. S i e
wohnt in Siegen, Westfalen, O b e n s t r u t h s t r a ß e 17
bei Gedig. — Den 80. Geburtstag beging am 21. Dezember F r ä u l e i n Hedwig Fischer aus Allenstein. Sie
erfreut sich noch guter Gesundheit und wohnt in
Wiesbaden-Biebrich, A n d r e a s s t r a ß e 8.
Sein 78. L e b e n s j a h r vollendet a m 26. Dezember
Elektromeister Gustav K o r s c h , ehemals Firmeninhaber in K ö n i g s b e r g . E r w o h n t bei seiner Tochter in
der Sowjetzone.
Dr. jur. Erich Bogeng, der bekannte Bibliophile,
begeht in Bad Harzburg am 30. Dezember seinen
70. Geburtstag. Er stammt aus T i l s i t , sein Vater
war dort Inhaber des g r o ß e n und guten Hotels Russischer Hof. Er gab mehrere Jahre das Jahrbuch für
Bücherfreunde heraus und verfaßte eine Reihe bibliophiler Schriften. Genannt seien .Die Einbandkunst im
20. Jahrhundert", „Der Bucheinband", die z w e i b ä n d i gen
„Streifzüge eines Bücherfreundes",
die drei
Bände „Die großen Bibliophilen" und eine z w e i b ä n d i g e Schrift über „Bibliomanen", seine vortreffliche
„Geschichte der Buchdruckerkunst" und eine . G e -
Emilie, geb. Brombach. Der Jubilar f ü h r t e bis 1938
die Schmiede in Schulzenwalde. Kreis Gumbinnen.
in der schon sein G r o ß v a t e r tätig war. Bis zur
Vertreibung lebte das Paar dann in Gumbinnen.
Heute h ä l t es sich in Vierden bei Sittensen auf.
In B ö r b a c h (13b) ü b e r Telsnach feierten am 2.
Dezember Landsmann Bruno Knorr und seine
Gattin Emma im Alter von 78 und 74 Jahren ihre
Goldene Hochzeit. Aus der Heimatstadt K ö n i g s b e r g
vertrieben, b e t ä t i g t sich der Jubilar heute aktiv
in der Vertriebenenbetreuung.
schichte der graphischen Kultur". Seine Einführung in
die Bibliophilie" ist weit verbreitet. Ferner veröffentlichte er Nachbildungen der Urhandschrift von
Lessings .Minna von Barnhelm" und von Hoffmanns
„Struwwelpeter", auch einige .Kabinettstücke
des
Humors" aus allen Zeiten. Er schrieb aber auch
eine z w e i b ä n d i g e .Geschichte des Sports" und behandelte in ein paar Schriften die Entwicklung des
Deutschen Roten Kreuzes.
Paul Wittko.
Goldene Hochzeiten
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A m 26. Dezember k ö n n e n die Eheleute Johann
Brusgat und Frau Ida, geb. Redetzki, aus Herandstal, Kreis Goldap, das Fest der Goldenen Hochzeit
feiern. Nach der Umsiedlung aus Schleswig-Holstein wohnen sie in Wettges ü b e r W ä c h t e r s b a c h in
Hessen. Der a c h t z i g j ä h r i g e Jubilar ist sehr rüstig
und macht noch kleine Hofarbeiten.
A m 20. Dezember feierten Maschinenbaumeister
Johannes Neumann und seine Ehefrau Luise, geb.
B ö t t c h e r , ihre Goldene Hochzelt.
Die Jubilare,
76 und 71 Jahre alt und bei guter Gesundheit, lebten f r ü h e r in Memel
wo Landsmann Neumann
beim Hafenbauamt b e s c h ä f t i g t war. Der ä l t e s t e der
drei S ö h n e gilt seit K r i e g s s c h l u ß als verschollen.
Das Paar lebt jetzt in B ü c k e b u r g , Petersillenstr. 1.
A m 27. Dezember feiern ihre Goldene Hochzeit
Baumeister Gustav Serrig und seine Ehefrau Ottilie, geb. Schliwsky. Sie wohnten f r ü h e r In A l brechtswalde, Kreis Mohrungen, und Jetzt in der
Sowjetzone. Erst 1949 v e r l i e ß e n sie die Heimat.
Die Eheleute Eduard und Berta Naujoks In
Klaustorf bei Heillgenhafen (Holstein) feierten am
6. Dezember ihie Goldene Hochzeit. Erst im Jahre
1948 kamen sie aus dem Kreis Eichniederung, wo
sie eine Wirtschaft von 70 Morgen besessen hatten.
A m 14. Dezember konnten Otto Becker und seine
Ehefrau Maria, geb. Dammin, ihre Goldene Hochzeit feiern. Ihr Hof in Fuchshagen (Matzkutschken)
im Kreise Ebenrode war einst als Musterhof f ü r
den Kreis anerkannt. Seit 1945 lebt die Familie in
Denstedt, Kreis Norderdithmarschen.
Im Alter von 80 und 75 Jahren begingen am 6.
Dezember Adolf Gorny und Frau Luisa, geb. Bartikowski, aus Buchwalde bei Osterode, ihre Goldene Hochzelt. Das Paar wohnt bei den verwitweten T ö c h t e r n in P l ö n (Holstein), L ü b e c k e r S t r a ß e 9,
und erfreut sich bester Gesundheit.
Schlossermeister Richard Schulz aus Angerburg
und seine Gattin feiern am 24. Dezember in Wiesbaden-Kloppenheim das Fest der Goldenen Hochzeit. Der Jubilar war als mehrfacher S c h ü t z e n k ö n i g , passionierter J ä g e r und Angler wie als Oberbrandmeister der Feuerwehr und Obermeister der
Schlosserinnung beliebt und bekannt.
A m 1. Weihnachtstag feiern ihre Goldene Hochzeit Landsmann Franz K r u m m und seine Frau
Aus der Geschäftsführung
3
Die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen in Hamburg bleibt am 24. Dezember und
31. Dezember geschlossen. Besucher werden gebeten,
diese Termine zu berücksichtigen und sich u n n ö t i g e
G ä n g e zu ersparen.
F ü r folgende Landsleute hegen S p a r k a s s e n b ü c h e r
vor: Seintsch, Liesbeth, Seintsch, Werner, S c h ü l e r ;
Wenger, Kurt, Drogist aus Memel, Kasernenstr. 2,
Wenger, K a r l , Fleischer aus Memel, Kasernenstr. 2.
Im Zusammenhang damit wird auch Frau Zachau,
seinerzeit Dorfhain ü b e r Tharandt bei Dresden —
Post kam zurück — gesucht. Zuschriften erbittet die
Geschäftsführung
der Landsmannschaft Ostpreuß e n , Hamburg 24, Wallstr. 29 b.
Der Friedhof von Oxböl
In Folge 23 brachten wir einen Bericht von Landsmann Traugott Kamp über den heutigen Zustand
des Friedhofs in O x b ö l (Dänemark), auf dem 1300
verstorbene Heimatvertriebene ruhen. Herr Kamp hat
auf diesen Bericht hin zahlreiche Zuschriften erhalten. Auch W ü n s c h e nach photographischen Aufnahmen wurden ihm zugesandt. Wie er der Schriftleitung des Ostpreußenblatts mitteilt, beabsichtigt er,
im kommenden Frühjahr wieder nach O x b ö l zu fahren; er w ü r d e auf Wunsch auch besondere Aufnahmen von Grabstellen machen. Er bittet um eine
rechtzeitige Benachrichtigung und um folgende A n gaben: Namen des Verstorbenen, Geburts- und
Sterbetag, Anzahl der g e w ü n s c h t e n Aufnahmen von
der Grabstelle. Die Negative der Aufnahmen von
besonderen Grabstellen w ü r d e er den Landsleuten
zusenden, so daß diese sich eine beliebige Anzahl
von A b z ü g e n herstellen lassen k ö n n t e n . Die Anschrift
lautet: Versicherungsinspektor Traugott Kamp, (24b)
Stadum über Leck (Schleswig). Bitte bei den Anfragen einen Freiumschlag nicht vergessen.
F r ö s e , Erwin, nebst Frau Anna u. Ostpr. Handw. mit gutem Verdienst,
Tochter Dora, Elektromonteur a.i 36/166, bld., gut aussehend, ev.,
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(Ostfr.), Rigaer Str. 19.
Die Ehefrau des AushilfszugEt- e.
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preußenblatt",
Anz.-Abt.,
Harri
Durc
1 20 J . , f ü r gepflegtes Einfamillen- Rudolf Brinkmann u. Frau Berta,
schaffners Kurt Erich Eggert,
Lan&maschinenschlosser m. Ackerhaus (2 Pers.) wegen Heirat der geb. Will, K ö n i g s b e r g . Plantage 17, b ü r g 24.
Lieselotte,
geb.
Schmidtke,
Allen Bekannten, die Interesse an
schlepper-Kenntn. für L a n d m . jetzigen zum 15. 1. od. 1. 2, 52 geWäscherei,
nebst Sohn
Fritz Weihnachtswunsch! Ostpr. Lehrer
Essen-Altenessen, H e ß l e r s t r . 12,
der Handweberei haben, meine
W e r k s t ä t t e im K r . Hameln a. d. p t z - und Waschhilfe vorhanden. Brinkmann und Frau Llsbeth, tochter, 32 J . , g r o ß und schlank, Adresse mit freundl. G r ü ß e n u.
hat beantragt, ihren obenge,,_Weser gesucht. Bewerbg. unter, Angeb. mit Zeugnisabschriften u. geb.
Passenheim,
K ö n i g s b e r g , ev., musikliebend, sehr h ä u s l i c h , guten W ü n s c h e n ! Charlotte Rinn,
nannten Ehemann, geboren am
,,,Nr. 26/204 „ D a s O s t p r e u ß e n b l a t t " ,
evtl. Bild an Dr. H . Uhlmann, Oberrollberg 15 a, jetzt D ü s s e l
selbst. Schneiderin, m ö c h t e viel Webemeisterin,
7. 7. 1918 in Altenberg, Kreis
Hattenhofen,
Anz.-Abt., Hamburg 24.
Hagen (Westf.), Fleyerstr. 78.
dorf, H ö h e r w e g 276.
