KINDERGARTENKONZEPTION

Transcription

KINDERGARTENKONZEPTION
Stand: 28.01.2013
KINDERGARTENKONZEPTION
Hauptstraße 3 in 83533 Edling, Tel.: 0 80 71 / 10 30 37, Fax: 0 80 71 / 51 02 37
1
Stand: 28.01.2013
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Grundsätze
2.1. Die Einrichtung
2.2. Das Leitbild
2.3. Unser Auftrag
2.4. Situationsanalyse
2.4.1. Zielgruppe
2.4.2. Lebenssituation der Kinder
3. Ausstattung
3.1. Personelle Besetzung
3.2. Betreuungszeiten
3.3. Lage / Räumlichkeiten
3.3.1. Gruppenräume
3.3.2. Gartenbereiche
4. Gesetzliche Vorgaben
5. Pädagogische Arbeit mit den Kindern
5.1. Pädagogische Grundlagen
5.2. Grundhaltung der pädagogischen Fachkräfte / Partizipation
5.3. Beobachten/ Dokumentieren
5.4. Der situationsorientierte Ansatz
5.5. Lernen im Projekt – Lernen – Lernen
5.6. Das Spiel
5.7. Der Tagesablauf
5.8. Bildungs- und Erziehungsbereiche der Einrichtung
5.8.1. Bewegungserziehung und -förderung, Sport
5.8.2. Ethische und religiöse Bildung und Erziehung
5.8.3. Sprachliche Bildung und Förderung
5.8.3.1. Sprachförderung bei Kindern mit Migrationshintergrund
5.8.4. Naturwissenschaftliche und technische Bildung
5.8.5. Mathematische Bildung
5.8.6 Umweltbildung und Erziehung
5.8.7. Informationstechnische Bildung, Medienbildung und -erziehung
5.8.8. Musikalische Bildung und Erziehung
5.8..9. Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung
5.8.10.Gesundheitserziehung
5.9. Übergänge
5.9.1.Übergang Elternhaus – Kindergarten
5.9.2.Übergang in die Schule/ Kooperation Kindergarten – Grundschule
6. Zusammenarbeit mit den Eltern, Elternbeirat und Förderverein
6.1. Elternarbeit
6.2. Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat
6.3. Zusammenarbeit mit Förderverein
7. Zusammenarbeit im Team
8. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
8.1 Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung (§8a SGB III)
9. Qualitätssichernde Maßnahmen
9.1. Strukturqualität
9.2. Prozessqualität
9.3. Ergebnisqualität
10. Text und Inhalt / Impressum
2
Stand: 28.01.2013
1.Vorwort
Die Welt in der Kinder heute leben, hat sich in letzter Zeit sehr verändert. Deshalb haben wir es für
notwendig gefunden, unsere pädagogische Arbeit neu zu überdenken und nach Formen zu suchen,
die Hilfestellung und Voraussetzung für ihre Entwicklung und Persönlichkeitsentfaltung sein soll.
„ Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben begreift alles in sich,
was als Liebe, Hingabe, Mitleid, Mitfreude und Mitstreben bezeichnet werden kann“
(Albert Schweizer)
Diese und noch viele Aussagen von Menschen, die in besonderem Maße ihre eigene Lebenskraft für
die Erhaltung und das Wohl von allem Leben und damit auch in besonderem Maße für die
Erhaltung und das Wohl der Welt eingesetzt haben, in der auch Kinder sich zurechtfinden können
und sich wertgeschätzt wissen, haben wir uns bei unseren Überlegungen immer wieder bewusst
gemacht.
Das Fundament....
jeder Erziehung ist der Glaube
an den Wert und die Würde des Menschen und der Menschlichkeit.
(Janucz Korczak)
2. Grundsätze
2.1. Die Einrichtung
In unserem katholischen Kindergarten wurde März 1957 die erste Kindergartengruppe in Edling in
Betrieb genommen. Er war bis 1974 der einzige in der näheren Umgebung. 1970 wurden durch
einen Anbau zusätzliche Räume geschaffen. So ist es uns möglich, 50 Kindern in zwei Gruppen
einen Platz zu bieten. Bis zum Jahre 2002 wurde die Einrichtung von den Schwestern der Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe geführt. Danach hat diese Aufgabe eine weltliche
Erzieherin übernommen. Die Schwestern leben und arbeiten noch immer im Haus und nehmen die
Trägerschaft des Kindergartens wahr.
3
Stand: 28.01.2013
2.2. Leitbild
Leitbild unserer Einrichtung
In unserem katholischen Kindergarten werden in Achtung vor Gott,
dem Menschen und der Schöpfung, christliche Werte im Alltag gelebt.
Wir sehen das Kind als eigenständige Persönlichkeit. Wir bringen
einander Wertschätzung entgegen um eine gute, tragfähige Beziehung
aufzubauen.
Als Wegbegleiter geben wir dem Kind Impulse und unterstützen es
individuell und fachlich bei seinen Lernprozessen.
Wir achten die Erziehungsverantwortung der Eltern, unterstützen Sie
und beziehen Sie partnerschaftlich in unser Handeln ein.
Durch zeitgemäße Bildung, Erziehung und Betreuung erfüllen wir
unseren gesellschaftlichen Auftrag. Wir sind offen für Familien gleich
welcher Religion oder Kultur.
2.3. Unser Auftrag
Die Aufgabe unserer Kindertageseinrichtung ist es, die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit „ganzheitlich“ zu fördern. Weiter
umfasst unser Auftrag, die „Bildung, Erziehung und Betreuung“ des Kindes. Hierzu gehört auch die
Erziehung der Kinder zur Gleichberechtigung der Geschlechter. Hinzu kommt der fachliche
Anspruch aus Wissenschaft und Praxis. Das Ziel ist die Integration in unsere Gesellschaft. Unseren
Kindergarten sehen wir als familienunterstützende und -ergänzende Einrichtung.
4
Stand: 28.01.2013
2.4. Situationsanalyse
2.4.1. Zielgruppe
Unser Kindergarten steht für alle Kinder vom 3. Lebensjahr bis zum Eintritt in die Grundschule
offen. Nur bei entsprechendem Platzangebot und persönlicher Eignung des Kindes werden auch
Kinder unter drei Jahren aufgenommen. Unser Einzugsbereich ist das Gemeindegebiet von Edling. Unsere Einrichtung ist offen für Kinder gleich welcher Religion oder Nation.
2.4.2. Lebenssituation der Kinder
Kindheit heute bedeutet immer mehr, dass Kinder in einer Welt leben müssen, die immer undurchschaubarer, komplizierter, eingeschränkter und leistungsorientierter ist. Hinzu kommen häufig noch
Probleme im Familienbereich und im Berufsleben vieler Eltern. Eine immer größere Beeinflussung
von seitens der heimlichen Erzieher wie Fernseher und Computer ist wahrzunehmen.
Auch das Bild des Kindes in der Erziehungswissenschaft hat sich gewandelt. Aussagen wie: „Der
Mensch kommt als kompetenter Säugling“ zur Welt oder „Kinder gestalten ihre Bildung und
Entwicklung von Geburt an mit (§1 Abs. 1 AVBayKiBiG) beeinflussen die Erziehungsarbeit“.
3. Ausstattung
3.1. Personelle Besetzung
Die beiden Kindergruppen werden von qualifiziertem Fachpersonal betreut. Zur Zeit setzt sich
unser Team aus drei Erzieherinnen und zwei Kinderpflegerinnen zusammen. Neben dem
pädagogischen Personal sind täglich noch zwei Reinigungskräfte für die Raumpflege eingesetzt.
Zusätzlich sind wir Ausbildungsstätte für Kinderpflegerinnen und bieten die Möglichkeit für
Schnupperpraktika für Schüler von allgemeinbildenden Schulen an.
Team 2012 / 2013
Leitung: Frau Brigitte Irl Sprechzeiten : Montag von 8:30 - 12:30 Uhr oder nach Vereinbarung
Gruppenleitung Schmetterlinge: Frau Brigitte Irl und Frau Brigitte Feuerer
Kinderpflegerin:
Frau Christine Wagner
Gruppenleitung Sonnenblume: Frau Katharina Kotter
Kinderpflegerin:
Frau Maria Dollinger
Zusatzkraft:
Frau Sandra Dürnegger
5
Stand: 28.01.2013
3.2. Betreuungszeiten
In unserer Einrichtung können für die Kinder täglich Betreuungszeiten ab 7:00 Uhr gebucht werden.
