Glücklichmacher - Grand Resort Bad Ragaz

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Glücklichmacher - Grand Resort Bad Ragaz
GLÜCKLICHMACHER | AIMING TO PLEASE
5 Mitarbeitende, die auch
Sie glücklich machen …
Five employees who aim to please
Text: Mirjam Fassold | Bilder/Images: Nicola Pitaro
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GLÜCKLICHMACHER | AIMING TO PLEASE
Das Grand Resort Bad Ragaz – wo das Glück zu
Hause ist. 730 Mitarbeitende setzen hier Tag für
Tag alles daran, ihren Gästen nicht nur einen
erstklassigen Service zu bieten, sondern sie auch
glücklich zu machen. Fünf dieser professionellen
«Glücklichmacher» möchten wir Ihnen näher
vorstellen. Lassen Sie sich überraschen, was diese
Menschen glücklich macht.
The Grand Resort Bad Ragaz – where happiness
reigns. 730 employees make every effort to offer their
guests not only a first class service, but also to make
them happy, day after day. We would like to
introduce you to five of these professionals who “aim
to please”. You’ll be surprised by what makes these
people happy.
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Pira Mampasi
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The question that changed his life
Mampasi hat früh gelernt, sein Leben selbstständig zu organisieren und auf eigenen Beinen zu stehen. Zwar hat er drei Schwestern
– zwei leben noch immer im Kongo, die dritte ist vor Jahren nach
Kanada ausgewandert – und einen Bruder in Genf, doch die Geschwister verloren ihre Eltern jung. «Als mein Vater starb, war ich
in der dritten Klasse», erzählt Mampasi. Zwei Jahre nach dem Vater
starb die Mutter, der kleine Pira wuchs fortan bei der Tante auf.
Das Berufsziel Arzt vor Augen machte er Matura und begann,
Medizin zu studieren. «Nach zwei Jahren ging das Geld aus, ich
unterbrach das Studium, um Geld zu verdienen, wollte sparen und
später weiterstudieren.» Das war zu Beginn des Jahrtausends, in
der Zeit, als in der Demokratischen Republik Kongo der Sturz des
langjährigen Staatschefs Mobutu Sese Seko aufgearbeitet wurde.
Mampasi fand im Untersuchungsbüro, das sich mit dem Fall
Mobutu beschäftigte, eine Anstellung. Was nach einer sicheren
Verdienstmöglichkeit ausgesehen hatte, führte den gerechtigkeitsliebenden Medizinstudenten ins Verderben. Ihm war aufgefallen, dass die von den Behörden befragten Menschen keine
echte Chance bekommen hätten, sich zu den Vorwürfen zu äussern. «Ich habe gefragt, warum man diesen Menschen nicht
zuhört – für das Regime eine höchst verdächtige Frage», erinnert
sich Mampasi an den Augenblick, der sein Leben komplett auf
den Kopf stellte. Er geriet unter Verdacht und wurde in Untersuchungshaft genommen, konnte aber fliehen. Erst ins Nachbarland Sambia, von dort nach Rom und weiter nach Lausanne.
Mampasi learned early to organise his life independently, to
stand on his own two feet. He has three sisters – two still live in
the Congo, the third emigrated to Canada years ago – and a
brother in Geneva, but the siblings lost their parents young.
“When my father died, I was in third grade,” Mampasi recounts.
Two years after his father died, so did his mother; the young Pira
grew up with an aunt.
With becoming a doctor as his career goal, he did his school
leaving certificate and began to study medicine. “After two years
the money ran out, I had to stop studying and start earning. I
wanted to save up and continue studying later on.” That was at
the beginning of the millennium, at the time when the Democratic Republic of the Congo saw the fall of the long-standing
head of state Mobutu Sese Seko. Mampasi found employment in
the research office dealing with the fall of Mobutu. What had
seemed like a safe way of earning money, led the justice-loving
medical student to disaster. He noticed that people questioned
by the authorities had no real chance of giving their side about
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Vom Medizinstudenten zum Flüchtling zum Concierge
From medical student to refugee to concierge
r fällt auch im Grand Resort Bad Ragaz auf, dort, wo
Gäste aus der ganzen Welt verkehren und der Mitarbeiterstab international ist: Pira Mampasi, der elegante,
dunkelhäutige Mann in der Concierge-Loge des «Hof Ragaz».
