NAUTICA°Südafrika

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NAUTICA°Südafrika
Nautica° Südafrika
Tischlein, deck dich!
Wilde Buchten, leere Strände, imposante Bergketten:
Die Nautica kreuzte ab Kapstadt entlang der Küste Südafrikas.
Eine facettenreiche Begegnung mit der Regenbogennation.
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Kunstvoll geflochtene
Haarpracht einer jungen
schwarzen Frau.
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Indische Tradition in
Durban: Schwarze fahren
Touristen auf bunten
Rikschas die Promenade
Golden Mile entlang.
Hotspot Camps Bay: Tagsüber heißt es sonnen am feinen
Sandstrand, abends wird die Promenade dahinter zum Laufsteg
für Schöne, Künstler und die aufstrebende Mittelklasse.
Farbenfreude in Bo-Kaap:
Der älteste Stadtteil
Kapstadts wird bis heute von
den Muslimen bewohnt.
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Must-do auf der Kap-Halbinsel:
wunderschöne Panoramafahrt
auf dem Chapman’s Peak Drive.
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In Mossel Bay, der „Muschelbucht“,
gingen die ersten Europäer an Land.
Das Maritime Museum dokumentiert
diese Eroberung anschaulich.
Afrikanisches Schönheitsideal:
Eine pralle Zulu-Frau trägt
stolz ihre Stammestracht und
bunten Perlenschmuck.
Süßer Schlaf:
Baby auf einem
Markt in Maputo
in Mosambik.
Unten: Die wilde
Königs-Protea
ist Wappen- und
Nationalblume
Südafrikas. Zu
sehen auch im
Kirstenbosch
National Botanical Garden in
Kapstadt.
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Rasante Vermehrung: Heute leben rund 2500
Pinguine am Boulders Beach in Simon’s Town –
1983 soll es nur ein Pärchen gewesen sein.
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stehe der im dafür berühmten Londoner Hotel Claridge’s
in nichts nach, schwärmen unsere englischen Tischnachbarn, während die livrierten Kellner das Heißgetränk in edlem Porzellan servieren. Bis auf den Unterschied, so erzählen sie, dass sie hier neben Cones und
Sandwiches auch südafrikanische Spezialitäten servieren. Nämlich etwa die köstlichen „Melktert“, das sind
Petit Fours mit Pekannüssen, oder einen Baumkuchen
mit Butternut Squash. Viele Naschereien bleiben auf
unseren Silberetageren liegen. Zu sehr haben wir den
kulinarischen Genüssen aus der Nautica-Küche gefrönt.
Denn: Eine Kreuzfahrt mit Oceania Cruises steht
neben langen Aufenthalten und Overnights wie hier
in Kapstadt für feinste Kulinarik auf hoher See. Die
Nautica verfügt zum einen über das Haupt-Restaurant
„Grand Dining Room“. Hier sitzen die Gäste im Ambiente eines klassischen 5-Sterne-Hotel-Restaurants. Kellner im Smoking servieren täglich wechselnde SechsGänge-Menüs, die man sich aus über 20 Gerichten zusammenstellen kann. Unglaublich!
Inkludiert ist auch das unbegrenzte Schlemmen in
den beiden Spezialitäten-Restaurants (Reservierungen
hierfür werden täglich im „Terrace Café“ oder bereits vor
der Reise online entgegengenommen). Das „Toscana“
(90 Plätze) überzeugt mit landestypischer frischer Pasta, Trüffel-Risotto und Fisch mehr als durch sein Interieur, dem es an Pep und Schick fehlte. Wohl fühlt man
sich mit den gut 95 Gästen dagegen im „Polo Grill“, das
einem Steakhouse im 1930er-Jahre-Stil nachempfunden wurde. Absolutes Must ist hier das „Surf & Turf“,
der Crab Cake und eine Rote-Bete-Frischkäse-Torte.
Wer legerer und doch hochwertig speisen will, kann
dies trotzdem: Im „Terrace Café“ am Buffet gibt es Abend
für Abend viele Salate, eine gute Käse-Auswahl und
außerdem Themenabende wie Mediterran, Seafood oder
Afrikanisches Barbecue. Hummer satt? Und frisch zubereitet? Oder täglich frische Sushis? Auch die gibt’s
hier am Buffet immer. Und vom Fachmann, einem Japaner, vor den Augen der Gäste zubereitet. Dazu ebenfalls gratis ist der Blick von der Außenterrasse in den
Sternenhimmel und auf den weiten Ozean.
Auf der Nautica zeichnet für das Kulinarische
Jörn Becker (46) als Chef de Cuisine mit seinem Team
aus 70 Köchen und 24 Küchenhilfen. Das sind viele
fleißige Hände, die fast rund um die Uhr für nur 640
Gäste die feinsten Köstlichkeiten auf die Teller zaubern. „Ich kann mit dieser Personalgröße kulinarisch
sehr viel definierter arbeiten – und zwar von der Produktion bis zur Darbietung der Speisen –, als wenn
ich auf einem Schiff nur 90 Köche für 2500 Gäste
habe“, freut sich Becker.
Der gebürtige Kaiserslauterer ist seit 27 Jahren in
diesem Beruf tätig und fährt seit 15 Jahren als Koch
für verschiedene Schiffe von Royal Caribbean, P&O
Die Nautica in der Abendsonne im Hafen von Kapstadt in der Tafelbucht.
