Treiberprobleme: Optimale Fehlerbehandlung T 74/1

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Treiberprobleme: Optimale Fehlerbehandlung
T 74/1
von Karl Furtner
Mit den Informationen aus diesem Beitrag können Sie
>
im Geräte-Manager den Status der Hardware und des Treibers kontrollieren,
>
anhand der aufgelisteten Fehlermeldungen im Geräte-Manager bzw.
bestimmter STOP-Fehler den fehlerhaften Treiber bestimmen,
>
alle aktuell im System geladenen Treiber mit MSINFO32 ausfindig
machen.
Schluss mit unerklärlichen Abstürzen, STOP-Fehlern in Windows XP
und nicht funktionierenden Geräten
Windows XP läuft in der Regel stabil, außer wenn ein Treiber Probleme bereitet.
Von den Treibern und den korrekten Einstellungen hängt also viel ab, denn nur
dann laufen PC und Peripherie reibungslos. Die Vorteile eines neuen Treibers
sind überzeugend: bessere Performance, stabileres System und mehr Funktionen.
Doch besteht bei neuen Treibern auch immer die Gefahr, dass sie Fehler enthalten dadurch unerklärliche Systemabstürze, kryptische Fehlermeldungen und ein
instabiles System verursachen. Hinter welchen Fehlermeldungen welcher Treiber
steckt und wie Sie die Fehler schnell und erfolgreich beseitigen, erfahren Sie in
diesem Beitrag.
> Treiberverwaltung mit dem Geräte-Manager ................
> Konfiguration der Treiber-Signatur .................................
> Wie Sie Hinweise auf mögliche Treiber-Fehler finden
T 74/2
T 74/4
T 74/5
> Schnell-Analyse von Treiber-Fehlern im
Geräte-Manager ...................................................................
> Alle durch Treiber verursachten STOP-Fehler
unter Windows XP ................................................................
> So ermitteln Sie die aktuellen Treiber in
Ihrem System .........................................................................
> Nutzen Sie die Softwareumgebung in der
Systeminfo ..............................................................................
Der Windows-Berater / Januar/Februar 07
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49
T 74/2
Treiber-Management mit dem
Geräte-Manager
Kaum ein Windows-Thema wird so ausgiebig diskutiert wie
die Treiber und Windows. Treiber sind verantwortlich für
unerklärliche Systemabstürze und schaffen andererseits auch
eine bessere Performance – sofern Sie die richtige und aktuellste Version installiert haben. Treiber sind die Dolmetscher
zwischen Ihrer Hardware und Windows und Bestandteil der
Systemarchitektur von Windows.
Treiber verursachen Abstürze in
Windows
Wenn aber ein fehlerhafter Treiber im System steckt, stürzt
jede Windows-Version gnadenlos ab. Sofern die Fehlermeldung
auf den Treiber hinweist, können Sie das Problem schnell lösen: Sie besorgen sich über das Internet einen neuen Treiber
und installieren diesen mit Hilfe des beigefügten Installationsprogramms oder über den Geräte-Manager.
Der Geräte-Manager unter „Systemsteuerung“
und System“
Treiber-Verwaltung mit dem Geräte-Manager
Über den Geräte-Manager können Sie bequem einen neuen
Treiber installieren.
,
1. Starten Sie den Geräte-Manager über
,
und öffnen Sie im Register „Hardware“ den Geräte-Manager über die gleichnamige
Schaltfläche. Klicken Sie das Gerät mit der rechten
Maustaste an, dessen Treiber Sie austauschen wollen.
Eigenschaften
2. Wählen Sie die Kontextmenüoption „Eigenschaften“.
Einstellung über
das Register
„Treiber“
3. Wechseln Sie auf das Register „Treiber“ und klicken
Sie auf die Schaltfläche „Aktualisieren“. Es erscheint
der Assistent für Gerätetreiber-Updates.
4. Sie haben nun zwei Möglichkeiten:
50
>
Entweder gehen Sie über „Software automatisch
installieren“ oder
>
über „Software von einer Liste oder bestimmten
Quelle installieren (für fortgeschrittene Anwender)“. Klicken Sie auf „Weiter“.
