Pfotenabdruck 2004 - CAT-CARE Tierhilfe Kassel eV

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Pfotenabdruck 2004 - CAT-CARE Tierhilfe Kassel eV
Der Hessische Tierschutzpreis 2004 ging an CAT-CARE
Preisverleihung am 14.10. im Schloss Biebrich in Wiesbaden
Seite 4
Die Gesundheit unserer Katzen
Neue Asthmabehandlung senkt gesundheitliche Risiken
Seite 8
Wie infiziert sich eine Katze mit Würmern?
Wir sagen Ihnen, wie Sie die Plagegeister wieder loswerden
Seite 18
Kuschelige Schlafplätze für den Winter
Wie wir herrenlosen Katzen den Winter erträglicher machen
Seite 22
Katze verschwunden? Unsere Tipps für Sie
Was Sie tun können, damit Ihr Liebling wieder nach Hause findet
Seite 27
Pfotenabdruck, Auflage 1.000 Exemplare
1. Ausgabe November 2004
Impressum
Herausgeber:
CAT-CARE Tierhilfe Kassel e.V.
Postfach 10 07 63, 34007 Kassel
Internet:
Email:
www.cat-care.de
[email protected]
Redaktioneller
Inhalt+Layout:
Birgit Lötzerich, email: [email protected]
Heike Gödde, email: [email protected]
Druck:
De Bookbinners, Segelckestr. 45, 27472 Cuxhaven
Kontakt:
Birgit Lötzerich:
Tel.: 0 56 73 – 9116 50, Mobil: 01 74 – 6 44 91 82
Mail: [email protected]
Ruth Helwig:
Tel.: 05 61 – 6 02 99 16 , Mobil: 01 72 – 1 32 22 07
Mail: [email protected]
Carmen Siwek:
Tel.: 05 61 – 82 71 45, Mobil: 01 73 – 5 38 95 24,
Mail: [email protected]
Birgitt Tombrink:
Tel.: 0 56 08 – 95 92 95, Mobil: 01 73 – 7 02 16 50,
Mail: [email protected]
Spendenkonto:
Kasseler Sparkasse
Konto-Nr. 24 300 33 85 - BLZ 520 503 53
Unser monatliches Arbeitstreffen findet jeweils am 4. Sonntag um 16.00 Uhr
statt. Der Treffpunkt ändert sich mit jedem Treffen und kann unter einer der
obigen Kontaktadressen ein bis zwei Tage vorher erfragt werden.
Liebe Katzenfreunde,
vier Jahre nach der Vereinsgründung
haben wir es endlich geschafft, eine
CAT-CARE-Zeitschrift ins Leben zu
rufen, die in erster Linie unseren Mitgliedern, Freunden und Förderern einen kleinen Einblick in unsere Arbeit
gewähren soll, darüber hinaus aber
auch interessante Informationen rund
um die Katzenhaltung bieten wird.
Vier Jahre Vereinsarbeit lassen uns
zurückblicken auf rund 100 Mitglieder,
rund 1.200 "durchgelaufene" Katzen
insgesamt und rund 600 in Familienanschluss vermittelte Samtpfoten.
Das sind Zahlen, die uns zugegebenermaßen schon ein wenig stolz machen, die aber vor allem Freude auslösen. Freude darüber, dass so vielen Tieren durch ärztliche Versorgung,
Kastration und regelmäßige Fütterung
geholfen werden konnte, und dass so
viele ein liebevolles Heim finden konnten und ihr Leben auf der Straße damit ein Ende gefunden hat!
Angesichts des Leids welches wir als
aktive Tierschützer nicht selten zu sehen bekommen, und trotz so mancher
Entbehrung sind es eben jene "Erfolge", die dem, was wir tun, immer wieder tiefen Sinn verleihen und uns daran erinnern, warum wir hier und nicht
woanders stehen!
Wir Menschen tragen den Tieren gegenüber eine Verantwortung - und
zwar nicht nur für das, was wir tun,
sondern gerade auch für das, was wir
nicht tun!
Denn: Der Mensch ist nicht das
Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben, das auch leben
will!
(Albert Schweitzer)
Und damit wären wir beim dritten Ziel
dieser Zeitschrift, die wir nicht nur intern verteilen sondern auch bei
Ruth Helwig & Birgit Lötzerich
Tierärzten und in Futtermittelhandlungen auslegen werden, angelangt:
Wir hoffen inständig, dass es uns mit
unseren Berichten über einzelne Katzenschicksale, in die wir in tierschützerischem Sinne eingegriffen haben,
gelingt, dem Tierschutz bisher noch
fern stehenden Menschen die Not der
herrenlosen und wildlebenden Katzen
aufs Herz zu legen.
Das Leben auf der Straße ist hart!
Und kaum einer weiß, wie viele da
draußen dem Kampf ums Überleben
ausgesetzt sind, denn die meisten von
diesen Tieren sieht man nur nachts,
da sie sich tagsüber verborgen halten. Ob auf Hinterhöfen, auf Industriegeländen, in ländlichen Stallungen
oder in Kleingartenanlagen - sie sind
zu Tausenden!
Wir wünschen uns, mehr Aufmerksamkeit für diese Kreaturen zu erlangen, die so sehr auf menschliche Hilfe angewiesen sind.
Und vielleicht wächst in dem einen
oder anderen Leser ja der Wunsch,
künftig für die Tiere einzutreten und gemeinsam mit uns für ihre Rechte bzw.
für ein besseres Leben zu kämpfen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen
viel Spaß und Inspiration beim Lesen
des PFOTENABDRUCKs!
Ruth Helwig & Birgit Lötzerich
Vorstand der CAT-CARE Tierhilfe Kassel e.V.
3
Hessischer Tierschutzpreis an CAT-CARE
Urkundenübergabe am 14. Oktober in Wiesbaden
Ein Anruf der Landestierschutzbeauftragten, Dr. Madeleine Martin, informiert
uns, dass uns der Hessische Tierschutzpreis 2004 vom Umweltministerium verliehen wird.
Helle Aufregung bricht aus, und in Windeseile verbreitet sich die Nachricht unter den Aktiven.
Vier Jahre gibt es unseren Verein, und
die Stadt Kassel ignoriert unsere Arbeit
nach wie vor, behauptet, in Kassel gebe es kein Problem mit wildlebenden
Katzen, und wenn wir meinen, etwas
tun zu müssen, sei das unser Privatvergnügen, Hobby sozusagen… Und
das, obwohl der Kasseler Amtsveterinär,
Dr. Rietze, sich für unsere Arbeit ausspricht!
Doch nun nimmt sogar das Land Hessen Notiz von uns, zeichnet uns mit
dem Hessischen Tierschutzpreis aus,
weil es der Meinung ist, dass wir uns
"in ganz besonderer Weise für den Tierschutz und für soziales Engagement
einsetzen". Die Presseerklärung lautet:
"Die Preisträgerinnen sind Frau Ruth
Helwig, Frau Birgit Lötzerich und Frau
Carmen Siwek von der CAT-CARE Tierhilfe Kassel e.V. Ihre besonderen Leistungen bestehen in dem außergewöhnlichen Engagement um verwilderte Straßenkatzen, der Entwicklung spezieller Katzenfallen mit Fernauslöser
zum gezielten Einfangen einzelner Tiere sowie der Hilfestellung für ältere oder
kranke Tierbesitzer bei der Suche nach
einem neuen Zuhause für ihr Tier. Der
Hessische Tierschutzpreis wird alljährlich für besondere ehrenamtliche Leistungen im Tierschutz verliehen. Der
Jury gehören die Landestierschutzbeauftragte Dr. Madeleine Martin, die im
Tierschutz engagierte Journalistin Dr.
Claudia Ludwig und Christian Hepp,
(weiter auf Seite 5)
V.l.n.r.: Carmen Siwek, Ruth Helwig, die Landestierschutzbeauftragte Fr. Dr. Madeleine
Martin, Birgit Lötzerich und Birgitt Tombrink bei der Preisverleihung am 14.10.2004
4
Fortsetzung von Seite 4:
Leiter
des
Ministerbüro
des
Hessischen Ministeriums für Umwelt,
ländlichen Raum und Verbraucherschutz, an."
Natürlich sind wir stolz auf diese Auszeichnung und die damit verbundene Anerkennung, aber vor allem erhoffen wir
uns, dass sie dazu beitragen wird, dass
die Stadt Kassel uns nicht länger ignoriert und dass unsere Arbeit noch mehr
Öffentlichkeit erlangt. Denn wir brauchen
dringend Fördermittel und einen
Spendenzuwachs sowie weitere aktive
Helfer, um all die Notfälle, die uns gemeldet werden, abdecken zu können!
Aus diesem Grund stellen wir uns auch
gern der Presse, dem Rundfunk und
dem Fernsehen, die in den Folgetagen
bei uns anrufen, um über unsere Arbeit
zu berichten. Leider verdreht der Presseartikel unsere Aussagen total, aber wir
sind es von der Presse ja nicht anders
gewohnt.
Der hessische Tierschutzpreis...
Aus 5 Stunden Drehzeit mit dem HR
werden lediglich 2,5 Minuten Sendezeit,
wobei natürlich mal wieder die wichtigs- Kontakte, plaudern mit Fr. Dr. Martin und
ten Aussagen unseres Interviews unter unserem Kasseler Amtsveterinär sowie
dem zuständigen Amtsveterinär des
den Tisch fallen.
Lankdreises Kassel, die ebenfalls beide
Und der Hörfunk meldet sich erst am angereist sind. Verschiedene ehemaliVorabend der Preisverleihung, nur Stun- ge Preisträger sprechen uns ihre Graden vor unserer nächtlichen Abfahrt, um tulation aus, und einige Katzenschützer
es genau zu sagen. Also noch schnell möchten gern mehr über unsere fernein Interview zwischen Tür und Angel. gesteuerten Fallen sowie über die von
Hoffentlich kommt dabei was Geschei- uns praktizierte Frühkastration erfahren.
tes raus, denken wir uns, und spielen
das Spiel mit. Was tut man nicht alles für Der Saal hat sich längst geleert, als wir
mehr Öffentlichkeit!?
noch immer angeregt mit Frau Dr. Martin schwatzen, deren sympathische Art
In den frühen Morgenstunden starten wir uns fasziniert. Doch es wird Zeit aufzudann nach Wiesbaden, um im Schloss brechen, daheim warten unsere PflegeBiebrich unsere Auszeichnung entgegen tiere auf ihre Versorgung und eine Pazu nehmen. Wir erhalten eine Urkunde tientin muss noch zu später Stunde vom
und 1.300 Euro Preisgeld.
Tierarzt abgeholt werden, der seine PforBeim anschließenden vegetarischen ten extra noch einmal für uns öffnet…
Imbiss knüpfen wir eine Menge neuer
Birgit Lötzerich
5
Füttern allein genügt nicht!
Die unnötigen Qualen von Winston und Boromir
"Sie meint es ja gut mit den Katzen,
die alte Frau B., aber es wächst ihr
über den Kopf. Die Tiere vermehren
sich ohne Unterlass. Einem der Kater
ist das Auge ausgeeitert." Oh je, dachte ich, als ich das zu hören bekam,
und sah bereits alles bildlich vor mir,
wie es sich nur allzu oft an solchen
Futterstellen darstellt: Katzenliebe
Menschen füttern die Tiere aus Mitleid, bedenken aber nicht, dass sie mit
der reinen Fütterung das Problem
noch verschlimmern, weil die Geburtenrate mit der regelmäßigen Nahrungsversorgung ansteigt, und damit
auch die Sorgen der Nahrungsbeschaffung und der Kampf gegen
Schwäche und Krankheit. Dagegen
hilft nur eins: Kastration! Die Zunahme der Population muss gestoppt werden, sonst zäumt man das Pferd von
schon seit Monaten so herum lief
(wahrscheinlich war es eine Schussverletzung, die ihn das Auge gekostet hatte). Niemand hatte ihn zum Tierarzt gebracht, niemand hatte Mitleid
mit ihm. Da, wo einmal sein rechtes
Auge war, konnte man nun in eine tiefe Höhle und auf das blanke Fleisch
gucken. Und nicht nur das: Er war mal
pechschwarz, jetzt sah sein Fell rostrot aus, war struppig und voller Parasiten. Nicht einmal ein Mittel gegen
den Flohbefall war ihm gegönnt worden! Der Parasitenbefall quälte ihn mit
Sicherheit genauso wie seine schmerzende, eitrige Augenhöhle. Zudem war
er offensichtlich auch noch taub, was
sein Leben auf der Straße nicht gerade ungefährlich machte. Erbarmungswürdig, diese arme Kreatur, die
sicher einst einen stolzen Kater dargestellt hatte!
Er war zahm, ging einem um die Beine, aber anfassen ließ er sich nicht,
er hatte Angst. Also wurde er eingefangen und zum Tierarzt gebracht, der
sich um das Auge, den Parasitenbefall und die Kastration kümmerte.
Dann kam er in eine Pflegestelle, wo
er erst einmal etwas aufgepäppelt
Winston nach dem ersten Tierarztbesuch: wurde, später wurde ein GnadenbrotEin Bild des Jammers. Eine unbehandelte
Platz für ihn organisiert, denn vermitSchußverletzung hinterließ eine eitrige
teln lassen sich solche alten, geAugenhöhle...
schundenen und nicht anfassbaren
hinten auf. Und was ist, wenn ein Tier Katzen kaum.
krank oder verletzt ist? Dafür sehen
sich die Fütterer meist nicht zustän- Nun muss für ihn eine monatliche Verdig: "Sind ja nicht meine Katzen! Das pflegungsgebühr gezahlt werden, da
die katzenliebe Frau bereits 24 solFutter ist schon teuer genug!"
cher geschundenen Wesen auf ihrem
So auch im Fall von Frau B.: Besagter mehrere tausend Quadratmeter groKater bot ein Bild des Jammers! Frau ßen Grundstück beherbergt.