Cruises oder auch für eine Saison auf der Deutschland
um die Welt. Seit eineinhalb Jahren ist er bei Oceania Cruises auf der Nautica – und rundum zufrieden.
Becker fehlen die Allüren so mancher Chefköche an
Land, die Eigenmarketing über die Kunst am Kochtopf
stellen. Er hat ein bodenständiges Verhältnis zu seinem
Beruf: „Die Kreativität eines Kochs wird überbewertet.
Ich bin Dienstleister und muss gewährleisten, dass die
Qualität stets gleich ist.“ Und dass die Vorgaben eingehalten werden.
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as im Klartext bedeutet: Die Gerichte und
Menü-Folgen werden von der ReedereiZentrale kreiert. Sein Team hat diese eins
zu eins umzusetzen: „Wir haben iPads,
auf denen die Zutatenmengen für zum Beispiel zehn
oder fünfzig Portionen aufgelistet sind. Auch die einzelnen Schritte der Zubereitung sind auf Fotos zu sehen und zu lesen. Und es gibt ein Foto, wie das Gericht
schließlich angerichtet werden soll.“ Täglich um 11.30
Uhr und um 17.30 Uhr steht außerdem ein „Tasting“,
eine Probeverkostung, an.
Das kulinarische Angebot auf einem Kreuzfahrtschiff ist bis ins Detail ausgefeilt und auf Monate im
Voraus geplant. Nichts soll dem Zufall überlassen bleiben. Dies ist umso wichtiger, je höher das kulinarische
Niveau an Bord sein soll. Am Anfang der Kette steht
die Qualität der Ware. In Kapstadt nimmt Becker einen
vollen Lastwagen in Empfang: Paletten mit Obst, darunter frische Blaubeeren, Erdbeeren und Himbeeren
ebenso wie Gemüse und Salate – alles, was unter der
warmen Sommersonne Südafrikas reift. Eine Stunde
lang schaut Becker in jede Palette – tastet, riecht und
kostet. Frische, Geruch und Geschmack müssen stimmen. Alles bestens!, attestiert er dem Lieferanten. Der
Nachschub wird vom Pier aus über eine Laderampe an
Bord und in die entsprechenden Kühl- und Lagerräume
im Bauch des Schiffes gebracht. Endlos lange scheint
das zu dauern. Dabei reicht dieser Nachschub gerade
mal für neun Tage bzw. ist danach nicht mehr frisch.
Dann muss neu gebunkert werden.
Je nach Zielhafen wird die Ware aber auch eingeflogen. So kann es sein, dass die leckeren Blaubeeren
beim Frühstück vor Dubai aus Kalifornien über Amsterdam an Bord kamen. Weil es die in den Emiraten eben
nicht in guter Qualität gibt.
Stressresistenz, Hartnäckigkeit und Ortskundigkeit
sind gefragt, besonders wenn nicht alles rund läuft.
Etwa wenn die Natur nicht mitspielt: „Als wir vor Kurzem aus dem Mittelmeer nach Dubai fuhren, wollten
wir in Aqaba in Jordanien bunkern. Hier gibt es tolle
Gärten, leckere Salate und Wassermelonen. Leider tobte kurz vor unserer Ankunft dort fünf Tage lang ein
Sandsturm. Die Ernte war dahin.“ Anders in Hongkong, erinnert sich Becker weiter, als wegen Feiertagen
der Hafen geschlossen blieb, also die Fracht nicht frei
gegeben wurde. Seine Steigen mit frischem Eisbergsalat seien in der Zeit vor sich hin gewelkt. Also musste
er improvisieren, die fehlenden Lebensmittel in lokalen
Märkten nachkaufen. Das sei selbst in Hongkong, wo
es alles gibt, bei den erforderlichen Großmengen nicht
einfach. Mehr Spaß macht Becker das lustvolle Einkaufen, etwa in Indien. „Hier nehme ich gerne Gewürze
mit oder gehe auf den Fischmarkt.“
Das Budget für die Verpflegung liegt auf der
Nautica im Spitzenbereich. Becker vergleicht seine
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ischlein, deck dich!“ Nein, heute
Morgen will die berühmteste „Tafel“
der Welt absolut kein Tuch tragen. Präsentiert sich fast trotzig
von ihrer feinsten Seite wolkenlos.
Thront stolz und majestätisch vor
glasklarem Himmel. Wirft schützend ihre Schatten auf die Häuser
von Kapstadt. Der Table Mountain ist ein 1100 Meter
hoher Felsblock mit glitschig-glatter Platte. Ein Wunder der Natur. „You are lucky, it is a pefect day!“
Howard, unser Helikopter-Pilot, umkreist das Wahrzeichen in weitem Bogen. Auf unserer „Two Oceans“Tour überfliegen wir weitere Highlights der südlichsten Stadt des Kontinents. Auf der Atlantikseite die
hippe Camps Bay, die gediegene Hout Bay, die Bergkette der „Zwölf Apostel“, die in den Fels geschlagene Panoramastraße Chapman’s Peak. Ach ja, und rechts
im Meer ein fast kreisrunder Klecks, Robben Island,
Mandelas Gefängnis für 27 Jahre. Howard zeigt hierhin und dorthin, schneller als wir mit den Augen folgen können. Flieg doch langsamer!, verhallt meine
Bitte im Geräusch der Rotoren. Schon sind wir an der
Rückseite des Tafelbergs, unter uns Constantia, dieser
traditionsreiche Nobelvorort mit seinen kapholländischen Herrenhäusern in weitläufigen Parkanlagen.