T 74/3
5. Je nach Option wird der neue Treiber gesucht, oder Sie
wählen ihn aus der angezeigten Liste aus. Sie können
auch angeben, wo gesucht werden soll:
Geben Sie hier
den Pfad zum gewünschten Treiber
an bzw. klicken Sie
auf „Durchsuchen“,
wenn Sie den exakten Pfad nicht
auswendig kennen.
Wollen Sie auf
einen WindowsStandardtreiber zugreifen, so klicken
Sie diese Option an.
Die manuelle Installation eines Treibers
Eine wachsende Anzahl von Treibern wird heute in Form
von Installationsarchiven geliefert, beispielsweise die meisten Grafikkartentreiber. Sie brauchen dann nur noch diese
EXE-Datei zu starten und dem Dialog zu folgen. Die entsprechenden Dateien werden automatisch an die richtige Stelle in Ihrem System kopiert. Nach einem Windows-Neustart
können Sie sich dann an das Feintuning der Treiber-Einstellungen begeben.
Trend zur Treiber-Installation
aus einem ausführbaren Archiv
51
T 74/4
Microsoft und die Treiber-Signatur
Die Tests der
Windows Hardware Quality
Labs …
Um die Treiber-Hersteller zu mehr Disziplin bei der Einhaltung
der WDM-Vorgaben (Windows Driver Model) zu bewegen,
prüft Microsoft Treiber in den Windows Hardware Quality
Labs (WHQL). Treiber, die den Test bestehen, erhalten eine
digitale Signatur. Diese wird bei der Installation unter Windows XP überprüft. Bei der Installation eines nicht signierten
Treibers erhalten Sie eine Meldung nach dem Motto „Installation erfolgt auf eigene Gefahr“.
.. sind in der
Praxis zu vernachlässigen
Hier beginnt das Problem. Microsoft schafft es nämlich nicht,
alle Treiber in den immer kürzer werdenden Produktzyklen
zu testen und zu signieren. Zudem kostet das die Gerätehersteller Geld und verzögert möglicherweise den Markteintritt
eines Produkts. Das mindert zwangsläufig die Begeisterung
insbesondere kleinerer Hersteller für die WHQL-Zertifizierung.
In der Praxis stoßen Sie also zwangsläufig verstärkt auf nicht
signierte Treiber. Was also tun? Installieren Sie bei wirklichem
Bedarf auch die nicht signierten Treiber. Diese sind aktueller
und besser auf die Hardware abgestimmt – und damit oft auch
schneller. Wenn allerdings in der Zukunft Stabilitätsprobleme
auftauchen, sollten Sie auch den nicht signierten Treiber als
mögliche Ursache im Hinterkopf behalten.
Wenn möglich, installieren Sie den nicht signierten Treiber
zuerst auf einem Testsystem und testen die Auswirkungen
(Stabilität und Funktion) ausgiebig. Erst wenn Sie sich sicher
sind, dass der Treiber stabil läuft, nehmen Sie die wirkliche
Installation vor.
Konfiguration der Treiber-Signatur
Die Treiber-Signatur wird mit
und
im
Register „Hardware“ über die Schaltfläche „Treibersignierung“ konfiguriert. Es gibt drei Möglichkeiten:
52
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1. Wählen Sie „Ignorieren“, werden ohne Rückfragen alle
Treiber installiert. Die Voreinstellung ist „Warnen“,
wobei Windows XP eine Meldung anzeigt, sobald Sie
einen nicht signierten Treiber installieren.
2. Mit „Sperren“ wird die Installation nicht signierter
Treiber verhindert.
3. Ist das Kontrollkästchen „Diese Einstellung als Systemstandard festlegen“ markiert, gelten diese Einstellungen für alle Benutzer des Systems. Diese Einstellung
können Sie nur mit Administratorrechten ändern.
Ob ein Treiber signiert ist, erkennen Sie im Geräte-Manager
im Register „Treiber“. Dort steht unter „Digitale Signatur
Microsoft Windows XP Publisher“ der Treiber-Anbieter
mit Datum, Version und dem Namen desjenigen, der den
Treiber digital signiert hat. Am linken Rand sehen Sie ein
grünes Häkchen.
