DRI® General Oxidant-Detect® Test

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DRI® General Oxidant-Detect® Test
DRI® General Oxidant-Detect® Test
In-vitro-Diagnostikum
10018528 (Kit mit 6 x 18 ml)
10009958 (Kit mit 2 x 500 ml)
10009971 General Oxidant-Detect-Kalibratorkit (2 x 25 ml)
10009972 General Oxidant-Detect-Kontrollenkit (2 x 25 ml)
Verwendungszweck
Falls Material versehentlich verschüttet wird, ist es gemäß der Standardvorgehensweise des
Labors und unter Einhaltung der Vorschriften auf kommunaler, Landes- und Bundesebene zu
entfernen und zu entsorgen.
Zusammenfassung und Erläuterung des Tests
Falls die Verpackung bei Erhalt beschädigt ist, Kontakt mit dem technischen Support aufnehmen
(Kontaktinformationen sind am Ende dieser Packungsbeilage zu finden).
Der DRI® General Oxidant-Detect®-Test ist für den Nachweis von Urinverfälschungen durch
oxidierende Verbindungen vorgesehen.
Ein vollständiges Urintestprogramm zur Erkennung von Drogenmissbrauch umfasst in der Regel
eine Probenentnahme, ein erstes Screening mit einem Immunoassay und einen nachfolgenden
Bestätigungstest der positiven Proben mittels Gaschromatographie/Massenspektrometrie
(GC/MS).1 Viele Drogenkonsumenten versuchen, eine Erkennung zu vermeiden, indem Sie
die Probe verfälschen, damit das erste Immunoassay-Screening zu einem falsch-negativen
Ergebnis führt. Zu den Verfälschungsmethoden gehören die Verdünnung mit Wasser,
Ersetzung durch eine drogenfreie Flüssigkeit, Zugabe von leicht erhältlichen Haushaltsmitteln
(z. B. Essig, Backpulver, flüssiger Abflussreiniger, Reinigungsmittel usw.) oder Verfälschung
durch bestimmte Chemikalien (z. B. Urine-Aid, das Glutaraldehyd enthält, oder Klear, das
Kaliumnitrit enthält). Außerdem verändern viele Drogenkonsumenten den pH-Wert ihres
Urins (Säuregrad oder die Alkalität), damit die Drogen (z. B. Phencyclidin oder Amphetamine)
schneller ausgeschieden werden.
Es wurden mehrere Verfahren zur Erkennung von Urinverfälschungen entwickelt. Zu
diesen Verfahren gehören die Messung der Temperatur, des pH-Werts, des spezifischen
Gewichts und der Kreatinin-Konzentration der Probe. Frischer normaler Urin muss
die folgenden typischen Eigenschaften aufweisen: Temperatur von 32,5 bis 37,7 °C
bzw. 90,5 bis 99,8 °F1, pH-Wert von 4,7 bis 7,82,3, spezifisches Gewicht von 1,003 bis
1,035 g/ml2,4,5 und Kreatinin-Konzentration von 80 bis 200 mg/dl.5-8 Falls einer dieser Urinparameter
außerhalb des angegebenen Bereichs liegt, gibt es Grund zu der Annahme, dass die Urinprobe
verfälscht wurde.
Mehrere verfälschende Oxidationsmittel werden mit der Behauptung verkauft, alle positiven
Drogentests zu verhindern. Zu den am häufigsten verwendeten Mitteln gehören Nitrit (KlearTM),
Chromat (Urine LuckTM), Jod, Bleichmittel und Meerrettich-Peroxidase/H2O2 (StealthTM). Wenn
diese dem Urin zugegeben werden, gibt es keine signifikante Veränderung in Bezug auf
Aussehen, pH-Wert, spezifisches Gewicht und Kreatinin-Konzentration. Mit Oxidationsmitteln
verfälschte Marijuana-Proben können während des ersten Screenings mit einem Immunoassy
zu einem positiven Ergebnis führen, insbesondere in Bezug auf den Marihuana-Metaboliten
(THC). Allerdings können Sie nicht mittels GC/MS bestätigt werden.9,10
Der General Oxidant-Detect-Test kann auf jedem Laborautomaten für die klinische Chemie zum
Nachweis von Oxidationsmitteln durchgeführt werden. Das Verfahren basiert auf der Reaktion
zwischen dem Substrat Tetramethylbenzidin (TMB) und dem Oxidationsmittel in der Probe, die
zu einer Farbe führt, die bei 660 nm gemessen werden kann.