Dann der Botanische Garten Kirstenbosch mit seinen
22.000 heimischen Pflanzen. Noch ein Bogen und
schon folgt die Landung an der V & A Waterfront. Hier
liegt sie schon, die Nautica. Startklar für ihre Kreuzfahrt entlang der Garden Route nach Maputo und zurück. Neun Tage wollen wir vom so reich gedeckten
Tisch Südafrikas kosten.
Ankommen und gleich ablegen? Nein, auch Kapstadt
bietet so manchen Leckerbissen. Zwei Tage Sightseing
am Kap sollten es vorab schon sein. Passend zur Seereise steigen wir im Belmond Mount Nelson Hotel ab.
Das luxuriöse Grandhotel wurde 1899 als Hotel der
Union Castle Dampfschifffahrtsgesellschaft für betuchte Kreuzfahrtgäste eröffnet. Alte Verkaufsplakate für
Seereisen ebenso wie antikes Schiffsmobiliar erinnern
in der Lobby an diese Ursprünge. Ideal ist die Lage am
Fuß des Tafelbergs. Wir sind in zehn Gehminuten auf
der Long Street, dem Zentrum der Stadt, und in weiteren zehn Minuten an der Waterfront. Der traumhaft
angelegte Garten mit großem Pool verführt uns nach
den Fahrten um die Kap-Halbinsel am ersten Tag und
unserem weinseligen Besuch in Stellenbosch am zweiten jeweils in der späten Nachmittagssonne zu einem
langen Päuschen. Dafür lassen wir sogar den Afternoon Tea im Wintergarten ausfallen. Oder besser, wir
verschieben ihn aufs Ende der Reise, wenn die Oceania
Nautica eine Nacht an der Waterfront liegt und dieses
Happening als Ausflug offeriert. Die Tee-Zeremonie
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Pro-Kopf-Pauschale mit der von Luxus-Reedereien wie
Seabourn, Crystal und Silversea. „Deutsche Gäste mögen unser Speisenangebot. Es ist auch eher europäisch
als typisch amerikanisch. Wir haben zwar unsere Burger und Steaks, aber auch täglich Hummer, Fisch, frische Nudeln, Pizza und Salate sowieso.“
Die Nautica legt am nächsten Morgen 770 Kilometer
weiter östlich in Port Elizabeth an, dem „Detroit Südafrikas“. VW hat in der Nähe sein größtes Werk in ganz
Afrika. Aber auch Ford, GM und Zulieferer wie Continental sind hier angesiedelt. Das Ziel der meisten Gäste
ist heute der Addo Elephant National Park. Sie haben
nicht nur die Chance, einige der 350 frei lebenden Elefanten zu sichten, sondern alle „Big Five“, also neben
Elefant auch Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard. Das
war echtes „Out of Africa Feeling!“, erzählen uns zwei
Deutsche aus Hannover abends. Leider nicht für uns:
Als wir den Park auf eigene Faust besuchen wollen,
bekommen wir ein „Sorry, fully booked!“ als Quittung
für unsere Planlosigkeit. Hätten wir mal lieber die 189
Dollar pro Kopf in die Hand genommen und rechtzeitig den Reederei-Ausflug gebucht! Auch unser zweiter
Versuch tags darauf, in East London frei lebende Tiere
zu sehen, schägt fehl: Im Inkwenkwezi Private Game
Reserve sind alle verfügbaren Jeeps schon mit den
Nautica-Gästen im Park unterwegs zu Zebra, Giraffe &
Co. Ein Jammer!
Da eine Safari also in unserem Südafrika-Menü fehlen sollte, wollten wir dafür die lokalen Volksgruppen
kennen lernen. Das Eastern Cape ist auch Xhosa-Land.
Nach einer wahren Pirsch nach einem Taxi am Hafen
– auch hier sind die örtlichen Kapazitäten begrenzt –
lassen wir uns ins Khaya La Bantu Village eine halbe
Stunde außerhalb der Stadt fahren. Die Rundhütten der
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Xhosa liegen in weiten Abständen über die sanfte Hügellandschaft verstreut. Wir sind vor dem Reederei-Bus
da, geraten mitten in die Vorbereitungen für den bevorstehenden Auftritt. Gut zwei Dutzend schwarzer Kinder
und Jugendliche sowie eine Hand voll Erwachsene des
örtlichen Clans bemalen sich die Gesichter mit weißem Ton. Einige tragen traditionell gearbeitete Sandalen, die meisten sind aber barfuß. Traditionskleidung
trägt keiner. Alle sind unruhig, giggeln. Lampenfieber!
Die zwei Millionen Xhosa – einer von ihnen war Mandela – leben im Alltag ein modernes Leben in Steinhäusern, haben normale Jobs. Der Reisebus fährt vor. Wie
auf Kommando stehen alle entlang einem roten Teppich
Spalier und singen, tanzen, trommeln zur Begrüßung.
Dann werden die Gäste über den Teppich in den angrenzenden „Kral“ geführt. In der Versammlungshütte
müssen die Männer links, die Frauen rechts sitzen.
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in weißer Südafrikaner erklärt einige Sitten
und Gebräuche: In diesem Raum fanden alle
wichtigen Ereignisse statt, etwa die „labola“,
der Deal um eine Braut, die Hochzeitsfeier, die
Geburt eines Kindes – begleitet jeweils vom Schlachten eines Ochsen oder einer Ziege. Dann besichtigen wir
die frühere Gemeinschaftsküche, kosten eine Suppe in
Brot und Lammeintopf. Ein gelungener Einblick in die
Xhosa-Kultur!