Der aus dem Kongo stammende 42-Jährige gewinnt die Herzen
der Gäste im Handumdrehen – sein Lächeln ist freundlich, er
geht offen auf Menschen zu, ohne anbiedernd zu wirken. Smart
eben.
Mampasi mag seinen Beruf, er ist die Idealbesetzung für seinen Job. Auch wenn er zu Hause in Afrika von etwas ganz anderem geträumt hatte: Pira Mampasi wollte Arzt werden. «Mein
Traumberuf», sagt er noch heute. Das Schicksal entschied
anders, hielt für den Kongolesen bereits in jungen Jahren zahlreiche Prüfungen bereit.
Die Frage, die sein Leben veränderte
e even stands out in the Grand Resort Bad Ragaz, where
guests from all over the world circulate and the staff is
international: Pira Mampasi, the elegant, dark-skinned
man at the concierge’s desk of the “Hof Ragaz”. This 42-yearold from the Congo wins guests over in no time – he has a
friendly smile, he approaches people openly, without grovelling.
Simply smart.
Mampasi likes his job, he is the ideal person for it. Even if, back
home in Africa, he had dreamed of something completely different: Pira Mampasi wanted to be a doctor. “My dream job,” he says,
still today. Fate decided differently, and the young Congolese man
had many tests in his youth.
Integration und Karriere
«In Lausanne konnte ich mich zumindest verständigen», sagt
Mampasi. Nach drei Wochen ging die Reise für den Flüchtling weiter in die Ostschweiz, ins Asylzentrum nach Altstätten. «Ich konnte
kein Wort Deutsch, es war November und kalt.» In seiner Heimat
habe er keinen Pullover besessen, wozu auch – das Thermometer
sinkt in den Tropen nicht unter 15 Grad. Und nun europäischer
Winter. Und allein. Von Schuldgefühlen geplagt: «Ich fragte mich
häufig, weshalb ich diese eine Frage gestellt hatte. Sie hat meinen
Lebensentwurf zerstört.» Brechen liess er sich vom Schicksal
aber nicht. Im Asylzentrum lernte Mampasi Deutsch, und als ihn
die Behörden in Heiligkreuz einquartierten, fand er im Grand
Resort Bad Ragaz eine Anstellung.
Das war 2003. Seit seinem ersten Arbeitstag hat Pira Mampasi
viele Abteilungen des Betriebs kennengelernt, in unterschiedlichsten Funktionen und Bereichen gearbeitet. Seit 2011 arbeitet er im
Front Office und hat direkten Kundenkontakt, was der empathische
Afrikaner sehr schätzt. In seiner Freizeit absolvierte er eine zweijährige kaufmännische Ausbildung. 2013 wurde er als Concierge
erste Ansprechperson für «Hof Ragaz»-Gäste. In dieser Position
profitiert Mampasi davon, das Grand Resort in- und auswendig zu
kennen und mit vielen Mitarbeitenden irgendwann direkt zusammengearbeitet zu haben. «Das macht vieles einfacher.»
Immer im Einsatz für die Gäste
Bitten Gäste um Tipps für Restaurants oder Ausflüge in der
Region, weiss er ebenfalls Bescheid. «Ich empfehle aber nur, was
the charges against them. “I asked why no one listens to these
people. A highly suspicious question for the regime,” Mampasi
recalls this as the moment his life turned upside down. He fell
under suspicion and was taken into custody, but was able to
flee. First to neighbouring Zambia, from there to Rome and then
on to Lausanne.
Integration and Tellerwäscher-Career
“In Lausanne, I could communicate, at least,” says Mampasi. After
three weeks, the refugee’s journey continued to Eastern Switzerland, to the asylum centre in Altstätten. “I didn’t know a word of
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ich auch persönlich kenne.» In seiner Freizeit hat Mampasi zusammen mit seiner Gattin die Wanderwege der Region abgelaufen.
2014 unternahmen die beiden eine 2-Tages-Tour von Bad Ragaz
nach Elm und übernachteten dabei in der Sardonahütte. Bevor er
ein Lokal auf seine Empfehlungsliste nimmt, schaut Mampasi
selbst vorbei. Und wenn er im Winter einen Tipp für einen besonders schönen Skiausflug abgibt, darf der Gast sicher sein: Der
Afrikaner hat die Piste bereits getestet. «Ich habe mich akklimatisiert», sagt er lachend. Mit seinem älteren Sohn verbringt er viel
Zeit, im Winter unter anderem beim Skifahren und Schneeschuhlaufen. Sein zweiter Sohn, der im Mai 2016 geboren wurde,
ist für solche Aktivitäten noch zu klein.