So erkennen Sie
signierte Treiber
Wie Sie Hinweise auf mögliche
Treiber-Fehler finden
Treiber-Fehler verstecken sich häufig hinter kryptischen
Fehlermeldungen (Schutzverletzung etc.) und in Windows
XP hinter STOP-Fehlern. Auf den folgenden Seiten erfahren
Sie, hinter welchen Fehlermeldungen problematische Treiber
stecken können.
Von Schutzverletzungen und
STOP-Fehlern
So lösen Sie Probleme mit Hardware- und
Software-Treibern
Treiber-Probleme sind oft auf den ersten Blick nicht erkennbar und verstecken sich hinter kryptischen Fehlermeldungen.
Doch wenn Sie ein neues Gerät installiert haben und danach
Fehlermeldungen auf einem blauen Bildschirm erhalten, steckt
meist ein Treiber dahinter.
Prüfen Sie den
zuletzt installierten Gerätetreiber
53
T 74/6
Ursache:
In der Regel passt der Gerätetreiber dann nicht zu der Windows-Version, nicht zu dem jeweiligen Gerät oder der Gerätetreiber ist fehlerhaft. In diesem Fall ist unter Umständen
ein Windows-Start gar nicht mehr möglich oder Windows
startet kurz und stürzt direkt wieder ab.
Die folgende Checkliste zeigt Ihnen Lösungsansätze, wie Sie
ein fehlerhaftes System wieder startbereit machen:
Maßnahme
Beschreibung
Details
Überprüfen
Sie die Software und
Treiber von
Drittanbietern.
Versuchen Sie zuerst, die neu
installierten Treiber zu entfernen oder zu deaktivieren, damit sie nicht geladen werden.
Starten Sie dann den Computer
neu, um herauszufinden, ob
diese Software oder dieser Treiber das Problem verursacht.
• Im Geräte-Manager gehen Sie auf die Eigenschaften des Geräts
und klicken im Register
„Treiber“ auf „Installierter Treiber“.
Können Sie Windows dann immer noch nicht starten, haben
Sie zwei Möglichkeiten, den alten, funktionierenden Zustand
wiederherzustellen.
Überprüfen
Sie die neue
Hardware.
• Verwenden Sie die Systemwiederherstellung
von Windows XP.
• Verwenden Sie die Wiederherstellungskonsole.
Tritt der Fehler nach der Instal- • Installieren Sie einen
lation von neuer Hardware auf,
aktualisierten Treiber für
entfernen Sie das neue Gerät,
das Gerät.
um herauszufinden, ob die Feh• Prüfen Sie im Supportlermeldung weiterhin erscheint.
Bereich der HerstellerWenn nicht, versuchen Sie das
Webseite, ob es bereits
Problem wie folgt zu beheben:
bekannte Probleme mit
diesem Gerät gibt.
• Führen Sie eine Diagnose mit dem mitgelieferten Diagnose-Tool oder
einem universellen Test-
54
Maßnahme
Beschreibung
T 74/7
Details
Tool durch, um sicherzustellen, dass das Gerät
richtig funktioniert.
• Prüfen Sie die Protokolle in der Ereignisanzeige.
Hier finden Sie Informationen, die Ihnen dabei helfen können, die
Ursache des Problems zu
ermitteln.