Zurück an Bord wissen wir umso mehr den gehobenen Komfort unserer in Blau-Braun-Beige-Tönen gehaltenen Balkonkabine, die kühlen Drinks aus der Minibar, die gemütlichen Betten zu schätzen.
Der Auftritt einer der hiesigen Volksgruppen an Bord
des Schiffes wäre vielleicht eine Anregung für einen
lokal eingefärbten Abend. Das Entertainment-Pro-
Masken, Schmuck, Korbwaren. In einer Nische entdecke
ich einen Künstler, der an einem Holzschnitt auf Papier arbeitet. Es zeigt eine kurvige Frau, umrahmt von
Stieren. „Die Stiere sind der Preis, die der Bräutigam für
sie bezahlen muss.“ Der Afrikaner hat mich auf Deutsch
angesprochen! „Ich habe vor zwei Jahren in unserer
Partnerstadt Bremen ein Kunst-Stipendium absolviert“,
lacht er breit über mein Erstaunen. Malibongwe Shangase (32) heiße er. Er gehöre zum Stamm der Zulu,
das ist die größte Volksgruppe in der hiesigen Provinz
KwaZulu-Natal, und sei in einem Township nahe Durban aufgewachsen. Schon als Kind habe er gezeichnet
und gemalt. Durch ein Förderprojekt konnte er nach der
Highschool eine Kunstschule besuchen. „Ich will das
Leben meines Volkes darstellen.“ Das gelingt ihm mit
wenigen Symbolen, Ornamenten oder geometrischen
Figuren. Sehr eindringlich. Die Kostprobe afrikanischer
Kunst hat uns neugierig gemacht.
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ir fahren in das „Tal der tausend Hügel“,
nur eine halbe Stunde westlich von Durban. Auf diesen sanften 1000 Hügeln und
in den malerischen Tälern dazwischen liegen die traditionellen Zulu-Gemeinden. Es gibt mehrere Routen, die durch diese paradiesisch wirkende Landschaft führen und auch ausgeschildert sind. Die Strecke
„1000 Hills Experience“ etwa führt durch das Krantzkloof Nature Reserve. Der Naturpark fasziniert aufgrund
bizarrer Felsschluchten. Artenreiche Feuchtgebiete und
sanftes Grasland stehen hier im Kontrast zu den rauen
Schluchten. Unser Ziel ist der PheZulu Safari Park. Das
Zulu-Dorf ist zwar voll auf den Tourismus ausgerichtet,
zeigt aber in drei täglichen Shows typisch afrikanische
Tätigkeiten dieses Volkes. Wir sitzen in einer halben
Hütte und schauen fasziniert den temperamentvollen
Tänzen zu. Die darstellenden Männer und Frauen tragen Kuhfell-Teile um die Hüften. Ihre dunkle Haut ist
traditionell bemalt. Nach der Vorstellung strahlen sie
bereitwillig in die Foto-Kameras der Besucher. Auch
wenn es sich um eine Show handelt, die von Kritikern
als nicht authentisch abgewertet wird, gibt sie einem
Fremden Einblick in den Zulu-Alltag und verhilft somit
den Zulu zu einem Weg, ihre Kultur weiterzuleben und
an den Nachwuchs zu tradieren. Denn wie für die Xhosa
gilt auch für die Zulu: Ihre Jugend schaut nach vorne,
nimmt sich die Vorteile der Regenbogennation. Kaum
einer von ihnen lebt etwa noch die Vielehe. Das bestätigt uns auch unser Taxifahrer Sefisto: „Mein Opa hatte
noch sechs Frauen, mein Vater zwei und ich nur noch
eine. Mehr Frauen kosten zu viel Geld. Und meine zwei
Kinder belächeln mich, wenn ich unsere Stammestänze
aufführe. Sie gehen lieber mit ihren weißen Freunden in
die Disko.“ Wirklich? Sitzen tatsächlich 25 Jahre nach
Ende der Apartheid alle Hautfarben in Südafrika
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Einblicke in die Kultur der südafrikanischen Stämme: Diese Zulu präsentieren den Touristen ihre traditionellen Tänze.
gramm ist auf der Nautica zwar von guter Qualität, aber
doch sehr kalkulierbar. Da gibt es in der Nautica Lounge
ein recht brav einstudiertes Musical, eine Spiele-Show,
eine Comedian-Show. Oder ein Crew-Mitglied aus dem
Gästebereich präsentiert seine Gesangskünste oder
ein eingeflogener Entertainer, als Star seiner Zunft in
England bekannt, unbekannt aber einem deutschen
Publikum.
Passend zu dieser traditionellen Unterhaltung spielt
das Streichquartett Romantica sowohl beim Afternoon
Tea in der Horizons Lounge auf und dann abends in der
Upper Hall. Seine treuen Fans hat auch ein sehr guter
Pianist, der jeden Abend Wunsch-Melodien am Flügel
in der Bar Martini präsentiert.
Lautes und innovatives Entertainment würde allerdings auch weder zum Schiff, zum Konzept noch zu
dem sehr entspannten Flair an Bord der Nautica passen. Man lässt die Gäste urlauben, wie sie mögen, ohne
jedoch den persönlichen Service zu vernachlässigen.