Der Kindergarten hat Montag, Dienstag und Donnerstag bis 16:00 Uhr und Mittwoch und Freitag bis 14:00 Uhr geöffnet.
Wir haben unsere Kindertagesstätte im Jahr an maximal 30 - 35 Tagen (inkl. Fortbildungstage
§20ABBayKiBiG) geschlossen. Die Schließtage werden am Jahresanfang bekannt gegeben, damit
unsere Kindergarteneltern ihren Urlaub rechtzeitig planen können.
Ebenfalls rechtzeitig bekannt gegeben werden die „Tage mit reduziertem Betrieb“, die jedoch
ausschließlich von Kindern in Anspruch genommen werden können, welche keine anderen Betreuungsmöglichkeit an diesen Tagen haben.
Die aktuellen Ferienregelungen und zusätzliche Schließtage entnehmen Sie bitte
dem aktuellen Anhang im Kindergarten.
3.3. Räumlichkeiten
3.3.1. Gruppenräume
Der Kindergarten St. Franziska befindet sich in den Räumen des Klosters St. Franziska und ist
zentral in der Gemeinde Edling gelegen. Das Haus besteht aus einem Alt- und einem Neubau. Die
Räume des Kindergartens befinden sich, bis auf die Lagerräume, im Erdgeschoss. Im Neubau
befinden sich ein heller Gruppenraum, das Büro, ein Waschraum für die Kinder eine Erwachsenen
WC, eine Garderobe mit Spielecke, der Bewegungsraum und der Werkraum. Im Altbau befinden
sich ein heller Gruppenraum, ein Waschraum für die Kinder, zwei Erwachsenen WC, eine Garderobe, das Personalzimmer (wird vormittags von den Kindern genutzt).
3.3.2. Raumteilverfahren - Nebenräume
Die Gruppenräume sind in verschiedene, dem Kind entsprechende Spielbereiche wie z.B. Puppenküche, Bauecke eingeteilt. So können die Kinder zu einem ruhigen, ungestörten Spiel finden und
Vorlieben und Neigungen ausleben. Bei Bedarf werden die Spielbereiche auch, entsprechend den
Bedürfnissen der Kinder verändert.
6
Stand: 28.01.2013
Der Bewegungsraum und die Werkbank sind während der Freispielzeit für die Kinder geöffnet und
sie können selbständig, unter der Einhaltung der gegebenen Regeln, in diesen Räumen spielen.
3.3.2. Gartenbereiche
Der Garten ist geteilt in den Klostergarten und in den Spielplatz des Kindergartengartens. Im Klostergarten befinden sich zwei Lauben zum Brotzeit machen und eine Kräuterspirale.
Das große Spielgelände des Kindergartens ist als Natur- und Erlebnisgarten gestaltet. Es befinden
sich zwei Einfachschaukeln, eine Zweifachschaukel, eine Schaukel „Vogelnest“, ein Baumhaus,
zwei Sandkästen, ein Spielturm, eine Ringbahn, ein Planschbecken, eine Rutsche, höhenverstellbare
Balancierstangen, eine Doppelwippe, ein Brunnen, zwei Klettergeräte aus Metall, einen Weidentunnel, ein Indianerzelt, eine Holzofen, eine Halle, ein Gartenhaus und ein großes und kleines Spielhaus, sowie ein vielseitiger Spielturm mit Hängebrücke, ein Karussell, Rutsche und Kletterwand.
Seit Mai 2011 steht den Kindern ein Drehkarussell zur Verfügung.
Das Spiel im Garten sehen wir als elementarste Förderung der Bewegungsvielfalt unserer
Kinder und räumen dieser kindgerechten Spielform einen wichtigen Platz in unserer Pädagogik ein.
Leider kann es jedoch witterungsbedingt gegeben sein, dass wir nicht oder nur begrenzt die Gartenanlage nützen können. Die Kinder werden so sensibel für die Bedürfnisse der Natur gemacht und
Rücksichtnahme auf unsere Gartenanlage wird eingeübt.
Das Kindergartenpersonal versucht in dieser Zeit, durch zusätzliche Angebote im Bewegungsraum
und ausgedehnte Spaziergänge, dem Bewegungsdrang der Kinder dennoch gerecht zu werden.
7
Stand: 28.01.2013
4. Gesetzliche Vorgaben
Die rechtlichen Grundlagen der Einrichtung finden sich im Kinder- und Jugendhilfegesetz der Bundesrepublik Deutschland (SGB VIII, §22), im Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz
(BayKiBiG) mit seinen Ausführungsverordnungen (AVBayKiBiG) sowie den EU-Richtlinien.
Daten über Kinder und Familien werden unter Anwendung der „Sozialdatenschutzvorschriften“ und
der „Kirchlichen Datenschutzordung“ erhoben. Diese Daten werden nur mit schriftlichem Einverständnis der Eltern weitergeben. Zudem wird in unserer Einrichtung ein Hygieneplan (§36 Abs. 1
Infektionsschutzgesetz) angewandt.
Unsere pädagogische Arbeit wird in dieser Konzeption festgehalten und in regelmäßigen Abständen
überarbeitet. Zudem erarbeitet das Team ein Qualitätshandbuch für den Kindergarten.
5. Pädagogische Arbeit mit den Kindern
5.1. Pädagogische Grundlagen
In unserem Kindergarten versuchen wir jedes Kind dort abzuholen, wo es steht und es individuell
zu fördern. Die wichtigsten Ziele sind die Förderung der Basiskompetenzen (personale Kompetenz,
Kompetenz zum Handeln im sozialen Kontext, lernmethodische Kompetenz und Kompetenz im
Umgang mit Veränderungen und Belastungen)
Zu den personalen Kompetenzen gehören:
→ Selbstwahrnehmung
→ Motivationale Kompetenz
→ Kognitive Kompetenz
→ Physische Kompetenz
Zur Kompetenz zum Handeln im sozialen Kontext gehören:
→ Soziale Kompetenz
→ Entwicklung von Werten und Orientierungskompetenzen
→ Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme
→ Fähigkeit und Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe
Zur lernmethodischen Kompetenz gehört:
→ Lernen, wie man lernt.
Zur Kompetenz im Umgang mit Veränderung und Belastungen gehört:
→ Aufbau von Resilienz
5.2. Grundhaltung der pädagogischen Fachkräfte
In unserem Kindergarten versuchen wir jedes Kind dort abzuholen, wo es steht und individuell zu
fördern. Die Rolle der Erwachsenen, in Bezug auf das Kind, ist gekennzeichnet durch Impulse gebende und unterstützende Begleitung, durch einfühlsame Zuwendung und reflektierende Beobachtung (§1 Abs.1 Satz 2 AVBayKiBiG)
Wir fördert im Rahmen eines ganzheitlichen Vorgehens die Eigenaktivität und Selbstgestaltung des
Kindes, wir achten auf sein Wohlbefinden und stärken vor allem sein Selbstbewusstsein.
Wir wollen Erfahrungs-, Lern- und Kommunikationsprozesse gemeinsam tragen, so dass alle Beteiligten sowohl Lernende wie auch Lehrende sein können
8
Stand: 28.01.2013
Wichtig, in unserer Arbeit mit den Kindern, ist auch deren Partizipation.
Definition: „Beteiligung“ bedeutet „Partizipation“ im Sinne von Mitwirkung, Mitgestaltung und
Mitbestimmung. Sie gründet auf Partnerschaft und Dialog. Partizipieren heißt, Planungen und Entscheidungen über Angelegenheiten, die das eigene Leben und das der Gemeinschaft betreffen, zu
teilen und gemeinsam Lösungen für anstehende Fragen und Probleme zu finden.