Durch Treiber verursachte STOP-Fehler bei
Windows XP
Die folgende Übersicht der häufig auftretenden STOP-Fehler
zeigt deren Ursache und die Problemlösung. Eine detaillierte
Anleitung zur Fehlerbehebung der einzelnen STOP-Fehler
finden Sie im Anschluss ab T 74/9:
STOP-Fehler
STOP: 0x00000076
(0x,0x,0x,0x)
PROCESS_HAS_LOCKED_PAGES
STOP: 0x0000003F
(0xA,0xB,0xC,0xD)
NO_MORE_SYSTEM_PTES
STOP: 0x000000D8
(0xW,0xX,0xY,0xZ)
DRIVER_USED_EXCESSIVE_
PTES
Ursache
Lösung
Fehlerhafter
Treiber
Treiber neu
installieren
Fehlerhafter
Treiber
Treiber neu
installieren
Nicht ausreichende Anzahl
von SystemPTEs
Treiber neu
installieren
55
T 74/8
STOP-Fehler
STOP: 0x0000000A (0,0,0,0)
IRQL_NOT_LESS_OR_EQUAL
0x0000001E – KMODE_EXCEPTION_NOT_HANDLED
Ursache
Lösung
Fehlerhafter
Treiber oder
Hardware
Treiber neu
installieren oder
Hardware austauschen
Fehlerhafter
Treiber
Treiber neu installieren bzw. Kompatibilität des Treibers
anhand der Hardwarekompatibilitätsliste prüfen.
Schnell-Analyse von Treiber-Fehlern im
Geräte-Manager
So erkennen Sie
ein fehlerhaftes
Gerät
Wenn ein Gerät unter Windows versagt, wird im Geräte-Manager in der Regel neben diesem Gerät ein Ausrufezeichen in
einem gelben Kreis angezeigt. Klicken Sie nun doppelt auf den
Eintrag für das Gerät, wird ein Dialogfenster angezeigt und es
werden die vom Geräte-Manager entdeckten Fehler aufgelistet.
Achten Sie dabei insbesondere auf den Fehlercode.
Fehlercode
Text
Ursache des Defekts
1
CM_PROB_NOT_CONFIGURED
Keine Treiber verfügbar, Datei
DRIVER.CAB
10
CM_PROB_FAILED_START
Treiber oder Gerät defekt
16
CM_PROB_PARTIAL_LOG_CONF
Fehlerhafte Hardware oder
Gerätetreiber
17
CM_PROB_UKNOWN_RESOURCE
Defekter oder ungültiger
Gerätetreiber
24
CM_PROB_DEVICE_NOT_THERE
Treiber fehlerhaft
28
CM_PROB_FAILED_INSTALL
Defekte Treiberinfodatei
56
T 74/9
Alle durch Treiber verursachten
STOP-Fehler unter Windows XP
Kritische Fehler teilt Ihnen Windows mit einer STOP-Meldung
mit. Hinter den kryptischen Zahlen des STOP-Fehlers steckt
häufig ein Treiber, der nicht vollständig kompatibel zu Windows
XP, dem Gerät, anderen Treibern oder installierter Software
ist. Der Treiber kann auch schlichtweg fehlerhaft sein.
Ursachen für einen STOP-Fehler
Wirksame Maßnahmen gegen STOP-Fehler
Lässt sich das Betriebsystem nicht mehr starten oder stürzt es
während des laufenden Betriebs häufig ab, so kündigt Windows dies in der Regel mit einem STOP-Fehler an. Von den
vielen STOP-Fehlern, die Windows im Problemfall ausgibt,
sind nur einige wirklich lebensbedrohend für Ihr System.
Die folgenden Seiten listen die schlimmsten STOP-Fehler mit
Hintergrundinformationen zum Treiber auf und zeigt Ihnen,
was Sie dagegen tun können:
STOP-Fehler
kommen meist
vor dem Systemabsturz
STOP-Fehler 0x0000000A – IRQL_NOT_LESS_OR_
EQUAL
Die Ursache für diesen häufig auftretenden STOP-Fehler ist
meist ein fehlerhafter Treiber oder ein fehlerhafter, im Kernel-Modus ausgeführter Prozess, der auf eine unzulässige
Speicheradresse zugreift. Aber auch eine problematische oder
inkompatible Hardware/Software-Kombination, eine defekte
Hardware oder ein durch Übertaktung nicht mehr zuverlässig
arbeitender Speicher kann Ursache des STOP-Fehlers sein.
Ursache
Lösung bei Neuinstallation
Lösung im laufenden Betrieb
Stellen Sie das BIOS zurück auf
Default-Werte bzw. schalten Sie
das BIOS-Caching ab.
Haben Sie eine neue Hardware installiert, so entfernen Sie diese wieder.