Schweres der letzten Jahre ver
Samland, zuletzt wohnhaft geKr. Göppingen.
wesen ebenda, für tot zu erWelch alt. alleinstehender
Mann
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M ä d c h e n f ü r alle Haus- Albert Krokowski und Eva, geb, gessen u. sehnt sich nach gutem
k l ä r e n , weil er seit der Beversieht mir gegen freie Station
,
Zimmer
Relnemann, sowie Sohn Hans u. treuem L e b e n s g e f ä h r t e n . Ost A n g e h ö r i g e d. Schichauwerft K ö p
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Beamten,
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in
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setzung O s t p r e u ß e n s durch die
nigsberg (Pr.), bitte meldet Euch!
u. Verpfl f ü r 30-40 D M monatl.
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HamSchaffrath mit Frau Marianne,
mittl.
Lebensstellung Fritz Riek, lebst D u noch? Nach
Russen v e n n i ß t ist.
meine
15 Morgen gr. Landw
burg-Fu., Alsterkrugchaussee 554 geb. Hundemer, mit Tochter Karin sicherter
angenehm,
Lehrer
bevorzugt. rieht erb. Paul Wedereit, (14a)
Der Verschollene wird aufge(3 K ü h e ) ,
in Rheinland-Pfalz?
aus K ö n i g s b e r g
(Pr.), DrummNur innige Neigung
ist
ausfordert, s p ä t e s t e n s im AufgeHeilbronn-Neckargartach, SteigZuschr. u. N r . 26/190 an „Das OstStraße 15, Jetzt: Bad Kreuznach
schlaggeb. Raum Norddeutschld. siedlung, Weinbergstr. 18.
botstermin
Im Rosengarten 17.
p r e u ß e n b l a t t " . Anz.-Abt., H a m Bildzuschr. u. Nr. 26/44 „Das Ostburg 24.
am 7. Juii 1952, 9.00 Uhr
preupenblatt", Anz.-Abt., H a m - O s t p r e u ß i s c h e Zeltung bzw. Gra
dem unterzeichneten Gericht,
Für Zuchtstall mit 13 M i l c h k ü h e n
burg 24.
phische Kunstanstalt, K ö n i g s b e r g
Zimmer 160, Nachricht zu geund
entspr.
Jungvieh,
sowie
tfeirafsanjQigen^
und solche
Geburtstagswunsch! Ostpr., alleln- B e t r i e b s a n g e h ö r i g e
ben, widrigenfalls er f ü r tot
Schweinestall, w i r d ordtl. Melker Ostpr., 39 J . , sucht ab sof. B e s c h ä f stehd., ohne Anhg., kleiner Geh- die deren Anschriften wissen,
ei klärt werden wird.
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oder Tod des Verschollenen
handen. Fritz K ö n i g , Hengsen ü. sen, Schnellsener Hauptstr. 289, Weihnachtswunsch!
Salzbergen.
wirtssohn,
26/173,
ev.,
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Kriegsbesch,
angenehm.
Zuschr.
erteilen
k ö n n e n , werden aufSchwerte-Ruhr,
Fernspr. Dort- bei Kaufmann Hussel.
nette L a n d s m ä n n i n zw. sp. Heiu. Nr. 26/100 an „Das O s t p r e u ß e n gefordert, dies s p ä t e s t e n s im
_ m u n d 52 291.
Ostpr., 19 J . , Melker, sucht ab sof. rat kennenzulernen. Bildzuschr
blatt", Anz.-Abt., Hamburg 24.
Aufgebotstermin dem Gericht
Zur m ö g l i c h s t bald. Vorstellung Arbeit, m ö g l . als Melker. Zuschr. (zurück) u. Nr. 26/24 „Das OstAchtung!
Ermländerin,
anzuzeigen.
Kurt Schwenzitzki,
(22a) p r e u ß e n b l a t t " , Anz.-Abt., Ham- Weihnachtswunsch!
1. einen jung., selbst, arbeiten- erb.
kath., led., 27/161, Buchhalterin in
B e t r i e b s a n g e h ö r i g e der
Essen, den 7. Dezember 1951.
den Konditorgehilfen, d. gleich- Mehr ü b e r Wesel.
burg 24.
guter
Stellung
(Bez.
Osnabrück)
O F L A G
zeitig auch als Kellner arbeitet,
Das Amtsgericht.
Weihnachtswunsch!
Beamter
im w ü n s c h t Bekanntsch. mit edelO s t p r e u ß i s c h e Fleisch2. ein L e h r m ä d c h e n zum ErlerA u ß e n d i e n s t , ev., 1,72 gr., schl., denkendem, gebild. christlichen
nen
der H o t e l k ü c h e ,
gesucht.
waren
A.G.)
ohne Anhang, sucht auf diesem Herrn zw. sp. Heirat. BildzuWohnung jeweils im Hause. A n K ö n i g s b e r g (Pr.)
Wege ein schlk., h ä u s l . M ä d e l bis schriften u. Nr. 26/10 „Das Ost
geb. an Erich Pelikan, Schwerte
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25. Dezember 1951 / Seite 18
Aus der landsmannschaftlichen Arbeit
N I E D ER S A C H S E N
Jahrgang 2 / Folge 26
„Das O s t p r e u ß e n b l a t t "
wurde dann der Nikolausnachmittag d u r c h g e f ü h r t .
Ueber zweihundert
erwartungsvolle
ostpreußische
K i n d e / wurden beschenkt
Eine g r o ß e Zahl vor
Kindern,
unter ihnen sogar ganz kleine Wiehl
wirkten bei dem bunten Weihnachtsprogramm in
das mit Gedichten und Theaterspiel von der nahei
den Weihnachtszeit k ü n d e t e .
Seesen/Harz.
Der Heimatabend am 4. D L
H a n n o v e r . Wieder wie allmonatlich kamen
mehrere
hundert Landsleute
zum Treffen im zember brachte ein reichhaltiges kulturelles unt
heimatpolitisches Programm, das von Schulrat a. D.
„ P h ö n i x " zusammen.
Landsmann Kehr als Vorsitzender des Ortsverbandes forderte zur A u s f ü l l u n g Papendiek unter Mitwirkung von Frau Donnermann
wirkungsvoll aus heimatlicher Dichtung und Musik
der A n m e l d e b l ä t t e r
und zur Abholung der Mitgliedskarten auf. Erstere sollen die n ö t i g e n Unter- gestaltet war. Eine weihnachtliche Ansprache verband die etwa hundert Z u h ö r e r in Feierstimmung.
lagen f ü r die Ortskartei der Landsmannschaft brinEine Weihnachtsfeier f ü r die K i n d e r ist f ü r den
gen
Letztere werden k ü n f t i g
beim Besuch der
22.
Dezember in Aussicht genommen.
Ortstreffen b e n ö t i g t , da niemand- eingelassen wird,
wenn er nicht von einem Mitglied als Gast eingeD a h l e n b u r g . Die Theaterfahrten nach L ü n e f ü h r t ist. Auch auf die „ A k t i o n O s t p r e u ß e n " wurde
buig erfreuen sich g r o ß e r Beliebtheit. F ü r g r o ß e und
hingewiesen
E i n l ä n g e r e s Referat
von Stadtrat
kleine K i n d e r ist dei Besuch des W e i h n a c h t s m ä r M ö l l e r bewies an zahlreichen Beispielen die s t ä n d i g e
Zui üc'csetzung der Vertriebenen
in Gesetzgebung chens „ K a s p e r l e s Weihnachtsabenteuer" vorgesehen.
und Gesetzauslegung bei Bund. L ä n d e r n und G e - — Im Vereinslokal „Zu den drei Linden" hat der
meindsn
und betonte die Notwendigkeit
des Z u - Gastwirt das „ O s t p r e u ß e n b l a t t " ausgelegt, um auch
die das Blatt
sammenschlusses aller Vertriebenen
in der E i n - denen die L e k t ü r e zu e r m ö g l i c h e n ,
nicht halten k ö n n e n . - Trotz sehr schlechten Wetheitsfront des B v D . A b s c h l i e ß e n d gab der Vorsitzende
die n ä c h s t e n
Veranstaltungen
bekannt: ters waren etwa 100 Personen zur Adventsfeier am
14. 12.: Vortrag Dr. G a e r t e - K ö n i g s b e r g „ M u n d a r t e n 4. Dezember erschienen. Ernste und heitere Erinnedes Oidenslandes",
L . Kestnerschule,
19.30 U h r ; rungen an die heimatliche Adventszeit schufen vor23. 12.: Weihnachtsfeier im „ P h ö n i x " , 16 U h r Kinder, weihnachtliche Stimmung.
19.30 U h r Erwachsene; 3. 1.: Hauptversammlung:
F a l l i n g b o s t e l . Weihnachtslieder der Heimat,
Stellungnahme zum Einheitsverband auf Kreisebene.
die begeistert die alten Gedichte der
13. 1.: Lichtbildervortrag Limmerbrunnen, 13.30 U h r Kinder,
Kinder, 19.30 U h r Erwachsene.
Alle hannoverschen Adventszeit sangen und die uns so eigene Familienstimmung der Winterabende, das war die AdventsLandsleute sind herzlich eingeladen
feier der Ost- und W e s t p r e u ß e n am 2. Dezember bei
Der Vorsitzende Weichert schilderte den
Lehrte-Hann.
A m 8. Dezember trafen sich Eente.
die O s t p r e u ß e n zu einer Adventsfeier in der Schwa- Lebensweg der Vertriebenen in den letzten sieben
Jahren
und
die Erfolge,
die sie in ihrem Kampf
nenturg. Die Singgruppe unter Leitung von Kantor
Klatt brachte beim Kerzenschein
der rechts und schon erringen konnten. — Auf der letzten Monatsversammlung
des
Jahres
am
Tage davor wurde ü b e r
links der B ü h n e stehenden T a n n e n b ä u m e ,
stimM i t Freude
mungsvolle Adventslieder.
Nach einem Gedicht- wichtige Tagesprobleme gesprochen.
wurde
die
Benennung
der
Wege
der Roocksbergvortrag lenkte Frau Dr. Stein die Gedanken ihrer
nach ostdeutschen S t ä d t e n
begrüßt.
Landsleute an diesem siebenten Advent fern der siedlung
H e i n a t z u r ü c k auf die Jahre ab 1945, die den V e r - S c h ä r f s t e r Protest wurde gegen die vom Nordwesttrier"?nen das Los der heiligen Familie mit Auszug deutschen Werbeverlag in Lingen/Ems herausgegeaus der Heimat, mit Obdachlosigkeit und Verlassen- bene Landkarte erhoben, die die Besatzungszonen
heit in der Fremde gebracht hatte. A m 9. Dezember f ü r Deutschland in den Grenzen von 1937 zeigt.