(→ Auszug aus dem Buch „Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung, S. 401 – 8.1 Mitwirkung der Kinder am Bildungs- und Einrichtungsgeschehen (Partizipation)*)
Beispiele, wie wir Partizipation mit den Kindern in unserem Kindergarten umsetzen:
- Einbeziehen der Kinder bei der Themenauswahl
- Ämter verteilen (Patenschaften, Blumendienst, Mülldienst...)
- gemeinsames Regelwerk einführen
- sensibler Umgang mit Rechten und Bedürfnisse der Kinder
- Mitwirkung bei der Speisenauswahl
- Gemeinsames Überprüfen der Interessen und Spielmöglichkeiten der Kinder
- Programm „Mit mir nicht!“
- Projekt „Kinderrechte“
5.3. Der situationsorientierte Ansatz
Der situationsorientierte Ansatz gibt unseren Kindergartenkindern die Möglichkeit, individuelle Erfahrungen und Erlebnisse zu verarbeiten und zu verstehen, bedeutsame Fragen zu beantworten und
Zusammenhänge zu begreifen, um aus der Bewältigung erlebter Situationen und Ereignisse Kompetenzen auf- und auszubauen. Er misst dem Lernen im sozialen Kontext eine besondere Bedeutung zu. Wir wollen die Kinder befähigen, gleich welcher sozialen Herkunft oder Lerngeschichte,
dass sie in Situationen ihres gegenwärtigen und künftigen Leben möglichst selbständig und kompetent denken und handeln können. Der situationsorientierte Ansatz gibt uns die Möglichkeit, dass
sich die Kinder in Projekten, zusammen mit uns Erziehern, mit einem Thema in vielfältigster Wiese auseinandersetzen.
5.4. Lernen in Projekten – Lernen lernen
Die Kinder auf lebenslanges Lernen vorzubereiten ist einer unserer Hauptaufträge im Kindergarten.
„Der Erwerb der lernmethodischen Kompetenzen erfolgt durch die Auseinandersetzung mit Inhalten. Themenzentrierte Ansätze und Methoden finden sich in unserem jeweiligen Jahresthema und in
Projekten wieder, denn je vielfältiger und ganzheitlicher sich Kinder mit einem Thema immer wieder befassen, umso besser lernen sie. In den Lernprozessen werden die Inhalte wie auch das Lernen
selbst betont. Die Kinder werden befähigt, sich neue Informationen zu beschaffen und Wissen auf
unterschiedliche Situationen zu übertragen. Kinder sollen bewusst erleben, dass sie lernen, was sie
lernen und wie sie gelernt haben.“
Bei der Projektarbeit werden verschiedene Bildungs- und Erziehungsbereiche angesprochen.
5.5. Beobachtungen / Dokumentationen / Fachaustausch
Beobachtung von Lern- und Entwicklungsprozesse des Kindes bildet eine wesentliche Grundlage
für pädagogisches Handeln in Kindertageseinrichtungen. Aussagekräftige Beobachtungsergebnisse
vermitteln Einblicke in das Lernen und in die Entwicklung von Kindern; sie helfen die Qualität von
pädagogischen Angeboten zu sichern und weiterzuentwickeln. Diese Beobachtungsinhalte und
fachliche Auswertung werden den Eltern in einem ausführlichen Elterngespräch mitgeteilt. Die
relevanten Aussagen der Erziehungsberechtigten werden in die Erziehungsarbeit mit aufgenommen.
9
Stand: 28.01.2013
Zur Vorbereitung des Elterngespräches ist die Zusammenarbeit der jeweiligen Gruppenkräfte eine
der wichtigsten Voraussetzungen. Auch „Fallbesprechungen“ im Gesamtteam können dazu
beitragen, Entwicklungsfragen und Verhaltensweise zu analysieren und Förderansätze zu formulieren. Der Austausch mit anderen Fachkräften und Therapeuten, die ein Kind betreuen, ist uns zum
Wohle des Kindes sehr wichtig und rundet unsere Beobachtungen ab. Der Fachaustausch geschieht
aber nur mit ausdrücklichem Einverständnis der Eltern.
Zur Beobachtung und Dokumentation sollen nach Möglichkeit unterschiedliche Methoden
herangezogen werden:
Sammlung von „Produkten“, wie z.B. Zeichnungen , Photos,
Freie Beobachtungen (z.B. in Form von Aufzeichnungen)
„Check – up“ Liste: Erster Überblick auf gegenwärtigen Entwicklungsstand
Strukturierte Formen der Beobachtung und Aufzeichnung, d. h. standardisierte Beobachtungsbögen bzw. vom Kindergartenteam überarbeitete und bewährte Praxishilfen.
Zum Beispiel:
Empfohlene Arbeitshilfen und Beobachtungsmittel des Bayr. Staatsministeriums:
sismik (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkinder in
Kindertageseinrichtungen)
perik (Positive Entwicklung und Resilienz im Kindergartenalltag)
seldak
Kompik (Kompetenzen und Interessen von Kindern – KOMPIK ist ein Beobachtungs- und
Einschätzbogen für pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, der einen umfassenden Überblick über Kompetenzen und Interessen von Kindern im Alter zwischen dreieinhalb und sechs Jahren (d.h. bis zum sechsten Geburtstag) ermöglicht.)
oder:
Test bei Sprachauffälligkeit – Marburger Sprachscreening und Sprachtest Ravensburg
Praxisnaher Beobachtungsbogen, der alle Förderbereiche und Kompetenzbereiche abdeckt –
Diese Beobachtungsbögen wurden vom Kindergartenjahr auf die jeweilige Altersgruppe
abgestimmt
Portfolio
(Wir arbeiten mit dem Portfolioordner (= Ich-Buch) seit September 2009, um das Lernen der
Kinder zu unterstützen. Das Wort „Portfolio“ kommt aus dem Lateinischen von „portare“
(tragen) und „folium“ (Blatt). Um das Lernen und die Lernwege des einzelnen Kindes deutlich
zu machen, haben wir im Kindergarten für jedes Kind einen Portfolioordner. Das Portfolio
gehört dem Kind und es begleitet das Kind während der gesamten Kindergartenzeit. Der
Portfolioordner soll mithelfen, die Entwicklung des Kindes darstellen, die Fortschritte und
Stärken des Kindes hervorzuheben. Es orientiert sich bewusst nicht an möglichen
Entwicklungsdefiziten, sondern möchte durch die wertneutrale Darstellung von Entwicklungsabschnitten beitragen, dass das Kind eine positives Selbstwahrnehmung erlebt und so
die Grundlage für ein gesundes Selbstvertrauen bekommt. Wir sammeln gemeinsam mit den
Kindern Material vom Alltag im Kindergarten und verwenden das Portfolio auch bei den
Entwicklungsgesprächen, die wir mit den Eltern führen, um das Lernen der Kinder sichtbar zu
machen.)
10
Stand: 28.01.2013
Zur Auswertung unserer Beobachtungen greifen wir unter anderem auf folgende
Fachliteratur zurück:
Kindergarten heute – spezial
Vom Säugling zum Schulkind:
Entwicklungspsychologische Grundlagen
Wahrnehmungsstörungen bei Kindern- Hinweise und Beobachtungshilfen
Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern- Symptome, Hinweise, Hilfen
Zudem wird von der Leitung und Träger darauf Wert gelegt, dass sich das Personal mit Hilfe
von interner und externer Fortbildung fachlich weiterbildet. Auch das regelmäßige Studium
von aktueller und anerkannter Fachliteratur gehört zu den „Pflichtaufgaben“ des Teams.
5.6. Das Spiel
Wir sehen und respektieren das Spiel als die ureigenste Ausdrucksform des Kindes und die
elementarste Form des Lernens.
Das Spiel variiert je nach Alter, Entwicklungsstand, Interessen und Bedürfnisse des Kindes. Es ist
Ausdruck seiner inneren Befindlichkeit und seines Erlebens. Durch die Raumaufteilung bieten wir
den Kindern im Freispiel verschiedene Spielangebote, Spielmaterialien und Spielpartner, die
Kinder, im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten, frei wählen können. Durch die Öffnung der
Gruppen besteht für die Kinder die Möglichkeit, auch über den eigenen Gruppenraum hinaus das
Spielangebot in den Funktionsräumen und in der anderen Gruppe zu nutzen.