57
T 74/10
Lösung bei Neuinstallation
Lösung im laufenden Betrieb
Verwenden Sie einen anderen
Treiber bzw. prüfen Sie die Hardwarekompatibilitätsliste (HCL).
Starten Sie das System im abgesicherten
Modus und entfernen Sie zuletzt installierte Treiber.
Wählen Sie den Computertyp mit
der Taste % während der Installation manuell aus.
Starten Sie das System mit ( und wählen Sie im Startmenü die „Letzte als
funktionierend bekannte Konfiguration“.
STOP-Fehler „0x0000001E – KMODE_EXCEPTION_
NOT_HANDLED“
Fehlerhafter
Treiber
Treiber
aktualisieren
Die Ursache ist eine unzulässige oder unbekannte Prozessorinstruktion im Systemkern, die häufig durch einen fehlerhafter
Treiber oder einen falsch adressierten Codeblock hervorgerufen
wird. Auch Adress- und IRQ-Konflikte von Geräten können
zu diesem Fehler führen. Der Name des Treibers wird dabei
in der Fehlermeldung angegeben.
Verwenden Sie einen anderen Treiber bzw. prüfen Sie die
Kompatibilität des Treibers anhand der Hardwarekompatibilitätsliste (HCL). Wird in der Fehlermeldung auf „Win32k.
sys“ verwiesen, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein fremdes
„Remote Control“–Programm schuld. Entfernen Sie das Programm dann, indem Sie das System im „Safe Mode“ starten
oder die Recovery-Konsole benutzen.
STOP-Fehler „STOP: 0x00000076“
Sie erhalten diese Fehlermeldung auf blauem Bildschirmhintergrund:
STOP: 0x00000076 (0x,0x,0x,0x)
PROCESS_HAS_LOCKED_PAGES
oder
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T 74/11
STOP: 0x000000CB (0x,0x,0x,0x)
DRIVER_LEFT_LOCKED_PAGES_IN_PROCESS
Ursache der „STOP: 0x00000076“-Fehlermeldung ist ein
fehlerhafter Treiber, der nach einem E/A-Vorgang den in
Anspruch genommenen Speicher nicht freigibt. Wichtige
Informationen dazu liefern die vier Parameter, die in runden
Klammern der Fehlermeldung folgen und durch Kommas
voneinander getrennt werden.
Ursache
Praxisbeispiel: STOP: 0x00000076 – so entlarven Sie die
Ursache anhand der vier 4 Parameter
Bedeutung der
Parameter
Parameter
Bedeutung
Parameter 1
Ohne Bedeutung
Parameter 2
Angabe der Prozessadresse
Parameter 3
Anzahl der gesperrten Seiten
Parameter 4
Anzeige des Treiberstapels bei gespeicherten Stack-Traces (wenn aktiviert),
ansonsten Anzeige „0“
Über die Stack-Traces können Sie den Treiber identifizieren, der die Probleme verursacht. Dazu verwenden Sie einen
speziellen Registrierungswert in Windows 2000/XP (siehe
Abbildung nächste Seite).
Problemlösung
über die Registry
Nachdem Sie diese Änderung vorgenommen haben, speichert
Windows Stack-Traces. Über diese können Sie den Treiber
identifizieren, der das Problem verursacht. Versuchen Sie also,
den Fehler zur reproduzieren. Wenn Sie dieses Flag aktiviert
haben und der Treiber löst den Fehler erneut aus, erscheint
jetzt die Fehlermeldung
Auswertung der
Ergebnisse
STOP: 0x000000CB (0x,0x,0x,0x)
mit dem Text
59
T 74/12
1. Über „Ausführen“
und Eingabe von
REGEDIT starten
Sie den Registrierungs-Editor.
2. Wechseln Sie zum Schlüssel
„HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\
Session Manager\Memory Management”
3. Über „Bearbeiten“
und „Neu“ legen
Sie einen neuen
DWORD-Wert an
4. Setzen Sie diese
Parameter und
starten Sie den
Rechner neu
So ermitteln Sie den Treiber hinter der Speicheradresse
DRIVER_LEFT_LOCKED_PAGES_IN_PROCESS.