Sport spielt in Pira Mampasis Leben eine wichtige Rolle. Nicht nur,
um fit zu bleiben und abzuschalten, auch bei der Integration in
seiner neuen Heimat. «Als ich mit meiner Familie in den Kanton
Schwyz gezogen bin, habe ich mich sofort einem Inline-SkatingVerein angeschlossen und dadurch Anschluss gefunden.»
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Glückliche Gäste, glücklicher Concierge
Pira Mampasi ist an Menschen interessiert. Er tritt jedem vorurteilsfrei entgegen, egal, ob Gast oder Mitarbeitender, egal,
welcher Herkunft. «Fremde Kulturen bieten die Chance, Neues
kennenzulernen.» Seine höfliche Art kommt bei den Gästen
an. Und er hat den Ehrgeiz, jeden Wunsch zu erfüllen, nimmt
jede Reklamation ernst und gibt nach Kritik ein Feedback.
«Wenn ein Gast ein Anliegen hat und ich eine Lösung finde, ist
der Gast glücklich. Und ich bin es auch.»
Auch ohne seinen Traumberuf auszuüben. Seine Ausbildung im
Kongo, die zwei Jahre Medizinstudium, werden in der Schweiz
nicht anerkannt. Um hier die Matura abzulegen und eine Studienzulassung zu erhalten, hätte Mampasi erst fünfjährige
Ausbildung im Gesundheitsbereich absolvieren müssen. Eine
zu grosse Belastung für den Familienvater. Er hat sein Glück in
einem anderen Bereich gefunden. ■
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Von der Telefonzentrale auf den Spielplatz
From the switchboard to the playground
That was in 2003. On his first day, Pira Mampasi became familiar
with many departments of the establishment, and worked in various positions and areas. Since 2011 he has worked in the Front
Office and has direct contact with customers, which the empathic
African values greatly. In his spare time he completed a two-year
commercial training course. In 2013 he became the first point of
contact for “Hof Ragaz”, in his role as concierge. In this position,
Mampasi profits from knowing the Grand Resort inside and out
and having collaborated with many employees directly at some
point in time. “This makes things a lot easier.”
Always at the guests’ service
When it comes to guests asking for recommendations for restaurants or excursions in the region, he also knows the score. “But
I only recommend what I know personally.” In his spare time,
Mampasi has hiked the trails of the region with his wife; in 2014,
they undertook a 2-day tour from Bad Ragaz to Elm and stayed
thereby in the Sardona hut. Before he puts a restaurant on his
recommendation list, Mampasi takes a look for himself. If he
recommends a particularly beautiful ski trip in the winter, the
guest can be certain that the African has already tested it out.
“I am acclimatised,” he says, laughing. In the winter he spends a
lot of time with his nine-year-old son, skiing and snowshoeing,
among other things. His second son, who was born in May 2016,
is still too small for such activities.
Sport plays a key role in Pira Mampasis’ life. Not just to stay fit and
relax, but also to help his integration in his new homeland. “When
I moved to Canton Schwyz with my family, I immediately joined the
Inline Skating Association and made connections.”
Happy guests, happier concierge
Pira Mampasi is interested in people. He approaches everyone
impartially, be it guest or employee, no matter waht their origin.
“Foreign cultures offer the chance to become acquainted with
something new.” His polite demeanour is well received by guests.
He endeavours to fulfil every desire, taking every complaint
seriously and giving feedback after criticism. “If a guest has a
request and I find a solution, the guest is happy, and so am I.”
Happy, even without pursuing his dream job. His training in
the Congo, the two years studying medicine, is not recognised in
Switzerland. In order to get his school leaving certificate here and
gain university admission, Mampasi would first have to complete
five years of training in the health sector. Too great a burden for
the family man. He found his happiness in another area. ■
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Beatrix Rössler
German, it was November and cold.” In his homeland he had no
jumpers, and why would he? The thermometer never drops below
15 degrees in the tropics. Then came a European winter. All alone.
He was plagued by feelings of guilt: “I often wondered why I had
asked that question. It destroyed the plans I had for my life.” He
didn’t let fate break him, though. In the asylum centre, Mampasi
learned German, and as the authorities housed him in Heiligkreuz,
he found a job in the Grand Resort Bad Ragaz.