B. berichtete, dass der Kater, den sie
(weiter geht’s auf Seite 7)
bereits an die 10 Jahre dort fütterte,
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Fortsetzung von Seite 6:
Unter der liebevollen Pflege blühte
Winston, wie er inzwischen heißt,
sichtlich auf. Sein Fell ist inzwischen
wieder pechschwarz und seidig glänzend. Auch lässt er sich jetzt anfassen. Er genießt das sorglose Leben,
frei von Schmarotzern und
Schmerzen.
Winston nach seiner Behandlung: Er ist
wieder vollkommen schwarz, glücklich
und sichtlich zufrieden...
und ihm und seinen Nachkommen
Futter und Milch hingestellt. Mehr
glaubte sie nicht für ihn tun zu können. Ihn rein lassen - mit den Parasiten? Nein, auf keinen Fall! Dabei wäre es so einfach gewesen, ihm eine
Ampulle Frontline gegen Flöhe und
Haarlinge sowie eine Wurmtablette zu
verabreichen!
Nun hat auch Boromir sein Gnadenbrot gegen Kostenerstattung bei der
Tierfreundin mit dem riesigen Grundstück gefunden. Er erholt sich recht
gut, auch sein Fell wird bereits wieder
zunehmend schwarz und seine Futtergier hat sich bereits reduziert, da
er weiß, dass er gut versorgt wird.
Beide Kater und ihre Nachkommen
sind ein trauriges Beispiel dafür, das
Füttern allein eben nicht ausreicht!!!
Übrigens: Natürlich sind auch alle anderen Katzen dieser beiden Futterstellen inzwischen von uns kastriert
und medizinisch versorgt worden.
Die sozialisierbaren Tiere wurden in Familienanschluss vermittelt,
Bald wird er Boromir kennen lernen,
der zurzeit noch in seinem Quarantänezimmer sitzt und sich von derselben Art Vorleben erholt wie Winston.
Auch er wurde sieben Jahre lang von
einer älteren Dame gefüttert, aber niemals tierärztlich versorgt oder gar kastriert. Als ich ihn das erste Mal sah,
schossen mir spontan die Tränen in
die Augen! Er hätte den Winter ganz
sicher nicht mehr überlebt. Genau wie
bei Winston war das Schwarz seines
Fells rostrot geworden, und stand völlig verfilzt und übermäßig von Flöhen
und Haarlingen besiedelt von ihm ab,
sein rechtes Ohr hing in Fetzen herunter und die Würmer grüßten bei der
Rückansicht!
Er schrie mich an, bettelte nach Futter, und ich sah, dass er keine Zähne
mehr hatte. Er wollte sich immerzu an Boromir muss im Quarantänezimmer erst
noch weiter genesen...
meinen Beinen reiben, suchte den Anschluss. Ins Haus hatte er nie gedurft. die anderen Tiere sind vor Ort geblieEr war nur auf der Terrasse gefüttert ben, wo sie weiterhin versorgt werworden und hatte auf dem Grundstück den.
für reichlich wildlebenden Nachwuchs
gesorgt. Frau R. hatte es gut gemeint
Birgit Lötzerich
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Die Gesundheit unserer Katzen
Neue Asthmabehandlung senkt Risiken!
Wie auch in der Humanmedizin wurde
Katzenasthma in den Tierarztpraxen bisher mit Kortisonspritzen behandelt. Je
nach Schwere des Asthmas musste die
Katze alle 6 bis 12 Wochen zum Tierarzt zur Depotspritze. Was viele Katzenbesitzer gar nicht wissen: Auch bei
der Katze birgt das Kortison hohe gesundheitliche Risiken! So erkranken z.B.
viele Katzen in Folge der Langzeitbehandlung mit Kortison an Diabetes.
So erging es um ein Haar auch Fienchen, der 8-jährigen Katze unseres Mitglieds Heike Gödde. Nach drei Jahren
Kortisontherapie waren Fienchens Blutwerte so schlecht, dass sie kurz vor
dem Diabetes stand.
"Das wollte ich auf gar keinen Fall", so
Heike, "also habe ich mich im Internet
nach Alternativen zur Kortisonspritze
umgesehen." Im Katzendiabetesforum
(www.katzendiabetes.de) bekam sie
schließlich den Tipp, es einmal mit einem Inhaliergerät zu versuchen, das
speziell für Katzen entwickelt wurde:
Das Aerokat®
len, doch seit Juli 2004 wird es über die
Wirtschaftsgenossenschaft Deutscher
Tierärzte e.G in Garbsen auch in
Deutschland vertrieben. Man kann es
als Privatperson allerdings nur über den
Tierarzt bestellen, das Aerokat kostet
rund 50,- Euro.
Fienchen beim Inhalieren:
Sie weiß inzwischen selbst,
wann die 30 Sekunden vorbei sind.
Dieses Inhaliergerät verfügt über einen
speziellen Aufsatz, der perfekt über Katzennase und -mund passt. Therapiert
wird das Asthma dann mittels speziellen Dosieraerosolen, die auch in der
Humanmedizin zur Asthmabehandlung
verwendet werden. Diese Aerosole, die
von der Firma GlaxoWellcome produziert werden, können passgenau an das
Aerokat angesetzt werden (es passen
nur Dosieraerosole von dieser Firma).
Sie entkrampfen einerseits die Bronchien (Serevent®) und verhindern andererseits eine Entzündung (Flutide® oder
auch Flixotide®). Bei Flutide bzw. Flixotide handelt es sich zwar auch um Kortisonsprays, aber weil das Kortison
Das Aerokat mit den Aerosolen
Serevent und Flutide, die der
durch das Aerokat direkt in die BronTierarzt verschreiben muss.
chien und in die Lunge geleitet wird, geKosten: ca. 120,- EUR zusammen, reichen langt es nicht in den Blutkreislauf und
je für mind. 120 Sprühstöße
hat damit nicht die unerwünschten NeHeike nahm sofort Kontakt zum Her- benwirkungen auf andere Organe, wie
steller (Trudell Medical International) in es eine Kortisonspritze hat.
London auf, um das Aerokat zu bestel(weiter geht’s auf Seite 9)
8
Fortsetzung von Seite 8:
Bei Fienchen reicht zurzeit noch eine
einmalige Inhalation pro Tag aus. Sie inhaliert abends zunächst das Serevent
30 Sekunden über das Aerokat, nach
ca. 10 Minuten dann das Flutide. Das
kann aber von Katze zu Katze unterschiedlich sein und muss einfach ausprobiert werden. Bei schwereren Fällen
muss die Behandlung evtl. 2 x täglich
erfolgen.
Wichtig: Beide Aerosole dürfen immer
nur zusammenhängend (als Einheit)
verabreicht werden! Verabreicht man
das Serevent oder das Flutide allein,
reicht es zur Asthmatherapie nicht aus!
Fienchen hatte sich schon nach 4 Tagen an das Aerokat gewöhnt, obwohl
sie eine sehr hektische Katze ist und
auch die Tierärztin große Bedenken hatte. Doch wenn man das Tier langsam
an das Inhaliergerät gewöhnt, dürfte sich
jede Katze damit therapieren lassen.
Man setzt der Katze das Aerokat
zunächst “trocken” auf, erst nur ein paar
Sekunden, dann immer länger. Das für
die Katze wohl Schlimmste an der Gewöhnung ist das zischende Geräusch,
was das Dosieraerosol mit dem Sprühstoß kurz abgibt. Es muss sich für die
Katze wie ein Fauchen anhören. Doch
Fienchen hatte nach vier Tagen verstanden, dass von diesem Geräusch
keine Bedrohung ausgeht.
Diese Therapie ist mit ca. 30 EUR monatlich zwar nicht gerade billig, aber Heike ist dennoch begeistert: “Fienchen ist
viel ausgeglichener, nicht mehr so kurzatmig, hat gar keinen Asthma-Husten
mehr! Die Behandlung dauert täglich nur
eine Minute, und die ewige Fahrerei zum
Tierarzt (Zeit!) sparen wir ja auch!”
Außerdem ist die einzige Alternative, die
Depotspritze, mit ca. 20,- EUR auch
ziemlich teuer. Und wenn die Katze erst
einmal an Diabetes erkrankt ist, sind die
Kosten der zusätzlichen Diabetesbehandlung sicher auch nicht gerade unerheblich..
Passivrauchen schadet Katzen
Massiv erhöhtes Krebsrisiko!
Das fand ein Forscher-Team der Tufts
Universität in Cambridge (USA) bei
einer Untersuchung mit 180 Katzen
heraus, bei denen Lymphome diagnostiziert wurden. Es ergab sich in
der Studie, dass die Rauchbelastung
das Risiko von Lymphomknotenkrebs
erhöht, und zwar bis auf das Vierfache. Das “American Journal of Epidemiology” veröffentliche die Ergebnisse wie folgt:
Bei Katzen in Haushalten mit einem
Raucher verdoppelt sich das Lymphom-Risiko in etwa Das Zusammenleben mit zwei Rauchern erhöhte das Risiko auf mehr als das Vierfache. Durchschnittlich lag das Risiko für Katzen aus Raucherhaushalten 2,4 Mal über dem von Tieren, die in einem rauchfreien Zuhause lebten. Die Studie umfasste Katzen, die zwischen 1993 und 2000 an
der Tierklinik der Universität behandelt worden waren. Zu bedenken ist,
dass Katzen das Nikotin nicht nur
über die Atmung aufnehmen, sondern
auch durch die Pflege ihres Fells, wo
sich die Partikel absetzen und von der
Katzenzunge aufgenommen werden.
Lymphome führen bei 3/4 aller Tiere
innerhalb eines Jahres zum Tod! Sie
sind die am häufigsten vorkommende Tumorart bei Katzen, warnen die
Mediziner!!
Übrigens: Vorsicht in Raucherhaushalten, was das Beknabbern von Topfpflanzen angeht! Einige Pflanzen wie
zum Beispiel die Grünlilie (Schlachterpalme) nehmen über die Luft Nikotin auf und speichern es in den Blättern. Bei großblättrigen Pflanzen legen sich Teerreste auf die Blätter und
die Katzen können sich vergiften!
9
Verhalten im Vergiftungsfall
Was tun, wenn die Katze etwas Giftiges gegessen hat?
Giftige Substanzen gibt es in großer
Zahl, und die Möglichkeiten für die
Katze, sich zu vergiften, sind sehr vielfältig. Das Erscheinungsbild einer Vergiftung ist sehr variabel. Im Zweifelsfall konsultieren Sie immer Ihren Tierarzt. Wenn Sie gesehen haben, dass
die Katze etwas gefressen hat, das
giftig sein könnte, gehen Sie sofort
zum Tierarzt. Befindet sich das Gift
noch im Magen, kann der Tierarzt ein
Erbrechen herbeiführen und das Gift
somit wieder herausbefördern. Ist es
erst im Darm, gelingt dies nicht mehr.
Ist noch etwas von der giftigen
Substanz auffindbar?
Gefahrenquelle:
Frostschutzmittel
Im Winter stellen Tankstellen und Garagen eine besondere Gefahr dar, denn
Kühl- und Scheibenwischwasser enthalten zumeist das Froschutzmittel Glysantin. Es enthält Ethylenglycol, eine
geruchlose, süßlich schmeckende Substanz, die für Katzen eine Verlockung
darstellt. Nur wenige Milliliter können
einen tödlichen Vergiftungsmechanismus in Gang setzen. Ethylenglycol führt
zur Bildung von Kristallen, die vor allem
Nieren und Gehirngefäße schädigen.
Schwere Nierenschäden oder tödliches
Nierenversagen sind die Folge. Die
Symptome werden je nach Giftmenge
ein bis sechs Stunden nach Aufnahme
erkennbar - sie reichen von torkelndem
Gang über Erbrechen, beschleunigte
Atmung und Krämpfe bis hin zur Bewußtlosigkeit.
Schauen Sie immer, ob in der Nähe
der Giftaufnahme noch mehr von der
Substanz zu finden ist. Legen Sie davon etwas in ein Taschentuch und
nehmen Sie es mit zum Tierarzt. Viele Giftsubstanzen sehen in Form und
Farbe charakteristisch aus. Sie helfen
Weitere Gefahrenquelle:
dem Tierarzt damit entscheidend! SollZimmer- und Gartenpflanzen
te sich sogar Verpackung einer
Giftsubstanz finden, nehme sie sie in Die meisten Zimmerpflanzen sind giftig
jedem Fall auch mit.
für Katzen, es gibt nur wenige unschädliche (z.B. Grünlilie, Zimmerbambus, Katzengras...). Die beliebte
Keine Hausmittel ohne AbYuccapalme z.B. kann beim Anknabsprache mit dem Tierarzt!!
bern schwere Nierenschädigungen verursachen, ebenso der Ficus (BenjamiSind bereits Vergiftungserscheinun- ni). Deutliches Alarmzeichen sind hiergen aufgetreten (Erbrechen, Durch- für zum Beispiel plötzlicher, unerfall, Atemnot, Krämpfe) ist Eile gebo- erklärlicher Speichelfluss!
ten! Versuchen Sie keine Hausmittel Nähere Infos über Giftpflanzen erhalten
ohne Rücksprache mit dem Tierarzt! sie im Internet unter:
Das Eingeben von Öl oder Milch ist www.vetpharm.unizh.ch/perldocs/
toxsyqry.htm
leider weit verbreitet: Manche Gifte lösen sich aber besonders gut in Fett Die nächstgelegene Giftnotrufzentrale
und werden damit nur noch schneller von Kassel aus ist Göttingen, die Sie
vom Körper aufgenommen!
unter: (05 51 / 3 83 18 -0) erreichen.