Achten Sie jetzt auf den vierten Parameter: Hier steht der Name
des problematischen Treibers als Unicode-Zeichenfolge.
Löschen Sie abschließend den
Registry-Eintrag
Haben Sie den fehlerhaften Treiber identifiziert, sollten Sie
den TrackLockedPages-Wert wieder aus der Registrierung
entfernen.
STOP-Fehler „STOP: 0x000000D8“
Sie erhalten diese Fehlermeldung auf blauem Bildschirmhintergrund:
STOP: 0x000000D8 (0xW,0xX,0xY,0xZ)
DRIVER_USED_EXCESSIVE_PTES
60
T 74/13
Ihr PC verfügt über eine nicht ausreichende Anzahl an System-PTEs. PTEs sind Seitentabelleneinträge zur Verwaltung
des Speichers.
Ursache
Die Parameter haben folgende Bedeutung:
Bedeutung der
Parameter
Parameter
Anzeige
Bedeutung
Parameter 1
0xW
Bei einem Parameter-Wert
ungleich null können Sie den
Namen des fehlerhaften Treibers identifizieren. Die Anzeige erfolgt im Unicode-Format
und wird in der Registry im
Schlüssel „KiBugCheckDriver“
gespeichert.
Parameter 2
0xX
Bei einem Parameter-Wert ungleich null enthält dieser Parameter die Anzahl der PTEs, die
von dem fehlerhaften Treiber
verwendet werden. Der Aufrufstapel zeigt den Namen des
fehlerhaften Treibers an.
Parameter 3
0xY
Anzahl der gesamten freien
System-PTEs
Parameter 4
0xZ
Gesamte Anzahl der SystemPTEs
Da der Treiber im ersten Parameter bereits angezeigt wird,
lösen Sie das Problem durch die Installation eines fehlerfreien Treibers.
Problemlösung
durch TreiberInstallation
Treiber-Ausschluss im abgesicherten Modus
Bringt Windows XP Fehlermeldungen und Systemabstürze,
so kann eine falsche BIOS-Einstellung oder eine fehlerhafte
Hardware bzw. deren Treiber in Frage kommen.
61
T 74/14
Im abgesicherten Modus lädt Windows nur einige, wenige
Standardtreiber.
Fehlersuche im
abgesicherten
Modus
Daraus können Sie schlussfolgern, dass ein anderer beim
Normalstart geladener Gerätetreiber, ein beim Start geladenes Programm oder eine fehlerhafte Einstellung in den
Startdateien die Ursache ist.
1. Starten Sie also den Rechner im abgesicherten Modus. Sobald die Meldung „Windows wird gestartet“
erscheint, drücken Sie die Taste (.
2. Im Bootmenü wählen Sie die Option „Abgesicherter
Modus“.
Windows wird nun im abgesicherten Modus gestartet. Sie
erkennen dies an den Hinweisen, die an den Rändern des
Desktops angezeigt werden, und an der geringen Auflösung
von 640 x 480 mit nur 16 Farben.
So finden Sie
den Fehler
Testen Sie nun die Programme, bei denen die Fehlermeldungen regelmäßig aufgetreten sind. Es ergeben sich zwei
Möglichkeiten:
Möglichkeit
Ursache
Windows läuft
ordnungsgemäß.
Vermutlich behindert ein Treiber oder ein geladenes Programm den ordnungsgemäßen Betrieb von Windows.
In diesem Fall müssen Sie den fehlerhaften Treiber oder
das Programm über das Systemkonfigurationsprogramm
„MSCONFIG“ ausfindig machen.
Windows läuft
nicht ordnungsgemäß.
Wahrscheinlich stört eine BIOS-Einstellung oder eine
fehlerhafte Hardware-Komponente den Betrieb. Stellen
Sie die Standard-BIOS-Einstellungen ein und/oder suchen Sie die fehlerhafte Hardware-Komponente.
