Auflösungserscheinungen

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Auflösungserscheinungen
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Publisher 6 · 2002
Fokus
Photokina-Nachlese: neue Digitalkameras
Auflösungserscheinungen
«Digital schlägt Kleinbild» ist die Schlagzeile zur diesjährigen Fotomesse, die durch neue
Pixelrekorde und viele Neuentwicklungen gekennzeichnet war.
Kodak DCS Pro Back 645H: 16 Mpx ist
der Standard im digitalen Mittelformat.
Nikon Coolpix 4300: 4 MpxAuflösung
ist derzeitig üblich bei Consumer-Digicams
Sony Handycam DCR-IP220: 2 MpxFotoauflösung in einem Videocamcorder
ist top.
Kodak DCS Pro 14n: 14 Mpx im vollen
Kleinbildformat ist top und so gut wie
Film.
 VON MARKUS ZITT
Was analoge Kameras anbelangt, sind
zwei Trends auszumachen. Den einen
könnte man unter dem Motto «back to
the roots» als eine Art Gegenbewegung
zur Computerisierung der Fotografie
beschreiben. Beispiele dafür sind die
neu entwickelten, weitgehend manuell zu bedienenden Sucherkameras
mit Wechselobjektivanschluss wie die
neue Rollei RF 35, die an die Tradition
der Leica-M-Serie anknüpft.
Auch die Renaissance des Mittelformats, die sich durch ungewohnt viele
neue Kameramodelle (z.B. Contax,
Mamiya) in jüngster Vergangenheit
sowie die brandneue Hasselblad H1
ausdrückt, könnte man als Teil dieses
Trends ansehen. Denn während die
Qualität der digitalen Fotochips langsam, aber sicher die des Kleinbildfilmes
erreicht, scheint es eine leichte «Fluchtbewegung» hin zu grösseren und deshalb qualitativ deutlich überlegeneren
Filmformaten zu geben.
Bei den Kameras selber gibt es allerdings keinen Trend hin zu einfacherer
Technik, sondern einen in die entgegengesetzte Richtung. Die meisten
neu entwickelten Mittel- und Grossformatkameras sind absolut moderne
Hitech-Geräte, die für den zweiten
Trend stehen. Viele Hersteller richten
sich auf die digitale Zukunft aus und
entwickeln komplett neue (Hybrid-)
Kameras, die gleichermassen film- und
chiptauglich sind.
Ein Beispiel ist die im Sommer vorgestellte Fachkamera Sinar p3, die im
Hinblick auf die Nutzung mit digitalen
Rückteilen entwickelt wurde (siehe
Publisher 5-02). Im Rahmen der Neukonzeption werfen die Hersteller auch
gleich allen alten (Kompatibilitäts)Ballast ab. Nur so ist die Wende der
konservativen Schweden zu erklären,
die mit allen ihren Tabus gebrochen
haben und der neuen Hasselblad H1
nicht nur Autofokus, sondern ebenso
das praxisgerechtere rechteckige
6x4,5 cm-Format verpasst haben.
Ein weiteres Beispiel für diese Entwicklung ist auch die analoge Canon EOS-
1v-Kleinbildspiegelreflexkamera, die
vor etwas über zwei Jahren vorgestellt
wurde. Auf der Basis dieser Kamera
entstanden die letztjährige digitale
EOS-1d (siehe Publisher 6/2001 und
3/2002) und die topaktuelle Photokina-Neuheit EOS-1Ds.
Während die
Branchen Informationstechnologie,
Telekommunikation, Medien und die
Finanzwirtschaft momentan eine
anhaltende Krise immensen Ausmasses erfahren, feiert die Fotobranche im
Bereich der Digitalfotografie Umsatzrekorde und beachtliche technische
Fortschritte.
Diese Situation drückte sich auch an
den beiden Ende September durchgeführten Messen aus. Während
die Orbit/Comdex ein gutes Drittel
kleiner (Ausstellerzahl, Ausstellungsfläche, Besucherzahl) als im wenig
berauschenden Vorjahr ausfiel und
der Messe Basel damit die Felle wegschwammen, wurde rheinabwärts
die Photokina in Köln von einer Ausstellerflut und einem Besucherstrom
geradezu überschwemmt. Insgesamt
tummelten sich auf der alle zwei Jahre
stattfindenden Weltmesse der Fotografie 1200 Aussteller aus 46 Ländern auf
220 000 Quadratmetern.