10
Zwischen Hoffen und Bangen
Die Sorgen einer Pflegemutter
Es ist 2 Uhr morgens. Der Wecker te und somit die einzige war, die zuklingelt, und es ist nicht das letzte Mal mindest zeitlich ungebunden war, holin dieser Nacht. Im Nebenzimmer te ich mir gegen 22 Uhr den Wurf, da
schreien vier winzige Katzenwelpen, alle sechs schreiend durch den Raum
gerade mal elf Tage alt. Zwei weitere robbten. Auf der Heimfahrt war mir
schlafen tief und fest - es sind die bei- zum Heulen. Abgesehen davon, dass
den kräftigsten. Der gesamte Wurf ist Welpen nicht ohne ihre Mutter aufnun schon seit 29 Stunden ohne Nah- wachsen sollten, hat die Erfahrung gerung. Am Abend zuvor hatte die Pfle- zeigt, dass eine Handaufzucht sehr
gestelle, in der Mutter und Kinder un- oft problematisch verläuft, weil die Umtergebracht waren, gemeldet, dass die stellung auf den Muttermilchersatz das
Welpen ununterbrochen schreien, die empfindliche Verdauungssystem
Mutter nicht bei ihren Kleinen liege durcheinanderbringt. Durchfall, Verund die Welpen bereits aus dem Nest stopfung und Darmverschluss waren
in der Vergangenheit trotz hochwertigen Milchpulvers oftmals die Folge.
Im Moment jedoch habe ich mit einem
ganz anderen Problem zu kämpfen:
Die Welpen verweigern die Flasche!
Komplett! Nachdem ich aus Erfahrung
immer mehrere, verschieden geformte Nuckel zur Auswahl habe und alle
kategorisch abgelehnt werden, muss
ich die Milch per Einwegspritze tröpfchenweise einflößen. Das Intervall bestimmten die Schreie der Welpen: ein
Schrei, ein Tropfen, ein Schrei, noch
ein Tropfen. Obwohl sie dringendst
Nahrung benötigen, weiß ich, dass in
Komisch, ich bin plötzlich soooo müde.... der Anfangsphase weniger mehr ist,
denn die Gefahr, dass sich ein Welpe
krabbeln. Trotzdem wollten wir noch verschluckt und dann erstickt, ist exein wenig warten, denn die Chancen trem groß, wenn er nicht selbst saugt
standen recht gut, dass sich das Mut- oder sich - wie in diesem Fall - gegen
tertier doch noch erbarmt, nachdem die ungewohnte Milch wehrt.
es seine anfängliche Angst in der un- Bis sie raus haben, wie man dieser
gewohnten Umgebung bereits abge- "Zitze" Milch entlockt, muss ich mich in
legt hatte. Hinzu kam, dass kein Ver- Geduld üben und versuche, sie sanft
einsmitglied momentan Kraft übrig an den Sauger ranzuführen. Für die
hatte, um sich der zeitaufwendigen schwächeren vier, die sich zusätzlich
und mühevollen Aufgabe einer Pfle- durch ihr Geschrei völlig verausgabt
gemutter stellen zu können.
haben, wird es eng. Sie sind bereits
Da ich erst in einigen Wochen meine dehydriert und könnten vielleicht die
Stelle als Referendarin antreten muss- Nacht nicht überleben... (weiter Seite 12)
11
Fortsetzung von Seite 11:
Also spritzte ich erst einmal eine dem
Körpergewicht entsprechende Menge
Ringer Infusionslösung und lege mich
unverrichteter Dinge wieder schlafen.
Ich stelle den Wecker drei Stunden
weiter, und um 5 beginnt das Drama
von neuem. Dann ein erster Erfolg:
Das kleinste und schwächste Baby
beisst hysterisch auf den Sauger ein
und trinkt. Eine unglaubliche Erleichterung macht sich in mir breit. Dann
eine Schrecksekunde: Die Milch
schmeckt nicht! Es schreit, und ich
reiße geistesgegenwärtig die Flasche
weg. Puh, noch mal Glück gehabt.
Nichts in die Lunge gekommen!
Drei weitere Welpen ziehen nach und
versuchen - noch etwas ungeschickt
- dem Sauger Milch zu entlocken. Eines besteht darauf, sie aus der Spritze zu saugen. Ich markiere es mit einem Bändchen am Schwanz, denn
außer einem schwarzen Mädchen
handelt sich um 5 Tigerwelpen, die
sich ähneln wie ein Ei dem anderen.
Ein recht moppeliger Tigerkater will
gar nicht. Ihm reichen die paar Tropfen
aus der Spritze. Acht Uhr. Ich greife
zum Telefon, sage die für neun Uhr
geplante Vermittlung eines Tieres ab
und verlege sie auf den Abend. Jetzt
sind andere Dinge wichtiger. Nachdem die Flasche auf eine angenehme
Trinktemperatur abgekühlt ist, stelle
ich fest, dass die Kleinen schon wieder verlernt haben, wie man nuckelt!
Also, alles von vorne... ausprobieren,
sanfte Gewalt, bloß nicht verschlucken, und wo war noch gleich
der Tiger, der nur aus der Spritze
nahm? Ich suche nach dem Bändchen und finde es auf dem Boden
des Körbchens!
Nach mühevollen Versuchen (jeder
Welpe bekommt die Spitze vorgehalten) outet er sich. Es ist Nummer vier.
12
Na ja, immerhin, es hätte auch der
letzte sein können. Ich greife zur
Schere und schneide ihm hinten
rechts ein Dreieck ins Fell, das wird
ja wohl nicht über Nacht wieder zuwachsen... Nummer fünf will seine Flasche überhaupt nicht. Seltsam. Der
Welpe wirkt hungrig, hat die richtige
Technik, aber reißt sich von der Fla-
Toll, da kommt ja meine Babymilch!!
sche los. Was ist los? Hmm, ach so,
die Milch ist kalt. Na dann.... Also ab in
die Mikrowelle. Wieder abkühlen lassen, füttern. Er trinkt. Na geht doch!
Nachdem sechs Katzen gefüttert,
sechs Bäuche massiert und sechs
Blasen geleert sind, fülle ich die
Wärmflaschen neu auf, reinige die Flasche und nähere mich meinem Frühstück. In der Küche werde ich von fünf
hungrigen Katzen schon sehnsüchtig
erwartet: meinen eigenen. Richtig,
euch hatte ich völlig vergessen! Also:
Näpfe raus, Medikamente und Diäten
verabreichen - und dann ein neuer Anlauf zum eigenen Frühstück. Nein, leider immer noch nicht. Ein Anruf
schiebt sich zwischen meinen Magen
und das Brötchen. Eine Reporterin
möchte uns aufgrund des uns verlie(weiter geht’s auf Seite 13)
Fortsetzung von Seite 12:
henen Tierschutzpreises interviewen.
Ob es heute Nachmittag ginge? Klar,
warum nicht, heute ist so ungünstig wie
jeder andere Tag. Also benachrichtige
ich meine beiden Kolleginnen an der
Arbeit, damit sie nach Dienstschluss
gleich kommen, führe zwei weitere Telefonate mit einer Tierarztpraxis und einer Pflegestelle und wende mich wieder meinem Frühstück zu. Schade, der
Kaffee muss leider in die Mikrowelle...
Mittagessen fällt aus, dafür hängen endlich alle sechs Welpen an der Flasche!
Sechs satte Katzenkinder mit vollen
Bäuchen schnurren um die
Wette. Ein schönes Gefühl. Meine Kolleginnen trudeln ein, und
die Dame von der
Presse. Das Inter-
Wenn sie erst mal aus dem Fläschchen
trinken können, ist das fast die halbe Miete!
view bringt den Zeitplan der Babies
durcheinander. Dafür geht das Füttern
im Anschluss flotter. Meine Kolleginnen
übernehmen ein Baby nach dem anderen, massieren die Bäuche und sorgen für den Harnabsatz. Die Kleinen
können es kaum abwarten, endlich die
Flasche zu bekommen, strampeln und
zerkratzen meinen Handrücken bei dem
Versuch, sich möglichst weit der Flasche entgegenzustrecken und die anderen zurückzudrängen. Zahlreiche
Kratzer auf meiner Haut dokumentieren wieder einmal eindrucksvoll, warum
Katzenmütter Fell besitzen...
Am Abend kommt es dann doch noch
zu der Vermittlung vom Vormittag; allerdings zu später Stunde. Die darauffolgende Nacht gestaltet sich mit nur einer Runde Flaschegeben ein wenig angenehmer. Dennoch: bleierne Müdigkeit am nächsten Morgen! Inzwischen
scheinen alle sechs Welpen über den
Berg. Einen Tag später fällt mir auf,
dass alle trotz guten Appetits und
Bauchmassage noch keinen Kot abgesetzt haben. Ich mische in die Milch
noch etwas mehr Fencheltee und massiere etwas energischer. Immer noch
nichts. Dann in der Nacht (natürlich in
der Nacht!) gequälte, nicht enden wollende Schreie. Verstopfung! Großartig.
Am frühen Morgen der erste Erfolg. Alle bis auf einen haben Kot abgesetzt.
Als ich gegen Mittag erwäge, etwas
Laktulose unterzumischen, finde ich
plötzlich kotverschmierte Welpen vor.
Nun haben sie Durchfall! Parasiten, Katzenseuche, Milcheiweißunverträglichkeit? Wie auch immer, erst mal gilt: Gegenmaßnahmen einleiten, Flüssigkeitsverlust stoppen, Katzen säubern,
Bäuche massieren, Milch zubereiten,
Wärmflasche auffüllen, neue saugfähige Unterlagen beim Tierarzt bestellen
und das Tagesprogramm um einige
Stunden nach hinten verschieben....
Es ist wieder Mitternacht. Ein Kätzchen
niest und röchelt. Zwei haben eiternde
Augen. Ich trage auf acht Uhr einen
Tierarztbesuch in meinen Terminkalender, um allen ein Hochimmunserum gegen Katzenschupfen spritzen zu lassen.
Dann stelle ich den Wecker vier Stunden weiter und hoffe, in diesen paar
Stunden wenigstens noch ein Fünkchen
Kraft für den morgigen Tag schöpfen zu
können...
Ruth Helwig
13
Hiermit beantrage ich nach § 4 der Vereinssatzung die Mitgliedschaft:
als ordentliches Mitglied mit dem zur zeit gültigen Mindestbeitrag von
als ordentliches Mitglied mit einem freiwillig erhöhtem Beitragssatz von
als außerordentliches Mitglied (nur für Familienangehörige!!)
als Fördermitglied und bestimme meinen Beitrag auf
5,11 Euro monatlich
____,00 Euro monatlich
0,00 Euro monatlich
____,00 Euro mona tlich
Mein Beitrag ist nach § 5 der Vereinssatzung jährlich im voraus bis zum Ende des ersten Kalendermonats
eines jeden Jahres fällig. Im ersten Jahr zahle ich meinen Beitrag zeitanteilig auf den vollen Monat
aufgerundet. Der Beitrag ist auf das Konto m it der Nummer 243003385 bei der Kasseler Sparkasse, BLZ
520 503 53, einzuzahlen bzw. zu überweisen oder per unten stehender Einzugsermächtigung abbuchen zu
lassen (die Abbuchung erfolgt erst im zweiten Kalendermonat!) Die Mitgliedsbeiträge sind ebenso wie
alle
Spenden steuerlich absetzbar.
Ich habe davon Kenntnis genommen, dass der Austritt nach § 4 der Vereinssatzung nur schriftlich zum
Ende des Kalenderjahres erklärt werden kann. Die Austrittserklärung muss dem Vereinsvorstand spätestens
am 30. September vorliegen. Eine aktuelle Satzung kann jederzeit abgerufen werden unter:
www.cat-care.de/satzung.pdf
Name
Vorname
Geb.-Datum
Beruf
PLZ / Ort
Straße
Telefon
Handy
Fax
E-Mail
Datum
Unterschrift *
* Bei Minderjährigen ist die Unterschrift de s Erziehungsberechtigten nötig!
Mit der Speicherung, Übermittlung und der Verarbeitung meiner personenbezogenen Daten für Vereinszwecke gemäß den
Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes bin ich einverstanden. Ich habe jederzeit die Möglichkeit, vom Ve
rein
Auskunft über die von mir gespeicherten Daten zu erhalten .
Ermächtigung zum Einzug der Beiträge mittels Lastschriftverfahren
Ich möchte am bequemen Lastschriftverfahren teilnehmen und meinen oben stehenden Beitrag einmal
jährlich von meinem Konto abb uchen lassen. Hierfür erteile ich der CAT -CARE Tierhilfe Kassel e.V. eine
Einzugsermächtigung, die ich jederzeit widerrufen kann.
Konto-Nr.:
_____________ ____________________
Bankleitzahl: _____________________________
Bankname: ___________________ _________________ _________ _______________________________
Wenn mein/unser Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens de s kontoführenden
Kreditinstituts keine Verpflichtung zur Einlösung. Teileinlösungen werden im Lastschriftverfahren
nicht
vorgenommen.