Wer kennt diese Person?
Z u m Zwecke einer k r i m i n a l p o l i z e i l i c h e n E r m i t t l u n g w i r d folgendes btek_mgegeu.su:
A n g e b l i c h e r Bruno, G e o r g S l a m a l , geb. 21. 5. 1900 i n G l e i w i t z O S . , gegen den der V e r d a c h t
verschiedene strafbare H a n d l u n g e n v e r ü b t z u haben vorliegt, d ü r f t e v e r m u t l . diese P e r s o n a l i e n
zu Unrecht f ü h r e n . Nach seinen A n g a b e n w i l l er u . a. auch d e n G e b u r t s t a g u. -ort seiner ersten Ehefrau E l l a , geb. G r i m m , geb. ? 1906 bei S t r a ß b u r g , nicht wissen. D i e Ehe s o l l am 1 8 . 41
in L a b i a u (Ostpr.) geschlossen w o r d e n sein u n d er w i l l a n s c h l i e ß e n d i n K ö n i g s b e r g , Steindamm.
140, bzw. v o n 1942 i n K ö n i g s b e r g , S t e i n d a m m 130/131 g e w o h n t haben. N a c h Z e u g e n a u s s a g e n
stimmen d i e A n g a b e n b e z ü g l . der damaligen W o h n u n g nicht. Im September 1944 w u r d e i h m
ein Sohn namens Peter u n d 1942 ein S o h n A r n o l d od. Gottfried g e b o r e n . T a g b z w . M o n a t der G e burt seiner K i n d e r w o l l e n i h m entfallen sein.
B e s c h r e i b u n g : • 1,70 m , schlank, o v . h ö h . Gesicht, niedr. z u r ü c k w e i c h . Stirn, d k l . hlo.
u. gra.-gem. Haare, bla. A u g e n , g r a d l i n i g e spitze N a s e , g r o ß e o v . absteh. O h r e n , k l e i n e d ü n n e
Lippen, spitz. K i n n , t r ä g t oben Zahnprothese, schriftdeutsche A u s s p r a c h e .
W e r k a n n A n g a b e n ü b e r seine Person, seine F a m i l i e n a n g e h ö r i g e n , be6. s e i n e richtigen Personalien machen?
Sachdienliche A n g a b e n sind z u richten a n die G e s c h ä f t s f ü h r u n g der Landsmannschaft Ostp r e u ß e n , H a m b u r g 24.
u n d ehemal. R u ß l a n d h e i m k e h r e r ! L i m a n t , H e i n - Plorin, Otto, aus K ö n i g s b e r g (Pr.),
Frick, Franz, etwa 52 J . alt, M o l - R u ß l a n d h e i m k e h r e r
Schlapien, Wilhelm
Krim.-Oberass., Aweider Allee 11, geb. 13. 5. 24,
Kisch- rich-Wilhelm,
kereifachmann, bereits seit vie- W e h r m a c h t a n g e h ö r i g e !
geb. 14. 1 85, aus Wildenhoff.
len Jahren vor dem Krieg in d. lat, Willibrod, geb. 7. 11. 20, aus geb. 27. 1 98. aus E y d t k a u , G a r - gesehen 1946 im K r . Fallingbostel
K r . P r . - E y l a u (Ostpr.), M ä r z 45
(Nieders.), P . , Albert, geb. 13. 9.
Gegend an der h o l l ä n d . Grenze K ö n i g s b e r g , C h a r l o t t e n s t r a ß e 5, t e n s t r a ß e 14, Kradf., 1. K o m p .
in Heilsberg von seiner F r a u
I.
Osterode 1925, gesehen 1946 in H a m b u r g .
wohnh. gewesen u. evtl. auch Uffz. bei 121. I.-D., F p . - N r . 00083. Kraftf.-Ers.-Abt.
getrennt, wurde von Russen
Nachr.
erb.
Wilhelm
Plorin,
408 gelb, mit dem S t o ß - (Ostpr.), L . , Horst-Heinrich, geb.
noch dort wohnh., Jokschat, Her- Reg.
als Dolmetscher geholt, sprach
Kreis
Uberlingen,
mann, etwa 57 J . alt, Landwirt truppunternehmen am 19. 5. 44 b. 29. 7. 24 aus E y d t k a u , letzte F p . - Pfullendorf,
f l i e ß e n d russisch, seitdem verUberlinger
Str.
26
(
S
ü
d
b
a
d
e
n
)
.
aus Langenfelde, K r . S c h l o ß b e r g . Pleskau ( R u ß l d . ) v e r m i ß t . Nach- N r . 27 644, soll A u g . 45 in B e r l i n
m i ß t . Wer hat i h n gesehen?
entlassen
sein.
Nachr.
erb.
f
ü
r
Nachr. erb. Frick, (24b) Arenholz, richt erb. E v a Kischlat. (21a)
Limant
Margarete Rodde, Franz, u. F r a u K ä t h e , geb.
Nachricht erb.
Post Ruhekrug ü b e r
Schleswig. Borghorst
(Westf.),
B r ö c k e r s - Siegfried
Kath, (23) Weener-Ems, Haag- Legien aus K o m m a u , Post T r ö m Paul Schiapien,
Friesel, Klaus, geb. 3. 12. 21, aus h ü g e l 12.
s t r a ß e 11.
(22) H i l d e n (Rhl.), J ä g e r s t r . 33a
pau
(Ostpr.).
Sof.
Nachricht
erb.
Labiau, Marktstr. 1, Uffz., bis Knoch, Carl, Postschaffner, geb.
(Unkosten werden erstattet.)
f AH RR AD FABRIK
Wilma
Apitz, (24b) FriedrichsJan. 45 beim besp. Art.-Rgt. 1, 24. 11. 78, aus Palen, Post Anger- Martens, K u r t ,
Pr.-Eylau,
Betr.BRACKWIDlK ö n i g s b e r g , kam am 5. 2. ^5 nach wiese, Kreis Tilsit-Ragnit, i m Ing. der O s t p r e u ß e n w e r k A . G . koog III ü b e r Marne (Holstein),
Schlaugat, Otto, geb. 16. 9. 91 i n
BlHl KID 170
Verwundung
nach
Gotenhafen F l ü c h t l i n g s t r e c k i m K r . Brauns- Nachr. erb. Heinz Reek, Rieden- H a f e n s t r a ß e .
Tautschillen, wohnh.
in F r i e d und wurde in Grabau u. Kielau berg, zuletzt gesehen Febr. 45 in burg (Opf.), Schulstr. 238, f r ü h e r
richsberg, K r Angerapp, zuletzt
Danzig.
Knoch,
K
u
r
t
,
Feldw.,
bei der Marine-Pak ausgeb., geOstpr.-Werk, Bez.-Stelle L a n d s - Rohrmoser, Eckard, geb. 10. 9. 28, beim II. Volksst.-Batl. Angerapp
riet bei Gotenhafen in russ. G e - geb. 15. 10. 14 aus Palen, K r . T i l - berg. .
zul. Flakhelfer bei der Batterie
in russ. Kriegsgefangensch, gefangenschaft, von Heia k a m er sit-Ragnit, F p . - N r . 29 285, letzte
Goldschmiede 224'1, zul. gesehen
raten und ins L g . Kowno geKönigsberger!
Molles,
mit vielen tausend Kameraden Nachr. aus Frankreich an der Achtung
am 29. 1. 45 bei T r a n k w i t z - M e t kommen
Nachr. erb. F r . Marie
Willi,
Fleischermstr.
aus
K
ö
n
i
g
s
spanischen
Grenze.
Nachr.
•
erb.
nach K b g . , wo er gesehen und
gethen beim Eins, der FlakbatSchlaugat,
Düsseldorf,
Birken(1) B e r l i n - berg (Pr ), K ö n i g s t r . 60, u. E h e - terie. Wer hat i h n gesehen oder
(Sucfianseigen
gesprochen wurde (Mai 45). Nach- Frau Ida Knoch,
s
t
r
a
ß
e
_
1
0
3
.
frau
Elisabeth,
geb.
Rogge
—
Hohengatow,
Hochwaldsteig
8.
richt erb. Erich Friesel, (20a)
kann A u s k . geben? Nachr. erb.
M . , K u r t , K ö n i g s b e r g (Pr.), K ö Celle, Trift 38.
Kurt K ö n i g , Heiligenbeil, F r i e d - nigstr. 60. — Rogowski, Erich, Erich Rohermoser, (23) Platjen- Schneider, E r n a , geb. 26. 2. 26,
wabe, Post Bremen-St. Magnus.
Willi Fleischergeselle.
Liebwalde, K r . Mohrungen (OstBarstat, Fritz, geb. 1. 1. 06 in Hartwich, Harri, geb. 8. 8. 30 i n richstr. 3. bitte melden.
—
Rausch,
p r e u ß e n ) , wurde Febr. 45 aus
Obschruten (Ostpr.), zul. wohnh. G r ü n l a n d e n (Ostpr.), letzte Nach- Pahlke, (13b) Oeffingen 39 ü b e r Herta, geb. Balzuweit. Nachricht
G
ü
n
z
b
u
r
g
.
Najettken von den Russen verin W a r t e n h ö f e n ü b . Kreuzingen, richt 19. 5. 50 aus einem Straferb. in Rentenangelegenheit u .
Königsberg-Ponarther!
schleppt, seitdem fehlt j d . Spur.
Elchniederung
(Ostpr.),
Soldat, lager K ö n i g s b e r g - P o n a r t h , arb. Kopka, Waldemar, geb. 15. 5. 21 in Nr. 26/86 „ D a s O s t p r e u ß e n b l a t t " ,
Wer w e i ß irgend etwas von ihr?
vom Urlaub auf der R ü c k f a h r t bei einer g r o ß e n Baustelle. Wer K r e u ß e n t a l , K r . Sensburg, Gefr., Anz.-Abt., Hamburg 24.