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eit 1991 war sie «die freundliche Stimme des Grand Resort
Bad Ragaz»: Beatrix Rössler aus der Nachbargemeinde
Wangs. Mit 64 Jahren ist sie in Pension gegangen, aber die
aktive Schweizerin ist noch lange nicht reif für den Ruhestand.
Skifahren, Radfahren und Wandern sind schöne Hobbys, doch sie
allein füllen Beatrix Rössler nicht aus. Die attraktive Einheimische
bleibt ihrem Arbeitgeber – und vor allem dessen jüngsten Gästen
– in einem Teilzeitpensum erhalten. Sie steht als Nanny bereit,
wenn Eltern während des Urlaubs Zeit zu zweit verbringen möchten. Rössler ist glücklich, sie bleibt mit «ihrem Resort» verbunden
und trifft immer mal wieder zufällig mit Stammgästen zusammen.
Die Stimme am Telefon und die Person, der diese Stimme gehört,
sie sind über die Jahre hinweg für viele zu einer Vertrauten geworden. Wie sehr sie geschätzt wird, hat Beatrix Rössler an ihrem
letzten Arbeitstag in der Telefonzentrale auf herzliche Art erfahren: «Ich verabschiedete mich von einem Stammgast mit dem
Hinweis in Pension zu gehen. Er bedankte sich für meine angenehme und freundliche Art und sagte, zum Glück bekomme er
meine Stimme weiterhin auf der Warteschleife zu hören. Zehn
Minuten später wurde mir ein Blumenstrauss zugestellt – der
Stammgast hatte ihn schicken lassen.» Die Arbeit am Telefon sei
sehr abwechslungsreich aber zuweilen auch richtig knifflig gewesen: «Einmal hatte ich einen Herrn in der Leitung, der nicht
wusste, in welche Abteilung er verbunden werden wollte. ‹Diejenige, in der Frauen schöner, nicht hässlicher werden›, erklärte er
mir. Ich stellte zu Beauty & Care durch.» ■
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ince 1991, she has been “the friendly voice of the Grand
Resort Bad Ragaz”: Beatrix Rössler is from the neighbouring municipality of Wangs. She took her pension at 64, but
this active Swiss woman is still not ready for retirement. Skiing,
cycling and hiking are wonderful hobbies, but these are not
enough to satisfy Beatrix Rössler. The attractive local is staying
with her employer - and above all, the youngest guests – on a
part-time basis. She is available as a nanny when parents want
to spend time together as a couple during their vacation. Rössler
is happy; she stays connected with “her Resort” and is always
bumping into regular customers. The voice on the telephone and
the person belonging to that voice, became very familiar to many
people over the years. Beatrix Rössler found out how much she
was appreciated on her final work day at the switchboard in a
wonderful way: “I said goodbye to a regular customer with the
news that I was retiring. He thanked me for my pleasant and
friendly manner and said hopefully he would hear my voice again
in the waiting queue. Ten minutes later a bouquet arrived for
me - the regular customer had sent it.” Switchboard work is
varied but sometimes it can be a little tricky: “Once I had a
gentleman on the line who didn’t know which department he
wanted to be connected to. ‘The one that makes women more
beautiful, not uglier,’ he explained to me. I put him through to
Beauty & Care.” ■
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Robert Heinevetter
Maria Teresa da Camara Sardinha
Vom Saunaofen in die Taminaschlucht
From the sauna heater to Tamina Canyon
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enn einer seine Mitmenschen so richtig ins Schwitzen
bringt, dann Robert Heinevetter. Der 29-jährige Fachangestellte für Bäderbetriebe arbeitet seit 2009 in
Bad Ragaz und ist als Leiter Bad und Sauna der Tamina Therme
für ein hochmotiviertes Team verantwortlich, das sich gegenseitig zu Höchstleistungen treibt. Die Aufgiesserinnen und Aufgiesser der Tamina Therme zählen nicht nur in der Schweiz, sondern
weltweit zu den besten, das beweisen sie bei Saunaaufguss-Wettbewerben jedes Jahr aufs Neue. Auch Robert Heinevetter, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Für den Deutschen zählt aber nicht nur, was die Fachjury sagt, wichtiger ist
für ihn, dass seine Gäste zufrieden sind. Jeden Tag. Bei jedem
Aufguss. Für seine kreativen Saunaaufgüsse, die nicht nur den
Schweiss in Strömen fliessen lassen, sondern auch Unterhaltung bieten, gibts denn auch öfters mal ein Kompliment. Eines
davon hat Heinevetter besonders gefreut: «Ein Gast sagte, wir