62
T 74/15
Wie Sie Fehler mit dem Tool „MSCONFIG“ aufspüren
Wenn Windows XP im abgesicherten Modus startet, prüfen
Sie die Startbefehle einzeln, um festzustellen, ob eines der
Geräte nicht richtig geladen wird. So können Sie einen fehlerhaften Eintrag oder eine falsche Konfiguration ausfindig
machen. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
1. Wählen Sie im Startmenü
und tragen Sie
„MSCONFIG“ in das Feld “Öffnen“ ein. Klicken Sie
dann auf „OK“.
Führen Sie den „Benutzerdefinierten Systemstart“ aus.
Testen Sie nun die unterschiedlichen Startoptionen, indem Sie die
Verarbeitung der Systemdateien
testweise deaktivieren.
Mit MSCONFIG starten Sie in allen Windows-Versionen das
Systemkonfigurationsprogramm
2. Starten Sie nun Windows XP neu. Funktioniert der
Startvorgang, dann wird in einer der deaktivierten
Systemdateien ein Programm gestartet, das den fehlerfreien Windows-Start verhindert.
Windows-Start
testen
63
T 74/16
3. Mit „MSCONFIG“ aktivieren Sie anschließend Schritt
für Schritt die Eintragungen in der betreffenden Systemdatei, bis Sie den fehlerhaften Eintrag gefunden
haben.
4. Deaktivieren Sie diesen Eintrag, und Ihr Windows XP
startet wieder einwandfrei.
So ermitteln Sie die aktuellen Treiber in
Ihrem System
Auflistung aller
aktuell geladenen Treiber
Windows verfügt über ein kleines Tool, mit dem Sie alle aktuell geladenen Treiber übersichtlich darstellen können. Starten
Sie dazu über „Ausführen“ mit „MSInfo32“ die Systeminformation. Unter „Softwareumgebung“ erhalten Sie eine Auflistung aller installierten und geladenen System-Treiber und
der signierten Treiber. Oder Sie wählen unter „Komponenten“
gezielt eine Hardwarekomponente aus. Mit einem Klick auf
einen Listeneintrag erhalten Sie detailliertere Informationen
zu der Komponente und den zugehörigen Treibern.
Wählen Sie die
Komponente
der gewünschten Hardware
aus.
Unter „Treiber“ finden
Sie die zur Hardwarekomponente passende
Treiberdatei.
Übersicht der geladenen Treiber nach Hardware-Komponenten
64
T 74/17
Achten Sie dabei auf die Punkte „Hardwareressourcen“ und
„Ressourcenkonflikte“ bzw. „Komponenten“ und „Problemgeräte“. Mögliche Störquellen werden hier angezeigt.
Nutzen Sie die Softwareumgebung
in der Systeminfo
Die Kategorie „Softwareumgebung“ spiegelt die aktuelle PCSituation mit allen Programmen wieder, die gegenwärtig im
Arbeitsspeicher geladen sind. Mit diesen Informationen können
Sie jederzeit feststellen, ob eine Anwendung noch ausgeführt
wird, oder auch Versionsinformationen überprüfen.
Anzeige aller aktiven Programme
Unterkategorie
Beschreibung
Systemtreiber
Anzeige der installierten Systemtreiber mit Namen,
Beschreibung, Typ und Status des Treibers. Der Spalte
„Status“ im Detailfenster können Sie entnehmen, welche
Treiber ausgeführt werden und welche beendet wurden.
Zertifizierte
Treiber
Alle von Microsoft signierten Treiber mit Namen, Beschreibung, Typ und Status des Treibers.
Aktive Tasks
Auflistung der gegenwärtig aktiven, ausführbaren Dateien und Programme. Hierdurch erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die auf Ihrem Computer ablaufenden Prozesse.
Geladene Module
Hier werden Informationen zu den aktuell im System
ausgeführten Programmen und Treiber angezeigt, beispielsweise die zugehörigen DLLs. Mithilfe von „Geladene Module“ können Sie die Version einer DLL im
System, das Dateidatum der DLL und ihren Pfad überprüfen.
AutostartProgramme
Auflistung der Programme, die aus der Registrierung
oder dem Startordner automatisch gestartet werden,
auch wenn sie im Hintergrund laufen.