Tagsüber gibt es nur die notwendigsten Durchsagen,
Live-Musik an Deck bleibt bei einer Auslauf-Party (45
Minuten) die Ausnahme. Die Passagiere erwarten genau
das und fühlen sich rundum wohl. So ist zum Beispiel
die hervorragend ausgestattete Bücherei als Aufenthaltsort sehr beliebt. Man findet hier insgesamt 2000
Bücher, mehrfache Ausgaben der neuesten Bestseller in
verschiedenen Sprachen (auch auf Deutsch) sowie aktuelle Reiseführer aus aller Welt. Viele Gäste erfreuen
sich auch an den regelmäßig angebotenen Aktivitäten
wie Tischtennis-Turniere, Minigolf, Kartenspiele und
Bridge-Runden.
Einlauf in Durban, wo die Nautica einen Overnight
einplant. Die Golden Mile, dieser sechs Kilometer lange Strand samt Vergnügungs-Boulevard, erinnert von
Weitem ein wenig an die Kulisse Miami Beachs. Aus
der Nähe sehen die Urlaubshotels und Apartments aus
den 1970er und 1980er Jahren aber doch sehr heruntergewirtschaftet aus. Und es nieselt aus tief hängenden
Wolken! Schade, denn ausgerechnet hier ermöglichen
Hai-Netze das Baden im warmen Indischen Ozean.
Schade auch für die hier typischen Rikscha-Fahrer, die
umsonst auf Kundschaft warten. Rikschas in Südafrika? Ja, weil Durban die indischste Stadt des Landes ist
– heute sind 500.000 der rund 3,5 Millionen Einwohner indischer Abstammung. Ihre Vorfahren waren Ende
des vorletzten Jahrhunderts hierher ausgewandert.
Unter ihnen war 1893 auch Mahatma Gandhi, der hier
über 21 Jahre lebte und für die Rechte seiner Landsleute
kämpfte. Was ihm später im Unabhängigkeitskampf
Indiens eine Hilfe war. Lust auf einen trubeligen Basar, auf exotische Düfte
und Aromen? Dann auf zum Indian Market, auch Victoria Market genannt. In den Hallen wartet ein buntes
Sammelsurium aus indischen Gewürzen, afrikanischen
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Walvis Bay
BOTSWANA
MOSAMBIK
NAMIBIA
Maputo
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SWASILAND
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Kapstadt
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0
200 km
KapstadT/Südafrika
Fotos: Susanne Schaeffer, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR
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aputo steckt im Stau. Alle scheinen Autos zu
haben oder die Minibusse, Chapas genannt,
zu nutzen. Ampeln gibt es wenige, oder sie
funktionieren nicht. Ein paar Polizisten
versuchen, das Chaos zu regeln.
Verspätet gelangen auch wir zu einem Kunsthandwerksmarkt, der nicht im Ausflugsprogramm steht.
Aber Manuel preist ihn an wie sauer Bier, woraufhin
die mehrheitlichen US-Gäste dem Besuch zustimmen.
Seine Intention ist offensichtlich, zumal er uns um
Geheimhaltung gegenüber der Reederei bittet. Er hofft
auf Provisionen. Leider fällt dadurch der Halt am alten
Fort der Portugiesen von 1787 aus, dem ältesten Bauwerk der Stadt. Pünktlich müssen wir zurück an Bord.
Dort fällt unser Resümee: Maputo ist keine typische
Kreuzfahrt-Destination, trotz einiger kolonialer Bauten
ist das Stadtbild von einer Militärdiktatur geprägt – uns
reicht diese Stippvisite.
Ein Seetag folgt, den die Gäste bei bedecktem Himmel und ein paar Tropfen von oben mit Putting- und
Shuffle-Turnieren an Deck, mit Bridge und Lesen verbringen.
Tendern in Mossel Bay, der „Muschelbucht“. Die
kleine Hafenstadt auf der halben Strecke zwischen
Kapstadt und Port Elizabeth gilt heute als das Tor zur
an
di
ze
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er
an einem Tisch? Eindeutig können wir diese Frage nicht
klären. Erhaschen wir doch nur das eine oder andere
Streiflicht während unserer Landgänge. Am Strand von
Richards Bay jedenfalls stürzen sich Dutzende Schwarze und Weiße auf den erlaubten 20 Metern Breite in die
Brandung des Indischen Ozeans. Und in Mossel Bay sehen wir eine gemischte Schulklasse, die wie wir im Maritimen Museum über die erste Anlandung der Europäer
staunt.
Doch bevor wir hier Station machen, geht es zu einem
Abstecher nach Mosambik. Wer in der Hauptstadt Maputo an Land will, braucht für den Neun-Stunden-Stopp
ein Transitvisum für rund 65 Euro. Wer das zudem
nicht auf eigene Faust tun will, muss einen ReedereiAuflug buchen, so z. B. vier Stunden Sightseeing mit
dem Bus für 169 Dollar. Happiges Eintrittsgeld also für
eine Stadt, die bis heute vom bis 1992 wütenden Bürgerkrieg gezeichnet ist. Auch hatte man uns gewarnt
vor den Straßenhändlern, die wie die Schmeißfliegen
an uns kleben würden. Keine Vorschusslorbeeren also.
Gespannt sind wir trotzdem auf dieses ungewöhnliche
Kreuzfahrtziel. Wir legen an einem sehr vernachlässigten Industrie-Kai an. Im Hochseehafen werden Kohle,
Baumwolle, Zucker, Chrom, Sisal, Kopra und Hartholz
umgeschlagen. Eine Touristen-Info sucht man vergebens, eine Art Terminal ebenfalls. Raus aus dem Hafen kommen wir durch zwei Drehkreuze. Erster Stopp
unseres Minibusses ist nicht mal 100 Meter weiter an
einem völlig chaotischen Kreisverkehr. In der Mitte
ragt ein riesiges, mit Graffiti verschandeltes Kriegerdenkmal mit einer Frauenstatue hoch oben heraus.