Durchgehend rosig sieht die Zukunft
für die Fotobranche dennoch nicht
aus, denn während die Digitalfotografie für Aufschwung sorgt, geht dies
immer auch zu Lasten der konventionellen analogen Fotografie. So sind
inzwischen einerseits die Filmverkäufe
deutlich rückläufig, andererseits hat
sich das durch die Digitalkameras
ausgelöste allgemeine Interesse an
der Fotografie auch auf die analoge
Fotografie übertragen. Auf diese Weise
resultiert die nach den mageren 90erJahren gestiegene Nachfrage auch
in zahlreiche Innovationen im Analogbereich. Sogar Sofortbildkameras
sind trotz Digicams und Fotodruckern
weiterhin gefragt. Insbesondere die
Polaroid-i-Zone-Kameras gingen weg
wie warme Semmeln und bescherten
ihrem Hersteller einen der bislang
grössten Verkaufserfolge.
22 und 11 Megapixel Auflösung: Das Sinarback 54 (links) beherrbergt den 50 x
38,8 mm grossen Kodak KAF-22000C-CCD-Fotochip, der 5440 x 4080 Pixel bietet.
Der CMOS-Fotochip der Canon EOS-1Ds (rechts) liefert 4082 x 2718 Bildpunkte und
hat die Grösse eines Kleinbildnegativs, wodurch die bislang übliche Brennweitenverlängerung wegfällt.
Pixel-Giganten
Die Canon EOS-1Ds (siehe Bild unten
rechts) wurde übrigens im Vorfeld der
Photokina als DIE Messesensation
gehandelt, denn ihre versehentlich
vorab bekannt gewordene Auflösung
von 11,1 Mpx schien nicht nur rekordverdächtig, sondern kommt auch der
Auflösung von Kleinbildfilmen (je nach
Filmtyp ca 12 bis 15 Mpx) gefährlich
nahe. Die Kamera ist baugleich mit
EOS-1d (4 Mpx) und hat auch weitgehend denselben Funktionsumfang. Die
EOS-1Ds schiesst aber nur 10 Fotos in
Folge bei 3 Bildern pro Sekunde (EOS1d : 21 bei 8 fps), bietet als kürzeste
Verschlusszeit 1/8000 s (EOS-1d: 1/
16 000 s) und einen geringen Empfindlichkeitsbereich von maximal 50 bis
1250 ISO (EOS-1d: 100–3200 ISO).
Das interessante am CMOS-Chip der
neuen rund 14000 Franken teuren
EOS-1Ds ist nicht nur dessen Auflösung
(Bilder: 4082x2718 px), sondern auch
deren Grösse (35,8x23,8 mm), die
nahezu dem Kleinbildformat entspricht
bzw. dem, was Canon darunter versteht
(vgl. analoge Canon EOS-3). Mit dieser
Chipgrösse fällt die Brennweitenverlängerung dahin und Digitalfotografen
können ihre Weitwinkelobjektive endlich wieder als solche einsetzen. Wie
zuvor die Konkurrenz, fährt nun auch
Canon eine Strategie mit einer «niedrig
auflösenden», aber schnellen 4-MpxKamera für die Action-Fotografie und
einer hoch auflösenden, langsameren
11-Mpx-Spiegelreflex für sonstige fotografische Anwendungen.
Fokus
Mit der DCS Pro 14n (siehe Bild oben
rechts) hat allerdings Kodak den
Japanern die Show gestohlen, denn
ihr CMOS-Fotochip weist ebenfalls
volles Kleinbildformat (24x36 mm)
auf, hat aber mit 14 Mpx (13,89 Mpx
eine wesentlich höhere Auflösung. Eine
direkte Konkurrenz zur Canon ist die
Kodak jedoch nicht, da sie mit einem
Bajonettanschluss für Nikon-Objektive
ausgestattet ist. Genau genommen
basiert sie wie die Nikon D100 (siehe
Publisher 4/2002) und die Fujifilm
FinePix Pro S2 auf der analogen Nikon
F80, ist jedoch deutlich dicker, um nicht
zu sagen bulliger. Überraschen konnte
der langjährige Hochpreisrekordhalter
auch mit dem geplanten Verkaufspreis
von um 8500 Franken (exkl. MwSt).
