Journal Ausgabe 04/2010 (PDF 3.2 MB)
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INTERN FAMILIE GESUND ERNÄHRUNG SPEZIAL FITNESS journal * GESUNDHEITS DA S M AG A Z I N I H R E R B K K G I L D E M E I STE R S E I D E N STI C K E R 04|10 Passantenumfrage Mein größter Wunsch ist ... Der Mitmachtest Wie gesund * leben Sie wirklich? Pinselstriche zum Glück Vom Farbgefühl zum Hochgefühl * fast ohne Zucker Die schmecken garantiert Fitness Alle Geniale Plätzchen * * tanzen nur noch Zumba! Veranstaltungen Unsere Angebote Quiz Backlatein * UNSER NEUES MINIKIT-PROGRAMM Oh Baby, Baby, Baby! * VOLL E LEIST UNG? JA, ! E N R E G ZUSAT ZBEITR AG? KEIN ZUSATZBEITRAG IN 2011! NEIN, ! DANKE BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER Servicetelefon 0800 0 255 255 (kostenlos) www.einfachgutfüralle.de Kein Zusatzbeitrag in 2011 Frank Jessen, Vorstand Liebe Leserin, lieber Leser, kennen Sie das auch? Sie sitzen in einem Restaurant, und erst nach 15 Minuten fragt Sie die Bedienung das erste Mal nach Ihren Wünschen. Ihre Versuche, jemanden zu rufen, scheitern immer wieder an den Worten: „Nicht mein Tisch!“ Bei der Abreise im Hotel werden Sie nicht danach gefragt, ob Sie eine angenehme Nacht verbracht haben, sondern die einzige Frage lautet: „Hatten Sie etwas aus der Minibar?“ Diese Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen. Aber immerhin gibt es ja doch einige Unternehmen, die Kundenorientierung ernst nehmen. Wie die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER zum Beispiel. Es ist verblüffend einfach, den Kunden positiv zu überraschen. Es kostet nichts, ihn beim Hereinkommen anzulächeln. Unser Unternehmenserfolg steht in einem direkten Zusammenhang mit der Zufriedenheit unserer Mitglieder. Und deshalb arbeiten wir ständig an unserer Servicequalität. Nur so erreichen wir das Beste für unsere Kunden. Dabei sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Nutzen Sie deshalb unser Angebot und sagen Sie uns, worüber Sie sich geärgert oder auch gefreut haben. Mehr zu unserem Feedback-Management auf Seite 7. Doch nicht nur Ihre Zufriedenheit ist uns wichtig. Trotz drohender Rekordausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung im kommenden Jahr werden wir 2011 ohne einen Zusatzbeitrag auskommen. Das liegt nicht nur an einer vorausschauenden und soliden Finanzpolitik, sondern unter anderem auch daran, dass wir mit unseren Verwaltungskosten weit unter dem Bundesdurchschnitt liegen. Mit unseren Beitragseinnahmen gehen wir verantwortungsvoll um. Gleichzeitig nutzen wir aber auch alle Spielräume, die uns der Gesetzgeber einräumt, dafür, unseren Versicherten neue Angebote zu unterbreiten. Eine wichtige Zielgruppe für die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER sind junge Familien. Über unser neuestes Programm für unsere Kleinsten informieren wir Sie auf den Seiten 21 bis 41. Ich wünsche Ihnen allen ein friedliches Weihnachtsfest – und kommen Sie gesund ins neue Jahr! Ihr editorial GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 3 Ich würde mich über eine kurze Reise sehr freuen. Es wäre schön, so mal für eine Woche zu verreisen. Hans, 75 Ich bin Schlagzeuger und freue mich über alles, was mit dem Schlagzeug zu tun hat. Wir schenken uns schon lange nichts mehr, weil es eine Geldverschwendung ist. Meinen Kindern schenke ich das, was sie brauchen, übers Jahr verteilt. Nur meine Enkelkinder bekommen noch Geschenke. Helga, Mitte 70 Sascha, 23 Ich wünsche mir ein Wellnessprogramm. Ich habe zwei Kinder und brauche so etwas. Monika (li), 35 Über welche Weihnachtsgeschenke würden Sie sich freuen? Fotos: Bernhard Haselbeck Da haben unsere Befragten gar nicht lang überlegen müssen. Unsere Frage kam wohl wie gerufen ... In meinem Alter hat man nicht mehr so viele Wünsche. Ich würde mich freuen, wenn ich weiter gesund bin, meinen Garten betreuen und in den Wald gehen kann, um Schwammerl zu suchen. Ich freue mich sehr über Dessous. Total gerne hätte ich auch Parfüms oder süße Weine. Anja, 38 Johann, 80 Ich freue mich wahnsinnig über Bücher, CDs und alles, was mit dem Computer zusammenhängt. Das würde mir gefallen. Bruno, 26 4 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Ich würde mich über ein Pony richtig freuen! Eva, 21 Ich fände was Selbstgebasteltes super. Ganz egal, ob es ein Bild oder auch Schmuck ist. Antonia, 19 inhalt 04|10 INTERN Neuigkeiten Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER Ihr Feedback ist gefragt, neue Rabattverträge, Internetgeschäftsstelle und mehr . . . .06 Den Versicherten im Fokus Ein Interview mit Frank Jessen, Vorstand der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER . .42 Veranstaltungen PigDog-Nichtraucherkurs, Winterkochkurse, Burn-out-Vortrag etc. . . . . . . . . . . . . . . . . . .44 Sind Sie eine Backkönigin oder ein Backkönig? Lösen Sie unser Backquiz und gewinnen Sie viele originelle Plätzchenausstecher . . .50 06 * FAMILIE 08 Mal mal wieder! So gesund sind Pinsel und Farbe für die Seele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .08 Gewinn: Schreib- und Kreidesets Eines von je 10 Schreiblern- und je 10 Kreidesets von Faber-Castell gewinnen . . . . . .11 Bücher, Adressen und Websites zum Thema Die ersten Schritte und Kontakte für Malinteressierte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11 * GESUND Test+++Test+++Test Wie gesund leben Sie wirklich? Finden Sie es heraus! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12 Die Testauflösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48 12 ERNÄHRUNG Plätzchen fast ohne Zucker Unsere Rezepte für Winter, Weihnachten und Waage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16 BABY-SPEZIAL: UNSER MINIKIT-PROGRAMM Schwangerschaft Ein Brief ans ungeborene Kind, Schwangerschaftswehwehchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21 Geburt Im Liegen? In der Wanne? Mit Kaiserschnitt? Plus: beliebte Vornamen . . . . . . . . . . . . . .26 Die ersten Wochen Stillen, Entwicklung bei Mama und Kind, Brei & Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29 Die ersten Jahre Zahnen, Impfen und Untersuchungen, Babyschlaf, Kinderkrippen, Trotzalter, Förderkurse, Einschulung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32 16 FITNESS 21 We dance Zumba! Das Fitnessprogramm des Jahres und unser absoluter Favorit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46 NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER+++ Bonusprogramm 2011: Entdecken Sie unsere neuen Prämien! Auch im nächsten Jahr können Sie wieder mit vielen gesundheitsbewussten Maßnahmen Bonuspunkte sammeln, die Sie gegen viele hochwertige Sachprämien oder bares Geld eintauschen können. Und mit unserem Kinderbonusprogramm für 6- bis 14-Jährige punkten bei uns auch Ihre Kleinen. 46 Titel: Getty Images GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 5 INTERN Neuigkeiten von Ihrer BKK RÜCKBLICK: AUSSTELLUNG „KUNST ALS PASSION“ IM GILSEI-HAUS GROSSE WERKE UND KLEINE KÜNSTLER ZU GAST BEI DER BKK Vom 7. Oktober bis zum 26. November 2010 präsentierte die Bielefelder Künstlerin Solveig Hild eine kleine Auswahl ihrer Werke in unserem Kundencenter Bielefeld. Auch der Sozialdezernent der Stadt Bielefeld, Tim Kähler, und der CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Lux ließen es sich nicht nehmen, an der Ausstellungseröffnung am 6. Oktober teilzunehmen. Doch nicht nur viele Besucher unseres Kundencenters waren begeistert: Auch die Kinder der Kindertagesstätte Südwestfeld in BielefeldBrackwede hatten großen Spaß. Gemeinsam mit Solveig Hild brachten die kleinen Künstler ihre Kartoffeldruckideen zu Papier. BKK-Vorstand Frank Jessen, Solveig Hild und Sozialdezernent Tim Kähler (v. l.) vor zwei Werken der Künstlerin NEUE ARZNEIMITTELVERTRÄGE GESCHLOSSEN Ihre BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER hat mit namhaften Herstellern von Generika Rabattverträge geschlossen. Wenn es keine Rabattverträge gäbe, müsste der Apotheker immer die preisgünstigsten Arzneimittel wählen. Die können sich alle 14 Tage ändern. Falls Ihr Arzt auf dem Rezept nicht ein bestimmtes Medikament mit „Aut-Idem-Kreuz“ verordnet hat, sind die Apotheken verpflichtet, Arzneimittel von Herstellern abzugeben, mit denen die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER einen Rabattvertrag geschlossen hat. Rabattverträge galten bisher für das gesamte Sortiment eines Herstellers. Im Rahmen einer Gesetzesänderung dürfen gesetzliche Krankenkassen nur noch Verträge für einzelne Wirkstoffe, dafür aber mit mehreren Vertragspartnern abschließen. Mittlerweile liegen Verträge für 186 Wirkstoffe vor. Die 6 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Laufzeit der neuen Rabattverträge beginnt voraussichtlich am 1. Januar 2011. Für Sie bedeutet das: Wenn Sie in der Apotheke bisher ein bestimmtes Arzneimittel erhalten haben, könnte es sein, dass Sie ab 1. Januar ein wirkstoffgleiches Medikament eines anderen Herstellers bekommen. Über die gesamte Laufzeit der neuen Rabattverträge können Sie zwischen mehreren Präparaten eines bestimmten Wirkstoffs wählen. Für alle Arzneimittel, für die wir neue Rabattverträge vereinbart haben, brauchen Sie keine Zuzahlung zu leisten. Ein Verzeichnis dieser Medikamente liegt jeder Apotheke vor. Für Arzneimittel aus alten Rabattverträgen kann die gesetzliche Zuzahlung aber auch weiterhin anfallen. Weitere Infos dazu und eine Übersicht aller Wirkstoffe finden Sie auf unserer Homepage www.bkkgs.de/leistungen/ arzneimittel. 24 STUNDEN AM TAG FÜR SIE GEÖFFNET: UNSERE INTERNETGESCHÄFTSSTELLE Sie möchten uns einfach, schnell und komfortabel mitteilen, dass sich Ihre Anschrift, Ihre Bankverbindung oder Ihre Telefonnummer geändert haben? Sie möchten sich von Ihrem PC einen Antrag auf Haushaltshilfe oder ein Quittungsheft für Zuzahlungen ausdrucken? Sie brauchen eine neue Krankenversicherungskarte? Sie möchten sich in aller Ruhe über das Thema Schwangerschaft und Familie informieren? Kein Problem. Loggen Sie sich einfach auf unserer Startseite (www.bkkgs.de/igs) ein. Nach dem ersten Einloggen erhalten Sie innerhalb von drei Tagen Post von uns, dass Sie nun alle Vorteile der Internetgeschäftsstelle nutzen können. Probieren Sie es aus! Und sollten Sie ein spezielles Angebot vermissen, schreiben Sie es uns: [email protected]. IHRE MEINUNG – UNSERE CHANCE GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Fotos: Fotolia (2) Jedes Unternehmen, auch Ihre BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, lebt von seinen Kunden. Besser gesagt: Es lebt von der Zufriedenheit seiner Kunden. Und genau deshalb haben wir immer ein offenes Ohr für Ihre Verbesserungsvorschläge und Ihre Kritik. Aber natürlich freuen wir uns auch über ein Lob. Sie haben sich geärgert, weil Sie eine Auskunft bekommen haben, die Sie nicht verstehen oder die Sie nicht nachvollziehen können? Sagen Sie’s uns! Sie haben sich gefreut, weil wir Ihnen schnell, unbürokratisch und kompetent weitergeholfen haben? Sagen Sie’s uns! Sie haben Ideen oder Anregungen, wie wir unseren Service verbessern können? Sagen Sie’s uns! Ihre Meinung ist uns wichtig. Selbst kleine Dinge, die Ihnen vielleicht nicht bedeutend erscheinen, interessieren uns. Wir sprechen mit Ihnen auch gerne darüber, was vielleicht nicht so optimal gelaufen ist, denn schließlich sollen Sie mit uns zufrieden sein. Nur wenn wir erfahren, was Sie bewegt, worüber Sie sich geärgert oder aber auch gefreut haben, können wir unsere Servicequalität verbessern. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Ihr Feedback sehr zügig zu bearbeiten und Ihnen umgehend eine Antwort zukommen zu lassen. Und wir fragen nach: Nachdem wir Ihr Feedback bearbeitet haben, bitten wir Sie, uns mittels eines Fragebogens mitzuteilen, ob alles zu Ihrer Zufriedenheit geregelt wurde. All Ihre Anliegen werden systematisch ausgewertet und analysiert. Das hilft uns dabei zu erkennen, wo wir noch besser werden können. Werden Sie aktiv und seien Sie unsere Berater! Mitmachen ist ganz einfach: entweder online unter www.bkkgs.de/lob_und_tadel, per E-Mail unter [email protected], oder mit der guten alten Post an: BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, Feedback-Management, Postfach 140160, 33621 Bielefeld 7 FAMILIE Ran an die Töpfe: Es befreit ungemein, Gefühle schwungvoll auf der Leinwand auszuleben 8 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Gefühle in Farbe Wer sich mit Farbe und Pinsel austobt, der entspannt und befreit sich. Malen bringt Unbewusstes und kreative Kraft hervor. Das ist oft besser als jede Arznei – für Kinder wie für Erwachsene. Nur Mut! –––––––––– Text Karen Cop „Bitte – zeichne mir ein Schaf!“, sagte der kleine Prinz zum Erzähler in dem weltberühmten Buch von Saint-Exupéry. Der malte stattdessen eine Riesenschlange, die er bereits als Sechsjähriger zeichnete und die nie jemand verstand. Der kleine Prinz sah jedoch sofort den „Elefanten in einer Riesenschlange“ und trieb den Erzähler weiterzuzeichnen. Zusammen entdeckten sie eine gemeinsame Sprache. Die jeder Mensch verstehen kann, wenn er sich auf Bilder einlässt. Schließlich sind Wörter wie Wut oder Trauer nur Wortetiketten, die das Gefühl darin einsperren. Aber eine Explosion in Rot kann Wut wirklich mit Wucht ausdrücken, eine zarte Kreidezeichnung helfen, traurige Stimmung auf Papier zu bannen. Erholungsmuffel. 