Ort / Datum _________________________________
Unterschrift: _____________________________
Bitte senden Sie den Antrag ausgefüllt und unterschrieben an folgende Anschrift:
CAT-CARE Tierhilfe Kassel e.V., Postfach 10 07 63, 34007 Kassel
14
Eine Katzenmama erzählt...
von Birgitt Tombrink
Im Winter 2003 fand ich eine Futterstelle
im Hinterhof eines Hauses, an der sich
schon etliche andere Katzen täglich labten und so ihr Überleben sicherten.
Zweimal am Tag gab es was Leckeres,
leicht angewärmt, verträglich für unsere Mägen. Die Frau, die uns dort regelmäßig versorgte, sprach immer so lieb
mit uns. Alle ihre
Schützlinge
hatten
Gina beim Säugen
Namen und ich wurde von ihr GINA getauft. Dann eines Tages stand da plötzlich so ein Ungetüm, das ich nicht einordnen konnte. Aber irgendwie hatte ich
Angst, ging diesem Ding lieber aus dem
Weg und verschwand für einige Monate von dieser Stelle - heute weiß ich,
dass das ein Fehler war! Man wollte mir
helfen und mich mit einer Falle einfangen, aber das konnte ich ja nicht ahnen.
Ich schlug mich irgendwie durch, vergaß aber diese Stelle nie. Als ich dann
im Mai 2004 so einen ganz dicken
Bauch hatte, weil viele Babies in mir heranwuchsen, bin ich wieder hingegangen. Prompt stand schon wieder so ein
Metallkasten dort, aber diesmal war der
Hunger stärker als die Angst - und ehe
ich mich versah, saß ich drin. Eine Frau
von Cat-Care nahm mich mit zu sich
nach Hause und ich hatte dort das Paradies auf Erden. Ich liebte sie auf Anhieb und zeigte es ihr ganz deutlich, indem ich schnurrte und gurrte und ihre
Streicheleinheiten genoss - es war ge-
genseitig die sprichwörtliche Liebe auf
den ersten Blick. Ich hatte ein wunderbares weiches, warmes Lager und beste Betreuung. Zwei Tage später setzten
die Wehen ein. Meine Pflegemama ließ
mich keine Sekunde mehr alleine, massierte mir meinen dicken Bauch und ich
war ihr so unendlich dankbar, dass sie
mir während der Geburt zur Seite stand.
In dieser Nacht brachte ich fünf gesunde und unglaublich kräftige Babies zur
Welt. Meine Geburtshelferin hat jedes
einzelne meiner Babies abgenabelt und
half mir, alle trocken zu kriegen, denn
ich kam mit der Erstversorgung gar nicht
hinterher. Nach 5 Stunden war es endlich geschafft - und meine Pflegemama
und ich waren völlig erledigt. Meine Babies waren alle sehr süß und bekamen
gleich am nächsten Tag ihre Namen.
Mein Erstgeborener hieß selbstverständlich Gino, seine Geschwister waren Giacomo, Georgi, Gwenny und Gloria.
Ich durfte dann mit meinem Nachwuchs
in das Schlafzimmer einziehen. Ach, war
das herrlich! Alles war weich und warm
ausgepolstert, mehrere Nester standen
mir zur Verfügung und ich konnte mir
nach Herzenslust aussuchen, was mir
am Besten gefiel. Da ich blindes Vertrauen zu ihr hatte, hab ich ihr am zweiten Tag alle meine Babies ins Bett gelegt und mich gleich dazu.
So haben wir manche Nacht schön miteinander gekuschelt. Regelmäßig
schaute meine Mama nach uns - es
fehlte uns an nichts. So konnte ich mich
in aller Ruhe der Aufzucht meiner Kleinen widmen.
Als meine Kinder 10 Tage alt waren, bekam ich erneut Nachwuchs. Ein einzelnes Baby, das mutterlos und verletzt auf
der Straße saß, kam zu uns und es war
(weiter geht’s auf Seite 16)
15
Fortsetzung von Seite 15:
für mich selbstverständlich, dieses arme Wesen zu behandeln wie meine eigenen Kinder.
Die kleine Pepina war etwas älter als
meine Babies, aber das machte überhaupt nichts. Im Gegenteil, sie hat mir
geholfen,
Georgi und Paolo
meine Kleinen zu wärmen und zu putzen. Wir mochten uns sofort. Nach ca.
3 Wochen zeigte mir meine Pflegemama ein Körbchen, in dem 4 Babies drin
lagen. Was soll ich sagen? Ich ging in
meiner Mutterrolle völlig auf, also nahm
ich mich auch dieser Babies an. Nun
hatte ich also 10 Kinder und alle habe
ich heiß und innig geliebt. Natürlich kostete das schon ziemlich Kraft, aber ich
bekam bestes Kraftfutter und die Babies wurden zugefüttert, so dass sie
mich nicht ständig belagerten und ich
auch mal zur Ruhe kam. Es war eine
glückliche, unbeschwerte und schöne
Zeit, die wir gemeinsam hatten.
Als die Kleinen klettern konnten, tat mir
meine Pflegemama richtig leid. An ihren Beinen und Armen kletterten die Racker hoch und wenn sie sich von dreien befreit hatte, waren schon die nächsten auf dem Rücken. So war sie bald
vollkommen zerschunden von den messerscharfen Krallen und den unzähligen
Liebesbissen und sah völlig misshandelt aus. Sie nahm es aber mit Humor
und konnte den Süßen überhaupt nicht
böse sein. Bald wollten die Kleinen dann
natürlich auch mal wissen, was hinter
dieser geschlossenen Tür so los ist. So
durften wir dann alle für mehrere Stunden am Tag die ganze Wohnung bela-
16
gern und die Kinder tobten wie eine Elefantenherde durch sämtliche Räume,
nutzten die reichlich vorhandenen Kletterbäume und waren einfach nur unbeschwerte, glückliche Katzenkinder. Unser "Freigang" musste immer so eingerichtet werden, dass die sechs eigenen
Katzen das gar nicht mitbekamen, daher nutzen wir die Zeit, in denen sie
draußen unterwegs waren.
Es kam die Zeit, da ich meinen Nachwuchs nicht mehr unter Kontrolle halten konnte. Meine Bemühungen, sie immer wieder in einer Ecke zu sammeln,
schlugen fehl. Sie waren alle recht
schwer und groß geworden, und ließen
sich natürlich nicht mehr so leicht im
Genick packen. Bald hatte ich kaum
noch Einfluss auf die Rasselbande. Wie
oft hab ich meinen Mutterlockruf ausgestoßen, aber Pustekuchen - die haben mir doch förmlich auf der Nase rumgetanzt und wollten spielen und toben!
Na ja, so langsam musste ich mich damit abfinden, dass meine geliebten Babies flügge geworden waren und ich
meine Mutterrolle, die ich mit aller Liebe ausgefüllt habe, bald verlieren würde. Es machte mich irgendwie traurig
und meine Pflegemama hat das gespürt. Sie verstand mich und kümmerte
sich jetzt besonders liebevoll um mich,
redete und schmuste viel mit mir.
Aber da war mehr
als meine Trauer,
irgendetwas stimmte nicht mit mir.
Plötzlich ging es mir
einige Tage gar
nicht gut. Ich habe
zwar immer noch gefressen, leider
konnte ich die
Nahrung aber
nicht lange bei mir
behalten.
(weiter auf Seite 17)
Pierro
ne Pflegemama und es tat mir so leid,
dass sie so viel geweint hat um
mich und bis heute meinen Tod
nicht verwinden konnte. Sie wird
mich niemals vergessen - das
weiß ich ganz genau. Ich habe
einen wunderschönen Ruheplatz
in dem Garten einer CAT-CAREKollegin bekommen.
Fortsetzung von Seite 16:
Meine Leber bereitete
mir große Probleme.
Bald kam es vorne
und hinten aus mir
heraus,
meine
Pflegemama hat
sich unendlich
Gina’s Erstgeborener Gino
Sorgen um mich gemacht
und brachte mich gleich zum
Tierarzt. Die Medikamente haben
nicht angeschlagen und nach ein paar
Tagen fand ich mich wieder beim Arzt,
denn es ging mir richtig schlecht. Nachdem ich geröntgt worden war, hat man
mit dem Schlimmsten rechnen müssen.
Ich wurde sofort operiert, doch Unbarmherzigerweise hätte mich kein Tierarzt der Welt mehr gesund machen können. Meine Leber war hochgradig entzündet und völlig "porös". Selbst bei der
Operation hat mich meine Pflegemama
nicht alleine gelassen und sich die Entscheidung, was sie nun tun solle, sehr
schwer gemacht. Sie hat mich nicht
mehr aus der Narkose aufwachen lassen, denn innerhalb von wenigen Tagen wäre ich qualvoll gestorben. Das
wollte sie mir aus Liebe unbedingt ersparen und ich bin ihr sehr dankbar
dafür.
Die Menschen müssen uns
loslassen, wenn die Zeit gekommen ist. Sie tun uns
keinen Gefallen, uns mit aller Gewalt behalten und am
Leben erhalten zu wollen,
wenn wir leiden und einfach keine Chance mehr
auf ein schmerzfreies Leben haben.
Ich war noch nicht einmal
zwei Jahre alt geworden,
aber die letzten drei Monate meines Lebens waren die
schönsten überhaupt. Es war
ein fürchterlicher Schock für mei-
Ein Gedenkstein mit meinem Namen und liebevoll arrangierte Pflanzen schmücken mein Grab. Nun bin ich
im Katzenhimmel und unendlich dankbar, dass ich meine Kinder nicht zu einer
Zeit alleine zurück lassen musste, als sie
noch auf mich angewiesen waren.
Meine Pflegemama hat dafür gesorgt,
dass alle meine Süßen in die allerbesten Hände gekommen sind und von
ihren neuen Adoptiveltern geliebt, gehegt und gepflegt werden.
Es geht mir sehr gut im Katzenhimmel
und meine Kleinen kann ich von hier
oben gut beobachten und mich an ihnen erfreuen. Ich bin glücklich, meine
Pflegemama kennen gelernt zu haben
und ich danke ihr für alles!
Gina...
Nicht alle Schmerzen sind heilbar.
Denn manche schleichen sich
tiefer ins Herz hinein,
und während die Tage verstreichen,
werden sie Stein.
Du lachst und sprichst,
als wenn nichts wäre,
sie scheinen geronnen zu Schaum,
doch du spürst ihre lastende
Schwere bis in den Traum.
Der Frühling kommt wieder
mit Wärme und Helle,
die Welt wird ein Blumenmeer.
Doch in deinem Herzen
ist eine klitzekleine Stelle,
die blüht nicht mehr.
In liebevoller Erinnerung
an Gina
17
1
Katzen schlucken die infektiösen
Eier, Wurmlarven oder Zwischenwirte (infizierte Mäuse etc.), oder
die Wurmlarven dringen aktiv
durch die Haut ein. Und schon
beginnt der Kreislauf!
5
Flöhe sind Zwischenwirte
für Bandwürmer! Wurmeier, die im Fell haften, werden beim "Putzen" zwangsläufig mit aufgenommen.
Floh...
2
4
Kätzchen können sich
nach der Geburt durch die
Muttermilch mit Würmern
infizieren.
3
Unser Tipp:
Wurmeier werden von der
befallenen Katze mit dem Kot
wieder an die
Umgebung abgegeben.
Kinder können sich durch Kontakt mit verunreinigtem Sand oder Schmutz anstecken,
aber auch durch das Streicheln der Katze in
Kontakt mit Wurmeiern kommen.
Sie möchten mehr erfahren über das Thema “Würmer und Wurmkuren”? Unter www.katzeninfo.com/Gesundheit/Wurm/wurm.html
finden Sie einen ausführlichen Beitrag über Wurmbefall, Ursachen,
Infektionsmöglichkeiten und Behandlungsmöglichkeiten.
18
Was kann man gegen Würmer tun?
Beim Tierarzt erhältliche Wurmkuren und deren Wirkungsweise
Hier nennen wir Ihnen Mittel, mit denen
wir eigene Erfahrungen gemacht haben
und daher empfehlen können. Es gibt
selbstverständlich noch eine Vielzahl weiterer Mittel. Auf Anfrage stellen wir Ihnen
gern ausführliche Vergleiche der Mittel,
deren Wirkung und deren Preise zur Verfügung.
Panacur® PetPaste
Erhältlich als Paste. Wirkt gegen:
- Spul-, Haken und Peitschenwürmer
- Lungenwürmer, Giardien
- bestimmte Bandwürmer: Taenia hydatigena, Taenia pisiformis
Gabe bei Wurmbefall:
- 3 aufeinanderfolgende Tage, Wiederholung nach 14 Tagen
Gabe bei Giardienbefall
- 5 aufeinanderfolgende Tage, dann 3 Tage Pause, 5 aufeinanderfolgende Tage
Banminth®
Erhältlich als Paste, wirkt gegen:
- Spul- und Hakenwürmer
Entwurmung bei Welpen:
- 2 Wochen nach der Geburt
- 4 Wochen nach der Geburt
- 6 Wochen nach der Geburt
- Dieser 2-wöchige Rhythmus ist EXAKT einzuhalten bis zu einem Lebensalter von mind. 3 Monaten!
Entwurmung bei Jungkatzen und ausgewachsenen Tieren:
- 3 - 4 x pro Jahr vorbeugend
Achtung: Es gibt bereits Wurmstämme,
die Resistenzen gebildet haben!!
Droncit®
Erhältlich als Tablette wirkt gegen:
- Bandwürmer im reifen und unreifen Stadium
Zu verabreichen nur bei konkretem Verdacht auf Bandwurmbefall und vorbeugend bei Freigängern.