Wer w e i ß , ob u. wo
Nachr. erb. F r a u M . S c h ä f e r , geb.
von Pomm. zur Ostfront ver- war mit i h m zusammen? Nachr. F p . - N r . 56 809 C, seit A n f . A p r i l
F r l . E l l a Romeyke,
Schneider,
Ahrensburg, Bezirk
m i ß t , B . , Theodor, geb. 23. 3. 31 erb. Fritz Hartwich, (20b) Salz- 1945 v e r m i ß t , zul. gesehen Halb- Dr. M ü h l s c h l a g , Georg, geb. 31. 3.
gitter-Immendorf,
Lager
I
A
,
Hamburg. Gutshof Reinecke.
86,
Studienrat
an
der
Oberschule
Ponarth, Brandenburger Str. 8,
in Insterburg
(Ostpr.),
zuletzt
insel Peyse, Frisches Haff. Wer
Inh. des G e s c h ä f t s f ü r B a b y wohnh. in W a r t e n h ö f e n ,
Elch- Baracke 12.
kann ü b e r seinen Verbleib A u s - f ü r Knaben i n Tilsit, und dessen
Frieda,
geb. Mauer,
Ausstattg. u n d Handarbeiten, Schwarz, Wilhelm, geriet am 8. 4.
niederung, 1947 von der Mutter Heimkehrer!
Jonischeit,
Heinz, kunft geben? Nachr. erb. Ida Ehefrau
lebt? Nachr. herzl. erb. an F r . 1945 in K ö n i g s b e r g i n russ. G e und Geschw. in Litauen abhand. geb. 14. 10. 26 i n K ö n i g s b e r g , letzte K o p k a , (14b) Altensteig
(Wttb.), wohnh. Tilsit, Bismarckstr. 31,
fangenschaft.
Nachr. erb. seine
wurde zus. mit der Schule nach
gekommen.
Nachr. erb. Frau F p . - N r . 48 682, zul. Ungarn, nach B l u m e n s t r a ß e 53.
Margarete Hauschulz, geb.
F r a u Berta Schwarz,
Overberge
Rastenburg
evakuiert.
Beide
Gertrud Barstat,
(24a) Buxte-i Kameradenaussagen
Schneider, (23) Delmenhorst,
ist er zul.
ü
b
.
K
a
m
e
n
(Westf.),
Kreisstr. 25.
sind a m 27. 1. 45 mit der Haushude, K r . Stade, Insel I.
Bremer S t r a ß e 50
Kraftfahrer gewesen,
soll im
Lange, Edith
angest,
mit
Wehrm.-Auto
bis
Wer ist mit meinem a m 3. 6. 46 i m
Mai 45 noch gelebt haben u. mit geb. 22. 5. 36, K ö n i g s b e r g (Pr.),
Bartenstein g e f l ü c h t e t . A m 5. 2.
Teilen seiner K o m p . in d. TscheLager G r . Lindenau (Ostpr.) versoll dort i n einem Waisenhaus
Priedigkeit, Horst
45 dort von Russen ü b e r r a s c h t , Saffran, Oskar, geb. 29. 6. 08. zul. storb. Ehemann Bauer Otto U r b chei bei Reichenberg
gewesen
wohnh.
Sutzen,
K
r
.
Gerdauen,
gewesen sein. Nieswandt und
wurde D r . M . mit vielen a n d .
Gefr.. F P N r . 61 957 C , L . - P . P o sein,
wollte sich nach Westen
schat aus Neu-Pillkallen, K r e i s
Vanibowski, beide Herren w a Männern
fortgeführt.
Wohin? letzte Nachr 18. 1. 45 aus Heilssen, geb. 13. 3. 25 Mulden, K r .
durchschlagen. Nachr. erb. J o n i ren Pfarrer. Nachr. erb. Hertha
Wer kennt sein Schicksal? Nach- berg, 1 A r t . - E r s . - A b t . 1, M a k - Darkehmen, dort zus. gewesen?
Gtrgauen (Ostpr.), war Okt. scheit,
Darmstadt,
LandwehrNachr. erb. F r a u Clara Urbschat,
kensen-Kas.
Nachr. erb. E r n a
Bartel, B a d Pyrmont, H u m richt
erb
Gerty
Winkel,
M
ü
n
s t r a ß e 31.
44 bis Januar 45 i n G ö r g b e r g ,
b o l d s t r a ß e 14.
S c h ö n - Traventhal, K r . Segeberg.
chen 25, Wolfratshauser Str. 27. Saffran, Bendfeld ü b e r
Forstamt Natter (Westpr.), 19.
Heimkehrer! Jonischeit, Rudi, geb.
berg (Holstein).
1. 1945 auf Marsch von Inster19. 8. 23 in K ö n i g s b e r g , Uffz. bei
Uecker, Gerda
Nagel, Walter, Obergefr.. F p . - N r .
burg nach K ö n i g s b e r g von B e F r ä u l e i n Lange
F p . - N r 41 440. • Letzte Nachr. i m
L 52 142 Luftgaupostamt K ö n i g s - Sarge, P a u l , Gastwirt,
Schönfeld,
geb. 22. 2. 1921, Brandenburg,
kannten
gesprochen;
ca. 24 J . , geb. i n Lotzen, kenberg, zuletzt N ä h e K ö n i g s b e r g , K r . Heiligenbeil. Wer w e i ß seine
Kreis
Heiligenbeil
(Ostpr.).
Bartek, Adolf
nengelernt
in
Braunsberg,
Flakart., letzte Nachr. Ende J a n . Anschrift. Nachr. erb. Gustav
Nachricht erb.
geb. 16. 8. 73 Mulden, K r . Gerletzte Nachricht von Pommern
1945. Nachr. erb. u. N r . 26/132 an Rohde,
H a m b u r g 34,
Horner
dauen. Maurer, zul. am Haff
am 14. 3. 45. Nachr. erb. Max
Mutter Maria Uecker,
„Das
O s t p r e u ß e n b l a t t " , A n z . - Landstr. 128, f r ü h e r K ö n i g s b e r g ,
gesehen; B - . , Friederike, geb.
Jurkat, (20) Engehausen,
Post
Abt., Hamburg 24.
Gebauhrstr. 57.
(24b) Damlos b. Lensahn,
28. 10. 69 Mulden, B - . , Erich,
Schwarmstedt.
K r e i s Oldenburg (Holstein).
geb. 11. 2. 06 Mulden, zul. in
Pietrzyk, Wilhelm, geb. 10. 3. 20 i nF r a u S c h ä f e r , Helene, geb. Gruber,
Gerdauen gesehen.
VVw. L a p p ö h n , Johanne, geb. 28. 3. Rosenheide (Ostpr.), letzte F p . - aus Angerwiese, K r . Ragnit, die
Nachr. erb. Frau Frieda Prie1887, wohnh K ö n i g s b e r g , Stern- N r . 20 406 C, letzter Einsatz Ost- im M ä r z 45 m i t ihren A n g e h ö r i g e n West, G ü n t e r , geb. 15. 5. 27 i n T i l digkeit, (20a) Bodenburg 99, K r .
wartstr. 71, Schoreit, Elise, geb. p r e u ß e n , seit Jan. 45 keine Nach- in meiner Wohng. Stolp (Pom.), sit, zul. wohnh. Tilsit. AdolfJungkeit, geb. 19. 12. 10 oder 11, richt. Nachricht erb. Gustav P ö - Kublitzer Chaussee 88. verblieb. Hitler-Str. 3a. letzte Nachr. R A D
Marienburg.
Gelsenkirchen-Buer- Nachr. erb. F r a u E r i k a K i r s c h , Abt. 214 B Oberpritschen, F r a u und K i n d e r Dietrich, geb. 13. 5. tinger,
1937, Rosemarie, geb. 8. 3. 1940, Erle, Trankampstr. 80.
(17b) Sternen, K r . L ö r r a c h , B a n n stadt, zul. gesehen A n f . A p r i l 45
Buck, Werner, geb. 18. 12. 26, aus
wohnh. K ö n i g s b e r g (Pr.), Y o r k weg 3.
in B e r l i n
Nachricht erb. Grete
Tilsit. Soldat bei Marsch-Batt.,
s t r a ß e 96, wurden 44 nach K u West, (21b) Dortmund, MallinckPlaep, Erich
A r t . - E r s . - u. Ausb.-Abt. F e l d mehnen evak. Nachr. erb. Frau
r
o
d
t
s
t
r
a
ß
e
37.
aus K ö n i g s b e r g (Pr.), oder
Schneidereit, Lisbeth, geb. Thoms
herrnhalle,
Elbing,
DanzigerLouise Schoreit,
(22c) DiezenEltern, die 1944 nach oder bei
geb. 5. 9. 14 (?) aus Caymen, K r . W i l l , A n n a , geb. 24. 8. 29, W ö l k e n ,
hausen 19,, bei W a l d b r ö l .
Kaserne, zul. gemeldet zwischen
Labiau,
u. Sohn Dieter, geb. K r . Braunsberg, verschleppt am
Hamburg zogen.
Weihn u. Neujahr 1944. Nachr.
12. 5. 41. Nachr. erb. Walter 2. 2. 45 v o n Ebersbach (Pr.-Holl.).
Achtung, ehem. Hilfszollbeamte!
Nachr. erb. K u r t Brauner, (21b)
erb.
die Mutter, Berta Buck,
Schneidereit,
H a m b u r g - G r o ß - Nachr. erb. Hermann Will, Gut
Otto,
HilfszollassiHagen (Westf.), T ü c k i n g s t r . 35
Sannerz 9, Kreis
S c h l ü c h t e r n Januar 1945, nach Kameraden- Lehmann,
aussagen i m J a n . 45 i m B r ü c k e n Flottbek, Kreisstr. 14.
stent, aus K ö n i g s b e r g ,
Vorst.
(Hessen).
Harzhof, K r . E c k e r n f ö r d e .
kopf Baranow verwundet. Nach- Hospitalstr. 13a, Beruf Schneider,
richt erb. Jonischeit, Darmstadt, letzte Nachr. Jan. 45 vom HauptButzko, Gustav, geb. 18. 8. 96 R e - Landwehrstr. 31.
zollamt Mischienitz
(Südostpr.).
geln, K r . Lyck, zul. wohnh. Lyck,
Nachr. erb. Frau Else Lehmann,
Morgenstr. Nachr. erb. Auguste
(2lb)
Wanne-Eickel,
GerichtsKindersuchdienst des Deutschen Roten Kreuzes
Snopienski. geb. Butzko, GoseHeimkehrer!
s t r a ß e 21.
hus, Post Selsingen, K r . BremerHamburg-Altona, Allee 125—131
Junge, Hans-Anton, Obergefr.,
vörde.
geb. 15. 10. 1921, letzte F P N r .