74 Prozent der Frauen und 63 Prozent der Männer schieben Entspannung immer wieder auf, nehmen sich nicht die nötigen Auszeiten, die für ihre Ausgeglichenheit, Zufriedenheit und Gesundheit notwendig wären. Malen ist ein hervorragendes Mittel, die gestresste linke Seite mal abzuschalten. Das merkt man schon, wenn man einen Finger in Farbe tunkt und einfach anfängt, sie auf Papier zu verreiben. Noch mehr Spaß macht das natürlich mit der gesamten Familie. Ein Projekt am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim zeigte, dass es fast 100 Prozent von Kindern gelang, Gespenster, die ihnen den Schlaf raubten, zu malen. Selbst der geniale Goya bannte ja seine Dämonen auf Leinwand. „Kunst ist Beim Malen verschwinden wir aus der Außenwelt. Wer sich der Lust auf Farbe hingibt, ohne Ziel, weil es egal ist, ob das Bild, das dabei herauskommt, anerkannt „schön“ ist oder nicht, der schwingt den Pinsel irgendwann wie in Trance, wie ein Kind. Kleine Kinder lieben es aber auch, wenn wir für sie malen. Die meisten Dreijährigen können sich malend viel besser ausdrücken als mit Worten. Sie nutzen dabei die rechte Hemisphäre des Gehirns: denken in Bildern, folgen ihren Gefühlen und der Fantasie. Hier wachsen Kreativität und Raumempfinden und es entsteht der Eindruck von Zeitlosigkeit. Im Alltag sollen sich Erwachsene jedoch möglichst oft als vernunftbetonte, rationale Denker beweisen. Das Sprachzentrum, die Fähigkeit, analytisch zu denken, auch die Logik haben ihre Zentrale in der linken Gehirnhälfte. Wird diese Seite vor allem aktiv, kommt die rechte irgendwann aus der Übung. Es sei denn, wir verhindern das. Beim Malen erlebt nicht nur die rechte Hirnhälfte fast vergessenen Spaß. Man begibt sich in eine Welt, in der die Türen zu tiefsten Gefühlen offen stehen. Kraftquelle Kunst – für alle! Eine Studie mit 5.000 Befragten, geleitet von Prof. Henning Allmer an der Deutschen Sporthochschule, ergab: Deutsche sind Therapie“, postulierte Joseph Beuys. Warum also sollte es nicht auch Erwachsenen gelingen, die Dinge, die mit Druck auf ihnen lasten, aus sich herauszumalen?! Eine Maltherapie kann sogar schwer kranken Menschen helfen. In vielen Krankenhäusern malen Krebskranke gegen den Schmerz. „Während der therapeutischen Sitzungen können Angst und negative Gefühle nonverbal ausgedrückt werden, ohne sie benennen zu müssen. Das gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Krankheit besser zu verarbeiten und zu bewältigen“, erfuhr Dr. Regine Merz, Kunsttherapeutin und Leiterin einer Studie an der Uni Witten/Herdecke mit Krebspatienten. Ergebnis: Nebenwirkungen einer Chemotherapie wie Schmerzen erlebten sie weniger schwer als Patienten, die nicht an der Kunsttherapie teilnahmen. Denn, so Merz: > GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 9 FAMILIE WE LOVE BOB ROSS In der TV-Sendung „Joy of Painting“ machte Bob Ross in den 80ern Menschen Mut, zum Pinsel zu greifen, die sich das ohne ihn nie getraut hätten! Mit seinen selbst entwickelten genialen Techniken wie der „Nass-in-Nass-Methode“ kann man unglaublich schnell ein vorzeigbares Bild malen. Die moderierten Malkurse des 1995 verstorbenen US-Stars gibt es auf DVD, ein 3-Stunden-Workshop ab 26,95 Euro, z.B. bei www.hobbypassage.de oder www.amazon.de. „Der Malende tritt sich selbst gegenüber und wird in die Lage versetzt, die eigene Situation zu reflektieren, dabei dient das Bild als Projektionsfläche.“ Er ist so nicht mehr nur passiv, kann endlich aktiv mit der Krankheit umgehen. Das gilt auch für Magersüchtige wie Emilia, 17 Jahre alt, die sich bei einer Größe von 1,70 Meter auf 44 Kilo heruntergehungert hat. Sie entdeckte beim Malen, dass „es mich auf andere Gedanken bringt. Ich freue mich darauf, weil ich dabei merke, dass ich noch andere Dinge machen kann als mich dünn.“ Kunsttherapie hilft aber nicht nur bei schweren Krankheiten und Essstörungen, auch bei ADHS, also Hyperaktivität, bei Lern- und Konzentrationsstörungen, bei Burn-out und in psychisch belastenden Lebenskrisen wie einer Scheidung. Oder einfach in Momenten, in denen wir den Kontakt zu unserem tiefen Selbst verloren zu haben scheinen, weil der Alltag zu sehr stresst. Dann braucht man keinen Therapeuten. Dann beu- 10 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 gen Pinsel und Farbe, Stift oder Kreide Krankheit vor und bringen in wenigen Minuten vor allem eins: Spaß! So geht’s los: Eintauchen in die Welt der Malerei. Sich ein Bild von der Welt machen. Seine Gefühle austoben. Die Sicht auf die Dinge verändern. Wer sich traut, weiß, wie viel das Medium Malerei bewegen kann. Nur wie beginnen? Viele Surrealisten setzten sich in ein dunkles Zimmer, damit die Bilder aus ihrem Unterbewussten aufstiegen. So machte es Edgar Ende, der Vater des Autors Michael Ende. Er schloss die Augen und wartete ab, was passiert. Klar, er hatte mehr technisches Know-how als die meisten von uns, aber das Ziel ist ja auch nicht, sich mit Kunstwerken im Museum zu verewigen. Ein bisschen Basistechnik wäre außerdem schnell gelernt (siehe Kasten), ist allerdings nicht wichtig. Die Bewegung des Malens zählt. Warum also nicht mit Action Painting beginnen? Ein Tuch auf den Boden legen, ein Papier davor an die Wand kleben und aus vollen Töpfen daraufspritzen? Der Künstler Jackson Pollock legte seinen Maluntergrund gleich auf den Boden, ließ die Farbe direkt aus den Töpfen tropfen, um sie dann mit wilden Pinselstrichen zu verteilen. Herrlich befreiend! Obwohl es bestimmt nicht jedem gelingt, auf Anhieb so aus sich herauszugehen. Der Erzähler in „Der kleine Prinz“ malte schließlich viele Schafe, alle drückten etwas anderes aus. Der Prinz war zufrieden, als er eine gemalte Kiste mit Löchern bekam, in der das gewünschte Schaf sein sollte – Platz für Träume!–––––––––––– Bücher, Adressen, Webseiten Ratgeber in Buchform „Erste Kunst mit allen Sinnen erfahren“ von Mary Ann Kohl. Praxisorientierte Kunstaktivitäten mit Kindern unter drei Jahren, die zum Malen, Kneten, Zeichnen oder Drucken inspirieren. Bildungsverlag EINS GmbH, 19,90 Euro. „Gefühlssterne, Angstfresser, Verwandlungsbilder: Kunsttherapeutische Methoden und Modelle“ von Udo Baer. Prima Überblick, mit vielen Beispielen zu möglichen Heilungsprozessen. Verlag Affenkönig, 29 Euro. „Mehr Freude am Malen: Landschaften und Blumen in Öl“ von Bob Ross und Annette Kowalski. 33 Beispiele zum Nachmalen, Schritt für Schritt erklärt, mit den wichtigsten Grundtechniken. Bassermann Verlag, 12,95 Euro. „Die Heilkraft des Malens“ von Werner Kraus führt in die Kunsttherapie ein, zeigt ihre Möglichkeiten, z.B. bei Burn-out und Essstörungen zu helfen, aber auch ihre Grenzen. Verlag C.H. Beck, 12,95 Euro. „Abstrakte Malerei in der Praxis“ Rolina van Vliet erklärt Techniken und Motive so leicht verständlich, dass selbst absolute Anfänger loslegen können. Mit Infos zu nötigem Werkzeug, Material, Farben. Edition Fischer, 19,90 Euro. Hilfreiche Web-Adressen www.dvv-vhs.de Hier stellt sich der Volkshochschulverband vor, u. a. mit einer Adressenliste aller Volkshochschulen. Einfach die nächste aussuchen und im Malkurs einschreiben, weil es Spaß macht, mit anderen zu malen. www.kunstkursonline.de Kostenlose OnlineZeichen-, Comic- und Malkurse, sogar Fotografiertricks gibt es hier! Plus KunstBlog und Kunstforum für den regen Erfahrungsaustausch begeisterter Hobbykünstler. www.onlinemalbuch.de Ein jonglierender Clown sagt „nur für Kinder“ und bietet: Bilder zum Ausdrucken und Ausmalen. Außerdem Kochrezepte wie Rahmtrüffel oder Papageienkuchen – schließlich ist Kochen auch kreativ! www.skr.de Lust, mit Pinsel und Palette Urlaub zu machen? Der Veranstalter SKR hat sich auf Reisen mit Sinn spezialisiert, z.B. inspirierenden und künstlerischen Kreativurlaub auf Teneriffa und Kreta oder in schönen Klöstern. www.artundgrafik. de Künstler- und Hobbybedarfsladen mit Topmarken-Shops für den Online-Einkauf von Farben, Pinseln, Staffeleien etc. Viele Preishits! Plus: Infos über Techniken und den Gebrauch des Materials. Noch mehr Adressen im Schnellcheck, z. B. von Kunsttherapeuten www.maltherapie. de Adressenliste von Maltherapeuten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Kleine Linkliste zu Web-Portalen rund um die Maltherapie. www.offenesatelier-mh.de Website der Mülheimer Kunsttherapeutin Doris Becker, die in ihrer Werkstatt Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten, ADS/ADHS, Wahrnehmungsstörungen oder Lernschwächen hilft. www.malenbefreit.de Sabine Feickert versteht sich als Bilderhebamme, bietet im Heuchelheimer Atelier begleitendes Malen an. Auch wer nur ihre Homepage besuchen kann, erfährt viel über die Freude an Farbwelten. www.bobross.de Hier werden Workshops bis zum 5Tage-Seminar über die Techniken des US-Stars angeboten, Sendetermine der Sendung bei BRalpha und im Online-Shop kann man sämtliche Materialien, DVDs etc. kaufen. www.kunsttherapie. de Sehr informative und anschauliche Einführung über die Möglichkeiten und spannenden Erfahrungen mit der Kunsttherapie von Friederike Strub in Frankfurt. 10 KREIDEMALSTIFTSETS UND 10 SCHREIBLERNSETS GEWINNEN Mitfeiern und mitmalen! Faber-Castell feiert 2011 sein 250. Firmenjubiläum. Der Schreiner Kaspar Faber legte damals den Grundstein für die Geschäfte und den Markennamen Faber-Castell. Bereits in der achten Generation im Besitz derselben Familie, ist Faber-Castell heute als weltweit führender Hersteller holzgefasster Stifte in über 120 Ländern vertreten. Gewinnen Sie jetzt für Ihre Kids eines von 10 Sets „Radierbare Kreiden“ und eines von 10 Sets „Schreiblernspaß“. Viel Glück! Schicken Sie uns unter dem Stichwort „Malen“ eine Mail an [email protected], ein Fax an 0521 5228-63788 oder eine Postkarte an BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, Winterstraße 49, 33649 Bielefeld. Einsendeschluss: 14.01.2011. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, des Verlags und des Sponsors sowie deren Angehörige können nicht teilnehmen. Alle Gewinne sind von unseren Kooperationspartnern gesponsert und nicht aus Mitgliederbeiträgen finanziert. GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 11 Fotos: mauritius Images (2), Bayerischer Rundfunk/Bob Ross Company, Fotolia Wer hilft mir bei den ersten Schritten, um ein guter Hobbymaler zu werden? Wo gibt es welche Kurse? Was ist eigentlich eine Maltherapie? Und wie finde ich einen Kunsttherapeuten in meiner Nähe? Mehr nützliche Infos rund um den Spaß am Malen für Kinder und Erwachsene finden Sie hier: GESUND Testen Sie sich: Wie gesund bin ich wirklich? Puddingvegetarier oder SingleFrau? Wer lebt gesünder? Und was kann jeder dafür tun, um gesund und glücklich zu bleiben oder zu werden? Finden Sie es heraus! –––––––––– Text Kirsten Khaschei In diesem Test geht es nicht darum, ob Sie wissen, wie viele Kalorien ein Apfel hat oder wie viel Teer in einer Zigarette steckt, sondern es geht um Ihr Alltagsverhalten in puncto Ernährung, Bewegung und Gesundheit. Finden Sie heraus, welche Faktoren Ihren Alltag bestimmen und was Sie möglicherweise zu einer gesünderen Lebensweise beflügeln könnte … Und so funktioniert der Test: Zuerst möchten wir Sie zu einer kleinen Bestandsaufnahme einladen: Lesen Sie sich die folgenden Feststellungen sorgfältig durch und kreuzen Sie alle Aussagen an, die auf Sie zutreffen – egal, ob es viele oder wenige sind. Wichtig: Lassen Sie sich bei der Auswahl bitte nicht von Ihrem Wunschdenken leiten, sondern antworten Sie so, wie es Ihren aktuellen Gewohnheiten entspricht. 12 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Ich wünschte, ich hätte meine Gefühle besser im Griff. Das Leben ist schon hart genug – da will ich mich nicht noch mit Sport oder Diäten quälen. Wenn ich im Stress bin, zählt nichts außer meinem Job. Weil ich mich allein schlecht zur Fitness motivieren kann, habe ich mich mit Freunden zusammengetan. Manchmal gehe ich joggen oder spazieren, um mich von Ärger abzulenken. Wenn ich mich in puncto Gesundheit mal wieder so richtig unvernünftig verhalten habe, bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Ich achte sehr auf meine Figur. Ich lasse mich einfach sehr gern von meiner Partnerin/ meinem Partner verwöhnen – und umgekehrt. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon gute Vorsätze gesammelt habe. Ich lese gern stundenlang, um dem Alltag zu entfliehen. Nach einem stressigen Tag lande ich abends meist vor dem Fernseher. Ob im Job oder privat: Ich kann unglaublich diszipliniert sein. Ich ernähre mich oft ungesund, weil das schneller geht. Ich bevorzuge gesunde Lebensmittel wie Obst, Salat und Gemüse und achte darauf, dass ich mich regelmäßig bewege. Ich genieße es, in meiner Freizeit meinen Hobbys nachzugehen. Wenn ich wütend oder genervt bin, lasse ich das andere kaum merken. Auch im Urlaub achte ich ganz selbstverständlich darauf, mich gesund zu verhalten. Ein tolles Essen, ein frisch gezapftes Bier, ein guter Wein und/oder eine schöne Zigarette ist für mich der reinste Genuss. Gute Vorsätze hin oder her: Meine Disziplin ist leider nie sehr ausdauernd. Ich bin manchmal am Wochenende richtig gern faul. Wenn ich allein bin, koche ich so gut wie nie für mich. In meiner/unserer Wohnung liegt fast alles an seinem Platz. Ich finde, gerade in einer Partnerschaft sollte man sich nicht zu sehr gehen lassen. Tagsüber habe ich fast nie Zeit für eine kurze Pause. Wenn ich ausgehe, dann flirte ich wahnsinnig gern. Diät, Gesundheit und Genuss schließen sich für mich aus. > GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 13 GESUND Wenn ich Liebeskummer habe, verkrieche ich mich. Wenn ich mehr esse oder Alkohol trinke als geplant, dann hadere ich sehr mit mir selbst. Ich fühle mich wohl in meinem Körper. Das Beste nach stressigen Arbeitstagen: ein netter Kneipenabend mit Freunden oder Kollegen. Wenn ich mal mein Training schwänze, dann oft gleich ein paar Mal hintereinander. Ob im Arbeits- oder Privatleben: Harmonie ist mir wichtig – Ärger schlucke ich deshalb schon mal herunter. Leider habe ich so gut wie keine Zeit, um einem Hobby nachzugehen. Ich hasse es, wenn andere mir in mein Leben hineinreden. Ich bin jemand, der auch in chaotischen Situationen den Überblick behält. Nach der Arbeit ist mir manchmal eigentlich schon langweilig. Ich liebe es, beim Lesen oder Fernsehgucken zu naschen. Ich bin sehr ehrgeizig, wenn mir eine Sache etwas bedeutet. Für Sport oder Entspannung hab ich leider keine Zeit. Ich freue mich über Komplimente, kann sie aber manchmal schlecht annehmen. Ich achte schon darauf, dass ich auch wirklich genug Sport mache. Manchmal fühle ich mich bei meiner Arbeit irgendwie so unbestimmt nervös. Wenn ich gestresst bin, brauche ich jede Menge Nervennahrung wie Süßigkeiten, Kaffee oder Zigaretten. Ich weiß meistens genau, was ich wann gegessen oder getrunken habe. Sport und Fitness sind für mich gute Mittel gegen Langeweile. Ich versuche, wann immer es geht, mein Leben wirklich zu genießen. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit, auf meine Gesundheit zu achten. Egal, wie anstrengend der Job wird: Ich könnte nie auf meinen Sport/mein Hobby verzichten. Ich versuche immer wieder, auf eine ausgewogene Balance von Job und Freizeit zu achten. Im Urlaub und an Feiertagen lasse ich gern mal alle fünfe gerade sein. Genuss hat für mich viel mit Geselligkeit zu tun. Wenn ich gut gegessen habe, fühle ich mich rundum geborgen und wohl. Ich bin stolz auf meinen Körper. Ich genieße es, meine Energie zu spüren – und leide, wenn ich nur wenig davon habe. 14 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Manchmal leidet meine Beziehung/meine Familie schon darunter, dass ich so viel arbeite. Es geht mir besser, wenn ich mich vernünftig ernähre. Ich träume manchmal tagsüber einfach so vor mich hin. Ehrlich gesagt gerate ich auch in meiner Freizeit zunehmend unter Zeitdruck. Ich lebe möglichst gesundheitsbewusst. Ich esse/trinke/rauche mit Leidenschaft. Ein Fitness- und Gesundheitsplan muss streng sein – sonst funktioniert er bei mir nicht. Wenn mir etwas Sorgen macht, behalte ich das meistens für mich. In den letzten Jahren haben sich meine Aufgaben im Job kaum verändert. Wenn ich etwas Sinnvolles getan habe (beruflich oder privat), dann geht es mir gut. Auch am Wochenende kann ich eigentlich nicht richtig abschalten. Es fällt mir einfach schwer, auf lieb gewonnene Gewohnheiten zu verzichten. So werten Sie den Gesundheitstest aus: Der Test geht davon aus, dass verschiedene Faktoren unseren Lebensstil beeinflussen: zum Beispiel der Umgang mit Gefühlen oder Stress, Disziplin, aber auch Lust am Genuss oder die Fähigkeit zur Selbstbeobachtung. Falls Sie Ihr Gesundheitsverhalten oder Ihren aktuellen Lebensstil gern verändern möchten, ist es hilfreich, die verschiedenen Faktoren zu kennen. Zählen Sie zuerst alle Aussagen, die Sie angekreuzt haben, getrennt nach Farben zusammen – also Lila, Orange, Blau, Pink und Grün. Unter der Farbe, die Sie am häufigsten angekreuzt haben, finden Sie die Verhaltensweisen, die am ehesten Ihren Lebensstil ausmachen. Fotos: mauritus images (2), Fotolia (6), Shotshop Tragen Sie hier die Anzahl Ihrer Punkte ein: Sie haben zwei oder mehrere Farben etwa gleich häufig angekreuzt? Das ist gar nicht so selten, denn meistens sind es verschiedene Faktoren, die unser Verhalten im Alltag prägen. Lesen Sie in diesem Fall die entsprechenden Auswertungen durch und entscheiden Sie dann, welche davon auf Ihre aktuelle Situation am ehesten zutrifft. Lesen Sie die Auflösung auf Seite 48. GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 15 ERNÄHRUNG X-Mas mit Köpfchen für Genuss ohne Verdruss: Zucker im Zaum Natürlich, man kann sie auch ganz weglassen! Schließlich haben Weihnachtsplätzchen nur wenig mit bewusster Ernährung zu tun und schließlich ist der Advent ohnehin eine einzige kulinarische Gefahrenzone. An jeder Ecke locken Leckereien, denen wir nur schwer widerstehen können (und wollen), der Duft von Zimt, Kardamom und Nelken liegt in der Luft – was sich auf der Waage allerdings gar nicht so luftig niederlässt. Für all jene, deren Bedarf an Zuckerbäckerei solchermaßen nebenbei bedient wird, oder die, die sich lieber von herbsüßem Charme einwickeln lassen, und natürlich auch für solche, die auf Zucker weitgehend verzichten müssen, für all die gibt es ausgesprochen reizvolle Alternativen. Wir nehmen den Zucker an die Zügel und zeigen ihm die Zähne. Das Ergebnis der Zähmung ist in keinster Weise widerspenstig, sondern von der aromatischen Sorte: Würzig und kein bisschen karg präsentieren sich die hübschen Dinger, voll prallem Aroma bis in die knusprigen Spitzen und Kurven! 16 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Würzige Bambis für ca. 30 Stück: 150 g Butter, zimmerwarm, 75 ml Rübendicksaft, 1 Ei, 350 g Mehl, 120 g Kakaopulver, Salz, 1/2 TL Nelkenpulver, 1/2 TL Zimt, 1 Msp. Kardamom, 100 g Himbeergelee (zuckerfrei), 50 g Puderzucker (alternativ Fruchtzucker), 1–2 TL Zitronensaft Butter, 50 ml Rübendicksaft und das Ei mit dem Knethaken glatt rühren. Mehl, Kakao, 1 Prise Salz und die Gewürze darübersieben. Zu einem glatten Teig kneten. Zur Kugel geformt 2 Stunden kalt stellen. Ofen auf 180 °C vorheizen. Teig auf einer bemehlten Fläche 3 mm dünn ausrollen. Bambis ausstechen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen. Im Ofen auf der 2. Schiene von unten etwa 8 Minuten backen. Himbeergelee bei geringer Hitze erwärmen, auf die Hälfte der abgekühlten Bambis streichen, dabei die Beine auslassen. Die anderen Bambis leicht versetzt daraufsetzen. Puderzucker mit einigen Tropfen Zitronensaft glatt rühren, bis eine zähe Masse entsteht. In einen Spritzbeutel mit kleiner Öffnung geben, den Bambis damit Augen und Punkte malen (siehe Foto) und die Plätzchen gut trocknen lassen. GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 17 ERNÄHRUNG WeihnachtsbaumCupcakes für 12 Stück: 6 Sternausstecher, 2–7 cm, 500 g Mehl, 100 g Kakao, Salz, 200 ml Agavendicksaft, 4 Eier, 200 g Butter, 5–6 Tropfen Bittermandelaroma, 1 Muffinblech und 12 Papierbackförmchen, 1 Pck. Schokoladenpuddingpulver, 2 TL Backpulver, 125 ml Sonnenblumenöl, 200 g Kuvertüre (zartbitter), goldfarbene Liebesperlen, 3 EL Kakao zum Bestäuben 400 g Mehl, 50 g Kakao, 1 Prise Salz und 100 ml Agavendicksaft mischen. 1 Ei, kalte Butterflöckchen und Bittermandelaroma zufügen und zu einem glatten Mürbteig verkneten. Teig abgedeckt 30 Min. kalt stellen. Inzwischen ein Muffinblech mit Papierförmchen auslegen. Ofen auf 170 °C vorheizen. Für die Muffins Puddingpulver, restl. Kakao, Mehl und Backpulver mischen. Restl. Eier mit Agavendicksaft und Prise Salz ca. 5 Minuten schaumig schlagen. Öl zugeben, unter die Eimasse ziehen. Kakao-MehlGemisch darübersieben, kurz unterheben. Masse in die Papierförmchen geben. Im vorgeheizten Backofen ca. 23–25 Min. auf der mittleren Schiene backen. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Mürbteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 3 mm dick ausrollen. Daraus jeweils 12 Sterne pro Sternengröße ausstechen. Große und kleine Sterne getrennt auf je ein mit Backpapier belegtes Backblech geben. Große Sterne bei 190 °C 10–12 Min. auf der mittleren Schiene, kleine Sterne ca. 7–8 Min. backen, abkühlen lassen. Kuvertüre grob hacken, im heißen Wasserbad schmelzen. Kleine Sterne (für die Spitze) mit etwas Kuvertüre und goldenen Liebesperlen verzieren. Sterne mit Kuvertüre wie auf dem Foto zu kleinen Sternenpyramiden zusammensetzen und fest werden lassen. Restliche Kuvertüre auf die Cupcakes streichen und die Sternenpyramiden vorsichtig daraufsetzen. Mit Kakao bestäuben. 18 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Vanillekipferl für ca. 60 Stück: 2 Vanilleschoten, 280 g Mehl, 100 g geschälte gemahlene Mandeln, 70 g Zucker (hier geht’s leider nur mit Zucker, finden wir), 210 g kalte Butter, Puderzucker zum Bestäuben, Mehl zum Arbeiten Vanilleschoten längs halbieren und das Mark herausschaben. Mehl mit Mandeln, Zucker, Butter in Flöckchen und dem Vanillemark auf der Arbeitsfläche rasch zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in 4 Portionen teilen und auf bemehlter Arbeitsfläche zu Rollen (2–3 cm Durchmesser) formen. In Frischhaltefolie wickeln und mindestens 2 Stunden kühl stellen. Backofen auf 160 °C Umluft vorheizen. Backbleche mit Backpapier belegen. Die Rollen jeweils in 15 ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Die Scheiben zu Kipferln (kleinen Hörnchen) formen und aufs Blech legen. Im Ofen ca. 12 Minuten backen. Mit dem Papier vom Blech ziehen und noch warm mit Puderzucker bestäuben und gut abkühlen lassen. Ingwerplätzchen für ca. 40 Stück: 1 EL kandierter Ingwer, 175 g Butter, 100 ml Ahornsirup, 1 Pr. Salz, 3 Eier, 200 g Mehl, 1 gestr. TL Backpulver, 70 g gem. Mandeln, 3 TL Ingwerpulver Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen. Kandierten Ingwer fein hacken oder in der Moulinette grob mahlen. Butter mit Ahornsirup und Salz cremig aufschlagen. Eier nacheinander einrühren, dann Mehl, Backpulver, Mandeln, Ingwerpulver und Ingwer unterziehen. Teig in einen Spritzbeutel mit glatter, mittlerer Lochtülle füllen und ca. 3 cm große Tupfer (nach Belieben auch größere und kleinere Tupfer) auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech spritzen. Im vorgeheizten Backofen 10 –12 Min. backen, herausnehmen, vorsichtig vom Blech nehmen und auskühlen lassen. Nach Belieben die verschieden großen Plätzchen stapeln und dekorativ zusammenbinden. GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 19 ERNÄHRUNG Haselnussspitzen für 21 Stück: 50 g Zartbitterkuvertüre, 3 Eiweiß (M), 1 Prise Salz, 125 g Rohrohrzucker, 150 g gemahlene Haselnüsse, 1/2 TL Zimt, 3 rechteckige Backoblaten (12 x 20 cm) Kuvertüre in Stückchen schneiden und in einer Küchenmaschine mit Hackeinsatz oder einem Blitzhacker zerreiben. Eiweiß steif schlagen, dabei nach und nach Zucker und Salz einrieseln lassen. Haselnüsse, Kuvertüre und Zimt mit einem Teigspatel unterheben, dabei nicht zu viel rühren. Backblech mit Backpapier auslegen. Oblaten darauflegen und mit der Masse bestreichen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C (Gas: Stufe 2–3/Umluft: 160 °C) 20–25 Minuten backen. Sofort nach dem Backen die Ränder begradigen und das Gebäck in Dreiecke schneiden. Mandel-Nuss-Schokoplätzchen für ca. 24 Stück: 250 g Fruchtzucker, 120 g gemahlene Haselnüsse, 120 g gemahlene Mandeln, Mark von 1/2 Vanilleschote, 3 Eigelb, Mehl zum Ausrollen, 150 g dunkle Kuvertüre, 1 Msp. gemahlene Gewürznelken, 120 g Crème double, zimmerwarm Fruchtzucker, Haselnüsse, Mandeln und Vanillemark in einer Rührschüssel mischen. Eigelbe zugeben, zu einem glatten Teig verkneten. In Frischhaltefolie wickeln, 30 Min. kalt stellen. Backofen auf 200 °C vorheizen. Teig auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche ca. 5 mm dünn ausrollen, kleine Kreise ausstechen, mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Übrigen Teig zusammenkneten, den Vorgang wiederholen, bis der Teig aufgebraucht ist. Im vorgeheizten Backofen 10 Minuten backen. Plätzchen herausnehmen, auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Zerkleinerte Kuvertüre im Wasserbad schmelzen, Nelkenpulver einrühren. Crème double sorgfältig unter die geschmolzene Schokolade heben. Zu einer streichbaren Masse abkühlen lassen. Auf die Hälfte der Plätzchen mit einem Teelöffel etwas Schokomasse geben, mit einem zweiten Plätzchen zusammensetzen. Trocknen lassen, nach Belieben mit Puderzucker bestäuben. 