Drontal®
Erhältlich als Tablette, wirkt gegen:
- adulte Stadien des Spulwurmes
- adulte Stadien des Hakenwurmes
- Bandwürmer
Zu verabreichen vorbeugend und bei
Bandwurmbefall der Katze nur eine einzige Gabe - bei Rundwurmbefall müsste eine dreimalige Gabe erfolgen. Man hat festgestellt, dass Rundwürmer einem Nährstoffaufnahmezyklus von 72 Stunden unterliegen, so dass bei einer einmaligen
Verabreichung des Wirkstoffs Fenbendazol eine vollständige Eliminierung der
Rundwürmer nicht sichergestellt ist.
Achtung: Es gibt bereits Wurmstämme,
die Resistenzen gebildet haben!!
Milbemax®
Erhältlich als Tabletten für Welpen von 0,5
bis 2 kg (Achtung: erst ab der 6. Lebenswoche geben!) und erwachsene Tiere bis
zu 8kg Körpergewicht.
Milbemax wirkt gegen:
- adulte Stadien des Spulwurmes
- adulte Stadien des Hakenwurmes
- Bandwürmer
Laut Packungsbeilage erfolgt die Entwurmung mittels einer einmaligen Gabe.
Grundsätzlich sollten Sie eine Wurmkur
aber immer nach 14 Tagen noch einmal
wiederholen, weil man mit einer Behandlung nur die lebenden Würmer abtötet, nicht die Eier! Nach 10-14 Tagen
werden aus den nicht abgetöteten Eiern
neue Würmer! Entwurmen Sie Ihr Tier
dann aber noch einmal, ist es wirklich
wurmfrei!
19
Ein ganz normaler Sonntag...
Mitten in der Nacht schreckt mich das
grelle Licht auf. Ich sitze sofort senkrecht im Bett: "...was ist los, ist etwas
passiert? Ich blicke in das verwirrte
Gesicht meines Mannes, der - ebenfalls hoch geschreckt - aufgeregt fragt:
"Was ist los...warum hast Du das Licht
angemacht?" "Ich denke DU hast das
Licht angemacht?!" "Ich? Nein, warum sollte ich?"
So langsam erwachen unsere Sinne,
und wir sehen uns im Zimmer um: Auf
der Kommode sitzt Mimi - und zwar
aufrecht auf ihren Hinterbeinen. Mit
beiden Forderpfoten hält sie den Lichtschalter gedrückt und blickt (ich bin
mir sicher, sie hat dabei gegrinst!!!)
über ihre Schulter zu uns herüber...
Erleichtert, dass nichts geschehen ist,
fragen wir uns, ob diese Katze eigentlich noch normal ist und schalten
das Licht mit dem zweiten Schalter
über dem Bett aus, während Mimi
freudig schnurrend über den Nachttisch zu uns herüber schreitet. Zufrieden gestellt, unsere volle Aufmerksamkeit erlangt zu haben, lässt sie
sich zwischen uns fallen und grunzt
in der Lautstärke eines mittelgroßen
Rasenmähers vor sich hin. Wir schlafen trotzdem wieder ein...
Einige Zeit später werden wir erneut
geweckt: Mimi sitz wieder auf der
Kommode, wieder auf den Hinterbeinen. Diesmal bearbeitet sie mit beiden Vorderpfoten in einer irren Geschwindigkeit den Spiegel und erinnert dabei unheimlich an einen Hamster im Laufrad.
Ein Blick auf die Uhr - es ist viertel vor
sechs. Aha, Mimis innerer Wecker
sagt ihr: Es ist Zeit für die morgendliche Raubtierfütterung. Der innerkätzische Wecker hat wohl vergessen,
20
Mimi ließ uns nicht mehr schlafen..
dass heute Sonntag ist. Von Mimis
Lärm aufgeweckt, rappeln sich nach
und nach auch die anderen Stubentiger hoch und tapsen über das Bett.
O.k., überredet. Ich stehe auf und
schwanke in die Küche. Jede Katze
erhält ihren Napf - woraufhin Luca
mich unwillig ansieht, um mich gleich
darauf mit wilden Schmuseattacken
zu bestürmen. Das soll wohl soviel
heißen wie: "Denk ja nicht, dass Du
wieder ins Bett gehen kannst. Ich habe nicht vor, alleine zu essen". Schon
immer ein spärlicher Esser, ist er seit
neustem davon überzeugt, dass das
Essen nur noch schmeckt, wenn es
zuvor mit mir gemeinsam "erbeutet"
wurde...
Ich gebe mich geschlagen und spiele das Spiel mit: Ich schiebe ein Stück
seines Trockenfutters unter "kratzenden" Geräuschen hin und her, woraufhin Luca aufgeregt in Lauerstellung geht. Ich schnipse ihm das Teil
zu, und er stürzt sich drauf, wirbelt es
noch einen Moment lang hin und her,
schießt es unter einen Gegenstand
um es gleich darauf mit beiden Pfoten wieder herauszufischen und wie
(weiter geht’s auf Seite 21)
Fortsetzung von Seite 20:
ein Eichhörnchen an einer Nuss knabbernd zu verspeisen. Der erste Schritt
ist getan. Von jetzt ab darf ich ihm
Stück für Stück hinlegen bzw. hinhalten, und er nimmt es aus meiner
Hand. Ab und an fordert er wieder eine kleine Beute-Aktion - und so
kämpfen wir uns durch die Mahlzeit.
Geschafft...ich krabbele zurück in mein
Bett und gönne mir noch ein bis zwei
Stündchen Schlaf.
Später dann sitzen wir gemütlich beim
Frühstück, während Mimi der Meinung
ist, dass wir uns jetzt endlich mal mit
ihr beschäftigen könnten.
Sie läuft laut gurrend und grunzend
um den Tisch herum. Ihre Langeweile treibt sie in den Katzentunnel, wo
sie missgestimmt weiter vor sich hin
grummelt. Auch das gibt ihr keine Befriedigung, woraufhin sie über den
Fernseher in das Regal der Schrankwand springt, kurzerhand den Teddybären mit der Nase aus dem Regal
schubst und sich an dessen Platz
plumpsen lässt, indem sie alle Viere
nahezu gleichzeitig zur Seite wegschmeißt. Zufrieden darüber, uns mit
dieser Tat bewiesen zu haben, dass
es sträflich ist, eine gelangweilte Katze nicht zu beachten, schnurrt sie vor
sich hin. Wir sehen uns an und schütteln den Kopf über unsere "Queen".
Ich sitze noch immer am Frühstückstisch und komme nicht so richtig in die
Gänge, als mein Mann am Schlafzimmer vorbeiläuft und meint, ich solSammy, was
machst du
denn da??!!
Au weia! Lass’
dich bloß nicht
erwischen!!
le doch mal herkommen um mir anzusehen, was Sammy gerade treibt.
Die Müdigkeit noch in den Knochen,
frage ich, ob es gleich sein müsse,
worauf er bedenklich und mit verkniffener Miene meint: "Besser wäre es
schon..." Ich rappele mich auf, begebe mich zum Schlafzimmer, sehe vorsichtig um die Ecke - und traue meinen Augen nicht: Sammy sitzt in der
"Besucherritze" unserer beider Matratzen und blickt uns schelmisch an
- allerdings ist nur sein Kopf zu sehen,
der aus einem riesigen Loch im Betttuch herausragt....der Rest seines Körpers steckt unter dem Betttuch.
Ich überlege, ob ich lachen oder ihm
an die Gurgel springen soll - entschließe mich jedoch dazu, schnell los
zu laufen und meine Minolta zu holen,
Sammy hatte sich im Bettuch verfangen..
um Beweismaterial für diese Schandtat zu erstellen. Als ich zurück komme
ist Sammy jedoch bereits damit beschäftigt, sich aus seiner eigens geschaffenen Falle zu befreien. Ich knipse trotzdem noch drauf los.
Anschließend entsorgen wir das Betttuch und beziehen das Bett neu, in
der Hoffnung, dass der Rest des
Sonntags sich ein wenig ruhiger gestaltet....
Birgit Lötzerich
21
Kuschelige Schlafplätze für den Winter
Wie wir herrenlosen Katzen den Winter erträglicher machen
Liebe Tierfreunde, liebe Mitglieder,
es ist wieder soweit, die kalte Jahreszeit
beginnt. Aber damit beginnt für die wildlebenden Katzen auch der alljährliche Kampf
ums Überleben.
Aus einer simplen Styroporkiste, die für
den Aquarienversand verwendet wird...
15 cm Loch schneiden, den Deckel rundherum festkleben, von allen Seiten (außer
vorn, wo das Einstiegsloch ist) ca. 3 cm
dick mit Zeitungen umlegen (diese verschachteln, damit sie nicht verrutschen),
Zeitungen gut mit Klebeband fixieren (nehmen Sie lieber einen Streifen mehr!). Dann
die wasserfeste Folie vom Baumarkt herumwickeln (als wenn man ein Geschenk
einpackt) und ebenfalls gut verkleben und fertig ist die wärmende Styroporkiste!
Jetzt nur noch gut mit Stroh befüllen (keine Decken oder Heu nehmen, weil diese
Feuchtigkeit aufsaugen und gefrieren!!)
und schön geschützt z.B. zwischen ein
paar Büschen aufstellen. Die Kiste sollte
möglichst so stehen, dass sie nicht gesehen wird. Die Kiste bitte mit dem Eingangsloch entgegen der Windrichtung
Helfen können wir Tierfreunde dabei nebst
regelmäßiger Fütterungen auch mit der
Bereitstellung von kuscheligen, warmen
Winterschlafhäuschen!
Benötigt wird dafür nicht viel: Eine Styroporkiste (gibts in Aquarienshops oder Zoofachgeschäften meist kostenlos oder gegen ein paar Euro), ein paar Zeitungen,
Klebeband und wasserfeste Folie (gibts
im Baumarkt). Und dann kann’s losgehen:
In die Styrokiste vorne in der Mitte ein ca.
.. basteln wir mit ein paar Zeitungen,
Klebeband und wasserfester Folie...
22
... ein richtig warmes + kuscheliges
Winterschlafhäuschen für Katzen...
stellen, damit es nicht hineinwehen und
-schneien kann. Falls Ihnen diese Kurzform der Bauanleitung nicht ausreicht: Im
Internet finden Sie unter www.katzeninfo.com/KIN/Styro-Kisten/styro-kisten.html
eine ausführliche Version. Die Katzen werden diese Kisten spätestens nach ein paar
Tagen dankend annehmen und sicher
nicht nur in den klirrend kalten Nächten
nutzen. Für Sie sind es ein paar Euro - für
die Katzen bedeutet so eine Styroporkiste
Überleben...
Heike Gödde
Dreifaches Glück über Nacht…
Die Folgen einer spontanen E-Mail
Alles fing ganz harmlos an - eine Anzeige in der Zeitung über einen 30-KatzenNotfall. Der Absender: CAT-CARE. Spontan haben wir per Mail angefragt, denn
einem Pärchen würden wir als Katzen Erfahrene schon gern einen Platz bieten…
Netter Kontakt zurück und dann eine Inaugenscheinnahme. Na ja, wirklich viel
war eigentlich nicht zu sehen… Die beiden Auserwählten saßen völlig verängstigt unter einem Sessel. Sie hatten harte Zeiten hinter sich, das war ihnen abzuspüren. Ein Schwanz und ein Kopf waren zu sehen - ob sie zusammen
gehörten oder getrennten Wesen zuzuordnen waren, diese Frage blieb unbeantwortet. Dennoch entschlossen wir uns,
den zwei anthrazitfarbenen Phantomkatzen mit erbärmlicher Vergangenheit ein
Zuhause zu geben.
Nach der Vorkontrolle, zu deren Zeitpunkt
meine Aufgeregtheit deutlich angestiegen war, wurde eine Übergabe vereinbart. Leider gab es ein kleines Problem
- es trägt jetzt den Namen Minas. Vier
Katzen saßen dort zur Pflege, zwei sollten zu uns, eine weitere zu einer anderen Familie. Richtig: vier minus drei macht
eins. Das noch nicht vermittelte Schätzchen konnte doch unmöglich da so allein
bleiben, zumal sich alle Tiere kannten und
ängstlich aneinander klammerten. Wer
könnte da so herzlos sein und das arme
Wesen einfach allein unter dem Sessel
zurücklassen? Wir jedenfalls nicht. Innerhalb kürzester Zeit wurden wir also
zur Pflegestelle. Ehrlich, eigentlich wollten wir nur zwei Katzen!
Der Heimweg gestaltete sich ein wenig
unangenehm, denn während der Fahrt
machten sich zwei der drei Herrschaften
in die Hose, welche sie leider gar nicht
anhatten… So betrat ich das neue Zuhause mit zwei übel riechenden, völlig
eingesuhlten Katzen und begann mit einer umfangreichen Säuberungsaktion.
Spontan beschloss die Familie, dass dies
ein gutes Zeichen sein sollte - es roch
halt nur ein wenig streng….
Die Eingewöhnung verlief Dank der liebevollen Begleitung und Anleitung durch
CAT-CARE ohne nennenswerte Komplikationen - sieht man mal von der Tatsache ab, dass zwei der drei neuen Mitbewohner wochenlang unter einem Schrank
kauerten, sie als gewohnte Freigänger
den Hausarrest mit Attacken neben die
Zeuss und Dira, bei denen man
anfangs Kopf und Schwanz nicht
recht zuordnen konnte...
Katzentoilette quittierten, das Ganze sich
im Hochsommer abspielte und die Wärme im Haus die Geruchsimmission ständig ansteigen ließ… Lüften war ja nur bedingt möglich, wegen der Katzen eben.
Mir fällt gerade auf, dass wir wenig Besuch in dieser Zeit hatten - ob da wohl
ein Zusammenhang bestand??