Doch deswegen halten wir nicht. Führer Manuel will
uns hier den Bahnhof von 1916 zeigen. Stolz zeigt
er uns die Kuppelfassade, danach die nostalgischen
O
ch
Maputos Schmuckstück ist der von den Portugiesen erbaute
Bahnhof. Die schrottreifen Züge sind noch in Betrieb.
Bahnsteige, die original schöne Bahnhofsuhr. Hübsch
sind auch die alten Fliesen, die Azulejos, in weiß-grüner
Farbe in den Innenräumen. Zur Unterstreichung der
historischen Bedeutsamkeit verweist Manuel auf die
großen Geschichtstafeln mit alten Aufnahmen. Tatsächlich ist die Anlage ein Schmuckstück. Plötzlich
bimmelt ein Mann eine Glocke an der Mauer des Bahnhofs, rennt flugs zu einem der Waggons und springt
hinein, während dieser sich bereits ächzend in Bewegung setzt. Der TÜV hätte seine wahre Freude. „Die Armen nutzen die billige Fahrt vom Land nach Maputo“,
erklärt Manuel. Er nennt uns den Namen des berühmten Bahnhofs-Baumeisters. Keiner von uns kennt ihn.
Es ist ein Portugiese. Logisch, denn bis zur Unabhängigkeit 1975 hatten sie hier das Sagen.
Wen aber alle kennen, ist Hollywood-Star Leonardo
DiCaprio. Der drehte in dem Bahnhof 2006 den Film
„Blutdiamanten“. Manuel zeigt uns eine Tür, die zum
Eingang des „Freedom Hotel“ umfunktioniert wurde.
Weitere Stopps sind ein lokaler Markt, von dem ich
vor allem die klettenartigen Händler in Erinnerung
haben werde, sowie der Independence Square mit seinem wuchtigen „Haus des Stahls“, dem Rathaus und der
Kathedrale de Nossa Senhora da Imaculada Conceição.
Am Südende thront die 13 Meter hohe Statue des mosambikanischen Staatsoberhaupts. Der Herr wird trotz
zweifelhafter Schönheit eifrig fotografiert, vielleicht
aufgrund seiner Geste, einem erhobenen Zeigefinger.
legendären Garden Route. Zu den Hauptattraktionen
von Mossel Bay gehören die schönsten Strände des
Landes. Der erste ist gleich in Sichtweite des Piers.
Ein wichtiges Historien-Häppchen kommt hier auf
unsere südafrikanische Tafel: Im Maritime Museum
laufen wir über den Original-Nachbau der „Karavelle“
von Bartolomeu Dias. Der portugiesische Seefahrer und
Entdecker war 1487/88 als erster Europäer um die Südspitze Afrikas gesegelt – um den Seeweg nach Indien
zu finden. Ein geheimer Auftrag seines Königs Johann
II. von Portugal. Ein halbes Jahr lang segelte er mit 50
Seeleuten vorbei an Namibia, mit Stopp in der dortigen
Walfischbucht, über das Kap der Guten Hoffnung, bis
er weiter östlich am 3. Februar 1488 auf eine bewohnte
Bucht stieß, die heutige Mossel Bay, wie Historiker vermuten. Es war die erste Anlandung von Europäern an
der Ostküste Südafrikas. Eine unglaubliche Leistung,
diese Seereise, denken wir, als wir das winzige Schiff
von gerade mal 23 Meter Länge und knapp sieben Meter
Breite sehen.
Die Nachrichten-Übermittlung damals war ebenso
außerordentlich: Als Post diente ein uralter MilkwoodBaum, der bis heute direkt neben einer FrischwasserQuelle im Park des Museumskomplexes steht. Die Siedler hängten ihre Post meist in abgetragenen Schuhen
in den rund 1000 Jahre alten „Post Office Tree“, und
das nächste Schiff nahm sie in Richtung Heimat mit.
Ein riesiger steinerner Schuh erinnert neben dem Baum
daran. Besucher sollten sich dieses Museum also nicht
entgehen lassen.
Sehenswert ist am anderen Ende der Mossel Bay
auch der Leuchtturm St. Blaize Lighthouse von 1865
hoch über den Klippen des Blaize Point. Von hier aus
hat man einen hervorragenden Panoramablick – im
Frühjahr auch auf die vorbeiziehenden Wale. Höhepunkt am nächsten Morgen ist der Einlauf in Kapstadt, den Kreuzfahrer zu den Top Ten der Welt zählen. Wenn die Kap-Halbinsel Meter für Meter aus dem
Morgennebel auftaucht, die Bergkette „Zwölf Apostel“
vorbeizieht, schließlich die Viktoria & Albert Waterfront auftaucht – das sind unvergessliche Eindrücke.
Der Table Mountain erwartet uns. Ist fein eingedeckt
mit einem zartweißen Wolkentuch. Und seine „Tafel“?
Die ist in unseren Augen heute reich gefüllt mit all den
farbigen Erlebnissen, gesammelt auf unserer Kreuzfahrt
mit der eleganten Nautica.