20 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 einfach mittelschwer anspruchsvoll SPEZIAL Willkommen bei unserem aktuellen SPEZIAL und unserem neuen MINIKIT Programm: das exklusive Angebot für Familien mit Kindern von 0 bis 6 Jahren. Für Ihre Kleinen gibts Geburtstagsgeschenke und für Sie viele gute Tipps von Schwangerschaft über Geburt und Trotzalter bis hin zum Schulanfang GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 21 Foto: iStockphoto OH BABY, BABY, BABY SPEZIAL Minikit S C H WA N G E R S C H A F T Willkommen mein Kind! Das Herz schlägt schneller, wenn sich Autorin Anna Schäffel erinnert, wie und wo sie es erfahren hat: In ihrem Bauch schlummert und wächst ein Wunder heran, dem sie folgende Zeilen widmete 22 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Mein geliebtes Kind, GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Foto: Mauritius Images noch wohnst du unter meinem Herzen, ganz nah, da, wo ich dich immer spüre. Sicher und geschützt in meinem Bauch. Friedlich, fordernd (manchmal denke ich, mein ganzes Dasein hat nur den Zweck, dir das Leben zu schenken) und lebenslustig – das merke ich an deinem stürmischen Strampeln. Das größte Wunder der Welt passiert mit meinem Körper und ich kann es nicht erwarten, dich bald in den Armen zu halten. Der Moment, in dem ich erfuhr, dass es dich gibt, dass da ein Kind in mir wächst, war der bedeutendste in meinem Leben. Mit Tränen in den Augen saß ich da, zwischengeparkt im Wartezimmer des Arztes. In meinen Händen ein verschwommenes Ultraschallbild, schwarzgraue Schlieren und undefinierbare Streifen. Mit einem schwungvollen Kugelschreiberkringel hatte der Doc einen winzigen Punkt markiert. Das warst du. Dein Beginn, der Anfang deines Lebens. Niemand konnte mich darauf vorbereiten, wie viel Glück, Liebe, Angst, Unsicherheit und Hoffnung ich in diesem Moment empfand – und noch immer empfinde. Bin ich bereit, Sorge zu tragen für ein Wesen, das vollkommen abhängig von mir ist? Verantwortung zu übernehmen? Und für den Rest meines Lebens für dich da zu sein? Die Leichtigkeit, mit der ich zuvor auf Kinderwunschfragen reagierte, war in den ersten Wochen völlig verschwunden. Stattdessen fast lähmende Angst vor der Zukunft, gepaart mit unfassbarer Euphorie. Einer Euphorie, die mich am Denken hinderte und mein ganzes Wesen auf Gefühle polte. Der Anblick von Babyschühchen brachte mich genauso zum Weinen wie die schwarzen Knopfaugen einer kleinen Robbe. Nachrichten aus Kriegsgebieten konnte ich nicht ertragen. Zu schlimm die Vorstellung, dass Mütter ihre Kinder verlieren, dass Kinder hungern oder ums Überleben kämpfen müssen. Und dann die Angst, die immer noch nicht völlig verschwunden ist: Wirst du gesund sein? Jeden Ratgeber habe ich verschlungen, ich meide „gefährliche“ Lebensmittel, ignoriere den besten Rotwein, versuche, entspannt zu sein. Und bei alledem dachte ich manchmal, ich habe den natürlichen Zugang verloren. Den Zugang zu dir, zum Abenteuer, ein Baby zu bekommen, dazu, dass dieses Abenteuer im Grunde das normalste, richtigste Ereignis der Welt ist. Und unfassbar besonders. Die Ratgeber habe ich inzwischen weggelegt. Ich versuche, auf mich und meinen Körper zu hören. Und auf dich. Denn was auch immer kommen mag: Wir gehören zusammen. Deine Mama 23 SPEZIAL Minikit S C H WA N G E R S C H A F T Das brauch ich jetzt „Schwangerschafts-Wehwehchen“ nennen sie viele. Eine Verniedlichung für die Frauen, die davon betroffen sind ... Schlafprobleme Der veränderte Körper und die vielen Gedanken führen oft zu Schlaflosigkeit. Entspannungsübungen, Meditation, eine warme Milch vor dem Einschlafen oder ein Lavendelbad helfen. Müdigkeit Ihr Körper verrichtet Höchstleistungen, indem er das Baby wachsen lässt. Eisenpräparate und viel Schlaf sind gute Rezepte hierfür. Schwangerschaftsstreifen Je nach Veranlagung des Bindegewebes und der Gewichtszunahme treten Schwangerschaftsstreifen stärker oder weniger stark auf. Zupfmassagen mit Vitamin-E-haltigem Öl helfen. Verstopfung & Ausfluss Verantwortlich dafür sind die Hormone. Mit getrockneten Früchten, reichlich Wasser und viel Bewegung bringt man den Darm auf Trab. Wenn die Verstopfung zu Hämorrhoiden führt, helfen spezielle Salben sehr gut. Unangenehm, aber sinnvoll: Der Ausfluss sorgt dafür, dass Bakterien vom Baby „weggeschwemmt“ werden. Wenn der Ausfluss allerdings grünlich oder bräunlich ist, sollten Sie zum Arzt gehen. Schwere Beine Dass Sie Schuhe eine Nummer größer brauchen als sonst, ist kein Grund zur Aufregung. Was hilft: High Heels meiden, die Füße öfter hochlegen und eine Fußmassage. SOS! Bei folgenden Beschwerden sollten Sie einen Arzt aufsuchen: Fieber, plötzliche Schmerzen im Bauch, dauerhaft angespannte Gebärmutter, stark schmerzende und geschwollene Beine, Schwindel mit Kopfschmerzen und Sehstörungen, starke Reizung der Harnröhre, starke Blutungen (schwache Blutungen kommen häufig vor und sind kein Grund zur Beunruhigung). 24 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 DOS AND DON’TS BEI DER ERNÄHRUNG DOS DON’TS Trinken: Mindestens drei Liter Flüssigkeit pro Tag. Eisen: Sie brauchen mehr Eisen – zur Blutbildung und für das Wachstum des Babys. Wie viel mehr, das muss Ihr Arzt beurteilen und bemessen. Folsäure: Ihr Baby braucht diese dringend für seine Zellen, Gewebe und Organe. Vier Wochen vor der Schwangerschaft, also präventiv, Folsäuretabletten einnehmen wäre ideal! Oft wird Folsäure auch noch nach der 6. Schwangerschaftswoche gegeben. Eiweiß: Aminosäuren lassen das Baby wachsen. Reichlich Eiweiß steckt in Fleisch, Fisch, Joghurt und Müsli. Kalzium: Werdende Mütter brauchen mehr Kalzium. Schließlich müssen sich Knochen und Zähne des Babys entwickeln. Zahnpflege und Vorsorge beim Zahnarzt sind jetzt besonders wichtig. Rohmilchprodukte: Milch und Käse sollten Sie aufgrund der Bakteriengefahr nur pasteurisiert zu sich nehmen. Nichts Rohes: In Tatar, blutigem Steak oder Sushi können sich Toxoplasmen/Listerine befinden. Nein zu rohen Eiern wie in Tiramisu, Mayonnaise oder Mousse (Salmonellengefahr!). Meiden Sie Innereien wie Leber – diese enthalten zu viel Vitamin A und sind schadstoffbelastet. Kräuter: Aloe vera, Basilikum, Beifuß, Nelken, Wacholder und Wermut können die Gebärmutter zu Wehen anregen. In großen Mengen meiden sollten Sie außerdem Fenchel, Ginseng, Majoran, Oregano, Petersilie, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei und Zimt. Drogen: Nein zu Alkohol und Nikotin. Körperliche und geistige Schäden sowie Frühgeburten können die Folge sein. Kaffee und Tee (grüner, schwarzer) nur in Maßen. DIE BESTEN ENTSPANNUNGSÜBUNGEN Der beste Weg, um Verkrampfungen zu lösen, sind geburtsvorbereitende Entspannungstechniken, bei denen Sie unbedingt auf die Atmung achten sollten. Entspannung im Liegen Stehende Beckenübung Mit dem Rücken an einen Türrahmen lehnen, Knie leicht gebeugt. Beim Einatmen das Becken nach vorn, beim Ausatmen nach hinten kippen. Dann mit dem flachen Rücken am Türrahmen kreisen. Lockert das Kreuzbein. Gymnastikball Wippen Sie auf einem Gymnastikball auf und ab, die Arme schwingen mit, der Po ist angespannt. Danach ruhig auf dem Ball sitzen und das Becken abwechselnd in die eine und die andere Richtung kreisen lassen. Vierfüßlerstand Kopf und Rücken sind gerade. Beim Ausatmen einen Katzenbuckel machen, den Kopf locker hängen lassen. Beim Einatmen in die Hängebrücke gehen: Kopf anheben, Becken leicht ins Hohlkreuz kippen. DER FAMILY-CARE-NEWSLETTER: FÜR ALLE ELTERN UND DIE, DIE ES NOCH WERDEN Noch mehr Tipps und Informationen rund um Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach? Mit dem FamilyCare-Newsletter Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER kein Problem. Er begleitet Sie von der 20. Schwangerschaftswoche bis zum 6. Geburtstag Ihres Kindes. Und ganz nebenbei werden Sie an die Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrem Kinderarzt erinnert. Jetzt anmelden unter www.bkkgs.de/gesundheit_online. GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 25 Foto: Fotolia; Illustration: Nina Rode/diekleinert Beine angewinkelt, Füße und Knie eng zusammen. Die Arme ausstrecken. Ausatmen: Knie zusammendrücken und beide nach links bzw. rechts sinken lassen. Einatmen: beide Knie wieder in die Ausgangsposition führen. SPEZIAL Minikit GEBURT Es geht los ... Neun Monate haben Sie Ihr Baby im Bauch getragen – jetzt drängt es ans Licht der Welt. Bald wird die Geburt überstanden sein und Sie können es in den Armen halten! –––––––––– Text Anna Schäffel Oh weh, die Wehen! Bei den meisten Frauen beginnt der Geburtsvorgang mit Wehen. Deren Stärke kann individuell sehr unterschiedlich ausfallen: Manche Frauen erschrecken vor der Heftigkeit, andere spüren die ersten Wehen kaum. Die Geburt lässt sich in drei Phasen gliedern: In der Eröffnungsphase setzen Eröffnungswehen ein, während dieser der Schmerz wellenförmig ansteigt und abflaut. Nutzen Sie die Pausen zwischen den Wehen zur Entspannung! Am Ende dieser Phase ist der Muttermund vollständig geöffnet, die Austreibungsphase beginnt. Bis zu zwei Stunden dauert diese Phase, während der die Mutter das Baby mithilfe von Presswehen durch den Geburtskanal schiebt. Die Schmerzen vergehen auch in den Wehenpausen nicht; bewusstes Atmen verschafft Linderung. Mit der Geburt des Kindes beginnt die Nachgeburtsphase, die etwa eine halbe Stunde andauert. Die Gebärmutter zieht sich zusammen, die Plazenta löst sich. Pressen im Liegen? Verschiedene Entspannungstechniken, die Sie im Geburtsvorbereitungskurs erlernt haben, helfen jetzt, die Geburt leichter zu überstehen. Fragen Sie in Klinik oder Geburtshaus nach Hilfsmitteln wie Partoball, Gebärhocker oder Geburtsseil. Bewegung kann entspannend sein – das Umhergehen macht die Wehen effektiver. Auch der Wechsel zwischen Sitzen, Stehen, Hocken, Vierfüßlerstand und Liegen wird häufig als angenehm empfunden. Bei einer naürlichen, spontanen Geburt nehmen Ärzte und Hebammen Rücksicht auf den individuell angepassten Verlauf der Geburt und verzichten weitgehend auf Schmerzmittel und Medikamente. Voraussetzung für eine natürliche Entbindung ist in der Regel, dass der Geburtsvorgang komplikations- 26 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 frei abläuft. In einigen Fällen kann es sinnvoll oder notwendig sein, die Geburt einzuleiten. Wenn beispielsweise 10 Tage nach dem errechneten Termin noch keine Wehen eingetreten sind, ist eine optimale Versorgung des Babys durch die Plazenta nicht mehr gewährleistet – die Gefahr von Nährstoff- und Sauerstoffmangel droht. Auch Zwillingsgeburten werden gelegentlich mit Medikamenten eingeleitet, wenn Wachstumsverzögerungen vorliegen. In der Wanne? Weniger schmerzhaft als eine normale Geburt wird oft die Wassergeburt wahrgenommen. Warmes Wasser entspannt, Untersuchungen haben gezeigt, dass die Geburt schneller vorangeht und weniger Dammschnitte nötig sind. Seinen ersten Atemzug macht das Baby, wenn es aus dem Wasser gehoben wurde. Viele Kliniken bieten zur Wassergeburt spezielle Wannen Statistik-News: Die Chronobiologie besagt, dass etwa um drei Uhr morgens ein Geburtenhöhepunkt erreicht wird. an. Besprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Arzt und Ihrer Hebamme, ob eine Wassergeburt für Sie infrage kommt. Muss ein Kaiserschnitt wirklich sein? Etwa 30 Prozent der Kinder kommen mithilfe eines Kaiserschnitts zur Welt. Auch wenn die Gefahren deutlich gesunken sind: Ein Kaiserschnitt ist eine Operation und damit risikoreicher als eine vaginale Geburt. Gründe für einen Kaiserschnitt können eine Lage-Anomalie des Kindes oder Mehrlingsgeburten sein. Auch wenn die Plazenta vor dem Muttermund liegt, ist ein Kaiserschnitt erfor- > „ Geschafft! Endlich bist du da. Dieser Moment bleibt unvergesslich. „ GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 27 SPEZIAL Minikit GEBURT BABYNAMEN HITLISTE 2009 Jungen Mädchen derlich. In der Regel bekommt die Gebärende eine Spinalanästhesie, bei der der Arzt ein Narkosemittel in den Rückenmarkskanal spritzt. Die Betäubung wirkt schnell und hält etwa zwei Stunden an. Ein ungeplanter Kaiserschnitt, bei dem es schnell gehen muss, wird meistens unter Vollnarkose durchgeführt. 1. Mia 2. Hannah/ Hanna 3. Leonie/Leoni 4. Lea/Leah 5. Lena 6. Anna 7. Emma 8. Emilie/Emily 9. Marie 10. Lilli/Lilly/Lili 1890 Fotos: Mauritius Images Besser mit Periduralanästhesie (PDA)? Neben natürlichen Methoden der Schmerzbekämpfung (Entspannungsbäder, Akupunktur, Atemtechniken) gibt es krampflösende und schmerzstillende Medikamente, die bei der Geburt eingesetzt werden können. Als am zuverlässigsten gilt die Periduralanästhesie, bei der der Arzt ein Betäubungsmittel in die äußere Hülle des Wirbelkanals spritzt. Dies geschieht mithilfe eines Katheters, über den bei Bedarf nachgespritzt werden kann. Der Vorteil der PDA: Sie ist so gering dosiert, dass die Gebärende keinen Schmerz empfindet, die Wehen aber trotzdem spürt und aktiv mitpressen kann. Der Nachteil: Bis eine PDA wirkt, vergeht mindestens eine halbe Stunde, häufig leiden Frauen anschließend unter Kopfschmerzen. Da der Blutdruck sinkt, ist eine intensive Überwachung der Geburt nötig. Und: In einer späten Phase der Geburt ist der Einsatz einer PDA oft nicht mehr möglich. Viele Frauen bevorzugen es, eine Geburt ohne Schmerzmittel durchzustehen – sprechen Sie mir Ihrem Frauenarzt darüber! –––––––––––––––––––––––––––––––––– 28 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 1. Leon 2. Lucas/Lukas 3. Jonas 4. Luca/Luka 5. Paul 6. Felix 7. Maximilian 8. Finn/Fynn 9. Tim/Timm 10. Ben Jungen Mädchen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Anna Frieda/Frida Martha/Marta Erna Emma Marie Gertrud Margarethe/ Margarete 9. Maria 10. Elisabeth 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Karl/Carl Wilhelm Heinrich Hans Otto Hermann Paul Walter/ Walther 9. Friedrich 10. Ernst Quelle: www.beliebte-vornamen.de Interview: Kleine Stillkunde Muttermilch gilt nach wie vor als die beste Ernährung für das Baby. Doch junge Mütter sind oft verunsichert. Kinderarzt Christian Schött klärt die häufigsten Fragen –––––––––– Interview Barbara Schulz Wie oft muss ich mein Baby stillen? Bei Neugeborenen ist die Frequenz noch sehr unregelmäßig. Manche Babys wollen eineinhalbstündlich trinken. Doch in der Regel stellt sich recht bald ein Rhythmus zwischen zweieinhalb und drei Stunden ein. Dabei ist zu beachten, dass das Stillen der Ernährung dient und dass das Kind nicht reflexartig zur Beruhigung angelegt wird. Kann es sein, dass das Baby an der Brust nicht satt wird oder zu wenig Nährstoffe bekommt? Dieses Problem ist eher selten, aber durchaus möglich, würde aber von der Hebamme, die während der ersten Wochen Hilfestellung gibt, erkannt. Regelmäßige Gewichtskontrollen und Stillberatungen geben Sicherheit. Wiegen emotionale Bindung, perfekte Ernährung sowie Allergie- und Infektionsschutz die Schadstoffbelastung der Muttermilch auf? Eindeutig ja! Die Milch der ersten Tage ist die wertvollste überhaupt und durch wirklich nichts zu ersetzen, ein gewisses Schadstoffrisiko lässt sich dabei nicht vermeiden. Umso mehr ist auf eine gesunde Lebensweise, vor allem bei der Ernährung, zu achten. Welche emotionalen oder gesundheitlichen Folgen hat es, wenn es mit dem Stillen nicht klappt? Meist keine. Vom immunologischen Standpunkt aus ist die Anfangsmilch nicht zu kopieren, für die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse der Babys bietet die Industrie inzwischen aber etliche hoch entwickelte Produkte an, die dem Original immer näher kommen. Gesundheitliche Schäden nimmt das Baby definitiv nicht. Und auch die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind entsteht zunächst sicher nicht nur über das Stillen. Ein schlechtes Gewissen ist also keinesfalls angebracht.