. Lezius, Margarete.
L 52 994. letzte Nachr. 17. 4. 45
Damm, Ruth, geb. 16. 1. 26 in A g geb. Beyersdorf, geb. 18. 12. Ol,
aus Sudeten-Brandseifen, Post
nesenhof. K r . Wehlau. Nachr. erK ö n i g s b e r g , Samitter Allee 141,
R ö m e r s t a d t , er k a m wieder z.
bitten die Eltern Otto u. T h e Fronteinsatz. Wer hat i h n gea. P r e u ß . Zeitung, zul. L a n rese Damm, Oferdingen, Kreis
sehen? Nachricht erb.
deswirtschaftsamt; Beyersdorf,
Reutlingen (Wttbg.).
Gertrud, geb. 22. 3. 76, K ö n i g s K a r l Junge,
berg, S c h ü t z e n s t r . 2. Wer kann
(24b) L ü t j e n b u r g
(Holstein),
Endrulat, Franz, geb. 18. 3. 03, aus
ü b e r Verbl. Auskunft erteilen?
K ö n i g s c h u l d . K r . S c h l o ß b e r g , zuBahnhofstr. 21.
Nachr. erb. Walter Beyersdorf,
letzt wohnh. Wartenburg, Kreis
Heilbronn-Böckingen,
Allenstein,
Mühlenstr.
7, / seit
B l u m e n s t r a ß e 16.
9. 5. 44 auf der K r i m bei Sewa- Kaiweit, Tochter, aus Schwedenstopol v e r m i ß t , war dort mit feld bei Tilsit, die beim TilsiterK a m . K f m . Rehag, G r i e ß l i e n e n , Treffen im Sommer 1951 in H a m burg war und von einer B e - Liedtke, Carl, u. Frau Helene, aus
K r . Allenstein, zus. Wer kann
kannten gesprochen wurde, bitte K ö n i g s b e r g (Pr.), Brahmsstr. 5,
Ausk. geben? Nachr. erb. Frau
Orisch u. Frau Giesela, geb.
melden. Nachr. erb. F r . Frida
Marta Endrulat, (22c) Ratheim,
Königsberg,
GoltzK r . Erkelenz. Markt 1.
Kaiweit
(Mutter).
Cranenberg, Liedtke,
Allee.
Nachr. erb. zw. ArbeitsPost Oldendorff b. Stade (Elbe).
bescheinigung
Frau
Hedwig
Ewert, Helmut, geb. 29. 8. 25 zu Farn. Hermann Kaminski aus N e i - Meyer.
(22b) Koblenz,
PeterStollen. K r . Mohrungen (Ostpr.), denburg
Hohensteiner
S t r a ß e . F r i t h o f e n - S t r a ß e 15.
Soldat. F p . - N r . 05079, 2. Div. FÜS. Nachr. erb. Friseurmstr. Willi
Batl. (AA) 68, letzte Nachr. 21. 3. M ü l l e r , (23) Angelse bei Bremen. Liedtke, Heinrich, geb. 14. 6. 1900 in
Laxdoyen,
Kreis
Rastenburg,
44 aus Tarnopol ( R u ß l a n d ) . —
E . , Gerhard, geb. 11. 8. 27 zu Kehlert, Otto, geb. 8. 1. 20 in H e i n - wohnh. bis 45 in Richau, Kreis
Wehlau,
2.
11.
44
zum
Volksst. im
K r . Elchniederung
Stollen, Kreis Mohrungen, A r - richswalde,
wehlau
eingezogen, letzte
beitsmann, F p . - N r . 45 628 D II, (Ostpr.), San.-Gefr., F p . - N r . 41604, K r .
Nachr 10. 1. 45 aus Nemmersdorf
letzte Nachr Weihn. 44 aus J o - letzte Nachr. 14. 3. 45 aus Italien,
Nachr. erb. Frau
hannisburg (Ostpr.), Nachr. erb. arbeitet dort in einem klinisch. K r . Ragnit.
Luise Liedtke, (22a) Altenessen,
Farn. Gustav Ewert, (20a) M u n Labor. Nachr. erb. u. N r . 26/130 B ü c k m a n n s h o f 32.
ster-Hannover, Im Feeth 10.
an „Das O s t p r e u ß e n b l a t t " , A n z . Liedtke, Otto, geb. 23. 10. 92, wohnI Abt., Hamburg 24.
haft Cranz, zul. b. O T . in GotenFoliert, Josef, San.-Feldw.. There- Wer kann Ausk. geben ü b e r meine
hafen, seit Febr. 45 v e r m i ß t . —
Bild N r . 97
sienheim,
R o d e l s h ö f s t r . 1. ZimTochter F r l Paula K e m p a , geb. L . , Hermann, geb. 2. 9. 1906,
Bild N r . .604
mermann, August, u. Frau Elisa20. 9. 20 in Elbing (Westpr.), PeG r u n d s t ü c k s e i g e n t ü m . in Cranz,
Name:
unbekannt,
Vorname: unbekannt
beth, geb. L a u . Karlsbad. Str. 14
stalozzistr. 12, kfm. Gehilfin und Gefr. b. Tel.-Abt. Mittelabschn.
Name:
geb.: 7. 4. 1944. Augen: hellblau, HaareSchmidtke,
VornameHansPoschmann
Adalbert, Hauptm
B ü r o a n g e s t . , wurde 5. 2. 45 von Ost, Dienstpstn. 12 736 E-Ia, seit
hellblond.
Werner, geb.: ca. 1938.'
in einem Res.-Rgt.. Malzstr. 30
Russen zur Arbeit mitgenommen 14. 1. 44 v e r m i ß t . — Goerth, MarDas
K
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Der
Knabe
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M
a
r
a
u
alle aus Braunsberg. Nachr. erb
nach dem Ural Nachr. erb. Frau
Traugarete, geb. Liedtke, geb. 6. 2. 95,
tenauer S t r a ß e 16, stammen
- *
nenhof bei K ö n i g s b e r g (Pr.) 1945 gewesen
u. N r 26/91 „ D a s
OstpreußenBerta Kempa, B e r l i n - T e g e l - S ü d . wohnh. mit Ehem. A . Goerth in
sein. Es kann sich jedoch auch um das
blatt", A.iz.-Abt., Hamburg 24.
Bernauer Str. 128, Altersheim.
Labiau, beide beim Russen-Einuiglinasheim der Luftwaffe in Maraunicht
herausgekommen.
nenhof handeln.
Kopf, Wilhelm, geb. 15. 2. 94. aus fall
Tilsit (Ostpr.). Wer war mit ihm Nachr. erb. A . Liedtke. Gd.-Mstr.
Goldbaum, A n n i , geb. G r o ß ,
im Juli A u g . 45 im russ. Gef.-Lg. i. R.. (20b) Allershausen b. Uslar.
geb. 23. 12. 10, K ö n i g s b e r g (Pr.),
Nachfragen und H i n w e i s e bitte unter A n g a b e der B i l d n u m m e r nchten anGeorgenhof bei Insterburg z u - L ü d t k e od. Lidtke, Felicitas, L e h Alter Graben 18 I. Nachr. erb.
sammen?
Nachricht erb. Frau rerin a. K ö n i g s b e r g (Pr.). NachChtrlotte Hinz, geb. Fischer.
Geschäftsführung der Landsmannschaf, O s t p r e u ß e n . Hamburg 24. Wal»
Je
I. Kopf. (24a) Krautsand 83, ü b e r
richt erb Frau E . Hahn, (13a)
(13b) W e i h m ö r t i n g ü b . P ö c k i n g .
29 b
Stade.
Ebern bei Bamberg 198, I.
Auch im Winter
gut und sicher
fahren mit
c
Oslpreußenkinder
1
suchen ihre
Angehörigen!
Einer fehlt
I Ostpreußische Landsleute, die jetzt noch
ostwärts der Oder-Neiße-Linie wohnen
Datum der Ausstellung:
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Vordruck I: Ostpreußische Landsleute, die jetzt
noch ostwärts der Oder-Neiße-Linie wohnen.
A u f dem Formblatt soll das Familienoberhaupt oder der Haushaltungsvorstand als erster aufgeführt werden. Nachstehend werden
die heute mit i h m i m gleichen Haushalt lebenden Personen gemeldet, unter den Ziffern 1, 2,
3 und 4. Nicht anzugeben sind Personen, die
zur Familie des Haushaltungsvorstandes zwar
g e h ö r e n , deren V e r b l e i b jedoch nicht feststeht.
Derartige F ä l l e sind auf V o r d r u c k III: V e r m i ß t e ,
zu melden. In die Personengruppe, die auf
V o r d r u c k I vermerkt werden soll, fallen auch
nicht diejenigen, die sich zur Zeit noch in Gef ä n g n i s s e n und Internierungs-, bzw. Kriegsgefangenenlagern befinden; diese Gruppe w i r d
auf V o r d r u c k I V : Internierte und Gefangene,
erfaßt. Nach M ö g l i c h k e i t soll der Bezirk, i n
dem der derzeitige Aufenthaltsort der gemeldeten Landsleute liegt, auch i n der fremdsprachlichen Bezeichnung angegeben werden. Unter
Heimatanschrift versteht man den
früheren
W o h n o r t i n O s t p r e u ß e n . Es sind alle Landsleute zu melden, selbst wenn diese bereits i m
Rahmen der „ O p e r a t i o n L i n k " der Landsmannschaft oder dem Deutschen Roten Kreuz gemeldet worden sind.
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Einer fehlt! — Dieses schmerzliche Empfinden
wird sich vielen Eltern mitteilen, wenn sie mit
ihren Kindern am Weihnachtsbaum stehen. So
tapfer die Frauen sind, deren Männer im Kriege
blieben und die nun allein ihre Kinder erziehen
und durchbringen, — an diesem Abend erfaßt
sie der ohnmächtige Schmerz von neuem. Stärker als sonst werden wir uns an dem innigsten
deutschen Fest der Lücken bewußt, die Tod und
Verschleppung in unsere Reihen rissen. Diese
Verluste festzustellen, ist der Zweck der Aktion
Ostpreußen. Ihre Wichtigkeit hat wohl jeder
Landsmann erfaßt. Viele aber haben die Zeit
noch nicht gefunden, die Meldung für ihre Familie abzugeben. Weit Uber hunderttausend
Meldungen sind bisher eingegangen. Viele fehlen noch! Denke an den einen, der fehlt! Auch
er muß gemeldet werden! Das große Opfer Ostpreußens muß der Welt bewußt werden! Die
Weihnachtstage geben auch Dir Gelegenheit,
das noch Versäumte nachzuholen! Wer in der
Aktion Ostpreußen mitarbeitet, beweist seine
Treue zur Heimat!
