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Regenerativer
Herzklappenersatz
Dezellularisierte humane
Pulmonalklappe, Espoir PV
Dezellularisierte humane
Aortenklappe, Arise AV
corlife oHG
Feodor-Lynen-Str. 23
D-30625 Hannover
www.corlife.eu
Dezellularisierte humane Herzklappen, © corlife, 2016
Dezellularisierte humane Herzklappen
Dezellularisierte
humane
Herzklappen von corlife basieren auf gespendeten
menschlichen Herzklappen. Diese werden
in Reinräumen mit einem aufwändigen
physikalisch-chemischen Verfahren dezellularisiert und desinfiziert. Die dezellularisierten Herzklappen sind kühl gelagert ca.
4 Monate (dezellularisierte humane Pulmonalklappe, Espoir PV), bzw. 6 Monate
(dezellularisierte humane Aortenklappe,
Arise AV) haltbar. Die Gewebezubereitungen werden zu keinem Zeitpunkt gefroren
um Artefakte zu vermeiden
Homograft
4 Tage
Dezellularisierung
~30 Tage
Implantation
Haltbarkeit bis Implantation: 120-180 Tage
Klinische Erfahrungen
Die Nachbeobachtung der Patienten zeigt eine sehr gute
Verträglichkeit. In Einzelfällen kann mit Wachstum des
Patienten eine Größenzunahme der Klappe, ohne Beeinträchtigung der Funktion, beobachtet werden. Ob es sich
dabei um ein Größenwachstum der implantierten Herzklappe handelt, kann zurzeit noch nicht zweifelfrei belegt
werden. Viele Patienten leiden an komplexen anatomischen Fehlbildungen am Herzen und wurden oft vielfach
operiert. Die Implantation einer dezellularisierten humanen Herzklappe kann diese Probleme nicht kompensieren
aber zur Linderung beitragen.
dezellularisierte Herzklappe
pulmonal
aortal
Periode
01/2005-01/2016
02/2008-01/2016
Klappendurchmesser
23,7 ± 4,2 mm
21,8 ± 4,4 mm
Patienten
155
71
Alter, Durchschnitt
15,8 ± 10,2 Jahre
19,7 ± 14,4 Jahre
Altersspanne
0,1-51 Jahre
0,2-65 Jahre
Follow-up
100% (>1.000)
100% (>500)
Patientenjahre
478
134
Postoperativ
4,3±3,0 J. (max. 10,9 J.) 1,9±1,7 J. (max. 7,6 J.)
max. Gradient
19,5 ± 14,1 mmHg
13,9 ± 15,3 mmHg
Insuffizienz (Grad 0-3)
0,7 ± 0,6
0,6 ± 0,3
Freiheit von Explantation
100%
98,5%
Abstoßung & Verkalkung
Bei der Aufarbeitung zur „dezellularisierten humanen Herzklappe“ werden die zellulären Bestandteile des Ausgangsmaterials entfernt, so dass vornehmlich ein Klappensubstitut aus extrazellulärer Matrix, verbleibt. Die Dezellularisierung bewirkt
die Beseitigung zellulärer Komponenten und resultiert daher in
einer signifikanten Verminderung der Allo-Reaktivität.
Mehrere Studien mit humanen dezellularisierten Klappen zeigen, dass diese Klappen immunologisch weniger auffällig als
konventionelle Homografts sind. Neumann et al. [1] beschreiben ein immunologisches follow-up von 47 Patienten, die
„dezellularisierte humane Pulmonalklappen“ erhielten. Die
Autoren untersuchten in postoperativen Blutproben verschiedene Zellen der Immunabwehr: T-Zellen (CD3+, CD4+, CD8+),
B-Zellen (CD19+) und NK-Zellen (CD16+/CD56+). Die Autoren
konnten keine Hinweise auf eine zelluläre Immunantwort erkennen. Böer et al. untersuchten die humorale Antwort in 14
Dezellularisierte humane Herzklappen, © corlife, 2016
Patienten: „Only a minor and transient initial increase of IgM
and IgG levels was observed, which then dropped to baseline
after 1 year. ... this mild anti- body formation is related to the
surgical procedure” [2].
Della Barbera et al. [3] untersuchten insgesamt 8 dezellularisierte ovine Herzklappen (zwei aortal, 6 pulmonal) 14-21 Monate nach Implantation im Schaf „Explanted homografts showed
soft, pliable cusps without gross calciumdeposits and tears; ...
Microscopic calcifications were observed in two aortic homografts on smooth muscle cells of repopulated homograft wall
and on val- vular interstitial cells, respectively. Inflammatory infiltrates were never seen. ... Endogenous cell repopulation in decellularized homografts occurs and persists following
implantation, at both wall and cusp level, without evidence of
immune reaction. Even in the long term, the cusps exhibit no
structural deterioration and negligible calcication.”
Sicherheit
Sicherheit beginnt mit der sorgfältigen Auswahl von
Spenderinnen und Spendern entsprechend Europäischer Richtlinien. Dabei werden medizinische
Risiken weitgehend ausgeschlossen. Das präparierte Homograft wird physikalisch auf Suffizienz
getestet. Sowohl das Homograft als auch die Transportlösung werden auf mikrobielle Kontamination
geprüft. Eine Weiterverarbeitung wird ausgeschlossen, sollten Keime nachweisbar sein, welche die Sicherheit eines Patienten gefährden könnten.