würden europaweit die schönsten Aufgüsse durchführen.» Nun,
zum Gesamterlebnis trägt auch die Architektur der Tamina
Therme bei – und die begeistert Robert Heinevetter immer wieder aufs Neue: «Ich bin ein Glückspilz, dass ich hier arbeiten darf
– für mich ist die Tamina Therme der Ort im gesamten Resort,
der mir am besten gefällt. Mit Abstand», sagt er lachend. Auch
ausserhalb des Resorts hat der Saunafan einen Lieblingsplatz:
«Die Taminaschlucht finde ich unglaublich schön.» Zudem lädt er
seine Batterien gerne am Walensee oder bei einer Wanderung
von Bad Ragaz nach St. Martin auf. ■
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f you really want to make your companions sweat, then
Robert Heinevetter is your man. The 29-year-old specialist in
pool operations has worked in Bad Ragaz since 2009 and is
the head of the pool and sauna at the Tamina Therme, working
with a highly motivated team, who drive each other to maximum
performance. The specialists who pour the infusions at the
Tamina Therme are among the best, not only in Switzerland, but
the world, which they prove every year at sauna-infusion competitions. This includes Robert Heinevetter, who made his hobby his
job. For the German, however, it isn’t just about what the jury of
experts says, it’s more important that his guests are happy.
Every day. With every infusion. For his creative sauna infusions,
which allow the sweat to flow, it’s also about offering entertainment, and there’s often also a compliment. One in particular
made Heinevetter happy: “One guest said we had the best
infusions in all of Europe.” The architecture of the Tamina Therme
contributes to the overall experience – and this continues to
inspire Robert Heinevetter again and again: “I am very lucky to
work here – for me the Tamina Therme is my favourite place in
the entire resort. By far,” he says, laughing. Outside the resort
this sauna fan has another favourite place: “I find the Tamina
Canyon unbelievably beautiful.” What’s more, he likes to
recharge his batteries at the Walensee or on a hike from Bad
Ragaz to St. Martin. ■
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Von Portugal in den «Quellenhof»
From Portugal to the “Quellenhof”
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immermädchen sind wie Heinzelmännchen – sie kommen
unbemerkt, arbeiten schnell und leise, und wenn man ihr
wertvolles Wirken bemerkt, sind sie verschwunden. Maria
Teresa da Camara Sardinha gehört zu dieser Spezies von guten
Feen, die man nur selten zu Gesicht bekommt. Seit 2010 ist sie
Teil des Housekeeping-Teams, ihr Reich ist der dritte Stock des
Quellenhofs. Wenn sie in den zur Gartenseite hin gelegenen Zimmern zu Gange ist, riskiert die 52-Jährige schon mal einen Blick
durchs Fenster. Vor allem im Sommer. «Wenn im Park die Blumen blühen, ist das ein grossartiger Anblick. Vor allem von oben
– unbezahlbar», schwärmt die Portugiesin. Ausgiebiger geniessen kann sie den farbenprächtigen Blumenschmuck, wenn sie in
ihrer Freizeit spazieren geht. «Ich liebe die gute Luft, die Berge
und das angenehme Klima», zählt sie die Vorzüge der Schweiz
auf, «und die gepflegte Parkanlage hier in Bad Ragaz ist ein
Traum.» Sie mag ihre Arbeit, vor allem aber auch den Kontakt mit
den Gästen, deren Wohl ihr am Herzen liegt. Alle Wünsche zu
erfüllen, sei eine Herausforderung – jeden Tag aufs Neue. «Die
Gäste schätzen das auch. Wir haben einen Stammgast, der
begrüsst und verabschiedet mich jedes Mal mit einer Umarmung
und einem grossen Dankeschön für meine Arbeit», sagt Maria
Teresa da Camara Sardinha strahlend. Housekeeping sei Teamwork: «Die speziellen Wünsche eines Gastes müssen auch dann
erfüllt werden, wenn ich, die für sein Zimmer zuständig bin, frei
habe. Da muss die Information im Team fliessen.» ■
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hambermaids are like pixies – they come unnoticed, work
quickly and quietly, and when you notice their valuable
work, they’ve gone. Maria Teresa da Camara Sardinha is
just such a good fairy, whom you rarely catch a glimpse of. She
has been part of the housekeeping team since 2010; her realm
is the third floor of the “Quellenhof”. While working in the rooms
facing the garden, the 52-year-old takes in the view through the
window. Especially in summer. “The flowers blooming in the park