Die Formulare der Aktion Ostpreußen werden
laufend im Ostpreußenblatt veröffentlicht, a u ßerdem sind sie bei den zuständigen Kreisveriretern und unmittelbar bei der Geschäftsführung
der Landsmannschaft Ostpreußen in Hamburg 24,
Wallstraße 29b, kostenlos erhältlich.
Im folgenden bringen wir noch einmal die
Anleitung zur Ausfüllung der Vordrucke.
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Vordrucks II: Tote
A u f jedem Vordruck darf nur ein Toter gemeldet werden. Es sollen alle Toten gemeldet
werden, die i n A u s w i r k u n g der Kriegsereignisse, der Flucht oder w ä h r e n d der Besatzungszeit starben, auch wenn nicht a l l e geforder-
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Z
II. Tote
ten A n g a b e n bekannt 6lnd. Dies gilt für die
Gefallenen der Wehrmacht und des V o l k s sturms (SS-Formationen sind unter Wehrmacht
aufzuführen), die Toten in den Kriegsgefangenen-, Internierten- und Verschlepptenlagern, i n
G e f ä n g n i s s e n sowie Zivilpersonen, die Opfer
der Flucht wurden oder w ä h r e n d der Besatzungszeit ums Leben kamen. Auch die Toten der
Litauen-Wanderer
sind , hierbei
aufzuführen.
A m Kopf des Vordrucks stehen die A b k ü r z u n gen Z (Zivil), V (Volkssturm), W (Wehrmacht,
Wehrmachtsqefolge und SS-Formationen). D i e
nichtzutreffenden Buchstaben sind wegzustreichen. Auch bei der Frage nach dem F a m i l i e n stand w i r d das Nichtzutreffende weqgestrichen.
W e n n möglich, _ o l l bei Soldaten, V o l k s s t u r m a n g e h ö r i g e n und Wehrmachtsgefolge s o w o h l
die Feldpostnummer wie die offene Bezeichnung des betreffenden Truppenteils angegeben
werden, da die Feldpostnummer oft nicht mehr
genau bekannt ist. A l s Todesursache kann b e i spielsweise angegeben werden: Gefallen, V e r wundung, Ruhr (Krankheiten spezialisiert angeben), erschossen, E n t k r ä f t u n g ,
verhungert,
erfroren, durch Luftangriff und andere E i n w i r kungen des Krieges und auf der Flucht. B e i
Todesfällen, die mit einem Schiffsuntergang i n
V e r b i n d u n g stehen, m u ß das Schiff mit genannt werden, z. B. „ E r t r u n k e n bei Untergang
der .Gustloff" (hier aber nur festgestellte und
nicht vermutete T o d e s f ä l l e angeben).
Es w i r d v i e l e unserer Landsleute bitter ankommen, diesen Vordruck auszufüllen, aber es
m u ß leider sein, um das ungeheure Opfer, das
O s t p r e u ß e n gebracht hat, einmal klar festzustellen. Es s i n d alle Toten zu melden, auch
w e n n sie schon früher einmal anderweitig gemeldet worden 6ind.
V o r d r u c k III: V e r m i ß t e
In diese V o r d r u c k e sollen A n g a b e n ü b e r
Landsleute und o s t p r e u ß i s c h e K i n d e r eingetragen werden. A u f jedem Formblatt sollen jeweils
nur V e r m i ß t e aus ein und demselben Heimatort angegeben werden. Sind V e r m i ß t e aus verschiedenen O r t e n zu melden, so sind mehrere
Vordrucke z u benutzen.
Kriegs- und Z i v i l gefangene, deren Gefangenschaft oder Internierung bekannt ist, sollen hier nicht aufgeführt
werden, auch wenn sie sich lange Zeit nicht
mehr gemeldet haben; diese werden auf V o r druck I V : Internierte und Gefangene aufgeführt. H i n t e r die N a m e n der Gemeldeten sollen
die A b k ü r z u n g e n Z (Zivil), V (Volkssturm), W
(Wehrmacht, Wehrmachtsgefolge
und SS-Formationen) gesetzt werden. Unter der R u b r i k :
„ W a n n und wo zuletzt gesehen? — H i n w e i s e
ü b e r den etwaigen V e r b l e i b " m ü s s e n tunlichst
alle A n g a b e n eingetragen werden, welche die
weitere Nachforschung nach dem V e r m i ß t e n erleichtern k ö n n t e n . Sollte der Platz auf dem
V o r d r u c k nicht ausreichen, sind die E r l ä u t e rungen auf einem besonderen Blatt zu bringen.
Es w i r d gebeten, beim Ausschneiden der
F o r m b l ä t t e r darauf zu achten, d a ß ein möglichst
breiter w e i ß e r Rand stehen bleibt, w e i l sich die
Vordrucke dann besser einheften lassen. Die
a u s g e f ü l l t e n F o r m b l ä t t e r sind an die Geschäftsführung
der
Landsmannschaft
Ostpr-eußen^i
Hamburg 24, W a l l s t r a ß e 29b, einzusenden.
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Datum der Ausstellung:
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25. Dezember 1951 / Seite 20
Die Verlobung unserer Tochter
R e n a t e mit Herrn stud. inr.
M a n f r e d K o r n h u b e r beehren sich anzuzeigen
Meine Verlobung mit
Fräulein
Renate Barnstorf
gebe ich hiermit bekannt.
Studienrat
stud.
Dr. Heinrich Barnstorf
und Frau Marie
geb. Habich
Helmstedter
Schöningen,
S t r a ß e 20
inr.
Manfred Kornhuber
im Dezember
1951
N i e d e r n s t r a ß e 37
fr. K ö n i g s b e r g (Pr.)
K a i s e i s t r a ß e 19
Nach g r o ß e m , mit unendlicher Geduld getragenem Leiden
entschlief sanft am 15. November 1951 mein guter, inniggeliebter Mann und Vater, unser lieber Bruder, Schwager und
Onkel, der
Bäckermeister
Albert Marx .
im 68. Lebensjahr.
Sein Leben war selbstlose Liebe und Sorge f ü r uns.
In stiller
Wilma Schliier
Klaus Pockrandt
Hans Boretius
Rastenburg (Ostpr.),
H ü g e l w e g 6a
Georgenthal 1
jetzt Stuttgart-Heumaden
Dreizlerstr. 46
Weihnachten
1951
Die Verlobung unserer Tochter M a r i a mit Herrn W a l demar
Raabe
geben bekannt
Superintendent
Doskocil
und F r a u
Labiau
Königsberg
jetzt Hamburg-Harburg
Kapellenweg 51
Weihnachten
1951
1951
Die V e r m ä h l u n g unserer Tochter E r i k a mit Herrn H e i n z
Schulz,
Kapitän
bei
der
Handelsmarine, geben bekannt
K a r l Neumann und Frau
Else, geb. Zupp
Rechtenfleth ü b . Bremerhaven
f r ü h e r Stollen
b Liebstadt (Ostpr.)
Ihre V e r m ä h l u n g
geben bekannt
Walter Donath
Gerda Donath
verw. Herrmann, geb. Kattoll
Köln-Marienburg
P a r k s t r a ß e 17
fr. Goyden
K r . Mohrungen
Ihre V e r m ä h l u n g
kannt
Lieselotte Hake
sowjetisch besetzte Zone
jetzt B e l e c k e - M ö h n e , K ü l b e 13a
Hagenau,
Kreis Mohrungen (Ostpr.)
jetzt N e h e i m - H ü s t e n ,
E i c h e n d o r f f s t r a ß e 17
grüßen
Schwarz
jetzt Lauterbach/Zusam
Weihnachten 1951
Seiffersdorf (Posen)
Frankfurt/Main-Niederrad,
Relibo 21, den 3. Oktober 1951.
Ihre V e r m ä h l u n g
geben
bekannt
Gerichtsreferendar
Dr. Ulrich Klaucke
Heide-Helmgard, geb. A x t
Trostberg (Obb).
7. Dezember 1951.
Hans Joachim Lange
Dipl.-Gärtner
Gerda Lange, geb. v. Wittich
Dipl.-Gärtner
Vermählte
Bochum-W., Engelstr.
Weihnachten
10
Ihre V e r m ä h l u n g
geben bekannt
Robert Selig
und F r a u Edith
geb. Malter
Herne (Westf.)
Otterndorf/Scholien
fr. L ö t z e n - A l t h o f
Wir haben geheiratet
Reinhard Beyer
Assessor
Barbara Beyer
geb. H u n d s d ö r f e r
22. Dezember
K e i n Arzt,
keine
Heilung
war f ü r Dich,
bis
Jesus
sprach: Ich heile Dich.
Fern in unserer geliebten Heimat ruht unser einzig geliebter, u n v e r g e ß l i c h e r Sohn
Paul Kodaczewski
der durch eine schwere Verwundung von uns am 17. Jan.
1944 f ü r immer gegangen ist.
Die traurigen Eltern
Paul u. Frieda Kodaczewski,
geb. Jetzkowski
aus K ö n i g s b e r g (Pr.),
Hansaring 8,
jetzt: Kiel-Holtenau,
R i c h t h o f e n s t r a ß e 31.
Der Heimat entwurzelt,
aber
ausgeglichen mit seinem Geschick, ist mein u n v e r g e ß l i c h
lieber Mann, mein herzensguter Vater,
Schlossermeister
Hermann Kohtz
Pobethen (Ostpr.)
im Alter von 74 Jahren sanft
entschlafen.
In tiefer stiller Trauer
Helene Kohtz,
geb. Petermann
Margarete Kohtz
Trittau, 7. November 1951
Ransdorfer Str. 44
Bez. Hamburg
Nach l a n g j ä h r i g e r U n g e w i ß h e i t
erhielten wir jetzt von einem
Kameraden die traurige Nachricht, d a ß unser lieber Sohn,
mein einziger Bruder, der
Maschinen-Obergefreite
Kurt Komitsch
geb. am 20. November 1923
am 9. Juni 1944 den Seemannstod gefunden hat.