Aber letztlich geht alles einmal vorüber
und die Prophezeiung der CAT-CAREBetreuerin "Das hört sicher auf, wenn sie
wieder raus dürfen!" erfüllte sich, jedenfalls was die flüssigen Momente des Lebens betrifft - doch dazu an anderer Stelle mehr. Irgendwann waren die Impfun(weiter geht’s auf Seite 24)
23
Fortsetzung von Seite 23:
gen fällig. Erstmals in meinem Leben fuhr
ich mit drei Katzen zum Tierarzt. Die
Blicke im Wartezimmer zeigten Formen
von blankem Entsetzen, verwundertem
Unverständnis und verständnislosem Mitleid. Wenn die Wartenden gewusst hätten, dass ich auch noch berufstätig bin,
einen Mann, zwei Kinder und ein Haus
zu versorgen habe, hätten sie mir wohl
spontan 5,- vom Müttergenesungswerk
zugesteckt. Zum Glück kam wegen des
anhaltenden, lauten Gejaules aus drei
Boxen kein Gespräch auf - jedenfalls
nicht mit mir, aber bestimmt über mich,
als ich mit den Boxen ins Behandlungszimmer gerufen wurde. Übrigens hatte
auch der Tierarzt ein Herz für die armen
Kreaturen und zeigte sich sehr kulant.
Seine nähere Betrachtung unserer "Pflegekatze" Minas ergab, dass sie mindestens 10 - 12 Jahre alt war und eine massive Linsentrübung hatte, was dem Tier-
Minas in ihrer geliebten Fernsehecke
arzt, der die Erstversorgung nebst Kastration durchgeführt hatte, offensichtlich
entgangen war…
Ob diese begrenzte Sehfähigkeit wohl
der Grund war, dass sie im Umkehrschluss nur selten einen Blick auf sich
werfen ließ? Wie auch immer, auf jeden
Fall logierte sie dauerhaft in einer Ecke
hinter dem Fernsehapparat. Aus der Ecke
alles im Blick, selbst kaum zu sehen und
vor allen Dingen nicht zu kriegen oder anzufassen! (Das ist übrigens auch heute
24
noch oft so, aber sie ist ja auch erst 1 ½
Jahre bei uns!)
Tja, wie realistisch sind die Aussichten,
eine solche Katze zu vermitteln? Hinzu
kam noch eine besondere Eigenheit: Sie
machte ihr großes Geschäft grundsätzlich neben den Ort, der eigentlich dafür
vorgesehen war - trotz inzwischen erfolgtem Freigang. Eine Eigenart, die sie
offensichtlich aus ihrem früheren Zuhause mitgebracht hatte, denn dort war das
ganze Haus eine einzige Katzentoilette,
wie mir berichtet wurde…
Wir stellten uns vor, wie wir Interessierten das Tier präsentieren sollten: "Sie liegt
da drüben in der Ecke. Nein, sehen können Sie sie dort nicht. Herausholen kann
ich sie auch nicht, sie lässt sich nicht anfassen, und das wäre auch zu stressig.
Ach ja, da wäre noch eine kleine, dumme Angewohnheit… Aber ansonsten ist
sie ‘ne ganz tolle Katze!"
Sie ahnen es schon, oder? Richtig: Wir
baten um Ausstellung des dritten Tierschutzvertrages und entrichteten die
Schutzgebühr. Gern hätte ich gesehen,
wenn im Vertrag auch eine Menschenschutzklausel aufgeführt gewesen wäre,
im Sinne von: "Minas verpflichtet sich
zukünftig immer das Katzenklo zu benutzen, darüber hinaus erklären sich Dira und Zeuss damit einverstanden, die
Tapete zukünftig an der Wand hängen zu
lassen und nicht in kleinen Fetzen auf
dem Teppichboden zu verteilen."
Leider war diese Klausel nicht enthalten
- aber vielleicht ist sie eine sinnvolle Anregung im Sinne des KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess), dem sich
ja auch CAT-CARE stellt. Woher ich das
ermessen kann? Ganz einfach: Ich bin
mit Adoption der dritten Katze auch gleich
Mitglied geworden.
Ob ich die ganze Aktion bereue, fragen
Sie? Nein, das nun wirklich nicht! Aber
die anderen Dosenöffner, mit denen ich
das Haus teile, sind neuerdings sehr
skeptisch, wenn ich eine harmlose E-Mail
schreibe…
Claudia Zahn
ICH WILL LEBEN!!!
Von Birgitt Tombrink
Hallo, ich bin Lucie, ein Katzenmädchen,
und möchte euch die Geschichte meiner
wunderbaren Rettung erzählen. Es war
Ende November 2003, ich war gerade
mal 5 Wochen alt, und saß total verfroren, alleine, unterernährt, und mit geschlossenen Augen auf dem kalten Betonfußboden einer Scheune. Jeder Atemzug tat mir in meiner kleinen Brust sehr
weh, ich bekam kaum Luft und röchelte
so vor mich hin. Niemand kümmerte sich
um mich. Meine Mama war auch nicht
mehr bei mir, wer weiß, was mit ihr geschehen ist. Eigentlich saß ich da ohne
jede Hoffnung und wartete darauf, endlich für immer einschlafen zu dürfen.
Plötzlich vernahm ich eine leise, zärtliche und warme Stimme, in der so viel
Mitgefühl mitschwang, dass ich meinen
Kopf in die Richtung drehte, aus der sie
kam. Sanft wurde ich hochgehoben, jemand drückte mich an sich, sprach liebevoll mit mir und wärmte mich. Ich konnte die Person leider nicht sehen, denn
meine Augen waren vollkommen geschwollen und verklebt, so dass ich sie
nicht öffnen konnte. Aber diese Stimme
war so beruhigend, dass ich mich geborgen fühlte und gleich anfing, zu
schnurren. Ich wünschte mir, dieser Moment würde nie vorüber gehen.
Die liebe Person brachte mich unverzüglich zu einem Tierarzt, der mich eingehend untersuchte und feststellte, dass
ich unter einem ganz fürchterlichen Katzenschnupfen litt und dass er kaum eine Chance für mein
Überleben sähe.
Meine Retterin bettelte den Arzt an, alles zu unternehmen,
mein Leben zu retten.
Sie würde keine Mühen
und Kosten scheuen. Als
ich das hörte, war mir
klar, dass ich nun um
mein Leben kämpfen und mithelfen
würde zu überleben,
denn ich konnte
doch meine Retterin
nicht enttäuschen und
ihr einfach unter der
Hand wegsterben. Als
erstes wurden meiLucie heute
ne Augen vorsichtig
geöffnet, so dass endlich der ganze Eiter herausfließen konnte. Jetzt konnte ich
das erste Mal die Frau anschauen und
sah in ihr mitfühlendes und lächelndes
Gesicht. Es musste damit gerechnet werden, dass ich ein Auge verlieren würde,
weil es wirklich sehr stark angegriffen
war. Selbst das war für die Menschen
kein Grund, mich für immer einschlafen
zu lassen, denn auch mit einem Auge
kann ein Kätzchen gut zurecht kommen
und das Leben genießen.
In den folgenden Wochen musste ich
zwar regelmäßig Spritzen und eklig
schmeckende Medikamente über mich
ergehen lassen, aber dafür hatte ich bei
meiner Pflegemama ein wunderschönes
warmes und kuscheliges Katzenzimmer
mit Spielzeug, Schlafhöhlen, Kratzbaum
und allem, was ein Katzenbabyherz so
begehrt.
Nach zwei Tagen in der Pflegestelle kam
noch ein ganz kleines Baby dazu, Katerchen Leo, der mit ca. 18 Tagen mutterseelenallein auf der Straße lag und
von einer Passantin aufgegriffen wurde.
Er sah um die Augen herum genauso
schlimm aus wie ich und litt ebenfalls unter akutem Katzenschnupfen. Es ging
ihm sehr schlecht, trotzdem krabbelte er
vertrauensselig auf mich zu und ich hab
ihn gleich abgeschleckt, um ihm zu zeigen, dass er in Sicherheit ist. Trotz intensiver Bemühungen unserer Pflegemama sowie des Tierarztes war er schon
(weiter geht’s auf Seite 26)
25
Fortsetzung von Seite 25:
zu geschwächt, um mit der sehr fortgeschrittenen Krankheit fertig werden zu
können. Nach 3 Tagen Rund-um-die-UhrBetreuung hatte sich sein Zustand so verschlechtert, dass es keine Rettung mehr
für ihn gab. So entschloss man sich, den
kleinen Kater von seinem Leiden zu erlösen. Er wurde schmerzfrei eingeschläfert und hat im Garten einer CAT-CAREKollegin seinen Ruheplatz gefunden. Meine Pflegemama hat furchtbar geweint um
den Kleinen. Natürlich war ich auch ganz
traurig, dass Leo es nicht geschafft hat,
denn ich hatte gehofft, mit ihm gemeinsam ein neues Zuhause zu finden. Aber
es sollte nicht sein..
ich also auf das vorhandene Katzenmädchen, das mich erst mal fürchterlich
anfauchte und mir wohl sagen wollte,
dass es die Chefin sei. Aber auch diese
kleine Hexe hatte ich nach zwei Tagen
mit meinem Charme eingewickelt und
dann ging so richtig die Post ab. Seitdem
jagen und balgen wir uns, kuscheln gemeinsam im Körbchen, fressen aus einem Napf, putzen uns gegenseitig und
genießen einfach unser Leben. Meine
Adoptiveltern sagen immer, ich wäre ein
absoluter Sonnenschein und Wonneproppen, und man könne mir überhaupt nicht böse sein, auch wenn ich mal
"ein bisschen Mist" gebaut habe.
Meine zweibeinige Mama war rund um
die Uhr für mich da und hat mich gefüttert, denn irgendwie hab ich das am Anfang überhaupt nicht alleine hingekriegt.
Endlich brauchte ich nicht mehr hungern.
Oft hat sie nachts in "meinem" Zimmer
auf dem Fußboden geschlafen, damit ich
nicht so alleine war und sie schnell hätte eingreifen können, falls es mir schlechter gegangen wäre. Durch die liebevolle
Fürsorge und die regelmäßige medizinische Behandlung bekam ich einen unbändigen Lebenswillen, meine Augen
wurden wieder vollkommen gesund, bald
konnte ich wieder frei und ohne SchmerLucie, als sie sehr krank war
zen atmen und mein Bäuchlein war rundDas ist die Geschichte meines ersten Lelich geworden.
bensjahres und ich bin dankbar, dass ich
Gerne wäre ich für immer dort geblieben durch die Hilfe von CAT-CARE leben darf,
und meine Pflegemama hat mich auch Adoptiveltern habe, die mich über alles
ganz doll in ihr Herz geschlossen, aber lieben und meine Spielgefährtin eine echda waren schon 6 Katzen im Haushalt te Kumpeline ist!
und die hätten eine weitere nicht mehr
akzeptiert - das konnte ich auch verste- Ich hoffe ganz doll, dass diese engagierhen. Also wurde für mich ein liebevolles ten Tierschützer/innen weiterhin noch vieZuhause gesucht und gefunden. Ein jun- le Katzen aus der Not retten und ihnen
ges Paar, das bereits ein Katzenbaby auf- zu einem katzengerechten und liebevolgenommen hatte und nun ein zweites als len Zuhause verhelfen können.
Spielgefährten suchte, hatte sich auf Anhieb in mich verliebt.
Lucie sagt "DANKE FÜR ALLES"!
Nachdem ich Wochen später vollkommen
gesund war, brachte mich meine Pflege- Im Gedenken an den kleinen Leo mama in mein neues Zuhause. Dort traf du bist nicht vergessen!
26
Katze verschwunden? Unsere Tipps für Sie!
Katzen haben ein besonderes Talent,
nicht gefunden zu werden, wenn sie
dies nicht wünschen. Bedenken Sie deshalb bitte folgende "Versteckmöglichkeiten": Die Katze kann im
Haus versteckt (Nickerchen) oder eingesperrt (und
dann eingeschlafen) sein.
Dann wird sie erst auf Ihre
Rufe antworten, wenn es
ihr passt - suchen Sie also sorgfältig und peinlichst genau.
Sie kann versehentlich
beim Nachbarn eingesperrt worden sein
(z.B. Gartenhäuschen,
Keller). Sie kann einen
Kommt die Katze nicht
nach Hause, wird man
schnell unruhig...
Unfall gehabt haben und verletzt irgendwo liegen. Ebenso
kann sie sich nach einem Unfall unter Schock (Verkehr, Zusammenstoß
mit Hund, Sturz) verkrochen haben
(Keller, Holzstapel, Gebüsch, auf einem Baum). Suchen Sie alle diese
Möglichkeiten unter Lockrufen ab,
wobei Sie den Suchradius (etwa 500
Meter rund um das Zuhause) zunehmend vergrößern.
Wiederholen Sie die Suche mit Rufen nach einiger Zeit - es kann sein,
dass die Katze ihr Versteck jetzt satt
hat oder nicht mehr ganz so geschockt und verängstigt ist und ihnen
jetzt antwortet. Wiederholen Sie die
Suche nachts, wenn alles ruhig ist,
falls ihre Katze sehr verschreckt sein
könnte. Lockrufe immer mit ruhiger,
moderater Stimme, ihre Unsicherheit oder Verzweiflung verängstigt
das Tier nur noch mehr.
Entläuft die Katze in
einer ihr fremden Umgebung, z.B. auf dem
Weg zum Tierarzt oder
aus einer Katzenpension,
so wird sie nach unseren Erfahrungen in
der Nähe bleiben.