65
T 74/18
Unterkategorie
Beschreibung
Windows-Fehlerbericht
Hier finden Sie Informationen zu den Fehlern, die im Ereignisprotokoll generiert werden.
OLE-Registrierung Auflistung der OLE-Dateizuordnungen, die in der Registrierung festgelegt sind.
Die Historie des
Treibers
Die Komponenten-Informationen können Sie über die „Ansicht“ beeinflussen. Hier finden Sie die Option „Verlauf“. Das
„Tagebuch“ zeigt an, wann welche Treiberversion installiert
wurde. Haben Sie beispielsweise mehrere neue Grafikkartentreiber installiert, können Sie hier ablesen, wann welcher
Treiber aktiviert wurde. Wenn Sie dann feststellen, dass der
gestern installierte Treiber am besten funktionierte, finden
Sie unter „Systemverlauf“ die zu diesem Zeitpunkt aktuelle
Treiber-Version. Generell können Sie damit alle Änderungen
aufspüren, die an der Konfiguration Ihres Computers vorgenommen wurden.
Übersichtlich wird die Historie des Treibers dargestellt
66
T 74/19
Funktioniert ein Gerät in Ihrem PC nicht einwandfrei, ist
häufig der Treiber die Ursache. Achten Sie dabei auf die Unterkategorie „Problemgeräte“ innerhalb der Rubrik „Komponenten“.
Die Systeminfo listet
unter den „Komponenten“ auch die
„Problemgeräte“ auf.
Die fehlerhaften Treiber
bzw. Geräteeinstellungen
werden in den „Problemgeräten“ detailliert dargestellt.
Eine fehlerhafte Komponente in den Problemgeräten der Systeminformationen
Die Informationen in der „Softwareumgebung“ helfen Ihnen
generell bei der Fehlersuche. Über die „Autostart-Programme“
erkennen Sie beispielsweise sofort, welche Programme automatisch beim Systemstart geladen werden und eventuell
Probleme oder Speicherengpässe verursachen. Ebenso werden
unter „Treiber“ alle geladenen Treiber aufgelistet.
Fehlersuche im
Autostart
Die Fehler in Windows, die durch Treiber verursacht werden,
sind oft schwer zu erkennen. Doch es gibt eine einfache und
schnelle Gegenmaßnahme: Setzen Sie das System in den Ausgangszustand zurück. Machen Sie also die letzte Änderung
rückgängig, z. B. durch Deinstallation der letzten Software
oder des letzten Treibers.
Die goldene Regel: Letzte Änderung rückgängig
machen
67
T 74/20
Noch schneller geht es mit einem Neustart: Drücken Sie dabei die Taste ( und wählen Sie im Startmenü „Letzte als
funktionierend bekannte Konfiguration“.
Läuft Ihr System noch einwandfrei und ist nur die Komponente mit dem fehlerhaften neuen Treiber nicht einsetzbar,
so können Sie mit einem Mausklick den alten Treiber wieder aktivieren.
1. Im Geräte-Manager klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Gerät, das Sie bearbeiten möchten, und
klicken anschließend auf „Eigenschaften“.
2. Auf der Registerkarte „Treiber“ drücken Sie die Schaltfläche „Installierter Treiber“.
3. Klicken Sie auf „Ja“, wenn die folgende Meldung angezeigt wird: „Sind Sie sicher, dass Sie den vorherigen Treiber verwenden möchten?“. Damit wird der
vorherige Gerätetreiber wiederhergestellt.
Bestätigen Sie die Abfrage mit „Ja“, wenn Sie bei TreiberProblemen den ursprünglichen Treiber wieder verwenden
wollen
Treiber-Fehler sind zwar nicht immer leicht zu ermitteln, doch
mit etwas Geduld kommen Sie dem Fehler mit Sicherheit auf
die Spur. Die Reparatur selbst ist dann meist ohne großen Aufwand erledigt, und Ihr System läuft wieder einwandfrei.
68

Treiberprobleme: Optimale Fehlerbehandlung T 74/1

Transcription

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