Geliefertes Material
General Oxidant-Detect-Reagens: Enthält 2 x 500 ml 3,31,5,51 Tetramethylbenzidin in einer
sauren Lösung.
Zusätzlich erforderliches Material (separat erhältlich):
General Oxidant-Detect-Kalibratorkit: Enthält 1 x 25 ml des Negativkalibrators und 1 x 25 ml
200-µg/ml-Nitrit in einer wässrigen Lösung.
General Oxidant-Detect-Kontrollenkit: Enthält 1 x 25 ml der negativen Kontrolle (100-µg/mlNitrit) und 1 x 25 ml der positiven Kontrolle (300-µg/ml-Nitrit) in einer wässrigen Lösung.
Vorsichtsmaßnahmen und Warnung
Dieser Test ist ausschließlich für die In-vitro-Diagnostik vorgesehen. Die Reagenzien sind
gesundheitsschädlich, wenn sie geschluckt werden.
ACHTUNG: DRI General Oxidant-Detect Test enhält < 0,2 % Citronensäure.
as Reagens enthält eine saure Lösung. Es sind geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe
D
und ein Augen-/Gesichtsschutz zu tragen.
Probennahme und -handhabung
Urinproben in Kunststoff- oder Glasgefäßen sammeln. Es sind frische Urinproben zu verwenden.
In den „Mandatory Guidelines for Federal Workplace Drug Testing Programs: Final Guidelines:
Notice“ (Verpflichtende Richtlinien für Drogentestprogramme in Bundeseinrichtungen:
Endgültige Richtlinien) wird empfohlen, dass Proben, die nicht innerhalb von 7 Tagen nach
Eintreffen im Labor einem ersten Test unterzogen werden, in sicheren Kühlschränken gelagert
werden. Wiederholtes Einfrieren und Auftauen der Probe ist zu vermeiden.
Alle Urinproben sind wie potenziell infektiöses Material zu behandeln.12
Durchführung des Assays
Zur Durchführung dieses Assays können Analysegeräte für die klinische Chemie verwendet
werden, die funktional in der Lage sind, die Temperatur konstant zu halten, Proben zu
pipettieren, Reagenzien zu mischen, die Extinktion bei 660 nm zu messen und den Zeitablauf
der Reaktion exakt zu steuern.
Lesen Sie vor der Durchführung des Assays das Protokollblatt für das Analysegerät durch, in
dem die Parameter und/oder weitere Anweisungen zu finden sind.
Qualitätskontrolle und Kalibrierung
Gute Laborpraxis sieht vor, Kontrollproben zu untersuchen, um die Kalibrierung zu validieren
und um sicherzustellen, dass der Assay richtige Ergebnisse liefert. Zu diesem Zweck sind die
100-µg/ml- und 300-µg/ml-Nitritkontrollen von Microgenics erhältlich. Vergewissern Sie sich,
dass die Kontrollergebnisse innerhalb der festgelegten Bereiche liegen. Das System ist erneut zu
kalibrieren, wenn neue Reagenzien verwendet werden oder wenn die Kontrollwerte außerhalb
der festgelegten Bereiche liegen. Alle Qualitätskontrollen müssen in Übereinstimmung mit
den örtlichen, Landes- und/oder Bundesvorschriften bzw. Akkreditierungsbestimmungen
durchgeführt werden.
Zur Erstellung der Kalibrierungskurve den Negativ- und den 200-µg/ml-Kalibrator verwenden.
Ergebnisse
Es wird eine lineare Kalibrierungskurve erstellt, um den Assay zu kalibrieren. Die meisten
Analysegeräte für die klinische Chemie verfügen über eine integrierte Software, die die
Oxidationsmittelkonzentrationen automatisch berechnen kann, ohne dass eine zusätzliche
Datenbearbeitung erforderlich ist.
Erwartete Werte
Manche Oxidationsmittel wie Nitrit können im menschlichen Körper produziert und
durch eine enzymatische Oxidation des Enzyms Stickoxidsynthase (NOS) im Urin
ausgeschieden werden. Jedoch wird das meiste produzierte Nitrit zu Nitrat oxidiert.