Es sollte sofort
draußen Futter
aufgestellt werden, um sie
anzufüttern
und
am
Platz zu halten. Bitten
Sie den örtlichen
Tierschutzverein (z. B.
die CAT-CARE Tierhilfe Kassel e.V.) um Hilfe, leihen sie sich
eine Katzenfalle und stellen Sie diese möglichst für andere nicht sichtbar (hinter Gebüsch oder Gebäude)
über mehrere Tage mit Futter auf.
Kontrollieren Sie die Falle regelmäßig
nach den Anweisungen des Tierschutzvereins. In vielen Fällen gingen die Ausreißer im wahrsten Sinne des Wortes "in die Falle".
Es ist natürlich auch möglich, dass
die Katze versehentlich in einem Lieferwagen oder von einem Auto mitgenommen wurde. Leider kann die
Katze auch gestohlen, überfahren
oder von einem Jäger erschossen
worden sein....
(weiter auf Seite 28)
27
Nach max. 24 Stunden:
Sprechen Sie alle Nachbarn (oder
Bewohner am Trennungsort) an und
bitten Sie um Mithilfe. Fragen Sie wiederholt bei folgenden Stellen im weiteren Umkreis nach:
Tierschutzvereine, Tierheime, Katzenschutzvereine, Forstämter, Ordnungsämter, Tierärzte, Tierkliniken,
Rasseverbände, Polizei, Tierkörperverwertungsanstalt (Gewissheit ist
besser als ewige Sorge).
Melden Sie das Tier bei allen Tierheimen und allen Tierschutzvereinen,
Katzen zusätzlich auch bei allen Katzenschutzvereinen im weiten Umkreis
als vermisst.
Am besten erfolgt die Meldung
schriftlich: Name, Rasse, Geschlecht, kastriert?, tätowiert?, gechipt?, Fellfarbe und -zeichnung, besondere Kennzeichen, Alter und ein
Foto, denn insbesondere Katzen lassen sich sehr schwer verbal beschreiben ("Katze, schwarz-weiß" ist
nach unseren Erfahrungen ein sehr
dehnbarer Begriff).
Im Raum Kassel entlaufene Katzen
können Sie unserem Verein, der CATCARE Tierhilfe Kassel e.V. auch per
E-Mail melden: [email protected]. Sie
sollten dieses schnelle Medium nutzen! Senden Sie uns neben der Beschreibung auch möglichst ein digitales Foto. Wir setzen diese Suchanzeige so schnell wie möglich kostenlos auf unsere Internetseite:
www.cat-care.de.
TASSO Haustierregister
Frankfurter Str. 20, 65795 Hattersheim, Tel.: (0 61 90) 93 73 00 oder per
Fax: (0 61 90) 93 74 00
Internet: www.tiernotruf.org
Email: tasso@tiernotruf. org
Deutsches Haustierregister
im dt. Tierschutzbund e.V.
Baumschulallee 15, 53115 Bonn,
Tel.: (01805) 23 14 14
Fax: (0228) 6 04 96 40
Internet: www.tierschutzbund.de
Email: [email protected]
Ihre Suchzettel können Sie darüber
hinaus bei Tierärzten und Tierkliniken, bei Vereinen, an schwarzen
Brettern (Supermarkt, Schule, Kindergarten, Bibliotheken, Kirchen,
Gaststätten, öffentlichen Gebäuden,
Bahnhöfen, Bushaltestellen, Post also überall, wo viel Publikumsverkehr ist) und an exponierten Stellen
(Glascontainer, Laternenpfähle etc.)
aufhängen und in die Briefkästen der
Nachbarschaft werfen.
Sprechen Sie Personen an, die viel
herumkommen: Briefträger, Zeitungsausträger, Taxi- und Kurierfahrer, lokale Speditionen und Transportdienste, und bitten Sie diese, die
Augen offen zu halten.
Geben Sie wiederholt Suchanzeigen
in den Zeitungen und Anzeigenblättchen im Umkreis auf. Bitten Sie
die Leute darin, auch in den Kellern
und Garagen nachzusehen!
Setzen Sie eine Belohnung aus,
damit dem Menschen, der vielleicht
Ganz besonders wichtig:
Ihr Tier aufgenommen hat, die Trennung leichter fällt. Eine moderate BeMelden Sie das entlaufene Tier auch lohnung kann darüber hinaus Kinder
unbedingt folgenden spezialisierten und andere zu verstärktem Suchen
Stellen:
und Nachfragen motivieren.
28
Chip oder Tätowierung?
Zwei Kennzeichnungsvarianten im Vergleich
Immer mehr Tierärzte raten von einer det, dass sie als wirkungslos bei TierTätowierung ab und verweisen aus- diebstahl und Missbrauch für Verschließlich auf den Chip als sichere suchszwecke oder für die Fellindustrie
Variante der Kennzeichnung. Dies ist angesehen wird, da in einem solchen
so nicht korrekt, und bevor man sich Fall einfach die Ohrspitzen abgefür eine Kennzeichnung entscheidet, schnitten würden.
sollte man die Vor- und Nachteile beider Methoden sorgsam gegeneinander abwägen. Es sei gleich vorweg
gesagt, dass es DIE perfekte Kennzeichnung nicht gibt, denn beide Methoden haben Nachteile:
1. Die Tätowierung kann (wenn sie
schlecht gesetzt ist) nicht gut lesbar
sein oder nach einigen Jahren verblassen. Dies liegt entweder an der
Qualität der Tätowierfarbe oder an der
Tätowierzange, die entweder verschmutzt war oder nicht fest genug
appliziert wurde.
2. Der größte Nachteil des Chips ist
die Tatsache, dass er äußerlich nicht
sichtbar ist und nur von einem Tierarzt oder Tierschutzverein mit Hilfe eines speziellen Gerätes gelesen werden kann. Privatpersonen, denen eine Katze zuläuft, können diese nicht
als entlaufen erkennen. Hinzu kommt,
dass der Chip durch Gewalteinwirkung (Sturz vom Balkon/ Baum, Autounfall etc.) beschädigt werden kann
und damit für das Gerät nicht mehr
lesbar ist.
Der Mikrochip auch Transponder
genannt - ist nur
wenige Millimeter
groß und wird unter
die Haut injiziert.
Eine gut lesbare Tätowierung ist überaus
hilfreich, um die Besitzer von
Fundtieren ermitteln zu können!
Fakt ist: Vor Diebstahl schützen BEIDE Kennzeichnungen nur ungenügend: Der Chip ist sehr leicht zu erfühlen (wird in der "Tasche" hinter dem
Ohr gesetzt und rutscht bei allen Tieren den Hals herunter, bis er an einer
Stelle zwischen unterem Nacken und
Schulter zum Stillstand kommt und mit
dem Bindegewebe verwächst) und
kann durch einen einfachen Hautschnitt in wenigen Minuten entfernt
werden.
Die Tätowierung kann undeutlich werden, jedoch ist es nicht mehr möglich,
sie durch Kupieren der Ohrspitzen zu
entfernen, da inzwischen alle Tierärzte die Tätowierung mittig setzen bzw.
Der Hauptgrund für den Trend gegen dies tun sollten.
eine Tätowierung liegt darin begrün(weiter geht’s auf Seite 30)
29
Fortsetzung von Seite 29:
Der Unterschied im Falle eines Diebstahls (dies ist gerade für Besitzer von
Rassetieren interessant) liegt darin,
dass ein Chip RÜCKSTANDSLOS
entfernt werden kann, während manbei einem Tier mit gekappten Ohrspitzen sofort weiß, dass es ehemals
über eine Tätowierung verfügte und
ein Rassetier ohne Ohren außerdem
wertlos ist.
Aus den Erfahrungen unserer täglichen Praxis können wir allen Tierbesitzern nur wärmstens empfehlen, ihre Tiere sowohl tätowieren als auch
chippen zu lassen. Ein Chip kann jederzeit gesetzt werden, während die
Tätowierung nur in Narkose erfolgen
kann und es sich deshalb empfiehlt,
sie mit einer Kastration, einer Zahnsteinbehandlung o.ä. zu kombinieren.
Bitten Sie Ihren Tierarzt um eine deutliche Tätowierung! Hierzu empfiehlt
es sich, die Ohrmuschel von Fett und
Schmutz zu reinigen, die Haare zu
entfernen und die Zange mit ausreichend Druck zu betätigen. Den Chip
sollten Sie auf keinen Fall an der
Schulter setzen lassen, da hier nicht
genug Bindegewebe vorhanden ist,
mit dem der Chip verwachsen kann
und es deshalb durch die Reibung am
Schulterblatt zu Reizungen kommen
kann.
Die Kennzeichnung muss aber unbedingt REGISTRIERT werden, entweder beim TASSO Haustierzentralregister oder beim Deutschen Haustierregister (Anschriften und Telefonnummern beider Institutionen sind auf
Seite 28 rechts oben genannt), und
am besten bei beiden. Dort müssen
Sie auch anrufen, wenn Sie ein Tier
gefunden haben, denn nur diese (kostenlosen und auch online verfügbaren) Dienste können den Besitzer
30
ausfindig machen. Die Formulare für
die Registrierung erhalten Sie bei
Ihrem Tierarzt.
Ein zum Leidwesen der Tierbesitzer
häufig übersehener großer Nachteil
des Chips ist, dass keine Privatperson, der ein Tier zuläuft oder die ein
totes Tier am Straßenrand findet, dieses in eine Tierarztpraxis bringt, um
es auf einen Chip untersuchen zu lassen, während eine Tätowierung (auch
wenn sie nicht mehr lesbar ist) ins Auge sticht und zur Identifizierung beitragen kann.
Viele Tierhalter erfahren deshalb nie,
dass
ihr
Tier überfahren wurde und suchen noch
Der Chip kann ohne
Jahre weiter. Narkose gesetzt werden.
Ebenso tragisch ist, dass erfahrungsgemäß
kaum jemand auf den Gedanken
kommt, dass die nette Katze, die er
seit Monaten füttert, weil sie es sich
eines Tages in seinem Schuppen
gemütlich gemacht hat, ein schmerzlich vermisstes Haustier ist, wenn sie
nicht über eine sichtbare Kennzeichnung (Halsband, Tätowierung) verfügt.
Noch ein Wort zum Abschluss: Jede
fünfte vermisste Katze läuft jemandem zu, ohne dass der Finder sie
meldet. Und nur wenige Kilometer
entfernt warten vielleicht Sie darauf,
dass Ihr geliebtes Tier endlich nach
Hause kommt. Bitte melden Sie deshalb zugelaufene und überfahrene
Tiere unbedingt und so schnell wie
möglich in Ihrer lokalen Zeitung! Diese Anzeigen sind immer kostenlos.
Kater Fins Heimkehr
Oder warum tätowierte Katzen leichter nach Hause finden
Ein Jahr ist es her, dass der Wohnungskater Fin aus dem Kippfenster
entwischt und spurlos verschwunden
ist. Alles Erdenkliche hatte man unternommen, um ihn zu finden: Zettel in
der Nachbarschaft verteilt, an Laternenpfählen und in Supermärkten angebracht, Anzeigen in der lokalen Presse geschaltet, Suchemeldungen bei
TASSO, dem Tiersuchdienst und den
örtlichen Tierschutzorganisationen hinterlassen. Alles ohne Erfolg. Fin bleibt
verschwunden.
800 Meter entfernt füttern zwei tierliebe Damen eine schwarze Katze, die
den Abluftschacht im Parkhaus eines
Supermarktes ihr Zuhause nennt.... seit
genau einem Jahr!
Dann erhalten wir einen Anruf. Eine
Dame, die schon seit längerer Zeit ihren Kater Nicki sucht, meldet, dass sie
bei der Suche auf eine herrenlose Katze gestoßen sei, die in einem Parkhaus lebt, hochschwanger ist und dringend von uns aufgenommen werden
müsse. Ein CAT-CARE-Mitglied macht
sich im Parkhaus ein Bild der Lage und
meldet, dass es sich entweder wirklich
um ein schwangeres oder zumindest
um ein sehr dickes Tier handelt. Das
CC-Mitglied durchforstet daraufhin sofort das Internet auf der Suche nach
entlaufenen Katzen und trifft auf die
Suchmeldung von Fin, der knapp 800
Meter Luftlinie entfernt vermisst wird....
Gesucht wird zwar ein sehr schlanker,
kastrierter Kater, aber unser Mitglied
beschliesst trotzdem, sich das Tier
noch einmal genau anzusehen und
nach einem besonderen Merkmal zu
suchen: Fin besitzt nämlich einen einzigen weißen Fleck am rechten Hinterlauf - und siehe da: die ”schwangere Katze” im Parkhaus auch! Unser Mit-
glied tätigt also sofort einen Anruf bei
Fins Besitzern, und diese schließen ihren Kater nur wenige Stunden später
überglücklich in die Arme....
Fin war weder gechipt noch tätowiert.
Die Suchmeldungen hatten die beiden
Damen, die ihn ein Jahr - unabhängig
voneinander - "betreut" hatten, zwischenzeitlich auch gelesen, jedoch waren sie felsenfest der Überzeugung, eine weibliche Katze zu füttern (Fin war
kastriert, so dass er nicht eindeutig als
Kater zu identifizieren war), zumal sie
auch nicht über den in der Vermisstenmeldung beschriebenen "schlanken
Körperbau" verfügte. Was kein Wunder war, in Anbetracht der Fütterung
und des Bewegungsmangels im "Parkhaus-Schlupfloch"...
Eine Tätowierung hätte vielleicht eine
der Damen bewogen, Fin genauer in
die Ohren zu schauen und sich auf die
Suche nach seinen Besitzern zu machen. Aber Fin war nicht tätowiert.