Spenderauswahl
• Einwilligung bzw. kein Widerspruch
• Keine Kontraindikation
• Suffiziente Herzklappe (bildgebende Diagnostik)
• Serologie (HIV, HBV, HCV, T. pallidum …)
Dissektiertes Gewebe
• Suffizienz (hydrostatischer Test)
• mikrobielle Kontamination
Mikrobielle
Kontamination
Partikel
Der Prozess der Dezellularisierung wird in einem Reinraum durchgeführt,
dessen Partikelgehalt in der Raumluft überwacht wird. Die einzelnen Arbeitsschritte werden engmaschig auf mikrobielle Kontaminationen geprüft.
Mikrobielle
Kontamination
Vor Freigabe zur Transplantation wird jede einzelne dezellularisierte Herzklappe eingehend untersucht: Eine unabhängige Pathologin bzw. ein unabhängiger Pathologe bewertet die Histologie der Gefäßwand auf strukturelle
Integrität und Freiheit von Zellkernen. DNS ist ein Bestandteil von Zellkernen
und eignet sich als Maßstab für die Dezellularisierung. Das Verfahren ist geeignet ≥99% der Zellen zu entfernen. corlife weist für jeden einzelnen Herzklappenersatz die Dezellularisierung mit einem validierten Verfahren nach.
Mikrobielle
Kontamination
Sowohl Proben der Herzklappe, als auch der letzten Prozesslösungen werden auf Sterilität geprüft. Dabei kommen die gleichen Methoden zur Anwendung wie bei Freigabe eines Arzneimittels.
Mechanische Stabilität
Dezellularisierung
• histologische Begutachtung
• Abreicherung von dsDNS
Sterilität nach Ph. Eur.
Dezellularisierte humane Herzklappen, © corlife, 2016
Die mechanische Stabilität dezellularisierter Herzklappen ist vergleichbar
mit der Stabilität nativer Herzklappen. Auch aus der klinischen Praxis sind
keine Berichte über Dilatation bekannt.
Verfügbarkeit
Die dezellularisierte humane Herzklappe basiert immer auf einer Gewebespende. Corlife engagiert sich nicht aktiv in der Gewebespende sondern kooperiert mit Entnahmeeinrichtungen.
Die Anzahl der Kooperationen wird stetig ausgebaut um mehr
dezellularisierte humane Herzklappen zur Verfügung zu stellen.
Dezellularisierte humane Herzklappen können aus postmortal
gespendeten Homografts prozessiert werden. Die Vitalität der
Zellen ist nicht entscheidend, da die Zellen ohnehin entfernt
werden. Corlife unterstützt Ihre Organisation aktiv bei der Beantragung einer Erlaubnis für die Gewebeentnahme nach §20b
AMG. Wir stellen Ihnen Dokumente für einen entsprechenden
Antrag zur Verfügung. Darüber hinaus erleichtern wir die technischen Abläufe durch geeignete Sets und logistische Hilfestellung. Sie erhalten online Zugriff auf Schulungsmaterial und
wichtige Informationen, die Ihnen die Umsetzung gesetzlicher
Vorgaben erleichtern.
Abrechenbarkeit gegenüber
der Krankenkasse
Die Kosten für die dezellularisierte Herzklappe setzen sich aus
zwei Positionen zusammen: (i) die Kosten für das Homograft
sind im DRG abgebildet, (ii) der Aufwand für die Dezellularisierung kann als „Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode“
(NUB, Stufe 1) abgerechnet werden. Die corlife unterstützt Sie
bei der Beantragung eines NUB.
Beobachtungsstudien
Die corlife führt mit Kliniken (Barcelona, Chisinau, Düsseldorf, Hannover, Harefield, Leiden, Leuven, London, Osaka,
Padua, Zürich) und Gewebebanken (Brüssel, Hannover)
Beobachtungsstudien durch um die klinischen Ergebnisse möglichst vollständig und langfristig zu erfassen. Die
Europäische Kommission unterstützt die Vorhaben Arise
(#643597) und Espoir (#278453).
www.arise-clinicaltrial.eu
www.espoir-clinicaltrial.eu
Im OPS-Katalog sind die dezellularisierten Herzklappen wie
folgt kodiert: 5-351.37, 5-352.28. Beantragt werden zusätzlich
5-351.07 und 5-352.08.
Kontakt
corlife oHG
Feodor-Lynen-Str. 23
D-30625 Hannover
Tel. +49 511 563 539 40
Fax +49 511 563 539 55
[email protected]
www.corlife.eu
Dr. Michael Harder
Geschäftsführender
Gesellschafter
Dezellularisierte humane Herzklappen, © corlife, 2016
Quellen
1.
Neumann A et al. Early Systemic Cellular Immune Response
in Children and Young Adults Receiving Decellularized Fresh
Allografts for Pulmonary Valve Replacement. Tissue Eng Part A.
2014 Jan 24.
2.
Böer U et al. The immune response to crosslinked tissue is
reduced in decellularized xenogeneic and absent in decellularized
allogeneic heart valves. Int J Artif Organs. 2015 Apr 21:199-209
3.
Della Barberra M et al. Morphologic studies of cell endogenous
repopulation in decellularized aortic and pulmonary homografts implanted in sheep. Cardiovasc Pathol. 2015 MarApr;24(2):102-9