–––––––––––––––––––– •BRUSTENTZÜNDUNGEN bedeuten nicht generell Stillstop. Oft lindert das trinkende Kind die Stauungsbeschwerden. Bei hohem Fieber, Schmerzempfindlichkeit oder bei Entzündungen, die in das gesamte Gewebe übergehen, sollte das Stillen unterbrochen werden. •KRANKHEIT Schwere Erkrankungen der Mutter (HIV, Hepatitis C), aggressive medikamentöse Behandlung (zum Beispiel Chemotherapie) und jegliche Form von Sucht verbietet das Stillen. •PHYSISCHE BESONDERHEITEN Hohl-, Flach- oder Schlupfwarzen der Brust können dem Kind Probleme beim Saugen und der Mutter Schmerzen bereiten. Stillhütchen sind das Mittel der Wahl. Eine Hebamme sollte im Vorfeld und begleitend beraten. GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 29 Foto: Istockphoto LIEBER NICHT STILLEN BEI ... SPEZIAL Minikit D I E E R S T E N M O N AT E Step by step In den ersten Monaten geht es bei Mama und Baby ganz schön rund: ein kleiner Überblick über die wichtigsten Schritte –––––––––– Text Anna Schäffel MAMA BABY Babyblues Fühlt sich schlimm an, ist aber ganz normal: die Wochenbettdepression. Etwa 3 bis 10 Tage jede fünfte Frau leidet unter Verzweiflung, Angst und Tränen nach der Entbindung. Was hilft: Machen Sie sich klar, dass diese Phase vorübergeht! Gelbsucht Zwei Drittel der Neugebo3 bis 10 renen leiden darunter. Ursache ist der noch nicht perfekt Tage funktionierende Abtransport eines Abbauproduktes von Hämoglobin (Bilirubin). Keine Sorge, nur schwere Fälle müssen behandelt werden! Sinne Wochenbett Säuglinge können nicht nur hören und sehen, sie haben auch einen ausgeprägten Geruchssinn. Einige Wochen nach der Geburt erkennen sie die Mutter am Geruch und spüren, ob sie von Mutter, Vater oder einem Fremden hochgehoben werden. Auch 10 Tage Hebammen Schreien die Mimik ist schon früh Unzählige Fragen tauchen in den In den ersten vorhanden. ersten Wochen auf: Entwickelt sich Monaten hat das das Baby gesund? Wie funktioniert 1 bis 2 Baby keine Möglichdas mit dem Baden? Warum klappt das keit, seine Bedürfnisse anders Monate Stillen nicht so richtig? Bei all diesen Fraals durch Schreien zu artikugen ist ihre Hebamme die richtige AnMotorik lieren. Hunger, Kälte, Hitze, sprechpartnerin. Bis 10 Tage nach der Vom ersten Müdigkeit – als dies wird Entbindung haben Sie ein Anrecht Moment an verdurch Schreien komauf Hebammenfügt das Baby über muniziert. besuche! 8 Wochen Saug- und Schluckreflexe. In den ersten drei Rückbildung Monaten lernt es, seinen Kopf Während der Schwangeraufrecht zu halten, wenig schaft ist der Uterus auf 20später, seine Hände zu fache Größe angewachsen – am Becken3 entdecken. boden Ende der Wochenbettzeit ist er Monate Um Probleme nur noch etwa faustgroß. Die mit Inkontinenz zu Wachstum Hebamme ertastet, ob die vermeiden, Nach der Geburt nimmt das Baby bis zu Rückbildung normal sollte der stark sechs Prozent Gewicht ab – 14 Tage später ist bis 20 vonstatten geht. gedehnte Becken- Wochen das Geburtsgewicht normalerweise wieder erbodenmuskel trainiert reicht. In den ersten drei Monaten sind Gewichtswerden. Im Rückbildungskurs und Längenzunahme sowie das Kopfwachstum lernen Sie Übungen, die Sie besonders stark ausgeprägt. Babys sind anfällig 3 zu Hause machen für Viruserkrankungen, in den ersten drei Monate Monaten durch die mütterlichen Abwehrstoffe können. jedoch gut geschützt vor Infektionen. Foto: Istockphoto Die ersten Wochen nach der Geburt heißen 8 Wochen nicht umsonst so! Genießen Sie Zweisamkeit und Ruhe mit Ihrem Baby und gönnen Sie dem Körper diese Erholungsphase. 30 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 2 bis 3 Wochen Jetztetwas darf’smehr schonsein Irgendwann ist es Zeit für Löffelchen & Co. Wie’s funktioniert? Ein kleiner Fahrplan für die erste Beikost –––––––––– Text Barbara Schulz Was es zu beachten gibt: Als Flüssigkeitsersatz in der Beikostphase eignen sich Wasser oder ungesüßte Tees. Achtung: Im ersten Lebensjahr Honig meiden, dessen Bakterien lebensgefährlichen Säuglingsbotulismus (Darminfektion) auslösen können. Kinder mit Zöliakie (Erkrankung der Dünndarmschleimhaut) reagieren überempfindlich auf Gluten, ein Eiweiß, das in Weizen, Dinkel, Gerste, Roggen, zum Teil in Hafer enthalten ist. Glutenfrei sind Hirse-, Mais- oder Reisflocken. Bei Verdacht auf Milchunverträglichkeit die Milch durch hypoallergenes Milchpulver ersetzen.––––– Und noch ein Löffelchen für ... Pastinaken-Fleisch-Brei: 60 g Kartoffeln, 50 g Pastinaken und 50 g Möhren schälen, klein schneiden. 25 g mageres Fleisch sehr fein schneiden. Gemüse mit Fleisch und etwas Wasser 15 Min. dünsten, evtl. etwas Wasser nachgießen. Mit 20 ml Apfelsaft und 15 ml Rapsöl fein pürieren. Banane-Hafer-Brei: 125 ml Wasser mit 20 g Haferflocken verrühren. 2 Min. köcheln lassen, Topf vom Herd ziehen. Banane klein schneiden, mit 8 g Butter zu den Flocken geben. Banane zerquetschen und zu einem Brei verrühren. GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 31 Fotos: mauritus images, iStockphoto Es kommt der Tag, an dem Ihr Baby nicht mehr satt wird von den Still- oder Milchmahlzeiten – meist zwischen dem fünften und siebten Lebensmonat. Nun können Sie schrittweise mit jedem Monat eine Milch- durch eine Breimahlzeit ersetzen. Nur die Ruhe. Essen will gelernt sein. Erste Beikost ist ein Gemüse-KartoffelFleisch-Brei. Dabei sollten Sie zunächst ein paar Tage lang nur Gemüse geben, um die Verträglichkeit zu testen. Karotte bietet sich an, weil sie leicht süßlich schmeckt, aber auch Kürbis, Fenchel oder Pastinaken sind gute Alternativen. Nach etwa fünf Tagen können Sie Kartoffeln dazugeben, ein paar Tage später Fleisch, das den hohen Eisenbedarf Ihres Babys deckt und die Bioverfügbarkeit des pflanzlichen Eisens verbessert. Die Abendmahlzeit wird dann ersetzt durch einen GetreideMilch-Brei, der der Kalziumversorgung dient. Vitamin C in Form von Obstsaft oder -püree als Zusatz verbessert die Aufnahme des Eisens aus dem Vollkorngetreide. Als dritte Beikost wird als Nachmittagsmahlzeit ein milchfreier Getreide-Obst-Brei eingeführt. Auch hier sollten Sie erst nur eine Obstsorte verwenden, um allergische Reaktionen zuordnen zu können. Grundsätzlich gilt: Würzen ist nicht notwendig – wer aber selbst gekochten Brei statt Gläschenkost füttert, muss dem Baby zusätzlich Jod zuführen. SPEZIAL Minikit DIE ERSTEN JAHRE Dann wären da noch ... ... ein paar Antworten und Tipps rund um Gesundheit und Entwicklung Impfen Viele Krankheiten haben heute ihren Schrecken verloren, weil sie kaum noch vorkommen. Grund: Zahlreiche Impf- und Aufklärungsprogramme haben die Verbreitung verlangsamt oder gestoppt. Pocken beispielsweise wurden durch weltweite Maßnahmen der WHO völlig eliminiert. Das Robert-Koch-Institut (www.rki.de) betont den hohen Stellenwert von Impfungen. Viele Kinderärzte empfehlen für Kleinkinder das Impfen gegen Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung, Pertussis (Keuchhusten), Haemophilus influenzae Typ B, Poliomyelitis (Kinderlähmung) und Hepatitis B. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt über die nötigen Impfungen! Zahnen Wenn die ersten Zähnchen durchbrechen (meistens mit etwa sechs Monaten), haben viele Babys Schmerzen. Abhilfe schaffen (gekühlte) Beißringe, ein Stück hartes Brot oder ein gekühlter Löffel. Manche Kinder mögen eine Massage mit dem Finger – dann juckt das Zahnfleisch weniger. Hausapotheke Gegen Bauchschmerzen hilft ein Kirschkernkissen und eine Massage mit Kümmelöl, bei Ohrenschmerzen haben sich gehackte Zwiebeln (in ein Säckchen gepackt und aufs Ohr gelegt) bewährt. Bei verstopfter Nase: einige Tropfen Muttermilch einträufeln. Hygiene Vor allem in den ersten Wochen ist Hygiene wichtig. Wenn das Baby ein wenig robuster ist, sollten Sie es aber nicht übertreiben: Ein gesundes Immunsystem braucht auch Schmutz. Baden Sie Ihr Kind maximal zweimal pro Woche. Der Nabel sollte trocken und sauber gehalten werden. VORSORGE- UNTERSUCHUNGEN In bestimmten Abständen werden Babys und Kleinkinder vom Kinderarzt untersucht. Diese Us sollen sicherstellen, dass die Entwicklung normal verläuft. » U1 (direkt nach der Geburt) Der sogenannte Apgar-Test prüft Herz, Lunge, Haut, Muskeln und die angeborenen Reflexe. Acht bis zehn Punkte bedeuten, dass das Baby gesund und lebensfähig ist. Nach fünf und zehn Minuten wird dieser Test wiederholt. Außerdem wird der Sauerstoffgehalt im Nabelschnurblut untersucht, eventuell auch Fruchtwasser gecheckt. Das Baby wird gewogen, gemessen und bekommt Vitamin-K-Tropfen zur Gehirnblutungsprophylaxe. » U2 (4. bis 10. Tag) Bei der Neugeborenen-Basisuntersuchung wird das Baby gründlich durchgecheckt. Ein HüftUltraschall wird durchgeführt, ein Tropfen Blut aus der Ferse wird auf Stoffwechselkrankheiten und Hormonstörungen untersucht. Das Baby bekommt nochmals Vitamin K. » U3 (4. bis 6. Woche) Der Kinderarzt kontrolliert die Körperhaltung des Babys und prüft die Entwicklung. Erneut wird gemessen, gewogen und der Kopfumfang ermittelt. » U4 (3. bis 4. Monat) Das Bewegungsverhalten und die motorische Entwicklung wird untersucht, Organe, Hüftgelenk, Nervensystem, Hör- und Sehvermögen werden gründlich geprüft. Der Kinderarzt schaut sich die Fontanelle an und gibt Informationen zur Impfung. In der Regel erfolgt die erste Impfung (siehe links). » U5 (6. Monat) Zusammen mit einer eingehenden körperlichen Untersuchung wird die altersgemäße Entwicklung überprüft. Das Kind sollte in der Lage sein, erste Laute zu bilden und sich vom Rücken auf den Bauch zu drehen. LESENSWERT! Foto: Istockphoto Der Klassiker der Ratgeberliteratur: „Babyjahre“ von Remo H. Largo. In diesem Bestseller beschreibt der Schweizer Professor für Kinderheilkunde die frühkindliche Entwicklung aus biologischer Sicht. Verlag Piper, 581 Seiten, ISBN 3492257623, 12,95 Euro 32 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 » U6 (10. bis 12. Monat) Wenn das Kind ein Jahr alt ist, werden die Motorik und die Sprache gründlich untersucht. Das Kind sollte sitzen, krabbeln und stehen können, auf vertraute Geräusche reagieren und erste Worte sprechen. Guten Abend, gute Nacht … Es gibt wohl nichts Anrührenderes als ein schlafendes Baby. Aber der Weg ins Traumland ist oft weit. Kinderärztin Dr. Brigitte Dietz gibt Tipps rund um den gesunden Schlaf Ihres Kindes –––––––––– Interview Barbara Schulz Wie viel Schlaf brauchen Kinder? Darf man Babys auch mal schreien lassen? Säuglinge brauchen zwischen 16 und 20 Stunden Schlaf, Kleinkinder zwischen 12 und 14 Stunden. Dabei sind Schlafbedürfnis und -verhalten unterschiedlich. Braucht ein Kind überdurchschnittlich viel Schlaf, wird es auch als Erwachsener mehr benötigen als andere. Wenn ein Kleinkind oder Säugling schreit, muss man primär davon ausgehen, dass es Unwohlsein, Einsamkeit oder Hunger ausdrückt. Erste Regel ist, immer nach dem Kind zu sehen. Geht es nur um Langeweile, kann man es auch ein paar Minuten schreien lassen. Findet es aber gar nicht (zurück) in den Schlaf, sollte man es zu sich nehmen und beruhigen. Wo sollten Babys schlafen? Der Säugling sollte im eigenen Bett schlafen, im ersten Lebensjahr aber im Schlafzimmer der Eltern, da Atem- und sonstige Schlafgeräusche dem Kind signalisieren, dass es nicht allein ist. Plötzlicher Kindstod ist bei Babys, die im Elternschlafzimmer liegen, deutlich seltener als bei Babys, die allein in ihrem Zimmer schlafen. Können Babys lernen, sich selbst zu beruhigen? Ein klares Nein! Babys können eventuell lernen, dass Eltern nicht auf jeden Schrei reagieren, doch kann bereits das zu Frustration und Interaktionsstörungen führen. Lassen sich Ein- und Durchschlafen erleichtern? Plötzlicher Kindstod ist immer noch häufigste Todesursache im ersten Lebensjahr. Kann man vorbeugen? Zunächst sollte der Säugling in Rückenlage schlafen, am besten im Schlafsack, ohne Bettdecken, Kissen oder Kuscheltiere. Auch Stillen ist ein wichtiger vorbeugender Faktor und natürlich müssen Zimmer und Wohnung rauchfrei sein. Die Temperatur sollte bei circa 18 °C liegen. Rituale helfen beim Einschlafen, sollten in dem Raum stattfinden, in dem das Baby schläft, und nicht länger als eine halbe Stunde dauern. Das Zimmer sollte dunkel und ruhig sein. Ob man beim Kind bleibt, bis es schläft, muss individuell entschieden werden. Wacht es nachts auf, sollte kein Licht angemacht werden und auch sonst keinerlei Aktivität stattfinden, um die Nacht als Ruhephase zu signalisieren.