Spielen und Lernen sind keine Gegensätze sondern zwei Seiten derselben Medaillen – beide
stellen eine Beziehung zur Umwelt her und streben nach Einsicht und Sinn. Spielprozesse,
egal ob frei oder von uns Erziehern angeleitet, sind auch immer Lernprozesse.
Anhang im Kindergartenoriginal der Konzeption: Projekt: Das Spiel und Darstellung
Konzeption
5.7. Der Tagesablauf
Ankunft der Kinder /Freispielzeit von 7:00 - 8:30 Uhr
Der Kindergarten öffnet täglich um 7:00 Uhr.
Bis 7:30 treffen sich alle ankommenden Kinder in der Sonnenblumengruppe.
Ein wichtiger „Baustein“ des Kindergartentages ist die Begrüßung des einzelnen Kindes und die
Begleitung durch das Gruppenpersonal in den Vormittag. In dieser ersten Freispielzeit sind die
„Ecken“ noch geschlossen. (Ausnahme: Bauecke ist bereits morgens geöffnet)
11
Stand: 28.01.2013
Morgentreffen der Gruppen um 8:30 Uhr
Bis 8:30 Uhr müssen alle Kinder im Kindergarten sein, dann beginnt die sogenannte „Kernzeit.“
Diese geforderte „Anwesenheitspflicht“ entspringt dem Gedanken, dass die Gruppen- und Einzelförderung seine räumliche und zeitliche Kontinuität benötigt. Dies ist zugleich eine wichtige Voraussetzung für unsere pädagogischen Leitziele.
In der Regel um 8:30 Uhr beginnt jede Gruppe mit einem gemeinsamen Morgenkreis.
 Der „kurze“ Morgenkreis dient einmal dazu, die Gruppe zu begrüßen und einen gemeinsamen
Start in den Tag zu setzen.
 Der Morgenkreis bietet Raum und Zeit für verschiedene Lernangebote (sprachliche Förderung,
Spiele, mathematische Bildung, musikalische Förderung u.v.m.)
 Vom „langen Morgentreffen“ sprechen wir, wenn das Treffen als Themeneinstieg bzw.
pädagogisches Gruppenangebot gestaltet ist. Diese Inhalte werden oftmals im weiteren Vormittag fortgeführt und dienen so als Einstieg für Kleingruppenarbeit und Einzelförderung.
 Im Morgenkreis werden auch unsere Geburtstagskinder begrüßt und gefeiert. (Nach „langen“
Morgentreffen und Geburtstagsfeiern schließt sich in der Regel die gemeinsame Brotzeit an.)
 Das Gebet ist fester Bestandteil des Morgentreffens.
 Nach der Auflösung des Morgentreffens werden in der Regel Brotzeittisch und Spielecken geöffnet.
„Freispielzeit“ ca. 9:15 Uhr - 11:30 Uhr
Anschließend beginnt die Freispielzeit, in der wir auch nach Möglichkeit den Nebenraum, das
Turnzimmer, die Werkbank und das andere Gruppenzimmer zum freien Spiel öffnen und somit den
Kindern vielseitige Spielmöglichkeiten bieten.
Während der Freispielzeit finden oft auch Angebote in der Kleingruppe statt / z.B. Mal- und
Bastelangebote sowie intensive Begleitung des Spiels des einzelnen Kindes.
12
Stand: 28.01.2013
Brotzeit:
 Während der Freispielzeit ist bei uns eine gleitende Brotzeit üblich. Die Kinder sind für ihren
Brotzeitplatz selbst verantwortlich. Das heißt, wer fertig ist, spült sein Geschirr, trocknet es ab,
deckt den Tisch und räumt seine Tasche wieder auf, damit der Platz für das nächst Kind
vorbereitet ist. Einmal wöchentlich oder aus gegebenem Anlass (z. B. Obsternte, Feste, Geburtstagsfeiern) bereichern wir die Brotzeit mit selbst zubereiteten Speisen. Den Kindern steht täglich Obst und Getränke zur Verfügung.
Aufräumzeit:
Nach der Spielzeit wird gemeinsam aufgeräumt. Alle Spielsachen haben im Raum ihren festen
Platz.
Kurzes Abschlusstreffen
Nach dem Aufräumen trifft sich die Gruppe hin und wieder zu einem kurzen Treffen, um den Tag
zu beenden. Bei schönem und durchwachsenem Wetter entfällt das Abschlusstreffen und wir gehen
gleich mit den Kindern in den Garten.
Anziehen und Umziehen zum Turnen /Spaziergänge und zum Spiel im Garten
Beim Anziehen werden sowohl Selbständigkeit und Sozialverhalten, als auch feinmotorische Fähigkeiten, wie z.B. das Schuhbandbinden eingeübt.
Spiel im Garten
Das Spiel und die Bewegung im Garten ist für alle Kinder von größter Bedeutung .( siehe auch
Punkt 5.8.1. Bewegungserziehung) . Um allen Kindern ausreichend Bewegung zu ermöglichen, ist
die Einhaltung der Abholzeit ab 12:10 Uhr dringend erforderlich.
Zwischen 12.10 Uhr und 12.30 Uhr werden die ersten Kinder abgeholt.
13
Stand: 28.01.2013
Mittagsessen:
Die Kinder, die länger als 12:30 im Kindergarten sind, gehen alle um 12:00 Uhr gemeinsam zum
Mittagstisch. Das Mittagessen dauert ca. von 12:15 - 13:00 Uhr. Der Speiseplan wird gemeinsam
mit den Kindern vereinbart und abgestimmt. Bevor ein Kind am gemeinsamen Mittagstisch teilnimmt, ist ein Probeessen mit einem Elternteil Pflicht.
Mittwochs und freitags beginnt die „gemeinsame Brotzeit“ erst um 12:15 Uhr.
Ergänzung Mittagessen → siehe Anhang!
Mittagsruhe:
Nach dem Essen ist Mittagsruhe. Die jüngeren Kinder (in der Regel 3 - 4 Jährigen) legen sich zum
Ausruhen in der Schmetterlingsgruppe hin. Im Hinblick auf das Schlafen gehen wir auf die
Bedürfnisse unserer Kinder ein und berücksichtigen natürlich auch die Wünsche der Eltern.
Wir betreuen die Ganztagskinder während der Mittagszeit in zwei Kleingruppen, um ein
entspanntes Spiel in einer ruhigen Atmosphäre zu ermöglichen.
Angebot am Nachmittag:
Zwischen 14:00 - 15:00 Uhr findet in der Regel nochmals ein Gruppenangebot für die Nachmittagsgruppe statt. Im Anschluss können die Kinder abgeholt werden. Wir gehen nach Möglichkeit
nochmals in den Garten.
Wichtig: Der Tagesablauf gibt den Kindern eine feste Struktur und somit Sicherheit. Er ist
jedoch kein starres System und kann so bei Bedarf situativ verändert werden, um den Bedürfnissen des Einzelnen oder der Gruppe gerecht zu werden.
5.8. Bildungs- und Erziehungsbereiche der Einrichtung
5.8.1. Bewegungserziehung und -förderung, Sport
Die gezielte Förderung der grobmotorischen Fähigkeiten ist ein Ziel unserer Arbeit. Beim regelmäßigen, gezielten Turnen haben wir die Möglichkeit, die Kinder in ihrer Gesamtentwicklung
besser zu beobachten und zu fördern. Mit der Teilnahme am Projekt „Tiger – Kids“, welches
seit dem Kindergartenjahr 2007/2008 bei uns durchgeführt wird, unterstützen wir auch die
gesundheitlichen Aspekte einer „aktiven“ Bewegungserziehung.
Anhang im Kindergartenoriginal – Informationen zu Tiger - Kids
Zudem unterstützen neueste wissenschaftliche Studien auch unsere Überzeugung „Bewegung
bildet“ und ist auch aus der Sicht einer kindgemäßen ganzheitlichen Förderung nicht mehr wegzudenken. Der Bewegungsimpuls und das Bedürfnis, ihn umzusetzen, kommt aus den Lebensplänen, Situationen und besonderen Kinderbedürfnissen. Daher haben wir unseren Bewegungsraum
gruppenübergreifend während der Freispielzeit geöffnet. Voraussetzung für die Benutzung ist, sich
in der Gruppe abzumelden und sich an die gemeinsam vereinbarten Regeln zu halten.