In stillem L e i d und Gedenken
August Komitsch und Frau
geb. Leschinski
Hedwig als Schwester
und alle A n g e h ö r i g e n .
(Pr.), Hansaring 32
jetzt P e n n i g b ü t t e l ,
K r . Osterholz-Scharmbeck
1951
A m 10. Oktober 1951 entschlief
p l ö t z l i c h und unerwartet mein
innigstgeliebter,
herzensguter
Mann
Hermann Grolms
geb. am 1. Juli 1908 in Herzogswalde, K r . Mohrungen (Ostpr.)
In tiefer Trauer
Frau Martha Grolms,
verw. Damman, geb. K r o o ß
und Sohn Horst
nebst allen A n g e h ö r i g e n .
In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir meines geliebten
Mannes, unseres g ü t i g e n , i m mer nur f ü r uns sorgenden V a ters, meines besten Opis und
Schwiegervaters, des
techn. ReichsbahnOberinspektors
Willy Kullich
aus K ö n i g s b e r g (Pr.)-Ponarth,
der im M a i 1945 im Nordural
verstorben ist.
Helene Kullich, Celle,
Fuhrberger S t r a ß e 86,
Annemarie L i n k , geb. Kullich,
Celle, Karolinenstr. 12,
Elisabeth Kullich,
Hamburg-Rothenburgsort,
Kinderkrankenhaus,
Margot L i n k ,
Werner L i n k , v e r m i ß t .
A m 20. 11. 1951 verschied nach
langem, mit g r o ß e r Geduld ertragenem Leiden, fern seiner
geliebten, o s t p r e u ß i s c h e n H e i mat, mein stets um mich besorgter Mann, der Vater unseres einzigen, in R u ß l a n d verm i ß t e n Sohnes, mein herzensguter Schwiegersohn, Bruder,
Schwager, Onkel und Vetter,
der
Reichbahnobersekretär
Karl Kischlat
K ö n i g s b e r g (Pr.),
Charlottenstraße 5
im
A l t e r von 54 Jahren.
In tiefem Schmerz
Eva
Striegengrund, K r e i s Insterburg
im Alter von 55 Jahren.
In tiefstem Herzeleid
F r a u Gertrud Jonas, geb. Werner
Ii.mm Rohde, geb. Jonas
Bruno Rohde, Bauing.
Evelin und Christiane als Enkelchen
E r wurde am 24. Okt. 1951 auf dem Waldfriedhof beigesetzt.
Darmstadt, R o ß d ö r f e r Str. 122, den 10. Dezember 1951.
Nachruf.
Zum z e h n j ä h r i g e n
Gedächtnis
unseres geliebten Sohnes
Unteroffizier
Siegfried Lange
gefallen am 28. Dezember 1941
hei den K ä m p f e n um Leningrad.
Unserem hoffnungsvollen letzten Sohn
Obergefreiten
Kischlat
geb. Stanowik
(21 a) Borghorst (Westf.),
B r ö c k e r s h ü g e l 12
zum
n e u n j ä h r i g e n Gedenken,
verstorben am 30. März 1943 im
Lazarett in Reval, beide i m
24. Lebensjahre.
Die trauernden Eltern
Ottilie und Rudolf Lange
ihre einzige Schwester
Susanne
und Schwager K a r l Kruse
Eichholz,
Kreis Heiligenbeil (Ostpr.)
/etzt Neustadt (Holst.),
Marienhof.
1. R.
Fern seiner lieben o s t p r e u ß i schen Heimat, im Alter von 78
Jahren, entschlief am 8. Dezember
1951
nach
kurzer,
schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser lieber Opa,
Bruder, Schwager und Onkel,
der
Altbauer
Wilhelm Naujokat
aus L a u t e r b r ü c k e n ,
kallen.
Kreis P i l l -
In tiefer Trauer
Auguste Naujokat
geb. K r u k l a t
Familie R. Leinweber
Druhwald, Post H ö r p e l ,
Kreis Soltau
Dipl.-Ing. und Architekt
geb. 25. 3. 1918
K ö n i g s b e r g (Pr.)
gest. 20. 12. 1946
Loddenhoy (Dan.)
Edith Zappka, geb Scheffler
Kiel
Familie Gustav Zappka.
Bremen
f r ü h e r K ö n i g s b e r g (Pr.),
Clausewitzstr. 12
Durch
freundliche
Fügungen
hat Gott uns wissen lassen,
daß
unser
lieber
Bruder,
Schwagei, Onkel und Neffe,
der
Landwirt
Gustav Ewert
Staats'nausen, K r . Insterburg
nach seiner
Entlassung
aus
russ. Kriegsgefangenrchaft im
A l t e r von 45 Jahren ;.m 21.
September 1946 in ei lern K r a n kt i:haus n der sowjetisch besetzten Zone verstorben
ist.
Sein Losungswort beim A b schied von Hause lautete: Die
Wege des
Herrn
sind eitel
G ü t e und Wahrheit. (Ps. 25,10.)
Wir d ü r f e n g e t r ö s t e t h i n z u f ü gen: Gott L o b ! , sie f ü h r e n i m nier^nach Hause.
Seine A n g e h ö r i g e n
Fritz Ewert und F r a u
Johanna, geb. Wiese
Solingen, F o c h e r s t r p ß e 16
Helene und Gertrud Ewert
Solingen, Heeresb&chstr. 7
Fritz du Maire und F r a u
Hedwig, geb. Ewert
nebst K i n d e r n , Solingen,
S c h l a g b a u m e r s t r a ß e 117
A r t u r Ewert und Familie
sowj. bes. Zone
Wilhelm Ewert und Familie
nebst G r o ß e l t e r n Kraekel
sowj. bes. Zone
Im Advent 1951.
E r l ö s t von schwerem
Leiden
verstarb nach kurzem K r a n kenlager,
versehen mit
den
Gnadenmitteln
der
kath.
Kirche, am 3. Dezember 1951
mein lieber, stets treusorgender Lebenskamerad, der
Kaufmann
Willy Kujawa
F e r n seiner Ihm u n v e r g e ß l i c h e n
Heimat f ü h r t e ihn nun sein
schicksalsschwerer
Leidensweg
im Alter von 54 Jahren in ein
besseres Jenseits.
Mit der Bitte um ein stilles
Gedenken, gibt dieses im N a men aller Verwandten in tiefem Herzeleid bekannt
K ä t h e K u j a w a , geb Bolz
Braunsberg (Ostpr.)
jetzt Karlsruhe,
H i r s c h s t r a ß e 129.
aus L i e b e m ü h l (Ostpr.)
im 79. Lebensjahr im K r a n k e n haus zu Meldorf (Holst.). E r
folgte seiner im Januar 1951
verstorbenen
lieben
Schwiegertochter
geb. Riek
In stiller Trauer
Herbert Liebe,
Kreisrentmeister z. Wv.,
Meldorf, Theodor-StormStr. 26
Erna Nitsch, geb. Liebe.
K a p p e l n (Schlei)
M ü h l e n s t r . 39
Erich Liebe,
K o r v . - K a p t . (V) a. D.
K i e l , Feldstr. 155. und
Frau Ursula-Christel,
geb. Podoll
und 8 Enkelkinder.
Meldorf (Holst.),
im Dezember 1951.
Nach langem, schweren
Leiden starb am 1. November 1951
im Alter von 66 Jahren mein
lieber, guter Mann, unser treusorgender
Vater,
Schwiegerund G r o ß v a t e r , der
Werkmeister
aus Osterode (Ostpr.)
In tiefer Trauer
Emilie Hohmann, geb. Mathia
Walter und Irmgard Hohmann
sowj. bes. Zone
Gerhard Hohmann
Kassel, Frankfurter Str. 173
Die Beerdigung fand
sowj. bes. Zone statt.
in
der
Z u m Gedenken!
A m 1. Weihnachtstag 1951 j ä h r t
sich zum zehnten Male der
Todestag
unseres
geliebten
v.nvergeßlichen
Sohnes
und
Bruders, des
Unteroffiziers
Franz Behnert
geb. 19. 3. 1906, gef.
in R u ß l a n d .
E i n treues Mutterherz hat aufg e h ö r t zu schlagen.
Plötzlich
und
unerwartet
schlief sanft am Sonnabendf r ü h , dem 8. Dezember 1951.
meine ü b e r alles geliebte F r a u
und treusorgende Mutter
Wally Miesler
im 42.
ein.
geb. W i l k
Lebensjahr f ü r immer
In tiefem Herzeleid
Edgar Miesler und Rolf-Ulrich
Familie W i l k , Nienburg (Weser)
Familie Albrecht
Niederbrombach (Nahe)
Familie K o n a r s k y
Wilhelmshaven
K ö n i g s b e r g (Pr.),
T i e r g a r t e n s t r a ß e 29
jetzt Oeversee, K r . Flensburg.
Fern der lieben Heimat starb
am 23. August 1951 nach langer,
schwerer
Krankheit
unsere
liebe Mutter, Schwiegerund
Großmutter
Maria Neumann
Joseph Hohmann
Zum Gedächtnis!
A m 20. Dezember j ä h r t sich
zum f ü n f t e n Male der Tag, an
dem uns f ü r immer, fern von
unserer Heimat, mein lieber
Mann, unser geliebter einziger
Sohn und Bruder v e r l i e ß .
Adolf Liebe
Infolge ihres schweren H e r z leidens, das sie jahrelang mit
Geduld getragen hat, ist meine
liebe F r a u
Anna Kirstein
geb. Preick
am B u ß t a g , dem 21. November
1951 vier Tage vor ihrem 62.
Geburtstag, sanft und vorbereitet entschlafen.
Genau vor
einem Jahr sind wir von Celle
hier umgesiedelt.
Sie
folgte
nach 9''t Jahren unserem einzigen Sohn
Georg
der am 6. J u n i 1942 in A f r i k a
gefallen ist, in die Ewigkeit.
In tiefer T r a u e r
F.mil K i r s t e i n
Lindenhorst.
K r . Labiau (Ostpr.)
jetzt (14b) Sinningen
ü b e r Laupheim.