–– EINFACH. GUT. UNSER BABYSCHLAFSACK. Die ersten Wochen, Monate und Jahre im Leben eines Kindes sind besonders wichtig. Deshalb können Sie in dieser Zeit besonders auf Ihre BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER zählen. Weil wir möchten, dass Ihr Baby von Anfang an gesund aufwächst, schenken wir Ihnen nach der Entbindung unseren MINIKIT-Babyschlafsack, wenn Sie Ihr Neugeborenes bei uns familienversichern. Damit Ihr Baby sicher schläft: nachts, tagsüber, zu Hause und unterwegs. GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 33 SPEZIAL Minikit DIE ERSTEN JAHRE Die Jagd nach dem Krippenplatz Ab 2013 soll jedes Kind einen Anspruch auf Betreuung haben – so die Pläne der Bundesregierung. Derzeit ist man davon weit entfernt, wie krippensuchende Eltern leidvoll erfahren –––––––––– Text Maike Zürcher Als Tim in seiner Krippe angemeldet Bei genau 24 städtischen Krippen wurde, hieß er noch gar nicht Tim. Seine Mutter war im vierten Monat schwanger, als sie den Krippenmarathon in München begann. Wenn ihr Sohn ein Jahr alt ist, möchte und muss sie wieder als Lehrerin arbeiten. Bei den städtischen Krippen, die für Eltern aus Kostengründen häufig die erste Wahl darstellen, bekommt Tims Mutter ein müdes Lächeln der Krippenleiterin als Antwort auf die Frage nach der Wartezeit: Anderthalb bis zwei Jahre können es schon werden. Das Problem vieler Eltern: Da das Elterngeld nur 12 Monate gezahlt wird – oder 14, wenn der Partner auch Elternzeit in Anspruch nimmt –, können sie es sich nicht leisten, ihr Kind so lange zu Hause zu betreuen. steht der noch unbekannte Nachwuchs auf der Warteliste. Tims Eltern nehmen sich jetzt die privaten Betreuungsangebote vor. Die Kosten sind ernüchternd: Für einen Vollzeitplatz, das heißt fünf Tage pro Woche acht Stunden, geht es bei 500 Euro los, nach oben hin selbstverständlich offen. An die 1.000 Euro kann ein Platz in einer Superförderkrippe auch mal kosten, wo es Chinesisch und Yoga für die Kleinsten gibt und der eigenen Köchin beim Dinkelbrötchenbacken geholfen werden darf. Da ist man dann auch flexibler, was die Bring- und Abholzeiten angeht. Diese stellen einige Eltern nämlich vor weitere Schwierigkeiten: Wer holt das Kind ab, wenn die Krippe um 17 Uhr schließt, 34 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 der Arbeitgeber aber Anwesenheit bis 18 Uhr fordert? Wer auf Großeltern und andere angewiesen ist, fragt sich in der Tat, ob Arbeiten sich noch lohnt, wenn ein Gutteil des zweiten Gehalts für die Betreuung draufgeht. Ab 2013 soll es einen Rechtsanspruch bei Kindern ab einem Jahr auf einen Betreuungsplatz geben; derzeit fehlen dafür laut Statistischem Bundesamt noch rund 320.000 von 559.000 Plätzen. Besonders in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen muss zugelegt werden, hier gibt es nur für weniger als 12 % der Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsangebot. Im Osten sieht es dagegen rosiger aus: Die Quote liegt hier bei über 40 %. Die ambitionierten Pläne der früheren Bundesfamilienministerin von der Leyen sind zu spüren. Die Neueröffnungen nehmen zu, trotz der Hürden, die Krippengründer zu überwinden haben. Und Profi-Tagesmütter ab 5 Euro pro Stunde sind oft eine noch viel bessere Alternative!–––––––––––––––––– HURRA, NOCH EIN GEBURTSTAGSGESCHENK! Fotos: mauritus images (2) Deine BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER ist von Anfang an für dich da und unterstützt deine Eltern dabei, dass du gesund groß wirst. Dafür gibt es MINIKIT, das Programm für unsere Kleinsten. MINIKIT begleitet dich von Anfang an bis zu deinem sechsten Geburtstag. Zu deinem ersten Geburtstag schenken wir dir unsere MINIKIT-Kindermesslatte. Freu dich auf weitere Geburtstage und weitere Geschenke. Alles, was deine Eltern tun müssen: Zu deinem nächsten Geburtstag einfach unter 0800 0 255 255 anrufen oder eine E-Mail an [email protected] schicken. GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 35 SPEZIAL Minikit DIE ERSTEN JAHRE Nein, meine Suppe ess ich nicht! Man mag es kaum glauben, aber es kommt die Zeit, da werden aus den kleinen, anschmiegsamen Lieblingen zornige Trotzköpfe. Liebe, Verständnis und klare Regeln helfen Eltern und Kindern –––––––––– Text Barbara Schulz Und plötzlich meldet sich das kleine Ich, wo bislang nur ein Wir war. Nichts anderes ist es, was passiert, wenn Kinder ins Trotzalter kommen. Etwa um den zweiten Geburtstag herum fängt das Kind an zu begreifen, dass es ein eigenständiges Wesen ist mit Wünschen und einem Willen, der mit dem seiner Eltern oder Geschwister nicht in Einklang zu bringen ist. War bislang das Bedürfnis nach Harmonie viel zu ausgeprägt, um kleinere Wutausbrüche, die bereits gegen Ende des ersten Lebensjahres einsetzen können, schnell wieder zu vergessen, kann es sein, dass es damit nun erst mal vorbei ist. Und das ist gut so! Denn die sogenannte Trotzphase (eine wesentlich schwierigere zweite folgt in der Pubertät) ist auch ein erster Versuch des Kindes, autonom zu werden. Tatsächlich geht es in dieser Entwicklungszeit ja eigentlich gar nicht um Widerstand oder Trotz, sondern um die Ablösung und das Selbstständigwerden – ein ganz wesentlicher Meilenstein in der Entwicklung des Kindes. Für die Eltern, die nichts mehr wollen, als einfach nur von ihrem Kind geliebt zu werden, eine erste große Herausforderung. Denn plötzlich haben sie nicht mehr ein Paket vorbehaltloser Liebe an der Hand, sondern ein Bündel Wut, Zorn und Aggression als Gegner, der sich gegen sie sträubt. „Nur nicht persönlich nehmen“ mag wohl im Prinzip der richtige Rat sein, er ist allerdings nur wenig hilfreich in jenen Momenten, in denen die Situation eskaliert und einer dieser viel beschworenen kleinen Tyrannen vor uns verrücktspielt. Was Eltern diese Phase wirklich erleichtert und Kinder davor bewahrt, sich zu einem herrschsüchtigen Monster zu entwickeln, ist Verständnis. Und damit ist keinesfalls gemeint, klein beizugeben und dem Kind letztlich doch seinen Willen zu 36 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 lassen. Es geht vielmehr darum zu begreifen, dass dieses kleine Knäuel Wut nur hilflos ist und noch keine Strategie gelernt hat, seine sozialen, physischen oder psychischen Grenzen zu akzeptieren. Es will die Welt erobern und das grenzenlos und auf seine eigene Art und Weise. Dass es nun genau die Eltern sind, also diejenigen, die ihrem Kind bislang scheinbar grenzenlose Sicherheit gaben und ihm nun die eigene Unzulänglichkeit vor Augen führen, schmerzt das Kind umso mehr. Trotz und Auflehnung sind normale Reaktionen des Kindes, wenn es sich bewusst wird, dass es die Situation nicht mehr überblicken, Einen Menschen zu erziehen heißt, ihm zu sich selbst zu verhelfen. Peter Altenberg geschweige denn kontrollieren kann. Insofern sind eskalierende Gefühlsausbrüche nichts anderes als Panik über die eigene Hilflosigkeit und die schmerzliche Wahrnehmung, dass die gewohnten Ordnungen sich auflösen und Eltern plötzlich nicht mehr konform „funktionieren“. Dem Kind dabei zu helfen, diesem Chaos der Gefühle Herr zu werden, ist dabei als große Chance zu begreifen, es zu einem mündigen, verantwortungsbewussten, weil krisenfähigen Erwachsenen zu erziehen. Denn ob solche Krisen er- oder entmutigend gemeistert werden, ob Aggressionen und konfliktbeladene Gefühle erfolgreich aufgelöst werden, gehört zu den Grunderfahrungen eines Menschen, die ihn für sein späteres Leben entscheidend prägen. Größtmögliche Sozialkompetenz sowie Schutz vor und für sich selbst sind das gelungenste Ergebnis einer erfolgreich erlebten Trotzphase. > „ Struwwelpetra? Doch was wie Trotz aussieht, ist für sie pure Verunsicherung und Verzweiflung. “ GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 37 SPEZIAL Minikit DIE ERSTEN JAHRE Schutz vor und für sich selbst heißt bei Kleinkindern zunächst natürlich physischer Schutz – man muss ihnen Grenzen aufzeigen, damit sie sich nicht in Gefahr bringen oder verletzen. Es ist aber auch gemeint, dass Krisenkompetenz das Kind befähigen soll, seinen Willen abzuwägen, gegebenenfalls zu verteidigen, zu ändern oder aufzugeben. Ist es aus der Familie heraus entsprechend „geschult“, werden Begrenzungen und Beschränkungen nicht als Strafe empfunden, sondern können mit Verständnis akzeptiert werden – auch wenn dies nicht immer ohne Ärger und Groll passieren kann. Zuwendung und Aufmerksamkeit ist in dieser Zeit der Anpassung an die Welt also das Wichtigste, was man seinem Kind schenken kann, so schwer es auch manchmal fällt, diesen Zeitabschnitt gelassen durchzustehen. Strafe durch zusätzliche Einschränkungen und Begrenzungen würden seinen Schmerz und das Chaos in ihm nur noch verstärken. Gesteckte Grenzen allerdings WUT MACHT MUT Eine positiv unterstützte Trotzphase zeigt Kindern, dass … • es gut ist, einen eigenen Willen zu entwickeln, eigene Entscheidungen zu treffen, zu erproben und zu erkennen, welche Konsequenzen sie nach sich ziehen. • Konfliktsituationen nicht bedrohlich sind, sondern sein müssen, um Lösungen finden zu können. • Spannungen aushaltbar sind und nicht durch Ersatzhandlungen (wie Essen) abreagiert werden müssen. • es seine Gefühle äußern kann und dennoch von seinen Eltern geliebt und nicht dafür bewertet wird, sondern dass sie ihm helfen, sie in Worte zu fassen. • gemeinsam bewältigte Konflikte Beziehungen vertiefen können. • auch Schmerz und Enttäuschung sich positiv auflösen können, wenn man dabei unterstützt wird. 38 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 sollten keinesfalls aufgehoben werden. Im Gegenteil, denn Grenzen – je klarer formuliert, umso idealer – helfen dem Kind, sich in der von ihm unüberschaubaren Welt besser orientieren zu können. Diana Baumrind, Entwicklungspsychologin aus Berkeley, Kalifornien, konnte in jahrelangen Studien nachweisen, dass die selbstbewusstesten, zufriedensten, unternehmungslustigsten und unabhängigsten Kinder eine Erziehung mit klaren Grenzen innerhalb eines besonders warmen Familienklimas genossen haben. Liebe, Offenheit und Vertrauen erleichtern dem Kind, Grenzen zu akzeptieren und einzuhalten, ohne darüber zu verweifeln oder zu zerbrechen. Denn neben anderen Menschen setzt nicht zuletzt die Persönlichkeit selbst Grenzen. Erspart man dem Kind jedoch aus falsch verstandener Liebe die Auseinandersetzung mit Einschränkungen, läuft es zwangsläufig gegen Mauern, die das Leben bereithält. Lernt es früh genug, damit klarzukommen und Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, wird es voller Vertrauen zu sich und anderen durchs Leben gehen. –––––––––– Hilfen für ihr Kind Krabbeln, plappern, Türmchen bauen – wenn Ihr Kind objektiv zu spät dran ist, greifen zahlreiche Frühförderprogramme Musiktherapie hilft sehr empfindsamen Kindern, die in der Kommunikation mit anderen Probleme haben. Die Störung kann im Sprachverständnis liegen oder im Unvermögen, einen sozialen Wechselprozess wahrzunehmen oder herzustellen, wie bei Autismus. Musiktherapie arbeitet sowohl mit Körperkontakt und Worten als auch ohne. Die Kommunikation findet über Musik mit Instrumenten, Atem, Stimme und Bewegung statt. Durch die gemeinsam entwickelte Kreativität wird die Isolation überwunden und Vertrauen in sich und andere aufgebaut. Ergotherapie ist eine Arbeits- und Spieltherapie, die sich um Kinder kümmert, die in ihren Fähigkeiten in Bewegungsablauf oder Sinneswahrnehmungen, in Sozialentwicklung und Verständigungsfähigkeit, aber auch durch seelische Erkrankungen und geistige Behinderungen einge- Logopädie unterstützt die Sprachentwicklung von Kindern, die aufgrund einer Beeinträchtigung im Sprach-, Sprech-, Stimm-, Hör- oder Schluckbereich undeutlich, wenig oder ungern sprechen und manche Laute nicht richtig bilden können. Logopäden trainieren das Sprachverständnis im Hinblick auf Wörter, Sätze und Geschichten, unterstützen bei Grammatikerwerb und korrekter Satzbildung, fördern auch die auditive, visuelle und haptische Wahrnehmung, trainieren die Mundmotorik, therapieren Trink-, Ess- und Schluckstörungen und unterstützen Interaktionsverhalten und Spielkompetenz. Motopädie richtet sich an Kinder, die unter Lern- und Leistungsstörungen sowie unter Schwierigkeiten im sozialemotionalen Verhalten und Entwicklungsrückständen in Wahrnehmung und Bewegung leiden. Motopädie begreift Körper, Seele und Geist als funktionale Einheit und arbeitet hauptsächlich über Bewegung, die sie als wesentlichen Bestandteil der Persönlichkeit betrachtet. Insofern verbindet sie psychologische mit pädagogischen und medizinischen Erkenntnissen. schränkt sind. Da Ergotherapie auch bei ADS- und ADHSKindern greift, ist sie eine sehr prominente Therapieform, die über gestalterische oder interaktive Methoden neben Bewegungsfähigkeit, Körperwahrnehmung und Sensibilität auch Gedächtnis, Konzentration und Ausdauer steigert. WIR SIND FÜR SIE DA – VON ANFANG AN Die ersten drei Jahre im Leben ihres Kindes sind für viele Eltern besonders aufregend. Auf der Elternseite der BKK-Initiative „Fit von klein auf“ finden Sie unter www.fitvonkleinauf.de/eltern viele Tipps und Anregungen rund um die Gesundheit und das Familienleben. Tolle Spielideen, praktische Ratschläge und die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Eltern bietet Ihnen unser Online-Aktivprogramm http://fitvonkleinauf.mach-mit-bkk.de für Eltern von Kindern im 3. und 4. Lebensjahr. GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 39 Fotos: mauritus images, Corbis, Fotolia (4) Physiotherapie ist für Kinder, die ihren Körper und dessen Bewegungen nicht richtig wahrnehmen und koordinieren können. Viele haben Haltungs- oder Gleichgewichtsstörungen, zu niedrige oder zu hohe Muskelspannung oder leiden aufgrund einer Erkrankung unter Bewegungsstörungen, Lähmungserscheinungen oder Spastiken. Über Berührung, Bewegung, optische und akustische Reize werden körpereigene Reaktionen des Kindes gesteigert – es lernt, geplant und koordiniert zu rollen, zu krabbeln, zu klettern, zu schaukeln, zu tasten und zu turnen. SPEZIAL Minikit DIE ERSTEN JAHRE ELTERNINFOS IM NETZ: Ein Verzeichnis der Privatschulen in Deutschland: www.privatschulberatung.de Ein Ratgeber für viele Fragen, auch um das Thema Schule: www.familienhandbuch.de 40 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Unser Kind kommt in die Schule Tausende Kinder starten jedes Jahr ihre Schullaufbahn, begleitet von vielen Erwartungen, aber auch Fragen. Eine der wichtigsten: Welche