Gelingt es einen Kind jedoch nicht, sich an diese Vereinbarungen zu halten, muss es die Konsequenzen tragen und kann je nach Art und Gefährlichkeit des Handelns für diesen Tag oder bis das
Kind selbst meint, diesmal verlässlich sein zu können, diese Tätigkeit nicht mehr fortsetzen.
14
Stand: 28.01.2013
Die wichtigste Bewegungserziehung bleibt jedoch nach wie vor das freie Spiel im Garten.
Hier findet das Kind vielfältigste Spielgeräte vor, die verschiedene Bewegungsabläufe ansprechen
und einüben, ebenso lädt die Natur ein (Bäume / Steine / große Rasenfläche usw.) sich in ihr und
mit ihr zu bewegen.
5.8.2. Ethische und religiöse Bildung und Erziehung; Emotionalität und soziale
Beziehungen
Keine Erziehungsarbeit kann wertfrei sein. Als katholisch konfessioneller Kindergarten ist es uns
ein wichtiges Anliegen, unseren pädagogischen Auftrag, auch im Sinne der Ordensgründerin Mutter
Franziska Lechner, wahrzunehmen und zu erfüllen. Religionspädagogik verstehen wir nicht als
Zusatzprogramm, sondern als festen Bestandteil unserer gesamten pädagogischen Arbeit. Unser Leben und unser Handeln gestalten wir aus der christlich religiösen Werthaltung heraus. Eine
klare Vorbildhaltung durch Vorleben finden wir wichtig, weil unsere Haltung jeden Tag von allen
Kindern erfahren wird.
Die Impulse, die uns Herr Franz Kett, Dozent für Religionspädagogik in München und die Mitarbeiter der „Religionspädagogischen Praxis“ als Weg ganzheitlicher Erziehung geben, sind für uns
Bereicherung und Hilfestellung. Religiöse Feste und ihre Vorbereitung sind fester Bestandteil unseres Kindergartenjahres.
15
Stand: 28.01.2013
5.8.3. Sprachliche Bildung und Förderung
Sprachliche Bildung ist kein isolierter Teilbereich, sondern ein kontinuierlicher Lernprozess. Zur
Sprache gehört nicht nur das gesprochene Wort, sondern auch Gestik und Mimik. Geprägt wird das
Sprachbild eines jeden Kindes von den sprachlichen Vorbildern wie z.B. Familie, Freunde, Erzieher
und den Medien. Der Kindergarten bietet den Kindern ein breites Übungsfeld für diesen Bereich.
Zum einen können die Kinder Sprache, im Spiel und im Zusammenleben mit anderen Kindern und
den Erziehern erleben und ausprobieren. Rollenspiele, Regelspiele, Bilderbücher, aber auch das
Tischgespräch bei der Brotzeit bietet den Kindern ein sprachliches Übungsfeld. Ein wichtiger Aspekt ist aber auch die gezielte Sprachförderung mit Hilfe vorbereiteter Angebote des Fachpersonals.
Hier werden speziell Finger/Sing/Bewegungsspiele, Lieder, Erzählkreise, Märchen, Bücher usw. in
kindgerechter Form angeboten. Die Kinder sollen schon ab der frühen Kindheit vielfältige Erfahrungen mit Buch-, Erzähl- und Schriftkultur sammeln, da diese für spätere Lesekompetenzen von großer
Bedeutung sind.
Die Sprachentwicklung jedes einzelnen Kindes wird im Kindergarten beobachtet, dokumentiert und mit den Eltern ausgetauscht.
(Beobachtungsbogen - seldak = Sprachentwicklung und Literacy bei deutschsprachig aufwachsenden Kindern - wird pro Kind zwischen dem 4. und 6. Lebensjahr eingesetzt.)
5.8.3.1. Sprachförderung bei Kindern mit Migrationshintergrund
Laut Vollzug des Achten Buches Sozialgesetz- Kinder- und Jugendhilfe- (SGB VIII); Vollzug
des Bayer. Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes (BayKIBiG); Art. 14 Abs. 2 i. V. M § 5
AVBayKiBiG – Sprachförderung - Vorkurse wird seitens des Kindergartens bereits im 1.
Halbjahr des vorletzten Kindergartenjahres die Sprachstandsfestestellung für Kinder nichtdeutscher Herkunft, deren Einschulung zum übernächsten Schuljahr ansteht, anhand des Beobachtungsbogen SISMIK (=Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkinder im Kindergarten) durchgeführt.
Im Kindergarten wird in der Einzelförderung und in der Kleingruppenarbeit darauf geachtet, den
Ansprüchen des eigenen Qualitätsanspruchs, sowie der gesetzlich vorgegeben gezielten Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund, im vollen Umfang zu entsprechen.
Im letzten Kindergartenjahr dieser Kinder bietet die Grundschule in Zusammenarbeit mit den Kindergärten separate sprachliche Vorkurse (derzeit zwei Unterrichtsstunden pro Woche) an.
Diese Vorkurse sind für diese Zielgruppe verpflichtend und die Eltern müssen dem Kind die regelmäßige Teilnahme daran ermöglichen.
16
Stand: 28.01.2013
5.8.4. Naturwissenschaftliche und technische Bildung
Kinder in unserer Zeit wachsen in einer hoch technisierten Welt auf. Sie gehen als Beobachter, mit
offenen Augen und Ohren durch die Welt. Alltagsphänomene in der Natur und in der Technik bleiben den Kindern nicht verborgen und sie beginnen zu fragen. Kinder beginnen von klein auf ihre
Umwelt durch experimentieren erfahrbar zu machen.
Wir wollen die Kindern, gleich ob Mädchen oder Junge, einen kindgerechten Zugang zu den Naturwissenschaft eröffnen, das heißt, wir wollen Wissenschaft erlebbar machen. Dies geschieht durch
Experimentieren (z.B. „Wann schmilzt Schnee?“), genaues Beobachten (z.B. Käfer, Schnecken,
Pflanzen), durch Messungen und Dokumentation (z.B. Temperaturen, Wetter) aber auch im freien
Spiel (z.B. Türme bauen, Reifen rollen).
Dabei steht nicht der Wissenserwerb im Vordergrund, sondern die Entwicklung von nachhaltigem
Interesse an den verschiedenen Themen und der Erwerb von lernmethodische Kompetenzen.
5.8.5. Mathematische Bildung
Kinder erleben Mathematik täglich in vielen Situationen, in dem ihnen Formen, Figuren,
Muster und Zahlen begegnen. Wir wollen die Neugier und den natürlichen Entdeckungsdrang
hinsichtlich des Umgangs mit Zahlen, Mengen und geometrischen Formen wecken und nutzen. So
sammeln die Kinder Erfahrung über die mathematischen Gesetzmäßigkeiten wie Beständigkeit,
Verlässlichkeit und Wiederholbarkeit.
„Bei mathematischen Lernprozessen ist grundsätzlich zu beachten, dass mathematische Kompetenzen untrennbar mit sprachlichen Kompetenzen sind.“
Sprachlicher und symbolischer Ausdruck mathematischer Inhalte sind z.B.
auch in Abzählreime enthalten
Umgang mit Begriffen wie z.B. größer , kleiner
Grundbegriffe der zeitlichen Ordnung kennen (vorher, nachher, gestern, heute...)
Uhrzeit und das Kalendarium erfahren und wahrnehmen
Grundbegriffe geometrischer Formen kennen (z.B. Dreieck...)
Pränumerischer Bereich
Die Kinder erlangen ein grundlegendes Verständnis für Relationen (größer/kleiner...)
Die Kinder erfahren verschiedene Raum – Lage Positionen bezüglich des eigenen
Körpers und Objekte aus ihrer unmittelbaren Umgebung
Die Kinder erfahren eine grundlegende Auffassung von Raum und Zeit
17
Stand: 28.01.2013
Numerischer Bereich:
Die Kinder erlangen Verständnis über „funktionale Prinzipien“ (z.B. eins zu eins/
Zuordnung , ein Tisch, zwei Stühle usw.)