Daher ist die Nitratkonzentration im Urin durch die NOS-Aktivität viel größer als die
Nitritkonzentration. Moshage et. al.13 führten eine Studie mit gesunden Freiwilligen
durch und stellten eine durchschnittliche Konzentration von 61 µg/ml Nitrat und
0,2 µg/ml Nitrit im Urin fest.
Bei Patienten mit einer Harnwegsinfektion oder pathologischen Befunden kann die
Nitritkonzentration im Urin bis zu 100–150 µg/ml betragen.14 In Urinproben, denen Klear
zugegeben wurde, wurden Nitritkonzentrationen von 1.900 bis 15.000 µg/ml festgestellt.14
Daher ist eine Nitritkonzentration ab 200 ug/ml ein wissenschaftlich fundierter und forensisch
vertretbarer Beweis für die Verfälschung der Probe mit einer nitrithaltigen Substanz.
Reagens, Kalibratoren und Kontrollen nicht nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums verwenden.
Chromat ist auch in sehr geringen Konzentrationen im menschlichen Körper vorhanden. Die
normalen Chromkonzentrationen im Urin liegen im Bereich von 0,04 bis 1,0 µg/ml.
Die Farbe der Reagenzien kann sich bei längerer Lagerung verändern.
Einschränkungen
Vorbereitung und Lagerung der Reagenzien
Die Reagenzien sind gebrauchsfertig. Es ist keine zusätzliche Vorbereitung erforderlich. Alle
Testbestandteile, geöffnete ebenso wie ungeöffnete, sind bis zu dem auf dem jeweiligen Etikett
angegebenen Haltbarkeitsdatum stabil, wenn sie bei 2 bis 8 °C gelagert werden. Die Reagenzien
nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht mehr verwenden.
Dieser Assay ist für die quantitative Bestimmung von Oxidationsmitteln wie Nitrit und Chromat
sowie von verfälschenden Oxidationsmitteln in menschlichem Urin optimiert. Natriumazid kann
zu Interferenz mit dem Test führen und sollte nicht als Konservierungsmittel für die Urinprobe
verwendet werden.
Typische Leistungsdaten
Genauigkeit und Korrelation
Insgesamt 93 mit Oxidationsmitteln verfälschte Proben wurden mit dem DRI General
Oxidant-Detect-Test und einem handelsüblichen Verfahren als Referenz getestet. Der
Verfahrensvergleich ergab eine Übereinstimmung von >95 % mit dem Referenzverfahren.
Präzision
Die Intraassay- und Interassay-Präzision wurden mit einem modifizierten NCCLS-Verfahren
ermittelt.
Literaturverweise
Die folgenden typischen Leistungsdaten wurden mit dem Analysegerät Hitachi 717 erzeugt:15
Intraassay (n = 120)
Kalibrator oder
Kontrolle
Mittel ± SD
(μg/ml)
VK (%)
1. Mandatory Guidelines for Federal Workplace Drug Testing Programs.National Institute
on Drug Abuse. Federal Register Vol. 53, No. 69,11979 (1988).
2. Schumann GB, and Schweitzer SC, 1989, Examination of Urine. In Clinical Chemistry:
Theory, Analysis and Correlation, 2nd Edition, Kaplan LA, and Pesce AJ (Eds.) pp 820-849.
3. Cody GT. Specimen Adulteration in Drug Urinalysis. forensic Science Review. 2, 63
(1990).
4. Tiez, NW, ed. Clinical Guide to Laboratory Test. Philadelphia: WB Sanders, 514 (1990).
5. Edwards C, Fyfe MJ, Liu RH and Walia AS. Evaluation of Common Urine Specimen
Adulteration Indicators. J Anal Toxicol 17, 251 (1993).
6. Murray RL, 1989. Creatinine. In Clinical Chemistry: Theory, Analysis and Correlation, 2nd
Edition, Kaplan LA and Pesce AJ (Eds.) pp 1015-1020.
7. Newkirk RE and Rawnsley HM, Creatinine Clearance, ASCP Check Sample Clinical
Chemistry, No. CC-110, Chicago, 1978, American Society of Clinical Pathologists.
