Mehr als 100 Hennefer wollen mitsingen

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Mehr als 100 Hennefer wollen mitsingen
Mehr als 100 Hennefer wollen mitsingen
Kreis-Chorleiter Wolfgang Harth lädt mit Ehefrau Wilma
zu einem Schnupperabend in die Meys Fabrik ein
HENNEF. „In den vergangenen 30 Jahren
wurde
mit
verschlossenen
Augen
Musik gemacht. Aus
Traditionspflege, die an
sich ja gut ist, wurde
Konservierung”, sagte
Kreischorleiter
Wolfgang Harth. Wenn es
nach ihm geht, soll sich
das ändern, denn die
Chöre sind laut Harth
vom Aussterben bedroht. „Es gibt kaum
noch Nachwuchs und
besonders die Männer
scheuen sich mittlerweile, in einem Chor zu
singen.“ Harth macht
sich derzeit für die
Gründung eines gemischten Chores in
Hennef stark. Das Interesse am gemeinsamen
Singen war dann aber
doch größer als Harth
vermutet hat. Mehr als
100
Sangesfreudige
waren
zu
einem
Schnupperabend in die
Meys Fabrik gekommen
und konnten sogar mit
Harths Ehefrau Wilma
erste
Stimmübungen
absolvieren.
„Lippenflattern
gehört zu den Aufwärmübungen eines Sängers
dazu”, sagte Wilma
Harth. Die Sopranistin
zeigte den Anwesenden, wie es gemacht
wird, und die ChorAspiranten machten es
ihr nach.
„Für die Stimmbildung
denken wir über einen
monatlichen
Beitrag
von zehn Euro nach
und richten uns dabei
nach den Musikschulpreisen”, sagte Harth.
Auch das Erreichen
von schwierigen Tönen durch Bewegung
und
Körpereinsatz
führte Wilma Harth
vor. Das war zwar
optisch eher belustigend, soll aber wahre
Wunder
wirken.
„Es gibt halt so einiges, das beim Singen beachtet werden
muss", sagte Wolfgang Harth. „Mir ist
aber auch der Gesichtsausdruck, also
die Gesamtpräsentation beim Singen
wichtig. Bei einem
Stück wie „Oh, Happy
day” sollten die Sänger nicht griesgrämig
dreinschauen”.
Es ist also gar nicht
so einfach, in einem
Chor zu singen. Hinter jedem Auftritt stecken viel Arbeit und
Proben.
Die Hennefer, die
sich jetzt in der Meys
Fabrik trafen, bekamen von Harth reichlich
Informationen.
Geprobt wird einmal
pro Woche. „Da ich
mehrere Chöre leite,
passt mir der Montagabend ab 19.30
Uhr gut”, sagte Harth.
Die meisten Anwesenden schienen mit
diesem Termin einverstanden zu sein.
Natürlich ist es so,
dass die meisten
Sangesfreudigen keine gesangliche Ausbildung haben und
zumeist auch keine
Noten lesen können.
Damit der Klangkörper Chor auch angenehm klingt bedarf es
der
sogenannten
Stimmbildung, für die
Harths Ehefrau Wilma
verantwortlich zeichnet.
Zwar hat der neue
Hennefer Chor noch
keinen Namen, aber
schon einen Proberaum. „Ich habe die
feste
Zusage
des
Hennefer EURO PARK
HOTEL, dass wir die
Konferenzräume nutzen können”, sagte
Harth, der mit dem
neuen Chor ein festes
Ziel vor Augen hat:
Weg vom etwas angestaubten
Repertoire
und hin zu Musicals,
Popmelodien und Gospels. Wie das klingen
kann, bewies Harth mit
dem Eitorfer Filialchor
Eintracht
Harmonie,
den er seit zehn leitet.
Den
Interessierten
Gästen
präsentierte
der Chor einen Auszug
aus dem Musical „Les
Miserables”. Bei so viel
Schönklang dürfte einigen die Entscheidung
leicht gefallen sein,
künftig der Chormusik
zu frönen.
Harth will jedenfalls auf
ein konkretes Ziel hinarbeiten und mit dem
neuen Chor ein Musical erarbeiten. „Dabei
kann es natürlich auch
zu Kooperationen mit
dem Eitorfer Chor kommen”, sagte Harth.
eiu