Die Kinder bekommen ein grundlegendes Verständnis von Zahlen als Ausdruck von Menge,
Länge, Gewicht, Zeit und Geld.
Erwähnenswert ist auch der narrative Aspekt = Zahlen besitzen eine emotionalen und symbolische
Bedeutung in Märchen, Erzählungen, Bräuchen. Die Mathematische Erziehung ist nicht nur in einzelne separaten Angeboten zu finden, sondern sie ist in den Tagesablauf spielerisch integriert.
Bewusst ausgewählte Spielmaterialien ergänzen das „Förderangebot“.
5.8.6. Umweltbildung und Umwelterziehung
Umweltbildung und Erziehung berührt viele Lebensbereiche. Von der Naturbegegnung über Gesundheit und Werthaltungen, bis hin zum Freizeit- und Konsumverhalten. Umweltbildung und Erziehung im Elementarbereich nimmt traditionell ihren Ausgang von der Naturbegegnung, von Erlebnissen mit Tieren und Pflanzen. Der Umgang mit Naturmaterialien regt Phantasie und Kreativität
in hohem Maße an. Es gilt, dieses Potential zu nutzen und den Kindern die Begegnung mit der
Natur zu ermöglichen und ihnen darin vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten zu eröffnen. Wir möchten auch auf diese Weise Ehrfurcht und Verantwortungsbewusstsein der ganzen Schöpfung gegenüber deutlich machen. Das Kind lernt, Umwelt mit allen Sinnen zu erfahren und sie als unersetzlich
und verletzbar wahrzunehmen. Bereits die jüngsten Kinder machen Beobachtungen in der Natur
und leiten Fragen daraus ab.
(Anhang in der Kindergartenkonzeption – Umwelterziehung im Kindergarten – Juni 2008)
5.8.7. Informationstechnische Bildung, Medienbildung und Erziehung
Medien werden in unserer Einrichtung ganz bewußt eingesetzt. Die Kinder sollen erfahren, dass
Medien nicht nur zur Unterhaltung dienen, sondern dass sie sich auch Informationen beschaffen und
damit ihr Wissen erweitern können. Unsere Kinder sollen nicht nur Konsumenten sondern auch
Produzenten von Medien werden, z. B. selbst ein Buch herstellen oder selbst Fotos machen. Medienbildung unterstützt die Kreativität, die Kommunikationsfähigkeit, die kognitive Kompetenz und
das technische Verständnis der Kinder. Medienerziehung findet seinen Platz im Kindergarten in
allen Bildungs- und Erziehungsbereichen.
18
Stand: 28.01.2013
5.8.8. Musikalische Bildung und Erziehung
Kinder empfinden musikalisches Handeln als Spiel, sie reagieren auf akustische Reize (z.B. Klangschale) und erzeugen selbst Musik mit ihrer Stimme und ihrem Körper. Kinder erfahren Musik als
Quelle der Freude und Entspannung, sowie als Anregung zur Kreativität. In unserem Kindergarten
setzen wird dies in verschiedener Weise um, wie z.B. mit Singen, Musizieren und bewußten Musik
hören, aber auch Klanggeschichten, Bewegung, Tanz und Malen.
Die Kinder sollen ihre eigene Singstimme entdecken und ein kleines Repertoire an Lieder singen
können. Der Kindergarten verfügt über eine Vielzahl von Orff-Instrumenten. Singt und musiziert ist
ein fester Bestandteil in unserer pädagogischen Arbeit. Dies erleichtert es den Kindern mit Instrumenten und Stimme zu experimentieren sie erfahren dabei Unterstützung und Ermutigung durch das
Personal. Bei Rhythmikangeboten gelingt es den Kindern schon bald, gehörte Musikstücke in
Bewegung umzusetzen.
In der Zeit der Mittagsruhe erfahren die Kinder, wie entspannend und beruhigend das Hören von
Musik sein kann und lernen, sich emotional dabei auszugleichen.
Ab dem Kindergartenjahr 2006/2007 bieten wir unseren Vorschulkindern eine differenzierte MusikErziehung an, die von der Musikpädagogin Frau Krebs durchgeführt wird. Diese 10 - 12 Musikeinheiten entsprechen unseren Inhalten der Musikförderung und sind so ein Teil unseres Konzeptes.
Voraussetzung dafür war auch die Tatsache, dass alle Vorschulkindern an diesen Musikstunden teilnehmen. Ein geringer Unkostenbeitrag seitens der Eltern (max. 20 €) und die finanzielle Förderung
dieses Projektes durch Elternbeirat und Förderverein gewährleisten dies.
Anhang im Kindergartenoriginal: Flyer mit genauer Inhaltsangabe dieser musikalischen
Früherziehung
5.8.9. Ästhetische Bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung
Kinder erleben die Welt mit ihren Formen, Symbolen, Tönen und Farben.
„Ästhetische Bildung und Erziehung“ bedeutet, Kinder in ihrer Gesamtpersönlichkeit zu
fördern. Sie versucht Kopf (Kognition), Herz (Emotion), Hand (Motorik) mit ihrem Angebot
zu erreichen.
Im Dialog mit seiner Umwelt lernt das Kind, diese mit allen Sinnen bewusst wahrzunehmen sie
bildnerisch zu gestalten und spielend in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Es entdeckt und erfährt
dabei eine Vielfalt an Möglichkeiten und Darstellungsformen als Mittel und Weg seine Eindrücke
zu ordnen, seine Wahrnehmung zu strukturieren und Gefühle und Gedanken auszudrücken.
Neugier, Lust und Freude am eigenen schöpferischen Tun sind Motor der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung.
Im Freispiel haben die Kinder ein reichhaltiges Angebot um sich künstlerisch und bildnerisch zu
betätigen. Durch gezielte Beschäftigungen aus diesem Bereich, wie Bildbetrachtungen, verschiedene Maltechniken oder „Delta- Sand“ ergänzen wir dieses Angebot.
19
Stand: 28.01.2013
5.8.10.Gesundheitserziehung
In der gesundheitlichen Bildung und Erziehung haben Prävention und die Gesundheitsförderung
einen hohen Stellenwert. Ihre Chancen sind besonderes groß, wenn sie im Kindesalter frühzeitig
eingesetzt und die Entwicklung des Kindes ganzheitlich berücksichtigen.
Bei der Brotzeit achten wir besonders auf gesunde Ernährung. Hier sehen wir die Eltern als Erziehungspartner und erwarten, im Interesse der Kinder, dass diese unsere Bemühungen unterstützen.
Der Kindergarten stellt auch aus diesem Grund den Kindern Wasser oder Tee zum Trinken zur Verfügung. Es wird darauf geachtet, dass jedes Kind am Vormittag etwas isst und vor allem auch trinkt.
Mit der Teilnahme am Projekt „Tiger- Kid“ erweitern wir unser Angebot in Form eines
„Obsttellers“, der die Kinder zusätzlich zur eigenen Brotzeit noch mit „Vitamine“ versorgt.
Vor dem Essen sollen die Kinder lernen, sich die Hände zu waschen. Einmal in der Woche oder zu
besonderen Anlässen, wie z.B. Erntedank kochen oder backen wir mit den Kindern.
An den langen Tagen gibt es für die Kinder ein warmes Mittagessen. Danach folgt eine Stunde
Ruhezeit in der die Kinder sich im eigenen Bett ausruhen oder sich ruhig beschäftigen.
Die Mittagskinder werden angeregt, sich nach dem Mittagessen die Zähne zu putzen.
20
Stand: 28.01.2013
Für regelmäßige Bewegung sorgen Turnstunden, freies Spiel im Bewegungsraum und das Spiel im
Garten. Wir beobachten laufend die Entwicklung der Kinder und teilen diese den Eltern in
Gesprächen mit.
Bei auftretenden Infektionskrankheiten informieren wir die Eltern umgehend durch Aushänge. Erkrankte Kinder dürfen nur mit ärztlichem Attest wieder in den Kindergarten gehen.