Text: Susanne Schaeffer
3,4 Millionen Einwohner, zweitgrößte und zugleich europäischste
Stadt Südafrikas. Die Skyline der
Stadt bilden sein Wahrzeichen, der
Tafelberg, mit dem Signal Hill,
Lion’s Head und Devil’s Peak.
Berühmt hier: High Tea (3 Std.,
ca. 170 Euro). Highlight: Rundflug
„Two Oceans“ (25 Min./ca. 130
Euro, www.capetownhelicopters.
co.za). Ausflug ins Weingut Groot
Constantia, das älteste des Landes
von 1685.
Port Elizabeth
1,1 Millionen Einwohner. Die
„Windy City“ ist mit ihren weißen
Stränden besonders beliebt bei
Wassersportlern. Nicht verpassen:
die „Big Five“ im Addo Elephant
National Park (5 Std./ca. 180 Euro).
East London
500.000 Einwohner. Der ehemalige
britische Militärposten mit historischen Gebäuden, Villenvierteln,
öffentlichen Parks und Grünanlagen ist recht gepflegt.
Tipp: Spaziergang an der Esplanade
direkt am Indischen Ozean.
Ausflug: Safari z. B. ins
Inkwenkwezi Game Reserve
(4 Std./ca. 330 Euro).
Durban
3,1 Millionen Einwohner. Das Indien
Südafrikas. Beliebter Badeort mit
langen Stränden am warmen
Indischen Ozean. Auf dem indischen
Victoria Market gibt’s Gewürze,
Tücher und afrikanische Souvenirs.
Ausflug: Valley of 1000 Hills
(4 Std./170 Euro).
Richards Bay
336.000 Einwohner. Im Nordosten
Südafrikas einer der bedeutendsten
Auf der Garden
Route bis
Mosambik
Highlights zwischen
Kapstadt und Maputo.
Häfen des Landes. Südwestlich der
Stadt erstreckt sich das Umlalazi
Nature Reserve, ein Dünen- und
Sumpfgebiet mit Mangrovenwäldern,
Seen und Lagunen.
Mossel Bay
120.000 Einwohner, soll das
zweitbeste Klima nach Hawaii haben,
liegt auf halber Strecke zwischen
Kapstadt und Port Elizabeth.
Sehenswert: Maritime Museum in
Fußnähe zum Pier. Tipp: Exkursion
nach Knysna (4,5 Std./90 Euro).
Maputo/Mosambik
1,8 Millionen Einwohner. Hieß
bis 1975 Lourenço Marques, von
1975 bis 1976 Cam Phumo, Hauptstadt von Mosambik. Lage an der
Maputo-Bucht, die 95 km lang
und 30 km breit ist. Tipp: StadtRundfahrt mit einem Touristenzug
(ca. 20 Dollar).
beste Reisezeit
Der südafrikanische Sommer
mit Temperaturen von 20 bis 30
Grad von November bis März.
Zeitverschiebung:
MEZ plus eine Stunde.
WÄHRUNG
Südafrika: Südafrikanischer Rand
(ZAR), 1 Euro = ca. 16 Rand.
Mosambik: Metical (MZN),
1 Euro = 53,1022 MZN.
INFOs
www.dein-suedafrika.de
Lesetipp
Südafrika, Baedeker
Smart, 14,99 Euro,
Südafrika,
DuMont ReiseHandbuch,
24,99 Euro
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schiffstest
Ganz schön groß für ein mittelgroßes Premium-Schiff
Die Nautica überzeugt mit hochkarätiger Küche und individuellem Service.
schiff
Auf dem großzügigen Pooldeck gruppieren sich um den Pool und die beiden Whirlpools ausreichend Liegen und gemütliche
balinesische Betten für alle Gäste.
Die Nautica gehört zur Regatta-Klasse von Oceania Cruises
und ist ein mittelgroßer
Cruiseliner, der mit der familiären Atmosphäre eines
gehobenen und zugleich entspannten Country-Clubs und
persönlichem Service viele
Stammgäste hat. Diese mögen
an der Nautica die behaglichen, sehr wohnlich-warm
eingerichteten öffentlichen
Räume. Viel Intimität lässt sich
auch auf dem großzügig gestalteten Pool-Bereich leben.
Wohlfühl-Ecken für jeden
Geschmack gibt es etwa in der
Bibliothek, der Horizons Lounge
oder in der Martini Bar. Erlesene Details vom feinsten Versace-Geschirr von Rosenthal
über edles Silberbesteck bis
hin zu Kristallgläsern in den
Restaurants sowie hochwertige Kunstwerke runden
das luxuriöse Ambiente ab. Ein
stilvolles Schiff also für alle,
die leise Traditionen über ein
lautes Entertainment stellen.
Reederei
Die Veranda-Kabinen verfügen über höchst komfortable Betten, Sitzcouch,
Schreibtisch, Minibar, TV, kleines Duschbad und einen schönen Balkon.
Die elegante Lobby mit ihrem imposanten Treppenaufgang erinnert
an die Atmosphäre eines Grandhotels an Land.
28 °azur.de
3/2016
Im Buffet-Restaurant „Terrace Café“ kann man alle drei Hauptmahlzeiten
auch auf der Außenterrasse einnehmen.
Der tägliche Afternoon Tea wird in der Horizons Lounge mit Törtchen,
Gebäck, Sandwiches und einem Streichquartett zelebriert.