is a spectacular sight. Particularly from above – priceless,”
enthuses the Portuguese native. To enjoy the colourful flower
displays even more, she goes for walks in her spare time. “I love
the fresh air, the mountains and the pleasant climate,” she says,
counting the benefits of Switzerland, “and the well-maintained
park here in Bad Ragaz is a dream.” She likes her work, above all
the contact she has with the guests, whose well-being is important to her. Her challenge is to fulfil all requests – every day
anew. “The guests appreciate that, too. We have a regular customer who says hello and good-bye to me every time with a hug
and a big thank you for my work,” says Maria Teresa da Camara
Sardinha, beaming. Housekeeping is team work: “A guest’s special requests must be met when I’m responsible for the room,
even on my day off. So information needs to flow through the
whole team.” ■
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Susann Eggen
Von der Clinic ins Kino – und zurück
From the clinic to the cinema – and back
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usann Eggen ist glücklich: Seit Februar 2015 kann sie mit
dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Ein Luxus für die diplomierte Kinderkrankenschwester und Pflegefachfrau, die in
Bad Ragaz aufgewachsen und nach wie vor hier zu Hause ist. Die
55-Jährige ist als stellvertretende Pflegedienstleitung in der Clinic Bad Ragaz tätig. Ein anspruchsvoller, abwechslungsreicher
und spannender Job, der neben den klassischen Aufgaben einer
Pflegefachfrau auch Büroarbeit, die Betreuung einer Lernenden
sowie bei Bedarf auch Babysitting beinhaltet. Und im Kontakt
mit Patienten immer wieder zu Gänsehautmomenten führt.
Susann Eggen erinnert sich an einen solchen: «Ein Patient, der in
sehr schlechtem körperlichen Zustand zu uns gekommen war,
sagte beim Abschied nach vielen Wochen in der Clinic wörtlich:
‹Ohne Euch alle wäre ich nicht wieder auf die Beine gekommen.
Ihr seid ein einzigartig fachkompetentes und liebevolles Team.
Ich würde jederzeit wieder zu Euch kommen.› Dabei hatte er Tränen in den Augen.» Unvergesslich ist für die Schweizerin auch
ein Abend im «Kino im Hof», an dem sie mit einer Patientin eine
Privatvorstellung des Films Schellen-Ursli erlebte: «Die Patientin
hatte mich gefragt, ob ich sie begleite. Weil die Uhrzeit der Vorführung falsch kommuniziert worden war, waren wir die einzigen
Zuschauer. Ein sehr spezieller Genuss, das Kino für sich alleine
zu haben und in den bequemen Sesseln zu liegen. Die Patientin
hat in den zwei folgenden Wochen jeden Tag davon geschwärmt.»
Susann Eggen selbst gerät ins Schwärmen, wenn sie ans Helenabad denkt: «Ich bin eine Wasserratte, das Bad ist einzigartig – für
mich der schönste Ort im ganzen Resort.» ■
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usann Eggen is happy: Since February 2015 she has been
able to bike to work. A luxury for the qualified paediatric
and registered nurse who grew up in Bad Ragaz and still
calls it home. The 55-year-old is the deputy nurse manager in the
Bad Ragaz Clinic. A demanding, varied and exciting job, which,
apart from the classic tasks of a registered nurse, also involves
office work, trainee support and babysitting, when necessary.
Coming into contact with patients still gives her goose-bumps
from time to time. Susann Eggen remembers one patient in particular: “A patient who had come to us in a very bad physical
state said, when he left after many weeks in the clinic: ‘Without
all of you, I would not have got back on my feet. You are a singularly competent and caring team. I would come to you again any
time.’ He had tears in his eyes.” Another unforgettable moment
for the Swiss native was an evening at the cinema, “Kino im Hof”,
where she had a private showing of the “Schellen-Ursli” film with
a patient: “The patient had asked me if I would go with her.
Because the time of the showing had been posted incorrectly, we
were the only people there. A very special feeling, having the
cinema to yourself and sitting back in the comfortable armchairs.
The patient raved on about it every day for two weeks afterwards.” Susann Eggen herself goes into raptures when she thinks
of the Helena pool: “I’m a keen swimmer, the pool is unique – for
me the most beautiful place in the whole resort.” ■