Schule ist die beste für mein Kind? –––––––––– Text Norbert Misch-Kunert Bald ist es wieder so weit: Viele Eltern werden zum ersten Mal einen Brief von der Schulbehörde erhalten. Ein ganzer Geburtsjahrgang wird schulpflichtig und muss Abschied nehmen von der Kindergartenzeit. Die Schulpflicht ist gesetzlich geregelt, alles ist organisiert, die Eltern erfahren, wo sie ihr Kind anmelden und mit der Schultüte im Arm abgeben sollen. So weit so gut. Oder doch nicht? Wer beim Einschultermin im Frühjahr die seinem Kind zugewiesene Schule zum ersten Mal betritt, muss oft ein bisschen schlucken: Die Räume könnte man sich schöner vorstellen, die Lehrer ein bisschen motivierter, die ganze Atmosphäre vielleicht noch kindgerechter. Obwohl die öffentliche Schule (Sprengelschule) auch ihre Vorzüge hat – zum Beispiel, weil die Kinder ihre ersten Schulfreunde gleich in der Nachbarschaft finden –, gefällt sie vielen Eltern nicht besonders, und so machen sie sich auf die Suche nach Alternativen. Öffentliche oder lieber private Schule? Zunächst gibt es die Möglichkeit, einen Gastschulantrag an einer anderen öffentlichen Schule zu stellen, die zum Beispiel günstiger zur Arbeitsstelle gelegen ist oder eine Mittagsbetreuung anbietet. Leider werden die Anträge oft abgelehnt, wenn die Begründung nicht stichhaltig genug ist. Dann bleibt die Möglichkeit, der öffentlichen Schule den Rücken zu kehren und das Kind auf einer privaten Schule anzumelden. Privatschulen verzeichneten in den letzten Jahren einen unglaublichen Boom. Ihre Zahl steigt ständig, das Angebot ist groß: Waldorf- und Montessori- Schulen, kirchliche und freie Schulen arbeiten mit sehr unterschiedlichen Konzepten, die sich die Eltern genau anschauen und vergleichen sollten. Eines jedoch haben alle Privatschulen gemeinsam: Sie verstehen sich als Dienstleister und wollen ihre Kunden von ihrem Angebot überzeugen. Zentraler Aspekt ist dabei, dass man individueller auf das einzelne Kind einzugehen versucht. Gute Eltern erkennt man nicht an der Wahl der schwierigsten Schule, sondern an der Entscheidung für die angemessene. Es kommt sehr auf den Lehrer an. Die persönliche Zuwendung ist das A und O. Mehr noch als die Frage „private oder öffentliche Schule“, so haben Erziehungswissenschaftler herausgefunden, entscheidet nämlich die Person des Lehrers über eine erfolgreiche Schullaufbahn des Kindes. Der Lehrer schafft das Klima, in dem das Kind gedeiht – oder vor sich hin kümmert. Eltern sollten also ihr Augenmerk nicht nur auf den Ruf der Schule und ihre ambitionierten Ziele legen, sondern herausfinden, wo es ihrem Kind gut geht. Viele Kinder können selbst anspruchsvollste Schulen schaffen, aber zu welchem Preis? Kaum noch Freizeit, viel Stress und Prüfungsangst? Wenn Sie als Eltern feststellen, dass Sie trotz bester Absicht die falsche Schule gewählt haben, dass Ihr Kind unter- oder überfordert oder schlicht unglücklich ist: Sie können die Schule wechseln! –––––––––––––––––––––––––––––––– IHRE (UND UNSERE) KLEINEN GANZ GROSS GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Foto: Fotolia Ihre 6- bis 14-jährigen Kinder nehmen regelmäßig an den Kinder- und Jugenduntersuchungen (U1 bis U9 und J1) teil oder gehen regelmäßig zum Zahnarzt? Perfekt. Dann können sie im Rahmen unseres Bonusprogramms punkten. Das persönliche Bonusheft für Ihre Kinder und nähere Informationen dazu unter 0800 0 255 255. Oder fordern Sie es gleich unter [email protected] an. 41 INTERN BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER: Den Versicherten im Fokus Die Regierung beschließt eine Beitragssatzerhöhung zum 1. Januar 2011. Die Diskussion um Zusatzbeiträge reißt nicht ab und Patienten sollen in Vorleistung bei ihren Ärzten treten. Denkt dabei eigentlich noch irgendjemand an die Versicherten? Ja, sagt Frank Jessen, Vorstand der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER –––––––––– Interview Marita Schapeit zwar bei einem vollen Terminkalender nicht immer leicht, aber der direkte Kundenkontakt ist mir sehr wichtig. Manchmal bedauere ich es, dass dieser Kontakt heute nicht mehr so intensiv sein kann wie früher, als wir noch eine traditionelle, also geschlossene BKK waren. Jede Krankenkasse behauptet ja von sich, besonderen Wert auf die Kundenorientierung zu legen. Was machen Sie anders? Herr Jessen, jetzt mal Hand aufs Herz: Wann haben Sie das letzte Mal persönlich mit einem Ihrer Versicherten gesprochen? Das kann ich Ihnen ganz genau sagen: erst gestern. Der Versicherte rief mich an, weil ein Fehler in der Beitragsberechnung aufgetreten ist. Aber Sie haben doch Fachleute, die sich um solche Angelegenheiten kümmern. Das ist natürlich richtig. Doch wenn ein Versicherter mit mir sprechen möchte, nehme ich mir auch die Zeit. Das ist 42 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Gerade im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherungen sind die Unterschiede zu den Mitbewerbern relativ klein: Alle Krankenkassen müssen den gleichen Beitragssatz erheben, die Leistungen sind zu 98 % gleich. Ausschlaggebend, für welche Krankenkasse sich ein Versicherter entscheidet, sind heute vor dem Hintergrund dieser großen Schnittmenge andere Faktoren. Verlässlichkeit zum Beispiel. Zusagen einhalten und die Erwartungen des Kunden durchaus übertreffen. Vom Kunden lernen, Empfehlungen aber auch Kritik ernst nehmen. Dafür haben wir unter anderem unser Feedback-Management in den letzten Monaten erheblich ausgebaut. Zurzeit arbeiten wir intensiv daran, unsere Kommunikation mit unseren Kunden in Briefen und am Telefon zu verbessern – weg vom Behördendeutsch und weg von Klischeeantworten. Wir führen Für den BKK-Chef Frank Jessen ist Kundenorientierung mehr als nur eine Form der Höflichkeit Sie haben Ihren Versicherten bereits im September versprochen, 2011 keinen Zusatzbeitrag zu erheben. Teurer wird die Krankenversicherung aber für alle gesetzlich Versicherten dennoch, oder? Ja, die Krankenversicherung wird teurer. Allerdings nicht nur für die gesetzlich Versicherten. Berechnungen, die die „Financial Times Deutschland“ von Experten hat vornehmen lassen, gehen davon aus, dass Privatversicherte mit Prämienerhöhungen von bis zu 8 % rechnen müssen. Für gesetzlich Versicherte wird der allgemeine Beitragssatz zum 1. Januar 2011 auf 15,5 % angehoben. Der Anteil der Arbeitgeber und Rentenversicherungsträger wird bei 7,3 % festgeschrieben. Das heißt konkret, dass künftige Kostensteigerungen über Zusatzbeiträge allein von den Versicherten zu tragen sind. Der Arbeitgeber ist daran nicht mehr beteiligt. Gehen wir mal ab 2012 von einem jährlichen Defizit von 5 Milliarden Euro aus, dann haben wir de facto im Jahr 2020 einen monatlichen Zusatzbeitrag von 75 Euro je Mitglied. In Ihrer Jahresrechnung 2009 weisen Sie aus, dass Ihre Mitglieder rund 481 Millionen Euro an Beiträgen für den Gesundheitsfonds aufgebracht haben. 184,5 Millionen Euro mussten über den Fonds anderen Kassen zur Verfügung gestellt werden. Sie bekamen lediglich 296,5 Millionen Euro zurück. Bekanntlich haben Sie sich schon immer für die Prävention stark gemacht. Werden Sie daran festhalten können? Wir werden nicht damit aufhören, unsere Versicherten dabei zu unterstützen, den Einstieg zu einem gesünderen Lebensstil zu finden. Die persönliche Gesundheitsvorsorge unserer Mitglieder ist uns nach wie vor wichtig und wir werden weiterhin unsere Handlungsspielräume ausschöpfen. An vielem – wie beispielsweise unseren Aktivurlauben – werden wir festhalten. Aber wir werden unsere Angebote auch auf den Prüfstand stellen und auch neue Akzente setzen. Herr Jessen, wir danken Ihnen für das Gespräch. GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 43 Fotos: Helen Bauer regelmäßig Kundenbefragungen durch. Dabei erkundigen wir uns nach ihren Wünschen und Erwartungen. Ja, von unseren Kunden können wir eine Menge lernen. Die letzte Befragung fand übrigens im Oktober statt. Die Ergebnisse lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Wir werden aber im nächsten Gesundheitsjournal ausführlich darüber berichten. INTERN > Kochkurs „Gesunde und fettarme Wintergerichte für die ganze Familie“ Bielefeld am 11.1.2011 von 18 Uhr bis 21 Uhr und am 25.1.2011 von 18 bis 21 Uhr Ein praktischer Kochabend mit leckeren saisonalen Gerichten, die der ganzen Familie schmecken. Nebenbei erfahren Sie Interessantes über eine gesunde Fettauswahl und eine insgesamt gesunde, fettarme Ernährung. Anmeldung erforderlich. Der Kochkurs ist für Versicherte kostenlos. Es fällt lediglich eine Lebensmittelumlage von 5 Euro an. Ort: Lehrküche im Johannisstift, Schildescher Straße 101, 33611 Bielefeld Kontakt: Susanne te Kaat (Adresse: siehe Kasten Seite 45) > Veranstaltungen, die Sie interessieren könnten Wir haben für viele Fragen und Probleme die passenden Veranstaltungen organisiert – schauen Sie hier oder informieren Sie sich über unsere bundesweiten Angebote unter www.bkkgs.de/aktuelles/veranstaltungen > PigDog-Nichtraucherkurs 14.1.2011 in Friedrichshafen von 13 bis ca. 18 Uhr 14.1.2011 in Bielefeld von 13 bis ca. 18 Uhr Ein Leben ohne Glimmstängel – kein Problem! Das Seminar der PigDog Consulting befreit entwöhnungswillige Raucher in fünf Stunden von der Sucht! Für Mitglieder der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER beträgt der Eigenanteil nur 25 Euro*. Den Teilnehmern werden 100 Punkte im Bonusprogramm gutgeschrieben. Das Seminar vermittelt spannend, sachlich und seriös das Wissen übers Rauchen, das zum Aufhören nötig ist. Darüber hinaus begeistert es die Teilnehmer nach den besten Regeln der Motivationspsychologie. Das mehr als tausendfach erfolgreiche Seminar ist ein effektiver Schlüssel zu mehr Gesundheit, Glück und Geld. Anmeldung erforderlich. * vorbehaltlich einer Satzungsänderung Ort: Kundencenter Friedrichshafen Kontakt: Jannike Cwojdzinski Kundencenter Bielefeld Kontakt: Susanne te Kaat (Adressen: siehe Kasten Seite 45) 44 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 > Vortragsveranstaltung im Klinikum Friedrichshafen: „Burn-out – erschöpft, verbittert, ausgebrannt“ 6.4.2011 von 19 bis 21 Uhr im Auditorium des Klinikums Friedrichshafen Erschöpft war schon jeder. Verbittert, das ist die risikoreiche Wende, bevor schließlich das eine droht: Man ist ausgebrannt. Burn-out beschreibt den Zustand des körperlichen und emotionalen Ausgebranntseins (Erschöpfung). Die Betroffenen fühlen sich kraftlos und müde. Wenn man etwas dagegen tun will, muss man aber die Warn- und Alarmsymptome kennen. Was kann man tun? Darüber spricht Prof. Dr. med. Volker Faust, Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinaldirektor. Mit anschließender Diskussionsmöglichkeit. Der Eintritt ist frei. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Ort: Auditorium im Klinikum Friedrichshafen, Röntgenstraße, 88048 Friedrichshafen > Seminar „Entspannter Nacken – lockere Schultern“ Bielefeld am 15.2.2011 von 18.30 bis 20 Uhr Schützen Sie sich vor Verspannungen und genießen Sie die Beweglichkeit Ihrer Halswirbelsäule. Spüren Sie die Energie, die Sie kraftvoll durch den Tag begleitet. Bitte kommen Sie mit lockerer Kleidung und bringen Sie sich eine Unterlage für die Übungen mit. Die Teilnahme ist für alle Interessierten kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich. Ort: Kundencenter Bielefeld Kontakt: Susanne te Kaat (Adresse: siehe Kasten unten) KONTAKTADRESSEN Kontakt Friedrichshafen: Jannike Cwojdzinski Tel.: 07541 30199-7113 E-Mail: [email protected] Kundencenter Friedrichshafen Leutholdstraße 30 88045 Friedrichshafen Alle Besucher unseres Kundencenters Friedrichshafen können auf dem großen Parkplatz direkt neben der BKK kostenlos parken. Bitte klingeln Sie an der Schranke und melden Sie sich als Besucher der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER an. Kontakt Bielefeld: Susanne te Kaat Tel.: 0521 5228-3114 E-Mail: [email protected] Kundencenter Bielefeld Winterstraße 49 33649 Bielefeld GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 Fotos: Fotolia (4) > Brustselbstuntersuchung nach der MammaCare-Methode – eine Möglichkeit der Krebsfrüherkennung 2.2.2011 in Friedrichshafen um 17 Uhr und 18.30 Uhr Veränderungen oder Knoten im Brustdrüsengewebe werden zu 60 bis 70 % von Frauen selbst entdeckt. Bei der jährlichen ärztlichen Untersuchung zur Krebsfrüherkennung wird den Frauen nahegelegt, ihre Brust monatlich selbst abzutasten. Aber wie macht frau es richtig und worauf muss sie achten? Die Teilnehmerinnen sollten die Bereitschaft mitbringen, sich vor anderen Frauen selbst zu untersuchen. Bitte bringen Sie eine Isomatte, eine Decke und ein kleines Kissen mit. Für unsere Mitglieder ist diese Veranstaltung kostenfrei. Für Fremdversicherte beträgt die Kursgebühr 15 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich. Ort: Kundencenter Friedrichshafen Kontakt: Jannike Cwojdzinski (Adresse: siehe Kasten unten) 45 FITNESS FitZumba, mit Latin-Musik Zumba Zumba ist Trend. In Tanzschulen und Fitnessstudios tanzen sich Anhänger der neuen Bewegung fit – zu heißen Latino-Rhythmen –––––––––– Text Sebastian Ring Booty Circle und Quebradita Step. „Zur Seite, nach hinten, zur Seite, nach vorn! Immer schön den Bauch anspannen!