Großen Stellenwert in unserer Einrichtung hat die Unfallprävention. Durch verschiedene Projekte
wie z.B. Verkehrserziehung lernen Kinder, Gefahren zu erkennen, richtig einzuschätzen und zu
vermeiden.
„Werden in der Kindertageseinrichtung Anhaltspunkte für die konkrete Gefährdung des Wohls eines Kindes bekannt, hat die pädagogische Fachkraft auf die Inanspruchnahme geeigneter Hilfe
seitens der Eltern hinzuwirken und erforderlichenfalls nach Information der Eltern“ (in Ausnahmefällen auch ohne Information an die Eltern)... „den örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe
zuzuziehen ( § 3 Absatz 1 Kinderschutz des SGB).
Näheres können Sie unter 8.1. Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung (§8a SGBVIII) nachlesen.
Zudem wird bei der Aufnahme der Kinder in den Kindergarten die Teilnahme an der entsprechenden Vorsorgeuntersuchung (U) überprüft. (§3 Absatz 4 Kinderschutz ).
5.9. Übergänge
5.9.1. Übergang Elternhaus – Kindergarten
Meist ist es das erste Mal, dass sich Kinder, wenn sie in den Kindergarten kommen, für längere Zeit
von den Eltern lösen und sich auf eine neue Umgebung einstellen müssen. Die erste Zeit kann
sowohl für die Kinder, als auch für die Eltern Stress bedeuten. Wir wollen die Familien bei der
ersten Trennung den dem Übergang in unseren Kindergarten mit verschiedenen Angeboten, auch
schon vor dem Kindergarteneintritt, unterstützen.
Möglichkeit sich als Eltern die Einrichtung anzusehen
Informationsveranstaltung zur Einschreibung
Informationen zur Einrichtung über Leitung oder Erzieherin
Informationen über Faltblatt: „Kennen sie uns schon?“
Aufnahmegespräch
Informationsveranstaltung oder Themennachmittag :
- Neuanfänger im Kindergarten
- Rund um´s Ganztagskind
„Probeessen“ mit Elternteil
„Schnuppern“ für die Neuanfänger in den jeweiligen Gruppen
Patenschaften / Die Kinder beteiligen sich aktiv bei der Integration der Neuanfänger
Beratung und fachliche Begleitung bei Eingewöhnungsschwierigkeiten
Fragen zur Eingewöhnungszeit
Bei Bedarf individuelle Gestaltung der Aufnahme und Integration des einzelnen Kindes
Gruppenelternabend ca. 6 Wochen nach Kindergartenbeginn / Reflexion der
Eingewöhnungsphase / Darstellung des Gruppenprozesses
Bei Bedarf: Vereinbarung eines Elterngespräches / Tür – und Angelgespräche
21
Stand: 28.01.2013
5.9.2.Übergang in die Schule / Kooperation Kindergarten - Grundschule
Es ist uns wichtig, die Arbeit im vorschulischen Bereich nicht als isolierte Bildungsarbeit zu sehen.
Wir betrachten die gesamte Kindergartenzeit als Vorbereitung zur Schule und auf das ganze Leben.
Unsere Aufgabe als Kindergarten ist es, die Kinder langfristig und angemessen und vor allem
ganzheitlich auf den Übergang in die Schule vorzubereiten. Auch hier sehen wie die Notwendigkeit
der ganzheitlichen Erziehung im Vordergrund. Die Vorbereitung beginnt mit dem Tag der
Aufnahme, steht aber in den ersten Kindergartenjahren nicht offensichtlich im Vordergrund, aber
schwingt im Hintergrund stets mit.
Die „Vorschularbeit“ bezieht sich auf die Stärkung der Basiskompetenzen und auf die Entwicklung
von schulnahen Kompetenzen (z.B. Sprachentwicklung, Begegnung von Schriftkultur).
Wir wollen bei den Kindern Interesse, Vorfreude und damit Bereitschaft wecken, ein Schulkind zu
werden. Integriert in unseren Tagesablauf, ist die gezielte individuelle Förderung des Kindes in der
intensiven Einzelbetreuung. Außerdem erscheint uns die altersentsprechende Förderung der
Vorschulkinder in Kleingruppen als sehr effektiv und wichtig.
Um den Eltern unsere „Vorschularbeit“ näher zu bringen, gestalten wir je nach Bedarf einen Themennachmittag im Herbst unter dem Motto: Mein Kind ist jetzt ein Schulkind.
Konkrete Beispiele aus der Praxis
-
Selbstverantwortung für Federmäppchen und Utensilien
Einsatz von didaktischem Material
Heute mal ich - morgen schreib ich
Vom Formenzeichnen zum Schreibenlernen (nach Marielle Seitz)
Schwerpunkte auf Bewegungserziehung: „Nicht nur der Kopf – sondern das ganze Kind kommt
in die Schule
Erzählen vor der Gruppe / Zuhören im Gruppenverband
Zahlen / Zählen wird in den Kindergartenalltag und Angebote altersentsprechend integriert
Kinesiologische Übungen : „Leichter – Lern – Leiter“
Faltarbeiten
Einüben von lebenspraktischen Fähigkeiten (Schuhbänder binden)
Patenschaften übernehmen (Verantwortung für andere tragen)
Verkehrserziehung
Arbeitsblätter: Augen-Hand-Koordination / Wahrnehmungs- – und DifferenzierungsAufgaben, Merkfähigkeit, Serialität, Schwungübungen, Ausdauer, Feinmotorik
Die Kinder erhalten am Wochenanfang eine sogenannte Wochenaufgabe:
Diese Aufgaben sind vielfältig, zum Beispiel, ein Puzzle bauen, Bastelaufgaben usw.
der Schwierigkeitsgrad wird dabei immer wieder erhöht.
22
Stand: 28.01.2013
Weitere Beispiele aus der Praxis:
- Ausführliche Elterngespräche
- Bei Bedarf Anraten von Fachdiensten
- Schulanfängerausflug
- Abschiedsfeier
- Zelten der Vorschulkinder (Elternbeirat)
Wir erwarten von den Eltern die Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und
Grundschule, um den Kindern den Übergang zur Schule zu erleichtern.
Im letzten Kindergartenjahr dürfen die Vorschulkinder die Grundschule besuchen.
In Zusammenarbeit mit der Schule findet ein regelmäßiger Fachaustausch statt. Für einen konkreten
Austausch über einzelne Kinder wird aber im letzten Kindergartenjahr eine separate Einverständniserklärung der Eltern eingeholt. Zur Intensivierung der Kooperation finden Hospitationen von
Lehrern im Kindergarten und von Erziehern in der Schule statt.
6. Zusammenarbeit mit Eltern, Elternbeirat und Förderverein
6.1. Elternarbeit
Das gegenseitige Interesse und die Bereitschaft zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Seiten
des pädagogischen Personals und von den Eltern sind sehr förderlich für die positive Entwicklung
des Kindes.
Wir sehen uns als erziehungsergänzende und unterstützende Einrichtung an und wollen gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten, das Beste für ihr Kind erreichen. Die Voraussetzung für
eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Kindergarten stellt für uns das „große
Elterngespräch“ dar, das mindestens einmal jährlich geführt wird. Zudem können auch weitere
Gespräche nach Terminabsprache geführt werden. In unserem Kindergarten besteht aber auch die
Möglichkeit, den Alltag oder besondere Feste mitzuerleben. Nach vorheriger Absprache können sie
diese auch mitgestalten. Soweit es mit der Konzeption zu vereinbaren und mit dem Personal
abgesprochen ist, unterstützen wir Elterninitiative. Wir bieten bei Bedarf Elternabende mit
verschiedenen Inhalten (thematische Abende, Bastelabende).
Um unsere Eltern umfassend über unsere Arbeit mit den Kindern zu informierten, gibt es, neben der
Konzeption, Elternbriefe, Projektpläne, Wochenrückblicke, Aushänge, Photos und Informationsbroschüren und Zeitschriften.
Wir erwarten von unseren Eltern Offenheit und die Bereitschaft zur Mithilfe im Kindergartengeschehen.