Ähnliches erwartete man übrigens
vergebens von Nikon, die ihre D2 nun
wohl erst an der kommenden PMAMesse vorstellen wird. Doch zurück zur
Kodak DCS Pro 14n. Sie schiesst bis zu
8 bzw. mit Puffererweiterung 18 Fotos
(4536x3024 px) in Folge bei einer
Geschwindigkeit von 2 fps. Ihre kürzeste Verschlusszeit beträgt 1/8000 s
und ihr Empfindlichkeitsbereich reicht
von 80–800 ISO.
Von Kodak wurde zudem noch ein
neues Digitalback mit 16 Mpx und
integriertem LCD vorgestellt. Das
Kodak Pro Back 645H (siehe Bild
oben links) ist nun eben eines jener
Rückteile für die neue Hasselblad H1
und andere Mittelformatkameras.
Sinarback 43 mit einem 24x36 mm
grossen 11-Mpx-Chip.
Ebenfalls neu ist die mobile Sinar m,
an deren Spiegelreflexgehäuse diverse
Objektive (Sinaron Digital-, Mittelformat- und Kleinbildobjektive) sowie
Digitalrückteile mit kleinbildformatigem Chip (Sinarback 22, 23 oder 43)
verwendet werden können.
Auch Phase One will im kommenden
Jahr mit dem H25 ein 22-Mpx-Rückteil auf den Markt bringen, hat aber im
neuen Phase-One-H101-Rückteil für
Contax-, Hasselblad- (u.a. neue H1)
und Mamiya-Kameras schon heute
einen 11 Mpx-Chip (3992x2656 px)
im Format 36,9x24,6 mm zu bieten.
Digicams für die Masse
Während im professionellen Bereich
die Auflösungsrekorde im Vordergrund
standen, haben sich 4 Megapixel in
der Mittelklasse der Consumer-Digicams etabliert. Innovationen blieben
weitgehend aus. Stattdessen setzten
die Hersteller auf überarbeitete Versionen ihrer bewährten Modelle und
sorgten so für die übliche Neuheitenschwemme.
Canon (www.canon.ch) brachte mit
dem Topmodell PowerShot G3 (4
Mpx, 34–140 mm, Fr. 1490.–), der
kompakten PowerShot S45 (4 Mpx,
35–105 mm, Fr. 1190.–) und der
ultrakompakten Ixus-v3 (neu 3 Mpx,
35–70 mm, Fr. 898.–) gleich drei
Neuauflagen.
Die Sinar m (links) ist eine modulare Kamera, die mit Objektiven und Digitalrückteilen im Kleinbild- uoder im Mittelformat bestückt werden kann. Die Casio QV-5700 ist
eine 5 Mpx, die mitsamt einem 1 GB Microdrive ausgeliefert wird.
Daneben hat Kodak natürlich eine
Fülle weiterer professioneller Produkte
für die digitale und analoge Fotografie
(Filme, Fotopapiere, Minilabs, Thermosublimationsdrucker) sowie Digitalund APS-Kameras den Konsumenten
vorgestellt.
Sinarback mit
Rekordauflösung
Pixel-Peanuts sind die Auflösungen der
Canon- und Kodak-Spiegelreflexkameras im Vergleich zu dem, was Sinar
an der Photokina zeigte. Mehr als 22
Megapixel (22 195 200 px bzw. 4080x
5440 px) bietet ihr digitales Rückteil
Sinarback 54 (Fr 48 000.–), dessen Mittelformat-CCD-Fotochip 50x38,8 mm
misst und von Kodak zusammen mit
und exklusiv für Sinar entwickelt wurde.
Als «Einsteigermodell» gibt es neu das
Nachdem Casio (www.casio.de, Hotline SA 091 683 20 91) jüngst mit
den ultraflachen EXILIM-Modellen im
Kreditkartenformat Furore gemacht
hatte, gab es auch bei zwei anderen
Modellserien Nachwuchs. Eines ist die
robuste, spritzwasser- und stossresistente 2-Mpx-Kamera namens GV-20
G.BROS, die andere das 5-Mpx-Modell
QV-5700 mit 35–105 mm Zoom.