K r . Biberach R i ß
A m 4. Dezember 1951 entschlief
nach schwerem,
langem
Leiden, fern der Heimat, die ehemalige
Gutsbesitzerwitwe
Margarete Buchholz
Emil Jonas
Rudolf Zappka
Stade
Göttingen
Hebbelstr. 2 S t e g e m ü h l e n w e g 31
früher
K ö n i g s b e r g (Pr.) Korall ischken
K r . Memel
1951
A m 20. Oktober 1951 starb p l ö t z l i c h und unerwartet mein
lieber, herzensguter Mann, unser treusorgender Vater, unser
liebster Opi, der
Kaufmann
Reinhard Lange
Breitenau, K r . Freudenthal
Insterburg, Neuer Markt 9
Vermählte
Königsberg
Vermählte
Egon Ostrak
Inge Ostrak, geb.
Aloys Hallmann
Dr. E r i k a Lehmann
(21a)
be-
K ö n i g s b e r g , Oberrollberg 15 a,
jetzt D ü s s e l d o r f , H ö h e r w e g 276,
22. Dezember 1951.
Als
Weihnachten 1951
Niederhof
geben
Harry Meuche
Inge Meuche, geb. Brinkmann
Als Verlobte g r ü ß e n
Fritz Scherner
1951.
Hiddesen (Detmold)
(Rosenbeig/Westpr.j
1. Advent
Edith Fischer
Bartenstein (Ostpr.), Markt 25
Cuxhaven, S c h i l l e r s t r a ß e 64, den 16. November
Verlobte
Fritz Schliier und Frau A n n a
geb. Hofemann
Linderbruch/Bösingfeld
(Lippe)
A m 7. Dezember 1951 entschlief
nach kurzer K r a n k h e i t unser
lieber, guter Vater, G r o ß v a t e r
und Schwiegervater, der
L a n d j ä g e r m e i s t e r i. R.
Ilse Liebe
Trauer
Herta Marx
Gertraut Marx
Die Verlobung unserer Tochter
Wilma
mit Herrn
Klaus
P o c k r a n d t geben wir bekannt.
Als Verlobte g r ü ß e n
Jahrgang 2 / Folge 26
„Das Ostpreußenblatt
geb. Mattern
aus Raunau, K r . Heilsberg
(Ostpreußen)
im 82. Lebensjahr.
In stiller T r a u e r
Georg Neumann und F r a u
Frieda, geb. G e r h a r d
Paul Grunenberg und F r a u
Agathe, geb. N e u m a n n
P a u l und Horst N e u m a n n
und L e o Grunenberg
als E n k e l k i n d e r
Hohenlimburg, Sundernstr. 10,
den 10. Dezember 1951
Nach schwerem L e i d e n nahm
Gott der H e r r am Sonnabend,
24. November,
unsere
liebe,
nerzensgute Tante und S c h w ä gerin
Aurelie Höpfner
im A l t e r von 71 Jahren zu sich
in die Ewigkeit. Sie starb als
ein
wahrhaft
gottergebener
Mensch, sechs Jahre nach ihrer
Vertreibung aus der geliebten
o s t p r e u ß i s c h e n Heimat.
Im Namen aller trauernden
Angehörigen
Hans Peter H ö p f n e r
Gr.-Trinkhaus/Klaukendorf,
K r . Allenstein,
jetzt Bremen, Klugkiststr. 8.
geb. Dankowski
im A l t e r von 72 Jahren.
Es trauern um sie
B r u n o Buchholz und F r a u
Traute, geb. B a r k o w s k i
G e r t r u d Seewald,
geb. Buchholz
Lucia Palm,
geb. Buchholz
Paul Palm
Alfons Buchholz und F r a u
E v a , geb. Romanowski
Hildegard S c h r ö d t e r ,
geb. Buchholz
und 18 E n k e l k i n d e r
Elsau, K r e i s R ö ß e l
jetzt K ö l n - D ü n n w a l d ,
S c h ö n r a t h e r Str. 562
Hierdurch gebe ich n a c h t r ä g lich zur Kenntnis, d a ß unsere
liebe gute, aufopfernde Mutti,
Schwiegermutter und O m i ,
Frau
Hedwig Lemke
geb. Schlicht
vier Tage v o r ihrem 58. Geburtstag, nach schwerem L e i den Weihnachten 1945 in Z i n ten f ü r immer von uns gegangen ist.
Vater ist seit dem 7. A p r i l 1945
verschollen.
Im N a m e n aller A n g e h ö r i g e n
G ü n t h e r u n d A n n y Hinz.
geb. L e m k e
K ö n i g s b e r g (Pr.),
Lehndorffstr. 6
jetzt Herne (Westfalen),
Jean-Vogel-Str. 4
A m 7. Januar j ä h r t sich zum
fünften
Male
der
Todestag
meiner geliebten Tochter und
Schwester
Betty Beyer
geb. 20. 11. 1920, gest. 7. 1. 1947
Im stillen Gedenken
ihre liebe Mutter
L i n a Beyer, geb. Sahm
Helene Schaaf,. geb. Beyer
Herta Beyer, als Schwestern
August Schaaf, Schwager
Zollsekretär
Königsberg/Pr.-Ponarth,
Prappelner S t r a ß e 41
;etzt
Salzgitter-Watenstedt,
Lager I A , Bar. 21
25. 12. 1941
In stiller Trauer i m Namen
Aller
Eltern und Geschwister
und seine Frau
sowj. bes. Zone
August Behnert
früher
Angerburg-Schönbrunn
jetzt Hof-Schneede
ü b e r Walsrode (Hann.)
A m 24. November 1951 verschied nach l ä n g e r e m Leiden
unser
lieber,
guter
Vater,
Schwieger- und G r o ß v a t e r , lieber Bruder, Schwager, Onkel,
Neffe und Vetter
Fritz Schwill
aus Regehnen
im Alter von 67 Jahren. N u n
ist er mit seinen
Liebsten,
F r a u , Mutter, Bruder, Schwester und Schwiegersohn,
die
ihm 1945 46 im Tode vorausgingen, vereint.
Seine Hoffnung auf eine R ü c k kehr in die Heimat bleibt u n erfüllt.
In stiller Trauer die K i n d e r
und alle ü b r i g e n Verwandten
Elsa Brilates
Isney
Herta Hoffmann mit Familie
Hüngersdorf
Herbert Schwill und F r a u
Hüngersdorf
Ulrich Schwill mit Familie
Oberbeuren
Isney im A l l g ä u , Kirchstr. 32,
den 10. Dezember 1951.
Gott hat's gewollt!
Nach langem, bangem Warten
erhielt ich jetzt die Nachricht,
d a ß mein lieber Sohn
Günter
in einem Lager verstorben ist.
Mein lieber Mann ruht auch in
Rußland.
In stiller Trauer
Meta Statikat, geb. Drochner
und Sohn Erich
aus Schilleningken,
Kreis Pillkallen
jetzt Auhagen,
Post Haste bei Hannover
Am
Todestag meines
lieben
Mannes, der in Reichenbach
(Ostpr.) ruht, nahm Gott der
H e r r auch meine herzensgute,
j ü n g s t e Tochter, unser lebensfrohes Schwesterlein
Lieselotte W ö l k
aus Liebstadt (Ostpr.),
Hinrichssegen
zu sich in sein ewiges Reich.
Sie starb nach kurzer, schwerer
K r a n k h e i t am 20. September
1949 an A n g i n a im K r a n k e n haus zu T r i e r i m A l t e r von 20
Jahren.
In tiefer, stiller T r a u e r
M . W ö l k , geb Schiemann
Bernhardt W ö l k
L i n a W ö l k , geb. Bartsch
Anni W ö l k
Rene Theret
u. Nichten u. Neffen
A m 9. Dezember 1951 verschied
nach langer K r a n k h e i t im 69.
Lebensjahr meine liebe, unv e r g e ß l i c h e F r a u , unsere gute
Mutter, Schwester und O m i
Am
27. November
entschlief
sanft in Gronau (Westf.) nach
langem, schwerem L e i d e n i m
gesegneten A l t e r von 81 Jahren
unsere
geliebte
Mutter,
Schwiegermutter
und
Großmutter
Margarete Stössel
von der Heyde
geb. Grohnert
aus Insterburg, s p ä t e r
K ö n i g s b e r g (Pr.)
In tiefem Schmerz
Lotte T h ö n e ,
geb. S t ö s s e l von der Heyde,
•Wettmar bei Hannover
Leo S t ö s s e l von der Heyde u.
F r a u Renate,
geb. von Zeddelmann,
Berlin-Charlottenburg,
Mommsenstraße 6
Rosemarie W i l l i g m a n n ,
geb. S t ö s s e l von der Heyde,
Heidelberg, M ö n c h h o f s t r . 16
Annemarie Papendiek,
geb. S t ö s s e l von der Heyde,
Walter Papendiek
Gronau (Westfalen).
Gildehauser Str. 114 a
Martha Ott
geb. Teschner
aus Heilsberg ( O s t p r e u ß e n )
W i r bitten, unserer lieben V e r storbenen im Gebet zu gedenken.
Im Namen aller A n g e h ö r i g e n
Ernst Ott
A l l e n ehemaligen K ö n i g s b e r g e r
Eisbrecher-Fahrern und F r e u n den die Nachricht, d a ß unsere
lieben Eltern, Schwieger- und
Großeltern
Kapitän
Franz Schimanski
und seine treue L e b e n s g e f ä h r t i n
Elisabeth
A m 22. November
1951
verschied sanft nach kurzem K r a n kenlager unsere geliebte M u t ter
Elisabeth Schroeder
geb. Siebert
im 76. Lebensjahr.
W i r haben sie in der sowjetisch besetzten Zone zur letzten Ruhe gebettet.
Im N a m e n
benen :
aller
Else Neubauer, geb.
Edith Schroeder
K ö n i g s b e r g (Pr.)
jetzt Hamburg 33,
W a c h t e l s t r a ß e 11.
HinterblieSchroeder
geb. Pallasch,
im
September
bzw. Oktober
1945 auf der Flucht in Wismar
verhungert und dort von ihrer
Tochter und beiden Enkelcher»
zur letzten Ruhe gebettet sind.
Heinz Schimanski u. Katharina,
geb. Schaffrath,
mit Sohn Wolfgang
aus Pillau-Neutief,
C - S t r a ß e 21 b,
jetzt: E a d Kreuznach,
J o h a n n i s s t r a ß e 14 a,
Hermann Rudat u. Elisabeth,
geb. Schimanski, mit S ö h n e n
Klaus und Udo
aus G r . - S a k r a u / S c h a r n a u .
K r . Neidenburg,
jetzt: N e u m a r k ,
Kr. Südtondern.

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