6.2. Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat
Der Elternbeirat dient zur Förderung einer besseren Zusammenarbeit zwischen Träger, Team und
Elternschaft. Zudem unterstützt der Elternbeirat die Zusammenarbeit mit der Grundschule. Er hat
eine beratende Funktion in der Einrichtung und wird vor wichtigen Entscheidungen von Leitung
und Träger informiert und angehört. Der Elternbeirat unterstützt zudem das Kindergartenpersonal
bei der Planung, Organisation und Durchführung von Festen und bei der Organisation von
Arbeitseinsätzen.
Zum Beginn eines jeden Kindergartenjahres wird ein Elternbeirat aus den Reihen der Kindergarteneltern gewählt. Vor der Wahl eines neuen Beirates gibt der vorjährige Beirat einen Rechenschaftsbericht gegenüber den Eltern und dem Träger ab.
23
Stand: 28.01.2013
6.3. Zusammenarbeit mit dem Förderverein
Der Förderverein des Kindergartens leistet durch finanzielle, sachaufwendige und ideelle Unterstützung der Kindergartenarbeit einen Beitrag zur zeitgemäßen Bildung und Betreuung der Kinder
des Kindergartens St. Franziska. Die Leitung des Kindergartens ist ein „geborenes“ (festes) Mitglied in der Vorstandschaft des Fördervereins und stimmt die Aktivitäten des Vereins mit dem
Kindergartengeschehen und den Inhalten der Konzeption ab.
7. Zusammenarbeit im Team
Das Kindergartenteam ist eine Kleingruppe von pädagogischem Personal mit verschiedenen
Fähigkeiten, Stärken und Schwächen. Unser Team hat die Bewältigung des Kindergartenalltags
zum gemeinsamen Ziel mit durchaus verschiedenen Aufgaben: Leitung, Gruppenerzieherin, Kinderpflegerin und ggf. Praktikantin. Gemeinsam engagieren wir uns für die Verwirklichung einer guten Kindergartenarbeit.
Um eine gute Teamarbeit zu verwirklichen, ist eine gute Kommunikation untereinander unerläßlich.
Deshalb halten wir einmal in der Woche eine zweistündige Teamsitzung ab. Hierbei werden Informationen ausgetauscht, Termine besprochen, Feste vorbereitet und die pädagogische Arbeit für die
Gruppen wird geplant. Zudem halten wir im Herbst und im Frühjahr einen Teamtag ab. Um die
Qualität unserer täglichen Arbeit zu sichern, ist es unumgänglich, regelmäßig an Fortbildungen
teilzunehmen. Inhalte werden dann an das gesamte Team weitergegeben.
8. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Der Kindergarten St. Franziska arbeitet mit Ämter, Behörden und Beratungsstellen zusammen. Bei
Bedarf tauschen wir uns regelmäßig mit den verschiedensten Fachdiensten:
-
Ergotherapeuten
-
Logopäden
-
Heilpädagogen
-
Psychologen
-
Frühförderstelle
-
Schulvorbereitenden Einrichtung / bzw. dem sonderpädagogischen Förderzentrum
-
Erziehungsberatungsstellen
-
Landratsamt
aus.
Der Fachaustausch mit den behandelnden Therapeuten über einzelne Kinder ist uns sehr wichtig, da
wir und auch die Therapeuten, die Möglichkeit erhalten, ein noch umfassenderes Bild vom Kind zu
erhalten und Hilfestellungen für das Kind aufeinander abzustimmen. Vor dem Fachaustausch wird
dafür von den Eltern schriftliche ihr Einverständnis eingeholt. Ist dies nicht vorhanden, werden
keine Informationen über das Kind weitergegeben.
Wenn Ihr Kinder von Mitarbeitern der Frühförderstelle in Wasserburg im Kindergarten durch den
„mobilen Dienst“ weiter begleitet werden soll, kann dies ab dem Kindergartenjahr 2012 nur noch in
der Regel nachmittags angeboten werden.
24
Stand: 28.01.2013
8.1. Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung (§8a SGBVIII):
Zudem steht uns die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt zur Verfügung, das uns nicht nur als
Aufsichtsbehörde über Gesetzesvorgaben informiert, sondern auch in der Jugendhilfe ihren Beitrag
zum Kindeswohl beiträgt.
Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung (§8a SGBVIII)*
„Werden gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohls eines Kindes bekannt, sind
der Träger und die Leitung in Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Fachpersonal verpflichtet, diese zu überprüfen und notwendige Maßnahmen einzuleiten.
Nachfolgende Schritte wurden in schriftlicher Form mit dem Jugendamt festgelegt und der Träger
verpflichtet sich mit seiner Unterschrift, diese Vereinbarung einzuhalten.
1. Datenschutz
2. Beobachtungs- und Dokumentationspflicht
3. Information an Kindertagestättenleitung/Träger
4. Austausch im Team
5. Gespräch mit den Eltern
6. evtl. Einbeziehen erfahrener Fachkraft (Erziehungsberatungsstelle)
7. evtl. Weitergabe ans Jugendamt.“
(Diese Passage durfte mit Genehmigung aus der Kindergartenordnung St. Peter / Soyen übernommen werden.)
Hinweis:
Bei akuter Gefährdung des Kindeswohles ist das Kindergartenpersonal/Träger jedoch verpflichtet
sofortige adäquate Maßnahmen zu ergreifen, welche die Verständigung der Eltern nicht beinhalten
muss.
9. Qualitätssichernde Maßnahmen
Mit den im Folgenden beschriebenen Maßnahmen möchte das Personal des Kindergartens
St. Franziska die Qualität seiner Arbeit sichern und wenn möglich steigern.
9.1. Strukturqualität
In der Einrichtung gibt es eine Konzeption, die regelmäßig überarbeitet wird. Zudem erarbeitet das
Team ein Qualitätshandbuch indem Schlüsselprozesse, Abläufe, Stellenbeschreibungen, uvm.
detailliert festgehalten werden. Dem Personal steht Fachliteratur (Bücher, Zeitschriften) zur Verfügung, die immer wieder aktualisiert wird. Der Kindergarten schließt mit den Erziehungsberechtigten Betreuungsverträgen ab.
(siehe im Anhang: Zertifikat des Qualitätsmanagement 2005)
9.2. Prozessqualität
Am Anfang eines jeden Kindergartenjahres wird ein pädagogisches Jahresthema festgelegt, um das
sich die Inhalte des gesamten Kindergartenjahres drehen.
Die Entwicklung eines jeden Kindes wird ausführlich dokumentiert und mit den Eltern besprochen.
Bei den Eltern wird einmal im Jahr schriftlich die Zufriedenheit abgefragt. Zudem finden Elternabende und Aktivitäten mit den Eltern statt.
Das Personal nimmt regelmäßig an Fortbildungen, Fachtagungen und Besprechungen, sowohl
innerhalb als auch außerhalb der Einrichtung teil.
Alle Mitarbeiterinnen werden in regelmäßigen Abständen in den Bereichen Lebensmittelhygiene,
Unfallverhütung, Erste Hilfe und Brandschutz geschult.
Zusätzlich wird jährlich eine Mitarbeiterin der Einrichtung als Ersthelferin qualifiziert.
25
Stand: 28.01.2013
9.3. Ergebnisqualität
In einem Jahresbericht werden durchgeführte Aktivitäten dargestellt. Durchgeführte Aktivitäten
werden im Team reflektiert, Verbesserungsvorschläge werden festgehalten.
Die Erzieher tauschen sich mit den Lehrkräften der Ersten Klasse über die einzelnen Kinder aus
(nur mit Einverständnis der Eltern).
Auswertung des QM- Fragebogens
Die Konzeption und das Handbuch werden regelmäßig auf ihre Aktualität überprüft
und bei Bedarf überarbeitet und aktualisiert. Zu diesem Zwecke findet jährlich interne „Konzepttage“ statt.
Text und Inhalt:
Pädagogische Mitarbeiter des Kindergartens: Brigitte Irl, Katharina Kotter, Brigitte Feuerer,
Christine Wagner, Maria Dollinger und Sandra Dürnegger
Impressum:
Klosterkindergarten St. Franziska
Hauptstraße 3, 83533 Edling, Telefon: 08071/ 10 30 37
E-Mail: [email protected]
Edling, den 28.01.2013
26