Contax (www.yashica.de, Yashica 01
720 34 34) lancierte mit der Contax
Tvs digital (5 Mpx, 35–105 mm,
1598.–) ein digitales Pendant zu ihrer
analogen Edelkamera, während man
auf die vor Ewigkeiten angekündigte
Spiegelreflex Contax N noch immer
vergebens wartet.
Eine Fülle neuer Kameras kam wie
gewohnt von Fujifilm (www.fujifilm.ch),
deren Kameras allesamt die neue xD-
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Die HP Photosmart 850 ist eine 4-MpFarbbildsucherkamera mit 8fach-Zoom.
3 Mpx bietet die Kodak EasyShare
CX4300 für Einsteiger.
Nikon Coolpix 3500 ist die 3-Mpx-Version der 2500 und besitzt ein drehbares
Objektiv.
Ultraflach ist die Minolta DiMAGE Xi
dank der Periskopbauweise ihres 3fachZooms.
Speicherkarte nutzen. Ein Grossteil
wurde bereits im Vorfeld der Photokina vorgestellt. Dennoch hier eine
kleine Liste der neuen und ganz neuen
Kameras, von denen die Mehrzahl mit
dem speziellen Fujifilm-Super-CCDChip ausgestattet sind. Dieser liefert
eine höhere interpolierte Bildauflösung
(Details siehe Publisher 6/2000).
In der 2-Mpx-Einsteigerklasse wurden
die FinePix A202 (2 Mpx, 35 mm,
Fr. 398.–), die FinePix A203 (2 Mpx,
38–114 mm, Fr. 629.–) und die FinePix
A204 (2 Mpx, 38–114 mm, 559.–)
lanciert.
Zur Mittelklasse gehören die FinePix
A303 (3 Mpx, 38–114 mm, 769.–),
die «zoomstarke» FinePix S304 (3Mpx,
38-228 mm, Fr. 998.–), die ultraflache
Fine Pix F401 (2Mpx, 38–114 mm,
950.–) sowie die FinePix F402 (2 Mpx,
35mm, 729.–) mit Festbrennweite.
Ein besonders Highlight ist die FinePix
M603 (3 Mpx, 35–70 mm, 1198.–) im
hochformatigen Kameragehäuse, die
auch Videoaufnahmen im VGA-Format
(640x480 px, 30 fps) aufnimmt.
Neben dem xD-Card-Slot besitzt sie
einen zweiten für Mikrodrives (CompactFlash Typ II), auf dem sie in bester
Qualität 15 Minuten aufzeichen kann.
Auch HP (www.hp.ch) liess sich nicht
lumpen und brachte gleich vier neue
Digicams heraus. Das Digicam-Quartett besteht aus der Photosmart 320
(2 Mpx, 38 mm, 257.–), gefolgt von der
Photosmart 620 (2 Mpx, 36–102 mm,
382.–) und der Photosmart 720 (3
Mpx, 34–102 mm, 497.–) bis zum
Topmodell mit Farbsucher, der Photosmart 850 (4 Mpx, 37–300 mm,
864.–)(siehe oben rechts).
Der gelbe Riese (www.kodak.de) setzte
weiterhin auf sein Konzept, Digicams
mit Docking-Stationen (Bildtransfer,
Akkuladegerät) zu kombinieren, und
brachte mit der Kodak EasyShare
LS 443 Zoom (4 Mpx, 35–105 mm,
879.–) ein neues Topmodell mit Optik
aus dem Hause Schneider-Kreuznach.
Als preiswerte Einsteigerkamera wurde
ausserdem die EasyShare CX4300 (3
Mpx, 36mm, 380.–) eingeführt.
Modellpflege bei Minolta
pakte Camedia C-50 Zoom (5 Mpx,
38-114mm, 1198.–) und die Camedia
C-5050 Zoom (5 Mpx, 35-105mm,
1490.–). Letztere besitzt endlich einen
bewegbaren, wenn auch nur hochklappbaren LCD und liest gleich drei
Kartenformate (SmartMedia, xD-Card
sowie CompactFlash inkl. Microdrives).