8. Faulkner WR and King JW, Renal Function. In Tietz NW, Ed. Fundamentals of Clinical
Chemistry, 2nd Edition, Philadelphia, 1976, WB Saunders Co, pp 975-1014.
9. ElSohly MA, Femg S, Kopychki WJ, Murphy TP, Jones AB, Davis and D Carr. A Procedure
to Overcome Interference Caused by the Adulterant “Klear” in the GC/MS Analysis of
11-nor-∆9-THC-9-COOH. J Anal Toxicol 21, 240-242 (1997).
10.Fredrick DL. Improved Procedure for Overcoming Nitrite Interference in GC/MS
Procedures for Cannabinoids. J. Anal Toxicol 22, 255-256 (1998).
11.Green LC, Wagner DA, Glogowski J, Skipper PL, Wishnok JS, and SR Tannenenbaum.
Analysis of Nitrate, Nitrite and [15N]Nitrate in Biological Fluids. Anal Biochem 126,
131-138 (1982).
12.Centers for Disease Control/National Institutes of Health Manual Biosafety in
Microbiological and Biomedical Laboratories. 1988.
13. Moshage H, Kok B, Huizenga J and P Jansen. Nitrite and Nitrate Determinations in
Plasma: A Critical Evaluation. Clin Chem 41, 892-896 (1995).
14.Urry FM, Komaromy-Hiller G, Staley B, Crockett DK, Kushnit M, Nelson G and RE
Struempler. Nitrite Adulteration of Workplace Urine Drug-Testing Specimens I. Sources
and Associated Concentration of Nitrite in Urine and Distinction Between Natural
Sources and Adulteration. J Anal Toxicol 22, 89-95 (1998).
15.Daten liegen bei der Microgenics Corporation vor, einem Unternehmen von
Thermo Fisher Scientific.
Interassay (n = 120)
Mittel ± SD
(μg/ml)
VK (%)
100 μg/ml
84,8 ± 2,1
2,4
84,8 ± 2,7
3,2
200 μg/ml
199,3 ± 2,9
1,5
199,3 ± 3,6
1,8
300 μg/ml
322,1 ± 3,8
1,2
322,1 ± 5,8
1,8
Sensitivität
Die Sensitivität, die als die geringste Nitritkonzentration definiert ist, die mit einem Konfidenzintervall
von 95 % vom Negativkalibrator unterschieden werden kann, beträgt 2,65 µg/ml.
Spezifität
Die Spezifität ist als die minimale Konzentration eines Oxidationsmittels definiert, die zu einem
Ergebnis von mindestens 200 µg/ml Nitrit führt. Die folgende Tabelle enthält eine Liste von
Oxidationsmitteln und Konzentrationen, die im Assay zu einem positiven Ergebnis führen.
Oxidationsmittel
Konzentration
Chrom
50 μg/ml
Bleichmittel
2%
Jod
0,2 %
Peroxidase
50 U/ml
Interferenz
Es wurde die Interferenz der folgenden Substanzen im Urin untersucht. Bei Urinproben, die
mit diesen Substanzen bis zu der angegebenen Konzentration versetzt wurden, wurde keine
Interferenz festgestellt.
Verbindung
Albumin
Ascorbinsäure
Konzentration
500 mg/dl
5 mg/dl
Kreatinin
250 mg/dl
Galactose
10 mg/dl
Glucose
Hämoglobin*
Riboflavin**
Harnstoff
3.000 mg/dl
300 mg/dl
7,5 mg/dl
6.000 mg/dl
* Hämoglobin führte bei 100 mg/dl in Gegenwart von Bleichmittel und Jod zu Interferenz im Assay.
* Riboflavin führte bei 5 mg/dl in Gegenwart von Bleichmittel zu Interferenz im Assay.
Microgenics Corporation
46500 Kato Road
Fremont, CA 94538 USA
Kundenbetreuung und
technischer Support
in den USA:
1-800-232-3342
Aktualisierungen der Packungsbeilage finden Sie unter:
www.thermoscientific.com/diagnostics
10009957-5-DE
2015 10
2
Microgenics GmbH
Spitalhofstrasse 94
D-94032 Passau, Germany
Tel: +49 (0) 851 886 89 0
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