Nickis Besitzerin sucht weiter.... Nicki
ist leider ebenfalls nicht tätowiert, und
damit sinkt auch die Chance, ihn wiederzufinden.
Denn vielleicht denkt wieder irgendwo
irgendjemand, er füttere eine herrenlose, weibliche Katze.....
Ruth Helwig
Füttern auch Sie eine Katze, die Ihnen zugelaufen ist? Dann schauen
sie dem Tier bitte einmal in die Ohren,
ob es eine Tätowierung hat! Haben Sie
den Fund gemeldet? Wenn nicht, holen
sie dies bitte schnellstens nach, und
zwar auch dann, wenn das Tier nicht
tätowiert ist! Denn vielleicht wird es irgendwo schmerzlich vermisst...
31
Praxistipp: Wie fotografiere ich meine Katze?
Oder.. Geschichten aus dem Leben eines Katzenfreundes
1. Nehmen Sie einen neuen Film
aus der Schachtel und machen
Sie Ihre Kamera betriebsbereit!
Wie krieg ich nur die Katz´ aufs Bild ???
2. Nehmen Sie die Filmschachtel
aus dem Mäulchen des Kätzchen
und werfen Sie sie in den Abfalleimer.
3. Nehmen Sie ihr Kätzchen aus
dem Abfalleimer und bürsten Sie
ihm den Kaffeesatz vom
Schnäuzchen.
4. Wählen Sie den passenden Hintergrund für das Foto.
5. Montieren Sie die Kamera und
machen sie sie aufnahmebereit.
6. Suchen Sie Ihr Kätzchen und
nehmen Sie ihm den schmutzigen
Socken aus dem Mäulchen.
7. Platzieren Sie das Kätzchen auf
dem vorbereiteten Platz und gehen Sie zur betriebsbereiten Kamera.
8. Vergessen Sie den Platz und kriechen Sie dem Kätzchen auf allen
Vieren hinterher.
9. Stellen Sie die Kamera mit einer
Hand wieder ein und locken Sie
Ihr Kätzchen mit einem Leckerbissen zur Kamera heran.
32
10. Holen Sie ein Taschentuch und
reinigen Sie die Linse vom Nasenabdruck Ihrer Katze.
11. Nehmen Sie den Blitzwürfel aus
dem Mäulchen des Kätzchen und
werfen Sie ihn weg.
12. Sperren Sie den Hund aus und
behandeln Sie den Biss auf der
Nase der Katze mit etwas Gel.
13. Legen Sie den Aschenbecher und
die Zeitschriften zurück auf den
Couchtisch. Versuchen Sie, der
Katze einen interessanten Ausdruck zu entlocken, indem Sie
sich eine Quietschmaus über den
Kopf halten.
14. Rücken Sie Ihre Brille wieder zurecht und holen Sie die Kamera
unter dem Sofa hervor.
So vielleicht ?? - Nein wieder nicht !!
15. Springen Sie rechtzeitig auf, nehmen Sie das Kätzchen im Nacken
und sagen: "Nein - das machst Du
bitte im Katzenklo!"
16. Rufen Sie Ihren Mann, um Ihnen
beim Aufräumen zu helfen.
17. Setzen Sie sich in einen bequemen Lehnstuhl und nehmen Sie
sich vor, gleich Morgen früh mit
dem Kätzchen "Sitz" zu üben.
Naturnahe Ernährung
für Katzen
Autor: Birgit Frost
Broschiert, 2002, 100 Seiten,
ISBN 389189094X
Erschienen im Emu-Verlag,
Preis: 9,00 EUR
Dass auch beim Tier viele Krankheiten die Folge jahrelanger, einseitiger
Fehlernährung sein können, ist absurderweise kaum bekannt – dabei
wurden viele Erkenntnisse über die
menschliche Ernährung durch Fütterungsversuche mit Säugetieren gewonnen! Dieses Buch zeigt, wie es
anders geht: Eine naturnahe, vollwertige Ernährung ist nicht teurer als
so manches Fabrikfutter und mit erstaunlich wenig Aufwand zu bewerkstelligen.
Birgit Frost, seit 1989 ärztlich geprüfte Gesundheitsberaterin (GGB) erklärt
in ihrem Buch die naturnahe Zusammensetzung einer artgerechten
Ernährung des Beutefängers Katze,
erläutert Vitalstoffe und deren Mangel
anhand von Fütterungsstudien, geht
auf Konservierung und Fertigfuttermittel ein und legt die Vorteile der Rohfütterung dar. Außerdem beschäftigt
sie sich mit den speziellen
Ernährungsbedürfnissen von Katzenkindern und Senioren. Kurz gesagt:
Sehr interessante und aufschlussreiche Informationen und Gedankenanstöße zum wichtigen Thema ”gesunde
Ernährung”.
Birgit Lötzerich
Selbstverständlich sollten nicht nur
Katzen sondern
auch Hunde naturnah ernährt werden. Wie man es
richtig macht, zeigt
Birgit Frost in diesem Ratgeber auf:
Naturnahe
Ernährung für
Hunde
Ein Ratgeber aus der Praxis
Broschiert, 80 Seiten, Emu-Verlag
ISBN 3-89189-093-1, Preis: 9,00 EUR
33
Bitte helfen Sie uns, den Tieren zu helfen...
Verhasst sind sie auf dieser Welt,
allein und ganz auf sich gestellt,
sind ständig wachsam auf der Hut
und leiden täglich bittre Not.
Sie finden selten Ruheplätzchen,
sind ausgehungert, krank - die Kätzchen.
Der Schlafplatz hart, ist aus Asphalt,
sie zittern, ihnen ist so kalt.
Kein friedlich' Ort hier weit und breit,
ihr Blick - voll Hoffnungslosigkeit.
Die Menschen sie brutal vertreiben,
kein Plätzchen, wo sie können bleiben.
Sind Wind und Wetter ausgesetzt,
sind krank und schwach, sind oft verletzt.
Die armen Tiere sich vermehren,
im Dreck sie Jungtiere gebären.
Im Winter, wenn die Kälte klirrt,
manch' Kätzchen auf der Straße irrt.
Es hätte gern ein warmes Heim,
wär' gern geborgen, nicht allein.
Der Duft von Braten zieht es an,
es durch die Fenster sehen kann,
wie Menschen sich am Essen laben,
kein Scheibchen für es übrig haben.
Was geht dann vor in seinem Köpfchen?
Hätt' gerne auch ein volles Töpfchen.
Die Menschen es brutal verjagen,
es hungert sehr, ihm knurrt der Magen.
Die Menschheit müsste sich ja schämen,
dass Tiere sich trotz Wohlstand grämen.
Die Menschen haben volle Bäuche,
die Katzen sterben an der Seuche!
Man bittet stets um Spendengeld
für Menschen in der dritten Welt.
Doch wer sieht vor der eignen Türe
die vierte Welt - die Welt der Tiere?
Die Katzenhilfe!
An guten und an schlechten Tagen,
kommt pünktlich sie herangefahren,
um zu füttern viele Kätzchen,
schafft auch für sie ein warmes Plätzchen.
34
Baut Styroporkisten voll mit Stroh,
macht viele Katzenherzen froh,
denn so brauchen sie nicht frieren,
wenn draußen Minusgrade regieren.
Und wenn mal Katzen werden krank,
dann helfen sie auch - Gott sei dank!
Mit Medizin sie heilen ihre Wunden,
opfern für Straßenkatzen viele Stunden.
Doch all' diese Hilfe nur möglich ist,
weil man das Spenden nicht vergisst.
Die Katzen ein schöneres Leben jetzt seh'n,
und dafür sagen wir DANKESCHÖN!
Liebe Tierfreunde!
Bitte helfen Sie den herrenlosen
Katzen, den Winter zu überleben,
mit einer kleinen Geld- oder Futterspende. Unser Tierschutzkonto
weist leider nicht genügend Geld
auf, um unsere Schützlinge über
den Winter zu bringen.
Wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen...
und für jede noch so kleine Spende
dankbar!
Wir danken Ihnen herzlich, und
unzählige kleine Katzenherzen
schließen sich unserem Dank an...
Ihre
CAT-CARE Tierhilfe Kassel e.V.
Spendenkonto 24 300 33 85
Kasseler Sparkasse
Bankleitzahl 520 503 53
Pro Senior - die Vorzüge einer älteren Katze
Seien wir doch mal ehrlich: Wer von uns
ist nicht völlig hingerissen vom unwiderstehlichen Charme kleiner Katzenbabies? So quirlig und ungestüm,
so niedlich... Können sie uns nicht total
verzaubern, wenn sie uns mit ihren anfangs noch blauen und großen Äuglein
anschauen? Welchem Katzenfreund
lässt ihr Anblick nicht das Herz hüpfen?
Darum steht für viele zukünftige Katzenhalter bereits im Vorfeld fest: "Ein
Baby muss es sein! Wenn sie so klein
sind, sind sie doch am süßesten...!"
eine Toilette benutzt, schaukelt nicht
mehr in den Gardinen und verwüstet
nicht die gesamte Wohnung indem sie
über Tisch und Bänke saust.
Auch hat eine Seniorkatze bereits ihre
Persönlichkeitsentwicklung abgeschlossen, was bedeutet, dass man sich seinen kätzischen Hausgenossen nach
den bevorzugten Charaktereigenschaften auswählen kann, wohingegen man
bei einem kleinen Katzenkind nie genau weiß, wie es sich entwickeln wird.
Aber, machen wir uns doch einmal bewusst, dass ein kleines Kätzchen nur
allzu schnell "aus den Kinderschuhen"
heraus ist. Es braucht kaum ein Jahr,
um eine ausgewachsene Katze zu werden. Und so manches Tierchen landet
dann bereits im Tierheim - weil es eben
nicht mehr so "putzig und goldig" ist,
sondern inzwischen seinen eigenen
Kopf hat und nur zu gut weiß, was es
will.
Ein älteres Tier ist für gewöhnlich auch
bereits kastriert, geimpft und grundversorgt, was für den neuen Dosenöffner
eine nicht unerhebliche Kostenersparnis bedeutet. (Daher ist übrigens eine
Spende durchaus angebracht!)
Und da sitzen sie dann und müssen
manchmal sehr, sehr lange warten, bis
eines schönen Tages ein lieber Mensch
vorbeikommt, der ihnen eine Chance
gibt... Und das, obwohl eines unbestritten feststeht: Ältere Katzen sind viel unproblematischer und pflegeleichter als
Jungtiere. Eben gerade weil sie nicht
mehr in den Kinderschuhen stecken...
Im Gegensatz einem kleinen Kätzchen,
das direkt von der Mama zu seinem
neuen Menschen umzieht und das Leben als ein großes Abenteuer ansieht,
ist eine ältere Katze um einiges ruhiger
und gelassener. Sie beansprucht nicht
ganz so viel Aufmerksamkeit, Pflege
und Zuwendung, und sie langweilt sich
nicht ganz so schnell, wenn ihr Versorger zur Arbeit geht. Eine ältere Katze
ist auch bereits erzogen, weiß, wie Katz’
Eine Seniorkatze, die Freigang erhält,
geht gewöhnlich nicht mehr so oft und
so weit auf die Pirsch, sondern bleibt
näher beim Haus. Das grenzt die Gefahren für das Tier ein und lässt eine
stärke Beziehung zwischen Katze und
Mensch zu. Und ein Senior-Stubentiger
bringt Ruhe und Gemütlichkeit ins Haus,
ist meist anhänglicher und kuscheliger
als ein temperamentvolles Katzenkind
und sorgt für Entspannung.
Wir sehen: Eine Seniorkatze hat durchaus einige Vorzüge zu bieten. Und mal
ganz davon abgesehen, dass jede Katze ein liebevolles Zuhause verdient, sind
es oft die älteren Katzen, die ihren neuen Menschen ganz besonders dankbar
sind für eine neue Chance. Und sie tun
alles, um dies zum Ausdruck zu bringen! Also warum nicht einfach mal bei
uns oder einer anderen Katzenschutzorganisation nachfragen? Vielleicht wartet dort ja schon ein Traum von SeniorTiger darauf, Ihr bester Freund zu werden...
Birgit Lötzerich
35
Mitglied zu sein in unserem Tierschutzverein bedeutet:
Tierschutz an der Basis zu gestalten!
Ein kleiner Einblick in unsere Tierschutzarbeit...
Î Wir helfen herrenlosen Katzen zu überleben, indem wir sie
einfangen, kastrieren lassen und dafür Sorge tragen, dass
sie regelmäßig gefüttert werden.
Î Wir versorgen Futterstellen herrenloser Katzen in Kassel
und im Landkreis.
Î Wir holen herrenlose Katzenbabies von der Straße, zähmen
sie und suchen ein neues Zuhause für sie.
Î Wir nehmen mutterlose Katzenbabies auf, ziehen sie groß
und suchen ein neues Zuhause für sie.
Î Wir nehmen Fundkatzen auf (wie die Pflegeplätze ausreichen),
päppeln sie auf und versuchen durch Zeitungsanzeigen und mit
Hilfe des Internets ihr Zuhause zu finden... oder ein neues!
Helfen Sie uns, Tieren zu helfen!
Hätten Sie Lust bei uns mitzumachen? Würden Sie auch gerne mal eine
Futterstelle betreuen oder ein Kätzchen in Pflege nehmen? Oder möchten
Sie einfach nur mal bei uns reinschnuppern, um zu schauen, ob Tierschutzarbeit Ihnen genauso Freude macht wie uns??
Dann melden Sie sich bei uns - wir freuen uns auf Sie!!