Von Panasonic (www.panasonic.ch)
gab es mit der Lumix DMC-FZ1 eine 2
Mpx-Kamera mit extremem 12x-Zoom
(35–420mm) samt dem dabei notwendigen optischen Bildstabilisator.
hat Sony mit den Cybershot DSC-F77
und FX77 (4Mpx, 37 mm, 898.–/
1048.–) wiederbelebt. Sie basieren
auf der DSC-F1 und deren Nachfolger
F55 aus dem letzten Jahrhundert, sind
ultraflach und besitzen ein Schwenkobjektiv. Die DSC-FX77 weist zudem eine
Bluetooth-Funkschnittstelle auf. Auch
die Ahnenreihe der Sony Cybershot
DSC-F717 (5 Mpx, 38–190 mm,
1998.–) reicht weit zur legendären
F505 zurück und ist weitgehend baugleich mit der letztjährigen F707. Die
Anzeige
Minolta (www.minolta.ch) setzt ganz
auf Modellpflege und liefert im leichten, aber robusten und hochwertigen
Magnesiumgehäuse die Profiversion
der Dimage 7i. Die Dimage 7Hi (5
Mpx, 28–200 mm, 2398.–) ist nicht
nur schwarz, sondern hat einen
Anschluss für die Studioblitzanlage
und kann zwei Farbprofile den Bildern
zuordnen. Der ultraflachen Hemdtaschen-Kamera Dimage X wurde eine
3-Mpx-Auflösung – und zur Unter-
Die Olympus Camedia C-5050Zoom
ist eine kompakte
5 Mpx-Sucherkamera mit einem
lichtstarken 3fachZoomobjektiv, einem
Anschluss für ein
zusätzliches externes
Blitzgerät und zahlreichen manuellen
Einstellmöglichkeiten.
Als Speicher kann
sie die drei vorne
abgebildeten Kartentypen SmartMedia,
CompactFlash (inkl.
Mikrodrives) und xDCard nutzen.
scheidung gegenüber dem weiterhin
erhältlichen 2-Mpx-Modell – ein «i»
(Dimage Xi, 3 Mpx, 35–105mm, Fr
838.–) im Namenszug verpasst.
Bei Nikon (www.nikon.ch) fiel das Neuheiten-Portfolio, das aus der Coolpix
4300 (4 Mpx, 38–114 mm, 998.–) und
der Coolpix 3500 (3 Mpx, 37–111mm,
698.–) besteht, relativ mager aus,
aber schliesslich hatte Nikon u.a. mit
der Coolpix 5700 und Coolpix 4500
bereits im Sommer ihrer Innovationspflicht Genüge getan. Erwähnenswert
ist noch die Gelassenheit, mit der man
auf die Kodak 14n reagierte.
Olympus (www.olympus.ch) baute ihre
Neuheiten – wie schon immer – konsequent auf früheren Modellen auf. Neu
sind die Camedia-C-730 Zoom (3 Mpx,
38–380 mm, 1090.–), die ultrakom-
Ricoh (www.ricoh de, Gujer Meuli 01
855 40 01) zeigte mit der Caplio RR
33 (3 Mpx, 35–105 mm, Fr. 698.–)
eine Digicam mit geringer Auslöseverzögerung, die mit Li-Ion-Akku oder
Batterien betrieben werden kann.
Aus der UE-Ecke stammend, präsentierte auch Sanyo (www.sacom.ch) mit
der VPC-MZ3 (2 Mpx, 35–105 mm,
699.–) eine kleine Digicam.
Sony legt Klassiker neu auf
Wie viele andere sparte auch Sony
(www.sony.ch) bei den Innovationen
und setzte derweil auf Modellpflege.
Wie aus einem Kinder-ÜberraschungEi stammend wirkten die beiden Winzlinge Sony Cybershot DSC-U10 (1 Mpx,
33 mm, 429.–) und die DSC-U20 (2
Mpx, 33 mm, 529.–). Einen Klassiker
F717 ist mit einem Farbbildsucher und
einer Nightshot-Funktion ausgestattet
und verfügt als erst- Digicam über eine
USB-2.0-Schnittstelle. Eine der innovativsten Digitalkameras ist die Sony
Handycam DCR-IP220 (Video in PALAuflösung, 2-Mpx-Fotos, 39–390 mm,
3498.–). Bei der IP220 handelt es
sich um einen Videocamcorder für
das MPEG2-basierte, bislang nur von
Sony genutzte MicroMV-Format, das
momentan nur vom Pinnacle-Studio8-Videoschnittsytem unterstützt wird.