“ Wenn Tanya den Booty Circle beschreibt, beginnen die Hüften zu schwingen und die Becken zu tanzen. Zu heißen lateinamerikanischen Rhythmen erklärt die Tanzausbilderin die wichtigsten Schritte des neuesten Fitness-Workouts aus Amerika: Zumba. Erfunden hat den Tanz der aus Kolumbien stammende und in den USA lebende Fitnesstrainer Alberto Perez. „Beto“ war Choreograf berühmter Popstars wie Shakira und kam Mitte der 90er-Jahre durch einen glücklichen Zufall auf das neue Fitnessprogramm: Er wollte einen Workout-Kurs abhalten und hatte seine Aerobic-Musik zu Hause verges- All in one: Beim Zumba erklingt das ganze Spektrum lateinamerikanischer Musik – von Salsa über Merengue bis Reggaeton sen. Ersatzweise holte er kurzerhand die CDs aus seinem Auto: eine Mischung seiner geliebten, traditionellen LatinSalsa- und Merengue-Musik. Schnell stellte er fest, dass sich die lateinamerikanischen Rhythmen perfekt zum tänzerischen Workout eigneten und zudem viel mehr Spaß machten als die gängigen Aerobic-Sounds. Aus dieser spontanen Unterrichtsstunde entwickelte Perez ein ganzes Fitnesskonzept. Er taufte es Zumba, nach dem spanischen Verb „zumbar“ für „sausen“ oder „sich schnell bewegen“. Zumba ist leicht zu lernen und macht fit. Ende der 90er-Jahre brachte Alberto Perez Zumba in die USA und inzwischen ist sein Total Body Transformation System auch in Deutschland angekommen. In der ganzen Republik bieten Tanzschulen und Fitnessstudios Zumba-Kurse an und zeigen ihren Kursteilnehmern Tanzschritte wie den Quebradita Step oder den Merengue 46 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 March. Dazu läuft das gesamte Spektrum spanischer, mexikanischer und südamerikanischer Musikstile wie Cumbia, Salsa, Merengue, Flamenco oder Calypso, aber auch Reggaeton oder African Beats. Dank eines umfangreichen DVD-Sets kann man sich auch vor dem Fernseher fit tanzen. Denn wer regelmäßig und dauerhaft sein ZumbaTanzbein schwingt, profitiert auch gesundheitlich. Abwechslung garantiert! Zumba regt den Kreislauf an, stärkt die Koordination und hilft im Zusammenspiel mit einer vernünftigen Ernährungsumstellung auch beim Abnehmen. Muskelgruppen in den Beinen, im Po, Bauch und Oberkörper werden unterstützt und die Ausdauer gefördert. Dabei sind die Tanzschritte eher schlicht gehalten, um auch Einsteigern den Start zu erleichtern. Der große Trumpf des Zumba-Workouts bleibt aber die heiße Latino-Musik, die Riesenspaß macht und die nötige anhaltende Abwechslung garantiert. Denn kaum ist eine Übung beendet, kommt Tanya schon mit der nächsten, dem Andale Step: „Bein heben, nach hinten schwingen, Knie hoch – andale, andale!“ Zumba ist unser Workout-Tipp des Jahres.---------- ZUMBA-KURSE, DVDS UND MEHR •ZUMBA ZU HAUSE Wer zu Hause mit dem Zumba-Workout beginnen möchte, kann sich im Internet ein Zumba-Fitnessset bestellen. Es umfasst DVDs für Anfänger und Fortgeschrittene, zwei Leichthanteln, Toning Sticks sowie ein Handbuch mit Diättipps. Bestellung und weitere Informationen unter: www.zumbafitness.eu. •ZUMBA IN DER GRUPPE Noch mehr Spaß macht Zumba in einer Gruppe mit Gleichgesinnten. Adressen von Tanzschulen oder Fitnessstudios, die Zumba-Kurse in Deutschland anbieten, finden sich unter: www.zumba-fitness-workout.de. GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 47 Fotos: Zumba Fitness®, LLC Zumba will vor allem eines: Spaß machen. Alberto „Beto“ Perez aus Kolumbien ist es gelungen, aus seinem Tanz-Workout eine Massenbewegung zu machen. Angeblich tanzen bereits über sieben Millionen Menschen weltweit wöchentlich GESUND Testauflösung: Wie gesund leben Sie? Hier finden Sie die Auflösung unseres großen Gesundheitstests von Seite 12 bis 15. Die Farbe mit der höchsten Punktzahl gibt eine Tendenz an. Falls zwei Farben punktmäßig eng beieinanderliegen, empfehlen wir, auch den zweitstärksten Typ zu lesen 1. Sie setzen auf Disziplin Typisch: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ – so könnte die Überzeugung heißen, mit der Sie versuchen, im Alltag einen gesunden Lebensstil zu etablieren. Ihre Vorstellungen davon sind streng, sodass Sie viel Disziplin und Durchhaltevermögen brauchen, um am Ball zu bleiben – egal, ob es darum geht, mehr Sport zu machen, ein paar Kilo abzunehmen oder endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Eine Zeit lang klappt das meistens, bis Sie alle guten Vorsätze spontan über den Haufen werfen … Das können Sie tun: • Verabschieden Sie sich von der Vorstellung, dass ein gesunder Lebensstil streng und asketisch sein muss. Wenn Sie sich zu sehr quälen, werden Sie über kurz oder lang immer wieder abtrünnig werden. • Haben Sie ruhig öfter den Mut, genau das zu tun, worauf Sie Lust haben. • Schreiben Sie auf einen Zettel, was ein gesunder Lebensstil für Sie bedeutet, und ergänzen Sie Ihre Vorstellungen um ein paar schöne Dinge, die dazugehören. 2. Sie mögen den Genuss Typisch: Etwas in vollen Zügen genießen, sich verwöhnen lassen – das ist für Sie Lebensfreude pur! Genuss nimmt in Ihrem Leben eine zentrale Rolle ein. Könnte Ihre Freude daran vielleicht auch die Ursache für das ein oder andere Extragläschen, die ein oder andere Extrazigarette oder aus- 48 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 gedehnte Fernsehabende sein? Schauen Sie sich Ihr Verhältnis zum Genuss mal genauer an: Wie viele Dinge fallen Ihnen außer Essen und Trinken ein, die sich auch genießen lassen? Das können Sie tun: • Erweitern Sie Ihren Genusshorizont: Warum nicht mal ein Kino, ein Konzert oder ein Sport-Event besuchen? • Auch zu Hause können Sie bewusst genießen: Ihre Lieblings-CD, einen aromatischen Tee, ein duftendes Schaumbad … Suchen Sie etwas, das Ihnen guttut! • Hinterfragen Sie Ihre Genussüberzeugungen und öffnen Sie sich auch hier für gesunde Erfahrungen: Frisches Obst, Gemüse oder Salat vom Wochenmarkt können überraschende Geschmackserlebnisse liefern. 3. Sie haben’s meistens eilig Typisch: Was tun Sie, wenn Ihr Stress im Job am größten ist? Meistens arbeiten Sie dann noch schneller und mehr, um die Anforderungen zu bewältigen! Der Wettlauf mit der Zeit scheint in Ihrem Leben eine zentrale Rolle zu spielen – tagsüber gönnen Sie sich kaum eine Pause und abends, wenn Sie dann endlich Zeit haben, sind Sie meist so erschöpft, dass die Energie kaum noch für Sport oder Geselligkeit reicht. Auf Dauer nicht wirklich gesund. Das können Sie tun: • Einer Ihrer schwachen Punkte ist der Umgang mit Zeit: Sie gönnen sich tagsüber kaum Pausen. Nehmen Sie 4. Sie träumen gern Typisch: Wie gut kennen Sie eigentlich Ihre Gefühle? Liebeskummer, Wut, Ärger, Einsamkeit, Aufregung oder Angst können einen schon mal aus dem Gleichgewicht bringen. Deshalb ist es manchmal einfacher, Gefühle gar nicht erst zuzulassen, sondern sich stattdessen abzulenken – zum Beispiel mit stundenlangem Abtauchen in dicken Büchern oder Fernsehgucken. Allerdings entwickelt diese Art von Seelentrost oft eine gewisse Eigendynamik und man zieht sich immer mehr zurück … Das können Sie tun: • Gehen Sie öfter mal unter Menschen. Ob Sprachkurs, Fitness oder Kochen: Vielleicht haben Sie ja Lust, mal bei einem Volkshochschulkurs mitzumachen – oder auch einem Sportverein beizutreten? • Und: Teilen Sie Ihre Gefühle oder Sorgen mit vertrauten Menschen. Bei Kummer kann ein Telefonat mit dem besten Freund oder der besten Freundin Wunder wirken, probieren Sie es einfach mal aus. 5. Sie beobachten sich selbst ganz genau Typisch: Ob zu Hause oder im Job – Sie haben gelernt, auf Ihr Wohlbefinden zu achten. Ihre Fähigkeit zur Selbstbeobachtung bewahrt Sie davor, unvernünftig zu sein, und das ist gut so. Manchmal schießen Sie mit Ihrer Selbstkontrolle allerdings auch übers Ziel hinaus. Und dann ist es für Sie enttäuschend, dass Sie sich so viel Mühe gegeben haben und trotzdem unzufrieden mit sich selbst sind. Die Folge davon: schlechte Laune und ein düsterer Blick auf die nächsten Tage … Das können Sie tun: • Schützen Sie sich vor Ihrer eigenen Unzufriedenheit. Seien Sie ruhig stolz darauf, dass Sie diese gesunde Selbstbeobachtungsgabe haben. • Nehmen Sie es nicht selbstverständlich, dass Sie einen gesunden und bewussten Lebensstil pflegen, sondern loben Sie sich dafür. Sie können wirklich mit jedem Tag zufrieden sein. • Genießen Sie das Zufriedenheitsgefühl und bauen Sie es aus. Dann haben Sie bald dauerhaft Spaß daran, gesund zu leben, und können vielleicht sogar noch Ihren Partner oder die Familie mitreißen. –––––––––––––––––––––––––– GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 49 Fotos: Fotolia (5) sich deshalb morgens wenigstens fünf Minuten Zeit, um etwas zu frühstücken. • Achten Sie während des Tages bewusst darauf, rechtzeitig eine kleine Pause einzulegen. • Was tun Sie, um abzuschalten? Wenn Ihnen Entspannungsmöglichkeiten fehlen, sollten Sie aktiv danach suchen. Wie wäre es, mal eine Entspannungs-CD anzutesten? • Stress wird auch durch Bewegung abgebaut. Gut geeignet für Einsteiger sind kleine Spaziergänge, aber auch Schwimmen oder Radfahren. Rätseln&gewinnen! Speziell für Sie gebacken ... Unser Quiz für Backköniginnen und -könige. Viel Glück! Was ist eine Kuvertüre? M Ein Opernstück A Ein Schokoladenüberzug D Ein marmeladenähnlicher Brotaufstrich Was versteht man unter „abschmelzen“? R Schokolade erwärmen, bis sie schmilzt O Fertig zubereitete Teigwaren werden zum Beispiel mit leicht gebräunter Butter übergossen T Backzutaten im warmen Wasserbad vermischen Was bedeutet die Abkürzung „Msp.“ in einem Backrezept? R Eine Messerspitze I Mit Sahne perfektionieren E Durch ein Mehlsieb pressen GEWINN: PLÄTZCHENAUSSTECHER Herzchen kann jeder! Was Sie jetzt brauchen, sind originelle Plätzchenausstecher, wie es sie bei www. miaderoca.com/de gibt! Wir verlosen je 3 Sets von den Ausstechern „Krippe“, „Hirsch“, „Schlitten“ und „Sterne“. Schicken Sie uns das richtige Lösungswort unter dem Stichwort „Quiz“ per Mail an [email protected], per Fax an 0521 5228-63788 oder per Postkarte an BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, Winterstr. 49, 33649 Bielefeld. Einsendeschluss: 14.1.2011 Foto: Fotolia Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, des Verlags und des Gewinnsponsors sowie deren Angehörige können nicht teilnehmen. Die Gewinne sind von Kooperationspartnern gesponsert und somit nicht aus Mitgliederbeiträgen finanziert. Herzlichen Glückwunsch! Je eine Adidas-Kulttasche haben gewonnen: M. Kurz, Aalen; U. Patz, Dissen. Einen von insgesamt fünf Azubi-Ratgebern „Bin gut angekommen“ haben gewonnen: M. Schröder, Bad Pyrmont; S. Stiehle, Lindau; J. Fenner, Groß-Gerau; B. Neufeld, Karlsruhe; V. Trupke-Krause, Detmold 50 GESUNDHEITSJOURNAL 04|10 llte ein Was so im ig Hefete Fall? besten n M Gehe n e h te US n R Sitze Je mehr Mineralstoffe ein Mehl hat, desto höher ist die Zahl der Mehltype! U Das war früher mal richtig I Das kommt darauf an, ob es Vollkornmehl ist oder nicht A Ja, das stimmt 1 2 3 4 5 Lösungswort: Die Lösung der letzten Ausgabe: Berlin IMPRESSUM Herausgeber BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER Winterstraße 49, 33649 Bielefeld [email protected], www.bkkgs.de Objektleitung Dorothee Jander, Marita Schapeit Auflage 106.500 Exemplare Verlag PMI Publishing Hanns-Seidel-Platz 5, 81737 München, www.pmi-publishing.de Verlagsleitung Stefan Endrös, Gerd Giesler, Christian Schwalbach Redaktionsleitung Kristina Salaba Artdirektion Frank Krüger Grafik Bernhard Biehler Autoren Karen Cop, Luba Karabadjakova, Kirsten Khaschei, Susi Mayr, Norbert Misch-Kunert, Anna Schäffel, Sebastian Ring, Barbara Schulz, Maike Zürcher Schlusskorrektur Norbert Misch-Kunert, Nicole Grinzinger Bildredaktion Julia Fell Produktion Birgit Scholz Reproduktion PMI Publishing Verlag GmbH & Co. KG, München Druck KKF Verlag, Altötting Für Freunde... ...und die, die es werden wollen. Bei der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER versichert zu sein, bringt viele Vorteile mit sich. Das wissen wir und das wissen Sie. Aber wissen es auch Ihre Freunde? Denken Sie an Ihre Freunde und empfehlen Sie uns weiter. Ihre Freunde werden Ihnen dankbar sein und es lohnt sich auch für Sie. Für jedes neue Mitglied, das Ihrer Empfehlung folgt, erhalten Sie von uns 20 EURO. Für Ihre Empfehlung erhalten Sie 20 EURO von uns! Mehr Informationen finden Sie auch unter www.einfachgutfüralle.de/fuer_freunde Oder Sie schicken einfach den Antwortcoupon per Post oder per Fax an die 0521 5228-700. Ja, bitte schicken Sie mir Informationsmaterial zur Freundschaftswerbung Name, Vorname Straße Hausnummer PLZ Ort Mitgliedserklärung MITglIedSeRKlÄRung BitteininDruckbuchstaben Druckbuchstaben ausfüllen Bitte ausfüllen undund per Post oder peran Post oder Fax anzurücksenden. 0521 5228-700 Fax 0521 5228-700 zurücksenden. Ja, Ja, ich möchte mich bei der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER ab dem versichern als Pflichtmitglied Student freiwilliges Mitglied (angestellt) freiwilliges Mitglied (selbstständig) Persönliche Angaben männlich weiblich Rentner Angaben zur Vorkasse Name, Vorname Name der bisherigen Krankenkasse Straße Hausnummer Versicherungszeitraum (mind. die letzten 18 Monate) PLZ Ort Kündigungsbestätigung liegt vor wird nachgereicht Telefon, Fax, E-Mail Geburtsdatum, Geburtsort Bitte legen Sie die Kündigungsbestätigung Ihrer Krankenkasse bei oder reichen Sie sie nach, auch gern per Fax an: 0521 5228-700 Sozialversicherungsnummer Kostenlos mitversicherte Familienmitglieder Verbindliche Anzahl mitversicherter Personen Angaben zur Beschäftigung Name des Arbeitgebers und Rufnummer Rente/Versorgungsbezüge Ich beziehe Rente/Versorgungsbezüge ja nein Anschrift des Arbeitgebers Betriebsnummer (falls bekannt) Datum und Unterschrift des Neumitglieds BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER Postfach49 140 160 Winterstraße 33621 Bielefeld 33649 Bielefeld www.einfachgutfüralle.de www.einfachgutfüralle.de Servicetelefon 0800 0 255 255(kostenlos) (kostenlos) Servicetelefon 0800 0 255 255