Niveauvolle, mittelgroße
Schiffe – das bietet Oceania
Cruises (Sitz: Miami). Sie
besitzt derzeit eine Flotte aus
sechs Premium-Schiffen: Die
baugleiche Marina (2011)
und Riviera (2012) für je 1250
Gäste gehören zur O-Klasse.
Die Nautica (2000/renov.
2014) gehört mit der Regatta
(1998/renov. 2014) und der
Insignia (1998/renov. 2014)
zur R-Klasse für je 684 Gäste.
Ab 2016 stößt die Sirena
(1999/renov. 2016) dazu, die
bis dato bei Princess Cruises
als Princess fuhr. Sie erhält
dafür in 35 Tagen ein Refit
für 50 Millionen Dollar. Seit
September 2014 gehört die
Muttergesellschaft Prestige
Cruise Holdings, der auch die
Luxus-Marke Regent Seven
Seas gehört, zu Norwegian
Cruise Line.
Fahrtgebiet
Die Nautica tourt auf längeren, außergewöhnlichen
Routen je nach Saison auf
allen Weltmeeren. Pluspunkte:
Anlaufen kleiner Häfen,
ausgedehnte Aufenthalte
mit späten Abfahrtszeiten,
Hafenübernachtungen.
kabinen
349 Kabinen gesamt, davon
sind 170 Balkonkabinen (20 m2),
89 Außenkabinen (13–15 m2),
28 innen (14 m2), 18 außen
(13 m2), 52 Penthouse-Suiten
(29 m2), 4 Vista-Suiten,
6 Owner-Suiten (73–92 m2).
Ab Kategorie außen verfügen
alle Kabinen über einen komfortablen Sitzbereich, Frisierkommode, Minibar, kleinen
Frühstückstisch, geräumigen
Kleiderschrank. Kostenfreier
24-Stunden-Zimmerservice.
Penthouse-Suiten mit begehbarem Kleiderschrank, großer
Badewanne und Extra-Dusche.
Gastronomie
Kulinarik für Genießer,
vom weltbekannten Meisterkoch Jacques Pépin! Hauptrestaurant „Grand Dining
Room“ (eine Tischzeit, keine
Platzreservierungen), BuffetRestaurant „Terrace Café“.
„Wave Grill“ am Pool mit
Eisbar, zwei SpezialitätenRestaurants: „Steakhouse
Polo Grill“, Italiener „Toscana“
(jeweils unbegrenzter Besuch
inkludiert). Nachmittagstee
im klassisch-englischen Stil.
Getränke inklusive: unbegrenzt alkoholfreie Getränke,
Mineralwasser, Cappuccino,
Espresso, Tee und Säfte.
Paketoptionen für Bier, Wein
und Spirituosen.
Service
Publikum
Sehr persönlich und bemüht.
Außerordentlich hohes
Personal-zu-Gast-Verhältnis
(1:1,7)! Osteuropäer und
Asiaten, Europäer bei den
Offizieren. Trinkgeld: inklusive.
Entspannt, polyglott,
interessiert an Destinationen.
Englischsprachig. Durchschnittsalter: 60 Jahre.
Sport & Wellness
Pool mit balinesischen
Ruhebetten, zwei Whirlpools,
Jogging-Parcours, 18-LochMinigolfplatz, Fitness-Center,
Kurse (teils kostenpflichtig).
Wellness im Canyon Ranch
SpaClub® Wellness Center
(sehr teure Behandlungen!),
Friseur, Kosmetik, Akupunktur.
Personal Trainer. Shuffleboard,
Tischtennis.
Bordprogramm
Shows in der Nautica Lounge,
Casino, Jazz/Pianomusik
im Martinis, Disco/Tanz
im Horizons. Achtköpfiges
Orchester, klassisches
Streichquartett, Bibliothek,
Gastdozenten, InternetCenter Oceania@Sea.
WiFi: 24,95 Dollar/Tag.
Ausflugsangebot
Lange Liegezeiten mit
Overnights, die längere
Abstecher ins Land-Nachtleben
ermöglichen. Exkursionen
decken alle Interessen ab –
klassische SightseeingTouren, Aktivitäten wie
Wanderungen, Kanufahrten,
kulturelle Begegnungen (ZuluDorf, Township), GourmetProgramme (Weinprobe),
Naturerlebnisse (Safaris).
Auch private Touren sind
im Angebot. Kostenfreier
Shuttle-Service vom Schiff
zur Innenstadt in den meisten
Häfen! Tipp: Pakete kaufen, z. B.
„Unlimited Passport Collection”
– unbegrenzte Anzahl von
Landausflügen (40 % günstiger
gegenüber dem Einzelpreis).
Shopping
Ladengalerie mit Souvenirs,
Markenkleidung, Parfüm,
Kosmetik, Zigaretten.
Dresscode
Tagsüber leger, abends
eleganter, kein Anzug/
Abendkleid! Wer sich im
Stil eines gehobenen
Urlaubs-Resorts kleidet,
liegt richtig.
Preisniveau
Ab 200 Euro pro Tag.
★★★★★
Nautica
Schiff17,9
Kabinen8,9
Gastronomie
19,0
Service18,8
Sport & Wellness
8,4
Bordprogramm
8,0
Ausflugsangebot
8,0
GESAMT Punkte
89,0
Bordsprache: Englisch
Bordwährung: US-Dollar
Passagiere: 684
Crew: 400
PCR: 1,71
SR: 27,93
Baujahr: 2000/renov. 2014
Flagge: Marshall Islands
BRZ: 30.277
Länge/Breite: 181 m/25,45 m
3/2016
azur.de
29 °