Interessant ist das röhrenförmige
Design und der Umstand, dass die
IP220 Fotos mit einem echten 2-MpxFotochip schiesst.
Yashica präsentierte neben der
erwähnten
Contax-Edel-Digicam
ebenfalls zwei neue Modelle, die
Fokus
Nur 0,22 Sekunden beträgt die Auslöseverzögerung der Ricoh Caplio RR30.
Die winzige Sony Cybershot U gibt es in
eine 1,3- und einer 2-Mpx-Variante.
Yashica Kyocera Finecam S3L (3Mpx,
35–105 mm, 798.–) und die Finecam
S5 (5 Mpx, 35–105 mm, 998.–).
Unter den Speicherkarten hat die
CompactFlash derzeit die grösste und
breiteste Akzeptanz. Sie kommt bei
allen Profi- und Prosumer-Kameras
zum Einsatz und generell bei Digicams
der Marken Canon, Casio, Kodak und
Nikon. Fujifilm und Olympus setzen
inzwischen meist auf ihre gemeinsam
entwickelte xD-Card, haben aber
ihre besseren Modelle zusätzlich mit
sumenten künftig zu ihrer Digicam ein
beliebiges Fremdobjektiv kaufen.
Fotodigitalisierer
Scanner haben im Zeitalter der Digitalkameras einen schweren Stand,
dennoch präsentierten mehrere Hersteller interessante Geräte. Imacon
zeigte den professionellen Flextight
646 für Auflösungen bis 6300 ppi.
Minolta stellte mit dem Scan Dimage
Dual III (2820 ppi, 598.–) einen
preiswerten Filmscanner für gerahmte
Der HP Scanjet 5500C ist mit einem Automatic Photo Feeder (APF) ausgestattet, der
postkartengrosse Papierfotos (Stapel von maximal 24 Bildern) hinten einzieht, sie
mittels Vakuum berührungsfrei (schonend für die Bildoberfläche) übers Vorlagenglas
transportiert, dabei scannt und schliesslich im vorderen Ausgabefach sammelt.
einem CompactFlash-Typ-II-Slot für
Mikrodrives ausgestattet. Alle anderen
Hersteller geben der SecureDigitalCard den Vorzug, während Sony ihren
MemoryStick oder 8-cm-CD-RWs
verwendet. Absolut out ist die problematische SmartMedia.
Absolut out sind in diesem Zusammenhang auch Laufwerke, die nur
ein Speicherkartenformat lesen und
beschreiben können. Schliesslich
wird innerhalb eines Büros oder einer
Familie früher oder später eine neue
oder zweite Digicam fällig sein, die
wahrscheinlich nicht dasselbe Kartenformat nutzt.
Wechselobjektive soll es künftig nicht
nur bei digitalen Abkömmlingen von
Kleinbildkameras geben, denn Olympus und Kodak wollen einen Standard
für einheitliche Objektivanschlüsse und
Chipgrössen anregen. So können Kon-
Dias und Negativstreifen vor. Ebenfalls
auf Konsumenten ausgerichtet ist der
A4-Flachbettscanner von HP ScanJet
5500C (48 Bit, 2400x2400 ppi,
499.–), der eine Durchlichtleuchte
zum Digitalisieren von Kleinbildfilmen
mitbringt. Das innovative Merkmal am
5500C ist aber der serienmässige Stapeleinzug für 24 Fotos im Format 9x13
cm und 10x15 cm. Der Filmtransport
erfolgt dabei über einen integrierten
«Staubsauger» beziehungsweise zwei
Ventilatoren, die das Foto berührungsfrei an der Scanzeile vorbeiführen.
Die hier vorgestellten Geräte sollen
mehrheitlich in den nächsten Wochen
in die Verkaufsregale gelangen. Einzelne Modelle werden in grösseren
Stückzahlen wohl erst Anfang 2003
ausgeliefert, wenn schon bald mit
der PMA und der CeBIT im März die
nächste Produkteflut zu erwarten ist. 
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